Blätter - Mathilde Zimmer Stiftung e. V.
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Blätter - Mathilde Zimmer Stiftung e. V.
Blätter 67086 aus der 105. Jahrgang Verlagsort Berlin, im März 2014 1 – 14 Da ist nun unser Osterhase! Er stellt das Schwänzchen in die Höh und schnuppert hastig mit der Nase und tanzt sich einen Pah de döh! Dann geht er wichtig in die Hecken und tut, was sonst nur Hennen tun: Er möchte sein Produkt verstecken, um sich dann etwas auszuruhn. Das gute Tier! Ein dicker Lümmel nahm ihm die ganze Eierei und trug beim Glockenbammelbimmel sie zu der Liebsten nahebei. Da sind sie nun. Bunt angemalen sagt jedes Ei: „Ein frohes Fest!“ Doch unter ihren dünnen Schalen liegt, was sich so nicht sagen lässt. Iss du das Ei! Und lass dich küssen zu Ostern und das ganze Jahr ... Iss nun das Ei! Und du wirst wissen, was drinnen in den Eiern war! Kurt Tucholsky, 1890-1935 • Bilanz per 31. 12. 2013 ~ Gewinn- und Verlustrechnung 2013 des Altheimchenbundes e.V. der Mathilde-Zimmer-Stiftung e.V. Aktiva Passiva Commerzbank aG 202179800 4.887,59 € Vermögensbestand 01.01.2013 Postbank 0020843100 1.322,71 € 10.375,34 € Überschuss 134,96 € 10.510,30 € MZsT Forderung Zuschuss 2013 4.300,00 € 10.510,30 € 10.510,30 € • Bilanz per 31. 12. 2013 ~ Vermögensübersicht des Altheimchenbundes e.V. der Mathilde-Zimmer-Stiftung e.V. I. Einnahmen 1. Beiträge der aHB-Mitglieder II. Ausgaben 1.706,48 € 1. unterstützung bedürftiger Heimchen 2.142,00 € 2. spenden der aHB-Mitglieder 1.036,00 € 3. sonstige erträge 1.086,11 € 2. Karitative aufwendungen einmalige unterstützungen 150,00 € 4. erträge Verkauf Zeitung 1.964,00 € 3. Bankgebühren 173,89 € 5. Zuschuss MZsT 2013 4.300,00 € 4. Verwaltungskosten 10.092,59 € 1.755,59 € 5. sonstige Kosten, Gebühren, 6. aufwendungen Zeitung 125,50 € 5.610,65 € 9.957,63 € Überschuss 134,96 € 10.092,59 € die vorgelegte einnahmen- und ausgabenrechnung sowie die vorgelegte Vermögensübersicht für das Jahr 2013 wurden von uns gesehen, geprüft, genehmigt und zur Veröffentlichung in den „Blättern aus der Mathilde-Zimmer-stiftung e. V." freigegeben. Margarete rüffer und Günter schäfer 2 Berlin, 2014 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG • Neues von den Großbaustellen in Hamburg (Herbert-Ruppe-Haus) und auf Schloss Schwarzenberg Liebe Leserinnen, liebe Leser, der glücklicherweise sehr milde Winter der vergangenen Monate sorgte dafür, dass die Bauarbeiten auf unseren Großbaustellen in Hamburg und scheinfeld ohne größere Zeitverzögerung fortgesetzt werden konnten. Im Herbert-ruppe-Haus in Hamburg werden derzeit die letzten altenpflegezimmer saniert und modernisiert und wir erwarten, dass dieser Bauabschnitt zu Beginn des sommers fertiggestellt wird. Parallel dazu erfolgt aktuell die sanierung und Modernisierung eines Fahrstuhles. diese arbeiten sind ebenfalls sehr aufwändig. Im zweiten Halbjahr werden wir abschließend im Herbert-ruppe-Haus den eingangsbereich mit seinen außenanlagen sowie die eingangshalle und den servicetrakt modernisieren. aktuell gehen wir davon aus, dass dieser Bauabschnitt noch in diesem Jahr beendet werden kann, so dass wir dann auch die gesamte sanierungs- und Modernisierungsmaßnahme in Hamburg erfolgreich abschließen können. der besondere dank der Geschäftsleitung und des Vorstandes gilt hier insbesondere allen Mitarbeitern und den Bewohnern, die die mit der Modernisierung verbundenen Lärmbelästigungen akzeptieren. Hilfreich ist hier sicher, dass große Teile des Pflegebereiches bereits fertiggestellt sind und die außenanlage im Innenbereich schon im Herbst des vergangenen Jahres erneuert wurde, so dass unsere Bewohner dort nun das derzeit schöne Frühlingswetter genießen können. auch auf schloss schwarzenberg, im sogenannten Hochschloss, gehen die arbeiten unvermindert weiter. dem artikel, den sie in dieser ausgabe lesen können, können sie allerdings entnehmen, dass sich die sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Sanierte Brauerei, bereits in Schulnutzung MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG Hochschloss nicht so einfach durchführen lassen. der Begriff „Wundertüte“ ist hier absolut passend, da unsere Fachleute und Baufirmen immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen. eine auswahl von Bildern, die wir in dieser ausgabe gedruckt haben, zeigt Ihnen, in welchen Bereichen die Mitarbeiter der Baufirmen derzeit arbeiten. auch können sie sehr gut sehen, wo bereits sanierungsmaßnahmen abgeschlossen wurden. Wir werden diese Bilderreihe in den kommenden ausgaben immer wieder mal präsentieren. auch wenn die beiden Baumaßnahmen und die damit verbundenen arbeiten einen großen Teil unserer täglichen arbeit in anspruch nehmen, gibt es auch aus all unseren anderen einrichtungen viel Neues zu berichten. Interessant ist hier sicherlich der Bericht über die elektrorobbe „Paro“. auch der Bericht über den Weltgebetstag 2014, der im Luisenhaus in Kassel gefeiert wurde, ist sehr interessant. Weitere Berichte, wie die Nachlese zum Heimchentreffen im vergangenen Jahr oder der Bericht über den „Männerstammtisch“ im Günter-schäfer-Haus in Neuenhagen sowie ein weiterer 100jähriger Geburtstag dürften in dieser ausgabe für ihr Interesse sorgen. der Vorstand und die Geschäftsleitung wünschen Ihnen beim Lesen dieser ausgabe wieder viel Freude. Genießen sie mit Ihrer Familie die anstehenden Osterfeiertage bei hoffentlich weiter angenehmem Frühlingswetter. Für unsere altheimchen stehen ja dann im april die Mainzer Festtage an. Wir wünschen allen für diese Veranstaltung viel Freude und spaß und interessante gemeinsame stunden. Jörg Falkowski Für Vorstand und Geschäftsleitung Sanierungsarbeiten Dachkonstruktion