Blätter - Mathilde Zimmer Stiftung e. V.

Transcription

Blätter - Mathilde Zimmer Stiftung e. V.
Blätter
67086
aus der
105. Jahrgang
Verlagsort Berlin, im März 2014
1 – 14
Da ist nun unser Osterhase!
Er stellt das Schwänzchen in die Höh
und schnuppert hastig mit der Nase
und tanzt sich einen Pah de döh!
Dann geht er wichtig in die Hecken
und tut, was sonst nur Hennen tun:
Er möchte sein Produkt verstecken,
um sich dann etwas auszuruhn.
Das gute Tier! Ein dicker Lümmel
nahm ihm die ganze Eierei
und trug beim Glockenbammelbimmel
sie zu der Liebsten nahebei.
Da sind sie nun. Bunt angemalen
sagt jedes Ei: „Ein frohes Fest!“
Doch unter ihren dünnen Schalen
liegt, was sich so nicht sagen lässt.
Iss du das Ei! Und lass dich küssen
zu Ostern und das ganze Jahr ...
Iss nun das Ei! Und du wirst wissen,
was drinnen in den Eiern war!
Kurt Tucholsky, 1890-1935
• Bilanz per 31. 12. 2013 ~ Gewinn- und Verlustrechnung 2013 des
Altheimchenbundes e.V. der Mathilde-Zimmer-Stiftung e.V.
Aktiva
Passiva
Commerzbank aG
202179800
4.887,59 €
Vermögensbestand
01.01.2013
Postbank
0020843100
1.322,71 €
10.375,34 €
Überschuss
134,96 €
10.510,30 €
MZsT Forderung
Zuschuss 2013
4.300,00 €
10.510,30 €
10.510,30 €
• Bilanz per 31. 12. 2013 ~ Vermögensübersicht des
Altheimchenbundes e.V. der Mathilde-Zimmer-Stiftung e.V.
I. Einnahmen
1. Beiträge der aHB-Mitglieder
II. Ausgaben
1.706,48 €
1. unterstützung
bedürftiger Heimchen
2.142,00 €
2. spenden der aHB-Mitglieder
1.036,00 €
3. sonstige erträge
1.086,11 €
2. Karitative aufwendungen
einmalige unterstützungen
150,00 €
4. erträge Verkauf Zeitung
1.964,00 €
3. Bankgebühren
173,89 €
5. Zuschuss MZsT 2013
4.300,00 €
4. Verwaltungskosten
10.092,59 €
1.755,59 €
5. sonstige Kosten, Gebühren,
6. aufwendungen Zeitung
125,50 €
5.610,65 €
9.957,63 €
Überschuss
134,96 €
10.092,59 €
die vorgelegte einnahmen- und ausgabenrechnung sowie die vorgelegte Vermögensübersicht für das Jahr
2013 wurden von uns gesehen, geprüft, genehmigt und zur Veröffentlichung in den „Blättern aus der
Mathilde-Zimmer-stiftung e. V." freigegeben.
Margarete rüffer und Günter schäfer
2
Berlin, 2014
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Neues von den Großbaustellen in Hamburg (Herbert-Ruppe-Haus)
und auf Schloss Schwarzenberg
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der glücklicherweise sehr milde Winter der vergangenen Monate sorgte dafür, dass die Bauarbeiten auf
unseren Großbaustellen in Hamburg und scheinfeld
ohne größere Zeitverzögerung fortgesetzt werden
konnten. Im Herbert-ruppe-Haus in Hamburg werden derzeit die letzten altenpflegezimmer saniert
und modernisiert und wir erwarten, dass dieser Bauabschnitt zu Beginn des sommers fertiggestellt wird.
Parallel dazu erfolgt aktuell die sanierung und Modernisierung eines Fahrstuhles. diese arbeiten sind
ebenfalls sehr aufwändig. Im zweiten Halbjahr werden wir abschließend im Herbert-ruppe-Haus den
eingangsbereich mit seinen außenanlagen sowie die
eingangshalle und den servicetrakt modernisieren.
aktuell gehen wir davon aus, dass dieser Bauabschnitt
noch in diesem Jahr beendet werden kann, so dass
wir dann auch die gesamte sanierungs- und Modernisierungsmaßnahme in Hamburg erfolgreich
abschließen können. der besondere dank der Geschäftsleitung und des Vorstandes gilt hier insbesondere allen Mitarbeitern und den Bewohnern, die die
mit der Modernisierung verbundenen Lärmbelästigungen akzeptieren. Hilfreich ist hier sicher, dass
große Teile des Pflegebereiches bereits fertiggestellt
sind und die außenanlage im Innenbereich schon
im Herbst des vergangenen Jahres erneuert wurde,
so dass unsere Bewohner dort nun das derzeit schöne
Frühlingswetter genießen können.
auch auf schloss schwarzenberg, im sogenannten
Hochschloss, gehen die arbeiten unvermindert weiter.
dem artikel, den sie in dieser ausgabe lesen können,
können sie allerdings entnehmen, dass sich die sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im
Sanierte Brauerei, bereits in Schulnutzung
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
Hochschloss nicht so einfach durchführen lassen.
der Begriff „Wundertüte“ ist hier absolut passend,
da unsere Fachleute und Baufirmen immer wieder
vor neuen Herausforderungen stehen. eine auswahl
von Bildern, die wir in dieser ausgabe gedruckt haben, zeigt Ihnen, in welchen Bereichen die Mitarbeiter der Baufirmen derzeit arbeiten. auch können
sie sehr gut sehen, wo bereits sanierungsmaßnahmen
abgeschlossen wurden. Wir werden diese Bilderreihe
in den kommenden ausgaben immer wieder mal
präsentieren.
auch wenn die beiden Baumaßnahmen und die damit verbundenen arbeiten einen großen Teil unserer
täglichen arbeit in anspruch nehmen, gibt es auch
aus all unseren anderen einrichtungen viel Neues zu
berichten. Interessant ist hier sicherlich der Bericht
über die elektrorobbe „Paro“. auch der Bericht über
den Weltgebetstag 2014, der im Luisenhaus in Kassel
gefeiert wurde, ist sehr interessant. Weitere Berichte,
wie die Nachlese zum Heimchentreffen im vergangenen Jahr oder der Bericht über den „Männerstammtisch“ im Günter-schäfer-Haus in Neuenhagen sowie ein weiterer 100jähriger Geburtstag
dürften in dieser ausgabe für ihr Interesse sorgen.
der Vorstand und die Geschäftsleitung wünschen
Ihnen beim Lesen dieser ausgabe wieder viel Freude.
Genießen sie mit Ihrer Familie die anstehenden
Osterfeiertage bei hoffentlich weiter angenehmem
Frühlingswetter. Für unsere altheimchen stehen ja
dann im april die Mainzer Festtage an. Wir wünschen allen für diese Veranstaltung viel Freude und
spaß und interessante gemeinsame stunden.