Hochschloss 3 • Bildauslese der Baustelle Schloss Schwarzenberg Dachdeckerarbeiten Bauabschnitt 02 Historischer Gibsbeton 16. Jahrhundert Handarbeit an der Aussenfassade des Hochschlosses 4 Dächer alt und neu am Schwanenturm Herr Falkowski auf dem Dach des Hochschlosses Neues und Historisches vereint Historischer Schutt aus dem 16. Jahrhundert Historischer Türeinbau an der nördlichen Schlossmauer MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG • Bildauslese der Baustelle Herbert-Ruppe-Haus Erneuerte Fassade des Pflege- und Wohnhauses Blick vom Altenwohn- und Pflegeheim in den Park Erneuerung des Fahrstuhles im Pflegeheim Arbeiten am neuen Fahrstuhl des Pflegeheimes Ruhebereich im Grünen Springbrunnen mit Skultur MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 5 • Immer wieder stößt man bei den Arbeiten überraschend auf historische Zeugnisse ~ Jahrhunderte alter Gipsmarmor gefunden es sei, so hätten die restauratoren berichtet, ein in Bayern einmaliger Fund und der Boden sei außergewöhnlich gut erhalten. Jetzt ist in dem raum im Obergeschoss des schlosses erst mal Baustillstand. das Landesamt für denkmalpflege kümmert sich um den historischen Fund, mit dem in dieser Form keiner gerechnet hatte. Nach einem Höhenausgleich kommt ein neuer Belag auf den Gipsmarmor und nach abschluss der arbeiten Horst Jaehrling-Loy, Jörg Falkowski, Arno Kaesberg und Silke Starks (von links) lässt sich der jahrhundertealte Fund nur schauen sich den historischen Boden im ersten Stock des Südflügels von Schloss noch erahnen, denn dann werde der Schwarzenberg an. Fotos: Schiffermüller raum als edV-unterrichtsraum genutzt. Falkowski und Horst Jaehrling-Loy, geschäftsleitender Mitarbeiter des Trägers der realteuren sanierung des schlosses mit 250.000 euro, und Fachoberschule Landschulheim schloss schwarberichteten Falkowski und die Verwaltungsleiterin zenberg berichteten, die erste große Überraschung der schule, silke starks. die sanierung betrachte sei zu Beginn der sanierung des Brauereitraktes zuman im geschichtlichen Kontext. Man sehe die getage getreten. Hier wurde eine etwa 200 Jahre alte schichtliche Bedeutung des schlosses und sei letztlich Kappendecke freigelegt. sie wurde wie jetzt auch der ein Teil davon. starks und schulleiter arno Kaesberg Gipsmarmorboden kartiert, um so für die Nachwelt führten dazu ergänzend den schlossbrand von april erhalten zu werden. eine weitere unbekannte bei 1607 an, als die ganze südseite und ein Teil der den arbeiten an dem erstmals als Burg schwarzenNordwestfront abgebrannt waren. berg erwähnten schloss war die sanierung der drei die Mathilde-Zimmer-stiftung habe sich bewusst Türme, die für Überraschungen sorgte. Wofür Fachfür die sanierung entschieden, erklärte Jaehrlingleute vorab rund 10.000 euro veranschlagt hatten, Loy. die alternative dazu wäre gewesen, scheinfeld waren schlussendlich 300.000 euro für die sanierung zu verlassen, ein Neubau sei nie infrage gekommen, fällig. Handbreite risse, die unter den zentimeterdisagte Jaehrling-Loy jetzt bei einem Gespräch mit der cken, über die Jahrhunderte hinweg aufgetragenen FLZ. schließlich sei das schloss ein alleinstellungsFarbschichten zum Vorschein kamen, wirkten im merkmal für die schule und das Internat. darüber Vergleich zu anderen entdeckungen als weniger drahinaus trage man Verantwortung für über 70 armatisch. denn nachdem beim Öffnen von Fußböden beitnehmer, die bei den schlossschulen in Lohn und der Brandschutt von 1607 als Füllmaterial zum VorBrot stünden. Nach abschluss der sanierung profischein gekommen sei, mache man sich Gedanken tierten schließlich Viele von dem schönen schloss um die statik des schlosses, sagt Jörg Falkowski. hoch über scheinfeld, zeigten sich Jörg Falkowski, einerseits sehe man die historischen Besonderheiten, Horst Jaehrling-Loy und silke starks zu versichtlich. die für das Kulturdenkmal schloss schwarzenberg sehr wertvoll seien, mit spannung und Freude, andererseits habe man den sommer 2015 als abschluss für die sanierungsmaßnahme, die knapp 18 Millionen euro kostet, im Blick. Glücklicherweise, so Falkowski und Jaehrling-Loy, bekomme man auch finanzielle unterstützung von der deutschen stiftung denkmalschutz. der für die sanierung verantwortliche schwesterverein der stiftung bringe sich mit Bodenzwischenräume – einst Dieses Fragment wird rund drei Millionen euro ein, der Landkreis steuere mit Brandschutt aufgefüllt. untersucht. etwa zweieinhalb Millionen euro bei und die stadt Quelle: Freitag, 21. 02. 2014 – Fränkische Landeszeitung Nr. 43 scheinfeld beteilige sich an der 18 Millionen euro 6 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG • Ehrenamtlicher Lauf- und Sportverein besucht das Lutherheim! die große Vielzahl von angeboten im Lutherheim ist manchmal nur durch ehrenamtliches engagement möglich. Neben heimischen Vereinen und Gruppen, die regelmäßig für unterhaltung sorgen, sind es gerade die ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer des örtlichen Lauf und sportvereins, die mehrmals im Jahr zusätzliche abwechslung in den Tagesablauf der Bewohner bringen und die schon zum festen Bestandteil im alltag geworden sind. Leider habe das neue Pflegeversicherungssystem viel unruhe in die altenheime gebracht. die Mitarbeiter würden für dokumentationen viel Zeit benötigen, klagt erich Meye vom Heimbeirat. dies sei Zeit, die für Zuwendung fehle. „umso wichtiger ist es, MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG dass Menschen ehrenamtlich versuchen, das gute Niveau aufrecht zu erhalten“, sagt er. dies gelinge im Lutherheim. Menschenwürde, ein gutes Niveau und eine gute auslastung seien gegeben. darum gelte sein dank den freiwilligen Helfern und unterstützern. „es macht nicht die Vielzahl der angebote, sondern die auswahl, die geboten wird“, sagte er. Vor allen aber lobte er die Beständigkeit, die für die Bewohner sehr wichtig sei. das Helfen macht jedoch nicht nur denjenigen glücklich, dem geholfen wird. auch derjenige, der hilft, verspürt ein warmes Gefühl ums Herz, wenn er sieht, wie sein engagement einen anderen glückOlaf Schultz lich macht. 7 • Japanische Studentin aus Waseda besucht das Lutherheim! Es war ein ganz besonderer Tag für das Lutherheim: aus dem fernen Japan angereist, besuchte die studentin risa urabayashi (Weseda university) mit ihrem dolmetscher das alten- und Pflegeheim Lutherheim. einrichtungsleiter diakon Olaf schultz und diakon Peter sehmsdorf als Pflegedienstleiter des Hauses begrüßten ihre weitgereisten Gäste am 21. 03. 2014 bei selbstgebackenem Kuchen und frischem Kaffee. die sozialstudentin risa urabayashi hatte sich mit ihrem dolmetscher aus Japan auf den Weg gemacht, um anregungen für die altenhilfe in ihrer Heimat zu gewinnen. der Kontakt zum Lutherheim wurde durch die Kiezpflege, Frau Hardt, hergestellt. an den Gesprächen beteiligte sich außerdem Frau Blachmann (Betreuungsleitung und einige Bewohnerinnen des Hauses), die gemeinsam mit dem dolmetscher die Übersetzung in die jeweilige Muttersprache übernahm und auch wichtige Hinweise über kulturelle Besonderheiten der beiden Länder geben konnten. durch die optimale Übersetzung wurde ein vertiefender erfahrungsaustausch möglich: Was macht seniorenarbeit und Pflege in einem altenheim der evangelischen Mathilde-Zimmer-stiftung e.V. aus? es beeindruckte risa urabayashi, dass die Bewohnerinnen und Bewohner neben der Pflege sowie der hauswirtschaftlichen und sozialen Betreuung auch spirituelle und seelsorgliche Begleitung durch 8 die beiden erfahrenen diakone erhalten, um ihr Leben in Würde und in Zuversicht auf Gottes Gnade beschließen zu können. Zum schluss des interessanten Treffens kamen die Gäste auf die Frage zu sprechen, die sie vor allen anderen beschäftigt: Wie können junge Menschen für die verantwortungsvolle arbeit in der altenpflege gewonnen und befähigt werden, sie verantwortlich weiter zu führen und zu entwickeln? alle Beteiligten waren sich nach einem langen erfahrungsaustausch einig. die altenpflege muss durch die Politik und Gesellschaft aufgewertet werden und nicht nur durch mehr Geld! die kulturellen und sprachlichen Barrieren lassen sich, wie dieser Besuch zeigte, schnell überwinden. denn schließlich kennt der gemeinsame diakonisch gesellschaftliche auftrag für ältere Menschen keine Grenzen. Josephine Blachmann Olaf Schultz MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG • Vorgestellt ~ Lutherheim sehr geehrte damen und Herren, mein Name ist dirk Vogel und ich bin im sauerland zwischen Köln und Frankfurt geboren. schon früh begann ich damit, mich für Lebensmittel und deren Verarbeitung zu interessieren. Mit 15 Jahren habe ich dann eine ausbildung zum Konditor angefangen und erfolgreich absolviert. um mir ein breiteres arbeitsfeld zu schaffen, machte ich im anschluss noch eine ausbildung zum Koch, die ich auch erfolgreich abschließen konnte. In meinem weiterem Berufsleben durchlief ich dann mehrere stationen in Hotels, restaurants und saisonbetrieben. unter anderem hatte ich auch ein paar Jahre die Möglichkeit junge Leute und angehende erwachsene in dem Beruf des Koches auszubilden. schließlich bin auch ich in Berlin gelandet und bin dort für die speisezubereitung und Leitung des Küchenteams im alten- und Pflegeheim der Mathilde-Zimmer-stiftung zuständig. der umgang mit Menschen macht mir spaß und es macht mich sehr froh, wenn ich meine Gäste zufriedenstellen kann. dirk Vogel • Der Männerstammtisch ~ Günter-Schäfer-Haus Im Günter-schäfer-Haus wurde vor geraumer Zeit ein Männerstammtisch ins Leben gerufen. am anfang gesellten sich 3 Männer zu dieser gemütlichen runde. Heute nehmen regelmäßig 7 – 9 Männer am stammtisch teil. als Betreuerin dieser runde kann ich nicht feststellen, dass Männer schweigsam sind. Bei einem Glas alkoholfreiem Bier oder Malzbier kommen Hobbies wie „mein auto“, der sport sowie die frühere Tätigkeit ins Gespräch. Vorige Woche fieberten wir gemeinsam am Bildschirm den skiabfahrtslauf der Herren in sotschi mit. diese Woche stießen wir auf den gestrigen Geburtstag eines Bewohners an und forderten das Glück beim „Kniffel“ heraus. am ende waren die Herren in der runde so motiviert, dass sie sich für den nächsten Männerstammtisch ein Kegelturnier wünschten. rege Ideen gab es, wo und wie die Kegelbahn aufgestellt wird, wer in welcher Gruppe spielt und wie die Feier für die Gewinner aussehen könnte. dann unterbrach der duft des Mittagsessens die Männerrunde und Almut Casper wir verabschiedeten uns. MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 9 • Erinnerungen an Heinz Quermann ~ Günter-Schäfer-Haus Margot Ebert und Heinz Quermann Petra Werner-Quermann Heinz Quermann am 18.02.14 um 15.30 uhr wurden die Bewohner des Günter-schäfer-Hauses von Petra Quermann in die Vergangenheit des bekannten Fernsehunterhalters Heinz Quermann entführt. sie plauderte über kleine Geheimnisse und schöne erinnerungen, die ihr Vater auf und hinter der Bühne erlebte und schon waren die Bewohner mittendrin. die Fernsehshow „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ am 1. Weihnachtsfeiertag vormittags zwischen 11.00 und 13.00 uhr war allen Bewohnern bekannt und weckte erinnerungen an alte persönliche Traditionen. die stunde verging wie im Fluge mit kleinen ausschnitten aus der sendung „ein Kessel Buntes“ und „da liegt Musike drin“. Mit staunen vernahmen wir, dass Heinz Quermann auch uns bekannte