Jörg Falkowski
Für Vorstand und Geschäftsleitung
Sanierungsarbeiten Dachkonstruktion Hochschloss
3
• Bildauslese der Baustelle Schloss Schwarzenberg
Dachdeckerarbeiten Bauabschnitt 02
Historischer Gibsbeton 16. Jahrhundert
Handarbeit an der Aussenfassade
des Hochschlosses
4
Dächer alt und neu am Schwanenturm
Herr Falkowski auf dem Dach
des Hochschlosses
Neues und Historisches vereint
Historischer Schutt aus dem
16. Jahrhundert
Historischer Türeinbau an der
nördlichen Schlossmauer
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Bildauslese der Baustelle Herbert-Ruppe-Haus
Erneuerte Fassade des Pflege- und Wohnhauses
Blick vom Altenwohn- und Pflegeheim in den Park
Erneuerung des Fahrstuhles im Pflegeheim
Arbeiten am neuen Fahrstuhl des Pflegeheimes
Ruhebereich im Grünen
Springbrunnen mit Skultur
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
5
• Immer wieder stößt man bei den Arbeiten überraschend auf
historische Zeugnisse ~ Jahrhunderte alter Gipsmarmor gefunden
es sei, so hätten die restauratoren berichtet, ein in Bayern einmaliger Fund
und der Boden sei außergewöhnlich gut
erhalten. Jetzt ist in dem raum im Obergeschoss des schlosses erst mal Baustillstand. das Landesamt für denkmalpflege
kümmert sich um den historischen Fund,
mit dem in dieser Form keiner gerechnet
hatte. Nach einem Höhenausgleich
kommt ein neuer Belag auf den Gipsmarmor und nach abschluss der arbeiten
Horst Jaehrling-Loy, Jörg Falkowski, Arno Kaesberg und Silke Starks (von links)
lässt sich der jahrhundertealte Fund nur
schauen sich den historischen Boden im ersten Stock des Südflügels von Schloss
noch erahnen, denn dann werde der
Schwarzenberg an.
Fotos: Schiffermüller
raum als edV-unterrichtsraum genutzt.
Falkowski und Horst Jaehrling-Loy,
geschäftsleitender Mitarbeiter des Trägers der realteuren sanierung des schlosses mit 250.000 euro,
und Fachoberschule Landschulheim schloss schwarberichteten Falkowski und die Verwaltungsleiterin
zenberg berichteten, die erste große Überraschung
der schule, silke starks. die sanierung betrachte
sei zu Beginn der sanierung des Brauereitraktes zuman im geschichtlichen Kontext. Man sehe die getage getreten. Hier wurde eine etwa 200 Jahre alte
schichtliche Bedeutung des schlosses und sei letztlich
Kappendecke freigelegt. sie wurde wie jetzt auch der
ein Teil davon. starks und schulleiter arno Kaesberg
Gipsmarmorboden kartiert, um so für die Nachwelt
führten dazu ergänzend den schlossbrand von april
erhalten zu werden. eine weitere unbekannte bei
1607 an, als die ganze südseite und ein Teil der
den arbeiten an dem erstmals als Burg schwarzenNordwestfront abgebrannt waren.
berg erwähnten schloss war die sanierung der drei
die Mathilde-Zimmer-stiftung habe sich bewusst
Türme, die für Überraschungen sorgte. Wofür Fachfür die sanierung entschieden, erklärte Jaehrlingleute vorab rund 10.000 euro veranschlagt hatten,
Loy. die alternative dazu wäre gewesen, scheinfeld
waren schlussendlich 300.000 euro für die sanierung
zu verlassen, ein Neubau sei nie infrage gekommen,
fällig. Handbreite risse, die unter den zentimeterdisagte Jaehrling-Loy jetzt bei einem Gespräch mit der
cken, über die Jahrhunderte hinweg aufgetragenen
FLZ. schließlich sei das schloss ein alleinstellungsFarbschichten zum Vorschein kamen, wirkten im
merkmal für die schule und das Internat. darüber
Vergleich zu anderen entdeckungen als weniger drahinaus trage man Verantwortung für über 70 armatisch. denn nachdem beim Öffnen von Fußböden
beitnehmer, die bei den schlossschulen in Lohn und
der Brandschutt von 1607 als Füllmaterial zum VorBrot stünden. Nach abschluss der sanierung profischein gekommen sei, mache man sich Gedanken
tierten schließlich Viele von dem schönen schloss
um die statik des schlosses, sagt Jörg Falkowski.
hoch über scheinfeld, zeigten sich Jörg Falkowski,
einerseits sehe man die historischen Besonderheiten,
Horst Jaehrling-Loy und silke starks zu versichtlich.
die für das Kulturdenkmal schloss schwarzenberg
sehr wertvoll seien, mit spannung und Freude, andererseits habe man den sommer 2015 als abschluss
für die sanierungsmaßnahme, die knapp 18 Millionen euro kostet, im Blick. Glücklicherweise, so Falkowski und Jaehrling-Loy, bekomme man auch finanzielle unterstützung von der deutschen stiftung
denkmalschutz. der für die sanierung verantwortliche schwesterverein der stiftung bringe sich mit
Bodenzwischenräume – einst
Dieses Fragment wird
rund drei Millionen euro ein, der Landkreis steuere
mit Brandschutt aufgefüllt.
untersucht.
etwa zweieinhalb Millionen euro bei und die stadt
Quelle: Freitag, 21. 02. 2014 – Fränkische Landeszeitung Nr. 43
scheinfeld beteilige sich an der 18 Millionen euro
6
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Ehrenamtlicher Lauf- und Sportverein besucht das Lutherheim!
die große Vielzahl von angeboten im Lutherheim
ist manchmal nur durch ehrenamtliches engagement möglich. Neben heimischen Vereinen und
Gruppen, die regelmäßig für unterhaltung sorgen,
sind es gerade die ehrenamtlich tätigen Frauen und
Männer des örtlichen Lauf und sportvereins, die
mehrmals im Jahr zusätzliche abwechslung in den
Tagesablauf der Bewohner bringen und die schon
zum festen Bestandteil im alltag geworden sind.
Leider habe das neue Pflegeversicherungssystem viel
unruhe in die altenheime gebracht. die Mitarbeiter
würden für dokumentationen viel Zeit benötigen,
klagt erich Meye vom Heimbeirat. dies sei Zeit,
die für Zuwendung fehle. „umso wichtiger ist es,
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
dass Menschen ehrenamtlich versuchen, das gute
Niveau aufrecht zu erhalten“, sagt er. dies gelinge
im Lutherheim. Menschenwürde, ein gutes Niveau
und eine gute auslastung seien gegeben. darum
gelte sein dank den freiwilligen Helfern und unterstützern. „es macht nicht die Vielzahl der angebote, sondern die auswahl, die geboten wird“, sagte
er. Vor allen aber lobte er die Beständigkeit, die für
die Bewohner sehr wichtig sei.
das Helfen macht jedoch nicht nur denjenigen
glücklich, dem geholfen wird. auch derjenige, der
hilft, verspürt ein warmes Gefühl ums Herz, wenn
er sieht, wie sein engagement einen anderen glückOlaf Schultz
lich macht.