schlagersänger und unterhaltungskünstler wie Frank schöbel, Helga Hahnemann und Nina Hagen entdeckte und förderte. durch den von der Tochter geführten Nachmittag schwelgten wir in alten erinnerungen, die auch noch nach dem Programm für regen Gesprächsstoff Almut Casper sorgten. • „Damit wir länger leben“ ~ Erfindungen der Heilkunst ~ Luisenhaus Mit diesem Motto war eine kleine Veranstaltung auf dem Wochenplan des Luisenhauses angekündigt worden. so fanden sich etwa 40 interessierte Bewohnerinnen und Bewohner am Nachmittag zu einer lebhaften diskussion ein. Große Namen der bekanntesten Mediziner seit 1880, mit ihren erforschten heilbringenden ergebnissen in Medizin, Pharmazie und Heilkunst standen im Mittelpunkt unseres Zusammenseins. Ob robert Koch, emil von Behring, Ignaz semmelweis, Louis Pasteur oder die kanadischen erfinder des Insulins „Banting und Best“ wurden durch wertvolle Beiträge aus der 10 runde in den Blickpunkt unserer Überlegungen gestellt. „damit wir länger leben“ war der Buchtitel einer Jubiläumsausgabe der „Behringwerke Marburg“, die mir als Heimleiterin vor vielen Jahren durch meinen Vater, der leider an unserem Gespräch nicht mehr teilnehmen konnte, überreicht worden war. Zu den pharmazeutischen Produktionsstätten der Farbwerke Hoechst gehört in Marburg die expandierte, ursprünglich durch emil von Behring gegründete Herstellungsstätte vieler Medikamente und unter anderen auch des Impfstoffes gegen diphterie. ¡ MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG Wann bist DU alt? ein spiegel hängt in deinem Zimmer. du stehst davor, das Haupt geneigt und seufzt, weil sich ein grauer schimmer an deinen schläfen deutlich zeigt. Beim Lesen streikt dir die Pupille und neue Beißer brauchst du bald. du seufzt und murmelst in der stille: „achja, nun werd’ ich langsam alt!“ „du seufzt? du solltest lieber schmunzeln. Kriegt auch dein Haar ‘nen silberstich und deine stirne ein paar runzeln, das ist doch alles äußerlich. – Manch’ einer ist vielleicht erst zwanzig und außen herrlich von Gestalt, doch innen schwunglos, trocken, ranzig und miesepetrig, – „das ist alt !“ Natürlich kannst du nicht mehr wachsen mit 80, aber immerhin. solang’ du für Humor und Faxen und Zärtlichkeiten hast ‘nen sinn, solange deine augen glänzen im Feuer der Begeisterung bist du mit deinen 80 Lenzen, trotz Brille und Gebiss noch jung! MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG steckungsgefahr. „Wie gut, dass wir heute die entsprechenden Mittel zur Verfügung haben, um uns zu schützen“ mit dieser erkenntnis widmeten wir uns den neuesten ergebnissen der altersforschung. denn jedes 2. Kind das 2014 geboren wird, hat die Chance 100 Jahre alt zu werden. außerdem wird an einem Impfstoff gegen die „demenzerkrankung des Typ alzheimer“ geforscht. die z.Z. älteste Bewohnerin deutschlands lebt mit 112 Jahren – nach angaben des Focus 1/2013 – ganz in unserer Nähe in Göttingen und erfreut sich ihrer, nun bekannt gewordenen Berühmtheit. da es sich auch im alter von 90 Jahren lohnt „gesünder zu leben“, haben wir gemeinsam beschlossen, wertvolle Tipps zu verinnerlichen: In gesunder Luft zu wohnen, frohgemut den Tag zu verbringen und sich der guten ratschläge unserer Mutter in der Kindheit zu erinnern. Zum abschluß freuten wir uns, weiterhin gemeinsam gute Wege beschreiten zu wollen, uns täglich freundlich zu begegnen und die gute Luft in Wilhelmshöhe zu genießen. Mit einem humorvollen Gedicht über das alter beschlossen wir die nette runde. Christa Richebächer Von Ute Burghart aus „Eppendorfer Nachrichten“ © drubig-photo - Fotolia.com Wie schön, dass sich auch unsere hundertjährige Frau Meister in der Gesprächsrunde einbringen konnte, mit dem Hinweis, dass sie ganz bescheiden gelebt habe und nichts Besonderes dafür getan habe, um 100 Jahre alt zu werden! die ursprünge medizinischer Fortschritte durch erfindung bekannter schmerzmittel, wie Pyramidon und Novalgin, wurden so interessiert wahrgenommen wie Informationen über lebensrettende Impfstoffe gegen Tetanus, Tollwut, diphterie und andere. auch altbekannte Hausmittel, wie der allseits angewandte „Wadenwickel“ bei hohem Fieber wurden übereinstimmend als gute Methode erwähnt. dass die erkenntnis, dringend erforderlicher Hygiene schon vor 150 Jahren eine außerordentlich große rolle spielte – bei der entdeckung und Übertragung der Krankheitserreger – wurde uns allen zunehmend klarer. somit gelang uns die Überleitung zu heutigen situationen der „Krankenhauskeime“, die uns leider zunehmend umgeben. diese als Gefahrenquelle im altenheim zu minimieren, ist ein tägliches Ziel im Luisenhaus, durch konsequente Händedesinfektion und schutzmaßnahmen bei vorübergehender an- 11 • Frau Anna Meister, geb. Immke, grüßt als 100 jährige Bewohnerin ~ Luisenhaus am 7. Februar 2014 feierte unsere mobile, freundliche Bewohnerin Frau anna Meister ihren 100. Geburtstag im Luisenhaus und auch im Kreise ihrer Familie außer Haus. seit März 2013 wohnt Frau Meister in ihrem gemütlich eingerichteten, schönen Zimmer, wo sie ihre netten Kinder, enkel und Freunde empfangen kann. denn sie ist eine sehr rüstige, geistig rege und interessierte Heimbewohnerin. In Vorfreude auf ihren großen, runden Geburtstag hatte sie mit ihrem sohn das Fest gut organisiert. elegant gekleidet besuchte Frau Meister an ihrem ehrentag nach dem Frühstück ihre Zimmernachbarinnen, empfing unsere kleine Mitarbeiterrunde zur Gratulation und freute sich auf die ersten Gäste, als Freunde und ehemalige Nachbarinnen. Kinder und enkel, wie auch die stadträtin der stadt Kassel beglückwünschten unsere fröhliche Jubilarin. Wir Mitarbeitenden teilten ihre Freude, wie auch die netten Gäste über die mitteilsame, lächelnde Frau Meister, die an ihrem 100. Geburtstag auf ein facettenreiches Leben zurückschauen kann und auch als Zeitzeugin der letzten 100 Jahre gerne berichtet. am samstag, dem 8. Februar, wurde das große und auch seltene Familienfest mit Verwandten der Familien Meister und der Familie Immke durch 42 Gratulanten gebührend gefeiert, in einem schönen großen raum eines restaurants am auepark. „Wir hätten dort tanzen können – aber das haben wir ja nicht getan!“ erzählte mir Frau Meister nach ihrem freudvoll erlebten großen Tag. „es war wunderschön“ schwärmt Frau Meister und macht dabei ihrem Namen alle ehre, denn sie berichtet lebhaft und „meisterhaft“ über alle die gekommen waren, aus Fern und Nah, ja auch aus amerika! Ihr ehemann war als Bahnbeamter aus Kassel dort hin versetzt worden und kehrte zum Glück nach Kriegsende bald zur Familie nach Niederzwehren in Kassel zurück. Mit dem Choral „Großer Gott wir loben dich“ und einem schönen Blumengruß unserer Geschäftsleitung erfreuten wir Mitarbeitenden des Luisenhauses unsere geschätzte Frau Meister und wünschten ihr für weitere viele Jahre beste Gesundheit und weiterhin Freude auf unseren geChrista Richebächer meinsamen Wegen. 12 ZIMMER-STIFTUNG © Birgit reitz-Hofmann - Fotolia.com Ihr ehemann ist nach 65 Jahren ehe leider schon verstorben. die guten erinnerungen an schöne Zeiten ihres Lebens hat Frau Meister mit Fotos und netten Geschichten stets abrufbar. Jedoch die Gedanken an die Flucht 1945 aus rudelsdorf bei Mährischschönberg nach Kassel, ihrer alten Heimat – mit ihren beiden Kindern – zurück sind stets präsent. MATHILDE- • Weltgebetstag 2014 ~ „Wasserströme in der Wüste“ ~ Luisenhaus „ein Land ins Gebet nehmen“ am alljährlichen Weltgebetstag, dem ersten Freitag im März, so auch am 7. März 2014. In diesem Jahr haben Frauen aus Ägypten die Gottesdienstordnung erstellt. das farbenfrohe Titelbild wurde von einer muslimischen Künstlerin geschaffen. Für sie war es eine große ehre, ihr Land „Ägypten“ darstellen zu dürfen. so teilt sie uns dazu mit: „Ägypten habe ich schon immer als große Lotusblüte gesehen, die sich von süden bis Norden erstreckt, von allen seiten in gelbes Gold eingefasst“ die Gottesdienstordnung des WGT-Komitees bezog sich auf die aktuellen gesellschaftspolitischen erfahrungen mit den biblischen Zusagen von „lebendigem Wasser“ und den „Wasserströmen in der Wüste“. dieses ema haben wir Frauen im Luisenhaus auch genutzt in der ablaufgestaltung des Gottesdienstes, um 14:30 uhr in unserem speisesaal. Vier Frauen stellten verschiedene Berufsgruppen dar, die aktuelle anliegen der Frauen in Ägypten demonstrierten und zum Nachdenken anregen sollten. die exotisch anmutenden Lieder konnten wir durch die Cd der Gottesdienstordnung 2014 mitsingen. unser altar war – wie jedes Jahr – mit den symbolen des Tages geschmückt. Lilien, Fladenbrot, kleine Pyramiden, Wasserkrug, Bilderbibel, Kreuz und Nofretete im Zeichen der Pharaonen waren umsäumt von Pflanzen der Wüste. die Bildertafel informierte über das Titelbild, die Lotusblume und Ägypten, als Land mit vielfältigen, ungeklärten alltagsfragen. das Kaffeetrinken war durch den frischen Kokoskuchen unserer Küche echt „nach ägyptischer art des traditionsreichen „Basbusa“ gebacken und schmeckte allen Bewohner sehr gut. exotisches Flair in das Luisenhaus zu transferieren, zur optischen, akustischen und geschmacklichen Wahrnehmung unserer Bewohnerinnen und Gäste, war auch in diesem Jahr lobenswert genossen worden. Christa Richebächer MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 13 • „Paro“ zu Besuch im Herbert-Ruppe-Haus Nach vielen Jahren der entwicklung gilt die elektrorobbe „Paro“, besonders im ursprungsland Japan, als der neuste schrei in sachen dementenbetreuung. durch die ausgeklügelte software wirkt das robbenbaby sehr lebensecht; es fiept, kann Kopf und Flosse bewegen, reagiert auf stimmen sowie auf seinen Namen, öffnet oder schließt die augen und reagiert damit auf die ihm entgegengebrachte Zuwendung. es wirkt, als schmiege er sich bei zärtlichen Berührungen an, schließt entspannt die augen, reagiert aber auch auf bspw. schläge mit lauten fiepen, sogar beleidigt kann er wirken. In deutschland ist der einsatz bisher umstritten und nicht sehr weit verbreitet. um uns selber ein Bild von Paro, und vor allem der reaktion unserer Bewohner auf diesen ungewöhnlichen Gast zu machen, nahmen wir die Möglichkeit eines Testbesuches gern wahr. Wir fragten uns, ob es nicht nur eine mutwillige Täuschung bereits wahrnehmungseingeschränkter Menschen ist oder sogar eine personell günstige alternative der Betreuung – wir waren gespannt. In kleiner runde wurde die robbe nun den anwesenden vorgestellt, welche sich sofort begeistert zeigten über die großen dunklen augen, die langen schnurrbarthaare und das weiche weiße Fell. Trotz der lebensechten Bewegungen und Geräusche von Paro, erkannten unsere dementen Bewohner dennoch die Puppe, was dem Interesse keinen abbruch tat. dies beruhigte unsere erste Befürchtung und auch die zweite verschwand schnell, denn ohne einen kompetenten menschlichen Vermittler zwischen dem robbenbaby und dem Bewohner funktioniert die liebevolle Interaktion nicht. 14 unsere damen streichelten Paro, jeder durfte ihn halten, sein Gewicht schätzen, es wurden erinnerungen an Tiere der eigenen Biografie ausgetauscht. auch Tipps zur Pflege der robbe wurden von unseren Bewohnerinnen mit auf dem Weg gegeben. Jede Bewegung, jedes fiepen und zwinkern erweckte die aufmerksamkeit erneut, brachte neue Gesprächsthemen und lächelnde Gesichter. und auch wenn Paro sich nach 30 Minuten wieder verabschiedete, so war er doch das ema des ganzen Tages sowie des darauf folgenden, an dem besonders eine sonst eher kritisch bis ablehnend eingestellte dame allen erzählte, wie schön es doch mit unserem besonderen Gast war. Anne Kamke MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG • Heimgarten Bielefeld ~ Jahresbericht 2012 und 2013 Liebe Heimchen im ganzen Land, hier sind die Unternehmungen aus zwei Jahren. 