7
• Japanische Studentin aus Waseda besucht das Lutherheim!
Es war ein ganz besonderer Tag
für das Lutherheim:
aus dem fernen Japan angereist, besuchte die studentin risa urabayashi (Weseda university) mit
ihrem dolmetscher das alten- und Pflegeheim Lutherheim.
einrichtungsleiter diakon Olaf schultz und diakon
Peter sehmsdorf als Pflegedienstleiter des Hauses
begrüßten ihre weitgereisten Gäste am 21. 03. 2014
bei selbstgebackenem Kuchen und frischem Kaffee.
die sozialstudentin risa urabayashi hatte sich mit
ihrem dolmetscher aus Japan auf den Weg gemacht,
um anregungen für die altenhilfe in ihrer Heimat
zu gewinnen. der Kontakt zum Lutherheim wurde
durch die Kiezpflege, Frau Hardt, hergestellt. an
den Gesprächen beteiligte sich außerdem Frau
Blachmann (Betreuungsleitung und einige Bewohnerinnen des Hauses), die gemeinsam mit dem dolmetscher die Übersetzung in die jeweilige Muttersprache übernahm und auch wichtige Hinweise
über kulturelle Besonderheiten der beiden Länder
geben konnten.
durch die optimale Übersetzung wurde ein vertiefender erfahrungsaustausch möglich: Was macht
seniorenarbeit und Pflege in einem altenheim der
evangelischen Mathilde-Zimmer-stiftung e.V. aus?
es beeindruckte risa urabayashi, dass die Bewohnerinnen und Bewohner neben der Pflege sowie
der hauswirtschaftlichen und sozialen Betreuung
auch spirituelle und seelsorgliche Begleitung durch
8
die beiden erfahrenen diakone erhalten, um ihr
Leben in Würde und in Zuversicht auf Gottes
Gnade beschließen zu können.
Zum schluss des interessanten Treffens kamen die
Gäste auf die Frage zu sprechen, die sie vor allen
anderen beschäftigt: Wie können junge Menschen
für die verantwortungsvolle arbeit in der altenpflege
gewonnen und befähigt werden, sie verantwortlich
weiter zu führen und zu entwickeln? alle Beteiligten
waren sich nach einem langen erfahrungsaustausch
einig. die altenpflege muss durch die Politik und
Gesellschaft aufgewertet werden und nicht nur
durch mehr Geld!
die kulturellen und sprachlichen Barrieren lassen
sich, wie dieser Besuch zeigte, schnell überwinden.
denn schließlich kennt der gemeinsame diakonisch
gesellschaftliche auftrag für ältere Menschen keine
Grenzen.
Josephine Blachmann
Olaf Schultz
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Vorgestellt ~ Lutherheim
sehr geehrte damen und Herren,
mein Name ist dirk Vogel und ich bin im sauerland
zwischen Köln und Frankfurt geboren. schon früh
begann ich damit, mich für Lebensmittel und deren
Verarbeitung zu interessieren. Mit 15 Jahren habe
ich dann eine ausbildung zum Konditor angefangen
und erfolgreich absolviert. um mir ein breiteres arbeitsfeld zu schaffen, machte ich im anschluss noch
eine ausbildung zum Koch, die ich auch erfolgreich
abschließen konnte.
In meinem weiterem Berufsleben durchlief ich dann
mehrere stationen in Hotels, restaurants und saisonbetrieben. unter anderem hatte ich auch ein
paar Jahre die Möglichkeit junge Leute und angehende erwachsene in dem Beruf des Koches auszubilden. schließlich bin auch ich in Berlin gelandet
und bin dort für die speisezubereitung und Leitung
des Küchenteams im alten- und Pflegeheim der
Mathilde-Zimmer-stiftung zuständig.
der umgang mit Menschen macht mir spaß und
es macht mich sehr froh, wenn ich meine Gäste
zufriedenstellen kann.
dirk Vogel
• Der Männerstammtisch ~ Günter-Schäfer-Haus
Im Günter-schäfer-Haus wurde vor geraumer Zeit
ein Männerstammtisch ins Leben gerufen. am anfang gesellten sich 3 Männer zu dieser gemütlichen
runde. Heute nehmen regelmäßig 7 – 9 Männer
am stammtisch teil. als Betreuerin dieser runde
kann ich nicht feststellen, dass Männer schweigsam
sind. Bei einem Glas alkoholfreiem Bier oder Malzbier kommen Hobbies wie „mein auto“, der sport
sowie die frühere Tätigkeit ins Gespräch. Vorige Woche fieberten wir gemeinsam am Bildschirm den skiabfahrtslauf der Herren in sotschi mit. diese Woche
stießen wir auf den gestrigen Geburtstag eines Bewohners an und forderten das Glück beim „Kniffel“
heraus. am ende waren die Herren in der runde so
motiviert, dass sie sich für den nächsten Männerstammtisch ein Kegelturnier wünschten. rege Ideen
gab es, wo und wie die Kegelbahn aufgestellt wird,
wer in welcher Gruppe spielt und wie die Feier für
die Gewinner aussehen könnte. dann unterbrach
der duft des Mittagsessens die Männerrunde und
Almut Casper
wir verabschiedeten uns.
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
9
• Erinnerungen an Heinz Quermann ~ Günter-Schäfer-Haus
Margot Ebert und Heinz Quermann
Petra Werner-Quermann
Heinz Quermann
am 18.02.14 um 15.30 uhr wurden die Bewohner
des Günter-schäfer-Hauses von Petra Quermann
in die Vergangenheit des bekannten Fernsehunterhalters Heinz Quermann entführt.
sie plauderte über kleine Geheimnisse und schöne
erinnerungen, die ihr Vater auf und hinter der
Bühne erlebte und schon waren die Bewohner mittendrin. die Fernsehshow „Zwischen Frühstück
und Gänsebraten“ am 1. Weihnachtsfeiertag vormittags zwischen 11.00 und 13.00 uhr war allen
Bewohnern bekannt und weckte erinnerungen an
alte persönliche Traditionen.
die stunde verging wie im Fluge mit kleinen ausschnitten aus der sendung „ein Kessel Buntes“ und
„da liegt Musike drin“.
Mit staunen vernahmen wir, dass Heinz Quermann
auch uns bekannte schlagersänger und unterhaltungskünstler wie Frank schöbel, Helga Hahnemann und Nina Hagen entdeckte und förderte.
durch den von der Tochter geführten Nachmittag
schwelgten wir in alten erinnerungen, die auch
noch nach dem Programm für regen Gesprächsstoff
Almut Casper
sorgten.
• „Damit wir länger leben“ ~ Erfindungen der Heilkunst ~ Luisenhaus
Mit diesem Motto war eine kleine Veranstaltung auf
dem Wochenplan des Luisenhauses angekündigt
worden. so fanden sich etwa 40 interessierte Bewohnerinnen und Bewohner am Nachmittag zu einer
lebhaften diskussion ein.