2012 begann mit einem Besuch in der Kunsthalle Bielefeld zur „PICassO aussTeLLuNG“. Im Februar lud elisabeth englisch (geb. schwefess, L 42/43) zu ihrem traditionellen schinkenbrotessen ins Caroline-Oetker-stift ein. Im März und april war unser Treffen im Cafe im Bürgerpark. Im Mai wurde evelin Fuchs (geb. Harms, L 60/61) siebzig Jahre und lud uns zu sekt, Häppchen, suppe, Heimchenkuchen (auf den schokoladenKuchen war das Zeichen T und H = Treue und Hilfsbereitschaft in weißer schokolade gespritzt) ein. es war ein gelungener Nachmittag! Vielen dank evelin. der Juni brachte uns einen ausflug nach „Levern“, einem kleinen historischen Bauerndorf in der Nähe des dümmer sees. Wir hatten unser Ferienhaus dort voller Heimchen und sind mit einer Frau in historischer Tracht durch den Ort geschlendert. Zum abschluß gab es einen schnaps. dann haben wir spargel geschlemmt. Im Juli duftete Brigitte rügges (geb. von Cunow, FOs 44) Haus wieder nach Kaffee und Kuchen, alles für uns. danke! Im august trafen sich die Heimchen im Cafe im Bürgerpark. das war ein spaziergang durch das Jahr 2012. Kinder, wie die Zeit vergeht, und schon sind wir im Jahr 2013! Im Januar ging es wieder los, Treffen im Cafe im Bürgerpark. und im Februar wartete der schinken und der leckere eiersalat im Oetker-stift bei elisabeth englisch. Wie jedes Jahr super lecker, danke! März und april Treffpunkt Cafe im Bürgerpark. Im Mai gab es die ostwestfälische spezialität „Pickert“, mit Leberwurst, Marmelade, Butter, apfelmus und rübenkraut, dazu natürlich Kaffee. das Ganze wurde serviert im restaurant „Peter auf dem Berge“. das Juni-Treffen organisierte ursula sander (geb. Wachmann, e72/73) und führte nach enger ins „Widukind-Museum“ mit anschließendem Kaffeeklatsch im „Cafe Zeitlos“. danke für den schönen und informativen Nachmittag! erna Taborski wurde im april 90! sie feierte mit uns im Juli im Cafe im Bürgerpark. es war eine fulminante Kuchenschlacht. Vielen dank! Im august und september hatten wir bei Brigitte rügge und dann bei Beate strothotte Kaffeegeklatscht. unsere Hüften haben sich gefreut! das sagt, dass alles sehr reichlich und lecker war, danke! Beate strothotte (geb. Meyer, e 60/61) wurde in diesem Jahr auch 70 und lud uns im september zur „Tea-Time“ zu sich nach Hause ein. das war sehr gemütlich und schön. Vielen dank! am 29.11.2012 gab es zu unserem adventsessen im „Cafe Nostalgie“ – einem alten Fachwerkhaus in Jöllenbeck – nach einem sehr leckeren, fruchtigen aperitif (ohne alkohol) westfälische rinderrouladen nach Hausfrauenart mit Kartoffeln, Klößen und rotkohl. Zum Nachtisch wurde westfälische Quarkspeise mit Pumpernickel (schwarzes Brot) serviert. alles sehr lecker! MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG © emmi - Fotolia.com Im Oktober kochte Ingeborg Bergmann (geb. Heck, GZH 52/53) ganz viel Kaffee für uns und verwöhnte uns mit ganz viel Kuchen. auch dafür unser gemeinsames dankeschön. 15 • Heimchentreffen am 21. 10. 2013 es ist eine schöne Tradition, dass am Vorabend der Mitgliederversammlung der MZsT die angereisten Heimchen mit denen aus Berlin, einen gemütlichen abend verbringen. so trafen wir 13 Heimchen uns pünktlich um 18:00 uhr vor der Weinstube am schiffbauerdamm. der milde abend und das schöne Wetter verlockten zum draußen sitzen an der spree. aber in anbetracht der zu erwartenden abendlichen Kühle gingen wir in die gemütliche Weinstube, wo für uns sämtliche Tische – bis auf einen – zusammen gerückt waren. Bald war der kleine raum mit fröhlichem Heimchengeschnatter erfüllt. ein älteres Pärchen am Katzentisch ergriff daraufhin schleunigst die Flucht. das essen (französisch für jeden Geschmack) kam aus der Küche eines restaurants nebenan, zu dem die Weinstube gehört. die Kellner brachten es auf großen Tabletts über die straße (soll auch bei regen funktionieren). ein Kellner war immer für uns da und hätte sicher gern aus seinem riesigen Weinregal, das an der hinteren seite der stube stand, noch ein paar Gläser Wein mehr serviert. Für uns wurde es ein sehr schöner abend mit viel erzählen, Lachen und Photos betrachten. Gegen 22:00 uhr begaben wir einheimischen uns zum gegenüberliegenden Bahnhof Friedrichstraße, wo jede die für sie passende s- oder u-Bahn fand. unsere Gäste gingen, gleich um die ecke, ins nahegelegene Hotel. Vielen dank liebe Margarete, die du uns mit deiner perfekten Organisation diesen schönen abend beAnna Zimmer schert hast. Beim Franzosen mit Heimchen In der Weinstube Treffen mit Berliner Heimchen Mitgliederversammlung MZSt. in Berlin (Mittagspause) Im Garten der MZSt.-Geschäftsstelle (Mittagspause) Nuovo Mario in Berlin 16 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG • Heimchentreffen 2014 in Mainz ~ 24. – 28. April 2014 Donnerstag, 24.04. 19.00 uhr Freitag, 25.04. 09:30 uhr 13:00 uhr 19:00 uhr Samstag, 26.04. 09:00 uhr ca. 13:30 uhr 19:00 uhr Sonntag, 27.04. 