Große Namen der bekanntesten Mediziner seit 1880,
mit ihren erforschten heilbringenden ergebnissen in
Medizin, Pharmazie und Heilkunst standen im Mittelpunkt unseres Zusammenseins. Ob robert Koch,
emil von Behring, Ignaz semmelweis, Louis Pasteur
oder die kanadischen erfinder des Insulins „Banting
und Best“ wurden durch wertvolle Beiträge aus der
10
runde in den Blickpunkt unserer Überlegungen gestellt.
„damit wir länger leben“ war der Buchtitel einer Jubiläumsausgabe der „Behringwerke Marburg“, die
mir als Heimleiterin vor vielen Jahren durch meinen
Vater, der leider an unserem Gespräch nicht mehr
teilnehmen konnte, überreicht worden war. Zu den
pharmazeutischen Produktionsstätten der Farbwerke
Hoechst gehört in Marburg die expandierte, ursprünglich durch emil von Behring gegründete Herstellungsstätte vieler Medikamente und unter anderen
auch des Impfstoffes gegen diphterie.
¡
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
Wann bist DU alt?
ein spiegel hängt in deinem Zimmer.
du stehst davor, das Haupt geneigt und seufzt,
weil sich ein grauer schimmer
an deinen schläfen deutlich zeigt.
Beim Lesen streikt dir die Pupille
und neue Beißer brauchst du bald.
du seufzt und murmelst in der stille:
„achja, nun werd’ ich langsam alt!“
„du seufzt? du solltest lieber schmunzeln.
Kriegt auch dein Haar ‘nen silberstich
und deine stirne ein paar runzeln,
das ist doch alles äußerlich. –
Manch’ einer ist vielleicht erst zwanzig
und außen herrlich von Gestalt,
doch innen schwunglos, trocken, ranzig
und miesepetrig, – „das ist alt !“
Natürlich kannst du nicht mehr wachsen
mit 80, aber immerhin.
solang’ du für Humor und Faxen
und Zärtlichkeiten hast ‘nen sinn,
solange deine augen glänzen
im Feuer der Begeisterung
bist du mit deinen 80 Lenzen,
trotz Brille und Gebiss noch jung!
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
steckungsgefahr. „Wie gut, dass wir heute die entsprechenden Mittel zur Verfügung haben, um uns
zu schützen“ mit dieser erkenntnis widmeten wir
uns den neuesten ergebnissen der altersforschung.
denn jedes 2. Kind das 2014 geboren wird, hat die
Chance 100 Jahre alt zu werden. außerdem wird an
einem Impfstoff gegen die „demenzerkrankung des
Typ alzheimer“ geforscht. die z.Z. älteste Bewohnerin deutschlands lebt mit 112 Jahren – nach angaben des Focus 1/2013 – ganz in unserer Nähe in
Göttingen und erfreut sich ihrer, nun bekannt gewordenen Berühmtheit.
da es sich auch im alter von 90 Jahren lohnt „gesünder zu leben“, haben wir gemeinsam beschlossen,
wertvolle Tipps zu verinnerlichen: In gesunder Luft
zu wohnen, frohgemut den Tag zu verbringen und
sich der guten ratschläge unserer Mutter in der
Kindheit zu erinnern.
Zum abschluß freuten wir uns, weiterhin gemeinsam
gute Wege beschreiten zu wollen, uns täglich freundlich zu begegnen und die gute Luft in Wilhelmshöhe
zu genießen. Mit einem humorvollen Gedicht über
das alter beschlossen wir die nette runde.
Christa Richebächer
Von Ute Burghart aus „Eppendorfer Nachrichten“
© drubig-photo - Fotolia.com
Wie schön, dass sich auch unsere hundertjährige
Frau Meister in der Gesprächsrunde einbringen
konnte, mit dem Hinweis, dass sie ganz bescheiden
gelebt habe und nichts Besonderes dafür getan habe,
um 100 Jahre alt zu werden!
die ursprünge medizinischer Fortschritte durch erfindung bekannter schmerzmittel, wie Pyramidon
und Novalgin, wurden so interessiert wahrgenommen wie Informationen über lebensrettende Impfstoffe gegen Tetanus, Tollwut, diphterie und andere.
auch altbekannte Hausmittel, wie der allseits angewandte „Wadenwickel“ bei hohem Fieber wurden
übereinstimmend als gute Methode erwähnt. dass
die erkenntnis, dringend erforderlicher Hygiene
schon vor 150 Jahren eine außerordentlich große
rolle spielte – bei der entdeckung und Übertragung
der Krankheitserreger – wurde uns allen zunehmend
klarer.
somit gelang uns die Überleitung zu heutigen
situationen der „Krankenhauskeime“, die uns leider
zunehmend umgeben. diese als Gefahrenquelle im
altenheim zu minimieren, ist ein tägliches Ziel im
Luisenhaus, durch konsequente Händedesinfektion
und schutzmaßnahmen bei vorübergehender an-
11
• Frau Anna Meister, geb. Immke, grüßt als 100 jährige
Bewohnerin ~ Luisenhaus
am 7. Februar 2014 feierte unsere mobile, freundliche Bewohnerin Frau anna Meister ihren 100.
Geburtstag im Luisenhaus und auch im Kreise
ihrer Familie außer Haus.
seit März 2013 wohnt Frau Meister in ihrem gemütlich eingerichteten, schönen Zimmer, wo sie
ihre netten Kinder, enkel und Freunde empfangen
kann. denn sie ist eine sehr rüstige, geistig rege
und interessierte Heimbewohnerin. In Vorfreude
auf ihren großen, runden Geburtstag hatte sie mit
ihrem sohn das Fest gut organisiert. elegant gekleidet besuchte Frau Meister an ihrem ehrentag
nach dem Frühstück ihre Zimmernachbarinnen,
empfing unsere kleine Mitarbeiterrunde zur
Gratulation und freute sich auf die ersten Gäste,
als Freunde und ehemalige Nachbarinnen. Kinder
und enkel, wie auch die stadträtin der stadt Kassel
beglückwünschten unsere fröhliche Jubilarin. Wir
Mitarbeitenden teilten ihre Freude, wie auch die
netten Gäste über die mitteilsame, lächelnde Frau
Meister, die an ihrem 100. Geburtstag auf ein
facettenreiches Leben zurückschauen kann und
auch als Zeitzeugin der letzten 100 Jahre gerne
berichtet.
am samstag, dem 8. Februar, wurde das große
und auch seltene Familienfest mit Verwandten der
Familien Meister und der Familie Immke durch
42 Gratulanten gebührend gefeiert, in einem schönen großen raum eines restaurants am auepark.
„Wir hätten dort tanzen können – aber das haben
wir ja nicht getan!“ erzählte mir Frau Meister nach
ihrem freudvoll erlebten großen Tag. „es war wunderschön“ schwärmt Frau Meister und macht dabei
ihrem Namen alle ehre, denn sie berichtet lebhaft
und „meisterhaft“ über alle die gekommen waren,
aus Fern und Nah, ja auch
aus amerika!
Ihr ehemann war als Bahnbeamter aus Kassel dort
hin versetzt worden und kehrte zum Glück nach
Kriegsende bald zur Familie nach Niederzwehren
in Kassel zurück.
Mit dem Choral „Großer Gott wir loben dich“
und einem schönen Blumengruß unserer Geschäftsleitung erfreuten wir Mitarbeitenden des
Luisenhauses unsere geschätzte Frau Meister und
wünschten ihr für weitere viele Jahre beste Gesundheit und weiterhin Freude auf unseren geChrista Richebächer
meinsamen Wegen.
12
ZIMMER-STIFTUNG
© Birgit reitz-Hofmann - Fotolia.com
Ihr ehemann ist nach 65
Jahren ehe leider schon verstorben. die guten erinnerungen an schöne Zeiten ihres
Lebens hat Frau Meister mit Fotos und netten Geschichten stets abrufbar. Jedoch die Gedanken an
die Flucht 1945 aus rudelsdorf bei Mährischschönberg nach Kassel, ihrer alten Heimat – mit
ihren beiden Kindern – zurück sind stets präsent.
MATHILDE-
• Weltgebetstag 2014 ~ „Wasserströme in der Wüste“ ~ Luisenhaus
„ein Land ins Gebet nehmen“ am alljährlichen
Weltgebetstag, dem ersten Freitag im März, so auch
am 7. März 2014.
In diesem Jahr haben Frauen aus Ägypten die Gottesdienstordnung erstellt. das farbenfrohe Titelbild
wurde von einer muslimischen Künstlerin geschaffen. Für sie war es eine große ehre, ihr Land „Ägypten“ darstellen zu dürfen. so teilt sie uns dazu mit:
„Ägypten habe ich schon immer als große Lotusblüte gesehen, die sich von süden bis Norden erstreckt, von allen seiten in gelbes Gold eingefasst“
die Gottesdienstordnung des WGT-Komitees bezog
sich auf die aktuellen gesellschaftspolitischen erfahrungen mit den biblischen Zusagen von „lebendigem Wasser“ und den „Wasserströmen in der
Wüste“.
dieses ema haben wir Frauen im Luisenhaus
auch genutzt in der ablaufgestaltung des Gottesdienstes, um 14:30 uhr in unserem speisesaal. Vier
Frauen stellten verschiedene Berufsgruppen dar, die
aktuelle anliegen der Frauen in Ägypten demonstrierten und zum Nachdenken anregen sollten. die
exotisch anmutenden Lieder konnten wir durch die
Cd der Gottesdienstordnung 2014 mitsingen.
unser altar war – wie jedes Jahr – mit den symbolen des Tages geschmückt. Lilien, Fladenbrot, kleine
Pyramiden, Wasserkrug, Bilderbibel, Kreuz und
Nofretete im Zeichen der Pharaonen waren umsäumt von Pflanzen der Wüste. die Bildertafel informierte über das Titelbild, die Lotusblume und
Ägypten, als Land mit vielfältigen, ungeklärten alltagsfragen. das Kaffeetrinken war durch den frischen Kokoskuchen unserer Küche echt „nach
ägyptischer art des traditionsreichen „Basbusa“
gebacken und schmeckte
allen Bewohner sehr gut.
exotisches Flair in das
Luisenhaus zu transferieren, zur optischen, akustischen und geschmacklichen Wahrnehmung
unserer Bewohnerinnen
und Gäste, war auch in
diesem Jahr lobenswert
genossen worden.
Christa Richebächer
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
13
• „Paro“ zu Besuch im Herbert-Ruppe-Haus
Nach vielen Jahren der entwicklung gilt die elektrorobbe „Paro“, besonders im ursprungsland Japan,
als der neuste schrei in sachen dementenbetreuung.
durch die ausgeklügelte software wirkt das robbenbaby sehr lebensecht; es fiept, kann Kopf und
Flosse bewegen, reagiert auf stimmen sowie auf seinen Namen, öffnet oder schließt die augen und reagiert damit auf die ihm entgegengebrachte Zuwendung. es wirkt, als schmiege er sich bei zärtlichen
Berührungen an, schließt entspannt die augen, reagiert aber auch auf bspw. schläge mit lauten fiepen,
sogar beleidigt kann er wirken.
In deutschland ist der einsatz bisher umstritten und
nicht sehr weit verbreitet. um uns selber ein Bild
von Paro, und vor allem der reaktion unserer Bewohner auf diesen ungewöhnlichen Gast zu machen,
nahmen wir die Möglichkeit eines Testbesuches gern
wahr. Wir fragten uns, ob es nicht nur eine mutwillige Täuschung bereits wahrnehmungseingeschränkter Menschen ist oder sogar eine personell günstige
alternative der Betreuung – wir waren gespannt.
In kleiner runde wurde die robbe nun den anwesenden vorgestellt, welche sich sofort begeistert zeigten über die großen dunklen augen, die langen
schnurrbarthaare und das weiche weiße Fell. Trotz
der lebensechten Bewegungen und Geräusche von
Paro, erkannten unsere dementen Bewohner dennoch
die Puppe, was dem Interesse keinen abbruch tat.
dies beruhigte unsere erste Befürchtung und auch
die zweite verschwand schnell, denn ohne einen kompetenten menschlichen Vermittler zwischen dem
robbenbaby und dem Bewohner funktioniert die
liebevolle Interaktion nicht.
14
unsere damen streichelten Paro, jeder durfte ihn
halten, sein Gewicht schätzen, es wurden erinnerungen an Tiere der eigenen Biografie ausgetauscht. auch
Tipps zur Pflege der robbe wurden von unseren Bewohnerinnen mit auf dem Weg gegeben. Jede
Bewegung, jedes fiepen und zwinkern erweckte die
aufmerksamkeit erneut, brachte neue Gesprächsthemen und lächelnde Gesichter. und auch wenn Paro
sich nach 30 Minuten wieder verabschiedete, so war
er doch das ema des ganzen Tages sowie des darauf
folgenden, an dem besonders eine sonst eher kritisch
bis ablehnend eingestellte dame allen erzählte, wie
schön es doch mit unserem besonderen Gast war.
Anne Kamke
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Heimgarten Bielefeld ~ Jahresbericht 2012 und 2013
Liebe Heimchen im ganzen Land, hier sind die
Unternehmungen aus zwei Jahren.
2012 begann mit einem Besuch in der Kunsthalle
Bielefeld zur „PICassO aussTeLLuNG“.
Im Februar lud elisabeth englisch (geb. schwefess,
L 42/43) zu ihrem traditionellen schinkenbrotessen
ins Caroline-Oetker-stift ein.
Im März und april war unser Treffen im Cafe im
Bürgerpark.
Im Mai wurde evelin Fuchs (geb. Harms, L 60/61)
siebzig Jahre und lud uns zu sekt, Häppchen,
suppe, Heimchenkuchen (auf den schokoladenKuchen war das Zeichen T und H = Treue und
Hilfsbereitschaft in weißer schokolade gespritzt)
ein. es war ein gelungener Nachmittag! Vielen dank
evelin.
der Juni brachte uns einen ausflug nach „Levern“,
einem kleinen historischen Bauerndorf in der Nähe
des dümmer sees. Wir hatten unser Ferienhaus
dort voller Heimchen und sind mit einer Frau in
historischer Tracht durch den Ort geschlendert.
Zum abschluß gab es einen schnaps. dann haben
wir spargel geschlemmt.
Im Juli duftete Brigitte rügges (geb. von Cunow,
FOs 44) Haus wieder nach Kaffee und Kuchen,
alles für uns. danke!
Im august trafen sich die Heimchen im Cafe im
Bürgerpark.
das war ein spaziergang durch das Jahr 2012. Kinder, wie die Zeit vergeht, und schon sind wir im
Jahr 2013!
Im Januar ging es wieder los, Treffen im Cafe im
Bürgerpark.
und im Februar wartete der schinken und der leckere eiersalat im Oetker-stift bei elisabeth englisch. Wie jedes Jahr super lecker, danke!
März und april Treffpunkt Cafe im Bürgerpark.
Im Mai gab es die ostwestfälische spezialität „Pickert“, mit Leberwurst, Marmelade, Butter, apfelmus und rübenkraut, dazu natürlich Kaffee. das
Ganze wurde serviert im restaurant „Peter auf dem
Berge“.
das Juni-Treffen organisierte ursula sander (geb.
Wachmann, e72/73) und führte nach enger ins
„Widukind-Museum“ mit anschließendem Kaffeeklatsch im „Cafe Zeitlos“. danke für den schönen
und informativen Nachmittag!
erna Taborski wurde im april 90! sie feierte mit
uns im Juli im Cafe im Bürgerpark. es war eine
fulminante Kuchenschlacht. Vielen dank!
Im august und september hatten wir bei Brigitte
rügge und dann bei Beate strothotte Kaffeegeklatscht. unsere Hüften haben sich gefreut! das
sagt, dass alles sehr reichlich und lecker war, danke!
Beate strothotte (geb. Meyer, e 60/61) wurde in
diesem Jahr auch 70 und lud uns im september
zur „Tea-Time“ zu sich nach Hause ein. das war
sehr gemütlich und schön. Vielen dank!
am 29.11.2012 gab es zu unserem adventsessen
im „Cafe Nostalgie“ – einem alten Fachwerkhaus
in Jöllenbeck – nach einem sehr leckeren, fruchtigen
aperitif (ohne alkohol) westfälische rinderrouladen
nach Hausfrauenart mit Kartoffeln, Klößen und
rotkohl. Zum Nachtisch wurde westfälische Quarkspeise mit Pumpernickel (schwarzes Brot) serviert.
alles sehr lecker!
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
© emmi - Fotolia.com
Im Oktober kochte Ingeborg Bergmann (geb. Heck,
GZH 52/53) ganz viel Kaffee für uns und verwöhnte uns mit ganz viel Kuchen. auch dafür unser
gemeinsames dankeschön.
15
• Heimchentreffen am 21. 10. 2013
es ist eine schöne Tradition, dass am Vorabend der
Mitgliederversammlung der MZsT die angereisten
Heimchen mit denen aus Berlin, einen gemütlichen
abend verbringen. so trafen wir 13 Heimchen uns
pünktlich um 18:00 uhr vor der Weinstube am
schiffbauerdamm. der milde abend und das schöne
Wetter verlockten zum draußen sitzen an der spree.
aber in anbetracht der zu erwartenden abendlichen
Kühle gingen wir in die gemütliche Weinstube, wo
für uns sämtliche Tische – bis auf einen – zusammen
gerückt waren. Bald war der kleine raum mit fröhlichem Heimchengeschnatter erfüllt. ein älteres
Pärchen am Katzentisch ergriff daraufhin schleunigst
die Flucht. das essen (französisch für jeden Geschmack) kam aus der Küche eines restaurants
nebenan, zu dem die Weinstube gehört. die Kellner
brachten es auf großen Tabletts über die straße (soll
auch bei regen funktionieren). ein Kellner war immer für uns da und hätte sicher gern aus seinem riesigen Weinregal, das an der hinteren seite der stube
stand, noch ein paar Gläser Wein mehr serviert. Für
uns wurde es ein sehr schöner abend mit viel erzählen, Lachen und Photos betrachten. Gegen 22:00
uhr begaben wir einheimischen uns zum gegenüberliegenden Bahnhof Friedrichstraße, wo jede die
für sie passende s- oder u-Bahn fand. unsere Gäste
gingen, gleich um die ecke, ins nahegelegene Hotel.
Vielen dank liebe Margarete, die du uns mit deiner
perfekten Organisation diesen schönen abend beAnna Zimmer
schert hast.
Beim Franzosen mit Heimchen
In der Weinstube
Treffen mit Berliner Heimchen
Mitgliederversammlung MZSt. in Berlin (Mittagspause)
Im Garten der MZSt.-Geschäftsstelle (Mittagspause)
Nuovo Mario in Berlin
16
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Heimchentreffen 2014 in Mainz ~ 24. – 28. April 2014
Donnerstag, 24.04.
19.00 uhr
Freitag, 25.04.
09:30 uhr
13:00 uhr
19:00 uhr
Samstag, 26.04.
09:00 uhr
ca. 13:30 uhr
19:00 uhr
Sonntag, 27.04.
10:00 uhr
ca. 12:00 uhr
19:00 uhr
• eintreffen im advena europa Hotel
Kaiserstraße 7, 55116 Mainz
• Gemeinsames abendessen im Hotel
• Treffen in der Hotelhalle zur stadtführung in Mainz
• abfahrt mit dem Bus zum ZdF ab Hotel
dort gibt es zunächst ein Mittagessen
danach eine Führung durch die studios
• rückkehr mit dem Bus zum Hotel
• ein wenig Zeit zum ausruhen
• abendessen in einem Weinlokal
• start des Busses nach Frankfurt
Besichtigung der Frankfurter Innenstadt. Bei gutem
Wetter kleiner spaziergang über den „eisernen steg“
(über den Main) nach sachsenhausen
• Mittagessen in einem Äppelwein-restaurant
• Fahrt mit dem Bus nach Bad Homburg im Taunus, hier
befindet sich das Tatjana-Gerdes-Haus, ein altenheim
der MZst. Wir sind zu Kaffee und Kuchen und einer
Besichtigung des Hauses eingeladen.
• rückfahrt über den Großen Feldberg zurück
nach Mainz
• abendessen im Hotel und anschließend
geselliger abend
• Kleiner Kulturspaziergang mit Führung im
Gutenberg Museum (Gutenberg-Bibel)
• Mittagessen in einer Weinstube.
• Nachmittag zur freien Verfügung
(Kaffeetrinken in der altstadt am dom)
• abendessen im Hotel – abschiedsabend
Montag, 28.04.
• Gemeinsames Frühstück
und anschließende abreise
Advena Europa Hotel Mainz
Kaiserstraße 7 · 55116 Mainz · Telefon: 0 61 31-9 71 07
Tagungsgeld 150,– € bitte auf das Konto des
aHB überweisen.
Ingeborg Bergmann, geb. Heck, GHZ 52/53
Telefon: 05 21-88 97 64 · Mobil: 01 74-3 87 14 60
Uhrzeiten nicht verbindlich – Alle Angaben ohne Gewähr
Mainz – eodor-Heuss-Brücke zur blauen Stunde
By arcalino (Own work) [CC-BY-sa-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
17
• Erinnerungen ~ Heimchen im Sommer 1914
In diesem Jahr jährt sich der Beginn des Ersten
Weltkriegs zum hundertsten Mal. Wie erlebten die
Heimchen diesen Sommer 1914? Wir fanden in
der Ausgabe Januar 1915 diese Erinnerung:
Die letzten Wochen des Sommersemesters 1914 im
Luisenhaus
Wieder einmal ist sonntag. aber keiner der friedlich-fröhlichen ausruhtage des semesters – ungeheuerliche Gerüchte schwirren durch die stad: von einem
ultimatum will man wissen, das an russland gerichtet
ist; in 24 stunden soll es sich entscheiden, ob es Krieg
wolle oder nicht. Gespanntes Warten, banges Fragen
auf allen Gesichtern. die Nacht kommt und noch
keine Gewissheit. unheimlich grell pfeifen die Züge
– das Gespenst des Krieges steht vor uns auf – riesengroß. Langsam streichen die stunden. endlich gegen Morgen ein unruhiger schlaf. und am nächsten
Tag noch keine entscheidung – noch eine Woche
entsetzlicher spannung. und dann kam er – kam
wie eine erlösung nach qualvollem Warten – der
Krieg. Hals über Kopf mussten einige fort von uns,
um ihre Brüder noch einmal zu sehen – der schmerzliche abschied ging unter in dem großen erleben
dieser Tage. Man dachte gar nicht, fühlte gar nichts
mehr für sich – es war alles selbstverständlich, musste
ja so sein, seit der Krieg vor einem stand: Wirklichkeit
und doch unfassbar, unbegreiflich. Zu wissenschaftlichen arbeiten hatte keiner mehr die rechte ruhe,
die rechte sammlung. Zwei von uns gingen ins rote
Kreuz und erkundigten sich nach Möglichkeiten zu
helfen, zu nützen, aber es gab wenig aussicht dazu.
Wir sahen die Truppen ausziehen mit mutigen, entschlossenen Gesichtern, aber ohne übermütige Begeisterung. und dann arbeiteten wir wieder zu Hause
und sehnten uns danach, doch auch ein klein wenig
helfen zu können. Mit Freude wurde es daher aufgenommen, als es hieß, wir könnten in der Feldküche
helfen beim austeilen von Brot und Kaffee an die
durchfahrenden soldaten. da wurden denn zehn von
uns ausgerüstet mit zwei großen Körben voll Brot,
Wurst und Kaffee, und so ging’s fort in Heimchenkleidern mit weißen schürzen, den strickstrumpf,
der uns überall hin begleitete, in der Hand, zur Feldküche. Im riesigen Kessel brodelte schon der Kaffee;
noch nicht die Hälfte der Brötchen war gestrichen,
als schon der Zug einlief und alle uns umringten,
hungrig und durstig – im Handumdrehen waren
Kessel und Körbe leer. und dann hieß es wieder „einsteigen!“ und der endlose Zug rollte davon mit lusti18
gen Kreidesprüchen. „auf Wiedersehen“ riefen die
Mannschaften – übermütig die einen, stark und zuversichtlich die anderen. Wiedersehen – wie viele von
den Tausenden, denen wir es zuriefen, denen wir es
nachwinkten, ruhen vielleicht schon in fremder erde.
Manchen Tag sind wir noch hinausgezogen zur Feldküche und nach und nach fand sich auch etwas, wo
wir ein wenig helfen konnten. so gingen einige zum
roten Kreuz zum Hemdennähen, wieder andere ins
Lazarett, wo Tausende von Matratzen und rosshaarkissen noch genäht werden mussten. sichelkrumme
Nadeln wurden einem da in die Hand gedrückt und
halbmeterlange spieße zum durchheften, langsam
ging es zuerst, aber wir nähten um die Wette und
freuten uns, wenn es allmählich schneller wurde und
die Kissenberge wuchsen. und dann gab es auch arbeit im Haus, im Nähzimmer klapperten die Maschinen, Lazaretthemden wurden genäht, das war ein
schnelleres und freudigeres arbeiten als sonst. und
auch einquartierung kam ins Haus; da hieß es denn
räumen. das unterhaus musste ausziehen, das Oberhaus nahm uns arme Vertriebene gastfreundlich auf.
unten aber ging ein räumen an. das große esszimmer verwandelte sich im Nu in ein schlafzimmer,
und 19 Betten wurden mit allem nur verfügbaren
Bettzeug bezogen. soldatenessen wurde gekocht.
Noch spät abends standen wir am Kochtopf, denn
um 10.00 uhr waren die Mannschaften angesagt.
und dann kamen sie, manchmal einzeln, und dann
wieder so viele, wie wir irgendwie beherbergen konnten. elsässer und Norddeutsche, Freiwillige, die noch
halbe Kinder waren und biedere Familienväter. In allen lebte nur das eine, das Vaterland. und nun haben
sie vielleicht schon mitgekämpft, mitgesiegt in der
herrlichen schlacht auf französischem Boden, die uns
die Glocken zuriefen als scheidegruß am sedanstag.
und als am nächsten Tag die Fahnen wehten in ganz
Kassel, da trugen wir unsere Freude hinaus in den
Wald, den wir kaum gesehen hatten die letzten Wochen hindurch. da lagen wir nun auf dem Waldboden
am rande einer Wiese. dämmrig wurde es allmählich, über dem Wald zur rechten lag schon das
abendrot, als drüben der Mond stand, voll und klar.
Heimwärts ging’s – die Lichter von Kassel tief unter
uns grüßten herauf wie sterne, die sich spiegeln in
einem see – hoch ragte der Herkules hinauf in die
Nacht. ruhe atmete die Natur, ruhe gab sie uns
nach dem Hasten der letzten Tage und Kraft für die
kommende schwere arbeit – fürs Vaterland. so klang
das sommerhalbjahr aus bei uns.
M. Seyring
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
• Wir gratulieren unseren Geburtstagkindern über 80 Jahre von april – Juni 2014
Zunder, Christa, geb. Köbel, I 43/44
Nordhauser Weg 19, 22455 Hamburg
01.04.1927
Faber, Hildegard, geb. Henke, ed 43/44, L 41/42 06.04.1925
Lulu-v. strauß u. Torney-straße 16, 31675 Bückeburg
schneider, renate, geb. Buchheim, M 43/44
Fraenkelstraße 6, 22307 Hamburg
17.05.1926
19.05.1926
Wisken, Ilse, geb. Packebusch, L 42/43
Hoisdorfer Landstraße 72, 22927 Großhansdorf
Klotz, Irmi, geb. Merz, L 51/52
Bahnhofstraße 1 a, 91785 Pleinfeld
10.04.1934
Goedecke, Ilse, Me 43/44, FOs 44
Brunnenstraße 15, 31812 Bad Pyrmont
23.05.1928
Port, Helga, geb. reckum, Me 42/43
Ostfeldstraße 56, 30559 Hannover
15.04.1926
Comis, elfriede, geb. Günther, M 42/43
Lange straße 71, 06780 Zörbig
25.05.1925
Nolting, ursula, geb. Neumann, I 44/45
stadtheider straße 8a, 33609 Bielefeld
23.04.1927
schweikart, eika, geb. Kühn, FOs 41/44
Genglerstraße 4a, 91054 erlangen
02.06.1926
Tettenborn, Traute, geb. Lusky, M 42/43
schillerstraße 8, 98553 schleusingen
03.05.1926
schulz, Gisela, geb. schulze, a 43/44, BGF 43/44 04.06.1928
Kunrauer Weg 2, 38486 Klötze OT röwitz
rische, Gisela, Me 42/43
Brüdtweg 13, 21033 Hamburg
04.05.1925
Titze, Lore, FOs 41/44
Friedrich-ebert-straße 10, 42103 Wuppertal
04.06.1925
doerr-schmidt, ursula, Me 41/42
Woerther Weg 12, 55606 Kirn
10.05.1926
degen, ursula, geb. duvendack, BGF 44
Varreler straße 2, 27751 delmenhorst
22.06.1928
scheffler, Ilse, FOs 43/44
Leibnizstraße 10 a, 31134 Hildesheim
13.05.1928
• Wir gratulieren unseren Geburtstagkindern über 90 Jahre von april – Juni 2014
Cramer, erika, rsCH 39/40
rankestraße 55, 90461 Nürnberg
06.04.1922
Pagenstecher, Margarete, geb. schilling, FOs 40/42 07.04.1923
ernst-albers-straße 13, 22043 Hamburg
reich, Gerda, geb. solle, CH 32/33
eodor-Loos-Weg 24, 12353 Berlin
10.04.1916
Flottwell, ursula (elfi) v., geb. soschinski, eL 33/34 15.04.1916
silberkampstraße 6, st. Nicolaistift, 31539 Neustadt
röcker, dora, eL 37/38
Wilhelm-röcker-straße 8, 74369 Löchgau
26.05.1921
spitzner, annerose, geb. Hoppe, eL 35/36
Brücknerstraße 14, 08499 Mylau
28.05.1918
adämmer, Gisela, geb. uppekamp, I 42
rögenfeld 46 a, 22359 Hamburg
29.05.1924
Knabe, Gertraut, geb. Lorenz, BGF 37/38
Wiesestraße 70, 07548 Gera
29.05.1920
Hempel, Ingeborg, geb. seesemann, FOs 40/43
singerstraße 1, 86159 augsburg
16.04.1924
schmidt, dorothea, geb. Jehmlich, I 40/41
richard-Wagner-straße 15, 04720 döbeln
05.06.1924
Bethge, swaantje, geb. Moser, L 42/43
schulstraße 13 a, 26954 Nordenham
21.04.1924
seidlitz, Maritha von, L 35/36
V.-amelunxen-straße 16 B, 34369 Hofgeismar
05.06.1916
Link, annemarie, geb. Kabrowski, J 37/38
Hausstockweg 57, 12107 Berlin
26.04.1920
sahm, Lilo, eL 36/37
Burger straße 154, 42859 remscheid
24.06.1920
Heun, anneliese, geb. Meckel, I 27/28
Charlottenburger straße 19, 37085 Göttingen
23.05.1910
06.05.1921
Klotsch, Gisela, geb. Bracker, a 37/38
Bertha von suttner straße 2, 61350 Bad Homburg
Kronfeld, Gisela, FOs 40/43
Tiefurter allee 8, 99425 Weimar
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG
14.05.1924
19
• Buchtipp
John Williams ~ SToNER
dTV, 348 seiten, 19.90 €
William stoner wird
anfang des 20. Jahrhunderts im mittleren
Westen der usa als
Farmerssohn geboren,
er soll agrarwissenschaft studieren, entdeckt seine Leidenschaft für die englische
sprache und wird Literaturprofessor.
seine langweilige ehe wird von einer leidenschaftlichen Liebesaffäre unterbrochen, dann versackt sein
Leben wieder im Mittelmaß.
John Williams erzählt das Leben eines genügsamen
Mannes, dessen Genügsamkeit die Leserin – mich
zumindest – kribbelig macht. Man möchte den Protagonisten an die schulter nehmen und schütteln
„lass dir doch nicht alles gefallen!“ und diese emotion wird hervorgerufen durch den fesselnden stil
des autors, der diesen roman in einer flüssigen und
geschliffenen sprache erzählt, die ein wahres Lesevergnügen ist.
der roman wurde bereits 1967 geschrieben, geriet
dann in Vergessenheit und wurde erst vor wenigen
Jahren entdeckt und dann ein Welterfolg. der Literaturkritiker dennis scheck schrieb: „ein kleines
Christa Emde, GHZ 61/62
Meisterwerk“ – stimmt.
Wir trauern mit beim Tod unseres lieben Heimchen
Gertrud Radke, geb. Meyer, M 39/40
26122 Oldenburg, ratsherr-schulz-straße 9
Sophie Mayer, geb. Künzel, rsch 42/43
G. v. Cramm-Weg 3, 95615 Marktredwitz
Jahresbeitrag AHB und Bezugsgebühren für die Heimchenzeitung 18,00 €
Wir bitten, den Beitrag zu überweisen an:
Postbank Berlin: IBaN: de02 1001 0010 0020 8431 00 BIC: PBNKdeFF
aHB e. V. der Mathilde-Zimmer-stiftung e. V.
Johannisberger straße 34, 14197 Berlin
Telefon: (030) 88 92 66-0
www.mzst.de
spenden werden dankend entgegen genommen.
Redaktionsschluss für Nr. 2/2014 ist der 31. 05. 2014
Verantwortlich für den Inhalt: Mathilde-Zimmer-stiftung e. V.
erscheinungsweise: jeden dritten Monat – Bezugsgebühr: 11,– €
druck: Hoffmann-druck Wolgast/Mahlzow, straße der Freundschaft 8,
17438 Wolgast/Mahlzow – auflage: 600 exemplare
Geschäftsstelle: Mathilde-Zimmer-stiftung e. V.,
Johannisberger straße 34, 14197 Berlin.
Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung der
redaktion. Keine Haftung für unverlangte einsendungen.
20
MATHILDE-ZIMMER-STIFTUNG