10:00 uhr ca. 12:00 uhr 19:00 uhr • eintreffen im advena europa Hotel Kaiserstraße 7, 55116 Mainz • Gemeinsames abendessen im Hotel • Treffen in der Hotelhalle zur stadtführung in Mainz • abfahrt mit dem Bus zum ZdF ab Hotel dort gibt es zunächst ein Mittagessen danach eine Führung durch die studios • rückkehr mit dem Bus zum Hotel • ein wenig Zeit zum ausruhen • abendessen in einem Weinlokal • start des Busses nach Frankfurt Besichtigung der Frankfurter Innenstadt. Bei gutem Wetter kleiner spaziergang über den „eisernen steg“ (über den Main) nach sachsenhausen • Mittagessen in einem Äppelwein-restaurant • Fahrt mit dem Bus nach Bad Homburg im Taunus, hier befindet sich das Tatjana-Gerdes-Haus, ein altenheim der MZst. Wir sind zu Kaffee und Kuchen und einer Besichtigung des Hauses eingeladen. • rückfahrt über den Großen Feldberg zurück nach Mainz • abendessen im Hotel und anschließend geselliger abend • Kleiner Kulturspaziergang mit Führung im Gutenberg Museum (Gutenberg-Bibel) • Mittagessen in einer Weinstube. • Nachmittag zur freien Verfügung (Kaffeetrinken in der altstadt am dom) • abendessen im Hotel – abschiedsabend Montag, 28.04. • Gemeinsames Frühstück und anschließende abreise Advena Europa Hotel Mainz Kaiserstraße 7 · 55116 Mainz · Telefon: 0 61 31-9 71 07 Tagungsgeld 150,– € bitte auf das Konto des aHB überweisen. Ingeborg Bergmann, geb. Heck, GHZ 52/53 Telefon: 05 21-88 97 64 · Mobil: 01 74-3 87 14 60 Uhrzeiten nicht verbindlich – Alle Angaben ohne Gewähr Mainz – eodor-Heuss-Brücke zur blauen Stunde By arcalino (Own work) [CC-BY-sa-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 17 • Erinnerungen ~ Heimchen im Sommer 1914 In diesem Jahr jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal. Wie erlebten die Heimchen diesen Sommer 1914? Wir fanden in der Ausgabe Januar 1915 diese Erinnerung: Die letzten Wochen des Sommersemesters 1914 im Luisenhaus Wieder einmal ist sonntag. aber keiner der friedlich-fröhlichen ausruhtage des semesters – ungeheuerliche Gerüchte schwirren durch die stad: von einem ultimatum will man wissen, das an russland gerichtet ist; in 24 stunden soll es sich entscheiden, ob es Krieg wolle oder nicht. Gespanntes Warten, banges Fragen auf allen Gesichtern. die Nacht kommt und noch keine Gewissheit. unheimlich grell pfeifen die Züge – das Gespenst des Krieges steht vor uns auf – riesengroß. Langsam streichen die stunden. endlich gegen Morgen ein unruhiger schlaf. und am nächsten Tag noch keine entscheidung – noch eine Woche entsetzlicher spannung. und dann kam er – kam wie eine erlösung nach qualvollem Warten – der Krieg. Hals über Kopf mussten einige fort von uns, um ihre Brüder noch einmal zu sehen – der schmerzliche abschied ging unter in dem großen erleben dieser Tage. Man dachte gar nicht, fühlte gar nichts mehr für sich – es war alles selbstverständlich, musste ja so sein, seit der Krieg vor einem stand: Wirklichkeit und doch unfassbar, unbegreiflich. Zu wissenschaftlichen arbeiten hatte keiner mehr die rechte ruhe, die rechte sammlung. Zwei von uns gingen ins rote Kreuz und erkundigten sich nach Möglichkeiten zu helfen, zu nützen, aber es gab wenig aussicht dazu. Wir sahen die Truppen ausziehen mit mutigen, entschlossenen Gesichtern, aber ohne übermütige Begeisterung. und dann arbeiteten wir wieder zu Hause und sehnten uns danach, doch auch ein klein wenig helfen zu können. Mit Freude wurde es daher aufgenommen, als es hieß, wir könnten in der Feldküche helfen beim austeilen von Brot und Kaffee an die durchfahrenden soldaten. da wurden denn zehn von uns ausgerüstet mit zwei großen Körben voll Brot, Wurst und Kaffee, und so ging’s fort in Heimchenkleidern mit weißen schürzen, den strickstrumpf, der uns überall hin begleitete, in der Hand, zur Feldküche. Im riesigen Kessel brodelte schon der Kaffee; noch nicht die Hälfte der Brötchen war gestrichen, als schon der Zug einlief und alle uns umringten, hungrig und durstig – im Handumdrehen waren Kessel und Körbe leer. und dann hieß es wieder „einsteigen!“ und der endlose Zug rollte davon mit lusti18 gen Kreidesprüchen. „auf Wiedersehen“ riefen die Mannschaften – übermütig die einen, stark und zuversichtlich die anderen. Wiedersehen – wie viele von den Tausenden, denen wir es zuriefen, denen wir es nachwinkten, ruhen vielleicht schon in fremder erde. Manchen Tag sind wir noch hinausgezogen zur Feldküche und nach und nach fand sich auch etwas, wo wir ein wenig helfen konnten. so gingen einige zum roten Kreuz zum Hemdennähen, wieder andere ins Lazarett, wo Tausende von Matratzen und rosshaarkissen noch genäht werden mussten. sichelkrumme Nadeln wurden einem da in die Hand gedrückt und halbmeterlange spieße zum durchheften, langsam ging es zuerst, aber wir nähten um die Wette und freuten uns, wenn es allmählich schneller wurde und die Kissenberge wuchsen. und dann gab es auch arbeit im Haus, im Nähzimmer klapperten die Maschinen, Lazaretthemden wurden genäht, das war ein schnelleres und freudigeres arbeiten als sonst. und auch einquartierung kam ins Haus; da hieß es denn räumen. das unterhaus musste ausziehen, das Oberhaus nahm uns arme Vertriebene gastfreundlich auf. unten aber ging ein räumen an. das große esszimmer verwandelte sich im Nu in ein schlafzimmer, und 19 Betten wurden mit allem nur verfügbaren Bettzeug bezogen. soldatenessen wurde gekocht. Noch spät abends standen wir am Kochtopf, denn um 10.00 uhr waren die Mannschaften angesagt. und dann kamen sie, manchmal einzeln, und dann wieder so viele, wie wir irgendwie beherbergen konnten. elsässer und Norddeutsche, Freiwillige, die noch halbe Kinder waren und biedere Familienväter. In allen lebte nur das eine, das Vaterland. und nun haben sie vielleicht schon mitgekämpft, mitgesiegt in der herrlichen schlacht auf französischem Boden, die uns die Glocken zuriefen als scheidegruß am sedanstag. und als am nächsten Tag die Fahnen wehten in ganz Kassel, da trugen wir unsere Freude hinaus in den Wald, den wir kaum gesehen hatten die letzten Wochen hindurch. da lagen wir nun auf dem Waldboden am rande einer Wiese. dämmrig wurde es allmählich, über dem Wald zur rechten lag schon das abendrot, als drüben der Mond stand, voll und klar. Heimwärts ging’s – die Lichter von Kassel tief unter uns grüßten herauf wie sterne, die sich spiegeln in einem see – hoch ragte der Herkules hinauf in die Nacht. ruhe atmete die Natur, ruhe gab sie uns nach dem Hasten der letzten Tage und Kraft für die kommende schwere arbeit – fürs Vaterland. so klang das sommerhalbjahr aus bei uns. M. Seyring MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG • Wir gratulieren unseren Geburtstagkindern über 80 Jahre von april – Juni 2014 Zunder, Christa, geb. Köbel, I 43/44 Nordhauser Weg 19, 22455 Hamburg 01.04.1927 Faber, Hildegard, geb. Henke, ed 43/44, L 41/42 06.04.1925 Lulu-v. strauß u. Torney-straße 16, 31675 Bückeburg schneider, renate, geb. Buchheim, M 43/44 Fraenkelstraße 6, 22307 Hamburg 17.05.1926 19.05.1926 Wisken, Ilse, geb. Packebusch, L 42/43 Hoisdorfer Landstraße 72, 22927 Großhansdorf Klotz, Irmi, geb. Merz, L 51/52 Bahnhofstraße 1 a, 91785 Pleinfeld 10.04.1934 Goedecke, Ilse, Me 43/44, FOs 44 Brunnenstraße 15, 31812 Bad Pyrmont 23.05.1928 Port, Helga, geb. reckum, Me 42/43 Ostfeldstraße 56, 30559 Hannover 15.04.1926 Comis, elfriede, geb. Günther, M 42/43 Lange straße 71, 06780 Zörbig 25.05.1925 Nolting, ursula, geb. Neumann, I 44/45 stadtheider straße 8a, 33609 Bielefeld 23.04.1927 schweikart, eika, geb. Kühn, FOs 41/44 Genglerstraße 4a, 91054 erlangen 02.06.1926 Tettenborn, Traute, geb. Lusky, M 42/43 schillerstraße 8, 98553 schleusingen 03.05.1926 schulz, Gisela, geb. schulze, a 43/44, BGF 43/44 04.06.1928 Kunrauer Weg 2, 38486 Klötze OT röwitz rische, Gisela, Me 42/43 Brüdtweg 13, 21033 Hamburg 04.05.1925 Titze, Lore, FOs 41/44 Friedrich-ebert-straße 10, 42103 Wuppertal 04.06.1925 doerr-schmidt, ursula, Me 41/42 Woerther Weg 12, 55606 Kirn 10.05.1926 degen, ursula, geb. duvendack, BGF 44 Varreler straße 2, 27751 delmenhorst 22.06.1928 scheffler, Ilse, FOs 43/44 Leibnizstraße 10 a, 31134 Hildesheim 13.05.1928 • Wir gratulieren unseren Geburtstagkindern über 90 Jahre von april – Juni 2014 Cramer, erika, rsCH 39/40 rankestraße 55, 90461 Nürnberg 06.04.1922 Pagenstecher, Margarete, geb. schilling, FOs 40/42 07.04.1923 ernst-albers-straße 13, 22043 Hamburg reich, Gerda, geb. solle, CH 32/33 eodor-Loos-Weg 24, 12353 Berlin 10.04.1916 Flottwell, ursula (elfi) v., geb. soschinski, eL 33/34 15.04.1916 silberkampstraße 6, st. Nicolaistift, 31539 Neustadt röcker, dora, eL 37/38 Wilhelm-röcker-straße 8, 74369 Löchgau 26.05.1921 spitzner, annerose, geb. Hoppe, eL 35/36 Brücknerstraße 14, 08499 Mylau 28.05.1918 adämmer, Gisela, geb. uppekamp, I 42 rögenfeld 46 a, 22359 Hamburg 29.05.1924 Knabe, Gertraut, geb. Lorenz, BGF 37/38 Wiesestraße 70, 07548 Gera 29.05.1920 Hempel, Ingeborg, geb. seesemann, FOs 40/43 singerstraße 1, 86159 augsburg 16.04.1924 schmidt, dorothea, geb. Jehmlich, I 40/41 richard-Wagner-straße 15, 04720 döbeln 05.06.1924 Bethge, swaantje, geb. Moser, L 42/43 schulstraße 13 a, 26954 Nordenham 21.04.1924 seidlitz, Maritha von, L 35/36 V.-amelunxen-straße 16 B, 34369 Hofgeismar 05.06.1916 Link, annemarie, geb. Kabrowski, J 37/38 Hausstockweg 57, 12107 Berlin 26.04.1920 sahm, Lilo, eL 36/37 Burger straße 154, 42859 remscheid 24.06.1920 Heun, anneliese, geb. Meckel, I 27/28 Charlottenburger straße 19, 37085 Göttingen 23.05.1910 06.05.1921 Klotsch, Gisela, geb. Bracker, a 37/38 Bertha von suttner straße 2, 61350 Bad Homburg Kronfeld, Gisela, FOs 40/43 Tiefurter allee 8, 99425 Weimar MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG 14.05.1924 19 • Buchtipp John Williams ~ SToNER dTV, 348 seiten, 19.90 € William stoner wird anfang des 20. Jahrhunderts im mittleren Westen der usa als Farmerssohn geboren, er soll agrarwissenschaft studieren, entdeckt seine Leidenschaft für die englische sprache und wird Literaturprofessor. seine langweilige ehe wird von einer leidenschaftlichen Liebesaffäre unterbrochen, dann versackt sein Leben wieder im Mittelmaß. John Williams erzählt das Leben eines genügsamen Mannes, dessen Genügsamkeit die Leserin – mich zumindest – kribbelig macht. Man möchte den Protagonisten an die schulter nehmen und schütteln „lass dir doch nicht alles gefallen!“ und diese emotion wird hervorgerufen durch den fesselnden stil des autors, der diesen roman in einer flüssigen und geschliffenen sprache erzählt, die ein wahres Lesevergnügen ist. der roman wurde bereits 1967 geschrieben, geriet dann in Vergessenheit und wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt und dann ein Welterfolg. der Literaturkritiker dennis scheck schrieb: „ein kleines Christa Emde, GHZ 61/62 Meisterwerk“ – stimmt. Wir trauern mit beim Tod unseres lieben Heimchen Gertrud Radke, geb. Meyer, M 39/40 26122 Oldenburg, ratsherr-schulz-straße 9 Sophie Mayer, geb. Künzel, rsch 42/43 G. v. Cramm-Weg 3, 95615 Marktredwitz Jahresbeitrag AHB und Bezugsgebühren für die Heimchenzeitung 18,00 € Wir bitten, den Beitrag zu überweisen an: Postbank Berlin: IBaN: de02 1001 0010 0020 8431 00 BIC: PBNKdeFF aHB e. V. der Mathilde-Zimmer-stiftung e. V. Johannisberger straße 34, 14197 Berlin Telefon: (030) 88 92 66-0 www.mzst.de spenden werden dankend entgegen genommen. Redaktionsschluss für Nr. 2/2014 ist der 31. 05. 2014 Verantwortlich für den Inhalt: Mathilde-Zimmer-stiftung e. V. erscheinungsweise: jeden dritten Monat – Bezugsgebühr: 11,– € druck: Hoffmann-druck Wolgast/Mahlzow, straße der Freundschaft 8, 17438 Wolgast/Mahlzow – auflage: 600 exemplare Geschäftsstelle: Mathilde-Zimmer-stiftung e. V., Johannisberger straße 34, 14197 Berlin. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung der redaktion. Keine Haftung für unverlangte einsendungen. 20 MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG