To Be Honest Part 07.1
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To Be Honest Part 07.1
Part 07.1 – To Find Your Path Schnellen Schrittes läuft er regelrecht den Flur entlang, nachdem er beinahe aus dem Taxi gestolpert ist. So spät dran ist er tatsächlich noch nie gewesen und er wird fuchsteufelswild sein, wenn er ihn in die Finger kriegt. Jetzt hat er wirkliche Probleme. Er biegt scharf um die Ecke und stößt dabei fest mit einem Mädchen zusammen. Mit einem schrillen Schrei fällt sie nach hinten, wirbelt ihre Hände vorher noch in der Luft und prallt unsanft auf dem harten Boden auf. Ächzend versucht sie sich zu bewegen, aber sie hat sich vermutlich ihren Ellenbogen verstaucht. Erschrocken springt er gleich wieder auf die Beine, will auf sie zugehen, doch jemand anderes ist schneller. Zwei Hände greifen nach ihr, ziehen sie unter den Armen zurück auf die Beine. Er schluckt schwer. Jetzt begegnet er ihm früher, als erwartet und kriegt gleich den Kopf abgerissen. „Alles okay?“, hört er ihn fragen. Dass es zu allem Überfluss auch noch Babsi ist, die er da gerade umgerannt hat, versetzt ihm einen festen Stich direkt ins Herz und er ballt seine Hände zu Fäusten. Dann sieht er ihn plötzlich direkt an und sein Herz macht einen unangenehmen Purzelbaum. Er hat großen Respekt vor ihm, in jeder Situation, in der es angebracht ist. Und sein starrer Blick verrät ihm, wie sauer er ist. „Das Opening ist in 15 Minuten, sieh zu, dass du in die Umkleide kommst, sonst zerre ich dich dorthin. Egal, welche Position man hat, man darf sich das nicht erlauben. Los jetzt.“, keift er ihn an und er schafft es nur noch, mit trockener Kehle zu nicken und sich zu den ganzen Stylisten zu begeben. Er fühlt sich elend, fragt sich, ob er eine Ahnung hat, was gestern passiert ist. Ob sie eine Ahnung davon hat. Seufzend sieht er nach oben, damit eine der Damen aus der Maske Kajal in seine Augen streichen kann. NEUJAHRSKONZERT 2013 SBS Gayo Daejun -[PERFORMANCELIST]01 17:40 First Moderation Taemin + Amber Opening [ Eunji (A Pink) + Minah (Girl’s Day) + Sandeul & Jinyeong (B1A4) + Jiah & Sooji (Miss A) + Baekhyun & D.O (EXO) + Roona & Victoria (f(x)) + Woohyun & L (Infinite) + Hyosung & Sunhwa (Secret) + Minho & Taemin (SHINee) + Gayoon & Hyunah (4minute) + Gyuri (KARA) + Jaekyung (Rainbow) + K.Will + Yoseob & Doojoon (BEAST) + Nichkhun & Junho (2PM) ] 02 18:00 03 18:15 Bangtan Boys Intro + No More Dream 04 18:20 VIXX VOODOO + Hyde 05 18:25 Crayon Pop Bbar Bbar Bbar 06 18:30 Ailee U&I 07 18:40 Special Stage Yoon Jong Shin + Lim Kim + Park Ji Yoon + San E 08 18:55 Hello Venus Would you like tea? 09 19:00 Baek Ah Yeon + Park Ji Min A Good Boy + Somebody 10 19:05 Special Stage Girl’s Day + A Pink 11 19:15 Block.B Very Good 12 19:20 B1A4 What’s Happening? 13 19:25 B.A.P One Shot 14 19:30 Special Stage ZE:A + 9Muses 15 19:40 Lee Hi Rose 16 19:45 Hyorin (Sistar) Selfish 17 19:50 Special Stage TaeTiSeo + EXO 18 19:55 Special Stage Lim Chang Jung + Huh Gak 19 20:00 Moderation Break Dara + Yongguk 20 20:20 Secret I Do I Do 21 20:25 Teen Top Miss Right + Rocking 22 20:30 Rainbow Tell me Tell me 23 20:35 Special Stage JYP + Hoya + Eunji + Hyosung + Niel 24 20:45 Dorama Miracle Part 1 25 20:50 Moderation Break Wooyoung + Ailee 26 21:10 EXO Growl 27 21:15 Sistar Give It To Me 28 21:20 Miss A Hush 29 21:25 4minute Volume Up 30 21:30 Special Stage Dynamic Duo + Baechigi 31 21:35 Special Stage Bumkey + San E + Verbal Jint 32 21:40 Special Stage Drunken Tiger + Yoon Mi Rae + Eun Ji Won + Bizzy + Zico + Bang Yong Guk + Rap Monster + Baro 33 21:50 Moderation Break Daehyun + Hyunah 34 22:10 IU The Red Shoes 35 22:15 K.Will You Don’t Know Love 35 22:20 After School First Love 35 22:25 f(x) Shadow + Rum Pum Pum 35 22:30 T-ARA Number Nine 36 22:35 Infinite Destiny 37 22:40 2ne1 Missing You + Do You Love Me 38 22:45 Moderation Break Tae Yang + Lee Hyori 39 23:05 BEAST Shadow + Beautiful Night 40 23:15 C. N. Blue I’m Sorry 41 23:20 Special Stage Lee Seung Chul + Onew + Sandeul + Woohyun + Hyunseung + Nine Muses 42 23:30 Lee Hyori Miss Korea 43 23:40 Special Stage Lee Hyori + CL 44 23:50 New Year Break Doojoon + Babsi 45 00:10 KARA Damaged Lady 46 00:15 Special Stage SHINee + EXO 47 00:25 Special Stage Tae Yang + G-Dragon 48 00:35 Girl’s Generation Express 999 + I Got A Boy 49 00:45 Dorama Miracle Part 2 50 00:50 Dorama Miracle Part 3 51 00:55 Last Moderation Kai + Diana 52 01:00 Ending [ You’re A Miracle ] Babsi ist gerade dabei, vollkommen abzudrehen. Mit der Setlist in der Hand, die er ihr vorhin noch gegeben hat, hüpft sie gerade aufgeregt auf und ab und kann es kaum erwarten, bis es losgeht. „Ich kann es kaum erwarten, bis es losgeht!“, brüllt sie und wedelt wild mit dem Papier in der Hand. „Da steht Diana auch drauf! Wo ist Diana?! ICH MUSS ZU DIANA!“ Sie dreht sich weg und schreit durch die Gänge des SBS Inkigayo: „DIANAAAAAAAAAAAAAAAAAA!“ „BOAH. Hör auf zu schreien!“, platzt Woohyun aus der Umkleide und schubst sie, indem er ihr seinen Zeigefinger an die Stirn presst. Mit beiden Händen wedelnd kippt sie nach hinten, stößt dabei mit einem von EXO zusammen. „Oh, Verzeihung.“, sagt sie und blinzelt den zweiten Koreaner nun aus großen Augen an. „Entschuldige, aber… ihr macht doch Wolf.“ Der Koreaner von SM Entertainment hebt verblüfft darüber, dass sie ihn anspricht, die Augenbraue. Dann nickt er. Sie hebt die Setlist hoch. „Kann ich ein Autogramm haben?“ „Was hat das denn mit Wolf zu tun?“, fragt er. „Gar nichts, aber ich wüsste nicht, wie ich sonst mit dir ins Gespräch gekommen wäre.“, antwortet sie ehrlich und der Koreaner, zuvor noch recht überrascht, schnaubt jetzt amüsiert. „Ich hab meiner besten Freundin das Wolfsgeheul als SMS Ton reingegeben, das du machst.“ Er nickt ein paar Mal, grinst mittlerweile schon breit. Was für… ein schräges Mädchen. „Autogramm.“, erinnert sie ihn. Kichernd entgegnet er ihr: „Stift?“ „Oh verdammt, immer diese Stifte…“, murmelt sie und greift an ihrem überaus mädchenhaften Kleid nach unten in Richtung Rock entlang, obwohl das Ding nicht einmal irgendwelche Einstecktaschen hat. Der Koreaner vor ihr betrachtet sie noch immer amüsiert, hat noch immer eine Augenbraue in die Höhe gezogen und wartet geduldig. Immerhin ist er ja noch nie so der Fan davon gewesen, großartig bei diesem Labelkrieg mitzumachen. „Interessantes Kleid.“, kommentiert er, als sie fertig ist und sich nun umsieht. Er wirft einen kurzen Blick auf ihre leicht durchsichtige, weiße Strumpfhose und dann auf ihre perfekt weißen Schuhe. Die müssen neu sein, so gut die noch aussehen. Sie wird wohl kaum bereits von Stylisten eingekleidet. Schließlich folgt er ihrem Blick und sieht Woohyun von Infinite an, der ihn mit offenem Mund anstarrt und offensichtlich nicht weiß, was er zu der Situation großartig sagen soll. Das Mädchen fragt diverse vorbeilaufende Personen nach einem Stift. Die meisten aber starren nur erst sie, dann ihn fassungslos an und gehen einfach weiter. „Hat keiner- argh.“ Sie unterbricht sich selbst, dreht sich wieder zu ihm um. „Ich… komm nachher nochmal zu dir, dann habe ich einen Stift dabei.“ „Okay.“, antwortet er freundlich und verkneift sich ein verschmitztes Grinsen. Leise fluchend stapft das Mädchen davon und er sieht ihr dabei zu, wie sie gerade Mal in den Schuhen gehen kann, ohne sich dabei ein Bein zu brechen. Wirklich schräges Mädchen. „Was ist das nur für ein Start ins neue Jahr, wenn ihr euch alle so… schräg verhaltet?“, fragt Woohyun, der dem Mädchen sofort folgt und sie am Handgelenk packt, damit sie bei ihm stehen bleibt. „Warum, was ist denn alles schräg?“, erkundigt sie sich, „Ich bin schon seit 2 Stunden hier und mir ist nichts aufgefallen.“ „Ja, weil du die ganze Zeit mit-“ „WOOHYUUUUN!“ „-rumläufst.“ Er schließt die Augen und seufzt genervt. Dieses Chaos geht ihm vielleicht auf den Geist. Er dreht sich in die Richtung, aus der die Stimme kam. Sungkyu ruft nach ihm. „Was ist?!“, fragt er. Dann steht der Leader auch schon bei ihnen beiden. „Wow.“, kommt es zur Überraschung aller beider ausgerechnet vom Mädchen bei ihnen. Sungkyu sieht sie mit gehobenen Augenbrauen an, als sie meint: „Du siehst echt toll aus.“ „Danke.“, erwidert er und fühlt sich nicht ganz so wohl in seiner Haut. „Zwischen dir und Dongwoo alles bestens?“, fragt er dann beiläufig, weil er ihn und das Mädchen vor einer guten halben Stunde ebenfalls miteinander gesehen hat. Sie nickt vehement. „Klar, der hat auch tolle Haare.“ Dann sieht sie Woohyun an. „Ihr habt alle tolle Haare. Ich will auch was mit meinen machen!“ Sungkyu dreht sich zu seinem Sänger und Zimmermitbewohner. „Geh schonmal raus, ich komm gleich – und bring sie hier mit.“, sagt er. „Mitbringen? Wohin?“, fragt sie verwundert. „Nach draußen. Du weißt doch, dass wir draußen beim Publikum sitzen.“ „Ah.“, sagt sie und ihre Augen weiten sich, „Nein, wusste ich nicht.“ Sofort weicht ihrer Stimme einer großen Enttäuschung. „Dann kann ich ja gar nicht mit euch allen reden!“, sagt sie fast schon beleidigt. Der Sänger schließt die Augen und schüttelt den Kopf. „Doch, kannst du.“, sagt er, „Wir sitzen alle draußen und jeder redet mit jedem. Du darfst nur nichts machen, was nicht kameratauglich ist.“ „Oh.“, sagt sie und ist verblüfft darüber. „Was willst du eigentlich von mir, weil du Woohyun vorschickst?“ Jetzt kaut er einen Augenblick lang voller Unwohlsein an seiner Unterlippe. „Du… und ich haben seit dem einen Mal nicht mehr miteinander gesprochen.“ „Stimmt.“, sagt sie schnell, „Jetzt wo du es sagst… ist mir das unangenehm, mit dir hier zu stehen.“ Er seufzt. „Hör zu, ich muss mit dir reden, aber das ist echt nicht der richtige Zeitpunkt.“ „Es ist kein Problem für mich.“, sagt sie ernst und nickt einige Male, „Ehrlich nicht.“ Sie ist so wahnsinnig aufgekratzt, dass sie sowieso gerade nicht wirklich was realisiert. „Ich muss zu Doojoon. Hast du gesehen, wie toll dem seine Haare sind?“, fragt sie mit trockener Kehle und will sich schon umdrehen, da meint der Leader von Infinite etwas, das ihm selbst übel aufschlägt. „Ich hab gestern mit Soyou geschlafen.“, sagt er und sieht sie entschuldigend an. Warum sieht er sie dabei so entschuldigend an? Sie weiß doch ohnehin schon, dass seine Gefühle für sie weg waren, als sie miteinander geschlafen hatten. „Hey, kleiner Quälgeist!“, ruft jetzt Junhyung und wuschelt Babsi durch die Haare. „Komm schon.“ Er nickt ihr zu, wirft Sungkyu ein kurzes Nicken zum Gruß zu und dreht sich dann mit ihr um. „Das…“, beginnt sie zu murmeln und weiß nicht, wie sie sagen soll. Junhyung ist längst dabei, sie von dem Sänger wegzuziehen, da geistern ihr bestimmt tausend wirre Gedanken durch den Kopf. „Ich fühl mich gerade, als ob ich Taekwoon für Sungkyu verlassen habe. Völlig umsonst.“, murmelt sie eher zu sich selbst, als sonst zu wem, als gerade ausgerechnet VIXX an ihnen beiden vorbeilaufen. „Entschuldige mich, Junhyung.“, sagt sie und läuft den 6 Jungs in rot-schwarz hinterher. Allesamt haben sie verdammt dunkle Haare, manche von ihnen Brünett, die meisten aber – wie Taekwoon zum Beispiel – völlig Schwarzhaarig. Nicht selten bekommen die Stars extra für das Neujahrskonzert einen neuen Look. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie alle heute so perfekte Haare haben. Sie und ihre Haare. Irgendwas stimmt doch nicht mit ihr. „Taekwoon.“, brüllt sie und der Angesprochene bleibt sofort stocksteif stehen. „Diana ist nicht hier, die ist bei GD.“, sagt er und will schon weitergehen. „Nein, ich will zu dir.“, sagt sie fast verzweifelt. Er dreht sich um und sieht sie an. „Was denn?“, fragt er eine Spur sanfter, weil er seine Gefühle, die er ihr gegenüber hat, nicht einfach abstellen kann. Hakyeon wirft ihm einen abschätzenden Blick zu, danach gibt er den anderen 4 Jungs ein Zeichen, dass sie gleich mit ihm raus sollen und den beiden einen kurzen Moment geben müssen. „Ehm, ich…“ Sie schluckt schwer. „Die letzten Wochen und… naja Monate… waren ziemlich hart.“ „Was willst du?“, fragt er ein wenig ungeduldiger. Er kann es nicht leiden, wenn jemand um den Brei herum redet. Soll sie ihm sagen, was sie auf dem Herzen hat. „Ich…“ Sie sieht ihn forschend an, überlegt sich ihre Worte ganz gut, aber dann rutscht doch alles sehr direkt über ihre Lippen. „…bin in dich verliebt.“ Seine Augen weiten sich augenblicklich vor Überraschung. Wa- nein, das… sie hat ihn doch… Verdammt. „Aber ich dachte, du und Kikwang sind zusammen?“, fragt er. Als sie ihm einen schockierten Blick zuwirft, meint er: „Du weißt doch mittlerweile, wie das läuft.“ „Ja…“, meint sie und senkt nun traurig den Blick. „Kikwang sagt das und… wir haben uns auch öfter Mal getroffen… aber…“ „Ich hoffe, du bist in ihn nicht auch verliebt.“, murmelt Taekwoon leise. Sie sieht zu ihm hoch. Er sieht so gut aus, wenn er Kajal in den Augen hat – auch wenn er es bestimmt nicht leiden kann, dass er geschminkt wird. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht…“, gesteht sie, „Aber ich wollte das Jahr nicht damit beenden, dir das zu verschweigen…“ „Das verstehe ich.“, sagt er und nickt. „Trotzdem ist es nicht mein Recht, dass ich mich in dein Privatleben einmische.“ „Du mischt dich ja nicht ein, weil ich dir das sage.“, meint sie mit einem traurigen Lächeln. „Ich… hätte dir so viel zu sagen, aber die Zeit reicht gar nicht, es sind nur mehr 5 Minuten oder sowas bis zum Opening.“ „Ja, wir sollten langsam raus.“, sagt er leise. Auch wenn er es nicht will. Viel lieber würde er hier stehen bleiben mit ihr. „Ich geb mir damit jetzt voll die Blöße, ich weiß.“, sagt sie, „Aber manchmal denke ich an die Zeit mit dir zurück und stelle mir dabei vor, dass du auch in mich verliebt bist.“ Ein letztes Mal schenkt sie ihm ein trauriges Lächeln, weil sie sich trotz ihrer Bitte, Freunde zu sein, nie gesehen haben. Danach dreht sie um und will gerade gehen, als… „Er hat mit Diana geschlafen.“ Sofort bleibt sie stehen und dreht sich mit geweiteten Augen zu ihm um. „Du solltest das wissen…“, murmelt er jetzt leise und überlegt, zu ihr hinzugehen, doch erst beobachtet er ihre Reaktion, die… relativ neutral ist. „Du… redest nicht von Doojoon, du…“ Sie sieht mit offenem Mund durch den Flur. „Ich… hab gestern bei… Doojoon geschlafen…“ „Nein, ich rede nicht von Doojoon.“, murmelt er leise. Jetzt tut es ihm leid, das gesagt zu haben. „Diana… hat mit Kikwang geschlafen…?“ Taekwoon nickt stumm. Er ist nicht unbedingt der beste Freund, den Diana haben kann – aber wenn er zwischen den Fronten steht, wird er sich immer für das Mädchen entscheiden, das er liebt. Aber er sieht das ganz pragmatisch. Nachdem sie ihm gerade gestanden hat, dass sie in ihn verliebt ist, wird sie über Kikwang sehr schnell hinweg sein. Er hofft bloß für sie, dass nichts weiter zwischen den beiden außer ein paar Knutschereien gewesen sind – schließlich weiß er von seinen eigenen Frauengeschichten, dass sich die Gefühle erst so richtig zu entwickeln beginnen, wenn auch etwas Sexuelles ins Spiel kommt. Naja, das ist falsch ausgedrückt. Dann tut es erst so richtig weh, wenn sowas passiert. So schon eher. „Komm, gehen wir raus.“, sagt er jetzt zu dem Mädchen, das seine Stimme gerade nur ganz weit aus der Ferne hören kann. In der Zwischenzeit bekommt Diana von ihrem Verlobten die kalte Schulter gezeigt. Aber seltsamerweise hat sie überhaupt kein Problem damit. Taekwoon hat heute bei der Fahrt ins Inkigayogebäude mit ihr alle möglichen Szenarien durchgeredet. Tatsache ist jedenfalls, dass zwar ihre Gefühle gegenüber Doojoon nicht weg sind. Jetzt weiß sie zumindest, dass die Gefühle wirklich da sind und dass das kein simpler Frust wegen Jiyong ist. Weiters weiß sie jetzt aber auch, dass das mit Jiyong keine Chance haben kann. Taekwoon hat es ihr sehr logisch erklärt. Wenn sie Gefühle für jemanden anderen hat, dann lässt sie sich auf den aktuellen Partner noch nicht richtig ein. Das sei auch der Grund, weshalb er Babsi gehen hat lassen. „Wenn du etwas freilässt, das wirklich zu dir gehört, dann kommt es zurück.“ Sie ist inspiriert von dieser Aussage. Zwar nicht so, dass sie mit Jiyong Schluss machen und dann wieder zu ihm zurück will, aber zumindest inspiriert davon, dass das mit ihr und Jiyong nicht so weitergehen kann. Gleich nach dieser Show redet sie mit Seunghyun, ob sie wieder bei ihm unterkommen kann. Einen Plan B hat sie keinen, aber sie ertappt sich dabei, wie sie immer wieder wehmütig daran zurückdenkt, wie schön nicht die Zeit war, in der sie mit ihrer Freundin in einer WG in Wien gewohnt hat. Nebenbei bemerkt ist die Informationsfülle ein Wahnsinn. Jeder denkt, dass der andere bereits Bescheid weiß, aber nur die wenigsten wissen wirklich, was genau bei den anderen derzeit so passiert. So geht Taekwoon davon aus, dass es zwischen Babsi und Kikwang nicht ernst ist – einfach, weil er Kikwang doch aus der Szene kennt. Sie sind beide Kingkas. Diana weiß weder, dass Kikwang und Babsi zusammen sein sollen, noch weiß sie, dass Kikwang in dem Sinn richtig fremdgegangen ist. Sie ist von ihrem Stand der Information noch immer im Restaurant von Yoseobs Eltern, als Kikwang sie gebeten hat, mit ihm auszugehen und Babsi ihm quasi die kalte Schulter gezeigt hat. Babsi weiß zwar, dass Diana irgendwo die Schuld trägt, dass Kikwang sie nun betrogen hat, kann aber in dem Sinn gar nicht böse auf ihre Freundin sein. Es gehören immer zwei dazu – und sie geht zum Glück korrekt davon aus, dass Diana nichts von ihr und Kikwang wusste – woher auch, sie reden ja nicht miteinander. Kikwang weiß zu seinem Pech nicht, dass Taekwoon Bescheid weiß und hat nicht vor, es dem Mädchen so schnell zu beichten. Vorher braucht er noch einen geeigneten Zeitpunkt und das ist definitiv nicht Gayo Daejun. Doojoon weiß… ebenfalls noch nichts. Zum Glück von Kikwang. Ehe sich Babsi versieht, ist sie alleine im Flur und die Musik vom Opening ertönt schon. Gestresst hält sie sich die Setlist vors Gesicht und sieht, dass sie bereits die erste Moderation verpasst hat. „Ich muss raus…“, murmelt sie und läuft ein wenig holprig den Gang entlang, bis sie in Richtung Bühne kommt und unsicher rüber lugt. Sie hat gerade… den falschen Ausgang genommen… Schnell lässt sie ihren Blick schweifen, sieht Diana auf einer gelb beleuchteten Bühne, während 2 Jungs von B1A4 bereits den zweiten Satz eines Weihnachtslieds singen. Es wechselt so schnell, dass danach 2 Mädchen von miss A und gleich darauf 2 Jungs von EXO dran sind. „Oh Mann…“, murmelt sie und winkt hektisch, aber die Leute haben ihr alle den Rücken zugedreht. Es singen 2 von SHINee und schließlich wendet ihr Yoseob den Blick zu, der aber ganz am anderen Ende der Bühne mit Doojoon steht. Kurz darauf dreht ihr BEASTs Leader den Kopf zu. Sie scheinen sich über was zu unterhalten. Hyunah und Gayoon singen, Babsi winkt den Jungs hektisch. Doch dann beginnen ausgerechnet die beiden ihren Satz zu singen. Gleich darauf sieht Doojoon wieder zu ihr und wie sinkt hilflos. Anstatt auf die Idee zu kommen, dass er nicht einfach während dem Auftritt über die Bühne zu ihr laufen kann, geht sie jetzt in die Hocke und sieht ihm verzweifelt dabei zu, wie er ihr immer wieder das Gesicht zudreht und selbst K.Will jetzt seinem Blick folgt und das Mädchen kurz ansieht. Demotiviert winkt sie selbst dem, dann lacht Doojoon wegen etwas so sehr, dass er in die Hocke geht und beginnt, mit Yoseob ganz gemütlich im Takt die Hände und Knie zu bewegen. Das Mädchen dreht den Kopf nach rechts und sieht, wie die Stars auf der hell beleuchteten Sitzgelegenheit allesamt klatschen und fröhlich wirken, aber sie hat keine Ahnung, wie sie da rüberkommen soll. Dann ist der Song beendet und die einzelnen Personen gehen nach links und rechts von der Bühne runter. Doojoon sprintet fast schon in ihre Richtung, während auf einmal die Jungs von Bangtan Boys auf die Bühne hüpfen. „Was machst du hier, Junhyung soll dich doch holen!“, sagt er und schüttelt nur den Kopf. Immer das gleiche Chaos mit dieser Frau. „Ich- warte, ich will die sehen!“, sagt sie und schaltet damit ihren Fangirlmodus an. „Kannst du drüben auch, warte hier.“, befiehlt er und sprintet in die Umkleide, um sich sein Bühnenoutfit für später – viel später – anzuziehen. Noch bevor das Intro von BTS fertig ist, kommt er nach vorne und greift nach ihrem Oberarm, um sie direkt von einem Seitenweg der Bühne zu den anderen zu bringen. Ist zwar nicht der offizielle Weg, aber auch eine Möglichkeit. „Schnell, schnell.“, drängt er, weil sie zum Auftritt nicht in der Kameraperspektive zu sehen sein sollen. Noch immer hält sie die Setlist in der Hand und betrachtet sie, denn genug Licht ist hier ja. Dann sieht sie sich hektisch um. Taekwoon und die anderen sind gar nicht hier. „Wo sitzen denn die anderen alle?!“, fragt sie und Doojoon deutet auf einen freien Platz direkt neben denen von BEAST. „Setz dich da hin.“, sagt er und gibt ihr einen sanften Schubser. Es sind gemütliche Stühle mit einer Menge Beinfreiheit. Als sie schließlich sitzt, sieht sie sich noch während des Auftritts von BTS um und winkt Diana energisch zu, die ihr aber nur einen seltsamen Blick schenkt und dann den Kopf abwendet. Jin V J-Hope Suga RapMon Jungkook Jimin Youngjae Daehyun Yongguk Jongup Himchan Zelo Tae Yang Doojoon Babsi Hyosung Hyuk Leo Diana G-Dragon Kikwang Jaehyo Hana Ravi Hongbin N Dongwoo Zico B-Bomb Sunhwa Jieun Ken Sungkyu Woohyun Chanyeol Sehun Baekhyun D.O Kai Tao Kris Murmelnd, aber selbst nicht genau wissend, was sie da gerade meckernd von sich gibt, senkt das Mädchen die Hand und wendet sich nun wieder dem genialen Auftritt zu, der ihr doch so gut gefällt. Sie ertappt sich automatisch dabei, wie sie immer wieder beim Text mitsingt und zum Takt mitwankt. Doojoon neben ihr macht sogar mit und macht eine typische Bewegung im Hip Hop, indem er seine flache Hand im perfekten Takt auf und ab bewegt. Zugegeben, bei dieser Info über die Tatsache, dass Kikwang mit Diana geschlafen hat, zieht das Mädchen es in Betracht, durchaus auch einfach an Spaß zu denken. Das ist es – sie beginnt das neue Jahr als sorgenfreier Single. Wie hat Doojoon es genannt? Seinen Weg finden. Gut gelaunt hebt sie die Hand, hebt und senkt sie im perfekten Takt zu der seinen und geht quasi so richtig ab, sodass sie sogar einmal kurz von der über das Publikum rollenden Kamera gefilmt werden. Sie ist ein Teil dieser Szene. Selbst wenn sie kein richtiges Idol ist, wie es vielleicht Diana bald ist. Aber sie gehört auch dazu. Und sie sitzt neben Doojoon, der wohlgemerkt wahnsinnig sexy ist – und das sagt sie nicht nur wegen seiner Haare. Außerdem hat sie dieser Kerl geküsst und scheint an ihr interessiert zu sein. Sie weiß, dass er das nicht auf einer Gefühlsebene meint. Bei ihm ist sie sich im Vorhinein sicher, woran sie ist. Vielleicht ist es einen Versuch wert – was hat sie nun schon zu verlieren? Ihr ist klar, dass sie der Kummer wegen Kikwang noch länger nicht loslassen wird. Aber dafür hat sie auch noch an einem anderen Tag Zeit. Dann kann sie sich in den Schlaf heulen. Wegen Yongguk, wegen Sungkyu und wegen Kikwang. Wegen Taekwoon. Vor allem wegen Taekwoon. Der einprägende Knall von BTS kommt, der Auftritt ist zu Ende. Sie weiß, dass VIXX die nächsten sind und springt mit wilden Motivationsrufen von ihrem Platz auf. Yongguk hinter ihr mustert sie amüsiert, während ihr Hyosung neben ihr einen verstörten Blick zuwirft. Einen Moment lang steht sie einfallslos da, bis Ravi dran ist. Sie spürt den Blick von Diana und einigen weiteren auf sich liegen, sieht aber starr zur Bühne und ruft mit den Fanchants die Namen der einzelnen Bandmitglieder mit. Ihr ist bewusst, dass sie sie von dort aus sehen können und ihr sicherlich den einen oder anderen Blick zuwerfen. Aber sie hat Taekwoon gestanden, dass sie in ihn verliebt ist. Wie gesagt, sie hat nichts mehr zu verlieren. Es ist Kikwang, der sich amüsiert grinsend zu ihr umdreht, aber dem will sie erst recht nicht ins Gesicht sehen. Sie fixiert weiterhin die Bühne, auf der gerade die Musik von VOODOO auf Hyde wechselt. Energisch singt sie mit und bewundert Taekwoon, wie er perfekt jeden Tanzschritt ausführt. Dieser Kerl war einmal mit ihr zusammen. Ja, zusammen. Erst, als Kikwang sie darauf angesprochen hat, ist es ihr bewusst geworden. Ein Dating zu haben, hätte geheißen, dass sie jeden verdammten Abend miteinander geschlafen hätten. Aber das war nicht der Fall und sie stellt sich, wie erwähnt, oft vor, dass er sie ebenfalls mag. Ravis Part ist dran und sie schnappt sich eine Wasserflasche, die neben ihr steht und missbraucht dieses kurzerhand als Mikrofon. Manche mögen vielleicht meinen, sie sei betrunken, aber das ist ihr verdammt egal in diesem Augenblick. „I need therapy, la la la la la~ therapy!“, brüllt sie mit und macht sogar die Tanzbewegungen dazu. Selbst die Jungs von EXO drehen sich schon ganz amüsiert zu ihr. „Oh Mann, ist das peinlich…“, murmelt Jiyong neben Diana, die sich imaginären Staub von ihrem schwarzen Spitzenkleid, das sie über einem kürzeren, schwarzen Kleid mit dünnen Trägern drübergezogen hat. Sie ist sich nicht ganz sicher, ob er das rein rhetorisch meint, oder damit wirklich sie anspricht. Als aber niemand um sie herum etwas antwortet, erwidert sie darauf: „Sie mochte VIXX schon immer.“ „Ja, aber sich so die Blöße geben.“, faucht Jiyong. Ihm ist es wirklich zu blöd, dass er das Mädchen als Arbeitskollegin hat. Aber da kann sie ihm auch nicht helfen. Tae Yang dreht sich zu ihm und flüstert ihm etwas ins Ohr, das Diana gar nicht mehr mitkriegt, weil es sie auch gar nicht interessiert. Sie atmet viel lieber tief durch und wirft Kikwang einen verstohlenen Blick zu, der sich immer wieder zu Babsi dreht und plötzlich an ihr hängen bleibt. Es fühlt sich an, als würde in genau diesem Moment etwas tief in Diana absterben. Vielleicht ein paar Nerven oder sowas. Gut, sie mag frustriert wegen Doojoon sein. Und sie mag kaum Kontakt mit ihr gehabt haben in den letzten Tagen. Aber Babsi ist noch immer ihre beste Freundin, hin oder her. Sie hofft die ganze Zeit darauf, dass sie nicht zu viel zwischen den beiden zerstört hat. VIXX weicht von der Bühne, Babsi setzt sich wieder und Crayon Pop haben mit ihrem schrecklichen Song ihren Auftritt. Diana seufzt und fragt sich, wie sie diese Stunden ins neue Jahr nur überstehen soll. Wie war das, sie hat mit einem von EXO später eine Moderation? Na Gratulation, das hat ihr ja gerade noch gefehlt. Dann kann sie sich von diesen eingebildeten Kerlen auch noch anhören, dass sie sich in der Szene doch sowieso nur raufschläft. Leo setzt sich neben sie, N vor sie und Hongbin schräg rechts von ihr. Während sich der gleich zu Ken nach vorne lehnt und ein Gespräch mit ihm beginnt, lehnt sie sich etwas zum Schwarzhaarigen rechts von ihr, der es ihr gleich tut, weil er schon im Augenwinkel sieht, dass sie mit ihm reden will. „Hast du sie gesehen?“, fragt sie ihn leicht schmunzelnd. „Ja.“, antwortet er, fixiert mit seinem Blick aber die Bühne. Diana überlegt, worüber sie mit ihm reden könnte, da sie um sich herum sonst niemanden hat, mit dem sie auch nur ansatzweise ein paar Worte wechseln möchte, aber ihr fällt beim besten Willen nichts ein. Zwar sitzt Zelo direkt hinter ihr, aber der hat bereits in Himchan einen Gesprächspartner gefunden und ruft immer wieder über den hinweg Jongup was zu. „Ich hab es ihr gesagt.“, hört sie Taekwoon nun sagen. Instinktiv wirft sie einen Blick zu Babsi und Doojoon. Beide sitzen total ruhig nebeneinander. Aber sie kann Leo im Moment nicht direkt folgen, wovon genau er spricht. „Was?“, fragt sie. „Babsi.“, sagt er, „Ich hab’s ihr gesagt.“ „…und… was genau?“ Sie starrt ihn nun bestürzt an. So gesehen wollte sie es ihr selbst… naja… wollte sie? „Du weißt ganz genau, was.“, sagt er nur leise und sieht Ailee zu, wie sie auf die Bühne gefahren wird. Die Zeit vergeht ganz schön schnell, muss man sagen. Aber er liebt die Stimme von Ailee. Genauso wie die Jungs von EXO, die augenblicklich dazu in partyhafter Stimmung auf ihren Plätzen zu tanzen beginnen. Ein seltener Anblick, aber bei Ailee ignorieren sie ständig die Verfeindungen der Labels. Die Frau ist auch eine der wenigen, die genauso wenig von der Datingszene wissen will, wie etwa die Leute von SM. Na gut, die wissen es ja überhaupt nicht. Sprachlos ist Diana damit beschäftigt, ihre Freundin und Kikwang anzustarren. Wieder dreht sich dieser eine Brünette um und wirft ihr einen Blick zu. Babsi liebt diesen Song. Sie singt vollends mit, zwar wie immer verdammt schief, aber das macht keinem um sie herum was – außer vielleicht den Mädels von Secret. Yongguk, der das noch von früher gewohnt ist, grinst breit hinter ihr und kratzt sich gerade elegant an der Stirn, als die Kamera einen Wanker über sie alle macht. „Eine zweite Ailee wird der kleine Giftzwerg aber nicht.“, kommt es von Junhyung, der seinen Platz direkt neben Kikwang hat. Neben ihm Yoseob, neben Doojoon sitzt Dongwoon und neben dem wiederum sitzt Hyunseung. Direkt neben Hyunah, die restlichen Mädchen von 4minute sind dann weiter drüben neben ihr auf den Sitzreihen verteilt. Aber an und für sich sitzen immer die gemeinsamen Bandmember irgendwo in einer gewissen Gruppe zusammen. Es kommt nicht vor, dass 2 Mitglieder einer Band, dann eine andere und dann wieder 4 davon oder dergleichen auf den Plätzen hocken. „Hey, ich bin schon besser geworden!“, ruft sie ihm zu und weicht Kikwangs Blick aus, als er sie eben Mal wieder angrinst. Es fällt ihm natürlich auf, dass sie ihm offenbar nicht ins Gesicht blicken will – den Grund weiß er aber noch nicht. Eine für sie eher langweilige Special Stage folgt, bei der sie die Gelegenheit hat, sich wieder ein wenig unter den Anwesenden umzusehen. Dann erblickt sie Kai, fast 2 Reihen vor Diana. „Oh, richtig.“, sagt sie und dreht sich zu Doojoon. „Hast du einen Stift?“ „Nein, wieso?“ „Ich brauch einen Stift.“, sagt sie und beginnt nun alle Personen um sich herum zu fragen, ob sie einen Stift haben. Das geht so weit, dass sie dann jemanden vom Staff fragt, der an ihr vorbei läuft und einen für sie organisiert. Gerade steht Lim Kim mit gefühlten 1000 Tänzerinnen auf der Bühne, da klettert sie durch die Reihen. „Tschuldigung.“, murmelt sie, als sie zwischen Jaehyo und Hana tritt, sich vor Hana hindurchschlängelt, um danach beinahe über Ravis Beine zu stolpern. „Vorsicht…“, murmelt der Rapper von VIXX und zieht die Beine ein. So wenig Platz wäre hier ja auch wieder nicht, aber sie macht es sich schwerer, als es ist. „Sorry.“, meint Babsi und sieht zu Taekwoon, der ihr ohnehin schon einen Blick zuwirft. Sie schluckt schwer. Aktuell kann sie ganz gut nachvollziehen, wie sich wohl Naeun gefühlt hat. Oder Eunji. Oder… eines dieser vielen Mädchen, denen er das Herz gebrochen hat. Wie kann man dabei nur so unschuldig… und auch noch so gut aussehen… „Was ist?“, fragt auf einmal Hongbin und reißt sie aus ihren Gedanken. Ihr steigt die Hitze ins Gesicht, weil ihr gerade bewusst wird, dass sie Taekwoon penetrant angestarrt hat. Sie weiß nicht, ob er sie noch immer ansieht, aber sie traut sich nicht, ihm noch einmal den Kopf zuzuwenden und tritt über Hongbins und Ns Beine, sieht sich verwirrt um und merkt, dass sie zu weit geklettert ist. Mittlerweile haben schon Hello Venus ihren Auftritt, als sie Sungkyu auf die Schulter tippt und er sich mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht zu ihr umdreht. „Darf ich Mal?“, fragt sie. Er blockiert den Durchgang in die nächste Reihe, weil er seine Beine seitlich vom Stuhl überschlagen hat. Verwirrt lässt er sie nach vorne, wo sie nun rätselt, welcher der beiden Koreaner vor ihr nun der ist, den sie vorhin im Flur um ein Autogramm gebeten hat. Es käme wahnsinnig blöd, sich jetzt auffällig unauffällig vor zu lehnen, um zu sehen. Zögernd dreht sie sich zu Sungkyu um, der sie mit gerunzelter Stirn anstarrt. „Was machst du?!“, fragt er. Ihm ist klar, dass die Kamera das alles womöglich aufzeichnet. „Ehm-“ „Geh auf deinen Platz zurück, du kannst hier nicht einfach rumlaufen!“, faucht er leise und wirft Ken rechts von ihm einen düsteren Blick zu, als er aus dem Augenwinkel her sieht, dass er ihn neugierig mustert. „Ich wollte nur-“ „Vorhin hab ich doch gesagt, du sollst nichts machen, das nicht kameratauglich ist!“, faucht er sie streng an. Um sie herum kriegen vor allem N, Dongwoo, Hongbin und Ken das Theater mit. Jiyong schnaubt schon wieder genervt und schüttelt den Kopf. Das darf doch nicht wahr sein. „Entschuldigung…“, murmelt das Mädchen leise und wirft nun einen unsicheren Blick dorthin, wo ihr Platz ist. Verdammt, wirkt das weit weg von hier. „Geh schon!“, faucht Sungkyu, mittlerweile selbst schon ganz schön gestresst von ihrem Verhalten. Mag sein, dass er jetzt nicht mehr ganz so liebevoll zu ihr ist, aber man kann es auch so sehen, dass er seine rosarote Brille abgenommen hat und nun mitkriegt, wenn sie sich inkorrekt verhält. Baek Ah Yeon und Park Ji Min stehen gerade auf der Bühne und geben 2 Songs zum Besten. Der zweite ist allerdings nicht von ihnen, sondern gecovert. Babsi ist während dem Auftritt nach ganz hinten geklettert, um dort niemandem im Weg zu stehen und fragt sich nun, wie sie von hier aus wieder auf ihren Sitzplatz gelangen soll. Der Auftritt dieser beiden Mädchen hat nicht allzu lange gedauert und als nächstes folgt wieder eine Special Stage. Diese hier ist von Girl’s Day und A Pink. Jungkook, der Jüngste der Bangtan Boys, der schon bei Dianas Party mit Babsi an einem Tisch gesessen ist, dreht sich zu dem Mädchen um und flüstert ihr zu: „Was machst du denn?“ Nicht, weil er genervt wie etwa Sungkyu oder Jiyong ist, sondern einfach weil er neugierig ist. „Ich wollte ein Autogramm, aber ist grade wohl ungünstig.“, sagt sie. „Hast du denn dein Buch dabei?“, fragt Jungkook grinsend. Denn ihr Autogrammbuch, das sie sich dieses Jahr im Mai oder so angelegt hat, kennt er nur zu gut. Darin hat er mindestens 3 Mal unterschrieben, weil er es einfach lustig findet. „Nein, ich wollte es auf die Setlist haben, die mir Doojoon gegeben hat.“, erwidert sie. „Oh. Hast du denn nen Stift mit?“ „Klar, da.“ Sie hebt den dicken Filzstift hoch, den er ihr nun aus der Hand nimmt und mit einer winkenden Fingerbewegung zeigt, dass sie ihm das Blatt Papier geben soll. Erst zögert sie ein wenig, weil sie von Girl’s Days Performance mit Female President etwas abgelenkt ist. Als sie ihm das Papier reicht, ist es schon ziemlich zerknittert und mehrfach gefaltet, aber sonst noch sehr sauber. Schnell kritzelt Jungkook seine Unterschrift auf die Rückseite, stößt dann Jimin neben sich, der direkt neben ihm unterschreibt und hält es seinem Leader hin. Der ist zwar im ersten Moment nicht ganz anwesend, weil er ebenfalls auf der Bühne hängt – diese Mädchen sind aber auch hübsch – und dann mit einem rätselnden Blick das Papier betrachtet. „Unterschreib.“, fordert der Maknae und er sieht ihn erst noch skeptisch an, nimmt aber dann den Stift, dem ihn Jimin hinhält. „So.“, sagt Jungkook, „Jetzt sieht es nicht mehr so seltsam aus, weil der Zettel leer wäre.“ Er dreht sich zu Babsi um und RapMon wendet ebenfalls den Kopf zurück. „Von wem willst du denn ein Autogramm?“ „Von Kai von EXO.“, antwortet sie. RapMon fällt dabei fast der Stift aus der Hand und Jungkooks Grinsen weicht einem Blick, der sie gerade nicht ganz ernst nimmt. „Echt jetzt?“, fragt er. Dafür hat er sich die Mühe gerade gegeben? „Ja, EXO sind doch ganz cool. Warum darf ich kein Fan von denen sein?“, fragt Babsi schmollend und nimmt den Stift, den ihr RapMon gerade aufhebt an sich zurück. „Man ist kein Fan von EXO. Die Fans von denen sind doch nicht ganz dicht.“, sagt RapMon und denkt da nur an ein paar irre Vorfälle, in denen Teile der Hallen auseinander genommen worden sind, in denen ein Auftritt von denen war. „Ja, aber dafür kann die Band doch nichts.“, argumentiert sie. „Aber sie sind von SM Entertainment.“, antwortet Jungkook. Das Mädchen seufzt und hat keine andere Wahl, als zu akzeptieren, was die Jungs zu ihr meinen. Sie nimmt den Stift und das Papier wieder in die Hand, faltet die Setlist nun noch ein paar weitere Male und hüpft auf einmal aufgeregt hoch, als sie die Einleitung zu Block.Bs Auftritt hört. „Oh mein Gott, Block.B!“, ruft sie und schlägt die Hände aufgeregt ineinander, ehe sie aufgeregt auf ihren Beinen zu wackeln beginnt, soweit es ihre Schuhe eben mitmachen. Auch Diana ist sehr angetan von dem Auftritt und nickt ihren Kopf im Takt, weil Block.B einfach total mitreißt. Mittlerweile versteht sie ihre Freundin, wie sie sich früher so in die Band reingehängt hat. Wenn sie es jemandem gönnen sollte, nun direkte Kontakte in diese Szene zu haben, dann doch ihrer Freundin. Da fällt ihr das seltsame Gespräch mit Jaehyo ein, das sie gestern hatte… Ist Jaehyo jetzt auch schon mit Babsi befreundet? Zumindest ist sie ja mit ihm zu den Melon Music Awards gekommen, was sie von Hakyeon weiß. Ist doch schön für Babsi. Dann hat sie endlich Freunde von genau den Bands, die sie schon immer so stark bewundert hat. Seunghyun, Jaehyo und von VIXX sind da auch noch… wo ist sie überhaupt? Als sie zu ihrem Platz lugt, sieht sie nur einen leeren Stuhl neben Doojoon. Kikwang dreht sich auch nicht mehr weiter um, der scheint es offensichtlich aufgegeben zu haben. Suchend dreht sie sich um und bleibt dann schließlich hinten bei Jungkook und RapMon von den Bangtan Boys – oder wie sie sich auch nennen, BTS – hängen. Dort steht sie und wackelt aufgeregt, denn tanzen kann man das nicht nennen. Liegt bestimmt an den Schuhen, in denen sie nicht laufen kann. Diana grinst leise in sich hinein. Ihre Freundin wird einfach immer dieselbe bleiben. Ein Gutelaunesong von B1A4 folgt und die Jungs von B.A.P wandern nun aus dem Sitzbereich nach unten. Es reicht ein Blick in die Setlist und Babsi weiß, dass die als nächstes dran sind. „Oh, B.A.P gehen runter!“, sagt Jungkook voller Vorfreude. „Magst du die?“, erkundigt sich Babsi und setzt sich auf den freien Platz von Zelo, obwohl sie im Moment gerade gemütlich auf ihren Platz zurückspazieren könnte. „Mögen ist ein Hilfsausdruck.“, sagt Jungkook daraufhin. Jimin lehnt sich nun zu ihnen beiden und kommentiert: „RapMon steht total auf Yongguk. Er ist bestimmt sein größter Fanboy.“ Danach kichert er. Babsi dreht sich dem Leader der Jungs zu, der nun grinsend mit den Augenbrauen zuckt. „Echt?“, fragt sie amüsiert und er nickt ganz stolz. „Wow.“, sagt sie und ist ganz fasziniert davon, wie beliebt Yongguk doch scheinbar ist. Sie beißt sich erst noch verhalten auf die Unterlippe und lehnt sich dann zu ihm rüber, hält sich die Hand vor den Mund und flüstert, als sich alle 3 Jungs neugierig zu ihr lehnen. Jimin steht dafür sogar auf. „Ich will ja nicht angeben, aber ich war mit Yongguk zusammen.“, flüstert sie. RapMon, der in real übrigens Namjoon heißt, hebt erstaunt die Augenbrauen. Sie merken alle 4 gar nicht, dass Jiyong neugierig lauscht und nun mit den Augen rollt. Als ob man darauf stolz sein kann, weil man mit einem Idol was hatte. Selbst wenn es Yongguk war. „Echt jetzt?!“, will RapMon wissen und auch Jimin klappt der Mund auf. „Jetzt weiß ich endlich, woher du mir so bekannt vorkommst!“, ruft Jimin und steckt entschuldigend den Kopf ein, als ihm die Damen von 2ne1 einen ganz genervten Blick zuwerfen, da das gerade einen Tick zu laut war. Dann flüstert er halb leise: „Du bist das Mädchen aus den Nachrichten!“ „Das, was am Anfang nicht wusste, dass er Bang Yongguk von B.A.P ist?!“, fragt nun Jungkook nach und als sie nickt, fängt er lauthals an zu lachen. „Du bist so der Fail, Mädchen!“ Die Musik vom Intro zu One Shot erklingt und sie dreht sich augenblicklich um, damit sie einen guten Blick zum Auftritt der Jungs hat. Wie immer sind sie alle verdammt cool und Zelo scheint sogar noch ein Stück weit gewachsen zu sein. Auch Diana verfolgt den Auftritt mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Babsi tippt sie an der Schulter an und überrascht wendet sie sich ihr zu. „Hm?“, macht sie. „Only One Shot, Only-“ Diana lacht. Sie hat nicht damit gerechnet, dass Babsi ihr gleich was ins Ohr singt. „Noch nicht, das kommt erst.“, kichert sie und dann setzt Yongguks Part auch schon ein. Sofort sehen sie beide zu ihm und Babsi rappt plötzlich völlig auswendig seinen gesamten Text mit. Diana ist verblüfft und fragt sich, woher ihre Freundin das auf einmal kann, wo sie doch B.A.P nie aktiv gehört hat. Schließlich war das Mal die einzige Band, die Diana noch vor ihrer Freundin recht gut kannte. „Ich war mit Jaehyo bei ihrem Konzert, als sie in der Olympic Hall aufgetreten sind.“, erzählt ihr Babsi nun ungefragt, „War echt genial, Yongguk ist superheiß auf der Bühne.“ Gewagt, so etwas in Taekwoons Reichweite zu sagen, aber ihr ist aktuell so ziemlich alles egal. Zunächst weiß Diana nicht, ob das ein Witz war und somit eine lautlose Aufforderung, darüber auch noch zu lachen. „Ehm… selbst, wenn ich dir da kaum widersprechen werde – hast du was getrunken?“, fragt sie mehr oder weniger diplomatisch. „Nein.“, antwortet Babsi direkt darauf und verzieht ihre Lippen zu einem zynischen Grinsen, „Ich bin Single, da darf ich doch Mal sagen, wenn ich jemanden gut finde.“ Sie setzt dabei sogar noch einen drauf, als sie im nächsten Moment meint: „B.A.P waren auf Tour und Jieun sitzt verdächtig weit von ihm weg, vielleicht habe ich ja die Chance, wieder mit ihm zusammen zu kommen.“ Jetzt dreht sich Diana beinahe schon bestürzt zu ihrer Freundin um und fragt: „Meinst du das ernst?“ „Ich weiß nicht.“, erwidert ihre Freundin ehrlich, als Daehyun seine High Note zum Besten gibt, „Vielleicht, ja. Warum nicht.“ „Du…“ Diana schluckt schwer. „Ich weiß ja, dass wir derzeit nicht so viel Kontakt miteinander haben, aber… seit wann bist du so?“ Daraufhin zuckt das Mädchen belanglos mit den Schultern. „Seit heute.“ „Meinst du jetzt… Single oder dass du so denkst?“, fragt Diana verwirrt. „Beides.“ Taekwoon hört jedes Wort, darüber ist sie sich in vollem Bewusstsein. Man kann dies so gesehen schon als zweiten Strike bezeichnen, den sie durch den Einfluss der Jungs von BEAST ausführt. Schlussendlich ist es kein Fehler, herauszufinden, wer zu einem passt, was man selbst möchte und vor allem Selbstbewusstsein zu zeigen. Hat ihr doch Kikwang auch immer gesagt. Aber so gesehen gehört der ja zu BEAST. Der Song ist jeden Moment zu Ende, Babsi muss also langsam wieder auf ihren Platz. Sie will schließlich auch nicht allzu lange weg sein, sonst besetzt noch wer ihren gemütlichen Platz bei Jaehyo und Doojoon. Aber die Jungs müssen sowieso erst wieder hier zu ihnen raufkommen. „Wir haben doch beide momentan nicht ganz alle Tassen im Schrank.“, sagt sie ein wenig provokant und ihre Freundin eine Reihe weiter vorne hat zunächst keinen blassen Schimmer, was sie ihr damit sagen möchte, „Ich meine, da ist dieser rattenscharfe Yongguk, den ich abserviert habe. Sieh ihn dir doch an. Seine Frisur ist jetzt nicht die allerbeste, aber wie er seinen Körper bewegt. Oh Mann.“ Diana öffnet sprachlos den Mund, schließt ihn aber gleich wieder – weil sie eben nichts darauf zu erwidern weiß. „Dann ist da noch Taekwoon, der Mädchenherzen der Reihe nach bricht. Wenn einer gut im Bett war, dann er – aber den hab ja auch ich abgeschossen.“ Wieder öffnet Diana den Mund, will dieses Mal sogar was sagen. Doch Babsi kommt ihr zuvor – und im Übrigen starrt Hongbin gerade sprachlos seinen Leader an, da sie vor Diana und Leo sitzen und die Ansprache mitbekommen. Genauso wie Dongwoo, der aktuell noch gar nicht so richtig zuhört, aber immer wieder ein Wort aufschnappt. Das alles ist Babsi völlig egal. Sollen sie das ruhig alle hören, sie hat nichts zu verlieren. „Woher ich wissen will, dass Taekwoon gut ist? Weil ich mit Sungkyu geschlafen habe.“ Dongwoo starrt nun mit weit geöffnetem Mund seinen Leader schrägt vor sich an, der nichts von dem Gespräch mitbekommt. Auch Tae Yang schräg hinter Diana kann nun nicht mehr länger vorgeben, dass er nichts davon hört und räuspert sich auffällig. Doch erfolglos. „Besser gesagt, er mit mir. Nur, dass er mir danach erzählt, er hat sich getäuscht und hat doch keine Gefühle für mich, findet doch Soyou besser und landet mit ihr wieder im Bett. Ist doch ein tolles Happy End für ihn, oder?“ Mittlerweile presst das Mädchen ihre Lippen in eine dünne Linie. Sie weiß nicht, was sie darauf sagen soll. Gut, dann war Babsis Leben vielleicht doch nicht so toll und sie hat offenbar eine schwere Zeit hinter sich, aber Diana hat ebenfalls ihre Probleme. Dafür hat sich Babsi doch auch keineswegs interessiert. Warum bläst sie ihr also hier den Schuh aufIhre Gedanken werden jäh unterbrochen, weil sie noch immer weiterspricht und etwas fällt, das Diana gar nicht gut bekommt. „Gut, wir wissen ja bereits, dass ich offenbar ein Problem habe, mich allzu schnell auf wen einzulassen, aber wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe, muss ich bloß mit möglichst vielen verschiedenen Typen in die Kiste springen und bin dann keine Queenka mehr, die alle für sich gewinnen wollen. Dann habe ich endlich Ruhe vor den Typen und kann mir jemanden suchen, der es auch wirklich ernst mit mir meint.“ „Weißt du überhaupt, wovon du da sprichst…“, faucht Diana gefährlich leise. Neben ihnen kommen die Jungs von B.A.P bereits wieder auf ihre Plätze zurück und Babsi steht auf, um Zelo Platz zu machen. Die aktuelle Special Stage ist nebenbei bemerkt schon fast wieder zu Ende. „Du hast doch keine Ahnung, was richtige Probleme sind.“, faucht Diana nachträglich noch, damit ihre Freundin das auch wirklich noch hört. Dieses Mal sogar etwas lauter, sodass sich Sungkyu zu ihnen beiden umdreht und sie neugierig mustert. Schließlich ist es eine Seltenheit geworden, die beiden reden zu sehen. Babsi hält inne und kaut auf ihrer Unterlippe, ehe sie sich zu ihrer Freundin umdreht und ihr wieder direkt ins Gesicht sieht. „Offenbar nicht, denn ich hatte noch keine Gelegenheit, meinen Verlobten zu betrügen.“ Jiyong dreht jetzt auch augenblicklich den Kopf zu ihr. Die Aussage war gerade Gott sei Dank so mehrdeutig, dass sie keiner versteht, der nicht unmittelbar Bescheid weiß. Zelo und Himchan sehen das Mädchen mit irritiertem Blick an, während sich Sungkyu wieder umdreht. Besser so tun, als bekäme er nichts mit. Taekwoon hat sich noch nie intensiver gewünscht, in einem Erdloch zu verschwinden. Nicht, dass es ihn stört, dass Babsi hier ihrer Freundin die Meinung geigt, nein. Ihn stören die Blicke der anderen. Alle drehen sie sich immer wieder um und sehen dabei Babsi oder Diana an, streifen aber jedes Mal ihn dabei, weil er doch zwischen ihnen beiden sitzt. Am liebsten würde er aufstehen und einfach gehen. „Sag das nochmal…“, murmelt Diana gefährlich leise und wirft Taekwoon neben sich gar keinen Blick zu. Sonst springt sie ihm gleich dafür an die Gurgel, dass er es ihr gesagt hat. „Du hast mich schon verstanden.“, antwortet Babsi mit ebenso gefährlich leiser Stimme, „Ich bin aber so fair und nehme zu deinem Vorteil an, dass du nichts davon wusstest.“ Auf ihren fragenden Blick hin macht das Mädchen kehrt und verschwindet über die Beine von Hyuk und Hyosung hinweg auf ihren eigentlichen Sitzplatz. Während längst Lee Hi auf der Bühne steht und ihren Song Rose zum Besten gibt, muss Diana nun erst Mal schwer schlucken. „Ich… schätze, das war’s mit eurer Freundschaft.“, sagt Jiyong unterkühlt. Diana kann gar nicht fassen, dass er das sagt – und auch noch ausgerechnet jetzt. „Taekwoon.“, keucht sie nur mit trockenem Hals. Ihr ist, als bekäme sie keine Luft mehr. „Was genau hast du ihr bitte gesagt?!“ „Nicht viel.“, entgegnet er, den Blick wie immer zur Bühne gerichtet. „Warum flippt sie dann so aus?!“, krächzt Diana und schluckt erneut schwer, räuspert sich und fährt sich mit der flachen Hand über das Gesicht. Sie fühlt sich, als wäre sie schweißnass, obwohl dem gar nicht so ist. Darauf erhält sie keine Antwort, bleibt sich selbst überlassen. Hyorin von Sistar hat einen Auftritt und sie schafft es nicht, ihren Blick von ihrer eigentlich besten Freundin zu nehmen. Was, verdammt, hat ihr die zu sagen versucht?! Babsi war schon immer eine Person, die im wütenden Zustand in bescheuerten Worträtseln spricht. Sie redet allgemein gerne um den Brei herum, was sie manchmal schon in den Wahnsinn treibt. Diana muss es schaffen, irgendwas aus dem raus zu lesen, was ihr an Hinweisen bleibt. Kikwang hat gemeint, er würde zu ihr nicht so sein, wie zu Babsi. Das ist klar, die mag er ja wirklich. Sie hat von Sungkyu gesprochen. Von Yongguk und Taekwoon. Das mit Sungkyu kann sie unmöglich so mitgenommen haben…? Woher weiß sie, dass Diana verlobt ist? Die Info könnte sie von Doojoon haben. Doojoon… Sie sieht zu ihnen rüber, Doojoon wendet ihrer Freundin gerade das Seitenprofil zu, weil sie mit ihm spricht. Er nickt verhalten, antwortet ihr. Dreht ihr ganz kurz den Kopf zu und funkelt sie mit dunklen Augen an. Der Kerl ist die Sünde in Person. Kikwang dreht sich zu ihnen beiden um. Babsi reagiert gar nicht auf ihn, Doojoon scheint ihn offenbar auch zu ignorieren. Sind sie beide sauer auf ihn? Soweit sie das mitbekommen hat, ist er heute zu spät gekommen. Das erklärt, warum Doojoon ihn womöglich ignoriert. Warum aber ihre Freundin? Babsi kann unmöglich Kikwang mögen, wenn doch Doojoon es war, der sie geküsst hat. Nein, Diana wird einfach nicht schlau aus der Situation. „Oh Mann, die Kleider sind ja fast ein Verbrechen.“, murmelt Babsi und legt ihren Ellenbogen auf die Lehne links von ihr, hat den Kopf aber zur Bühne gerichtet und schüttelt gerade ungläubig den Kopf. Eine der 3 Damen, sie weiß gar nicht welche, schüttelt gerade ihren Oberkörper sehr aufreizend. „Uh, gleich fallen ihr die Brüste aus.“ Doojoon neben ihr verbeißt sich nur sein breites Schmunzeln. Das Mädchen ist allerdings zumindest vom Text mitgerissen und flüstert ihn nahezu lautlos mit diesen 3 Sängerinnen mit. Nach einer Zeit beginnt sie, von links nach rechts zu wackeln – vor allem, als die 3 Jungs von EXO auf die Bühne hüpfen. Wenn sie sich nicht irrt, sind das Kris, Tao und Luhan von EXO-M, aber an den beiden Instrumenten, also dem Klavier und dem Schlagzeug sitzen auch 2 von ihnen. Von hier aus weiß sie allerdings nicht, wer die sein sollen. Direkt danach folgt eine weitere Special Stage, die zunächst darauf schließen lässt, dass es ein Westernsong ist. Als sie dann Lim Chang Jung auf der Bühne sieht, lacht sie laut und klatscht sofort. Der Sänger hat den wohl größten Humor, wenn es nach ihr geht. „Ohhhh, ich liebe den Song!“, sagt sie laut und klatscht schon laut los. Dann zieht sich plötzlich ihre Lehne weg und als sie verblüfft dorthin blickt, wo sie gerade noch den Ellenbogen liegen gehabt hat. Erst da wird ihr klar, dass hier gar keine Lehne ist. Schräg hinter ihr steht gerade Yongguk auf – der hatte seinen Fuß auf ihrem Stuhl abgestellt und sie hat das tatsächlich als Lehne wahrgenommen. Oh, das heißt ja, sie hat sich gerade an seinem Fuß angelehnt. Sie dreht sich um und sieht Yongguk an. Der klatscht gut gelaunt und senkt in dem Moment den Blick zu ihr. Da fragt sie sich doch tatsächlich, ob sein verschmitztes Grinsen ihr gilt oder ob ihn der Song so amüsiert. „WOOOHH!“, schreit jemand hinter ihr und erweckt ihre Aufmerksamkeit. Es ist Jaehyo, der gerade mit B-Bomb und Zico vor ihm aufsteht und energisch zu dem Song zu tanzen beginnt. Babsi kichert, als sie die 3 so abgehen sieht und steht auch auf. Neben ihr fühlt sich Doojoon animiert, mitzumachen. „Yeobasaeo~“, raunt es durch die Reihe, während sie alle ganz bescheuert diesen Tanz nachmachen. Es ist eine Mixtour aus Springen, Wackeln, den Kopf wie eine Taube zu bewegen und dabei immer denselben Text zu brummen. Besonders der Refrain ist sehr einprägsam. Bei der zweiten Strophe kommt dann ein Hände wirbeln dazu und lachend springt das Mädchen zunächst in die falsche Richtung und knallt dabei Doojoon rein. Als Huh Gak zu ihm auf die Bühne kommt, macht sich Yongguk auf den Weg nach unten, genauso wie Dara, mit der er die Moderation in wenigen Minuten übernehmen wird. In der Zwischenzeit wirft Diana immer wieder einen Blick zu der nun still stehenden Gruppe, die bei dieser ruhigen Einlage kurz stillsteht und mit dem Takt des dämlichen Lieds wieder zu tanzen beginnt. Wie gerne würde sie auch so ausgelassen sein und einfach mitmachen… Die unmittelbar in der Nähe sitzenden Jungs von EXO wenden beinahe schon penetrant den Kopf ab, um das Schauspiel direkt auszublenden. Ähnlich macht es auch Leo, während Hongbin, Hyuk und Ken auf ihren Plätzen im Sitzen tanzen und N grinsend mitklatscht. Sungkyu wippt nur ein wenig mit dem Kopf, während Dongwoo wie zu fast jedem anderen Song auch seine eigene kleine Party führt. Die restlichen 3 Mädchen von 2ne1, Lee Hi, Tae Yang und G-Dragon sind auch eher ruhig und Diana fragt sich, ob das an ihnen selbst und eigenen Einstellungen oder wohl eher daran liegt, dass sie von YG sind... Der Song geht vorbei und Dara kommt nach einer wirklich ganz kurzen Pause in einem perfekten, schwarzen Kleid und einem schwarzen Federkopfschmuck in ihrem weißblonden Haar auf die Bühne. Man sieht in dem Outfit vor allem, wie besorgniserregend dünn sie ist. Direkt neben ihr geht Yongguk, der sie trotz ihrer Hohen Schuhe noch locker um 10 Zentimeter überragt. Er ist ebenfalls in schwarz gekleidet, hat sein Outfit vom vorigen Auftritt auf eine schwarze Jeans, ein schwarzes Shirt und einen knielangen Mantel zu der Lederkappe gewechselt, die er schon vorhin direkt nach B.A.Ps Auftritt aufgesetzt hatte. „What’s up Seeeeeeoooul~“, ruft er ins Mikrofon und es ertönt ein dermaßen ohrenbetäubender Lärm, bei dem auch die Bangtan Boys auf der Tribüne tief zu grölen beginnen. Die sind ja wirklich Fans von ihm. „Was für ein geniales Ende ins Jahr!“, ruft Dara und wieder gibt es totalen Lärm, dieses Mal aber kreischen besonders die Fangirls nicht so laut wie etwa bei Yongguk zuvor noch. „Und was für ein geiler Start nach 2014!“, schreit Yongguk und das schrille Kreischen geht von vorne los. Zum einen versucht Babsi zu folgen, was sie sprechen, ist aber immer wieder von ihrer Faszination abgelenkt, dass Yongguk so beliebt ist. Ihr war nie klar, was für eine Wirkung er auf der Bühne hat, bevor sie nicht zum Konzert von B.A.P mit Jaehyo gegangen ist. Da die Moderation gerade eine ganze Weile geht und die Fans sich nach einer Zeit beruhigen, nutzen die Stars auf der Tribüne die Zeit als Toilettenpause oder vertiefen sich in irgendwelche Gespräche. Hakyeon dreht sich nun zu Diana um, damit er sie auch Mal in eine Plauderei verwickelt – es werden belanglose Infos getauscht, wie sie die Auftritte finden oder was sie für Vorsätze ins neue Jahr haben. Selbst Taekwoon bindet sich immer Mal wieder in die Unterhaltung ein und grinst Diana an, als sie meint, sie wird sich vermutlich Katzen zulegen – einfach aus einer Intention heraus, weil sie wohl bald wieder eine alleinige Wohnung habe. Natürlich sagt sie das nur in dem Augenblick, als Jiyong weg ist und sie weiß selbst nicht, wie sie sich dabei fühlen soll, aber irgendwo kommt es ihr ganz richtig vor, das so zu tun. Auch Kikwang ist einer derjenigen, die auf die Toilette verschwinden und Doojoon nutzt den Augenblick, um sich zu dem Mädchen neben sich zu lehnen. „Wegen vorgestern…“, schneidet er das Thema vorsichtig an. Zwar haben sie sich gestern auch darüber unterhalten und er meinte zum einen, dass ihm der Kuss nicht leid tut und er es jederzeit wieder machen würde, aber zum anderen hat er ihr gestanden, dass dieser aus einem Instinkt heraus passiert ist, weil sie ihn so sehr an Dahee erinnert. Immer wieder ist er ihren Fragen bezüglich seiner früheren Beziehung ausgewichen, weil er einfach nicht darüber reden will. Aber er hat ihr gesagt, dass er sich schon länger nicht mehr bei jemandem gedacht hat, dass diese Person für ihn als Date in Frage käme. Natürlich, sie ist mit Kikwang zusammen, aber das interessiert ihn nicht. Kikwang ist sein Kollege und einer seiner Bandmember, aber die anderen Jungs sind von seiner Zuneigung zu dem Mädchen genauso wenig wie Doojoon selbst überzeugt, sie sagen es ihm auch immer wieder ins Gesicht, besonders Hyunseung. Kikwang aber weicht dem immer nur aus und sagt, dass es ihn nicht stört, dass sie ihn nicht an sich ranlässt und er gerne wartet. Dongwoon ist in dem Moment dann immer derjenige, der angewidert mit den Augen rollt und ihm sagt, dass das viel zu viele Informationen sind, die er alle gar nicht wissen will. Schließlich sei das Mädchen in ihrer kleinen Clique, aus der auch noch ein paar andere Personen bestehen, was sie somit für die Jungs quasi auch unantastbar machen sollte, aber wie man sieht, scheint das kein allzu großes Hindernis für Kikwang zu sein. Doojoon ist kein Teil dieser Clique, wenn er auch immer Mal wieder dabei ist, weil er einfach BEASTs Leader ist. Aber das wird Babsi noch früh genug alles lernen. „Oh, ja.“, sagt sie, „Ich hab wirklich darüber nachgedacht.“ „Hast du?“, fragt er und sieht unauffällig zur Bühne runter, lässt seinen Blick dabei über Kikwangs leeren Platz streifen, damit der keinesfalls mitbekommt, was sie hier reden. Er denkt an das Gespräch zurück, das er gestern mit ihr geführt hat, weil sie von Kikwang angefangen hat. Als sie gesagt hat, dass ihr bewusst ist, dass sie gemeint hat, sie passen gar nicht richtig zusammen – aber da sei noch immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie das mit Kikwang beendet, noch bevor es richtig anfängt – und das nur, um mit Doojoon zu schlafen. Wenigstens ist er so ehrlich gewesen und hat ihr gesagt, dass ihn Kikwang in dem Punkt wenig kümmert, weil der selbst viel schlimmere Dinge getan hat und damit wirkliche Beziehungen zerstört hatte. Natürlich stimmt das. Auch wenn er ihr das ausgerechnet jetzt sagt, um seine Chancen zu erhöhen, dass sie sich für ihn entscheidet. Nicht, dass Doojoon für normal zu solchen Mitteln greift, aber er sieht in dem Mädchen die Personifikation seines Seelenfriedens. Wow, klingt das kitschig. „Ja.“, sagt das Mädchen und Doojoon hebt den Kopf, um zu wirken, als ob er aufmerksam den beiden auf der Bühne lauscht. Denn in diesem Moment rauscht die Kameradrohne über sie beide. Zumindest kann er aus dem Augenwinkel heraus erkennen, dass sie ebenfalls zur Bühne sieht. „Und?“, will er wissen. „Naja, ich bin Single, also habe ich vor, mich mit jemandem zu trösten.“, erwidert sie in für sie ziemlich untypischen Worten. Er dreht ihr den Kopf zu und sieht ihr erstaunt in die Augen, fragt sich allerdings im selben Moment, ob seine Jungs einen schlechten Einfluss auf sie haben. „Wieso bist du Single?“, will er recht direkt wissen. Sein Erstaunen kann er dabei kaum verbergen, weil er damit jetzt ernsthaft nicht gerechnet hat. „Kikwang hat mit einer anderen geschlafen.“, sagt sie kühl. „Das überrascht mich nicht zu hören, aber woher weißt du das?“, stellt er ihr die nächste Frage. Nun öffnet sie den Mund, um ihm zu antworten, klappt ihn aber im nächsten Augenblick schon wieder zu. Dann verengt sie misstrauisch ihre Augen und starrt ihn an. „Woher weißt du denn davon?“, spricht sie eine Gegenfrage aus. „Ich hab die beiden gestern miteinander gehen sehen und kenne Kikwang länger als du.“ Wieder öffnet sie den Mund, presst die Zunge gegen ihre linken Backenzähne nach hinten. „Huh.“, gibt sie fasziniert von sich. „Klingt logisch.“ „Weiß er schon von seinem Glück?“, fragt Doojoon. „Nein.“, sagt sie ehrlich, „Und ich hab noch keinen Plan, wie ich das machen soll.“ Doojoon lehnt sich mit seinem üblichen, monotonen Blick in seinem Stuhl zurück und schürzt die Lippen. „Also mir fällt da was ein…“, sagt er. „Ach ja?“, fragt sie und stimmt nun in einen zynischen Tonfall ein, „Jetzt kommt aber nicht, dass du ihn dazu bringen kannst, das zwischen uns zu beenden, weil du der Leader der Band bist, in der er steckt? Das wär ja der-“ Er dreht wieder den Kopf zu ihr und sieht sie an. Sie öffnet einen Augenblick lang weit den Mund. „Oh ich glaub, ich spinne, das ist echt so?!“ Er zuckt nur dezent mit den Schultern, ohne darauf etwas zu sagen. „Diese Szene ist echt faszinierend.“, sagt das Mädchen und zeigt sich sonderbar begeistert davon, „Gibt es da sonst noch was, das ich wissen soll? Ist es jetzt auch noch eine Besonderheit, das mit einem Leader zu tun?“ „Du denkst doch nicht wirklich, dass das Management nicht mitbekommt, was da unter den Idols abgeht.“, flüstert er ihr verheißungsvoll zu, während er wieder unauffällig zu den beiden kurzweiligen Moderatoren blickt. „Doch, ehrlich gesagt dachte ich das schon.“, erwidert sie. „Nichts ist so umfassend, wie das Netz, das hinter uns Idols steht.“, flüstert er wieder, „Leader haben eben die Aufgabe, für das gute Image der Band zu sorgen und autoritär zu sein.“ Sie schweift mit ihrem Blick unbewusst zu Sungkyu und sieht im nächsten Moment zu Hakyeon rüber. Diese Info lässt das Ganze in einem völlig anderen Licht erscheinen. Dann muss ja N auch von ihr und Taekwoon gewusst haben... und unmittelbar müssen dann wohl die anderen von Infinite gar nicht wissen, was zwischen ihr und Sungkyu gelaufen ist. Erklärt auch das Verhalten von Woohyun und Dongwoo heute… Wow. Was für eine Erkenntnis. „Warum heißt es dann, dass die Member untereinander aufpassen, dass das Mädchen dem einen unter ihnen nicht ausgespannt wird?“, will sie wissen und sieht im Augenwinkel, wie Hyosung ihr nun einen schweren Seitenblick zuwirft. Zumindest diese Frage war gerade laut genug, dass sie die mitbekommen hat. Doojoon kriegt das auch mit und wirft Hyosung einen kurzen Blick zu. Sie wagt es gar nicht, ihn anzusehen. Dafür hat das Mädchen neben ihm noch so einiges über diese Szene zu lernen. Eben befeuchtet er seine Lippen ganz elegant, ehe er ihr mit gesenkter Stimme antwortet: „Lass außen vor, dass du in der WG von B.A.P warst und dich da die anderen unmittelbar gesehen haben.“ „Okay.“, sagt sie nun selbst schon leiser. Ihr ist es unangenehm, dass Hyosung nun weiß, worüber sie und Doojoon hier reden… „Lass auch außen vor, dass er in einem Interview gesagt hat, dass er womöglich eine neue Freundin hat.“ „Ja.“ Es kommt eine Weile kein weiterer Satz, weil auf der Bühne auch gerade keiner spricht und die beiden so nur von nahe sitzenden Idols gehört würden. Sobald Yongguk wieder zu reden beginnt und Dara in ihr Mikrofon lacht, stellt er ihr eine Frage: „Hat dich irgendjemand auch nur angesprochen, als das zwischen euch war?“ Sie überlegt. Dann schüttelt sie ganz leicht den Kopf. „Nein.“, sagt sie. Das ist wirklich beeindruckend, wie das alles funktioniert. So viele unausgesprochene Hinweise liegen in seinen Worten und sie ist sich gar nicht sicher, ob sie auch wirklich das gesamte Ausmaß davon versteht. Aber zumindest wird ihr gerade klar, dass es offenbar ein Stück schwerer ist, an einen Leader ranzukommen und dass diese nicht nur die Aufgabe haben, den Kopf für etwaige Fehler der Gruppe hinzuhalten, sondern auch noch einen gewissen Status in der Szene haben. Hyosung neben ihnen steht auf, genauso wie Jieun, Hana und Sunhwa. Auf der Bühne wird bereits deren Auftritt angekündigt. Babsi wirft einen Blick auf die Uhr und sieht, dass es bereits 20:19 Uhr ist. „Oh, es geht weiter.“, grinst Hakyeon und dreht sich zur Bühne, als Secret dort nun ihren Auftritt beginnen. Diana presst die Lippen fest aufeinander und hofft, diesen Auftritt ganz schnell zu überstehen. Secret hat sie noch nie so richtig gemocht. Besonders, als diese seltsam fächernden Handbewegungen im Refrain dran sind, kann sie es sich nicht verkneifen, diese nachzumachen. Taekwoon neben ihr verzieht die Lippen zu einem verschmitzten Grinsen. Als nächstes sind Teen Top dran, die völlig in weiß auftreten. Diana sieht wieder einmal zu ihrer Freundin und geht davon aus, dass die schon ganz aufgeregt mittanzt, da fällt ihr Blick wieder auf Kikwang, der in dem Moment auf seinen Platz zurückkehrt. Seufzend wendet sie sofort den Kopf in eine andere Richtung. Changjo singt und Diana betrachtet den Jungen ein wenig genauer. Sie hat ja sonst nichts zu tun in dem Moment. Er ist echt gut im Tanzen. War er nicht der eine, der sich zusammen mit dem einen Mädchen von 4minute zu Babsi gesetzt hat, als Diana diese eine Party geschmissen hat? Das ist ja jetzt auch schon wieder so lange her, dass Diana einzelne Details nur mehr ansatzweise in ihren Erinnerungen hat. Der Song Miss Right wechselt mit einem lauten Knall auf Rocking und die Jungs fangen mit ihrer hektischen Beinarbeit an. Das ist ja auch eine Band, die ihre Freundin früher immer gerne gehört hat. Das Mädchen seufzt tief. Bei jeder Gelegenheit fängt sie an, an Babsi zu denken. Ständig überlegt sie, welche Bandmitglieder das sind, mit denen sie wohl befreundet ist und welche Bands sie früher schon gerne mochte. Selbst, wo sie aktuell nicht so gut miteinander können, wird ihr bewusst, wie wichtig sie in ihrem Leben doch nicht ist und jetzt, wo sie nicht ständig bei ihr ist, fühlt sich Diana so leer… Die Mädchen von Rainbow wandern auf die Bühne und Diana beschließt nun, auf die Toilette zu wandern. Während einem Auftritt ist es dort bestimmt nicht so überfüllt wie während einer Moderationspause. Auch Babsi selbst verspürt eine kurzzeitige Langeweile während des Auftritts sowie während der danach folgenden Special Stage mit JYP und ein paar Idols, die allesamt von anderen Entertainments als JYP sind und Stücke von seinen Songs zum Besten geben. Um 20:45 ist es dann Zeit für den ersten Teil eines 3teiligen Minidoramas von SBS, das ein wenig in The Heirs Manier gedreht wurde. Sie ist ziemlich amüsiert darüber, dass da so einige Personen darin vorkommen, die sie kennt – VIXX etwa. Davon hat sie ja gar nichts mitgekriegt, dass das aufgenommen wurde. Genauso wenig hat Diana was davon mitbekommen, aber naja… die war auch kaum draußen in den letzten Wochen. EXO haben ihren Auftritt direkt nach dem ersten Teil. Kaum einer hat in Vertiefung mit dem Filmchen mitgekriegt, wie die Jungs die Tribüne verlassen haben. „Oh Mann, ich will ein Autogramm von denen!“, murmelt Babsi, die es kaum fassen kann, dass die Fans bei diesem Auftritt fast durchgehend kreischen. Ein Wunder, dass manche von denen noch nicht ohnmächtig umkippen und überhaupt noch Luft kriegen. Man muss allerdings zugeben, dass die Darbietung von ihnen wirklich gut gemacht ist. Es sind riesige Röhren, die maschinell gehoben werden. Erst kommen die 6 Jungs von EXO-K, der koreanischsprachigen Version zum Vorschein und ab der Mitte etwa fährt der zweite, schmalere Turm hoch, in dem sich die Jungs von EXO-M, wo das M für Mandarin steht, platziert haben. Sistar sind die nächsten mit ihrem Auftritt und als Babsi sieht, wie sich Soyou von einem Ohr zum anderen grinsend auf der Bühne präsentiert, beginnt sie unzufrieden auf ihrer Unterlippe zu kauen. Was ist plötzlich los mit ihr? Hat sie nun auf einmal Probleme damit, dass sich nicht mehr alles nur um sie dreht? Seunghyun war in sie verliebt und hat nun Hara. Sungkyu schläft wieder mit Soyou. Bei Taekwoon wäre es nicht allzu verwunderlich, wenn er bereits eine andere hat. Schließlich ist Hara direkt auf Naeun gefolgt und auf die dann sie selbst… „Du hast doch…“ Sie lehnt sich etwas zu Doojoon rüber, der ihr ganz beiläufig das Ohr hinhält. „Hyorin…“ Überrascht, dass sie davon weiß, reagiert er im ersten Moment nicht darauf. Ihm ist natürlich gleich klar, dass seine Jungs getratscht haben müssen, woher soll sie das denn sonst wissen. Er tippt Mal auf Dongwoon, wer soll sonst einen Grund haben, darüber zu reden. „Gibt es… sonst noch wen?“, fragt sie ihn. Doojoon wüsste nicht, was es ihr gibt, diese Info zu haben. Wortlos dreht er sich zu ihr und sieht sie an. Seinem Blick kann sie schlechter Stand halten, als etwa dem von Taekwoon. Den kannte sie wenigstens lange genug, um sich bloß von seiner Erfahrung eingeschüchtert zu fühlen. Doojoon aber ist derjenige, vor dem sie sich allgemein eingeschüchtert fühlt, wenn sie es dann Mal zulässt. Man könnte sogar so weit gehen, dass sie bei ihm das Problem hat, welches Diana bei Taekwoon hat. Er kann sie aus dem Konzept bringen. Dieser Wirkung scheint er sich durchaus bewusst zu sein, sonst würde er in diesem Moment kaum so einen intensiven Blickkontakt zu ihr suchen. Dass beim nächsten Auftritt miss A mit einer extrem ruhigen Version von Hush aufkreuzen, gibt ihr in der Situation gerade noch den Rest. Schließlich ist sie es, die sich wegdreht und sich räuspert, während sich ein leichtes Gefühl des Unwohlseins in ihr ausbreitet. Kikwang hat den seltsamen Moment zwischen den beiden bemerkt, genauso wie Hyosung, die beinahe schon entrüstet ihren Blick abwendet und sich ertappt fühlt, da ihr Doojoon direkt in die Augen sieht, als Babsi sich wegdreht. Der Auftritt von 4minute folgt und Babsi räuspert sich, kann sich aber nicht allzu sehr darauf konzentrieren. „Ist ja genial, mit Zombies!“, grinst Diana. Dann fällt ihr ein, dass doch in der Band das Mädchen ist, das sich mit Babsi angefreundet hat und außerdem Jiyoon, mit der Hakyeon kräftig geflirtet hat. Ob was aus den beiden geworden ist? Mit dem Auftritt der beiden Hip Hop Kandidaten danach kann sie nicht so viel anfangen, aber es amüsiert sie, dass sie rechts von sich Yongguk ganz energisch mit dem Kopf wippen sieht. Auch Babsi scheint das zu gefallen, genauso wie Doojoon, der offenbar Hip Hop genießt. Sie hätte ihn nicht so eingeschätzt, dass er ausgerechnet solche Musik hört, wenn er doch selbst eher der Popsänger ist. Ein Blick nach links sagt ihr, dass auch Tae Yang genießend mit dem Kopf nickt. CL hebt auch immer wieder die Hand, während Jiyong eher unbeeindruckt auf seinem Platz liegt. An dessen Stimmung kann aber auch Diana die Schuld tragen… „Wer sind die?“, fragt sie dann, als es ein wenig partyhafter auf der Bühne wird. Ganz B.A.P steht nun auf und geht zu diesem Song ab. „Dynamic Duo~!“, ruft Zelo hinter ihr, weil er ihre Frage gehört hat und rappt beim Refrain ausgeweckt mit. Auch Minah von Girl’s Day steht auf und tanzt mit, genauso wie Hana und Hyosung sowie Block.B. Diese beiden Koreaner scheinen eine Menge Idolfans zu haben. Es wird immer intensiver, zumindest was die Stimmung hier auf der Tribüne betrifft. Selbst Diana lässt sich von der Energie anstecken und wippt von links nach rechts, genießt den Text, auch wenn er ihr selbst viel zu schnell ist und sie Teile davon nicht richtig versteht, da sie keine Lyrics vor sich auf einem Blatt stehen hat. Die Stimmungskurve steigt direkt weiter nach oben, als plötzlich jemand in ihren Kreisen aufsteht und beim nächsten Auftritt zu rappen beginnt. „Oh Gott, das ist San-E…“, murmelt Babsi, die bisher nie einen direkten Zugang zu den richtigen Größen im Rapbusiness der Idolszene gehabt hat. „Magst du ihn?“, fragt Doojoon amüsiert. „Mögen? Du machst Witze!“, strahlt sie. Da steht er, direkt mitten unter ihnen auf der Tribüne, im Kostüm von VIXX’s On and On, hat sogar die Schminke davon und gelbe Linsen in den Augen. Er bindet einiges ein, was im vergangenen Jahr in der K*POP Welt passiert ist. Rappt dabei einen kurzen Teil von T.O.Ps Doom Dada, schimpft, dass man nicht schlecht über ihn reden soll, weil man sonst wie 2ne1 enden wird und ihn am Ende nur vermissen wird, was eine Anspielung auf deren Song Missing You darstellt. Erwähnt EXO und deren Song Growl und rappt, wie toll er Suzy von miss A findet und dass er sie förmlich anbetet. Sie ist es auch, der er die Barbiepuppe in die Hand drückt, die er die ganze Zeit von links nach rechts wedelt. Er geht runter von der Tribüne und auf der Bühne fängt nun Verbal Jint an zu rappen. Babsi kann ihr Glück kaum fassen, da sie bei der Setlist gar nicht realisiert hat, dass die auch hier sind und beginnt nun ausgelassen ihre Hand zu heben und zu senken. Dann taucht San-E zusammen mit Bumkey neben Verbal Jint auf der Bühne auf. „Ahhhh, ist das genial!“, ruft sie und als sie dann alle drei gemeinsam für Stimmung sorgen, ist es nicht nur sie, die total dazu abgeht. Die Kamera schwenkt über Youngjae und Zelo, die nebeneinander stehen und wild mitmachen und mit den Händen gestikulieren, dabei tanzen und sich total mitreißen lassen. Doojoon grinst, weil es dem Mädchen so viel Spaß macht, das live zu erleben und dann greift auf einmal eine Hand nach Babsi. „Komm mit.“, sagt Yongguk leise zu ihr und grinst nur, als sie ihn völlig verwirrt anstarrt. „Ey, ich will das sehen...“, murmelt sie und drängt etwas dagegen, wird aber trotzdem von ihm hinter sich her nach unten gezogen. „Wo gehen wir hin?!“, fragt sie und dreht sich immer wieder zur Bühne, von der nun die drei Koreaner verschwinden. Dann schmollt sie. „Klasse, jetzt habe ich das Ende verpa- OH MANN, DA KOMMT DRUNKEN TIGER.“ Was ist das gerade, das Hip Hop Special zum Jahresende?! Es ist Yoon Mi Rae, die gerade noch richtig schön singt und dann fängt Drunken Tiger an, zu rappen. All das kriegt sie nicht mit – nur wegen„Yongguk!“ „Ja warte doch!“, grinst er und bleibt mit ihr in einem dunklen Raum stehen. „Da draußen sind grad Drunken Tiger und Yoon Mi Rae und- wer ist der dritte? Den kenn ich nicht.“ „Eun Ji Won.“, antwortet er schmunzelnd. Das Kreischen der Leute wird kurz lauter, sie scheinen sich zu bewegen oder irgendwas Besonderes zu machen. Aber warum klingt das, als wäre das Kreischen direkt vor ihnen? Sie dreht sich zu ihm und mustert ihn, er grinst sie ganz verhalten an. „Wo sind wir hier?“, fragt sie. Sein Grinsen weicht einem schwachen amüsierten Ausdruck, den sie das letzte Mal während ihrer Beziehung bei ihm gesehen hat. Ein komisches Gefühl wandert durch sie hindurch und dann tauchen hinter ihnen auch noch RapMon, Baro und Zico auf. „Was… genau mache ich hier, Yongguk?“, fragt sie nun misstrauisch und er zuckt vielsagend mit seinen Augenbrauen. Im nächsten Moment hebt er ihr ein Mikrofon vors Gesicht und als sie verwirrt zu seiner Hand und dann zur anderen blickt, sieht sie, dass er in beiden Händen ein Mikrofon hält. „Wa-“ „Two for the bullet to the-“ Er beginnt, ihr eine kurze Rapstrophe beizubringen und sagt ihr, dass sie sich ganz natürlich verhalten soll. Zu allem Überfluss klopft ihr Zico nun auf die Schulter und meint, dass sie das schon hinkriegt. Irgendwie muss sie grade träumen, sie weiß ja nicht Recht. Warum macht Yongguk das…? „Na los.“, sagt Baro dann und läuft voraus. Das bedeutet dann wohl ihren Einsatz… Echt jetzt? Zico und RapMon hüpfen auch raus, genauso wie Yongguk. Sie hat keine Ahnung, ob sie das auch wirklich machen soll und stapft ganz langsam auf die Bühne. Da sind so viele Leute, sie kotzt sich wahrscheinlich gleich vor Aufregung an. Dieser kleine Auftritt mit VIXX war schon schlimm für sie und jetzt soll sie bei einem der größten Konzerte des Jahres einfach… rappen?! Es ist RapMon, der sich umdreht und lachend auf sie zuläuft, während Yongguk immer wieder „Put your hands in the air!“ oder „Make some noise!“ ruft. „Komm schon, trau dich.“, lacht RapMon, hält dabei das Mikrofon von sich weg und zieht das Mädchen zu sich und den anderen nach vorne. Auf der Tribüne trauen manche ihren Augen nicht. Kikwang realisiert gerade, dass sie unten steht, als Zico zu rappen beginnt und Yoon Mi Rae dem Mädchen aufbauend die Hand auf die Schulter legt und mit ihr die typischen Handbewegungen zur Musik macht. Mit offenem Mund dreht er sich um zu dem Platz, an dem das Mädchen eigentlich sitzen sollte, dann sieht er seinen Leader an, der gerade überrascht zu lachen anfängt und im nächsten Augenblick schon steht. Die üblichen Verdächtigen, sprich BTS, B.A.P, Block.B und die Jungs von BEAST beginnen abwechselnd die Namen der Personen zu rufen, die auf der Bühne stehen. Selbst das Publikum schließt sich an und so ist der Name des Mädchens ganz schnell im Fanchant enthalten. Jetzt kommt es ihr erst Recht gleich hoch… Yongguk rappt, RapMon ebenfalls. Der Leader von B.A.P tanzt grinsend Rücken an Rücken mit Babsi, ehe die Musik schwenkt und Yoon Mi Rae richtig zu singen beginnt. „Hier rüber.“, sagt der Leader der Bangtan Boys und zieht sie hinter sich her zur rechten Seitenbühne, wo ihnen Yongguk hin folgt. Bizzy bleibt bei den dreien auf der Hauptbühne stehen, Zico und Baro gehen zur linken Seitenbühne. „Erinnerst du dich noch an die Strophe?“, fragt Yongguk grinsend, woraufhin sie zwar mit etwas Schweiß auf der Stirn schluckt, aber dann nickt. Im nächsten Augenblick wechselt es zum Rap von Drunken Tiger und immer wieder werden die Personen auf den Seitenbühnen eingeblendet, die dazu abtanzen. Mehr aber werden dabei Zico und Baro eingestrahlt, weil Babsi wie festgewurzelt stehen bleibt. Yoon Mi Rae rappt nun auch und Babsi fällt vor lauter Fangirlgefühlen fast das Mikrofon aus der Hand. Diese Frau ist ihre neue Göttin... Ihr persönliches Idol! Dann werden Yongguk und RapMon in der Kamera eingeblendet, richtig reingezoomt, damit man nicht mitkriegt, wie benommen das Mädchen daneben steht, ohne zu wissen, was sie tun soll. „Jetzt.“, sagt Yongguk und gemeinsam mit Yoon Mi Rae brüllt sie die Strophe ins Mikrofon. Die anderen merken, wie ihre Stimme zittert und machen beim zweiten Mal mit, damit sie das gemeinsam überdecken. Mit Bizzy, Tiger, Ji Won und ihrem neu erkorenen Idol rappt sie nun tatsächlich live auf einer Bühne. Darf sie sterben? In dem Moment wäre sie nämlich seit langem Mal richtig glücklich. Diana traut ihren Augen noch immer nicht. Umso irritierender ist es für sie, als plötzlich sämtliche Jungs von VIXX mit den Leuten auf der Bühne mitrufen: „GO GO GO GO~!“ Zuerst grinst sie und sieht nach rechts zu Taekwoon. Eigentlich geht sie davon aus, ihn völlig verstört zu sehen, weil ausgerechnet Babsi auf der Bühne steht, doch zu ihrer Verwunderung und der einiger anderer anwesenden Idols, ist ausgerechnet er aufgestanden und macht… Handbewegungen… passend zum Takt. Taekwoon und Hip Hop, das geht nicht in ihren Kopf rein. Gut, dass im selben Moment der Manager der Band dafür sorgt dass das keinesfalls von einer der Kameras aufgenommen wird, weil Leo sie sonst alle umbringen würde. Fasziniert sieht Diana zu Doojoon und den anderen rüber. Sie stehen alle und drehen total ab, hüpfen rum und schreien, was das Zeug hält. Dongwoo und Hoya stehen ebenfalls, Sungkyu wippt energisch mit dem Kopf mit. Selbst Sohyun von 4minute ist aufgesprungen und ruft bei den Fanchants mit. Dann überkommt es sie schließlich. Sie hebt ihre Hände zu ihrem Mund und schreit ganz laut: „WOOOOOOOOOOHH!“ Jiyong neben ihr dreht den Kopf erstaunt in ihre Richtung, doch dann springt sie schon auf und tanzt mit Taekwoon und Hongbin dazu, wie das Mädchen sogar einen ganz kurzen Freestyle Rap mit Yongguk zum Besten gibt, den ihr der soeben noch eingetrichtert hat. Warum ihr plötzlich Tränen über die Wange laufen, weiß sie nicht. Aber vermutlich sind es Freudentränen, weil sie ihre beste Freundin so glücklich sieht und nun merkt, was für tolle Personen sie beide um sich herum haben und wie groß der Zusammenhalt zu sein scheint. Auf diesen wilden Auftritt folgt eine 20minütige Unterbrechung, die von Daehyun und Hyunah moderiert wird. Danach geht es weiter mit einer weiblichen Einlage von IU und einer tollen Darbietung von K.Will. Der Mann kann einfach wahnsinnig gut singen. f(x) folgen auf After School und nach denen stehen T-ARA auf der Bühne. Diana klappt förmlich der Mund auf, als der Auftritt so richtig losgeht. Diese Gruppe ist eine Band, die sie noch nie so beobachtet hat und erst in diesem Augenblick wird ihr bewusst, wie wenig sie über die Vielseitigkeit dieser Welt weiß. Wo doch zuerst noch eine hübsche, fast dramatische Melodie erklingt und dann eines der Mädchen hübsch ins Mikrofon summt, ertönt plötzlich laute Partymusik. In keinem amerikanischen Song, wenn es kein Remix für einen Club war, hat sie jemals so etwas gehört. Das ist ja vielleicht genial! Etwas neben ihr stehen Junhyung, Doojoon und Babsi in einer Reihe, direkt vor ihnen dreien sind Jaehyo, Kikwang und Dongwoon aufgestanden. Sie tanzen in einem Takt zur Partymusik, als ob sie sich vorher noch abgesprochen hätten. Diana grinst breit. Der Auftritt auf der Bühne hat ihre Freundin noch ausgelassener werden lassen, als sie es ohnehin schon war. Direkt nach ihnen treten Infinite auf. Wieder eine Band, die Diana gar nicht zur Bühne gehen sehen hat. Babsi, die ohnehin schon steht, himmelt die Jungs nun von weitem an. Sobald eine Band auf der Bühne steht, ist es ein ganz anderes Feeling, als wenn man darüber nachdenkt, dass man mit ihnen befreundet ist. Den vollständigen Songtext singt sie mit und schwebt diese 4 Minuten über auf Wolke 7 oder noch höher, da sie in melancholischer Stimmung daran zurückdenkt, dass sie bereits hier gewohnt hat und mit Sungkyu bereits befreundet war, als der Song rausgekommen ist. Da stehen Freunde von ihr auf der Bühne! Die Stimmung beruhigt sich etwas, als danach 2ne1 auftreten und die nächste Moderationspause eingelegt wird. Als Doojoon Babsi daran erinnert, dass sie für die Mitternachtspause zuständig sind, wird ihr ganz flau im Magen. Er sagt ihr, dass sie einfach improvisieren werden – und er ihr dabei schon helfen wird. „So, meine Lieben!“, ruft nun Lee Hyori, „Wisst ihr, was jetzt kooooommt?!“ „BEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAST!“, schreien die Leute so laut, dass sich Diana und Babsi sogar die Ohren zuhalten müssen, weil es nicht zu ertragen ist. Dann stehen die Jungs auch schon auf der Bühne. Dongwoon, Junhyung, Doojoon, Yoseob, Hyunseung und Kikwang – in dieser Reihenfolge. Yoseob eröffnet und nach dem Einsatz von Doojoon wird ein kleiner Tanz eingebracht, ehe es mit Shadow weitergeht. Beide Mädchen – Diana und Babsi – schmachten Doojoon von der Ferne an und haben keine Ahnung, wie bescheuert sie gerade aussehen, wo sie ihre Fangirlgesichter aufgesetzt haben und der Gruppe beim Tanzen zusehen. Junhyung beginnt zu rappen und Diana räuspert sich, weil ihr Jiyongs Blick auffällt. „Ist Kikwang schon langweilig, was?“, fragt Jiyong abwertend, obwohl er doch ohnehin durch Dianas Geständnis vor nicht allzu vielen Wochen weiß, dass sie in Doojoon verliebt ist. Sie gibt sich Mühe, seine Worte zu ignorieren und läuft knallrot im Gesicht an, als Doojoon singt und tanzt. Ganz abwesend starrt sie auf den riesigen Bildschirm, auf dem die Aufnahmen der Kameras zu sehen sind. Die Ohrstecker funkeln so perfekt an seinen Ohren. Dieser dunkle Hautton… sie würde zu gerne wissen, wie sich seine Hüftbewegungen unter anderen Umständen anfühlen. Als ihr bewusst wird, dass sie längst Kikwang anstarrt, beginnt sie laut zu husten und wendet den Blick fast schon etwas beschämt ab. Dongwoon singt als nächstes und gibt den Leuten mit seiner erstklassigen High Note den Rest. Junhyung rappt wieder, Yoseob, dann singt Hyunseung. Oh nein, Doojoon ist wieder dran. Er ist so perfekt… Alle werden sie abwechselnd gezeigt, wie sie tanzen und ihre Beine dabei bewegen. Doch bevor sie sich dabei ertappt, schon wieder an ungezogene Dinge zu denken, ist offenbar der Song aus. Plötzlich aber hebt sich die Bühne und Beautiful Night beginnt zu spielen. Confetti fliegt durch die Luft und beinahe alle Idols auf der Tribüne springen auf, klatschen in die Hände und hüpfen herum. Diana wirft erneut ihrer Freundin einen Blick zu, um zu sehen, ob die mitmacht. Und natürlich tut sie das… Sie steht da, tanzt mit Jaehyo und Daehyun, lacht und wirkt einfach absolut glücklich. Natürlich kann der Schein trügen und gewisse Probleme, von denen nicht einmal Diana aktuell eine Ahnung hat, werden sie beinahe unter sich begraben. Aber in diesem Moment wirkt sie, als wäre ihr Leben einfach perfekt. Fast schon zu beneiden… C.N. Blue haben einen Auftritt, danach kommt eine weitere Special Stage. Man merkt, wie zunehmend die Stimmung immer lockerer wird und die Fans immer überdrehter werden. Als Diana auf die Uhr sieht, zeigt diese aktuell 23:24 Uhr an. Bald ist es soweit. Dann beginnt das neue Jahr. Lee Hiyori bringt ein eher ruhiges Lied, dann kommt eine Special Stage von ihr und CL. Diana wippt immerzu hin und her, mag den Takt der Songs und fragt sich immer wieder, wie CL bloß in diesen Schuhen laufen kann. „ZEHN MINUTEN NOCH!“, donnert anschließend eine Stimme durch die Halle, die Diana fast aus ihrem Stuhl hebt, als der Auftritt vorbei ist. Mit geweiteten Augen starrt sie zur Bühne runter und erblickt als erstes natürlich Doojoon, der direkt neben ihrer Freundin steht. Das Rauschen in ihren Ohren entpuppt sich kurz darauf als das Gekreische der Fans, die sich allesamt die Seele aus dem Leib zu schreien versuchen. „WOOH!“, ruft Babsi ganz kurz schüchtern ins Mikrofon und schon wieder kreischen die Leute wie verrückt. Das muss an Doojoon liegen. Daran, dass er breit grinsend neben ihr steht. „Wie war dein Jahr?“, fragt Doojoon nun das Mädchen neben sich ins Mikrofon. Er weiß, wie nervös sie auf der Bühne ist und versucht ihr so gut es geht, zu helfen. Einen Moment überlegt sie, atmet tief durch und lässt ihren Blick durch die Halle wandern. Sie bleibt an der Tribüne hängen, von der aus ihr plötzlich Jaehyo zuwinkt. Augenblicklich breitet sich ein Lächeln auf ihren Lippen aus und sie dreht sich zu Doojoon. Sieht erst ihn an, dann in die Kamera. Lächelt so breit, dass ihr davon fast die Mundwinkel schmerzen. „Aufregend.“, antwortet sie schließlich und als ein ganz leises Raunen durch die Reihen der Fans zu ihren Füßen geht, zögert sie einen Moment. Sie spürt diese tausenden und abertausenden Blicke auf sich ruhen, fühlt sich abgestempelt und in eine der vielen Schubladen gesteckt. Verurteilt. Vorwurfsvolle Augenpaare, als würden sich die Leute fragen, was sie hier auf der Bühne direkt neben Doojoon verloren hätte. „Es sind viele Dinge passiert.“, sagt sie. Doojoons Grinsen weicht einem matten Blick, dann hebt er das Mikrofon zu seinen Lippen. „Dann hoffen wir doch, dass du im neuen Jahr nicht wieder auf allen möglichen Klatschpresseblogs landest.“, scherzt er. In der Zuschauermenge rufen die Leute auf einmal mehrere Dinge durcheinander. Am lautesten wird die Frage nach Yongguk gerufen. Offensichtlich wollen die meisten wissen, was aus ihnen beiden geworden ist, wo sie doch vorhin gemeinsam auf der Bühne gestanden haben. Unsicher wirft sie Doojoon einen Blick zu, der gerade damit beschäftigt ist, über eine verwirrte Zeichensprache mit einem der Fans zu kommunizieren. Dann spricht er ins Mikro: „Was?“ Daraufhin legt er sich eine Hand ans Ohr. „Sind sie zusammen?!“, schreit das Mädchen nun so laut, dass er sie hört. Doojoon nickt, weil er die Frage gehört hat und wendet sich Babsi zu. „Süß sehen sie ja aus, nicht wahr?“ Tosendes Gekreische geht durch die Fanmengen. Liegt das daran, dass sie seiner Meinung sind oder weil er es ist, der die Frage soeben gestellt hat? Er grinst über die Reaktion der Leute und sieht dann Babsi an. „Na? Verrat es uns.“, fordert er sie heraus. Sie kann sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen, weil das Publikum wegen so sinnloser Scherze am Rad dreht und schüttelt dann den Kopf. „Wir sind befreundet.“, spricht sie dann diplomatisch ins Mikrofon. Der Dunkelhaarige lacht ins Mikro, weil sie alle schon wieder so kreischen und meint dann: „Aber du hast einen Freund.“ Jetzt kreischen sie gleich noch lauter und er lacht, während er einen Blick übers Publikum schweifen lässt. Diana fragt sich währenddessen auf der Tribüne, was das werden soll. Macht er da eine spezielle Form von Fanservice oder wie soll man das verstehen? Doojoon sieht auf die Uhr, als sie sagt: „Nein, ich bin Single.“ „Nein!“, macht er gespielt überrascht und die Fans raunen. Die meisten sind tatsächlich davon ausgegangen, dass sie einen Idolfreund hat, wo sie doch so viele kennt. Das Mädchen nickt andächtig. „Ja, bin selbst ganz überrascht.“, sagt sie und kichert, als wieder alle kreischen und ihr Mut zu rufen. Sie spricht einen leisen Dank ins Mikrofon. „Vielleicht habe ich im neuen Jahr Glück.“, sagt sie. „4 Minuten haben wir noch.“, sagt Doojoon grinsend, „Erzähl uns eine Geschichte. Warum bist du Single?“ Sie lacht, weil ihm alle zustimmend zurufen. Die Menge will es auch wissen! Auf der Tribüne zeigen sich ebenfalls einige amüsiert, da die meisten wissen, dass so etwas in vielen Fällen nur Show ist – in so vielen Fällen, dass man sie nicht von den richtigen unterscheiden kann, wenn man den Personen nicht nahe steht. „Hm, ist keine schöne Geschichte.“, sagt sie darauf. „Na und, für schöne Geschichten haben wir im neuen Jahr Zeit.“, sagt er und wieder rufen alle bejahend zur Bühne. Diana runzelt schon verblüfft die Stirn. Sie wird doch jetzt nicht von Taekwoon anfangen. „Naja, mein Freund hat mich leider betrogen.“, erzählt Babsi und Doojoon gibt sich gespielt schockiert und legt sich die Hand auf die Brust. Währenddessen entgleisen Diana sowie Kikwang beinahe die Gesichtszüge. Dongwoon dreht den Kopf zu Kikwang, der neben ihm sitzt. Wirft ihm einen äußerst vielsagenden Blick zu. In der Zwischenzeit lauschen Sungkyu und Yongguk gespannt den Worten der beiden auf der Bühne. Bemitleidendes Raunen geht um sie und Babsi zuckt nur mit den Schultern. „Was soll man machen.“, sagt sie und lacht, als die Leute alle rufen und winken und ihr sogar Plüschtiere zum Trost auf die Bühne werfen, die eigentlich für eines der Idols gedacht war, die noch nicht aufgetreten sind. Wieder bedankt sie sich durchs Mikrofon bei den Leuten. „So ein süßes Mädchen ist doch sowieso nicht oft alleine.“, sagt Doojoon und wieder kreischen die Fans, „Wenn ich nicht schon mit meinen Beautys verlobt wäre, würde ich mich anbieten.“ Babsi lacht herzhaft und hebt das Mikrofon zu ihren Lippen. „Danke, das ist nett.“, sagt sie und kichert. Das Geplänkel geht so weiter, bis sich schließlich ein Schiebedach über ihnen öffnet und der Blick auf das wunderbare Feuerwerk freigegeben wird. Sie wünschen den Fans ein frohes neues Jahr und dann übergeben sie auch schon die Bühne an KARA, die nun eine besondere Version von Damaged Lady singen. Als sie zurück zu ihren Plätzen kommen, starrt Kikwang das Mädchen nur entrüstet an. Er ist sich nicht sicher, was er davon halten soll, aber da sie seinem Blick noch immer stur aus dem Weg geht, lässt ihn darauf schließen, dass sie von ihm gesprochen hat. „Scheiße.“, flucht er und zieht die Aufmerksamkeit der um sie herum sitzenden Personen auf sich. Hyosung, die das mitkriegt, starrt nun erst Babsi und dann Kikwang verstört an. Auch Yongguk, Daehyun und Hana bekommen das unmittelbar mit. Doojoon wirft seinem Sänger nur einen kühlen Blick zu. Es folgt eine Special Stage auf die andere, SHINee tanzen mit EXO, Tae Yang und G-Dragon heizen den Fans ordentlich ein, Girl’s Generation gibt den Abschluss und dann folgen die letzten beiden Teile der Serie, die eigens für dieses Konzert gedreht wurde. Diana kommt sich etwas verloren vor, als sie zur Bühne runtergeht, vor der bereits Kai von EXO im feinen Anzug steht und auf sie wartet. Er grinst sie an, sie ist sich aber nicht sicher, wie sie diese Geste nehmen soll, vor allem weil sie derzeit von allen Seiten eingetrichtert bekommt, dass sie sich keinesfalls mit einem von SM einlassen soll. „Hallo.“, sagt sie zu ihm. Das ist nicht zu viel und nicht zu wenig. Kommt ihr genau richtig vor. „Hey.“, erwidert er grinsend. Irgendwas an seinem Grinsen mag sie nicht. Er wirkt ganz schön arrogant. „Hast du was Besonderes vorbereitet?“, fragt Diana ihn und stellt sich selbst die Frage, warum sie nicht schon früher mit ihm geredet hat, da sie ja eigentlich völlig unvorbereitet sind. „Nein.“, meint er, „Aber ich bin gut im Improvisieren.“ „Aha.“, antwortet Diana, „Und was, wenn ich es nicht bin?“ Er zuckt belanglos mit den Schultern. „Macht nix, mir fällt schon genug ein.“ Dann hat er wieder dieses eine Grinsen im Gesicht. „Ich muss doch nur da raus, dann schreien schon alle.“ „Du bist ja gar nicht eingebildet, was?“ Der Sänger erwidert ihr ein verschmitztes Schmunzeln. „Nein.“, entgegnet er sarkastisch und geht dann auf die Bühne, als der Abspann des Dramas über den Bildschirm läuft. Diana hüpft ihm sofort hinterher. „Heeeeey~!“, ruft er und grinst breit, als die Leute so laut kreischen, als würden hier gerade Doojoon und Kikwang einen Striptease hinlegen. „Na, hat euch das Dorama gefallen?“ Er hält das Mikrofon zur Menge und das Kreischen überschlägt sich fast. „Oh, ich weiß nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Haare auch gut genug für euch waren.“ Diana muss sich höllisch zusammennehmen, um nicht vor seine Füße zu reihern. Kai dreht sich zu ihr um. „Seht, wen ich mitgebracht habe!“, ruft er und streckt die Hand nach ihr aus. Die Leute kreischen. Wahnsinnig laut, wahnsinnig überschlagend. Das Programm geht in etwa 20 Minuten lang so weiter, der Kerl ist der geborene Alleinunterhalter. Alles, was er tut, lieben die Fans. Und wenn er da hingepullert hätte, die Leute hätten vermutlich geklatscht. Nach dem Abschlusssong You’re A Miracle ist die Show wirklich zu Ende und 2014 damit fertig willkommen geheißen. Na dann Mal auf ins neue Jahr. Abracadabra „Oh nein, OH MEIN GOTT!“, kreischt Diana laut und spielt einen Augenblick lang mit dem Gedanken, ihr Popcorn direkt gegen den Fernseher zu werfen. Taekwoon neben ihr verfolgt das Programm sehr monoton mit verschränkten Händen und blendet sie so gekonnt aus, dass er eindeutig schon viel Zeit mit Babsi vor dem Fernseher verbracht hat. Sie starrt den Koreaner an, als könnte er ihr das beantworten; „Warum geht sie da rein, wenn sie doch weiß, dass der Mörder da drin steht und auf sie wartet!“ „Weil der Film sonst keine 2 Stunden füllen würde.“, erwidert Taekwoon, ohne sie anzusehen. Schnaubend krallt sie sich eine Hand voll Popcorn und stopft sich alles auf einmal in den Mund – zumindest versucht sie das, der Rest fällt wieder zurück in die Schüssel, aus der Taekwoon nun bestimmt nichts mehr essen wird. Es ist gerade Mal der erste Tag im neuen Jahr. Während Diana bei den Jungs von VIXX in der WG sitzt und aktuell Jiyong aus dem Weg geht, der ihr den Schlüssel abgenommen hat, damit sie ihre Sachen nicht holen kann, ist ihr der Ausmaß der Tiefe seines Besitzwillens ihr gegenüber gar nicht bewusst. Sie haben sich gleich direkt nach dem Neujahrskonzert zu Hause fürchterlich gestritten. Dann hat sie sich ein paar persönliche Sachen genommen, die sie grade noch zusammenpacken konnte und ist ins nächste Taxi gestiegen. Hat ein wenig gedauert, bis Sanghyuk ganz verschlafen die Tür geöffnet hat, aber sie hat zumindest Mal ein Dach über dem Kopf – für die nächsten Tage zumindest. Zur selben Zeit hockt Babsi auf ihrem Sofa und heult sich die Augen aus. Nicht, weil sie etwa traurig wegen Kikwang ist, wobei… ja, das auch. Aber vielmehr, weil sie sich hier einen ganz traurigen Liebesfilm ansehen. Gerade ist die Protagonistin gestorben und die Angehörigen stehen am Grab. Sohyun weint ebenfalls Rot und Wasser – und der arme Changjo, der in derer beiden Mitte hockt, wünscht sich gerade ganz weit weg. Genervt schnaubend verdreht er seine Augen und verschränkt seine Arme ineinander. „Das ist der größte Mist, den ich je gesehen habe.“, murrt er nüchtern und stellt sich im selben Moment die Frage, was genau ihn nochmal dazu gebracht hat, diesem Theater zuzustimmen. „Halt doch die Klappe!“, ruft Babsi und drückt ihm die Hand ins Gesicht, der er nicht rechtzeitig ausweichen kann und deshalb nun sein rechtes Auge schließt, während er den Kopf wegbewegt – darauf bedacht, dem anderen Mädchen links von sich keine Kopfnuss zu verpassen. Sohyun schnieft und tupft sich mit einem Papiertaschentuch die Tränen von der Wange. „Das ist so traurig.“, schluchzt sie, „Wenn du dich darauf nicht einlassen kannst, wirst du niemals bei Namjoo landen.“ Changjo starrt sie mit offenem Mund an. Dann dreht er sich zu Babsi. „Du hast es ihr erzählt! Was kannst du eigentlich für dich behalten?!“ „Du brauchst doch wen, der auf dich aufpasst.“, nuschelt Babsi und wischt sich mit dem Handrücken über die Wangen, „Ich bin ja nicht in deiner Schule.“ Der Koreaner beißt seine Zähne fest zusammen und spannt seinen Kiefer dabei irrsinnig an. „Aber sie geht in eine Klasse über mir!“, knurrt er dann. In dem Moment klopft ihm die Sängerin von 4minute aufmunternd auf die Schulter. „Darum ist es ja so gut, ich kann dann Mäuschen spielen und auf dich aufpassen. Wir Maknaes müssen zusammenhalten!“ Es ist ohnehin eine ganz seltsame Freundschaft zwischen ihnen. Für normal hängt man hier in Korea nicht mit Personen ab, die mehr als 2 Jahre jünger sind als einer selbst. Das gilt dann oft als verpönt, vor allem wenn man sich in den Kreisen der Idols aufhält. Sie werden nicht nur von vielen als eine Art von Prinz oder Prinzessin von ihren Fans angesehen, oftmals verhalten sie sich auch so. Na gut, was heißt oftmals. Weder Babsi noch Diana haben eine Ahnung, was sich für hässliche Dinge im Hintergrund der Welt der Idols abspielen und was für einen Ausmaß die Schwierigkeiten haben, mit denen manche von ihnen nicht immer klarkommen. Die Hierarchische Ordnung ist hier düsterer als die Nahrungskette und oft sind es nicht ausgerechnet die Bands, die es bis an die Spitze der Charts schaffen, die in der Szene hoch angesehen werden. Manchmal sind es nur einzelne Personen, selten sogar die ganze Band. Erfolg ist immer der wichtigste Faktor. Doch es spielen zusätzlich noch einige andere Dinge in diesem Spiel mit. Als Fan hat man hier oft schon eine fast verblendete Sichtweise. Genau genommen könnten die Idols eine eigene Variante vom Spiel der Throne drehen. Nicht nur wegen der abstrakten Art und Weise, in der sie ihre Freizeit verbringen, sondern weil sie von klein auf in diese Form gepresst werden, bis sie sich perfekt ihrer Umgebung angepasst haben. Oft werden die Personen im Alter von 11 oder 12 Jahren (in koreanischer Altersrechnung) von einem der vielen Entertainments gecastet oder mit einer riesen Portion Glück sogar entdeckt. Aber dazu muss nun ein bisschen weiter ausgeholt werden… Kein Label bezahlt gerne Geld für eine Band, die dann nach einem Song in der Versenkung verschwindet, weil die zusammengestellte Konstellation an Tänzern, Sängern und Rappern nicht gut genug für das heute schon sehr anspruchsvolle Publikum war. Man kann die resultierenden Idols sozusagen in Gruppen einteilen. Es gibt die Glückspilze. Personen, die von ihrem Label entdeckt werden. Ailee, die ihren Sprung von 0 auf 100 ins Rampenlicht geschafft hat, muss man hier auch außen vor lassen, denn die kommt ursprünglich aus Amerika, wo sie es bereits in ein Label geschafft hat. Dort sind die Bedingungen natürlich viel einfacher. Das ist dann kein Entdecken, wie es etwa über Cro oder Justin Bieber bekannt ist, die auf YouTube gefunden und kontaktiert wurden. Dieses Glück wird keinem Sänger zu Teil, das trifft immer nur die Rapper. T.O.P von BIGBANG, Yongguk von B.A.P. Diese beiden Rapper sind Beispiele dafür, entdeckt worden zu sein. Alter oder Aussehen spielt hier keine Rolle für das Entertainment. Hierbei zählen nur das Talent und der Umgang mit einem Freestyle Rap. Als zweites gibt es dann die Kinderstars. Das sind die Kids, die bereits von ihren Eltern zu einem der vielen Entertainments gebracht werden, um sie den dortigen Vorsitzenden vorzustellen. In geglückten Gesprächen gehen die Kinder als Trainees hervor. Vor allem die Idols, die in späteren Jahren aus ihnen werden, kennen schließlich nichts anderes, als Business, Business, Business. Oft haben diese Personen gar keine Chance darauf, überhaupt einmal richtig Kind sein zu können. Zum Beispiel G-Dragon von BIGBANG oder Hyunseung von BEAST. Wollen sie auch gar nicht. Wer nichts anderes kennt, der gibt sich mit dem zufrieden, was er hat. Es sind die geborenen Stars, die ihre Bühne beherrschen. Die wissen, was ihr Körper im Tanz drauf hat, in welchen Formen sie ihre Stimme einsetzen können, kurzum… was sie tun müssen, um einfach perfekt zu sein. Nicht zuletzt weil sie gerade auch dazu gedrillt werden. Zum perfekten Selbst. Während sie ganz normal in die Schule gehen, ihre Hausaufgaben erledigen und für Tests lernen, gibt es vom Label bezahlten Unterricht in Gesang, Tanz und Schauspiel. So lange, bis sie alles beherrschen, um in diesem Business erfolgreich zu sein. Oft aber verschwinden genau diese Stars auch wieder in der Versenkung, weil sie das Label für nicht gut genug befindet, um tatsächlich auch zu debütieren. Was bleibt, sind die Scherben ihres Seins, das sie für ein Leben im Rampenlicht aufgegeben haben. Nicht selten beenden diese bemitleidenswerten Personen ihr Dasein durch einen Selbstmord, denn sie haben nichts, das ihnen bleibt. Zudem ist die Scham, die man der eigenen Familie und Freunden gegenüber fühlt, zu groß, um damit weiterleben zu wollen. Schließlich ist es längst kein Geheimnis mehr, dass gerade asiatische Kulturen ganz anders ticken, wenn es um ihren Stolz oder Erfolg geht. Niemand gibt sich hier freiwillig die Blöße. Es gibt aber auch die umgekehrte Form – Kinderstars, die sich selbst von einem Label zum anderen begeben, weil sie von diesen als zu jung und unreif angesehen werden, um die Verantwortung eines Idols zu tragen. Trainees aus dieser Sparte haben lediglich eine etwaige Chance von 1:1000, hier im Business Fuß zu fassen. Eines der geglückten Beispiele ist Zelo von B.A.P. Er wanderte von YG zu TS Entertainment, wo er seine große Chance bekam und unter der Hand von Yongguk zeigt, was er drauf hat und dass er sehr wohl fähig ist, diese Verantwortung zu haben. Dann haben wir die Hartnäckigen. Sie sind oft schon in einem höheren Alter, was bedeutet, dass sie in der koreanischen Altersrechnung bereits 16 oder 17 Jahre alt sind. Sie machen sich auf, inspiriert von einer der vielen K*POP Bands, um sich bei den Entertainments zu bewerben, wenn oft gar keine Castings zu neuen Gruppen stattfinden. In den meisten Fällen werden auch genau die Personen abgewiesen. Besonders hartnäckige Personen, die von ihrem Traum so überzeugt sind, um alles dafür zu tun, wirklich ein Sänger zu werden, weil sie die langweilige Alternative zu einem Leben ohne Ruhm und Bühne kennen, treten bei jedem einzelnen Casting an, egal wie alt sie werden und egal, wie vernichtend die Kritik ist. Auch diese Kandidaten haben eine vergleichbare Chance mit etwa den Kinderstars, die als nicht reif genug geachtet werden. Ein Beispiel hierfür ist Sungkyu von Infinite, heute sogar Leader ebendieser Gruppe. Woolim Entertainment wollte ihm beim besten Willen keine Chance auf eine Karriere geben, weil er auf das Management als nicht durchsetzungsfähig wirkt. Inspiriert von Jongwan, Frontsänger der Rockband NELL und ebenfalls bei Woolim unter Vertrag, hat er sich das Ziel gesetzt, ebenfalls Rocksänger zu werden. Nach dem vierten Casting wurde schließlich ebendieser Frontsänger auf ihn aufmerksam und legte ein gutes Wort für ihn beim Management ein. Woolim gab ihm die Chance – aber nicht als Rocksänger. Ihm wurde vorgeschlagen, Leader einer Tanzgruppe zu werden. Gelangweilt von seinem bisherigen Leben stimmte Sungkyu zu und schafft es erst 3 Jahre nach dem Debüt der Band, das Management dazu zu bringen, mehr Rockelemente in seine Songs einfließen lassen zu dürfen. Es gibt auch hier eine Gegenseite. Personen, die sich in diesem bereits höheren Alter auf zu einem großen Entertainment machen, um Sänger zu werden – einfach, weil sie Lust dazu haben, ihr Leben langweilig finden oder sich von anderen Stars inspiriert fühlen. Doojoon von BEAST. Er sah BIGBANG debütieren, im Jahr 2007. Damals war er – erneut in koreanischer Altersrechnung – bereits 19 Jahre alt. Hier gilt im Übrigen zu beachten, dass BIGBANG die Idolszene so geprägt hat, dass sie erst zu dem wurde, was sie heute ist. Davor gab es kaum vergleichbare Gruppen, außer vielleicht den Wonder Girls. Aber zu dieser Sparte von Erfolgen kommen wir noch. Fasziniert davon, was für großartige Musik die Jungs machen, wollte er plötzlich genau das – einfach singen. Nicht, weil sein Leben so langweilig war. Zu dem Zeitpunkt hatte er die besten Chancen, entweder Lehrer für Sport oder ein professioneller Fußballspieler zu werden, wobei er eher zum Lehrer tendiert hatte. Er liebt Kinder und wollte zu dem Zeitpunkt eine eigene Familie mit mindestens 3 Kindern – zusammen mit seiner großen Liebe Dahee. Sein Sportlehrer, der vollends hinter seinen bisherigen Zukunftsplänen stand, hielt davon nicht viel, ließ ihn aber ziehen, weil er wusste, dass er es schaffen würde. Doojoon hatte genau die Ausstrahlung, alles das zu meistern, worin er sich verbeißt. Das sah schließlich auch Cube Entertainment so. Hier war das Management gerade dabei, eine Gruppe von Mädchen zu formen – 4minute – und Doojoon kam ihnen gerade Recht als Leader für eine Boygroup. Nicht zuletzt ist er heute zusammen mit T.O.P eines der führenden Idols, die auch erfolgreiche Schauspieler sind. Man will gar nicht erst darüber nachdenken, wie viel Kleingeld sich bei diesen Personen nach so vielen Jahren in dem Business ansammelt. Zu guter Letzt gibt es die umfangreiche Gruppe der Castingshows. Hier gibt es verschiedene Unterformen. Die zwei größten davon sind jene, bei denen es schnell gehen muss und solche, bei denen gecastet wird, die unter Vertrag stehenden Labels aber erst Jahre später der Öffentlichkeit präsentiert werden. Eine kleiner Gruppe davon sind die Castings, aus denen erfolgreiche TV Shows gemacht werden, bei denen oft sogar die Zuseher ein gewisses Entscheidungsrecht haben, wer bleiben darf und wer gehen muss. Dieses Auswahlverfahren ist gnadenlos. Wer bei diesen Talentshows versagt, findet oft keinen Platz mehr bei einem anderen Label. Hier ist es dann keinesfalls wie etwa bei BIGBANG Documentary, als eine Dokumentation darüber gezeigt wurde, wie sich die damals noch 6köpfige Gruppe formt und YG der Meinung ist, 6 sind einer zu viel – einer müsse gehen. Er stellte den damals noch SO-1 genannten Sänger gegen Seung Ri, alle anderen durften mit Sicherheit in der Band bleiben. Beide bekamen genau eine Chance, ihm zu zeigen, was sie drauf haben. Wie nun natürlich bekannt sein dürfte, ist es Seung Ri, der es in die Band geschafft hat. Unter einem tränenreichen Abschied verließ SO-1 nicht nur die Band, sondern auch das Label. Wer von der Band ausgeschlossen wird, ist mit sofortiger Wirkung entlassen, da oftmals zu diesem Zeitpunkt aus genau solchen Grünen noch kein Vertrag mit dem Label besteht. SO-1 ist eines von vielleicht 3 oder 4 Beispielen, der es trotz diesem Rückschlag geschafft hat, eine Größe im Business zu werden. Heute ist er unter seinem richtigen Namen, Hyunseung, Sänger von BEAST. Zurück zu den Casting Shows fürs TV. Eine ganz besonders grausame Form hiervon wurde vergangenes Jahr, 2013, von YG abgehalten. WHO IS NEXT: WIN nannte sich das. Zwei Gruppen, TEAM A und TEAM B traten in vielen Episoden gegeneinander an, Zuseher verteilten Punkte und jenes Team, das erfolgreicher in seinem Tun war, würde als WINNER debütieren. Eine ganze Band mit Potential. 5 Personen. Aus dem Showbusiness gestrichen. Dieses Jahr werden WINNER debütieren. Es gibt auch eine andere Variante von Casting Shows, nicht weniger zerstörerisch für diejenigen, die es nicht schaffen, aber dennoch ein bisschen anders aufgezogen. Ein Beispiel hierfür ist MyDOL. Junge Koreaner/innen, ausgewählt aus etlichen Bewerbungen, werden dabei gefilmt, wie sie vor einer Jury, die oft aus der obersten Person eines Managements zusammen mit einem Gesangstrainer, einem Spezialisten für Tanz und 2 Produzenten besteht, vorsingen und zeigen, was sie im Tanz beherrschen. Im Fall von MyDOL waren es 10 Koreaner, im Alter von 20 Jahren aufwärts. Man wollte eine reifere Gruppe, doch hier wird es besonders schwierig. Selten haben diese Personen die Möglichkeit, ihr Können richtig zu fördern. Oft fehlt der Familie das Geld für Gesangs- oder Tanzunterricht. Daher sind sie auf persönliches Talent oder der eigenen Hartnäckigkeit, Dinge autodidaktisch, also ohne Hilfe, zu erlernen, angewiesen. Die Personen unter MyDol waren... Daewon, 21, als Sänger. Byoungjun, 19, als Rapper. Yoonchul, 19, als Sänger. Nakhun, 22, als Sänger. Sanghyuk, 17, als Tänzer. Hongbin, 19, als Sänger. Wonsik, 19, als Rapper. Jaehwan, 20, als Sänger. Taekwoon, 22, als Sänger. Und zuletzt noch Hakyeon, 22, ebenfalls als Sänger. Besonders die Rapper haben keine großen Konkurrenten, es ist allerdings von Anfang an sicher, dass es nur einen Hauptrapper geben soll und daher entweder Wonsik oder Byoungjun gehen müssen. Daewon, Yoonchul sowie Nakhun hatten bereits Erfahrung sammeln können in diesem Business. Bei einer solchen Casting Show interessiert es niemanden, ob man eventuell bereits Teil von einer anderen Band war, hier wird man ganz objektiv betrachtet. Das kann ein Segen sein, für jene, die ansonsten keine Chance mehr hätten – aber auch ein Fluch. Denn oftmals geht hier nicht ausschließlich alles mit rechten Dingen zu. Obwohl die Jury die Zuschauer auswählen lässt, wer bleiben darf oder wer gehen muss, werden selten Zahlen vorgelegt – und wenn, dann manchmal nicht die korrekten. Von Vornherein werden Personen ausgewählt, die trotz allem SAFE sind, was in diesem Fachjargon die Bezeichnung dafür ist, dass dieser eine Trainee auf gar keinen Fall die Gruppe verlassen wird. Das kann an verschiedenen Faktoren festgemacht werden. Summa summarum aber hat er einfach die Jury so von sich überzeugt, dass sie ihn platt ausgedrückt einfach haben wollen. Es ist kein fairer Kampf, aber das juckt hier auch nur diejenigen, die es nicht schaffen. Für die anderen ist es so oder so die Verwirklichung ihres lang gehegten Traums – auf die eine oder andere Art und Weise. Selbst, wenn sich die Personen oft bewusst darüber sind, wer im Management immer den goldenen Hintern haben wird und wer nur aufgrund seines guten Aussehens dabei ist. Gleich von der ersten Minute an stellt das Management klar, dass sie eine Band formen möchten, die alles für sich selbst zu produzieren im Stande ist. Es soll einen geben, der für das Songwriting zuständig ist – gerne auch mehrere – es soll jemand fähig sein, die Songs zu komponieren, zumindest einer von ihnen soll für die Choreografie zuständig sein. Die Fans durften einen Namen für die Band auswählen. VIXX. ROVIX wählten sie als Name für das Logo der Band, was ein Roboterkopf sein soll. Während die Personen sich nun gegenseitig ausspielen sollen, indem sie einzelne Songs der Jury sowie den Zusehern vortragen und dabei zeigen, was sie gegenüber den restlichen Bewerbern so besonders macht. Am Ende wurde Hakyeon in die Band aufgenommen, weil er der einzige unter den Bewerbern ist, der sich mit Tanz auskennt – hat er auch studiert – und daher für die Choreografie zuständig sein soll. Leader wurde er zudem, weil er einfach der Älteste unter den Bewerbern war. Wonsik wurde als Rapper aufgenommen, weil er tatsächlich die Fans mehr überzeugt hat und weil er vor allem Songs komponieren und schreiben kann. Trotzdem werden ihnen noch heute vom Management Personen zur Verfügung gestellt, die ihnen dabei helfen, ihre Songs zu produzieren und oft stammen nicht die vollständigen Texte aus seiner Hand. Sanghyuk wurde ausgewählt, weil er wirklich gut gegen die anderen abgeschnitten hatte und die Band gut einen süßen, aber gutaussehenden Maknae brauchen konnte. Er beklagt sich nicht, dass er dadurch, dass er sich hauptsächlich als Tänzer beworben hat, nicht immer viel zu singen hat oder teilweise nur kurze Parts. Denn er kann seinen Traum erfüllen. Hongbin wurde mit einem leicht üblen Beigeschmack in die Gruppe aufgenommen. Sein Erfolg mit VIXX stand auf Messers Schneide, weil sich die Fans uneinig waren. Am Ende wählte ihn das Management statt den anderen aus, weil er durch sein Aussehen als VISUAL gelten soll. Nicht nur, dass er bloß deshalb und nicht etwa wegen seines Gesangstalents ausgewählt wurde, stößt ihm manchmal übel auf, sondern auch dass er als Visual der Gruppe gegen Leo verliert, der anteilig die meisten Fangirls hat. Und der Erfolg an einem Idol wird nicht zuletzt an der Menge der Fangirls gemessen – denn Verkaufszahlen gibt es hier nicht, solange keine Soloaktivitäten stattfinden. Jaehwan hatte nicht die besten Voraussetzungen. Im Gegensatz zu den restlichen Sängern, deren Familien genug Geld hatten, um ihnen Gesangsunterricht finanzieren zu können, hatte er einen steinigen Weg hinter sich und hätte es ohne die Hilfe seines heutigen Kollegen Leo nicht geschafft, sein Gesangstalent so sehr zu entfalten. Noch heute beginnt er in Interviews beinahe zu weinen, wenn er davon spricht. Letztlich aber hat er es in die Gruppe geschafft, weil für ihn auch wirklich die meisten Fans gestimmt haben. Aus Hakyeon wurde N, aus Wonsik wurde Ravi, aus Sanghyuk wurde Hyuk, Hongbin blieb der Name und Jaehwan nennt sich heute Ken. Doch was ist mit Leo? Es gibt Gerüchte, dass die Zuschauervotes für Taekwoon gar nicht erst mitgezählt wurden und Jaehwan es nur dadurch geschafft hat, die höchsten Votes zu erhalten. Das lag nicht daran, dass er Gesangsunterricht bekam oder dass er besonders natürlich tanzen kann. Es lag auch nicht daran, dass er eine riesen Portion Selbstbewusstsein ausstrahlte, die man vor der Kamera damals schon selten zu sehen bekam. Obwohl ihm von einer der Stylistinnen während MyDOL das Shirt hochgezogen wurde und dabei Hongbin locker mit dessen Körper ausgestochen wurde, blieb er bei der Jury immer außen vor. Taekwoon war schließlich von Anfang an SAFE. Als einziger. Die Variante der Casting Shows, bei der es schnell gehen muss, sind die gesponserten Castings welche eine große Seltenheit darstellen. Ein Label meldet sich in der Presse, er habe so und so viel Geld, das er in eine neue Gruppe zu investieren bereit ist und dann kann die Bewerbung losgehen. Sind die Mitglieder der Band ausgewählt, gibt es eine gemeinsame Trainingszeit von – wenn überhaupt – einem halben Jahr und dann wird auch schon debütiert. Es muss wirklich schnell gehen, da das Label hier auf das schnelle Geld aus ist. Gruppen, die hieraus resultieren, genießen ein besonderes Ansehen, weil sie einen durch das plötzliche Auftauchen mit ihrem Talent förmlich erschlagen. Block.B ist eine solche Gruppe. Die letzte Gruppe sind die regelmäßigen Castings. Immer wieder geben die großen Labels die Meldungen raus, Castings seien zu diesen und jenen Daten eröffnet und dann bewerben sich die Leute. Die hier gecasteten Personen haben oft eine längere Traineezeit, wie etwa 2 bis 3 Jahre und mit Glück haben sie danach ihr Debüt. Im Schnitt debütieren davon 5 von 8 Gruppen und lediglich 2 davon bleiben auch im Rampenlicht und schaffen es, gegen die größeren Gruppen anzukommen. Beispiele hierfür sind T-ARA oder auch KARA. Selten debütieren die Bands nach nur einem Jahr, ein Beispiel hierfür wäre dann EXO. Wir haben also diese graue Zone, in der erst einmal alles beginnt. Doch damit hört der Stress nicht auf. Es beginnt erst hier so richtig. Wochenlange Promotions für neu herausgebrachte Songs, was oft 30 Tage lang durchgehende Arbeitszeiten bedeutet. Davor wird gut eine Woche lang am Stück immer und immer wieder die Choreographie einstudiert, weil stets die Zeit knapp bemessen wird. Das Musikvideo wird oft an einem Tag abgedreht und das dauert – je nach Video – 2 bis 7 Stunden. Man denke hier nur daran zurück, wie B.A.P von einem Eck zum anderen gefahren wurde, nur um Hurricane in Las Vegas zu drehen. Die meisten haben hier 2 Tage lang durchgemacht. Den Idols bleibt also, wie Götter in ihrem eigenen, erbauten Imperium zu leben, keine Chance mehr auf ein normales Leben zu haben und bei ihrem verzweifelten Wunsch nach Ruhm und Aufmerksamkeit oft darauf zu vergessen, wie wichtig ebendieses normale Leben für sie sein würde. Man will schließlich immer das, was man nicht haben kann. Was wäre das für unsere Idols? Freizeit. Denn was gibt es Besseres, als einfach Mal ein gutes Buch zu lesen oder einen netten Film zu sehen? Aber sie haben ja immer wieder ihre freien Tage und das ist oftmals ein kleines Trostpflaster für sie, in denen vergessen werden kann, dass sie danach wieder 20 oder 30 Tage arbeiten müssen. Was haben wir noch? Freundschaft. Personen, denen man blind vertrauen kann und die für einen kämpfen, wenn es nötig ist. Das wird schon schwieriger. In einer Welt, in der einer den anderen beneidet, ihn aber aufgrund des Images immer breit vor laufender Kamera angrinsen und grüßen muss, sobald der Warteraum bei einer Musikshow betreten wird, kann man kaum differenzieren, wer einem ehrlich zum Gesicht steht und wer hinterrücks ein völlig falsches Spiel treibt. Wer nicht viel über das Wesen dieser Szene Bescheid weiß, gerät auch schnell Mal an die absolut falschen Personen und kann sich nicht immer davon erholen. Da bedarf es dann schon einen der Menschen, in denen noch ein Fünkchen Ehrlichkeit herrscht und die einen Charakter haben, der stark genug ist, um sich nicht von dieser harten Welt verderben zu lassen. Doch auch, wenn man ehrlich ist und richtige Freundschaft zu jemandem empfinden kann. Selbst, wenn man für seine besten Freunde jederzeit bereit ist, durchs Feuer zu gehen, heißt das nicht, dass sich diese Personen korrekt verhalten und keinesfalls gefährlich sein könnten. Denn auch hier gibt es schwarze Schafe, die gerne eine Situation zu ihrem Vorteil verwenden werden. Weiters ist es auch nicht immer gesagt, dass ehrliche Menschen einen starken Charakter haben. Natürlich nicht. Was wäre das für ein schönes Märchen, in denen immer die Guten gewinnen. Etwas ganz Wesentliches, das Idols oft überhaupt nicht kennen… Liebe. Wie denn auch? Sie wachsen auf in einer Szene, in der sich mit körperlicher Nähe die Zeit vertrieben wird, wenn dann Mal welche dafür da ist. Bauen damit Stress ab, stehen sich oftmals Tage darauf aber gegenüber, als wäre nie etwas passiert und als kennen sie sich gar nicht. Doch das hat schon wieder mit den finsteren Hintergründen der Welt zu tun, in die diese Mädchen gerade eben erst eingedrungen sind. Ja, sie dürfen sich aufgrund ihrer Verträge zu den Idols zählen. Haben bereits mit VIXX gesungen und getanzt, teilweise mit G-Dragon gesungen und sind den Fans der K*POP Industrie bekannt. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Sie haben noch keine Ahnung davon, dass sie an der untersten Leitersprosse einer Nahrungskette stehen, die sie beide noch hart treffen wird. Jede von ihnen ist dazu verdammt, zum Spielzeug der Höheren zu werden, beneidet von jenen, die jahrelang Trainee dafür waren, in dieses Reich einziehen zu dürfen. Eine Zeit voller Hinterhältigkeit und gemeinen Zwischenfällen kommt auf sie zu. Eine Zeit, in der zumindest Diana klar werden wird, in was für ein Schlamassel sie da beide geraten sind. Und dass es der wohl größte Fehler in ihrer beider bisherigen Leben war, sich so sehr voneinander zu distanzieren. Alleine ist man immer ein leichteres Opfer für so etwas. Und die Datingszene ist hier erst der Anfang. „Oh mein Gooooooooooooott, ist das traurig!“, weint Babsi weiter und schnappt sich nun ein Taschentuch, um sich daraufhin gleich laut die Nase zu putzen. Gleichzeitig seufzen Sohyun und Changjo genervt, während sie ihre Nase rümpft und er die Augen schließt. „Babsiiiii~!“, klagen sie danach sofort. Wann hört dieses Mädchen nur bloß auf, sich ständig neben allen die Nase zu putzen?! Dafür geht man auf die Toilette! „Das drückt gleich ein wenig.“, sagt Doojoon leise und sehnt sich nach vor, um nach ihrem linken Ohr zu greifen. Sie sind beide in ihrer kleinen Wohnung, sitzen auf dem Bett, über das sie vorhin noch ganz panisch ihre Decke geworfen hat, damit es wenigstens ein klein wenig ordentlicher aussieht. Damit, dass er noch heute Abend mitkommt, hat sie nicht gerechnet. Vor allem nicht, weil sie ihm gesagt hat, dass sie morgen zu Music Bank mitkommen will und davon ausgegangen ist, ihn erst da wieder zu sehen. „Was ist das?“, fragt sie und blinzelt ihn skeptisch an, er aber sieht konzentriert zu ihrem Ohr, oder besser gesagt ihrem Ohrläppchen, wo sie nun ein ganz leichtes Zwicken spürt. „Agh-“ Sie weicht zurück und sieht ihn verwirrt an, er blickt ihr nun in die Augen. „Tut doch nicht weh, oder?“, will er wissen und legt seine Arme nun auf seinen Knien ab, die angewinkelt vor seiner Brust sind, ehe er mit der rechten Hand seinen linken Unterarm umschließt. Ohne zu wissen, was sie sagen soll, sieht sie ihn in seiner Sitzposition an und hebt die Hand, um an ihr Ohr zu greifen. Ihr Blick schweift über seine Hände, wo er einen schwarzen Ring am Zeigefinger trägt. So einen hat Taekwoon auch… Sie fühlt etwas Kühles, vermutlich… „Metall?“ „Silber.“, erwidert er und betrachtet sie in aller Ruhe. Sieht ihr dabei zu, wie sie das Ding betastet, das er ihr gerade seitlich am Ohrläppchen angebracht hat. Die Kontur ist völlig glatt, aber es ist nicht einmal einen Zentimeter breit. Außerdem schlingt es sich um ihr Ohr und endet direkt dahinter. Ist das ein Ohrclip? Unter ihren Fingerspitzen fühlt sie an der Hinterseite etwas, das eingraviert zu sein scheint. Doojoon betrachtet sie noch immer ganz gelassen und bemerkt, dass ihr Blick nun an seinem eigenen, linken Ohr hängen bleibt. „Du hast so eins ja auch oben. Was ist das?“, fragt sie und senkt ihre Hand nun in ihren Schoß. Sie sitzt ihm im Schneidersitz gegenüber – nicht gerade weiblich, aber gemütlich ist es. „Das wird dir unangenehme Situation vom Leib halten.“, sagt er mit ruhiger Stimme. Zuerst blickt sie ihn wortlos an. Sie wartet darauf, dass noch eine Erklärung kommt, aber das war offenbar schon alles, was er dazu zu sagen hat. Also sieht sie nachdenklich die Wand hinter ihm an, weil ihr nicht wohl dabei ist bei dem Gedanken, was womöglich gleich folgen wird. „Gehört das zu… du weißt schon…“ „Gewissermaßen.“ Ein roter Schimmer legt sich um ihre Nase und sie sieht ihm ins Gesicht. „Ich hab noch nicht mit Kikwang geredet…“, murmelt sie, „Ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal, wie ich ihm das sagen soll.“ Es scheint, als würde ihr Gegenüber gerade noch überlegen, wie er das nun in Worte fasst. Erst befeuchtet er seine Lippen, dann bewegt er sich ein wenig, um es sich gemütlicher zu machen. „Brauchst du nicht.“, sagt er anschließend. Babsi runzelt skeptisch die Stirn. „Brauche ich wohl.“, erwidert sie, „Das vorgestern auf der Bühne reicht, finde ich, nicht aus, um es ihm zu sagen. Nur dass ich vor Yongguk noch nie mit jemandem Schluss gemacht habe, oh Mann…“ Sie räuspert sich und fährt sich ein klein wenig verzweifelt durch die Haare. „Ich bin nicht einmal richtig traurig, glaube ich. Naja, ich meine ich hab schon geweint… gestern. Aber ich will ihn aktuell auch gar nicht treffen, weil-“ „Du brauchst mit ihm nicht reden.“, unterbricht er sie, seine Stimme dabei so ruhig, als würde ihn das gar nicht kümmern, dass sie an und für sich aktuell noch in einer Beziehung wäre. „Doch.“, sagt sie ein wenig eindringlicher, weil sie das nervt, dass Doojoon hier offenbar recht kühl ist, wenn es um Gefühle anderer Menschen geht, „Auch, wenn er fremdgegangen ist, hat er es verdient, es aus meinem Mund zu hören, ihm direkt gegenüber. Ich bereue das auf der Bühne, weißt du-“ „Dann geh morgen zu ihm.“, unterbricht er sie wieder. Einen Moment lang starrt sie ihn mit offenem Mund an. Das kann doch nicht sein Ernst sein. „Wie stellst du dir das denn genau vor?“, fragt sie und ist sich bewusst darüber, dass sie ihn gerade ein wenig schärfer anspricht, als es vielleicht gesund für sie ist. Nur weil sie ihn wie einen Freund ansprechen darf und sie beide vielleicht auch irgendwo Freunde geworden ist, heißt das nicht, dass sie ihn auch wirklich kennt. Er ist allgemein ein Mysterium und ihr ist bewusst, dass er ihr nicht immer alles erzählt. Und dennoch lässt sie sich hierauf ein. Woran liegt das? „Ich kann nicht einfach zu ihm und vor allen Leuten mit ihm Schluss machen, das ist fies.“, sagt sie. „Geh morgen zu ihm und du wirst sehen, dass er eure… Beziehung als zu Ende betrachtet.“ Sie wirft ihm einen misstrauischen Blick zu. Sagt er das, weil er Kikwang schon lange genug kennt oder gibt es da sonst noch einen Grund? „Ich-“ „Tu es.“, sagt er nun ein wenig ernster. Das Mädchen wird nervös. Sie räuspert sich einen Augenblick, fährt sich mit der Zunge unnachgiebig über die Lippen und weiß schließlich nicht mehr, was sie darauf noch großartig sagen soll. „O…kay…“, gibt sie kleinlaut nach und wackelt mit einem Gefühl des Unwohlseins mit ihren Füßen. Dann hebt sie die Hand und zeigt auf den Ohrschmuck, den er ihr gegeben hat. „Ich mag das Ding nicht, da fühl ich mich wie ein Schwein im Schlachthof. Als hätte ich eine Nummer oder so.“, sagt sie mit nüchterner Stimme. Ohne wirklich darauf eingehen zu wollen, sagt er: „Lass es oben, es wird dir helfen.“ „Und wenn ich es abnehme?“, meint sie ihn mit gesenkten Augenlidern, als ob sie ihn mit ihrem Blick danach fragt, ob das denn wirklich sein Ernst ist. „Ist es vorbei.“ Erstaunt schlagen ihre Lider nach oben. Das meint er wirklich ernst. „Du meinst… das hier?“, fragt sie, „Das, was…“ Sie deutet mit dem Zeigefinger auf ihn und sich. „…wir…“ „Ja.“, sagt er ruhig. Erneut steigt ihr die Röte ins Gesicht. „Ich hab 50 Shades gelesen, ich will auf keinen Fall, dass-“ „Glaubst du echt, ich würde hier sitzen, wenn ich wen will, der sich fesseln und schlagen lässt?“ Sie hustet laut. Er wohnt mit Jo Kwon zusammen, natürlich kennt er das Buch. Der Witz ist ja sowas von nach hinten losgegangen. „Und… wie funktioniert das?“, fragt sie, „Ich weiß, dass Taek…“ Sie atmet fest durch. Alleine der Gedanke, seinen Namen gleich auszusprechen, tut ihr weh. „…dass Taekwoon den Mädchen immer eine SMS mit der Uhrzeit geschrieben hat und wenn sie-“ Sein starrer, ruhiger Blick irritiert sie und sie vergisst tatsächlich, was sie sagen will. „I-ich meine… gibt es dafür sowas wie Regeln?“ Ihr ist klar, dass das jetzt schon der dritte Abend ist, an dem sie über diese Datingsache reden, aber sie sind noch nie richtig ins Detail gegangen und jetzt trägt sie dieses Ding am Ohr. Sie spürt, wie ihre Augen glasig werden, weil ihr die Aufregung bis in den Nacken hochsteigt. Ihre Ohren müssen schon eine Farbe haben, die übertrieben gesund wirkt, wenn man bedenkt, wie blass sie sonst ist. „Gibt es. Eine einzige.“, sagt er. Seine Ruhe geht ein klein wenig auf sie über und bewahrt sie davor, nicht auch noch zu zittern anzufangen. „Keiner hat dich anzufassen.“ Verdutzt blinzelt sie ihn an. Der Satz kränkt sie jetzt schon ein wenig. Sie hat nicht vor, mehrere gleichzeitig zu haben… Noch während sie darüber sinniert, wie er auf den Gedanken kommt, dass es noch mehr geben könnte, wo doch Kikwang derjenige ist, der untreu war, stellt er ihr eine Frage, die wie eine Ohrfeige für sie klingt. „Nimmst du die Pille?“ Sie starrt ihn mit offenem Mund an, weiß gar nicht, was sie im ersten Moment darauf sagen soll. Es dauert einige Sekunden, bis sie sich wieder fängt. „N-nein… so-…sollte ich?“ Ihre Stimme zittert. „Musst du nicht.“, erwidert er, doch sie starrt ihn noch immer ganz fassungslos an. Verhütung! Darüber hat sie sich noch gar keine Gedanken gemacht! Jetzt neigt er den Kopf, weil sie auf ihn so wirkt, als ob sie jeden Moment einen Nervenzusammenbruch hätte. Doch sie fängt sich schnell wieder und meint: „Wie dann?“ Er hebt seine linke Augenbraue, wartet einen Moment, bevor er ihr antwortet. Überlegt, ob das nicht doch vielleicht der falsche Zeitpunkt ist, um dieses Gespräch zu führen. Dann aber gelangt er schließlich zu dem Schluss, dass sie wohl jedes Mal so reagieren wird. „Es gibt viele Möglichkeiten. Die einfachste wäre es, Kondome zu verwenden.“, sagt er recht lau, „Du musst dir dann weder ein Medikament verschreiben lassen, noch-“ „Ich weiß, wie Kondome funktionieren.“, fällt sie ihm kleinlaut ins Wort und erwartet eine Rüge von ihm, doch es kommt gar keine. Stattdessen sieht er sie ganz neutral an. „Wir hatten Sexualkunde in der Schule…“, murmelt sie ganz leise und weicht seinem Blick peinlich berührt aus. „Ich hab aber… nicht viel Erfahrung, das weißt du…?“ Warum auch immer sie das gerade mehr als Frage darstellt. Sie wartet auf eine Frage, wie oft sie denn habe oder auf einen Witz darüber, dass sie doch sonst keine Queenka wäre oder dergleichen. Dann kommt sie sich doof vor, weil sie am Abend vor Silvester beinahe die ganze Nacht darüber geredet haben, warum ausgerechnet die Unerfahrenen Queenkas sind und warum sich oft welche der anderen besonders diejenigen suchen, die schon mehrere hatten. Natürlich weiß er, dass sie nicht viel Erfahrung hat. Er hat ihr an dem Abend schon gesagt, dass er sie nicht will, weil sie eine Queenka ist, sondern weil sie ihn so an seine Exfreundin erinnert. Was passiert ist, dass sie nicht mehr zusammen sind, weiß sie nicht – und in dem Moment wäre es ihr fast lieber, dieses Wissen zu haben. „Können wir das langsam angehen lassen?“, fragt sie ihn dann zermürbt. Die Angst, dass er hier und jetzt mit ihr schlafen will, macht sie fast wahnsinnig. Sie sieht ihn unsicher an, weil nicht sofort eine Antwort kommt und geht davon aus, dass er nicht derselben Meinung ist. Langsam macht es ihr Angst, dass er dabei so ruhig bleibt. Die ganze Zeit nämlich, ohne auch nur ein einziges Mal böse zu wirken. „Klar.“, sagt er zu ihrer Überraschung. Noch während sie erst damit fertig werden muss, dass er das so simpel hinnimmt, schießt ihr die nächste Frage in den Kopf. „Was ist, wenn ich mich in dich verliebe?“ Das wollte sie ihn die ganze Zeit schon immer fragen, aber sie hat sich nie getraut. Jetzt ist die letzte Möglichkeit, das loszuwerden. In dem Moment, als sie ihm diese Frage stellt, entgleisen ihm doch ein klein wenig die Gesichtszüge. Erst scheint er noch zu zögern, dann antwortet er: „Ich hab nicht vor, dir weh zu tun.“ Sie lässt seine Worte auf sich sickern, bis sie schließlich meint, zu verstehen, was er ihr damit gerade eigentlich gesagt hat. Wenn sie Angst hat, Gefühle zu bekommen, sollte sie wohl gleich den Schmuck wieder abnehmen. Er scheint jedenfalls nicht vor zu haben, Gefühle zu erwidern, sollte es ihrerseits dazu kommen. Oder hat er es doch anders gemeint? „Ehm-“, ruft sie sich aus ihren tobenden Gedanken in die Realität zurück, „Darf ich fragen, wie viele vor mir dieses Ding schon am Ohr hatten?“ Sie muss unbedingt schnell vom Thema ablenken, das ist ihr jetzt mehr als unangenehm. „Zwei.“ „Nur zwei?“, fragt sie verblüfft, „Und eine davon war Hyorin oder wie?“ Sie sollte sich auf die Zunge beißen, sie weiß doch mittlerweile, dass er solchen Fragen aus dem Weg geht. „Warum willst du das wissen?“, stellt er ihr nun ernst eine Gegenfrage. Daraufhin stockt Babsi einen Moment lang. „Ich weiß nicht, mich beruhigt es, davon zu wissen, denke ich.“ Die kurze Stille, die daraufhin folgt, kommt ihr vor wie eine halbe Ewigkeit. Dann gibt er schließlich nach und erzählt ihr: „Mit Hyorin hatte ich nur einmal was. Vor 3 Jahren.“ „So lange ist das schon her?“ Sie weiß auch nicht, wieso sie das so erstaunt. Eigentlich dachte sie, das wäre erst vor kurzem gewesen, weil Dongwoon das so lebhaft erzählt hat. „Dongwoon meinte, sie hat sich in dich verliebt.“, sagt sie kleinlaut. Er geht nicht darauf ein, meint aber stattdessen: „So einen Ohrclip kriegt man nur, wenn man das über einen längeren Zeitraum hinweg macht.“ „Du meinst… sich treffen, um Sex zu haben.“ „Ja.“, murmelt er nüchtern, „Du kennst Rainbow?“ „Ich glaube, ja…“, sagt sie, „Die waren doch auch beim Gayo Daejun, oder?“ „Eine der Sängerinnen aus der Band, Woori. Das war vor zweieinhalb Jahren.“ Sie blinzelt ihn sprachlos an, weil er ihr plötzlich so viele Informationen gibt, wo er doch vorher nie damit rausrücken wollte. „Danach Jia von miss A, vor einem Jahr.“ „Wie lange… ging das?“, fragt sie und wirft gleich daraufhin ein: „Nicht, dass es mich was angeht, du musst mir das ni-“ „Monate.“, antwortet er ganz simpel und sie starrt ihn mit offenem Mund an. „Das mit Woori ein halbes Jahr, Jia hatte ich noch länger. Ich hab es beendet, weil sie sich in mich verliebt haben.“ Sie denkt, dass es damit nun ausgesprochen ist, aber am Ende wirft er noch ein: „Vor kurzem hatte ich dann noch SungA von den 9Muses, aber das war nur einmal. Zufrieden?“ Völlig benommen davon, was sie vor allem auf die Frage am Ende erwidern soll, starrt sie penetrant ihre mit Blümchen gemusterten Socken an und spürt, wie ihre Wangen zu brennen beginnen. Sie kennt keine einzige dieser Mädchen, gerade Mal die Namen der Bands sagen ihr etwas und das war’s dann auch schon. Noch härter trifft es sie aber, als er plötzlich zu ihr rutscht und ihr eine Hand an die Wange legt, um sie dazu zu bringen, zu ihm zu sehen. Er sieht ihr in die Augen und streicht ihr anschließend mit der Hand durchs Haar, um sie zu beruhigen. „Du solltest nicht nach sowas fragen, wenn es dir Angst macht.“, sagt er ernst, aber mit gesenkter Stimme. Immer wieder spürt sie seine Finger, wie sie ihr durch die Haare streichen. Die Berührung ist so angenehm und ironischerweise genau das, was sie nach der heftigen Zeit, die hinter ihr liegt, braucht. Nun atmet sie spürbar erleichtert aus und zieht ihre Knie an sich heran, legt ihre Hände darauf ab und wirft ihm einen Blick zu. Sie will ja gar nicht wissen, wie sie ihn wohl gerade anfunkelt. Unsicher, ob sie sich das Recht nehmen sollte, ihren Gedanken auch laut auszusprechen, doch ehe sie sich versieht, huschen die Worte auch schon über ihre Lippen. „Wenn du sowas tust, darfst du dich aber nicht beschweren, wenn sich jemand in dich verliebt…“ Er zieht matt seine Mundwinkel etwas nach oben und zieht die Haarklamme weg, die ihren Pony aus ihrem Gesicht halten soll. Ihre Haare fallen ihr ins Gesicht und auch die kämmt er nun langsam hinter ihr Ohr, hält in der anderen Hand die Klammer fest und dreht sie zwischen seinen Fingern. „Vielleicht hätte ich bei dir kein Problem damit.“, flüstert er leise, „Unterhalten wir uns darüber, wenn es am Ende wirklich passiert.“ Sie sieht ihn an, hat die untere Hälfte ihres Gesichts hinter ihrem Arm vergraben, als gäbe ihr das Schutz vor dem bösen Wolf, der in ihrer Fantasie von Doojoon verkörpert wird. „Sieh mich doch nicht so verschreckt an.“, flüstert er und lässt nun von ihr ab, umschlingt mit seinen Fingern wieder sein Handgelenk und gibt ihr damit Gelegenheit, sich aus ihrem Schneckenhaus zu trauen, wenn sie sich schon erfolgreich beruhigt hat. „Es gibt nichts, wovor du dich fürchten musst.“, sagt er leise. Mutig legt sie ihr Kinn auf ihrem Arm ab und erzählt ihm: „Ich hab erst kürzlich festgestellt, dass ich ein Problem damit habe, Körperkontakt zu Menschen zu haben, die gut aussehen.“ Amüsiert erwidert er: „Ich fühl mich geschmeichelt. Auch wenn das kindisch ist.“ Wieder schiebt sie ihre Arme vor ihr Gesicht und funkelt ihn neugierig an. Sie kennt ihren Körper gut genug, um zu wissen, dass ihr Kopf gerade einer Tomate gleicht. Fehlt nur noch, dass sie sich die Haare grün färbt. „Oh Mann~“, jammert sie fast schon melodisch und will gerade ihr Gesicht komplett unter ihren Armen verstecken, da greift er auch schon amüsiert schnaubend nach ihren Armen und zieht sie weg. „Hey…“, sagt er leicht grinsend, „Es ist nichts anders als sonst auch. Ich bin noch immer derjenige, der mit dir in diesem bescheuerten Streichelzoo gestanden hat.“ „Ich weiß…“, haucht sie stimmlos und starrt wie zuvor schon auf ihre Socken, „Aber jetzt denke ich daran, wie du mich geküsst hast und dass ich da ja gar nicht reagiert habe und ich weiß jetzt gar nicht mehr, wie der war, aber ich glaub, der war gar nicht so-“ Sie starrt ihn einen Moment lang sprachlos an, weil er über ihre Worte so belustigt wirkt. „Ich frag mich grad, ob es nicht besser wäre, wen mit weniger Erfahrung für sowas zu haben.“, spuckt sie schließlich die Kernaussage aus diesem Wirrwarr aus. Immerhin hatte er 2 dieser Damen über Monate hinweg. Da kommt schon was… zusammen. Schließlich kann sie sich kaum vorstellen, dass die ihn auch gebeten haben, es langsam anzugehen. Dazu macht man so etwas für normal nicht. „Tzz.“, macht er und schüttelt dabei ganz leicht den Kopf. „Glaub mir, das bereust zu spätestens, wenn er vor dir kommt.“ „Was, wieso?“ Doojoon wirft ihr einen matten Blick zu. Sie sieht an seinen Wangen, dass er gerade seine Zunge kaut. „Hast du nicht gerade eben noch gesagt, du hattest Sexualkunde?“, wirft er ihr dann um die Ohren. Sie schnappt hörbar nach Luft. „Ja, habe ich, aber- da lernt man sowas doch nicht, da geht es darum, wie man verhütet und wie man-“ Sein verdammtes Starren bringt sie aus dem Konzept. „Hör zu, ich hatte sowas schon Mal.“ „Was denn?“, fragt er provokant und hebt dabei ganz leicht sein Kinn an. „Naja, so-“ Sie schiebt ihre Unterlippe über die obere und starrt ihn ernst an. „Einen Höhepunkt.“ „Gratuliere.“, erwidert er trocken. „Einen Kuchen hab ich aber keinen dabei, um das zu feiern.“ „Mach dich nicht lustig über mich!“, schnappt sie entrüstet und spielt dabei sogar einen Moment lang mit dem Gedanken, mit einem der vielen Kissen auf ihrem Bett nach ihm zu werfen. „Du bist selbst dran schuld, wenn du mir die Karten so schutzlos auflegst.“, argumentiert er und findet gleich danach wieder zu seiner Ernsthaftigkeit zurück. „Ich hab doch gesagt, dass es nichts gibt, wovor du dich zu fürchten brauchst.“ Ohne sich groß helfen zu können, schweifen ihre Gedanken in völlig andere Dimensionen ab. In denen ihre Probleme nicht existieren und sie sich bloß glücklich am Boden wälzt, dass sie ausgerechnet Yoon Doojoon als ihren… ihren… als was darf sie ihn überhaupt bezeichnen? „Wie soll ich dich überhaupt nennen?“, fragt sie ihn nun geistesgegenwärtig. „Hm?“, macht er, weil er ihren Gedankensprung gerade nicht nachvollziehen kann. „Naja, was… hat das für eine Bezeichnung? Wir haben hier ja keine Beziehung, wir… ich will nicht als eine Schlampe bezeichnet werden.“, spricht sie ihre Sorge ehrlich aus. Doojoon runzelt die Stirn. „So bezeichnet dich keiner, glaub mir.“, sagt er ernst, „Was das andere angeht… muss das wirklich sein?“ Sie überlegt einen Moment, dann nickt sie wortlos und er seufzt als Antwort. Er lässt seinen Blick über ihr kleines Wohnzimmer streifen und sagt: „Wenn du es unbedingt benennen musst, dann sag meinetwegen, dass ich dir gehöre.“ Ihr klappt nun die Kinnlade vor Erstaunen nach unten. „Wi-was soll das heißen, du gehörst mir?“, fragt sie. „Na das, was ich sage.“, gibt er trocken zurück, „Ich gehöre in der Zeit genauso dir, wie du mir gehörst.“ „Gehören…“, wiederholt sie beinahe schon fassungslos, „Menschen sind doch kein Besitztum.“ „Du sollst das ja auch symbolisch sehen und nicht in materialistischer Form.“, erklärt er. „Aha.“, murmelt sie mürbe und sieht ihn skeptisch an. „Was ist, wenn ich Mal nicht will? Und was umfasst das überhaupt alles, ich hab das ja noch nie bewusst gemacht, ich meine, du hast mir vorhin über das Haar-“ Weil er keine Lust auf einen erneuten Sprechdurchfall ihrerseits hat, greift er noch mitten im Satz ein und sagt schon: „Hör auf, so zu übertreiben. Es gibt nicht für alles ein goldenes Regelbuch. Die Grundsätze weißt du, alles andere ist irrelevant.“ „Dann gibt es also noch mehr, von dem ich nicht weiß.“, meint sie und hat das Gefühl, ihn soeben ertappt zu haben. Er aber lässt sich nicht aus der Fassung bringen, wie sie selbst etwa. „Alles andere ist irrelevant.“, sagt er erneut, „Ich bin für dich jetzt erst einmal genau das, was du brauchst und du gibst mir ohnehin das, was ich will.“ „Ja.“, sagt sie und nickt, „Du willst Sex.“ „Nein.“, korrigiert er sie im nächsten Moment, „Ich will dich. Das andere ist nur die Kirsche auf dem Eis.“ Fasziniert betrachtet sie ihn. Wenn sie das Mal von Kikwang oder Taekwoon gehört hätte. Traurig, dass es so ein Umstand sein muss, in dem sie solche Worte gesagt bekommt. „Dann sag mir, was mit dir und deiner Freundin passiert ist, dass du ihr so hinterher trauerst.“ Jetzt schüttelt er den Kopf, bleibt aber dennoch ruhig. „Das sind Dinge, die dich nichts angehen.“ Da hat sie nun ihre Rüge. Aber auch sie lässt sich dieses Mal nicht aus der Ruhe bringen. „Geht es mich denn irgendwann Mal was an?“ „Vielleicht.“, meint er ehrlich, „Zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht.“ Ein andächtiges Nicken geht von ihr aus. „Wo stehe ich dann beim Zeitpunkt?“, will sie wissen. Ist ja nur fair, diese Info zu haben. Und sie weiß auch, dass die Frage genau so angekommen ist, wie es ihrerseits beabsichtigt war. Denn seine Antwort lautet: „Du stehst momentan da, wo du von mir alles bekommst, was du willst, du dich aber dafür aus meinem Leben raushältst.“ Wieder nickt sie. „Okay. Einverstanden.“ Nun nickt auch er. „Dann hätten wir alles geklärt.“, beendet er damit dieses Gespräch, das ihr in einer solch absurden Art und Weise gut getan hat, dass es ihr selbst ganz komisch vorkommt. Infinite hat bereits gar keinen Auftritt mehr, B.A.P versprechen ihr Comeback in ein paar Wochen. Dafür aber haben Dal Shabet und Ailee nächste Woche ein Comeback, DBSK bringt bei der heutigen Music Bank bereits eines und Leo steht lächelnd vor der Kamera, als er und N die Moderation und ein Interview mit Girl’s Day machen. Da passiert ja doch so einiges, das Diana verblüfft. Aber es geschehen eben Zeichen und Wunder. Man könnte fast sagen, ein perfekter Start ins neue Jahr. Aktuell steht gerade eine Mädchengruppe namens NC.A auf der Bühne und gibt einen Song namens Oh My God zum Besten. BEAST haben heute endgültig die Goodbye Stage zu Shadow, was bedeutet, dass es das letzte Mal ist, dass dieser Song in einem Liveprogramm gebracht wird. Zudem performt allerdings Junhyung seinen Solotrack Flower, also ist er noch einige Male in den kommenden Programmen vertreten. „Wow, das ist ja ein brutales Zeug auf deren Fingern.“, hört sie auf einmal Babsis Stimme neben sich, die vor dem Fernseher steht und hinstarrt, wie diese 5 Mädchen auf Holzboxen stehen und dort tanzen. „Sind das Wolken?!“ „Nein.“, kichert Diana, „Das sind Herzen, glaube ich.“ „Woah. Die Dinger sind ja 2 Zentimeter groß oder so.“, sagt Babsi und setzt sich neben sie. Dann lächelt sie ihre Freundin mürbe an. „Hyuk hat mir erzählt, dass du bei ihnen im Moment wohnst.“ Diana grinst. „Dieser kleine Schelm.“, scherzt sie, „Der kann in etwa so viel für sich behalten, wie du.“ In dem Moment läuft das andere Mädchen rot an, hat sie doch aktuell ein Geheimnis – ein ziemlich großes sogar. „Naja. Ich bessere mich.“, meint sie und muss beinahe husten. „Ich wollte sowieso mit dir reden.“, gesteht Diana, „Aber du hast dein Handy abgeschalten.“ „Oh.“, sagt sie, „Jaaaa, ich hatte viel zu tun und vergessen, es aufzuladen.“ Oder eher hat sie die ganze Nacht damit verbracht, darüber zu rätseln, wie Doojoon wohl so ist. Die nächsten, die auf der Bühne stehen sind schon BEAST. Beide Mädchen blicken sie nun ganz in ihren eigenen Gedankenwelten versunken, zum Fernseher hoch und sinnieren über das, was Silvester passiert ist. Nur dass sich die eine nichts daraus macht und die andere dafür verdammte Schuldgefühle plagen. „Ich wusste nicht, dass er mit dir zusammen ist. Ehrlich nicht.“, sagt Diana leise. „Ja.“, erwidert Babsi, „Woher denn auch. Jiyong hat dich festgehalten, wie einen Tiger im Zirkus.“ Sie dreht den Kopf zu ihr und starrt sie ernst an. „Aber durch Feuerringe musstest du nicht springen, oder?“ Bei dem Spruch huscht Diana sogar ein Lächeln auf die Lippen. „Nein.“, sagt sie, „Und du bist mir nicht böse deshalb?“ Babsi zuckt ehrlich mit den Schultern. „Ich weiß nicht, vielleicht kommt das noch. Aber aktuell ist es mir egal und ich weiß selbst nicht einmal, wieso.“ „Hast du ihn denn gern gehabt?“, fragt Diana. Wieder zuckt sie mit den Schultern. „Denke schon, ja.“, sagt sie, „So gern man jemanden hat, mit dem man irgendwie sinnlos zusammen ist.“ „Warum redest du so negativ…“, murmelt Diana mürbe. Babsi seufzt daraufhin. „Was soll ich denn sagen? Ich war selbst nicht die Netteste zu dir, als wir auf der Tribüne geredet haben – oder eher ich dir die Worte an den Kopf geschmissen hab. Du hast nichts davon gewusst, er-“ „Naja, ich hab schon gewusst, dass er dich mag.“ „-ist es, der mit dir geschlafen hat, obwohl er immer meinte, er sei mein Freund.“ Sie schenkt ihrer Freundin einen trüben Blick. „Glaub mir, ich bin heute hier, um ihm zu sagen, dass es aus zwischen uns ist. Ich weiß zwar nicht, wie ich das anstellen soll, aber Doo-“ Jetzt hustet sie laut, um die letzte gesprochene Silbe zu kaschieren. „-es wird schon gut gehen.“ „Ich hoffe es, wirklich.“, antwortet Diana. „Nein, ehrlich.“, sagt Babsi, „Ich will nicht mehr, nicht nachdem er fremdgegangen ist. Da ist er nicht besser als Janosch oder die anderen Idioten. Du kannst ihn gerne haben, viel Spaß mit ihm, ich hoffe, er ist gut - oder was auch immer man in so einem Moment sagt.“ Diana starrt ihre Freundin sprachlos an. „Ist alles okay mit dir?“, erkundigt sie sich. „Ja, klar.“, sagt sie, „Alles Bestens. Ich habe geweint, hab alles rausgelassen – im wahrsten Sinne des Wortes, glaub mir, das war echt ekelhaft – und will nach vorne blicken. Hat ja keinen Sinn, man muss aus seinen Fehlern lernen und dass man unter all den abgedrehten Idols wohl keinen findet, der ein wenig normal im Kopf ist, scheint auch kein Geheimnis mehr zu sein. Wir können ja sowieso nicht einfach nach Hause zurück, weil dieser blöde Vertrag bei YG steht und wir uns an den halten müssen.“ Die ganze Zeit über starrt ihre Freundin sie sprachlos an. Doch sie ist noch längst nicht fertig mit ihren leider korrekten Ausführungen. „Es bringt auch nichts, wenn wir uns jetzt weiter aus dem Weg gehen, obwohl ich nicht verstehe, wieso du damit überhaupt angefangen hast. Eifersucht ist keine Lösung, du hattest doch Jiyong. Warum hast du dann deinen Hintern nicht hochgekriegt?“ Sie schüttelt ganz benommen den Kopf. „Ich… weiß nicht, was ich darauf sagen soll.“, gesteht sie, „Aber ich habe die Beziehung beendet und bin wohl gerade das Gespött der Nation, weil ich als einzige Frau hier in Korea eine Verlobung aufgelöst habe.“ „Wow.“, staunt Babsi und nickt andächtig, „Das ist ein mächtiger Schritt, ich freu mich, wenn du einsiehst, dass er nicht zu dir passt.“ „Sag Mal, seit wann bist du so kühl?“, fragt Diana erstarrt. „Naja, vielleicht bin ich doch ein bisschen wütend…“, gesteht Babsi kleinlaut und atmet einmal durch, um sich auf den Boden zurückzuholen. „Du bist jetzt mit Taekwoon befreundet?“ Diana nickt. „Und du hast tausend andere Freunde, wie ich merke…“, meint sie ein wenig traurig. „Freunde? Weiß ich nicht, vielleicht.“, sagt Babsi, „Ich weiß aktuell sowieso nicht, ob ich nicht schon wieder mit erhobener Nase gegen die nächste Wand laufe, aber das wird schon… ich glaube, ich hab aktuell den besten Weg eingeschlagen, den ich zur Verfügung habe…“ Sie starrt vielsagend auf den Boden und wird von ihrer Freundin schon ganz seltsam gemustert. „Wie geht das jetzt mit uns beiden weiter?“, fragt Diana. „Was soll denn sein, wir sind Freundinnen auf immer und ewig. Haben wir uns doch geschworen.“, sagt sie und sieht sie an, „Wenn du aber was mit Taekwoon anfängst, bring ich dich glaube ich um.“ Jetzt klappt ihr die Kinnlade auf. „W…wow, Babsi, ich- ich würde nie-“ „Nein, schon gut.“, sagt Babsi schnell, „Ich glaube dir. Weil du ja weißt, was zwischen uns war und du weißt auch, dass ich ihn geliebt habe und noch immer liebe. Das weiß ich selbst noch nicht so lange.“ Diana kommt gar nicht hinterher, all diese Informationen und Worte zu verarbeiten. „Ich hab einen Vorsatz fürs neue Jahr.“, erzählt ihr Babsi nun plötzlich. Gerade noch den Kloß in ihrer Kehle schluckend, meint Diana darauf: „Achso? Was für einen denn?“ „Dass ich dir ab sofort nichts mehr verheimlichen werde, weil mir unsere Freundschaft wichtig ist.“, sagt Barbara ernst, „Und das meine ich auch so, wie ich es sage, hörst du?“ „Ja…“ „Okay. Dann habe ich gleich was, das ich dir sagen will, bevor es passiert. Nicht so wie mit Taekwoon, wo du es… unangenehm erfahren hast.“, murmelt sie. „Okay.“ Diana fühlt sich wirklich komisch in dem Moment. „Ich werde mit Doojoon schlafen.“, sagt Babsi ernst und Dianas Augen weiten sich in dem Moment bereits, „Außerdem weiß ich von Seunghyun, dass du in ihn verliebt warst… bist… ich weiß nicht, bist du?“ „Ich-“ „Betrachte es als meine Rache für Kikwang.“, murmelt Babsi nüchtern, „Und du kannst wirklich mit Kikwang weiterhin schlafen, wenn du willst. Ich bin dir nicht böse, ich hab dann ja Doojoon undsich zu trösten, kann nicht schaden, denke ich. Ehrlich, wenn er fremdgeht, dann hat er sicher nichts dagegen, weiterhin mit dir zu schlafen.“ Diana starrt ihre Freundin noch immer sprachlos an. Zwar hört sie die Worte, aber sie kommen nicht richtig bei ihr an. Das war einfach zu viel auf einmal. Das war überhaupt zu viel. Die Dinge, die ihre Freundin da eben genannt hat, würde sie unter keinen anderen Umständen verkraften. Und wie kommt sie auf die Idee, dass Doojoon mit ihrWooooooooooow. Nichts gegen Babsi, aber das ist mutig, so etwas zu behaupten. Als ob sie den rumkriegen würde. Sie hat schon genug von Hana, Hyosung, CL und den anderen gehört. Der Kerl ist unerreichbar. U. N. E. R. R. E. I. C. H. B. A. R. Wer den kriegt, darf sich quasi wie die Göttin im Olymp fühlen. Darum hat Diana das auch schon längst aufgegeben, sonst hätte sie nie Kikwang gebeten, mit ihr zu schlafen, um ihn vergessen zu können. Es gibt ja so viele Dinge, die Babsi gar nicht weiß. Aber sie will ihr Bild von Kikwang nicht zerstören, darum sagt sie einfach nichts und behält es für sich. Vor allem, dass es sein eigener Vorschlag war und sie nur darauf zurückgekommen ist. „Was für ein Auftritt~“, kommt es schon gut gelaunt vom Aufgang der Bühne, als die Jungs nach dem letzten Mal Shadow in einer Musikshow in den Raum zurückkehren. Sie haben gleich 3 Songs performt und die Fans sterben wohl gerade vor Glück. Junhyung bringt zudem gerade noch Flower. „Ihr wart toll!“, ruft Babsi und zeigt ihnen beide Daumen, aber nicht ohne ganz bedeutungsvoll keinesfalls in Doojoons Richtung zu blicken. Nach den Worten, die sie zu Diana gesagt hat, fühlt sie sich nun doch etwas komisch. Und beobachtet. Denn genau das tut Diana. Sie beobachten, wie sie sich verhält, wenn Doojoon im Raum ist. Und sie zieht ihre eigenen Schlüsse daraus – zwar die falschen irgendwo, aber naja. Interpretationssache. So, wie sie sich verhält, wirkt sie auf Diana eher, als hätte Doojoon das arme Mädchen abblitzen lassen. Wie er es bei so vielen macht, wenn sie sich trauen, ihn anzusprechen. Wie hat es Hana letztens gesagt? Man spricht keinen Leader an, der Leader selbst kommt auf einen zu. Was haben sie gelacht, als sie das gesagt hat. Doch Hana hat dabei seltsam ernst geklungen, jetzt wo Diana so darüber nachdenkt. „Ach, ist sie nicht süß.“, grinst Yoseob zwar das Mädchen an, meint aber damit seine Bandmitglieder. Die meisten von ihnen verschwinden bereits in der Umkleide, weil sie direkt nach dem Auftritt 14 Tage frei haben und zumindest die meisten von ihnen nach Hause zu ihren Eltern fahren werden. Bloß Junhyung bleibt in Seoul, weil er ja an den Wochenenden zu den Musikprogrammen hier sein muss und da sie nach Busan gezogen sind, würde sich der Reiseweg gar nicht richtig dafür auszahlen. „Wollt ihr noch etwas essen gehen?“, fragt sie und Hyunseung schüttelt den Kopf. „Ich nicht, ich fahre nachher gleich zu Hyunah, die schon drängt, dass ich in letzter Zeit nicht oft genug bei ihr war.“ Babsi kichert daraufhin. „Also ich hab nichts vor, meine Eltern brauchen mich erst morgen im Restaurant.“, sagt Yoseob und dreht sich um, „Doojoon?“ Der Leader der Gruppe zuckt nur mit den Schultern. „Irgendwer muss sie ja nach Hause fahren.“, sagt er und schmunzelt sogar dabei, was Babsi aber nicht sieht, da sie penetrant Yoseob anstarrt, der schon amüsiert die linke Augenbraue hebt. „Was ist mit dir, kommst du auch mit?“, fragt Babsi dann Dongwoon, der gerade den Reißverschluss seiner Jacke hochzieht und sie halb in seinen Gedanken versunken ansieht. „Huh?“, macht er, „Nein, ich fahr zu meinem Bruder, der fliegt nach Amerika, um zu studieren und ich muss mich von ihm verabschieden.“ „Verstehe, dann nächstes Mal, ja?“, fragt sie und beide, die abgesagt haben, winken ihr zu. „Ich komm auch mit.“, sagt nun Kikwang, den sie erst gar nicht fragen wollte. Sie dreht sich zu Diana und grinst sie breit an. „Dann müssen wir nur noch Junhyung fragen und können schon los – oder hast du was vor?“ Diana ist klar, dass dieser seltsam irre Blick keine Absage zulässt, also schüttelt sie ganz vorsichtig den Kopf. „Da kommt er.“, sagt Yoseob und stellt ihm die Frage: „Essen? Jetzt?“ „Wohin?“, will er wissen und Diana beäugt den Rapper kritisch. Er wirkt nicht allzu freundlich auf sie. Als Yoseob dann offenbar auf sie und Babsi deutet, wirft er ihr einen abschätzenden Blick zu. Sie hat gar nicht gehört, ob er was zu ihm gesagt hat. „Meinetwegen.“, murmelt er, aber nicht allzu begeistert. Er hat wohl bloß keine Lust, alleine zu Hause rumzusitzen, während die anderen hier mit ihr weggehen. „Hast du deine Wohnung schon abgefackelt?“, richtet er plötzlich das Wort an Babsi und Diana steigt nun völlig aus. Sie wundert sich, wie ihre Freundin mit diesem Kerl so gut klarkommen kann. Das ist schon keine Art mehr, die an Leo grenzt, sondern ein Mysterium für sich. Bei ihm muss man sich ja ständig schlecht fühlen, wenn er so fies ist. Überhaupt kommt ihr wenn, dann überhaupt Hyunseung noch am nettesten vor. Und vielleicht Yoseob, aber der sieht ihr zu engelhaft aus, als dass er wirklich so freundlich sein kann. Diana gibt ein leises Seufzen von sich, als sie kurz zu Doojoon sieht, der nun umgezogen aus der Umkleide kommt und sich sein Handy in die Manteltasche schiebt. „Wer ist alles mit dem Auto da?“, fragt er. „Ich.“, antwortet Kikwang, „Aber ich nehm Babsi mit.“ Die anderen werfen ihm einen komischen Blick zu und auch Babsi selbst sieht ihn nun verdutzt an. So viel dazu, dass er sich verhalten wird, als wäre es aus zwischen ihnen. Na klar. Sie sieht zu Doojoon, der gerade offensichtlich genervt zur Seite blickt und dann zurück zu Kikwang. „Nein, ich will nicht bei dir mitfahren.“, sagt sie und sieht Kikwang ernst an. „Wir müssen reden.“, erwidert Kikwang ernst. „Alter, Kikwang-“, murmelt Yoseob neben ihm und dreht sich um, murmelt dabei zwischen den Zähnen: „Ihre Freundin sitzt neben ihr, heb dir sowas doch auf, für wenn ihr alleine seid.“ „Nein, das muss jetzt sein.“, sagt Kikwang. Doojoon wirft nun seinem Sängern einen ernsten Blick zu, dann schaut er Babsi wieder an. Warum hat er auch erwartet, dass sie ihre Haare heute so trägt, dass man es sieht? Er hätte was sagen sollen… „Ich fahre bei Doojoon mit.“, sagt sie ernst, steht auf, zieht völlig automatisch die arme, sich überflüssig fühlende Diana hinter sich her und bleibt plötzlich vor den Jungs von VIXX stehen. Sie wirft Taekwoon einen Blick zu und sieht, dass er sie neugierig mustert. „Wollt ihr mitkommen, wir gehen was essen.“ „Wer ist wir?“, fragt Hyuk amüsiert. „Wir und… die Jungs hier.“, hilft Diana aus und lächelt zermürbt. Hyuk wirft den 4 Jungs von BEAST einen Blick zu und nickt dann. „Klar.“, sagt er. Hakyeon schüttelt den Kopf, nachdem er Doojoon einen seltsamen Blick zugeworfen hat, wie Diana findet. „Nein, danke. Hab schon gegessen.“, sagt er und lächelt ganz komisch. Er ist so ein schlechter Lügner. „Nein.“, antworten Ken und Ravi einstimmig. Hongbin dafür meint wiederum: „Wieso nicht.“ Taekwoon sagt einfach gar nichts und geht mit den anderen 4 weg. „Das sind dann… wie viele sind wir… 8 Leute, Mum.“, spricht Yoseob in dessen Handy. Jetzt weiß Diana zumindest, dass es offenbar ins Restaurant seiner Eltern geht. Die Fahrt dorthin ist wirklich seltsam. Diana sitzt mit den beiden Jungs von VIXX auf der Rückbank im Auto von Doojoon, wo sie sich keinen einzigen Tag in ihren Gedanken hat sitzen sehen. Babsi sitzt neben ihm auf dem Beifahrersitz und starrt penetrant aus dem Fenster neben sich, während ihr Doojoon immer wieder Mal so einen komischen Blick zuwirft, den Diana nicht einordnen kann. Als er plötzlich sie im Rückspiegel ansieht, ist ihr, als würde ihr der Magen in den Hals kriechen. Sie hat ja keine Ahnung, wie unangenehm es für die anderen 3 in Kikwangs Auto sein muss, aber wohl fühlen sich die wahrscheinlich auch nicht. „Du hast gesagt, ich brauch nichts sagen.“, kommt es nun im Meckerton über Babsis Lippen. Diana spitzt sofort neugierig die Ohren, weil das die erste Interaktion der beiden an diesem Abend ist. „Ich weiß.“, antwortet er und sie sieht, dass er überhaupt nicht frei spricht – liegt bestimmt daran, dass sie 3 hier hinten sitzen. Hyuk und Hongbin sind jedenfalls in ein Gespräch über ihren Song vertieft, den sie im Moment performen. Das Mädchen auf dem Beifahrersitz atmet laut aus und fächert sich mit der Hand zu. Sie bereut es, sich keinen Haargummi mitgenommen zu haben, hier im Auto ist es verdammt warm. Im Restaurant ist es dann auch nicht besser. Es wird schon längst gegessen und die beiden Jungs von VIXX unterhalten sich zu Dianas steigender Verwunderung ganz prächtig mit den anderen 4. Zu ihnen scheinen sie nicht so ungut zu sein, wie etwa zu Diana. Kikwang aber ist die ganze Zeit mucksmäuschenstill. Er stopft sich in seinem Frust einfach alles, was er auf die Schnelle zu fassen bekommt, in den Mund und wirft Diana einen Todesblick zu. „Sieh mich nicht so an, ich hab es ihr nicht gesagt.“, flüstert sie leise, in der Bange, dass Hongbin das hört, der direkt neben ihr sitzt. Aber der weiß es ja ohnehin schon… genauso wie die anderen von VIXX. Sie sind echt gute Zuhörer, das muss Diana ihnen lassen. „Wer dann, meine Oma?!“, raunt er unterschwellig und sieht düster zu Doojoon, der neben ihm sitzt und unentwegt sein Essen in Beschlag hat, weil ihn das ganze Drumherum wie immer nicht interessiert. Er ist wirklich nur hier, um anschließend Babsi nach Hause zu fahren. Es wundert Yoseob schon, dass er überhaupt mitgekommen ist. Der schiebt sich gerade einen Löffel Reis in den Mund, als sich Babsi gegenüber von ihm die Haare hinter ihr Ohr streicht, weil sie die Hitze einfach nicht mehr aushält. Da es viel zu kalt für eine Sommerfrisur ist, da man in Korea fast schon einen sibirischen Winter erlebt, wenn mal erst der Schnee fällt, muss sie sich wohl erst damit abfinden. Gut gelaunt kaut Yoseob und schiebt sich den nächsten Löffel in den Mund. Hebt danach seinen Blick, um Babsi anzugrinsen, da sie ihm gerade frech das letzte Stück Huhn vor der Nase weggeschnappt hat und verschluckt sich an seinem Reis, den er vor Schock gerade eingeatmet hat. „Woah, was ist los?“, fragt Junhyung und klopft seinem Kumpel mehrmals auf den Rücken. Er hämmert schon fast drauf, während sich Yoseob auf die Brust schlägt und seine Mutter mit einer Wasserflasche angerannt kommt. Als er sich erholt hat, atmet er einige Male tief durch und fragt sich, wie er den Anfall gerade überleben konnte. Dann starrt er Babsi irritiert an. Die runzelt die Stirn, weil sie nicht weiß, was sein Problem ist. „Was?“, fragt sie und er schüttelt plötzlich ganz irre den Kopf. „Nichts.“, sagt er und setzt nochmal an, um sich einen groooßen Schluck Wasser zu genehmigen. Den behält er einen Moment im Mund und als er ihn endlich seine Kehle entlangfließen lässt, räuspert er sich und sieht zur Restauranttheke rüber. „Ich glaub, ich brauch was Hartes.“ „Ihr habt ja frei, wieso nicht.“, erwidert Diana schulternzuckend und schiebt sich ebenfalls Reis in den Mund. „Uh-huh.“, erwidert Yoseob nur, ohne sie anzusehen. Diana lehnt sich nach vor und sieht zu Babsi rüber. Warum starrt er sie so fassungslos an? Vor ihr lässt Kikwang gerade seine Stäbchen fallen. Die Metallstäbchen verursachen ein lautes Klirren, weshalb Hyuk und Hongbin ihm einen Blick zuwerfen, sich aber danach gleich wieder in ihr Gespräch vertiefen. Da Diana nicht weiß, was sie sonst tun soll, fängt sie an, mit Doojoon zu reden. „Jetzt habt ihr 14 Tage frei. War ein toller Auftritt übrigens.“ Er aber scheint nicht allzu gesprächig zu sein. „Danke.“, sagt er und mustert sie. „Du bist nicht mehr mit Jiyong zusammen?“ Erstaunt runzelt sie ihre Stirn. „Woher-“ „Deine Hand.“, sagt er, „Du trägst keinen Verlobungsring mehr.“ „Oh.“, sagt sie und sieht zu ihrer Hand runter. „Stimmt.“ Der Kerl ist ganz schön aufmerksam. Sie sieht zu seinen Händen und stellt überrascht fest, dass er einen schwarzen Ring am Zeigefinger trägt. Ihm hätte sie eher etwas Silbernes zugetraut, so wie seinen Ohrschmuck zum Beispiel. Aus reiner Neugierde sieht sie sich nun die Hände aller Koreaner an. Hyuk und Hongbin tragen silberne Ringe, Kikwang ebenfalls, Yoseob gar keinen – genauso wenig wie Babsi – und Junhyung trägt ebenfalls einen schwarzen. Ebenfalls am Zeigefinger. Scheint wohl aktuell ein Trend zu sein, das macht Taekwoon ja ebenfalls, soweit sie es in ihrer Erinnerung hat. Interessant, wie viele Koreaner in ihrer Freizeit Schmuck tragen. Weil sich ihr gegenüber scheinbar nichts mehr bewegt, mustert sie nun Kikwang neugierig. Er scheint in so einer Art Schockstarre zu sein, jedenfalls starrt er gerade wortlos sein Essen an, während die Stäbchen noch irgendwo liegen. „Alles… okay?“, fragt sie und sieht, wie Junhyung sich zu dem Sänger dreht und anschließend amüsiert die Mundwinkel nach oben zieht. Was sieht der Rapper nicht arrogant dabei aus. „Ah, es ist schon so spät, wir müssen in den Dorm zurück – morgen haben wir den nächsten Auftritt.“, sagt Hyuk und tippt Diana auf die Schulter. „Willst du mitkommen, oder kommst du später?“ „Nein, ich… komme glaube ich gleich mit.“, sagt Diana und verabschiedet sich schnell von den anderen. So gesehen war es ja ein netter Abend und sie hat ganz gut mit zumindest Yoseob geplaudert. Als sie aus dem Restaurant kommen, steht bereits ein Taxi vor der Tür, um sie in die WG zu bringen. Auf der gesamten Fahrt und auch später noch denkt sie darüber nach, wie seltsam sich Kikwang am Ende verhalten hat. Es ist ihr ein Rätsel, aber sie kommt auf keinen möglichen Grund dafür. Zurück am Tisch löst sich Kikwang langsam aus seiner Schockstarre und schüttelt plötzlich ungläubig den Kopf. Babsi entschuldigt sich, weil sie auf die Toilette muss, wo er ihr auffällig unauffällig hin folgt, während Yoseob gerade tatsächlich aufsteht, um sich etwas Härteres zu trinken zu holen. „Wer ist es?“, fragt Kikwang, als er sie am Handgelenk packt und zu sich zurückzieht. „Hey!“, ruft Babsi und entzieht ihm augenblicklich ihre Hand aus seinem Griff, „Das geht dich nichts an!“ „Du-“ Kikwang verstummt und schüttelt einfach nur den Kopf. Seine Augen werden glasig. „Tu nicht so, als ob es dir leidtut. Du hast immerhin mit Diana geschlafen.“, wirft sie ihm an den Kopf. „Ich weiß und das tut mir wirklich-“ „Sag es nicht.“, faucht sie ihn an, „Diese Worte haben nichts zu bedeuten, wenn man den Sinn davon nicht versteht, hörst du?!“ Sie greift nach der Tür zu den Mädchentoiletten und beendet damit das Gespräch – in der Hoffnung, dass er verschwunden ist, wenn sie wieder rauskommt. Junhyung, der gerade mit Doojoon alleine am Tisch ist, schmunzelt amüsiert seine leere Reisschale an. „Sie trägt keinen Ring.“, stellt er seine Aussage einfach Mal in den Raum. Doojoon runzelt die Stirn. „Gut kombiniert.“, meint er ehrlich erstaunt. Der Rapper entgegnet ganz lässig: „Du hast es einfach schon so lange nicht mehr getragen, dass es auf der Hand liegt. Auch wenn’s den anderen nicht auffallen wird, weil sie keinen Ring trägt.“ Sein Leader zuckt aussagekräftig mit den Augenbrauen und wirft Yoseob einen Blick zu, der nach wie vor an der Bar steht und sich einen Drink mixt. Was heißt einen – er mixt gleich für die ganze Runde; schließlich gibt es Taxis und die Autos können abgeholt werden. „Vielleicht geb ich ihr den auch gar nicht.“, sagt Doojoon, „Mir passiert ja nichts, wenn nicht.“ „Nein.“, stimmt ihm Junhyung zu, „Aber vielleicht macht es für sie einiges leichter.“ „Meinst du?“, stellt ihm Doojoon eine simple Gegenfrage, „Das bezweifle ich, dann lässt es sich viel schneller eingrenzen, von wem sie den hat.“ „Stimmt auch wieder.“ Yoseob kommt an den Tisch zurück und knallt die Gläser förmlich vor sie hin. „Woah.“, sagt er und schüttelt den Kopf, „Sie lässt es ja ganz schön krachen.“ Wieder ist es Junhyung, der amüsiert grinst und sich sofort einen großzügigen Schluck des Getränks gönnt. Yoseob macht die besten Drinks, da sagt er nie nein. Doojoon aber lehnt dankend ab – er hat vor, heute noch mit dem Auto zu fahren. Kikwang schüttet das Zeug beinahe auf zwei Zügen runter, als er zurück kommt und auch Babsi lehnt dankend ab. Junhyung kommt nicht umhin, sie in einer von ihr unbemerkten Minute amüsiert zu mustern. Das verspricht noch einige interessante Momente. Schrille Geräusche, die schon auf ein übelerregend buntes Videospiel schließen lassen, hallen immer wieder durch den Raum. Gefolgt von Rascheln, wenn wieder Mal Zeit ist, in die Chipstüte zu greifen und natürlich dem Kauen, das daraufhin ertönt. „Oh, hau ab da!“, ruft Changjo mit vollem Mund, schiebt sich das gerade Mal durchgebissene Chipsstück nach hinten zu den Backenzähnen und gibt Babsi einen Rempler, dass sie fast schon mit Karacho im Spiel gegen die nächste Wand fährt. Sie spielen hier gerade die BETA Version von Mario Kart 8 – und das auch nur, weil Changjos Vater in einer Spielefirma arbeitet und daher ein paar gute Kontakte nach Japan hat. Genau genommen ist er einfach der Vertreter von Nintendo hier in Korea. Es hat schon so seine Vorteile, mit dessen Sohn befreundet zu sein – neben ihnen beiden liegen so einige Spiele, die sie in den letzten Tagen zusammen durchgespielt haben. Nach der Zeit werden sie aber alle irgendwann langweilig, weil Nintendo dennoch fast nur Kinderspiele rausbringt und die beiden alle Rätsel binnen Sekunden lösen. „Ich hab Mal gehört, dass Nintendo die gruseligsten Botschaften in den Spielen versteckt.“, wirft Babsi ein und greift in die Chipstüte, als der Ladebildschirm erscheint, weil die Runde zu Ende ist. Changjo hat – wenn auch mit unfairen Mitteln – gegen sie gewonnen. „Zum Beispiel?“, fragt er, als er den Kopf zu ihr dreht. „Naja, in Pokémon zum Beispiel-“, fängt sie an, „-da soll es ja diesen Lavandiafluch gegeben haben, dass die Musik so schrill war, dass manche davon verrückt geworden sind. Es sollen sich sogar ein paar umgebracht haben deswegen.“ Sie sieht den Koreaner neben sich aus geweiteten Augen an. Er runzelt die Stirn. „Das ist keine Botschaft, sondern ein Fehler gewesen.“, murmelt er, „Außerdem ist das schon viele Jahre her und längst korrigiert worden.“ „Nintendo sagt dazu offiziell nichts.“ „Ich weiß, darum wirst du das auch für dich behalten.“ „Klar. Und was ist mit Harvest Moon, wo sich hinter der Handlung versteckt, dass die Hauptperson von wem entführt worden ist, weil sie nicht mehr aus der Stadt rauskommt?“, fragt sie. „Das ist Animal Crossing, was du meinst.“, korrigiert er sie. Sie öffnet den Mund ganz weit und holt tief Luft. „Ist das wirklich so?!“, fragt sie. „Ich weiß nicht, du musst hier alleine schlafen und machst dir doch jetzt schon in die Hosen.“, sagt er und grinst dabei hämisch. Sie holt danach aus, seinen Oberarm zu schlagen, verfehlt aber bei Weitem. „Halt die Klappe!“, lacht sie und steht auf, um die Konsole abzuschalten. „Willst du Ramen oder sowas?“ „Naja, ich muss jetzt los, Hyuk hat noch immer mein Mathebuch und ich hab noch keinen Strich für den morgigen Test gelernt.“, gesteht er und seufzt genervt. Alleine wenn er daran denkt, dass morgen dieser dämliche Test ist, wünscht er sich plötzlich einen ganz fiesen Beinbruch oder so. „Oh, na dann gehen wir rüber, ich wollte Diana sowieso besuchen.“, sagt sie, was irgendwo ein wenig gelogen ist. Aber sie kann darüber gar nicht weiter nachdenken, weil er sie schon ertappt hat. „Lüg doch nicht, du hast bloß Schiss alleine, weil du dir schon wieder zu viele Geistervideos auf YouTube reingezogen hast.“ Sie setzt ein ertapptes Grinsen auf und hebt dabei unschuldig die Hände. „Ich kann auch nichts dafür.“, sagt sie und geht schon rüber zu ihren Schuhen, um in sie reinzuschlüpfen. „Warum schaltest du das blöde Zeug nicht einfach weg?“, fragt er stirnrunzelnd. „Keine Ahnung, das fesselt einen dann so… bis man merkt, dass man alleine im Dunkeln sitzt und das einzige Licht vom Laptop kommt.“ Ihre Stimme wird immer unterschwelliger, der junge Koreaner neben ihr lacht sie schon längst aus. Wobei bei ihm Auslachen eher ein amüsiertes Schnauben ist, als richtiges Lachen. Sehr viele Emotionen scheint er ja nicht zu zeigen. „Du solltest nicht so viel Ramen essen, das bläht dein Gehirn auf.“, sagt er und piekt sie mit dem Zeigefinger an der Stirn, wodurch sie etwas nach hinten kippt. „Hey!“ Sie versucht seine Hand weg zu schlagen, aber er ist wie immer schneller als sie. „Das geht eben am schnellsten, wenn ich Hunger habe. Ich weiß nicht, momentan koche ich einfach nicht gerne.“ Sie schließt bereits die Tür hinter sich und schiebt sich ihr Handy, das sie geistesgegenwärtig noch ergriffen hat, in die Bauchtasche ihres dicken Pullovers, dessen Kapuze sie sich nun aufsetzt. „Lass dir doch von deinem Typen Essen bestellen. Das muss doch drin sein, so wenig verdienen wir Idols ja auch wieder nicht.“ Erstaunt dreht sie den Kopf zu ihm. „Du hast es mitgekriegt?“, fragt sie fast schon ein wenig peinlich berührt. Ihm aber scheint das ziemlich den Rücken runter zu rutschen, mit wem sie was auch immer tut. Changjo zuckt nur mit den Schultern. „Ich dachte, ihr verdient gerade am Anfang nicht viel Geld.“, sagt sie. „Das ist relativ.“, erwidert er und tritt neben ihr aus dem Aufzug, geht den schmalen Flur entlang und öffnet die Tür zum Wohnhaus, um sie ihr danach noch aufzuhalten, wenn er schon draußen steht. „Wir verdienen pro Kopf im Jahr so um die 1,5 Millionen Won (ca. 10.000 Euro) – Idols, die neu im Geschäft sind, kriegen natürlich deutlich weniger und manche kriegen mehr.“ „Ist aber nicht viel, wenn ihr euch dann eine Wohnung finanzieren müsst und davon leben müsst. Ich meine, auch wenn ihr zusammenlegen könnt-“ „Wir zahlen keine Miete.“, sagt er und sie sieht ihn erstaunt an. „Echt nicht?“ „Nein.“, meint er kopfschüttelnd und schlendert mit ihr um die Ecke zur Hauptstraße, weil sie hier deutlich schneller zur VIXX WG rüberkommen. „Wir zahlen keine Miete, kriegen die Schule und alle Materialien dafür vom Entertainment finanziert und wenn wir drehen oder auftreten, ist das Essen dort auch umsonst.“ Sie starrt ihn nun ganz perplex an. „Dann sind das ja… wow, das ist viel Geld, um nur Spaß zu haben.“ „Sag ich ja.“, meint er mit den Schultern zuckend, „Ich mein, du solltest ihn vielleicht nicht einfach direkt deshalb anpampen, dass er dir gefälligst Essen zahlen soll, sonst bist du das Ding wohl schneller los, als du es vielleicht willst.“ „Was für ein Ding?“ „Deinen Boseog.“, sagt er und sieht sie dabei kurz an, dann hebt er die Hand und zeigt nach rechts. „Da lang, sonst kommen wir zum Park und da sind immer eine Menge Fangirls.“ „Alles klar.“, erwidert sie und greift sich gedankenversunken zu ihrem Ohr. „Kann es sein, dass die Leute komisch reagieren, wenn sie sehen, dass ich das Ding am Ohr hab?“ Sie denkt da an eine ganz bestimmte Situation zurück – etwa im Restaurant, als Kikwang so durchgedreht ist. „Wie meinst du?“, fragt Changjo und runzelt verwirrt die Stirn. „Naja, dieses…“ Wie hat er es genannt? „Boseog. Wenn das wer sieht, meine ich.“ Er blickt sie ein paar Sekunden lang an und schiebt seine Zunge gegen seine Backenzähne. „Hat er dir das Ding einfach umgeschnallt und dir nicht erzählt, wie das funktioniert oder wie?“ Babsi starrt ihn an, als hätte er ihr gerade ins Gesicht geschlagen. „Nein, wir haben… sogar öfter darüber geredet, aber das ist alles… ein wenig komisch, finde ich… hast du sowas schonmal gemacht?“ „Nein.“, sagt er schnell, „Sowas ist mir viel zu blöd, ich bin doch kein Hündchen von jemandem.“ Auf ihren Blick hin, öffnet er den Mund und stottert irgendwelche unsinnigen Buchstaben, weil er sich gerade selbst dafür ohrfeigen könnte, sie damit indirekt als so etwas bezeichnet zu haben. „Ich meine- ehm, ich- tut mir… tut mir leid.“ Peinlich berührt senkt er sein Gesicht und starrt hochrot den Bürgersteig vor sich an. „Ich betrachte mich nicht als Hündchen…“, nuschelt sie kleinlaut und steckt ihre Hände in die Bauchtasche. „Das meine ich nicht.“, sagt er, „Aber ich kann es mir aussuchen, ob ich will oder nicht. Wenn du einen von denen abblitzen lässt, bist du für normal völlig am Arsch.“ Ihr ist es unangenehm, mit ihm darüber zu reden. Vor allem, weil sie sich dafür schämt, nicht so gut über das alles Bescheid zu wissen. Also stimmt sie ihm lediglich zu: „Da hast du Recht.“ Und wechselt dann mit einem ganz unguten Gefühl im Magen das Thema. „Ich find das echt seltsam.“, sagt Diana ernst und lehnt sich mit der Tasse heißen Kakao über den Tresen, um dort Taekwoon anzustarren. Er gibt ihr seit geschlagenen 3 Minuten keine Antwort auf ihre Frage. Warum nimmt man das Mädchen in eine WG mit, in der die anderen gerade schlafen oder sich einen Film ansehen? „Jetzt sag schon endlich!“, drängt sie und nimmt den letzten Schluck daraus. Taekwoon seufzt und rollt genervt mit den Augen. Seit sie hier bei ihnen untergekommen ist, scheint das wohl ihr Lieblingsthema zu sein. Ihm ist klar, dass es sie von ihren eigenen Problemen ablenkt, dass ihr zum Beispiel Jiyong haufenweise SMS schreibt und sie deshalb schon permanent ihr Handy abgedreht hat. „Ich schätze Mal, sie soll danach abhauen.“, meint nun Hyuk neben ihr und greift an ihr vorbei zur Schale mit dem Obst, um sich einen Apfel zu nehmen. „Das ist ja echt fies.“, sagt sie darauf und schiebt die Tasse einfach vor sich her, bis Leo sie wortlos nimmt und in den Geschirrspüler stellt. „Naja, so läuft das nun mal.“, erwidert Hyuk und zuckt belanglos mit den Schultern. Er wirft dem Sänger an der Spüle einen unterschwelligen Seitenblick zu. „Und, wo warst du gestern Abend noch so?“ Diana starrt nun kleinlaut in Taekwoons Richtung. Stimmt ja, der war gestern nicht hier, als sie mit Hyuk und Hongbin zurück in die WG gekommen ist. „Nicht hier.“, antwortet der aber nur ausweichend und ihr ist klar, dass er keine Widerrede darauf dulden wird und Hyuk besser resignierend aufgeben sollte. „Du fängst doch jetzt nicht schon wieder so an.“, seufzt Hyuk und beißt wieder in den Apfel. Mit vollem Mund und schmatzend meint er nun: „Ich dachte echt, das hört auf, wo du dich doch endlich so süß in wen verknallt hast.“ Gerade verzieht Diana noch angewidert die Nase, da knallt Leo plötzlich vor sie eine Hand voll Metallstäbchen. Sie zuckt erschrocken zusammen und starrt ihn an. Hyuk ist sowas von tot. „Hyuk! Leo!“ Hakyeon steht schon da und will schlichten, aber es ist längst zu spät. „Hey, jetzt ehrlich.“, meint Sanghyuk genervt, „Die beiden haben doch gut zusammengepasst. Er hatte wen zum Beschützen und sie hatte wen, der auf sie aufpassen kann. Ich mein, nen Geomjeong kriegst du nicht einfach so schnell.“ „Hyuk.“, faucht Hakyeon schon wieder. Taekwoon starrt ihn aus so dunklen Augen an, dass Diana Angst hat, er schlägt ihm jeden Moment mitten ins Gesicht. Dann dreht sich Hakyeon zu Leo und legt ihm aufbauend die Hand auf die Schulter. „Ich weiß, das gestern war heftig. Wenn du willst, finde ich für dich raus, wer es ist.“ Leo aber schüttelt nur den Kopf. „Was soll das bringen, es ist sowieso zu spät.“, murmelt er fast schon niedergeschlagen und Diana sieht ihn ganz fasziniert an. So hat sie ihn ja noch nie erlebt. „Wovon redet ihr?“, fragt Hyuk und beißt wieder beim Apfel ab. Dass Koreaner auch immer schmatzen müssen, denkt sich Diana seufzend. N seufzt nun und wirft Taekwoon einen Blick zu, der gerade mühselig die letzten Teller in einen der vor ihm hängenden Schränke stellt und schüttelt dann ganz leicht den Kopf. „Es hat dir doch gar nichts gegeben, oder?“ „Nein.“, erwidert Taekwoon nun, „Darum lass ich das jetzt auch. Wenn ich sie nicht haben kann, dann keine.“ Seufzend dreht er den Kopf weg und fährt sich wirr durch die Haare. „Gott, klingt das bescheuert.“ „Gar nicht, du stehst zu deinen Gefühlen. Das ist sehr männlich.“, wirft Hyuk kauend und schmatzend ein. Auf Dianas Blick hin dreht er ihr fragend, mit der größten Unschuldsmine, die sie je gesehen hat, das Gesicht zu und hebt wortlos seine Augenbrauen. „War das jetzt ein Witz?“, fragt sie und Hyuk schüttelt mit ernstem Gesicht den Kopf. „Nein. Ist es bei euch in Österreich so seltsam, wenn jemand sagt, was Sache ist?“ „Schon eigentlich, ja…“, murmelt sie und überlegt, wann sie jemals mitbekommen hätte, dass ein Kerl über seine Gefühle gejammert hätte. „Warum hast du es ihr dann nicht gesagt?“, fragt sie nun Taekwoon. „Es ist sowieso zu spät.“, erwidert er. „Nichts ist zu spät, wenn man jemanden liebt.“, meint sie ganz matt. „Meine Rede.“, sagt Hyuk und scheint nun endlich mit seiner Mahlzeit fertig zu sein. Wie groß waren denn bitte die Bissen, die er da vom Apfel gerissen hat?! „Er hat Recht.“, meint nun Hakyeon zermürbt und Diana wechselt mit dem Maknae einen Blick. „Womit denn? Dass es zu spät ist?“, fragt Diana, die nicht glauben kann, dass Leo offenbar so einfach aufgibt, wenn doch seine Gefühle so stark sein sollen. „Hyung-“, beginnt Hyuk, doch dann spricht Hakyeon das aus, was wohl der schlimmste Alptraum in so einer Situation ist. „Sie hat einen Boseog am Ohr.“ Hyuk öffnet den Mund und starrt seinen Leader völlig benommen an. Diana blickt zwischen den beiden hin und her und kennt sich gerade überhaupt nicht mehr aus. „Seit wann?“, fragt Hyuk schließlich. „Ich hab ihn gestern gesehen.“, nuschelt Taekwoon so leise, dass man es fast nicht hören kann. „Hyung, du hättest ihr einen Banji geben sollen, als du noch die Gelegenheit dazu hattest, das Teil greift über einem Boseog.“, brabbelt es in einem Durch aus Hyuks Mund, „Wer macht denn sowas überhaupt, aiishhh jinjja, das gibt es doch nicht. Nur, weil sie eine Yeowang ist, wirft sich der nächste an sie ran.“ „Sie ist nicht nur ne Yeowang, sondern war mit nem Geomjeong zusammen.“, kommt es links von Diana, als sich auch noch Ken zu ihnen gesellt und sich neben ihr auf einen der Hocker setzt. Die blickt allerdings nur mehr verstört mit offenem Mund und verzogenen Augen von einem zum anderen und kommt gar nicht mehr mit, worum es überhaupt geht. Reden die Chinesisch oder was ist los?! „Ja, aber wer hat denn davon gewusst, das ist absurd.“, sagt Hyuk jetzt wieder und lehnt sich etwas zurück, um Jaehwan anzusehen, „Sie hatte weder den Banji, noch haben die beiden offen darüber gesprochen.“ „Ach, Banji hin oder her, wenn überhaupt, dann wissen die Leute von Yongguk und das war’s auch schon.“, meint Hakyeon andächtig. Diana wird noch immer nicht schlauer. „Banji?“, wiederholt sie fragend, „Boseog? Yeowang? Geomjeong?“ Sie schüttelt vehement den Kopf. „Wovon zum Teufel redet ihr da überhaupt?!“ Doch die Jungs blenden sie vollkommen aus. „Der hat ihr doch auch keinen Boseog gegeben.“, sagt Hyuk abweisend, „Zählt das überhaupt?“ „Natürlich zählt das nicht.“, meint Ken augenrollend, „Es weiß doch fast jeder, dass zwischen den beiden nichts gelaufen ist – darum zählt auch Kikwang nicht.“ Er legt Diana eben die Hand auf die Schulter. „Sorry, Diana, aber das musste gesagt sein. Ich rede schon nicht mehr von ihm.“ „Woah, dann ist sie ja momentan eine der gefragtesten Yeowangs, die es seit Langem gab.“, sagt Hyuk und hebt fast schon begeistert seine Augenbrauen, „Kein Wunder, dass sich dann so einer um sie umsieht.“ „So einer?“, fragt Diana nun und sieht den Maknae verwirrt an. „Naja…“ Hyuk wischt sich mit dem Handrücken über die Lippen und meint schließlich: „Es ist klüger, die Finger von so einem zu lassen, weil man danach von allen gehasst wird.“ Dabei gestikuliert er ein wenig wirr mit den Händen. „Nicht, dass sie nicht jetzt schon von allen gehasst wird, weil sie ausgerechnet Taekwoon als ersten gekriegt hat, aber-“ Er hält inne und blickt ganz andächtig in die Raumecke hoch. „So gesehen ist es sogar gut für sie, da passiert wenigstens nichts…“ Jaehwan seufzt, weil der Jüngste so sehr vom Thema abschweift. „Warum gibst du ihn ihr nicht einfach jetzt? Du weißt doch, dass sowas drübersteht.“, fragt er Taekwoon, während Hyuk das arme Mädchen nur noch mehr verwirrt. „Und offenen Krieg riskieren?“, erwidert Leo, ehe er den Kopf schüttelt. „Nein danke, da tu ich ihr nichts Gutes und unserer Band auch nicht. Wer weiß, wer sie überhaupt derzeit hat.“ „Wie gesagt, ich kann es gern für dich rausfinden.“, sagt Hakyeon. Hyuk hat aufgegeben, seine Ausführungen zum Besten zu geben und meint nun allgemein in die Runde gewandt: „Sie braucht ernsthaft jemanden, wenn er ihr das wieder abnimmt. Wer weiß, ob der Kerl so eine Geduld mit ihr hat, wie sie das vielleicht braucht.“ „Wir reden hier noch immer über Babsi, oder?“, erkundigt sich Diana. Sie versteht zwar nur den halben Sinn dieser Unterhaltung, weil ihr einfach das Wissen über die Bezeichnungen vorhin fehlt, aber wie sich die Aussagen gerade entwickeln, gefällt ihr ganz und gar nicht. Ihr Beschützerinstinkt meldet sich mal wieder. „Wir reden die ganze Zeit über sie.“, sagt Hyuk. „Jetzt übertreibt mal nicht, das ist nicht das erste Mal, dass sowas ist.“, meint Hakyeon ernst, um die Runde zu beschwichtigen. „Derzeit sind auch ziemlich viele im Umlauf.“, wirft Ken ein, der sich einen Keks in den Mund schiebt und ihn lautstark zwischen seinen Zähnen zerbröselt. „Hakyeon kann es jedenfalls nicht sein, der hat seinen schon seit 2 Wochen oben.“, witzelt Hyuk nun wieder und erhält dafür einen kühlen Blick von seinem Leader. „Ich kenn mich ehrlich nicht aus, wovon ihr da redet.“, sagt Diana verstört und fände es echt nett, Mal auch ein wenig in ihrer ganzen Verwirrung aufgeklärt zu werden. „Womit kennst du dich nicht aus?“, fragt Hyuk, „Du warst doch mit GD zusammen, hat er dir nichts darüber erzählt, wie das funktioniert? Oder T.O.P? Dein best friend und so?“ „Nein, ich hab ihr damals von der Datingszene erzählt.“, meint Hakyeon nüchtern. „Seitdem hab ich mit keinem mehr darüber geredet.“, sagt Diana und sieht ihn nun an, „Gibt es da noch was, das man wissen sollte?“ Hakyeon gibt ein amüsiertes Schnauben von sich. „Natürlich gibt es da mehr, dir alles zu erzählen, würde über eine Stunde dauern. Du weißt nur das, was für dich wichtig ist, alles andere ist nebensächlich.“ Er klopft Taekwoon auf die Schulter. „Ich und Leo hier passen schon auf dich auf, dass du sowas nicht auch kriegst. Und wenn es heißt, dass dir der Gute hier einen Banji verpassen muss, damit die Leute die Finger von dir lassen.“ „Ich geb ihr meinen sicher nicht.“, murrt der Sänger neben ihm und schenkt seinem Leader einen düsteren Blick. Dann wirft er Diana einen Blick zu. „Nichts gegen dich, aber ich will ihn bei mir haben, wenn er Mal wirklich nötig wird. Ich hab nicht vor, zuzusehen, wie sie von den anderen in der Luft zerrissen wird.“ „Davon abgesehen, was für Konsequenzen das hat, wenn du ihn ihr danach dann wieder nimmst…“, wirft Ken nun unterschwellig ein, schüttelt dabei ganz verstört den Kopf. Der Ältere geht rüber zu Hongbin, weil er langsam genug von der Unterhaltung hat. Hongbin sitzt mit seinen Kopfhörern auf dem Sofa und sieht sich einen Actionfilm an. Diana dreht den Kopf zu Ken. „Was ist ein Banji?“, fragt sie nun. „Ein Ring.“, erwidert dieser. Er hat ja keine Ahnung, dass sie überhaupt nichts über die vielen weiteren Dinge weiß, die noch in der Szene rumgeistern, darum belässt er es bei dieser simplen Information. „Ein ziemlich wertvoller Ring.“, sagt Hyuk und schüttelt den Kopf, als sie ihn ansieht, „Und damit meine ich nicht den materiellen Wert.“ „Es gibt nicht viele, die so nen Ring haben. Aber-“ „Aber er steht über dem Boseog.“, sagt Diana und der Maknae neben ihr nickt. „Genau.“, stimmt er ihr zu. Im nächsten Moment läutet es an der Tür. „Oh, das muss Jonghyun sein, der holt sein Mathebuch. Um die Zeit erst nämlich.“ Er huscht rüber zur Gegensprechanlage und drückt dort auf einen Knopf, um ihn ohne Worte reinzulassen. Als nächstes greift er nach der Türklinke und lässt die einen Spalt offen stehen, damit er reinkommt und er selbst in der Zwischenzeit in sein Zimmer flitzen kann, um das Schulbuch zu holen. Diana greift nach einem der Kekse, die Jaehwan schützend vor Taekwoon fernhält, während sie aus dem Flur draußen bereits 2 Stimmen hören kann. Sie weiß nicht, wer dieser Jonghyun sein soll und ist ehrlich schon gespannt darüber, mit wem Hyuk wohl in eine Klasse geht. „Aaaaach, hör auf mit diesem Kinderkram, du sieht dir aber wirklich zu viele bescheuerte Videos an.“, hört sie eine Stimme, die ihr sogar bekannt vorkommt. Ist das nicht Changjo von Teen Top? „Naja, aber überleg doch Mal logisch.“, hört sie nun Babsis Stimme und anhand der Reaktionen der anderen beiden geht sie davon aus, dass auch sie wissen, welches Mädchen da wohl bei dem Sänger ist. „Wieso sollte Mario der Böse sein, er rettet die ganze Zeit Peach.“ „Na und, aber da gibt es noch 2 Mädchen, der ist der totale Weiberheld, außerdem – wieso ist er immer so gemein zu Donkey Kong?“, erwidert Babsi und schon stehen sie in der Tür im Eingangsbereich, wo der junge Koreaner nun seine Hände in seine leuchtend gelbe Winterjacke schiebt und sie ernüchtert ansieht. „Vielleicht, weil er Peach entführt hat?“ „Nein, anfangen tut das Ganze mit einem Spiel, das noch auf dem uralten, ersten Gameboy zu spielen war. Da hat Mario – nicht Donkey Kong – die böse Tat begangen.“ „Aha und die wäre?“ „Na, er hat das Kind von Donkey Kong in einem Käfig und wirft immer wieder Fässer nach ihm, damit er nicht hochkommt. Hast du das nie gespielt?“ „Nein, das war deutlich vor meiner Kindheit. Wohl in den 5 Jahren, die du noch hattest.“, ärgert er sie ein wenig und sieht mit gehobenen Augenbrauen zu Hyuk, der ihm schon mit einem Buch in der Hand entgegen kommt. Diana fragt sich, warum die meisten der Typen, mit denen Babsi neuerdings rumläuft, auch immer so arrogant wirken müssen, wenn sie einen auch nur ansehen. „Frag doch deinen Dad, der weiß sicher Bescheid.“, meint Babsi und sieht nun durch den Raum, bis sie bei Diana hängen bleibt und ihr winkt. „Danke.“, sagt Changjo zu Hyuk und rollt das Buch augenblicklich in eine dicke Röhre. Er mag das Fach wohl nicht besonders, denkt sich Babsi und will gerade was durch den Raum zu Diana rufen, als die Tür zu einem der Zimmer aufgeht und ein Mädchen rauskommt. „Oh, Sohyun!“, ruft sie und Changjo hebt den Blick in den Flur, wo ihnen der Maknae von 4minute entgegen kommt und sie beide überrascht mustert. „Ehm…“, meint sie und räuspert sich, „Das ist peinlich. Was macht ihr denn hier?“ Changjo hebt sein Mathebuch. „Zeug zum Lernen holen.“, sagt er, „Aber vielleicht springe ich vorher noch vor einen Bus, um morgen leider nicht zur Schule zu können.“ Babsi gibt ihm einen Rempler, um ihn zur Seite zu schieben. „Hast du schon was vor? Ich hab da so einen tollen Coffee Shop im Internet gefunden, in dem man, wenn man will, auch Manhwas und Comics lesen kann. Da könnten wir hin, wenn du Lust hast.“ Der Koreaner neben ihr nickt in Babsis Richtung, während er Sohyun ansieht. „Sie hat bloß Schiss, alleine zu sein, weil sie nichts Besseres zu tun hat, als sich Geistergeschichten reinzuziehen.“ „Hey, das muss nicht gleich jeder wissen.“, murmelt das Mädchen neben ihm erdrückt. „Na und.“, gibt er kühl zurück, „Du behältst auch nichts für dich.“ „Nur, weil ich ihr gesagt habe, dass du Namjoo magst?“, fragt sie mit gerunzelter Stirn. Sohyun betrachtet die beiden amüsiert, während Changjo nun gequält seine Augen schließt und ein lautes Seufzen von sich gibt. „Was denn?!“, fragt Babsi. „Hyuk geht mit ihnen in die Klasse.“, hilft ihr Sohyun flüsternd weiter. „Oh.“, sagt Babsi und sieht Changjo an, der ihr einen unterkühlten Blick zuwirft. „Ehm… Ups?“, macht sie und lächelt ihn unschuldig an. „Du stehst auf Namjoo?“, grinst Sanghyuk allerdings schon breit und fängt an, laut zu lachen. „Alter, du bist immer total fies zu ihr. Sie denkt deshalb schon, du willst nichts von ihr.“ Jonghyun sieht den Maknae von VIXX wortlos an, während Babsi nun auf Sohyuns Haare deutet. „Du… deine Haare… sie sind sehr durcheinander.“ „Ah?“, meint die und streicht sich einige Strähnen glatt. „Hab ich ganz vergessen.“, sagt sie schnell und wirkt recht nervös auf Diana, die das seltsame Bild dieser Unterhaltung wohl länger nicht aus dem Kopf kriegen wird. Aber in dem Moment fällt ihr auf, wovon die Jungs vorhin gesprochen haben. Boseog. Das Teil, das Babsi an ihrem Ohr trägt. Das hat Hakyeon doch auch am linken Ohr? Genau dasselbe Schmuckstück. Was es damit wohl auf sich hat? „Wegen dem Coffee Shop-“, sagt Sohyun jetzt, „-tut mir leid, aber ich lese sowas nicht. Wir könnten ja wo hingehen, um Kuchen zu essen oder sowas.“ Das Mädchen ist ja eine genauso große Naschkatze, wie Babsi selbst. Wenn nicht sogar noch schlimmer. „Oder wir bestellen hier was zu essen für alle und verbringen nen gemütlichen Abend miteinander.“, schlägt Babsi vor und blickt Hyuk an, dann an ihm vorbei zu Hakyeon, der sie alle an der Tür nur stumm mustert. „Ich muss lernen.“, sagt Changjo und hebt sein Buch, allerdings nicht ohne erst Babsi neben sich einen Blick zuzuwerfen, und dasselbe auch mit Sohyun zu tun. Auf ihr verweilen seine Augen allerdings eine kurze Zeit länger. „Und sie sollte hier langsam weg.“ „Wieso?“, meint Babsi. Changjo blickt zur Seite, irgendwo in die Luft und schnauft hörbar Luft durch seine Nasenlöcher. „Das…“ Sohyun sieht zwischen Changjo und Babsi hin und her. „Babsi, darüber redet man nicht mit nem Jungen. Schon gar nicht, wenn es ein Wang ist.“, murmelt sie unterdrückt. Als Jonghyun seine Augen wieder zu dem Maknae von 4minute schleift, zuckt die merklich zusammen und schenkt ihm ein ziemlich seltsames Lächeln. „Ich hab meine Jacke vergessen.“, sagt sie und läuft schnell den Flur zurück zu dem Zimmer, aus dem sie gekommen ist. Im selben Moment tritt Wonsik aus der Tür und hält ihr das Kleidungsstück schon entgegen. Babsi schnappt hörbar nach Luft, als ihr klar wird, was Sohyun hier überhaupt macht. Gerade, als sie den Ton der ersten Silbe von sich gibt, die sie aussprechen will, meint Changjo schon mit ganz tiefer Stimme, ohne den Blick von Sohyun und Ravi zu nehmen: „Halt den Mund.“ „Wa- aber-“ „Nicht jetzt.“, sagt er im selben Ton wie zuvor, „Nicht hier.“ Sprachlos starrt sie Sohyun an, dann fällt ihr auf, dass Hyuk sich ebenfalls zu den beiden umgedreht hat. Sie dreht den Kopf zu Changjo. Babsi kann es einfach nicht lassen. „Warum muss sie abhauen?“, fragt sie leise, doch dann kommt das Mädchen schon wieder zu ihnen und Babsi grinst sie von einem Ohr zum anderen an. „Ohhhhh, davon hast du mir gar nichts erzählt.“, meint sie in halber Singstimme, weil sie mit einem Schlag total happy ist. Sohyun ist schon ewig in Ravi verknallt. Changjo sieht zu Sohyun, die Babsi nur schockiert anstarrt. Dann wirft er Hyuk einen düsteren Blick zu, der neugierig den Kopf abwendet und sich nicht unauffällig genug räuspert. „Bis morgen, viel Glück beim Test.“, sagt er dann und schiebt das Mädchen neben sich vielsagend zur Tür raus. „Ey- was-“ Sohyun seufzt, als sie den beiden dabei zusieht, dreht sich dann in den Raum um und verbeugt sich zur Verabschiedung. Dann geht auch sie und Hyuk schließt hinter ihr die Tür. „Was. Zum. Teufel!“, ruft Hongbin im nächsten Moment schon, der aus lauter Neugierde die Kopfhörer abgenommen hat. Diana selbst ist ganz sprachlos und noch nicht fähig, das gerade Beobachtete überhaupt richtig zu verarbeiten. Hyuk schüttelt amüsiert den Kopf und sieht zu Jaehwan rüber. Der entgegnet ihm einen vielsagenden Blick, während Taekwoon nur am Kühlschrank gelehnt steht und noch immer wortlos die Tür anstarrt, durch welche die 3 gerade verschwunden sind. „Haben die jetzt eine Clique oder was?“, fragt Ravi, der gerade in Trainingshose und Shirt zu Ken schlendert und ihm einen Keks klaut. Diana wirft ihm einen abschätzenden Blick zu. Er hat also was mit Sohyun von 4minute. „So wie sie sich verhalten hat, scheint Sohyun dich zu mögen.“, grinst Hyuk den Rapper an. Ravi aber zuckt belanglos mit den Schultern. „Und wenn schon. Macht es leichter für mich.“ „Das ist ein Witz, oder?“, fragt nun Diana, die nicht glauben kann, was sie da soeben gehört hat. „Nein.“, erwidert Ravi knapp, „Das ist mein voller Ernst, wieso?“ Sie starrt ihn nur sprachlos an. „Wie lange läuft das schon zwischen euch beiden?“, fragt Babsi ganz entzückt über die Tatsache, dass Sohyun es offenbar geschafft hat, mit dem zusammen zu kommen, den sie so gerne hat. Changjo hat sich zuvor schon in die andere Richtung verabschiedet, weil die WG von Teen Top in der anderen Richtung liegt. „Naja, das war… eigentlich das zweite Mal.“, sagt Sohyun und streicht noch immer ihre Haare glatt. „Oh?“, fragt Babsi nach, „Und wann war euer erstes Mal?“ „Auch… heute…“ Die junge Koreanerin neben ihr starrt peinlich berührt auf den Bürgersteig vor ihnen. „Es war überhaupt mein erstes Mal.“, gesteht sie ihr. Babsi starrt sie verblüfft an. „Ohhhh…“, sagt sie. Und dann gleich zwei Mal, oha. „Willst du darüber reden?“, fragt sie. Sie hat ja keine Ahnung, ob man danach für normal mit jemandem spricht oder ob das auch eher unausgesprochen bleibt. Ihr erstes Mal ist ja nicht gerade eine Richtlinie dafür. „Ich… weiß gar nicht.“, meint die Koreanerin neben ihr und zurrt sich den Reißverschluss ihrer Winterjacke höher, weil ihnen ein eisiger Wind entgegen schlägt. „Willst du denn darüber reden?“ Sofort schüttelt Babsi den Kopf. „Nicht, wenn du es nicht willst.“ „Nein, ich meine nicht das von mir.“, sagt Sohyun daraufhin, „Ich meine wegen dir… ich weiß von Jiyoon, dass es nicht gerade einfach ist, nen Boseog zu tragen, die hat auch einen. Ich weiß aber nicht, von wem.“ „…Jiyoon?“, fragt Babsi nach, „Ich weiß, dass sie mit Hakyeon ganz schön geflirtet hat, als Diana die Party in der YG Kantine geschmissen hat.“ „Sti~mmt.“, kommt es Sohyun nun, „Das könnte wirklich sein. Hakyeon trägt ja auch einen.“ „Hab ich nicht darauf geachtet.“, gesteht Babsi, „Aber wir haben noch gar nicht… naja, du weißt schon.“ „Miteinander geschlafen.“, sagt Sohyun für sie und Babsi nickt. „Das ist eine ganz normale Sache, nenn das Kind ruhig beim Namen, Babsi.“ Sie laufen die Straße entlang, holen sich in einem Coffee Shop etwas Warmes zu trinken und laufen dann schon weiter den Weg entlang, der zu Babsis Wohnung führt. Von dort aus sind es nur mehr 5 Minuten, bis Sohyun zu Hause in ihrer eigenen WG ist. „Jiyoon ist die erste bei uns, die so n Ding hatte und soweit ich weiß, sollte man die Geduld von dem nicht weiter strapazieren, weil der einem das dann schnell wieder abnimmt.“ „Es sind doch nicht alle so.“, sagt Babsi darauf. „Naja… aber der Boseog bringt dir zumindest die Sicherheit, dass es nach einem Mal nicht vorbei ist.“, meint die Sängerin und zuckt danach mit den Schultern. „Willst du mir sagen, von wem du ihn hast?“ „Klar, aber sag es bitte keinem…“, meint Babsi daraufhin. „Mach ich nicht.“ Macht sie wirklich nicht. „Doojoon.“, sagt sie kleinlaut, weil ihr bewusst ist, dass BEAST vom selben Label stammt und 4minute daher gleich einiges mehr mit denen zu tun haben. Womöglich kennt Sohyun ihn in einer Form, in der Babsi ihn gar niemals kennenlernen wird. Die Sängerin fängt an, zu husten, weil sie sich fast den Strohhalm vor Schock in den Hals rammt. Sie greift völlig perplex nach der Hand des Mädchens, lässt die dann los und greift nach der anderen. „Warum trägst du keinen Ring?“, fragt sie dann. „Was für ein Ring?“, erwidert Babsi und sieht die Koreanerin verblüfft an. Von einem Ring hat sie ja noch nie gehört bisher. Ist das womöglich an ihr vorbeigegangen? „Ein Banji.“, sagt Sohyun und blinzelt sie aus weit aufgerissenen Augen an. „Boah, Doojoon hat schon lange keine mehr länger gehabt.“, murmelt sie fasziniert und beginnt, den Strohhalm zwischen ihren schneeweißen Schneidezähnen zu zerdrücken. Babsi, die nun fertig ist, darüber zu sinnieren, ob er Mal von einem Ring gesprochen hat und zu dem Schluss gekommen ist, dass das bisher nicht gefallen ist, meint nun: „Er hat gesagt, ich soll mir Zeit lassen.“ Sohyun nickt. „Das glaub ich sofort.“, sagt sie, „Wenn er sich eine nimmt, hat das einen tieferen Grund. Da geht’s nicht um Sex, da geht’s um viel mehr. Mit ihm kannst du über das reden, aber nicht mit Changjo. Nur so am Rande, weil… wegen vorhin.“ „Was meinst du, worüber?“ „Naja, mit einem Jungen redet man nicht so offen darüber. Vor allem mit einem Wang nicht und mit einem Geomjeong schon überhaupt nicht.“, sagt sie. Dem Mädchen, dem genauso wie Diana diese Begriffe neu sind, überkommt allerdings die Scheu, danach zu fragen. Sie hebt sich das besser wirklich für Doojoon auf… „Aber mit dem, den man datet, kann man drüber reden, richtig?“ „Klar.“, sagt Sohyun und nickt energisch, „Vor allem wenn du doch so einen Umsichtigen hast, da kannst du sogar rumlaufen und mit den Jungs scherzen, was vielleicht ein anderer nicht einfach so akzeptiert. Grade ein Sangin hat da oft ganz anders perverse Besitzansprüche.“ „Sangin?“, fragt Babsi jetzt, da das doch ein paar seltsame Begriffe zu viel für ihren Geschmack werden. „Nie gehört?“ Babsi schüttelt den Kopf und Sohyun schmunzelt mürbe. „Dir sagen die anderen Begriffe auch nichts, nicht wahr?“ „Nein…“, murmelt Babsi und lächelt ertappt. „Okay, pass auf…“, beginnt Sohyun ihren kurzen Crashkurs, der zumindest eines der beiden Mädchen etwas aufklären wird. 3 Tage später ist wieder Music Bank. Besonders die Zeit im Januar scheint in der Welt der Idols sehr schleppend zu vergehen. Bis auf Doojoon und Junhyung sind keine Jungs von BEAST hier in Seoul. Genau genommen sind die einzigen interessanten Bands, die heute auftreten, VIXX und 4minute, da es sich bei den anderen wieder nur um ein paar kleinere Auftritte handelt. Selbst Secret haben nun keine Promotion mehr und Diana fühlt sich fast schon etwas einsam unter den ganzen unbekannten Gesichtern. Da kommt gerade im richtigen Moment Babsi durch die Tür und breitet offen die Hände nach ihr aus. „Dianaaaa!“, ruft sie ganz überschwänglich, „Du glaubst gar nicht, was für beschissene Nächte ich hinter mir habe, ich hab kaum geschlafen. Changjo hat Recht, ich sollte aufhören, solche Videos zu schauen.“ Einmal mehr darüber fasziniert, wie sehr sich ihre Freundin doch an und für sich verändert hat, meint Diana nun: „Du scheinst ja eine Menge Spaß zu haben.“ „Naja, wenn du es so nennen willst, wenn man sich lauter Geistergeschichten reinzieht und nicht schlafen kann.“, erwidert die andere schulternzuckend, „Es ist echt verdammt langweilig im Moment, oder?“ „Schon ein wenig, ja.“, erwidert Diana, „Aber es kann ja nicht immer Action geben.“ „Hast du was von Kikwang gehört?“, erkundigt sich Babsi platt. „Kö-“ Diana schnappt hörbar nach Luft. „Können wir aufhören, über ihn zu reden? Bitte?“ „Meinetwegen.“, sagt Babsi schulternzuckend. In der nächsten Sekunde wird die Tür zu dem Warteraum hier aufgeschlagen und Sohyun stöckelt in bestialisch hohen Schuhen zu ihr und Diana rüber. „Du hast es ihm erzählt.“, haucht sie mit glasigen Augen. „Huh?“ Babsi kennt sich erst nicht aus. „Achso, ja. Gestern.“, meint sie dann und wird neugierig von Diana gemustert, „Er war da und wir haben uns nen Film angesehen. Dabei hab ich ihn darauf angesprochen.“ Immerhin wollte sie wissen, was es mit diesem Ring auf sich hat. Ganz schlau ist sie aber nicht darüber geworden. Sohyun starrt sie erstaunt an, sie fasst sich schnell wieder. „Jihyun hat mir gerade den Kopf abgerissen.“, sagt sie ihrer Freundin, „Doojoon findet es offenbar überhaupt nicht lustig, dass ich es dir erzählt habe.“ Bevor Diana, noch Babsi etwas darauf sagen können, meint Sohyun schon ganz unterschwellig: „Ich hab voll Schiss vor ihm, der hat mich heute schon ganz böse angeguckt.“ „Doojoon ist hier?“, fragt Barbara erstaunt und die Sängerin nickt daraufhin. „Oh, wow. Entschuldigt mich.“, sagt sie und hüpft schon auf, um nach ihm zu suchen. Diana blickt nun währenddessen ein wenig unsicher darüber, was sie groß mit dem Mädchen reden soll, zu Sohyun. Gestern war sie auch wieder in der WG bei Ravi und hat sich ohne weitere Worte direkt danach aus dem Staub gemacht. Ihr gefällt das absolut nicht, wie das hier offensichtlich zugeht. „Hast du schon gehört?“, kommt es nun vor ihnen von ein paar Koreanerinnen, die Diana zwar bekannt vorkommen, die sie aber vom Gesicht her nicht großartig zuordnen kann. „Leo hatte was mit Gyuri.“ „Wow, vielleicht sollte ich auch bei KARA einsteigen, um an ihn ranzukommen.“, erwidert daraufhin die äußerst tussig wirkende Koreanerin neben der ersten. Hierauf kann Diana nur die Stirn runzeln und ihnen einen nüchternen Blick schenken. Ihr fällt auf, dass die Sängerin neben ihr die beiden ebenfalls ganz komisch mustert. „Du weißt doch davon, was zwischen Babsi und Leo war, oder?“, fragt Diana ganz leise. „Nur unterschwellig.“, erwidert Sohyun und dreht ihr den Kopf zu. „Ich weiß nicht viel darüber, was sie in dem Bezug macht. Aber ich weiß, dass ihr aktueller…“ Sie verengt ihre Augen. Diana kennt doch diese Begriffe hundertprozentig auch nicht. „Derjenige, mit dem sie momentan was hat, der ihr diesen-“ sie zeigt sich ans Ohr und Diana nickt, weil sie versteht. „-dass mit dem nicht zu scherzen ist.“ Sie runzelt erstaunt die Stirn. „Meinst du, er tut ihr was?“, fragt sie verstört. „Was? Nein!“, erwidert Sohyun, „Du hast mich falsch verstanden. Er…“ Sie seufzt. Ihr ist klar, dass Diana nichts von all dem weiß, aber sie will nicht die nächste auf den Deckel kriegen. „Nicht so wichtig.“, nuschelt sie dann kleinlaut und wendet den Blick ab. „Ich muss langsam auf die Bühne. Bis dann… oder so.“ „Klar.“, entgegnet Diana unterschwellig, „Man sieht sich.“ Noch, während Sohyun raus in Richtung Bühne geht, kann sie sehen, wie sich ein rötlicher Schimmer um ihre Nase legt. „Momentan liegt wohl was in der Luft.“, scherzt Jihyun gerade und zieht etwas matt ihre Mundwinkel nach oben. „Sohyun kriegt aktuell gar keine so guten Noten und ich bin mir nicht sicher, ob das dran liegt, dass sie einfach nur zu viel Zeit mit anderen Dingen verbringt. Aber warum soll sie nicht auch Mal ein wenig das Ganze kennenlernen. Wir haben ja bald Promotionsende von unsrem Song.“ „Keine Ahnung, ich bin nur froh, dass bei mir keiner mehr zur High School geht.“, erwidert Doojoon, die Hände locker in seine Hosentaschen geschoben, „Kikwang überlegt dafür, zur Uni zu gehen.“ „Kann ihm keiner verübeln.“, meint Jihyun, „Er hat ja auch die Noten dazu.“ „Stimmt.“, nickt der andere wieder. „Mit Jiyoon ist es ja auch nichts anderes, die hat sich jetzt offenbar auch erfolgreich einen von deiner Sorte geangelt.“, witzelt sie amüsiert. Ohne es wirklich wissen zu wollen, aber aus reiner Höflichkeit, wo sie es doch schon so anschneidet, fragt er: „Wen hat sie denn?“ „Hakyeon von VIXX.“ „Ah.“ Erstaunt blickt er die Leaderin von 4minute jetzt an. Das überrascht ihn jetzt doch ein bisschen. „Was sagst du zu Hyunah und Hyunseung?“, will er wissen. Da fällt ihm nämlich ein, dass ihn der gebeten hat, für ihn nachzuforschen. „Oh, ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung.“, erwidert Jihyun, „Aber die beiden stören mich momentan am allerwenigsten. Ich mach mir mehr Sorgen um Gayoon derzeit. Wenn sie so weitermacht, schnappt sie sich einen von der Elite – und du weißt, dass ich damit nicht Junhyung meine.“ „Doojoon!“, ruft im nächsten Augenblick Babsi, da sie ihn endlich gefunden hat. Waren ja bloß 7 falsche Türen, die sie aufgemacht hat – hinter einer davon hat sich gerade ein Mädchen umgezogen und ist so vor ihr erschrocken, dass sie mitsamt dem Kleiderständer umgefallen ist. Hat echt schmerzhaft ausgesehen. „Oh, wir haben Besuch.“, meint Jihyun und mustert das Mädchen neugierig, das in dem Moment zu ihnen reinkommt. Für sie ist dies das Zeichen, das Gespräch mit Doojoon ein anderes Mal weiterzuführen. „Hey.“, sagt der Koreaner und sieht zu Babsi. Mit einem Kopfnicken deutet er auf das andere Mädchen, das ihm gegenüber steht. „Du kennst Jihyun? 4minutes Leaderin.“ „Klar.“, sagt Babsi und verbeugt sich ganz dezent vor ihr. Jihyun erwidert den Gruß prompt und grinst Doojoon breit an. „Ich bin entzückt, da hast du dir eine ganz Bezaubernde ausgesucht.“, grinst sie und sieht nun wieder zu Babsi, „Man hört nur Gutes über dich, von ihm hier ganz besonders.“ Sie deutet zu Doojoon und zwinkert ihr keck zu. „Oh, ihr… ihr redet über mich?“, fragt Babsi sichtlich verwirrt. „Wir Leader reden immer wieder Mal über das alles.“, sagt Jihyun und hebt ihre Hand, um ihr zum Abschied zu winken. „Ich geh dann, der Auftritt ist gleich. Viel Spaß, ihr Hübschen.“ Erst, als sie den Raum verlassen hat, wird Babsi klar, was sie damit soeben angedeutet hat. Sofort steigt ihr die Hitze ins Gesicht und eine irre Schnappatmung setzt fast schon ein. „Ich bin nicht deshalb hier.“, sagt sie fast schon panisch. Doojoon aber mustert sie nur kühl. „Was möchtest du?“ Immerhin ist sie ja hier rein zu ihm. „Ich wollte dich was fragen.“, sagt sie. Da er offenbar schon auf die Frage an sich wartet, sieht er sie nur ohne Worte an. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob das so klug ist, das jetzt zu fragen…“, murmelt sie, denn wenn sie so genau darüber nachdenkt… „Was ist?“, fragt er nochmal, wirkt dabei so geduldig wie sonst auch immer. „Sohyun hat von ihrer Leaderin… den Kopf abgerissen bekommen.“, sagt sie kleinlaut und hofft, dass ihr das nicht den nächsten Dämpfer bescheren wird. Vorsichtig blickt sie ihn an. „Was ist so schlimm dran, dass sie mir das erzählt hat?“ Sofort hebt sie daraufhin die Hände. „Ich will nicht, dass Sohyun gleich die nächste Abreibung bekommt. Nicht deswegen jetzt auch noch.“ Er sieht sie einen Augenblick lang noch wortlos an. Dann nimmt er die Hände aus den Hosentaschen, sein knielanger, schwarzer Mantel fällt in einer Welle nach vorne. Langsam beginnt er, um sie herum zu gehen, bleibt schließlich hinter ihr stehen und greift nach ihren Schultern. Gerade will sie ihn noch fragen, was er da macht, da spürt sie seine warmen Hände und wie seine Finger erst einen sanften Druck auf ihre Schultern ausüben, der schon kurz darauf etwas stärker wird. Ohne zu wissen, was sie sagen soll, spürt sie ein wohliges Gefühl in ihrem Inneren aufsteigen. Sie fühlt sich komisch, fast schon schummrig. Seine Finger wandern ihren Nacken entlang, streichen etwas in ihren Ausschnitt hinein und bringen sie dazu, sich vollkommen zu entspannen. Das Mädchen senkt seine Augenlider und gibt sich seinen Händen vollends hin. „Du umgibst dich mit Dingen, die gar nicht erst deine Aufmerksamkeit bekommen sollen.“, flüstert er leise und zieht seine Finger ihren hinteren Hals hoch, wo er nun ganz sanft ihre Schläfen streicht und hinter ihre Ohren wandert. Ganz unbewusst lässt sie sich gegen ihn zurück und legt ihren Hinterkopf schwerfällig atmend an seine Brust. Sie könnte einschlafen… diese Berührungen sind so perfekt. Er macht das wahnsinnig gut… „Es liegt es auch nicht in ihrem Ermessen, über solche Dinge mit dir zu sprechen.“, flüstert er weiter. Ganz benommen von seinen Fingern öffnet sie die Augenlider und sieht aus dem Augenwinkel heraus, wie sich die Tür einen Spalt weit öffnet. Doojoon scheint das völlig zu ignorieren, also misst sie dem auch keine weitere Bedeutung zu. „Ich mag Sohyun aber.“, sagt sie. Ganz schwach fühlt sie sich dabei, als die Worte ihre Lippen überqueren und dementsprechend klingt auch ihre Stimme. „Du darfst sie auch mögen, aber du musst akzeptieren, dass du in einer anderen Liga spielst, als sie es tut.“ Geistesgegenwärtig kontert sie: „Wenn dem so ist, kann ich ja auf sie aufpassen.“ Sie spürt, wie seine Finger erneut zu ihrem Nacken wandern. Es ist, als würde sie zu Wachs zerfließen, wie macht er das? „Ich kann auch auf Diana aufpassen.“, murmelt sie gedankenversunken. „Diana hat jemanden, der auf sie aufpasst.“, sagt Doojoon und streicht nun durch ihre Haare. Einen großen Haarschopf streicht er weg von ihrer Seite, der davor noch ihr Ohr überdeckt hat. „Versprich mir, dass du dein Haar in Zukunft so trägst, dass man den Boseog sieht.“, verlangt er in freundlichem Ton von ihr. Sie spürt, wie ihre Haare über ihre rechte Schulter fallen und dabei ihren Nacken kitzeln. Beinahe schon verträumt sieht sie an sich hinunter, ihre Strähnen entlang. „Was ist mit Sohyun?“, fragt sie. „Was soll mit ihr sein.“, erwidert er ruhig. „Ich hab gehört, wie du und Jihyun über sie gesprochen habt.“, flüstert sie leise. Der Ausdruck in Doojoons Augen wird etwas härter, was sie gar nicht sehen kann. „Du hast gelauscht.“, stellt er trocken fest und fühlt, wie sie sich vor ihm ganz leicht anspannt. „Jihyun hat so geklungen, als würde sie das bald unterbinden wollen.“ „Sie datet weder jemanden aus meiner Band, noch betrifft mich ihre eigene.“ „Gibt es wirklich keine Möglichkeit?“, fragt sie fast schon etwas verzweifelt, „Sie mag ihn…“ Doojoon blickt zu ihr hinunter und beginnt erneut, die Haare mit seinen Fingern zu durchkämmen, die er ihr ständig zur Seite gestrichen hat. „Oft ist gerade das der Grund, so etwas zu beenden. Warum glaubst du, kümmern sich wir Leader darum, dass alles einer geregelten Ordnung unterliegt? Im Übrigen wird so etwas durch den Leader der Person beendet, die das angefangen hat.“ Babsi seufzt enttäuscht. Sie hatte sich anderes erhofft, nachdem sie hier rein ist. „Du meinst, Ravi hat das begonnen…“ Er reagiert nicht, was sie als Bejahung auffasst. „Dann kannst du doch mit Hakyeon reden…“ „Kannst du auch selbst, er steht hier.“, antwortet Doojoon darauf ruhig. Die Worte fahren ihr tief in die Nerven ein. Fast schon abrupt dreht sie den Kopf zur Seite und starrt N aus großen Augen an, der hier bei ihnen steht, als wäre es das Natürlichste überhaupt, das zu tun. Er betrachtet sie ganz ruhig, als sie ihn anstarrt. Erst in dem Moment wird ihr bewusst, dass sie oft ihn oder einen anderen Leader nach einem Auftritt bei der Musikshow verschwinden hat sehen. Etwa bei Inkigayo, als Diana bemerkt hat, was zwischen ihr und Leo läuft. Da war Hakyeon wie vom Erdboden verschwunden. „Recht ruhig heute.“, sagt Hakyeon dann und obwohl er dabei das Mädchen fixiert, ist ihr klar, dass er damit nicht sie anspricht, sondern Doojoon hinter ihr. Doojoon aber reagiert darauf gar nicht. Babsi macht einen Schritt nach vorne und sieht verheißungsvoll zu Doojoon, bevor sie mit demselben Blick auch Hakyeon anschaut. Sie schluckt schwer, weiß nicht, was sie davon gerade halten soll. „Ich muss euch nicht vorstellen, ihr kennt euch ja.“, spricht nun Doojoon plötzlich hinter ihr. Unsicher sieht sie wieder zu ihm, dann zu Hakyeon rüber. „Ja.“, meint sie mit bröckelnder Stimme. Hakyeon zieht seine Lippen in ein freundliches Lächeln, das wohl aufmunternd wirken soll. Tut es aber nicht. Was ist das hier für eine komische Situation, wo ist sie hier reingeraten… „Wenn ich mir die Frage erlauben darf-“, beginnt Hakyeon, bevor er seine Lippen zögernd mit der Zunge nachzieht, „Warum trägt sie keinen Ring?“ Sie hört ein amüsiertes Schnauben hinter sich. „Wär das nicht zu offensichtlich?“, fragt Doojoon und neigt seinen Kopf in einer Art, die Babsi gar nicht von ihm kennt. „Es ist nicht mein Ziel, Leo eins auszuwischen. Ich will sie nicht, weil er sie vorher hatte. Sondern, weil ich ganz eigene Dinge mit ihr vorhabe.“ Das Mädchen hebt verdutzt den Blick in seine Augen, er sieht sie aber nicht an. Wie das klingt. Fast schon gruselig. „Dachte ich mir.“, sagt Hakyeon völlig diplomatisch, „Kein schlechter Schachzug. Du weißt, dass sie nicht viel darüber weiß, wie die Hierarchie funktioniert.“ Mit einem Kopfnicken deutet er auf das Mädchen. „Keine Sorge, ich bin dabei, ihr das zu lernen.“, sagt Doojoon ernst und kippt den Kopf wieder in eine gerade Position. „Wenn du uns entschuldigst, wir haben zu tun.“ Er dreht sich zu Babsi. „Komm.“, sagt er freundlich und geht bereits voraus, wartet aber an der Tür auf sie. Noch einmal blickt Babsi zu Hakyeon, der ihr einen Blick schenkt, den sie gar nicht richtig einordnen kann. Dann senkt sie den Kopf und folgt Doojoon raus aus dem Raum. Raus aus dem Gebäude, zu sich nach Hause. Er zieht sich seinen Mantel aus, legt ihn über den Stuhl und dreht den Kopf zu ihr. Sie sitzt auf dem Bett und fixiert beinahe schon traurig den Boden vor ihr, während sie unruhig ihre Finger knetet, die in ihrem Schoß liegen. „Was hast du?“, fragt er und geht auf sie zu. „Ist es wegen vorhin?“ Ohne zu antworten, weicht sie weiterhin seinem Blick aus. Sie spürt, wie sich Tränen in ihren Augen türmen, die nach einer Zeit über ihre Wange laufen und auf ihre Hände fallen. „Hey…“, flüstert er und geht vor ihr zu Boden, legt ihr die Hände ans Gesicht und zieht es vorsichtig hoch, damit sie ihn ansieht. „Was ist los?“, fragt er mit ernstem Blick und verzieht dabei voller Sorge die Brauen. „Ich weiß nicht, der Blick-“ Sie schnieft und schließt einen Moment lang die Augen. Noch nie hat sie richtig vor jemandem geweint, das ist total seltsam gerade für sie. Schwerfällig atmet sie aus. „Hakyeon hat mich so komisch angesehen.“ „Das hab ich bemerkt, ja.“, sagt Doojoon leise und streicht ihr einige der Tränen mit dem Daumen weg. Ein paar Minuten vergehen, in denen sie immer wieder schnieft und weitere Tränen aus ihren Augen laufen, die über seine Finger laufen. Er sieht ihr in die Augen, versucht sie zu beruhigen, aber es wird schlimmer. „Hör zu, ich will dich nicht so sehen.“, flüstert er, „Ich verspreche, ich kümmere mich um das mit Sohyun.“ Sie blinzelt weitere Tränen weg und schnieft noch einmal laut. „Wirklich?“, fragt sie und als sich wegen dieser banalen Sache ihre Augen sofort erhellen, zieht er seine Mundwinkel in ein mattes Lächeln. „Ja.“, sagt er, „Nur hör auf zu weinen…“ „Ich bemühe mich.“, sagt sie, lässt ihren blauen Ärmel über ihre rechte Hand rutschen und wischt sich damit die Wangen trocken. Aus geröteten, aber trockenen Augen blinzelt sie ihn nun an und gibt eine Mischung aus Schluchzen und Kichern von sich, als ihr auffällt, wie er sie gerade angrinst. „Wieder alles okay?“, fragt er nach und setzt sich nun neben sie auf das Bett. „Denke schon.“, erwidert sie und atmet tief durch. „Warum auf einmal der Sinneswandel?“ Er sieht sie an, als würde er nach etwas Bestimmten in ihrem Gesicht suchen. „Ich mag es nicht, dich traurig zu sehen.“, sagt er ruhig, „Außerdem hab ich dir versprochen, dass du alles bekommst, was du willst.“ Nachdenklich lässt sie ihren Blick über ihn gleiten. „Einfach so?“, fragt sie. Seine Augen funkeln sie an. „Was soll ich denn deiner Meinung nach als Gegenleistung wollen?“, fragt er. Nervös zupft sie an ihren Ärmeln, streckt die Beine aus und presst die von Stoff bedeckten Hände auf ihre Knie. „Weiß nicht.“, nuschelt sie. „Naja, ich wüsste da doch etwas.“, sagt er und ehe sie sich versieht, hat er seine Hände wieder an ihre Wangen gelegt und zieht sie zu sich. Er legt seine Lippen auf die ihren und küsst sie. Ganz vorsichtig, als würde sie unter zu großem Druck in seinen Händen zerbrechen. Ganz langsam, als würde ihr alles andere die Luft zum Atmen nehmen. Und vor allem ganz unschuldig, ohne etwas von ihr zu fordern. Geduldig bewegt er seine Lippen immer wieder gegen die ihren, wartet darauf, dass sie ihm entgegenkommt. Lässt lediglich seine Hände in ihrem Haar verschwinden und löst sich von ihr, als sie mit der Zunge auf einmal an seinen Lippen entlang fährt. Er zieht sie mit sich aufs Bett, holt sie zu sich, wo sie ihren Kopf auf seinem Oberarm platziert und die Decke des Raumes betrachtet, bis sie durch das Kraulen, das er hinter ihrem Ohr macht immer schwerere Lider bekommt und schließlich völlig friedlich die Augen schließt. Sobald er merkt, dass sie schläft, richtet er sich auf, immer darauf bedacht, sie nicht mit seinen Bewegungen zu wecken und greift beim Verlassen der Wohnung nach seinem Handy. „Jihyun? Ja. Hör zu, ich brauch dich.“, spricht er ins Telefon, legt auf und stapft mit schweren Schritten den Flur des Wohnhauses entlang. „Sind die anderen schon in ihren Betten?“, fragt Hakyeon, als er zu Taekwoon und Diana ins Wohnzimmer stößt. Beide nicken sie, versunken in den Film, den sie sich auf Dianas Laptop ansehen. „Hört zu, ich muss mit euch reden.“, sagt Hakyeon und seufzt, „Dringend.“ „Worum geht’s?“, fragt Diana. Hakyeon setzt sich auf das zweite Sofa gegenüber von ihnen und atmet tief durch. „Diana, hast du… es nicht seltsam gefunden, dass Babsi heute so plötzlich von Music Bank verschwunden ist?“ „Doch, ich hab nach ihr gesucht, wie du weißt.“, sagt Diana und blickt nun ernst zum Laptopbildschirm, den Leo gerade zuklappt und wegstellt. „Sohyun seltsamerweise nicht, als wüsste die was, das ich nicht weiß…“ „Ja.“, sagt Hakyeon, „Ich weiß das jetzt auch und ich erzähl euch das jetzt.“ Er atmet noch einmal tief durch und sieht rüber zu Leo. „Erst einmal… Diana, es gibt ein paar Dinge, die du wissen musst.“ „Okay…?“, meint sie verwundert und hat fast schon Angst davor, was er ihr jetzt wohl erzählt. „Es gibt Dinge, die ich dir nicht erzählt habe, Hyuk und Ken haben Recht.“, beginnt er. „Meinst du wirklich, das ist eine gute Idee?“, wirft Taekwoon ein, doch Hakyeon hebt die Hand und bringt ihn damit zum Schweigen. Er fährt fort: „Dinge, von denen es für dich nicht relevant war, davon zu wissen. Es gibt bedeutende Dinge, die weit über die herkömmliche Datingszene hinausgehen, wie du sie mittlerweile kennst.“ Leo rollt seufzend mit den Augen. „Er erzählt es ihr wirklich…“, murmelt er unbegeistert neben Diana. Hakyeon blendet ihn gekonnt aus. „Ich will nicht jedes Detail mit dir durchgehen, du sollst bloß wissen, wovon die Rede ist.“, sagt er und Diana nickt misstrauisch. Sie ist sich nicht sicher, ob sie das wirklich wissen will, aber es geht offenbar um ihre Freundin, also her mit den Informationen. „Wir Bandleader passen auf, dass alles in dieser Szene ihren geregelten Lauf nimmt.“, beginnt er mit seinen kurzen Ausführungen, „Es gibt besonders beliebte Personen, das sind die unerfahrenen Mädchen und die begehrten Typen. Warum die begehrt sind, ist eine zu lange Geschichte, aber es gibt die einfach, okay?“ „Ja…“, murmelt sie und fragt sich, was sie mit dieser Info erst einmal anfangen soll. „Es gibt eine Hierarchie.“, meint N und Taekwoon fällt ihm ins Wort. „Musst du denn echt so genau werden?“ „Halt den Mund, Taekwoon, das ist wirklich wichtig.“, fährt er ihn an und Diana klappt der Mund auf. So hat sie ihn noch nie mit Leo reden hören – und so, wie er Hakyeon gerade schockiert ansieht, er selbst wohl auch nicht. „In dieser Hierarchie gibt es wichtige Personen, die nicht so hoch oben stehen, weil sie lustig sind, sondern weil man sich mit ihnen verdammt nochmal nicht anlegt.“, fängt er an und nun scheint auch Taekwoon zu kapieren, was er hier Diana zu erklären versucht. „Sag nicht, sie ist mit-“ Hakyeon dreht den Kopf zu ihm. „Er gibt ihr keinen Ring, weil er nicht will, dass es jemand weiß.“, sagt er ernst, „Also behaltet diese Information auch unbedingt für euch.“ Damit sieht er sie alle beide mit einem verheißungsvollen Blick in den Augen an. Diana dreht den Kopf zu Taekwoon neben sich. „Ist es… schlimm?“, fragt sie. „Du kannst ihr doch noch immer den Ring geben…“ „Nein.“, sagt Hakyeon verschwörerisch, „Es gibt einen Grund für diese Hierarchie.“ „Der wäre?“, fragt sie, obwohl sie die Hälfte davon noch nicht einmal kapiert hat. N hebt seine Hand und streckt davon 3 Finger weg. „Drei.“, sagt er ernst, „Es gab einmal drei Personen, die über all dem stehen. Die einen Ring und einen Ohrclip haben, den ein Bansongpa, ein Träger, erhält.“ „Was ist bitte ein Träger?“, wirft Diana verwirrt ein. „Babsi.“, sagt Hakyeon, „Sie ist zum Beispiel eine Bansongpa.“ „Du meinst, weil sie das Ding am Ohr trägt?“ „Genau.“, sagt Hakyeon und wirkt total gestresst, als er fortfährt. „Diese drei Personen waren dafür da, das Gleichgewicht zu halten, dafür zu sorgen, dass alles funktioniert. Der Posten wird von einer Generation zur nächsten weitergegeben, es sind nicht immer die erfolgreichsten, aber die charakterstärksten Personen, die das weitergegeben bekommen.“ Sie starrt ihn an, als würde er gerade Chinesisch mit ihr sprechen, hört aber weiter zu. „In der vorvorigen Generation, als alles mit BIGBANG begann, beschlossen diese drei Personen, alles unter den Bandleadern aufzuteilen, damit die Übersicht bewahrt bleiben kann und sie es so leichter haben, das Gleichgewicht zu halten.“ „Gleichge- Oh, du meinst, dass die Fans nicht mitbekommen, was hier eigentlich so alles läuft?“, versteht sie nun endlich und öffnet ungläubig den Mund. „Richtig.“, stimmt er ihr zu, „Der Leader einer Band ist natürlich auch dazu da, sich um seine eigene Band zu kümmern und dafür zu sorgen, dass die Band auch wirklich ein Team bleibt. Das ist die offizielle Definition, die du vermutlich kennst.“ Er wird immer nervöser, spricht immer schneller, als würde ihn ein wildes Tier jagen oder so etwas. „Aber hinter verschlossenen Türen sind wir zuständig dafür, zu verhindern, dass Feindschaften entstehen, dass sich Bands gegeneinander ausspielen und das Ganze.“ Nun schüttelt sie den Kopf. „Ich bin gerade ausgestiegen, was willst du mir damit sagen?“, fragt sie. Hakyeon atmet gerade fast schon schnappartig ein, da klingelt es an der Tür. Fluchend springt er auf und läuft rüber, drückt die Türklinke hinunter und braucht gar nicht mehr per Gegensprechanlage den Eingang unten zu öffnen – jemand hat offenbar die Tür aufgelassen. Ihm entgleisen beinahe die Gesichtszüge, als er sowohl Jihyun als auch Doojoon vor sich stehen hat. „Oh Mann.“, sagt er und schluckt schwer. Er räuspert sich und tritt zur Seite. „Kommt rein.“, sagt er mit gedämpfter Stimme und sowohl Diana als auch Taekwoon starren die beiden Gäste sprachlos an. Vor allem Diana fragt sich, was Doojoon hier in der WG von VIXX will. Dass die Koreanerin Jihyun, die Leaderin von 4minute ist, weiß sie. Etwas anderes, das Diana in dem Augenblick auffällt, ist dass Jihyun keinen solchen Ohrclip trägt, wie es Hakyeon und auch Doojoon tun. Moment Mal. Hat sie gerade… Ohrclip… „Es gab einmal drei Personen, die über all dem stehen. Die einen Ring und einen Ohrclip haben, den ein Bansongpa, ein Träger, erhält. Babsi, sie ist zum Beispiel eine Bansongpa.“ „Da-“ Diana schnappt laut nach Luft und verstummt augenblicklich. Jihyun wirft ihr einen fragenden Blick zu, wendet ihn aber schon im nächsten Moment wieder ab, weil sie gerade wichtigere Dinge zu tun hat, als sich mit Diana auseinander zu setzen. „Was verschafft mir die Ehre?“, fragt Hakyeon und bittet die beiden erst gar nicht, sich zu setzen. Er geht ohnehin nicht davon aus, dass sie vorhaben, recht lange zu bleiben. „Ist sie gerade hier?“, fragt Jihyun direkt an Hakyeon genannt und er zögert, schüttelt dann aber den Kopf. „Sie ist bei ihrer neuen Freundin.“, sagt er und wirkt dabei sichtlich nervös. „Tatsächlich?“, fragt Jihyun, die gerade aus der WG von 4minute kommt, wo Sohyun zumindest nicht war. „Ist sie nicht.“, sagt Doojoon staubtrocken und Diana überkommt eine Gänsehaut. So einschüchternd hat sie ihn noch nie erlebt… Sie versteht, warum Hakyeon sich gerade äußerst unwohl fühlen muss. „Da komme ich gerade her.“ Als er das sagt, neigt er seinen Kopf und sieht Hakyeon so ernst an, dass seine Kehle mit einem Mal völlig austrocknet. „Naja, vielleicht ist sie doch hier…“, murmelt er, „Aber-“ „Wir sind nicht hier, um das zu unterbinden.“, meint Jihyun wesentlich freundlicher, als Doojoon klingt. „Eh… nicht?“, fragt Hakyeon nach und sieht Doojoon verblüfft an. „Ich dachte nur, wegen dem, was ich heute bei Music Bank- ehm… nicht so wichtig.“ Doojoon hebt seine Augenbrauen und sieht den Leader von VIXX abschätzend an. „Fürs Erste.“, meint er ernst, „Und du sollst wissen, dass ich es nicht gerade willkommen heißen werde, wenn du meinst, über mich hinweg entscheiden zu müssen.“ N neigt nun selbst ernst den Kopf. „Was soll ich tun, wenn er es selbst beendet?“, fragt er. „Es verhindern.“, erwidert Doojoon trocken, sein Blick steinern und eiskalt. „Wie soll ich das anstellen, du kennst ihn nicht annähernd so gut, wie ich es tue.“, entgegnet Hakyeon nun zunehmend nervöser. „Ob du es glaubst, oder nicht, das ist mir mindestens so egal wie die Tatsache, dass er sie überhaupt zu sich ins Bett zerrt.“, erwidert Doojoon kalt, „Aber ihr ist es nicht egal und du wirst solange dafür sorgen, dass er Sohyun nicht ihr kleines, hübsches Herz bricht, bis ich sie davon überzeugt habe, dass in ihrer süßen rosa Welt aus Zuckerwatte nicht alles so perfekt ist, wie sie es gerne hätte.“ Jihyun mustert Doojoon amüsiert. N, der bisher auf seiner Unterlippe gekaut hat und jedes einzelne Wort über sich ergehen hat lassen, erwidert nun ernst: „Gut, aber wenn wir schon dabei sind – sorg auch dafür, dass sie die Dinge nicht durcheinander bringt.“ Doojoon erwidert ihm einen wortlosen Blick, der so einiges aussagt – nur nicht, dass ihm gefällt, wie N mit ihm in diesem Moment spricht. Diana blickt fragend zu Taekwoon, doch der fixiert die Szene selbst, ohne sie dabei zu beachten. Hakyeon hebt aufgeregt die Hand. „Sie bringt Sohyun dazu, vor Wangs darüber zu sprechen, dass sie was mit Ravi hat und will obendrein Teen Tops Maknae dazu bringen, sich mit einer Choboja einzulassen. Davon abgesehen, dass sie einfach offen mit Leuten von SM Entertainment spricht, wie auch du beim Gayo Daejun gesehen hast.“ Er schüttelt seufzend den Kopf. „Wenn du sie nicht unter Kontrolle hast, dann nimm ihr den Boseog ab und-“ „Sag das nochmal.“, schnappt ihm Doojoon ins Wort. Jihyun ist währenddessen über etwas ganz anderes amüsiert. „Namjoo ist doch keine Choboja.“, lacht sie in einem so hellen Ton, dass es einem fast im Ohr schmerzt, „Davon abgesehen, ist Teen Tops Maknae ein Wang. Wohlgemerkt der einzige unter ihnen. Und er hat das gute Recht, Zeit mit ihr zu verbringen.“ „Dann soll er doch mit Namjoo-“ „Namjoo meine ich nicht.“, erwidert Jihyun nun selbst schon kühl. „Ich rede von unserem süßen Mädchen, das es Doojoon neuerdings völlig angetan hat. Wegen ihr sind wir überhaupt hier und tun uns das alles an.“ Ihr Blick schweift ausdrucksvoll zu Leo rüber, der sie nur düster anstarrt. Solange Doojoon hier ist, kann er absolut nichts an der Situation ändern. „Ich hab dir eine Aufgabe gegeben.“, surrt Doojoon nun mit einem düsteren Unterton. Hakyeon sieht ihn an. „Was…?“ „Ich sagte- sag das nochmal.“, wiederholt er seine vorigen Worte, „Du behauptest, ich hab sie nicht unter Kontrolle.“ „Oh- ich-“ Er schluckt schwer. „Das war nicht so gemeint.“ „Will ich auch hoffen für dich.“, erwidert Doojoon. Jihyun hebt nun ihre Hände. „Wir wollen uns jetzt alle wieder abregen, immerhin ist hier wirklich eine Choboja anwesend.“ Mit diesen Worten dreht sie sich um und wirft Diana einen abschätzigen Blick zu. „Das, weswegen wir hier sind, ist damit wohl geklärt, dann können wir doch gehen, nicht wahr?“, fragt sie. „Können wir.“, stimmt ihr Doojoon trocken zu. Hakyeon öffnet ihnen wortlos die Tür und sobald er sie wieder von ihnen verschlossen hat, starrt er Leo aus glasigen Augen an. Diana folgt seinem Blick und sieht nun zu dem Sänger, der unter einem angespannten Kiefer nun seine Hände zu Fäusten ballt. So fest, dass seine Knöchel schon ganz weiß davon werden. „Er ist noch immer sauer auf dich, weil du ihn angegriffen hast.“, rügt ihn Hakyeon, geht auf die beiden zu und deutet mit wedelndem Zeigefinger auf Leo, „Dass du Sungkyu geschlagen hast, ist eine Sache. Aber auf ihn loszugehen!“ „Ich hab rot gesehen.“, erwidert Leo gereizt zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Wärst du nicht selbst einer, wäre wer weiß was mit dir passiert!“, schreit ihn Hakyeon nun wütend an. Taekwoon starrt ihn nun entsetzt an. Als er im nächsten Augenblick aufsteht, weicht sein Leader sofort einen Schritt zurück. „Beruhig dich, Leo.“, sagt Hakyeon leise. „Ich bin ruhig.“, erwidert dieser und geht den Flur entlang, um danach lautstark die Tür zu seinem Zimmer zuknallen zu lassen. Hakyeon presst genervt die Augen aufeinander und setzt sich auf das Sofa neben Diana, um sein Gesicht in seinen Händen zu vergraben. Die starrt erst verwundert in Richtung Flur und wendet sich danach Hakyeon zu. „Ich hab ja sowas von keinen Plan, was aktuell irgendwie vor sich geht und ich hab das Gefühl, als ob ich hier in was reinrutsche, das ich gar nicht will. Aber du tust mir Leid. So wie Doojoon mit dir gesprochen hat, das ist… nicht gut.“ Hakyeon schüttelt nur seufzend den Kopf. „Das ist es nicht.“, sagt er und sieht Diana zerstört an. „Ich weiß, das ist alles viel und… du kriegst das auch nur so mit, weil du hier bei uns bist. Vorher bei Jiyong war das bestimmt nicht an der Tagesordnung.“ „Ja, aber warum?“, fragt sie. Er schüttelt den Kopf. „Das ist nicht meine Aufgabe, dir das zu erklären, tut mir Leid. Ich habe schon genug getan, indem ich dich überhaupt in diese Szene eingeweiht habe.“ Diana seufzt. „Dann werde ich das ohne deine Hilfe rausfinden.“, sagt sie, „Denn langsam geht es mir auf den Geister, das ständig um mich herum die Leute über Dinge reden, von denen ich keinen Plan habe.“ „Na viel Glück dabei.“, erwidert N zynisch und steht wieder auf. „Ich leg mich jetzt hin… gute Nacht.“ Erst sieht sie ihm noch hinterher, doch dann lässt sie sich auf ihrem Schlafplatz nieder und versinkt in Gedanken darüber, wie lange das wohl noch gut gehen kann, dass sie hier in der WG von VIXX unterkommt. Immerhin ist das keine Lösung auf Dauer… Und so, wie sich hier derzeit die Gemüter erhitzen… Mit großer Sorge um das, wovon sie gerade irgendwo Zeugin geworden ist, versinkt sie in einen unruhigen Schlaf. Wetzt von einer Seite zur anderen und wacht schweißgebadet aus einem dunklen Alptraum auf, über den ihr im Nachhinein keinerlei Erinnerung bleibt. Vielleicht ist es Zeit, den eigenen Dämonen ins Auge zu blicken. Sie greift nach ihrem Handy und da meldet sich nicht nur das Protokollmenü mit beinahe 100 verpassten Anrufen, sondern auch 3 Textnachrichten. Alleine an diesem Tag. Obwohl sie sich denken kann, dass alle Anrufe und Nachrichten von Jiyong stammen, sieht sie sich die einzelnen Positionen im Protokoll genauer an. Dann sieht sie, dass die Nummer, von der die Nachrichten stammen, nicht mit der von Jiyong übereinstimmen. Erstaunt wechselt sie ins Nachrichtenmenü. Erst da wird ihr klar, wie lange sie ihre Kurznachrichten nicht mehr überprüft hat. [ 25.12.2013 ] Jongun ► Diana Fröhliche Weihnachten! (ノ◕ヮ◕)ノ*:・゚✧ [ 31.12.2013 ] Jongun ► Diana Frohes neues Jahr! (づ。◕‿‿◕。)づ Lass ne Party steigen! [ 07.01.2014 ] Jongun ► Diana Ignorierst du mich irgendwie? xD; Die letzte Nachricht ist noch gar keine Woche her und mit einem schnellen Blick auf die Uhrzeit, die ihr kurz nach 22 Uhr anzeigt, tippt sie eine flüchtige Antwort. Diana ► Jongun Oh Mann, tut mir Leid. Ich hatte mein Handy aus! >_< Wie geht’s so? :D Sie rechnet gar nicht damit, um die Zeit noch eine Antwort zu erhalten, aber zu ihrer Überraschung kommt beinahe instant in der nächsten Minute eine. Jongun ► Diana Woah, wer nutzt denn im 21. Jahrhundert diese tolle Technik nicht, einfach überall sofort erreichbar zu sein? Im Mittelalter ist man doch auch nicht ohne dem Zeug ausgekommen! Ihr entkommt ein leises Kichern. Sie hat schon ganz vergessen, wie amüsant es stets war, mit Jongup SMS zu schreiben. Schnell tippt sie ihm eine Antwort. Diana ► Jongun Haha, frag mich was Leichteres. Ich hab mich von meinem Freund getrennt und bekomme am Tag um die 100 Anrufe von ihm. Deshalb hab ich es meistens ausgeschalten. v_v Wieder dauert es keine Minute, bis sie eine Antwort erhält. Entweder hat sie gerade Glück, oder der Kerl klebt an seinem Handy, dass er ihre Nachrichten sofort bemerkt. Jongun ► Diana Du bist ja fast zu bemitleiden.^^ Ich krieg am Tag auch um die 100 Anrufe von meiner Freundin, aber nicht weil wir uns getrennt haben, sondern weil sie sichergehen will, dass ich ihr nicht fremdgehe. Wo wir doch jetzt so weit voneinander weg wohnen… Diana ► Jongun Und dich nervt das nicht? Jongun ► Diana Natürlich nervt es. Wir streiten deshalb auch momentan immer wieder. Diana ► Jongun Habt ihr euch wieder vertragen? Jongun ► Diana Wenn man es als vertragen bezeichnen kann, dass sie nicht abhebt, wenn ich mal anrufe und mich dafür anschreit, wenn ich nicht gleich beim ersten Mal Zeit habe… dann ja. Diana runzelt die Stirn, als sie das so liest. Und sie dachte schon, sie habe Probleme in ihrer Beziehung zu Jiyong gehabt. Offenbar kommt es genau richtig, dass sie ihr Handy zu diesem Zeitpunkt wieder Mal in die Hand nimmt, denn ein paar ganz normale Beziehungsprobleme sind die perfekte Ablenkung in diesem Moment. Diana ► Jongun Das legt sich bestimmt wieder, wenn sie merkt, dass du sie wirklich nicht betrügst. Jongun ► Diana Ach und wie soll sie das merken? Sie ist doch weg. Tage, Wochen, Monate. So wie ich das verstanden habe, hat sie erst einmal nicht so schnell vor, zurück nach Seoul zu kommen. Außerdem… was ist eine Beziehung wert, wenn sie mir nicht blind vertraut? Vertrauen… Das ist etwas, das sie auch wieder braucht, ja. Aber nicht in der Form, dass sie jemandem vertrauen muss. Sie muss es schaffen, dass ihre beste Freundin ihr wieder vertraut, denn das hat sie mit Kikwang zu Nichte gemacht. Diana ► Jongun Ich hab mit demjenigen geschlafen, mit dem meine beste Freundin zusammen war. Jongun ► Diana o.O Wieso das denn?! Das ist ein fieses No-Go! Diana ► Jongun Naja, ich wusste nicht, dass die beiden richtig zusammen waren. Wobei ich wusste, dass er sie gern hat, aber er hat es mir selbst vorgeschlagen, mit ihm zu schlafen. Ach, es ist einfach kompliziert, das Ganze! >_< Jongun ► Diana Scheint fast so… Was ist mit Doojoon? :P Sie schluckt schwer. Das hat sie schon ganz vergessen. Diana ► Jongun Oh, den hab ich heute von einer Seite kennengelernt, die mir ganz schön Angst macht. Irgendwas ist mir an ihm mittlerweile nicht mehr geheuer... wobei ja meine Freundin meinte, dass sie jetzt ihn will. Also halte ich mich von ihm fern. Um es gut zu machen, dass ich mit Kikwang geschlafen habe. v_v Jongun ► Diana Alterrrrrr, du hast mit Kikwang geschlafen? :D So richtig Kikwang von BEAST? :D Du bist echt verrückt XD Fassungslos starrt sie ihr Handy an. Hat sie ihm jetzt tatsächlich geschrieben, dass sie mit… oh nein, das hat sie. Wie konnte sie nur so doof sein, dass sie ihm das schreibt?! Diana schnappt sich ein Kissen und versucht, darin einen hilflosen Schrei zu ersticken. Die Zähne noch um eine der Kissenkanten geschlossen, antwortet sie Jongun jetzt und versucht sich, da nochmal raus zu winden. Diana ► Jongun Ehhhhhm. Ich wollte seinen Namen nicht schreiben, ist nur ein Codewort dafür, weißt du? Jongun ► Diana Klar, schon verstanden. :D Ich bin gerade höchst amüsiert, made my day und so. „Das gibt’s doch nicht.“, faucht sie zwischen zusammengebissenen Zähnen und tippt eilig die nächste SMS an ihn, weil es sie einfach fertig macht, dass er das so hinnimmt. Diana ► Jongun Du glaubst mir das doch nicht tatsächlich? Jongun ► Diana Natürlich. Wenn du wüsstest, was in meinem Alltag alles so Schräges passiert, würdest du das auch glauben, wenn dir eine Fremde erzählt, sie kennt Idols. XD Warum solltest du nen Fremden darüber belügen? Doch nicht etwa, weil du Eindruck schinden willst. :D Sie starrt ihr Handy an. Unwissend, was sie wirklich antworten sollte, rauschen ihre Finger über das Display, ohne dass sie eine große Chance hat, ihr Tun noch groß zu kontrollieren, schreibt sie ihm eine elendslange Nachricht, gefüllt mit Informationen, die er sowieso niemals bestätigen könnte. Diana ► Jongun Stimmt, wieso sollte ich darüber lügen. Ich hätte davon doch keinen Vorteil. Außerdem kannst du getrost davon ausgehen, dass ich keinen Schwachsinn erzähle, wenn ich meine, dass sich Idols oft für etwas Besseres halten, andere oft niedermachen und wahnsinnig fies zueinander sein können, nur wenn sie vom falschen Label stammen. Vor den Augen der Fans wird so getan, als ob sie sich alle gern haben und dann machen sie zusammen irgendwelche Kollaborationen, wo dann SHINee schön neben 2PM steht und sie sich alle groß lieb haben. EXO wird von VIXX in den Himmel gelobt, nur damit die Fans glücklich sind. Aber hinter der Kamera wird man blöd angemacht, nur weil man auch nur erwähnt, dass man vielleicht den ein oder anderen Song von EXO gern hat oder dass man früher Gee von SNSD getanzt hat, bevor man all die Idols und ihre kranken Storys näher kennengelernt hat. Es ist das Kindischste, das es auf dieser Welt gibt, glaub mir. Aber irgendwo haben die Idols nichts Besseres zu tun, als Leute von SM Entertainment andauernd und wirklich andauernd schlecht zu reden, als wären sie alle zusammen darauf eifersüchtig, dass die untereinander keinen solchen Kleinkrieg haben und dass hier Teamarbeit und Zusammenhalt vielleicht noch großgeschrieben sind. Als sie das fertig getippt und abgeschickt hat, atmet sie tief durch und kann selbst nicht glauben, dass sie das gerade wirklich alles geschickt hat. 10 Minuten später kommt dann die Antwort. Sie fällt sehr kurz aus, hat aber eine Botschaft in sich, deren Umfang Diana in diesem Moment noch nicht versteht. Jongun ► Diana Ich hab doch gesagt, ich glaub dir. „Du hast schulfreeeeeeeeeeeei!“, ruft Babsi ganz laut, als ihr gerade jemand von Teen Top die Tür geöffnet hat, ehe sie bemerkt, dass hier nicht wie ursprünglich gedacht Changjo, sondern ein höchst amüsierter Blondschopf in der Tür steht. „Ich doch immer. Willst du zu Changjo oder Ricky?“, fragt er grinsend, da das die einzigen beiden sind, die bei ihnen zur Schule gehen. „Eh… Jonghyun.“, sagt sie und grinst daraufhin peinlich berührt. „Okay, warte kurz.“, sagt er und im nächsten Moment sieht er an ihrem Ohr das silberne Schmuckstück aufblitzen. „Oh, eh- willst du reinkommen und währenddessen hier warten?“, ändert er sofort seine Meinung und hält die Tür zur WG weit geöffnet. „Oh, ja gerne.“, sagt sie und stapft rein, schlüpft aus ihren dicken Winterstiefeln und öffnet eben schnell den Reißverschluss ihres Anoraks, der sie erfolgreich vor aktuellen Kältetiefen schützen. Immerhin ist sie mit Bus und U-Bahn unterwegs, da kommen öfter Wartezeiten vor. „Willst du was trinken?“, fragt Chanhee eifrig, „Wir haben hier Saft, Energydrinks, Cola, Sprite, Vitamin Water-“ „Eh… ich nehme ein Wasser, danke.“ „Wir haben auch Kakao oder Kaffee, wenn du magst.“ „Nein, Wasser ist gut, danke.“, lächelt sie ihn schüchtern an. Der Kerl hat sie doch sonst nie mit dem Hintern angesehen, warum jetzt auf einmal so freundlich? „Willst du das mit Zitronengeschmack? Wir haben noch Pflaume, Apfel oder Drachenfrucht.“ „Einfach nur… Wasser… wirklich. Danke.“, wiederholt sie und fühlt sich schon ganz komisch, weil er so peinlich genau nachfragt. „Alter, haben wir den Präsidenten zu Gast oder warum fragst du sie so aus?“, dringt nun eine tiefe Stimme durch das Wohnzimmer. Es ist der Leader der Gruppe, Minsoo – auch bekannt als der schmierige Typ, der mit Babsi im Anfängerkurs für Taekwondo angefangen hat. „Oh, hallo~“, trällert er, als er sie sieht. „Was verschafft uns die Ehre, meine Hübsche?“ Er setzt sich direkt zu ihr auf die Couch und kommt ihr gefährlich nahe, bis er Mal von ihrem Gesicht weg in andere Richtungen blickt und förmlich zu Eis erstarrt. „Wasser.“, meldet sich nun wieder Chanhee zu Wort, „Kommt sofort.“ Noch während er den Flur entlangläuft, hinter dem sich vermutlich die Küche befindet, schreit er laut Changjos Namen durch die Wohnung. Der meldet sich fluchend zurück und beschwert sich, dass er gerade versucht, für seinen bescheuerten Mathetest zu lernen, weil er durchgefallen ist und wiederholen muss. Babsi muss, so scheint es, enttäuscht wieder gehen – alleine. Minsoo neben ihr lehnt sich seltsam zurück und versucht immer wieder hinter ihr Ohrläppchen zu blicken. Doch jedes Mal, wenn sie ihn ansieht, tut er so, als ob er sich nur unschuldig im Raum umsieht. Sie wirft ihm einen misstrauischen Blick zu und fragt sich, was er an ihr zu finden versucht, als Chunji mit einer kleinen Wasserflasche zurückkommt, die in ihren Händen eisgekühlt wirkt. „Danke.“, murmelt sie und er läuft nochmal den Flur zurück. „Du hast Besuch!“, schreit er dem Maknae entgegen, der daraufhin genervt die Tür zu seinem Zimmer öffnet und ins Wohnzimmer trampelt, wo sich C.A.P schon wieder so seltsam hinter sie lehnt. „Was willst du?!“, faucht er genervt und Chanhee schnappt hörbar nach Luft und fühlt sich, als würde er jeden Moment ohnmächtig nach hinten kippen. Auch Minsoo sieht den Maknae an, aber eher mit einem Blick, als ob er sagen wollte, dass Changjo doch nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte. „Dich besuchen.“, sagt sie und versucht erfolglos, die kleine Flasche in ihren Händen aufzuschrauben. Changjo schnaubt genervt, nimmt sie ihr weg, reißt fast den Deckel davon runter und gibt ihr das Ding zurück. „Ich kann nicht, ich muss lernen. Bin durchgefallen, weil ich zu wenig gelernt habe.“ „Dann lern doch in der Gruppe.“, schlägt sie vor, „Ist sonst keiner durchgefallen?“ „Nein.“, erwidert er gereizt. „Hyuk hilft dir sicher trotzdem.“, schlägt sie vor. „Ich will aber nicht mit Hyuk lernen.“, erwidert Changjo angespannt, wendet sich um und lässt sie einfach im Wohnzimmer bei der Diva und dem Leader sitzen. Ihm doch egal – sie ist selbst hergekommen. „Woah. Hat der eine gute Laune.“, murmelt sie und zeigt ihm die Zunge, was er gar nicht mehr sehen kann. „Naja, er war schon immer eher ein Einzelgänger.“, sagt Chanhee schulternzuckend und sieht nun verloren zu Minsoo, da er keine Ahnung hat, was sie jetzt mit ihr anstellen sollen. Zum Glück ist Minsoo da, sonst wäre er jetzt völlig ausgetickt. „Genau genommen ist es ein Wunder, dass er überhaupt was mit dir unternimmt.“, erklärt ihr der Leader der Gruppe und lächelt sie dabei freundlich an. Babsi aber zieht nur misstrauisch die Augenbrauen hoch, weil es ihr äußerst Spanisch vorkommt, dass er hier plötzlich so nett zu ihr ist und sie nicht mehr andauernd fragt, ob sie mit ihm ausgehen möchte. „Willst du sonst noch was?“, fragt Chunji jetzt und deutet auf den Kühlschrank. Sie sieht zu ihm rüber und Minsoo versucht erneut, hinter ihr Ohrläppchen zu schauen, hebt sich dabei sogar ganz unauffällig von seinem Sitzplatz und lugt über ihr nach unten. „Wir haben noch Kuchen. Oder etwas Kimbap, das Niel zuvor gemacht hat.“ „Nein danke, ich hab vorhin gegessen.“, sagt sie und lächelt ihn freundlich an. Minsoo, der offenbar gefunden hat, wonach er gesucht hat, starrt mit zusammengezogenen Augen und offenem Mund in die nächste Ecke, als ob er lautlos schreiben würde oder als ob ihm jemand ganz fies auf die Zehen getreten wäre. Diana ist es, die vor Seunghyuns Tür steht, als ausgerechnet Hara die Eingangstür davon öffnet. Sie sieht an ihr mindestens so skeptisch auf und ab, wie Diana umgekehrt auch. Vor allem, weil neben dem Mädchen ein kleiner Rollkoffer steht. „Hallo.“, grüßt Hara das Mädchen nicht mindestens so erfreut, wie es Diana entgegnet. „Ist Seunghyun hier oder bist du hier schon eingezogen und er weg?“, giftet sie ein wenig zu scharf nach ihrem eigenen Empfinden. „Nein, er ist hier.“, erwidert Hara und schenkt ihr einen mürben Blick. „Oh, Klasse. Ich brauch nämlich ein Dach über dem Kopf für ein paar Tage.“, meint Diana und hebt ihre Hand mit dem Daumen. „Dass ich dich nicht mag, liegt übrigens nicht an dir. Wobei, doch. Du hast dabei geholfen, als Babsi das Kleid zerschnitten wurde.“ Na das wird ja fast schon der Beginn einer wunderbaren Freundschaft… Crazy Man möchte fast meinen, dass es jetzt auch die Götter auf Changjo abgesehen haben – auf ihn und darauf, dass er offenbar noch wegen Mathe noch das Jahr wiederholen soll, wenn es so weitergeht. Denn jetzt, wo er endlich für diesen blöden Test gelernt hätte, wird er ganz spontan mit 11 anderen in einem Bus weit weg in die Tiefen des Waldes nahe von Yeoju gefahren. Warum? Offensichtlich sind die Managements der Meinung, dass aufgrund der vielen aktuellen Pausen der Idols unbedingt Notwendigkeit für Reality Programme besteht. Seufzend sitzt er mit allen 12 Teilnehmern, die im ganzen Bus verteilt sind, sowie mit Kamerateam, und allem weiteren Staff in dem wenigstens warmen Gefährt. Er selbst hockt ganz hinten, wo er eigentlich darauf gehofft hat, etwas Ruhe zu haben, aber stattdessen sitzt Babsi neben ihm und erzählt ihm hochmotiviert davon, was sie nicht alles für tolle Ideen hat, wie er sich bei Namjoo einschleimen kann. Mit dabei sind im Übrigen Babsi, Diana – also die üblichen Verdächtigen – sowie 10 Vertreter verschiedener Bands aus den verschiedensten Entertainments. Dazu noch Changjo für Teen Top, Yoseob für BEAST – der extra seine freien Tage für dieses Programm unterbrechen muss – Ravi für VIXX, Sohyun für 4minute, Kai für EXO, Hayoung für A Pink, Zelo für B.A.P, V für BTS, Kyung für Block.B, Eunkwang für BtoB und zu guter Letzt Amber für f(x). Diana sitzt ziemlich weit vorne neben Ravi, der wiederum das Mädchen als Puffer für die anderen braucht. Naja, nicht gerade alle anderen, sondern nur für Sohyun. Er kann gute Miene zum bösen Spiel machen, aber ganz wohl fühlt er sich nicht bei der Sache, dass sie auch hier ist. Ihm ist schon aufgefallen, dass sie vielleicht schon etwas mehr Gefühle für ihn hat, aber es ist noch zu früh, um es zu beenden. Das Mädchen, das neben ihm am Gang sitzt, fühlt sich aus einem anderen Grund nicht so wohl. Außer ihm und Babsi, der sie auch aus dem Weg geht, kennt sie keinen näher. Naja, maximal noch Yoseob und Zelo, aber auch mit denen hat sie keinen engen Kontakt – oder nicht mehr. Hoffentlich kann sie in diesen Tagen endlich alle ihre Probleme in Seoul lassen und einfach Spaß haben. Vielleicht findet sie unter den Teilnehmern sogar Freunde. Oder wie auch immer man sowas hier in der Idolwelt nennen kann. „Also ist das so richtig, Hayoung geht mit Zelo in die Klasse, V – also Taehyung – in deine Parallelklasse und – wer noch – ach ja, Kai da drüben geht mit dir in eine Klasse.“ Changjo wirft ihr einen nüchternen Blick zu. „Kai da drüben-“, zitiert er sie, „-ist von SM Entertainment.“ „Na und?“, meint sie und sieht ihn komisch an, „Er geht mit dir in eine Klasse. Wir reden nicht mit Leuten von SM Entertainment.“, äfft sie ihn in seiner tiefen Stimme nach und vor ihr fängt schon jemand an, zu lachen. Es ist Yoseob, der sich auf seinem Sitzplatz zu ihr umdreht und meint: „Na, alles gut da hinten oder ärgerst du ihn nur aus Langeweile?“ „Oh bitte, schaff sie einer weg von hier.“, jammert Changjo. Diese Konversation bleibt nicht einmal den beiden Membern, die eben von SM selbst stammen, verborgen. „Yah, Sohyun!“, ruft Babsi nun nach vorne, wo das Mädchen von 4minute sitzt, die Kopfhörer auf ihren Ohren und ein Lutscher im Mund. „Ey, tipp sie mal einer an, bitte.“, sagt sie und winkt energisch mit der Hand. „Diana! Tipp Sohyun Mal an!“ Seufzend tut das Mädchen wie geheißen und Sohyun sieht sie fragend an. Dann ruft auch schon Babsi nach ihr und sie macht sich grinsend auf den Weg nach hinten. „What’s up~“, gibt sie im Rapstil von sich und macht eine Hip Hop Bewegung mit der Hand. Teen Tops Maknae seufzt schon ganz verzweifelt. „Nicht die auch noch!“, jammert er, „Haut ab, alle beide, nervt wen anderen, hopp!“ „Ey, hör auf damit, Chanhee war vorgestern auch total freundlich zu mir.“ Sie dreht sich zu Sohyun. „Du hättest den hören müssen, wie der mir 17 Getränke aufgezählt hat, die sie alle daheim haben, die ich trinken kann, wenn ich will.“ Sohyun grinst mürbe. „Tja, so ist das eben als Banson-“ Sie räuspert sich, weil ihr gerade noch einfällt, dass sie hier unter Leuten von SM Entertainment sind und grinst dann breit. „Yeeeap~“, macht sie, um das davor peinlich berührt zu überspielen. „Oh, ich muss euch noch was zeigen, ich-“ Sie klopft sich an den Hosentaschen ab und seufzt. „Oh ne, ich hab mein Handy vergessen… Diana, kann ich Mal dein Handy haben? Ich hab dir doch in Kakaotalk was geschickt, das will ich ihnen zeigen.“ Sie dreht sich zurück zu Sohyun. „Das war echt witzig.“, grinst sie. Sie hat ja keine Ahnung, dass sie hier nur aus einem gewissen Grund von den meisten in ihrem Lärmpegel geduldet wird… „Hier…“, murmelt Diana leise und reicht ihr das Ding, lehnt sich dann seufzend zurück, setzt sich Kopfhörer auf, die an einen iPod gesteckt sind und schließt die Augen, um sich ein wenig auf der Hinfahrt zu erholen. „So, hier… oh, was ist das?“ Babsi blinzelt neugierig das Handy ihrer Freundin an und liest schließlich die elendslange SMS, die sie an einen gewissen Jongun ein paar Tage zuvor geschickt hat. „Was machst du da?“, fragt Sohyun und lehnt sich zu ihr, „Oh Babsi, sowas macht man nicht. Das ist voll die lange, persönliche Nachricht.“ „Lang und persönlich?“, nuschelt Babsi zurück, „Da geht es um SM Entertainment und wie sie das Label in den Himmel lobt.“ Jetzt lehnt sich auch Changjo zu den Mädchen und starrt auf das Display. Yoseob dreht sich ebenfalls um. „Ist ja nicht so, als ob ich das nicht scheiße finde, wenn es so ist, aber das geht euch nichts an.“, meint er und hat dabei trotzdem ein Lächeln im Gesicht. Babsi scrollt durch den Nachrichtenverlauf und sieht dann zu Yoseob hoch. „Sie hat dem ernsthaft von ihr und Kikwang geschrieben.“, murmelt sie und weiß nicht, was sie dabei empfinden soll. Wut oder doch eher Trauer. „Gib her.“, meint plötzlich Changjo und drückt das Handy Yoseob in die Hand, damit er es Diana zurückgibt. „Worüber auch immer sie mit wem auch immer schreibt.“, sagt er etwas angespannt, „Keiner hat das Recht, darüber zu lesen. Nicht mal, wenn‘s um den Kerl geht, der dich mit ihr betrogen hat.“ „Woah. Du hast Changjo davon erzählt?“, fragt Sohyun fasziniert. „Nein, ich hab die Nachricht gelesen, die sie dem Typen geschrieben hat.“, sagt er und kriegt fast Babsis Zeigefinger ins Auge gebohrt. „Dann red nicht, wenn du es selbst liest! Also wirklich!“ Diana bekommt nun endlich ihr Handy in die Hand gedrückt, welches nicht gesperrt ist und das Nachrichtenmenü von ihr und Jongun zeigt. Kurz liest sie sich die peinliche SMS noch einmal durch, bevor sie realisiert, was gerade passiert sein muss. Fuchsteufelswild dreht sie sich auf ihrem Sitz um und starrt nach hinten. „Babsi!“, schreit sie, worauf sich Yoseob die Ohren zuhält. Sie hat ja noch ihre Kopfhörer drin. Als sie die schließlich runternimmt und von der Österreicherin fragend gemustert wird, seufzt sie. „Schon mal was von Privatsphäre gehört?“, fragt sie in normaler Lautstärke, worauf Babsi aber nur mit den Schultern zuckt. „Wenn du Nachrichten schickst, die keiner lesen soll, dann lösch eben den Verlauf.“, meint sie nur unbeeindruckt und lässt ein weiteres Mal ihre Schultern nach oben wandern. So sehr das schlechte Gewissen auch an Diana nagt, im Moment wächst ein ganz anderes Gefühl. Wann ist ihre Freundin so ignorant geworden? Sie war schon immer sehr neugierig, aber nie hätte sie so eine pampige Antwort gegeben, sondern sie ausgefragt, wer dieser Typ ist und ob sie ihn süß findet – oder so ähnlich. Mittlerweile wird ihr klar, wie sehr sie sich schon verändert hat. Resignierend und weil sie keinen Streit anzetteln will, dreht sie sich um, lässt sich wieder auf ihren Platz sinken und vertieft sich in die Musik. Yoseob schüttelt wortlos den Kopf, während er noch immer Babsi ansieht. Ist zwar nicht so, dass er Diana gegenüber starke Freundschaft verspürt, aber zwischen den beiden Mädchen war einmal etwas Besonderes. Es wäre schade, wenn das kaputt geht und nicht wieder zu kitten ist. Ihm fällt auf, dass er von links gemustert wird, die beiden Idols von SM Entertainment – Amber und Kai – sehen ihn an. Zumindest sie sieht ihn an, er blickt mit einem besonders verurteilenden Blick in Babsis Richtung. Mit der Zunge schnalzend, richtet Yoseob das Wort an den jungen Koreaner neben Amber: „Noch nie ne Europäerin gesehen?“ Er weiß sofort, dass er gemeint ist und hebt den Blick von ihr zu Yoseob, den er nun mindestens so kühl wie zuvor sie ansieht. „Ja, dich mein ich.“, sagt Yoseob kalt und entgegnet seinen Blick in äußerster Perfektion, als ob Kai vor einem Spiegel stünde. „Ich dachte, mit einem von SM Entertainment sprecht ihr nicht?“, fragt er nun arrogant und wird schon von Amber neben ihm angetippt, das ihr klar ist, dass sie beide deutlich in der Unterzahl ist. Ihm egal, er nimmt es mit allen hier auf, wenn‘s sein muss. Wieder schnalzt Yoseob mit der Zunge. Doch Babsi ist es, die sich einschaltet. „Lass ihn doch, er macht doch nichts.“, sagt sie, „Bestimmt findet er es auch scheiße, dass Diana nem Fremden Sachen schickt, die den nix angehen. Ich jedenfalls hab nie jemandem geschrieben, dass sie auf Doo-“ „WOOOOOHHHH.“, platzt Yoseob dazwischen und winkt energisch mit beiden Händen, „Jetzt gehst du zu weit, lass es gut sein.“ Sie entgegnet ihm einen unzufriedenen Blick und starrt danach Kai aus glasigen Augen an, der sie nun wieder so seltsam mustert, wie eben zuvor. Die Busfahrt zieht sich ab diesem Moment unglaublich in die Länge. Irgendwann schlafen Diana und Ravi ein, wobei ihr Kopf gegen seinen stößt. Babsi macht sich in der hintersten Reihe wieder ihren Spaß mit Changjo und Sohyun und auch die anderen hören Musik oder schlafen. Irgendwann, als jedes ihrer Glieder schon schmerz, hält der Bus mitten im Wald an und hupt – damit auch die letzten wach werden. Teils verschlafen schlüpft ein jeder in seine Winterjacke und verlässt nach dem Staff das Gefährt. Es ist bitterkalt, aber wenigstens schneit es nicht. Worauf sie sich hier eingelassen haben, weiß keiner so genau, aber da müssen sie eben durch. Babsi seufzt und geht nach den anderen hinterher in ein Zelt, das aufgebaut wurde, um die Leute für die Aufnahmen ganz natürlich zu schminken. Sie stellt sich zusammen mit Yoseob und Sohyun an, hinter ihr Changjo, dann Ravi und Diana, Zelo bildet noch immer halb wegnickend nach einigen weiteren das Schlusslicht. Ein ziemlich großes jedenfalls. Immer wieder wirft Diana ihrer Freundin einen Blick zu und seufzt, weil sie sich schon richtige Sorgen um sie macht. Der Umgang mit BEAST tut ihr nicht gut, wie sie findet. Und dann ist da die Sache mit Sohyun… ob das gut geht zwischen den beiden? Changjo und Sohyun sind doch beide noch fast Kinder nach der hier geltenden Anschauung… „Haben wir einen mit nem schwarzen Ring hier?“, fragt eine Dame aus dem Staff und sieht sich in der Runde um. „Nein?“, fragt sie, „Gut.“ Sie sieht auf ihre Unterlagen und hakt einen Punkt ab. „Jemand mit einem Ohrschmuck?“, fragt sie und hebt wieder den Blick. „Hier!“, rufen Sohyun und Changjo gleichzeitig, weil sie alle wissen, dass Babsi das verpeilt. Sie zeigen mit der Hand auf sie, als die Dame vom Staff zu ihr rüberkommt und sie angrinst. „Nur Ohrschmuck oder beides?“, fragt sie höflich. Einen Moment lang blinzelt Babsi die Dame unschlüssig an, weil eigentlich ja beides zuträfe, sie aber den Ring aus irgendeinem Grund nicht hat… Sohyun schubst sie, um sie in die Gegenwart zu holen und Babsi räuspert sich laut. „Eh, nu-nur Ohrschmuck.“, sagt sie und die Dame nickt, sieht nun wieder auf ihren Block und scheint dort etwas einzukreisen. Diana runzelt skeptisch die Stirn. Dann hält die Dame ihr die flache Hand hin. „Den müssen wir während dem Dreh abnehmen, wenn du so lieb bist und ihn mir gibst. Ich werde ihn in der Zeit gut für dich verwahren.“, sagt sie und Babsi blinzelt sie einen Moment lang verdutzt an, greift sich aber dann ans Ohr und gibt ihn ihr. Noch einmal berührt sie dabei die Einkerbung an der Rückseite des Dings und sieht nun, dass dort das Logo der Band eingekerbt ist. Auch die Dame vom Staff sieht auf die Rückseite davon und schmunzelt sie im nächsten Moment vielsagend an. „Interessante Wahl.“, sagt sie und schließt die Hand zu einer kleinen Faust, ehe sie die Leute mit den Stylisten und Leuten von der Maske zurücklässt. „What the hell war das denn?“, fragt Kai verdutzt, da dies die erste Reality Show ist, bei der er gemeinsam mit Artisten von anderen Labels vor der Kamera steht. „Nichts für SM Leute.“, erwidert der Leader von BtoB, während er Babsi interessiert mustert. Diana folgt auch dessen Blick und wird dann schon aufgerufen, um sich schminken zu lassen. Warum sie überhaupt geschminkt werden, wenn sie vielleicht gleich wieder dreckig werden, aber naja, ist ja fürs Fernsehen. Vor den Aufnahmen bekommt noch jeder einen warmen Tee und darf sich bei Bedarf in eine Decke wickeln, bevor die harte Realität sie trifft und ihnen alles genommen wird. Nun endlich wird ihnen nämlich erklärt, worum es hier eigentlich geht. Es ist eine Show, bei der sie das Überleben in der Wildnis simulieren müssen und dabei natürlich ständig gefilmt werden. Es wird zwar präparierte Aufgaben geben, aber Großteils müssen die Idols hier alles tun, damit sie was zu essen kriegen, oder selbst ein Feuer machen. Das kann ja was werden. Sie bekommen einheitliche Winterjacken, allesamt im selben furchtbaren Grünton, das mehr nach Erde als Kleidungsstück aussieht. Sie bekommen Aufkleber mit ihren Namen – hier natürlich den Stagenames – auf den Rücken geklebt und furchtbare Schuhe, die schon vielmehr für Bergsteiger, als für sie alle geeignet wären. Kai ist höchst amüsiert und tanzt im Schneeschlamm schon irgendwelche Bewegungen, die sofort freudig von den Kameramännern aufgezeichnet werden. Je mehr persönlicher Touch der Leute, umso besser ist es natürlich. „Wir werden euch jetzt in Gruppen aufteilen, 3 Teams mit je 4 Leuten.“, sagt die Frau, die vorhin noch mit dem Schreibpult bei ihr gestanden hat. „Eeeehm, Babsi.“, liest sie den Namen vor, den sie vorher noch eingekreist hat, „Du darfst dir aussuchen, mit wem du in einem Team sein willst.“ Sie sieht zu Eunkwang, dem Leader von BtoB. „Du ebenfalls, Eunkwang. Am besten wählt ihr wie beim Sport in der Schule, die übrigen bilden dann das letzte Team.“ Nicht nur Diana, sondern auch die beiden von SM Entertainment starren die Frau gerade an, als ob sie einen Witz erzählt hätte, den keiner lustig findet. Als sie aber sieht, wie Babsi schon ganz angestrengt zu überlegen scheint, wen sie in ihrem Team haben will, schüttelt sie fast schon fassungslos den Kopf. Sie hat sich wirklich stark verändert. „Fang an.“, lächelt sie Eunkwang freundlich an und lässt ihr den Vortritt. „Hmmmm.“, macht sie und tippt sich mit dem Zeigefinger an die Lippen. „Dann nehme ich Sohyun.“ „Yey~“ Die Koreanerin springt rüber zu Babsi und beginnt ihr schon – wirklich wie in der Schule – ins Ohr zu flüstern, wen sie noch wählen soll. „Dann nehme ich Ravi.“, sagt Eunkwang, der VIXX bereits aus mehreren Reality Shows kennt, wo BtoB und VIXX zusammen vor der Kamera gestanden haben. Er und Leo haben sich dadurch ganz gut angefreundet. Sohyun flüstert ihr gerade noch ins Ohr, da meint Babsi schon: „Diana.“ Ernüchtert, dass sie nicht ihre erste Wahl war und sich fragend, was der Kinderkram hier überhaupt soll, dass auf einmal gewisse Leute wählen dürfen und andere wieder doch nicht, stellt sie sich zu den beiden Mädchen rüber und seufzt tief. „Zelo.“, sagt Eunkwang fest entschlossen. „Yoseob.“, sagt Babsi, weil ihr Sohyun den Namen penetrant ins Ohr flüstert. Grinsend kommt der Sänger zu ihnen und schubst Sohyun, weil er ganz genau weiß, dass er wegen ihr in der Gruppe ist. „Dann nehme ich noch Kyung.“, sagt Eunkwang und schlägt mit dem sympathischen Rapper von Block.B sofort ein, als er bei ihm steht. „Gut.“, sagt die Dame vom Staff, „Dann haben wir noch Changjo bei Kai, Amber und V.“ Changjo seufzt und wirft Babsi einen düsteren Blick zu. Da hätte er ein einziges Mal gehofft, dass sie ihn wieder mit sich selbst zwangsbeglückt, weil er nicht mit Kai im Team landen will und dann lässt sie ihn so im Stich. Sie scheint seinen Blick zu bemerken und wirft ihm ein entschuldigendes Grinsen zu. Es ist noch ziemlich früh am Morgen und kälter als angenommen. Während die drei Grüppchen bibbernd auf die Anweisungen warten, kommt Babsi auf die glorreiche Idee, sich einen wärmenden Kreis aus ihren Teamkollegen zu bauen. Zumindest ist ihr damit etwas wärmer. Ihnen wird von der Produktionsleiterin mitgeteilt, dass es sich um eine Art Schnitzeljagd handelt. Es gibt keine Moderation, wie sonst meistens. Die Teams bekommen noch bunte Handschuhe, Mützen und ein Band, dass um den Oberarm geschnürt werden muss, um die Zusammengehörigkeit festzustellen. Team 1, das von Babsi gewählt wurde, bekommt die Farbe Gelb. Team 2, von Eunkwang bekommt Blau und Team 3, von Changjo bekommt Rot. Diese drei sind auch die Leiter des Teams, weil man so etwas einfach immer braucht. Die Aufgaben, die es zu erledigen gibt und die Anweisungen dazu sind irgendwo im Wald versteckt und mit der Farbe des Teams gekennzeichnet. Am Anfang bekommt jeder Gruppenleiter einen Umschlag, wo schon die erste Aufgabe drinsteht. Sie werden von den Kameras verfolgt, jedoch verschwinden sonst alle Leute. Sie sind dann wirklich auf sich selbst gestellt – auch ihre Handys mussten sie abgeben. Wahrscheinlich werden die Punkte dann ausgezählt, denn einen Sieger soll es am Ende schon geben. Babsi reißt gleich neugierig das gelbe Kuvert auf und zieht eine kleine Karte heraus. Die erste Aufgabe ist ein Feuer zu machen, ganz ohne Hilfsmittel. Das kann ja was werden. Zwar weiß sie aus Filmen, wie so was gehen soll, aber Filme lügen doch meistens. Sofort machen sich alle Teams auf in den Wald und versuchen trockenes Holz zu finden, was ziemlich schwierig ist, hier im Schnee. Team 3 hat als erstes ein paar Zweige gefunden, die mehr oder weniger brauchbar sind und auch Team 2 ist auf dem besten Weg dazu ein Feuer zu entfachen. Warum geht es in diesen Shows nur immer darum, gegeneinander anzutreten? Was finden die Zuschauer nur daran, dass sich Idols im Dreck wälzen? Das und vieles mehr fragt sich Diana, während sie durch den Schneematsch stapft und nach irgendetwas Ausschau hält, was brennen könnte. Schließlich gibt sie es auf und bückt sich nach ein paar Steinen, da sie findet, man sollte einen Kreis um ein Lagerfeuer bilden, damit nicht der ganze Wald abgefackelt wird. Irgendwo ganz weit entfernt hört sie ihre Freundin irgendwelche Anweisungen schreien, die wohl an Yoseob gerichtet sind. Wahrscheinlich bereut er es schon, seine freien Tage hierfür geopfert zu haben, aber manchmal kann man einfach nicht aus. Wenn das Management beschließt, man muss da mitmachen, muss man da mitmachen… außerdem hätte er es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren können, wenn einer seiner Kollegen extra von seinen Eltern zurückfahren hätte müssen. Mit einer Handvoll großen Steinen wandert Diana zurück zu dem Platz, von wo sie das laute Organ Babsis vernommen hat. Und da hockt der einzige Junge im Team auch schon am Boden und reibt zwei Stöckchen aneinander. Rauch haben sie schon mal erzeugt, mehr aber schon nicht. „Das Holz ist einfach zu feucht.“, brummt der Sänger, lässt einfach alles fallen und setzt sich auf den Boden. Wenn das nicht mal eine ganz blöde Idee war. Nun nimmt Babsi die Stöcke an sich und reibt sie gegeneinander, als würde ihr Leben davon abhängen. Sohyun hilft ihr, indem sie etwas Luft dazwischen bläst und plötzlich entstehen wirklich kleine Funken. Diana ist echt beeindruckt von dem Kampfgeist, den sie in den Augen ihrer Freundin sieht. Auch das kennt sie nicht von ihr. Normalerweise überlässt sie den anderen die Führung und tut das, was ihr angeschafft wird. Sie selbst ist meistens diejenige, die das Zepter in die Hand nimmt und alles regelt. Es scheint fast so, als hätten sich ihre Rollen nun vertauscht. Irgendwie fehl am Platz fühlend legt sie die Steine ins nasse Gras und hockt sich neben ihre Teamkollegen. Sie haben sich hier ein Plätzchen ohne Schnee gesucht, damit vielleicht das Feuer etwas besser entfacht. Schlussendlich hören die vier ein lautes Pfeifgeräusch, dass ihnen anzeigt, dass eins der anderen Teams es vor ihnen geschafft hat. Demotiviert lässt Babsi alles fallen und begibt sich zu dem Sammelplatz, der vorab besprochen wurde. Ausgerechnet Amber, die aus Amerika stammt, kennt einige gute Tricks, wie man trotz der herrschenden Feuchtigkeit im Holz gutes Feuer erzeugen kann. Siegessicher grinst sie die anderen an. Wer ist hier jetzt besser – SM oder die anderen? „Schade, dass ihr es nicht geschafft habt.“, ruft Amber und zuckt ganz unschuldig mit den Schultern. „Wartet nur, wir werden euch schon noch besiegen!“, ruft Babsi und als Yoseob sich zu ihr dreht, fängt er kurzerhand an zu lachen. Woher auch immer sie das Teil hat, sie hat sich soeben ein Stirnband um den Kopf gebunden und sieht damit aus wie ein Ninja. Eunkwang schüttelt amüsiert den Kopf. Er fragt sich, wer sich so ein verrücktes Mädchen ausgesucht hat. Die nächste Aufgabe handelt darum, dass sich aus jedem Team eine Person um das Feuer kümmert, damit es nicht erlischt. Das sind Sohyun, Ravi und Amber. Sie sitzen um das Feuer herum und wechseln allesamt nur ganz komische Blicke, während kein Mensch auch nur ein Wort verliert und sich die Kamerateams schon fragen, ob sie die Aufnahmen nicht einfach beenden sollten. Weiters ist jeweils einer dafür zuständig, einen Stock zum Grillen zu finden. Das sind Yoseob, Kyung und V. Die anderen 6 Personen müssen Fische fangen. Unbegeistert steht Diana vor dem Wasser und weiß nicht, wie sie das anstellen soll, als Kai neben ihr immer wieder seltsame Blicke in ihre Richtung wirft. Sie hebt den Blick und spricht ihn an: „Ich hab noch nie Fische gefangen, ich kann auch nichts dafür, wenn ihr Koreaner das mit bloßen Händen macht…“ Doch zu einer Antwort kommt es vorerst gar nicht, weil sich Changjo und Babsi gerade anfangen, im Wasser zu prügeln – weil sie beide den ersten Fisch wollen, den sie seit 15 Minuten erblickt haben. „Weg da!“, ruft Babsi und tritt ihm gegen das Schienbein. Dieses Mal kann er gar nicht rechtzeitig ausweichen und schiebt sie einfach zur Seite, während Eunkwang die beiden nur skeptisch anstarrt. Da geht er nicht dazwischen, er will nicht auch noch Tritte kassieren. „Hau ab!“, knurrt Teen Tops Maknae und greift gerade ins Wasser, das Fangnetz für den Fisch bereit. „WAHHHH!“, schreit Babsi und springt ihn an. In einer Situation, in der sie Huckepack auf ihm landen könnte, klatschen nun beide vornüber ins Wasser. Diana schnappt schockiert nach Luft, während Kai lauthals zu lachen beginnt. Natürlich ist es Changjo, der als erstes wieder auftaucht und sich den Kopf schüttelt, als wäre er ein Hund. Was wird er in ein paar Minuten nicht frieren… „SIE KANN NICHT SCHWIMMEN!“, schreit Diana panisch, „SIE KANN NICHT-“ „Alter, das Wasser ist kniehoch.“, sagt Changjo unbeeindruckt, aber in einer extrem unfreundlichen Weise zu Diana und greift dennoch ins Wasser, um Babsi hochzuziehen. Wie sie es geschafft hat, bei Running Man mitzumachen? Nun, sie ist ja die gewesen, die gesprungen ist – nicht die, die ins Wasser geworfen wurde. Doojoon und Kikwang zumindest wussten es damals, dass sie nicht schwimmen kann. Während Babsi an den Rand krabbelt und sich schmollend mit verschränkten Armen hinsetzt, hat Diana weiter damit zu kämpfen, wie sie so ein blödes Vieh an Land ziehen soll. Nicht nur, dass sie keinen Fisch isst, sie findet diese Dinger auch überaus eklig anzusehen. Da sie nun nicht mehr auf die Unterstützung ihrer Freundin zählen kann und Changjo schon am besten Weg dazu ist, den ersten Fisch zu fangen, watet sie langsam ins Wasser. Sie will sich hier nicht die Blöße geben und als Tussi abgestempelt werden. So eine Show kann schon mal das ganze Image ruinieren. Neben ihr tut es ihr Kai gleich, betrachtet kurz die zwei anderen Jungs, die gemeinsam versuchen irgendwas zu fangen und seinen eigenen Teamkollegen, der irgendwo weit weg herumstapft. Auch er findet die Aufgabe etwas dämlich und hofft wirklich darauf, danach frische Kleidung zu bekommen – er will sich hier draußen auch nicht noch den Tod holen. Diana schlurft durch das schlammige Wasser und versucht wirklich angestrengt etwas zu erkennen, als sie dann aber an ihren Knöcheln eine Bewegung wahrnimmt, lässt sie einen Schrei los und rutscht kurzerhand aus. Nun ist auch sie klitschnass… Mit einem leichten Grinsen kommt Kai auf sie zu und reicht ihr die Hand. Der Typ ist echt nett. Was die anderen immer mit SM Entertainment haben… Sie bedankt sich wortkarg, bevor sie sich ihr Fangnetz wieder greift und in die Hocke geht. Durch ihren Fall ist das Wasser noch trüber als zuvor. Sie werden haushoch verlieren. „Pass auf, ich helfe dir.“, flüstert der Koreaner neben ihr, den sie gleich verwirrt ansieht. „Ich hab einen. Wir tun so, als würden wir uns streiten und dann tauschen wir die Netze.“ Diana nickt und fragt sich einerseits, was ihm das bringt und anderseits, wo er den Fisch so schnell herbekommen hat. Ganz leicht wird sie von ihm angerempelt, dass sie das Gleichgewicht beinahe wieder verliert, doch dann greift er nach ihrem Oberarm und beginnt mit seinem Fuß das Wasser aufzuscheuchen. „Ich hab ihn zuerst gesehen!“, ruft er, bevor er sich mit ihr umdreht, kurz grinst und dann den Stiel ihres Netzes an sich nimmt. „Nein, das ist meiner!“, kreischt sie ihm entgegen und hofft zumindest ansatzweise glaubhaft zu wirken. Gerade, als er ihr sein Netz in die Hand drückt, macht er einen Satz zurück und lässt sich in den Schlamm fallen. Diana hält das zappelnde Netz in die Höhe und betrachtet das ekelhafte Tier darin mit Stolz. Auch, wenn sie es nur durch einen Trick geschafft hat, ist sie trotzdem überwältigt. Als sie zu Kai nach unten blickt, zwinkert er ihr zu und rappelt sich auf. Somit geht dieser Punkt an das Team 1. „YEEEEEAHHH!“, schreit Babsi ohrenbetäubend und hüpft sofort auf die Beine, die Arme weit von sich gestreckt. Yoseob kommt angelockt von dem zu ihnen, hat einen Stock in der Hand – der nächste Punkt für Team 1 – und sieht das Mädchen mit gerunzelter Stirn an. Als sie, klitschnass wie sie ist, auf ihn zu gerannt kommt und ihn vor Freude umarmen will, läuft er instinktiv weg. Er hat keine Lust, auch noch nass zu werden. Die Leute dürfen sich wirklich in einer kleinen Kabine ausziehen und in Decken hüllen, während ihre Kleidung vom Personal getrocknet wird. Danach geht’s zurück zum Feuer – was nicht schwer war, am Leben zu erhalten, da sie genug trockene Stöcke bei sich hatten. „Und jetzt grillen wir das Ding oder wie?“, fragt Hayoung, die mindestens so angewidert von diesen Tieren ist, wie Diana. „Nein, wir essen den natürlich roh.“, erwidert Kai und hält Taehyung die Hand hin, damit ihm der den Stock gibt. Er spießt den Fisch daran auf und beginnt ihn zu grillen. „Sollen wir nicht zuerst die Innereien davon ausnehmen?“, fragt Amber skeptisch. „Mein Dad fischt gerne, ich weiß, wie wir den dann auseinander nehmen, wenn er durch ist.“, erwidert er und schenkt ihr ein freundliches Lächeln. Diana, die ihm nicht so schnell vergessen wird, wie nett er – trotz diesem dämlichen SM gegen die Welt Ding – zu ihr ist, oder auch war, gesellt sich zu den beiden und hilft ihnen, die Fische aufzuspießen. Das Kamerateam macht eine Pause und hört für den heutigen Tag auf, zu filmen, weil sie schon einige gute Aufnahmen haben und das Ganze in einer Episode abgeschlossen sein soll. Endlich unbeobachtet, fährt sich Kyung durch die Haare und fängt an, sich darüber zu beklagen, was für ein bescheuertes Spektakel das hier ist. Es ist eine Seite, die Diana nicht von Idols kennt – dass sie sich so offen über etwas beschweren, sobald die Leute vom Staff weg sind. Einige Leute haben darauf beharrt, ihre Handys zu erhalten und so spielen etwa Zelo oder V jetzt irgendwelche kleinen Videospiele. „Ich dachte, du gehörst zum Team 1?“, fragt Kai nun Diana und reißt sie somit aus ihren Gedanken. Ihr ist gar nicht bewusst gewesen, was für einen angewiderten Blick sie den Leuten zugeworfen hat, die sich hier vor ihnen über alles beklagen. „Hm?“, macht sie und dreht den Kopf zu ihm. Amber wirft ihr einen abschätzenden Blick zu, weil Diana für sie ein völlig neues Gesicht ist. „Wer ist sie überhaupt?“, fragt Amber nun. Kai, der eindeutig zu viel Fernsehen sieht, meint nun: „Sie ist die Freundin von GD.“ Unentwegt sieht er sie dabei an, hat so ein seltsames Funkeln in den Augen, das ihr irgendwie übel aufstößt. „N-nein, genau genommen bin ich seine… Exfreundin…“, murmelt sie leise. Der Koreaner, der seine Augen ein kleines Bisschen verengt und sie eindeutig einem viel zu intensiven Blickkontakt unterzieht, beginnt nun frech zu schmunzeln. „Ah.“, sagt er dann nur. Diana blinzelt ihn ganz verstört an. Sie weiß überhaupt nicht mit der Situation umzugehen, hat sie hier doch zwei Personen vor sich, die sie überhaupt nicht einzuschätzen weiß. „Ich frag mich die ganze Zeit was ich essen soll.“, murmelt Diana nun, immer noch neben den beiden von SM sitzend. Sie hat nicht mal mitgekriegt, dass diese Worte wirklich über ihre Lippen gekommen sind, denn eigentlich wollte sie nur daran denken. „Hast du überhaupt schon mal gebratenen Fisch probiert?“, fragt Kai, während er sie immer noch beobachtet, wie sie nervös an ihren Fingern herumkaut und den Kopf schüttelt. „Solltest du echt mal. Ist köstlich und von Fingernägeln wirst du bestimmt nicht satt.“, nun grinst er und bekommt einen Schubs von Amber, die es seltsam findet, wie vertraut er mit dem Mädchen redet. Diana bekommt das mit, genauso wie die Blicke, die ihr von den anderen zugeworfen werden. „Ich geht mal zu meinem Team… irgendwie… danke.“, murmelt sie verlegen, steht auf und schlurft weg. Ein komisches Gefühl beschleicht sie immer weiter, je näher sie der anderen – großen – Gruppe kommt. Neben Kai hat sie sich weniger unwohl gefühlt, als bei ihren sogenannten Freunden. Sie setzt sich neben Ravi, der auch sein Handy bekommen hat und eine SMS tippt. Sie hätte sich ihr Telefon auch geben lassen sollen, dann hätte sie Jongun schreiben können, wie langweilig ihr gerade ist. Schon komisch, wie oft sie an einen völlig Fremden denkt, mehr sogar als an ihre Freunde. „Was ist los?“, fragt sie Wonsik, ohne aber von seinem Display aufzusehen. Er muss bemerkt haben, dass sich Diana neben ihn gesetzt hat und nicht etwa Sohyun. „Nichts, werd nur komisch angestarrt, weil ich mich mit Kai und Amber unterhalten habe.“, murmelt sie und bekommt auch gleich wieder einen seltsamen Blick von Changjo zugeworfen. „Bist auch selbst schuld. Mit Leuten von SM redet man einfach nicht.“, meint der Koreaner beiläufig und lässt etwas Wut in ihr hochsteigen. „Ihr tut, als hätten die einen höchst ansteckende Krankheit. Mich interessiert diese Feindschaft nicht mehr…“, knurrt sie leise, da sie echt keinen Streit will, denn sie ist in der Unterzahl. Selbst wenn sie Babsi verteidigen würde, sie hätten keine Chance. Kai und Amber sind die ersten, die nach dem Essen in den warmen Unterschlupf verschwinden, der für sie alle bereitgestellt wurde. Es ist beheizt, voller gemütlicher Decken und andere Sachen zu essen gibt es dort auch – hätte Diana Mal wissen sollen, dann hätte sie keinen Fisch runtergewürgt. Hayoung ist die erste, die eine fiese Bemerkung in Dianas Richtung ausspuckt: „Nicht nur, dass sie sich mit GD verlobt, jetzt quatscht sie auch noch mit SM Leuten, als wären die unsere Freunde. Choboja!“ Das letzte Wort spricht sie aus, als ob es ein fieses Schimpfwort wäre und Diana wird klar, dass sie das schon einmal gehört hat – erst kürzlich. Wo war das nur? „Hey, lass sie in Ruhe!“, faucht Babsi nun zurück und steht auf. Yoseob wechselt einen kurzen Blick mit Ravi, der nun sein Handy senkt und zu ihnen rüber sieht. „Wieso sollte ich?!“, faucht Hayoung nun auch Babsi an, „Ich hab es nicht nötig, mich mit ihr abzugeben – und du brauchst dir auch nicht so gut vorkommen, nur weil du grad einen Leader hast.“ Sohyun schmeißt ihren Stock mit Karacho auf den Boden. „Dieser Leader kann dir gewaltig in den Arsch treten, also halt dich ihr gegenüber gefälligst zurück.“, faucht sie zurück und steht nun ebenfalls. „Tzzz.“, kommt es jetzt abfällig von Kyung, „Da stehen sie, die zwei Queenkas auf Zeit. Nur, weil es ein Kingka und ein Leader sind, die euch flachlegen, kommt ihr euch jetzt so gut vor, dass ihr meint, der armen Choboja da helfen zu müssen. Passt bloß auf, sonst werdet ihr auch ganz schnell als so eine angesehen, dann wird euch keiner mehr so schnell danach fragen, mit ihm ins Bett zu hüpfen.“ „Pass nur auf, bis wir hier raus sind, Babsi kann dir das Leben ja sowas von zur Hölle machen.“, faucht ihn nun Sohyun an. Kyung lacht zynisch, während sich Zelo ganz komisch inmitten der Streitigkeiten vorkommt. Auch V geht es so und er ergreift zusammen mit seinem Kumpel Zelo die Flucht, selbst wenn es bedeutet, mit den beiden von SM in einem Raum zu sein. „Ach bitte. Wer soll ihr schon helfen, es ist jedenfalls nicht Zico. Der trägt derzeit keinen Boseog.“ Diana rollt mit den Augen. Man merkt, dass die beiden weg sind, sonst würden diese Begriffe nicht durch die Gegend fliegen. Es ist schon faszinierend, wie sehr sich die Leute hier einem gegenüber ändern, wenn man plötzlich wirklich dazugehört. „Oh keine Angst, es ist nicht Zico.“, speit Babsi zurück, „Aber ich werde garantiert mit ihm reden, dass du noch dein blaues Wunder erfährst.“ „Und wie bitte?“, fragt Kyung arrogant zurück, „Ist ja nicht so, als ob einfach jeder Leader was gegen einen fremden Member ausrichten kann. Ich hab schließlich ganz Block.B auf meiner Seite.“ „Falsch, Jaehyo ist mit mir befreundet.“, erwidert Babsi stur und Sohyun sieht nun selbst schon unschlüssig zwischen den beiden hin und her, weil sie nicht wüsste, was man hier noch beifügen könnte. „Und du glaubst, dass der dir hilft, wenn du dich gegen seine Band stellst?“, erwidert Kyung spöttisch. „Ich hab außerdem Eunkwang, der findet dein Verhalten sich auch ganz schön kindisch.“ „Nein, so einfach ist das nicht.“, erwidert nun der Leader von Eunkwang, „Ich hab keinen Schimmer, mit wem sie überhaupt vögelt, also misch ich mich da nicht ein, weil ich nicht am Ende als Idiot dastehen will.“ Kyung wirft ihm einen unzufriedenen Blick zu. Diana schaltet sich ein: „Hört auf, euch zu streiten. Bitte.“ „Halt doch deinen dreckigen Mund, du blöde- AHHH!“ Hayoung kreischt laut, als sie von Babsi mit einer Hand voll Dreck beworfen wurde. Sie hat sich gerade auf einen Baumstamm gestellt und sieht nun von ihr zu Eunkwang und Kyung rüber. „Ihr wollt euch gegen Diana stellen? Meinetwegen. Dann habt ihr auch mich gegen euch. Sobald wir von diesem Scheiß hier zurück in Seoul sind, werde ich mit Doojoon reden, ihr habt euch nicht nur ihr gegenüber sondern auch gegenüber mir zum Kotzen verhalten.“ „Du redest doch selbst mit denen von SM!“, schreit sie Kyung wütend an, doch Eunkwang ist auf etwas ganz anderes aus. „Dir ist schon klar, dass sich das überprüfen lässt.“, sagt er nüchtern und steht dann auf, nachdem er Kyung und Hayoung mit sich zieht. Babsi bleibt mit den anderen zurück und starrt ihm mit geballten Fäusten hinterher. Yoseob, der sich bis hier noch ruhig verhalten hat, steht nun selbst auf. „Babsi, was machst du da!“, faucht er so leise, als möglich, aber alle Anwesenden hören ihn deutlich, „Wenn wir zurück sind und er geht damit zu Doojoon, bist du es, die den Arsch offen hat. Du hast zwar nen Boseog, aber keinen Banji, also kann es nicht BEASTs Leader sein, du musst nachdenken, bevor du ihn einschüchtern willst!“ „Wer ist es denn, wenn du nen Geomjeong als Ausrede nimmst?“, meint nun Ravi amüsiert, „Etwa Sungkyu? Würd mich nicht wundern, so wie dir der hinterher hüpft.“ Die Nacht ist schrecklich für Diana. Immer wieder wacht sie bei dem kleinsten Geräusch auf, weil sie Angst hat, dass ihr jemand was tut. Schon damals bei Babsi hat es sie schockiert, zu welch drastischen Maßnahmen die Idols greifen, wenn ihnen jemand nicht passt. Nicht zum ersten Mal wünscht sie sich in dieser Nacht in ihr altes Leben zurück. Auch Babsi schläft eher schlecht als recht, aber nur, weil die Wut noch immer in ihr kocht. Wenn die wüssten, dass es wirklich Doojoon ist, der ihr diesen blöden Ohrclip gegeben hat, dann würden die wohl nicht so auf ihr oder Diana herumhacken. Außerdem müssen sie hier ja einen auf freundlich mit SM machen, sonst merken die Fans doch, was Sache ist… So was von unreif diese Kinder. Beide Mädchen werden stärker geschminkt, um die Augenringe zu verdecken, doch haben sie beide ein künstliches Lächeln aufgesetzt, als sie nebeneinander in der Maske sitzen. „Danke, dass du mich gestern verteidigt hast.“, meint Diana kleinlaut, als gerade ihre Haare durchgekämmt und zu einem Pferdeschwanz gebunden werden. „Ist doch selbstverständlich.“, sagt sie und nun bleiben beide wieder still und versinken in ihre eigenen Gedanken. Diana möchte am liebsten sofort heim zu ihrer Mami – auch wenn das kindisch ist – und Babsi möchte jeder einzelnen Person, die sie gestern so blöd angemacht haben, den Arsch versohlen. Eunkwang ist es, der ihr an diesem Tag eher aus dem Weg geht, weil er derzeit noch keine Möglichkeit hat, das zu überprüfen. Yoseob macht sich Sorgen um sie und fragt sich, wie er ihr bloß helfen kann und Ravi hält sich hier eher raus, während sich Sohyun schon auf das Spektakel freut, wenn sie erst nach Hause kommen. Es ist ein chaotischer Tag, an dem sich Sohyun beinahe die Haarpracht verbrennt, an dem Changjo weiter mit Babsi um alles Mögliche zu raufen beginnt und an dem Yoseob einen wahnsinnigen Schnupfen kriegt. Ravi distanziert sich dementsprechend von Sohyun und das Kamerateam spürt die ungute Stimmung unter den Leuten und fragt sich, ob sie nicht eine andere Sendung als Alternative ausstrahlen sollten. Mit einer anderen Konstellation an Personen, die hier dabei sind. Sie sitzen längst im Bus nach Hause, Babsi hat wieder ihren Boseog am Ohr und die Frau mit dem Block steht vor ihnen im Bus und erklärt ihnen, dass sie zwar eine Zahlung hierfür erhalten, es aber vielleicht gar nicht ausgestrahlt wird – so etwas gäbe es immer wieder einmal, das muss doch am Wetter gelegen haben, beruhigt sie die mitgekommenen Idols. Yoseob verspürt fürchterliche Kopfschmerzen und als sie an dem Platz ankommen, von dem sie ursprünglich auch geholt worden sind, werden die Leute von SM Entertainment gleich von einem eigenen Fahrer nach Hause gebracht. „Hah, dahat noch wer nen eigenen Fahrer.“, staunt Hayoung und runzelt dann die Stirn. „Nein, das ist doch Doojoon – und Junhyung ist auch dabei!“ Sie dreht sich zu Yoseob, der nun fragend zu ihr rüber blickt, da sie auf der anderen Seite des Busses sitzt. „Hast du deinen Leader angerufen, damit er dich abholt?“, scherzt sie. „Nein, ich hab ihnen beiden eine SMS geschrieben.“, kommt es von Eunkwang, der nun überlegen in Babsis Richtung grinst und zusammen mit ihr und den anderen aussteigt. Als sie alle draußen stehen, meint er sie, nun perfekt vorführen zu können und sagt spöttisch: „Dann wollen wir Mal sehen, wer am längeren Ast sitzt, die beiden guten hier können dir schließlich deinen schicken Boseog abnehmen und dann kannst du deine Chobojafreundin hier gleich mit in den Abgrund reißen.“ „Vielleicht nehm ich dir gleich deine Boseogs weg.“, fährt ihn nun Junhyung an, der unbeeindruckt seine Arme verschränkt hält und darauf wartet, dass er ihm zum Teufel nochmal erklärt, worum es geht. „Besser, du spuckst raus, mit welchem Recht du uns hierher beorderst.“ „Sie hier.“, beginnt Hayoung und zeigt auf Babsi, „Und ihre kleine Chobojafreundin da drüben, die sich wie was Besseres vorkommt, nur weil sie mit GD zusammen war, behauptet, dass sie zu Doojoon gehört.“ Junhyung runzelt die Stirn und wirft Doojoon einen Blick zu, den er ihm entgegnet. Diana denkt sofort an die Situation in der WG der Jungs von VIXX zurück und fragt sich, in was für einen Schlamassel sie hier durch Babsis vorlautes Mundwerk geraten sind. Doojoon setzt sich in Bewegung, Junhyung bleibt lässig an dessen Wagen gelehnt stehen und kaut offenbar einen Kaugummi, während er neugierig beobachtet, was sein Leader vorhat. Er geht rüber zu den Leuten, greift an Babsis Ohr und zieht an ihrem Boseog. Nicht nur Sohyun und Diana, sondern auch Yoseob wissen erst nicht, ob sie die Luft anhalten oder schreiend in die Schusslinie fallen sollen. Babsi sieht zu Doojoon auf, der ernst ihren Blick entgegnet. „Doojoon, sie kann nichts dafür, sie hat doch nur ihre Freundin verteidigt.“, sagt Yoseob und geht einen Schritt auf ihn zu, doch da hat Doojoon das Schmuckstück schon in seiner Hand und dreht sich um. „Ich hab eine verdammt lange SMS gekriegt, in der sämtliche Vorwürfe gestanden haben, was sie gemacht haben soll.“, sagt Doojoon ernst, wobei noch keiner genau weiß, wen er damit anspricht. Er wirft Eunkwang den Boseog von Babsi zu, den dieser ohne weiteres fängt. „Nur zu. Sieh nach.“, sagt Doojoon kühl. „Weißt du, zu wem sie gehört?“, fragt Eunkwang stirnrunzelnd. „Ja.“, erwidert Doojoon ernst, „Glaub mir, er ist nicht amüsiert darüber, was passiert ist.“ „Das glaube ich.“, sagt Eunkwang und lacht arrogant, „Er sollte diesem dummen Gör Mal die Ohren lang ziehen, wenn sie sich aufführt, als stünde sie mit mir auf einer Lei-“ Plötzlich verstummt er. „Ich kann dich nicht hören, was wolltest du sagen?“, erwidert Doojoon kühl. Eunkwangs Augen werden mit einem Mal glasig, ehe er mit zitternden Händen zu dem Mädchen geht und ihr den Boseog wieder vorsichtig am Ohr anbringt. Junhyung hinter ihm, der noch immer am Auto gelehnt steht, schnaubt amüsiert über das Schauspiel. „Ihr solltet euch bei jemandem entschuldigen.“, fährt Doojoon die Leute nun kühl an und sieht damit vor allem Hayoung ernst an. Der fährt der Schock sofort in die Glieder. Ihr ist klar, was die Situation bedeutet. Das Mädchen hat nicht gelogen, sie gehört wirklich zu Doojoon. „Entschuldigung.“, murmeln sie beide vernichtet in Babsis Richtung. „Nicht bei ihr.“, fährt Doojoon kühl fort, während ihn Yoseob schon ganz komisch mustert. Daraufhin folgt dieselbe zerstörte Entschuldigung auch in Dianas Richtung. Doojoon lässt einen Blick über die anwesenden Leute wandern und dreht sich dann zu Diana. Er hebt die Hand und deutet ihr mit einer simplen Geste, dass sie die ihre ausstrecken soll. Irritiert tut sie das, als er ihr einen schwarzen Ring auf die Handfläche legt. Yoseob klappt das Kinn nach unten, während Junhyung nur noch amüsierter wirkt. Er wusste doch, dass das noch Spaß bedeutet. „Wie Eunkwang gerade festgestellt hat-“, beginnt er scharf, „-gehört das Mädchen zu mir. Weder lügt sie, noch gibt sie sich mit einer Choboja ab. So jemand trägt keinen schwarzen Ring.“ Streng fixiert er wieder Hayoung, sieht dann Zelo und V an, die nur eingeschüchtert die Köpfe einstecken und wendet sich an Kyung. „Mit Zico unterhalte ich mich noch.“, sagt er verschwörerisch und richtet das Wort wieder an die gesamte Gruppe. „Ich verlasse mich darauf, dass die Botschaft wirklich jeden in euren Bands erreicht. Wer sich noch einmal erlauben sollte, auf eines der beiden Mädchen hier loszugehen, ist seinen eigenen Status schneller weg, als er ihn überhaupt aussprechen kann. Haben wir uns verstanden?“ „Ja…“, murmeln die Anwesenden alle zermürbt. Abwesend dreht sie den Ring in ihren Fingern. Das ist genau derselbe Ring, wie ihn Taekwoon und auch Doojoon tragen. Hatte nicht Junhyung auch einen? Was ist daran so besonders, dass sie nun jeder in Ruhe lässt? Am besten, sie fragt Leo, der muss es ihr erklären können. „Du hast aber nicht auch was mit Doojoon?“, fragt Ravi vorsichtig, denn auch wenn Leo so ein Ding ebenfalls trägt, hat er trotzdem noch nie miterlebt, welche Wirkung der Ring hat. „Nein, ich… Ich weiß nicht, warum.“, murmelt das Mädchen unsicher, beschließt aber den Ring erst mal sicher in ihrer Tasche zu verstauen, als ihn gleich anzustecken. Überhaupt, wo soll sie den hingeben. Die anderen tragen den am linken Zeigefinger. Gibt es da ein Gesetz? Gehört sie jetzt einem Geheimbund, oder einer Idol-Sekte an? Verändert sich jetzt was für sie? Oh, Mann. All diese Fragen. Eine halbe Stunde später sitzt sie schon im Gästezimmer von Seunghyuns Wohnung. Sie will hauptsächlich Hara aus dem Weg gehen und sich auch irgendwie ihren Gedanken hingeben. Der Ring liegt vor ihr auf der Bettdecke, sie selbst auf dem Bauch davor. Sie starrt den schwarzen Kreis an, als ob er ihr eine Antwort geben könnte, aber er bleibt stumm. Noch nicht mal anprobieren hat sie sich ihn getraut. Vielleicht geht der ja nie mehr runter… Woher sollte Doojoon überhaupt ihre Ringgröße kennen. Sie hat nämlich nicht so dünne Fingerchen, wie Koreanerinnen. Irgendwann schläft sie in dieser unbequemen Position ein und träumt von bösen Idols, die sie mit dem magischen Ring abwenden kann. „Aber ich versteh das einfach nicht.“, murmelt Diana, die tags darauf mit Taekwoon auf der Couch ihres besten Freundes sitzt. Sie hat ihn eingeladen, weil sie sowieso alleine ist und das Thema, wohl besser nicht in der WG besprochen wird. Zuvor hat sie ungläubig seine Hand angestarrt um herauszufinden, ob es sich wirklich um identische Ringe handelt. „Es ist nicht ganz einfach, ich weiß.“, sagt er ruhig und nippt an seiner Tasse Kaffee. Dieser Seunghyun hat echt einen tollen Geschmack, was das angeht. „Diese Ringe sind also was Besonderes und die kriegt man - weil?“, versucht sie es nochmal, ihm Details herauszulocken, denn wenn er sich schon mal die Mühe macht, rüber zu kommen, wird er wohl etwas sagen können. „Weil man was Besonderes ist. Hör zu. Es gibt nur sechs Personen, mit dir jetzt sieben, die so einen Ring besitzen. Ich sage dir jetzt nicht, wer das ist, denn das erfährst du schon früh genug. Jiyong hatte übrigens auch mal einen, aber er hat den Status verloren.“, sagt Leo und hofft somit, schon Ruhe zu haben. Er würde aber Diana sehr schlecht kennen, wenn er nicht wüsste, dass es ihr noch nicht reicht. „Welcher Status, von dem ihr immer redet? Seid ihr ein Geheimclub, der andere schikaniert?“ „Wir sind kein Geheimclub, naja schon irgendwie. Aber wir schikanieren niemanden. Wir sehen zu, dass alles seinen Weg geht. Zusammen mit den Leadern sorgen wir dafür, dass die Datingszene nicht aus den Fugen gerät, obwohl ich mich da meist raushalte.“ Wieder nimmt er einen Schluck seines Getränks und wirft Diana einen Blick zu, der ihr eigentlich sagen sollte, dass er fertig ist. „Aber wie kommt man zu so was? Was hat man davon? Wer entscheidet das? Mann, ich werd wahnsinnig.“, knurrt das Mädchen und beißt sich einmal fest in die Unterlippe. Wie sie es doch hasst, Teil von etwas zu sein, das sie nicht versteht. „Die anderen entscheiden, wer es würdig ist, einen Banji zu bekommen. Frag Doojoon, warum er ihn dir gegeben hat. Er handelt nicht unüberlegt, also denkt er, dass du dem gewachsen bist.“ Nun nickt Diana nur. Verstanden hat sie das Ganze aber noch bei Weitem nicht. „Trag ihn. Es wird alles für dich besser machen und wir müssen uns weniger Sorgen machen, dass dir was passieren könnte.“, bittet er sie und murmelt leise: „Vorerst zumindest...“ Mit einem unterschwelligen Seitenblick seufzt er und meint daraufhin: „Unsere Welt ist eine harte, erbarmungslose Welt und du bist nun Teil davon.“ Sie traut sich nichts mehr dazu zu sagen, also steht sie einfach auf und rennt in die Küche. Dieser Ring, den sie immer noch für eine Bürde hält, liegt sorgsam auf ihrem Nachttisch. Von einem ins andere Eck schiebt sie Töpfe und Gemüse. Eigentlich weiß sie nicht mal, was sie machen soll, nur dass sie sich ablenken muss. Plötzlich taucht ein leicht schmunzelnder Taekwoon neben ihr auf und stupst sie an. „Komm, ich zeig dir jetzt, wie man mein Lieblingsgericht kocht.“, sagt er und räumt schon etliche Zutaten heraus. Es ist nach wie vor Mittwoch, Doojoon ist gleich zu Babsi rübergekommen und hat kein einziges Wort darüber verloren, was am gestrigen Tag passiert ist. Also entweder ärgert es ihn nicht, oder es ist für ihn damit gegessen, dass er diesem Eunkwang ganz schön Feuer unterm Hintern gemacht hat. „Okay, sieh her. Es ist ganz einfach.“, sagt er mit seiner üblich ruhigen Stimme, die in ihr runtergeht wie Honig. Schon faszinierend. Da sind keinerlei Gefühle für ihn, aber sie ist so angetan von ihm, dass er nur den Mund öffnen braucht und schon hat er sie für sich. „Ich zeig es dir hiermit.“, sagt er und hält den Löffel hoch, mit dem er gerade eben noch ein Fruchtjoghurt verspeist hat. Sie ist verblüfft darüber, dass er es überhaupt gegessen hat. So üblich ist das für Koreaner auch wieder nicht, dass sie etwas Süßes zum Frühstück zu sich nehmen. „Du musst zusehen.“, fordert er. „Ja, klar.“, sagt sie, nickt energisch und sieht zu ihm. In dem Augenblick, als er sich den Löffel zu den Lippen hebt, ist sie sich allerdings nicht mehr so sicher, ob das eine wirklich gute Idee war, dem hier zuzustimmen. Ihr wird ganz anders, als er seine Lippen einen Spalt öffnet, seine Augenlider etwas senkt und dann mit der Zungenspitze ganz leicht an die hohle Innenseite des Löffels tippt. Immer wieder zieht er seine Zunge zurück und stupst nur ganz leicht dagegen, bis er dabei immer forscher wird und das Ganze so aussieht, als würde er den Löffel dazu herausfordern, mit ihm zu spielen. Sie merkt gar nicht, dass sie ihre Augen zusammengezogen hat, weil sie ein Gefühl der Wärme durchflutet, das sie so bisher nie kannte. Sobald er den Löffel von seinem Mund nimmt und verschwörerisch seine Augen zu ihr rollen lässt, klappt sie ihren staubtrockenen Mund zu und wendet verstört den Blick ab. „Versuch es.“, sagt er und tunkt den Löffel ein ganz klein wenig in das Joghurt. Verwundert sieht sie ihn an, als er ihn ihr hinhält. Er selbst hatte das auch nicht auf seinen Löffel getan, als er es ihr gezeigt hat. Seufzend ergreift sie den Stiel des Besteckstücks und sieht überall hin, nur nicht zu ihm, als sie beginnt, das fruchtige Zeug in derselben Manier wie er vorhin vom Löffel zu entfernen. „Genau.“, reißt sie seine Stimme aus ihrem abstrusen Gedankenstrudel, in den sie sich zunehmend dabei zu vertiefen anfängt. Das kühle Joghurt schmilzt auf ihrer Zunge und läuft ihre Kehle hinunter. Ihre Augen folgen seinen Fingern, als er wieder nach dem Löffel greift und sich eine größere Menge davon in den Mund schiebt. Völlig automatisch wandert ihr Blick zu seiner Kehle, wo sie die Schluckbewegung verfolgt, als hätte sie hier einen Gott vor sich sitzen. „Komm her.“, sagt er dann und sie sieht ihn fragend an. Doojoon hebt seine Hand und deutet ihr mit einer Geste, dass sie zu ihm rutschen soll. „Na komm schon.“ Seine Stimme klingt so seidig, als er das sagt… Zögernd rutscht sie zu ihm, er löffelt weiterhin das Joghurt. Sie fragt sich, was er vorhat und bemerkt nicht, dass er sich im nächsten Moment nur eine kleinere Menge davon auf den Löffel gibt, die er nun an seiner Zungenspitze abstreicht. Als er nach ihrem Gesicht greift, ihr die Hände an die Wangen legt, ist es zu spät für sie, einen Rückzieher zu machen. Sie sieht ihn an, sieht ihm direkt in die Augen, die gesenkt auf sie hinunterblicken, als wäre er ein Löwe, der seine Beute umkreist. Babsi spürt, wie sich seine Lippen vorsichtig um die ihren schließen, aber sie dennoch nicht vollständig bedecken. Es ist nur ein ganz sanfter Luftzug, den sie an ihren Lippen spüren kann, als sie all ihre Nervosität auszuatmen versucht. Ihm scheint es egal zu sein, dass sie ihm am Mund vorbei atmet, danach spürt sie auch schon seine Zunge und wie sich diese angenehme Wärme davon mit dem kühlen Joghurt vermischt. Sofort presst sie fest ihre Augen aufeinander und lässt sich in dem Gefühl fallen, das er ihr gibt. Einen Moment lang löst er sich von ihr, damit beide das zerlaufene Joghurt schlucken können und als er sie danach wieder küsst, ist es, als hätte sie einen Schalter bei ihm umgelegt. Seine Zunge kämpft gegen ihre, fordert sie heraus und dennoch überlässt er ihr nicht die Oberhand. Sie sackt in seinem Griff zusammen, kippt leicht nach hinten, aber er hält sie fest bei sich und ertränkt sie in dem Gefühl, das von ihm auf sie übergeht. Atemringend löst sie sich von ihm, doch er küsst weiter ihre Lippen, ihren Mundwinkel, ihre Wange hinab zu ihren Ohren, wo er nun feste Spuren zieht und sie unter ihm deutlich aufkeucht. „Was machst du-“, jammert sie erstickt, als sie spürt, das seine Finger an ihrem Rücken ihre Wirbelsäule entlang wandern. Wann immer er den Eingang in ihr Oberteil gefunden hat, sie hat das überhaupt nicht mitbekommen. Sie windet sich unter ihm, atmet immer heftiger, als sie spürt, wie er ihren Hals in Angriff nimmt und sie Dinge fühlen lässt, von denen sie nie erwartet hätte, dass es sie überhaupt gibt. „Dein Körper reagiert ganz schön heftig auf mich.“, murmelt er amüsiert, nachdem er sich plötzlich von ihr löst und sie ihn nur aus fast geschlossenen Augen ansieht. Die Wangen so sehr gerötet wie schon lange nicht mehr – sodass die Farbe sogar auf ihre Ohren übergeht. „Ja…“, keucht sie, „Hab ich auch schon bemerkt.“ Er verzieht seine Lippen zu einem amüsierten Schmunzeln und richtet sich auf. Für heute findet er offenbar, dass er sie genug verrückt gemacht hat. Also richtet sich auch sie auf, selbst wenn sie dafür einen zweiten Anlauf braucht, weil ihr Körper einfach so schwach geworden ist und nachgibt. Ein paar Tage vergehen, die Diana nur in ihrem Zimmer verbringt. Sie hat wieder begonnen, regelmäßig mit Jongun zu schreiben, der ihr immer öfter erzählt, dass ihn seine Freundin nervt. Naja, eine Fernbeziehung nervt für normal einfach. Sie selbst ist einfach frustriert, weil sie nirgendwo wirklich daheim ist. Auch wenn Seunghyun nie erwähnt hat, dass sie gehen soll, fühlt sie sich nicht mehr so wohl wie am Anfang ihres Aufenthalts. Da war auch Babsi noch da und er noch nicht mit Hara zusammen. Auch wenn sie es nicht wirklich mitbekommt, scheint die Stimmung zwischen den zwei ebenfalls nicht sonderlich gut zu sein. Bald gehen ihr die Klamotten aus und auch wenn sie sich einige neue Sachen gekauft hat, vermisst sie einige ihrer Lieblingsteile. Auch viele ihrer anderen Sachen sind noch bei Jiyong, angefangen von ihrer Festplatte und so manchem Kuscheltier. Sie vermeidet es weiterhin, abzuheben, wenn er anruft, aber langsam wird es Zeit für ein Gespräch. Vielleicht hilft ihr dieser Zauberring auch gegen ihn. Schnell zieht sie sich an und streift den kalten, schwarzen Kreis das erste Mal über ihren Zeigefinger. Mit Sicherheit bildet sie sich dieses Selbstvertrauen, das sie nun durchströmt auch nur ein. Während sie im Taxi Richtung Jiyongs Wohnung sitzt, dreht sie den Ring immer wieder um ihren Finger. Er passt perfekt, als wäre er genau für sie angefertigt worden. Es ist und bleibt ihr ein Rätsel, wie sich dieses ganze Szenario zugetragen hat, in dem sie nun mitten drin steckt. Als sie um die Ecke biegen und der Fahrer den Wagen anhält, steigt dann doch Nervosität in ihr hoch. Sie wird ihm das erste Mal seit ihrem Auszug persönlich gegenüber stehen. Was wird er sagen? Wird er sie zum Bleiben überreden, oder sie anschreien? Er ist so unberechenbar, das hat sie leider erst zu spät herausgefunden. Man soll sich nicht fragen, was wäre wenn, aber manchmal würde sie schon gerne wissen, wie das Leben verlaufen wäre, hätte sie keine Beziehung mit ihm begonnen. Nachdem sie bezahlt hat und ausgestiegen ist, atmet sie einmal tief durch. Den Code würde sie prinzipiell noch wissen, aber mit Sicherheit hat er den schon geändert. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als zu klingeln und zu hoffen, dass er nicht da ist. Sie weiß selbst nicht genau, warum sie hier ist, wenn sie ihm gar nicht unter die Augen treten will. Entgegen ihrem Hoffen meldet sich in der Gegensprechanlage die müde Stimme ihres Ex-Verlobten. „Jiyong, ich…“, mehr braucht sie nicht zu sagen, da hört sie schon das Summen der Tür, die anzeigt, dass sie geöffnet werden kann. Mit pochendem Herzen tritt sie die ersten Stufen nach oben zum Aufzug. Das leise Pling schreckt sie so sehr, dass sie beinahe gegen die Wand hinter ihr springt. Es ist so weit. Die Tür geht auf. Sie sieht sein Gesicht. Wird in eine Umarmung gezogen und in die Wohnung geschleift. „Ich bin so froh.“, murmelt der Koreaner in ihre Haare. Er hat sie wirklich vermisst, egal, was passiert ist. „Jiyong, ich bin nicht deswegen hier. Ich will meine Sachen holen.“, murmelt Diana gegen seine Brust. Es ist ihr unangenehm, von ihm umarmt zu werden. Sofort lässt er sie auch schon los und starrt sie fassungslos an. „Wo wohnst du?“, fragt er, seine Gesichtszüge verhärten sich etwas. Seufzend streicht sie sich durch die Haare und schüttelt den Kopf. Bevor sie überhaupt zu einer Antwort kommt, hat er schon ihre Hand gepackt und betrachtet ihre Finger. „Woher hast du den?“, knurrt er, schließt seine Finger fester um sie. „Du tust mir weh.“, murmelt sie, kommt aber nicht gegen ihn an. „Sag mir, wer dir den gegeben hat! Sofort!“, schreit er ihr nun entgegen. So wütend hat sie ihn nicht mal bei ihren schlimmsten Streiten erlebt. Kaum zu fassen, dass bis vor kurzem ihre Beziehung beinahe perfekt war. „Nur, wenn du mich loslässt.“ Sie appelliert an die Vernunft in ihm. Wenn er denn noch einen Funken davon in sich trägt. Beinahe glaubt sie, den Teufel persönlich in seinen Augen aufblitzen zu sehen – so in Rage ist er im Moment. Plötzlich lässt er sie tatsächlich los. „Doojoon hat ihn mir gegeben.“, murmelt sie und tritt gleich einen Schritt von ihm weg. Im Nachhinein war es wohl keine so gute Idee, ihm davon zu erzählen. „Ach, lässt du dich jetzt wirklich von ihm vögeln? Na bravo, hast du endlich dein Ziel erreicht.“, faucht Jiyong, geht wieder auf sie zu und blickt sie düster von oben herab an. „Sag schon, ist er besser als ich? Nimmt er dich richtig ran und scheucht dich dann aus seiner Wohnung? Stehst du auf sowas? Hätte ich dich auch wegschicken sollen, wie eine billige Schlampe? Hättest du mich dann gewollt?“, keift er ihr entgegen und will wieder nach ihrer Hand greifen, doch sie ist schneller und entzieht sie ihm. „Ich will einfach nur meine restlichen Sachen.“, murmelt sie nun mit monströsen Schuldgefühlen. Warum auch immer die gerade auftreten, denn er wirft ihr die abstrusesten Dinge an den Kopf. Mit eingezogenem Kopf geht sie an ihm vorbei und will ins Schlafzimmer. Der Großteil ihrer Sachen sind ja die Klamotten. Bevor sie sich aber versehen kann, hat er ihren rechten Oberarm gepackt, sie zu sich gezogen und seine Lippen hart auf ihre gepresst. Ein verzweifelter Versuch, sie wieder an sich zu binden. Mit einigem Kraftaufwand stößt sie ihn von sich weg, läuft zur Tür und knallt diese so laut zu, wie nur möglich. Soll er doch ihre Sachen behalten. Er ist irre geworden. So wichtig kann nichts sein, als dass sie sich von ihm weiß Gott was antun lassen will. Das Bild von ihrem Jiyong und diesem Typen hier gehen meilenweit auseinander. Hat ihn diese eine Sache mit Kikwang wirklich so verändert? Gerade hat Diana das Gebäude verlassen und ist in ein Taxi gestiegen, da bekommt sie eine SMS auf ihr Handy. Sie sieht sofort aufs Display, da sie denkt, eine Nachricht von Jongun erhalten zu haben, doch es ist eine fremde Nummer. Schon wieder? 0082 568 8511331 ► Diana EINBERUFUNG EINER KRISENSITZUNG Kyobo Securities Building / Youido Building 26-4, 10ter Stock, Tür 17 Heute um 17 Uhr. Anwesenheit zwingend notwendig. Wer nicht erscheint, erhält eine Abmahnung. Sie runzelt die Stirn und fragt sich, wer ihr so eine seltsame SMS schreibt. Eine Abmahnung also, ja? Da sie ja doch neugierig ist, lehnt sie sich nach vorne und sagt dem Taxifahrer genau diese Adresse. Es ist bereits kurz nach 17 Uhr, weshalb sie etwas früher da sein wird. Nicht zuletzt ist auch dies der Grund, weshalb sie sich etwas zu trinken in einem Coffee Shop direkt neben dem Gebäude holt. Bereits aus dem dortigen Schaufenster sieht sie, wie einige Idols ihren Weg in genau das Bürogebäude finden und skeptisch runzelt sie die Stirn. Hat sie diese Nachricht fälschlicherweise erhalten? Oder ist es… Sie sieht zu ihrer linken Hand. Ist es wegen dem Ring? Vor Aufregung lässt sie den Pappbecher im Shop stehen und betritt hastig das Gebäude. Fährt mit dem Lift in das zehnte Stockwerk. Schon als sich die Aufzugstüren mit einem sanften Pling öffnen, drehen sich einige Köpfe in ihre Richtung um. Viele Leute halten die Luft an, sehen sie seltsam an oder gehen ihr gleich direkt aus dem Weg. Immer wieder werden seltsame Blicke auf ihre Hand geworfen, zwei Leute, die mit einer Liste am Aufzug stehen und die Neuankömmlinge abhaken, beachten sie gar nicht weiter. Schweren Herzens tritt sie den Flur entlang und geht in den Raum, in dem einige Personen sitzen, von denen sie zumindest die Gesichter kennt. Die Namen dazu fehlen ihr aber. Hyosung ist diejenige, die sie als erstes erkennt. Gerade will sie das Mädchen freundlich grüßen, erfreut darüber, jemanden zu kennen, da folgt zu ihrer Überraschung auch noch CL in den Raum. „Hey ihr beiden.“, sagt sie und hebt ihre Hand, doch der Todesblick, der von Hyosung folgt, lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren. „Tu nicht so falsch.“, faucht die Leaderin von Secret bitterböse, während CL dem Mädchen einen schwer einschätzbaren Blick zuwirft, „Wegen dir sind wir überhaupt hier.“ Diana stockt der Atem, sie weiß nicht, was sie sagen soll und setzt sich, ihre Augen werden augenblicklich glasig. Was hat sie denn so Schlimmes gemacht, dass sie hier sind? „Wie viele fehlen noch?!“, ruft sie hinaus auf den Flur und ein Blick auf ihr Handy sagt Babsi, dass es bereits kurz nach 17 Uhr ist. „16 Leute.“, kommt die Antwort, doch dann hört sie laute Stimmen und derjenige ändert die Antwort auf: „Jetzt nur noch 10.“ „Worum geht es, warum werden wir hier herbestellt?!“, hört sie Kens Stimme und springt schon auf, doch die Jungs von VIXX kommen ihr zuvor und stehen in der nächsten Sekunde schon im Raum. Hakyeons Blick fällt sofort auf ihre Hand. „Oh heilige…“ Er dreht sich zu Leo um, doch der schüttelt mit dem Kopf. Als wollte er ihm damit sagen, dass das nicht sein Ring ist, den sie hier trägt. „Platz da, Platz da.“, hört sie eine Mädchenstimme fauchen. Suzy von miss A fühlt sich offenbar sehr in ihrer Freizeit gestört und ist mordsmäßig zickig – seltsam, die Leute alle von einer anderen Seite kennen zu lernen. Doojoon ist der nächste, der reinkommt, doch er beachtet keinen der Anwesenden und geht direkt auf die Leaderin von Secret zu, die ihn schon anstarrt, als wünschte sie seinen sofortigen Ohnmachtszustand herbei. Changjo und C.A.P sind die nächsten beiden, die Diana erkennt, dann folgt noch ein Mädchen, von dem sie nicht einmal das Gesicht zuordnen kann und nach der Reihe schlendern die Jungs von BEAST rein und sehen sie alle ganz neugierig an. „Bansongpas haben hier nichts verloren, das ist eine Versammlung der-“ „Sie ist kein simpler Bansongpa.“, faucht Yoseob, im nächsten Moment kommt Junhyung direkt hinter Babsi in den Raum, wohin ihnen nun alle anderen folgen. Obwohl es so riesig ist, kommt es Diana wie ein Meer aus Personen vor. Als würde dieses Büro gleich aus allen Nähten platzen. „Ich sehe keinen Banji.“, sagt der Typ streng, den Diana nun schließlich als Jinyoung von B1A4 erkennt, „Wo ist Doojoon?“ „Hier drüben.“, kommt es von BEASTs Leader kühl, neben dem schon Dianas Freundin steht. „Warum trägt sie keinen Ring?“, fragt Jinyoung gereizt, „Sie hat kein Anrecht, hier zu sein, wenn sie nicht zu dir gehört.“ „Tut sie aber.“, erwidert Doojoon nüchtern, „Warum sie keinen Ring trägt, ist allein meine Sache.“ Jinyoung kaut sich unzufrieden auf der Lippe, gibt dann aber nach. Er übergibt das Wort an Hyosung, welche überhaupt erst diese Sitzung einberufen hat. „Wir sind heute hier, weil Doojoon eigenmächtig eine Person zu einer Geomjeong ernannt hat.“, sagt sie mit verschwörerischer Stimme, ehe ein tiefes Raunen in der Menschenmenge folgt, „Aufgrund diesem Verstoß und einigen weiteren, da sie sich freundlich gegenüber Leuten von SM Entertainment zeigt und weil sie sich zuvor mit Kwon Jiyong liiert hat, ist sie nicht würdig, eine von uns zu sein.“ „Nicht würdig.“, speit Doojoon, ohne sie weiter ihren offenbar auswendig gelernten Text aufsagen zu lassen, „Ich besitze das Recht, sie zu ernennen und ich habe es gemacht.“ „Besitzt du nicht, darüber muss abgestimmt werden. Du magst so einige Rechte besitzen, aber es gibt nicht umsonst eine Regelung dafür, wie die Elite Leader ernannt werden!“, faucht sie aggressiv. Er breitet seine Hände von sich aus. „Dann stimmen wir ab. Ich bin mir sicher, es werden sich nicht viele Leute finden, die dagegen sind, sie zu einer von uns zu machen.“ Hyosung verengt ihre Augen, spricht aber dann ihren Text weiter. „Ich fordere im Rahmen dieser Sitzung, der sämtliche Personen aus dem inneren Kreis beiwohnen, eine Abstimmung darüber, Dianas Position als Geomjeong als nichtig zu erklären und sie zu einer Choboja zu machen.“ „Ist das nicht ein wenig hart?!“, fragt Seunghyun, der aber sofort von ihr zum Schweigen gebracht wird, als sie noch eines draufsetzt. „Jeder ist gezwungen, abzustimmen. Die ist keine Frage nach Demokratie, sondern eine Frage danach, dass Yoon Doojoon nicht einfach Leute in unseren Kreis aufnehmen darf. Sollte die Abstimmung ergeben, dass Diana zu einer Choboja wird, berufe ich eine zweite Abstimmung ein, in der auch Doojoon sein Titel aberkannt werden soll.“ Die Leute schnappen teilweise nach Luft. „Hyosung, das ist schon heftig.“, wirft CL ein. „Doojoon ist schon immer verlässlich gewesen, seit GD ausgeschlossen wurde-“ Secrets Leaderin lässt die sprechende Person gar nicht weiter fortfahren. „GD ist ein Choboja, er ist ein aus unseren Kreisen ausgeschlossener Leader, dem jedweder Status aberkannt wurde.“, faucht sie ziemlich laut und sieht sich in der Runde um, „Will diesem Status noch jemand folgen?!“ „Du kannst nicht einfach Leadern ihren Status nehmen.“, wirft Hakyeon nun wütend ein. „Ein Geomjeong, der gleichzeitig auch ein Leader ist, darf das tun, wenn der Ausnahmezustand herrscht. Da wir derzeit nur 2 Leader sind-“ „Berufe ich mich auf die vorgesehene Notwendigkeitsmaßnahme, Diana als dritte Leaderin in den Kreis der Elitekas aufzunehmen.“, herrscht Doojoon sie kühl an. „Sie ist keine Leaderin!“ „Seit heute schon.“, grinst Junhyung arrogant. „Was soll das heißen?!“, schreit ihn Hyosung an. „Ich habe eine Gruppe von 4 Jungs, die ich für sie als ihre Bandkollegen einschulen werde. Doojoon hat bereits alles mit ihrem Manager geklärt, es ist eine Kooperation zwischen YG und Cube Entertainment. Nur dass diese 4 Personen nie mit ihr debütieren waren, sie aber offiziell eine Leaderin war und damit ein Recht auf den Status einer Eliteka Leaderin hat.“, erklärt Junhyung unbeeindruckt in einer durch und durch kühlen Stimmlage, die Diana mehr als ein simples Gefühl des Unwohlseins in die Knochen fahren lässt. „Du kannst Doojoon nicht einfach aus seinem Amt erheben.“, sagt Hyunseung nun, „Wenn die Abstimmung negativ ausfällt, verlierst du deinen eigenen Status, das ist dir bewusst.“ Hyosung ballt ihre Hände zu zwei Fäusten. „Ich verlange eine Abstimmung darüber, sie wird so ausfallen, wie ich es mir für unsere Kreise wünsche.“ Sie richtet das Wort allgemein in die Runde. „Alle Elitekas haben 3 Stimmen zur Verfügung, sämtliche Leader 2 Stimmen und die Kingkas haben jeweils eine Stimme.“ Ihr Blick fällt auf Babsi. „Da du Doojoons erbärmliche Gespielin bist, die jegliches Ansehen verliert, wenn er erst einmal seinen Status verloren hat, hast du ausnahmsweise auch 3 Stimmen zur Verfügung.“ Sie selbst überwacht mit einem leicht selbstsicheren Grinsen die Ausgabe schwarzer Plättchen. Wie von ihr schon erklärt, erhält jeder eine bestimmte Anzahl an diesen Plättchen, die in einem anderen Raum in Röhren geworfen werden. Irgendwie ist die Abstimmung semi-geheim, denn alle stellen sich in einer Reihe auf und treten nacheinander in den Raum. Auf einem einzelnen Tisch stehen zwei hohe Röhren, mit einem Schlitz, nicht größer als bei einer Spardose. Jedoch werden beide Wahlurnen noch von einer weiteren schwarzen Röhre verdeckt, auf denen Ja und Nein steht. Damit wohl das Ergebnis nicht sofort erkannt wird. Diana steht, schon wieder ihre Fingernägel kauend, in der Ecke des ersten Raumes und sieht der Schlange zu, wie sie sich langsam vorwärts bewegt. Wahrscheinlich ist es schlimmer, den Status einmal zu verlieren, als ihn je gehabt zu haben. Nicht, dass sie ihn unbedingt will, aber wenn er ihr nach diesen paar Tagen schon wieder entzogen wird, kann sie sich auch gleich die Kugel geben. Es geht schleppend dahin, da die meisten Diana eher wenig bis gar nicht kennen und sich lange für ihre Stimme Zeit nehmen. Anders als vielleicht Seunghyun, der selbstverständlich sein Plättchen in die Röhre wirft, wo das Wort Ja steht. Zwar hat er nur eine Stimme, hofft aber, dass es etwas bringt. Auch Babsi tut das sofort, nur dass sie eben drei Stimmen hat und damit um einiges mehr anrichten kann. Auch jedes einzelne Mitglied von VIXX sowie die Mitglieder von BEAST und klarerweise auch Yongguk sind natürlich auf Dianas Seite. Da das Mädchen aber nicht mitbekommt, wie viele schon für sie gestimmt haben, bibbert sie etwas. Sie wiederum ist sich sicher, diesen Ring nun zu verlieren. Über Junhyungs Worte denkt sie im Moment nicht Mal nach. Nicht nur, dass Hyosung mit ihrem Wunsch nach einer solchen Abstimmung die Sorge unter den meisten auslöst, dass sie aus persönlichen Hintergründen handelt, sie legt sich hier zusätzlich mit Doojoon an. Ausgerechnet mit dem Leader, vor dem nach GD nahezu alle Anwesenden großen Respekt haben. Es sind einige mehr Personen anwesend, die Diana kennt, als ihr im ersten Augenblick bewusst ist. Jo Kwon, Doojoons Mitbewohner, stimmt natürlich für Diana – genauso wie Gain, die eine Geomjeong ist. Sie ist derselben Meinung, wie Jo oder die Jungs von BEAST. Nämlich, dass Doojoon schon seinen Grund haben wird, ausgerechnet Diana, eine völlig Neue in dieser Szene, zu einer Elite zu ernennen. Vielleicht bringt das einmal frischen Wind in diese Hierarchie, die schon zu lange auf ihren aktuellen Anführern basiert, die sich selten in einem Punkt einig waren. Es kam immer wieder zu Streitereien zwischen Hyosung und Doojoon – und dass er sich jetzt Babsi geholt hat, schlägt ihr obendrein übel auf. Vor allem, da nicht zuletzt dieses Mädchen daran schuld ist, dass es CL schlecht geht, weil sie Leo hatte – und dass Jieun von Yongguk seit seiner – wenn auch kurzweiligen – Beziehung mit dem Mädchen nicht mehr so gut behandelt wird, wie es ihr zustünde, ist auch bloß ein offenes Geheimnis. Zumindest hat Diana schon einmal 18 Stimmpunkte, die ihr sicher sind. Dann wären da noch immer CL, die gedankenversunken abwägt, ob sie für oder gegen Diana sein solle. Dass die Wut wegen Babsi und Leo noch immer tief in ihr sitzt, hilft hier nicht. Außerdem ist sie mit Jiyong gut befreundet und Diana hat ihn einfach fallen gelassen. Andererseits wird hier von Hyosung auch aufgrund von ausgerechnet Dianas früherer Beziehung zu Jiyong verlangt, Diana ihren Status zu nehmen. Verliert Diana, folgt die Abstimmung gegen Doojoon. Wenn Doojoon geht – was sie nicht für wahrscheinlich hält, da so eine Abstimmung eine riesige Schlucht zwischen Ja und Nein zur Folge hätte – dann ist Hyosung einstweilig auf ihrem Posten alleine. Das ganze System wird dann hieran zusammenbrechen und womöglich sind dann nicht nur Doojoon, sondern auch alle anderen Leader gefährdet. Schließlich landen ihre beiden Stimmplättchen zu gleichen Teilen in Ja und Nein. Sie ist zu unentschlossen, als das Richtige tun zu können und seine Stimmen gerecht aufzuteilen bedeutet so viel wie einen Wahlverzicht. Jihyun stimmt ohne groß zu überlegen für Ja. Doojoon ist ihr langjähriger Kollege, er hat sie immer in allen Punkten unterstützt und ihr oft mehr zuteilwerden lassen, als nötig gewesen wäre. Sie hat nicht vor, nun ausgerechnet ihm in den Rücken zu fallen. HyunA von den 9Muses fühlt sich provoziert davon, dass Diana zu SM Entertainment scheinbar Sympathie hegt und wirft daher entschlossen in Nein hinein. Bestünde das System aus lauter Leadern, denen man blind vertrauen kann, dass sie sich korrekt verhalten und in einer Weise, in der es für alle anderen zum Vorteil wäre, bräuchte man in dieser Hierarchie keine Elitekas, die sich mit Recht über die Leader stellen. Jimin von AOA tut es ihr gleich, ebenso wie Chorong von A Pink und JeA von den Brown Eyed Girls. Jun.K, welcher einer der Kingkas ist und weiß, was das System mit Leadern anstellt, die sich nicht nach der korrekten Ansicht der restlichen, hirnlosen Menge verbiegen lässt, stimmt vor allem aus überwiegender Toleranz für Diana, hat aber bloß einen Stimmpunkt, mit dem er sie unterstützen kann. Jinyoung ist Leader von B1A4 und obwohl er zuvor noch recht unfreundlich zu Babsi war, weil er sie in der Hierarchie nicht über sich vermutet hat, stimmt ebenfalls für Diana. Er kam noch nie gut mit Hyosung klar. Da er einer der wenigen Leader ist, die sich auch in höheren Positionen befinden, er aber keiner der Elite ist, hat er trotzdem nur 2 Stimmpunkte. RapMon stimmt für Diana, weil er damit für Doojoon stimmt. Das hat nichts mit ihr als Person zu tun, hier denkt er völlig pragmatisch und entscheidet sich dafür, was am Ende für ihn selbst die bessere Wahl ist. Will er Hyosung oder Doojoon blind vertrauen – natürlich wählt er da Doojoon. Von Block.B sind gleich 3 Personen hier. Zico natürlich, dann noch Jaehyo und B-Bomb. B-Bomb hat kein Interesse an solchen Machtkämpfen, stimmt daher gegen Hyosung. Jaehyo stimmt ebenfalls gegen sie, da er in seiner Freundschaft zu Babsi loyal zu deren Freundin steht, wenn er auch selbst nicht viel mit ihr anfangen kann. Zico stimmt zu gleichen Teilen für Ja und Nein. Hyosung hat ihm durch schwere Zeiten geholfen, aber vor Doojoon hat er einfach mehr Respekt. Eunkwang stimmt ohne Frage gegen Diana, selbst wenn er sich dadurch den bitterbösen Blick von Leo auf den Hals hetzt. Er kann es kaum erwarten, bis er Doojoon zurückgeben kann, wie sehr er ihn vor einigen Stunden noch blamiert hat. Haben zuvor noch viele Leute für Ja gestimmt, folgt nun eine längere Pechsträhne. Das hat für diese Leute nichts mit Doojoon zu tun, da dieser eine eigene Abstimmung erhält, sollte Diana erst einmal von der Fläche verschwinden. Hier können sich die Abstimmenden dann noch immer für Doojoons Seite entscheiden. Es sind Serri von Dal Shabet, Solji von EXID, Jaebum sowie Jackson von GOT7, Suzy von miss A, Jonghyun von NU’EST, Hyorin von Sistar und Jaekyung von Rainbow, die allesamt gegen Diana abstimmen. Minhyuk von BtoB entscheidet sich ebenfalls gegen Diana, alleine aus Solidarität zu seinem Leader. Damit sind es – zusammen mit Hyosungs Stimmpunkten – derzeit 31 gegen 30 Punkte. Zu Dianas Nachteil. Der Vorwurf, sie ließe sich mit SM ein, wiegt einfach zu schwer gegen sie, als dass sich die Leute hier doch für sie entscheiden würden. Gyuri, die Leaderin von KARA, stimmt für Diana, weil sie bereits jahrelang in Jiyong verliebt ist und damit nicht nur Diana, sondern auch ihm in den Rücken fallen würde. C.A.P wählt gegen Diana – ebenfalls wegen der Sache mit SM Entertainment. Changjo aber wählt aus seiner Loyalität zu Babsi Ja, was seinem Leader durchaus bewusst ist und ihm ganz und gar nicht schmeckt. Gayoon, die sich erst später als ihre Leaderin angestellt hat, wählt ebenfalls für Diana. Sie ist eine Elite und hat 3 Stimmpunkte, die Diana erstmal wieder in den Vorsprung reißen. Die Jungs von Infinite – Sungkyu zusammen mit Woohyun und Sungyeol – sind nun dran. Sungkyu ist hin und her gerissen, denkt angestrengt über Babsi nach und fragt sich, wie er sich entscheiden soll. Was das Richtige ist. Doch ist es hier seine Aufgabe, das Richtige zu tun? Er wird ohnehin von allen anderen Leadern nur belächelt, weshalb er nie gerne ein Wort über diese Szene verliert. Selbst seine beiden Member, die beide Kingkas sind, erhalten mehr Respekt von den anderen, als er es bekommt. Schweren Herzens, weil er sich von der Menge mitreißen lässt, stimmt er zu Dianas Nachteil. Sungyeol und Woohyun sind beide ganz eigene Kapitel. Natürlich sind sie eine Band, ein gemeinsames Team. Doch wenn es zu ihren Titeln kommt, bilden sie sich viel darauf ein und halten auch daher genug Abstand zu anderen, die nicht in ihrer Liga spielen. Daher stimmen beide für Nein – doch alle beide tun sie das aus verschiedenen Gründen. Woohyun, weil er einfach gegen SM Entertainment ist und Diana alleine schon deshalb bei ihm in Ungnade fällt. Sungyeol, weil er einfach nur tierisch arrogant ist und Diana nicht über sich in der Hierarchie sieht. Dass er ein Biest der besonderen Art ist, werden sowohl Babsi als auch Diana schon bald genug feststellen. Natürlich gibt es Bands, die sich aus dieser hierarchischen Szene selbst ausgegrenzt haben. Shinhwa sind ein solches Beispiel – einfach deshalb, weil sie bereits Erwachsene sind, die seit mehr als 10 Jahren im Business sind. Deren Fans akzeptieren es, wenn die Personen eine Beziehung beginnen würden. Manche von ihnen sind bereits verheiratet, haben sogar Kinder. JYJ sind ehemalige SM Entertainment Mitglieder und werden nicht in dieser Szene akzeptiert. Daher ist von diesem Trio niemand anwesend. Doch das waren noch nicht alle Leader. Es gibt noch die Gruppen Jewelry, LPG, SS501, die Wonder Girls, SunnyHill, U-Kiss, Davichi, After School, MBLAQ, C.N. Blue, Girl’s Day, LEDapple, Boyfriend, RaNia, MYNAME, AA, A-JAX, Crayon Pop, 100%, Akdong Musician, Topp Dogg, MadTown, Mamamoo und zu guter Letzt noch A.Kor. Einzig Mitglieder von WINNER sind nicht anwesend, da hier noch nicht feststeht, welches der beiden Teams es schafft, von YG aus debütieren zu dürfen und wer gehen muss. Bei unsicheren Gruppen werden – nicht etwa wie bei GOT7, MadTown, Mamamoo oder A.Kor, die allesamt erst dieses Jahr debütieren – die Leader nicht von Vornherein in die Szene eingeführt. Es ist ein undankbares Kopf an Kopf Rennen und Diana selbst verliert ihren Überblick. Sie sieht, wie die Leader von Crayon Pop, Girl’s Day, den Wonder Girls und A-JAX für sie stimmen. Aber sie sieht auch, dass Jewelry, LPG, Davichi und RaNia gegen sie stimmen. SS501, U-Kiss und After School stimmen für beide Auswahlmöglichkeiten, während wiederum SunnyHill, MBLAQ, Boyfriend und C.N. Blue für sie stimmen. Genauso tun es LEDapple und Akdong Musical – nicht zuletzt, da das Akdong Duo selbst von YG stammt, doch MYNAME, AA und A.Kor sind gegen sie. Schließlich entscheiden sich auch MadTown und Mamamoo gegen sie, da sie noch neu in der Szene sind und sie alle zusammen keine Feinde möchten. Schon gar nicht, wenn sie noch gar nicht debütiert haben. 58 Stimmen für Nein. 57 Stimmen für Ja. Hyosung, die sämtliche Punkte gleich auswerten lässt, grinst nun hämisch und sieht Diana an. „Dann musst du mir wohl jetzt deinen hübschen Ring geben.“, haucht sie zuckersüß und voller Freude im Gesicht. „Nein.“, kommt es nun von Doojoon und Hyosung dreht ihm mit düsterem Blick den Kopf zu. „Warum nicht, sie hat 2 Stimmen zu wenig.“, faucht sie boshaft. „Ich habe noch nicht abgestimmt.“, klärt sie Doojoon kühl auf und neigt nun den Kopf etwas, wodurch er in Dianas Augen nicht nur arrogant, sondern auch mordsgefährlich auf sie wirkt. Secrets Leaderin erstarrt regelrecht. „Du musst mir jetzt deinen Ring geben.“, sagt Doojoon in gefährlich leiser Stimme zu ihr. Wütend schnaubend greift die Leaderin von Secret zu ihrer linken Hand. Sie zögert, weiß aber ganz genau, dass sie verloren hat – für immer. Sie gehört nicht nun mehr weder zur Elite, noch ist sie eine Queenka. Sie ist nun eine Choboja bis zu ihrem Karriereende. Zumindest bleibt sie Leaderin, wenngleich ihr auch die Boseog entzogen werden. Nun steht sie auf derselben Stufe, wie G-Dragon. Dieser Hohn wird sie von nun an ewig verfolgen. Rund um die beiden Leader ist es mucksmäuschenstill, während Doojoon schon ungeduldig mit den Fingern zuckt. Er hat es satt auf sie zu warten, zumal er sich schon Gedanken macht, wer ihren Platz einnehmen soll. Die Elite hat aus sieben Personen zu bestehen. 2 Kingkas, 2 Queenkas (die deren Status als Queenka nicht verlieren werden, ganz gleich mit wie vielen Personen sie sich einlassen) und 3 Leadern – nun sind sie wieder ein Leader zu wenig. Das wird eine neuerliche Abstimmung fordern, denn auch wenn sie die Hosen in dieser Hierarchie anhaben, möchte er nicht so werden wie Hyosung, die praktisch die Alleinherrschaft an sich reißen wollte. Schließlich wird ihm der schwarze Ring von der Frau gereicht, die nun mit den Tränen zu kämpfen hat. Ob es wirklich Trauer oder doch bloß Wut ist, kann ihm herzlich egal sein. Alles, was zählt, ist, dass es nie wieder so einen bescheidenen Streit gibt, vor allem wegen solch kleinlicher Lappalien. Doojoon ist der erste, der mit seinen Jungs nach draußen stapft, gefolgt von Babsi. Auch wenn Diana jetzt im Kreis der Elite verkehrt, fühlt sie sich immer noch wie ein kleines Licht und diese Jungs sind die Könige der Welt. Erst, als Seunghyun und auch Taekwoon neben ihr auftauchen, entspannt sie sich ein wenig. Ihr großer Bruder und ihr neuester bester Freund. Zwei Felsen in der Brandung, zwischen denen sie sich auch beinahe so fühlt – diese Riesen. Michi legt den Arm um sie und schiebt sie voran, Leo folgt mit seinen Jungs. Es wird wohl in nächster Zeit wieder einiges zu diskutieren geben. „Seunghyun?“, meint Diana, während sie niedergeschlagen neben ihm her spaziert. Er mustert sie aufmerksam, hat er doch immer gespürt, wenn irgendwas nicht stimmt – sogar wenn sie nicht unmittelbar in seiner Nähe war. „Ich sollte ausziehen.“, sagt sie seltsamerweise auf Deutsch, als ob niemand ihren Plan mitbekommen sollte. Sofort bleibt der Große stehen und packt ihre beiden Schultern. „Nein, sollst du nicht. Ich kann dich beschützen.“, murmelt er und wird von VIXX komisch angesehen. Keiner von ihnen hat ihn je so wirklich Deutsch sprechen hören. „Das brauchst du nicht. Dieser Ring beschützt mich jetzt. Du sollst auch Privatsphäre haben mit deiner Freundin. Ich stehe euch nur im Weg. Ich brauche einfach einen Tapetenwechsel, einen ganz drastischen.“, erklärt sie ihm, reißt sich von ihm los und geht ein paar Schritte voraus. Die ganze Zeit zurück zum Loft versucht er sie, vom Gegenteil zu überzeugen, aber wenn sie mal einen Entschluss gefasst hat, bleibt das so – stur ist sie ja. Außerdem wohnt Babsi auch alleine, wie schlimm kann das schon sein. Sofort ruft sie bei YG an und fragt, ob irgendwo in der Nähe eine passable Wohnung für sie frei ist, in die sie wohl unverzüglich umziehen kann. Am besten so wenig Zeit wie möglich verschwenden. „Nur, um das jetzt Mal genauer festzuhalten…“, beginnt Babsi, als sie das soeben bestellte Essen auspackt und zwischen ihnen aufteilt. Sie sind alle in der WG von BEAST, sitzen dort an einem riesigen Tisch, der ihr zuvor noch nie aufgefallen ist und sehen sie alle an, weil sie darauf warten, was jetzt wohl kommt. „Ich hab heute abstimmen sollen, aber keinen Plan davon, warum das alles überhaupt.“ Sie sieht zu Doojoon, der die ganze Zeit über von Kikwangs düsteren Blicken fixiert wird. „Du solltest ihr schon ein bisschen mehr über das alles erzählen…“, murmelt Yoseob möglichst objektiv, „Immerhin hast du ihre Freundin da jetzt mit reingezogen und-“ „Warum überhaupt?“, wirft Dongwoon dazwischen ein. „-sie ist die Bansongpa von nem Geomjeong-Leader.“ „Hört doch bitte auf, immer diese seltsamen Wörter zu benutzen.“, meint Babsi mit düsterem Blick. Denn selbst, wenn sie heute festgestellt hat, wie viel welcher Titel wirklich wert ist, kann sie diese abwertenden Worte wie etwa Choboja eines ist, nicht leiden. Und so genau hat ihr Sohyun das auch wieder nicht erklärt, dass ihr das alles plötzlich was sagt. Yoseob sieht sie an, seufzt dann tief. „Du bist die Trägerin von einem Eliteleader.“, sagt er knapp. Klingt ja auch nicht viel weniger abwertend den anderen gegenüber. „Warum weiß ich sowas nicht, bevor ich in den Schlamassel gerate…“, murmelt sie unzufrieden und spürt, wie die Wut in ihr hochkriecht. „Das solltet ihr besser unter 4 Augen klären.“, schlägt Hyunseung neutral vor, „Außerdem solltest du froh sein. Wenn überhaupt, kann Doojoon derzeit am besten auf dich aufpassen.“ Dongwoon meint nun wieder: „Ist es deshalb?“ Sein Leader dreht den Kopf zu ihm und er meint weiter: „Vor nem Monat etwa haben wir ihr noch gesagt, sie wäre dein Typ, hätte aber nie eine Chance bei ihr.“ Jetzt schüttelt Doojoon den Kopf. „Es ist nicht, weil ich sie beschützen will, es ist aus einem ganz anderen, egoistischen Grund heraus.“, sagt er ihnen ehrlich und kassiert einen weiteren düsteren Blick von Kikwang, den er prompt erwidert. „Sie erinnert mich an Dahee. Ich will endlich über Dahee hinwegkommen. Und sie braucht jemanden, der ihr hilft, über andere Personen hinweg zu kommen.“ „Du nimmst sie mir mit den übelsten Mitteln weg.“, schnauzt Kikwang ihn nun an. Obwohl Babsi hörbar nach Luft schnappt, weil sie noch keinen der Jungs so mit Doojoon hat reden hören, lassen sich die anderen davon nicht beeindrucken. „Ich weiß nicht, ob das die optimale Möglichkeit ist, über Dahee hinweg zu kommen.“, murmelt Yoseob mit Sorge in seiner Stimme. Sobald es um dieses Mädchen geht, das Doojoon nach wie vor so grenzenlos lieben zu scheint, hört er oft auf, objektiv und pragmatisch wie sonst auch zu sein. „Ist doch seine Sache.“, wirft Junhyung nun kühl ein. „Und ihre.“, erwidert Hyunseung – noch immer neutral. „Ich war immer eifersüchtig auf dich.“, gesteht Kikwang nun, „Darum hab ich Diana überhaupt erst auch vorgeschlagen, mit ihr zu schlafen.“ Leise murmelt er mehr zu sich selbst, als in die Runde: „Auch, wenn ich mich gar nicht daran erinnern kann, ihr das vorgeschlagen zu haben…“ Dann geht es ganz normal weiter: „Dass es dann wirklich passiert ist, gut das war nicht mein Plan, aber darum musst du sie mir ni-“ Ein plötzliches, lautes Schluchzen unterbricht seine Worte und er sieht schockiert zu dem Mädchen, von dem diese Stammen. Sie starrt ihn an, als wäre mit einem Mal eine Wasserbombe in ihrem Gesicht explodiert. Tränen strömen ihr über die Wangen, ihre Augen vollkommen gerötet. „Du hast es ihr vorgeschlagen?!“, krächzt sie und ein weiteres, lautes Schluchzen folgt. Kikwang starrt sie mit offenem Mund an, weiß nicht, wie er reagieren soll und dann steht sie schon auf und geht mit einer gemurmelten Entschuldigung ins Badezimmer, wo sie sich einschließt. „Na super.“, seufzt Yoseob, bevor ihm Junhyung bereits ein Stück Fleisch an den Kopf wirft. „Vollidiot.“, faucht Dongwoon genervt. Selbst, wenn Babsi ihn immer Mal wieder nervt, hat sie es nicht verdient, so böse Nachrichten auf diese Art und Weise zu erfahren. „Lass sie.“, kommt es von Doojoon, als Yoseob aufsteht, um ihr hinterher zu laufen. Seufzend setzt sich der Sänger und beginnt, in seinem Essen zu stochern. Es vergehen einige Minuten, in denen sie sich nach wie vor im Badezimmer einschließt. Das muss ein ziemlicher Schock für sie sein. „Ich werde ihr erzählen, was ihre Aufgaben sind.“, sagt Doojoon nun neutral zu seinen Bandmitgliedern, „Sie ist nur so… verblendet davon, dass in ihrem früheren Leben alles schön unkompliziert war.“ „Ist eben was anderes, als nie was anderes gekannt zu haben.“, murmelt Dongwoon beinahe schon andächtig. „Ja…“, murmelt Doojoon und versinkt ebenfalls in Gedanken. „Wie geht es nun weiter?“, fragt Junhyung. „Morgen ist die Abstimmung für den neuen Leader im Elitekreis.“, sagt Doojoon ernst, „Ich bin wirklich gespannt, wie sie alle auf Diana reagieren.“ „Wen schlägst du vor?“, fragt Hyunseung interessiert. „Vermutlich N.“, sagt er daraufhin gedankenversunken. Am nächsten Tag ist Diana fast eine der Ersten, die hier anwesend sind. Sie sitzt andächtig auf ihrem Platz und kaut ein Buttercroissant, das sie sich gerade noch im Coffee Shop um die Ecke geholt hat. Faszinierend, dass es so etwas hier auch gibt. Gerade schiebt sie sich ein Stück davon in den Mund, da geht eine Koreanerin auf sie zu und räuspert sich auffällig, während sie vor ihr steht. Diana blickt fragend zu ihr hoch. „Hör zu, du bist jetzt eine Geomjeong, hast aber keinerlei Erfahrung, worauf du dich hier einlässt.“, beginnt sie und Diana seufzt, weil sie denkt, nun die nächsten Beleidigungen über sich ergehen lassen zu müssen. Doch es kommt anders, als erwartet… „Doojoon ist hinterhältig.“, sagt sie ernst, „Nicht nur das, er ist gefährlich, weil er einen so hohen Einfluss auf die meisten der Leader hat. Er wird jemanden aufstellen, der sich leicht von ihm kontrollieren lässt, sieh also zu, dass du jemanden auswählst, der hinter dir steht.“ Diana runzelt die Stirn. Soll das eine Anspielung darauf sein, sie vorzuschlagen? Doch das scheint noch nicht alles gewesen zu sein, was die Koreanerin für sie an Infos zu haben scheint. „Es gibt einen guten Grund, warum GD keiner mehr von uns ist.“, sagt sie, „Doojoon hat ihm eine gemeine Falle gestellt, weil er sich selten mit ihm einig war – und daraufhin hat er alles verloren, was er ursprünglich an Macht hatte. So wie Hyosung gestern. Ausgerechnet einer derjenigen, die das System der Elite überhaupt eingeführt haben. Das wurde von Gener-“ Sie seufzt. „So viele Details sind unwichtig.“, sagt sie. „Viel wichtiger ist… deine Freundin.“, sagt sie ernst. „Was soll mit ihr sein?“, entgegnet Diana trocken und hört augenblicklich auf, ihr Frühstück zu kauen. „Woori, eine meiner Sängerinnen, war ebenfalls die Bansongpa von Doojoon.“ Jaekyung, Leaderin der Gruppe Rainbow schüttelt nun mit glasigen Augen den Kopf und ihre Stimme scheint ganz belegt zu sein. „Sie hat jeden Abend geweint, wenn Doojoon bei ihr war. Ich weiß nicht, was er gemacht hat, aber sie war am Ende, als es vorbei war.“ Diana weiß nicht, was sie darauf sagen soll. „Deine Freundin… wenn sie irgendwie auf dich wirkt, als ob sie geweint hat oder wenn sie Doojoon aus dem Weg zu gehen scheint, vor ihm eingeschüchtert wirkt… wer weiß, was er mit ihr macht.“, haucht sie, „Du kannst ihr dann nur helfen, wenn wir es schaffen, Doojoon von der Fläche verschwinden zu lassen. Nichts greift über einen Eliteleader. Und es ist niemals die Bansongpa, die jene Bindung zwischen ihnen beendet.“ Diana nickt nur matt. So hat sie noch nie über Doojoon nachgedacht. Respekt hatte sie zwar immer vor ihm, aber nur, weil er solch eine Größe und Unnahbarkeit ausstrahlt. Als gefährlich hätte sie ihn nie eingestuft, obwohl seine Art und Weise, wie er mit Hyosung umgegangen ist, ihr schon Angst gemacht hat. Während das Mädchen sich vom Tisch entfernt - weil gerade der Leader den Raum betritt, von dem sie gesprochen haben – muss Diana ihren Nominierten noch einmal überdenken. Sie wollte N aufstellen lassen, weil er der einzige ist, den sie wirklich an ihrer Seiten wollen würde, doch kann er sich gegen Doojoon stellen, wenn es hart auf hart kommt? Wahrscheinlich nicht. Babsi trottet mit Leader und Rapper von BEAST in den Raum. Er schleppt sie echt überall mit hin, auch wenn sie hier nichts mitzubestimmen hat. Aber offenbar will er sie einfach immer in seiner Nähe haben. Mit einem Nicken begrüßt er Diana, ehe er sich neben sie setzt und Babsi nach sich zieht. Junhyung nimmt neben der neusten Eliteleaderin Platz und grinst sie ganz leicht an. Der Raum füllt sich immer mehr. Neben den drei Geomjeong finden sich noch Leo, Gain von den Brown Eyed Girls und Gayoon von 4minute ein. Vor dem Tisch, an dem die Elite sitzt, baut sich eine Flut aus Menschen auf. Diana dachte, dass nun weniger Wähler als bei ihrer Abstimmung da sein werden, aber da alle Leader über achtzehn der relevanten Bands anwesend sind, sind es auch eine Menge Leute. Schnell sucht sie nach einigen bekannten Gesichtern, von denen sie sich fragt, ob sie Doojoon gewachsen sind. Zico? Sungkyu? Minsoo? RapMon? CL? Alle anderen kennt sie zu wenig, als dass sie einschätzen kann, ob sie der Aufgabe gewachsen sind. Die Tür wird geschlossen und Doojoon erhebt sich von seinem Platz. Es müssen wohl alle anwesend sein. „Ich begrüße euch. Da wir uns zurzeit in einer Ausnahmesituation befinden, bitte ich euch daher, die folgende Abstimmung sehr ernst zu nehmen. Wir 6 werden nach persönlicher Meinung unsere Kandidaten bekanntgeben, denen ihr eure Stimme geben könnt. Jeder besitzt einen Token, der wie sonst auch in eine der Röhren im Nebenraum geworfen wird.“, erklärt er und Diana beginnt sofort, nervös auf ihrem Stuhl herumzurutschen. Wen soll sie nur nominieren… Der Koreaner neben ihr setzt sich wieder und gibt das Wort an Gayoon, die ganz am Anfang des Tisches sitzt und bittet sie um ihre Wahl. Mit einem Grinsen nennt sie ihre eigenen Leaderin Nam Jihyun. Auch Gain neben ihr nennt ihre eigene Anführerin – was hat Diana auch anderes erwartet. Dann folgt Leo, der wie auch Doojoon Hakyeon – also N von VIXX vorschlägt. Im Hintergrund ist ein kleiner Jauchzer von ebendiesem zu hören. Vergönnen würde Diana es ihm natürlich, aber ihre Wahl ist doch auf jemanden anderen gefallen. Bang Yongguk von B.A.P. Raunen geht durch die Menge, als auch Junhyung für N stimmt und sein Leader wieder aufsteht. „Dann haben wir ganze 4 Leader zur Auswahl. Nam Jihyun, Kim Hyojin, Cha Hakyeon und Bang Yongguk. Wenn diese Personen damit einverstanden sind, dann beginnen wir mit der Abstimmung.“, sagt Doojoon und wartet kurz. Keiner erhebt Einspruch, obwohl er von B.A.Ps Leader einen erwartet hätte. „Keiner von den Kandidaten darf sich natürlich selbst wählen, aber ihr habt schon alle unsere Stimmen, was bedeutet, dass N schon mit 2 Punkten Vorsprung beginnt.“ Babsi fragt sich die ganze Zeit über, was sie hier unter den Personen der Elite eigentlich wirklich zu suchen hat, da sie heute nicht einmal mit abstimmen darf – selbst die Leute der Elite haben bloß jeweils einen Punkt zur Stimmenabgabe. Es ist ein recht knappes Kopf an Kopf Rennen, bei dem ausgerechnet Yongguk mit bloß 3 Stimmen voran zum neuen Eliteleader gekürt wird. Doojoon ist es, der ihm nun – als die restlichen Leader und jene Elitekas, die keine sind, den Raum verlassen, was seine Aufgaben sind, welche Vorzüge er hat und… alles Weitere. Manches davon überrascht sowohl Diana, als auch Babsi. Aber nicht im positiven Sinne. „Ich werde deine Ringe gleich morgen anfertigen lassen, die Infos zur Größe hole ich mir von deinem Manager, wie ich es sonst auch immer tue.“, sagt er und lehnt lässig am Tisch, während Yongguk genauso lässig vor ihm steht, die Hände in den Hosentaschen. „Du hast die Befugnis, deiner Bansongpa deinen zweiten Ring zu geben, musst es aber nicht tun.“, fährt er fort. „Naja, ich schätze, wenn ich es tue, wird die Person ganz schöne Schwierigkeiten bekommen, weil gerade die Personen, welche mit einem Eliteka zusammen waren, später Zielscheibe für alle Boshaftigkeiten werden.“, murmelt Yongguk und wirft dabei Babsi einen knappen Seitenblick zu. „Aber ich habe derzeit niemanden.“ „Wenn du wieder jemanden hast-“, erklärt ihm Doojoon jetzt, „-ist es wichtig, dass sich derjenige immer korrekt verhält. Es sind natürlich auch die üblichen Dinge, die eine gewöhnliche Bansongpa bereits befolgen muss – keine Exzesse jedweder Art, keine Imagegefährdung der Leader, kein Kontakt zu SM Entertainment.“ „Alles klar.“ „Zusätzlich dazu darf sie sich nicht mit jemandem abgeben, der von der unteren Reihe kommt, da sonst die Leute anfangen, nicht mehr genug Respekt vor den Elitekas zu haben. Selbst, wenn sie den Ring nicht trägt, ist es nicht gern gesehen, vor allem nicht wenn sie von einem Geomjeongleader die Trägerin ist.“ „Auch keine Queenkas?“, fragt Yongguk und zuckt dabei ganz leicht mit den Mundwinkeln. „Auch keine Queenkas.“, bestätigt Doojoon nüchtern. „Wir wissen alle, dass sie das nur auf Zeit sind und wenn sie nicht wie in seltenen Fällen von einem Eliteka zum Betthäschen gemacht wird, darf sie sich auch nicht wie eine hübsche, kleine Prinzessin fühlen.“, wirft Junhyung arrogant schmunzelnd ein. „Wie du sie bestrafst, wenn sie sich nicht an Regeln hält, ist dir überlassen.“, fährt Doojoon fort und Diana fährt ein unangenehmes Gefühl in die Knochen, wenn er das so sagt, „Ich weiß, dass manche Leader ihren Membern oder auch den Trägern gelegentliche Ohrfeigen geben. Bekomme ich so etwas mit, bist du der Nächste, der abgewählt wird. Wir verstehen uns?“ „Ich hab nicht vor, auch nur irgendjemanden zu schlagen.“, entgegnet Yongguk nüchtern. Die Prügeleien bei ihm im Dorm, okay. Aber keine Frauen. „Aber wenn wir schon dabei sind, welche Bestrafungen hältst du denn für angemessen?“ Doojoon schenkt ihm einen kühlen Blick. „Erniedrigung.“, faucht er kühl und Yongguk runzelt die Stirn. „Einen solchen Dämpfer, dass es sich derjenige merkt und nicht mehr wagt, sich auf eine Position zu stellen, auf der er nichts verloren hat.“ Yongguk fehlen daraufhin die Worte. „Über alles weitere unterhalten wir uns, wenn du eine Trägerin hast.“ Er dreht sich damit zu Diana um. „Und wenn du einen Träger hast. Aber euch beiden muss klar sein, dass ihr – nachdem ihr neu seid – nicht einfach irgendjemanden dazu auswählen dürft. Das wird vorher mit mir besprochen, alles klar?“ „Taekwoon.“, hallt Babsis Stimme durch den Flur. Zunächst erstarrt der Koreaner, dann aber fasst er sich schnell und dreht sich um. Sie befinden sich noch immer in dem Gebäude, weitab von all den Personen, die heute anwesend sind oder sich bereits auf dem Heimweg gemacht haben. „Was ist?“, fragt er leise. Es schmerzt ihn, wann immer er sie ansieht. Wann immer er ihre Stimme hört. Umso mehr schmerzt es ihn, wenn sie ihn direkt anspricht. „Kann ich… mit dir reden?“, fragt sie ihn. Als ob er ihr jemals eine Bitte abschlagen könnte… Zermürbt lässt er erst seinen Kopf etwas sinken, dann deutet er mit einem Nicken zu einer Tür, die direkt neben ihm ist. „Komm mit.“, sagt er und drückt direkt die Klinke nach unten, um sie in den Raum zu führen. Er wartet, bis sie bei ihm ist und schließt die Tür. Doch selbst, da sie ihn um ein Gespräch gebeten hat, drängt es in ihm, ihr etwas zu sagen. „Hör zu-“, beginnt Taekwoon mit gesenkter Stimme, da es sich für ihn ganz seltsam anfühlt, mit ihr alleine in einem Raum zu sein. Vor allem, da sie seit dem einen Mal, als sie ihn über das Telefon angebrüllt hat, kaum mehr wirklich ein Gespräch miteinander geführt hatten. Na gut, da war noch Silvester, als sie ihm gesagt hat, sie sei in ihn… verliebt… „Hast du auf eurer Tour mit einer Stylisten geschlafen?“ Er stockt, als sie ihm diese Frage stellt. „Nein, was-“, erwidert er betroffen, „-wie kommst du auf die Idee?“ Sie zuckt mit den Schultern. „Doojoon hat es erwähnt, als er mir von der Szene erzählt hat, dass du wohl in der Zwischenzeit was mit einer Stylistin hast.“ Nun wird sein Blick mit einem Mal kalt und steinhart. „Und du bist nicht auf die Idee gekommen, mich einfach danach zu fragen, anstatt jemandem Glauben zu schenken, den du damals – wie lange? – kanntest?“ Es geht gar nicht darum, dass er Doojoon nicht vertraut. Er vertraut ihm blind, weil Doojoon es umgekehrt ebenso handhabt. Aber alleine die Tatsache, dass sie ihm offenbar nicht richtig vertraut, verletzt ihn zutiefst. Babsi schnaubt verächtlich. „Als ob das so weit hergeholt ist, wo du doch so viele hattest. Was war ich denn dabei? Ein Licht von vielen.“, schnappt sie ihn vorlaut an. Seine Augen verengen sich wütend. Ohnehin wirkt er schon sehr katzenartig auf andere, doch wenn er erst einmal wütend wird, verstärkt sich das Ganze noch einmal. „Mach nur so weiter, dann bist du auch bald nicht besser.“, schnappt er wütend zurück. Ihr Mund klappt auf und sie atmet schnappartig nach Luft. „Also bitte.“, keucht sie und wendet den Blick von ihm ab, dreht den Kopf dabei sogar weg. „Vielleicht solltest du anfangen, ehrlich zu sein.“ Als er im nächsten Moment nach ihrem Kinn greift und sie zwingt, ihn anzusehen, wünscht sie sich, diese Worte nie ausgesprochen zu haben. „Du willst also, dass ich ehrlich bin, ja?“, faucht er sie so bedrohlich an, wie sie ihn bisher noch nie erlebt hat, doch sie zeigt sich stur und unbeeindruckt von seinen ernsten Worten. „Du bist nichts wert.“ Okay, der Satz trifft sie jetzt doch etwas – sogar so sehr, dass ihr augenblicklich Tränen in die Augen schießen. „Wenn dir dein toller, ehrlicher Doojoon erst einmal den Boseog abnimmt und sich nicht innerhalb weniger Tage ein anderer Leader für dich entscheidet, bist du eine Choboja.“ „Und ich denke, du weißt, was zum Teufel nochmal Choboja bedeutet.“, flucht er erbost, „Würdelos. Wertlos. Nur die Personen, die bei den oberen Reihen in Ungnade gefallen sind, werden so bezeichnet. Und kommt erst einmal auf, dass Doojoon es war, der dich hatte, bleibt dir nur mehr übrig, dich auf einen anderen Leader einzulassen, dich von ihnen allen ins Bett legen zu lassen, bis du sie alle durch hast und von vorne anfangen kannst.“ Die ersten Tränen laufen ihr nun über die Wangen hinab. Er weiß selbst, dass er ihr damit nicht ganz die Wahrheit sagt, weil es einen gewissen Umstand gibt, der dies verhindern kann. Das Armband, das er ihr vor einem halben Jahr zum Geburtstag geschenkt hat. Doch er hat es nie gesehen, dass sie es getragen hätte. Womöglich hat sie es weggeworfen, also muss er leider vom Schlimmsten ausgehen, was ihre Situation betrifft. „Weil du so dumm bist und dich auf Dinge einlässt, die du niemals verstehen wirst.“, geht die Schimpftirade weiter, „Keiner der normalen Leute lässt sich mehr auf jemanden ein, der einmal einen Boseog getragen hat, stell dir da die Frage, was erst passiert, wenn er dir den Ring gibt, den du offensichtlich so dringend von ihm haben willst.“ Noch bevor sich die Frage überhaupt in ihrem Verstand bilden kann, beantwortet er sie schon: „Denkst du, Elitekas reden untereinander nicht?“ Sie will seinem Griff entkommen, doch er zieht ihr Gesicht grob zu sich zurück. „Was glaubst du, wie sehr er mir den Marsch geblasen hat, weil du dummes Gör ihm davon erzählt hast, dass ich etwas mit dir hatte. Weil du einfach jedem dein Vertrauen schenkst, ohne weiter darüber nachzudenken. Glaubst du denn allen Ernstes – jetzt, nachdem du langsam weißt, worum es hier überhaupt geht – dass es keinen Grund gab, weshalb du von mir nie einen Ring an deine Hand gesteckt bekommen hast?!“ Sie beginnt, unter seinem festen Griff zu zappeln, doch er lässt nicht locker und drängt sie schließlich gnadenlos gegen die Wand, schließt sie mit seinen Händen ein, die er neben jede Seite ihres Kopfes stemmt. „Es wird Zeit, dass du endlich aufhörst, so verdammt schwach zu sein und in allen Personen Freunde zu sehen – denn aufwachen, meine Hübsche. Von 35 Personen, denen du hier begegnen wirst, sind vielleicht 20 davon nett zu dir, während dich 10 ignorieren und 5 schon hinter deinem Rücken böse Gerüchte über dich erzählen – aber das ist nichts im Vergleich dazu, was dir 5 von diesen 15 antun werden, weil sie hinterhältig und gemein sind, nur auf ihre eigenen Vorteile bedacht.“ Wieder zieht er ihr Gesicht grob zu sich zurück, weil sie den Blick abzuwenden beginnt. „Gerade Mal eine Person, eine einzige verschissene Person unter hochgerechnet 35 Leuten ist jemand, der loyal zu dir stehen wird.“ Wütend hämmert er die geballte Faust neben ihr gegen die Wand, wodurch sie einen verschreckten Jauchzer von sich gibt. „Viel Spaß beim Suchen.“, faucht er, doch er lässt sie damit nicht frei, er ist noch lange nicht mit ihr fertig. „Doojoon ist gefährlich. Denn viel Macht führt dazu, dass Leute gefährlich werden.“, wettert er, „Ich weiß nicht, warum er ausgerechnet dich ausgesucht hat, aber du bist natürlich dumm genug, um auf ihn reinzufallen. Wer soll dir jetzt noch helfen, denkst du auch wirklich nur eine Sekunde daran, dass Diana oder Yongguk es mit ihm aufnehmen können?! Oder dass ich dich aus dem Mist hier wieder rausboxen kann?!“ Taekwoon gibt einen verachtenden Lacher von sich. „Keiner kann dir helfen, weil Doojoon geschickt darin ist, hinterrücks an den Fäden zu ziehen, damit alles so läuft, wie es soll. Natürlich ist er ein guter Eliteka und ein guter Leader, aber es gibt auch immer diesen eigenen Vorteil, auf den jede Person aus ist.“ „Was ist mit dir?!“, erwidert sie nun mutig, aber mit kratzender Stimme, „Auf wessen Seite stehst du?!“ „Auf Doojoons Seite natürlich.“, schreit er sie fast schon an, „Weil der Kerl der einzige ist, für den ich blind durchs Feuer-“ Er unterbricht sich, sieht fest schnaufend zur Seite und befeuchtet seine Lippen. „Nein, es ist nicht meine Aufgabe, dir das alles zu erklären.“, sagt er nun vielmehr zu sich selbst, ehe er den kühlen Blick wieder auf sie richtet. Erschrocken zuckt sie zusammen, alarmiert davon, welche Bedeutung seine Worte wohl tatsächlich haben. „Du darfst dich nicht mit jemandem abgeben, der keinen Titel hat, du darfst auf keinen Fall auch nur ein Wort an Leute von SM Entertainment richten, sonst geht der Falsche noch bei Doojoon petzen.“, sagt er nun bemüht ruhig. Er greift nach der Türklinke. „Warte…“ Gerade dreht er sich zu um, eine wahnsinnige Kälte in seinem Blick, da flüstert sie ganz leise mit gebrochener Stimme: „Es tut mir Leid...“ Leo wendet den Blick von ihr ab, kann sie nicht ansehen, wenn sie so etwas zu ihm sagt. Doch trotz allem entgegnet er ihr nun mit ruhiger Stimme: „Es ist sowieso nicht mehr rückgängig zu machen.“ Danach verlässt er den Raum. „Tatsache ist einfach, dass es noch nie jemand Vergleichbares gegeben hat.“, erklärt Taekwoon mehrere Stunden später eher holprig, während er zusammen mit Diana auf dem Sofa in Seunghyuns Wohnzimmer sitzt. Etwas Neues zu einer Wohnung gibt es noch nicht, ist ja auch gerade Sonntag. Er selbst sitzt zusammen mit Hara ebenfalls bei ihnen auf dem übergroßen Möbelstück, doch sie sind eher still und hören zu, was der Sänger zu sagen hat. „Bevor du und Babsi nach Korea gekommen sind, hat es keinen gegeben, der sich auch nur annähernd an uns herangewagt hat. Keiner, der auf die Idee kommen würde-“ „Darf ich dich mal was fragen?“, will Diana wissen und blinzelt ihn ernst an. Er hebt skeptisch die Augenbrauen. „Was möchtest du denn wissen?“ „Wie habt ihr euch kennen gelernt, du und Babsi?“ Als er nur seine Lippen etwas spaltet und keine Antwort von sich gibt, fügt sie hinzu: „Du sagst gerade, es wagt sich keiner an euch heran. Wie hat sie sich denn an dich herangewagt?“ Das hat sie schon immer interessiert, nur kam es nie dazu, ihre Freundin das zu fragen. Taekwoon presst einen Moment lang seine Lippen aufeinander und blickt verloren durch den Raum, ehe er ihr eine Antwort gibt. „Sie hat mich im Taekwondo angesprochen.“ „Einfach so?“, erkundigt sich Diana erstaunt. Daraufhin nickt er. „Einfach so.“, bestätigt er zudem. Diana denkt, dass das Thema damit geklärt ist, doch dann überrascht er sie. Ohne dabei irgendjemanden anzusehen, beginnt er von seiner ersten Begegnung mit dem Mädchen zu erzählen und währenddessen hat er so einen überglücklichen Ausdruck in seinem Gesicht, so ein tiefes Funkeln in den Augen… Sie kann sich gar nicht vorstellen, wie sich das anfühlen muss. Er liebt sie wirklich über alles. Mehr, als Diana selbst jemals jemanden geliebt hat. „Es war ihr erster Tag, sie hat keine Trainingssachen dabei gehabt und hatte wie immer keinen Plan von gar nichts.“, sagt er und schwelgt beinahe schon wehmütig in Erinnerungen. Auch Hara hört gespannt zu, vor allem aber auch deshalb, weil sie seine Stimme so gern hat und ihn kaum reden hört. „Sie hat Changjo von Teen Top gesehen und ist total ausgerastet.“ Taekwoon schüttelt ganz leicht seinen Kopf. „Hat nicht rumgeschrien oder so, aber gemeint, sie kennt den von irgendwoher. Ich war es, der ihr gesagt hat, wer das ist. Dann hat sie mich auf einmal ganz erschrocken angestarrt…“ Er schmunzelt. „Ihre ersten Worte waren – Taekwoon, richtig? – und ich hab bloß Ja zu ihr gesagt.“ Diana grinst schon ganz breit. Ihre Freundin, wie sie leibt und lebt. „Was hat sie darauf geantwortet?“, fragt sie neugierig, da ihr diese Erzählung auch ein kleines Stück davon gibt, was einmal ihre beste Freundin war. „Ach du scheiße.“, erwidert er und grinst breit, während Diana herzhaft auflacht. „Sie war damals schon ein riesen Fan von VIXX.“, erzählt Seunghyun jetzt ebenso breit schmunzelnd, „Hat gerade wie verrückt euer neues Album auf und ab gehört, als Ji und ich im Januar nach Wien geflogen sind.“ Taekwoon nickt andächtig. „Wir haben geredet.“, sagt er dann selbst verblüfft, „Ich rede nie mit jemanden, den ich nicht kenne. Unnötige Worte sind… wie Sauerstoffverschwendung, finde ich.“ Er fixiert einige Minuten lang den grauen Teppich zu seinen Füßen, während denen auch kein anderer der Anwesenden auch nur ein Wort zu sprechen wagt. Alle denken sie daran, welche Erinnerungen sie von dem Mädchen haben – beinahe als wäre sie verstorben, was eigentlich furchtbar ist. „Wir haben über Teen Top gesprochen, sie kannte Changjos Namen damals nicht. Schon komisch, dass sie heute so befreundet sind…“ „Es ist einiges komisch, das ich mir damals nicht zu träumen erwartet hätte.“, murmelt Diana halb begeistert, während sie an ihre eigenen Fehler denkt. Angefangen dabei, überhaupt mit Seunghyun nach Korea zu kommen. Doch sie will ihm keinen Vorwurf machen – es war immerhin ihre eigene Entscheidung, mit Jiyong zusammen zu ziehen und schlussendlich auch einen Vertrag bei YG zu unterschreiben. Das Schlamassel, in dem sie und ihre Freundin hier stecken, hat sie sich selbst zuzuschreiben. Wenn da nicht diese Schuldgefühle wären, dass Babsi nicht in all das mit hineingezogen worden wäre… „Sie hat wie eine Verrückte trainiert zwei Tage später, ich weiß nicht einmal wieso, aber ich bin zu ihr in den Raum der Anfänger und hab ihr gesagt, dass das alles geschlossen wird…“ „Was ist so schlimm dran?“, fragt Diana nun. Leo schüttelt ganz leicht den Kopf. „Es wird nicht geschlossen.“ Jetzt huscht ihm ein breites Grinsen auf die Lippen. „Ich glaub, das weiß sie noch nicht einmal heute. Danach hat sie mir irgendwelche Sachen erzählt und ich hab es bereut, sie überhaupt angesprochen zu haben.“ Er und Diana lachen etwas, weil das so typisch für ihn ist. Als das Lachen der beiden versiegt, weicht der kurzweilig glückliche Ausdruck in seinen Augen einem traurigen. „Heute vermisse ich das…“, flüstert er. Diana treten Tränen in die Augen. „Ich auch…“, gesteht sie und schnieft leise, „Weißt du, was das wohl Bescheuertste ist, woran ich immer und immer wieder denken muss?“ Der Koreaner sowie Seunghyun zu ihrer Rechten heben fragend den Blick. Auch Hara wirkt gespannt. „Kaum dass wir 2 Monate hier waren, haben sich unsere Freundeskreise schon gespalten.“, erzählt sie und starrt nun ebenfalls gedankenversunken den Teppich vor ihr an. „Aber wir haben nie den Draht zueinander verloren. Jetzt, wo sie in diese Szene immer tiefer gerät – und ich mittlerweile auch – verlieren wir uns… es… ich kann es nicht erklären, ich glaube, ich bin selbst schuld. So wie ich mich wegen Doojoon verhalten habe, das war kindisch.“ Taekwoon zuckt mit den Schultern. „Ich würde ihm gern ein paar Knochen brechen, wenn ich nur daran denke, dass er sie anfasst. Ist das kindisch?“ Diana schmunzelt zermürbt. Dann erzählt sie ihm, was ihr Rainbows Leaderin ein paar Stunden zuvor gesagt hat. Vor allem, weil sie nicht weiß, was sie davon halten soll. „Doojoon war es, der Jiyong damals den Titel aberkennen hat lassen.“, trägt Seunghyun mit seinem Wissen etwas in der Runde bei, „Aber das ist mehrere Jahre her und war ganz kurz vor dem Debüt von VIXX. Die meisten der Eliteka waren und sind stets auf Doojoons Seite. Ich denke nicht, dass er im bösen Willen handelt, aber wohl nicht immer mit guten Mitteln.“ „Du meinst, dass er das Richtige tut, aber auf dem falschen Weg?“, fragt Diana nach und ihr bester Freund nickt daraufhin nur. „Man darf nicht viel darauf geben, was Personen sagen, die sich wohl etwas aus ihren Worten versprechen.“, wirft Taekwoon nun ein, „Jaekyung hatte es offensichtlich auf den freien Posten eines Eliteleaders abgesehen, darum hat sie auch so etwas gesagt.“ „Aber Babsi hat heute… verweint ausgesehen.“, murmelt Diana. „Ja, ist mir auch aufgefallen…“, murmelt Taekwoon andächtig und kaut auf seiner Unterlippe. „Das muss doch nichts heißen, vielleicht ist sie wegen etwas anderem traurig.“, wirft Hara nun diplomatisch ein, um auch Mal etwas zur Unterhaltung beizutragen. „Stimmt schon.“, sagt Seunghyun ganz zermürbt und im nächsten Moment kündigt ein gewisser Ton, der von Taekwoons Handy ausgeht, eine Nachricht an. Sofort greift er zu seinem Handy und fixiert einige Sekunden lang das Display davon. Doojoon ► Taekwoon Halte Diana von ihrer Freundin fern, solange ich ihr nicht gesagt habe, was ihre Aufgaben sind. Und stell einen vierten Eliteka ein, es wird Zeit, dass wir in den gewohnten Ablauf übergehen. Die Entertainments drängen danach, dass alles bis zur Besprechung in einer Woche steht. Taekwoon, der nicht gerade begeistert zu sein scheint, knallt sein Handy regelrecht auf den Tisch. Frustriert schnaubend starrt er düster ein Loch in die Luft. „Was ist los?“, fragt Diana im nächsten Moment. Dann aber steht er auf und lässt sie geradezu dumm sterben. „Ich muss mich um was kümmern.“, sagt er ihr zumindest die halbe Wahrheit. Er ist bereits auf dem Weg aus dem Loft, als er dann doch stehen bleibt und dreht sich noch einmal zu ihr um. „Wenn irgendwas ist, komm zu mir. Nicht zu Doojoon.“, sagt er ernst und Diana kann nicht anders, als bloß sprachlos zu nicken. „Was ist hiermit?“, fragt Babsi, als sie eine Packung von etwas hochhält, von dem sie sich nicht ganz sicher ist, ob sie das gefahrlos essen kann. Doojoon dreht den Kopf weg von seinem Handy zu ihr und sieht von ihrem Gesicht zu dem Ding, das sie hochhält. „Das ist scharf.“, sagt er knapp und wendet den Blick zurück zum Handy, weil er außer an Taekwoon noch eine Nachricht an jemanden schicken muss. Doojoon ► Junhyung Kümmere dich um Diana. Behalt sie im Auge. Ich hab keine Lust darauf, dass sie Babsi einen Floh ins Ohr setzt. Leo wird sich darum kümmern, dass sie ihr nicht zu nahe kommt, aber er muss den Elitekader fertig aufstellen und hat in den nächsten Tagen wohl genug um die Ohren. „Und das hier?“, fragt Babsi nun und er sieht wieder vom Display zu ihr. Sein Blick ist monoton, weil seine Gedanken von so vielen Dingen belegt sind. Er schüttelt den Kopf, auch das wird zu scharf für sie sein, um es essen zu können. Frustriert legt das Mädchen auch diese Packung zurück an deren Platz und pustet ihre Backen auf. Warum hat der Typ eigentlich so viele Fertigprodukte daheim, nachdem er bei Let’s Eat mitgespielt hat, sollte man meinen, er versteht wirklich was vom Kochen. Aber offenbar ist er einfach wirklich ein guter Schauspieler und Yoseob hat Recht damit, dass er in der Küche die reinste Katastrophe ist. Sie greift gar nicht nach einer anderen Packung, sondern versinkt in wirren Gedanken. Ihr fällt ein, dass sie Myungsoo bei der Versammlung heute gesehen hat. Und Sungyeol, genauso wie Woohyun. Warum aber ist dann zum Beispiel Dongwoo kein Kingka? Oder Hoya? Sie versteht das irgendwo nicht… Von 35 Personen… sind 20 nett, 5 verbreiten böse Gerüchte und 5 Leute sind diejenigen, die einem das Leben schwer machen werden. 1 einzige Person unter 35 ist diejenige, der man vertrauen kann. 35 Personen… Das sind im Schnitt 4 Bands, unter denen nur eine Person ist, der man wirklich vertrauen kann. Wer zum Teufel soll das denn bitte sein, wem soll sie denn vertrauen?! Sie darf sich nicht zu Sohyun sehen lassen, weil sie sich wenn, dann nur mit Leuten abgeben darf, die Kingkas sind. Oder höher. Wie sexistisch das im Übrigen ist… Aber ihr ist nicht klar, welche Ursprünge es überhaupt dafür gibt, dass ausgerechnet die Unerfahrenen als Queenka bezeichnet werden und sie ihren Titel verlieren, wenn sie mit mehr als 3 Personen was hatten. Zurückzuführen ist das alles auf die Vergangenheit dieser Szene, in der alles ziemlich aus dem Ruder gelaufen ist – noch in den 2000er Jahren haben sich hier die Frauen nicht satt gesehen an den männlichen Kollegen und einen nach dem anderen in ihr Bett gezerrt. Das sorgte dazu, dass sich regelrecht um frische Mädchen, die noch keiner hatte, gestritten und sogar geprügelt wurde. Soweit weiß sie das mittlerweile von Yoseob. Aber naja. Was tun die Typen offenbar nicht alles, um ein wenig Spaß in diesem Beruf zu haben… Personen, die durch ihre Boseogs als Träger bezeichnet werden, sollen von der üblichen Gesellschaft isoliert bleiben, damit sie schnell und effektiv zu verstehen lernen, was es bedeutet, sich nicht zum – nennen wir es jetzt ganz platt Fußvolk – zählen zu müssen. Soweit kapiert sie das ja schon. Jedenfalls haben es die Idols geschafft, mittlerweile eine Gemeinschaft zu erschaffen, in der jeder weiß, wo sein Platz ist. Die Leute sind glücklich damit, zumindest zum Großteil, geben sich mit ihresgleichen ab und haben ja so oder so genug Personen, mit denen sie ihre Zeit verbringen können, um Spiele zu spielen oder gemeinsam essen zu gehen. Oft bleibt das sowieso in der eigenen Band. Der überhaupt nicht uneigennützige Grund, weshalb wohl das System der Kingkas und Queenkas eingeführt wurde, war es, einerseits den Mädchen die Chance auf ein Gefühl zu geben, von Zeit zu Zeit bei einem der bildlich gesehen begehrten Jungs landen zu können – die surrealen Ansprüche der Fans werden quasi auf die Idols selbst projiziert. Mit Erfolg, wie man merkt. Dass sich die Elite sowie die Leader in der Zeit nur die Juwelen im Meer dieser Mädchen aussuchen, spricht natürlich für sich selbst. Nicht selten lassen sich diejenigen bloß auf Kingkas ein, wie es etwa bei Chorong und Hoya der Fall ist. Aber ob das normal ist? Kingkas sind so gesehen wohl auch bloß das Spielzeug der Leader und der Elite, nur bekommen die ein paar Streicheleinheiten extra, da sie mehr Vorzüge genießen, als gewöhnliche Idols. Sie haben ihre Ruhe vor den nervigen Fangirls unter den Idolen – gibt es ja schließlich auch – können sich ohne sich etwas dabei denken zu müssen, an Träger, Leader und Elite heranwagen, diese ansprechen und sich mit denen anfreunden. Woher aber das wieder genau kommt und ob das überhaupt so stimmt, wie sie das vermutet, weiß sie nicht. Zum Kingka wird man von der Elite gekürt, diejenigen ändern sich nicht so oft – eher wird jemand dazu gewählt, als abgewählt. Offenbar geht es hier also um nichts weiter, als um bloß ein paar Leute zu ernennen, die sich wie was Besseres fühlen dürfen. Bloß versucht die Elite offenbar, die Zahl kleiner, also auch exklusiver zu halten. Aktuell gibt es 19 Kingkas, wenn sie heute richtig gezählt hat. Davon fallen die meisten aber schon an BEAST und VIXX, was diese Bands wieder zu jenen macht, die in Idolkreisen höher als etwa Infinite oder BIGBANG angesehen werden. Um als Kingka ausgewählt zu werden, darf man – es ist eine bescheuerte Regel, aber so ist es nun mal – keine Jungfrau mehr sein. Das wiederum rührt – so denkt sie zumindest – daher, dass man als Koreaner entgegen zu den Koreanerinnen als unreif angesehen wird, wenn man gewisse Erfahrungen noch nicht gemacht hat. Noch ein Grund, warum ausgerechnet die Kingkas so dringend gewollt werden. Zu lügen, um ein Kingka zu werden, das wagt keiner. Da mögen die Leute noch so hinterhältig sein – das hat vielmehr etwas mit der Schande zu tun, wenn man das erst einmal widerlegen kann und das geht schneller, als man denkt. Als Queenka hat man dafür einen sonderbar wertvollen Status, wenn man noch jungfräulich ist – es gibt auch Personen, die sich damit brüsten, ausgerechnet diejenigen zu sammeln. Andererseits gibt es Leute, denen all das nichts gibt, weil sie Sex als Stressabbau sehen. Taekwoon ist das beste Beispiel – es gibt ihm nichts, den Macker raushängen zu lassen und allen durch den Ring zu zeigen, wen er sich ins Bett holt. Oder denkst sie sich hier auch schon wieder in eine Sackgasse? Doojoon beobachtet sie. Er wartet auf eine Antwort von Junhyung – dass er von Leo keine bekommen wird, weiß er besser als jeder andere. Ihm fällt auf, wie sehr sie offenbar in ihren Gedanken versunken ist und will gerade etwas sagen, da vibriert sein Handy und kündigt damit die erwartete Nachricht an. Junhyung ► Doojoon Wie soll ich das anstellen? Leo ist STÄNDIG bei ihr und du weißt selbst, dass Leo das überhaupt nicht schmecken wird, wenn er Wind davon bekommt, dass ich ihn für dich übergehen soll. Mit ernstem Blick hebt er jetzt seine linke Augenbraue und sieht zu Babsi rüber. Er geht auf sie zu, legt ihr die Arme um die Hüfte und zieht sie so abrupt zu sich, dass sie plötzlich alles fallen lässt, was sie zuvor noch in ihren Händen gehalten hat. Gefühlvoll in einer Bewegung lehnt er sein Kinn erst ganz leicht an ihrem Kopf an, schmiegt danach seine Wange an die ihre und senkt den Kopf, bis seine Lippen fast ihre Schulter berühren. Ganz automatisch neigt sie den Kopf zur Seite. „Du vertraust mir doch, oder?“, fragt er sie leise. Ohne wörtlich zu antworten, nickt sie ein paar Mal energisch. „Warum vertraust du mir?“, fragt er sie, greift zu ihren Händen und dreht sie schwungvoll zu sich herum, wobei ihre Haare etwas durch die Luft fallen. Sofort suchen ihre Augen die seinen und sie sieht ihn aus einem leeren, verlorenen Blick an. „Ich weiß es nicht.“, sagt sie leise, „Ich hab keine Ahnung, wem ich glauben kann und wem nicht.“ Sie fühlt unter ihren Fingern, dass er sein Handy in der rechten Hand hält und als er sie loslässt und sich auf ihr Bett setzt, schaltet er das Display davon ein und tippt eine Antwort an Junhyung. Verwirrt wegen seinem Verhalten gerade eben noch sieht sie ihn an. Doojoon ► Junhyung Ich weiß. Das mit Leo regle ich. Ich will derzeit auf keinen Fall, dass Diana ihr zu nahe kommt. Beschäftige sie einfach, das fällt nicht auf. „Was machst du da?“, fragt sie ihn und lugt skeptisch zu seinen Finger. Er weiß, dass sie genau sieht, was er da für eine Nachricht an den Rapper tippt, da sein Name direkt in der Kopfzeile des Displays zu sehen ist. „Dinge organisieren.“, sagt er und dreht den Kopf zu ihr. Als sie ihn aber ansieht, wendet er den Blick von ihr ab und sieht an ihr vorbei. „Willst du mir erzählen, was heute passiert ist?“, fragt er sie. „Taekwoon hat mich dazu gebracht, nachzudenken.“, sagt sie ernst und er sieht sie wieder an. „Hat Dinge gesagt, wie ob ich nicht auf die Idee gekommen bin, ihn danach zu fragen, bevor ich ihn beschuldige, dass das zwischen uns beiden nicht mehr war, als ein Dating. Weil ich ja keinen Ring von ihm hatte und so.“ Doojoon nickt andächtig. „Er hat mich auch dazu gebracht, darüber nachzudenken, ob es nicht einen gewissen Grund hat, warum du mir das so erzählt hast, wie du es getan hast. Um ehrlich zu sein, frag ich mich das jetzt schon seit ein paar Stunden, warum du das gemacht hast.“ Er blinzelt und sieht ihr ein paar Sekunden lang wortlos in die Augen. „Wenn jemand Gefühle für jemand anderen hat, ist das schön und gut.“, erwidert er nun langsam, „Aber ich kann es ihm nicht ständig durchgehen lassen, sich pausenlos gegen das System aufzulehnen. Die Ringe hat er nicht zum Spaß und er soll sie auch benutzen, wenn er jemanden datet.“ Jetzt nickt sie wieder einige Male, sieht ihn aber aus gesenkten Lidern an, weil sie schon sehr müde ist, ihre Gedanken sie aber dennoch so wach halten, dass sie einfach nicht schlafen kann. „Das versteh ich.“, sagt sie mürbe, „Ich versteh es sogar sehr gut, weil ich genau darauf auch immer wieder gekommen bin, als ich mir in den letzten 3 Stunden immer und immer wieder die Frage gestellt habe, warum du mir erzählt hast, er treibt es wohl mit einer Stylistin. Mich macht es fertig, dass ich nicht weiß, wem ich vertrauen kann.“ Ihr ist klar, dass sie sich in Widersprüche verwickelt, da sie zuvor noch meinte, ihm zu vertrauen. Sie fängt wieder von der Statistik an, die ihr Taekwoon vor einigen Stunden aufgezählt hat, während in der Zwischenzeit Doojoons Handy leise eine Antwort vom Rapper ankündigt. Junhyung ► Doojoon Und was machst du in der Zwischenzeit mit unserer naiven Kleinen? „Er hat auch Recht dabei.“, sagt er, nachdem er die Nachricht gelesen hat, „Aber es gibt zumindest Personen um dich herum, denen du vertrauen kannst. Ich kann dir Entscheidungen, dich mit ihnen abzugeben, nicht abnehmen, aber die hinterhältigen unter ihnen werden sich dir gegenüber sowieso nichts trauen, solange du den Boseog hast.“ Während er das sagt, tippt er eine Antwort an Junhyung. Doojoon ► Junhyung Um die kümmere ich mich selbst. Ich geb dir eine Woche Zeit, bis dahin hat Leo selbst genug zu tun. Schaffst du das in den paar Tagen, Diana von unserem System zu überzeugen? Schneller, als erwartet, kommt eine Antwort von ihm. Junhyung ► Doojoon Du weißt doch, dass ich auf Herausforderungen stehe. Selbst, wenn ich derzeit noch keinen Plan habe, wie ich das genau anstellen soll. Doojoon ► Junhyung Was weiß ich. Bring sie dazu, sich in dich zu verlieben. Damit ist sie sicher leichter unter Kontrolle zu halten. „Was soll er mit Diana tun?“, fragt ihn Babsi nun, die offensichtlich mitgelesen hat und jetzt erst registriert, dass es in der Unterhaltung um ihre Freundin geht. Doojoon schaltet das Display ab und legt das kleine Gerät auf den Küchentresen neben sich. Um sie beide herum ist es fast Totenstill. Einzig ihre beiden Stimmen tönen durch den Raum. Er sieht sie an und antwortet ihr auf ihre Frage: „Du und Diana seid beide neu in der Szene und ich hab keine Lust drauf, dass deine Freundin etwas Dummes macht, indem sie auf die falschen Personen hört.“ „Du hast ihm geschrieben, sie soll sich in ihn verlieben.“, murmelt Babsi nun ungläubig, weil das nicht allzu positiv in ihren Augen klingt. „Hab ich.“, bestätigt er und lässt sich etwas zurück sinken, während er seinen Kopf etwas seitlich neigt und sie ernst, aber abwartend ansieht. Er ist neugierig, wie sie auf diese Information reagiert. Dass sie ganz unsicher damit beginnt, mit dem Saum ihres Shirts zu spielen, bestärkt ihn darin, sie nicht mit irgendwelchen Dingen zu überfordern. „Sie hat gerade Jiyong gehabt. Was ist, wenn er ihr wehtut?“, fragt sie besorgt nach. Als er ihr antwortet, hebt er seine Hand zu ihren Haaren und versucht ein wenig, die darin herrschende Unruhe zu bändigen. „Junhyung ist gut darin, Mädchen den Kopf zu verdrehen. Er wird ihr nicht wehtun.“, sagt er und streicht ihr gerade eine Strähne auf die linke Seite ihres Gesichts. „Wie weit… wird er denn gehen?“, fragt sie unruhig nach. „So weit es nötig ist.“, erwidert er und streicht eine weitere Strähne zur vorigen, ehe er ihre Ohren mit den Fingerspitzen nachfährt und sie etwas zu sich zieht. „Ich tu dir doch auch nicht weh.“, sagt er ernst. Sie schluckt schwer. „Naja, nein, das nicht, aber-“ Als er sich gegen den Tresen und gleichzeitig näher zu ihr lehnt, stockt sie etwas, weil sie glaubt, er küsst sie jeden Moment. Aber er sieht sie nur an, wartet darauf, dass sie weiterspricht. Kann sie ihm wirklich vertrauen oder schaufelt sie sich bei ihm das eigene Grab? „Ich weiß zumindest, was das zwischen uns ist.“, sagt sie nun trocken, „Wenn sie sich in Junhyung verliebt hat, weiß sie am Ende nicht einmal, dass er es ernst meint. Dann wird er ihr wehtun.“ Doojoon nickt nun sachte. „Stimmt.“, bestätigt er leise, „Aber Junhyung ist unschlagbar gut darin, ihr den perfekten Partner zu mimen, der dann wundersamer Weise das totale Arschloch wird. Sie wird sich von ihm trennen, ohne überhaupt gemerkt zu haben, dass das alles von Anfang an beabsichtigt war.“ Wortlos schüttelt sie den Kopf. „Wozu…“, flüstert sie leise. „Sagte ich bereits.“, meint er nun etwas ernster, „Sie soll nichts Dummes machen. Verliebt sie sich in ihn, kann ich sie besser unter Kontrolle halten.“ „Machst du das mit mehreren Leuten, die in der Elite sind?“, fragt sie ihn verblüfft über die Kälte in seinen Augen, wenn er ihr von dem perfiden Vorhaben erzählt. „Ich hab ein Auge auf Gain.“, sagt er, „Weil sie denkt, eine Chance bei Jo zu haben, wenn sie immer wieder bei uns daheim vorbeikommt. Weil ich ihr nie sagen werde, dass er kein Interesse an Frauen hat, wird sie nie merken, dass ich die Zeit nutze, sie auszuhorchen, ob sie wirklich loyal hinter dem System steht.“ Das Mädchen starrt ihn dabei wortlos an, während er wieder anfängt, ihre Haare zu sortieren. „Gayoon und Yongguk sind kein Problem, die beiden kommen ohnehin nicht auf dumme Ideen. Aber es ist nicht meine, sondern Leos Aufgabe, Gayoon und Gain unter Kontrolle zu behalten.“ „Wieso hat Leo die unter Kontrolle?“, fragt sie verblüfft nach. Das klingt ja fast, als steht er über den beiden. Einen Augenblick mustert Doojoon sie matt. Überlegt wohl, ob er ihr wirklich eine Antwort auf diese Frage geben soll. Dann greift er über ihren Kopf hinweg in den Hängeschrank, zu einem Fertiggericht, das nicht scharf ist und öffnet wortlos die Packung, um es in die Mikrowelle zu schieben. Es muss gar nicht erst groß ausgesprochen werden, dass sie die Nacht nicht hier verbringen wird, sie hat ihn bisher immer gebeten, sie nach Hause zu fahren. Aber er will sie nicht mit einem leeren Magen verschwinden lassen, zumal er nicht weiß, ob sie dann überhaupt etwas essen wird. Nachdem die Mikrowelle mit einem plingenden Geräusch meldet, dass das Essen fertig ist, zieht er es raus und schiebt ein anderes Gericht rein, das er selbst essen will. Mit der Marke hat er bisher die besten Erfahrungen gemacht, muss er zugeben. Auch dieses Gericht wird erhitzt, während er das Mädchen anschweigt. Er greift in eine Schublade, um 2 Paar Stäbchen zu holen und kippt die Mahlzeiten auf Teller, um es appetitlicher aussehen zu lassen. Dann stellt er es auf den nahestehenden Küchentisch und sieht auffordernd zu ihr. Es bedarf gar keine Worte, sie kommt wohl schon alleine vom Hunger getrieben zu ihm und setzt sich an den Tisch. Zermürbt isst sie, weil er ihre Frage einfach ignoriert und jetzt diese unangenehme Eiszeit zwischen ihnen herrscht. Sie sieht ihn nicht einmal dabei an, wenn sie isst, merkt also auch nicht, dass er sie nonstop dabei beobachtet. Also beginnt er zu reden. Beantwortet ihr aber nicht die Frage über Leo, weil das gar keine Relevanz für sie hat. „Ich habe keine Lust auf so ein Chaos, in das Jiyong die Szene beinahe gerissen hätte, als er und Sohee etwas miteinander hatten.“ „Sohee von den Wonder Girls?“, fragt sie sofort nach, als ob nichts gewesen wäre. Doojoon nickt. „Damals wäre wegen ihm fast alles aufgeflogen.“, erzählt er ihr, „Du kannst dir vorstellen, was für eine Katastrophe das gewesen wäre, hätten die Fans von unserer Szene mitbekommen.“ Nun nickt das Mädchen wieder leicht. „Aber es kann doch kaum nur um Sex gehen.“, sagt sie. „Tut es auch nicht.“, sagt er ernst, „Das ist bloß eine Illusion für die Leute, damit sie sich brav an das System halten und keine Ausfälle mit irgendwelchen bezahlbaren Sexpartnern passieren, die unsere Szene bitter zerschlagen werden. Du weißt, was für Besitzansprüche unsere Fans an uns stellen. Sicher hast du auch mitbekommen, was für einen Aufstand U-Kwon von Block.B verursacht hat, als er in die Welt hinaus gerufen hat, dass er eine Freundin hat.“ „Sie ist doch gar kein Idol.“, sagt sie darauf ernst. „Trotzdem ist er offiziell weg vom Fenster und hat Tausende, wenn nicht sogar schon Millionen von Fans verloren.“, antwortet er ehrlich, „Du darfst nicht unterschätzen, welchen Wert die Fans für eine Band haben, besonders in den ersten drei Jahren nach dem Debüt, danach sind die Bands so gefestigt, dass sie ruhig eine offizielle Beziehung haben können, sich aber dennoch oft keiner an die Idols herantraut.“ „Ich hab mitgekriegt, dass er fast die Band verlassen musste.“, sagt sie. „Und du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Leader in dem Moment darum gekämpft haben, dass es nicht passiert.“, erwidert er ernst, woraufhin sie schwer schluckt. „Warum erzählst du mir das mit Diana?“, fragt sie ihn nun mit belegter Stimme. Sie weiß einfach nicht mehr, was sie von überhaupt jemandem hier halten soll, wenn sie ehrlich ist. Kann man Doojoon vertrauen – kann man Leo oder Junhyung trauen – kann man überhaupt jemanden trauen, den man zuvor noch gerne hatte?! Alles ändert sich, jetzt da sie und Diana beide wirklich Teil der Szene sind. „Weil ich dir vertraue.“, trifft er sie eiskalt ins Gesicht. Sie hat mit jeder Antwort gerechnet. Mit jeder, außer so einer, bei der solch mächtige Worte mitschwingen. „Manchmal muss ich Dinge tun, die ich selbst nicht will.“, sagt er nun und legt eine kurze Pause ein, um etwas von seinem Essen zu kauen. „Und plötzlich fallen mir Sachen leicht, die mir gar nicht so leicht fallen sollten.“ Er klingt so verloren, als er diese Worte ausspricht. „Erst vor ein paar Wochen habe ich was gemacht, das nicht richtig ist. Das gar nichts damit zu tun hatte, unsere Geheimnisse vor den Fans zu wahren, sondern das etwas ganz Persönliches war.“ Vorsichtig dreht sie ihm den Kopf zu, sieht ihn lange an, ohne eine Antwort auf ihre unausgesprochene Frage zu erhalten. Also fasst sie diese schließlich in Worte: „Was hast du gemacht?“ Er sieht sie an, wirkt weder traurig, noch als ob es ihn besonders beschäftigen würde und dennoch steht ihm eine gewisse Schuld im Gesicht geschrieben. „Kikwang hat vor einigen Jahren versucht, mir jemanden weg zu nehmen. Dafür habe ich mich an ihm gerächt.“, sagt er leise und isst weiter. Noch versteht sie das Ausmaß seiner Worte nicht richtig. Sieht ihn wortlos an uns genießt das Gefühl des warmen Essens auf ihrer Zunge, als es darauf förmlich zu zerfließen scheint. Doojoon wartet wie gewöhnlich geduldig darauf, dass sie damit rausrückt, was sie ihm sagen will. Er ist sich darüber bewusst, was für einen Respekt sie vor ihm hat, vor allem nachdem die ersten beginnen, sie darauf hinzuweisen, wozu er fähig ist. Nicht zuletzt auch deshalb ist er ihr gegenüber so ehrlich. „Ich hab wohl ganz schöne… Probleme, wenn ich jemandem etwas davon erzähle, was du mir hier alles sagst, oder?“, fragt sie zu Recht. Dass er seinen Kopf schüttelt, überrascht sie ein weiteres Mal. „Dass ich dich für naiv halte, heißt nicht, dass ich dich für dumm halte.“, sagt er ernst, „Ich vertraue dir, so wie du mir vertraust. Und wenn du meinst, das jemandem sagen zu müssen, dann machst du das. Niemand wird dich daran hindern.“ „Du hast doch gerade Junhyung angeheuert, Diana für dich um den Finger zu wickeln.“, sagt sie misstrauisch. „Hat sich Junhyung dir schonmal in den Weg gestellt?“, fragt Doojoon nun mit gehobenen Augenbrauen und während Babsi so überlegt, fallen ihr immer nur Momente ein, in denen sich der Rapper zurück gehalten hat oder einfach weitergegangen ist, wenn sie heute mit jemandem geredet hat, mit dem sie nicht reden hätte sollen. Und das ist einige Male passiert. „Woran liegt das?“, will sie wissen. „Wie gesagt, ich vertraue dir.“, wiederholt er sich und sieht sie an, ohne dabei auch nur eine Miene seines Gesichts zu verziehen, „Sieh es als Belohnung und Entschuldigung an.“ „Warum sollte ich?“ Jetzt beginnt er, auf seiner Lippe zu kauen und sieht ihr dabei zu, wie sie ihn aus ihren großen, dunklen Augen anfunkelt. Sie sieht ihn an, wie es Dahee immer getan hat. Aus unschuldigen Augen, ein unscheinbar verträumter Nebel um sie herum, der sie zu dem Mädchen macht, das sie ist. Aber irgendetwas ist da an ihr, dass es Kikwang mit ihr ernst meinen würde. Etwas, das ausgerechnet Jungs von dem Schlag, die für normal reihenweise Herzen brechen und es nie ernst mit jemandem meinen, anlocken und sie dazu bringen, sie um jeden Preis erobern zu wollen. Koste es, was es wolle. Und wenn es bedeutet, massenhaft Geduld dafür aufbringen zu müssen, bis sie sich ihnen öffnet. „Tut es dir weh, dass du und Kikwang nicht mehr zusammen seid?“, stellt er ihr eine Gegenfrage. „Es tut mir weh, dass er mich betrogen hat.“, gesteht sie ernst. „Dann magst du ihn aber mehr, als dir lieb ist.“, klärt er sie ernst auf. „Nein.“, erwidert sie stur darauf, „Er ist fremdgegangen, das macht man nicht, wenn einem jemand angeblich wichtig ist.“ Doojoon nickt daraufhin langsam. „Das ist schon richtig.“, bestätigt er, „Aber du verschließt deine Augen vor den Tatsachen.“ Nun seufzt sie nachdenklich. „Selbst wenn.“, sagt sie dann mit schwerer Stimme, „Ich vertraue ihm nicht mehr, weil er mit Diana geschlafen hat.“ „Siehst du.“, sagt er nun leise und hebt seine Hand zu ihrem Gesicht, um ihr die Unterlippe wegzuziehen, die sie gerade nervös zu kauen beginnt, „Hör auf, du tust dir selbst weh.“ Es sind schon erste Bissspuren zu sehen und die bleiben wohl ein paar Minuten, so fest hat sie zugedrückt. „Kikwang lässt sich leicht reinlegen, genau wie deine Freundin.“, sagt er dann und sie hebt verwundert ihre Augenbrauen. „Was meinst du damit jetzt wieder?“, fragt sie ihn skeptisch. Der Koreaner seufzt und richtet sich etwas auf. Ehe sie sich versieht, beginnt er zu erzählen, was er die ganze Zeit anzudeuten versucht. Ein Rückblick ist hierfür notwendig – und zwar einer auf 2 Tage vor Silvester. „Du sagst, du weißt nicht, wie das mit dir und Kikwang weitergehen soll.“, sagt er und sieht sie dabei auch noch ernst an. „Naja, ich-“, beginnt sie, doch er unterbricht sie. „Dann lass es.“, sagt er, „Ich helfe dir dabei.“ Bevor sie darauf etwas zu erwidern vermag, küsst er sie. Wartet nicht darauf, was für eine Reaktion von ihr kommt, er ist übermannt von seinen Emotionen, die sich momentan ein wenig zu energisch mit seinen Rachegelüsten vermischen. Als er hinter sich etwas zu Boden fallen hört, löst er sich von ihr und dreht sich um. Diana steht hinter ihnen und starrt sie beide wortlos an. Jetzt, wo er sich umgedreht hat, starrt sie vor allem ihn an und weiß nichts darauf zu sagen. Es ist ihm egal, dass sie wortlos das Zelt wieder verlässt, ohne großartig was dazu zu sagen. Auch ist ihm egal, dass Babsi meint, sie brauche jetzt erst einmal Zeit für sich, um über das, was passiert ist, nachzudenken. Im Gegenteil kommt es ihm sogar gelegen, denn er fährt in die WG seiner Jungs und unterhält sich mit ihnen über die Show zu Silvester, was sie alles im vergangenen Jahr erlebt haben und wie ihre Ziele für die kommenden Monate aussehen. Sie gehen alle ihren eigenen Tätigkeiten nach, als Kikwang duscht und sein Handy in seinem Zimmer liegen lässt. Als Leader kommt es nicht komisch, wenn man das Zimmer der anderen betritt, also macht sich Doojoon ebendies zu Nutze und greift sich Kikwangs Handy. Während er die Nummer von Diana aus seinem Anrufprotokoll nachliest, schreibt er ihr von Kikwangs Handy eine Nachricht. Kikwang ► Diana Hey. Es dauert nicht lange, bis eine Antwort von ihr kommt und er die Zeit nutzt, die Kikwang unter der Dusche verbringt, um eine Person in ihrer Naivität auszutricksen, die von sich selbst gar nicht wahrhaben will, wie unfassbar leichtgläubig sie selbst eigentlich ist. Diana ► Kikwang Wer bist du? Es ist ein Leichtes, sie um den Finger zu wickeln. Doojoon kennt genug Mädchen von ihrer Sorte und weiß ganz genau, was er schreiben muss, um sie da zu haben, wo er sie braucht. Kikwang ► Diana Kikwang. Hab mir deine Nummer aus Doojoons Handy geklaut. Diana ► Kikwang Oh. Hallo. Was gibt’s? Kikwang ► Diana Hab gehört, bei dir und GD läuft’s derzeit nicht so. Sollen wir uns Mal treffen? Diana ► Kikwang Ist das ne schlechte Anmache oder wie? Ich weiß doch, dass du Babsi magst. Doojoon starrt das Display ernst an. Er war an jenem Tag auch dabei, als Kikwang ihr im Restaurant von Yoseobs Eltern gesagt hat, dass er sie auf einer Ebene mag, die sie bis dahin nicht für wahrscheinlich gehalten hat. Kikwang ► Diana Stimmt, aber sie mag mich nicht und ich kann wen brauchen, bei dem ich meinen Frust ablassen kann. Genauso wie du. Und jetzt hast du die Chance, es mit wem zu machen, der gut aussieht. Diana ► Kikwang Boah, du hast sie ja nicht alle. Hör auf, mir zu schreiben. Er verengt seine Augen und überlegt, was ansonsten noch nach Kikwang klingen könnte, als die vorherige Nachricht, die ihn selbst fast schon zynisch zum Grinsen bringt. Dann beginnt er wieder zu tippen. Kikwang ► Diana Ich weiß, dass Doojoon sie geküsst hat. Diana ► Kikwang Oh… Das tut mir Leid für dich, dass du das weißt. Hat sie dir das selbst erzählt? Kikwang ► Diana Nein, Doojoon. Er sagt, er wird sie mir wegnehmen. Gegen ihn hab ich keine Chance, jetzt mache ich das, was ich am besten kann. Mich mit anderen trösten. Ich weiß, dass du in ihn verliebt bist, du wirst ihn genauso wenig kriegen, wie ich sie. Überleg es dir bis morgen zur Party. Er fährt nach Hause und freut sich auf die morgige Show, die auch genauso abläuft, wie er es gerne hätte. Diana spricht mit anderen über ihn und Babsi, er bemerkt immer wieder die Blicke von den Leuten. Noch dazu verwickelt er Babsi in ein Gespräch nach dem anderen, bringt sie zum Lachen und wartet geduldig darauf, bis Diana auf Kikwang zugeht. Er hört nicht, was die beiden sprechen, beschäftigt aber weiterhin gekonnt das zweite Mädchen, um Kikwang richtig auflaufen zu lassen. „Hallo.“, sagt Diana, als sie auf Kikwang zugeht. Der Koreaner hebt seinen Blick und lächelt sie freundlich an. Diana denkt, weil er ihr die SMS geschrieben hat, dabei ist es, weil sie Babsis Freundin ist. „Hey.“, erwidert er. „Babsi wird bei Doojoon landen und du kriegst Babsi genauso wenig, wie ich Doojoon kriegen werde. Also schlafen wir beide miteinander, um unseren Frust damit zu ersticken, richtig?“, fragt sie ihn recht direkt. Kikwangs Augen weiten sich verwundert und er hebt seine Augenbrauen. „Bitte was?“ „Ich weiß, dass es nicht in Ordnung ist.“, sagt Diana, der gar nicht auffällt, dass sein Verhalten sie eigentlich misstrauisch stimmen sollte. „Warum fragst du mich dann danach?“, erwidert Kikwang verblüfft. Diana seufzt. „Du siehst doch, wie glücklich sie ihn ansieht.“, murmelt sie. Der Koreaner, der ihr gegenüber steht wirft einen nachdenklichen Blick in Richtung des Mädchens und sieht dann Diana wieder an. Die Eifersucht kocht augenblicklich in ihm hoch. Er weiß, dass Doojoon ein ernst zu nehmender Gegner ist, wenn es zu solchen Dingen kommt. „Ich sehe nur, wie sie jemand ansieht, der offenbar etwas in ihr sucht, das er nicht findet.“, antwortet er und seufzt tief, schließt einen Moment lang die Augen. Dass dieser Sturkopf noch immer wütend wegen Dahee sein muss. „Mir ist bewusst, wie verzweifelt das klingt…“, murmelt Diana, „Aber ich stehe an den Trümmern meines Privatlebens. Ich weiß, dass Jiyong nicht der Richtige für mich ist. Zumindest glaube ich das zu wissen.“ „Schön. Ich kann dir nicht helfen.“, erwidert Kikwang zwischen zusammengepressten Zähnen. Viel eher muss er sich darum kümmern, Doojoon von Babsi fern zu halten. „Doch, kannst du.“, antwortet Diana stur, „Wenn du mir nur eine Nacht gibst, kann ich rausfinden, ob da wirklich was da ist.“ Der Koreaner fixiert sie nachdenklich. Sein Blick ist wahnsinnig intensiv und sie kann seinen dunklen Augen kaum Stand halten. Nicht, dass sie das je gekonnt hatte. „Was ist, wenn danach die Gefühle noch immer da sind?“ „Dann… habe ich wohl Pech gehabt…“, murmelt sie. „Ich hab aber kein Interesse an dir.“, sagt er nun kalt zu Diana. „Weiß ich.“, antwortet sie. Kikwang überlegt wieder. Wirft Babsi einen Blick zu, die sich gerade prächtig mit Doojoon unterhält. Sieht, wie Babsi ihn anstrahlt und bei jedem Wort lacht, wie sie förmlich an seinen Lippen klebt und Doojoon genau das gegen sie verwendet. Warum? Was gibt ihm das Mädchen? Plötzlich dreht ihm Doojoon den Kopf zu. Sieht ihn wenn auch nur eine Hundertstelsekunde lang an. Sein Blick ist so angriffslustig, dass Kikwang schon förmlich davon übel wird. Er ballt wütend die Fäuste. „Okay.“, sagt er plötzlich und sieht Diana an. „Ich mach’s.“ Als Diana zusammen mit Kikwang die Party verlässt, sehen das nicht nur Jiyong und Doojoon, sondern auch Babsi. Das war nicht Teil seines Plans, weil er viel eher darauf gehofft hat, dass Kikwang einsieht, dass er keine Chance auf die richtige Liebe hat und es selbst beendet, nachdem er mit einer anderen geschlafen hat. Nicht aber, dass das betroffene Mädchen selbst bemerkt, was hier passiert. Von seinem schlechten Gewissen getrieben, lenkt er sie weiter ab, obwohl es nicht weiter notwendig ist. Fragt sie, ob sie bei ihm schlafen möchte, wo er einmal mehr feststellt, wie seltsam ähnlich sie Dahee doch ist. Und dann schlägt er ihr zu seiner eigenen Überraschung vor, ihn zu daten. Damit hat alles seinen Lauf genommen. Doojoon wirft dem Mädchen neben sich einen Blick zu. Wartet verwundert ab und fragt sich, ob sie denn jetzt eingeschlafen ist, weil keine Antwort mehr kommt. Doch dann sieht er, dass sie nachdenklich den Mond fixiert, der vor dem Wohnzimmerfenster hoch am finsteren Nachthimmel steht. Sie haben ihr Essen längst aufgegessen und sitzen nun nebeneinander auf dem gemütlichen, hellblauen Sofa. „Woran denkst du?“, fragt er sie und umfasst die Finger ihrer rechten Hand mit der seinen, lässt sie seine Wärme spüren und versucht sie zu sich zurück zu holen. „Ich frag mich, ob das trotzdem mal passiert wäre.“, sagt sie mit gedämpfter Stimme. Er wartet einen langen Moment, verschlingt ihre Finger mit den seinen und zieht sie noch etwas näher an sich heran. Was das ist, was von ihr aus immer ausgeht, dass er ganz schwach wird, weiß er selbst noch nicht. Aber er will sie gar nicht mehr loslassen, wenn sie erst einmal bei ihm ist. „Bist du böse auf mich?“, fragt er leise, ohne ihr Gesicht sehen zu können, weil sich ihr Rücken mittlerweile an seinem Oberkörper schmiegt. „Nein.“, sagt sie so leise, dass er merkt, wie nahe sie dem Schlaf schon steht. „Schlaf gut.“, flüstert er und vergräbt seine Nase in ihrem Haar, kurz bevor er seine Lippen an ihr absetzt und leise zu summen beginnt. Sie schafft es nicht einmal, ihm eine Antwort zu geben. Es ist, als ob er ein Schlaflied summen würde, denn ihre Lider werden immer schwerer, bis sie schließlich einschläft. Doojoon hat gar keine Möglichkeit mehr, ihr vollständig zu erklären, warum sie eine Zeit lang die gezielte Marionette seiner Racheaktion gewesen ist und weshalb er ihr als unausgesprochene Entschuldigung dafür auch so viel durchgehen lässt. Zumindest redet er sich aktuell selbst noch ganz erfolgreich ein, dass es daran liegt. Schließlich hat alles bei Running Man angefangen, als er zum ersten Mal gesehen hat, wie Kikwang das Mädchen angesehen hat. Es ging beim Fotoshooting weiter, dann kam der optimale Wendepunkt, als Babsi ihm erklärt hat, dass sie doch etwas mit Leo hat. Gut, wenn dann hat vielleicht noch Leo mehr Freiheiten bei ihm. Aber auch nur deshalb, weil er dem blind vertraut und Leo einfach Leo ist. Er wird immer loyal zu ihm stehen, selbst nach der Nummer, weil er private Angelegenheiten perfekt von beruflichen trennen kann. Das mit dem Ring ist nur ein guter Einwand, um vom Offensichtlichen abzulenken. Ob er jetzt einen Ring verwendet, ist Doojoon doch egal. Solange Leo dafür sorgt, dass es hin und wieder Chobojas gibt, damit das System weiterhin funktioniert, drückt er wenn nötig auch tausend Augen zu. Nur muss das Babsi doch nicht wissen… Leo betrifft sie schließlich nicht. Um Kikwang die Chance zu ermöglichen, mit dem Mädchen zusammen zu kommen, musste das mit Leo weg vom Fenster. Denn Kikwang schafft es immer, die Mädchen zu bekommen, die er will – was man ja auch gesehen hat. Wäre Doojoon klar gewesen, wie sehr Leo das Mädchen wirklich mag und dass er nicht nur zum Stressabbau was mit ihr gehabt hat, dann hätte die Situation ganz anders ausgesehen. Aber weil das sowas von untypisch für Leo ist, hat Doojoon nicht einmal vermutet, dass dies der Fall sein könnte. Tja… und so hat alles seinen Lauf genommen. Und jetzt beansprucht er das Mädchen für sich, weil es ihm egal ist, wen er an seiner Seite hat – solange sie ihre Aufgaben gut erledigt. Dass sie ihn immer wieder an Dahee erinnert und ihm damit vielleicht sogar hilft, über sie hinweg zu kommen, ist lediglich ein äußerst angenehmer Nebeneffekt des Ganzen. I Am Not Your Enemy „Ich finde es dennoch seltsam, dass du mir das hier unbedingt zeigen willst.“, sagt Diana zu Junhyung, der neben ihr hergeht. Er hat die Hände in den Jackentaschen verstaut, weil es ja doch noch etwas kalt ist, selbst wenn heute schon ganz wunderbar die Sonne scheint. Sie schlendern nebeneinander her, ganz leicht steigende Straßen durch eine scheinbar sehr alte Gegend, mitten in Seoul. Dass es so ein schönes Plätzchen gibt, das dann doch so stark an alte koreanische Dörfer erinnert, damit hat Diana nie gerechnet. Aber es ist der optimale Ort, um als Idol hin und wieder ein wenig frische Luft zu schnappen. „Warum denn.“, meint Junhyung ganz matt und zuckt dabei mit den Schultern, „Das hier ist das Bukchon Hanok Dorf. Jeder, der Seoul von seiner hektischen Seite kennt, sollte das gesehen haben.“ Diana nickt andächtig. „Bei uns ist auch nicht alles so hektisch, wie Seouls Innenstadt, aber so friedliche Plätze wie dieses kleine Dorf hier findet man selbst am Land kaum wo zu Hause.“ Junhyung mustert sie einen Augenblick lang. „Warum bezeichnet ihr Korea nicht als euer Zuhause, wenn ihr so weit weg davon seid?“, fragt er sie im nächsten Moment ganz ernst. Überrascht dreht ihm das Mädchen den Kopf zu. Sie sieht ihn selbst einen Moment lang fast schon sprachlos an, weil sie darüber nachdenkt, wann sie überhaupt einmal eine halbwegs normale Konversation mit ihm geführt hat. Vor allem, da er sie heute so plötzlich kontaktiert hat und… woher haben eigentlich plötzlich alle Leute ihre Nummer?! „Weil Korea nicht mein Zuhause ist.“, sagt sie schließlich und zögert einen Augenblick. „Sagt Babsi das etwa auch immer?“ Wie viel Zeit verbringt der Typ denn überhaupt mit ihr, dass er das weiß? „Gelegentlich.“, sagt er und überlegt kurz. „Eigentlich ist nur einmal was darüber gefallen und da ging es mehr darum, dass sie ihre Eltern vermisst, als dass sie nach Europa zurück will. Sie bezeichnet jedenfalls Korea als ihr Zuhause.“ „Oh.“, erwidert Diana. Sie und der Koreaner gehen einige wortlose Minuten nebeneinander her, biegen in eine Seitenstraße nach der anderen und genießen den Blick durch das ruhige Dorf. „Kann ich dich Mal was fragen?“ Er dreht ihr kurz den Kopf zu. „Klar.“, sagt er knapp. „Es geht doch bei Babsi und Doojoon nicht nur darum, dass sie ihm ein braves Betthäschen spielt, nicht wahr?“, meint sie mit Bedacht. Es kommt ihr einfach so komisch vor, dass Leader zur Elite gewählt werden und dabei Leader und Kingkas anwesend sind. Und Leo ist gestern auch noch so seltsam gewesen, da ist doch irgendwas im Busch. Junhyung mustert sie einen Augenblick lang ganz monoton. Es ist nicht seine Aufgabe, sie darin einzuweihen. Er kriegt ja so dermaßen Probleme mit Leo, wenn der auch nur Wind davon kriegt, dass er überhaupt mit ihr rumläuft. Am besten sagt er ihr genau das, was sie hören will. Dann schüttelt er ernst den Kopf. „Glaub mir, ich stimme da nicht mit überein, dass er sie als seine Trägerin ausgesucht hat. Sie hat einen schwachen Charakter, darum ändert sie sich auch derzeit rapide. Das ist schade mitanzusehen und ich würde ihr gerne helfen.“ Nein, eigentlich ist alles perfekt so, wie es ist. Und schwach mag das Mädchen sein, aber sie ist nun wenigstens von Leuten umgeben, welche die Macht haben, die schützende Hand über sie zu halten. Andernfalls ginge sie hier unter, während ihr diese hinterhältigen Luder alle lachend dabei zuwinken. „Aber?“, reißt ihn Diana aus seinen Gedanken. Schnell hat er eine perfekte Antwort parat: „Doojoon hat sie so unter Kontrolle, dass da derzeit nicht viel zu machen ist. Und komm gar nicht erst auf die Idee, dich mit ihm anzulegen.“ Er schüttelt gespielt seufzend den Kopf. „Das ist schon für Jiyong nicht gut ausgegangen und jetzt ist er ein Choboja. Glaub mir, das willst du nicht, dass dir auch passiert.“ Und wenn sich Diana dennoch gegen das System auflehnt, sorgt Junhyung höchstpersönlich als einer der Ersten dafür, dass sie schneller eine Verstoßene ist, als sie bis 3 zählen kann. „Ich mache mir Sorgen um meine Freundin.“, gesteht ihm Diana nun ernst und folgt ihm auf ein kleines Stück Wiese, auf das sie sich fürs Erste niederlassen. „Das verstehe ich.“, sagt er und nickt dabei einfühlsam. Es gibt nichts, worum sich zu sorgen lohnen würde. Doojoon passt auf sie auf, sie ist sicher bei ihm. Egal, was sie macht – und wenn sie das verschissene Inkigayogebäude dabei abfackelt. Sie ist für ihn wie eine kleine Göttin, warum sind alle zu blöd, das zu sehen? Diana fährt sich angestrengt durch die Haare. „Glaubst du, er zwingt sie dazu, mit ihm zu schlafen?“, fragt Diana mit besorgtem, fast schon panischem Blick, während sie mit der rechten Hand nervös Grashalme zu rupfen beginnt. Junhyung fixiert das Gras vor sich. Zählt langsam bis 3, damit er nicht zu schnell antwortet und es wirkt, als hätte er auch wirklich darüber nachgedacht. „Möglich ist es.“, sagt er ernst, klingt dabei sogar noch bestürzt. So ein Blödsinn. Er vergöttert sie, er stellt sie auf ein Podest, so hoch wie die chinesische Mauer lang ist. Dem Mädchen passiert nichts. Nichts. Solange sie es nicht will, fasst er sie überhaupt nicht an. Wenn man nur daran denkt, wie lange sie mit Kikwang rumgerannt ist, ohne dass was passiert ist. „Ich hoffe, er macht das nicht.“, meint Diana nun ganz zermürbt, „Wenn sie es tun, soll es ihr wenigstens gefallen, sie ist doch auch nur ein armes, naives Mädchen, das auf ihn reinfällt.“ Oh, keine Sorge. Gefallen wird es ihr bestimmt. Ups, da grinst er ja fast, wenn er das denkt. „Du machst dir zu viele Gedanken um andere, denk doch Mal an dich selbst.“, sagt er leise. Schließlich ist das hier gerade seine Aufgabe. Sie von dem Mädchen fern zu halten und sie nicht auch noch darin zu bestärken, sie beschützen zu wollen. Vielleicht ist die Taktik mit den Lügen da doch nicht so optimal. „Kann ich doch im Moment nicht.“, sagt sie und seufzt tief, „Ich hab so viel von ihrem Leben nicht wirklich mitbekommen, weil ich damit beschäftigt war, in Doojoon verknallt zu sein, dass mir nie aufgefallen ist, wie hinterhältig der Kerl eigentlich sein kann. Und dann hat er plötzlich Babsi auf seine Seite gezogen und-“ Sie verstummt, weil sie alle Mühe damit hat, aufkommende Tränen zu unterdrücken. Da wäre ja schon was Brauchbares. Sie hat ein schlechtes Gewissen. Darin lässt sich ja super sticheln, um ihr perfekt was vorzumachen. „Du machst dir wohl noch immer Vorwürfe wegen der Sache mit Kikwang, hm?“, fragt er leise. Dann laufen schon die ersten Tränen ihre Wangen hinunter. „Oh, nicht weinen.“, sagt er leise und legt ihr eine Hand auf den Rücken, um ihr aufmunternd darüber zu streichen. Das kann Diana im Moment wirklich gut gebrauchen. Und Junhyung hat damit schließlich auch die Grenze elegant überschritten, dass er sie jederzeit berühren kann, ohne dass es ihr auffällt, was er vorhat. Aber da es gerade schon so lustig ist… „Das wäre auch so gekommen, wenn du nicht mit Kikwang geschlafen hättest.“, sagt er mit einfühlsamer Stimme, während er ihr eine symbolische Ohrfeige nach der anderen verpasst, „Doojoon geht es darum, den armen Kikwang leiden zu sehen. Dafür tut er alles, selbst wenn es bedeutet, dass er dem armen Mädchen dafür wehtun muss.“ Gut, das stimmt zum Teil sogar. „Meinst du wirklich?“, fragt Diana und schnieft etwas, „Aber deswegen vertraut sie mir doch jetzt nicht mehr. Ich hätte das nicht tun sollen, das war nicht richtig.“ 100 Punkte für die Protagonistin. Es ist scheiße, mit jemandem zu schlafen, der der eigenen, besten Freundin seine Gefühle gestanden hat. Dafür sollte Diana eigentlich so richtig fiesen Liebeskummer verspüren. Schade nur, dass ihm Doojoon heute nochmal klar die Grenzen festgelegt hat, was er tun und was er nicht tun darf. Darunter, was er nicht tun darf, fällt etwa ihr das Herz zu brechen. Daran ist doch bestimmt der naive, kleine Giftzwerg Schuld. „Vertrauen kann man zurück erlangen.“, sagt er und streicht ihr weiterhin aufmunternd über den Rücken. Das mag zwar stimmen, aber vorher begegnet man wohl einem lebenden Einhorn. „Warum besitzt Doojoon so viel Macht über alles?“, fragt Diana, als ihre Tränen erst einmal versiegt sind und sieht ihn nun ernst an. Dass sie das aufregt, ist doch längst kein Geheimnis mehr. Junhyung dreht ihr den Kopf zu, als würde er eine ganz furchtbare Nachricht für sie haben. „Das ist damals alles wegen einem Putsch so gekommen ist.“, sagt er, als ob er zu der Zeit noch kein Eliteka gewesen wäre. Dabei war er zu der Zeit schon längst ein Geomjeong. Und Doojoon ebenfalls – er hat darum gekämpft, dass Jiyong nicht alles den Bach untergehen lässt, auf Biegen und Brechen hat er es gerade noch geschafft, die Szene zu schützen und Jiyong von seinem Thron zu stoßen, auf dem er sich so stur festgekrallt hat. Und sie hier war ausgerechnet mit demjenigen zusammen, der sich wie ein Diktator aufgeführt hat. „Nein, wie furchtbar.“, keucht sie und legt sich die Hände ans Gesicht, „Und jetzt macht der Typ auch noch Babsi zu einer fiesen, kleinen Ratte.“ Klein ist sie, aber eine Ratte…? „Sie ist wirklich ganz schön fies.“, bestätigt er, „Du solltest dich vielleicht erst einmal von ihr fernhalten, damit sie dich nicht noch persönlich angreift. Das legt sich bestimmt wieder. Aber andernfalls bekommt eure tolle Freundschaft sonst vielleicht noch einen größeren Riss, als ihr ihn ohnehin schon habt…“ Vor allem kann sie den Giftzwerg dann nicht weiter beeinflussen, wenn sie vorerst kaum Kontakt zu ihr hat. „Du hast wahrscheinlich Recht…“, murmelt Diana gedankenversunken und beginnt damit, einem kleinen Gänseblümchen die weißen Blätter abzuzupfen. Junhyung neben ihr runzelt die Stirn. Yoonjung hat amüsanter Weise auch immer sowas gemacht. Aber das heißt nichts. „Leider glaube ich wirklich, dass ich Recht habe.“, bestätigt er mit bester trauriger Stimme. Und ob er Recht hat. Vor allem, wenn es darum geht, den Giftzwerg zu schützen. „Du hast doch auch viel mit ihr zu tun, oder?“, fragt Diana, „Mit Babsi meine ich…“ Junhyung muss sich bemühen, um nicht groß mit den Augen zu rollen. Die hört ja gar nicht mehr mit dem Thema auf. „Ja, hab ich.“, bestätigt er, was nicht einmal gelogen ist. „Wie ist Doojoon zu ihr so, wenn beide vor dir sind?“, fragt sie. Wieder zählt er innerlich langsam bis 3. „Er schimpft sie wegen jedem Blödsinn, macht sie ständig nieder, dass sie doch seltsame Sachen anhat und sich nicht erwachsen genug benimmt. Sie soll nicht so viel essen, weil sie sonst zu viel Gewicht bekommt und… eigentlich weint sie viel.“ Nope, na gut, das stimmt schon, dass sie die Sachen trägt, aber das stört keinen, nope, nope, niemals. Diana öffnet ganz weit ihren Mund, sieht ihn völlig schockiert an. „Das ist ja schrecklich.“, keucht sie, „Kann man Babsi denn da nicht irgendwie rausholen, dass er ihr diesen furchtbaren Boseog abnimmt?!“ Er schüttelt andächtig den Kopf, fixiert ein paar Grashalme bei seinen Schuhen. „Nein, der Leader muss ihn abnehmen, sonst ist das nicht gültig. Es haben alle zu viel Disziplin, als dass das jemand statt ihm tun würde.“ Wobei sie bloß einen Ton sagen müsste und er würde ihn ihr abnehmen. „Ich mach es.“, sagt sie scharf und starrt Junhyung beinahe schon verrückt geworden an. Er dreht den Kopf zu ihr und sieht sie beinahe schon fassungslos an, was nicht einmal gelogen ist. Mach das und ich hack dir die Hände ab, denkt er sich. „Das ist nicht zu empfehlen.“, wirft er ihr schnell an den Kopf, „Du verlierst damit deinen Status und wirst zu einer Choboja, wenn du das machst.“ Tja, das stimmt sogar. Sie ist nach wie vor in der Probezeit und darf keinem Träger einfach den Boseog abnehmen – und der Trägerin des Ersten Elite Leaders darf sie unter keinen Umständen den Boseog nehmen. Das darf nicht einmal dessen Stellvertreter tun. „Verdammt.“, keift sie und wirft das nackte Gänseblümchen und die weißen Blätter alle auf den Boden vor sich, ehe sie einmal fest mit dem Fuß auf den Boden vor ihr stampft. „Ich kann ihr einfach nicht helfen.“ Süße, sie braucht keine Hilfe… Schon Mal daran gedacht? „Nein, leider wirklich nicht.“, seufzt er und fährt sich durch die Haare. „Ich wechsle ungern das Thema…“ Doch, das muss jetzt einfach Mal gewechselt werden. „…aber ich hab mitbekommen, dass du Probleme hast, bei der Gitarre.“ Sie sieht ihn schockiert an. „Woher weißt du das?“, fragt sie. „Die Leute reden.“, lügt er sehr überzeugend, „Machen sich lustig über dich, weil du das als eine Eliteka kein Instrument so richtig beherrscht.“ Eigentlich ist L ein perfekter Spitzel, wenn es um so etwas geht. Der hat vor hundert Jahren Mal mitbekommen, wie sie mit Tae Yang darüber gesprochen hat. „Oh mein Gott.“, keucht sie und fährt sich nun ruppig durch die Haare, „Die Leute machen einen vielleicht wahnsinnig.“ Sie hebt den Kopf und sieht ihn an. „Was soll ich dagegen tun?“, fragt sie ihn nun. „Ich helf dir.“, sagt er ernst, „Bin gut darin, Gitarre zu spielen.“ „Okay.“, sagt sie und lächelt ihn matt an, „Danke.“ Sie zögert einen Moment, ehe sie noch meint: „Du bist echt in Ordnung. Hätte nicht gedacht, dass du so freundlich sein kannst.“ Er dreht den Kopf zu ihr und sieht sie mit einem leichten Schmunzeln an. „Gerne.“, sagt er knapp. Tja, hätte er sich auch nicht gedacht. Zumindest nicht bei ihr. Gerade ist es schon weit nach 20 Uhr, draußen ist es stockdunkel und Babsi kommt gerade aus einem kleinen Markt raus, in dem sich 4 Mädchen etwas Ramen gönnen. Sie hat eine Plastiktüte in der Hand, in der sich ein paar Schachteln Kekse und eine Dose Energydrink befinden. Ein neuer Comic liegt bei ihr zu Hause, den sie noch unbedingt heute lesen will – aber ohne den Zucker schafft sie das niemals, lange genug wach zu bleiben oder eben durchzuhalten. „Na, um die Zeit noch groß shoppen?“, vernimmt sie plötzlich eine allzu bekannte Stimme, die sie erstarren lässt. Zögernd dreht sie sich um, da steht Kikwang vor ihr. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, doch jetzt zupft er sie von seinem Kopf und grinst sie matt an. Ihr treten augenblicklich die Tränen in die Augen und sie blickt stur zur Seite, um ihn nicht anzusehen. „Komm schon.“, murmelt er mit sanfter Stimme, „Du gehst mir seit Tagen aus dem Weg. Reagierst nicht auf meine Nachrichten und hebst nie ab, wenn ich dich anrufe. Weißt du, wie schwer es ist, momentan an dich ranzukommen?“ „Es soll auch nicht einfach sein.“, murrt sie erdrückt, ehe sie kurz schnieft, „Ich will dich nicht sehen.“ Genauso wenig wie sie momentan Taekwoon sehen will. „Du bist noch immer sauer, weil ich mit Diana geschlafen habe.“ Es ist mehr eine Feststellung, als eine Frage. Sie blinzelt und sieht ihn mit ihren glasigen Augen an. „Mir ist klar, dass dich das aufregt. Es tut mir auch leid.“, sagt er ernst, dann schmunzelt er fast schon amüsiert, als er den Kopf zur Seite neigt. „Du hast mit Sungkyu geschlafen - und ich bin dir nicht böse.“ Zum Kotzen ist das, wie er sie ansieht, wie er dabei ganz verhalten grinst und überhaupt. Soll das ein Vorwurf sein, weil sie was mit Sungkyu hatte? Ihre Nase fühlt sich bereits total verstopft an. Sie atmet über den Mund auf und dreht den Kopf zur Seite. Atmet noch einmal aus, spürt, wie ihre Stimmbänder darunter erzittern. Kikwang bleibt das nicht verborgen. Er gibt kein Wort von sich, blinzelt abwartend und neigt schließlich den Kopf etwas zur Seite, um einen besseren Blick in ihr Gesicht zu haben. Sie beißt sich wütend auf ihre bebende Unterlippe, schnieft einmal fest und lässt die Lippe los. Zur selben Zeit fällt die erste Träne aus ihrem rechten Auge, ihre Wange hinab. Ihm bricht es das Herz, sie so zu sehen. Er starrt sie fassungslos an, unschlüssig, wie er darauf reagieren soll. Immerhin ist ihm klar, dass sie wegen ihm weint. „Geh weg.“, wirft sie ihm schluchzend an den Kopf, „Ich will dich nie wieder sehen.“ Als würde sie ersticken, schnappt sie panisch nach Luft. Doojoon hat Recht, schießt es durch ihren Kopf. „Du hast mir wirklich was bedeutet-“ Das sind genau die Worte, die ihn wie ein Steinschlag im Gesicht treffen. Bestürzt starrt er sie an, seine Lippen deutlich gespalten, ein Blick aufgesetzt, als würden ihm selbst jeden Moment die Tränen hoch kommen. „-das mit Sungkyu war auch nicht richtig, aber als du mit Diana geschlafen hast, sind wir zumindest schon zusammen gewesen.“ Er weiß nicht, was er darauf erwidern soll. Starrt sie einfach nur an. Fühlt sich konfrontiert mit dem größten Fehler, den er in seinem ganzen, bisherigen Leben begangen hat. „Ich hasse dich.“, speit sie plötzlich aus, die Tränen in ihrem Gesicht versiegen mit einem Mal. Kikwang blinzelt immer wieder, er wirkt völlig verstört. Diese Worte sind die verletzendsten, die er je an den Kopf geworfen bekommen hat. Bisher haben ihm schon viele Frauen gesagt, dass er ein Arsch sei und dass er sie nicht gut behandelt habe. Es aber von ihr zu hören, ist das Schlimmste, das ihm je passieren könnte. Keiner der beiden bemerkt, wie die 4 Mädchen im kleinen Laden schon immer wieder hektisch nach draußen auf die Straße deuten, wo Kikwang und Babsi stehen, völlig in deren eigene Welt versunken. „Du kannst nicht einfach auftauchen und mir das mit Sungkyu vorwerfen.“, sagt sie nun, da sie sich wieder halbwegs gefangen hat, „Vor allem nicht, wenn du so dumm bist und darauf reinfällst, wenn dir Doojoon so eine dumme Falle stellt, dass du mit Diana schläfst.“ Die Mädchen im Laden beginnen nun schließlich, völlig hysterisch an die Glasscheibe zu schlagen. Eines davon hat sogar ein Haarband aufgesetzt, auf dem eine Pappschleife mit Kikwangs Namen in koreanischen Zeichen aufgeklebt ist. Babsi wischt sich die Tränen aus den Augen und der Koreaner dreht nun den Kopf nach links. Da sie noch immer völlig in Rage ist, schimpft sie weiter: „Er hat ihr von deinem Handy aus Nachrichten geschrieben, damit sie am nächsten Tag auf dich zugeht und dich dazu überredet, mit ihr zu schlafen. Und du machst das auch noch!“ Es ist nicht so, als ob er ihr nicht zuhören würde, aber er ist nun anderweitig beschäftigt. Schnell zieht er sich die Kapuze zurück auf den Kopf, ehe sie die nächste Schimpftirade über ihm loslassen will. Doch dann packt er schon nach ihrem linken Handgelenk und reißt sie mit sich, wodurch sie sogar ihre Plastiktüte fallen lässt. Innerhalb des Ladens hält sich der Inhaber bereits die Ohren zu, weil die Mädchen so derb zu kreischen begonnen haben. Sie starren Kikwang hinterher und stürzen plötzlich davon – das Mädchen mit der Schleife greift sich aber noch ihre prall gefüllte Einkaufstüte, bevor sie ihren Freundinnen hinterher eilt. „WARTE!“, keucht Babsi, die gut hundert Meter weiter schon völlig aus der Puste ist, weil Kikwang so einen schnellen Laufschritt drauf hat und sie gnadenlos hinter sich herzieht. Er reagiert nicht und schließlich reißt sie ihm das Handgelenk aus dem Griff, um keuchend stehen zu bleiben. Kikwang dreht sich zu ihr um, ist schon gute 5 Meter vor ihr, als er erst ins Stehen kommt und sieht hinter ihr schon die kreischenden Fangirls näher kommen. Fluchend stürzt er zu dem Mädchen zurück, ergreift ihre linke Hand und zerrt sie weiter hinter sich her. „Du musst laufen!“, ruft er, Gefahr laufend, dass er von den Mädchen gehört wird, „Sie sind schon ganz knapp hinter uns!“ Dann zieht er sie ruckartig nach links in eine dunkle Seitenstraße. „Kikwang!“, keucht sie wieder und wird immer langsamer, „Ich kann nicht mehr!“ Doch der Koreaner zerrt weiterhin an ihrer Hand, wird fast selbst schon panisch, weil sie so wenig Ausdauer hat und die Mädchen bestimmt nicht so schnell locker lassen werden. Aber er wird sie nicht zurück lassen – eher wirft er sich schützend vor sie, wenn sie von den 4 Mädchen umzingelt werden. „DA DRÜBEN!“, schreit schon eine der 4 hinter ihnen und Kikwang gibt einen panischen Jauchzer von sich, ehe er das Mädchen hinter sich um die nächsten Ecke mit sich zerrt und dann geistesgegenwärtig in einen Busch springt, der sie aus dem Sichtfeld der Mädchen bringen soll. Schwer keuchend presst er die Augen aufeinander und fragt sich, wie das nur passieren konnte, dass er so unvorsichtig in aller Öffentlichkeit geworden ist. Damit hat er nicht nur sich selbst, sondern auch Babsi in eine missliche Lage gebracht – und er sollte es von ihnen beiden am besten wissen, wie gefährlich das ist, wenn jemand von BEAST einfach auf der Straße rumläuft. Babsi hat den Blick nach rechts gerichtet, sie erholt sich schneller von den krampfartigen Atemzügen. Plötzlich schreit jemand neben ihnen: „DA SIND SIE LANG!“ Kikwangs Kopf schnellt nach rechts, um zu sehen, wohin sie laufen. Da schießen sie auch schon an ihnen vorbei und beide ziehen ruckartig den Kopf ein, um nicht gesehen zu werden. Die 4 sind längst an dem Busch vorbeigelaufen, in dem sich die beiden verstecken, als sie sich darüber zu streiten beginnen, wo Kikwang und Babsi entlang gelaufen sind. Keuchend lehnt der Koreaner den Kopf an die Mauer hinter sich, als Babsi leicht mit ihrer Hand zieht, damit er sie loslässt. Er wirft einen Blick zu ihren Fingern, die er fest mit seinen umschlossen hält und hebt dann die Augen zu den ihren. Wehmütig starrt er sie an. „Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe.“, sagt er nun unter unregelmäßigen Atemzügen, „Ich weiß auch, dass ich das nicht wieder gutmachen kann. Aber bitte sag mir nicht, dass es für dich wirklich vorbei zwischen uns ist. Du hast keine Ahnung, wie glücklich ich dich machen kann.“ Babsi gibt ihm darauf keine Antwort, sie starrt ihn einfach nur zermürbt an, ehe sie ihren Blick abwendet und die vermutlich dunkelgrünen Blätter vor ihr fixiert. „Komm schon.“, keucht er mit einem jammernden Unterton in der Stimme, ehe er kurz seine Augen schließt und seine Atmung nach und nach wieder in den Griff bekommt, „Ich liebe dich.“ Ihr Gesicht zeigt eine Regung, doch sie bemüht sich, diese nicht nach außen dringen zu lassen. Erneut werden ihre Augen wässrig, doch sie will darauf gar nichts sagen. Sie hat ihm vorhin genug gesagt, jetzt will sie nicht mehr. „Doojoon will mich dafür bluten lassen, dass ich seiner großen Liebe vor hundert Jahren das Herz gebrochen habe.“, rechtfertigt er sich verzweifelt, „Es ist eine überhaupt nicht erwachsene Art und Weise, das zu tun, aber ich bin drauf reingefallen. Du bist die erste, für die ich überhaupt was empfinde.“ Er hebt die Hand, um nach ihrem Gesicht zu greifen, aber sie weicht zurück. Sein Gesicht verzieht sich schmerzhaft. „Süße, bitte.“, flüstert er ganz zermürbt, „Ich liebe dich. Hör mir zu-“ Er greift mit beiden Händen nach ihrem Gesicht, zieht sie zu sich, sodass sie ihn ansieht, „-ich liebe dich.“ Sie bleibt hart, erwidert nichts darauf, sondern sieht ihn nur hasserfüllt an. Doch noch lässt er sich davon nicht unterkriegen, er ist fest entschlossen, das Mädchen zurück zu gewinnen. „Ich hab noch viel zu lernen, was das mit den Beziehungen angeht, aber ich verspreche dir, dass ich so einen Fehler nicht noch ein zweites Mal begehen werde. Es gibt nur dich, ich will niemand anderen.“ Jetzt zieht sie ihren Kopf so sehr zurück, dass er seine Hände sinken lässt. Ans Aufgeben denkt er trotzdem nicht. „Ich kenne Yoon besser, als du.“, sagt er, ohne zu merken, dass er den Spitznamen seines Leaders sagt, „Du musst nur zu ihm sagen, dass du den Boseog nicht mehr willst und er nimmt ihn dir ab. Wir können von vorne anfangen.“ Mit dem letzten Satz greift er nach ihren Haaren, doch da schlägt sie seine Hand mit einem wilden Blick weg. „Fass mich nicht an.“, faucht sie ihn an, ehe sie sich aufrichtet und aus dem Busch klettert. Nur Doojoon fasst sie so an. Gerade will sie die Straße entlang stampfen, da packt Kikwang sie an ihrem linken Arm und zerrt sie zu sich zurück. „Warte.“, drängt er, „Bitte. Glaub mir doch, ich mach das nie wieder.“ „Es ist mir egal, ob du das je wieder machst, du hast es mit Diana gemacht und dafür kannst du dich zum Teufel scheren.“, brüllt sie ihn nun an, „Ich hab keinen Grund mehr, dir zu vertrauen, ich hasse dich und will dich nie wieder sehen!“ Das reicht nun. Jetzt hat sie ihn erwischt. Er lässt sie los und sieht ihr verletzt hinterher, wie sie die Straße entlang geht, während ihm nun selbst Tränen die Wange hinunter laufen. Nur, um bloß wenige Minuten später vor der verschlossenen Tür ihres Apartments zu knien und weinend dagegen zu hämmern, sie anflehend, ihn rein zu lassen. Während sie mit einem völlig nichtssagenden Blick Löcher in die Luft starrt und sich wünscht, all das zwischen ihnen beiden wäre nie passiert. Dann würde keiner von ihnen beiden heute so einen furchtbaren Schmerz durchstehen müssen und sie könnten ganz normal ihr Leben weiterleben. „Sungyeol, jetzt setz dich doch zu uns an den Tisch.“, sagt der Vater des Koreaners, der seinen Sohn seit Tagen wieder bei sich zu Hause hat. Es ist so schwierig, an ihn ranzukommen, da er sich meistens in der WG seiner Band verschanzt und sich daheim so gut wie gar nicht mehr blicken lässt. Dabei weiß sein Vater doch, dass er die gemeinsame Wohnung der Band jederzeit verlassen darf, um in den eigenen vier Wänden zu schlafen. Woohyun macht es nicht anders. Der verbringt jede mögliche freie Sekunde mit seiner Großmutter, fernab von der restlichen Band. Seufzend erhebt er sich, wirft seinem Vater einen unglaublich düsteren Blick zu und schleppt sich wortlos an den Tisch. Die Freundin seines Vaters, die dieser jüngst geheiratet hat, sitzt natürlich – wie sollte es anders sein – mit ihnen am Tisch. Was hasst er seinen Vater nicht dafür. Wortlos nimmt er seine Stäbchen in die Hand und will gerade etwas Reis damit nehmen, da beginnt sein Vater schon zu sagen: „Ich habe mit deiner Mutter geredet.“ Sungyeol hebt den Blick und starrt ihn finster an. „Mit meiner richtigen oder ihr hier?“, fragt er mit einem abfälligen Kopfnicken in Richtung der Frau neben ihm, die er so verabscheut. Sein Vater seufzt und wirft seiner Frau einen entschuldigen Blick zu, die aber nur matt schmunzelnd abwinkt. Sie kennt mittlerweile Sungyeol etwas und auch, wenn sie erst seit Kurzem hier eingezogen ist, war er noch nie allzu begeistert von ihrer Ehe. Ihr ist bereits klar gewesen, was in dem Punkt auf sie zukommt, als sie hier eingezogen ist. „Mit deiner biologischen Mutter.“, sagt Sungyeols Vater ernst und erntet nur einen weiteren, wütenden Blick von seinem Sohn. Er presst müde die Lippen aufeinander und fährt sich durch die Haare. „Du hast bald ein paar Tage frei und ich dachte, wir könnten-“ „Nein.“, fährt es sofort wütend aus Sungyeol, wodurch sein Vater nur ganz gering zusammenzuckt. Sein Sohn kommt ihm in den letzten Tagen wie eine tickende Zeitbombe vor. „Ich werde mich mit Mum treffen.“, sagt er und steht auf, wirft die Stäbchen von weitem zurück auf den Tisch, „Ich hab keine Lust, auch noch an den Wochenenden meine Zeit hier bei euch zu verplempern.“ Wutentbrannt geht er in sein Zimmer und sein Vater weiß im ersten Moment nicht, wie er darauf reagieren soll. „Sungyeol, dass du es wagst-“ „Nein, Schatz.“, meint nun seine Frau und legt ihm beruhigend die Hand auf den Unterarm. Als sich der Vater von Sungyeol zu ihr umdreht, wirft sie ihm ein aufbauendes Lächeln zu. „Er beruhigt sich schon.“, sagt sie mit einfühlsamer Stimme zu ihm, „Du musst ihm nur genügend Zeit geben.“ Schnaubend lehnt er sich zurück. Da hat er sich extra diesen Abend frei genommen, um einen tollen Ausflug mit Sungyeol und seiner neuen Mutter zu planen, da reagiert sein Sohn so aufmüpfig. Dabei ist er doch schon in einem Alter, in dem er Verständnis für so etwas haben muss. Wo er doch in so einer harten Szene aufgewachsen ist und damit vertraut ist, wie wichtig aber wie schwer zugleich wahre Liebe zu finden ist. Die beiden essen, ohne dabei großartig ein Gespräch zu führen und anschließend beschließt sie, ein paar Reste davon mit einer Tasse grünem Tee in Sungyeols Zimmer zu bringen. Natürlich klopft sie zunächst, betritt dann aber direkt das Zimmer, ohne auch nur auf eine Antwort von ihm zu warten. Sie geht an seinem Bett vorbei, auf dem das sauber glatt gestrichene Laken liegt, rüber zu seinem Schreibtisch, während er an seinem elektronischen Schlagzeug sitzt, die Gitarre hinter sich, die Drumsticks in der Hand und ihr einen bitteren Todesblick zuwerfend. Wortlos stellt sie das Tablett an seinen Schreibtisch, sieht ihn nicht einmal dabei an. „Du solltest einen Schauspielaward dafür bekommen, wie angeblich liebevoll du dich aufspielst.“, speit er ihr entgegen, erntet aber nur ein müdes Schnauben und ein leichtes Grinsen in ihrem Gesicht. Sie dreht ihm den Kopf zu und wirft ihm einen mitleidigen Blick zu. „Iss etwas.“, sagt sie ruhig und deutet mit der flachen Hand auf das Tablett hin. „Nein, danke.“, erwidert er düster und steht auf, wirft nun seine Drumsticks genauso lieblos wie zuvor seine Essstäbchen von sich weg und stapft an ihr vorbei aus der Wohnung raus, schnappt sich geistesgegenwärtig gerade noch einen großen Regenschirm und verschwindet damit nach draußen. Genauso hält sich auch Babsi gerade draußen auf, die nicht weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll. Sie hat sich durch den Hintereingang des Wohnhauses an Kikwang vorbei geschlichen und weiß nicht, wohin sie soll. Zu Diana kann sie nicht, sie weiß ja nicht einmal, wo die untergekommen ist. Zu Seunghyun kann sie nicht wegen der unangenehmen Situation zwischen ihnen beiden und vor allem, weil vermutlich Hara bei ihm wohnt. In die VIXX WG will sie nicht wegen Leo, zu Infinite möchte sie nicht wegen Sungkyu. Und zu Doojoon will sie auch nicht, sonst kriegt Kikwang am Ende noch Ärger. Zu B.A.P will sie nicht schon wieder, das war letztes Mal schon so seltsam. Und in die WG von BEAST kann sie auch nicht, da wird früher oder später Kikwang auftauchen. Aber auch in ihrer eigenen Wohnung kann sie nicht bleiben, denn alleine zu wissen, dass dort Kikwang auf sie wartet, ganz verzweifelt und weinend… sie kommt sich wie ein furchtbarer Unglücksbringer vor. Frustriert spaziert sie durch die Straßen, froh, dass es nicht wie im Wetterbericht vorhergesagt regnet und findet auf einer Müllhalde ein kleines, weißes Plüschtier. „Du bist genauso verloren, wie ich…“, murmelt sie und nimmt es mit, ohne dabei darüber nachzudenken, was für blöden Kram sie sich damit eventuell einfangen könnte. Sie wird es einfach zu Hause waschen und gut ist. Falls sie irgendwann in 100 Jahren wieder nach Hause kann, natürlich vorausgesetzt. Plötzlich beginnt es wirklich zu regnen. „Ach, verdammt!“, flucht sie und flüchtet sich zu einem 24 Stunden Markt, der eine ganz kleine Markise hat, unter der sie sich unterstellen kann. Sie ist in einem so abgelegenen Teil Seouls, dass sich hier kaum Fans tummeln und sie hier hoffentlich ihre Ruhe haben wird vor verrückt gewordenen Fangirls. Seufzend dreht sie sich um und sieht durch die Glasscheibe in den Shop rein. Da sitzt ja jemand. Und isst Ramen. Lecker, Ramen… Hätte sie bloß etwas Kleingeld mitgebracht, an so etwas denkt sie natürlich nicht. Wie lecker das aussieht, als er die Nudeln zwischen die Stäbchen nimmt und sie sich zum Mund führt. Ihr läuft das Wasser im Mund zusammen. Auf einmal blickt der Koreaner kauend und mit vollen Backen zu ihr. Ertappt sieht sie ihn an. Das ist doch Sungyeol, der ungesprächige Griesgram von Infinite. Im nächsten Moment wendet er den Blick von ihr ab, kaut weiter und schiebt sich die nächsten Nudeln in den Mund, pustet vorher ganz kurz, schlürft sie eilig und kaut weiter mit vollen Hamsterbacken. Babsi will schon fast frustriert auf den Boden stampfen, weil ihr Magen jetzt erst recht zu knurren, beginnt, da hebt er noch einmal den Blick und sieht sie an. Ihr war noch nie klar, was für große Augen der Kerl eigentlich hat. Wieder hebt sie den Blick von seinem Essen zu ihm, starrt ihn matt an. Sungyeol findet die Situation vermutlich allmählich etwas seltsam, da er immer langsamer kaut und sich schließlich kauend aufrichtet, den Deckel auf die Kunststoffschale gibt und damit vom Tisch aufsteht. Als er ihr den Rücken zukehrt, dreht sich auch das Mädchen um und funkelt düster die dunkle, nasse Straße vor ihr an. Nicht einmal ihr Handy hat sie dabei, dass sie jetzt jemanden anrufen kann, um irgendwo etwas zu essen her zu bekommen. Und wer ist schuld? Kikwang! „Vollidiot!“, brüllt sie im selben Moment, als Sungyeol mit aufgespanntem Regenschirm aus dem Laden kommt, der ironischerweise 24 Mart heißt. Er hält inne, dreht ihr den Kopf zu und starrt Barbara aus großen Augen an, sagt aber nichts zu ihr. Ihr wird klar, dass er neben ihr steht und natürlich ist ihr die Situation mehr als nur peinlich. Sie sieht ihn an, schiebt schmollend die Unterlippe über die obere und senkt ihren Blick. Einen Moment lang überlegt sie, etwas in der Art zu sagen, dass sie Infinites neuen Song klasse findet, aber er weiß schließlich, dass sie ein Fan von ihnen ist und hat ihr schon mehrmals gesagt, dass sie mit ihrem übertriebenen Gehabe nervt. Bestimmt weiß er, was zwischen ihr und Sungkyu vorgefallen ist, wenn sie darüber nachdenkt, dass er auch noch gesehen hat, wie Leo dann seinem Leader einen Kinnharken verpasst hat, wird ihr ganz übel. „Nicht du.“, sagt sie dann schließlich und sieht ihn mit einem unwissenden Blick an, weil sie keine Ahnung hat, wie sie sich jetzt wirklich verhalten soll, „Ich hab wen anderen gemeint.“ Der Sänger blinzelt und sieht sie an, antwortet nichts. Kein Wort. Nicht einmal ein Grunzen oder sonst ein dämliches Geräusch gibt er von sich. Dann sieht sie erst den tollen, großen Regenschirm, den er in der Hand hält. Mit einem irren Blick hüpft sie auf ihn zu, stellt sich direkt vor ihn unter dem Schirm und grinst bescheuert die hellblauen Kunstfasern an, die nun über ihr zu sehen sind. Vielleicht nimmt er sie ja ein Stückchen mit, dann wird sie nicht nass. Womöglich leiht er ihr ja sogar auch noch etwas Geld, dann kann sie sich was zu essen kaufen. Sungyeol, der sich gerade fragt, was der Zirkus denn soll, sieht nun von dem Mädchen, das er um fast einen ganzen Kopf überragt zum Schirm hoch und dann wieder zu ihr nach unten. Er hält den Schirm links von sich weg und sie folgt dem Schutz vor dem Regen, indem sie mehrere kleine Schritte zur Seite watschelt. Wortlos nimmt er den Griff in die andere Hand und sie stolpert dem Schirm augenblicklich hinterher. Was zum… Teufel…?! Fassungslos starrt er sie an. Wie oft muss man ihr eigentlich sagen, dass sie nervt, bis sie es auch tatsächlich mal kapiert…? Wieder nimmt er den Schirm in die andere Hand, sie hüpft hinterher nach links und jetzt reicht es ihm. Er greift nach ihrem Ärmel, zieht sie daran von sich weg nach rechts und wirft ihr einen kühlen Blick zu, ehe er ihr den Rücken zukehrt und zum Gehen ansetzt. „Tzzz.“, faucht das Mädchen böse. „Du bist genauso ein Idiot, wie er auch!“, schreit sie ihm hinterher und stampft dabei wütend auf den nassen Boden, wodurch die vielen Regentropfen gleich überall hin spritzen und ihre eigenen Beine treffen. Sungyeol dreht ihr nochmal den Kopf zu und wird langsamer. Schließlich bleibt er sogar stehen und starrt sie einen Moment lang zögernd an. Sie aber dreht sich schon weg, starrt in den Nachthimmel rauf und dann fällt ihm auf, was für ein dreckiges Stofftier sie in ihrer rechten Hand hält. Was stimmt mit der eigentlich nicht, fragt er sich. Danach geht er nochmal zu ihr zurück, sie hört seine Schritte und dreht ihm den Kopf zu, da streckt er bereits den Arm mit dem Schirm nach ihr aus und hält ihr den Griff hin. Verwirrt sieht sie zu seiner Hand und dem Regenschirm, dann wieder zu ihm. „Wie- für mich?“, fragt sie verblüfft und nimmt ihm das Ding ab. Er antwortet nicht, warum sollte er überhaupt. Stattdessen sieht er sie weiterhin nur an und greift nun nach hinten, um sich seine Kapuze über den Kopf zu ziehen. Ohne auch nur ein Wort des Abschieds zu verlieren, macht er sich nun im Laufschritt auf den Weg, doch das scheint sie nicht sonderlich zu stören. „Dankeschön!“, ruft sie ihm breit grinsend zu und freut sich wie ein Kind über einen Lutscher, dass sie jetzt einen Schirm zum Schutz vor dem kalten Regen hat. „Ich nehm zurück, was ich gesagt habe!“, ruft sie ihm hinterher und hüpft bescheuert grinsend im Regen umher. Eiligen Schrittes läuft sie die verregnete Straße entlang, bis sie wieder davon eingeholt wird, in welcher Situation sie sich überhaupt befindet. Nachdenklich blickt sie zum Regenschirm hinauf. Den ihr gerade ein Sänger geschenkt hat, der ihr ständig sagt, dass sie nervt. Warum überhaupt? Könnte sie Sungyeol vielleicht vertrauen? Taekwoon meinteOh, Taekwoon. Traurig senkt sie den Blick zum Boden. Taekwoon ist weg. Sungkyu interessiert sich nicht mehr für sie, wo er doch vorher so viel Zeit mit ihr verbracht hat. Und irgendwie sind Doojoon und Kikwang die einzigen beiden, von denen sie sich momentan gehört fühlt. Vielleicht noch von Junhyung. Das war’s auch schon. Was ist mit all den anderen? Yoseob ist superfreundlich, genauso wie Hyunseung. Hyunseung, der meint, dass sie Freunde brauchen kann und BEAST welche für sie sind. Doch sind sie wirklich so gute Freunde, wie sie von sich behaupten? Jetzt zumindest ist keiner von ihnen da. Weil keiner von denen eine Ahnung hat, wie es ihr geht. Natürlich liegt das zum Teil daran, dass keiner vergleichbare Probleme wie sie hat – denkt sie zumindest. Seufzend sieht sie nach links, wo sie ein sich näherndes Auto sieht. Die Scheinwerfer brechen ihr Licht grell in den dunklen Wasserpfützen am Boden vor ihr. Dann trifft sie eine folgenschwere Entscheidung. Es kommt ihr plötzlich wie die einzig richtige Entscheidung vor, die sie überhaupt treffen könnte. Selbst, wenn das kein richtiger Grund sein mag. Naeun hat sich wegen bedeutend unwichtigeren Dingen versucht, umzubringen. Das hat im Nachhinein auch keiner mehr hinterfragt. Sie presst das vom Dreck grau gewordene Plüschtier eng an sich und lässt den Regenschirm hinter sich auf den Bürgersteig fallen. Einen Schritt nach dem anderen macht sie, bis sie in der Mitte der Fahrspur steht. Dabei bemerkt sie gar nicht, dass jemand ihr Vorhaben zu bemerken scheint und sofort zum Sprint übergeht. Das Licht der Scheinwerfer trifft sie hell im Gesicht. Der Fahrer beginnt zu hupen und das Lenkrad des Wagens herum zu reißen, doch die Gegenfahrbahn ist zu stark befahren und zum Bremsen ist er schon zu nahe und fährt viel zu schwere Stücke mit sich im Transporter. Babsi schließt die Augen und senkt den Kopf. Gleich ist es vorbei…Dann lösen sich all ihre Probleme in Luft auf. Plötzlich packt sie jemand hart an den Oberarmen und reißt sie zu sich zurück. Sie erschreckt sich dabei so sehr, dass sie das Plüschtier fallen lässt und mit einem Mal scheint die Straße vollkommen unbefahren zu sein – selbst die Gegenfahrbahn. Irritiert hebt sie den Blick und sieht zu ihrem Retter hoch. Da schubst sie derjenige auch schon grob von sich. Welch Ironie – es ist Woohyun. Noch einer von Infinite. „HEY!“, schreit er und wirft wütend seine Hände nach unten, „BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN?!“ Er neigt wild den Kopf von links nach rechts, deutet mit einem Kopfnicken dorthin, wo sie gerade eben noch gestanden hat, um vom Kleintransporter erwischt zu werden. „WILLST DU STERBEN?! IST ES DAS?!“, schreit er sie an, weil er nicht verstehen kann, was um Himmels Willen so schlimm sein kann, dass man dafür freiwillig sein eigenes Leben vorzeitig beendet. Traurig weicht sie seinem Blick aus. Beide sind sie schon völlig vom Regen durchnässt. „D-du ha-ast es ver-m-masselt…“, stottert sie und hält bereits ihre Tränen zurück. „…Was?“ Er starrt sie perplex an, atmet noch immer schwer vom schnellen Sprint, um rechtzeitig bei ihr zu sein – und es war auch wirklich verdammt knapp gewesen. „Du hast alles vermasselt!“, ruft sie nun und dann laufen schon die ersten Tränen ihre Wangen hinunter. Der Sänger starrt sie nur wortlos an. „Verschwindet doch alle.“, faucht sie, „Verschwindet aus meinem Leben und lasst mich elendig sterben, mit mir will sowieso keiner was zu tun haben, wenn ich nicht mit ihm schlafe.“ Noch immer starrt er sie wortlos an, doch sein Blick wird immer finsterer. Natürlich weiß er von ihr und Sungkyu und er weiß auch von Leo und dass sie jetzt die Trägerin von Doojoon ist. Aber sich deshalb gleich umbringen? Noch ist sie keine Choboja. „Warum hast du mich überhaupt gerettet?!“, schluchzt sie wütend, „Du kennst mich ja nicht einmal richtig!“ „Gehen wir.“, sagt er und dreht sich nach links, um sich daraufhin in Bewegung zu setzen. Barbara neigt den Kopf und sieht ihm im ersten Moment unschlüssig hinterher. Als er ein paar Schritte hinter sich hat, bleibt er stehen und dreht sich noch einmal zu ihr um. „Was ist denn?“, fragt er sie. Sie ist so von seinem Tun verblüfft, dass ihre Tränen völlig versiegen. „Warum soll ich mit dir mitkommen?“, fragt sie und er seufzt bloß genervt, geht zu ihr zurück, an ihr vorbei und stellt sich hinter sie, wo er sie dann fest gegen den Rücken presst, bis sie mit Schwung nach vorne kippt. Er schubst sie. Genau genommen weiß sie gar nicht wieso, aber plötzlich muss sie grinsen. Weil es offenbar doch jemanden gibt, dem etwas an ihr liegt – selbst, wenn sie ihn überhaupt nicht kennt. Sie hüpft nach hinten zu ihrem Schirm und zu dem schmutzigen Plüschtier, sammelt beides auf und bemerkt, dass er dabei zugesehen hat. Als Woohyun sieht, dass sie beides in der Hand hält, setzt er sich schnellen Schrittes in Bewegung und hört gleich im nächsten Moment, dass sie ihm eilig folgt. „Oh, nein. Es ist super hier. Mein Mann ist toll, mein Sohn total brav.“, grinst Myunghwa und dreht eine ihrer Haarsträhnen um ihren linken Zeigefinger. Sie bemerkt gar nicht, dass ihr Sohn, von dem sie spricht, soeben wieder die Wohnung betreten hat, sich die feuchte Jacke vom Leib zieht und jedes Wort hört, das sie ihrer Freundin am Telefon vorlügt. Schnaubend vor Wut greift er sich das Erstbeste, was er finden kann – ein halbleeres Wasserglas. Schnell nimmt er es, hält es zwischen zwei Fingern und starrt zu ihr rüber. Sie bemerkt ihn gar nicht. Dann lässt er das Glas fallen, es zerschellt sofort auf dem Boden und verteilt die transparente Flüssigkeit quer über dem sauberen Boden. Jetzt sieht sie auf. Der Blickwechsel der beiden ist so elektrisch geladen, wie eine Hochspannungsleitung. Er weiß, dass sein Vater nicht zu Hause ist, weil er seinen Frust immer in Arbeit erstickt. Und er arbeitet nun mal am liebsten nachts. Sungyeol ist praktisch alleine groß geworden. Tagsüber, als seine Mutter gearbeitet hat, schlief sein Dad – abends dann seine Mutter und dann ist er arbeiten gegangen. Kaum zu glauben, dass die beiden es überhaupt so viele Jahre geschafft haben, verheiratet zu bleiben. Nun hat Myunghwa das Gespräch beendet und schlendert in ihren Hausschuhen zu ihm rüber, ein müder Ausdruck in ihrem Gesicht. Schließlich ist sie seine diabolischen Gehässigkeiten Leid und es nimmt derzeit Ausmaße an, die wirklich vollkommen unnötig sind. Aber das wäre doch gelacht, wenn sie ihn nicht unter Kontrolle bringt. In ihrem Beruf hat sie mit vielen aufmüpfigen Teenagern zu tun und anders verhält er sich auch nicht unbedingt. Ob er nun 24 Jahre alt ist, oder 15 – es macht für sie keinen Unterschied. Mit ernstem Blick bleibt sie vor ihm stehen und sieht von den Scherben zu ihm auf. „Mach das weg.“, fordert sie mit strengem Ton. Doch Sungyeol kehrt ihr nur mit einem arroganten Ausdruck in den Augen den Rücken. In diesem Punkt, was den ersten Eindruck über sein Wesen angeht, ist er vollkommen wie sein Vater. „Räum deinen Mist doch selbst weg.“, faucht er und im nächsten Augenblick knallt auch schon die Tür zu seinem Zimmer zu. In dem Punkt wiederum ist er aber überhaupt nicht wie sein Vater. Dieses fürchterliche Temperament muss er dann wohl von seiner Mutter haben. Der Song Hall Of Fame brüllt regelrecht durch das Wohnzimmer. Schon bald nähert sich Babsi, die in einer ihr viel zu großen Boxershorts, die sie über ihrer eigenen Unterwäsche trägt. Dabei ist Woohyun nicht viel größer, als Diana… Ein Shirt von ihm trägt sie auch noch, die Haare sind zu einem feuchten Zopf gebunden, während ihre eigenen Sachen am Heizkörper zum Trocknen aufgehängt sind. Sie nimmt Woohyuns Handy in die Hand, als es erneut zu läuten beginnt und wirft einen Blick auf das Display. Sungkyu ruft ihn da ständig an. Woohyun, der selbst endlich unter der warmen Dusche steht, nachdem er der Verrückten zuvor noch den Vortritt gelassen hat, schließt die Augen und lässt sich von der angenehmen Wärme einnehmen. Plötzlich hört er seinen Klingelton – und das nicht einmal leise? Langsam öffnet er die Augen und dreht den Kopf nach rechts. Als er das Mädchen erblickt, das ihm grinsend das Handy hinhält, hüpft er schreiend hinter den Duschvorhang und wischt sich sofort das Wasser aus dem Gesicht. Schwer atmend wegen seinem Schock beginnt er zu fluchen. „Du kleine-“, keucht er, „Schließ die Tür! Von draußen!“ Doch sie bleibt stehen und hält ihm weiterhin grinsend das Handy hin, als wäre es vollkommen selbstverständlich, jemandem das Telefon selbst in die Dusche nach zu bringen. „Ich hab gesagt, schließ die Tür!“, ruft er etwas lauter, doch sie verschwindet noch immer nicht. Erneut streicht er sich mit der Hand das Wasser aus dem Gesicht, presst dabei fest die Augenlider aufeinander und gibt ein verzweifeltes „Aaaaaiiishhh~“ von sich, ehe er sie irre ansieht. „Dann gib mir wenigstens ein Handtuch, wenn du schon nicht verschwindest!“, will er von ihr, „Ein großes!“ Fassungslos läuft er wenige Minuten später mit einem kleineren Handtuch für die Haare vor ihr im Kreis, sie stehen längst wieder im Wohnzimmer, er hat sich Socken, Trainingshose, Shirt und natürlich Boxershorts übergezogen und weiß nicht, wo er ihr zuerst wehtun soll. Schließlich bleibt er vor ihr stehen, nachdem sie ihn amüsiert darauf hingewiesen hat, dass er gerade das eigene Bandlogo in den Boden läuft, wenn er so weitermacht. „Ich hab gar nichts gesehen.“, verteidigt sie sich, als sie den wütenden Ausdruck in seinem Gesicht bemerkt. Doch er sieht sie weiterhin finster an. „Ich hab wirklich nichts gesehen.“, verteidigt sie sich weiter, „Keine Details jedenfalls.“ Woohyun fallen fast die Augen aus dem Kopf. „Details?!“, wiederholt er ungläubig und starrt sie an, als hätte sie doch nicht ganz alle. Sie rümpft augenblicklich die Nase. „Du hat nie gesagt, dass ich es nicht sehen darf.“, sagt sie, „Das ist nicht fair.“ „Nicht fair?!“, wiederholt er und stockt einen Moment. Dann sieht er sie an, als würde er sie am liebsten in der Dusche ertränken. „Wenn du das nächste Mal drunter stehst, sehe ich dafür ganz genau hin!“, sagt er ernst, „Ist das dann fair?!“ Sie weiß nichts darauf zu antworten. „Du bist vielleicht pervers.“, faucht er sie an. Ihr Blick geht nach unten zu seinem Torso und einen Augenblick lang folgt er ihren Augen, dann sieht er sie wieder an und fühlt sich von ihren Blicken ausgezogen. Schlingt beide Arme um sich, als könne sie durch sein Shirt sehen und seine Hände würden das verhindern. „Wo siehst du da hin?!“, will er irritiert wissen. „Sieh mich nicht so an!“ Doch sie starrt ihn ernst an. „Du hast das auch.“, sagt sie auf einmal, „Ich hab das genau gesehen. Mit meinen eigenen Augen.“ Nun weicht Woohyun noch weiter zurück, sieht sie völlig verstört an. „Die Bauchmuskeln, die so viele Idols haben. Ich hab noch nie genau bei sowas hingesehen, ich will das nochmal sehen.“ „Jinjja!“, zischt er, was für also wirklich oder ach du meine Güte oder auch einfach nur für einen entrüsteten Ausruf steht. Er knüllt das Handtuch in seinen Händen und wirft es nach ihr, doch sie weicht rechtzeitig aus und damit trifft es direkt hinter ihr seine Großmutter, die erst noch mit den Handtuch kämpft, ehe sie auf ihren Enkel zugeht und ihn fragt, was denn hier los sei, während sie ihm gegen die Schulter schlägt. „Oma!“, schnappt Woohyun fast schon schmollend und deutet auf das Mädchen, das ihm gegenüber steht, „Sie ist einfach ins Bad gekommen, als ich geduscht habe – und hat meinen ganzen Körper gesehen!“ Seine Großmutter sieht an ihm hinunter, während er sich schon wieder verstört selbst zu umarmen beginnt. „Ahh, das ist so unangenehm!“, meckert er und hüpft dabei von einem Bein auf das andere, während seine Oma dem Mädchen nun einen Blick zuwirft und ihre Lippen sich langsam aber sicher zu einem amüsierten Schmunzeln verziehen, den sie sich zu verhalten versucht. Allerdings erfolglos. „Sie stellt mir jetzt bestimmt nach, wenn ich das nächste Mal duschen gehe!“, sagt er und Babsi sieht ihn nur wortlos an. Was soll sie denn großartig dazu sagen? Doch seine Großmutter scheint das nicht so eng zu sehen, und beginnt Woohyun nur auszulachen. Doojoon lässt genervt sein Handy sinken und überlegt nicht lange, ehe er zu einer warmen Lederjacke greift, schnell in die Ärmel schlüpft und sich auf den Weg aus dem Haus zu seinem Auto macht, um zu Babsi zu fahren, die er jetzt schon seit mehreren Stunden zu erreichen versucht. Nicht, dass er ein Kontrollfreak wäre, aber er will Diana nicht umsonst von ihr fernhalten. Er muss die Zeit bis zum Meeting mit den CEOs nutzen, um ihr beizubringen, was sie als seine Trägerin überhaupt zu tun hat. Ihm ist klar, dass das nicht von heute auf morgen geht und deshalb will er am besten gleich anfangen. Außerdem setzt Gayoon bereits das Meeting mit dem gesamten Elitekader und allen Trägern direkt nach dem mit den CEOs an, was heißt, dass der nächste Montag ganz schön anstrengend für ihn werden wird. Da ist er ja Mal gespannt, ob es Junhyung mitbekommt, Diana bis dahin von dem System überzeugt zu haben. Etwa eine halbe Stunde fährt er, weil im Regen ein furchtbares Verkehrschaos herrscht. Es wird im Radio sogar etwas von einem Mädchen durchgesagt, das sich umzubringen versucht hat und er schüttelt genervt den Kopf. Immer diese überdramatischen Personen, die es im Straßenverkehr versuchen… Dass man dabei so verletzt wird, dass man oft nicht an Ort und Stelle verstirbt, sondern erst viele qualvolle Stunden später, ist wohl den wenigsten bewusst. Und noch während er sich von den Gedanken hinreißen lässt, umklammert er wütend sein Lenkrad, ehe er vor dem Gebäude hält, in dem sie wohnt. Er steigt aus, schnaubt noch einmal genervt und lässt es ein weiteres Mal bei ihr klingeln. Dieses Mal spricht er ihr sogar etwas auf die Sprachbox. „Ich bin’s.“, sagt er mit strenger Stimme, „Ruf mich zurück, sobald du das hörst.“ Sobald er aufgelegt hat und das Handy in seiner Hosentasche verschwinden lässt, hört er leise jemanden schniefen. Da er denkt, das sei das Mädchen, blickt er irritiert dorthin, wo das Geräusch herkommt, doch da sitzt zu seiner Überraschung der brünette Kikwang. „Sie ist nicht hier.“, teilt ihm dieser nüchtern mit, ehe er fest die Luft aus seinen Lungen presst. „Was machst du denn hier.“, sagt Doojoon nur wenig begeistert und klingt dabei nicht gerade, als würde es ihn auch tatsächlich interessieren. Er mustert seinen Kollegen und sieht, wie verquollen und rot seine Augen sind. Da kommt doch beinahe etwas Schadenfreude in ihm hoch. Noch einmal schnieft Kikwang, ehe er seinem Leader einen düsteren Blick zuwirft. „Ich weiß, dass du ihr die Nachrichten geschrieben hast.“, sagt der Brünette mit bebender Stimme und sieht seinen Leader an, als könnte er ihm jeden Augenblick ins Gesicht springen. Doojoon aber sieht ihn nur kalt an. „Natürlich weißt du das.“, sagt er, „Ich hab sie auch nicht gelöscht.“ Kikwang schüttelt den Kopf. „Ich schreibe mit so vielen Personen, denkst du denn echt, ich bemerke es da, wenn ein neues Nachrichtenmenü geöffnet ist?“, fragt er ihn mit abwertender Stimme und erhebt sich nun von den Steintreppen, auf denen er gerade noch gesessen hat, „Ich will damit sagen, dass es unter aller Sau ist, dass du ihr das so unter die Nase reibst.“ Kikwang erhält nur ein verächtliches Schnauben als Antwort hierauf. „Ich reibe niemandem was unter die Nase. Es war nur fair, ihr das zu sagen. Das hat rein gar nichts mit dir zu tun.“ „Nein?“, fragt Kikwang mit schneidender Stimme und kommt ihm so nahe, dass ihm klar sein muss, dass er ihm ganz gerne eine knallen möchte. Doch auch Kikwang ist sich bewusst darüber, was für ernste Folgen das für ihn haben würde. Er ist nicht Leo, der einfach ungestraft Dinge tun kann, ohne dafür büßen zu müssen. „Was ist dann mit deinem Handlanger?“, faucht er düster, „Dem hast du sie ursprünglich weggenommen.“ Darauf erwidert der Leader von BEAST nichts, er sieht seinen Member bloß mit eisiger Kälte im Blick an. „Mir hätte das viel früher klar sein müssen.“, faucht Kikwang, „Warum sollte sie so einfach das beenden, was sie haben, wenn sie nicht mal den Ring von ihm hatte.“ „Halt doch den Mund.“, kommt nun von Doojoon. Doch davon lässt sich der Brünette nicht beeindrucken. „Hast du eine Ahnung, wie sehr du ihr damit wehtust?“, fragt Kikwang nun. Denn ihm ist klar, dass er hier als Argument nicht zählen wird. Doojoon hat den Verstand diesbezüglich schon vor 6 Jahren aufgegeben. Der Leader gibt sich weiterhin kühl. „Sie hat das Paljji schon gehabt, noch bevor du mit deinen makabren Scherzen angefangen hast-“ „Was?!“ Dass er so darauf reagiert, wundert Kikwang nun etwas. Sein Blick wird nach und nach immer misstrauischer. „Wieso bist zu so überrascht?“, fragt er ihn, „Du hast es ihr doch gegeben.“ Kikwang schüttelt ganz dezent den Kopf. „Sie kann das nur von dir haben. Es gibt nur eines und das hat-“ „Ich weiß, dass es nur eines gibt.“, fährt ihn Doojoon daraufhin scharf an. Er sieht ihn finster an, zögert einen Moment und überlegt lange, ob er ihm das sagen soll. Doch er beschließt schließlich, diese Information für sich zu behalten. „Wann hat sie es dir gezeigt?“ Kikwang ist aber nach wie vor misstrauisch. Doojoon hat einen Moment lang viel zu überrascht gewirkt, da stimmt doch etwas nicht. „Gezeigt hat sie es mir nie, sie hat es getragen.“, sagt er ihm. „Wann?“ „Immer mal wieder.“, erwidert er ernst und packt seinen Leader dann am Oberarm, als er sich in Bewegung setzen will. „Sie hat es nicht von dir.“, sagt er ernst und Doojoon dreht sich wortlos und mit nüchternem Blick zu ihm um. „Von wem?“, fragt Kikwang nur. Doojoon aber entreißt ihm den Arm und geht auf sein Auto zu. Lässt ihn einfach zurück. Als er im Auto sitzt, schlägt er wütend gegen das Lenkrad, verfehlt dabei nur ganz knapp die Hupe. Er beißt fest die Zähne zusammen und atmet ganz ruhig und tief durch, um sich zu beruhigen. „Wenn das dann alles ist, können wir das Meeting hiermit beenden.“, sagt Doojoon und blickt noch einmal durch die Runde. Hyosung sitzt zu seiner Linken, Leo zu seiner Rechten. Gain, Gayoon und Junhyung sitzen ebenfalls bei ihnen und nicken bloß. Sie machen sich alle auf den Weg nach draußen und Doojoon bleibt wie so oft als letzter übrig, wartet bis sie alle weg sind und geht erst dann auf den Ausgang des Büros zu. Gerade schließt er die Tür hinter sich und will abschließen, als er im Augenwinkel jemanden stehen sieht. „Warum bist du nicht schon weg, Taekwoon?“, fragt er und dreht soeben den Schlüssel rum, zieht ihn aus dem Schlüsselloch und wendet sich dem Koreaner zu. Leo scheint einen Moment zu überlegen, ob er ihm das wirklich sagen soll – was Doojoon nur neugieriger macht, was er denn von ihm möchte. „Sag schon.“, fordert er mit sanfter Stimme. Er wird doch nicht schon wieder eine Golden Queenka entjungfert haben, das Theater mit Naeun war ihm Stress genug für die nächsten Wochen. „Du brauchst doch das Paljji nicht.“, sagt er plötzlich und Doojoon runzelt erstaunt die Stirn. „Ich hab nicht vor, es jemals jemandem zu schenken, nein.“, bestätigt er, „Warum, möchtest du es haben?“ Leo zögert erst, nickt dann aber. „Okay.“ Nun scheint er wieder zu zögern, zeigt aber keine Reaktion in seinem Gesicht. Doojoon aber kennt ihn schon gut genug – besser, als Hakyeon ihn kennt, nebenbei bemerkt. „Einfach so?“ Doojoon nickt. „Einfach so.“, bestätigt er und verschränkt seine Arme nun vor der Brust. „Du machst deine Arbeit gut und ich kann dir stets blind vertrauen. Außerdem hab ich absolut keine Verwendung für das Ding.“, sagt er und fährt sich kurz nachdenklich mit der Zunge über die Zähne, „Wem willst du es denn schenken?“ „Einer Freundin.“, sagt Taekwoon wie aus der Pistole geschossen und weicht sofort Doojoons Blick aus. Ihm ist sofort klar, dass es sich hierbei um mehr als nur eine Freundin handeln muss, wieso sollte er ihr sonst das Armband schenken wollen, das so viel Macht in dieser Welt besitzt. „Sie hat bald Geburtstag.“ „Verstehe.“, antwortet Doojoon und nickt ganz dezent. „Bis wann brauchst du es?“ „Bis… Freitag.“ „Kein Problem.“, sagt Doojoon, „Ich hab das bei mir zu Hause, ich nehme es dir zur nächsten Music Bank mit.“ „Okay.“, sagt Leo mit ruhiger Stimme und wendet sich nun zum Gehen um, „Danke.“ Eine Weile sieht ihm Doojoon hinterher, bis er schließlich aus seinem Blickfeld verschwunden ist. „Kein Problem.“, flüstert er gedankenversunken und geht in Gedanken alle möglichen Mädchen durch, die in Frage kämen. Wer auch immer es ist, er scheint Angst um sie zu haben. Hoffentlich gerät sie nicht ins Schussfeld bei dem Chaos, das gerade herrscht, wo diese beiden europäischen Mädchen die Szene gerade so übel aufmischen. Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis auch das zweite einen Vertrag bei YG unterschreibt und in die Szene folgt, das ist Leo genauso bewusst, wie ihm. GD ist bekannt dafür, die seltsamsten Personen in Verträge einzuschleusen und YG zeigt sich immer zu schnell von ihm eingekocht. Wie auch immer; er muss das Chaos schnellstens unter Kontrolle bringen, am besten, bevor es überhaupt richtig angefangen hat. „Verdammt.“, flucht Doojoon und schlägt noch einmal wütend gegen sein Lenkrad. Warum hat ihm Leo nicht gesagt, dass er es ihr schenken will. Seufzend starrt er nun auf das schwarze Display seines Bordcomputers, ehe er das Auto startet und ihm bunte Farben darauf entgegen leuchten. Er tippt auf das Symbol des Navigationsgerätes und gibt die Adresse der VIXX WG ein. Das klärt er mit ihm nicht über das Telefon, das will er von Angesicht zu Angesicht mit ihm bereden. Die Jungs sind gerade dabei, die Küche aufzuräumen, als es an der Tür läutet. Es ist Ravi, der den unerwarteten Gast rein lässt und umso erstaunter ist, als er Doojoon sieht. „Eh-“ „Taekwoon.“ Ravi nickt panisch und öffnet die Tür zum Apartment sperrangelweit. Wortlos hüpft er zum Zweitältesten und reißt an seinem Oberarm, deutet panisch zur Tür. Es hat ihm vollkommen die Sprache verschlagen. Leo sieht zu ihm, seufzt nur, als er ihm dabei zusieht, wie Doojoon gerade die Tür hinter sich schließt. „Ich bin ja schon dran.“, sagt er ihm mit müder Stimme, „Aber die Leader schlagen nicht gerade qualifizierte Leute vor.“ Er sieht Doojoon an, der zu ihm rüberkommt und dann schließlich den Kopf schüttelt. „Deswegen bin ich nicht hier.“, sagt er und seufzt tief. „Ich hab gerade Kikwang getroffen.“ Taekwoon stellt nun den Teller weg, den er noch in der Hand gehalten hat und sieht ihn monoton an. „Ja und?“, fragt er, „Kikwang ist einer deiner Member, ich hoffe ja doch sehr, dass du ihn hin und wieder Mal triffst.“ Dass rund um sie herum die Leute – besonders Hakyeon – die Luft anhalten, ist ihm herzlich egal. Doojoon schnaubt. Auch er wirkt reichlich ermüdet. „Er hat bei ihr das Paljji gesehen.“, sagt er ernst. Nun stockt der Koreaner. Hätte er nicht zuvor den Teller abgestellt, er wäre ihm jetzt aus der Hand gefallen. „Du hättest mir sagen sollen, dass du es ihr geschenkt hast.“ Jetzt schüttelt er den Kopf. „Wieso.“, sagt er. „Du hättest mir auch sagen sollen, dass sie dir was bedeutet.“ Er verkneift sich gerade noch ein abschätziges Schnauben. „Wozu. Das hätte wohl kaum deinen persönlichen Rachefeldzug verhindert.“ „Hätte es sehr wohl.“, sagt Doojoon ernst, „Ich hatte nie vor, ihr dabei weh zu tun. Du weißt, es ging immer nur um Kikwang.“ Jetzt stützt er sich am Küchentresen ab und sieht ihn ernst an. „Als ich es ihr geschenkt habe, war sie noch mit Yongguk zusammen.“, sagt er, „Ich habe es ihr aus reiner Freundschaft geschenkt – und weil mir von Anfang an klar war, dass sie auf die größten Idioten reinfallen wird.“ Nun stockt Doojoon einen Moment lang. „Belüg dich doch nicht selbst.“, sagt er ernst. „Ich belüge mich nicht selbst.“, erwidert Taekwoon ernst, „Was willst du von mir hören? Dass ich sie liebe? Das wirst du niemals von mir hören.“ Doojoon schnaubt genervt. „Du weißt, ich kann ihr das Armband jederzeit wegnehmen.“, sagt er ernst. Die Jungs von VIXX, die noch nie Zeugen einer derartigen Unterredung der beiden gewesen sind, trauen ihren Ohren kaum. „Wirst du aber nicht.“, erwidert Taekwoon ernst, „Dafür bedeutet sie dir schon viel zu viel.“ Gerade öffnet Doojoon seinen Mund, doch Taekwoon kommt ihm zuvor. „Das ist der einzige Grund, weshalb ich dir nicht schon alle Knochen gebrochen habe.“ Gerade will Hakyeon auf seinen Member zugehen und ihn zur Besinnung rufen, doch Doojoon sieht das im Augenwinkel und hebt sofort die Hand. N soll sich hier bloß nicht einmischen, das ist etwas zwischen ihnen beiden und sonst niemandem. Außerdem steht er hierarchisch gesehen unter Leo. „Sie hat mir gesagt, dass sie in mich verliebt ist und trotzdem ist sie jetzt deine Bansongpa.“, sagt er ihm nun ernst. „Ich bin erleichtert, dass sie das Armband noch hat.“, gesteht er nun, „Einen Moment lang dachte ich, sie hat es weggeworfen, weil sie so wütend auf mich ist.“ Er nickt vielsagend mit dem Kopf, ehe er seine Arme vor der Brust verschränkt. „Sie hat gar keine Ahnung, was das Armband für eine Bedeutung hat, aber es ist das einzige, das sie vor all dem hier beschützen kann.“ „Ich werde es ihr nicht nehmen.“, verspricht Doojoon nun mit ruhiger Stimme. Leo sieht ihn lange zögernd an. Dann nickt er noch einmal. „Danke.“, sagt er leise, „Ich weiß das sehr zu schätzen.“ Nun seufzt Doojoon wieder. „Wenn sie nur einen Ton darüber verliert, dass sie dich will, lasse ich sie gehen.“ „Sei doch nicht albern.“ „Nein, wirklich.“ Taekwoon mustert ihn skeptisch. „Wenn sie bei jemandem sicherer ist, als bei mir, dann bei dir.“, murmelt er nun ernst, „Das ist auch der Grund, warum ich ganz gut damit leben kann, dass sie deine Trägerin ist.“ „Hm.“, macht Doojoon nun nachdenklich, „Ich sollte dir dann lieber nicht erzählen, dass ich keine Ahnung habe, wo sie sich rumtreibt.“ Der Koreaner starrt ihn aus geweiteten Augen an. „Was?!“ „Komm her!“, ruft Woohyun genervt und tritt einen Schritt zur Seite, um nach ihr zu greifen. Grinsend schüttelt seine Großmutter den Kopf, während sich das Mädchen hinter ihr versteckt und lachend danach ruft, dass sie diese Sachen anbehalten will. „Das ist viel hübscher, als die Sachen deiner Großmutter!“, sagt sie ihm. Sie haben erst heute Morgen bemerkt, dass der Heizkörper abgedreht war und ihre Sachen nicht getrocknet sind über Nacht. Nach langem Hin und Her hat sie ihm einfach ein Hemd und einen Pullover sowie eine Krawatte geklaut, dazu eine dunkle Trainingshose – und jetzt sieht sie damit aus, als ob sie in eine sonderbar schräge Sportschule gehen will. Woohyuns Oma rollt amüsiert mit den Augen und sieht ihren Enkel mit einem vielsagenden Blick an. Ach nun komm schon. Sie sieht doch süß darin aus. „Das sind Sachen für Jungs.“, sagt er ernst und wirft einen Blick zu ihrem Hals. „Du weißt ja nicht einmal, wie man eine Krawatte bindet.“ Er streckt die Hand nach ihr aus. „Komm, ich binde sie dir.“, schlägt er vor. „Echt?“, fragt sie ausgelassen und hüpft vor seiner Oma hervor, die nun grinsend um den Küchenblock herum geht und sich weiterhin dem Frühstück widmet. Woohyun greift lautlos seufzend nach der seltsam verknoteten Krawatte, zieht sie auf und beginnt sie neu zu binden. Sie grinst ihn dabei so breit an, dass man gar nicht glauben kann, dass sie noch einen Abend zuvor versucht hat, sich umzubringen. Nach dem ersten Knoten zieht er am Hemdkragen und holt sie näher zu sich, um die Krawatte besser binden zu können. Er schlingt ein Teil um den Finger, dann das nächste. Sieht ihr dann in die Augen, weil er bemerkt, dass sie ihn seltsam mustert. Jetzt erst Recht, wo er ihren Blick auch noch erwidert. Plötzlich packt er nach ihrem Kopf, nimmt sie in den Schwitzkasten und sagt: „Hab dich!“ „Ahh!“, krächzt sie und zappelt lachend mit den Händen. „Lass mich los!“, ruft sie immer und immer wieder. Doch Woohyun hat einen so festen Griff um sie, dass er sich mit ihr dreht, anstatt sie los zu lassen. „Nein, ich lass dich nicht los.“, sagt er ernst. „Lass mich los, ahhh!“ Sie drehen sich beinahe schon permanent im Kreis und Woohyuns Großmutter, die nun die ersten Beilagen für das Frühstück auf den Tisch stellt, schimpft nun schon mit den Armen wedelnd: „Hört auf, ihr beiden! Ihr wirbelt bloß Staub auf!“ Schließlich lässt er sie dann wirklich los. Die drei frühstücken gemeinsam und Woohyun verliert kein Wort darüber, was er gestern verhindert hat. Dafür spricht sie die Frage nicht aus, weshalb er bei seiner Großmutter lebt. Alleine, ohne Eltern. Stattdessen ist sie Recht überrascht, dass er so normal wirkt – und zwar wirklich normal. Er ist der erste Koreaner von all den Idols, die sie getroffen hat, der nicht irgendwelche Starallüren zu haben scheint. Sieht sie ihn an, gibt er sich oft schüchtern oder fragt sich offenbar, warum sie ihn ansieht. Ihm kommt gar nicht erst in den Sinn, dass sie ihn ansieht, weil er ein Idol ist. Stattdessen nennt er sie nur Perversling und schlingt sich die Arme um den Körper. Da er dabei nicht einmal zu lachen beginnt, meint er das wohl sogar auch noch todernst. Macht sie einen dämlichen zweideutigen Witz über etwas – wobei mit zweideutig etwa Anspielungen auf K*POP gemeint sind – antwortet er mit einer ebenso bescheuerten Anspielung darauf, als wäre er selbst bloß ein Fanboy und nichts weiter. Überlegt sie, etwas zu essen, nimmt er es einfach zwischen die Stäbchen und schiebt es ihr in den Mund. Sagt ihr, dass sie sich nicht so anstellen soll, es werde gegessen, was auf den Tisch kommt. Seine Großmutter meint dazu nur lachend, dass sie ihn so erzogen hat, keine Nahrungsmittel zu verschwenden – es sei wichtig, das Essen zu schätzen, das man hat. Denn nicht jedem ginge es so gut, wie ihnen hier. Wirkt sie auch nur einen Moment lang traurig, weil sie daran denken muss, dass sie Kikwang gestern weinen gehört hat, schlägt er ihr mit der Faust gegen den Kopf und brüllt sie an, warum sie so eine hässliche Warze im Gesicht hat, bis er dann plötzlich ganz erleichtert meint, das sei ja zum Glück doch nur ihre Nase. Selbst jede seiner Berührungen ist okay für sie – sonst hat sie sich immer sofort unwohl gefühlt, wenn sie jemand angefasst hat. Es kommt ihr fast so vor, als wäre Woohyun seit Langem der erste, der nicht darauf aus ist, sie ins Bett zu kriegen. „Bist du schwul?“, fragt sie ihn, als die Großmutter sie nach draußen schickt, um ihr ein paar neue Sachen zu kaufen, die sie anziehen kann – nachdem sie ihnen gestanden hat, dass sie nicht nach Hause möchte, weil sie ja keine Ahnung hat, ob Kikwang noch immer dort auf sie wartet. „Bist du blöd?“, entgegnet Woohyun, während er in den bunten Klamotten wühlt, die allesamt sauber auf einem Kleiderständer im Laden hängen, den sie gefunden haben. Sie braucht irgendetwas, das sie gleich anziehen kann, gerade eben trägt sie Sachen von seiner Großmutter und das sieht wirklich furchtbar an ihr aus. Schließlich hebt er eine hellgelbe Bluse hoch. „Was ist damit?“, fragt er und dreht sich erwartungsvoll zu ihr um. Babsi schüttelt den Kopf und verzieht dabei das Gesicht. „Sieht wie eine Ananas aus.“, sagt sie. Er hält ihr ein schwarz-blau kariertes Hemd hoch, dreht sich damit nun um. „Und was ist damit?“, fragt er. Sie schluckt schwer. Das sieht ja vielleicht furchtbar aus, das Teil. Schnell, ihr muss etwas einfallen, warum sie das nicht anziehen kann… „Sieht aus, wie… Wassermelone?“, meint sie zögernd. Seufzend hängt er das Ding zurück, nimmt zwei weitere Teile in die Hand und dreht sich damit zu ihr um. Er wirkt schon recht genervt, als er links einen orangen Hoodie hochhält und meint: „Dann sieht das hier aus, wie eine Orange-“ Danach hebt er rechts einen violetten Hoodie hoch. „-und das hier aus, wie Aubergine?“ Aus großen Augen starrt sie ihn an, blinzelt ein paar Mal verdutzt. „Mach, was du willst.“, motzt er sie an, „Du hast keinerlei Sinn für Mode.“ Schmollend sieht sie ihm dabei zu, wie er das Geschäft verlässt und folgt ihm in den nächsten Laden, der deutlich teurer aussieht. Eine witzige Zeichnung an der Kasse sagt ihr, dass sie die Sachen hier jetzt schon gut findet. Es vergeht einige Zeit, in der er ihr viele weitere Sachen zeigt, die ihr allesamt nicht gefallen, bis er sich dann frustriert selbst etwas zur Anprobe sucht. Gerade kommt er aus der Umkleide raus und sieht sich in den Spiegel, wie das neue Hemd an ihm wirkt, da macht ihm die Verkäuferin bereits Komplimente, dass er damit gut aussieht und wischt ihm imaginären Staub von der Schulter. „Woa~“, macht Babsi, „Du siehst wirklich gut damit aus.“ Sie schubst ihn an der Schulter herum, als wäre er eine Anziehpuppe und grinst ihn von einem Ohr zum anderen an, weil ihm das Hemd wirklich gut steht. „Deine Freundin ist aber süß.“, meint die Verkäuferin grinsend. Und während Babsi weiter an seinem Hemd herum fummelt, dreht Woohyun den Kopf zu ihr und sieht sie ernst an. „Sie ist nicht meine Freundin.“, sagt er und schubst Babsi nun etwas von sich. „Geh weg da.“ Doch sie scheint schon wieder etwas anderes entdeckt zu haben. Mit der ausgestreckten Hand zeigt sie auf einen Hoodie, der an der Brust einen Reißverschluss hat – dahinter verbirgt sich eine Tasche. Wegen dem Monstergesicht, das direkt auf der Brust aufgenäht ist, kann man die Tasche auch nach draußen ziehen, damit es wie die Zunge des Biestes aussieht. „Ich will den da!“ Die Verkäuferin nickt. „Probier es ruhig an, das ist ganz neu und eine limitierte Edition.“, leiert sie fast schon auswendig gelernt herunter, „Das steht dir sicher super.“ „Nein-“, meint Woohyun sofort zur Dame und greift nach Babsis Arm um ihn nach unten zu drücken. „Ich kauf dir was anderes.“, sagt er zu dem Mädchen. So ein Hoodie ist dann ja noch der Gipfel ihrer Sachen, wenn er da so darüber nachdenkt, in welchen Klamotten sie sonst immer zu den Shows gekommen ist. Sie beginnt zu meckern und zu hüpfen, greift nach seinem Arm und schüttelt ihn wie ein trotziges Kind. „Kauf mir den da!“, fordert sie energisch, „Kauf ihn, kauf ihn, kauf ihn~“ „Hey…“, ächzt Woohyun genervt und versucht sich aus ihrem Griff zu befreien. „Ich klammere mich solange an dich, bis du ihn mir kaufst!“ „Tchhh, lass mich los!“ „KAUF ES KAUF ES KAUF ES-“ Plötzlich hält ihr die Verkäuferin den Hoodie vor die Nase. „Probier ihn an.“, schlägt sie vor und Babsi schnappt ihn ihr direkt aus der Hand. Der Todesblick, den Woohyun der Dame gerade zuwirft, kann fast schon mit dem von Taekwoon konkurrieren. „Ai-“, murmelt er, doch das Mädchen hinter ihm öffnet schon die Kabine, aus der er gekommen ist und in der noch seine ursprünglichen Sachen hängen. „Yah!“, ruft er, doch da knallt er schon gegen den Spiegel, weil sie ihm die Kabinentür vor der Nase zugezogen hat. „Wow, sieh einer an, wie gut du das machst.“, sagt Junhyung und stützt sich grinsend auf der Gitarre ab, die er mit zu Diana genommen hat. Er sitzt hier in T.O.Ps Loft, aber das stört ihn eher weniger. Diana, die gerade gut gelaunt zu klatschen beginnt, bemerkt erst im nächsten Moment, dass sie ihn gerade wie eine Idiotin angrinst und steht abrupt auf. Junhyung sieht ihr erst irritiert hinterher, weil er keine Ahnung hat, was er denn gerade falsch gemacht hat, bis sein Blick auf Seunghyun fällt, der ihn vollkommen misstrauisch mustert. Er sitzt bei ihnen, seitdem er hier aufgetaucht ist. Wie ein Vater, der mit dem Gewehr das erste Date der geliebten Tochter verfolgt oder so… Junhyung schluckt schwer und grinst ihn zweifelnd an, doch an Seunghyuns Miene ändert sich nichts. Rein gar nichts. Diana war nur kurz auf der Toilette und hat sich das Gesicht kalt gewaschen. Irgendwie ist diese ganze Situation ziemlich schräg. Junhyung ist so freundlich wie nie und Seunghyun schlimmer als jemals zu vor. Nicht, dass sie mit dem Rapper von BEAST alleine sein möchte, aber mit den Argusaugen ihres besten Freundes beobachtet zu werden, gefällt ihr selbst nicht. Sie hat zwar kein Problem, vor anderen zu singen, oder Gitarre zu spielen – wäre auch sehr kontraproduktiv – aber er macht sie extrem nervös. Als sie gerade ihre Haare mit den Fingern durchkämt und zurück ins Wohnzimmer kommt, liefern sich die beiden Jungs gerade ein Starrduell der Sonderklasse. Diana hat keine Ahnung, ob sie irgendein Wort während ihrer Abwesenheit gewechselt haben, aber es sieht fast so aus, als würden sie sich gleich an die Gurgel gehen. „Michi, hast du nicht irgendwas zu tun?“, fragt sie den Großen, der nun seinen düsteren Blick zu ihr hebt. Mit einem Kopfnicken, welches man vielleicht falsch verstehen könnte, deutet sie ihm, dass er gehen soll. Er beschließt, wirklich zu gehen, aber in sein Büro, das glücklicherweise wie ein Glaskäfig über dem Wohnzimmer hängt. So kann er zwar nicht hören, was die beiden reden, aber zumindest kann er zusehen, ob dieser Typ Diana anfassen würde. „Soll ich ehrlich sein?“, meint Junhyung mit einem Seufzen, bevor das Mädchen nickt. „Er macht mir Angst.“ Und das ist sogar wirklich die Wahrheit. Als wäre er ein Drogenspürhund, der spürt, dass er hier etwas verheimlicht. „Naja, er ist eben wie mein großer Bruder und will immer und überall auf mich aufpassen. Zum Glück ist Taekwoon nicht auch noch hier, sonst würde es für dich ungemütlich.“, grinst sie und nimmt ihm nun die Gitarre aus der Hand. Immerhin ist er hier um ihr was beizubringen. Vor ihnen ist ein Notenständer aufgebaut, wo einige Blätter liegen. Wenn man nichts von Noten versteht, sieht das aus wie chinesische Schriftzeichen. Vorhin hat er ihr schon erklärt, warum manche Noten so Fähnchen haben oder wieso sie miteinander verbunden sind. Das hat sie schon verstanden, aber wann sie welchen Finger, wo auf die Gitarrensaiten legen muss, da blickt sie noch nicht so ganz durch. Zudem hat er ein Lehrbuch für Kinder ausgepackt, wo alles mit den buntesten Farben und Tierchen erklärt wird. Das gefällt ihr, denn so hat ihr erstes Koreanischbuch auch ausgesehen. Prinzipiell kann sie ja Gitarre spielen, aber eben keine Noten lesen und das wäre ihr wohl sowieso früher oder später zum Verhängnis geworden. „Du hast eine schreckliche Haltung.“, kommt es gleich nach den ersten Minuten von Junhyung, der nun amüsiert grinst. Er selbst ist sich noch nicht mal bewusst, dass dieser Gesichtsausdruck sich gerade bildet. „Danke, das weiß ich.“, murrt Diana, setzt sich etwas aufrechter hin und lässt einmal ihren Nacken kreisen, worauf dieser lautstark knackt. Klingt schmerzhaft, ist aber unglaublich befreiend. „Ich mein nicht mal deine Sitzhaltung, die zwar auch schrecklich ist, aber nicht so viel zur Sache tut. Auch wenn es um einiges leichter wird, wenn du aufrecht sitzt.“, meint er und rutscht etwas zu ihr. Nachdem er ihre Schultern nach hinten gedrückt hat und ihren linken Ellenbogen näher zu ihrem Körper gedrückt hat, macht er sich an ihren Fingern zu schaffen. Diana betrachtet dabei nicht sein Tun, sondern einfach nur diesen aufdringlichen schwarzen Ring. Er ist auch einer von ihnen. Ein Eliteka. Offiziell würde er eine Stufe unter ihr stehen, aber weil er Doojoons Kollege ist, hat sie das Gefühl, ihm unterlegen zu sein. Als könnte er ihre Gedanken lesen, greift er sich ihren linken Zeigefinger. „Warum trägst du deinen Ring nicht?“, fragt er, klingt dabei beiläufig – das ist aber reine Berechnung. „Es fühlt sich nicht richtig an. Außerdem stört er mich beim Spielen. Ähm… naja… so eben.“, murmelt sie, während er ihre Hand justiert und dann zu ihrem rechten Arm wandert, um den einzurichten. „Das darf Doojoon nicht sehen. Es ist deine Pflicht, ihn zu tragen. Aber früher oder später wirst du die Bedeutung schon erfahren. Sobald du das Haus verlässt, oder wenn du unter Idols bist, musst du ihn tragen. Ich nehme meinen nur zum Duschen und Schlafen ab. Das solltest du auch machen.“, sagt er ernst. Die Worte sollen ihr Respekt einflössen. Es stimmt schon, dass ihr Status eine Bürde ist und das muss ihr auch bewusst werden. Sie ist nicht Babsi. „Wie genau… kann es passieren, dass du sie einfach verlierst?“, fragt Leo fast schon mit einem kleinen Vorwurf in der Stimme, als sie vor dem Wohnkomplex stehen, in dem sich das Loft von Seunghyun befindet. Er drückt zielsicher auf die Klingel, ohne hinzusehen – er weiß ganz genau, welche er drücken muss. „Frag mich was Leichteres…“, murmelt Doojoon und fixiert ganz konzentriert die Gegensprechanlage. Ihm ist in dem Moment noch gar nicht bewusst, dass Junhyung auch da oben ist. „Warum denkst du, dass sie hier sein wird?“, fragt er ihn dann. „Ich vermute, weil sie Diana ganz schön was erzählen wird, nachdem sie gestern auf Kikwang getroffen ist.“, sagt Taekwoon und sieht den Leader nun matt an. „Das war wirklich billig, das weißt du.“ „Das weiß ich.“, bestätigt Doojoon nüchtern, sieht ihn nun an, „Aber ich war in dem Moment ganz zufrieden damit, muss ich gestehen.“ Taekwoon seufzt nur genervt. „Wie willst du das bei ihr gutmachen?“, fragt er ihn. Er muss wohl nicht erst betonen, dass es ihm hier gar nicht mehr darum geht, dass er sie derzeit nicht hat. Ihm geht es dabei darum, dass er sie unglücklich gemacht hat. Doojoon zuckt leicht mit den Schultern. „Ich überleg mir was.“, sagt er. „Wie wär’s, wenn du ihr als erstes reinen Wein einschenkst?“, fragt Leo, als die Gegensprechanlage surrt und die beiden schon reinkönnen. Sie rufen den Lift und Taekwoon schiebt sich geduldig wartend die Hände in die Hosentaschen. „Ich hab ihr alles erzählt.“, sagt Doojoon. „Was ist alles?“, fragt Leo nach. Wieder seufzt der Leader von BEAST. „Sie weiß etwas, das dich bestimmt nicht gerade begeistern wird.“ Nun dreht der Eliteka ihm ernst den Kopf zu. Er fragt gar nicht erst in Worten, diese Geste reicht bereits vollkommen. „Ich hab jemanden an Diana angesetzt, damit sie hinter unserem System steht.“ „Was soll das heißen.“ Es ist keine Frage. „Er hat eine Woche Zeit, sie davon zu überzeugen, während ich mich um Babsi kümmern wollte. Nur, dass sie jetzt weg ist und… naja…“ Die Fahrstuhltüren gehen mit einem Pling auf und Leo starrt ihn fassungslos an. „Jetzt ist wirklich Mal der Moment gekommen, in dem ich dir am liebsten Eine reinhauen würde.“, gesteht er ihm nüchtern. Doojoon schluckt etwas. „Kann ich mir denken.“, gesteht er, „Kick ihn nicht, ich hab ihn da reingeritten.“ Er braucht gar keinen Namen zu nennen, Leo weiß es ohnehin, von wem er spricht. Diana weiß eigentlich gar nicht, was sie erwartet hat, als sie die Tür ohne nachzusehen geöffnet hat. Seunghyun hat sie schon oft genug dafür gerügt, einfach immer jeden gleich reinzulassen. Auch wenn hier noch nie Fans aufgetaucht sind, kann es immer ein erstes Mal für so etwas geben. Eine kurze, beklemmende Minute später erblickt sie aber jemanden, der ganz und gar kein verrückter Fan ist. „Taekwoon!“, kreischt sie förmlich und freut sich, mal wieder ein Gesicht zu sehen, dass ihr wirklich was bedeutet… Schade nur, dass gleich hinter ihm Doojoon steht. Mit hochgezogener Augenbraue sieht sie zuerst ihren Freund an und dann kurz den anderen Koreaner. Als sie realisiert, wer da nun in ihrem Zuhause steht, packt sie ihre linke Hand in ihre Hosentasche und bittet die beiden herein. „Ist Babsi hier?“, fragt Doojoon, ohne sie groß zu begrüßen und stapft schon durchs Wohnzimmer. Nur blöd, dass hier noch sein Rapper sitzt. Leo sieht Diana derweil entschuldigend an und geht nach ihr auch ins Wohnzimmer. „Wie ich sehe, ist alles in vollem Gange.“, murmelt er und auf die stumme Frage des Mädchens schüttelt er einfach nur den Kopf. Junhyung weiß ganz genau, was er meint und sieht ihn mit finsterem Blick an. Mehr darf er sich aber auch schon nicht mehr herausnehmen, da dieser Typ ja irgendwie sein Chef ist und wenn er beschließt, ihn zu einem Choboja zu machen, kann nicht mal Doojoon sehr viel dagegen tun. Nun ist es Doojoon, der Leo einen entschuldigenden Blick zuwirft – das entgeht Diana nicht, aber sie kann damit nicht viel anfangen. „Sie ist nicht hier.“, beantwortet er sich anschließend selbst die Frage von vorhin. „Warum?“, fragt Junhyung nun, „Hast du sie verloren?“ Er meint das eigentlich sogar ernst, weil er im Radio die Durchsage von der erfolglosen Selbstmörderin gehört hat, die offenbar Europäerin gewesen sein sollte – ist ja möglich, dass ihr dann Mal alles zu viel wird, wäre nicht die erste. „Halt die Klappe.“, fährt ihn Leo sofort an und wirft ihm einen so düsteren Blick zu, wie er ihn schon lange nicht mehr für irgendwen übrig hatte. Er wendet sich zur Treppe und stapft die Stufen hoch, während er noch hinterher drückt: „Und vor allem halt dich von ihr fern, sonst kannst du gleich deinen Ring abgeben.“ Sobald er oben verschwunden ist, starrt der Rapper nun seinen eigenen Leader mit offenem Mund an. Der wiederum hat einen halbwegs säuerlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt und zuckt erst mit den Schultern, ehe er sich seine Hände gegen die Seiten schlägt und seufzend meint: „Was soll ich sagen. Er ist sauer auf mich.“ Junhyung starrt Doojoon einen Moment lang an. Dann gibt er nur ein „Huh.“ von sich. „Was du nicht sagst.“ „Ich geh mal kurz…“ auf die Toilette, will Diana sagen, bemerkt aber sofort, dass sie Luft für die beiden anwesenden Koreaner ist. Sie weiß ganz genau, dass Doojoon nicht gut auf sie zu sprechen ist, aber dass sie Junhyung nun auch ignoriert… Naja, eigentlich will sie nur schnell unbemerkt ihren Ring aus dem Schlafzimmer holen, damit der böse Leader nicht noch einen weiteren Grund hat, sie zu hassen. Derweilen ist Leo schon auf dem Weg zu Seunghyun in dessen Büro. Vielleicht weiß er, wo Babsi ist. Es ist schon mal vorgekommen, dass sie ihn vor jedem anderen angerufen hat. „Taekwoon?“, fragt der Rapper, als es an seiner Tür klopft, aber auf keine Antwort gewartet wird. „Weißt du, wo Babsi ist?“, stellt dieser nun ihm die Frage, erhält aber die erwartete Antwort. Ein bloßes Kopfschütteln. „Hab, seit sie ausgezogen ist, kaum mehr ein Wort mit ihr gewechselt.“, meint der Ältere, steht dann auf und bittet Leo wieder nach unten. Ihm ist klar, dass er Diana schon gefragt haben wird, aber er will von ihr selbst wissen, dass sie keinen blassen Schimmer hat, wo ihre beste Freundin abgeblieben ist. Die beiden laufen direkt in das Zimmer, in dem Diana gerade wie panisch ihren Ring sucht. Gerade hat sie ihn gefunden, da fällt er ihr aus der Hand und rollt munter über den Boden. „Oh, shit.“, flucht Diana und hüpft ihm schon hinterher, da betreten erst Taekwoon und dann Seunghyun den Raum. Ersterer blickt sofort zum Ring, der geräuschvoll gegen seinen Schuh klimpert und dann umfällt. Selbst Seunghyun ist im nächsten Moment davon abgelenkt. Leo, der die ganze Zeit über schon beängstigend düster dreinblickt, sieht innerhalb einer Sekunde von dem glänzenden, schwarzen Metall auf zu Diana. Die wiederum zuckt kaum merklich zusammen, weil sie keine Ahnung hat, wie er jetzt darauf reagiert. Sie weiß ja überhaupt nicht mehr, was sie groß davon halten soll, dass er hier mit Doojoon zusammen auftaucht und überhaupt… „Schließ die Tür.“, kommt plötzlich von Taekwoon, der Diana noch immer starr fixiert. Als der Rapper hinter ihm nach der Türklinke greift, fügt er noch monoton hinzu: „Von draußen.“ Diana schluckt nun schwer, vor allem weil sie den panischen Ausdruck in Seunghyuns Augen erkennt. Doch ihr eiserner Retter verlässt sie – und sie bleibt mit Taekwoon alleine im Raum zurück. Dieser bückt sich gerade nach dem Ring und geht auf sie zu, nimmt wortlos ihre linke Hand hoch und steckt ihr den Ring an deren Zeigefinger. Sieht sie dabei kühl an. Als Diana unschlüssig ihren Blick hebt und ihn ansieht, fühlt sie sich mit einem Mal so schwach. Taekwoon zögert. Er ist hin- und hergerissen. Doojoon hat immer seine Gründe. Und er hat Recht, wenn er der Meinung ist, dass Diana nicht vom System überzeugt ist. Es ist nur fair, Diana vor Junhyung zu warnen, selbst wenn er höchstpersönlich ihn als Eliteka aufgenommen hat. Aber es ist nur zu Babsis Bestem, wenn sich Diana tatsächlich von ihr fernhält. Nur für diese eine Woche… Das bedeutet aber auch, dass er Junhyung weiter an sie angesetzt lässt… Jedes falsche Wort kann alles zum Einsturz bringen. Wie ein Kartenhaus… „Vertrau ihm nicht.“, sagt er plötzlich ganz leise, aber todernst. „Tu ich sowieso nicht.“, meint sie mit krächzender Stimme. „Ich meine nicht Doojoon.“, erwidert er dabei – noch immer ernst und leise. Diana runzelt die Stirn. „Du meinst Junhyung?“, fragt sie verblüfft. „Er mag nett wirken, aber er hat es faustdick hinter den Ohren. Lass dich nicht verarschen.“, sagt er noch, bevor er ihre Hand wieder sinken lässt, die er immer noch festgehalten hat und sie noch einmal eindringlich ansieht. „Ich kann dich nicht rund um die Uhr beschützen.“ Mit diesen Worten dreht er sich um und verlässt das Zimmer. Diana ist in dem Moment noch verwirrter als vorher schon, vertraut aber Taekwoon beinahe blind. Wenn er so etwas sagt, wird er seine Gründe haben. Sie kann natürlich nicht sofort den Kontakt zu Junhyung abbrechen – schon gar nicht, weil er ihr wirklich hilft – wird aber in Zukunft besser auf Worte und Gesten achten… Sie folgt ihm, geht an Seunghyun vorbei, der ihr einen besorgten Blick zuwirft, schüttelt aber ganz kurz den Kopf, um ihm damit zu sagen, dass alles in Ordnung sei. Beruhigt atmet dieser auf, während sich Leo nun an Doojoon wendet und ihm sagt, dass Babsi nicht hier sei. „Wo sollen wir als nächstes hin?“, fragt Doojoon dann, „Ich hab keine Ahnung, wo sie sein kann.“ „Warum sucht ihr sie überhaupt?“, fragt Diana nach und Junhyung versteift sich augenblicklich, weil er für eine ähnliche Frage zuvor gerügt wurde. „Weil sie nicht in ihrer Wohnung ist.“, sagt Taekwoon ernst und wirft ihr einen kurzen Blick zu. „Sie hat ihr Handy nicht dabei und keiner weiß, wo sie steckt.“ „Oh, wow…“, murmelt sie und senkt danach den Blick. Was für einen Grund könnte ihre Freundin haben, vor ihnen allen zu fliehen? „Hoffentlich ist ihr nichts passiert.“, murmelt sie gedankenversunken. Angenehm leise Musik läuft, um die Gäste im Café zu berieseln. Fast schon wie in einem Fahrstuhl – darauf bedacht, keinesfalls K*POP zu spielen, da es sich hier um eine teure Lokalität handelt, wo solche Personen auch hinkommen. Wie etwa Sungyeol, der gerade mit seinem Vater und seiner verhassten Stiefmutter an einem Platz sitzt – nicht unweit vom Schaufenster entfernt. Sungyeol regt sich innerlich fürchterlich über Myunghwa auf – sie hat offensichtlich absolut kein Verständnis dafür, wie unangenehm es für ihn ist, direkt an der Glasfront zu sitzen, den Fans förmlich auf dem Tablett serviert. „Ich schaffe es wohl morgen nicht.“, sagt sein Vater, während Sungyeol wortlos das Stück Kuchen fixiert, das die Bedienung vor ihm abgestellt hat. Plötzlich hebt er seinen Blick, starrt die Frau zackendüster an, die ihm gegenüber sitzt und ein freundliches Lächeln auf den Lippen hat. Er sieht seinen Vater an. „Morgen habe ich sowieso keine Zeit.“, gibt er kalt zurück, „Da treffe ich meine Mutter.“ Hyunwoo wendet den Blick peinlich berührt von seinem Sohn ab und sieht zu seiner Ehefrau, die aussieht, als hätte sie ohnehin mit so einer Antwort gerechnet und nichts desto trotz ihr Lächeln behält. „Eigentlich wollte ich dir ein Geschenk mitbringen.“, beginnt sie nun zu reden und sieht Sungyeol dabei mutig in die Augen, „Aber ich dachte, es gefällt dir nicht, also bin ich gekommen, ohne etwas zu kaufen. Ich dachte, wir könnten zusammen etwas für dich aussuchen?“ „Das ist eine tolle Idee.“, wirft Sungyeols Vater sofort energisch ein. Während der junge Koreaner voller Hass seinen Blick von der Frau zum eigenen Vater wirft, wendet sich dieser schon ganz aufgeweckt an die Frau und blendet ihn dafür vollkommen aus. „Er ist viel wählerischer, als er anfangs wirkt.“, meint Hyunwoo. Genervt wendet Sungyeol den Blick ab und starrt aus dem Fenster hinaus. Beobachtet die Leute, wie sie mit ihren prall gefüllten Einkaufstüten den Bürgersteig entlang laufen und wünscht sich, er wäre ganz weit weg von hier. Sein Vater will etwas zu ihm sagen, doch Myunghwa greift nach seinem Arm und flüstert ihm zu, langsam aufzuessen, damit sie gehen können. Ihr ist klar, wie zerrissen sich der Koreaner fühlen muss, denn Familie ist in Korea etwas so Wichtiges – und Scheidungen sind eine Seltenheit. Zur selben Zeit laufen Babsi und Woohyun die Einkaufsstraße entlang, als das Mädchen plötzlich stehen bleibt und im Schaufenster sieht, wie ihr die Haare zu Berge stehen. Eifrig beginnt sie, sich einzelne Strähnen in die richtige Lage zu zupfen, als Sungyeol sie verdutzt dabei zu beobachten beginnt. Sie scheint so in ihr Tun vertieft zu sein, dass sie gar nicht bemerkt, dass er sie dabei ansieht, geschweige denn, dass er überhaupt dort in dem Café sitzt. Sungyeol wiederum bemerkt gar nicht, dass Woohyun nicht unweit von dem Mädchen steht. Hyunwoo beißt eifrig an seinem Kuchen ab, während sich seine Frau neben ihm von dem Mädchen beirren lässt, die am Schaufenster steht und an ihren Haaren zupft, als stünde sie vor einem Spiegel. Myunghwa hebt die Hand vor ihren Mund und räuspert sich. Nun wird auch Sungyeols Vater auf sie aufmerksam. „Oh.“, gibt er überrascht von sich, „Ist sie ein aufdringlicher Fan?“ Er sieht seinen Sohn kurz unschlüssig an. „Sollen wir vielleicht die Security rufen?“ Einen Moment lang sieht er sich im Laden um. „Gibt es so etwas hier überhaupt?“ Plötzlich taucht Woohyun auf, schnappt das Mädchen mit einem Griff um den Nacken und schleppt sie mit sich weiter die Einkaufsstraße entlang. Erst blickt Sungyeol noch verblüfft nach draußen, weil er nun auch noch seinen Kollegen gesehen hat, dann meint sein Vater allerdings: „Ich hätte ein anderes Lokal aussuchen sollen, tut mir Leid.“ Anstatt sich aber dabei Gedanken um Sungyeol zu machen, meint er zu Myunghwa: „Ich hoffe, es ist dir nicht unangenehm.“ „Es ist mir unangenehm.“, speit Sungyeol angewidert und wirft seiner Stiefmutter einen wütenden Blick zu, „Wenn sie rausfinden, dass ich nun mit ihr hier unter einem Dach wohne.“ Er sieht seinen Vater an, dabei wird seine Stimme etwas weicher. „Ich suche mein Geschenk aus, ihr zahlt dafür.“ Kurz wartet er einen Moment lang. „Ich gehe schonmal vor.“ Als er sich erhebt und rausgeht, ohne weiter darüber nachzudenken, wie sein Vater die Situation vielleicht findet – aber warum sollte er, der schert sich doch um ihn genauso wenig – dauert es nicht lange, bis ihn seine Stiefmutter einholt und mit ihm reden will. Doch da kommt ihnen ein Taschendieb in die Quere, der sofort nach Myunghwas Tasche greift, die Frau dabei umreißt und so schnell läuft, wie ihn seine Beine nur tragen. Völliges Chaos bricht aus, Hyunwoo stößt hinzu und wenige Sekunden später laufen er und sein Sohn los, um den Handtaschendieb zu stellen. Gerade diskutiert Woohyun mit Babsi darüber, ob sie sich nun tatsächlich Eis, oder doch lieber beide einen Milkshake holen, da schubst der Dieb Woohyun fest. Dieser aber, geübt durch tägliches Training, lässt sich nicht so leicht umwerfen und sieht ihm hinterher, zischt ein abschätzendes Geräusch zwischen den Zähnen. „Er ist ein Dieb! Passen Sie auf!“, ruft jemand durch die Einkaufsstraße – Hyunwoo. Babsi, die das deutlich hört, sieht dem unguten Kerl mit der hellen Jeansjacke hinterher. „Dieb?“, murmelt sie und beginnt im nächsten Moment schon, loszulaufen. „HALTET IHN!“, schreit sie laut. „YAH!“, ruft Woohyun ihr hinterher, „Lauf ihm nicht nach, das ist zu gefährlich!“ Doch er hat in den letzten Stunden genug über sie gelernt, dass er weiß, dass sie das nicht aufhalten wird. In der nächsten Sekunde setzt er sich selbst in Bewegung und sprintet los. Frauen kreischen, als sich der Kerl zwischen ihnen hindurch zwängt. Männer fluchen, als er sie übel zur Seite rempelt. Selbst einen Verkaufsstand wirft er dabei gnadenlos um. Es dauert nicht lange und Woohyun hat Babsi eingeholt, läuft sogar vor ihr. Hyunwoo setzt einen Zahn zu, ist dicht hinter ihnen und hüpft über umgeworfene Hindernisse und Sitzbänke, um den Taschendieb so schnell wie möglich einzufangen. Doch er wird aufgehalten, als er einen verletzten Passanten auf dem Boden liegen sieht und stürzt zu ihm, um erste Hilfe zu leisten. „Alles okay?!“, fragt er atemlos. In der nächsten Sekunde sprintet schon Sungyeol um die Ecke. Er ist ein begnadeter Sprinter, schneller als Woohyun – bloß Hoya kann ihn noch überbieten, wenn man ihn mit seinen Bandmembern vergleicht. Der Dieb stürzt um die Ecke und landet in einer Sackgasse. Woohyun ist derjenige, der als erstes zu ihm stößt, als nächstes folgt Babsi, die gerade noch rechtzeitig einem Schlag mit einem Holzbalken ausweichen kann. Dafür tritt Woohyun dem Kerl saftig gegen das Schienbein und er geht einen Moment lang in die Knie. Den Holzbalken so knapp vor ihrem Auge zu sehen überflutet das Mädchen mit Adrenalin – fast schon ein wenig zu viel, denn ihr wird gerade schummrig und ihr Sichtfeld beginnt ganz sachte zu verschwimmen. „Echt jetzt?!“, keucht Woohyun, als ihn der Dieb um den Kopf packt und ihn so zu erwürgen versucht. Er schwingt sich mit kräftigen Tritten an der Wand rechts von ihm hoch, bis der Kerl mit hohem Schwung nach hinten kippt und Woohyun weich auf ihm landet. Keuchend richtet sich der Kerl auf, da stürzt schon Sungyeols Vater um die Ecke und auf ihn zu. Gekonnt rollt er ihn auf dem Bauch und legt ihm Handschellen an – der Taschendieb hat sich hier eindeutig mit dem falschen Koreaner angelegt, denn Hyunwoo ist begnadeter Polizist. Keine Sekunde später kommt Sungyeol hinzu – gerade rechtzeitig, denn Babsi kippt nun plötzlich um, als erleide sie einen Schwächeanfall. „Hey…“, murmelt er etwas hilflos, versucht sie auf den Beinen zu halten, indem er einen Arm um ihre Schulter legt und ihr Gesäß mit dem linken Knie abstützt, das er dazu etwas anhebt. Sie sieht zu ihm hoch, ihr Blick völlig benebelt. „Regenschirm…“, murmelt sie schwach und sackt in seinen Armen zusammen. Woohyun dreht sich zu ihnen beiden um und springt erschrocken auf sie beide zu. „Wie, du weißt nicht, wo sie sein könnte?“, fragt Junhyung fassungslos und sieht Diana verwundert aus. Zwar war es seine Aufgabe, sie von Babsi fernzuhalten, aber sie so ganz aus ihrem Leben zu löschen? „Naja, wir reden in letzter Zeit nicht viel und wenn, dann nicht über Orte, wo sie eventuell hin flüchten könnte.“, murmelt das Mädchen, während sie näher an Seunghyun rutscht. Der ist in dieser Situation der einzige, bei dem sie sich sicher fühlt. „Sie ist doch immer zu Taekwoon, Doojoon oder Sungkyu gerannt. Da ihr beide aber hier seid, wird sie wohl bei Infinite sein.“, meint der Älteste nun pragmatisch und steht auf. Er wird doch wohl nicht auch noch Mitsuchen? Während sich Leo und Doojoon schon wieder auf den Weg zur Tür machen, steht der Rapper von Big Bang noch etwas verloren im Raum. Sie sollten nicht alle einfach auf gut Glück zur WG von Infinite rasen. Außerdem würden so viele Idols auf einen Schlag zu viel Aufsehen erregen. Entweder, er geht jetzt mit, lässt somit Diana und Junhyung alleine, oder bleibt mit den beiden hier. Wobei, wenn er mitgeht, will seine beste Freundin bestimmt auch mit… „Du bleibst hier.“, sagt er schließlich zu dem Mädchen und geht zur Tür. Warum auch immer, hat er im Moment das Bedürfnis, die beiden Jungs zu begleiten. Es scheint ihm, dass zwischen ihnen etwas schief läuft und auch, wenn es ihn nichts angeht, interessiert es ihn doch. Auch, wenn er es nicht offen zugibt, er ist schon etwas neugierig und Babsi war lange genug seine Mitbewohnerin, dass sie ihm auch etwas bedeutet. „Aber…“, beginnt sie, doch nun zieht sie Junhyung an ihrem Oberarm zu sich. „Du solltest auf ihn hören.“, murmelt er, während die beiden beobachten, wie die drei Männer zur Tür gehen. Diana räuspert sich und wetzt unruhig auf ihrem Platz hin und her. Junhyung beobachtet sie dabei, räuspert sich im nächsten Augenblick, damit sie ihm seine Aufmerksamkeit schenkt. Sie weiß nicht, was sie von ihm halten soll, vor allem wegen der Worte, die Leo ihr vorher noch gesagt hat. Dabei hat sie doch gar keine Ahnung, dass alles so viel mehr bedeutet, als sie momentan überhaupt zu sehen vermag… Junhyung ist eine äußerst loyale Person. Eine der wenigen in diesem Business. Interessanterweise ist jeder von BEAST vertrauenswürdig – in jedem Punkt. Nur vertrauen sie sich oft untereinander nicht, weil sie nach so vielen Jahren Gefahr laufen, sich auseinander zu leben. Nimmt man VIXX, sind hier alle zwar äußerst nett, aber nur 3 von ihnen auch wirklich vertrauenswürdig, wenn es darauf ankommt. Zwei knicken ein und beugen sich, einer von ihnen wird einem in den Rücken fallen. Bei Infinite etwa wird diese Statistik schon drastischer. Von 7 Leuten kann man 2 blind vertrauen, während 2 einknicken, 2 vollkommene Eigenbrötler sind und der letzte unter ihnen wahnsinnig hinterhältig ist. Big Bang ist noch drastischer. Eine Person ist ein Verstoßener – Jiyong. Dann gibt es Seunghyun, dem man in allen Belangen vertrauen kann. 2 weitere in dieser Band sind mit Vorsicht zu genießen, während einer von ihnen gerne den Guten spielt, aber selbst nicht bemerkt, wie verdorben sein Charakter schon längst ist. „Ich denke Mal, du hast ein paar Fragen nach der Szene eben…“, murmelt Junhyung matt. Das hat rein gar nichts mit der SMS von Leo zu tun, die er soeben erhalten hat – in der stand, dass er Diana aufklären soll. „Hast du Schiss vor Leo?“, fragt sie dann einfach, weil sie sonst keinen anderen Gedanken fassen kann. Danach setzt sie sich einfach wieder auf die Couch, weil sie nur ein ganz kleines Bisschen überfordert mit dem Ganzen ist. „Schiss nicht wirklich, aber Respekt. Er kann mir meinen Platz in der Elite streitig machen.“, meint er, versucht währenddessen schon die Erklärung in Worte zu fassen, damit es nicht zu kompliziert wird. „Hast du dich schon mal gefragt, warum es genau so viele Eliteka gibt, wie es gibt? Und warum unbedingt ein dritter Leader gewählt werden musste?“, fragt er und sieht schon, wie das Mädchen nickt. Gut, zumindest hat sie angebissen und ist interessiert. „Fangen wir oben an. Doojoon ist der Sangdan, das bedeutet dass er der Erste der Elite Leader ist, der Anführer, wenn man es so nennen will. Dass es aber keine Diktatur wird, hat er zwei Assistenten, die Josu. Das sind du und Yongguk. Wenn der Sangdan ein Mann ist, dann dürfen keine zwei weiteren Männer die Reihe voll machen, genauso wie es keine drei Frauen als Leader geben kann.“, beginnt er und sieht schon die Fragezeichen in Dianas Gesicht. Vielleicht ist sie wirklich noch nicht bereit für die ganzen Infos, aber wie soll er sie von ihrem System überzeugen, wenn sie nicht mal die Grundlagen kennt. „Der Grund dafür ist es, dass der Sangdan sich einen Partner suchen soll, der oder die sich bei den Kingkas, Leadern und Queenkas umhört. Nenn es Spitzel, aber so krass würde ich das auch nicht bezeichnen. Diese Person soll einfach dafür sorgen, dass das Gleichgewicht in den einzelnen Gruppen aufrecht bleibt und irgendwelche Unstimmigkeiten ausforschen, die den Elite Leadern sonst nicht zu Ohren kommen würden. Die beiden Assistenten müssen dann ein Paar bilden, damit sie sich gemeinsam auf ihre Aufgaben konzentrieren und nicht von irgendwelchem Kleinkram abgelenkt werden.“ „Ist ja krank.“, murmelt Diana, die erst jetzt richtig zugehört hat. Ist ja wie früher in der Monarchie, wo die Prinzessinnen nur verheiratet wurden, um den Reichtum zu vergrößern. „Und dass soll jetzt heißen, ich muss was mit Yongguk anfangen? Er ist Babsis Ex.“, murmelt sie, als ihr der Gedanke kommt und ihr Gesicht spiegelt die pure Entrüstung wieder. Sie mag Gukkie, aber mit ihm zusammen sein, so ganz ohne Liebe? „Früher oder später muss es so kommen. So schlimm ist das nicht. Ihr könnt euren Frust an euch auslassen und im besten Fall lernt ihr euch auch einigermaßen mögen.“, meint er pragmatisch. Lieben ist ein zu großes Wort und er glaubt auch selbst nicht ganz daran, dass so etwas bei den beiden passieren könnte, aber so funktioniert ihre Hierarchie nun mal. „Ich hab aber ernsthaft keine Lust, was mit Yongguk anzufangen.“, murmelt sie verstört und nun weiten sich ihre Augen. „Warte, ihr seid ja auch 2 und 2… Heißt das-“ „Nein.“, sagt Junhyung schnell und blickt nachdenklich durch den Raum. Erst jetzt wird ihm bewusst, dass er sie unbewusst verwirrt hat. „Es gibt eigentlich 5 Elitekas.“, sagt er, „2 Mädchen, 2 Jungs und einen Ersten Elite.“ „Wa-“ „Elitekas heißen, wie du weißt, Geomjeongs. Sie werden zusammengestellt vom Gyoche, dem Ersten Elite.“, erklärt er ihr etwas holprig und überlegt währenddessen, wie er ihr das ansonsten verständlich erklären kann. „Gyoche ist doch Koreanisch für Ersatz.“, sagt sie und spricht das letzte Wort in der englischen Sprache. Junhyung nickt. „Er ist der Stellvertreter vom Ersten Elite Leader.“, sagt er, „Der wird wiederum von dem gewählt und ist an und für sich jemand, der das Zeug zum Leader hat, aber aus irgendeinem Grund keiner sein wollte.“ „Man kann sich doch nicht aussuchen, ein Leader zu sein.“, murmelt Diana, da sie denkt, so einiges über die Welt des K*POP zu wissen. Nun schüttelt der Koreaner den Kopf. „Man kann sich das manchmal sehr wohl aussuchen, weil wird, die Elite in dem Business so einiges mitzureden haben. Wenn wir einem Management nahelegen, die Rollen zu vertauschen, tun sie das in den meisten Fällen.“ Diana öffnet sprachlos den Mund. Sie hört doch gerade nicht richtig… „Empfehlen wir dem Management bei der Zusammenstellung einer neuen Band einen Leader, dann wird es diesem auch vorgeschlagen, einer zu sein. Lehnt er ab, passiert es oft, dass der Sangdan zu ihm kommt und ihm den Posten des Gyoche anbietet.“ „Anbietet… Posten…“, murmelt Diana, „Was springt bitte für die Leute dabei raus, wenn du das schon wie einen eigenen Job beschreibst?“ „So einiges.“, sagt er ernst, „Aber dazu kommen wir noch.“ Er richtet sich etwas auf, fährt sich wirr durch die Haare und will gerade zu reden beginnen, als ihm Diana zuvor kommt. „Warum erzählst du mir das plötzlich alles?“ Wie aus der Pistole geschossen erwidert er: „Weil Leo mir eine Nachricht geschrieben hat, dass ich genau das tun soll.“ Wieder runzelt Diana die Stirn und öffnet sprachlos den Mund. Sie ist so verwirrt. Von Junhyung, von Leo, von dieser Hierarchie. Von allem einfach. „Okay, pass auf.“, meint er und seufzt einen Moment lang, „Ich weiß, das ist viel – und ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich dir das alles erklären soll, das ist nicht die Aufgabe eines Elitekas, einem Elite Leader zu sagen, wie das hier läuft-“ Fluchend wendet er den Blick ab und spricht eigentlich mehr mit sich selbst, als mit Diana. Plötzlich ergreift er eines der Notenblätter, die er mitgebracht hat, dreht es um und hat die weiße Seite hochkantig vor sich liegen. Nimmt einen dicken, schwarzen Stift in die Hand und beginnt, ganz oben einen schwarzen Kreis zu zeichnen. Darin steht das Wort Sangdan geschrieben, Erster Elite Leader. Er macht einen genauso großen Kreis etwas versetzt darunter und zwei gleichgroße Kreise direkt daneben. Eine dicke Linie führt vom Sangdan nach unten, spaltet sich danach in zwei weitere. In diese Kreise schreibt er Josu, Elite Leader. Ein zweiter, dicker Strich folgt – vom Sangdan aus zum seitlichen Kreis, eine direkte Verbindung. Darin schreibt er nun Gyoche, Erster Elite. Diana betrachtet skeptisch das Kunstwerk, das er gerade zu schaffen beginnt. Ein dicker Strich geht vom Gyoche weg, teilt sich in 4 weitere, wo 4 kleinere Kreise gezeichnet werden. In diese schreibt er Geomjeong, also Eliteka. Er beginnt nun plötzlich, eine Pyramide hinter diese Kreise zu zeichnen, danach fügt er einen Teil darunter ein. Elitekader schreibt er ganz groß in diesen oberen Teil hinein. Direkt darunter kritzelt er eilig das Wort Leader, fügt einen weiteren Pyramidenteil hinzu, in den er Wang schreibt, was für die Kingkas steht. Es kommt ein weiterer Teil dran, in den er einen größeren und einen kleineren Kreis zeichnet, die er wieder miteinander verbindet. Geum schreibt er in den großen – was für Golden Queenka steht – und Yeowang für die Queenkas. Kurz räuspert er sich, dann folgen noch zwei weitere Teile der Pyramide und das Blatt ist damit schließlich voll. Der vorletzte Teil wird einfach mit Strichen ausgefüllt, ganz unten steht Choboja. Die Würdelosen, die ihre Titel verloren haben… Einen kurzen Augenblick lang betrachtet er das Kunstwerk, dann folgen ein kleinerer Kreis neben dem Sangdan, den er schwarz ausmalt und der selbige Kreis neben dem Gyoche. Scheinbar haben der Erste Elite und der Erste Elite Leader irgendetwas gemeinsam, das Diana im Moment ja sowas von gar nicht kapiert. „So.“, sagt er und sieht nun zu Diana hoch. „Du musst gut aufpassen, nochmal tu ich mir das nicht an.“, sagt er ernst und sie kann nicht anders, als bloß zu nicken. Was soll sie denn sonst machen? „Die wichtigsten Leute, damit unser System funktioniert, sind diese hier.“, sagt er und deutet auf den Ersten Elite Leader, den kleinen Punkt daneben, den Ersten Elite und – warum auch immer – auf die Chobojas ganz unten in der Pyramide. „Der Anführer, die beiden Personen, die als einzige jederzeit zu ihm durchdringen werden und diejenigen, die all den normalen Leuten hier-“ Er kreist mit der verschlossenen Spitze seines Stifts über den vorletzten Bereich, in den er kein Wort geschrieben hat. „-zeigt, was mit ihnen passiert, wenn sie sich gegen das System auflehnen.“ „Aha.“, gibt sie von sich. Soweit versteht sie das Mal. „GD, dein Ex-Verlobter.“, sagt er und sie zuckt kaum merklich zusammen, „Er hat für mehr als die Hälfte der heutigen Chobojas gesorgt.“ Diana enthält sich vorerst noch, lässt möglichst objektiv diese Worte auf sich einfließen. „Solche Leute haben kein schönes Leben. Sie werden von der Szene nicht beachtet, werden wie Luft behandelt und haben praktisch keine Chance auf ein zwischenmenschliches Zusammensein mit einem der anderen Idols – sie haben nur sich und die anderen Chobojas. Selbst die Beziehung zwischen ihnen und den restlichen Membern der Band leidet oft darunter. Sie treffen sich nur mehr beruflich, reden nur mehr über Berufliches und gehen sonst getrennte Wege.“ „Wie wird man so jemand?“, fragt sie matt. Er schüttelt den Kopf. „Dazu kommen wir noch, keine Sorge.“, sagt er ruhig, „Das ist nicht ganz so simpel, wie du es dir vielleicht vorstellst.“ Nun legt er den Stift auf den Tisch, fängt an, den schwarzen Ring an seinem Zeigefinger zu drehen. „Ich muss dafür wohl mit etwas trockenem Stoff anfangen.“, sagt er und Diana lehnt sich schon zurück. Da ist sie ja Mal gespannt, was da jetzt kommt. Jede Information, um diese verrückte Welt, die doch so auf dem Kopf zu stehen scheint, ist ihr Recht, um es endlich zu verstehen. Zu verstehen, warum hier alle Uhren so anders ticken. Wieso die Leute oft so unglücklich wirken. So verloren… „1992, vor 22 Jahren, begann mit der Gründung von Seo Taiji and Boys die Musikszene in Korea überhaupt so richtig zu existieren.“, sagt er und hebt dabei einladend die Hand, „Du weißt vermutlich, dass dein CEO, Yang Hyunsuk, besser bekannt als YG, eines der drei Mitglieder dieser Gruppe war. Nur 4 Jahre später hat sich die Gruppe aufgelöst, seither macht Seo Taiji alleine weiter und die anderen beiden gingen getrennte Wege. YG gründete sein Musiklabel, ein anderer großer Musiker – JYP – tat es ihm gleich und so begann mit dem SM Entertainment die Ära der drei großen Musikentertainments.“ Diana nickt. Noch findet sie das nicht so trocken, wie er es angekündigt hat. Ganz im Gegenteil – solches Hintergrundwissen ist doch immer wieder sehr nützlich. „Verschiedene Bands folgten in den nächsten Jahren, die sich oft kurz darauf wieder aufgelöst haben. Es ist gar nicht der Rede wert, sie extra zu erwähnen, es waren auch nicht wirklich viele. Vielleicht 3 oder 4.“ Der Rapper räuspert sich und kratzt sich einen Moment lang an der Nase. „1996 hat SM Entertainment die Gruppe H.O.T gegründet, 1997 folgte die Mädchengruppe S.E.S., ebenfalls von SM. Kennst du die?“ Diana schüttelt den Kopf ganz leicht, wenn auch peinlich berührt. Sie ist sich sicher, dass Babsi die Mal erwähnt hat, aber was war mit denen noch gleich? „Du kannst H.O.T mit den Backstreet Boys vergleichen.“, sagt er, „Keine Gruppe hat es vor ihnen geschafft, so durch die Medien zu brechen. Damit ist das heutige K*POP geboren, wenn man so möchte.“ „Oh.“ „S.E.S. waren quasi die koreanischen Spice Girls.“ Wieder hebt er die Hand und tut, als würde er aus dem Fenster deuten. „Frag einen Koreaner nach den 3 bedeutendsten Bands der koreanischen Musikgeschichte und diese beiden Namen fallen, zusammen mit Sechs Kies – den einzigen Konkurrenten, die H.O.T je hatten – und die kannst du im Übrigen mit NSYNC vergleichen, wenn dir das hilft.“ „Das hilft ungemein, danke.“, sagt sie ernst und nickt. Wenigstens kann sie sich so etwas darunter vorstellen. „Die ersten Gruppen in dem Business waren alle sehr, sehr Hip Hop lastig. 1998 wurden dann Shinhwa gegründet – damals fingen sie bei SM Entertainment an, heute ist einer von denen der Chef des TOP Media Labels, bei dem Teen Top und 100% unter Vertrag stehen. Shinhwa sind übrigens noch immer aktiv und sind die am längsten existierende K*POP Gruppe.“ Diana nickt wieder. Das wusste sie sogar schon. „1998 gab es-“ Er überlegt einen langen Moment. „8 Bands, die wirklich wichtig im Business waren.“ Einen Moment hält er Inne, um sicher zu gehen, dass ihm Diana noch folgen kann. „Die Machtkämpfe zwischen den einzelnen Bands waren furchtbar und sind wahnsinnig aus dem Ruder gelaufen, weshalb sich die großen Managements zusammengesetzt haben und beschlossen, ein System einzuführen.“ Jetzt weiten sich ihre Augen. Sie beginnt zu verstehen. „Aber nicht wirklich.“, sagt sie. Junhyung übergeht den Kommentar elegant. „Der erste Elitekader überhaupt bestand bloß aus 3 Personen, alles Leader. Das waren Moon Heejun – heute übrigens Moderator – Eun Jiwon und Eric Mun.“ „Warte.“, wirft Diana nun verblüfft ein. „Ich kenne Moon Heejun.“, sagt sie, „Der war doch Mitglied bei H.O.T.“ Junhyung nickt einmal ganz dezent. „Die Gruppe war doch bei… SM? Hast du doch vorhin gesagt.“ Er schmunzelt ganz leicht. „Ich bin schwer davon angetan, was für ein helles Köpfchen du hast.“, sagt er zu ihr und meint das auch vollkommen so, wie er das sagt. „Keine Sorge, auch dazu kommen wir noch.“ Diana atmet tief durch. Das scheint ja doch komplizierter zu sein, als sie anfangs erwartet hat. „2 Jahre nach der ersten Generation-“ „In welcher befinden wir uns?“ „Hm?“ Diana wedelt mit den Händen. „In welcher Generation befinden wir uns?“ „In der 13.“, sagt er nüchtern und Diana klappt der Mund auf. „Also. 2 Jahre später, wir haben das Jahr 2000, lösen sich Sechs Kies auf und deren Leader Eun Jiwon wird durch Lee Hiyori ersetzt, die vor ihrer heutigen Solokarriere Leaderin der Gruppe Fin.K.L war. Damit ist die zweite Generation eingetreten, aber das ist nicht weiter spektakulär.“ „Ich verstehe.“ „2001 – hier wird’s interessant – haben sich H.O.T aufgelöst, Jewelry wurden gegründet – die kennt man, die sind auch heute noch aktiv – und es gab so einige Skandale mit Prostituierten, weil sich besonders die Jungs sexuell vergnügen wollten. Damals war das das einzige, was sie sich mit ihrem Geld nicht leisten konnten.“ „Also führten die Managements die Datingszene ein…“ Oh. Mein. Gott. „Richtig.“, sagt er und nickt, „Damals aber gab es 4 Boybands, eine gemischte und 4 Girlbands. Du kannst dir vorstellen, wie sexistisch es da zugegangen ist.“ Sie nickt energisch. „Ziemlich, schätze ich.“ „Es wundert niemanden, dass 2002 in der vierten Generation plötzlich 2 Bands komplett aufgelöst wurden. Girlbands. S.E.S. und Fin.K.L wollten nicht länger die Sexobjekte von halbwüchsigen Teenagern spielen.“ „Kann man ihnen kaum verübeln.“, kommentiert Diana mürbe. „Eric Mun war alleine im Elite Kader, damals waren aber auch nicht mehr Leute notwendig, bei so wenigen Gruppen. Erst 2003, als TVXQ gegründet wurden, bekam er von Yunho Gesellschaft.“ „Der ist doch auch von SM.“ Wieder nickt er. „2 Jahre später, gab SM dann den Leaderkader ab, da sie nur Probleme damit hatten und sie keinen Sinn darin sahen. Sie spalteten sich in dem Punkt von den anderen Labels ab, die anderen jedoch sahen genau in dem System die optimale Lösung, wie sie perfekt mit ihren Gruppen zusammenarbeiten können. Da sie aber durch den Ausstieg seitens SM zu wenige Bands hatten, wurden die Eliteabstufungen von den Managements eingeführt, damit sie auch jene zur Elite ernennen können, die keine Leader sind.“ „Ich dachte, das macht die Elite selbst?“ „Damals noch nicht, heute schon.“, erklärt er ihr und Diana nickt wieder. „Der damals Erste Elite Leader war Park Jungah von Jewelry. Unterstützt wurde sie von Kim Kyujong aus SS501 und Kim Yewon, ebenfalls aus Jewelry.“ „Und das sollte ich wissen – weil?“ „Weil 2006 dann der große Umschwung kam, der dir so einiges verständlicher machen wird.“, sagt er und Diana spitzt gespannt die Ohren. „G-Dragon wurde zum Elite Leader ernannt.“ Erstaunt starrt sie ihn an. In diesem Moment ist es das erste Mal, dass sie endlich versteht, was Doojoon damit gemeint hat, als er ihr sagte, Jiyong hätte beinahe alles in den Abgrund gerissen. „Jiyong-“, keucht sie verblüfft. Junhyung mustert sie eine Weile. Weil sie sich nicht weiter rührt, beginnt er zu erzählen – er weiß, dass sie ihm zuhören wird. Besonders jetzt, wo dieser eine Name gefallen ist. „Mit Big Bang und den Brown Eyed Girls, mit SS501, den Wonder Girls und KARA gab es damals schon einige Größen. Es wurden immer mehr und mehr Bands und du weißt, wie es heute – keine 10 Jahre später – jedes Jahr zugeht, dass jährlich viele neue Gruppen kommen und heute bestimmt mehr als 300 Bands ihr Glück im Rampenlicht suchen.“ Sie nickt abwesend, hört aber jedes Wort. „Es wurde immer schwieriger, diese ganzen Leute unter Kontrolle zu behalten und die Labels begannen, in der Elite ihre direkten Ansprechpartner zu suchen, mit ihnen Meetings abzuhalten und ihnen einige wichtige Aufgaben zu erteilen. In den Händen des Elitekaders liegt es, die Szene vor Skandalen zu schützen, mit den CEOs Hand in Hand zu arbeiten, mit ihnen abzustimmen, wann welche Bands ihre Songs rausbringen sollen, damit die potentiellen Größen von den Fans erkannt werden.“ Er schüttelt ganz leicht den Kopf. „Sie haben keinen essentiellen Einfluss darauf, welche Bands es am Ende wirklich schaffen und welche nicht, dafür sind dann die ganz selbst zuständig.“ „Und trotzdem spielen sie eine große Rolle.“, murmelt Diana und sieht ihn abwartend an. „Der… Erste Elite Leader-“, beginnt er und spielt nun wieder mit seinem eigenen schwarzen Ring, „hat den Ersten Elite als seinen Stellvertreter.“ „Ja.“, murmelt Diana, „Sagtest du bereits.“ „Er ernennt den selbst.“ Junhyung sieht sie ernst an. „Ich erkläre dir jetzt, wie es heute läuft, das von früher hat keine Relevanz in dem Punkt.“ Sie nickt und zeigt sich dadurch damit einverstanden. „Nein, ich muss das anders beginnen…“, murmelt er und blick nachdenklich durch den Raum. „Du weißt, es gibt Manager.“ Sie nickt energisch. Wer weiß das nicht. „Ein Manager ist dafür zuständig, Termine zu koordinieren, die Band herum zu fahren und dafür zu sorgen, das alles mit den Shows klappt, in denen sie auftreten.“ Wieder nickt sie. „Das war’s aber auch schon. Mehr machen die nicht. Über dem Ersten Elite Leader steht nur der CEO. Nur sein eigener. Er hat sonst keinen Vorgesetzten. Dabei kann er über Manager entscheiden, kann deren Entlassung bewirken und sogar dafür sorgen, dass ganze Bands aufgelöst werden oder beispielsweise nur einzelne Member gekickt werden, wenn nicht sogar der Leader.“ Jedes einzelne Wort fühlt sich wie ein schwerer Stein an, der ihr mitten ins Gesicht geworfen wird. „Jay Park.“, flüstert sie bedeutungsschwanger. „Dazu-“ „-kommst du noch.“, vervollständigt sie eilig seinen Satz und nickt energisch, „Okay, weiter.“ Informationen, Informationen! Endlich scheint alles einen Sinn zu ergeben – warum alle solche Angst vor Doojoon haben, wieso sie ihn so sehr respektieren. „Er hat 2 Elite Leader als Assistenten, die zusammen seine rechte Hand ergeben. Gibt der Erste Elite Leader einmal sein Amt ab – aus welchem Grund auch immer – rückt automatisch jener Elite Leader nach, der als nächstes nach ihm das Amt begonnen hat.“ „Also ist der Erste Elite Leader quasi… der dienstälteste Elite Leader?“, fragt sie nach. „Genau.“ Junhyung kaut einen Moment lang auf seiner Unterlippe. „In der hierarchischen Stufe direkt unter ihm stehen gleichzeitig die Elite Leader und der Erste Elite.“ „Weil er ein Leader sein könnte.“, spricht sie das letzte Wort lang gedehnt aus. Darauf reagiert er nicht, er ist viel zu vertieft darin, wie er ihr das möglichst unkompliziert erklären kann. „Die beiden Josu sind für alles zuständig, wofür der Sangdan keine Zeit hat. Sie kümmern sich darum, dass regelmäßige Besprechungen zwischen den einzelnen wichtigen Hierarchiegruppen und dem Elitekader stattfinden, bekommen verschiedene Aufgaben vom Ersten Elite Leader zugeteilt und müssen waghalsige Entscheidungen im Vorhinein mit ihm absprechen.“ Sie blinzelt nur ein einziges Mal während all dieser Worte. Als würde sie das davon abhalten, eine dieser tausenden wichtigen Informationen zu verpassen. „Darunter fallen der Titelentzug eines Leaders sowie die Beendigung einer Bindung zwischen einem Leader und einem Träger.“, fährt er munter fort, „Alle weiteren Entscheidungen, wie etwa der Titelentzug eines jeden, der unter einem Leader steht oder auch die Abstufung zum Choboja dürfen du und Yongguk nach einer 6monatigen Probezeit eigenmächtig erteilen.“ Gerade, als sie denkt, das wäre alles schon verstrickt genug, wird es jetzt erst so richtig trickreich. „Eine der Hauptaufgaben der Elite Leader ist im Übrigen die Aufrechterhaltung der Abspaltung der Labels von SM Entertainment – und damit die Aufrechterhaltung der künstlichen Realität.“ „Künstliche Realität?“, fragt sie verdattert nach. Er nickt wieder ernst. „Uns Idols soll durch die Verfeindung zwischen SM Entertainment und den übrigen Labels gezielt vorgegaukelt werden, dass sie ein völlig normales Leben führen. Es soll uns damit leichter gemacht werden, den ganzen Stress zu überstehen, dem wir tagtäglich durch unseren Beruf ausgeliefert sind. Ein Funken Realismus – es weiß ja keiner da draußen, dass das alles von den Managements provoziert wird – wirkt wahre Wunder und lässt Idols zu vollkommenen Wundermaschinen werden.“ Diana starrt ihn fassungslos an. „Du willst mir also sagen, dass SM Entertainment davon weiß und da auch noch mitmacht?“ „Klar.“, erwidert er, „Sie haben davon die Abkapselung ihrer Idols von dieser sexistischen Szene, die sie nicht wollen.“ Junhyung lehnt sich etwas zurück. „Eine völlige Win-Win-Situation, wenn du mich fragst.“ „Naja, aber die Idols wissen doch davon, oder nicht?“ Nun schüttelt er den Kopf. „Nur der Elitekader hat eine Ahnung davon.“, sagt er und ergänzt mit dickem Nachdruck: „Das soll auch so bleiben.“ Diana schluckt schwer. Sie muss das nun erst einmal verarbeiten, was sie da alles gehört hat. „Was ist mit dem Ersten Elite?“, fragt sie, um sich damit nun nicht weiter auseinander setzen zu müssen, „Steht der über mir, steht der unter mir, stehst du unter mir-“ „Ich stehe unter dir.“, sagt er knapp, „Du stehst unter dem Ersten Elite Leader und dem Ersten Elite.“ „Wegen der Probezeit.“ „Nein, auch nach der Probezeit.“ „Aber er ist doch kein Elite Leader?“ „Der Gyoche ist der Stellvertreter des Ersten Elite Leaders. Er hat sämtliche Rechte und Aufgaben, die auch der Erste Elite Leader hat. Besonders, wenn der auf Tour ist, muss er für die Zeit dessen Position vollständig ausführen. Darum ist er auch nie zur selben Zeit, wie der Sangdan auf Tour.“ „Wenn er das nur dann macht, wenn Doojoon auf Tour ist, dann hat er ja sonst nichts zu tun.“, sagt Diana. „Eben nicht.“, erwidert Junhyung, „Weil er die Aufgaben ja trotzdem hat. Doojoon kann nicht immer überall sein, das kannst du dir sicher denken.“ „Wer ist denn über dem Ersten Elite?“, fragt Diana, „Steht Doojoon über ihm?“ Junhyung schüttelt den Kopf. „Er ernennt ihn, kann ihn aber nicht einfach aus dessen Amt entziehen. Das kann nur der CEO. Deswegen hat er ja dieselben Rechte, aber auch dieselben Pflichten. Zusätzlich dazu muss er sich darum kümmern, die Elitekas aufzustellen und darf mit Doojoon als einziger denen ihren Status nehmen und auch als einziger Entscheidungen treffen, ohne davor mit ihm darüber zu sprechen.“ „Wenn der Elitekader doch eigentlich aus 5 Personen besteht, wie soll das dann mit diesen perversen Beziehungen funktionieren, die da herrschen müssen?“, fragt sie und schlingt sich die Arme um die Beine. „Der Erste Elite darf daten, wen er will.“, erzählt Junhyung, „Aber er muss dabei den schwarzen Ring vergeben, wenn es sich um etwas Längerfristiges – sprich um keine einmalige Sache – handelt, da diese Person anschließend zur Choboja wird.“ „Wieso wird die Person das?“, fragt Diana, „Ist das bei den anderen Elitekas auch so?“, fragt sie. „Jap.“ „Krank…“ „Außer, du landest danach bei einem anderen Eliteka. Lässt dich aber der letzte fallen, bist du eine Choboja.“ Junhyung zuckt gelassen mit den Schultern. „Dein Ex-Verlobter hat das Prinzip eingeführt.“ „Wieso wird so etwas Bescheuertes überhaupt beibehalten?!“, fragt sie wütend. „Never touch a running system.“, murmelt er unbegeistert, „Warum soll man etwas beenden, wenn genau das funktioniert und das System aufrecht erhält?“ Diana schüttelt trotz allem verständnislos den Kopf. „Bevor ich es vergesse.“, beginnt er, „Von den Boseogs weißt du. Den Ohrklips.“ Sie nickt. „Wer so etwas trägt und nicht direkt danach einen anderen Leader findet, wird ebenfalls zum Choboja.“ Er nimmt dieses Mal keine Rücksicht auf ihre bestürzte Reaktion – es ist nun mal so. „Die Banji kennst du, unsere Ringe.“ Sie nickt angeschlagen. „Es gibt noch ein Paljji, das ist ein Schutzarmband. Das hat der Sangdan, um es seinem Träger zu schenken, damit dieser für das Spitzeln belohnt wird. Zumindest ist das der Grundgedanke dahinter. Das Armband beschützt den Träger davor, ein Choboja zu werden. Nur einer der beiden oberen Elitekas kann das Armband zurückfordern. Ist aber noch nie vorgekommen, weil es noch nie vergeben worden ist. Und dann gibt es noch die Chein, eine Lederhalskette mit einem symbolischen, alten Schlüssel – den trägt der Erste Elite um den Hals, weil der nicht automatisch der Dienstälteste ist und daher für alle erkennbar sein muss.“ Dann aber trifft es sie wie ein Blitz. Lederhalskette. Erster Elite… Stellvertreter von Doojoon… „Du hast vorhin gesagt, Taekwoon ist Doojoons Stellvertreter.“, stellt sie trocken fest und Junhyung blinzelt sie monoton an. „Hab ich.“, bestätigt er. Und das Karussell an Fragen und wirren Sätzen in ihrem Kopf beginnt zu schwirren. Taekwoon hat genauso viel zu sagen, wie Doojoon. Das erklärt, wieso ständig alle so viel Schiss vor ihm haben. Aber… der schwarze Ring. Babsi hat nie einen getragen. Scheiße. Babsi hatte was mit Taekwoon. Sie hatte was mit dem Ersten Elite. Scheiße. Scheiße, scheiße, scheiße. „Alles… okay?“, fragt Junhyung skeptisch nach und hat dabei die Stirn gerunzelt. Diana starrt ihn nur aus leeren Augen an, die nun ganz glasig werden. Sie hat keine Ahnung, ob er von Leo und Babsi weiß, sie hat keine Ahnung, ob sie ihm die Frage stellen kann, wieso er ihr nie einen schwarzen Ring gegeben hat. „Kommen wir zu uns Elitekas.“, fährt er unschlüssig fort und sieht, wie sie nun zögernd zu nicken beginnt, „Wir sind 4 Personen, die dafür sorgen, dass die Wangs – die Kingkas – ihre Aufgaben erledigen. Außerdem sind wir die erste Anlaufstelle für Kingkas, Queenkas und alle Titellosen – die normalen – wenn es Probleme gibt. Egal welcher Art.“ Sie starrt ihn wortlos an. „Wir dürfen nicht eigenmächtig einen Titelentzug vornehmen und dürfen auch keine Beziehungen zwischen Leader und Träger beenden, tragen das aber als Empfehlung an den Ersten Elite heran. Hält er das für angemessen, beendet er das, wenn nicht – wir haben unseren Job gemacht und es passiert den beiden eben nichts.“ Er zuckt mit den Schultern. „Außerdem müssen wir alle Aufgaben erledigen, die uns der Erste Elite gibt. Machen wir das nicht, sind wir den Job und damit die Anerkennung los. Da der Erste Elite seinen Kader zusammenstellen kann, wie auch immer es ihm beliebt, muss man hier eigentlich ständig um seinen Job fürchten. Der Erste Elite Leader kümmert sich nie darum. Wirklich nie. Der hat genug eigenes Zeug zu tun.“ Diana scheint sich langsam wieder zu fangen. „Wieso die Beziehungen innerhalb des Elitekaders?“, fragt sie mit trockener Kehle. „Wegen der Abspaltung von den restlichen Personen, wegen Machtpräsentation und vor allem weil verhindert werden soll, dass wir uns anderweitigen Beziehungen widmen und so eventuell nicht mehr objektiv genug bleiben.“, zählt er völlig pragmatisch auf. Da sie ihn sehr schockiert dabei anstarrt, fügt er hier noch hinzu: „Es hat nie jemand behauptet, dass es ein leichtes Los ist, ein Eliteka zu sein.“ Sie starrt ihn weiterhin wortlos an und er seufzt etwas. „Wenn der Fall eintritt, dass der Elitekader mit 3 Leadern und 5 Elitekas besetzt ist, tragen die Partner untereinander den eigenen schwarzen Ring am linken Zeigefinger und den des anderen am linken Ringfinger. Das zeigt den anderen Idols, dass das Gleichgewicht herrscht und sorgt dafür, dass sie sich ständig daran erinnert fühlen, sich einem Eliteka nicht zu nähern.“ „Ich verstehe das nicht…“, flüstert sie matt. Warum hat Taekwoon mit Babsi… Nein, das kann doch nicht… Er liebt sie doch. Warum sollte er wollen, dass sie eine Choboja wird? „Wo waren wir stehen geblieben…“, murmelt Junhyung nun weiterhin ganz pragmatisch, „2007, in der 8. Generation des Systems, wurden die Boseogs von den Managements eingeführt, um den Leadern einen höheren Status zu erteilen – damit es sich für die lohnt, den Kopf dafür hinzuhalten, wenn die Leute der eigenen Band was Falsches machen. Außerdem sind die Queenkas von den damaligen 3 Elite Leadern eingeführt worden, um Anreize zum Daten innerhalb der Szene zu schaffen – es gab damals schon wieder üble Skandale mit Call Girls, Nachtclubs und naja… so Zeug eben.“ Diana folgt ihm, keine Rede. Ihre Gedanken kreisen dennoch um diese Fragen von vorhin. „2008 beschloss der Elitekader in der 9. Generation, dem Jay Park im Übrigen beitrat, Wangs und Chobojas einzuführen. Damit begann die Abspaltung von SM Entertainment gegenüber der Szene, so wie es heute noch der Fall ist. 2009, wir haben hier noch immer die 9te, begannen die Streitigkeiten zwischen GD und Jay Park.“ „Nein.“ Damit wären dann die vorigen Gedanken weg. Luft. Finite. „2010 verlässt Jay Park offiziell die Gruppe 2PM aus eigenem Willen, wird aber durch einen Putsch seitens GD gekickt. Jungah wird von ihm vom Thron getrieben. Dann aber schaufelt er sich sein eigenes Grab.“ „Wa…warum?“ „Weil er Doojoon zum Elite Leader ernennt.“ Ein weiteres Mal weiten sich ihre Augen. Ob das nun etwas Gutes oder etwas Schlechtes bedeutet, sie kann es noch nicht sagen. „Die Unstimmigkeiten in den obersten Reihen sind in der Szene deutlich zu spüren und der Kader beginnt, die Golden Queenkas einzuführen und die Anzahl der Kingkas an die weiblichen Leaderinnen anzupassen.“ Auf ihren fragenden Blick hin stoppt er die zeitliche Aufstellung und erklärt ihr: „Kingkas sind in erster Linie dafür ernannt, dass sich weibliche Leaderinnen eher an sie halten, als sich mit titellosen Jungs die Zeit zu vertreiben. Ansonsten würden ständig neue Chobojas hervorgehen und das wollen wir ja nicht. Wir brauchen normale Idols ohne Titel, um das System aufrecht zu erhalten. Außerdem haben die Kingkas die wichtige Aufgabe, auf die Träger aufzupassen, da dies in beinahe allen Fällen etwas Längerfristiges wird und die Träger in früheren Fällen oft Mobbingopfer noch während der Zeit wurden. Außerdem wegen die Kingkas werden von uns Elitekas gezielt angestachelt, um die Anfeindungen gegenüber SM Entertainment aufrecht zu erhalten – damit das trotzdem im System verankert bleibt.“ „Aber dann werden die Kingkas doch auch zu Chobojas.“ „Nein, Kingkas nicht. Dafür gibt es sie, um etwas Besseres zu sein.“ Diana runzelt die Stirn. „Was sind dann Golden Queenkas?“ „Jungfrauen.“, erwidert er knapp und wippt unruhig hin und her. „Queenkas sind nur welche, solange sie nicht mehr als 3 verschiedene Jungs hatten, danach verlieren sie ihre Exklusivität, werden aber keine Chobojas – vorausgesetzt, sie lassen sich nicht mit einem von denen ein oder landen bei keinem Eliteka oder Leader und werden danach von ebendiesen Gruppen fallen gelassen.“ Er lässt ihr gar keine Gelegenheit, eine Frage zu formulieren. „2011 sind wir in der 11. Generation.“, fährt er fort, „Die Banjis werden von den Managements eingeführt, genauso wie die Vorgabe eines vollständigen Elitekaders. Davor wurde immer wieder festgestellt, dass weniger als 4 Elitekas die Menge an Idols, die wir hier bereits haben, unter Kontrolle halten kann.“ Junhyung beginnt nun aus dem Blatt vorhin einen Papierflieger zu falten, während er weiterspricht. „2011 ist eine Menge negativer Dinge in GDs Leben passiert, wie du vielleicht weißt. Mal davon abgesehen, dass So Hee seine Trägerin war und ihre Aufgabe mehr schlecht, als recht gemacht hat, betrügt sie ihn und es fällt den Fans auf, dass die beiden was miteinander haben. Nur durch absolutes Totschweigen haben wir das damals geschafft, den Skandal weg zu kriegen.“ Er nickt vielsagend mit dem Kopf. „Dann kommt er damit, Sunye und Donghyun gegen Jahresende von ihren Posten zu reißen, weil sie sich gegen ihn auflehnen und macht ständig Party, raucht Marihuana und wird immer wieder alkoholisiert fotografiert. Er hat damit den Ruf der gesamten Szene gefährdet.“ „Warst du damals schon ein Eliteka?“ Er nickt andächtig. „Seit wann ist Leo dabei?“ „Seit VIXX 2012 gegründet worden ist. Also seit 2 Jahren.“, erwidert er, „Er kam mit der 12. Generation, direkt nachdem Doojoon es geschafft hat, GD von seinem Trip runter zu holen – selbst, wenn das bedeutet hat, dass er ihn zum Choboja machen musste.“ Sprachlos folgt ihm Diana nun wieder. „Anfangs hat er mich, Myungsoo, Gain und Gayoon aufgestellt, hat aber dann Myungsoo gekickt, weil er ihm zu hinterhältig war.“ Diana gibt einen tiefen Seufzer von sich. „Es ist also… Ein System, das darauf basiert, den Idols etwas davon vorzumachen, dass sich doch bloß alles um Sex dreht, während sich 8 Leute darum kümmern, dass überhaupt alles funktioniert. Er nickt. „Dass die Leute Disziplin zeigen, ihr Bestes in ihrem Beruf geben, der Welt zeigen, was sie alles drauf haben – und dabei die perfekten Vorzeigestars bleiben, die süß, naiv und unschuldig sind.“ Tears Woohyun stapft langsam durch die Straßen, ein Schritt nach dem anderen. Das Mädchen, das nur wenige Zentimeter kleiner ist als er, hängt auf seinem Rücken und mit Mühe behält er sie auch dort. Gerade deshalb, weil er nicht so viel größer ist, als sie selbst und auch noch die paar Einkaufstüten zu tragen hat, sind seine Schritte so schwerfällig. Schließlich bleibt er stehen, weil er ihre Stirn an seinem Hinterkopf spürt. „Ich bring dich um, wenn du mich da hinten ansabberst.“, sagt er. „Okay…“, nuschelt Babsi völlig fertig, setzt aber ein düsteres Grinsen auf und streckt gerade ihre Zunge über die Lippen, als… „Nimm die Zunge sofort wieder rein!“ Erstaunt starrt sie Woohyun an und fragt sich, woher er von ihrem Vorhaben wissen kann – es ist nirgendwo ein Spiegel zu sehen. Dann aber gibt sie sich mit dem Gedanken zufrieden, dass er wohl genauso gemein denkt, wie sie. Er setzt sich in Bewegung und schlendert weiter die Allee entlang. „Wann gehst du eigentlich wieder nach Hause?“, fragt er sie. „Ich sollte heute vielleicht…“, murmelt sie. Der Koreaner kaut auf seiner Unterlippe herum. „Du kannst doch… dein Handy holen und ein wenig Zeug, dann kannst du mit zu mir und dort übernachten.“, schlägt er vor. Als eine Weile lang nichts von ihr als Antwort kommt, fügt er schnell hinzu: „Ich meine nur, weil du doch auch alleine wohnst und du scheinst nicht gerade glücklich zu sein.“ „Warum lebst du alleine mit deiner Großmutter?“, platzt es nun aus ihr heraus. Jetzt zögert er einen Moment lang, räuspert sich und setzt sie schließlich neben sich ab. Sie schlendert nun neben ihm die Allee entlang und er beginnt ihr zu erzählen: „Meine Eltern haben sich getrennt, als ich ganz klein war. Ich hab sie seitdem nie wieder gesehen.“ „Oh.“ Sie sieht ihn einen langen Augenblick lang an. „Das tut mir Leid für dich.“, sagt sie und er zuckt nur gelassen mit den Schultern. Ist ja nicht erst seit gestern so für ihn. „Ich hab nicht viele Freunde.“, sagt er, „Auch, wenn ständig jedes Mädchen mit mir ausgehen will, hab ich nicht wirklich wen, den ich auch in meiner Freizeit viel sehe. Meine Oma ist die einzige Verwandte, die ich habe.“ Energisch zeigt sie mit dem Finger auf sich selbst. „Du hast jetzt mich.“, sagt sie ernst und Woohyun gibt ihr ein mattes Schmunzeln zurück. „Ich bin ab sofort deine große Schwester.“, beschließt sie und der Koreaner neben ihr grinst breit, „Wann immer wer gemein zu dir ist, dann sag es mir und ich beiße denjenigen in den Arm!“ Jetzt beginnt er, sie auszulachen. Mit zu Fäusten geballten Händen dreht sie sich zu ihm. „Was denn? Ich mein das todernst.“, sagt sie, „Ich kann auf dich aufpassen, ich hab genug Doramas gesehen, dass ich weiß, wie so etwas funktioniert.“ „Aha.“, entgegnet er breit grinsend, „Und wie soll ich dich dann nennen? Noona ist doch langweilig.“ Er schüttelt den Kopf. „Du bist weiterhin die verrückte Perverse.“ „Ich bin nicht pervers.“, erwidert sie stur. „Aber du hast keine Ahnung von Männern.“, sagt er ganz platt und seufzt im Anschluss. „Das kriegen wir auch noch hin.“, sagt er nun ernst, „Wenn ich mit dir fertig bin, liegen sie dir alle zu Füßen. Ich kann ja keine große Schwester haben, die nicht bei den Jungs so beliebt ist, wie ich es bei den Mädels bin.“ Sie rümpft die Nase und beschleunigt ihren Schritt, worauf er nur zu kichern beginnt. „Yah.“, sagt er und drückt ihr mit der flachen Hand gegen den Kopf, um sie etwas zu schubsen. Sie schlendern zu ihrer Wohnung und da der Weg nicht gerade ein kurzer von hier aus ist, hätten sie besser ein Taxi nehmen sollen. „Nein, sie ist nicht hier.“, sagt Sungkyu und wirft Leo einen abschätzenden Blick zu. Er hat nicht vor, noch einen Schlag von ihm zu kassieren und hält pro forma einen Sicherheitsabstand. Doojoon seufzt frustriert und folgt dem Leader von Infinite in die WG der Jungs, nachdem ihn dieser freundlich reinbittet. Kurze Zeit später sitzt er mit einer kleinen Wasserflasche auf dem Sofa, Leo neben ihm. Myungsoo sitzt bei ihnen und wirft Taekwoon immer wieder einen Blick zu. Er weiß, dass er es sich unlängst mit ihm verscherzt hat – aber er hat durch Junhyung noch immer Kontakte in die Elitereihe und hofft darauf, den Posten eines Tages wieder zu erhalten. Nicht zuletzt deshalb hat er alle Informationen, die er jemals bei irgendwelchen Shows über Diana sammeln konnte, an BEASTs Rapper herangetragen. Sungkyu bringt den beiden Elitekas je eine Flasche Vitamin Water und setzt sich zu ihnen. „Was hat sie denn angestellt, dass ihr sie alle sucht?“, fragt er, „Soweit ich weiß, hat sie doch eine eigene Wohnung.“ „Dort ist sie nicht.“, erwidert Doojoon wesentlich freundlicher, als Leo mit allen hier spricht. „Ich kann sie gerne Mal anrufen.“, schlägt Infinites Leader vor. „Sie geht nicht an ihr Telefon, das hat sie nicht dabei.“, antwortet Doojoon wieder, „Angerufen habe ich sie ja selbst schon.“ „Soweit ich weiß, ist sie mit ihren Problemen immer sofort zu Taekwoon gelaufen.“, sagt Sungkyu nun und wagt es gar nicht, VIXXs Main Vocal dabei anzusehen, als er diese Worte von sich gibt. „Tja, dieses Mal eben nicht.“, sagt Doojoon fast schon etwas schuldbewusst und wirft seinem Kollegen einen kurzen Seitenblick zu. Der fixiert starr den Glastisch, der vor ihnen steht, während er die Flasche in seinen Händen dreht und unruhig damit hantiert. „Sonst habe ich auch keine Idee, wenn ihr schon bei Diana und Seunghyun wart.“, sagt er. Doojoons Handy gibt im nächsten Augenblick ein Geräusch von sich, das eine SMS meldet. Babsi ► Doojoon Sorry, ich war die Nacht nicht zu Hause! >_<; Ich muss was erledigen und ruf dich dann an. Gleichzeitig betritt Sungyeol die WG der Jungs und wirft wutentbrannt die Tür seines Zimmers ins Schloss, ohne auch nur irgendjemandem zu grüßen. Sein Leader starrt ihm mit offenem Mund hinterher, während Myungsoo plötzlich einwirft: „Sungkyu hat mit ihr geschlafen.“ Infinites Leader starrt den Sänger entgeistert an. „Myungsoo-“, faucht er sofort. „Das weiß ich längst.“, kommentiert Doojoon gleichgültig und hebt sein Handy hoch, „Sie hat sich gemeldet. Falscher Alarm.“ Taekwoon allerdings ist nicht ganz so unberührt davon und starrt den Koreaner an, als ginge er jeden Moment auf ihn los. Doojoon ist längst in Alarmbereitschaft, um ihn jederzeit zurück zu halten und zu verhindern, dass er nochmal auf ihn losgeht. Egal, ob er von Dongwoo aufgehetzt wurde oder nicht. Und egal, ob Taekwoon zu dem Mädchen gemeint hat, dass sie die Entscheidung letztlich selbst treffen muss. Sungkyu hat es am Ende gewusst, dass sie zu Leo gehört und hat dennoch mit ihr geschlafen, noch während er auf Tour war. Banji hin oder her. Man fasst kein Mädchen an, das einem Eliteka gehört. „Dein Boseog wird der erste sein, auf den ich mich freue, ihn dir wegzunehmen.“, murmelt Taekwoon nun gefährlich ruhig, „Erlaube dir einen einzigen Fehltritt. Und du bist ihn los.“ Doojoon sieht den Koreaner mit gehobener Augenbraue an. Was soll er denn groß sagen? Er hat doch selbst einen persönlichen Rachefeldzug hinter sich, der sogar noch auf dessen Kosten ging. Da kann er ihm das jetzt nicht verbieten, wegen einer Lappalie einen Titelentzug vorzunehmen. Was sie Elitekas machen, wird vom Management sowieso nie hinterfragt. Noch einmal öffnet sich die Eingangstür zur Wohnung der Band und bekannte Stimmen hallen durch den Raum. „Before The Dawn.“, ertönt es von Babsi und sofort wirft Doojoon dem Koreaner neben sich einen vielsagenden Blick zu. „Ach komm schon, das ist doch uralt.“, kommt es nun von Woohyun, der mit vollem Mund das Wohnzimmer betritt, den anwesenden Personen zunickt und direkt durch in die Küche schlendert. Das Mädchen hinter ihm schlüpft gerade in ihren neuen Hoodie und sieht daher keinen der Anwesenden, während ihr die verblüfft dabei zusehen, wie sie alle anderen getrost ignoriert. „Darum ist es doch so gut.“, erwidert das Mädchen in der Küche. Woohyun öffnet den Kühlschrank und kramt darin nach etwas zu trinken, drückt ihr was in die Hand und nimmt sich selbst was. „Aber wenn du schon so meinst, ich finde alles gut, wo Sungkyu viel singt.“ Der Koreaner wirft ihr einen nüchternen Blick zu. „Was denn?“, quiekt sie ein wenig. „Du bist so armselig.“, erwidert er. „Bin ich nicht.“, quengelt sie und drängt sich an ihm vorbei zum Kühlschrank, weil sie dort gerade leckere Schokolade erblickt hat. Noch während sie danach greift, meint sie: „Er hat eben eine einzigartige Stimme.“ „Ne einzigartige Stimme haben auch Daehyun von B.A.P und Leo von VIXX.“, sagt er, „Genauso wie dein Freund sie hat und Diana eine hat.“ „Mein Freund?“, wiederholt sie verwirrt. „Ich rede von Yoon Doojoon, du Trottel!“ „Oh.“ Er schnappt ihr ein großes Stück Schokolade weg, ehe sie es sich in den Mund schieben kann. Als sie ein genervtes Geräusch von sich gibt, meint er gelassen: „Du kriegst doch nur nen fetten Arsch davon, weil du zu faul bist, etwas für deinen Körper zu tun.“ Mit der flachen Hand schlägt er sich gegen den Bauch. „So kriegst du nie nen Sixpack.“ „Ich will doch gar keinen Sixpack.“, erwidert sie steif und schiebt sich etwas davon in den Mund. Woohyun sieht ihr amüsiert dabei zu und noch während sie kaut, kommentiert sie: „Was ist mit Destiny, das ist doch ein toller Song, der zeigt, was Infinite drauf hat.“ Nun seufzt er und lehnt sich gegen den geschlossenen Kühlschrank. „Erstens. Nein. Zweitens. Nein. Und überhaupt – ich kann den Song nicht mehr hören. Also nein.“ „Aber ihr singt den doch beim KBS Song Festival.“, murmelt sie mit gerunzelter Stirn. Ächzend wirft er den Kopf zurück. „Erinnere mich nicht daran…“ „Was wird das hier…“, kommt es nun von Sungkyu, der zu ihnen in die Küche kommt. Beide drehen sie ihm sofort den Kopf zu. Er wirkt nicht gerade begeistert darüber, dass sie hier in der Küche stehen und lautstark darüber diskutieren, was Woohyun alles daran nervt, ein Idol zu sein. Vor allem nicht bei den Gästen, die im Wohnzimmer sitzen – wobei keiner der beiden die so wirklich registriert hat. „Ich hole Sachen von mir.“, sagt Woohyun, „Das ist anstrengend, ich muss dazu was essen.“ Es ist seine natürliche Art, Sungkyu gestenlos den Mittelfinger zu zeigen, wenn er das so sagt. „Mir wäre es lieber, du bleibst hier in der WG.“, sagt Sungkyu, „So wie die anderen auch.“ Sungyeol schiebt sich an ihm vorbei und schiebt das Mädchen und Woohyun zur Seite, öffnet nun als nächstes den Tempel des Essens und sieht dann misstrauisch zu Babsi und ihren Händen. „Das ist meine.“, murmelt er nur düster. „Du sprichst ja.“, stellt sie völlig bestürzt fest und Sungyeol starrt sie nur nüchtern an. Woohyun wedelt wirr mit den Händen. „Ohhhhh, Regel Nummer eins, verärgere Sungyeol nicht.“ „Warum nicht?“, fragt sie, während der Kerl sie schon durch die Tür schiebt und mit ihr im Wohnzimmer steht. Jetzt sieht sie Taekwoon und Doojoon und grinst sofort breit. Warum auch immer – aber sie freut sich, Leo zu sehen. So plötzlich und unerwartet. Doojoon mag sie ja ohnehin. „Weil der Typ n richtiger Kingka ist.“, meint der Sänger unterschwellig und sieht nun ausdruckslos zu den beiden rüber, „Mit all dem Ichbringdichumwenndumichnurschiefansiehst Getue und mit diesem ganzen WagesbloßnichtmichanzusprechenichbinwasBesseresalsdu Gehabe.“ Nun neigt er den Kopf. „Genau wie unser Myungsoo da drüben, nur ist der obendrein noch ein ganz schönes Arschloch.“ „Ach was.“, erwidert sie und dreht sich zu Sungyeol um. Der ist ihnen ins Wohnzimmer gefolgt und wirft ihnen einen ganz unbegeisterten Blick zu. „Er hat mir seinen Schirm gegeben, das war nett.“ Nun beißt sie sich auf die Unterlippe. „Der ist übrigens ein wenig kaputt gegangen gestern.“ Sungyeol seufzt nur. „Aus dem Weg.“, murrt er und geht an ihr vorbei zu seinem Zimmer, nimmt sich dort seine Tasche und will schon wieder zur Tür, als Sungkyu ganz hektisch hinter ihm her eilt. „Wo willst du hin, du sollst hierbleiben.“, sagt er ernst. „Du kannst mich was.“, erwidert Sungyeol, „Mein Vater besteht drauf, dass ich in meinem beschissenen Zuhause übernachte, für wer weiß wie lange. Wir sind keine Babys mehr, ich muss hier nicht in der WG bleiben.“ „Wenn ich es dir sage, dann schon.“, erwidert Sungkyu mit hochrotem Kopf. Wie kann er es wagen, ihn so vor zwei Elitekas bloßzustellen! „Ach wirklich?“, erwidert Sungyeol zynisch, „Müssen wir etwa proben, um Destiny zu schaffen?“ Der Leader beißt fest die Zähne zusammen, sein Kiefer verspannt sich völlig. Danach verschwindet Sungyeol und lässt lärmend die Wohnungstür hinter sich ins Schloss fallen. Warum sollte er sich von Sungkyu mehr sagen lassen, als vom eigenen Vater? Sungjong kommt direkt danach aus dessen Zimmer und flucht, warum zum Teufel hier alle so laut sein müssen. Wirklich ein toller Eindruck, den die Jungs hier bei den beiden hinterlassen… „Hat der seine Tage oder was?“, fragt Babsi knapp. „Manchmal.“, erwidert Woohyun eher fragend, als feststellend. „Wie auch immer.“, sagt Doojoon nun und erhebt sich, „Ich hab genug gesehen, ich verschwinde.“ Mit einem auffordernden Blick sieht er zu Babsi rüber. Die blinzelt ihn einige Sekunden lang recht planlos an, bis sie dann zu verstehen scheint. „Soll ich mit?“, fragt sie und Doojoon nickt daraufhin nur. Letztendlich macht sie sich mit Woohyun aus, dass er ihr eine SMS schreiben soll, damit sie seine Nummer hat und Taekwoon nimmt ein Taxi, um nach Hause zu kommen. Vorher führt er noch ein kurzes Gespräch mit Doojoon unter 4 Augen – in dem sie unter anderem darüber reden, dass Doojoon nicht möchte, dass VIXX beim 2013 KBS Song Festival auftritt und dass sich Leo in den nächsten Tagen bis zum Meeting mit den CEOs besser von Babsi fernhalten sollte… Doojoon lässt es ihm über, ob er Junhyung weiter an Diana angesetzt lässt oder es selbst in die Hand nimmt – jedenfalls will er die verbleibenden Tage nutzen, um einiges mit dem Mädchen zu erledigen, das eine sehr verträumte Weltansicht hat. „Wo warst du?“, fragt Doojoon ruhig, als er in ihrer Wohnung steht und sie dabei beobachtet, wie sie aus welchem Grund auch immer ihre Schuhe zu sortieren beginnt. „Bei Woohyun.“, erwidert sie. „Warum?“, will er wissen. „Weil…“ Sie schiebt ein Paar nach dem anderen im Schrank herum, bis der Leader nach ihrem Oberarm greift und sie dazu bringt, sich zu ihm zu drehen, ihn anzusehen. „Warum?“, wiederholt er sanft, aber mit Nachdruck. Sie beginnt, unruhig auf ihrer Unterlippe zu kauen. Ihr ist klar, dass Kikwang Ärger bekommen wird, wenn sie ihm sagt, dass er gestern hier war – und ihr ist klar, dass er kaum begeistert sein wird, wenn sie ihm von ihrem dämlichen Einfall erzählt, sich vielleicht umzubringen. Heute fragt sie sich ja selbst, was sie da geritten hat, das überhaupt zu versuchen. Ganz langsam beginnt sie den Kopf zu schütteln. „Ich will nicht-“, beginnt sie, doch er kommt ihr zuvor. „Okay.“, sagt er und seufzt etwas. Es gibt wesentlich wichtigere Dinge, die er mit ihr klären muss. „Hat dir Taekwoon Mal ein Armband geschenkt?“, fragt er. Sie nickt zögernd, fragt sich, wo sie das Ding hat, aber es muss definitiv hier wo sein. „Gib es mir.“, flüstert er leise und sie schiebt sich an ihm vorbei, um danach zu suchen. Eine Schublade nach der anderen öffnet sie, bis sie eine kleine Kiste findet, in der sie das hübsche Ding aufbewahrt hat. „Warum fragst du danach?“, sagt sie und hält es ihm ohne zu zögern hin. Doojoon blickt von ihren Augen zu ihrer Hand, in der das silberne Schmuckstück liegt. Betrachtet es nachdenklich, wie es in ihrer Hand liegt und die einzelnen Anhänger daran funkeln. Es sind mehrere kleine Plättchen, versehen mit den einzelnen Bandlogos. Sie dachte ursprünglich ja, dass Leo das für sie extra hat anfertigen lassen, weil sie so ein Fan von koreanischen Bands ist. Dabei sind hier die bedeutendsten Bands verewigt, die den meisten Einfluss in das System hatten. Big Bang, BEAST, Infinite, VIXX, 2PM, Wonder Girls und noch einige mehr. Er hebt seine Hand und nimmt es an sich, lässt es in seiner Hand liegen und betrachtet es weiter. „Wann hat er dir das gegeben?“, fragt er ruhig und lässt nun die Hand sinken, in der er es hält. „An meinem Geburtstag letztes Jahr.“, sagt sie und sieht ihn verblüfft an. Doojoon hebt den Blick zu ihr und spielt mit den Anhängern, die dabei etwas zu klimpern anfangen. „Wart ihr da schon zusammen?“ „Wir waren nicht-“ „Ich will wissen, ob ihr da schon Sex hattet.“, korrigiert er sich augenblicklich, klingt dabei aber ausgelaugt. Er hat keine Lust, jetzt noch so eine Diskussion mit ihr zu führen. Nicht, nachdem er schon so viel Zeit verloren hat. Sie stockt etwas, weil sie nicht mit so einer direkten Frage gerechnet hat. Dann schüttelt sie den Kopf. „Nein. Da… war ich noch mit Yongguk zusammen…“, murmelt sie kleinlaut. Der Leader nickt mit ernstem Blick, geht rüber zu ihrem Sofa und setzt sich, wo er nun beginnt, den Verschluss zu öffnen. „Komm her.“, fordert er höflich und wartet, bis sie bei ihm sitzt. Er hält ihr die offene Hand hin und fordert sie auf, ihm ihre linke Hand zu geben. Dann schiebt er ihr das kalte, schwarze Metall an den Zeigefinger. „Das müsste deine Größe sein.“, sagt er leise, „Ich hab extra mit deinem Manager gesprochen.“ Erstaunt mustert sie das Ding an ihrer Hand. Wahnsinn, wie einschüchternd es mit einem Mal wirkt, so etwas selbst an der Hand zu tragen. „Wieso?“, fragt sie nur und sieht, wie er nun beginnt, an den einzelnen Gliedern des Armbands zu ziehen. „Was machst du da?“ Doojoon mustert das Schmuckstück konzentriert. Es ist die richtige Entscheidung… „Du sollst das nicht an deiner Hand tragen.“, sagt er ernst und wirft ihr einen kurzen Blick zu, ehe er die einzelnen Plättchen mit den Bandlogos in einem komplizierten Vorgang aus ihren Fassungen drückt. „Warum machst du das kaputt?“, fragt sie bestürzt, da es immerhin ihr gehört. „Wenn ich es nicht tragen soll, dann ist das okay, aber mach es nicht-“ „Es gehört nicht dir.“, sagt er leise und drückt das letzte Emblem aus dessen Fassung. Nachdem er zu ihr hochsieht und den Ausdruck in ihren Augen bemerkt – wie schockiert und verwirrt sie über sein Verhalten ist, sagt er: „Das ist das Paljji.“ „Du meinst, das war das Paljji.“, gibt sie trotzig zurück und starrt ihn aus wässrigen Augen an. „Was soll das überhaupt sein?“, will sie dennoch wissen. „Es gibt verschiedene Schmuckstücke in unserem System, die jeden an ihren Platz erinnern. Dein Boseog besagt, dass du zur Choboja wirst, nachdem er dir abgenommen wird und du nicht innerhalb von einem Monat den eines anderen Leaders erhältst.“, erklärt er ihr, während sie ihm wortlos folgt, „Da die CEOs nun darauf drängen, dass wir den Elitekader voll besetzen, musst du nun den Ring tragen, so leid es mit tut.“ Mit diesen Worten greift er nach ihrer linken Hand und dreht das Stück, um zu sehen, ob er auch wirklich nicht zu eng ist und gleichzeitig nicht einfach runterrutschen wird. „Du musst ihn immer tragen, wenn du unter Idols bist oder an die Öffentlichkeit gehst. Am besten, du nimmst ihn nur ab, wenn du schläfst… oder zum Duschen.“ „Was ist, wenn ich ihn nicht trage?“, fragt sie rein der Neugierde halber. Doojoon betrachtet sie. „Es ist ein Verstoß gegen unsere Regeln.“, sagt er, „Ich will dich nicht bestrafen müssen, weil ich weiß, dass du ein braves Mädchen bist.“ Sie sieht ihn noch immer verbittert an. „Was, wenn ich ihn nicht tragen will?“, fragt sie. Er dreht sich etwas zu ihr, befeuchtet seine Lippen und beginnt nun, wie so oft, ihre Haare zu sortieren. „Ich mach dir einen Vorschlag.“, sagt er, „Wann immer du etwas tust, das ich dir als Aufgabe gebe, bekommst du was dafür.“ „Und was bekomme ich dafür, den Ring zu tragen?“, fragt sie mürbe und sieht ihn aus kleinen Augen an. „Was möchtest du denn?“ Schulternzuckend lässt sie ihren Blick durch den Raum gleiten. „Ich will ein Autogramm von EXO.“, sagt sie kleinlaut. Das will sie wirklich, schon seit sie das erste Musikvideo von denen in B.A.Ps WG gesehen hat. Ihr ist klar, dass er das überhaupt nicht gerne hört und deshalb sieht sie ihn an. Er betrachtet sie, lässt seine Hand auf ihre sinken und umschließt damit ihre Finger, wo er ganz langsam mit dem Daumen über ihre Haut streicht und dabei immer wieder ihren Ring berührt. „Okay.“, sagt er leise und hebt mit der anderen Hand ihr Gesicht zu seinem. Sie erstarrt, weil sie nicht mit dieser Antwort gerechnet hat. „Ist das jetzt wieder sowas, das du mir durchgehen lässt, weil du dich für was entschuldigen willst?“, fragt sie und deutet mit einem Kopfnicken auf das Armband, das in seinen einzelnen Teilen vor ihnen auf dem Tisch liegt. Doojoon betrachtet sie monoton, senkt dann einen Moment lang seinen Blick zu dem Schmuckstück und neigt den Kopf wieder zu ihr. „Nein, es ist deine Belohnung, dass du den Ring trägst. Für jedes Mal, den du ihn trägst, wenn du bei einem Konzert erscheinst, bekommst du von jemandem ein Autogramm. Ich gehe selbst mit dir zu demjenigen hin, wenn du ihn fragst.“ Ihre Augen weiten sich aufgeregt. „Ich krieg von jedem von SM Entertainment ein Autogramm?!“ „Von jedem, den du willst.“, sagt er ernst und nickt, „Ich sag dir, wie das läuft.“ Sie nickt energisch, ein Strahlen sondergleichen breitet sich in ihren Augen aus. „Du sagst mir im Vorhinein, von wem du ein Autogramm willst. Verstößt du gegen unsere Abmachung, wirst du nie eins von demjenigen haben dürfen.“ „Okay.“, sagt sie. Das klingt fair in ihren Augen. „Noch etwas.“, sagt er und deutet mit einem Kopfnicken auf das Armband am Tisch. „Hm?“ „Wer einen schwarzen Ring trägt, ohne ein Elite zu sein, wird automatisch zum Choboja.“, sagt er langsam und mit ruhiger Stimme. Als er das sagt, ist es, als sinkt ihr das Herz sonst wo hin. „Warum sagst du mir so etwas…“, flüstert sie entrüstet und starrt ihn fassungslos an, „Vor allem… warum erst jetzt?“ Er senkt mürbe seinen Blick. „Vermutlich war es mir im ersten Moment egal.“, sagt er ehrlich, was ihr aber umso mehr wehtut. „Da die Elite Leader, also Diana und Yongguk, bald den Ring des anderen an ihrem Zeigefinger tragen und das im Elitekader genau so ist, wenn es einen vierten Elite gibt, bleibt nur Taekwoon, der dir anschließend einen Ring geben darf und das damit verhindern kann. Weil das kaum passiert, dass der Träger des…“ Er zögert. Dann schüttelt er den Kopf. „Hör zu, es ist ganz einfach.“, beginnt er, „Es gibt einen Elitekader, bestehend aus 8 Personen. Wir sind die Anführer der Szene. Diejenigen, die das System überhaupt erst zu dem gemacht haben, was es ist. Ich bin der Sangdan, sozusagen der Vorgesetzte von 6 davon. Taekwoon ist der Gyoche, er ist mein Stellvertreter und hat genauso viel zu sagen, wie ich, hat dafür aber mehr Aufgaben und macht deshalb in den meisten Fällen nur meine Stellvertretung, wenn ich selbst auf Tour bin.“ Sie starrt ihn verdutzt an. „Diana und Yongguk sind Josu, sie sind zusammen meine rechte Hand, müssen aber ein Paar bilden.“ Ehe sie überhaupt etwas sagen kann, aber schon ihren Mund öffnet und ihr die Hände an die Wangen legt, meint er schon eindringlich: „Ich weiß, dass du ihn mochtest, aber du musst jetzt stark sein, verstehst du?“ Sie sieht ihn lediglich an. Ihr Augen sind glasig, denn alleine der Gedanke, dass Diana mit ihrem ExFreund ein Paar bilden soll, schmerzt ihr. „Es geht darum, dass sie nichts mit anderen zu tun haben dürfen, dass die Elite Leader von den restlichen Personen im System, ausgenommen dem Elitekader, abgeschottet sein sollen. Sie sind oft nicht objektiv genug, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, weil sie nicht verstehen, was für eine schwierige und wichtige Aufgabe das ist, ein Elite Leader zu sein. Erst, wenn man einmal an die oberste Position gelangt, wird einem das so richtig bewusst.“ „Aber-“ „Schhh…“, flüstert er und streicht mit den Daumen über ihre weiche Haut. „Das hat nichts mit Liebe zu tun, glaub mir.“ Es tut ihm weh, dass er sie weinen sieht – denn ihre Tränen laufen gerade über seine Finger. Zögernd betrachtet er sie. Dann seufzt er schweren Herzens. „Hör zu, es ist wichtig, dass die beiden viel Zeit miteinander verbringen.“, sagt er leise, doch sie scheint das nicht ruhiger zu stimmen. Wer, wenn nicht er, weiß, wie weh es tut, jemandem dabei zuzusehen, wie er sich jemand anderem widmet, wenn man ihn doch so gern hat – oder auch gern hatte, wie es in ihrem Fall ist. „Hör zu, wenn Diana sich nicht von irgendwem beeinflussen lässt, werde ich das lockern. Ich bestehe nicht darauf, dass sie mit niemandem, außer dem anderen schlafen, aber ich will zuerst sehen, dass sie ihre Sache gut macht. Vorher werde ich das nicht erlauben. Verstehst du das?“ Sie schnieft kurz, nickt dann aber. Er lässt sie los, atmet tief aus und umarmt sie etwas. Angestrengt sieht er nach oben. So schlimm hat er sich diese Unterhaltung dann doch nicht festgestellt… Als sich Babsis Hände in seinen Pullover krallen, drückt er sie noch enger an sich heran. „Dasselbe gilt für die Elitekas. Nur Leo darf sich aussuchen, wen er will – das ist schon immer der Bonus dafür gewesen, dass der Gyoche so viel mehr Bürde trägt. Dafür halte ich meinen Kopf für alles hin – selbst für seine Fehler.“ Wieder schnieft sie. „Ich bin wohl auch nur zum Stress ablassen da.“, nuschelt sie und dabei zerreißt es ihm fast das Herz, „Und wenn ich dann eine Choboja bin…?“ „Du wirst keine Choboja.“, flüstert er leise und schiebt sie nun von sich weg. Er greift in seine Jackentasche neben, wo er eine silberne Halskette rauszieht. Daran ist ein Anhänger, ein Behälter, der sich öffnen lässt, zu beiden Seiten aber durch rundes Glas einsehbar ist. Nachdem er sich 2 der Plättchen greift, gibt er die in den Behälter, legt eine weitere, transparente Scheibe dazwischen und verschließt ihn. Sofort beginnt ein chemischer Vorgang, bei dem das Innere davon fest zu werden scheint. „Was passiert da?“, fragt sie neugierig und wischt sich das Gesicht mit dem Handrücken ab. Doojoon nimmt die Kette zwischen die Finger und hängt es ihr um den Hals. „Das sind die Embleme mit den Logos von BEAST und VIXX.“, sagt er, „Es kommen die rein, die in den ersten Positionen stehen.“ Sie sieht nach unten zu dem Anhänger, der sofort in ihrem Shirt verschwindet. „Die Kette ist reißfest. Die einzelnen Glieder sind verschweißt, sie können nicht brechen und schon gar nicht auseinander gezogen werden.“, erklärt er und zeigt nun auf den Anhänger, „Das transparente Ding, das ich da reingegeben habe, reagiert auf das Metall und das Glas, es verfestigt sich und verschließt den Anhänger. Für immer.“ „Was hat das zu bedeuten?“, fragt sie verwirrt. „Taekwoon hat es dir gegeben, um dich zu beschützen.“, sagt er ruhig. „Er wollte unter keinen Umständen, dass dir was passiert – damit kannst du keine Choboja werden, wenn du das Armband hast.“ Sie betrachtet ihn skeptisch. „Das ist aber kein Armband mehr.“ Er schmunzelt mürbe. „Weil dir das Armband noch jederzeit entweder ich oder Taekwoon hätten nehmen können.“, sagt er, verschränkt nun seine Finger miteinander, „Das hier allerdings… ist endgültig.“ „Hey, Doojoo-“ Sie verstummt, als sie in ihr Zimmer kommt – ein Stift in der linken Hand, ihr Notizblock in der rechten. Sie erstarrt selbst in ihren Bewegungen und vergisst sofort, was sie ihn soeben noch fragen wollte. Er steht mit dem Rücken zu ihr, die Konturen seines Körpers deutlich zu sehen. Dahee schluckt schwer. Das ist… zu viel für ihre armen Nerven. Seine Schulterblätter bewegen sich nahezu gleichzeitig gegeneinander, als er sich das Shirt über den Kopf zieht, seine Haare noch deutlich nass von der Dusche, die er gerade hinter sich hat. Nicht einmal blinzeln kann sie, während ihre Augen ohne dass sie es selbst überhaupt will, seine Bauchmuskeln fixieren. „Huh?“, fragt er schließlich, gewinnt den Kampf gegen das Stück und zieht in einer einzigen, fließenden Bewegung sein Shirt nach unten, während er sie ansieht. Ihr Blick hat sich an ihm verloren. Noch einmal gibt er dieses Geräusch von sich, aber sie hört es nur aus weiter Ferne. Das gedämpfte Licht im Raum lässt ihn so wahnsinnig attraktiv aussehen, dass sie sich nicht richtig konzentrieren kann. Ganz verdutzt hebt sie ihren Blick und sieht ihn an. Kichernd geht er ein paar Schritte auf sie zu und sie schluckt schwer. Erneut. Sie spürt, wie er ihr seine Hand auf den Kopf legt, als würde er sie patten, dabei den eigenen zur Seite neigt. „Was wolltest du?“, fragt er sie. Seine Stimme gibt ihr den letzten Rest. Verdammte Pubertät… oder so. „Oh, umm…“, murmelt sie, beginnt nun hektisch zu blinzeln und wendet den Blick von ihm ab, „Ich kann mich nicht erinnern…“ Er grinst sie breit an, nimmt ihr den Stift und das Papier aus der Hand und legt beides auf ihren Schreibtisch, der nicht unweit von ihnen steht. Ganz sachte lässt er seine Hände an ihren Armen entlang nach unten gleiten, will sie mit der Berührung seiner warmen Finger beruhigen und sieht sie dabei abwartend an. Als er ihre Hände erreicht, verschlingt er ihre Finger mit den seinen. „Komm her.“, wispert er sanft und zieht ganz vorsichtig daran. Sie macht einen Schritt auf ihn zu und er schlingt seine Arme eng um sie. Ihre Augen sind in derselben Höhe wie sein Schlüsselbein. Er überragt sie um eine Kopflänge. Zögernd murmelt sie seinen Namen, unsicher, was sie überhaupt zu ihm sagen möchte. Oder ob sie denn überhaupt etwas zu ihm sagen will. „Hmm?“, fragt er nonverbal. „Wenn… wenn ich etwas mache, versprichst du mir, mich nicht zu hassen?“ „Was?“, fragt er kichernd, versucht sie dabei anzusehen. Doch Dahee schlingt nun ihre eigenen Hände so fest um ihn, damit er eben keinen Blick zu ihr erhaschen kann und dabei nicht sieht, wie rot sie in ihrem ganzen Gesicht ist. „Ver…sprich es einfach.“, murmelt sie bittend. Seufzend gibt er es auf, sie von sich drücken zu wollen und vergräbt nun Lippen und Nase in ihrem Haar. Seine Arme schlingen sich enger um sie, während er meint: „Ich werde dich immer lieben, egal was.“ Obwohl sich ihre Wangen nach oben ziehen und sie vermutlich breit grinst, betrachtet Doojoon das Mädchen vor ihm nur abwartend. Er hat keine Ahnung, was sie vorhat, geschweige denn, weshalb sie sich so seltsam verhält. Doch auf einmal beginnt sie sich auf Zehenspitzen zu stellen und ihn am Nacken zu küssen. Ihr Atem kitzelt ihn an seiner Haut, weil er vor allem so zittrig ist. Sie merkt, wie er anfangs noch überrascht hochschreckt, als sie mit der Zunge gegen seine Haut stupst, sich aber im nächsten Moment schon wieder entspannt. Dahee schätzt, dass sie nichts falsch dabei machen kann und küsst ihn dort, wo sie gerade noch ihre Zunge hatte. Setzt ganz vorsichtig ihre Lippen ab und macht dabei ein leises Geräusch, als sie seine Haut loslässt. Eine Gänsehaut zieht sich sachte über seine Haut, die einige Töne dunkler ist, als ihre. Sie gibt ihr Bestes, sich noch weiter auf Zehenspitzen zu stellen und lässt ihre Lippen an seinem Kinn entlang wandern, während sie an seiner Brust Halt sucht und ihm die flachen Hände dagegen drückt. Endlich lässt sie ihn frei, tritt einen Schritt zurück und sieht ihn an. Erst hat er seine Augen noch geschlossen, doch dann sieht er sie nach einem Augenaufschlag an. „Ich denke, das ist das Allerallerletzte, warum ist dich hassen sollte.“, gibt er atemlos von sich. Doojoon macht einen Schritt auf sie zu, schließt in der Sekunde die Augen, in der er ihr seine Lippen auf die ihren legt. Seine Hände wandern augenblicklich ihren Rücken hinauf, wieder hinunter und ihre Arme entlang. Bis er sie um ihre Taille schlingt und mit der Zunge beginnt, die Konturen ihrer Lippen nachzuziehen. Vorsichtig lässt sie ihre Hände seine bekleidete Brust entlang laufen, wo sie vorsichtig unter das Shirt schlüpfen und immer wieder forsche Kreise über seinem Bauchnabel zieht. Mit jedem Mal wird er mit seinen Lippen aggressiver und schließlich schiebt sie den Bund seiner Boxershorts zusammen mit dem seiner Jeans nach unten – soweit es diese Kleidungsstücke zulassen, um ihre Finger über jeden Zentimeter davon wandern zu lassen, so weit es ihr beliebt. Augenblicklich übernimmt er die Kontrolle hiervon, weil er weiß, dass sie keine Erfahrung dabei hat. Sie fühlt, wie sich seine Muskeln unter ihren Fingern zusammenziehen, als er einen Schritt auf sie zumacht und sie vorsichtig unter sich auf das Bett drängt. Er bewegt sich über ihr, macht es so leichter für sie beide, gewisse Kleidungsstücke los zu werden. Seine Lippen wandern nun an ihrem Kinn entlang, hinunter zu ihrem Nacken, wo er sie spüren lässt, was sie zuvor bei ihm gemacht hat. Dahee erträgt eine Berührung nach der anderen, spürt seine Finger jedes Mal wieder auf ihrer Haut kribbeln, wenn er ihr etwas auszieht oder sie sonst wie berührt. Sie dreht sich ganz leicht unter ihm, als sie ganz leicht überfordert davon ist, wie sich das alles für sie anfühlt, was er seit mehreren Minuten schon mit ihr macht. Schließlich dringt ein sanftes Wimmern aus ihrer Kehle, als er sich ganz langsam in sie drängt. Sofort wandern seine Hände zu ihren, wo er ganz sachte ihre Finger drückt, um auf sich aufmerksam zu machen. „Ich bin hier, Süße.“, flüstert er, seine Lippen nur Millimeter von den ihren entfernt, „Ich bin hier…“ Seine Lippen wandern weiter zu ihrem Nacken, als er nun beginnt, langsam zuzustoßen und seine Hüften gegen die ihren zu bewegen. Sie drückt seine Hände fester, als er zuvor und zieht sie nach oben zu ihrem Kopf, wo er sie nun weiter nach oben über ihre Haare schiebt und seine Finger fest mit den ihren verschließt. Schon bald beginnt unter seinen langsamen, geduldigen Bewegungen dieses ziehende Gefühl in ihr nachzulassen und sie fängt an, seinen Namen zu atmen. Als Doojoon seine Augen öffnet, braucht er einen Moment, um zu verstehen, dass er nicht in seinem eigenen Zimmer im Haus ist. Er richtet sich zermürbt auf und fährt sich wirr durch die Haare. Wendet den Kopf zur Seite, bis sein Blick dann an Barbara hängen bleibt, die neben ihm liegt und völlig friedlich schläft. So lautlos wie möglich versucht er sich aufzurichten und wirft einen Blick auf seine Armbanduhr. Er hat noch ein paar Minuten – wann er eingeschlafen ist, hat er allerdings nicht mitbekommen. Nachdem er sich von der Couch entfernt hat und das Mädchen mit größter Vorsicht auf ihr Bett gelegt hat, wo sie sich ganz automatisch in ihre Decke rollt, mustert er sie einen Moment lang und denkt darüber nach, was er am vorigen Tag getan hat. Damit kann ihr jetzt nichts mehr passieren. Das ist das Mindeste, das er für Taekwoon tun kann. Zum ersten Mal überhaupt hat er nun Gelegenheit, sich ein wenig in ihrer Wohnung umzusehen. Als erstes fällt ihm die beträchtliche Sammlung an Videospielen auf, danach sieht er die ganzen Comics und die vielen Poster von allen möglichen Bands, die überall an den Wänden angebracht sind. Er schlendert rüber ins Badezimmer, das vor Sauberkeit regelrecht leuchtet und beschließt, kurz zu duschen. Um vor der Show noch einmal nach Hause zu fahren, reicht die Zeit nicht mehr – er muss wohl oder übel in den Sachen von gestern rüberfahren und sich dann etwas von den Stylistinnen zusammenstellen lassen. Mit einem Handtuch wuschelt er sich danach durch die Haare, sieht sich weiter in ihrem Badezimmer um, ob er irgendetwas Brauchbares finden kann, um seine Frisur zu richten, aber auch das muss er vermutlich auf nachher verschieben. Zurück im Wohnzimmer, wo nicht unweit davon ihr Bett steht, schläft sie noch immer, hat sich aber auf die andere Seite gerollt und sich so sehr in ihrem Laken verwickelt, dass sie mehr einer kleinen Raupe gleicht, als einem schlafenden Menschen. Doojoon fährt sich mit der Hand durch das noch immer leicht nasse Haar und setzt sich an die Bettkante, die sie nicht mit ihrer verbogenen Körperform belegt und nutzt die letzten paar Minuten, um in Gedanken zu schwelgen. Sollte er dem Traum heute eine gewisse Bedeutung zumessen? Er hat seitdem nie wieder daran gedacht, als Dahee ihr erstes Mal mit ihm hatte und wie das damals überhaupt geschehen war. Und plötzlich träumt er davon. Hat Babsi damit was zu tun, dass er jetzt noch mehr an Dahee denkt? Wie soll sie ihm denn helfen, über sie hinweg zu kommen, wenn sie am Ende doch in mehr Punkten mit ihr übereinstimmt, als er ursprünglich erwartet hat…? Seufzend legt er ihr seine Hand an die Wange und streichelt vorsichtig über ihr Gesicht. Betrachtet sie aus gesenkten Augenlidern und überlegt, was er bloß mit ihr machen soll. Er kann ihr jederzeit die Aufgabe nehmen, seine Bansongpa zu sein – je früher, desto besser. Aber dann müsste er sich jemand anderen suchen. Besonders jetzt, wo sie bald den vollzähligen Elitekader haben – dann hat er gar keine andere Wahl mehr. So gesehen ist sie perfekt dafür. Sie hat keine Angst vor ihm, redet auch Mal dagegen… ist aber dafür auch zu unvorsichtig und oft sogar zu vorlaut. Dass sie mit ihm nicht so reden kann, wenn jemand anderes dabei ist, das muss er ihr noch irgendwie beibringen… Dass dies hier schon längst über seinen persönlichen Rachefeldzug hinausgeht, ist ihm durchaus bewusst. Natürlich hat er ihr am Anfang gesagt, dass er sie möchte, weil sie ihn so sehr an Dahee erinnert. Klar stimmt das auch zum Teil, aber es ging ihm tatsächlich bloß darum, Kikwang eins auszuwischen. Jetzt aber liegt sie hier bei ihm und er sieht sich einmal mehr damit konfrontiert, sie berühren zu wollen. Mit ernstem Blick dreht er den Kopf nun nach vorne und fixiert nachdenklich den Fernseher, der sich dort in einem abgeschalteten Zustand befindet. Alleine wegen der Beziehung zwischen dem Mädchen und Taekwoon kommt in den nächsten Tagen noch einiges auf Arbeit auf ihn zu. Leo und er haben sich auf dem Weg zur Infinite WG äußerst eindringlich über das alles unterhalten. Doch wie viel ist er dazu bereit, für ihn aufs Spiel zu setzen – blindes Vertrauen hin oder her… „Wir hören uns eure Sorgen an – willkommen bei Hello Counselor!“, ruft der Hauptmoderator der Show und wird sogleich durch tosenden Applaus übertönt. Sie sitzen heute zu 8. auf den bunten Sitzgelegenheiten, umzingelt von Kissen mit Dreieckmustern und bunten Teddybär Plüschtieren in allen möglichen Farben. „Man möchte auf einen Kaffee mit ihnen gehen.“, erzählt der Moderator, der mit seinem Mickey Mouse Pullover direkt neben dem Besucherstuhl sitzt, „Sie sind reizend, wie der Herbst – BEAST, meine Damen und Herren, hier sind sie!“ Die Moderatoren klatschen zusammen mit den Fans und Doojoon führt die Begrüßung an, die er und die 3 seiner Jungs, die heute mit ihm in der Show sitzen, durchziehen. Kikwang rechts von ihm, Yoseob links von ihm und Dongwoon neben Yoseob. „Der Jahresbeginn bringt immer viele nostalgische Erinnerungen zurück.“, beginnt die Moderatorin energisch zu erzählen, während sich ihre Kollegen schon wieder bereit dazu machen, sie auf die Schippe zu nehmen. „Klar.“, sagen sie einstimmig. „Dongyeop, sag schon, hast du irgendwelche großartigen Erinnerungen, die du mit uns teilen willst?“ Schon, als sie am Ende des Satzes andeutet, dass da noch was kommt, schmunzelt Doojoon schon amüsiert. „Mit mir?“, fügt sie kleinlaut hinzu. „Mit dir?“, wiederholt einer der Moderatoren schon halb lachend. „Was?“, fragt Dongyeop schockiert nach und zupft an der Mickey Mouse auf seinem Pullover. „Wenn da nichts ist, dann ist das auch nicht schlimm.“, sagt sie und grinst selbst schon ganz breit. „Ahhh, ja, doch, doch.“, sagt Dongyeop jetzt mit einem Blick weit in die Ferne des Publikums, „In der Anfangszeit von Happy Saturday-“ Doojoon, der ein geborener Entertainer ist, wiederholt den Namen der Show schon grinsend, während Yoseob aufmerksam zuhört, Dongwoon abwesend in die Reihen der Zuseher blickt und Kikwang überhaupt in einer ganz anderen Welt schwebt. „-gab es einen Artikel darüber, dass wir uns angeblich daten. Mein Vater ist in diesem Herbst damals zusammengebrochen und musste schnell ins Krankenhaus.“ „Ahhhh, jetzt erinnere ich mich!“, sagt sie völlig peinlich berührt. Der dritte Moderator schaltet sich nun ein: „Der Winter ist die schönste Jahreszeit, um Briefe zu verfassen. Wie wäre es, wenn wir das heute machen?“ „Ohhh, so ganz plötzlich?!“, schreit Dongyeop, während Kikwang zu lachen beginnt und Yoseob schon zu Dongwoon rüber sieht, der gar nicht aufgepasst hat und höflich grinst. Alleine deshalb muss Yoseob lachen. „Nur, weil wir Winter haben?!“ „Aber klar doch!“, meint Moderator Nummer drei. „Als wir letztes Mal hier waren, habe ich geweint.“, fängt nun Yoseob auf einmal an und Doojoon dreht sich zu ihm, fragt sich, was denn jetzt wieder kommt – denn jeeeedesmal Mal, wenn Yoseob anfängt mit den Worten letztes Mal, dann ist das etwas Langwieriges. Meist vollkommen langweilig. Einstimmig meinen die Moderatoren nun, dass dies durchaus stimmt und sie sich daran erinnern können. „Ohh, Kikwang ist einfach großartig.“, sagt die Moderatorin, Lee Yeongja. Damit reißt sie den derzeit blonden Sänger kurzweilig aus dem Tiefschlaf. Verblüfft sieht er zu ihr rüber. „Ich?“, fragt er skeptisch, während Yoseob sich gerade noch das Grinsen verhält – ihm ist schon bei anderen Hello Counselor Besuchen aufgefallen, dass sie Feuer und Flamme für ihn ist – und Doojoon ihr einen nüchternen Blick zuwirft. Vorhin haben sich er und Kikwang noch einmal richtig gefetzt Backstage, weil er es einfach nicht auf sich ruhen lassen will, dass er das Mädchen verloren haben zu scheint. Sie trage nun sowieso den Ring, er solle endlich damit aufhören, sie für sich gewinnen zu wollen. Paljji hin oder her. Warum muss er auch davon wissen, dass sie das Ding hat… „Ja klar!“, sagt die Moderatorin ganz aufgelöst. „Es war damals, als Yoseob noch ein Trainee war.“, sagt Dongyeop, der ein ausgezeichnetes Gedächtnis für so etwas hat, „Damals ist nicht alles nach Yoseobs Plan gelaufen.“ Yoseob nickt erdrückt, auch wenn er sich freut, dass sich die Moderatoren mit den Elefantengedächtnissen erinnern, warum er damals geweint hat. „Kikwang hat ihn angerufen und ihm gesagt, er soll doch zu ihm zum Label kommen, dort werde eine neue Gruppe geformt. So kam Yoseob zu BEAST.“ Vermutlich werden sie hier einen Ausschnitt davon zeigen, wie Yoseob das damals gesagt hatte. Kikwang weiß jetzt auch wieder, worum es hier überhaupt geht und nickt. „Ich war schon überrascht.“, gesteht er. „Wusstest du nicht, dass er das machen wird?“, fragt Chanwu, der erste Moderator. „Das nicht.“, meint Kikwang, „Es ist bloß so, dass das nichts ist, worüber man unbedingt weinen muss.“ Kaum haben diese Worte seinen Mund verlassen, beginnt die gesamte Audienz und auch Yoseob laut zu lachen. „Egal, wie sehr er sich darüber gefreut hat.“, fügt Kikwang ernst dazu. Es war ihm damals schon etwas peinlich, dass er deshalb Tränen verdrückt hat. „Geht es dir noch heute so?“, fragt Yeongja. „Natürlich.“, sagt Yoseob energisch, „Heute werde ich Hyunseung einen Brief schreiben.“ Kaum fängt er an, muss Yeongja schon lachen und Kikwang hebt sich seinen braunen Bären zum Gesicht, während Doojoon zwar schmunzelt, aber abwesend Löcher in die Luft starrt, weil er schon gar nicht mehr richtig zuhört und Dongwoon währenddessen Kikwangs Socken fixiert und sich fragt, ob das Waschbären sein sollen – oder vielleicht doch Eulen. „Es sind jetzt 5 Jahre, seitdem wir debütiert haben.“, beginnt Yoseob zu sagen. „Ohhh, wie peinlich!“, lacht Yeongja jetzt schon. „Ich weiß nicht, ob du dich erinnern kannst, aber so wie Kikwang mich gerettet hat-“ Jetzt kommt Doojoon doch ein kurzes Kichern aus. „-habe ich dich gerettet.“ Die Moderatoren und alle anderen brechen sofort wieder in lautem Gelächter aus und Yoseob senkt kurz den Blick, um das meiste von seinem eigenen Kichern zu unterdrücken. „Du bist in Cheongdam-dong rumgegeistert, von einem Label zum anderen, von einer Audition zur nächsten – ich hab dich angerufen und dir bei Cube Entertainment eine Audition organisiert. Ich hoffe, dass es BEAST noch für 50 weitere Jahre geben wird.“ Wieder lachen sie alle, während Kikwang schon längst wieder den Bären gesenkt hat und einen Sprung in seinen Gedanken vollzieht, der ihm selbst etwas unverständlich ist. Während die Moderatoren längst darüber sprechen, welches Thema aktuell der Gewinner ist und welche Themen sie heute für die Zuseher haben, denkt er über den Streit vorhin mit Doojoon nach. Der aber scheint seine Abwesenheit zu merken und tauscht einfach die Bären mit ihm, ohne groß was dabei zu sagen. Mein Mann, der Polizist Fashion King Ein Dieb in unserer Klasse „Das erste Thema ist ein wenig schräg.“, beginnt Dongyup seinen ausgewählten Fall vorzulesen, „Diese Person ist etwas angsteinflößend. Guten Tag, ich bin eine Hausfrau in den 40ern und besitze einen Beauty Salon. Mein Ehemann ist Polizist für grobe Verbrechen und hält den Rekord für die meisten Festnahmen bei uns in Busan. Was bringt uns das?! Wissen Sie, wie ich lebe? Wenn ich arbeite, klingelt ständig das Telefon. Drrrrr. Wie viele Kunden sind da? Drrrrr . Hat dieser Mann das Geschäft verlassen? Drrrrr. Ständig ruft er an, ich fühle mich, als würde er mich ständig beobachten. Wenn ich mich mit Freunden treffen möchte, Drrrrr. Wo bist du? Drrrrr. Gib mir die Adresse. Drrrrr. Wo bist du? Ehh?! Er ruft den ganzen Tag über an und fragt mich, wo ich bin. Ich kann mich nicht einmal ungestört mit Freunden unterhalten! Einmal war ich mit einer Freundin verabredet, in Seomyeon, aber wir haben spontan das Lokal gewechselt und sind nach Yeonsando. Als mein Mann das rausgefunden hat – ich dachte, er dreht vollkommen durch, also habe ich es ihm gar nicht erst erzählt – Wo hast du dich gestern mit deiner Freundin getroffen? – Oh, ich sagte doch, Seomyeon. – Warum zittern deine Pupillen?! Eh? Was ist los, sieh mir in die Augen! – Oh, Aiish, warum glaubst du mir denn nicht? – Lüg nicht! Ich weiß, dass du in Yeonsando warst! Es wird zusätzliche Auflagen geben, wenn du mich weiterhin anlügst! Er hat mir mein Navigationssystem und die Black Box davon gezeigt, auf der mein ganzer Weg aufgezeichnet wird. Ich bin doch kein Krimineller! Er sollte sich mit Kriminellen beschäftigen, nicht mit mir! Detektiv Kim! Hör gut zu. Hör auf, mir nachzustellen!“ Doojoon, der die ganze Zeit über gebannt zugehört hat und sich schon lustig darüber gemacht, wie Dongyup doch viel besser Frauen, als Männer nachahmen kann, klatscht nun grinsend und macht es sich ein wenig gemütlicher auf seinem Sitzplatz, während Kikwang nur deswegen applaudiert, weil es die anderen ebenfalls tun. Er hat gar nicht zugehört, hat nur abwesend in das Publikum gestarrt und darüber nachgedacht, ob nicht einer dieser Teddybären Babsi gefallen würde. Womöglich sogar der blaue? Oder doch eher der pinke? Ein gelber vielleicht? Braun ist zu langweilig. Braun hat außerdem Doojoon jetzt. Also ist braun tabu. „Gibt es denn bei euch einen Member, der gut lügt oder der Lügen superschnell erkennt?“, fragen die Moderatoren nun die Jungs von BEAST. „Ich schlucke Lügen immer sofort.“, gibt Kikwang abwesend seinen Kommentar ab, während er einen der Kameraleute dabei fixiert. Eher dessen Kappe, als ihn selbst. „Oh, ja, immer.“, pflichtet Doojoon bei. „Du fällst also leicht drauf rein?“, meint Yeongja. „Wir haben eine Dokumentation über unser Debüt gefilmt.“, erzählt Dongwoon nun amüsiert und Kikwang nickt schon geräuschvoll, weil er weiß, was nun kommt. „Dabei waren wir oft in einem Gebäude an der Westküste.“ Yoseob fängt auch schon an, zu nicken. „Da war eine Insel vom Fenster aus zu sehen. Ich hab einfach behauptet, das sei Japan.“ Taegyun fängt schon an, laut zu lachen. „Da war nichts. Total leer und eben alles, Wiesen und Land überall.“, erzählt Dongwoon energisch, „Auf einmal steht er neben mir und meint – Woah, das da drüben ist Japan?!“ Sofort lachen wieder alle, die Moderatoren strampeln kichernd und klatschen dabei in die Hände. „Er hat es echt geglaubt!“ Kikwang lacht peinlich berührt, das ist wirklich eine der besten Geschichten, wie er zugeben muss. Nun meint Taegyun ernst: „Du kannst wirklich Japan von einem Punkt an der Westküste aus sehen.“ Der Blonde sieht ihn an, erst überlegt er, dann grinst er aber und streckt die Hand aus, um vielsagend mit dem Zeigefinger auf ihn zu deuten. „Fast hättest du mich gehabt!“, lacht Kikwang und neigt dabei den Kopf etwas, drückt den blauen Bären etwas näher an sich heran. Vielleicht ist wirklich der gelbe Bär passender, er sieht so strahlend bei Taegyun drüben aus. „Dann treffen wir Mal die Frau.“, meint Dongyup nun und sortiert die Moderationskarten ordentlich. Er streckt die Hand nach hinten aus und ruft: „Willkommen im Studio!“ Dann beginnt schon die Intromusik der Show zu laufen und eine adrett gekleidete Dame, die wirklich außergewöhnlich hübsch aussieht, kommt zu ihnen nach unten auf die Bühne. Kikwang seufzt. Wie immer werden die Fakten wiederholt, die zuvor noch vorgelesen worden sind. Immer wieder schwanken seine Gedanken zu Wortfetzen aus dem Gespräch vorhin. Dass Doojoon nicht wisse, was Liebe bedeute. Und dass er Babsi nie das geben kann, was sie verdient habe – dass sie nicht Dahee sei, er endlich aufwachen solle und sie niemals verdient habe. Nicht in dieser Welt und überhaupt in gar keiner anderen. „Er soll mich doch umarmen und mir zeigen, dass er mich liebt.“, reißt ihn nun die Frau des Polizisten aus seinen Gedanken. „Richtig!“, ruft Yeongja energisch und viel zu laut, um dezent und objektiv zu wirken. „Genau das tut er aber nicht.“, meint die Frau niedergeschlagen. Da kann Kikwang gar nicht anders, als einfach nur zynisch zu lachen. Das passt so gut zu dem Thema, das er und sein Leader vorhin hatten, dass es schon wieder richtig ironisch wird. Ihm ist bewusst, dass er viel zu laut lacht und schnell hält er sich die geballte Haut vor den Mund und weicht dem Blick des Koreaners neben ihm aus, um nicht eine auf den Deckel zu bekommen. Diese Frau benötigt einen Pokal. „Wann hat er dich das letzte Mal geküsst?“, fragt Yeongja, die sich durch die Frau nicht so alleine unter den ganzen Männern auf der Bühne fühlt. „Ich glaube, das letzte Mal war vor 5 Jahren.“ Schockiert starren die Moderatoren und einige Leute im Publikum die Frau an. Sie fängt an, davon zu erzählen, wie ihre Beziehung aussieht und dass sie sich schon längst nicht mehr wohl fühlt, ihr Mann kaum zu Hause ist und sie über alle möglichen Kameras in diversen Geschäften beobachtet, ob sie denn auch dort sicher sei. Selbst zu Hause haben sie 4 Stück davon.“ Yoseob versucht sich verständlich zu zeigen. „Fühlst du dich denn nicht sicher mit ihm? Er ist ein Polizist.“ „Naja, ich selbst habe seine Hilfe ja noch nicht ein einziges Mal erhalten.“, murmelt sie niedergeschlagen und weiter geht es damit, dass Kikwang in seiner eigenen Welt versinkt. Doojoon für seinen Teil ist voll dabei und kommentiert immer wieder, zeigt sich interessiert - ist es zum Großteil sogar – und hört aufmerksam zu. Genauso wie Yoseob. Als mit dem Ehemann der Frau geredet wird, sind nun auch Kikwang und Dongwoon vollstens dabei. Er erzählt ihnen, dass er monatlich mehr als 30 Personen mit den schlimmsten Verbrechen festnimmt – sei es nun Vergewaltigung, Raub oder sogar Mord. „Ich denke nicht, dass das wirklich ein Problem darstellt.“, meint der Polizist nun ernst, „Bevor wir beide geheiratet haben, sagte ich ihr, dass ich vermutlich nicht viel Zeit für die Familie haben werde – weil ich ein Polizist bin. Ich sagte ihr damals, dass sie mich heiraten soll, wenn das für sie in Ordnung geht. Damals meinte sie noch, dass es für sie okay ist – aber heute beklagt sie sich…?“ „Natürlich versteht sie es, dass du viel zu tun hast.“, hilft Dongyup weiter, „Es geht darum, warum du sie über die ganzen Überwachungskameras beobachtest.“ „Aghhh.“, seufzt der Polizist, „Sie macht das alles ganz alleine. Möglicherweise kommen Personen mit bösen Absichten zu ihr, die Verbrechen begehen. Ich kann keine Familien beschützen, wenn ich nicht einmal meine eigene zu beschützen im Stande bin.“ „Aber ihr haben Sie nicht geholfen.“, wirft Yoseob vorlaut, dennoch in formeller Form ein. Dabei spielt er auf etwas an, das Kikwang gar nicht mitbekommen hat, weil er schon wieder in Gedanken versunken ist. Da der blaue Bär genau dieselbe Farbe wie sein eigener Pullover hat und Doojoon nun schon wieder Bären getauscht hat – mit Yoseob, der nun den braunen hat. Ist der braune jetzt noch immer tabu, oder nur der pinke, den Doojoon nun hat? Oder beide? Gar keiner? Augenblicklich wirft der Polizist genervt und Yeongja, sichtlich amüsiert, lacht laut, während sich der Leader zu seinem Sänger lehnt und ihm sagt, dass er aufpassen soll, was er hier sagt. Unhöflichkeit gegenüber einem Polizisten ist nie von Vorteil. Kikwang dreht sich um, sieht zum hinteren Teil der Bühne, ob dort noch Bären mit anderen Farben liegen. Kann keinen sehen und schaut deshalb, ob sonst noch was rumliegt, das er für Babsi mitgehen lassen könnte. Das heutige Konzept ist immerhin total farbenfroh und kindisch. „Er hat gerade fast das Temperament verloren!“, lacht Yeongja und Yoseob entschuldigt sich schon ganz energisch, senkt dabei immer wieder den Kopf. „Ich bin Polizist in Strafsachen.“ „Okay, das hast du vorhin schon erwähnt.“, traut sich Chanwu vor. „Na, dann sprecht mich nicht immer darauf an.“, erwidert der Polizist streng und Dongwoon hält sich schon den Bauch vor lauter Lachen. Yoseob ist das ganz schön unangenehm. Es wird darüber diskutiert, dass man sich daran zu halten hat, wenn man sich etwas ausmacht, dass die Frau oft nicht einhält, was sie verspricht und dass er deshalb sehr besorgt um sie ist und die Aufnahmen der Kameras dazu verwendet, um ihr zu beweisen, wann sie ihn anlügt. Yeongja starrt ihn mit weit geöffnetem Mund an, während auch die Jungs nicht genau wissen, was sie hierauf kommentieren sollen. Einerseits wirkt das für sie verständlich, andererseits ist es dennoch die Verletzung der eigenen Privatsphäre. „Wenn du im Monat um die 30 bis 50 Leute festnimmst, wie ist es dann für dich, hier zu uns in die Show zu kommen? Von Busan her ist es kein kurzer Weg.“, meint Dongyup nun zum treusorgenden Ehemann und Vater. Zum einen, weil es eine für das Programm passende Frage ist und zum anderen, weil es ihn wirklich interessiert. „Ich meine, du musst ja unglaublich viel zu tun haben.“ Höflich, wie er sonst die ganze Zeit über ist, meint der Polizist jetzt: „Meine Tochter wollte dich unbedingt live sehen. Damit konnte ich ihr einen großen Wunsch erfüllen.“ Yeongja geht direkt zum Mädchen über und fragt sie: „Bist du denn mitgekommen, weil du die Sorgen deiner Mutter verstehen kannst, oder weil du Shin Dongyup sehen wolltest?“ „Ich verstehe sie gut.“, meint die kleine Tochter, die eine Brille mit dicken, auffallenden Trägern um die Nase trägt und damit zum wahren Blickfang wird. Sie ist hübsch und kommt genau nach ihrer Mutter. „Was sagst du zu Dongyup?“, will die hartnäckige Moderatorin wissen. „Er ist sehr hübsch.“, kichert das Mädchen schüchtern und kleinlaut. Dongyup grinst, genauso wie der Vater des Mädchens. „In Echt sieht er viel besser aus, als im Fernsehen.“ Kikwang blinzelt das Mädchen abwesend an. Fragt sich, ob das bei ihm auch so ist. Ob Babsi ihn denn in Echt hübscher gefunden hat, als in Videos oder im Fernsehen. Bestimmt hat sie das. Muss sie ja fast. Sie war doch immer so schüchtern, ist sofort so süß rot angelaufen, wann immer er was mit ihr unternommen hat oder einfach nur bei ihr war. „Magst du denn BEAST mehr als ihn?“, fragt Yeongja sofort nach. Dongwoon und Yoseob sehen sofort auffordernd zu ihr und ganz kleinlaut gibt das Mädchen mit einer einzigen Silbe eine Bejahung von sich, die alle Anwesenden zum Lachen bringt – selbst ihre Mutter. „Natürlich mag sie BEAST mehr!“, ruft Dongyup laut. Doojoon, der die zunehmende Abwesenheit des Blonden neben ihm mitkriegt, schlägt ihm lachend auf den Oberarm, wodurch dieser sofort zum perfekten Grinser übergeht und so tut, als fände er das auch lustig. Worum es auch immer gerade ging. „Findest du es gut, dass dein Vater Detektiv ist?“, fragt er sofort, um auch Mal was zu sagen. „Klar, aber da gibt es trotzdem ein paar Nachteile davon.“, meint das Mädchen, das sich geschickt mit Worten auszudrücken versteht. „Welche denn?“, fragen die Moderatoren neugierig nach und der Vater des Mädchens senkt fast schon etwas verletzt den Blick dabei. Kikwang kennt diesen Gesichtsausdruck nur zu gut, am liebsten würde er selbst den ganzen Tag lang so aussehen, um aller Welt zu zeigen, dass er nicht halb so glücklich und gut gelaunt ist, wie er sich hier vor allen gibt. „Einmal meinte er, ich solle meinen Freunden nicht vertrauen.“, meint sie und Doojoon drückt sich lachend gegen Yoseob, weil er schon immer einen sehr zynischen Humor hatte und presst dabei Kikwang die Hand auf dessen Oberarm. Kikwang hat überhaupt nicht zugehört und tut, als ob er das Mädchen nicht richtig verstanden hat. Er sieht zu Yoseob und fragt ihn, was sie gesagt hat, da wiederholt es Doojoon für ihn. Mit offenem Mund sieht er rüber zu ihr, nickt dabei, hört aber schon wieder nicht zu. Wie kann dieses Arschloch nur so tun, als wäre alles in dieser gottverdammten Welt okay. Als wäre er nicht dieses Arschloch, das er doch ist und als hätte er ihm nicht das Mädchen weggenommen, das er niemals verdient. Es wird mit der Schwiegermutter des Polizisten gesprochen, die zugibt, vor ihm eingeschüchtert zu sein – und das, obwohl die beiden seit mittlerweile 14 Jahren verheiratet seien. Abwesend beschließt Kikwang, immer zu den Personen zu sehen, die gerade sprechen, hin und wieder ein soziales Grunzen von sich zu geben und ansonsten weiter in seiner Gedankenwelt zu schwelgen. Bloß als der Polizist zu reden beginnt, der unter ihm steht, redet der so einnehmend, dass er immer wieder lachen muss, danach aber gleich wieder in seiner eigenen Welt verschwindet. Je öfter Doojoon neben ihm zu lachen beginnt, je öfter er sich mit dem ganzen Körper schüttelt, weil er was auch immer so lustig findet, je mehr Kommentare er dazu abgibt – Kikwang wird immer aggressiver. Schließlich bitten ihn die Moderatoren, auf die Bühne zu kommen und seine Frau zu umarmen. Beide sind sie so nervös, dass Kikwang erst ganz breit grinst und sich dann einen Bären vors Gesicht hebt, weil er das gar nicht mitansehen kann. Yoseob und Dongwoon beginnen plötzlich, sich gegenseitig fest zu halten und auch Doojoon ist schwer angetan von dem Liebesgeständnis, das der Polizist plötzlich für seine Frau hat, als er hier vor ihr steht. Danach schreien sie alle, dass er sie küssen soll und er tut es sogar. Tobender Applaus geht dabei durch die Halle. Kikwang stimmt, dass es für ihn kein Anliegen ist – er hat auch die meiste Zeit nicht aufgepasst. Doojoon stimmt dafür, dass es eines ist. Yoseob stimmt ebenfalls dafür, dass es keines ist – hat aber aufgepasst und auch immer wieder seine eigene Meinung dazu beigetragen, weil er den Polizisten versteht, welche Ängste er um seine Familie hat. Dongwoon stimmt auch dagegen. Am Ende bekommt die Frau bloß 73 Stimmen, was vor allem auch daran liegt, dass ihr Ehemann bereits vor dem Voting viel Einsicht gezeigt hat und ihr versprochen hat, sich zu bessern und lockerer zu werden. Chanwu hat einen besonders herzerwärmenden Fall aus den Einsendungen gesucht, den er hier in die Show eingeladen hat. Der bringt besonders die Jungs von BEAST dazu, sich begeistert dafür einzusetzen. „Dieses Anliegen kommt von einem jungen Mann mit brennender Passion.“, beginnt Chanwu und die Jungs zeigen völlig unterschiedliche Reaktionen dabei. Dongwoon ist begeistert, genauso wie Yoseob, dem aber offensichtlich der Hintern schmerzt, weil er sich nicht für eine passende Sitzposition entscheiden kann. Kikwang fährt sich unschuldig durch die Haare, während er zynisch murmelt, dass er dann wohl etwas hat, das gewisse Personen niemals kennen werden und Doojoon weiß ganz genau, dass er ihn damit meint und wirkt nur wenig begeistert darüber. „Wie ein Vulkan.“, kommentiert Kikwang angriffslustig und grinst dabei fröhlich, „Gefällt mir.“ „Guten Tag.“, beginnt Chanwu nun vorzulesen, „Ich bin Lee Hojin und gehe in die Klasse 5-4. In meiner Klasse gibt es einen Dieb. Dieser hat mein Herz gestohlen.“ Doojoon klatscht in die Hände, Kikwang hebt seine Hände zu seinem Gesicht, um sich das laute Lachen zu verkneifen und Yoseob macht sich schon auf die Suche nach dem Mädchen, das hier gemeint sein könnte. „Jeder von uns hat das schonmal durchgemacht!“, meint Yeongja. „Dieser Dieb ist hübsch vom Kopf bis zum kleinen Zeh.“, liest Chanwu weiter vor, „Sie hat dunkle Augen, wie viele andere Personen, aber ich finde sie besonders süß.“ Kikwang schließt grinsend die Augen, als der Moderator das vorliest, weil er sich ja so sehr damit identifizieren kann. „Sie hat keine unauffällige Nase, die liegt vollkommen im Durchschnitt.“ Jetzt hebt sich der Blonde schon die Faust vor den Mund. „Aber in meinen Augen ist diese wirklich hübsch. Sie hat ganz normale Lippen. Alles an ihr wirkt so, so, so niedlich auf mich. Ständig muss ich sie anstarren.“ „Genau das ist Liebe.“, grinst Yeongja. Das ist ja vielleicht herzerwärmend, was ihr Kollege da vorliest! „Wenn jemand in meiner Klasse spricht, tu ich so, als sehe ich denjenigen an, aber ich schaue stattdessen immer wieder zu ihr.“ Doojoon lacht schon die ganze Zeit, weil das einfach zu niedlich ist, was da vorgelesen wird. Er lehnt sich auf den Bären und damit nach vorne, das Publikum lacht ebenfalls schon und gibt immer wieder befürwortende Laute von sich. „Ich will ihr sagen, wie ich fühle, aber immer wenn ich es versuche, dann fängt mein Herz innerhalb einer Sekunde an, schrecklich zu rasen.“ Jetzt hebt auch Dongwoon schon ganz fasziniert den Kopf, seine Augen vollkommen wässrig davon, weil er sich von solch kitschigen Worten immer gleich mitreißen lässt. „Innerhalb von 3 Sekunden fühlt es sich an, als platzt es gleich. Ich kann sie nicht länger, als 5 Sekunden lang ansehen.“ Dongyup lacht laut, während auch Taegyun ganz amüsiert davon zu sein scheint. Yoseob schüttelt grinsend den Kopf und Doojoon schubst Kikwang angriffslustig an, weil der Blödsinn von ihm kommen könnte. „Ich habe darüber nachgedacht und mich dann entschlossen, euch zu schreiben. Könnt ihr mir helfen, ihr meine Gefühle zu gestehen?“ Nun klatschen die Jungs alle, einer energischer als der andere. Kikwang ist ein wenig von seiner Mordlust abgelenkt, ist aber schon ganz gespannt auf den jungen Besucher, während Dongwoon das Mädchen auf der Tribüne gefunden hat – ebenso wie Doojoon, der sein Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommt. „Das ist das erste Mal in unserer Show, dass wir so etwas haben.“, sagt Taegyun. „Dann treffen wir ihn Mal!“, ruft Chanwu und bittet ihn mit den Worten: „Komm zu uns runter!“ auf die Bühne zu sich und den 4 Jungs von BEAST. Kikwang klatscht mit der Intromusik im Takt, wirft einen Blick zu Yoseob und fragt sich, wo auf einmal der braune Bär hin ist und wo zum Teufel er den gelben herhat. Das muss ein Zeichen sein – er sollte sich wirklich dafür entscheiden, ihr den gelben mitzunehmen. Wenn er nach der Show die Moderatoren fragt, verneinen sie das sicher nicht. Ein niedlicher, kleiner Junge mit schicken Pullover und Brille auf der Nase hüpft ganz energisch zur Rutsche und saust hinunter in das Meer aus blauen und weißen Bällen. Er scheint ein wenig aus der Puste zu sein, als er runterkommt und sich ganz förmlich vorstellt – inklusive seiner Schülernummer. „Er ist wirklich ein tapferer junger Kerl!“, meint Chanwu ganz ernst und klopft dem Jungen ganz fest auf die Schulter, „Zu uns in die Show zu kommen und dem Mädchen deine Gefühle zu gestehen… Da gibt es einen Dieb in eurer Klasse. Sie hat dein Herz gestohlen.“ Er hält sich lachend die Hand vors Gesicht, als der Mann das so wiederholt. „Das ist wirklich poetisch. Wo hast du das her?“ „Von einem Webtoon.“, gibt er grinsend zu und kichert daraufhin sofort. „Es sind genau meine Gefühle, also hab ich das abgeschrieben.“ „Ohhhhh.“, geht durch die Reihen der Zuschauer. „Der Webtoon war, als wäre es deine eigene Geschichte?“, fragt Chanwu und Hojin nickt. „Um wie viel Uhr hast du uns denn geschrieben?“, fragt ihn Yeongja nun. Kurz überlegt er. „Uh… 11:28.“, meint er knapp. „Ohh!“, macht Kikwang und grinst wissend. Er war selbst immer sehr lange wach während seiner frühen Kindertage. „Du bist in der Grundschule.“, meint Chanwu entgeistert, „Was machts du um diese Zeit noch wach?“ „Ich schlafe oft erst spät.“, erzählt er, „Eigentlich wollte ich früher schlafen, aber ich konnte nicht, weil ich die ganze Zeit an sie denken musste.“ Wieder ergeben sich die Leute ihrem Lachen und die Moderatoren sind ganz begeistert davon, wie niedlich er zu seinen Gefühlen steht. Der Kleine ist schon ein richtiger Mann, bitteschön! „Wenn du ein Buch öffnest, siehst du sie dann?“, fragt Chanwu. „Manchmal schon, ja.“, gibt er zu. Yeongja quietscht grinsend. „Ihr Gesicht? Wie sie sich anzieht? Was siehst du dann?“, fragt sie. „Alles.“, meint er. „Alles?“, erwidert Chanwu, „Wenn sich Menschen Hals über Kopf verlieben, verlieren sie oft ihren Appetit.“ Hojin nickt geräuschvoll. „Du siehst nicht aus, als hättest du ihn verloren.“, meint er nüchtern. Daraufhin fängt Hojin an, laut zu kichern. Doojoon kann sich kaum halten vor Lachen, während ihn Kikwang am liebsten erwürgen möchte, dass er da so blöd zu lachen beginnt. „Ist es nicht so schlimm?“, fragt Chanwu und Hojin verneint kichernd. „Du isst trotzdem gerne?“ Er bejaht kichernd. „Wie lange magst du sie schon?“ „Seit 2 Monaten.“ Ein Raunen geht durch die Runde neben ihm. „Das ist aber noch nicht so lange.“, meint Doojoon. „Was magst du an ihr so?“, fragt Yoseob, als er sich etwas nach vorne lehnt, um ihn besser sehen zu können. „Genau, erzähl es uns!“, meint Dongyup. „Sei spezifisch.“, meint Chanwu. „Ihr Lächeln.“, meint Hojin, nachdem er etwas überlegt. „Ahhhhh~!“, grinst Doojoon und wiederholt seine Worte, woraufhin sich der Junge kichernd den Mund zuhält. Kikwang kann sagen, was er will – er muss zugeben, dass sein Leader extrem gut mit Kindern kann. „Weiß sie, dass du sie magst?“, fragt Chanwu. Yeongja atmet geräuschvoll ein. „Das interessiert mich auch!“, meint sie und auch die BEAST Jungs sehen den Jungen ganz gespannt dabei an. „Möglich. Weiß sie es? Ich bin mir nicht sicher.“ „Du weißt es also nicht sicher.“, meint Chanwu. „Sie weiß es womöglich, aber womöglich auch nicht.“, meint Dongyup gleichzeitig mit Dongwoon und Yoseob, die deutlich mitfiebern. „Wir hatten in Kakaotalk einen Chat für Komplimente.“, erzählt Hojin, „Ich wollte ihr dabei ein Kompliment machen. Also habe ich geschrieben, dass sie hübsch ist. Und freundlich. Die anderen haben mich gefragt, ob ich sie gern habe und ich hab nein gesagt.“ „Warum?!“, meint Yeongja. „War es dir peinlich?“, fragt Taegyun. „Wir stehen uns nicht gerade nahe.“, gesteht Hojin dem Moderator, der momentan ganz außen sitzt, „Ich wollte nicht, dass es peinlich zwischen uns wird.“ „Ohhh~“, machen Doojoon und Dongwoon, die sich verständlich zeigen, während Yoseob das Gesicht beim Gedanken daran verzieht, wie peinlich das enden könnte. „Warum hast du ihr deine Gefühle nicht gestanden?“, fragt Chanwu nun. „Ich hatte Schiss vor einer Abfuhr.“, gesteht er und wippt dabei unruhig hin und her. „Eh?!“, kommt es von Chanwu und der Junge wiederholt seine Worte. „Also kommst du einfach Mal in die Show, um es zu tun?“, meint Taegyun und sieht ihn skeptisch an, erntet damit aber nur ein amüsiertes Kichern von Hojin. „Warum willst du ihr ausgerechnet jetzt deine Gefühle gestehen?“, fragt Yeongja. „Die 5te Klasse ist fast vorbei.“, sagt er. Yoseob und Dongwoon verstehen sofort. „Dann kommst du in die 6te.“, sagen sie beide – da kann es dann passieren, dass er und das Mädchen in 2 verschiedene Klassen kommen. „Ohhh~“, macht Kikwang und sieht den Jungen neben sich an. Er findet es dennoch wahnsinnig mutig von ihm, dann direkt hier in die Show zu kommen. „Was meinst du, denkt sie über dich?“, fragt nun Dongwoon neugierig. „Du siehst sie ständig. Vielleicht sagt dir dein Gefühl etwas dazu.“ Hojin blickt gedankenversunken in die Zuschauerreihen. „Ein Kind mit einem Kugelbauch.“, sagt er dann und einige der Zuseher fangen an zu lachen, die meisten sehen ihn aber ernst an. Yeongja regt sich sofort fürchterlich darüber auf. „Das ist so…“ Entwürdigend, denkt sie sich, will es aber gar nicht aussprechen, da sie bestimmt auch oft so genannt wird. Mit dem Unterschied, dass sie kein Kind ist und wohl Frau mit fetter Wampe genannt wird. Hat es alles schon gegeben… „Hat sie das gesagt?“, fragt Taegyun, weil der Kleine das so dezidiert benennt. „Hast du ihr deinen Bauch gezeigt?!“, fragt Yeongja frustriert. Wie sollte es sonst dazu kommen, dass sie das denken würde. Die Zuschauer lachen bei ihrer Frage. „Sie denkt, du hast einen Kugelbauch.“, meint Chanwu nun, „Und du hast noch immer Appetit?“ Hojin kichert sofort wieder laut, vergräbt sein Gesicht in seinen Händen. „Hat sie das wirklich gesagt?“, fragt Taegyun jetzt noch einmal, aber dieses Mal ernster. „Nein.“, meint Hojin noch immer amüsiert. „Warum denkst du das dann?“, will nun Chanwu wissen. „Weil ich einen habe.“, meint Hojin knallhart. „Deiner Meinung nach.“, kommentiert Kikwang nüchtern, wendet dann den Blick zu den Füßen des blauen Bären, den er die ganze Zeit über schon in den engeren Favoritenkreis zieht, nach der Show mitzunehmen. Er beginnt vielsagend, auf seiner Unterlippe zu kauen. In den Augen einer Person, die einen liebt, kann man noch so dick sein, da sieht man vielleicht aus, wie der hübscheste Engel. Was ist er selbst nicht damals veräppelt worden, weil er zwei unterschiedliche Augenlider hat – ein doppeltes, wie es sich die Koreaner oft operieren lassen, weil es so selten vorkommt – und ein einfaches, das die Augen viel kleiner wirken lässt. Und heute laufen sie ihm alle hinterher, weil er ein Idol geworden ist, keinen scheint es mehr zu interessieren, weil sie alle so oberflächlich und verbohrt in ihre Stars sind. Bis zu jenem Tag, an dem er dem Mädchen begegnet ist, das sich nichts daraus zu machen scheint. Dem es vollkommen egal zu sein scheint, wie gut er aussieht, was er ihr bieten kann und wie bekannt er ist. Sie ist ja sogar eher eingeschüchtert von seinem Aussehen, lässt sich davon abschrecken und serviert sich ihm nicht wie auf dem Silbertablett. Gäbe es doch mehr von der Sorte… „Du fühlst dich klein dadurch.“, meint Doojoon, der sich ebenfalls gut mit dem Jungen identifizieren kann. „Ist sie hier?“, mein Chanwu. „Jap.“ Sofort beginnen die Leute zu schreien – vor allem Kikwang, der sich gerade immens in das Thema hineinsteigert. „Wie hast du sie denn dazu gebracht, hier herzukommen?“, fragt Yeongja ganz fasziniert – das muss man schließlich erst einmal schaffen. „Ist das der Grund, warum du nicht da rüber sehen kannst?“, fragt Chanwu, dem natürlich aufgefallen ist, dass Hojin nie zu den Tribünen rüber sieht. „Wo ist sie?“, fragt Yeongja nach. „Direkt in der Mitte, wo denkst du denn?!“, fragt Chanwu seine Kollegin und alle beginnen zu lachen. Die 4 von BEAST schütteln sich ganz aufgeregt, grinsen sie an, winken ihr – Doojoon wirft den Bären in die Luft. Sie zeigen sich ausgelassen, um die nervöse Stimmung für ihn zu lockern. „Sei charmant!“, meint Chanwu energisch, „Sei ein Mann!“ Kikwang ist total aufgeregt und grinst, als stünde er selbst davor, jemandem seine Gefühle zu gestehen. „Sag ganz laut ihren Namen.“ „Seoyeong!“, ruft Hojin und sieht das Mädchen dabei an. Alle Leute beginnen, laut zu kreischen und als sie eingeblendet wird, beginnen Doojoon und Kikwang ganz energisch zu klatschen. „Wusstest du, dass er dich mag?“, fragt Chanwu nun das Mädchen. „Jap.“, bejaht sie knapp. „Oh, ist das so?!“, meint Taegyun. „Meinst du denn wirklich, dass er einen Kugelbauch hat?“, fragt Chanwu sie ernst. „Jap.“, meint sie erneut knapp. Die Leute kichern, selbst Hojin muss darüber lachen. „Warum bist du denn dann gekommen?“, fragt Taegyun skeptisch. „Er meinte, er hat ein Anliegen.“, beginnt Seoyeong zu erklären, „Ich wollte es mir anhören und außerdem wollte ich das Filmstudio sehen.“ „Dein Freund hat ein Anliegen.“, sagt Dongyup nun, „Nachdem du gehört hast, was er über dich denkt, wie geht es dir damit?“ „Ich bin wirklich überrascht.“, gibt sie zu, klingt aber wahnsinnig ernst dabei. „Gut überrascht?“, fragt Yeongja nach, „Gut wie positiv? Oder eher nicht so gut?“ „Rechts oder links?“, fragt Chanwu, um die Verwirrung perfekt zu machen. „Rechts ist positiv, links ist ein klein wenig negativ.“, meint Yeongja. „Mitte.“, antwortet sie diplomatisch. Doojoon klopft dem Jungen auf das Knie, weil das doch Mal was ist und die Moderatoren beginnen ihn damit aufzuziehen. Eine Diskussion darüber folgt, wie er sich am besten verhalten soll, um ihr seine Liebe zu gestehen, was er dabei beachten soll, wo er hinsehen soll, um cool zu bleiben und dass er tief durchatmen soll. „Wie hast du dich gefühlt, als er meinte, du bist hübsch?“, fragt Chanwu nun wieder Seoyeong, das Mädchen. „Es war nett, als er es ein paar Mal gesagt hat.“, meint sie, „Aber nach 10 Mal wurde es dann ein wenig viel.“ Hojin wirkt davon nicht ganz so begeistert und eher etwas erdrückt, weil er es doch nur lieb gemeint hat, da lehnt sich Dongyup zu ihm und klopft ihm aufmunternd auf den Arm. „Jeder Baum fällt mit 10 Stößen.“, zitiert er ein altes Sprichwort, „Du warst etwas zu aggressiv damit. 10 Mal ist zu viel.“ Er setzt sich auf seinen Platz zurück und meint: „Werd schnell erwachsen und schau dir Witch Hunt an, da gibt es viel zu lernen.“ Die Leute lachen wieder und besonders Kikwang klatscht in die Hände bei dem Kommentar. „Du brauchst ein wenig Coaching!“, meint er dann zu dem Kleinen neben sich. „10 Mal ist zu viel.“, sagt Dongyup noch einmal ernst. „Du darfst nicht zu aggressiv nach ihr greifen.“, meint Chanwu nun auch schon, „Du magst sie so sehr, warum versuchst du da nie in ihrer Nähe zu sein?“ „Ich werde zu nervös.“, gesteht er ihm, „Wenn ich in ihrer Nähe bin, tu ich immer so, als ob ich gerade mit jemandem anderen spreche.“ „Oh Mann, wie süß…“, lacht Dongyup. „Das ist wirklich süß.“, stimmt Taegyun ihm zu. „Was sagst du dann?“, fragt Yoseob grinsend. „Ich rede über das Leben.“, meint Hojin ernst und alle fangen erneut an, zu lachen. „Über das Leben?“, fragt Chanwu. „Da gibt es nicht viel zu leben.“, meint der Kleine. „Ernsthaft? Das denkst du?“, meint Chanwu und spricht dann mit seinen Klassenkameraden, ob sie denn denken, dass er bei Seoyeong Erfolg haben wird und was sie meinen, dass sie über ihn denkt. Besonders, als einer der Freunde meint, er könne unglaublich neunmalklug sein und aufzählen, was man alles braucht, um eine Frau von sich zu überzeugen, wird Doojoon ein wenig zynisch. „Frauen entscheiden nach dem Auftreten, dem Herzen, der Stärke und der Leistungsfähigkeit.“, zählt er ganz pragmatisch auf. Während Kikwang ihn wortlos mustert, kann sich Doojoon ein Grinsen nicht verkneifen, Yoseob zieht eine sinnfreie Grimasse und Dongwoo lacht zynisch, während er denkt, was zum Teufel der Junge denn bitte für ein Problem hat – und welche Leistungsfähigkeit er denn in der 5ten Klasse bitteschön selbst habe, wenn er schon meint, Hojin habe die nicht. „Was kannst du denn leisten?“, fragt Chanwu zu Recht uns Hojin kichert sofort. „In deinem Alter?“ „Du musst er Brot kaufen können.“, murmelt Kikwang nun, um ein wenig auszuhelfen – der Kleine da oben tut ihm ja fast schon mehr leid, als Hojin hier neben ihm. „Was ist nicht gut an ihm?“, fragt Dongyup nun spezifisch nach. „Sein Gesicht.“, erwidert der Freund wie aus der Pistole geschossen. „Sein Gesicht?“, wiederholt Chanwu erstaunt. „Genau.“ Da platzt Doojoon und Kikwang gleichzeitig der Kragen. „Er sieht überhaupt nicht schlecht aus!“, meint Doojoon ernst, streckt die Hand zu Hojin und schimpft fast schon mit dessen Freund. „Er sieht gut aus, ich hab genauso ausgesehen in seinem Alter!“ „Du weißt nie, wozu sich das alles entwickelt!“, meint Kikwang und pflichtet seinem Leader hier bei. Ebenso streng wie dieser selbst. Ist doch nicht zu fassen, wie oberflächlich die Kids heutzutage schon sind! Doch der andere Jungs fängt an, weiterhin Gründe zu nennen, warum das nichts wird zwischen den beiden, ein anderer hingegen meint, dass es durchaus was werden kann – denn in seinen Augen ist sie Feuer und Flamme für Hojin und grinst immer, wann immer sie ihn sieht. Am Ende spricht noch Hojins Mutter etwas mit den Moderatoren, dann darf der Junge auch schon mit seinem Geständnis loslegen. „Ich werde nichts machen, das du nicht möchtest. Und ich werde alles tun, was ich für dich tun soll.“, sagt er noch ganz mutig, greift sich dann aber an die Stirn und seufzt laut. Er wendet nervös den Blick ab, schließt immer wieder die Augen, traut sich nicht, sie anzusehen, wird aber von den Moderatoren immer wieder angefeuert. „Kann ich etwas Wasser haben?“, fragt er plötzlich. Die Besucher brechen in schallendem Gelächter aus und Kikwang greift sofort nach einer Wasserflasche, um ihm diese zu öffnen, während Yoseob meint, dass das wie eine Werbepause ist, während Chanwu meint, dass der Junge was vom Entertainen versteht und ein toller Comedian sei. „Seoyeong!“, beginnt er noch einmal, „Ich werde nichts machen, das du nicht möchtest. Und ich werde alles tun, was ich für dich tun soll. Achte nicht nur auf mein Gesicht, sondern schau auf das, was dir mein Herz geben kann. Akzeptiere meine Gefühle.“ Der Moderator neben ihm flüstert ihm Worte ein, die er daraufhin ganz laut ruft: „Lass uns zusammen ausgehen!“ Man merkt richtig, dass sich das Mädchen jedes Grinsen verkneifen muss und Yoseob quietscht laut, weil Hojin es tatsächlich geschafft hat. „Du hast einen Song vorbereitet.“, meint Chanwu, um noch eins draufzusetzen. „Jap.“, meint Hojin und sofort springen die 4 Jungs neben ihm auf, um für ihn im Hintergrund zu tanzen. Gleich darauf beginnt die Musik von einem Song von K.Will zu spielen und Hojin murmelt nervös den Text ins Mikrofon, während sein Blick niedergeschlagen über die Bühne gleitet. Doojoon geht zu ihm, nimmt ihn am Arm und bringt ihn dazu, etwas nach vorne zu gehen. Damit wird er mutiger und auch lauter, beginnt kräftig den Text ins Mikrofon zu singen und Doojoon geht wieder etwas nach hinten, grinst dabei breit. Kikwang macht motiviert die Hintergrundgeräusche im Song, sing immer wieder „Hooh hooh hooh~“ und grinst dabei breit. Als der erste Refrain einsetzt, tanzen sie ganz energisch hinter ihm und lockern die Stimmung damit auf. Die Zuseher blicken ihn nicht so ernst an und lachen, er wird selbst ausgelassener und weniger nervös. Dann geht der Junge auf das Mädchen zu, kniet sich vor sie und gibt ihr noch ein Geschenk. Dabei lässt er sich aber so unschön auf die Knie fallen, dass Yoseob und die Moderatoren ihn nachahmen und ihm ganz hysterisch zeigen, dass er die Beine unbedingt dabei schließen soll. Hojin ist sichtlich verwirrt und kommt zurück zu ihnen, da wird Seoyeong gefragt, ob sie sein Geständnis annimmt. Aufgeregt atmet Dongwoon durch, er fühlt sich selbst schon ganz komisch dabei. Kikwang neigt den Kopf nach vor und sieht sie völlig erwartungsvoll an, kann es kaum erwarten, was sie dazu sagt und drückt dem Jungen neben sich so fest die Daumen, dass sie fast davon zu schmerzen beginnen. „Ich muss ein wenig darüber nachdenken, das ist gerade etwas zu viel…“, sagt sie kleinlaut und Kikwang denkt sofort den Blick und selbst Hojin fängt dabei fast an, zu weinen. Die Moderatoren wissen zwar, wie sie ihn schnell wieder zum Kichern bringen, aber Kikwang ist damit beschäftigt, betroffen zu sein. Warum fühlt sich das für ihn so an, als ob er selbst gerade eine Abfuhr bekommen hat? Oh richtig, hat er ja kürzlich… Und die ganze weitere Show ist er damit beschäftigt, ihr Todesblicke sondergleichen zu schicken, selbst als bei dem dritten und letzten Thema eine wahrlich einzigartige Frau auftritt, die meint, sich wie ein Teenager kleiden zu müssen – und sich dabei scheinbar in Kindersachen zwängt. „Mum“ ► Sungyeol Tut mir Leid, es ist was dazwischen gekommen. Ich kann dich heute leider nicht treffen. Tut mir Leid. Ich hab dir etwas Geld überwiesen, kauf dir was Schönes. Seufzend hebt er den Kopf und blickt gequält zur Seite. Lässt die Hand sinken und schiebt sich das Handy zurück in die Hosentasche, ohne ihr hierauf eine Antwort zu schicken. Das kann doch nicht ihr Ernst sein. Wie lange haben sie sich jetzt schon nicht mehr gesehen? Das ist sicher schon 2, wenn nicht sogar 3 Monate her. Und da haben sie sich auch nur kurz gesehen. Seine Laune ist jetzt jedenfalls Mal wieder im Keller. Davon abgesehen, dass er wenn, dann überhaupt bei seiner Mutter wohnen möchte, die aber sofort gesagt hat, dass er besser bei seinem Vater bleiben sollte, um ein geregeltes Familienleben zu haben. Das ist doch alles bloß so daher gesagt. Sungyeol weiß ganz genau, dass sie längst einen anderen Mann trifft und sich vermutlich sogar mit ihm die Zeit vertreibt in diesem Moment. Nur wegen dem wird sie wohl keine Zeit für ihn haben. Er kennt sie doch. Genervt schlendert er den Flur des KBS Gebäudes entlang. Heute ist Freitag, das bedeutet, dass der Tag gekommen ist, an dem das 2013 KBS Song Festival stattfindet. Warum müssen sie eigentlich bei den großen Veranstaltungen oft schon Stunden vorher da sein? Wen, außer den Medien interessiert denn schon der rote Teppich bitteschön? „Legst du das Ding dann auch Mal aus der Hand?“, fragt Woohyun etwas angestrengt, während er den Kopf zu dem Mädchen neben sich dreht. Babsi fummelt seit mehreren Minuten an ihrem Handy herum. Natürlich ist es verständlich, dass man sich über ein neues Gerät freut, aber dann gleich völlig damit zu verwachsen? „Ja, gleich.“, sagt sie abwesend und scrollt sich durch die vielen Hintergrundbilder, die sie zuvor von allen möglichen Idols gespeichert hat. Sie ist hin- und hergerissen zwischen einem Wallpaper, auf dem Jungkook und V von den Bangtan Boys drauf sind, dann gibt es noch einen mit RapMon alleine, einen von Leo und einen von Yongguk. Am Ende hat sie noch einen mit mehreren Ausschnitten von V gefunden – sie hat echt die Qual der Wahl! „Wie wäre es, wenn du einfach einen ganz neutralen Hintergrund nimmst?“, schlägt Woohyun nun seufzend vor. Da sie sofort energisch den Kopf schüttelt, meint er danach ganz platt: „Dann scheidet aber dennoch der von deinem Ex aus, sowas macht man nicht. Selbst, wenn er ein Idol ist. Du hast es beendet, also bist du über ihn hinweg. Regel Nummer eins für sexy Frauen.“ „Dann darf ich ja den von Leo auch nicht nehmen.“, sagt sie matt und sieht Woohyun an, der daraufhin fast über seine eigenen Beine stolpert. Er beginnt, sich hektisch umzusehen und lehnt sich dann zu ihr, sieht auf das Display ihres Handys und dann wieder sie an – mit einem Blick, als hätte ihn gerade ein tonnenschwerer Bus überrollt. „Hast du gerade-“, quietscht er und schüttelt hektisch den Kopf, „Okay, also darüber reden wir nicht.“ „Was, über Leo?“, fragt sie verwirrt nach und lässt ihr Handy sinken. „DA DA DAAAAA!“, schreit er und wirbelt hektisch mit den Händen. Noch einmal sieht er sich panisch um, ob auch niemand etwas davon gehört hat und knallt ihr dann die Hand an die Stirn, um sie nach hinten zu schubsen. „NICHT. DARÜBER. REDEN.“, brüllt er laut und sieht sie mit weit aufgerissenen Augen an. Hat sie denn keine Ahnung, was das bedeutet?! Wenn das jemand rausfindet, aaaaach du Scheiße! Zwar nach wie vor verwirrt, aber nicht so sehr daran interessiert, dass sie wirklich noch einmal nachfragen würde, wenn er schon so reagiert, schnaubt sie Luft durch die Nasenflügel. „Dann nehme ich den von V.“, sagt sie und speichert ihn ab. „Was nimmst du von mir?“, fragt plötzlich jemand neben ihr, der sie – obwohl er 5 Jahre jünger ist – locker um einen Kopf überragt. Warum sind eigentlich immer alle Leute so riesig, mit denen sie gerne abhängt? Ohne was zu sagen, hält sie ihm ihr Handy vor die Nase und grinst Hoseok und Namjoon neben ihm an, die gleich bei dem Rapper stehen bleiben. „Ah, ist sie nicht die, die mit uns Boy In Luv dreht, weil ihre Freundin zu groß ist?“, fragt Hoseok jetzt und grinst das Mädchen breit an, während er ihr dabei über die Haare streicht, aber mehr in einer kumpelhaften Form, als sonst wie. Dabei verzieht er die Nase und sein Gesicht so – wie er es so oft macht, wenn er nicht gerade am Drehen für ein Video oder bei einem Auftritt auf der Bühne steht – dass man gar nicht erkennt, wie hübsch der Kerl eigentlich ist. Namjoon neben ihnen hebt skeptisch eine Augenbraue und als Babsi zu ihm sieht, runzelt er fragend die Stirn. „Was ist?“, meint er, weiß aber ganz genau, dass sie zu seinem Boseog sieht. Sie schüttelt den Kopf und weicht schließlich seinem Blick aus. Letztes Mal, als sie ihm bei der Show zu Silvester begegnet ist, hatte er den noch nicht. Aber sie doch auch noch nicht… „Wow, sieh einer an – sie ist eine Bansongpa.“, sagt Hoseok auf einmal, als er eine Haarsträhne erwischt, die ihren Ohrclip zum Vorschein bringt. Er hört auf, so dämlich zu grinsen, während V von dem Mädchen das Gerät in die Hand gedrückt bekommt, um ihr seine Nummer zu geben. Während er sich einen flachen, viel zu süßen Lolly von einer Seite zur anderen im Mund schiebt und ihn zwischen seinen Zähnen festhält, tippt er seine Nummer ein und macht anschließend ein Foto von sich, um das in ihren Kontakten bei sich zu speichern. Woohyun beobachtet das Schauspiel mit ziemlichem Desinteresse, bekommt das aber auch von den anderen dreien direkt zurück. „Ich darf auf dich aufpassen.“, sagt J-Hope nun und lässt die Haare des Mädchens in Frieden, „Bin erst vor 2 Tagen zu nem Kingka ernannt worden.“ Namjoon neben ihm rollt nun mit den Augen. „Wenn du so weitermachst, bist du bald keiner mehr.“, sagt er nüchtern und J-Hope dreht ihm den Kopf zu und schenkt seinem Leader einen matten Blick. „Sie weiß doch sonst nicht, wer auf sie aufpasst.“, meint er daraufhin knapp. „Ich denke, sie kann gut auf sich selbst aufpassen.“, erwidert Namjoon matt, bekommt jetzt das Handy des Mädchens von V in die Hand gedrückt und betrachtet einen Moment lang den wirren Hintergrund, ehe er seine Nummer speichert und ebenfalls ein Foto von sich für die Kontakte macht. Hoseok hält ihm schon auffordernd die Hand hin, will, sich auch einspeichern und überlegt dabei, sich als Beschützer einzuspeichern, anstatt seinen richtigen Namen zu verwenden. „Mächtige Freunde zu haben, hat noch nie geschadet.“, erwidert J-Hope mit gehobener Augenbraue und tut es den beiden Jungs gleich. „Was macht ihr heute überhaupt hier, ihr habt keinen Auftritt.“, sagt Woohyun schließlich und beäugt die 3 ganz kritisch. „Besuchen dürfen wir die Veranstaltung ja trotzdem.“, erwidert V fast schon etwas bissig. Kingka hin oder her, Woohyun hat nicht so mit ihm zu reden – er ist auch höflich ihm gegenüber. Naja, bis jetzt zumindest. „Außerdem moderiert Suzy und Namjoon hat was mit ihr.“, kommentiert Hoseok nüchtern. „Suzy ist doch eine Leaderin.“, sagt Babsi, die das Mädchen doch erst kürzlich bei den Wahlen gesehen hat, „Und was für eine…“ „Wie meinst du das denn?“, fragt Hoseok amüsiert, nachdem er für die Jungs von 2PM zur Seite tritt, damit sie an ihm vorbei können und gibt ihr das Handy zurück. Da sie das mit der linken Hand entgegen nimmt, sieht er dadurch den Banji an ihrer Hand und stockt einen Augenblick. „Naja, sie ist ja nicht gerade gemütlich…“, nuschelt das Mädchen kleinlaut, weicht dabei aber erstmal dem Blick des Leaders aus. Faszinierend im Übrigen, dass er seine Haare gestylt hat, obwohl er nicht einmal einen Auftritt hat heute. Vermutlich wegen der Medien… Taehyung kichert schon amüsiert, während Namjoo trocken antwortet: „Oh, und ob sie gemütlich ist.“ Von dem Koreaner neben sich hört er nur ein fast schon dreckiges Kichern, ehe der ihm lachend gegen den Arm schlägt. Woohyun rollt mit den Augen. Viel lieber würde er jetzt einfach weggehen, anstatt sich dieses Zeug hier anzuhören. Das ist ja nur noch entwürdigend, sonst nichts. Aber dennoch. Typisch… Leader. Dafür gibt es das System ja. Wegen solcher Leute, wie ihm. Unbeeindruckt greift Namjoon in seine Hosentasche und verkneift sich ein Schmunzeln. „Was ist mit dir, hüpfst du heute wieder auf die Bühne?“, fragt er amüsiert. Die Rap Stage, der sie Gesellschaft geleistet hat, hatte schließlich eine wahnsinnige Medienflut zur Folge – dass sie das perfekte neue Mitglied in der YG Family ist und so weiter. So schnell geht es und die Schlagzeilen über Dianas Beziehung zu GD verlieren sich im Nirgendwo. „Denke nicht.“, sagt sie und sieht ihn fragend an, als er ihr plötzlich eine Packung kleiner Zitronenbonbons hinhält, die er aus seiner Hosentasche geholt hat. „Ohh, die mag ich am liebsten!“, sagt sie begeistert und öffnet die Hand. Auf einmal legt er ihr die ganze Packung auf die Handfläche. Auf ihren fragenden Blick hin meint er nur: „Du kannst sie haben.“ Er setzt sich in Bewegung, steckt sich die Hände lässig in die Hosentaschen und schiebt sich an ihr vorbei. Seine zwei Jungs folgen ihm gleich. „Wird sicher interessant, jetzt wo es nach 2 Jahren einen vollständigen Elitekreis gibt.“, sagt er und hebt die Hand, um sich winkend zu verabschieden, ohne sich jedoch zu ihnen beiden umzudrehen. Woohyun seufzt und sieht zu Babsi neben sich, seufzt aber gleich noch einmal. So grinsend, wie sie ihm gerade nachsieht, nur weil er ihr Zitronenbonbons geschenkt hat… Man kann sie nicht alleine lassen – sie geht in der Welt der Idols unter! Dass Kingkas auf die Träger aufpassen, heißt ja deswegen nicht gleich, dass man sich blind auf die verlassen kann. Und in ihrer Naivheit bemerkt sie gar nicht, dass schon die ersten Leute anfangen, sich mit ihr gut zu stellen – um schließlich bessere Karten beim Pokerspiel zu haben, das nun zu beginnen scheint. Erfährt nur eine einzige, falsche Person davon, dass sie offensichtlich mit Leo – er will ja gar nicht genauer darüber nachdenken – zusammen war, was auch immer das in ihrer Definition bedeuten mag, dann gibt das einen Wahnsinns Trubel. Bevor er weiter darüber nachdenken kann, setzt sie schon förmlich zum Sprung an und trottet los. Als er ihr hinterher blickt, sieht er auch den Grund – sie schubst wenige Sekunden später Sungyeol gegen den Rücken und bring diesen dazu, in seiner Bewegung inne zu halten und stehen zu bleiben. „Hier, speicher deine Nummer ein.“, grinst sie von einem Ohr zum anderen, „Hab mir heute ein neues Handy geholt.“ „Heol~“, seufzt Woohyun und schaut verwundert dabei zu, wie Sungyeol tatsächlich die Hand nach ihrem Handy ausstreckt, „Sieh einer an, er speichert ihr echt seine Nummer ein…“ Plötzlich springt ihn CNU von B1A4 an, schlingt augenblicklich den Arm um ihn und hängt sich auf ihn drauf, als gäbe es kein Morgen mehr – ergänzt wird das Ganze durch einen äußerst schrägen Grinser seitens des anderen Members, während Woohyun nach wie vor nachdenklich nach vorne starrt. „Was murmelst du da schon wieder dahin?!“, fragt Dongwoos Namenskollege den Sänger von Infinite, noch während er etwas locker lässt, aber dennoch seinen Arm um dessen Schulter gelegt lässt. Schließlich wirft ihm Woohyun einen kurzen Blick zu und Dongwoo sieht nach vorne. Er erblickt Babsi, die soeben von Sungyeol das Handy zurück bekommt und hüpft zu ihr nach vorne. Jetzt, da er den Ring an ihrer Hand sieht, muss er sich nicht weiter von ihr distanzieren – zwar hat er keinen Schimmer, warum das so ist, aber sein Leader hat es ihm mal gesagt. „Sag bloß, dieses shiny, sexy Handy ist deines.“, meint er, als er sich näher als ihr überhaupt lieb ist, neben sie stellt und sie augenblicklich einen Schritt zu Sungyeol weicht. „Klar.“, sagt sie und nickt freundlich. Sungyeol bleibt neben ihr stehen, gibt aber kein Wort von sich und nun gesellt sich auch Woohyun zu ihnen. „Ich will, dass du meine Nummer auch hast!“, sagt er, „Woohyuns Freunde sind auch meine Freunde!“ Mit außergewöhnlicher Selbstverständlichkeit greift er nach ihrem Telefon und eröffnet sofort das Menü für einen neuen Kontakt. Woohyun steht nun neben ihm und wirft einen skeptischen Blick auf das Display. Wie viele neue Nummern hat sie jetzt in den letzten paar Minuten? Sie wird all den armen Teufeln regelrechte Spamattacken in Kakaotalk schicken. „Kann ich Nummer 1 sein?“, fragt CNU und setzt dabei ein äußerst schmalziges Grinsen auf. „Ist schon vergeben.“, antwortet das Mädchen freundlich. Sie kann nicht viel mit dem Koreaner anfangen, will aber nicht unhöflich sein, wenn das offenbar ein Freund von Woohyun zu sein scheint. Ganz unauffällig öffnet sie die Packung mit den kleinen Bonbons und wirft sich ein paar in den Mund. Ohne sie erst auf ihrer Zunge zergehen zu lassen, zerbeißt sie diese direkt geräuschvoll. „Wirklich?“, meint Dongwoo überrascht und scheint einen Moment lang zu überlegen. Während Sungyeol monoton das Handy mustert und sonst in einer eigenen Welt versunken zu sein scheint, schmunzelt Woohyun seinen Freund bereits an. „Dann Nummer 2.“, sagt dieser. „Die ist ebenfalls vergeben.“, sagt sie und grinst nun langsam kauend. „Du kannst Nummer 14 sein.“ Seitdem ihr Woohyun heute davon erzählt hat, wie das funktioniert und dass das hier in Korea fast noch wichtiger, als die Freundesanzahl auf irgendwelchen Sozialen Netzwerken ist, hat sie sofort ihre Kontakte zu ordnen begonnen. Seither hat sie zwar ihre Eltern und Diana in den Favoriten, aber einige andere Personen in der Schnellwahl gespeichert. Woohyun kichert kurz, während CNU nun gespielt bestürzt jammert. „Wa~s? Das ist nicht dein Ernst. Ich will in die Top 5.“, quengelt er und klickt sich kurzerhand durch die Einstellungen ins Menü und liest dort die Anordnung ab. „Nummer 1 ist Woohyun.“, schnaubt er und sieht den nun wieder kichernden Koreaner kurz düster an, „Nummer 2 ist Sohyun, dann Jonghyun auf Nummer 3, Doojoon auf der vierten Nummer-“ Er stockt und wirft ihr einen skeptischen Blick zu. „-Nummer 5 ist Namjoon.“ Jetzt lehnt sich der Koreaner neben ihr über das Handy und betrachtet es skeptisch. „Warum hast du Namjoon in deiner Schnellwahlliste?“, fragt er. Babsi zuckt nur mit den Schultern. „Der wird sich selbst da gespeichert haben.“, sagt sie nur und kaut wieder ein paar Zitronenbonbons. „Und warum kann ich dann nur Nummer 14 sein?“, fragt CNU bestürzt. „Weil ich noch nicht fertig bin und 14 keine schlechte Zahl ist.“, erwidert sie und nimmt sich ihr Handy zurück. „V hast du als Hintergrund.“, sagt Dongwoo und gibt ein schnaubendes Geräusch von sich. Er wirkt nicht gerade begeistert in dem Moment. „Was hast du mit BTS am Hut, die sind mit Vorsicht zu genießen.“ „Du kennst sie ja nicht einmal richtig.“, erwidert sie und sieht ernst zu ihm auf, „V und RapMon waren schon immer nett zu mir. Selbst, als sie noch nicht diesen Boseog, geschweige denn diesen Ring getragen hat. J-Hope ist heute auch auf sie zugekommen, noch bevor er es gesehen hat. Alles weitere kann sie nicht wirklich beurteilen – ob ihr die Jungs auch so ihre Nummern gegeben hätten und dergleichen… „Was? Unmöglich.“, fiept Dongwoo nun erstaunt, „Die sind nicht nett, die nutzen nur alles zu ihrem Vorteil aus.“ Er erntet nun nicht nur von Babsi, sondern nun auch von Sungyeol einen ernsten Blick. „Wenn dieser V erst einmal das erste Mädchen flachgelegt hat, wird er sicher zum Kingka. Und dieser J-Hope ist auch nur mit Vorsicht zu genießen, der ist fast so hinterhältig wie Suga. Dreh ihnen den Rücken zu und zack, sie fangen an, alles gegen dich zu verwenden – fast wie L.“ „Halt die Klappe.“, fährt ihn nun Sungyeol ernst an und CNU zuckt daraufhin zusammen. Woohyun, der keine Lust darauf hat, dass hier noch eine unangenehmere Situation entsteht, schubst seinen Kumpel. „Dafür wirst du nie ein Kingka werden, wahahahah!“, sagt er und treibt ihn mit Handgefuchtel auf die andere Seite, weg von Babsi und steht nun selbst neben Sungyeol. Gerade dreht er den Kopf wieder zu ihr, da fragt sie soeben den anderen Koreaner: „Welche Nummer bin ich denn bei dir? Auf der speichere ich dich bei mir auch ein.“ Sungyeol, der sie bis dahin noch angesehen hat, dreht nun den Kopf weg und blickt woanders hin, während Woohyun sie durchaus noch immer mustert. Er macht sich Sorgen um sie, weil das hier für sie eher wie ein Spiel zu wirken scheint, als alles andere. „Komm, wir holen dir ne Setlist.“, sagt er plötzlich und setzt sich in Bewegung. Freudig über diese Nachricht grinsend, hüpft sie ihm sofort hinterher, bemerkt aber erst einige Minuten später, dass ihnen CNU die ganze Zeit über folgt und sich Sungyeol längst aus der Gruppe ausgeklinkt hat. Während Woohyun nun mit Dongwoo zu reden beginnt, winkt sie Sohyun, die mit den anderen Mädels aus 4minute an ihr vorbei huscht und zupft direkt Changjo am Ärmel, als sie an Teen Top vorbei kommen. „Sieh mal!“, sagt sie völlig begeistert und zeigt ihm, dass er in ihrer Schnellwahlliste auf Nummer 3 ist. Erst betrachtet er das Display ihres Geräts wortlos, dann greift er nach seinem eigenen Handy und drückt dort irgendwas. „Ich will auch Nummer 3 sein bei dir!“, ruft sie sofort und er hebt kurz den Kopf, speichert sie aber dann tatsächlich auf der dritten Ziffer im Block ein. CNU beobachtet das Schauspiel skeptisch, hält er sich doch ansonsten immer von Kingkas fern, wenn es sich nicht gerade um Woohyun handelt. „Hier hast du die Setlist.“, sagt Woohyun und hält sie dem Mädchen schließlich hin. 2013 KBS 가요대축제 2013 KBS Song Festival -[TIMESETLIST]01 20:00 Opening Stage Girl’s Day & B1A4 / Huh Gak & Secret / 4minute & BEAST / Infinite & Ailee / IU & Teen Top / 2PM & KARA / miss A / A Pink & Crayon Pop / EXO / Girl’s Generation & K.Will 02 20:05 Opening Moderation Lee Hwi Jae, Suzy & Yoon Shiyoon 03 20:15 Crayon Pop Bbar Bbar Bbar 04 20:17 EXO Growl 05 20:23 B1A4 What’s Going On 06 20:26 A Pink No No No 07 20:30 2013 Dance Symphony HyunA & Hyunseung, Hara & Jiyoung, Fei & Chansung, Soyou & Bora 08 20:42 IU The Red Shoes 09 20:45 10 20:55 Idol Collaboration Super Big Match 11 21:10 Girl’s Day Expect Me 12 21:15 Teen Top Miss Right & Rocking 13 21:20 Miss A Hush 14 21:30 Kim Kwang Jin & IU Special Stage 15 21:45 16 22:00 17 22:15 18 22:20 Huh Gak Monodrama 19 22:24 Ailee U&I 20 22:29 Sistar Give It To Me 21 22:32 22 22:40 4minute What’s Your Name? 23 22:44 Infinite Man In Love 24 22:48 K.Will Love Blossom Green Room Commercial Break AGAIN K*POP Special Dance Stage Green Room Dorama Stage 25 22:53 Secret Yoo Hoo 26 23:00 KARA Damaged Lady 27 23:03 Lee Seungchul No One Like Her + Special Stage with Infinite 28 23:10 BEAST Shadow 29 23:15 2PM A.D.T.O.Y. 30 23:20 Lee Hyori Miss Korea + Baechigi Special Stage 31 23:30 SHINee Dream Girl 32 23:35 Girl’s Generation I Got A Boy 33 23:40 The Song of 2013 Gil Hwanyoung, President of KBS Fasziniert betrachtet sie das Blatt und geht jede einzelne Position durch. „VIXX sind ja gar nicht dabei.“, sagt sie fast etwas enttäuscht. „Nein.“, murmelt Changjo matt und klaut sich geschickt ein paar der Zitronenbonbons, die Babsi aus etwa mystischen Gründen noch immer nicht fertig verputzt hat. „Ich hab Hunger.“, sagt sie plötzlich und Woohyun streckt die Hand aus. „Da hinten ist eine Kantine.“, meint Woohyun, „Wenn du willst, holen wir uns da was.“ „Ja, aber ohne mich, C.A.P nervt die ganze Zeit rum, dass wir innerhalb der Band bleiben sollen.“, murrt Changjo neben ihnen und verabschiedet sich mit einem kurzen Winken von der Gruppe. „Dann eben zu dritt.“, meint Woohyun schulternzuckend und geht mit CNU voraus in die Kantine. „Er ist ja auch keiner, dem man unbedingt trauen sollte.“, murmelt dieser plötzlich wieder verschwörerisch, „Der ist doch sicher nur nett zu dir, weil du eine Bansongpa bist und er ein Kingka. Seit wann kennst du ihn?“ „Länger, als ich einen Boseog habe.“, erwidert sie ernüchtert und Woohyun neben dem Koreaner rollt nun mit den Augen. „Mann, jetzt frag doch deinen Leader, wenn du keine Ahnung von dem System hast.“, faucht er, „Sie ist nicht irgendeine Bansongpa, sie ist die Useon! Die Trägerin des Sangdan, das zeigen ihr Banji und der Boseog.“ „Jinyoung meinte schon, dass es am Montag ganze Versammlungen zwischen jeder Band gibt. Ist da nicht das erste Meeting mit den CEOs seit langem?“, fragt CNU den Koreaner neben sich, als sie schon mit ihren Tabletts in der Kantine anstehen, um etwas zu essen zu bekommen. „Ja, der Elitekader ist seit 2 Jahren das erste Mal wieder vollständig.“, murmelt Woohyun unterschwellig. CNU nickt wieder. „Jinyoung meinte heute schon, dass das etwas ganz Bedeutendes ist. Seitdem 2011 die Anzahl der Josu von 4 auf 2 geändert worden ist, hat es keine vollständige Besetzung mehr gegeben.“ „Tja. Dann sei Mal gespannt, was dir Jinyoung dann am Montag über das alles erzählt.“, murmelt Woohyun. Denn 2010 wurden die Bands gar nicht richtig aufgeklärt, was es mit der Trägerin des Ersten Elite Leaders und dem restlichen Kreis der Elitekas auf sich hat, wenn erst einmal alles zu laufen beginnt. Mit ihrem Essen begeben sie sich zu einem freien Tisch. „Menschen sind am glücklichsten, wenn sie was zu essen haben.“, grinst Babsi gut gelaunt. Woohyun betrachtet sie mit gerunzelter Stirn. „Nein, das gilt nur für dich.“, sagt er knapp. „Glück ist nichts Besonderes.“, wirft CNU nun ein, sieht erst Woohyun an und grinst danach das Mädchen an. „Alles, was du brauchst, ist ein warmer Rücken und ein gefüllter Magen.“ „Ein warmer Rücken?“, erwidert Babsi leicht angewidert davon, „Das klingt echt seltsam.“ „Willst du über Koreanologie mit mir diskutieren, oder zusammen mit mir essen?“ Woohyun hält in seinem Tun inne und wirft seinem Kumpel einen warnenden Blick zu. „Halt die Klappe.“, faucht nun er ihn ebenfalls an, wie zuvor schon Sungyeol. Es wird wirklich Zeit, dass ihm jemand erklärt, aus welchem Grund er keinesfalls so mit ihr reden sollte. Plötzlich springt das Mädchen von ihrem Platz hoch. „Sungyeol! Komm, setz dich zu uns!“, ruft sie und winkt ihm grinsend – alleine weil sie so energisch reagiert, schmunzelt der Sänger und kommt wirklich zu ihnen an den Tisch rüber. „Man soll in Gesellschaft mit Personen essen, die man gut leiden kann.“, murmelt Woohyun nun mit vollem Mund und sieht zu Babsi rüber. Sungyeol hört das, weil er gerade zu ihnen an den Tisch kommt. „Bin ganz deiner Meinung.“, giftet er unterschwellig, als er sein Tablett gegenüber von CNU abstellt und sich auf den Platz setzt, neben dem sich Babsi nun wieder niederlässt. „Also kannst du gern abhauen und wo anders hin.“ Ein Blickduell sondergleichen zwischen den beiden, die eigentlich Kollegen wären, folgt. Bis sich Woohyun entschließt, dem Mädchen zuliebe friedlich zu bleiben und einfach weiterisst. „Was hat es eigentlich damit auf sich, ob man ein Katzen- oder Hundegesicht hat?“, fragt sie nun neugierig, „Ich hab vorhin Hyunah und Sohyun darüber reden hören, als wir an ihnen vorbei sind.“ Als sie das fragt, wendet ihr Sungyeol kauend das Gesicht zu, während Woohyun einen Moment lang von seinem Essen ablässt und CNU den Koreaner, der ihm gegenüber sitzt, nur abschätzend beobachtet. „Warum?“, fragt Woohyun, „Willst du wissen, was für ein Gesicht du hast?“ CNU dreht sich zu ihm und auch Sungyeol sieht nun seinen Kollegen an. Babsi nickt energisch und Woohyun deutet mit den Stäbchen auf ihren Teller. „Wir essen gerade… und du hast ein Kotzgesicht.“ CNU verschluckt sich fast vor Lachen und auch Sungyeol muss fast schmunzeln, verhält es sich aber zum größten Teil noch. „Hey~!“, murmelt Babsi und rümpft die Nase. Sungyeol neben ihr streicht sich mit dem Finger über die Nase und gibt sein Bestes, nicht zu lachen. „Wenn ich ein Kotzgesicht habe, bist du ein Psycho.“, keift sie und holt gerade mit den Stäbchen aus, doch Woohyun fängt sie gekonnt ab und hält sie vor sich zusammen. Fast wie bei einem Kampf hält er ihre Stäbchen fest und murrt nun zurück: „Ich bin kein Psycho.“ CNU widmet sich längst wieder seinem Essen. „Du hast ein Kotzgesicht und ich bin wahnsinnig attraktiv.“, schnurrt Woohyun eingebildet und gleichzeitig knallt Babsi die Stäbchen auf den Tisch, während Sungyeol ihn ansieht, als könne er das doch nicht ernst meinen und CNU lachend sein Tablett ergreift und sich von dem Tisch erhebt, um sich zu seiner Band zu setzen. Beide lehnen sie sich zurück – Babsi sowie Sungyeol – und sehen den Sänger nicht an. „Was ist denn?“, fragt Woohyun, der nicht ganz versteht, wo er hier so sehr übertrieben haben soll. „Was geee~eht!“, gibt J-Hope in einer Singsangstimme von sich, als er sich zusammen mit V zu den Leuten gesellt. V – ganz der verzogene Junge, den er so gerne gibt, stemmt sein Bein auf den Stuhl gegenüber von sich, der leer steht, weil er sich neben Babsi setzt und J-Hope hockt sich dorthin, wo gerade eben noch CNU gesessen hat. Wer, wie in diesem Fall V, als ein Kingka vorgemerkt ist, darf sich bereits ohne Konsequenzen unter anderen Kingkas aufhalten, da es nur mehr eine Frage der Zeit ist, bis sie zu einem von ihnen werden. Ohne sich groß am Gespräch zu beteiligen, schiebt er sich direkt einen Löffel Reis in den Mund, während Hoseok noch seinen Reis mit der Soße des Fleisches vermanscht und Sungyeol ihm wortlos dabei zusieht. Woohyun beginnt nun auch weiter zu essen, enthält sich aber ebenso und Babsi für ihren Teil blickt mit ins Gesicht geschriebener Verwunderung von einem zum anderen und fragt sich, weshalb sich oft die Leute untereinander nicht verstehen. „Gongchan, Jinyoung und Hoya sind jetzt auch neu zu Kingkas erwähnt worden.“, fängt schließlich Hoseok doch noch ein Gespräch an, an dem sich potentiell die ganze Runde beteiligen könnte, „Es sind noch viele andere dazugekommen, aktuell sind es wieder volle 50.“ Er neigt den Kopf etwas schief. „Mit ein paar Back Ups, wie Taehyung hier.“ „Alter, das interessiert doch keinen.“, entgegnet V platt und schiebt sich den nächsten Löffel Reis in den Mund, kaut den sehr auffällig und rümpft dabei die Nase. So sieht er fast schon unsympathisch aus. „Joon hat schon Recht – wenn du so weitermachst, warst du längst einer. Du führst dich auf…“ „Setz dir doch ein kleines Krönchen auf.“, schlägt Sungyeol nüchtern vor und erntet einen mürben Blick von dem Koreaner, der ihm gegenüber sitzt. Kleinlaut zieht er den Kopf ein. „Tut mir Leid.“, murmelt er und widmet sich seinem Essen. Taehyung kaut weiterhin auffällig und mit offenem Mund, sieht zu seinem Kollegen rüber und schüttelt ganz dezent den Kopf. Fast schon, als müsse er sich für ihn fremdschämen. „Oh Mann, da läuft sie.“, speit Taehyung im nächsten Moment und hält in seinem Kauen inne. Babsi sieht ihn an, merkt, wie er den Blick angewidert nach vorne gerichtet hat und aussieht, als würde er jeden Moment ein böses Schimpfwort von sich geben. Gerade will sie seinem Blick folgen, da lässt jemand geräuschvoll sein Tablett auf den Sitzplatz gegenüber von ihm auf den Tisch knallen und schiebt Vs Fuß vom Stuhl. Es ist Namjoon, der sich eben noch seine gestylten Haare in ihre übliche Perfektion zupft und den Rapper ansieht. „Ich weiß.“, quiekt er amüsiert, da er ihn gehört hat, „Wie die es in die oberen Reihen geschafft hat, weiß man ja auch nicht.“ „Glaubst du, sie lässt sich schon von ihm flachlegen?“, fragt Taehyung ihn mit gerunzelter Stirn und der Sänger neben Barbara dreht den Kopf nach links zu den beiden. „Billig genug ist sie.“, erwidert RapMon und schüttelt den Kopf. Er bemerkt, dass Babsi ihn verdutzt anblickt und grinst sie schelmisch an. „Hallo, Hübsche.“, grinst er, da wendet sie schon mit einem Schimmer, der sich um ihre Nase legt, den Blick von ihm ab. Amüsiert schmunzelnd verfolgt er das Schauspiel, während Taehyung gegenüber von ihm schon wieder meint: „Jeder Typ ist ein Aufstieg von GD rauf.“ Jetzt hebt Babsi erstaunt den Kopf und sieht dorthin, wo zuvor V so angewidert rüber geschaut hat. Doojoon steht gerade mit Diana und Gayoon an der Theke, wo sie sich ihr Essen holen. „Ihr redet von Diana.“, stellt sie bestürzt fest und RapMon sieht sie mit gehobener Augenbraue an. „Und mit der sollen wir demnächst drehen, wenn Boy In Luv im Kasten ist.“, meint Taehyung nun wieder, „Hoffentlich hol ich mir nichts bei der.“ Ein grunzendes Geräusch folgt, um seinen Gefühlen noch etwas mehr Ausdruck zu verleihen. Namjoon lacht trocken. „Letztens warst du doch so freundlich zu ihr, als sie diese tolle Party geschmissen hat.“, grinst er fies und schiebt sich etwas von den Nudeln in den Mund, bevor er sie schlürfend zwischen den Lippen hochzieht. „Ja, da gab es auch gratis Essen.“, erwidert V und beide lachen sie ganz böse. J-Hope sieht zu den beiden rüber und dreht sich dann zur Theke, bevor er sich hektisch wieder umdreht. Mit einem panischen Ausdruck in der Stimme zischt er nun: „Aiish, hört auf, so zu reden. Doojoon sieht schon zu uns rüber!“ „Der sieht zu uns rüber, weil seine Kleine bei uns am Tisch hockt.“, erwidert Taehyung genervt und neigt dem Rapper dabei ermüdet den Kopf zu. Namjoon grinst nur breit, scheint überhaupt kein Problem damit zu haben, dass seine Jungs so miteinander umgehen. Schließlich tun sie es nicht vor laufender Kamera – was dahinter abläuft, ist doch egal. „Ihr hockt bei uns am Tisch.“, murmelt Babsi nun und schiebt die Unterlippe vor die Oberlippe. V dreht ihr den Kopf zu und sie zuckt kaum merklich dabei zusammen. Wie redet er wohl über sie, wenn sie nicht gerade neben ihm sitzt? So hat sie ihn nicht eingeschätzt gehabt… Aber da kommt ihr wieder Leos Statistik in den Sinn… Von 35 Personen kann man nur einer wirklich vertrauen. Mit glasigen Augen lässt sie ihren Blick über den Tisch gleiten. Versucht, ihre Gedanken zu sortieren, als würde ihr das dabei helfen, was Brauchbares hierfür herauszufinden. Diese Welt ist ja schließlich aufgebaut auf purer Berechnung… Woohyun wirft V einen abwartenden Blick zu, Sungyeol aber ignoriert das Ganze längst. Keiner der Jungs wird Babsi offensiv angehen. Alleine schon wegen ihrem Banji – und schon gar nicht, wenn Doojoon in ihrer Nähe ist. „Ich weiß jetzt, wen der Josu als vierten Elite aufgestellt hat.“, sagt RapMon nun zu dem Koreaner gegenüber von sich. Da spitzen selbst Woohyun und Sungyeol neugierig die Ohren. „Echt, wen?!“, fragt Taehyung, während Sungyeol nun schon interessiert zu den beiden blickt. „Jaehyo.“ „Jaehyo!“, wiederholt Babsi aufgeregt und lässt ihre Stäbchen dabei auf den Tisch fallen. Mit dem ist sie doch befreundet, warum hat ihr der das nicht erzählt? RapMon und V ignorieren sie im Moment. „Scheiße, dann hat Suga wieder keine Chance auf den Posten.“, meint Taehyung, „Der lechzt doch danach, seitdem L von ihm gekickt worden ist.“ „L war ein Eliteka?“, fragt Babsi nun verwirrt nach. Taehyung dreht ihr den Kopf zu und sieht sie undefinierbar an. „Du bist die verdammte Useon, warum weißt du das nicht?“, fragt er und bekommt im nächsten Moment einen Tritt von Namjoon gegen das Schienbein und rollt mit den Augen, ehe er seinen Leader ansieht. „Ach komm, so schlimm war das jetzt auch nicht, dass ich das gesagt hab.“ Namjoon bedenkt ihn nur mit einem ernsten Blick. „Eine Stunde noch!“, wird schließlich durchgesagt, da es Punkt 19 Uhr ist. „L war einer, ja.“, bestätigt RapMon nun halbwegs geduldig und sieht das Mädchen dabei ganz neutral an. „Aber er hat sich zu ehr auf die normalen Reihen der Kingkas eingelassen, jetzt hat ihn Leo-ssi schneller wieder gekickt, als er bis 3 zählen konnte.“, gibt Taehyung in Singsangstimme von sich und dreht den Kopf zu dem Mädchen neben sich, während er ihn in den Nacken legt und arrogant eine Augenbraue hebt. Er hebt seine Füße hoch und will sie gerade auf die Tischplatte legen, da hebt Woohyun schon drohend die Hand und deutet mit dem Finger auf ihn. „Denk nicht einmal dran!“, faucht er ihn scharf an. Mit einem angriffslustigen Blick senkt Taehyung seine Beine wieder und setzt sich etwas aufrechter hin. Er schnaubt nicht gerade begeistert, ordnet sich aber dem Kingka unter. Babsi ignoriert das und beginnt nachdenklich, ihren schwarzen Ring zu drehen. Sungyeol wirft ihr dabei einen prüfenden Blick zu. „Ich darf mir nachher ein Autogramm von Kai holen.“, sagt sie gedankenversunken und Taehyung hustet nun, weil er den Reis in die falsche Röhre bekommen hat. „Was willst du mit nem Autogramm von Kai, ALTER!“, brüllt er und knallt seine Stäbchen auf den Tisch. Namjoon wirft ihm schon einen drohenden Blick zu, doch der reicht im Moment nicht mehr. „Spinnst du, oder was?! Ich werf dem Arschgesicht nicht umsonst ständig Papierkügelchen mit fiesen Sprüchen nach, der soll doch nicht denken, dass er mit uns reden darf!“ „Yah.“, faucht Namjoon schon mit düsterem Blick. „Du als Prinzesschen vom Obersten solltest wissen, wie der Kack hier funktioniert. Sonst haben wir wegen dir bald diese ganze Ratten im Vorhof.“ „YAH!“ Namjoon reicht es. Er tritt mit voller Wucht gegen den Stuhl des vorlauten Koreaners, der daraufhin fast mit diesem nach hinten kippt. „TZZ!“, zischt der dann genervt und sieht seinen Leader an, der ihm einen drohenden Blick zuwirft. Noch eine Meldung und es gibt Saures. Sein giftiges Schauen zeigt Wirkung, denn Taehyung verstummt. Wenn es darauf ankommt, hat RapMon seine Jungs also scheinbar ganz gut unter Kontrolle. J-Hope sieht schmatzend von einem zum anderen, dann zu Babsi. „Er geht mit ihm in die Klasse.“, sagt er. Babsi, die ganz verstört von dem Ausfall gerade eben ist, meint nun an Hoseok gewandt: „Ich weiß. Changjo geht auch mit ihnen in die Klasse.“ Dann dreht sie Taehyung wieder den Kopf zu. „Er war in Forest Jump.“ Da hat er sich jedenfalls noch ganz neutral verhalten und ist mit Zelo abgehauen, als es zum Streit kam. „Ich bin in deren Parallelklasse.“, murmelt Taehyung der Richtigkeit halber. „Wie auch immer.“, erwidert Namjoon genervt. Während Babsi nun abwesend ihre Augen über die Menschenmengen im Raum wandern lässt, bleibt ihr Blick schließlich an Suzy von miss A hängen. „In miss A ist doch diese Jia…“, murmelt sie etwas in ihren Gedanken versunken. „Joa.“, erwidert Taehyung, während Woohyun nun seine Stäbchen auf dem leeren Tablett ablegt. Auch Sungyeol wird langsam fertig mit seinem Essen. „Mit der hat sich unser guter Doojoon vergnügt und heute ist sie eine Choboja, weil sie Leo nicht gut genug war.“ „Stell die beiden nicht so dar, als wären sie nur auf sowas aus. Du hast ja keine Ahnung.“, murmelt Babsi und weiß selbst nicht so genau, wo das jetzt herkommt. „Ach, du aber, ja?“, erwidert Taehyung. Namjoon setzt schon zum nächsten Tritt gegen dessen Stuhl an, hält aber inne, als Babsi giftet: „Ja, ich kenne die beiden zumindest besser als du.“ Taehyung hebt eine Augenbraue und Hoseok sieht sie überrascht an, während Namjoon die Stirn runzelt. Letztens hat sich noch rausgestellt, dass sie mit Yongguk zusammen war. Das Mädchen steckt offenbar voller Überraschungen. „Woher willst du denn bitte Leo kennen?!“, fragt Hoseok jetzt selbst etwas vorlaut nach. „Vom Taekwondo.“, erwidert sie wie aus der Pistole geschossen. „Aha.“, murmelt Hoseok und pult sich mit der Zunge an einem der Backenzähne, weil sich etwas vom Gemüse zwischen 2 Zähnen verfangen hat. „Und das reicht, dass du das über ihn sagen kannst?“ Bevor sie was darauf antwortet, fügt er noch hinzu: „Ich meine nur. Hab mir sagen lassen, dass Leo der beste Gyoche ist, seitdem das System eingeführt worden ist.“ Hierauf zögert das Mädchen und vergisst, was sie überhaupt sagen wollte. „Du weißt nicht, was n Gyoche ist.“, meint Namjoon nun ertappend und sieht sie dabei nüchtern an. „D-doch.“, stottert sie nervös und blinzelt auffällig oft, „Er ist… Doojoons Stellvertreter.“ Ist doch so, oder? „Uh-huh.“, murmelt Hoseok erneut, ist noch immer mit dem Gemüse zwischen seinen Zähnen beschäftigt und kommentiert trocken: „Der beste zu sein, heißt, dass man sich verdammt nochmal von ihm fernhalten soll. Er ist nicht gerade ein gemütlicher Zeitgenosse.“ „Woher willst du das wissen?“, erwidert sie nun leicht aggressiv, „Ich bin mit ihm befreundet, also weiß ich, dass er freundlich ist.“ „Befreundet.“, scharrt Taehyung zynisch neben ihr und sieht sie nicht einmal dabei an. „Du meinst, so wie wir hier alle deine Freunde sind, nicht wahr?“ „Nein, ich bin wirklich mit ihm befreundet.“, speit sie den jungen Koreaner neben sich an und scheint zu vergessen, unter welchen Leuten sie hier sitzt und was ihr ausgerechnet Taekwoon in Bezug auf solche gesagt hat, „Sogar so gut, dass ich ihn gebeten habe, dass er mit mir mein erstes-“ Sungyeol und Woohyun tauschen beide einen Blick aus, betreiben wortlose Kommunikation und gehen sofort auf die Barrikaden. „Ist doch egal jetzt.“, fährt Woohyun dem Mädchen direkt ins Wort und wirft ihr einen düsteren Blick zu, weil sie einfach den Mund nicht halten kann. Währenddessen beginnt Sungyeol neben ihr nun ein paar scharfe Sätze auszuteilen. „Fang an, dich wie ein Kingka zu benehmen oder verzieh dich vom Tisch.“, speit er Hoseok gegenüber von sich an, „Es ist nicht deine Aufgabe, bei der Useon Unruhe über den Gyoche zu stiften, also erwähn ihr gegenüber auch nie wieder seinen Namen.“ Er dreht den Kopf nach links zu Taehyung rüber. „Und du halt erst recht die Klappe, du bist nur ein Anwärter auf einen Kingka, du bist noch keiner. Noch eine schiefe Bemerkung und ich sorg dafür, dass du keiner wirst.“ Namjoon lacht nun heiser. „Da geht’s los.“, lacht er angriffslustig, „Hast du vergessen, dass du mit einem Leader am Tisch sitzt?“ „Nein.“, erwidert Sungyeol giftig, „Aber du vergisst, dass du mit mir an einem Tisch sitzt.“ Babsi hat keine Ahnung, was hier gerade eigentlich vor sich geht, muss sie aber auch nicht haben. Namjoon kennt sich aus und weiß, worauf der Sänger anspielt. Nämlich, dass Sungyeol ein Liebling von Leo ist und ihn nur zu gerne als Eliteka dabei hätte, Sungyeol aber immer wieder absagt, wenn er den Posten angeboten bekommt. Nimmt er ihn bei der nächsten Gelegenheit an, steht er über Namjoon. Vorsicht ist also geboten. Das ist auch der Grund, warum sich so viele vor Sungyeol in Acht nehmen. Weil er in den Kreis der inneren Kingkas gehört, wie sie es inoffiziell in ihren Reihen nennen – und die inneren Kingkas sind die Favoriten von Leo, weshalb auch immer die in die engere Auswahl für die nächsten Elitekas kommen. Schließlich werden diese zu keinen Chobojas, wenn sie aus dem Eliteamt enthoben werden – sie werden wieder zu Kingkas, wie es vorher der Fall war. Deshalb und weil sie dadurch so viel Macht haben, sind die Eliteposten so beliebt. Noch einmal wirft Sungyeol seinem Kollegen einen vielsagenden Blick zu, dann dreht er sich zu Babsi und meint nüchtern: „Wir müssen jetzt langsam in die Maske. Die Opening Stage machen wir schließlich alle gemeinsam.“ Woohyun fühlt sich überhaupt nicht wohl in seiner Haut – vor allem bei dem Gedanken, das Mädchen bei den dreien zu lassen. Wer weiß, was sie denen noch alles erzählt! Trotzdem. Sungyeol hat Recht. Widerwillig steht er auf und folgt seinem Kollegen in die hinteren Räume, wo sie eingekleidet und geschminkt werden, bevor die Haare gemacht werden. „Hör zu-“, beginnt er etwas nervös, doch Sungyeol stellt ihn bereits im nächsten Moment ruhig. „Ich will es gar nicht wissen.“, faucht er ihn sofort an, „Jede Information ist eine zu viel. Was will ich damit?“ Er bedenkt ihn mit einem strengen Blick, als er das sagt, aber Woohyun hebt im selben Moment abwehrend die Hand und deutet nach hinten. „Warum hast du ihr dann gerade geholfen?“, fragt er, doch die Antwort hierauf bleibt Sungyeol ihm schuldig. Weil sie es von allen hier am wenigsten verdient hat, an die falschen Leute zu geraten. Zurück am Tisch meint RapMon gerade zu seinen beiden Jungs: „Bringt doch Mal die Tabletts weg, ich hab hier noch was zu tun.“ Ohne zu zögern, tun die beiden wie geheißen und entfernen sich vom Tisch. Nehmen sogar das Tablett von Babsi mit, die so gesehen noch gar nicht fertig war – aber das scheint ihnen ziemlich egal zu sein. „Hör zu, Süße.“, meint RapMon nun und räuspert sich, nachdem er sicher gehen kann, damit ihre volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie sieht ihn verdutzt an, alleine schon wegen dem Spitznamen, mit dem er sie soeben betitelt hat und sieht sich gar nicht fähig, ihm eine Antwort zu geben. Zu ihrem Nachteil sprechen 3 wesentliche Punkte, die ihr noch gar nicht so bewusst sind in dem Augenblick. Erstens ist RapMon ein Leader – und die werden immer bestens über das System informiert. In wie weit sie ihre eigenen Member aufklären, ist ihnen selbst überlassen. Dafür wurden sie Leader. Weil sie die richtigen Entscheidungen zu treffen im Stande sind und niemand ihre Member so gut kennt, wie sie selbst. Die einzigen Ausnahmen sind hier auch bloß die Elitekas und das ist prozentuell gesehen auf die vielen Bands, die es gibt – aktuell sind es knapp 50 Girlbands, knapp 60 Boybands und knapp 20 Solokünstler, die sich im Business tummeln und unter dem Elitekreis zusammengehalten werden – nichts. Wirklich nichts. Da fällt ein Taekwoon, der deutlich mehr als seine Kollegen weiß, nicht ins Gewicht. Zweitens – und das ist, obwohl man es kaum für möglich hält, ein weniger großes Problem, als der letzte Punkt – ist er der Anwärter auf den nächsten Posten der Elite Leader. Es ist schon alles in Planung; Doojoon will aufgrund der vielen Idols, die derzeit debütieren und vor allem dann 2015 folgen werden, eine zweite Reihe Elite Leader aufstellen. Passiert es, dass neue Posten geschaffen werden, werden diese durch einen inoffiziellen Putsch besetzt. Die Wahlen passieren hier nur pro forma und sind nur dazu da, um den Leuten vorzumachen, dass sie eine Demokratie haben. Schließlich soll keinem auffallen, dass Elitekas bloß bessere Babysitter für Idols sind. Auf ihn ist Doojoon persönlich zugekommen und hat ihn gefragt, ob er sich vorstellen kann, einer seiner Elite Leader zu sein. Dafür kann er auch gerne dabei mitwirken, wer an seiner Seite sein soll. Drittens – und nun kommen wir zum wesentlich größeren Problem – ist er ein begnadeter Menschenkenner. Er liest die Leute um sich herum wie offene Bücher, lediglich Taekwoon gelingt das vermutlich noch besser, als ihm. Wen wundert es da im Übrigen, dass Doojoon ihn in der Truppe haben will. „Du musst langsam aufwachen – nicht jeder ist auch wirklich so nett, wie er sich dir gegenüber gibt. Unsere Welt ist kein Kindergarten, in welchem du Freunde fürs Leben finden wirst.“, sagt er und trifft damit genau ihren wunden Punkt, „Es gibt bestimmt die ein oder andere Person, die hinter dir stehen wird, egal was du tust, aber danach kannst du lange suchen.“ Sie sieht ihn einen Moment lang nachdenklich an. Schiebt eine Lippe über die andere, weiß im ersten Augenblick nicht, was sie darauf antworten soll. „Und du bist einer der Guten, wenn du damit anfängst, mir das zu sagen?“, fragt sie skeptisch. Er verzieht seine Lippen zu einem zynischen Schmunzeln. Schüttelt dann ganz langsam den Kopf, aber nur wenige Male. „Ich bin ganz bestimmt keiner der Guten.“, erwidert er, „Nach wenigen Sätzen weiß ich, was ich sagen muss, um den Leuten vorzumachen, dass sie mir vertrauen können – nur um dann genau das auszunutzen und sie in den Abgrund zu stürzen, wann immer es notwendig wird.“ Ihre Augen weiten sich. Sie weiß gar nicht, was sie darauf sagen soll, aber es kommt noch einen Tick heftiger. „Das vorhin hat gereicht, dass ich Dinge weiß, die nicht gesund für dich sind.“, sagt er ihr ehrlich, „Und ich weiß auch, dass dieser Woohyun, der sich sonst überall raushält, darüber Bescheid weiß und Sungyeol, der auch keiner der Guten ist, aus irgendeinem Grund unbedingt auf dich aufpassen will. Das kann beiden zum Verhängnis werden – es sei denn, du machst endlich die Augen auf.“ Sie starrt ihn ungläubig an. Wird innerhalb einer einzigen Sekunde leichenblass und weiß nicht, was sie darauf sagen soll. Ihr wird speiübel und zum ersten Mal versteht sie, wie es sich anfühlt, einen großen Fehler begangen zu haben. Und jetzt kommt sie sich vor, als würde sie RapMon hier zum Fraß vorgeworfen werden. Babsi versucht einen Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hat, hinunter zu schlucken und starrt ihn mit trockener Kehle an. Ihre Augen werden glasig, weil sie immer nervöser wird und ihr Herz rast in dem Moment, als gäbe es kein Morgen. „Jetzt hast du Angst vor mir.“, stellt er nüchtern fest, fixiert sie mit einem starren Blick, der ihr noch mehr Respekt vor ihm einflößt, als ohnehin schon. Erneut schluckt sie schwer, doch das Gefühl breitet sich immer weiter in ihr aus, dass sie sich jeden Moment vor Aufregung übergeben muss. „Hab ich das?“, fragt sie mit gereizter Kehle. Das kann doch nicht sein, dass einer, der 4 Jahre jünger als sie ist, sie so sehr aus der Fassung bringen kann… Er zuckt vielsagend mit den Augenbrauen und betrachtet sie einen Moment. „Sieh rüber zur Theke.“, sagt er und sie hebt zögernd den Blick. Taehyung und Hoseok stehen dort, rühren sich nicht vom Fleck, entgegnen ihren Blick aber sofort. „Sie warten. Ohne dass ich es sagen muss.“, beginnt Namjoon, „Weil sie wissen, wo ihr Platz ist – unter mir. Was ich ihnen sage, haben sie zu tun. Und wenn ich verlange, dass sie sich vor allen Leuten hier die Hosen runterziehen, machen sie das.“ Sie wendet den Blick ab und sieht zu ihm zurück. „Du hast in unserer Welt die Wahl, einer der Großen zu sein, die Dinge bewirken. Dinge mit ihrer Musik, als auch Dinge dadurch, dass du was im System zu sagen hast.“, meint er und wirkt dabei äußerst selbstzufrieden, „Oder du wirst einer derjenigen, die tolle Musik machen, dafür berühmt werden und keine Freunde haben.“ Nun neigt er vielsagend den Kopf. „Denn nicht einmal die eigenen Member sind deine Freunde.“, sagt er eindrucksvoll, „Es sind die Personen, die eine Band zusammensetzen, es sind Kollegen.“ Einen kurzen Moment wartet er, damit das bei ihr einsickern kann. „Untergebene. In meinem Fall.“ „Hörst du dir selbst überhaupt zu?“, fragt sie, doch er ignoriert ihre Antwort vollkommen. „In der Welt in deinem hübschen Köpfchen ist jede Information bedeutend, genauso wie für mich. Nur, dass ich sie richtig einzusetzen weiß.“, meint er, „Du hast vorhin mitbekommen, dass ich was mit Suzy habe. Und du denkst ernsthaft, dass das was Romantisches ist.“ Sie öffnet den Mund, weiß aber gar nicht, was sie darauf sagen sollte. „Denkst du ernsthaft, ich verbringe eine Sekunde länger mit ihr, als nötig?“, fragt er, „Sie wird die nächste Choboja, weil sie sich zu auffällig verhält, was ihre sexuellen Beziehungen angeht. Hat mit Taecyeon und Wooyoung zu offensichtlich geflirtet, dass es selbst den Fans fast auffällt, dass sie was mit denen hat.“ „Warum erzählst du mir das...“ „Weil du wissen sollst, dass ich ganz bestimmt keiner der Guten bin.“ Unfähig, sich darüber überhaupt einen klaren Gedanken zu bilden, starrt sie ihn sprachlos an. „Ich nutze Leute aus. Ordne mich nur denen unter, von denen ich weiß, dass es mir Vorteile bringt. Weiß diejenigen unter mir genau zu beeinflussen, dass sie sich richtig verhalten.“ „Die perfekten Leaderqualitäten.“, erwidert sie nun matt und weicht seinem Blick erstmals aus. „Genau darauf basiert das System.“, erwidert er, „Auf Personen, die das für sich zu verwenden wissen und die Fähigkeiten haben, den ganzen Verein hier zusammen zu halten. Weil unser eigener Erfolg abhängig davon ist, wie das Konkurrenzverhalten der Fans funktioniert.“ Sie nickt. „Verstehe.“, murmelt sie erdrückt. „Ich geb dir einen guten Tipp.“, sagt er zu ihr und erhebt sich nun von seinem Platz und breitet die Hände von sich aus. „Du gehörst zum Obersten der Oberen.“, sagt er bedeutungsschwanger, „Das hier ist alles dein Reich. Die Leute liegen dir zu Füßen. Fang an, dich so zu benehmen.“ Verblüfft presst sie sämtliche Luft aus ihren Lungen. Starrt ihn an, als hätte er ihr gerade offenbart, sie habe Krebs. „Vor allem-“, fügt er letztendlich noch hinzu, „Traue niemandem. Mir ganz besonders nicht.“ Mit diesen Worten dreht er sich um und geht zu seinen beiden Jungs. Völlig verstört starrt sie ihm hinterher, unfähig auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu all dem hier zu fassen. Beautiful Life Doojoon wirft einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. „Gut, wir haben 20 Minuten.“, sagt er danach und sieht zu Taekwoon, der es offensichtlich kaum erwarten kann, zu beginnen – und das ist sarkastisch gemeint. Dann wendet er sich Namjoon zu, der ihm gegenüber sitzt. Momentan sind es nur sie 3, dieses Gespräch hier ist ein inoffizieller Termin, über den keiner der anderen Elitekas Bescheid weiß. „Hat jemand Fragen, bevor wir beginnen?“ Einen Augenblick lang wartet er, da aber keine Antwort kommt, nickt er. „Dann starten wir.“ Namjoon richtet sich auf und betrachtet den Leader von BEAST. Wartet darauf, dass er ihm sagt, was er von ihm verlangt, weil es sich so gehört, ihn als erstes sprechen zu lassen. „Nun, die ersten Verhandlungen mit den CEOs bezüglich einer weiteren Reihe an Elite Leadern ist nicht ganz so verlaufen, wie ich es mir vorstelle.“, beginnt Doojoon und Taekwoon sieht ihn dabei wortlos an, „Sie erlauben mir aber, dich als Assistenten von Diana und Yongguk aufzunehmen.“ Namjoon bleibt in seiner Wortwahl stets formell, solange er mit einem der beiden hier spricht: „Das heißt?“ „Du hast sämtliche Rechten eines Elite Leaders, bist offiziell den beiden unterstellt, behältst sie aber für mich im Auge und erstattest mir regelmäßig Bericht, was bei den beiden vor sich geht.“ RapMon verzieht seine Lippen zu einem leichten Schmunzeln. „Das kann ich am besten.“, sagt er knapp. „Statt einem zweiten Ring vergibst du dennoch nur den Boseog, wir können das nicht so offiziell machen. Es gibt bei vollständigem System keine Person, die zur Choboja wird, wenn sie erst einmal einen Ring hatte.“ „Kein Problem.“, sagt Namjoon hierauf, „Es soll ja schließlich keine zweite Black geben.“ Doojoon nickt. „Deinen Ring kriegst du nächste Woche, Diana und Yongguk erfahren erst zu dem Zeitpunkt davon. Ich habe heute im Meeting mit den Elitekas einige andere Dinge zu besprechen, das sprengt den zeitlichen Rahmen davon.“ „Gar kein Problem.“, wiederholt Namjoon höflich, „Wenn ich mir die Frage erlauben darf-“ Er wartet, bis Doojoon nickt. „-Wer ist die aktuelle Black?“ „Goo Hara.“, erwidert Doojoon augenblicklich und Namjoo betrachtet ihn eine längere Zeit, lehnt sich dann zurück und nickt wortlos. „Das war’s schon.“, sagt Namjoon – für den Fall, dass er mit noch einer Frage rechnet. Doojoons Blick wird augenblicklich kühl. Es gibt ein paar wenige, die sich nicht von Namjoon austricksen lassen – dazu gehören die beiden, die soeben mit ihm in einem Raum sitzen. „Ich bevorzuge es, wenn jeder weiß, was seine Aufgaben sind. Du wirst Anweisungen von den beiden Josus erhalten. Die hast du auszuführen.“ Der junge Koreaner nickt. „Taekwoon ist dein nächster Vorgesetzter. Du wendest dich mit jedem Problem an ihn.“ „Was ist mit der Useon?“, fragt Namjoon nun. „Was soll mit ihr sein?“ „Hat sie die Möglichkeit, mir Anweisungen zu erteilen?“ Die Frage ist berechtigt – ist sein Posten doch eine neuartige Ausnahme. „Nein.“, erwidert Doojoon knapp, „Sie ist kein Eliteka, also hat sie dir keine Anweisungen zu erteilen.“ „Verstehe.“, sagt Namjoon und nickt. „Die 20 Minuten sind um.“, wirft Taekwoon nun ein. Doojoon nickt und Namjoon verabschiedet sich in vollem Respekt von den beiden. Danach dauert es nicht lange und die restlichen Elitekas strömen zu ihnen beiden in den Raum. Gerade betritt Diana, gefolgt von Yongguk, den sie zuvor abgeholt hat, um gemeinsam hier her zu kommen, den Raum, da blättert Doojoon ein viele Seiten langes Protokoll durch, gehalten in enger, halbwegs kleiner Schrift. Junhyung ist der nächste, der zu ihnen kommt, er setzt sich direkt gegenüber von Doojoon, Diana und Yongguk sitzen seitlich von ihm und zu Doojoons Linken. „Hast du sie ins Protokoll geschrieben?“, fragt Doojoon und Diana hebt den Kopf. Da sie und Yongguk neu an dem Posten sind, haben die beiden über ihnen das Protokoll vollendet – Hyosung hat wohl den meisten Teil davor erledigt. „Hyosung hat es getan.“, erwidert Taekwoon, sieht ihn aber nicht an dabei. „Als Golden Queenka?“, fragt Doojoon mit einem Seitenblick zu ihm und Diana findet es äußerst interessant, Doojoon zu beobachten, wie er mit Leo spricht. Gut, sie mag noch nicht vollständig über ihn hinweg sein – er wirkt nämlich momentan äußerst attraktiv auf sie, wenn er so konzentriert wirkt, so attraktiv blinzelt (er blinzelt wie sonst auch immer) und dabei so streng wirkt. Einen Moment scheint er zu zögern. „Nein.“, wehrt er sich etwas, „Sie war noch nicht dabei, als ich das erste Mal mit ihr geschlafen habe.“ „Ah.“ „Warum steht sie dann nirgendwo?“, fragt Doojoon und wirft Taekwoon erneut einen Seitenblick zu. Leo scheint zu zögern. Diana runzelt die Stirn. Worum geht es da? „Ich hab den Posten gelöscht.“, murmelt er kleinlaut. Doojoon blinzelt, antwortet nicht sofort. Sieht dann zum Protokoll zurück und nickt. „Was ist die offizielle Version?“, fragt er, „War sie eine Golden Queenka oder ist es davor schon gewesen?“ „Wenn GD wirklich zum Schlag ausholt…“, beginnt Taekwoon unterschwellig und zuckt mit den Schultern. Nun nickt der Leader von BEAST. „Dann ist es offiziell nach Vertragsunterzeichnung passiert.“, sagt er, „Bei nur einem Mal muss es ja nicht ins Protokoll geschrieben werden.“ Er lässt die Blätter los und sie damit zurück zum restlichen Protokoll schwingen. Sieht sich in der Runde um. Sein Blick schweift über Diana und Yongguk, über Junhyung und Gayoon neben ihm, neben der Donghyun von Boyfriend sitzt. Gain sitzt zusammen mit Jaehyo und Jieun von Secret rechts von Leo. „Wo ist sie überhaupt?“, fragt er jetzt und Diana wird mit einem Mal klar, um wen es da gerade in dieser seltsamen Unterredung gegangen ist. „Hast du ihr gesagt, dass sie kommen soll?“, fragt Taekwoon ihn nebenher. Faszinierend, wie die sich die beiden verhalten, als wären sie die einzigen hier – sie blenden die restlichen Elitekas vollkommen aus. „Ja.“, erwidert Doojoon, steht auf und geht zur Tür, um sie zu schließen. „Egal, ist vermutlich besser, wenn sie das hier nicht mitbekommt.“, murmelt er mehr zu sich selbst als zu den anderen und klatscht nun in die Hände. Er setzt sich gar nicht erst auf seinen Platz zurück, sondern geht direkt auf Donghyun zu. „Deinen Ring bitte.“, sagt er und der Angesprochene nickt sofort. Er greift zu seinem linken Zeigefinger und nimmt sich den Banji ab, den er daraufhin Doojoon reicht. Yongguk geht um den Tisch herum auf Jieun zu, hält auch ihr die Hand hin: „Deinen auch bitte.“ Jieun seufzt bedrückt und gibt ihm ebenso ihren Ring. „Hier ist Dianas zweiter.“, sagt Taekwoon und lässt einen weiteren schwarzen Ring über den Tisch rollen, den Doojoon dabei abfängt. Diana starrt erst Leo und dann Doojoon verwundert an. Was geht hier gerade vor sich? „Mit heutigem Tag ist der Elitekader vollständig besetzt.“, sagt Doojoon und wirft Jaehyo einen kurzen Blick zu, ob dieser auch vorschriftsmäßig seinen Ring trägt. „Das bedeutet, dass ab sofort keine außertourlichen Partnerschaften mehr erlaubt sind.“ Diana wirft Yongguk neben ihr einen Seitenblick zu, doch der scheint nicht sonderlich überrascht darüber zu sein. „Da Donghyun ein Leader ist, bleibt ihm sein Titel – Jieun, du weißt, was für Folgen deine Partnerschaft mit Yongguk hat?“ Jieun nickt bedrückt. Diana schnappt hörbar nach Luft. „Nein, nein, das ist nicht dein Ernst.“, sagt sie und fängt sich nicht nur von Doojoon einen ernsten Blick ein, sondern auch Taekwoon dreht ihr den Kopf zu. Doojoon neigt den Kopf schief. Wendet sich dann an Taekwoon. „Hast du vor, Jieun deinen Ring an den Finger zu stecken?“ Taekwoon schüttelt den Kopf, wendet dabei aber den Blick nicht von Diana ab. „Dann ist Jieun mit sofortiger Wirkung eine Choboja.“, sagt Doojoon streng, fixiert ebenfalls Diana dabei, die ihn nur schockiert anstarrt und glasige Augen bekommt. Von 0 auf 100 wird dieser Kerl boshaft und gemein. „Gibt es nicht für gewöhnlich eine einmonatige Ablaufzeit bis dahin?“, fragt sie verbittert. „Da die vorschriftsmäßige Abkapselung des Elitekaders zu laufen beginnt, nein.“, erwidert Doojoon knapp und streckt die Hand nach Leo aus, „Taekwoon ist der einzige, der ihr einen Ring geben kann, um es hinaus zu zögern. Da er ablehnt, gibt es keine Ablaufzeit.“ Diana ist nicht sonderlich begeistert mit dieser Antwort, kann aber nichts dagegen tun. Sie hat nicht die Macht, ihr zu helfen – und Jieun wird vermutlich wissen, worauf sie sich hier eingelassen hat. Denn sie sieht zwar bedrückt aus, wirkt aber nicht unbedingt so, als ob das für sie nun überraschend kommt. „Ihr könnt gehen.“, sagt Doojoon zu den beiden und die verlassen nickend den Raum. Danach dreht er sich zu Leo um und meint: „Das reicht, wenn wir es handschriftlich im Protokoll festhalten.“ Taekwoon nickt daraufhin nur und greift nach den vielen Blättern Papier, die Doojoon eben noch in der Hand gehalten hat und lässt einen Kugelschreiber klicken. Diana betrachtet ihn wortlos, sieht dabei aus dem Augenwinkel heraus, wie sich Doojoon an ein Sideboard im Raum lehnt und einen Blick über sie alle schweifen lässt. „Es gibt Beschwerden, dass sich immer mehr Leute mit SM Entertainment abtun.“, sagt er, „Mir werden das langsam ein paar zu viel, erst letzte Woche hat mich Suho angerufen und mir eine Litanei davon erzählt, dass sich die Labels nicht mehr fern von ihnen halten.“ Gain hebt die Hand, weil sie einen Kommentar dazu abgeben will – es ist wie in der Schule, aber Diana und Yongguk werden schon bald merken, dass sie das ständig macht, wenn sie etwas sagen will. „Ilhoon scheint sich für Sulli zu interessieren. Das bleibt schon nicht mehr beim üblichen Mobbing in der Schule. Eunkwang hat letztens gemeldet, dass er auf seinem Handy eindeutige Nachrichten gefunden hat – ich hab Screenshots davon in meinem Posteingang.“ „Dieser Jonghyun verhält sich in letzter Zeit auch sehr auffällig und trifft sich mit Kai aus EXO.“, wirft Gayoon als nächstes ein. „Das ist etwas Schulisches. Kai soll ihm in Mathe helfen, das wurde von deren beider Lehrer angeordnet.“ Doojoon sieht zu Gain. „Schick mir die Screenshots, ich seh mir das an.“ „Mach ich.“, sagt sie und nickt. „Wenn ich mir den Vorschlag erlauben darf-“, fängt Gayoon nun an und Doojoon sieht sie auffordernd an, „-wir könnten die Useon darauf ansetzen, sie scheint regen Kontakt zu Jonghyun zu haben.“ Sie macht eine Gestik mit der Hand und sieht dabei mit einem zynischen Schnauben durch die Runde. „Dazu müsste sie allerdings an den Besprechungen teilnehmen, die auch für sie angesetzt sind.“ „Ich führe anschließend mit ihr ein eigenes Gespräch, da werde ich ihr sagen, dass sie ihn im Auge behalten soll.“, kommentiert er und lässt den Rest ihrer Meldung unter den Tisch fallen. „Diana. Yongguk.“ Die zwei heben ihre Köpfe zu ihm. „Taekwoon wird euch nächste Woche eure Aufgaben näher bringen und euch zeigen, wie alles funktioniert. Ich will, dass ihr ein Meeting mit den einzelnen Leadern und dem CEO von SM einberuft.“ „SM?“, fragt Diana verwirrt. Er nickt lediglich daraufhin. „Wir müssen neue Grenzen verhandeln, die Übergriffe von Sehun auf Jonghyun werden mir eindeutig zu viel.“ „Vielleicht sollte Babsi erst einmal feststellen, ob die Übergriffe wirklich von ihm ausgehen, oder ob nicht Changjo selbst auf ihn losgeht.“, schlägt Jaehyo mit gerunzelter Stirn vor. Doojoon sieht ihn wortlos an, da meint er mit gehobenen Händen: „Wir wissen alle, dass der Kerl ein Problem damit hat, sich unter Kontrolle zu halten.“ „Er geht mit mir in Taekwondo.“, wirft Leo neben ihm ein, „Mittlerweile hat er sich unter Kontrolle.“ Doojoon nickt. „Ausforschen kann trotzdem nicht schaden.“, sagt er und sieht zu Diana und Yongguk rüber, „Setzt den Termin in frühestens 2 Wochen an, auf keinen Fall früher.“ „Okay.“, stammelt Diana unsicher und beschließt, sich Notizen am Handy zu machen. Irgendwo meldet sich in ihr ein Gefühl, dass das nicht alles wird, das sie von ihm aufgetragen bekommt. Yongguk neben ihr bleibt jedenfalls sehr regungslos – fraglich, ob er überhaupt Interesse dafür hat. „Macht euch mit Taekwoon gleich einen Termin in dieser Woche aus, in der er euch eure biometrischen Handys gibt.“, sagt er, als er Diana mit ihrem kleinen Gerät hantieren sieht. Sie blickt kurz zu ihm auf und entschließt sich, gar nicht erst nachzufragen, warum sie ausgerechnet biometrische Handys erhalten und was genau das überhaupt bedeuten soll. Auch hier meldet sich ihre untrügliche Intuition, dass sie das noch früh genug erfahren wird… „Ich nehme an, du weißt, dass GD zu einem großen Gegenschlag ausholen will?“, fragt Junhyung nun ganz direkt in die Runde und sieht seinen Leader dabei an. Er hängt schon mehr auf seinem Stuhl, als dass er auf diesem sitzt. Eine Hand lässt er hinter der Lehne runterhängen, die andere liegt auf dem Tisch, wo er einen silbernen Ring immer wieder an seinem Finger dreht. „Weiß ich, wir planen schon dagegen.“, sagt Doojoon. „Das Problem ist, dass er durch Hyosung und Himchan starke Verbündete bekommen hat.“, wirft nun Gain in die Runde ein, nachdem sie erneut zuvor die Hand gehoben hat, „Sie wissen Details über die Useon, die sie besser nicht hätten.“ „Zum Beispiel?“, fragt Taekwoon monoton. „Himchan weiß nichts Brauchbares über sie.“, kommt es nun von Yongguk und Diana sieht den Koreaner neben sich fasziniert an. Woher will der das denn wissen, was hier als brauchbar definiert wird? Sie hat doch auch keine Ahnung darüber. „Was weiß er alles?“, fragt Doojoon jetzt. „Nichts Wichtiges.“, erwidert Yongguk und zuckt dabei mit den Schultern. „Ich wiederhole mich nicht.“, kommt es nun scharf von Doojoon. Nicht nur Diana schluckt in dem Moment. Yongguk presst erst seine Lippen fest aufeinander, dann beginnt er: „Wie wir uns kennengelernt haben, dass sie aus Österreich kommt, Diana ihre Freundin ist, sie im Loft von Seunghyun wohnt und bei YG unter Vertrag steht. Dass sie naiv ist.“ Er zögert einen Augenblick lang. „Vermutlich eine Golden Queenka.“ „Ist sie nicht.“, erwidert Jaehyo knapp und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. „Weiß ich nicht.“, erwidert Yongguk knapp und sieht den Sänger ernst an. Er ist gut darin, Blickkontakt zu halten, verspielt sich aber hier etwas mit seinen Karten. „Doch.“, erwidert Junhyung und sieht ihn nun angriffslustig an. Yongguk wendet den Kopf zu ihm, sieht ihn an und weiß vorerst nicht, worauf der Rapper anspielen will. „Du weißt sehr wohl, dass sie keine Golden Queenka mehr ist und wer es getan hat weißt du auch.“, scharrt der Rapper mit arroganter Mine und klopft nun mit den Fingern gegen den Tisch. „Kann ich bezeugen.“, sagt Jaehyo ernst und sieht Yongguk nun ebenfalls an. B.A.Ps Leader schluckt und Diana wird zunehmend nervöser, dabei betrifft es sie gar nicht persönlich. Leos Leute scheinen jedenfalls ihre Sache gut zu machen – sie sind informiert. Aber umsonst wird er sie nicht für seine Truppe ausgewählt haben… „Wer weiß noch davon?“, will Doojoon nun merklich aufgebracht wissen. „Ich nicht.“, antworten Gayoon und Gain gleichzeitig, sagen hierbei die Wahrheit. Diana hebt die Hand. „Ich weiß davon.“, sagt sie panisch. „Dass du es weißt, ist aber auch klar.“, erwidert Junhyung amüsiert, aber mit zynischem Unterton. Er dreht das Gesicht zu Doojoon. „Wir können keinen ausschließen. Ich vermute, Sohyun und dieser Jonghyun wissen Bescheid. Möglicherweise auch Woohyun und Sungyeol von Infinite.“ „Sungkyu und T.O.P wissen Bescheid.“, wirft Taekwoon ein und sieht einen kurzen Augenblick lang zu Diana rüber. „GD vermutlich auch.“ „Sonst noch jemand, den wir sicher wissen?“, kommt es wieder von Doojoon. „CL hat uns gesehen.“, erwidert Taekwoon. „Wann.“ „Inkigayo. Das eine Mal, als du und Kikwang sich zu der Runde gesetzt haben und wir in der Umkleide verschwunden sind.“, murmelt Taekwoon, fixiert dabei aber vielmehr Diana, als sonst wen. „Hana.“, wirft nun Junhyung ein, wirkt dabei aber mehr nachdenklich, als sonst was, „Hyosung. Dann aber auch Himchan.“ „Hara.“, kommt es nun wieder von Taekwoon, der danach schon selbst den Kopf neigt und leise flucht. Doojoon denkt allerdings sehr pragmatisch und behält einen kühlen Kopf. „2 deiner Leute kümmern sich um Schadensbegrenzung außerhalb, ich kümmere mich um sie selbst.“, sagt er. Er wird verhindern, dass sie es weiteren Personen erzählt und das Chaos schlimmer wird. Jaehyo und Junhyung melden sich beide freiwillig für diese Aufgabe und Taekwoon nickt lediglich. Ist vermutlich die bessere Entscheidung, wenn die beiden selbst darüber Bescheid wissen. Doojoon greift zu seiner Hosentasche, nachdem sein Handy vibriert hat und wirft einen Blick auf das Display davon. „Kommen wir zum nächsten Punkt.“, sagt er, noch während er aufsteht und zur Tür schlendert. „Ihr habt alle einen zweiten Ring.“, sagt er, denn er hat vorhin jedem das zweite Schmuckstück gegeben. Er greift nach der Türklinke und drückt sie nach unten. „Gebt den eurem Partner.“, sagt er und zieht die Tür nach innen. Babsi steht vor ihm, fummelt dabei nervös an ihren langen Ärmeln herum und hat ihre Winterjacke am Träger ihres Rucksacks eingehängt. Diana sieht zu ihr rüber – sie wirkt abgehetzt, ist wohl hierher gelaufen. Völlig demütig hat sie ihren Kopf gesenkt und sieht zu Doojoon auf, ohne etwas zu sagen. Er tritt lediglich zur Seite und schließt die Tür hinter ihr. „Setz dich irgendwo hin.“, sagt er leise und folgt ihr mit den Augen, während sie sich auf den leeren Platz direkt zwischen Diana und Doojoon setzt. Sie streicht sich mit der rechten Hand über die Stirn, hat ihre beiden Ärmel weit nach unten geschoben und atmet heftig. Gayoon und Gain starren das Mädchen wortlos an, haben soeben ihre Ringe getauscht. Gayoon mit Jaehyo und Gain mit Junhyung. Yongguk hält gerade Diana seinen zweiten Ring hin, die diesen nur abwesend in die Hand nimmt und ihm nun ihren zweiten gibt. „Sie gehören an euren linken Ringfinger.“, sagt Doojoon nun und starrt mit gesenkten Augenlidern auf die vom Ärmel verdeckte linke Hand des Neuankömmlings, „Ihr habt sie immer zu tragen, genauso wie euren ersten Ring.“ Alle betroffenen Personen nehmen die Ringe, die perfekt zu ihren Fingergrößen passen, weil sie dazu auch von den Managements in Auftrag gegeben worden waren. „Trägt jemand von euch seinen Ring nicht, gibt es beim ersten Mal eine Verwarnung, beim zweiten Mal eine Strafe und beim dritten Mal folgt ein Ausschlussverfahren.“, sagt er ernst und Diana schluckt schwer. Sie hätte fast vergessen, sich das Ding heute an die Hand zu stecken. Aus dem Augenwinkel heraus merkt sie, wie Babsi neben ihr hektisch die Hände unter den Tisch legt. Als sie ihr ins Gesicht blickt, sieht sie äußerst verzwickt drein und wirkt nicht gerade erfreut über diese Worte. „Ich erwarte von euch, dass ihr keine außertourlichen Beziehungen habt, dass ihr den Kontakt zu anderen Idols aufs Mindeste reduziert. Ihr tragt den Ring eures Partners, um euch ihm zuzuschreiben. Wollt ihr Stress abbauen, macht es auch mit demjenigen und niemand anderem. Wenn wir in einem Monat unser nächstes Meeting haben, will ich nichts Anderweitiges feststellen.“ „Gibt es Ausnahmen?“, fragt Diana erwartungsvoll. Sie denkt dabei vor allem an ihren Michi, zu dem sie ungern den Kontakt abbrechen will. „Nein.“, erwidert Doojoon knapp und hält wieder sein Handy in der Hand. „Und was ist mit Freunden?“, fragt Diana etwas verbittert. „Sind deine Freunde Elitekas?“, erwidert Doojoon genervt, sieht mit strengem Blick zu ihr rüber. „Nein, Seunghyun ist ein Kingka.“, erwidert Diana zwischen zusammengebissenen Zähnen. Dass im selben Moment das Handy ihrer Freundin klingelt, weiß sie, kann kein Zufall sein. „Dann ist es dir nicht gestattet, Kontakt zu ihm zu haben.“, sagt er ernst. „Er ist ein langjähriger Freund.“, murmelt sie unbegeistert und Leo dreht schon den Kopf in ihre Richtung, sieht sie ernst an und will ihr wortlos mitteilen, bloß den Mund zu halten. Babsi neben ihr hört in dem Moment auf, in ihrem Rucksack zu wühlen und klappt das Flipcase von ihrem Handy zur Seite, hält es dann mit den Fingern hinten fest. Doojoon ► Babsi Wo ist dein Ring? Sie liest die Nachricht und wagt es gar nicht erst, den Blick zu ihm zu heben. Stattdessen krallt sie fast nach dem Ärmel um ihre linke Hand und schiebt unruhig die Unterlippe über die obere. „Mir ist egal, ob du ihn seit einem Monat oder viele Jahre kennst.“, sagt Doojoon nun zu Diana, während er offensichtlich auf eine Antwort wartet. Diana wirft erst ihm, dann Babsi einen Blick zu, die gerade energisch auf ihrem Handy tippt. Auch Gayoon fixiert das Mädchen, scheint aber ein anderes Motiv dahinter zu sehen. Ob sie offensichtliche Nachrichten mit Doojoon schreibt, ist ihr egal – hat sie auch nicht zu interessieren. Vielmehr interessiert sie die Tatsache, ob sie denn keinen Banji trägt, weil sie die Ärmel so um ihre Finger gezogen hat. Sie ist nicht die einzige, der das auffällig. Auch Gain, Junhyung und Taekwoon müssen kein zweites Mal hinsehen, um sich ihren Teil diesbezüglich zu denken. „Du hast objektiv zu bleiben und das wirst du nicht, wenn du dich zu sehr mit Leuten umgibst, die keine Ahnung davon haben, welche Bürde es ist, ein Eliteka zu sein.“, spricht Doojoon weiter, sieht aber schon im nächsten Moment wieder zu seinem Handy, das gerade in seinen Fingern vibriert hat. Babsi ► Doojoon Ich war die ganze Nacht bei Woohyun und hab ihm im Restaurant ausgeholfen, weil seine Oma krank geworden ist. Dann hab ich die Zeit übersehen und du hast schon geschrieben, wo ich bin. Jetzt hab ich es nicht mehr geschafft, nach Hause zu laufen, um ihn zu holen… Diana weiß nichts darauf zu sagen, das ihr hierbei helfen könnte. Sie folgt erst Doojoons Blick, der Babsi gilt – hat aber keine Ahnung, was dieser zu bedeuten hat. Dann sieht sie hilfesuchend zu Taekwoon, der mit sich zu ringen scheint. Das Mädchen neben sich sieht nun selbst zu Doojoon, spielt nun umso nervöser mit ihren Ärmeln und senkt mit gequältem Blick die Augen. Die erhoffte Hilfe seitens des Koreaners bleibt allerdings aus. Da sie mit verbissenem Blick den Leader von BEAST fixiert, beginnt dieser nun, ihr ein paar deftige Worte um die Ohren zu werfen: „Wenn es dir nicht gefällt, kannst du jetzt gleich dein Amt niederlegen und damit Jieun in den untersten Status folgen. Aber auch als Choboja wirst du keinen Kontakt zu ihm haben, finde dich also damit ab.“ Ihre Augen weiten sich, als er ihr das so brühwarm präsentiert, dass sie keine andere Wahl hat, als sich ihm zu beugen. „Ich habe nie darum gebeten, eine Eliteka zu werden.“, presst sie mühsam zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und Gayoon gibt ein zynisches Schnauben von sich, da sie es überhaupt wagt, Doojoon so zu kommen und ihn so unhöflich von der Seite aus anzumeckern. „Doch, hast du.“, erwidert er knapp, „In dem Moment, als du gemeint hast, dich von GD trennen zu müssen, hast du das selbst besiegelt.“ Sie will ihn gerade fragen, was der Müll soll, da kommt er ihr aber einmal mehr zuvor: „Er ist der gesellschaftliche Abstieg und weil über eure Beziehung jeder Bescheid weiß, wärst du bei allen unten durch und würdest behandelt wie der letzte Dreck. Ich biete dir die Möglichkeit, an der anderen Seite zu stehen, wo es die Leute nicht wagen werden, dir ins Gesicht zu spucken. Also sei gefälligst dankbar.“ Sie ballt ihre Hände zu Fäusten, wagt es aber nicht, ihm hierauf Konter zu geben. Schließlich ist ihr klar, dass jeder Protest hiergegen einen Rauswurf zur Folge hat. Er gibt ihr hiermit deutlich zu verstehen, dass er sie nicht aus reiner Selbstlosigkeit zu einer Elite Leaderin gemacht hat. Bestimmt steckt dahinter viel mehr – denn sie weiß, dass er nichts aus einem guten Grund tut. Doojoon ist nicht der erste, aber auch nicht der letzte Koreaner in dieser Welt, der darauf bedacht ist, Vorteile aus einzelnen Handlungen zu ziehen. Als hätte die kurze Unterredung eben nicht stattgefunden, wendet sich Doojoon jetzt wieder allgemein an die Runde. „Junhyung und Gain haben sich darum gekümmert, die Anzahl der Kingkas zu korrigieren. Leo hat diese bereits abgesegnet und sie wissen alle bereits Bescheid, dass sie in den Titel erhoben wurden.“ Das Gespräch ist somit an BEASTs Rapper übergeben, der zunächst jedem der Anwesenden – selbst an Babsi – einen Ausdruck reicht, auf dem eine unglaubliche Anzahl verschiedener Namen steht, die Diana zum größten Teil nicht einmal was sagen. Aus irgendeinem für sie noch nicht ganz nachvollziehbaren Grund befindet sich sogar das Geburtsdatum derjenigen auf der Liste. Geburtsdatum Wer? Band Kingka seit… 0411.1987 T.O.P BIGBANG 2009 15.01.1988 Jun.K 2PM 2010 23.02.1988 Kevin ZE:A 2014 03.12.1988 Hyeongkon A-JAX 2014 03.09.1989 Hyunseung BEAST 2011 05.01.1990 Yoseob BEAST 2011 14.02.1990 YoungCream M.I.B 2014 02.03.1990 Hongki F.T. Island 2014 30.03.1990 Kikwang BEAST 2009 06.09.1990 Minwoo ZE:A 2014 08.10.1990 Baram BIGSTAR 2014 29.11.1990 Minhyuk BtoB 2012 14.12.1990 B-Bomb Block.B 2012 01.02.1991 Dokyun History 2014 28.02.1991 Woohyun Infinite 2011 28.03.1991 Hoya Infinite 2014 02.05.1991 Jinwoon 2AM 2010 08.06.1991 Raehyun F.Cuz 2014 28.06.1991 Minhyuk C.N.Blue 2014 27.08.1991 Sungyeol Infinite 2010 10.10.1991 Sanha AlphaBAT 2014 19.10.1991 Jenissi ToppDogg 2014 25.11.1991 Kevin U-KISS 2014 14.02.1992 Jota MADTOWN 2014 13.03.1992 L Infinite 2010 06.04.1992 Ken VIXX 2012 04.05.1992 Geon MADTOWN 2014 11.07.1992 Kyungjin LU:KUS 2014 11.11.1992 Minhwan F.T. Island 2014 17.12.1992 Sungjoon Boys Republic 2014 15.02.1993 Ravi VIXX 2012 03.03.1993 Noori SPEED 2014 09.03.1993 Suga BTS 2013 15.04.1993 Minsu Boys Republic 2014 24.04.1993 Nakta ToppDogg 2014 27.04.1993 Hyoseok LEDapple 2014 14.08.1993 Gongchan B1A4 2014 09.08.1993 JunQ MYNAME 2014 10.09.1993 Yijeong History 2014 29.09.1993 Hongbin VIXX 2012 10.12.1993 Sejun SPEED 2014 18.02.1994 J-Hope BTS 2014 02.09.1994 Jr. GOT7 2014 05.07.1995 Hyuk VIXX 2012 03.11.1995 Ren NU’EST 2013 16.11.1995 Changjo Teen Top 2011 20.12.1995 T.K C-Clown 2014 02.05.1997 Jackson GOT7 2014 05.08.1997 Yibo UNIQ 2014 25.09.1997 Maru C-Clown 2014 „Warum steht da das Geburtsdatum der Leute mit drauf?“, spricht Babsi plötzlich Dianas Frage aus. Sie sieht zu ihr rüber, aber Babsi scheint sie gar nicht groß zu bemerken, hat ihre Worte offenbar direkt an Doojoon gerichtet. Sie folgt ihrem Blick – er hat so einen völlig anderen Gesichtsausdruck, wenn er sie ansieht – zumindest im Gegensatz dazu, wenn er Diana ansieht. „Das ist dasselbe Dokument, das die Leader alle im Netzwerk zur Verfügung haben. Das Datum ist vor allem für die weiblichen Leader, wenn sie einen Bansongpa möchten.“. beantwortet er ihre Frage, als wäre es nicht weiter schlimm, dass sie darüber nicht Bescheid weiß. Diana sieht wieder zu ihrer Freundin rüber, die bläst sich schließlich Luft in die Backen. „Ich dachte, dass Himchan auch ein Kingka war?“, fragt sie. „Bis Hyosung zur Choboja wurde.“, wirft Junhyung nun ein. „Oh.“ „Alle ehemaligen Kingkas in der Liste zu behalten, würde sie länger als nötig machen. Doojoon, ich, Jaehyo und Leo wären auch welche, daher stehen wir nicht dabei.“ Sie beginnt plötzlich nachzuzählen. „Es sind genau 50. Wir 4 sind durch andere Kingkas ersetzt worden.“ „Oh.“, sagt sie wieder und nickt. Lässt dann das Blatt sinken, wodurch ihr Ärmel hochrutscht. Junhyung und die anderen sehen nun direkt, dass sie keinen Ring trägt. Yongguk blickt nun mit gerunzelter Stirn zu ihrem Zeigefinger, sieht dann zu Taekwoon, der ihm schon einen giftigen Blick zuwirft. „Oh-ehm-ich trag keinen, weil-“ Ihr fällt gerade auf, dass nun wohl jeder der Anwesenden merkt, dass sie keinen Banji trägt. „Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, nur weil er dir zu groß ist.“, mischt sich Doojoon ein und sieht das Thema damit als erledigt an. Sie steckt den Kopf ein, während Yongguk nun meint: „Kommt aber selten vor, dass ein Management Fehler bei den Ringgrößen macht.“ „Selten, aber doch.“, erwidert er wieder und fixiert ihn mit einem stechenden Blick, der Diana beinahe in die Flucht treibt. Junhyung schaltet sich einfach ein, um das Thema damit unter den Tisch fallen zu lassen: „Die Anwärter auf den Kingkaposten werden sich bei mir melden, sobald sie geeignet sind.“ „Gut.“, kommt es nun wieder von Doojoon, „Ich will ein Meeting mit den Kingkas in 3 Wochen haben.“ Er sieht dabei zu Diana, da sie zuvor schon Notizen über die Meetings gemacht hat, die nun etwas benebelt mit dem Kopf nickt und das sofort in ihr Handy tippt. Seit wann wird man zur Sekretärin, wenn man ein Idol wird? Seit wann existiert diese abgedrehte Welt überhaupt? Warum hat Seunghyun ihr nie davon erzählt? Sie soll zu Seunghyun keinen Kontakt mehr haben – dass sie nicht lacht! „Gibt es Personen, die sich in den letzten Wochen auffällig verhalten haben?“, fragt Doojoon in die Runde. „U-Kwon.“, kommt es von Gain, „Ihm wurde bereits der Kingkatitel aberkannt, weil er seine Beziehung zu Sunhye öffentlich gemacht hat. Ansonsten gibt es bei ihm keine Auffälligkeiten, er verhält sich ruhig und wird ihr nichts über die Szene verraten. Suzy von miss A verhält sich aktuell auffällig durch ihre Liaisons mit Taecyeon und Wooyoung.“ „Suzy trägt doch einen Boseog.“, kommentiert Doojoon nun, „Mit welchem Leader ist sie zusammen?“ Gerade will Gain zu einigen Unterlagen vor ihr greifen, da kommt es von Babsis Seite: „Mit Namjoon.“ Diana dreht den Kopf zu ihr, hat sie doch in dem Gespräch noch nicht ein einziges Mal gewagt, etwas dazu beizutragen und Babsi redet schon völlig aktiv mit. Junhyung schmunzelt plötzlich, weil sie sich mit einer gewissen Selbstverständlichkeit in der Runde einbringt, während Gain ihr einen freundlichen Blick entgegen bringt und ihr zunickt, da sie das nicht auswendig wusste – und das wohlgemerkt peinlich für sie war. „Verstehe.“, meint Doojoon nun, „Sonst noch jemand?“ „C.A.P vergibt hin und wieder keinen Boseog bei irgendwelchen Liebschaften, aber nach Naeun kam keine mehr, soweit ich weiß.“, wirft Gayoon nun ein und sieht zu Babsi, „Vielleicht kann man das damit verbinden, seinen Maknae im Auge zu behalten.“ „Changjo?“, fragt Babsi nun verblüfft. „Minsoo hat bereits eine Verwarnung erhalten, Suzy wird der Titel aberkannt. Sie habe ich schon mehrmals verwarnt.“, meint Doojoon nun und sieht zu Babsi rüber. „Junhyung soll im Auge behalten werden, weil er sich immer wieder mit Sehun von EXO prügelt.“ „Aber er ist ein Freund von mir.“, murmelt Babsi nun matt. Diana will fast schon zynisch schnauben, da das wirklich kein Argument für Doojoon ist, wie sie zuvor am eigenen Leib erfahren musste. „Ich weiß.“, erwidert Doojoon aber zu Dianas Überraschung, „Er ist ein beliebter Kingka, er wird seinen Status auch nicht so schnell verlieren. Behalte ihn bloß im Auge und sorg dafür, dass wir irgendwelche Anhaltspunkte dafür bekommen, dass die Übergriffe nicht von ihm ausgehen.“ Jetzt deutet er zu Diana. „Deine Freundin wird dir bald sagen, wann der Termin mit SM Entertainment ist, bis dahin brauche ich die Infos.“ „Okay.“, murmelt sie kleinlaut daraufhin. „Was C.A.P angeht… behalt den auch im Auge. Sag mir, wann er wieder jemanden hat.“ „Okay.“, kommt es erneut von ihr. „Ich wüsste noch jemanden.“, wirft nun Taekwoon verbissen ein und Doojoon atmet tief aus. „Weiß ich.“, sagt er daraufhin und fährt sich mit der Hand über die Lippen. „Wenn du sie schon auf einen Leader ansetzt, dann nimm ihn doch gleich mit.“, kommt es von Leo. „Um wen geht es denn?“, fragt Babsi nun verwirrt. „Sungkyu.“, wirft Junhyung wissend ein und Babsi erinnert sich augenblicklich an die Szene in der WG von Infinite. Sie schüttelt vehement den Kopf. „Ich will keine Zeit mit Sungkyu verbringen.“, sagt sie sofort. Diana fixiert sie stumm. Wenn Doojoon es ihr sagt, hat sie wohl keine Wahl. „Er hat sich aber bisher nichts zu Schaden kommen lassen. Dass er Sungyeol nicht unter Kontrolle hat, gibt uns noch nicht Grund genug, ihn zum Choboja zu machen.“, meint nun Doojoon zu Taekwoon, doch der zeigt sich für seinen Teil ausnahmsweise Mal verdammt stur. „Ich werde einen Grund finden und ich will derjenige sein, der ihm den Boseog abnimmt.“ Doojoon seufzt etwas. Er sieht wieder rüber zu Babsi. „Nein.“, quiekt die daraufhin bereits, „Ich will nicht.“ Sie fummelt nervös an ihren Ärmeln, zupft sie über ihre Finger und bekommt ganz glasige Augen. Taekwoon seufzt und dreht den Kopf zu ihr, da schaltet sich Doojoon erneut ein. „Lass sie.“, sagt er ruhig, „Irgendwann wird Woohyun sowieso zurück in die WG und dann besucht sie ihn dort. Was sie in der Zeit mitkriegt, wird sie uns sagen.“ Er sieht zu dem Mädchen. „Nicht wahr?“ Sie nickt wortlos, starrt dabei aber bloß ihre Finger an. „Was ist mit L?“, fragt Gayoon nun und dreht sich mit gerunzelter Stirn zu Doojoon, „Der wird sie sicherlich ausschlachten, wie eine Weihnachtsgans.“ Daraufhin schüttelt Doojoon seinen Kopf. „Er wird ihr nichts tun, weil er sich dabei den eigenen Ast absägt. Schließlich will er um jeden Preis wieder in den Elitekader.“ „Ich meine nur.“, kommt nun kleinlaut von Gayoon zurück. Schließlich ist Babsi bei den meisten Idols dafür bekannt, wahnsinnig naiv zu sein. Die Leute – und besonders die Kingkas – werden Schlange stehen, sie für deren eigene Zwecke auszunutzen. „Falls jemandem seine Rollenverteilung hier nicht klar sein sollte-“, wirft er nun genervt ein, „-Die Kingkas haben die Aufgabe, auf die Träger aufzupassen. Nicht die Elitekas.“ „Verzeihung.“, nuschelt Gayoon nun und senkt ihren Blick. „Ich will nicht hören, wie sich jemand darin einmischt, was sie tut-“, beginnt er und stößt sich nun von dem Sideboard ab, an dem er gelehnt hat, schlendert nun um den Tisch und die anwesenden Leute herum, „-mit wem sie sich trifft oder mit wem sie spricht.“ Einen Moment lang hält er inne, bleibt stehen und lässt seinen Blick über den Tisch schweifen. „Bekomme ich auch nur ein einziges Mal mit, dass jemand von euch sie durch irgendetwas zu beeinflussen versucht, hat das üble Konsequenzen für denjenigen.“ Warum genau er bei diesem Satz ausgerechnet Diana fixiert, kann diese nicht sagen. Aber sie erwidert seinen Blick stur und voller Charakterstärke. Ihr ist klar, dass er ihr damit eine unausgesprochene Warnung gibt, sich am besten von ihr fern zu halten. Aber den Gefallen tut sie ihm nicht. Doojoon wirft einen Blick auf seine Armbanduhr. „Die CEOs werden in 20 Minuten hier sein. Hat noch jemand etwas? Wenn nicht, beenden wir das Meeting an dem Punkt.“ Keiner hat etwas dagegen einzuwenden, also nickt er. „Gayoon.“, sagt er, als sich die Elitekas erheben und den Raum verlassen wollen. Sie sieht ihn fragend an, da zieht er sie an ihrem Arm zu sich und kurz darauf gibt sie ihm plötzlich ihren Ring, den sie am Zeigefinger trägt. Diana beobachtet dies skeptisch und als er zu seinem Platz geht und ihn Babsi hinhält, wird sie umso skeptischer. „Hier.“, sagt er leise und sieht ihr dabei zu, wie sie sich den Ring wortlos an den Finger steckt. Gayoon und sie haben offensichtlich dieselbe Ringgröße. „Bevor die CEOs alle hier sind…“, meint er nun an Diana und Yongguk gewandt, „Ihr bleibt formell, werdet sie nicht unterbrechen und überhaupt an niemanden das Wort richten, wenn er euch nicht direkt anredet.“ Beide nicken sie, dann schiebt er ihnen beiden je einen geklammerten Stoß Papier zu. „Das ist das Protokoll des letzten halben Jahres. Seht es euch kurz durch, die wichtigsten Punkte sind darin verzeichnet.“ „Was kommt da alles rein?“, fragt Babsi neugierig, greift im nächsten Moment schon zu dem Stoß, der vor ihm selbst liegt und blättert eifrig darin, lässt ihre Augen über einige Zeilen davon fliegen. „Alles.“, erwidert Doojoon, „Bis auf One Night Stands, die müssen nicht gemeldet werden.“ „Wann jemand Kingka wurde, seit wann er es nicht mehr ist, wenn jemand zum Choboja wurde…“, murmelt sie und dann greift er auch schon nach dem Stapel in ihrer Hand und legt ihn wieder vor sich. „Hör zu-“, beginnt er und wirft einen letzten Blick zur Tür, ob auch noch niemand da ist, „Sollte während diesem Meeting dein Name fallen, dann äußerst du dich nicht dazu.“ Sie sieht ihn fragend an und auch Diana wirft ihm einen skeptischen Blick zu. Das hat sicher wieder damit zu tun, was sie vor der Besprechung mit den Elitekas zwischen ihm und Leo mitbekommen hat. „Warum?“, fragt sie auch schon. „Ich will nicht, dass du zwischen die Fronten gerätst. Halt dich zurück.“, sagt Doojoon und sieht sie dabei ernst an, „Das ist keine Bitte.“ Sie antwortet nicht, aber Diana kennt sie lange genug, dass sie weiß, dass dies eine stille Zustimmung ist. Dann dauert es auch nicht lange und die ersten CEOs tauchen auf. 15 Minuten später sind alle anwesend. 63 verschiedene Labels sind in dieser Runde vertreten. Beinahe eineinhalb Mal so viele Leute sind anwesend und nicht nur Diana kommt sich verdammt klein vor, wenn sie alle um sie herum sitzen, sondern auch Babsi und sogar Yongguk fühlen sich nicht gerade wohl in ihrer Haut während diesen Stunden. Es wird über einiges gesprochen – meistens aber reden Taekwoon oder Doojoon, da sie irgendwelche Fragen beantworten. Ganz zu Beginn geht es darum, was mit Hyosung vorgefallen ist und warum sie aus dem Kreis der Elite ausgeschlossen wurde. Doojoon stellt den CEOs der einzelnen Label seine neuen Assistenten vor und dann gilt das allgemeine Interesse auch schon dem Protokoll. Sie gehen zusammen durch, welche Personen im letzten halben Jahr keine Golden Queenkas mehr sind und weshalb – Diana sieht sich immer wieder mit einer besonderen Abneigung dagegen konfrontiert, dass selbst diese Details gemeldet werden müssen. Naeun etwa war eine Golden Queenka – bis Leo mit ihr geschlafen hatte. „Aktuell befindet sich Jiyul von unserer Gruppe Dal.Shabet unter Gefahr, eine Choboja zu werden.“, äußert sich nun Myungwon, der neben seinem Kollegen Youngdeuk sitzt. Beide sind sie die Gründer des Happy Face Entertainments. „Bald sind es 28 Tage, dass die Beziehung zwischen ihr und Jinyoung vorbei ist. Wir wollen Gebrauch vom Backup machen, damit wir nicht noch eine Choboja in der Familie haben.“ Youngdeuk neben ihm nickt nun energisch. „GaEun ist schon eine zu viel. Wir merken, dass viel über sie geredet wird. Selten ist es eine Golden Queenka, die direkt zur Choboja wird. Es ist fast schon eine Schande, dass sie Zico nicht gut genug war.“ Doojoon blättert im Protokoll vor sich und schüttelt den Kopf. „Nein.“, murmelt er gedehnt und liest sich unter gesenkten Augenlidern eine der letzten paar Seiten durch. „Zico hat derzeit seinen Boseog Youkyung von AOA gegeben. Er scheint besonderes Interesse an Golden Queenkas zu haben.“ „Darüber habe ich schon mit ihm gesprochen.“, kommt es nun vom CEO des Stardom Entertainments, bei dem Block.B unter Vertrag steht, „Er wird die Beziehung zu Youkyung länger aufrechterhalten und sich danach nicht wieder eine Golden suchen.“ Nun nickt Doojoon. „Ich hab selbst schon mit ihm gesprochen, da hat er mir das bestätigt.“, meint er und lässt nun die Seiten sinken. „Was das Backup betrifft… ich sehe hier keinen Grund.“ Myungwon seufzt gequält. „Serri hat sich mit Junhyung zusammengetan, anstatt sich einen Kingka zu suchen und Ah Young ist keine Golden mehr, weil sie an Kikwang geraten ist. GaEun ist vom Status einer Golden Queenka direkt zur Choboja abgerutscht und Jiyul droht ihr zu folgen.“ „Ihr wird auch Wohee folgen, da diese aktuell den Boseog von Jinyoung trägt.“, gibt Doojoon kühl zurück. Was so etwas angeht, ist er ein harter Verhandlungspartner – er weiß, dass ein einzelnes Label nichts gegen ihn ausrichten kann. Es sind zu viele auf seiner Seite, weil unter seiner Führung im Vergleich zu etlichen Vorgängern alles problemlos funktioniert. „Ich habe aber einen Grund für ein Backup.“, meldet sich nun Juhak, der CEO des Labels Star Empire zu Wort. Doojoon sieht aufmerksam zu ihm, da meint er: „Naeun droht abzurutschen.“ „Nein.“, kommt es plötzlich von Taekwoon, aber Doojoon hebt die Hand, damit er ruhig bleibt. „Naeun trägt derzeit weder einen Boseog, noch hat sie ihren Status einer Queenka verloren.“, sagt er knapp und Juhak schüttelt ernst den Kopf. „Nachdem ihr unser guter Gyoche hier den Status einer Golden genommen hat, war sie schwanger, hat einen Selbstmordversuch gewagt und treibt sich nun mit Chunji von Teen Top herum. Ich will, dass dies mit sofortiger Wirkung unterbunden wird, bis sie an einen Leader gerät, der ihrer würdig ist.“ Er dreht nun den Kopf zu Taekwoon. „Für so etwas ist das Backup eingeführt worden. Und Naeun gefährdet aktuell das System, wird sie zur Choboja, artet es noch schlimmer aus und treibt A Pink am Ende in die Versenkung.“ Doojoon mustert ihn einen langen Moment, äußert sich aber vorerst nicht dazu. „Ich hab ihr erst vor einem halben Jahr den Status genommen, weil Sie es so wollten.“, beginnt sich nun Leo zu verteidigen und geht dabei vollstens auf die Barrikaden. Nun meldet sich auch Doojoon zu dieser Sache: „Es gibt kein solches Backup mehr, nachdem der Kader nun vollständig ist. Trägt sie einen Banji, wird sie anschließend zu einer Black, bis es eine Nachfolgerin hierauf gibt. Das wäre für ihr aktuelles Verhalten sehr kontraproduktiv.“ Ohne ins Protokoll zu sehen, meint er gleich darauf: „Die aktuelle Black ist Goo Hara.“ „Dann nehmt sie in eure besondere Obhut.“, verlangt Juhak, allerdings sehr höflich ausgedrückt. „Ich kümmere mich darum.“, stimmt Doojoon zu, kann aber gar nicht viel weiter dazu sagen, da sich im nächsten Augenblick YG zu Wort meldet. „Die aktuelle Black sollte meines Wissens nicht Goo Hara sein.“, nuschelt dieser unter seiner Kappe hervor. Taekwoon und Doojoon drehen ihm gleichzeitig den Kopf zu, genauso wie einige andere CEOs, die sich von dieser Information sichtlich verwirrt zeigen. Manche blättern durch das Protokoll und fangen an, darüber zu tuscheln, dass es doch deutlich geschrieben steht, dass Goo Hara seit sogar mehr als 6 Monaten die aktuelle Black sei. „Sondern?“, fragt nun Andy, der Inhaber von TOP Media, dem Label, unter dem zum Beispiel Teen Top unter Vertrag steht. YG antwortet nicht, fixiert aber das Mädchen neben Doojoon mit einem sturen Blick. Dann meldet sich Sungsoo, der Inhaber von Pledis Entertainment zu Wort: „Es steht auf der letzten Seite, dass das Mädchen das Paljji hat.“ „Ich kann es aber nicht an ihrem Handgelenk sehen.“, erwidert Yeongbin von LOEN. „Sie trägt es als Halskette.“, sagt Doojoon knapp und manche der Anwesenden runzeln verblüfft die Stirn. „Warum sollte dann ausgerechnet sie zur Black werden? Das geht unter keinen Umständen mehr. Das Paljji zur Kette zu machen ist etwas Endgültiges.“, meint nun Sungsoo an YG gerichtet. YG zuckt nun kaum merklich mit den Schultern. „Ich habe das Paljji nie an ihrer Hand gesehen und ich weiß aus sicherer Quelle, dass sie unter korrekten Umständen schon früher einen Banji hätte tragen müssen.“ Doojoon schüttelt nun den Kopf. „Es mag unglücklich gelaufen sein, aber es bestehen keine Umstände, dass sie den Banji hätte tragen müssen. Sie tut es aktuell und der ist von mir.“ „Es gibt Zeugen.“, nuschelt YG nun und errötet schon um die Wangen. Doojoon weiß ganz genau, dass GD ihn aufgestachelt haben muss. Dieses Verhalten ist völlig untypisch für diesen Mann, dass er sich so offensiv in ein Gespräch einbringt. „Natürlich gibt es die.“, erwidert Taekwoon nun kalt, „Weil es bei einem Inkigayo passiert ist.“ Nun nickt Byungchan, der Gründer von Fluxus Music. „Steht sogar hier auf Seite 55.“, sagt er und deutet energisch mit dem Finger darauf. „16.08.2013, Barbara xyz ist keine Golden Queenka mehr.“ Diana sieht aus dem Augenwinkel, wie Doojoon seine linke Hand unter dem Tisch verschwinden lässt und als sich kurz darauf der rechte Arm ihrer Freundin bewegt, geht sie davon aus, dass er sie ergriffen hat. Warum um alles in der Welt hält er jetzt gerade Händchen mit ihr? Aber so gesehen… arm ist sie ja schon, wenn Leo es offenbar ständig in irgendwelchen Umkleide- … Moment Mal. Hat ihr Babsi nicht Mal erzählt, dass sie ihr erstes Mal in Österreich hatte? „Nachdem es nur ein One Night Stand war, müsste es nicht einmal im Protokoll stehen. Aber sie war eine Golden Queenka, also haben wir es ergänzt.“, kommentiert nun Taekwoon kühl. „Na bitte.“, wirft nun Juhak ein, „Sie ist bloß eine mehr unter der Gruppe an Mädchen, die sich gerne Mal in unseren Gyoche verlieben. Ist doch süß.“ YG nickt nur andächtig. „Verstehe.“, sagt er knapp, „Da muss ich etwas falsch verstanden haben.“ Verwirrt starrt Diana ihren Freund an. Ohne Frage – er muss einen Grund dafür haben, ihre Freundin zu verleugnen. Aber ohne sie anzusehen, weiß sie auch so schon, dass ihr das überhaupt nicht schmeckt, wie sie hier als bloßer One Night Stand von Taekwoon dargestellt wird. Nach mehreren Stunden, die beiden Mädchen wie eine halbe Ewigkeit vorkommen, ist das Meeting zu Ende. Sie warten, bis die CEOs alle ihren Weg nach draußen gefunden haben und begeben sich nun selbst langsam auf den Weg zu ihren Autos. Gayoon ist gekommen, um sich ihren Ring wieder geben zu lassen und Junhyung leistet ihr in der Zeit Gesellschaft, damit sie sich nicht zu sehr langweilt. Yongguk ist dafür der erste, der die Gruppe verlässt – er wird von seinem Manager nach Hause gebracht. Wutentbrannt stapft Babsi auf Taekwoon zu, der vor ihnen allen auf den Parkplatz schlendert. „DU!“, brüllt sie und schlägt ihm im nächsten Moment fest gegen den linken Arm, wodurch er sich sogleich überrascht zu ihr umdreht. Doch nicht nur er – auch Diana, Doojoon, Gayoon und Junhyung drehen sich mit erstaunten Gesichtern zu den beiden um. Sie starrt ihn an, beißt fest die Zähne zusammen und weiß erst einmal nicht, was sie sagen soll. Doch er selbst bleibt ebenso stumm und dann ballt sie ihre Hände zu Fäusten und holt plötzlich aus, verfehlt ihn aber im nächsten Moment schon, weil er schneller ausweicht, als sie überhaupt nach ihm zielen kann. „Du verdammter-“, keucht sie und kann nicht einmal weinen, so wütend ist sie in dem Moment auf ihn. Er sieht sie emotionslos an, weil dies die beste Verteidigung ist, die er hiergegen hat. „Ich wünschte, das zwischen uns wäre nie passiert.“ Vor allem aber solche Worte verletzen ihn mehr, als sie sich überhaupt vorstellen kann. „Babsi…“, murmelt Diana hinter ihr. „Wie kannst du es wagen, so zu lügen!“, schreit das Mädchen nun und Taekwoon dreht sich vollständig in ihre Richtung, neigt mit ernstem Blick den Kopf und reagiert nach wie vor wortlos. „Ich wünschte, ich hätte dir beim Gayo Daejun nicht gesagt, dass ich mich in dich verliebt habe.“, murmelt sie und wird mit jedem Wort für diesen einen Satz lang leiser. „Inkigayo, was?“, murmelt sie und sieht ihn dabei mit einem völlig undefinierbaren Blick an. „Such dir doch ein neues Flittchen, das du im Inkigayo vögeln kannst.“, murmelt sie nun und wird mit diesen Worten wieder lauter. „Babsi!“, faucht Diana nun wieder und geht auf sie zu, Doojoon setzt sich ebenso in Bewegung. Taekwoon starrt sie noch immer stumm an. Er will gar nicht erst den Mund aufmachen und es ihr erklären, da es so zu ihrem besten ist. Soll sie ruhig wütend auf ihn sein. Dann hält sie sich wenigstens von ihm fern und gerät nicht ins Schussfeld, solange GD in der nächsten Zeit eine Gefahr für sie darstellt. Denn der ist noch berechnender als Doojoon, wenn es um persönliche Rachefeldzüge geht. „Ich hasse dich.“ Mit diesen Worten treten ihr die ersten Tränen in die Augen. Er wendet nun den Blick ab und sieht zu Diana, die als erste bei ihnen beiden ankommt. „Babsi, hör auf.“, bittet Diana ihre Freundin, doch die schüttelt nur vehement den Kopf und beginnt, Leo ein Schimpfwort nach dem anderen an den Kopf zu werfen. Keines davon trifft ihn auch nur im Geringsten – aber ihre Worte vorhin, dass sie ihn hasst, die tun ihm so richtig weh. „Genug jetzt.“, kommt es nun von Doojoon, der Babsi am Arm ergreift und sie etwas zurückzieht. „Steig in den Wagen.“, fordert er und schubst sie etwas in die Richtung seines Autos. „JETZT SAG DOCH WAS!“, kreischt das Mädchen nichts desto trotz und dreht den Kopf zum Boden, sucht ihn nach allem möglichen ab und greift sich augenblicklich zu ihrer Halskette. Sie reißt mit jeder Wucht, die sie aufbringen kann, an der Kette, bis sie sich erinnert, dass diese miteinander verschweißt sind und sie so nicht reißen kann. Hysterisch zieht sie sich das Schmuckstück über den Kopf und wirft damit nach ihm. „DA!“, schreit sie und Diana neben ihr hält sich schon die Hand an den Mund, ehe ihr die ersten Tränen kommen. Sie ist zwischen den beiden so hin- und hergerissen, dass sie gar nicht weiß, was sie an dieser Situation gerade mehr schmerzt. Dass Leo so hilflos wirkt oder Babsi so verletzt ist… Die silberne Kette prallt an seiner Brust ab und fällt zu Boden. Erst blinzelt er und wirkt dabei, als hätte man ihn gerade mit einem Bus überrollt, dann folgen seine Augen der Halskette. Mit glasigem Blick blinzelt er erneut, gibt aber trotzdem keinen Ton von sich. „Ich will sie nicht.“, jammert das Mädchen nunmehr, „Ich will nichts, das mit dir zu tun hat. Lieber will ich sterben, als nochmal was mit dir zu tun zu haben, du elender Lügner-“ „Es reicht.“, faucht Doojoon nun und hebt die Hand, deutet dabei wütend auf seinen Wagen. „Steig. Jetzt ins Auto.“, fordert er und dann ist es Junhyung, der schließlich nach ihrem Arm greift und sie zu Doojoons Auto schleift, wo er sie mit Mühe und Not auf dem Beifahrersitz abladen kann. Doojoon sieht zu Taekwoon, der noch immer zur Kette starrt, aber nun unter zittrigen Atemstößen die Luft aus seinen Lungen presst. Er presst die Lippen fest aufeinander und bückt sich, um die Kette aufzuheben. In dem Moment folgen Leos Augen seiner Hand und er hebt seine glasigen Augen zu den seinen. Unbeholfen, was er zu der Situation sagen soll, dreht er sich an Ort und Stelle um und geht auf seinen Wagen zu. Wortlos steigt er ein, das Paljji hat er längst in seine Jackentasche geschoben. Keine paar Sekunden später startet er auch schon den Motor und fährt langsam weg. Innerhalb des Autos herrscht zwischen den beiden Funkstille, aber Diana als auch die anderen sehen, dass dem Mädchen Tränen über die Wange laufen, während sie scheinbar verstört das Armaturenbrett anstarrt. Diana atmet nun selbst angestrengt aus und blickt erst zweifelnd zu Gayoon und Junhyung, bis ihr Blick auf Leo fällt. Sie hält erschrocken die Luft an, hebt sich die zitternde Hand zu ihrem Mund und streckt schon im nächsten Moment beide Arme nach ihm aus. Doojoon und Babsi sind längst außer Reichweite, da schließt er die Augen, unter denen nun wenige Tränen hervorquellen. „Taekwoon-“, keucht sie und fängt nun selbst an zu weinen, drückt ihn fest an sich, während er nur völlig erstarrt vor ihr steht und maximal seinen Kopf gegen den ihren schmiegt. Schon im nächsten Moment spürt sie, wie sein Oberkörper zu beben beginnt und er schließlich stumm seine Arme zu ihrer Schulter hebt und sein Gesicht in ihren Haaren vergräbt. Verzweifelt streicht sie ihm den Rücken rauf und runter, versucht ihn unter allen Umständen zu beruhigen. Die beiden anderen stehen unschlüssig hinter ihnen, fühlen sich absolut nicht wohl in ihrer Haut. Hatten sie bis dahin keine Ahnung, ist ihnen jedenfalls seit den letzten paar Minuten klar, dass da etwas im Raum steht zwischen den beiden, das verdammt schief gegangen ist. Und jeder von ihnen beiden bildet sich in diesem Moment die eigene Meinung. Während Gayoon misstrauischer denn je ist, da sich dieses Mädchen einfach viel zu viele Freiheiten den beiden Koreanern gegenüber herausnimmt, fragt sich Junhyung, inwieweit Doojoon daran die Schuld trägt, dass es so bei den beiden endet. Aber da war noch die Sache mit Kikwang… wie weit hat das damit zu tun? Geomjeongs haben keinen Einblick auf die Protokolle, die in den Meetings mit den CEOs mit eingebracht werden. So fehlt beiden die Information, was behauptet wird – und obendrein, was wirklich war. „Sei froh, dass ich dich nicht an den Ohren durch den Flur zerre!“, scharrt Doojoon, als sich Babsi gerade eben darüber aufgeregt hat, dass er sie so grob am Arm durch seinen Hausflur zerrt. Die ganze Zeit über schreit sie herum, was für ein Lügner Leo nicht ist und dass er sich mit der gesamten Welt zum Teufel scheren soll. Er hält plötzlich inne und zieht sie grob vor sich her, schubst sie gegen die Wand. „HALT ENDLICH DEN MUND!“, schreit er sie an und schlägt mit der Faust gegen die Wand, die sich gegenüber von ihr befindet. Erschrocken zuckt sie zusammen und verstummt augenblicklich. Jo reißt im nächsten Moment die Tür auf. „Verdammt, was-“ Hält aber inne, als er seinen Freund mit diesem wütenden Ausdruck im Gesicht erblickt. „Wag es nie wieder, mit einem Eliteka so zu reden!“, faucht Doojoon scharf, da er sich vor Wut gerade kaum halten kann. Er würde es nie wagen, jemanden anzuschreien – das gerade eben war reine Notwehr, weil sie sonst nie den Mund gehalten hätte. „Taekwoon ist für mich kein Eliteka-“, keift sie trotzig zurück, doch Doojoon hebt drohend die Hand. „Ruhe.“, gibt er nur ein einziges, fast schon magisches Wort von sich, das seine Wirkung deutlich zeigt. Sie starrt ihn aus glasigen Augen an. Wenn sie so darüber nachdenkt, wozu der Koreaner alles fähig ist und wie viele Personen vor ihm Angst haben, flößt ihr das einen gewissen Respekt ein. „Ich wiederhole mich nicht.“, kommt es nun streng von ihm. Seine Stimme bebt vor Wut. „Du hast mit niemandem so zu reden. Nicht mit mir, nicht mit Taekwoon, mit niemandem. Und wag es nicht noch einmal, so belanglos vom Sterben zu reden.“, faucht er. „Ich rede, wovon ich will!“, keift sie zurück und Jos Augen weiten sich augenblicklich. Er entschließt sich, lieber in sein Zimmer zurück zu gehen, möglichst lautlos die Tür zu schließen und sich ganz weit weg zu wünschen. Wobei jetzt wohl nicht einmal der Mond weit genug wäre. Doojoons Augen werden eiskalt. Er starrt das Mädchen lange wortlos an. Der von Jo befürchtete Ausbruch bleibt aus und sie beruhigt sich sogar selbst wieder, starrt ihn ein paar Sekunden lang ernüchtert an und fragt sich, warum sie jetzt auf ihn so wütend ist, wo er doch gar nichts unmittelbar damit zu tun hat. „Geh mir aus den Augen.“, kommt es im nächsten Moment kühl von Doojoon. Erst sieht sie ihn noch ein paar Sekunden lang stumm an, dann wendet sie sich aber ab. Sie bereut es, ihm diese Worte vorhin gesagt zu haben und erst, als sie die Tür von außen hinter sich schließt, scheint Doojoon aus seiner Trance zu erwachen. Anfangs blinzelt er nur, schluckt schwer und fixiert einige Sekunden lang die Wand, vor der das Mädchen eben noch gestanden hat, bis er dann schließlich den Blick abwendet und gedankenverloren ins Nichts starrt. Er atmet tief durch, streicht sich gequält mit der Hand über das Gesicht und über die Augen. Wie kann sie so etwas nur sagen… Don’t go, don’t leave... Mit gesenkten Augenlidern blickt er zu seinen Füßen. Denkt daran zurück, wie er gerade erst vor wenigen Tagen mit ihr händchenhaltend durch den Park spaziert ist, ihr etwas von ihrem Lieblingseis an die Nase getupft hat und ihr dann durch die Haare gewuschelt ist, nachdem er sie erst ordentlich ausgelacht hat. Er hat keine Kraft, irgendwelche Worte von sich zu geben. Hat keine Kraft, auch nur zu versuchen, an etwas anderes, als ihre Stimme zu denken. Denkt daran, wie sie herzhaft lacht, weil er seine Hände um ihre Taille schlingt und sie mit sich im Kreis wirbelt. Oder denkt daran, wie er sie auf seinem Rücken nach Hause getragen hat, weil sie mitsamt ihrem Fahrrad umgekippt ist und sich den Knöchel dabei verstaucht hat. Es hat ihn einige Minuten lang gekostet, bis er sich fangen konnte und sie nicht weiter ausgelacht hat – was ist sie danach sauer auf ihn gewesen. Erst dadurch hat er überhaupt gemerkt, dass sie nicht Radfahren kann. Genau. Das Radfahren. Das war eine Prozedur, ihr das beizubringen. Auf dem Fußballfeld haben sie herumgeturnt, sie ist dabei auf dem Fahrrad gesessen und er hat sie am Gepäckträger angeschoben – bis ins Tor rein, wo sie dann lachend nach der oberen Stange gegriffen hat und selbst dafür zu klein war. Ihre Größe hat er immer super ausnutzen können – hat ihr Sachen, die sie unbedingt von ihm haben wollte, einfach über den Kopf gehalten und ihr dann dabei zugesehen, wie sie niedlich herumgehüpft ist und trotzdem nicht danach greifen konnte. First time, first love… Did we love passionately like in the movies? Für ihren ersten Kuss hat er sich zu ihr gebeugt. Sie war beleidigt auf ihn, weil er sie damit aufgezogen hat, dass er doch keine Couple Pullover anziehen wird – und sie unbedingt so etwas wollte. Dann hat er ihren Namen gerufen, sie hat sich keifend zu ihm umgedreht. „Dahee~“, hat er zum vermutlich hundertsten Mal nasal an diesem Abend nach ihr gerufen. Hat sie die ganze Zeit nachgeäfft, weil sie völlig verschnupft war. „Was ist!“, hat sie gekeift und sich zu ihm umgedreht. Genau in dem Moment hat er ihr blitzschnell die Lippen auf die ihren gepresst. Der Blick danach. Den wird er nie vergessen. Völlig schockiert und gerade darum bemüht, nicht zu grinsen, weil ihr das viel zu peinlich gewesen wäre. Er weiß, dass das ihr erster Kuss überhaupt gewesen ist. Weil sie nie Augen für jemanden außer ihm hatte. Zumindest, bis Kikwang aufgetaucht ist. Did you have to leave me? I don’t wanna say goodbye. Die ersten Tränen laufen ihm nun über die Wange. Er blinzelt sie weg, hebt danach die Hand und fährt sich mit dem Handrücken über das Gesicht, als es immer mehr und mehr werden. „Dahee…“, flüstert er leise und schnieft im nächsten Moment. Sein Blickfeld schon völlig von Tränen verschleiert. Doojoon sinkt auf seine Beine und krallt sich an den hohen Grashalmen fest, die vor ihm, hinter ihm, selbst seitlich von ihm aus dem Boden sprießen. Er schluchzt bitterlich, sein ganzer Körper bebt dabei. „Warum gehst du…“, jammert er erbärmlich und schluchzt immer lauter. Seine Finger krallen sich so fest in die Wiese, dass er Erde unter den Fingernägeln hat, dass seine Knöchel schon ganz weiß durch den Druck darauf werden. Doch außer diesem riesigen Loch in seinem Inneren vermag sein Herz im Augenblick nichts anderes zu fühlen. I don’t wanna let u go … „Bitte!”, schluchzt er bitterlich und schnappt ruckartig nach Luft. Seine Lungen ziehen sich so schmerzhaft zusammen, dass er das Gefühl hat, jeden Moment zu ersticken. „Komm zurück zu mir...“, stottert er unter Tränen. Schließlich wird ihm alles zu viel und er bricht zusammen. Rollt sich schluchzend auf den Rücken und starrt verstört in den Himmel. Verflucht Gott und die Welt. Verflucht es, ein Leader zu sein. Sie deswegen verloren zu haben. Diana hat am darauffolgenden Tag alle Hände voll zu tun und gar keine Möglichkeit, erst groß über das nachzudenken, was sich nach dem Meeting mit den CEOs ereignet hat. Da überhaupt in den nächsten Tagen noch einiges an Arbeit auf sie zukommt, nimmt sie sich vor, einfach in den Tag hinein zu leben und alles auf sich zukommen zu lassen. Himchan blendet sie nach bestem Wissen und Gewissen aus, während sie sich selbst immer wieder mit der Frage konfrontiert sieht, welcher dieser Koreaner ihr gegenüber wohl wirklich aufrichtig ist. So gesehen muss sie alles auf 0 zurückstellen. Einen Reset machen. Keiner von ihnen ist mehr derjenige, der er war, als Babsi mit Yongguk zusammengekommen ist. Jetzt ist sie selbst Teil der Szene, Teil des Elitekreises. Ihr bleibt gar keine andere Wahl, als sich von denjenigen zu distanzieren, die ihr vermutlich nicht aufrichtig zum Gesicht stehen. Sungyeol sieht sich zur selben Zeit mit einem ganz anderen Problem konfrontiert. Er schlendert gerade aus dem Badezimmer, wo er sich geduscht hat, um überhaupt einmal die Augen aufzukriegen, da spaziert sein derzeitiger Todfeind an ihm vorbei zum Esstisch. Als er ihr folgt, sieht er seinen Vater mit einer äußerst albernen Schürze um den Hals. „Au, heiß.“, jammert der gerade und stellt etwas auf den Tisch. Er blickt hoch und sieht Myunghwa an. „Komm, setz dich.“, fordert er höflich, die Haare sitzen perfekt – er ist schon längst fertig für die Arbeit. „Omo.“, keucht Myunghwa, was so viel wie wow oder oh mein Gott bedeutet. „Na, wie geht’s dir heute?“, fragt Hyunwoo, „Gut? Alles okay?“ Er ist besorgt um sie, da sie am Tag zuvor eine Suppe mit Krabben in der Kantine ihrer Arbeitsstelle erwischt hat und darauf eine allergische Reaktion die Folge war. „Bestens.“, sagt sie gut gelaunt, „Dank dir.“ Sungyeol, der etwas abseits von den beiden steht, rollt dabei nur mit den Augen. „Es ist nirgendwo Krabbe drin.“, sagt Hyunwoo und schiebt seiner Frau noch etwas Reis rüber. „Genieß es.“, grinst er gerade, dann bemerkt er seinen Sohn, der wie angewurzelt hinter ihrem Stuhl steht und seinen Vater anstarrt. Auch Myunghwa dreht sich zu ihm um. „Sungyeol, komm, lass uns essen.“, sagt sie und winkt ihn zu sich. Der Koreaner sieht von seinem Vater zu ihr. Vernichtender könnte sein Blick kaum sein. „Keine Lust.“, sagt er knapp und dreht sich zur Seite. „Aiish, dieser Junge.“, keucht sein Vater und beginnt zu rufen: „Hey!“ „Sungyeol.“, kommt es nun von der Stiefmutter, die im nächsten Moment schon aufspringt und dem Jungen hinterher eilt. Auch sein Vater folgt den beiden in den Flur. „Denk Mal dran, wie viel Mühe ich mir gegeben habe!“, kritisiert ihn sein Vater, „Iss doch etwas davon. Probier es wenigstens.“ Das ist genug, Sungyeol bleibt stehen. Er dreht sich zu seinem Vater um und schenkt ihm einen ebenso kühlen Blick, wie ihn zuvor Myunghwa abbekommen hat. „Ich esse das nicht.“, motzt er ihn trotzig an, „Am Ende übergebe ich mich nur davon.“ Hyunwoo ist mit seinem Latein am Ende, er weiß nicht, was er darauf noch groß erwidern soll. „Sungyeol.“, kommt es nun wieder von der Stiefmutter, „Er hat auch an dich dabei gedacht, also komm und-“ „Wenn er an mich gedacht hätte-“, beginnt Sungyeol nun und sieht nun zu seinem Vater rüber, „dann hätte er sich nie von meiner Mutter getrennt.“ In dem Moment verstummt auch sie. Sungyeols Vater blinzelt bloß, diese Worte treffen ihn so richtig. „Für sie hast du nie gekocht.“, wirft ihm Sungyeol zu Recht vor. Er kehrt den beiden den Rücken zu und Myunghwa dreht sich zu ihrem Mann um, wirft ihm einen hilflosen Blick zu. Was soll sie hierauf erwidern? Sie hat nicht das Recht dazu, großartig etwas zu sagen, denn sie versteht den Jungen. Das koreanische Familiensystem ist darauf aufgebaut, dass Leute eine perfekte Familie haben – wer, wenn nicht sie weiß darüber Bescheid? Hyunwoo senkt gerade verletzt den Blick und schluckt. Seine Augen sind glasig, der Blick sinkt zum Boden hin. Er ist nicht fähig, etwas Konstruktives zu dieser Situation beizutragen. „Sungyeol!“, ruft nun Myunghwa wieder, da sie den Jungen nicht so gehen lassen will, doch da fällt schon die Tür ins Schloss. Woohyun streckt sich gerade gähnend und kratzt sich am Bein, fährt mit den Fingern sein Shirt hinauf und hält sich die andere Hand vor den Mund, den er soeben weit aufreißt, um kräftig nach Luft zu schnappen. Er kriegt die Augen kaum auf, selbst wo er gerade unter der Dusche gestanden hat – aber mehr an der Wand gelehnt, als wirklich aufrecht darunter stehend. Dumpfe Klopfgeräusche zu seiner Rechten erinnern ihn daran, dass er gerade ins Restaurant runter ist und er entschließt sich, doch einmal eines seiner beiden Augen zu öffnen. Was er dabei sieht, lässt ihm fast das Blut in den Adern gefrieren. Denn da sitzt nicht, wie zuvor noch erwartet, seine Großmutter, sondern Babsi. Mit einem der größten Messer, das sie vermutlich in der Küche gefunden hat. Mit haufenweise Zwiebeln, die vor ihr liegen und zu Scheiben geschnitten werden. Mit einem mörderischen Gesichtsausdruck, den sie dabei aufgesetzt hat. „Was zum Teufel!“, keucht er und macht einen Satz nach hinten. Zumindest ist er damit jetzt Mal wach. Er starrt sie mit offenem Mund an, sie hält währenddessen inne und das Messer seltsam nach oben. Zudem läuft ein Hund im Restaurant herum, der gerade fröhlich gegen den nächsten Küchenschrank pinkelt. Seufzend schließt er seine Augen, dreht den Kopf weg und legt sich die Hand an die Brust. Irgendwann kriegt er mit dieser Frau noch einen Herzinfarkt. „Was ist?“, fragt sie und schnieft fest, weil ihre Nase von den ganzen Zwiebeln läuft. „Drehst du hier nen Horrorfilm oder was wird das?“, fragt er sie. Das Mädchen senkt den Kopf und fährt damit fort, die Zwiebeln in Scheiben zu hacken. „Ich will so viele Tränen vergießen, bis nichts mehr übrig ist.“, sagt sie mit gereizter Stimme und Woohyun neben ihr kratzt sich angestrengt am Hinterkopf und gähnt erneut herzhaft. Er drückt sich die Finger gegen die Augen, wischt darüber und dreht sich um. Nur, um sich den nächsten Schrecken zu holen. Denn jetzt, steht wirklich seine Großmutter hinter ihm – so ganz plötzlich und aus dem Nichts heraus. Wieder legt er sich die Hand an die Brust und atmet tief aus. Korrektur – irgendwann kriegt er mit diesen beiden Frauen noch einen Herzinfarkt. „Hast du was angestellt?!“, fragt seine Oma sofort, „Oder warum erschreckst du dich so?“ Mit müden Augen blinzelt er sie an, antwortet aber nicht. Dann scheint sie den Hund zu bemerken und dreht verdutzt den Kopf zu ihm. „Wer ist das denn?“, fragt sie. „Das ist Max.“, antwortet das Mädchen vor ihr und Woohyuns Großmutter runzelt überaus skeptisch die Stirn, ehe sie nach dem Messer in Babsis Hand greift und den Tisch klammheimlich abzuräumen beginnt. Was soll sie denn mit so einer Menge Zwiebeln anfangen, in Tteokbokki kommen auch nicht so viele rein. „Woher kommt Max?“, fragt Woohyun monoton und sieht dem Hund dabei zu, wie er sein Hinterteil an dem Schrank gegenüber reibt. „Er hat kein Zuhause.“, sagt das Mädchen. „Woher willst du das wissen?“, erwidert Woohyun quiekend und sieht sie aus großen Augen an, „Wenn du ihn auf der Straße gefunden hast, dann musst du ihn ins Tierheim bringen.“ „Da hab ich ihn doch her.“, nuschelt sie kleinlaut und der Koreaner hebt eine Augenbraue. „Du hast ihn aus dem Heim.“, wiederholt er – nur um sicher zu gehen, dass er sich nicht verhört hat. „Ja.“ „Warum holst du einen Hund aus dem Heim, wenn du nie zu Hause bist?“, fragt er nun mit halb skeptischem und halb vorwurfsvollem Unterton. „Weil er bei mir ein Zuhause hat.“, erwidert sie darauf und greift sich eine der Zwiebelscheiben, die sie im Anschluss völlig abwesend inspiziert. Woohyun betrachtet sie dabei monoton. „Du bist nicht zu Hause.“, sagt er knapp, „Und hier in der Küche sind keine Tiere erlaubt.“ „Ich will nicht zu Hause schlafen.“, murmelt sie gequält und fängt an, zu schmollen. Aber mittlerweile kennt sie Woohyun gut genug, um zu wissen, dass das bei ihm nicht zieht. „Nein.“, sagt er energisch und schüttelt schon den Kopf. „Bitte.“, entgegnet sie und blinzelt zusätzlich zu ihrem schlechten Schmollen einige Male – man könnte meinen, sie hat was ins Auge gekriegt. „Nein!“ „Bitte?“ „Ne~in!“, quietscht er jetzt und macht noch einen Satz zurück, „Ich lasse keinen Hund in mein Haus, mir reichen die Tiere schon in der WG!“ „Dann schlaf du bei mir.“, schlägt sie mit glitzernden Augen vor. „Meine Oma ist noch immer krank!“, antwortet er und seufzt tief. Nun schmollt sie erneut, aber ihr fällt kein schlagendes Argument mehr ein, weshalb er bei ihr oder sie bei ihm übernachten könnte. Woohyun atmet tief durch. „Hör zu, wenn es ihr besser geht, komme ich ein paar Tage zu dir rüber. Aber vorher will ich sie nicht alleine lassen.“ „Okay.“ Damit gibt sie sich zufrieden, das ist doch schon was. Erneut seufzt er, dann dreht er sich um. „Gib mir 10 Minuten, dann gehen wir deinem Max ein paar Sachen kaufen.“, murmelt er und ruft anschließend aus dem Wohnraum hinter dem Restaurant hervor: „Und wisch das weg, was er gegen den Schrank gepinkelt hat!“ „Was euch beiden Idioten einfach fehlt-“, tönt Jos nervige Stimme durch den Raum, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn er Doojoon eine seiner Moralpredigten hält, „-ist der gesunde Menschenverstand, wenn es um Frauen geht.“ Er rümpft dabei vielsagend die Nase und sieht Doojoon vorwurfsvoll an. Da Leo nicht hier ist, muss er mit ihm alleine Vorlieb nehmen. „Ihr müsst anfangen, wie Mädchen zu denken.“, sagt er und hebt dabei energisch seine Hände, wackelt mit den Fingern herum und sieht überhaupt aus dabei, als käme gleich überall Glitzer aus seiner Haut. „Und übermorgen haben wir dann unsere Tage.“, erwidert Doojoon mit vollem Mund, schiebt sich ein großes Stück gekochter Kartoffel in den Mund und sieht ihn an, als wäre er nicht würdig, mit ihm im selben Raum zu sitzen. Jo rollt mit den Augen. „Hör auf, wie ein Tier zu essen und zeig Manieren.“, drängt er und schlägt seinem Kumpel auf die Finger, als er sich schon das nächste Stück greifen will, das vorige aber noch nicht einmal richtig gekaut, geschweige denn geschluckt hat. „Es sagt keiner, dass du dich wie eines benehmen sollst.“, kommt er jetzt zum ursprünglichen Thema zurück, „Du sollst dich doch nur in sie hineinversetzen!“ „Was soll ich mich hineinversetzen, sie hat ihm gesagt, dass sie ihn hasst, hat ihm die Kette vor die Füße geworfen und er hat gleich überhaupt keinen Ton von sich gegeben!“ Seufzend schüttelt Jo den Kopf. „Ihr Männer seid alle so verdammt unmännlich, wenn es darum geht, zu den eigenen Gefühlen zu stehen.“ Er gibt zischende Geräusche von sich, rümpft erneut die Nase und wettert im Anschluss gleich weiter: „Du verjagst sie, willst ihr aber im nächsten Moment hinterher. Machst das aber nicht, weil – warum? Ist es dir zu unmännlich, hat sie es nicht verdient? Dich zu schief angesprochen? Hör Mal, wenn mir quasi eröffnet wird, dass ich nur ein One Night Stand war, obwohl ich jemanden liebe, dann bin ich auch nicht begeistert und motze jeden an, der mir unterkommt.“ Bevor Doojoon darauf etwas sagen kann, keift er schon hinterher: „Scheiß auf das System!“ Doojoon zischt zynisch und schenkt ihm einen düsteren Blick, doch das bringt Jo schon längst nicht mehr aus der Fassung. „Denkst du, dass außer dir keiner unter seinen Gefühlen leidet?“, fragt Jo nun und trifft damit den Nagel auf den Kopf. „Wenn du nach 6 Jahren noch nicht drüber hinweg bist, wie soll sie das nach ein paar Monaten schaffen?“ Der Koreaner, der ihm gegenüber sitzt, hält in seinem Kauen inne und wirft ihm einen ertappten Blick zu, äußert sich aber erstmal nicht dazu. „Dann hat sie ihm eben gesagt, dass sie ihn hasst, na und?“, kommentiert Jo jetzt wieder recht unbeeindruckt, „Was ist mit euch beiden, habt ihr schon mal?“ Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, in dem Doojoon das Essen weglegt und seinen Mitbewohner und besten Freund stumm mustert. „Jetzt zier dich nicht so, ich frag schließlich nicht danach, dass du für mich stripst.“ Mit den Augen rollend atmet er erst noch kräftig aus, dann meint Doojoon: „Nein.“ „Pff.“, kommt es von Jo, der seelenruhig in seinem Tee zu rühren beginnt, „Du bist doch sonst nicht so schüchtern. Was hindert dich dran?“ Während er mit der Tasse an seinen Lippen ansetzt, um sich einen großzügigen Schluck davon zu gönnen, mustert ihn Doojoon nachdenklich. Erst, als danach noch keine Antwort kommt, meint er: „Ist ja nicht so, als liegen dir nicht die Frauen zu Füßen.“ Jo zuckt mit seinen Schultern. „Taekwoon ist scharf, keine Frage, du weißt, dass ich auf ihn stehe, aber er ist einfach nur durch und durch männlich, hat nichts niedliches an sich – und wenn er dann doch mal süß wirkt, kommt man sich komisch dabei vor, weil es einfach nicht richtig ist.“ Langsam neigt er seinen Kopf schief. „Wobei er ja so wahnsinnig süß ist, wenn er seine Hamsterbäckchen so aufbläst… dann sieht man seine perfekten Lippen ja so gut-“ „Boaaaaaaaaaaaaaahhhh, Alter?“ Jetzt geht das wieder los. „Ist ja schon gut.“, murmelt er zurück und rümpft erneut die Nase. „Sie jedenfalls kann sich, wenn du mich fragst, nicht beschweren. Yongguk ist ja nicht so mein Typ und Sungkyu ist mir zu unerwachsen. Aber erst Taekwoon, dann Kikwang und jetzt du?“ Fasziniert schüttelt er den Kopf. „Was hat sie nur an sich?“ Doojoon erwidert darauf nichts, sondern lenkt das Thema in eine etwas andere Richtung: „Ich war sauer, weil sie vom Sterben gesprochen hat. Nicht, weil sie mit Taekwoon so geredet hat. Alles andere war bloß reine Nebensache.“ Er seufzt etwas. „Du weißt, dass ich ihr alles durchgehen lasse.“ „Das ist ja auch dein Problem.“, meint Jo darauf und hebt skeptisch seine Augenbraue, „Du musst einsehen, dass sie eben nicht Dahee ist, auch wenn sie-“ Doojoon hebt abwehrend die Hände und erhebt sich vom Tisch. Für ihn ist damit das Gespräch hier beendet. „Hey!“, ruft ihm Jo hinterher, doch da ist er schon an der Tür zu seinem Zimmer. „Du kannst nicht ewig vor diesem Gespräch weglaufen!“, brüllt ihm Jo hinterher, aber er muss einsehen, dass Doojoon trotz allem ausgerechnet dafür noch immer zu stur ist. Seufzend starrt er die verschlossene Tür an und beginnt, besorgt den Kopf zu schütteln. „Na, wen haben wir denn da?“, fragt Ilhoon mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen. Ganz bewusst stellt er sich Sulli in den Weg, die wie immer in ihr Buch vertieft zu sein scheint und die Welt um sich herum nur mehr halb so sehr wahrnimmt, wie alles andere. Ohne ein Wort der Entschuldigung zu murmeln, tritt sie nach links, doch Ilhoon macht es ihr gleich. Fast schon gelangweilt sieht er ihr dabei zu, wie sie sich um ihn herum schieben will und packt sie schließlich am Handgelenk, als sie an ihm vorbei ist. Mit einem solchen Schwung, dass ihre Haare in der Luft umher flattern, reißt er sie zu sich zurück und betrachtet sie von oben herab. „Hab ich gesagt, dass du gehen darfst?“, fragt er mit arrogantem Ton. Ihr Atem beschleunigt sich, als sie den Ausdruck in seinem Gesicht sieht. Er meint das durchaus ernst, das ist kein Spaß, wie es das sonst gegenüber seinen Klassenkameraden gibt. „Eh-ich-eh-“, stottert sie und im selben Moment steigen ihr die Angsttränen in die Augen. „Eh-ich-eh.“, äfft er sie böse nach. „Ich-“, keucht sie, ohne zu wissen, was sie in dem Moment wirklich von sich geben soll. „Sulli!“, ruft im nächsten Moment schon eine ihr bekannte Stimme, die sie erleichtert aufatmen lässt. Da steht er auch schon neben ihr, drängt sie schützend hinter sich und liefert sich ein Blickduell sondergleichen mit Ilhoon. „Sieh einer an, jetzt beehrt uns Sehun auch schon.“, grinst ihm der fies ins Gesicht, „Irgendwo muss ein Nest von euch SMlern sein.“ „Halt dich fern von ihr.“, speit der Maknae von EXO und drängt die Sängerin von f(x) noch etwas weiter hinter sich. „Sonst was?“, erwidert Ilhoon mit düsterer Stimme und geht einen Schritt auf ihn zu. „Du kannst mir sowas von gar nichts.“ „Los, lauf schon weg.“, sagt Sehun zu dem Mädchen hinter sich, da er genau weiß, worauf das hier hinaus laufen wird. Ohne zu zögern, nimmt sie ihre Beine in die Hände und beginnt zu laufen. Im nächsten Moment landet auch schon Ilhoons Faust mitten in Sehuns Gesicht. „HEY!“, schreit nicht weit von ihnen entfernt Kai, der seinem Bandkollegen sofort zur Hilfe eilt. Mit ihm stößt Changjo zu der Truppe, da Kai ihm erneut Nachhilfe in Mathe gegeben hat. „AUSEINANDER!“ Kai reißt an Sehuns Armen, da er gerade auf den Sänger von BtoB losgehen will und Changjo hält wiederum diesen zurück. „Was ist hier los?!“, fragt er ihn. „Er ist auf mich losgegangen!“, schreit Ilhoon und zeigt mit dem Finger auf den Sänger von EXO, „Nur, weil ich dieser Sulli begegnet bin, springt er mich gleich direkt an!“ Changjo dreht den Kopf zu dem Maknae von EXO, der sofort hektisch den Kopf schüttelt. „Das stimmt gar nicht!“, ruft er und weicht zurück. Unschlüssig blickt Teen Tops Maknae nun von einem zum anderen, sieht Kai rätselnd an, der selbst nicht mit der Situation umzugehen weiß und atmet dann fest ein und aus. Im nächsten Moment hat Kai schon wieder alle Mühe damit, seinen Kollegen zurück zu halten, da ihn Ilhoon unbemerkt provoziert und er auf ihn losgehen will. Leider versteht Changjo diese Situation völlig falsch und schnappt sich den Koreaner am Kragen. „HÖR AUF damit, auf unsere Leute loszugehen!“, schreit er ihn an, doch Sehun will das nicht auf sich sitzen lassen. Er reißt sich aus Kais Griff los und stürzt sich auf den anderen Maknae. Der sieht den Angriff nicht kommen, knallt mit dem Rücken voran auf den Boden und versucht mit allen Mitteln, die fliegenden Fäuste seines Gegners abzuwehren, hebt die Beine in die Höhe und schützt abwehrend sein Gesicht. Im selben Moment macht sich gerade Myunghwa, die hier besser bekannt ist unter dem Namen Mrs. Lee, auf den Heimweg, um ihren wohlverdienten Feierabend zu genießen. Da aber sämtliche Schüler auf dem Hinterhof zusammenlaufen und einige davon zu kreischen beginnen, bleibt ihr das Schauspiel nicht lange verborgen. Hektisch bildet sich eine Menschenmenge um die beiden sich prügelnden Koreaner, während Kai panisch überlegt, wie er Sehun von ihm wegbekommen soll. Immer wieder schlägt Sehun mit der Faust nach dem anderen Idol, trifft ihn aber in den seltensten Fällen. Währenddessen beginnen schon die ersten damit, den Namen von Teen Tops Maknae zu brüllen und ihn damit anzufeuern. Schließlich ist es soweit – Sehun passt einen Moment lang nicht aus und Changjo nutzt die Gelegenheit aus, um ihn von sich runter zu bekommen. Er wirft ihn mit großem Schwung von sich runter und stellt sich auf die Beine. Zeitgleich laufen 3 Jungs zusammen, die Sehun hoch helfen – keiner von ihnen ist ein Idol. Völlig im Kampf versunken reißt sich der Koreaner sofort fluchend von den Jungs los und Changjo knallt im selben Moment seinen Rucksack auf den Boden. Es bedarf keine Worte, beide stehen an der Spitze ihrer Wut und haben nicht vor, es dem anderen leicht zu machen. Doch Sehun hat sich gewaltig darin verschätzt, wenn er meint, dass Changjo dies so einfach auf sich sitzen lässt – bei jedem Schlag, bei jedem Fausthieb und bei jedem Tritt weicht er gekonnt zur Seite oder zurück, duckt sich weg und entfernt sich schnell von ihm, bis Sehun erneut einen Moment übersieht und Changjo ihm mit voller Wucht gegen die Kniekehle tritt. Unter Schmerzensschreien knallt er vornüber auf den Boden, dieses Mal kommt ihm keiner zur Hilfe. Mühsam rappelt er sich hoch, dann kommt Changjo schon mit Anlauf und setzt einen gut platzierten Tritt nach dem anderen, setzt zum Spinkick an und gibt Sehun damit den Rest. Er kommt nicht wieder hoch, weil ihm die Puste dazu fehlt. „AUSEINANDER!“, schreit im nächsten Augenblick schon der Turnlehrer, der von Mrs. Lee verständigt worden ist, während sie auf Sehun zueilt und ihn hochzuhieven versucht. Kai stürzt nach vorne und hilft ihr dabei. Zusammen bringen sie den Maknae in den Krankenflügel, wo seine Verletzungen verarztet werden. Changjo hat ihm ein paar kräftige Platzwunden verpasst – aber er hat auch den fiesen Vorteil gegenüber des anderen, dass er Taekwondo beherrscht. Sehun eben nicht. Damit hat Changjo nicht nur ein Problem in Mathematik, sondern bekommt auch noch Sozialstunden von seinem Klassenlehrer aufgebrummt. „Halmoni hat geseufzt, als ich ihr davon erzählt habe, dass im Februar wieder ganz viel zu tun sein wird.“, murmelt Babsi, die mit dem Kopf auf ihrem Buch, das sie zuvor noch gelesen hat, liegt und sieht müde in den Nachthimmel hinauf, der sich über ihnen beiden erstreckt. Woohyun liegt neben ihr, hat einen Arm hinter den Kopf gehoben und liegt darauf, während er das linke Bein in der Höhe abgewinkelt hat. Auch er sieht aufmerksam in den Nachthimmel hoch. Er ist gerne hier oben auf dem Dach – und hier stört ihn auch Max nicht weiter, der kann herumlaufen und in den Büschen hinter ihnen schnuppern, denn sie haben hier einen tollen Dachgarten angebaut, er und seine Großmutter. Woohyun schmunzelt zufrieden, während er die Sterne betrachtet und einzelne Sternbilder daraus zu lesen versucht. Dass seine Oma ihr schon angeboten hat, sie Halmoni zu nennen – was in Korea genauso viel heißt, als wenn jemand in Europa die Eltern der besten Freunde beim Vornamen nennen darf – findet er großartig. Er dreht das Gesicht zu ihr und rollt sich seitlich, um sie anzusehen, stürzt sich hier nun mit dem Arm ab und liegt aufrecht neben ihr. „Na und?“, fragt er ernster, als er es meint – aber er liebt es, ernst rüberzukommen und sie damit zu ärgern. „Großmütter haben strapazierte Lungen, da klingt jeder Atemzug wie ein Seufzen.“ Babsi dreht ihm den Kopf zu und rümpft die Nase etwas. „Ich will damit sagen, dass wir die letzten Tage genießen sollten, die uns noch bleiben, bis der Stress losgeht.“ „Ach bitte.“, erwidert er gespielt genervt, „Wir machen uns trotzdem schöne Tage, selbst wenn die Arbeit wieder losgeht.“ „Sag Mal, gibt es irgendein Lebensmittel, gegen das du allergisch bist?“, fragt sie ihn plötzlich aus heiterem Himmel. Während er damit beschäftigt ist, mit seinen Zehen zu spielen und sich mit dem großen Zeh zwischen den zweiten großen Zeh und dem daneben zu reiben, fragt er: „Warum?“ „Ich ess das alles auf, dann kann nie was schiefgehen!“ Mit einem amüsierten Schmunzeln legt er sich nun zurück auf den Rücken und blickt wieder in den Himmel, während Max munter mit dem Schwanz wedelt und ihnen mit seinem lauten Hecheln kundtut, dass er auch anwesend ist. „Das ist so typisch für dich.“, meint Woohyun und blinzelt müde. „Hoffentlich geht es Halmoni bald besser.“, murmelt Babsi nun und sieht nun auch wieder in den Himmel rauf, „Krank zu sein, ist echt doof.“ Ohne dass es ihr auffällt, wirft ihr Woohyun einen amüsierten Blick zu. Im nächsten Augenblick setzt sie sich aufrecht hin und bedenkt ihn mit einem ernsten Funkeln in den Augen. „Du hast mir noch gar nicht gesagt, auf welcher Kurzwahlnummer ich bei dir bin.“, sagt sie. „Warum soll ich mir deine Nummer speichern?“, erwidert er, ohne sie anzusehen. Sie verzieht die Lippen und zeigt ihm die Zunge. „Idiot.“, schimpft sie, steht auf und macht sich auf den Weg nach drinnen, weil ihr langsam kalt wird. Ist ja immerhin noch immer Januar. „Du wirst schon sehen, was du davon hast!“, ruft sie ihm entgegen. Woohyun aber hebt seine Hände und klopft sich damit gegen die Ohren. „Ahhh~“, beginnt er zu rufen, „Ich kann dich nicht hören! Ich kann dein verrücktes, perverses Gemecker nicht hören!“ Er dreht den Kopf nach rechts, um ihr hinterher zu sehen und greift dann in seine Hosentasche, als sie aus seinem Sichtfeld weg ist. Ein paar Sekunden lang drückt er die 1, danach springt das Display in das Menü für Anrufe um und wählt selbstständig Babsis Nummer. Verrückter Perversling steht auf seinem Display, als das Telefon wählt. Blinzelnd hebt er den Blick nach rechts, wo sie zuvor verschwunden ist. „Du bist auf Nummer 1!“, ruft er ihr hinterher und atmet tief aus, als er aus dem Augenwinkel sieht, wie Max plötzlich vom Dach hinunter pullert und dabei den größten Spaß zu haben scheint. Es ist Mittwoch. Babsi ist vollends damit beschäftigt, Max beizubringen, was es bedeutet, stubenrein zu sein, während sie Doojoon stur aus dem Weg geht und der sich ebenfalls nicht bei ihr meldet. Nachdem sie die Griffe für die Gitarre abgeschlossen haben und Diana nun einiges mehr kann – wobei es hier ja ausschließlich daran gehapert hat, die Noten zu lesen – bringt er ihr nun bei, den Ton länger zu halten. „High Notes kann ich dir auch nicht beibringen.“, fängt er von Vornherein an und schaltet auf seinem Laptop ein Video ein, in dem einige hohe Töne vorkommen, die von diversen weiblichen Idols erzeugt werden. Diana soll hier in erster Linie sehen, wie lange die Personen die Luft hierbei anhalten und dabei richtiggehend schreien. „Du kannst natürlich nicht jeden damit vergleichen.“, sagt er und spielt ein wenig durch das Video. Dabei kommen High Notes von Ailee vor, die spielt er gleich ein paar Mal ab. „Du hast in etwa Ailees Stimmlage.“, sagt er konzentriert zu ihr, „Wenn wir dich lange genug üben lassen, kriegst du auch bald sowas hin, dann geht die Post ab. Ihr macht kaum jemand richtig Konkurrenz – die meisten High Notes werden live nie so gut gebracht. Hyorin von Sistar kann lange schreien, Minah geht so. Die anderen haben es live nicht ganz so gut drauf.“ „Was ist mit den Jungs?“, fragt Diana nach und sieht ihm dabei zu, wie er auf ein anderes Video klickt, bei dem nun lauter männliche High Notes vorkommen. „Es gibt einige, die eine so hohe Stimmlage haben, dass du mit denen üben kannst.“, sagt er und deutet auf den Bildschirm, als Leo vorkommt. „Wenn wir Woohyun von Infinite dazu kriegen, uns zu helfen, dann sind die High Notes auch kein Problem.“ „Was ist mit Leo?“, fragt sie nach. „Der hat aktuell nicht so viel Zeit und je schneller wir dich dazu kriegen, debütfertig zu sein, desto besser.“ Er neigt den Kopf etwas dabei. „Wobei Woohyun einen Ton zu tief für dich ist. Wir brauchen wen anderen.“ Er klickt sich wirr durch das Video und sieht dabei völlig ernst auf den Bildschirm. „Sungkyu hat meine Stimmlage.“, sagt sie, „Myungsoo und Sungjong auch.“ „Sungkyu fragen wir nicht, sonst reißt uns Taekwoon den Kopf ab. Myungsoo wollen wir nicht fragen, glaub mir. Und Sungjong hat keine High Notes.“ „Yoseob?“ Er schüttelt den Kopf. „Der hat eine Kopfstimme, du singst mehr aus dem Bauch heraus, der kann dir nicht beibringen, wie du dabei die Atmung hältst…“ „Wer denn dann?“, fragt sie nun schon etwas ungeduldig, doch Junhyung lässt sich davon nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Er kaut auf seiner Lippe, bevor er meint: „Baekho von NU’EST hat deine Stimmlage. Aber wenn Doojoon merkt, dass wir mit dem abhängen, gibt es Ärger.“ Dann klickt er auf ein Video, das ein Zusammenschnitt von Sungyeols Singparts sein soll. Anfangs möchte man meinen, dass sie sich gerade den Rapper von Infinite anhören, was selbst Diana überrascht, da sie noch nie so auf ihn geachtet hat – doch im nächsten Song singt er plötzlich extrem hell und kann fast mit Ken von VIXX mithalten. Erstaunt hebt er seine Augenbrauen. „Ihn brauchen wir.“, sagt Junhyung im nächsten Moment und sieht sie an. Diana runzelt die Stirn. „Was denn?“, fragt sie. „Der Kerl hat weder Geduld, noch ist er besonders freundlich. Aber er hat genau deine Stimmlage. Ihn kannst du leicht nachsingen und er kann dir beibringen, die Atmung aktiv zu halten, wenn es zu längeren Passagen kommt.“, meint er ernst und sieht sie dabei energisch an. „Warum kannst du das nicht?“, fragt sie ihn nun platt. „Sehe ich wie ein Sänger aus?!“, erwidert er daraufhin mit düsteren Blick. „Nein, aber du bist ein Idol.“, sagt sie ernst. Gerade fehlt noch, dass sie was darüber sagt, wie perfekt die Stars doch nicht alle sind. „Ja und wenn wir furzen, kommen uns Regenbögen aus dem Hintern.“, sagt er trocken und schlägt ihr mit einem Lineal auf den Kopf. Wo auch immer er das gerade her hat. „An Sungyeol kommen wir jedenfalls nicht ran, der sieht mich nicht mal mit dem Hintern an. Wir müssen die anderen Jungs von BEAST fragen, aber das kriegen wir schon hin.“ Er wirft das Lineal auf den Tisch und dreht sich zu ihr. „Fangen wir erst einmal mit dem Grundlegenden an, sonst lachen dich Yoseob und Dongwoon aus, wenn du bei ihnen auftauchst und nichts kannst.“ „Hey!“, murrt sie unbegeistert, „Ich kann nicht nichts!“ „Was das angeht, kannst du nichts.“, belehrt er sie eines besseren und fängt plötzlich an, krampfartig die Luft aus seinen Lungen zu drücken und sie durch gespreizte Lippen zu schieben. „Wa-“ Sie blinzelt ihn verdutzt an. „Soll ich nen Krankenwagen rufen?“ Junhyung hält inne und sieht sie an, als hätte sie ihm gerade Wasser über den Kopf gekippt. „Was stimmt nicht mit dir…“, murmelt er mit verengten Augen und schüttelt genervt den Kopf, „Ich zeige dir gerade ein paar Atemübungen, damit du grundsätzlich einmal mehr Luft holen kannst.“ „Echt jetzt?“, erwidert sie hierauf, „Du siehst damit aus, als bringst du gleich Drillinge zur Welt.“ Eigentlich will er mit dem Lineal wieder nach ihr schlagen, aber das hat er ja aus der Hand gegeben. Also schubst er sie direkt mit der Hand gegen die Stirn und zischt dabei: „Aiish jinjja…“ „Ich mach ja schon.“, sagt sie und zieht viel Luft in den Mund, prustet sie aber im nächsten Moment hervor und fängt an, lauthals zu lachen. „Du siehst aus, die ein Frosch auf Drogen!“, lacht sie und lässt sich zurück auf sein Bett fallen, während er ihr mit offenem Mund dabei zusieht und sich fragt, was zum Teufel denn wirklich nicht mit ihr stimmt. Mehrere Minuten später sind sie zumindest so weit, dass sie mit einer gewissen Ernsthaftigkeit dahinter steht und die Atemübungen zum Besten gibt. „Und jetzt zieh deinen Bauch ein.“, sagt er und drückt mit der Hand direkt dagegen, wodurch sie erst einmal panisch seinen Fingern mit den Augen folgt. „Was?“, fragt er irritiert, „Ich will nur, dass du deinen Bauch einziehst und die Spannung hältst. Komm schon.“ Zögernd zieht sie die Bauchmuskeln an und sieht von seiner Hand zu seinem Gesicht hoch. Er fühlt sich dabei ganz komisch warm an und sie ist vielmehr von ihren Gedanken abgelenkt, ob sie da überhaupt schon Mal jemand angefasst hat, als dass sie sich darauf konzentrieren kann, was er überhaupt von ihr will. „Was ist denn jetzt schon wieder?“, fragt er mit gehobenen Augenbrauen und sichtlich irritiertem Blick. Diana zieht sich irritiert die Unterlippe zwischen die Zähne und sieht wieder zu seiner Hand. Schließlich scheint er zu verstehen. „Du bist ernsthaft nervös, weil ich dich anfasse?“, fragt er, nimmt deshalb aber nicht unbedingt die Hand von ihrem Bauch. „Naja, ich-“ „Du hast doch mit Kikwang geschlafen und er war sicher nicht dein Erster.“ „Das hat doch damit nichts zu tun.“, sagt sie knapp. „Ach du meine Güte.“, murmelt Junhyung, lässt dann von ihrem Bauch ab, um ihre Hand zu ergreifen und zieht sie zu sich – aber direkt unter sein Shirt. Erst starrt sie ihn aus großen Augen an, dann versucht sie ihre Hand von ihm wegzuziehen, aber er hält sie bei sich fest. „Jetzt stell dich nicht so an, du hast Kikwang nackt gesehen.“, sagt er kühl und senkt seine Augenlider, „Wenn du BEAST nach den Bauchmuskeln reihst, kommt als erstes Yoseob, dann Kikwang, Doojoon, Dongwoon, ich und am Schluss Hyunseung.“ Da sie nichts darauf erwidert, meint er im nächsten Moment schon: „Naja, er ist eben ein totales Knochengerüst. Aber wenn HyunA drauf steht…“ Er neigt den Kopf etwas schief und fügt dann noch etwas hinzu: „Okay und Doojoon hat seine faulen Phasen, in denen er sich einen Speckmantel anfrisst, aber weil er einem echt Angst macht, was Sport und so angeht, hat er das am schnellsten wieder unten.“ Diana blinzelt ihn weiterhin nur wortlos an, versucht ein weiteres Mal ihre Hand zurück zu bekommen, aber nach wie vor erfolglos. Junhyung zeigt sich unschuldig. „Wusstest du, dass Doojoon und Kikwang Mal von NYLON in die Top 10 der männlichen Idols gewählt wurden, weil sie so tolle Körper haben?“ Er gestikuliert dabei energisch mit seiner freien Hand, während er ihre noch immer bei sich hält. „Kikwang hat ja auch eine tolle Körperform und Doojoon hat obendrein dazu noch dieses wandelbare Gesicht, dass einfach Mal jede dritte Koreanerin ihn als ihren idealen Typ nennt. Ist das nicht süß? Und du suchst dir Kikwang aus, die Nummer 2.“ „Ich-such-mir-keinen-aus-“, stammelt sie und versucht nach jedem Wort ihre Hand frei zu bekommen. „Hast du wohl.“, sagt Junhyung knapp, „Aber du warst ja vorher in Doojoon verknallt. Was keinen wundert. Mit GD hält der allemal mit.“ Erneut zuckt er mit den Schultern. „Und ne Ausdauer hat der Kerl. Hast du ihn schonmal dabei gesehen, wenn er einem Ball nachläuft?“ Er nickt vielsagend, ist völlig in diese Unterhaltung vertieft, die wohlgemerkt verdammt einseitig abläuft. „Doojoon liebt Fußball. Mehr als Kikwang und das will was heißen.“ Wieder gestikuliert er mit der freien Hand. „Ich meine ja nur. Deine Freundin hat bestimmt ne Menge Spaß mit ihm. Der kann verdammt lange.“ „Und das sagt er nicht einfach nur so.“, kommt es plötzlich vom Türrahmen aus, „Wir haben mit ihm zusammengewohnt, wir wissen, was da abgeht, wenn er eine mit nach Hause nimmt.“ Erschrocken dreht Diana den Kopf und sieht Dongwoon direkt ins Gesicht. Der betrachtet sie – vielmehr ihre Hand – mit einem skeptischen Ausdruck in den Augen, während er die Arme verschränkt hält. „Macht’s Spaß?“ „Und wie.“, erwidert Junhyung und grinst den Koreaner völlig übertrieben gespielt auf – so sehr, dass es schon auffallen soll, dass er ihn gerade auf die Schippe nimmt. Dongwoon verzieht die Augenbrauen zu einem amüsierten Schmunzeln. „Kriegt der Giftzwerg jetzt etwa Konkurrenz in deiner Beliebtheitsskala?“, fragt er und deutet mit einem Kopfnicken ins Wohnzimmer. „Der Lieferservice ist da.“ „Lieferservice?“, fragt Junhyung nach und lässt nun endlich Dianas Hand los, „Was haben wir bestellt?“ „Hab keine Ahnung, der böse Wolf langweilt sich offenbar und will uns besuchen.“, grinst ihn der Sänger an, ehe er Diana einen letzten Blick zuwirft und dann kehrt macht, um den anderen Gesellschaft zu leisten. „Was sollte das überhaupt?“, hört sie ihn fragen, als ihm Junhyung nach draußen folgt. Unschlüssig beschließt sie, den beiden nach draußen zu folgen. Yoseob und Hyunseung haben davor schon gewusst, dass sie hier ist, es aber getrost ignoriert. Kikwang sieht sie bloß ausdruckslos an, als sie in die Küche kommt, während sie eine 6te Person sieht, der sie eigentlich nicht so schnell unter die Augen treten wollte. Doojoon legt gerade einen Deckel zur Seite und schiebt sich den Daumen zu den Lippen, um sich die Soße davon abzulecken, während ihm Yoseob zur Hand geht und das Essen nach und nach auf den Esstisch stellt. „Wo ist denn der Giftzwerg?“, fragt Junhyung jetzt an Doojoon gewandt, „Du hast doch nicht mit ihr nach der Nummer vorgestern gestritten, oder?“ „Doch.“, erwidert Doojoon nur knapp und greift nach einem Stück Fleisch, das er sich ohne Stäbchen zu Gemüte führt, ehe er den nächsten Deckel von einem Behälter abnimmt. „Ernsthaft?“, fragt Yoseob und lehnt sich neugierig zu seinem Leader, „Warum habt ihr gestritten?“ „Gestritten?!“, kommt es jetzt auch von Dongwoon, der im nächsten Moment schon förmlich auf Doojoons Schultern hängt und ihn dazu bringen will, darüber zu reden. Erst seufzt er laut, Diana beschließt sich erst noch im Hintergrund zu halten und sieht sich unschlüssig um. Im Ignorieren sind diese Jungs ja wirklich Profis. „Sie ist Taekwoon angegangen.“, sagt Junhyung zu den beiden, „Wobei Gayoon wirklich nicht zählt und Diana ist ihre Freundin – du weißt, dass das vollkommen egal ist.“ „Darum geht es doch gar nicht.“, erwidert Doojoon knapp. „Sondern?“ Er sträubt sich, will darauf nicht antworten. Also entschließt sich, Hyunseung einen Witz einzuwerfen: „Für genau solche Situationen gibt es Versöhnungssex.“ Dongwoon neben ihm fängt hysterisch an zu lachen und Kikwang sieht ihn mit einem düsteren Blick an. Hyunseung dafür verzieht seine Mundwinkel ganz dezent zu einem leichten Schmunzeln und sieht nach unten. „Meine ja nur.“, murmelt er. Kikwang seufzt und gesellt sich zu den Jungs. „Versöhnungssex ist aber auch nicht für jeden was.“, meint er und reicht Doojoon eine Schere, damit er den nächsten Stapel Verpackungen trennen kann, die mit einer Nylonschnur zusammengebunden sind. Das ist ein wortloses Friedensangebot. Doojoon betrachtet ihn eine lange Weile, bis er dann die Hand hebt und ihm sogar ein leichtes Grinsen dabei entkommt. Yoseob und Dongwoon grinsen sich sofort breit an, weil sie die alten Zeiten schon vermisst haben, in denen es friedlich zwischen ihnen allen zugeht. „Warum der plötzliche Sinneswandel?“, fragt Hyunseung mit geweiteten Augen. Für Diana, die in dieser Runde eine Außenstehende ist, mag das wirklich seltsam sein – aber wenn er zutraulich ist, mag er manchmal ganz schön gruselig auf andere wirken. Die Jungs sind das nach den vielen Jahren bereits gewohnt und denken sich darüber gar nicht mehr wirklich viel. Kikwang zuckt nun dezent mit den Schultern. „Weil sie sich entschieden hat.“, meint er daraufhin, „Er hat es ihr selbst erzählt, dass er die Nachrichten von meinem Handy geschrieben hat und wütend ist sie auf mich, nicht auf ihn.“ Yoseob blinzelt ihn verdutzt an, dann sieht er zu Doojoon. „Du hast Nachrichten von-“ Plötzlich schüttelt er den Kopf. „Nein, ich will’s gar nicht wissen.“, ändert er spontan seine Meinung. Dongwoon sieht von einem zum anderen und meint nun: „Sag Mal, kann der Giftzwerg was?“ In dem Moment hebt Junhyung die Hand und deutet hinter sich. „Ich sollte an dem Punkt erwähnen, dass Diana hier ist.“, sagt er endlich und Doojoon dreht kurz den Kopf zu ihr, wirft Junhyung einen kurzen Blick zu und dreht sich dann zu Dongwoon. „Warum Giftzwerg?“ „Weil sie klein ist.“, kommentiert Junhyung. „Und Dongwoon immer so schön angiftet.“, grinst Yoseob. „Manchmal nennen wir sie auch kleiner Giftzwerg.“, sagt Dongwoon der Vollständigkeit halber. Doojoon runzelt die Stirn und schüttelt anschließend den Kopf. Da fängt Dongwoon auch schon an, nach seinem Ärmel zu greifen und ihn ungeduldig zu rütteln. „Yaaaaahhh~“, gurgelt er und schüttelt sich dabei wie ein kleines Kind, das um jeden Preis einen kleinen Lolly will, „Es gibt momentan sonst keine Gossips und ich fühl mich schon so leer. Also sag schoooo~n!“ „Nein.“, meint Doojoon knapp. Yoseob runzelt die Stirn und Diana wagt sich kurzerhand in die Menge der Jungs, schiebt sich gegen den Küchentresen und räuspert sich, aber ihre Anwesenheit scheint offenbar wirklich niemanden zu stören. Ein weiteres Mal stellt sie hiermit fest, wie unterschiedlich die Bands immer wieder sind – vor allem, wenn sie in ihrer privaten Umgebung, sprich in ihrer WG aufeinander treffen. „Nein, wie… nein?“, fragt Yoseob jetzt nach. Fängt erst einmal einer an, dann werden sie alle neugierig. „Nein.“, wiederholt Doojoon und schürzt dabei amüsiert die Lippen. Diana blickt irritiert von einem zum anderen. Sie tut sich gerade etwas schwer, der Unterhaltung zu folgen. „So schlecht?“, fragt Hyunseung mit seinem üblichen, kaum erkennbaren Schmunzeln. „Sie ist doch nur schüchtern.“, kommentiert nun Kikwang. „Aiish.“, kommt es nun von Dongwoon, der einen unglücklichen Blick aufgesetzt hat, „Das bringen wir ihr auch noch bei, sich sexy wie eine Lady zu verhalten, dann kommt sie mehr aus sich heraus und dann wird sicher der Sex mit ihr auch besser.“ Doojoon legt soeben den letzten Deckel von einem Essen weg und runzelt die Stirn. „Du glaubst doch nicht echt, dass ich ihr das nicht selbst zeigen werde.“, sagt er und leckt sich ein weiteres Mal den Daumen ab. Er sieht zu Kikwang, der nicht gerade begeistert den Blick abwendet. Frieden hin oder her – er mag sie eben. Da es das erste Mal ist, dass ihm so gesehen das Herz gebrochen wurde, tut er sich auch dementsprechend schwer damit, das zu ignorieren. „Ihr habt noch nicht.“, stellt Kikwang nun trocken fest und die Jungs werfen erst ihm, dann ihrem Leader einen Blick zu. Yoseob grinst schon ganz breit. Junhyung sieht sich alleine schon durch Dianas ernüchterten Blick ertappt und schmunzelt sie übertrieben breit an. „Gut, ich hab n klein wenig übertrieben.“, gibt er zu und hebt seine Hände, zeigt mit Daumen und Zeigefinger etwa einen Zentimeter breite Luft. „Dann ist Versöhnungssex aber echt kein Thema.“, kichert Yoseob und schnappt sich nun 14 Stäbchen, um jedem ein Paar davon in die Hand zu drücken. Sie setzen sich an den Tisch und fangen an, zu essen. Alles Mögliche steht hier auf dem Tisch. Nudelgerichte, Fleisch, Fisch, Gemüse – Oh nein, Fisch. „Ich mag keinen Fisch.“, sagt Diana knapp und starrt das Essen ernst an. Sie erwartet sich eigentlich eine mordslange Diskussion darüber, dass sie doch einmal probieren soll, bevor sie sagt, sie mag so etwas nicht. Im nächsten Moment aber werden kurzerhand von Dongwoon und Hyunseung die Gerichte am Tisch etwas umgeschoben, sodass kein Fisch in ihrer Nähe steht. „Scharf kannst du essen, nicht?“, fragt Dongwoon kauend und Diana nickt. „Yanggaeng!“ Yoseob legt die Stäbchen auf den Tisch und hüpft rüber zum Sofa, wo sich gerade ein kleines Hündchen im Kreis dreht und sich auf Dianas Jacke wirft. Sie kann nicht anders, als zu grinsen und meint: „Macht nichts, lass ihn ruhig.“ Yoseob presst erst etwas unwohl die Lippen aufeinander und nickt dann. „Okay.“, sagt er und setzt sich zurück zu ihnen. „Ist das deiner?“, fragt Diana und er nickt, grinst sie dabei freundlich an. „Schreib ihr ne SMS, jetzt komm schon!“, meint im nächsten Moment Dongwoon schon ganz aufdringlich zu seinem Leader und rüttelt ihn am Arm. Doojoon gibt ein genervtes Zischen von sich und sieht den Maknae mit einem Blick an, dass selbst dieser nun aufhört, ihn zu nerven. Allerdings legt er in der nächsten Sekunde seine Stäbchen weg und fängt echt an, eine Nachricht zu tippen. Dongwoon grinst völlig belämmert und Diana runzelt verblüfft die Stirn. Sie weiß aktuell nicht unbedingt mehr, was sie von Doojoon halten soll. Das ist hier gerade 1000 und 1… „Pass auf.“, sagt Yoseob amüsiert und hebt seinen Reislöffel, deutet damit in die Runde, „Hyunseung hat sie einfach Mal mit hier hergenommen, als sie ihm im 24 Stunden Markt in der Nähe begegnet ist.“ „Die Nacht davor hat sie bei ihrem Ex verbracht.“, meint Hyunseung mit einem fast schnurrenden Unterton. Diana sieht ihn an und fragt sich in dem Moment, ob das normal ist, dass er so spricht. „Verbracht klingt nach Sex.“, wirft Dongwoon nüchtern ein. „Sie hatten keinen Sex.“, sagt Hyunseung zu Diana – im selben Ton wie davor und Doojoon sieht sie alle an und schüttelt ein wenig amüsiert den Kopf. Diana wird immer verwirrter. „Jedenfalls taucht er hier mit ihr bei uns 5 auf und meint, dass wir jetzt alle ihre neuen Freunde sind.“, fährt Yoseob mit seiner Erzählung fort, „Sie sitzt am Sofa, Hyunseung erzählt ihr das einfach Mal so und sie sieht uns alle an, als kämen wir vom Mond und meint, warum sie mit uns jetzt einfach so befreundet sein soll.“ „Da hab ich sie schon ins Herz geschlossen.“, meint Junhyung nun amüsiert grinsend. Diana wirft dem Rapper einen kurzen Blick zu, ist aber vielmehr vom schlechten Gewissen geplagt. Das war die Zeit, in der sie sich kaum getroffen haben. Damals hat sie sich noch oft gedacht, wie sich Babsi nicht zu ihrem Nachteil verändert, dabei waren die Jungs die einzigen, die für sie in dem Moment da waren. Wirklich da für sie. „Dongwoon mochte sie am Anfang überhaupt nicht.“, sagt Yoseob jetzt und grinst den Maknae an, der ihm nur einen nüchternen Blick zurückgibt und dabei selbst schon grinsen muss, „Tief in seinem Herzen ist er ganz verschossen in sie.“ Einen Moment lang blickt Diana erschrocken zu Dongwoon, bis ihr bewusst wird, dass Yoseob damit meint, dass Dongwoon sie einfach sehr gern hat. Sie gibt sich Mühe, nicht direkt erleichtert auszuatmen, aber dem Leader der Gruppe fällt ihr Verhalten durchaus auf. „Junhyung ist nach wie vor gemein zu ihr, aber du weißt ja mittlerweile bestimmt, dass das seine Art ist, wem zu zeigen, dass er ihn mag.“, sagt Yoseob und lacht laut, als Junhyung nur unschuldig grinst, „Kikwang geht ihr ein wenig aus dem Weg, versucht aber grad über sie hinweg zu kommen.“ Diana wirft Kikwang einen vorsichtigen Blick zu, der sich unberührt von den Worten zeigt. „Hyunseung mag sie, kann aber nicht zu viel mit ihr machen, weil Hyunah eine eifersüchtige Zicke ist, sobald Babsi ins Spiel kommt.“ „Und Yoseob ist immer nett zu ihr.“, wirft Junhyung nun sarkastisch ein, woraufhin der Sänger sofort ganz diabolisch zu lachen beginnt. Diana schmunzelt und nickt. Ehrlich gesagt ist sie mittlerweile froh, dass die Jungs sich um ihre Freundin angenommen haben. Sie scheinen ihr ganz gut zu tun, jetzt wo sie so darüber nachdenkt. „Wir sollten uns Scary Movie ansehen.“, meint Hyunseung und sieht mit seinem abwesenden Blick seine Freunde an, bis sein Blick an Diana hängen bleibt. „Wie lange hast du heute Zeit?“ Sie befeuchtet ihre Lippen und meint: „Naja, nicht ganz so lange, ich muss noch zusehen, dass ich meine Sachen von Seunghyun holen kann.“ Unruhig kauend wendet sie ihren Blick vor allem von Doojoon ab. Er ist schließlich der Verursacher, dass sie dort ausziehen muss. „Du kannst bei uns unterkommen.“, schlägt Yoseob vor. Es ist nach der Aussage logisch, dass sie derzeit keine Wohnung hat und so gesehen Couchsurfing betreibt. „Wir haben ein freies Bett, seitdem Doojoon aus der WG ausgezogen ist. Dann teilst du dir mit Dongwoon ein Zimmer.“ Der Maknae scheint nicht einmal daran interessiert zu sein, ob sie einzieht oder nicht. Er isst unbeirrt weiter. „Ehm-ich-“, murmelt sie unsicher und Junhyung wirft Doojoon einen Blick zu, da der eben zu Diana sieht. „-bin mir nicht sicher, ob das einen großartigen Unterschied macht. Ihr seid auch alles keine… Elite…ka…“ Sie wird immer leiser, weil sie selbst schon den Blick des Leaders spürt und ihr Hals staubtrocken wird. „Da geht’s nicht um Eliteka oder nicht.“, wirft Dongwoon nun kauend ein, den Blick auf sein Smartphone gerichtet, das er plötzlich in der Hand hält, „Seunghyun ist mit GD in einer Band, Doojoon traut keinem, der bei BIGBANG ist, weil GD seine Leute zu gut beeinflussen kann.“ „Oh.“, erwidert sie nüchtern und sieht Doojoon vorsichtig an. „Warum sagst du das nicht?“, traut sie sich ihn zu fragen. „Weil ich keinen so offensichtlich gegenüber den anderen bevorzugen kann.“, sagt er knapp und schiebt sich mit den Stäbchen etwas Hühnchen in den Mund, während er sie mit gehobenen Augenbrauen mustert. „Wenn du hier wirklich unterkommen willst, fahre ich dich. Ich kann heute sowieso nicht sehr lange und will nach dem Essen los.“ Diana muss nun in ihren Gedanken abwägen. Soll sie – soll sie nicht? „MOTTE!“, brüllt Dongwoon im nächsten Moment und wirft nicht nur seine Stäbchen, sondern auch sein Handy quer über den Tisch, springt Yoseob an, der dabei fast von seinem Stuhl fällt und umarmt Diana, die im nächsten Moment kreischend aufspringt. Da hätten die beiden neuen Zimmerkollegen ja schon Mal eine Gemeinsamkeit gefunden – ihre Angst vor Faltern. Unruhig mit den Füßen wackelnd sitzt Diana auf Doojoons Beifahrersitz und wirft dem Koreaner neben sich immer wieder einen Blick zu. Er aber sitzt völlig gelassen hinter dem Steuer und lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen. „Darf ich dich was fragen?“, murmelt Diana kleinlaut und Doojoon dreht ihr den Kopf zu, sieht sie kurz an und dann wieder auf die Straße zurück. Sie fragt sich, was er wohl in dem Moment denkt. Da aber von ihm keine Antwort kommt, ist sie unsicher, ob das nun eine Zustimmung war oder nicht, murmelt also noch unsicherer, als zuvor schon: „Warum das mit dem One Night Stand?“ Sie spielt damit auf die Sache aus dem Meeting an. Doojoon lenkt gerade in eine Seitenstraße, während er meint: „Was hat dir Junhyung über Chobojas erklärt?“ „Ich bin mir nicht sicher.“, antwortet sie ehrlich, da es ja doch viele Informationen auf einmal waren. „Hat er dir von der Black erzählt?“ „Nein.“ Daran erinnert sie sich jedenfalls – dass das nicht gefallen ist. Sie sieht ihm dabei zu, wie er elegant das Lenkrad dreht. „Wenn alles seinen gewohnten Lauf hat, gibt es nur zwei Personen mit einem schwarzen Ring, die keine Elitekas sind.“, erklärt er ihr, „Eine davon hat aber dazu den Boseog, also gibt es bloß eine einzige Person, die nur einen schwarzen Ring trägt. Der Besitzer davon hat eine schwarze Kette.“ „Leo.“, sagt sie, weil ihr langsam ein Licht aufgeht. Weder nickt er, noch bestätigt er ihre Antwort. Diana hat also gar keine andere Wahl, als davon auszugehen, dass ihre Vermutung richtig ist. Wobei ja Junhyung das unlängst bestätigt hat. Jedenfalls hat Doojoon hier eine seltsame Art, Konversation zu betreiben. Er traut ihr wohl noch immer nicht so Recht. „Diejenige, die nur den schwarzen Ring trägt, erhält nach der Trennung von ihm einen schwarzen Boseog.“, beginnt der Leader ihr nun zu erklären und hält schließlich an. Sie sind an ihrem Ziel angekommen. Er dreht den Kopf zu ihr und meint nun: „Damit wird sie zur Black, was nicht gerade eine gute Rolle ist, aber von deinem herzallerliebsten Ex-Verlobten eingeführt worden ist.“ Diana kann sich unter keinen Umständen etwas bei dem Wort vorstellen, also blinzelt sie ihn nur fragend an. „Man wird auf übelste Art und Weise angebraten, wird als Schlampe der gesamten Szene angesehen.“, sagt er kühl und wartet einen Moment lang ab. „Aber-“, stammelt sie, „Babsi-“ Ihm ist klar, dass sie nun versteht, worum es geht. „Bei einem One Night Stand tritt das nicht in Kraft.“, sagt er und bevor sie eine andere Frage stellen kann, sagt er schon: „Ein One Night Stand steht nicht im Protokoll – es sei denn, es war zuvor eine Golden Queenka.“ Sie starrt ihn einige Sekunden lang schockiert an. „Wenn es im Protokoll steht, ist es erst einmal schwer, das Gegenteil zu beweisen.“, trifft sie genau ins Schwarze. Er sieht sie wortlos an und Diana denkt an Taekwoons Worte zurück. Doojoon tut immer das Richtige. Nur manchmal leider mit falschen Mitteln. „Du solltest rauf, deine Sachen holen.“, sagt er nun mit ruhiger Stimme. Fasziniert sitzen Yoseob, Kikwang und Junhyung auf der Couch in ihrem Wohnzimmer. Der Fernseher läuft, auf ihm die Wiederholung einer der Music Shows in den letzten Tagen. Dongwoon greift mit von einem Paar Hygienehandschuhen bedeckten Händen nach dem feinen, schwarzen Haarpinsel und nimmt den Behälter in die andere Hand, in der er bereits das Blondiermittel eingefüllt hat. Mit einem lockeren Griff dreht er den Pinsel darin, nimmt möglichst viel Farbe darauf auf und streicht ihn über eine Haarsträhne von Babsi, die vor ihm auf einem Stuhl sitzt, ein Regenponcho übergezogen, damit keine Haarfarbe daneben geht. Es fehlt beinahe noch, dass sie sich eine Schüssel Popcorn oder dergleichen holen, da dieses Schauspiel vor ihnen so sehr von dem eigentlichen Fernsehprogramm ablenkt. Ausgerechnet Dongwoon, der bei jedem Anlass mit dem Mädchen zu streiten beginnt, färbt ihr da gerade die Haare. Klar, das könnte daran liegen, dass hier keiner außer ihm eine Ahnung davon hat, wie das geht und sie darauf gehofft hat, dass Hyunseung zu Hause ist, wenn sie mit allen möglichen Utensilien und vor allem drei verschiedenen Haarfarben hier im Dorm bei ihnen auftaucht. Jedenfalls ist der gerade nicht hier und nachdem sich Dongwoon angesehen hat, was sie da alles mitgebracht hat, war er Feuer und Flamme, ihr die Haare zu färben. Nur noch eben die eigenen zu einem Zopf zurück gebunden und schon geht die Party los hier… Auf seine Frage hin, wieso sie denn nicht zum Frisör gehe, hat sie damit geantwortet, dass sie das doch keiner fremden Person erklären kann, was sie will und dass sie Diana momentan nicht finden kann – und für normal macht sonst die immer alles, was Babsis Haare betrifft. Wäre doch langweilig, würde er ihr sagen, dass sie bloß ein paar Minuten warten müsste, bis es hier losgehen kann. „Vergiss nicht, dass sie schwächere Haare hat, als wir Asiaten.“, prahlt Yoseob mit seinem Wissen, das er erst kürzlich von einer Stylistin sammeln konnte. „Nein, nein.“, meint er locker und bestreicht schon die vierte Haarsträhne mit dem Blondiermittel. „Das sind Farben, die importiert sind und die nicht so scharf reingehen.“ Hochkonzentriert fängt er sich eine Strähne nach der anderen aus ihren Haaren, arbeitet mit empfindlicher Genauigkeit und vermutlich hunderten kleinen Haarspangen, die alles zusammenhalten. Zwar macht er das nicht zum ersten Mal, aber das erste Mal bei einem Mädchen und daher erstmalig mit langen Haaren. „Au!“, jammert sie, als er sie einen Moment lang etwas rupft. „Ist gleich vorbei.“, sagt er und nimmt den Kamm, den er sich locker in die Hosentasche geschoben hat, fährt damit immer wieder durch ihre sich ineinander verknotenden Spitzen und hält dann einige Haare zwischen seinen Fingern von ihrem Kopf weg. Skeptisch betrachtet er ihre Spitzen und gibt dann ein nachdenkliches Geräusch von sich. „Huh.“, macht er, „Du hast da eine tote Strähne.“ „Tote Strähne?“, wiederholt das Mädchen und weiß sofort, was das heißt. Diana hat ihr das oft genug erzählt und ihr auch immer mal wieder eine solche aus den Haaren geschnitten. „Ja…“, murmelt Dongwoon und sieht über ihren Kopf hinweg zu den anderen Jungs. „Hier kann aber keiner Haare schneiden.“, sagt er und schnappt sich die nächste Strähne, um sie mit dem Mittel einzustreichen. Eins nach dem anderen am besten. „Wir warten einfach, bis deine Freundin zurück ist.“ „Huh?!“, kommt es nun von dem Mädchen, „Diana ist hier?“ Sie will sich gerade umdrehen, Dongwoon aber packt nach ihrer Schulter, der Pinsel zwischen den Zähnen. „Sie schläft ein paar Tage hier.“, erklärt Yoseob, der aufsteht und in die Küche rübergeht. „Oh.“, sagt das Mädchen darauf und sieht sich energisch in der Wohnung um, damit sie sich von dem Zupfen in ihren Haaren ablenken kann. Dongwoon ist zwar nicht unbedingt grob, aber er hat ein paar fahrige Bewegungen mit seinen Fingern drauf. „Was ist denn das für ein süßer Bär?“ Ihr Blick fällt auf die Couch. Kikwang dreht sich verwirrt nach links, erblickt dann den gelben Bären von Hello Counselor. Er blinzelt ihn ein paar Sekunden lang verblüfft an, dann zuckt er mit den Schultern. „Hab ich von Hello Counselor letztens mitgenommen, weil er mir gefallen hat.“ Er hat nicht vor, ihn ihr noch zu schenken. „Ist ja süß.“, meint sie. Im nächsten Moment wird die Haustür der WG aufgeschlossen. „Junhyung meint, du hast also Probleme mit High Notes?“, sagt Hyunseung, als er reinkommt und Babsi im nächsten Moment von der Tür aus schon eine Dose Chilsung zuwirft. Grinsend fängt sie das Getränk und während Diana verblüfft darüber ist, dass ihre Freundin hier ist, zischt die Dose im nächsten Moment schon. Sie setzt gerade an, daraus zu trinken, da ruft Dongwoon schon: „Ah-ah-ah!“ Er klemmt sich den Pinsel wieder zwischen die Zähne, greift nach der Dose und nimmt sie ihr weg. Stellt sie einfach nebenher ab. „Sche isch scho ausch alsch wür-e isch hier s-um Schpa- schteh-?“, nuschelt er mit dem Plastik zwischen seinen Beißern und greift im nächsten Moment schon danach. Diana schmunzelt etwas bei dem Anblick der beiden und sieht, wie ihre Freundin gerade einen verbitterten Gesichtsausdruck aufsetzt. „Hör auf zu schmollen.“, meckert Dongwoon das Mädchen an und klopft ihr mit dem Pinsel gegen den Kopf, „Wenn du brav bist, kriegst du es danach wieder.“ Er hebt den Blick und schmunzelt Diana an, die ihn amüsiert mustert, während Babsi jetzt erst Recht schmollend die Hände verschränkt. „Das mit den High Notes ist nicht alles. Ich mach einfach viele Fehler, wenn ich auf der Bühne stehe.“, sagt Diana, „Ich tanze manchmal in die falsche Richtung – auch wenn es nicht auffällt – aber es ist peinlich und ich will, dass ich mich besser darauf konzentrieren kann.“ „Was hab ich alles für Fehler gemacht.“, kommt es nun von Dongwoon, „Ich bin ständig Doojoon auf der Bühne und während dem Dreh reingerannt, weil ich mir die Tanzschritte falsch gemerkt habe. Hab live den Text vergessen, bin auf der Bühne ausgerutscht, umgeknickt und hingefallen…“ Diana runzelt die Stirn und sieht ihn verblüfft an. Er aber zuckt nur mit den Schultern. „So jemand wird doch normal aus der Band gekickt.“, sagt sie und zuckt im nächsten Moment zusammen, als er ihr einen giftigen Blick zuwirft. „Er ist auch schonmal ganz peinlich weggelaufen, weil ihm auf der Bühne eine Motte nachgeflogen ist.“, sagt Yoseob unbeeindruckt und schiebt sich ein paar Chips in den Mund. „Er ist auch schon bei Fanmeetings aufgesprungen und weggerannt wegen Käfern.“, sagt Junhyung. „Vor Käfern hat er übrigens auch Angst.“, wirft Yoseob kauend und schmatzend ein. Dongwoon seufzt laut. „Ihm ist es danach immer so peinlich, dass er ganz früher oft zu weinen angefangen hat.“, meint Kikwang und nickt dabei ernst. Diana sieht die Jungs verblüfft an. „Was macht Doojoon dann?“, fragt sie. Er wirkt in ihren Augen ja sehr ernst und streng, wenn es um Fehler geht, schimpft er bestimmt viel… So ernst er in den Meetings gewirkt hat… Jetzt, wo sie darüber nachdenkt, beginnt sie ernst auf ihrer Lippe zu kauen. „Hat ihn umarmt.“, sagt Hyunseung mit verträumter Stimme. „Setzt sich auf ihn drauf und bringt ihn zum Lachen.“, meint Yoseob kauend. „Klopft ihm auf die Schulter.“, sagt Junhyung. „Hilft ihm hoch.“, sagt Kikwang und sieht Diana dabei ernst an. „Lacht mich aus.“, vervollständigt Dongwoon die Liste und klemmt gerade die nächste Haarsträhne weg, die er soeben blondiert hat. Dann setzt er sich auf die Couch und greift ebenfalls in die Chipstüte. „Ich hätte ihn jetzt echt ein wenig… fieser eingeschätzt.“, meint Diana und anschließend weiten sich ihre Augen, als ihr klar wird, dass sie das gerade laut gesagt hat. Babsi, die mit ihren Händen zu fuchteln anfängt, weil sie laut Dongwoon stillhalten muss, bekommt nun von dem ihre Dose gereicht. Max spielt in der Zeit mit den beiden anderen Hunden, die in der WG der Jungs leben. „Er ist auch fies.“, sagt Hyunseung ernst und sieht Diana aus großen Augen an, „Hat Junhyung Mal einen Zettel an den Rücken geklebt, auf dem Idiot stand und so getan, als würde er ihm den Nacken massieren, damit er nichts davon merkt.“ Kikwang lacht schon, genauso wie Yoseob, als diese Geschichte ausgegraben wird. Junhyung seufzt schon und schließt kichernd die Augen. „Danach ist er aufgestanden, damit wir alle aufstehen müssen.“, erzählt Hyunseung weiter und kichert selbst schon etwas, „Hat sich immer wieder umgedreht und den Fans gedeutet, dass sie viele Fotos und Videos davon machen sollen.“ „Können wir einfach High Notes üben?“, fragt Junhyung gequält und will absolut nicht, dass die Jungs Diana jetzt so viel davon erzählen. „Warum habt ihr euch gestritten?“, fragt Hyunseung nun Babsi, während Yoseob seinen Laptop aufklappt, um fürs Üben für Musik zu sorgen. Sie haben kurzerhand beschlossen, dass sie sich erst einmal anhören will, was Diana denn so kann bisher, bis sie anfangen, mit Ratschlägen um sich zu werfen. „Du bist zu spät dran, Dongwoon hat sie vorhin schon ausgequetscht.“, sagt Junhyung und lehnt sich zu Yoseob, während Hyunseung mit abwesendem Blick zu dem Rapper sieht. Dann dreht er sich zu Babsi. Die aber ist so sehr in ihr Getränk vertieft, dass sie alles andere gerade ausblendet. Dongwoon grinst den Sänger daraufhin breit an und fühlt sich überlegen, weil er seinem Spitznamen als Gossip Queen alle Ehre macht. Diana, die noch immer von so vielen Eindrücken fasziniert ist – und vor allem auch darüber, wie anders die Jungs zu ihr im Gegensatz zu Babsi sind – kriegt gar nicht mit, dass Yoseob und Junhyung gerade eifrig über einen Beispielsong diskutieren. „Probiert es doch mit Bad Girl.“, schlägt nun ausgerechnet Babsi vor, als sie mit der leeren Dose zu hantieren beginnt und die Jungs dabei gespannt ansieht. Diana kann nicht anders, als von Babsi zu Kikwang zu sehen und dabei zu bemerken, dass er das Mädchen trotz allem immer wieder ansieht – für eine lange Zeit. Die anderen sind aber echt gut darin, das einfach weg zu blenden. „Klar.“, sagt Junhyung. „Was kannst du denn davon?“ „Rappen!“, ruft Babsi und streckt die Hand nach oben. Dongwoon schnaubt amüsiert, während Junhyung mit den Augen rollt. „Ich meine Diana, nicht dich.“, sagt er zu ihr und schenkt der anderen dann einen interessierten Blick. „Ehm-ehm-“ Diana blinzelt ihn etwas hilflos an und will gerade mit den Schultern zucken, da beginnt Yoseob einfach seinen Part zu singen. „Oh, ich will das Musikvideo dazu sehen!“, wirft Babsi nebenher ein, während sich Hyunseung nun mit einem Teller voller Sandwiches zu ihnen gesellt. Dongwoon greift sich auch eines und beißt davon ab, während er Diana interessiert dabei beobachtet, wie sie nun Yoseobs Part nachsingt. „Ich auch!“, meckert das Mädchen neben ihm und er hält ihr den Teller hin, ohne den Blick von Diana abzuwenden. „Nein, ein wenig höher.“, meint Yoseob und hebt dabei symbolisch seine Hände. „Du kannst das, du hast die perfekte Stimmlage für meine Strophen.“ Erneut beginnt er, zu singen, während Hyunseung und Junhyung die letzten Sandwiches verputzen – bei den Jungs hat der Manager ständig die Hände voll zu tun, deren Kühlschrank aufzufüllen, weil sie die Nahrungsmittel förmlich in sich hineinsaugen. Nach und nach kommt sie dahinter, wie sie ihre Stimme zum Einsatz bringen muss, um auf die richtige Tonlage zu gelangen. „Was nehmen wir zum Üben?“, fragt Junhyung nun, als sie soweit eingestimmt scheint. „BREATH!“, ruft Babsi und zappelt wild herum. „Warum ausgerechnet den?“, fragt Hyunseung mit gerunzelter Stirn. Yoseob aber nickt energisch. „Das ist echt nicht schlecht, da gibt es viele High Notes.“, sagt er und nimmt sein Handy, um Diana ganz energisch den Songtext abzutippen. Währenddessen er ihn mit ihr auswendig lernt, wäscht Dongwoon Babsi die Farbe aus dem Haar und färbt die nächste hinterher. Gerade üben sie die ersten High Notes, da kommt der letzte Waschgang und sie sitzt beinahe 2 Stunden später mit frisch gefärbten Haaren auf der Couch bei den Jungs, direkt vor Dongwoon und Junhyung, während Diana auf dem L-Teil mit Yoseob sitzt, Kikwang rechts neben ihr und Hyunseung auf dem Boden, an den Couchtisch gelehnt. „Ich kann die ganzen Rapparts aus dem Song.“, sagt Babsi energisch, als sie eine Pause machen. „Sag bloß.“, meint Yoseob und hebt dabei skeptisch die Augenbraue. Babsi nickt. „Ich kann sogar den Tanz.“, sagt sie und hat ein ganz verrücktes Glitzern in den Augen. „Sieht sicher wahnsinnig männlich aus bei dir.“, kommentiert Junhyung sarkastisch, während Dongwoon alleine deshalb schon böse zu lachen beginnt. „Man merkt, dass ihr zu viel Zeit miteinander verbringt.“, sagt Dongwoon daraufhin und da knallt sie ihm den gelben Bären entgegen. „Ich kann das echt gut.“, verteidigt sie sich und schmollt. „Dann lass Mal hören.“, meint Yoseob stirnrunzelnd, „Diana singt für dich.“ „Oje, das wird was.“, meint Junhyung jetzt und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Dongwoon für seinen Teil aber ist gespannt, weil er aus eigener Erfahrung weiß, dass Doojoon aus jedem das Beste rauskitzeln kann. Yoseob schaltet die instrumentale Version des Songs ein und Diana grinst breit, als sie merkt, dass die Jungs wirklich hören wollen, wie sie beide hier zusammenarbeiten. Warum auch immer, aber jetzt steigt etwas die Nervosität in ihr hoch. Gleich zu Beginn fängt der Song nämlich mit einem Rap und einer High Note an. Wie soll sie das hinkriegen, wenn keiner mit ihr mitmacht? Sie hat total Schiss, dass sie schief klingt. Babsi rappt Junhyungs Part, was noch keinen sonderlich wundert, da der anfangs sehr langsam ist. Ein Blick in Dianas Richtung zeigt Dongwoon, wie panisch sie wirkt und da es seine High Note ist, die anfangs einsetzt, macht er mit ihr mit. Sie wirft ihm einen dankbaren Blick zu, weil das wirklich erleichternd ist. Kikwang und Hyunseung machen sich sofort den Spaß daraus, aufzuspringen und den Tanz wiederzugeben, während nun der erste schwierigere Part einsetzt. Während Diana noch etwas Zeit zum Durchatmen hat, setzt im Song Doojoons Part ein, der mehr Rap als Gesang ist. Junhyung runzelt verblüfft die Stirn, als er sie hört und sie in keinem einzigen Ton schief liegt. Dongwoon und Kikwang geben grinsend den Background wieder, während sie motiviert weitermacht und Diana selbst schon breit zu grinsen beginnt. Sie hat keine Ahnung, welcher Part das soeben ist, aber als Kikwang neben ihr zu singen anfängt, weiß sie, dass gleich Yoseob dran ist und sie singen muss. Dann geht es auch schon los und sie ruft den Text. Ihr Herz pocht immer schneller, sie fühlt sich von vielen kritischen Augenpaaren beobachtet und versucht nicht zu lachen, als sich Babsi mit einem nassen Dutt auf dem Kopf zu Hyunseung und Kikwang gesellt und dort mit ihnen die Atembewegungen nachtanzt. Der Maknae der Gruppe klatscht lachend in die Hände. Danach folgt sein eigener Part. Er spricht ihn selbst mit, auch wenn ihn Babsi zum Besten gibt – ohne auch nur den geringsten Fehler dabei einzubauen. Kikwang und Junhyung sprechen zusammen den Background, wobei Junhyung hierbei Doojoon übernimmt. Der Rapper wirft Yoseob einen stolzen Blick zu, als Diana in völliger Selbstverständlichkeit den Part von Yoseob übernimmt, der darauf folgt und sie ihre Stimme hebt, ohne dass sie dabei abbricht. Das hätte sie vor ein paar Stunden noch nicht so hinbekommen. Sie grinst breit, bekommt ganz glasige Augen und atmet tief durch, als der letzte Refrain vor der intensiven High Note kommt, die zu Yoseob gehört. Nur eine ganz kurze Atempause trennt zwei kräftige Schreie voneinander… „I don’t knoooo~w-“, schreit sie und Yoseob gibt ihr Backup, beim ersten Versuch bricht ihre Stimme aber ab. Sie keucht entsetzt, starrt den Sänger hilflos an, der nur aufbauend den Kopf schüttelt. Als wäre es nie anders geplant, beginnen die anderen um sie herum einfach den letzten Refrain vor der High Note noch einmal zu setzen und Yoseob wiederholt ganz kurz, wie sie einatmen muss, um dabei lange genug den hohen Ton halten zu können. „Breath in, breath out~“, geht es im Chorus von den anderen los und Yoseob gestikuliert mit beiden Händen, dass sie nun so einatmen soll, wie er es ihr gezeigt hat. Wie im Theater werfen sich die 5 neben ihnen auf den Boden und tanzen auf trockenem Boden herum, als wären sie im Musikvideo. Hyunseung bricht lachend zusammen, als er Babsi dabei sieht, wie sie aufstehen will, aber das Gleichgewicht verliert und nach hinten kippt. Gut, dass sie einen so weichen Teppich hinter sich liegen haben. Erneut bricht Dianas Stimme, doch dieses Mal erst bei der zweiten High Note. „Komm, das macht nichts, wir schaffen das.“, sagt Yoseob und seitlich von ihnen beiden wirft sich Hyunseung gerade auf Kikwang drauf, der lachend mit ihm zusammenbricht. „Du atmest ein.“, geht er nun alles Schritt für Schritt mit ihr durch, „Brüllst die High Note und bei der Pause holst du ganz schnappartig nach Luft – so wie es dir Junhyung gezeigt hat.“ Diana nickt. „Dann schreist du laut, versuchst dabei aber nicht dagegen zu atmen, so sehr du es auch willst, sonst verfängt sich der Ton in deinen Stimmbändern.“ „Okay.“, sagt sie. „Wir schaffen das!“, ruft Yoseob grinsend und klatscht in die Hände. Die Gruppe unter ihnen fängt irgendwo im Song zu singen an, sie brüllen gemeinsam Yoseobs Part, der zum Refrain gehört und tanzen die Atemgeräusche. Babsi hat im Tanz irgendwo die Position von Yoseob und manchmal auch von Doojoon eingenommen. Dann wird wieder Dongwoons Part zum Besten gegeben und Hyunseung singt. Diana lacht ausgelassen, als er sich in einer ballettreifen Spirale nach vorne wirbelt, während die anderen mit andächtig zum Boden gerichteten Blicken hinter ihm stehen und von links nach rechts wanken, eine Hand nach vorne gestreckt, die Finger gespreizt und die andere Hand an die Brust gelegt. Wieder ist Yoseobs Part dran – dieses Mal geben sich Yoseob und Diana damit ab, damit sie sich erneut für den Teil danach aufwärmt. Nach diesem Teil des Songs macht Babsi plötzlich Doojoons Tanzschritt und gibt sich mit Dongwoon die Hand, tritt von ihm weg, zu ihm zurück, atmet dabei schwer. Hyunseung klatscht lachend in die Hände, als er sie so konzentriert sieht und Junhyung setzt sich kichernd auf den Boden. „Breath in, breath out!“, kommt es und Yoseob gibt Diana das Zeichen, einzuatmen. Sie atmet ein. Setzt zum Schrei an. „I DON’T KNO~W!“ Atmet aus, sofort wieder ein. Setzt erneut an. „I DON’T KNO~O~O~W, yeah yeah…“ Sie bemerkt erst, dass sie es geschafft hat, als die Jungs neben ihr energisch applaudieren und ihr schrill zurufen. Babsi und Junhyung lassen den Song mit dem letzten Rappart ausklingen, bei dem sie selbst ganz energisch rum hüpft und wegen Dianas Erfolg klatscht. Weil es so gut geklappt hat, wird der Song gleich noch ein paar Mal geübt, gefolgt von 3 weiteren BEAST Songs und Diana kann schließlich mit dem Gefühl einschlafen, wirklich einen Schritt vorangekommen zu sein, während sich Babsi gut gelaunt mit Max auf den Nachhauseweg macht. Immer wieder summt sie dabei die Melodie zu Breath, weil sie jetzt einen totalen Ohrwurm davon hat und senkt traurig den Blick zum Bürgersteig, als sie sich daran erinnert, wie ihr Doojoon ein paar Strophen davon gelernt hat und ihr den Tanz dazu gezeigt hat. Sie überlegt, ihm eine Nachricht zu schreiben und sich mit ihm zu versöhnen. Da er es aber war, der sie wütend weggeschickt hat, weiß sie nicht, ob das so klug ist und lässt es. Als sie an ihrem Wohnhaus ankommt, wartet dort aber auch schon die nächste Überraschung – und es ist nicht gerade eine gute… „Entschuldigung, lassen Sie mich durch- ich wohne hier!“, ruft Babsi und versucht Max hinter sich her zu ziehen, ohne ihn durch die Menschenmasse zu gefährden, da gelangt sie an der Absperrung an und wird von einem Polizisten abgehalten. Zu ihrer Überraschung ist es sogar Sungyeols Vater, der sie aufhält. Sie kommt ihm zwar bekannt vor, aber er kann ihr Gesicht vorerst nicht zuordnen. Er klärt ein paar erste Dinge mit ihr ab, wie etwa ihre Personalien und in welchem Apartment sie gewohnt hat. „Das Gebäude darf nicht betreten werden, eine Stromleitung hatte einen Kurzschluss und daraus ist ein Kabelbrand entstanden.“ Er dreht sich mit trübsinnigem Blick um. „Es gibt einige Verletzte, Sie haben Glück gehabt, nicht dazu zu gehören.“, meint er und dreht sich zu ihr zurück, „Versuchen Sie, bei Verwandten oder einem Freund unterzukommen. Ich gebe Ihnen gerne Bescheid, wenn Sie die Sachen abholen können, die aus Ihrer Wohnung gerettet werden konnten.“ Die Worte von Sungyeols Vater hallen noch Minuten später hin ihren Gedanken nach, als sie unschlüssig durch die dunklen Gassen schlendert und Max neben ihr immer wieder den Kopf hebt, um zu ihr hoch zu sehen. Besorgt sieht sie zu Max und greift nun schließlich in ihre Hosentasche zu ihrem Handy. „Was machen wir jetzt…“, murmelt sie und wischt sich vorsorglich über die Augen, ehe ein paar Tränen hochkommen können. Zur selben Zeit kommt Diana gerade aus dem Badezimmer und geht auf Yoseob zu, der in der Küche steht und den Geschirrspüler ausräumt. „Danke nochmal für vorhin.“, sagt sie und hilft ihm, als wäre dies das Selbstverständlichste auf der Welt. „Kein Problem.“, erwidert er und schenkt ihr ein aufbauendes Lächeln. Dongwoon, der gerade ein Spiel auf seinem Handy spielt, das viele quietschende Töne von sich gibt, flucht immer wieder, weil er bereits zum 12ten Mal zu verlieren droht und Hyunseung neben ihm sieht ihm dabei wie gebannt zu. Plötzlich klingelt ein Handy – das von Hyunseung. Nur halbherzig greift er danach, der Blick noch immer auf das Display von Dongwoon gerichtet. Erst, als dieser schon wieder dem vorzeitigen Spielende entgegen blickt, dreht er das Gesicht zu seinem Handy und lässt es im nächsten Moment fast fallen. „Was ist, hat dir ein Geist geschrieben?“, fragt Junhyung, als er den Gesichtsausdruck von Hyunseung sieht. Als der aber mit einem völlig bizarren Ausdruck in den Augen zu ihm sieht, vergeht dem Rapper sein sonst amüsiertes Schmunzeln. Jetzt dreht sich auch Yoseob um, weil keine Antwort kommt und Diana sieht ebenso zu den Jungs rüber, die am Tisch sitzen. Hyunseung hält sich im nächsten Moment das Telefon ans Ohr. „Hyung!“, ruft er laut, als schon kurz darauf der Gesprächspartner dran zu sein scheint. „Ich weiß, ihr habt euch gestritten, aber du musst Babsi anrufen, sie steckt in großen Schwierigkeiten.“, sagt er und scheint einen Moment zu warten. Diana runzelt die Stirn. Er telefoniert offensichtlich mit Doojoon. Aber in was für Schwierigkeiten soll Babsi innerhalb der letzten 50 Minuten so plötzlich geraten sein? Voller Sorge sieht sie zu Yoseob, der nur hilflos mit den Schultern zuckt. Er hat ja auch keine Ahnung. Dann aber leuchtet auch sein Display auf und er geht sofort auf den Küchentresen zu, auf dem es liegt. Babsi ► Yoseob Sag Hyunseung, er soll sofort auflegen! Ich weiß, dass er jetzt Doojoon anruft!! >__<; Mit gerunzelter Stirn sieht er nun zu Hyunseung. Zeigt ihm das Handy, der daraufhin nur den Kopf schüttelt und dann zeigt er Diana die Nachricht, weil sie ganz hibbelig auf den Füßen wankt, um zu sehen, was er da soeben hergezeigt hat. „Sie hat mir geschrieben, dass es einen Kabelbrand gegeben hat und sie nicht in ihre Wohnung darf.“, sagt Hyunseung und dann ruft schon Junhyung vom Wohnzimmer aus rüber, dass davon sogar schon was in den Nachrichten läuft – es habe einen Toten und 7 Verletzte gegeben, einer davon schwerverletzt und aktuell im Koma. Der Brand sei so plötzlich gekommen, dass sogar ein Teil des Daches ins Gebäude gestürzt ist. „Oh mein Gott.“, sagt Diana und hebt sich die Hand zum Mund. Wo soll ihre Freundin denn jetzt hin, das Gebäude sieht nicht unbedingt aus, als wäre es so schnell noch einmal bewohnbar – sie steht gerade bei den beiden im Wohnzimmer, die ganz schockiert zu Hyunseung schauen, als auch der dem Mädchen zum TV Gerät folgt. „Sie schreibt, dass sie auf dem Spielplatz beim Namsan Park ist, das ist fast bei dir um die Ecke.“, sagt er und atmet danach tief aus. „Ja.“, sagt er, „Okay.“ Kurz wartet er, will sich schon fast das Handy vom Ohr nehmen, da ruft er noch einmal hinterher: „Hyung, warte!“ Dann wieder kurz nichts. „Sie hat Yoseob geschrieben, dass ich dich nicht anrufen soll.“, erzählt er ihm, „Ich weiß nicht, was bei euch vorgefallen ist, aber sie traut sich gar nicht erst, zu dir zu gehen. Sonst hätte sie nicht uns geschrieben.“ Er wartet wieder einen Moment, dann nickt er. „Alles klar.“ Als er danach sein Handy schließlich wirklich sinken lässt, fragt Junhyung nun: „Was hat er gesagt?“ „Dass er sie holen geht.“, antwortet Hyunseung und setzt sich auf die Couch. Junhyung schüttelt mit ernstem Blick den Kopf. „Sie hat aber auch ein Pech…“ „Was glaubst du, wo sie unterkommen soll?“, fragt Kikwang besorgt den Rapper, „Bei uns kann sie nicht wohnen, das geht doch schon wegen mir nicht, Doojoon dreht durch.“ „Bei ihm und Jo ist doch ein Zimmer frei.“, sagt Hyunseung und sieht zu Diana. „Wir kriegen euch Mädels schon bei uns unter, ihr habt echt genug Scheiße hinter euch in den letzten Tagen.“ Diana schenkt ihm darauf ein mürbes Lächeln. Sie weiß, dass er es gut meint, aber sie macht sich gerade mehr Sorgen um ihre Freundin, als sonst etwas. „Was ist überhaupt zwischen den beiden gewesen?“, fragt Hyunseung jetzt allerdings in die Runde und sieht zum Türrahmen, als Dongwoon gerade zu ihnen kommt. Der weiß ja darüber Bescheid und erzählt die Kurzfassung: „Sie hat ihn mit ein paar Worten aufgeregt, die ihr gar nicht bewusst sind, wie nahe ihm die gehen und er hat ihr gesagt, sie soll ihm aus den Augen gehen.“ Diana zieht besorgt ihre Augenbrauen zusammen. „Was wird er jetzt tun?“, fragt sie nach. „Zu ihr auf den Spielplatz gehen und sie holen.“, meint Hyunseung und wiederholt sich quasi. „Ja, schon, aber wenn sie doch miteinander gestritten haben?“, fragt sie besorgt. „Das war kein Streit, das war eher was, mit dem Doojoon nicht umgehen kann.“, meint Dongwoon nun und ist dabei zur Abwechslung einmal auch richtig ernst, „Er ist kein Unmensch, er wird sie schon ein paar Tage lang bei sich unterkommen lassen, wenn er sie nicht überhaupt bei sich einziehen lässt.“ „Glaubst du echt, er lässt sie direkt einziehen?“, fragt Junhyung mit gehobener Augenbraue. Dongwoon zuckt mit den Schultern. „Mit Jo hat sie ganz bestimmt kein Problem, der ist schwul.“, sagt er und Diana sieht ihn dabei verblüfft an, „Außerdem redet sie ihm ständig dagegen und tanzt ihm auf der Nase herum, er lässt sie doch sowieso alles machen, was sie will.“ „Yah.“, meint Hyunseung mit ernüchtertem Blick und wirft Diana einen vielsagenden Seitenblick zu. „Mann, komm schon.“, erwidert Junhyung augenrollend, „Sie hat doch selbst schon gemerkt, dass Doojoon nicht so fies ist, wie ich ihr anfangs immer erzählt habe.“ „Trotzdem muss sie nicht alles wissen.“, sagt Hyunseung nun zum Rapper, „Es hat nen Grund, dass Doojoon das Mädel gerade so zu isolieren versucht.“ „Er isoliert sie, weil einfach zu viele Leute rumlaufen, die grade drauf warten, sie auszunutzen.“, antwortet Junhyung und rollt erneut mit den Augen. „Wenn du mich fragst, hat er sich schon längst in sie verknallt.“, sagt plötzlich Yoseob – wo auch immer der gerader herkommt – und Kikwang schnappt hörbar nach Luft, ehe er zynisch zu lachen anfängt. „Ich weiß nicht.“, erwidert Dongwoon skeptisch, „Nur weil sie ein wenig wie Dahee ist-“ „Ein wenig?!“, erwidert Yoseob quietschend mit gerunzelter Stirn. „Wer ist Dahee?“, fragt Diana, obwohl sie sich sicher ist, den Namen schon Mal gehört zu haben. „Seine Ex.“, sagt Junhyung knapp. „Doch nicht irgendeine Ex!“, ruft Yoseob und setzt sich neben Diana, „Sie ist das Mädchen, über das Yoon nie hinweggekommen ist.“ „Und Babsi ist wie sie?“, fragt Diana und Yoseob nickt energisch. „Inwiefern?“ „Oh, in vielen Dingen.“, gibt jetzt sogar Kikwang zu, „Sie ist tollpatschig, völlig naiv und intelligent. Ist völlig überdreht, total kindisch und immer gerade heraus.“ Er befeuchtet seine Lippen, gestikuliert dabei ernst mit seinen Händen. „Das ist zwar nicht alles, aber die Punkte, in denen sie am meisten mit ihr übereinstimmt. Dafür aber ist sie nicht so sportlich – und Dahee war nicht so nerdig, wie sie es ist und schon gar nicht so stur. Die war ja wirklich nur verblendet und weltfremd. Das hat mit Naivität nichts mehr zu tun gehabt.“ „Red doch nicht so über sie.“, mahnt Yoseob trocken und Kikwang seufzt laut. „Dahee ist mit Doojoon zur Schule gegangen, war damals schon immer in ihn verknallt, hat aber nie daran geglaubt, dass sie bei ihm landen kann und ist dann durch irgendwelche Umstände-“ Kikwang kriegt einen kurzen Seitenblick zugeworfen. „-etwas von ihrem ursprünglichen Weg abgekommen.“ „Das nimmt er mir heute noch übel.“, meint Kikwang und Yoseob seufzt laut. „Nein, tut er nicht.“ „Warum hat er dann das mit den Nachrichten gemacht?!“, fragt Kikwang entrüstet, „Er hat Diana von mein-“ „Ach jetzt komm.“, fällt ihm Yoseob ins Wort, „Dass er dich leiden lassen wollte, hat nichts damit zu tun, dass du Dahee das Herz gebrochen hast, sondern dass du ihn damals nach dem Training aufgehalten hast, weil du mit ihm über die Tanzschritte gesprochen hast, die du dir ausgedacht hast.“ Kikwang blinzelt nun einige Male, bis er schließlich doch zu verstehen beginnt. „Oh.“, sagt er dann knapp und senkt schuldbewusst den Blick. „Oh…“, murmelt er noch einmal, „Ich dachte immer, es ist… oh…“ Er hebt den Blick und hat plötzlich glasige Augen. Diana runzelt die Stirn. „Worum geht es jetzt?“, fragt sie verwirrt. Yoseob sieht seufzend von Kikwang zu ihr und zuckt unwohl mit seinem Mundwinkel. „Doojoon bringt uns um, wenn wir dir die ganze Geschichte erzählen.“, sagt er. „Sie weiß doch sowieso schon zu viel.“, sagt Kikwang jetzt ernüchtert, „Das ist auch schon egal.“ „Stimmt auch wieder…“, sagt Yoseob und neigt den Kopf etwas. Er atmet tief durch und dreht sich zu Diana, verschränkt seine Beine im Schneidersitz und beginnt zu erzählen: „Also, Doojoon war früher in der Schule Kapitän der Fußballmannschaft-“ „Boah, er holt gleich Mal so weit aus.“, wirft Junhyung seufzend ein. „-und hat einem Mädchen nach dem anderen den Laufpass gegeben, weil er nur Augen für Dahee hatte.“ Er sieht schräg nach oben, bevor er meint: „Die wiederum dachte, dass sie keine Chance bei ihm hat, weil er eben die ganzen Fragen, mit ihm auszugehen, abgelehnt hat.“ „Vergiss nicht Yoonjung.“, meint Kikwang nun ernst und Yoseob hält inne. Dann weitet sich plötzlich sein Mund. „Oh Mann, jetzt verstehe ich, was das Theater soll.“, sagt er und dreht Diana den Kopf zu. Er blinzelt einige Male, dann scheint auch Hyunseung ein Licht aufzugehen. „Yoonjung war die beste Freundin von Dahee. Sie verhält sich genau wie du. Ich kann dir nicht dezidiert sagen, was an euch beiden so identisch ist, aber du erinnerst wirklich total an sie.“ Da sie nicht wissen soll, was sie hierauf am besten antwortet, wartet sie bloß ab und sagt nichts. „Der einzige Unterschied zwischen euch beiden ist, dass du deine Freundin nicht dazu ausnutzt, um an Doojoon ranzukommen. Ich glaube aber, dass Doojoon – wenn er sich darüber auch selbst noch nicht im Klaren ist – keine Ahnung hat, dass er das alles auf dich projiziert, wie er Dahee auf Babsi projiziert.“ Jetzt schüttelt sie verwirrt den Kopf. „Was ist denn bitte so Schlimmes passiert?“, fragt sie. „Na pass auf.“, sagt Yoseob und holt erneut in die Vergangenheit aus, „Doojoon und Dahee sind nach ein paar Startschwierigkeiten zusammengekommen. Stimmt schon, dass Kikwang ihr das Herz gebrochen hat, aber sie dachte eben, dass das mit Doojoon nichts wird und hat sich dann an ihm versucht, weil er ihr schöne Augen gemacht hat.“ Wieder neigt er den Kopf schief. „War vielleicht nicht so schlecht, weil er dadurch erst gemerkt hat, wie eifersüchtig er auf ihn gewesen ist, dass er sie hatte und Doojoon eben nicht.“ Er sieht nun zu Kikwang. „Ich wette, das war bei dir und Babsi jetzt dasselbe.“, sagt er und wendet sich zurück an Diana. Die aber wirft nun eine Zwischenfrage ein: „Ist das nicht trotzdem ein wenig hart, dass er da gleich zu so derben Mitteln greift und intrigiert?“ Sie runzelt skeptisch die Stirn. „Kikwang mag Babsi ja wirklich, wie man ganz deutlich sehen kann.“ Aber es ist Kikwang selbst, der jetzt plötzlich den Kopf schüttelt. „Doojoon ist schon seit Jahren ein guter Freund für mich. Ich war schon anfangs sauer auf ihn, aber jetzt wo ich so darüber nachdenke, kann ich ihm das gar nicht mehr übel nehmen…“, murmelt er nachdenklich und Hyunseung senkt bedrückt den Kopf. „Er weiß genau genommen gar nicht, was er da tut.“, sagt Dongwoon jetzt zu Diana und Kikwang nickt mürbe. „Dahee hat mit Doojoon damals ihren ersten Kuss gehabt und ihr erstes Mal und alles. Sie war so richtig in Doojoon verknallt und hat außer ihm eben niemand anderen in ihrem Leben gesehen.“, sagt jetzt Yoseob wieder, „Sie waren 4 Jahre lang zusammen und sie waren das perfekteste Paar, das du dir vorstellen kannst.“ Diana beginnt sich auf der Unterlippe zu kauen. „Und warum ist das dann auseinander gegangen, wenn es so toll zwischen den beiden war?“ „Sie ist gestorben.“ Breath „Wie… gestorben?“, fragt Diana nach und starrt Yoseob nun aus geweiteten Augen an. Es ist, als hätte sie in dem Moment jemand geohrfeigt – mit einem Stein. „Sie hatte einen Unfall.“, meint Yoseob nun, während die anderen Member nun nach und nach erdrückt den Blick senken. „Ich wusste gar nicht mehr, dass das am selben Tag war.“, sagt Kikwang nun zermürbt und voller schlechtem Gewissen, als er zu Yoseob sieht. „Naja…“, meint Yoseob – noch immer zu Diana, „Kikwang hat Doojoon etwas aufgehalten und der war zu dem Zeitpunkt eigentlich mit Dahee verabredet. Weil er aber Leader ist und sich darum kümmern muss, was seine Member von ihm brauchen, ist er zu spät zu ihrem Date gekommen – und ein betrunkener Autofahrer ist direkt auf den Bürgersteig und hat sie gegen eine Gebäudewand gerammt.“ Diana öffnet nun schockiert den Mund, kann aber keinen Ton von sich geben. Es ergibt plötzlich alles so viel Sinn… „Das ist jetzt fast 6 Jahre her.“, sagt Yoseob nun matt und schnieft nun selbst, da ihm das Thema nach wie vor sehr nahe geht. Er sieht Diana nicht mehr an, als er zu ihr sagt: „Er war ein paar Jahre lang bei einem Psychologen deswegen und hat es nie richtig verarbeiten können. Das heißt… bis jetzt. Er fängt erst jetzt mit deiner Freundin an, es nach und nach zu verarbeiten.“ „Oh mein Gott.“, murmelt Diana erdrückt. „Das ist so traurig…“ „Ist es.“, meint Yoseob und zieht zermürbt den Mundwinkel zur Seite, „Traurig ist auch irgendwie, dass sie nicht nur Doojoon, sondern auch uns manchmal an Dahee erinnert.“ „Aber wir sind uns bewusst darüber, dass sie eine andere Person ist.“, wirft Dongwoon stirnrunzelnd ein. „Das schon.“, stimmt ihm Yoseob gedankenversunken zu. „Aber ich mach mir um unseren Leader Sorgen, dass er ganz hart auf dem Boden aufschlägt, wenn ihm das erst einmal klar wird.“ „Du weißt, dass er nicht mit sich darüber reden lässt.“, sagt Dongwoon. „Weiß Babsi davon?“, fragt Diana nun. „Keine Ahnung.“, sagt Yoseob ehrlich, „Wenn, dann müsste ihr Doojoon davon erzählt haben, wir haben ihr gegenüber nie ein Wort darüber verloren. Aber das ist nicht sehr wahrscheinlich, also…“ „Wer weiß, vielleicht kommt das ja noch.“, sagt Hyunseung hoffnungsvoll. Sie wünschen schließlich alle ihrem Leader, dass er durch das Mädchen bald ein paar bessere Tage erlebt. „Er verhält sich ihr gegenüber schon manchmal ganz schön zutraulich.“ „Darum sag ich ja, dass er sich längst in sie verknallt hat.“, meint Yoseob, „Er hat mit ihr genau das, was er an Dahee schon immer so gern gehabt hat. Jemandem zum Beschützen.“ „Nur muss man sie nicht immer so beschützen, wie er vielleicht glaubt.“, sagt Junhyung ernst, „Sie kann es ganz schön, sie muss nur erst einmal selbst rausfinden, wozu sie alles fähig ist.“ „Und nicht an die falschen Leute geraten.“, sagt Hyunseung nun skeptisch, „Letztens ist sie mit Sungyeol und diesen Bangtan Boys Jungs rumgelaufen.“ „Ist ja ihre Aufgabe als Useon.“, sagt Junhyung knapp. „Ja schon, aber trotzdem…“ „Was sollen wir nur machen, Max…“, murmelt Babsi zermürbt und kratzt sich am von ihrer Jeans bedeckten Knie. Sie wirft einen Blick auf ihr Handy, dessen Display einfach nicht aufleuchtet und langsam schwächer wird, weil der Akku nur mehr 5% anzeigt. Am ganzen Leib zittert sie, weil ihr langsam kalt wird, denn der Januar meint es besonders nachts nicht allzu gut mit seinen Temperaturen. Max selbst zittert schon und zieht armselig seine Ohren ein, da hört sie plötzlich eilige Schritte am erfrorenen Boden des Spielplatzes. Durch das Kunststoffgitter, welches das Haus der Rutsche umgibt, sieht sie nach unten und erstarrt. Zu ihrem Pech ist das Doojoon, der da gerade herkommt. Ausgerechnet vor der Rutsche bleibt er stehen und sieht sich um. Panisch dreht sie den Kopf weg und hält sich die Hand vor den Mund, damit sie nicht lauter, als nötig, zu atmen beginnt. Sie hofft darauf, dass er schnell wieder verschwindet, selbst wenn sie sich hier am Ende vielleicht noch eine böse Lungenentzündung holt, wenn sie weiter hier sitzen bleibt. Allerdings scheint Max da einer anderen Meinung zu sein. Der Hund wedelt freudig mit seinem Schwanz, weil er Doojoon mittlerweile kennt und fängt an, leise zu meckern. Er läuft hektisch im Rutschenhaus herum, bis er am Kopf der Rutsche plötzlich ins Wanken gerät und das rote, gewölbte Plastik nach unten wirbelt. Doojoon hört erst nur das Jammern von Max, da er sich erschreckt und dreht sich zur Rutsche um, wo ihm schon der Hund entgegen kommt und er ihn aufzufangen versucht. Da es etwas plötzlich kommt, kriegt er ihn erst zu fassen, als Max schon im Sand gelandet ist. Er hebt den Welpen hoch und nimmt in ihn die Arme, versucht die Leine etwas um seine Hand zu wickeln und dreht sich anschließend um, sieht nach oben zur Rutsche. Hektisch dreht sie gerade den Kopf weg, aber er kann sie trotzdem gut sehen – das Licht der Laterne an den Straßen ist ihr auch nicht gerade gut gesinnt. „Jetzt komm schon runter.“, sagt Doojoon und sieht ihr dabei zu, wie sie langsam den Kopf zu ihm dreht. Sie sieht ihn nur an, gibt aber kein Wort von sich. „Jetzt komm schon.“, sagt er noch einmal und sieht ihr danach dabei zu, wie sie nun selbst neben ihm runter rutscht und den Blick zum Boden gesenkt hat. „Ich hab Yoseob geschrieben, dass Hyunseung dich nicht anrufen soll.“, murmelt sie zermürbt und sieht ihn dabei nicht an. Doojoon seufzt. „Jetzt sei nicht kindisch.“, meint er knapp. „Du hast doch gesagt, ich soll dir aus den Augen gehen.“, murmelt sie zermürbt und steht nun auf, geht über den Spielplatz und sieht gar nicht, was für einen ernüchterten Blick ihr der Leader zuwirft, ehe er Max auf den Boden setzt und ihr hinterher schlendert. „Wo willst du hin?“, fragt er ernst, „Zu Seunghyun willst du nicht, weil du Angst hast, er fragt dich sonst wegen Diana aus. Zu den Jungs kannst du nicht, die haben heute Diana bei sich einquartiert, da sie ja auch kein fixes Zuhause hat.“ Schon blöd, wenn er sie so gut kennt, dass er das alles weiß. „Zu VIXX kannst du nicht, weil du Taekwoon so eine Szene geliefert hast und Infinite. Ich weiß ja nicht.“ Sie seufzt neben ihm und dreht ihm ernüchtert den Kopf zu. „Es gibt Hotels.“, sagt sie niedergeschlagen. „Wenn du Geld dafür hättest, wärst du schon längst in einem.“, rügt er sie mit finsterem Blick und setzt sich kurzerhand auf eine Sitzbank, die relativ trocken ist. Ertappt sieht sie ihm hinterher und wankt hinter der Bank herum, setzt sich neben ihn und murmelt peinlich berührt: „Ich hab letzten Monat das erste Mal meinen Lohn bekommen.“ „Was hast du damit gemacht?“, fragt er mit einem Seitenblick zu ihr. „Comics gekauft und so Zeug.“, nuschelt sie schmollend und blinzelt den Boden an. „Der Rest, den ich noch hatte, war in der Wohnung.“ Doojoon seufzt und sieht in die Ferne. „Man lässt doch etwas Geld auf seinem Konto.“, sagt er nüchtern. „Weiß ich jetzt auch.“, erwidert sie niedergeschlagen und reibt sich die Finger, weil ihr langsam kalt ist. „Ich weiß echt nicht, wo ich großartig hinsoll…“, nuschelt sie und sieht aus dem Augenwinkel, wie er ihr einen kurzen Blick zuwirft, „Ich hatte nur Glück mit der Wohnung, Diana sucht doch aktuell auch schon so lange. Die Frau vom Wohnungsamt meinte letztens schon, dass im Herbst und Winter kaum Wohnungen direkt in der Stadt frei sind. Ich hab keinen Führerschein, ich kann nicht wegziehen. Dann bin ich so weit weg von allen Freunden und der Arbeit, das geht nicht…“ „Ich hab vorhin mit Jo geredet, komm erst mal mit zu uns, wir haben noch ein Zimmer frei, das du haben kannst.“, sagt er leise neben ihr und sie dreht ihm überrascht den Kopf zu, sieht ihn direkt an. „Wenn du im Frühjahr meinst, dass du ausziehen willst, dann mach es, dann hast du Geld am Konto und kannst dir auch wieder Möbel kaufen.“ Sie weiß nicht, was sie darauf sagen soll und bleibt vorerst stumm. Doojoon steht schließlich von der Bank auf und zieht an der Leine von Max, der sofort freudig mit ihm mitkommt. „Na komm schon.“, sagt er dann zu ihr und streckt die Hand nach ihr aus. „Dir ist doch auch kalt, nicht nur Max.“ Während Doojoon am nächsten Tag erst einmal das Nötigste mit dem Mädchen macht, wie ihre Dokumente neu zu organisieren und ihr dabei zu helfen, das Zimmer, in dem sie vorerst unterkommt, etwas wohnlicher zu machen, ist Dongwoon gerade dabei, mit fast geschlossenen Augen den Tisch für das Frühstück zu decken und dabei möglichst nicht über die beiden Hunde zu stolpern, die gerade wild herum laufen und offenbar der Meinung sind, ihre Spielsachen genau in seinen Weg legen zu müssen. „Yanggaeng…“, murmelt er den Namen von Yoseobs Hund. „Hyungnim…“, kommt jetzt auch der Name von Junhyungs kleinem Liebling. „Geht mir aus dem Weg…“ „Guten Morgen.“, grüßt ihn Diana im nächsten Moment und wirft ihm einen skeptischen Blick zu. Dongwoon kratzt sich gerade am Bund seiner Trainingshose und sieht zu ihr, folgt dabei ihren Augen, die ihn so seltsam mustern und sieht an sich hinunter. „Oh.“, sagt er und blinzelt müde, „Ja.“ Er hebt den Kopf und sieht zu ihr rüber. „Soll ich mir n Shirt anziehen?“ Diana, die sich gar nicht in der Lage sehen will, ihm hierauf eine Antwort zu geben, dreht sich einfach ohne Worte um und macht sich auf den Weg ins Badezimmer, um erst einmal unter der Dusche wach zu werden. Der Koreaner blinzelt ihr müde hinterher und dreht sich danach wieder zur Küche, um weiter Frühstück zu machen. Am liebsten würde er sich einfach auf den Boden legen und weiterschlafen… Die Runde wird voller und voller, Diana stellt amüsiert fest, dass die Jungs völlig verschieden sind und trotz allem eine perfekte Runde ergeben, in der jeder den anderen bestens ergänzt. Vielleicht sind sie gerade auch deshalb so gute Freunde, jedenfalls ist hier das Gefühl einfach schon ganz anders, das die Jungs unter sich vermitteln, als das von vielen anderen Bands. „Was steht denn heute am Plan?“, fragt Yoseob, während Hyunseung den Kopf auf den Tisch gelegt hat, seine Reisschale einfach irgendwo vor sich gestellt hat und so schwere Augenlider hat, dass man meint, er schläft jeden Augenblick wieder ein. „Nichts.“, antwortet Kikwang kauend, während Junhyung zu Dianas Handy blickt, das gerade aufleuchtet. Taekwoon ► Diana Kannst du in 2 Stunden bei mir sein? Ich muss dir und Yongguk noch einiges zeigen heute. „Ich soll zu VIXX in die WG.“, sagt Diana, die ebenfalls gerade ihr Frühstück kaut. „Wenn du willst, fahr ich dich.“, schlägt Kikwang freundlich vor, „Dann hast du mehr Zeit.“ „Klar, danke.“, erwidert sie und schenkt ihm ein gut gelauntes Lächeln, während Hyunseung neben ihr nun ausgiebig gähnt und den Kopf auf die andere Seite dreht. „Hey.“, kommt es von Leo, als sie 2 Stunden später vor seiner Tür steht, „Komm rein, Yongguk ist schon da.“ „Danke.“, sagt sie, als er sie an sich vorbei in die Wohnung reinlässt. Von dem Blick, den er ein paar Tage vor dem Gebäude aufgesetzt gehabt hat, ist längst nichts mehr zu sehen. Es scheint ihm besser zu gehen. „Wir haben viel zu tun heute und ich will gar nicht um den heißen Brei herumreden.“, sagt Leo und setzt sich direkt auf den Wohnzimmertisch, während Diana und Yongguk beide vor ihm sitzen, das Mädchen dabei wieder auf dem L-Teil des Sofas und Yongguk direkt vor ihm. Er dreht sich etwas seitlich, damit er beiden zugewendet sitzt und hält ein kleines Gerät hoch. „Wer von euch beiden will die Termine vereinbaren und zwischen den ganzen Gruppen koordinieren und wer von euch will das Handy mit dem direkten Kontakt zu den Leadern haben?“ „Ich denke, ich nehme das Handy.“, sagt Diana. Taekwoon nickt und gibt ihr das Handy. Er dreht den Kopf zu Yongguk. „Es gibt regelmäßige Besprechungen zwischen den einzelnen Gruppen. In dem Meeting am Montag hat Doojoon schon erwähnt, dass er mit SM in 3 Wochen sowas ein Meeting haben will und sich mit allen Leadern zusammensetzen will. Du bist in dem Fall dafür zuständig, dafür zu sorgen, dass auch wirklich alle dabei sind.“ B.A.Ps Leader nickt. „Das heißt, dass du auch dafür zuständig bist, denen anschließend einen Besuch abzustatten, die nicht dabei waren und Verwarnungen auszusprechen, zu mir zu kommen, wenn sich ein Leader dir gegenüber sträubt und trotz mehrfachem Hinweis nicht kommt oder nicht tut, was du ihm sagst.“ „Okay.“, meint Yongguk. „Einen Titelentzug gegenüber einem Leader darfst du nicht vornehmen.“, sagt er und wirft Diana einen Blick zu, „Darf keiner von euch. Damit kommt ihr zu mir und ich gehe dann mit euch zu demjenigen und stelle die Forderung gegen seine Rechtfertigung.“ „Verstehe.“, sagt Diana. „Ihr dürft auch nicht einfach eine Beziehung zwischen einem Bansongpa und einem Leader beenden, damit kommt ihr ebenfalls erst zu mir. Bin ich nicht da, krank oder sonst was, geht ihr zu Doojoon. Aber ansonsten habt ihr damit immer zu mir zu kommen, alles klar?“ „Alles klar.“, erwidern die beiden im ruhigen Chorus. „Nach eurer Probezeit dürft ihr jedem, der unter dem Leader steht, den Titel nehmen oder auch zu einem Choboja abstufen.“, erklärt er weiter, „Nimmt man einem Kingka den Titel, ist er für gewöhnlich ein Idol ohne besonderen Titel, aber kein Choboja. Es sei denn, er hat was angestellt und ihr seht das gerechtfertigt.“ Er kratzt sich an der Stirn, ehe er weiter meint: „Bevor eure Probezeit vorbei ist, kommt ihr damit ebenfalls zu mir. Ist die Zeit rum und ihr baut Mist, habt ihr euch direkt gegenüber Doojoon zu rechtfertigen, warum ihr das gemacht habt.“ Bevor Diana ihm einen überaus panischen Blick zuwirft, meint er schon: „Er reißt euch nicht den Kopf aber, er ist immer fair, was sowas angeht. Aber da es nicht rückgängig gemacht werden soll, wenn jemand erst einmal ein Choboja ist, damit der Elitekreis nicht dasteht, als ob uns Fehler passieren, klärt ihr es besser vorher mit ihm ab, wenn ihr euch unsicher seid.“ „Wir können doch in der Probezeit zu jedem Zeitpunkt rausgeworfen werden.“, meint Yongguk nun matt. „Nicht nur in der Probezeit.“, sagt Taekwoon und sieht zu ihm. „Jetzt, wo alles den üblichen Lauf hat, wollen die CEOs, dass wir zum früheren Programm zurückkehren, wo der Erste Elite Leader entscheidet, wer seine beiden Assistenten sind. Das heißt, dass er keine Wahlen braucht, um euch weg zu bekommen.“ „Was müsste passieren, damit er so etwas macht?“, fragt Yongguk nun skeptisch, „Ich habe nämlich keine Lust, so schnell wieder rauszufliegen, wo ich erst einmal dabei mitmache.“ „Wenn ihr direkte Anweisungen von ihm missachtet, euch ihm gegenüber auflehnt oder grob respektlos zur Useon werdet.“, zählt Taekwoon trocken auf, „Das sind die hauptsächlichen Gründe, weshalb in der Vergangenheit ein Elite Leader gehen musste.“ „Versteh das bitte nicht falsch, aber wie weit haben wir dich über uns stehen?“, fragt Yongguk nun. Diana dreht ihm verblüfft das Gesicht zu, da meint er schon: „Ich bin es gewohnt, dass dich alle fürchten, weil du der Erste Elite bist, aber wie sieht es nach unserer Probezeit aus?“ Diana ertappt sich dabei, in ihren eigenen Gedanken zu versinken. Stimmt ja, Yongguk ist schon viel länger in der Szene. Plus. Er ist Leader. Da kennt er das System zu einem gewissen Teil ja schon. „Ich hab doch vorhin gerade erwähnt, welche Entscheidungen ihr mit mir abzuklären habt.“, sagt Leo nun mit kühlem Blick in Yongguks Richtung. „Okay, entschuldige.“, sagt Yongguk nun kleinlaut, „Wollte nur sicher gehen.“ Taekwoon sieht ihn nur kühl an, antwortet nichts. „Darf ich dir eine andere Frage stellen?“, meint er nun, wartet aber gar nicht auf die Antwort des Sängers, „Du bist mit Barbara befreundet, zwar schon bevor sie Teil der Szene war, aber du kennst das alles gut genug, um zu wissen, dass sie früher oder später einen Vertrag unterzeichnet hätte. Wenn überhaupt, hättest du es verhindern können, dass sie einen Vertrag bekommt.“ „Warum sollte ich.“ „Ich meine nur, du hast ihr damals das Paljji geschenkt und dann mit ihr geschlafen.“, fährt Yongguk fort. Taekwoons Stimme wird mit einem Mal verdammt scharf. „Vorsicht.“, mahnt er den Leader neben sich, der sofort verstummt und den Sänger abschätzend mustert, sich aber offensichtlich nicht mehr allzu wohl in seiner Haut fühlt. Diana blickt nur verstört zwischen den beiden hin und her. Wie war das, sie muss resetten? Ein Leader, der vor dem wortkargen, aber netten Leo Angst hat? Vielleicht ist er ansonsten gar nicht so nett, wie er zu ihr oder Babsi immer ist. „Bei den Besprechungen mit den CEOs hat das Protokoll fertig zu sein.“, fährt er nun mit den Ausführungen von Yongguks Aufgaben fort, „Da du für alles Administrative zuständig bist, machst du auch das. Ich will, dass du jede Golden Queenka reinschreibst, jeden vergebenen Boseog, jeden gottverdammten Furz, den Doojoon von sich gibt, wenn er irgendwas macht.“ „Okay.“, meint Yongguk knapp und senkt seinen Blick. Ihm ist klar, dass er verdammt über die Stränge geschlagen hat mit seiner Frage vorhin und dass Leo jetzt erst einmal nicht so gut auf ihn zu sprechen ist. „Deine Aufgaben, Diana-“, meint er nun und dreht ihr den Kopf zu, wird dabei auch mit einem Schlag um einiges freundlicher, „-ist es, dieses Handy immer bei dir zu haben. Es hat eine spezielle Softwaresicherung und einen biometrischen Sensor an seiner Home-Taste.“ Er öffnet die Einstellungen und kurz darauf ein eigenes Menü, hält es ihr hin und lässt sie ihren Fingerabdruck auf dem Gerät speicher, dann macht er das gleiche mit Yongguk. „Es sind nur eure beiden, mein und Doojoons Fingerabdruck zulässig, um ins Gerät zu kommen.“, erklärt er, „Macht sich jemand anderes daran zu schaffen, kriegen wir alle eine Verständigung auf unsere privaten Handys. Danach fängt ein Zeitfenster von 12 Stunden an zu laufen. Entsperrt in der Zeit von uns 4 niemand den Modus, löscht das Gerät sämtliche Daten und schickt einen Virus los, der das Handy im Anschluss unbrauchbar macht.“ „Was passiert mit demjenigen, der unerlaubt darauf zugreifen will?“, fragt Diana ihn. „Kommt darauf an, wer und aus welchem Grund.“, erwidert Taekwoon und reicht ihr das Gerät nun. „Nur die Leader haben die Nummer hierfür. Sie schreiben euch Mails, Nachrichten oder rufen in seltenen Fällen hier drauf an, um zu melden, dass sie Beziehungen zwischen ihren Membern beendet haben oder selbst einen Boseog vergeben oder auch zurückgenommen haben.“ Er dreht Yongguk den Kopf zu. „Auch das alles hat im Protokoll zu stehen.“ B.A.Ps Leader nickt energisch. „Jetzt kommen wir zu einer Aufgabe, die dir nicht gefallen wird.“, meint Taekwoon nun zu Diana, „Wenn wir hier fertig sind, wird sich Yongguk darum kümmern, sich alle bisherigen Protokolle durchzulesen und sich reinhängen, das aktuelle am Stand zu halten. Währenddessen besuchen wir beide ein paar Leute.“ „Wen denn?“, fragt Diana verwundert. „Siehst du dann noch.“, antwortet Leo und fährt sich eben durch die Haare. „Du wirst denjenigen einen Besuch abstatten, die von den Leadern als Träger gemeldet werden. Wirst sie über ihre Rechte als auch ihre Pflichten aufklären und den Titelentzug vornehmen, wenn nach einem Monat ein ehemaliger Träger noch keinen anderen Leader als Partner hat.“ Er neigt den Kopf etwas und nickt dezent. „Solange du in deiner Probezeit bist, komme ich beim Titelentzug mit dir mit.“, sagt er und Diana sieht ihn schockiert an. Sie hat sich noch gar keine Gedanken darüber gemacht, was sie sich unter ihren Aufgaben vorstellen soll. Aber das hier reibt schon wieder an ihren Nerven… „Eine eurer wichtigsten Aufgaben ist es, die Abspaltung zwischen SM und den anderen Labels aufrecht zu erhalten.“, sagt Leo ernst und sieht nun beide an, „Ich will keinen von euch beiden mit einem von denen sehen, außerdem will ich, dass ihr mir sofort sagt, wenn sich jemand mit einem von SM rumtreibt. So etwas zieht schwere Folgen nach sich und die Useon kann so etwas auch nicht immer feststellen.“ „Alles klar.“, erwidert Yongguk. „Müssen wir sie sonst noch im Auge behalten?“ „Nein, sie darf sich abgeben, mit wem sie will.“, sagt er kühl, „Allerdings soll auch sie keine Zeit mit wem von SM Entertainment verbringen. Sie und Doojoon haben eine Abmachung wegen Autogramme, also ignoriert das. Was alles andere betrifft… informiert mich, wenn sie mit einem von SM rumläuft.“ „Sonst nimmst du ihr den Boseog weg oder was?“, fragt Diana ihn nun schockiert. Taekwoon wendet ihr den Blick zu. „Ich werde ihr klarmachen, dass sie das zu unterlassen hat.“, erklärt er ihr ruhig. „Junhyung hat dir, nehme ich an, erklärt, warum es die Abspaltung gibt.“ Diana nickt nun. Leo dreht den Kopf zu Yongguk. „Elite Leader sind auch dafür zuständig, künftige Releases mit den CEOs abzusprechen und aufeinander abzustimmen. Ihr werdet Doojoon Empfehlungen weitergeben, welche Idols das Zeug zu Solokarrieren haben und ob eventuell ein Rollentausch durchgeführt werden soll. Sprich, eine Verschiebung eines Vocals auf den Main Vocal und dergleichen. Außerdem seid ihr für die ursprüngliche Rollenverteilung zukünftiger Idols mitverantwortlich. Aber das kommt alles erst nach eurer Probezeit.“ „Verstehe.“, meint Yongguk nun und nickt. „Das war dann erst einmal alles.“, sagt Taekwoon und steht auf. Er wartet auf Diana, die ihm sofort folgt, weil jetzt offensichtlich die Besuche anstehen. „Sagst du mir jetzt, wen wir alles besuchen?“, fragt sie ihn und Leo wirft ihr einen Blick zu, als sie beide mit Yongguk im Aufzug nach unten stehen. „Hyeri von Girl’s Day hat einen Boseog von RapMon bekommen, CL hat gemeldet, dass sie glaubt, Dara sei keine Golden Queenka mehr, Suzy kriegt eine Verwarnung, weil sie sich zu auffällig verhält-“ Nach jedem Punkt hebt er einen Finger seiner Hand. 3 sind schon in der Höhe. „-Chorong hat gemeldet, dass sie Hoya einen Boseog gegeben hat – der ist Kingka, also müssen wir den nicht aufklären, aber sie hat zusätzlich gemeldet, dass Daehyun die Nacht bei ihnen verbracht hat.“ Er wirft Yongguk neben sich einen warnenden Blick zu, da der offensichtlich nicht einmal davon gewusst hat. „Zu BTS müssen wir auch, weil Suga um ein Gespräch mit Gayoon gebeten hat und die nicht alleine hin will.“ Somit ist die erste Hand voll, aber er scheint noch nicht fertig zu sein. Diana stellt ihm eine Zwischenfrage: „Warum will sie nicht alleine hin?“ „Suga scheint sie nicht richtig ernst zu nehmen.“, meint Taekwoon darauf, „Das ist nicht deine Aufgabe, bei so etwas zu sein, aber das liegt auf dem Weg und deswegen kommst du einfach mit.“ Yongguk neben ihm runzelt schon die Stirn, sie sind unten angekommen. Er verabschiedet sich von den beiden und macht sich direkt auf den Weg, während Taekwoon nun weiter aufzählt, was er und Diana heute alles vor sich haben: „Wir müssen zu C.A.P, weil er was mit Naeun hatte, ohne ihr einen Boseog zu geben und keiner von uns die Zeit hatte, ihn zu überprüfen, ob er aktuell wen hat und da auch den Boseog vergeben hat.“ Er hebt damit den ersten Finger der anderen Hand. „Danach müssen wir zu JR, weil er sich über Subin beschweren will.“ Mit offenem Mund starrt sie ihn an. „Das war alles.“, sagt er dann und sieht sie fragend an. „Sieht so ein normaler Arbeitstag für dich aus?“, fragt sie ihn verblüfft. „Naja… nein.“, antwortet er ehrlich, „Meistens sind es 2, 3 Sachen weniger, aber es ist eigentlich jeden Tag was los. Doojoon hat momentan selbst alle Hände voll damit zu tun, Babsi zu erklären, was sie zu tun hat.“ Diana schenkt ihm ein mürbes Lächeln, als sie aus dem Gebäude rausgehen und sich auf den Weg zum ersten Ziel machen. Er wird schon wissen, wo sie lang müssen. „Doojoon hat mir von der Black erzählt.“, sagt sie und Taekwoon wirft ihr einen kurzen Blick zu, sagt aber nichts darauf. „Sie wird es verstehen, wenn sie das erst einmal weiß.“, sagt sie und lächelt ihn aufbauend an. „Sie soll es aber nicht wissen.“, entgegnet er trüb und seiht nach vorne. „Wenn sie nach all dem hier weiß, was ich eigentlich mache, wird sie ein ganz anderes Bild von mir haben. Dann ist es wohl besser so, dass sie sich von mir fernhält.“ „Aber wieso?“, fragt Diana traurig. Sie kann sich bestens damit anfreunden, dass er und Babsi zusammen sind. So richtig zusammen. Leo seufzt betrübt. „Die Leute halten sich von ihr fern, wenn sie von mir wissen. Und du weißt doch, wie schnell sie neue Kontakte knüpft und wie wichtig das immer für sie ist.“ Nun schüttelt Diana den Kopf. „Sie braucht keine hundert Kontakte, sondern ein paar richtige Freunde.“, meint sie streng, „Du bist einer davon, wenn nicht der wichtigste für sie.“ Darauf antwortet er nicht, aber Diana bleibt hartnäckig. „Sieh Mal, sie liebt dich.“ „Tut sie das?“, entgegnet er knapp, ohne sie dabei anzusehen. „Natürli-“ „Behaupte nichts, von dem du nicht sicher weißt, dass es stimmt.“, entgegnet Taekwoon und sieht sie nun mit einem harten Blick an. „Sagst du das nur, weil sie mit Kikwang zusammen war nach dir?“, fragt Diana mit gerunzelter Stirn. „Nein, ich hatte doch auch andere nach ihr.“, antwortet er und schüttelt dabei den Kopf, „Ich meine nur…“ Jetzt seufzt er tief. „Sie hat sich nicht einen Moment lang die Zeit genommen, sich anzuhören, was ich zu dem Ganzen zu sagen hätte. Hat blind darauf vertraut, was Doojoon ihr sagt und am Montag auch wieder. Wirft mir Dinge an den Kopf, ohne vorher zu hinterfragen, warum ich das überhaupt tue.“ „Aber das ist doch typisch für sie.“, antwortet Diana nun widerwillig, „Warum glaubst du, hat sie überhaupt erst mit Sungkyu geschlafen, er hat sie ja förmlich überrannt – sie denkt nicht nach, wenn sie sich in einer solchen Situation befindet. Sie handelt immer intuitiv und nach ihren Gefühlen. Darum wird sie doch auch so schnell ausgenutzt.“ Er antwortet nichts darauf, sondern hält nur seinen Kopf mürbe gesenkt. „Nimm es mir nicht übel, aber dir hat sie doch auch gleich blind vertraut. Ich meine, sie hat dich gefragt, mit ihr zu schlafen. Ohne dich zu kennen, ohne zu wissen, was du tust.“ Sie schüttelt nun den Kopf. „Aber genau das ist es ja, warum sie dich braucht. Weil du sie auf den Boden holen kannst, das weiß ich.“ Taekwoon blinzelt und sieht zu den Kieseln, die vor ihnen beiden auf dem Bürgersteig verstreut liegen. Es fühlt sich gut an, alleine daran zu denken, dass er es ist, den sie brauchen soll. „Was machst du, wenn sie anfängt, mit Doojoon zu schlafen?“, fragt Diana ihn nun skeptisch. Leo schmunzelt nun plötzlich, was Diana völlig irrational scheint. „Sie zurückgewinnen.“, sagt er im nächsten Moment zu ihrer Überraschung und sie fängt an, zu grinsen. „Nur geht das nicht von heute auf morgen.“ Sie hat auch Gefühle und wenn sie anfängt, mit ihm zu schlafen, hat das seine Gründe. Erst will er rausfinden, ob sie denn noch immer etwas für ihn empfindet, bevor er zum Angriff setzt. „Denkst du, dann kriegst du Ärger mit Doojoon?“, fragt ihn Diana besorgt. „Nein.“, antwortet er sofort, „Weil er einen zu großen Respekt vor Gefühlen hat, als dass er sich hier dagegen stellen wird.“ „Warum hat er dann dafür gesorgt, dass sie sich von dir trennt?“, fragt Diana nun skeptisch. „Weil es nicht richtig war, ihr nicht vorher zu erzählen, was ich eigentlich mache.“, sagt er mürbe. „Und was… machst du genau, wenn du so schlecht davon sprichst?“, fragt sie skeptisch, „Du hast eine große Aufgabe, Doojoons Stellvertreter zu sein. Dafür schämt man sich nicht.“ „Aber dafür, absichtlich mit Leuten zu schlafen, um sie zur Black oder zu Chobojas zu machen.“, erwidert er und bringt sie damit vorerst zum Schweigen. Daran hat sie nämlich noch gar nicht gedacht, sie versucht immer, erst an die positiven Dinge zu denken, bevor die negativen überhaupt ins Licht rücken dürfen. „Oder dafür, Golden Queenkas um den Finger zu wickeln und sie zu entjungfern, weil sie keinen Leader an sich ran lassen und sich zu viele Leute über sie beschweren.“ „Das… klingt… sehr berechnend…“, gibt Diana nun kleinlaut zu. „Warum muss sowas denn sein?“ „Weil es keinen Sinn hat, sie direkt zur Choboja zu machen, wenn erst noch ein paar Leader ihren Spaß mit ihr haben können und damit Zeit gewonnen wird.“, sagt er trocken und sieht sie an. „Gerade die Leader sind die größeren Idioten, was das System angeht. Aber solange es funktioniert und keine Eskalationen an die Presse geraten, müssen wir das Nötigste tun, um es so zu belassen.“ „Verstehe.“, erwidert Diana und sieht mürbe zum Boden. „Was machst du, wenn du irgendwann doch wieder mit ihr zusammenkommst? Du kannst nicht einfach mit irgendwelchen Mädchen nebenher schlafen.“ „Nein.“, antwortet er, „Dann muss ich mir was anderes einfallen lassen.“ „Wenn du also nur einmal mit jemandem schläfst, wird derjenige nicht zur Choboja.“ „Genau.“ „Verstehe…“ „Wir sind hier.“, sagt er und bleibt nun vor einem Gebäude stehen. Diana sieht zu ihm. Geht ihre gedankliche Liste durch, die sie sich zuvor so quasi angelegt hat. 1. Hyeri von Girl’s Day über Rechte und Pflichten aufklären, hat einen Boseog von RapMon bekommen 2. CL hat gemeldet, dass Dara vielleicht keine Golden Queenka mehr ist 3. Suzy verwarnen, weil sie sich zu auffällig verhält 4. Daehyun soll die Nacht bei A Pink verbracht haben, hat deren Leaderin Chorong gemeldet 5. (BTS besuchen, weil Suga ein Gespräch mit Gayoon führen will) 6. C.A.P aufsuchen, weil er keinen Boseog vergibt – verwarnen? 7. JR will sich über Subin beschweren Sie atmet tief durch und nickt ihm zu, um ihm damit wortlos mitzuteilen, dass sie bereit dafür ist. Er nickt und drückt auf die Klingel. „Ich rede, du siehst zu und versuchst es dir genau einzuprägen.“, sagt er und sie nickt mehrmals mit dem Kopf. Kurz darauf werden sie reingelassen und Taekwoon sowie Diana werden von Girl’s Days Leaderin Sojin zum Zimmer von Hyeri gebracht, die daraufhin ganz verschreckt zu ihnen sieht, da sie vor allem mit Leo nicht gerechnet hat und den regelrecht fürchtet, weil er so eine düstere Ausstrahlung hat. „Hallo.“, sagt er leise und zeigt auf ihr Bett. „Darf ich?“ Sie nickt hektisch und zuckt etwas zusammen. Dann wirft sie Diana einen Blick zu, die gerade hinter sich die Tür schließt und lieber dort stehen bleibt, als sich neben Taekwoon zu setzen. Irgendwas sagt ihr, dass sie seinen Gesichtsausdruck im Auge behalten muss, um von der Situation zu lernen… „Du hast einen Boseog von RapMon bekommen.“, sagt Taekwoon und Hyeri wendet ihm wieder den Blick zu. Nickt schüchtern und senkt den Blick etwas. Leo scheint nicht lange um den heißen Brei herumreden zu wollen und sagt direkt: „Wenn du das nicht möchtest, kannst du mir den jetzt geben.“ Sie zögert eine längere Zeit, schüttelt aber dann wortlos den Kopf. Taekwoon blinzelt einmal, ehe er meint: „Du musst ihn nicht behalten, nur weil er dein Erster ist.“ „Nein- ich- will das.“, stammelt sie mit gereizter Stimme und Taekwoon seufzt. „Nimmt er ihn dir ab und findest du danach keinen anderen Leader innerhalb von 30 Tagen, kommt einer von uns beiden hier wieder und macht dich zur Choboja.“ Als er das sagt, sieht Hyeri mit erschrockenem Blick zu Diana, senkt danach aber sofort wieder den Kopf. „Nein, ist schon okay.“, sagt sie nur knapp. Taekwoon nickt. „Behältst du ihn, musst du ihm immer zu Diensten sein, wenn er es von dir verlangt.“, sagt Leo und Diana wendet nun ihren Blick ab. Sie kann Hyeri nicht ansehen, wenn sie so etwas gesagt bekommt. Die war doch bis vor kurzem noch eine Golden, wenn sie sich nicht verhört hat. „Du darfst dich niemand anderem nähern, wenn er es nicht wünscht und musst dafür sorgen, dass du keine Krankheiten bekommst und dass verhütet wird. Will er keine Kondome nehmen, bist du dazu verpflichtet, selbst für eine Verhütung zu sorgen oder abzutreiben, wenn etwas daneben geht.“ Hyeri schluckt schwer und Diana schließt einen kurzen Moment lang gequält die Augen. Das darf doch nicht wahr sein, dass so etwas von einer Trägerin verlangt wird. Aber irgendein ungutes Gefühl sagt ihr, dass auch das ein besonderes Werk von ihrem guten Jiyong ist… „Er hat jederzeit die Möglichkeit, dir den Boseog zu nehmen.“, erklärt Taekwoon, „Bis dahin verschreibst du dich ihm aber als persönliches Eigentum, solange du ihn trägst.“ Einen Moment lang wartet er, dann wiederholt er seine vorherigen Worte: „Wenn du das nicht möchtest, kannst du mir seinen Boseog jetzt geben.“ Aber Hyeri fixiert nervös ihre Hände, scheint lange zu überlegen und schüttelt danach erneut den Kopf. „Okay.“, sagt Taekwoon und steht nun vom Bett auf. Er geht auf Diana zu und deutet ihr mit einem Nicken, dass sie die Tür öffnen soll. Gerade schließt Diana die Tür hinter sich, da steht Sojin bei ihnen beiden. „Sieh zu, dass sie Schmerzmittel nimmt.“, sagt er zu ihr und die Leaderin nickt wortlos. Danach verabschiedet er sich, genauso wie Diana und verlässt die Wohnung der Band schon wieder. Es ist, als wären sie nie dagewesen und obwohl sie bloß 10 Minuten dort drin verbracht haben, fühlt sich Diana, als hätte sie längst den halben Tag hinter sich, so anstrengend war das gerade für ihre armen Nerven. „Eins verstehe ich nicht.“, nuschelt Diana mit trockenem Hals und versucht einen dicken Kloß hinunter zu schlucken, der immer größer zu werden scheint. „Warum ist es Doojoon nicht einfach egal, dass du mit Babsi geschlafen hast. Warum macht er sie nicht einfach zur Black?“ „Weil ich ihr keinen Ring gegeben habe.“, sagt er daraufhin ruhig. Diana sieht ihn abwartend an. Es kommt aber keine weiter Antwort hierauf, stattdessen schweigt er. Also ergreift sie das Wort: „Das heißt, sie bedeutet dir was.“ Taekwoon nickt lediglich. Bedeuten ist ein Hilfsausdruck… Gedankenversunken nickt sie. Erneut denkt sie daran, dass Doojoon immer das Richtige macht, nur leider oft mit den falschen Mitteln. Seufzend schüttelt sie den Kopf. „Was ich auch nicht verstehe- Hyeri hat nicht glücklich gewirkt.“, sagt sie ernst und sieht ihn dabei an. Er dreht ihr den Kopf zu, sagt aber nichts. „Du hast sie zwar ganz toll erdrückend darüber aufgeklärt, was sie so als lebendiges Sextoy zu tun hat, aber du gehst nicht auf sie ein.“ „Es ist auch nicht meine Aufgabe, den Psychiater für sie alle zu spielen.“, erwidert Leo kühl, „Wenn sie das nicht will, hat sie die Möglichkeit, es zu sagen. Sie ist lange genug Teil der Szene, um sich darüber im Klaren zu sein, was kommt, wenn sie das nicht tut.“ „Ich meine ja nur.“ „Du kannst dich ja darin üben, wenn du das alles selbst machst.“, sagt er und runzelt die Stirn. „Aber du wirst schnell sehen, dass meine Methode besser funktioniert.“ Sie schiebt mürbe eine Lippe über die andere, hat das wohl schon zu oft bei ihrer Freundin gesehen, um das nun selbst schon zu tun und senkt den Blick. „Jetzt müssen wir zu CL, richtig?“, fragt sie und er nickt. Dieses Mal nehmen sie aber ein Taxi, weil die WG von 2ne1 beinahe am Stadtrand liegt. Sie werden sofort zu ihnen raufgelassen und als CL dann Diana erblickt, wirkt sie etwas getroffen, gibt aber ihr Bestes, das schnell zu überspielen. „Kommt rein.“, sagt sie und Taekwoon geht direkt durch den Flur und öffnet ohne zu klopfen eine Tür. Er scheint schon öfter hier gewesen zu sein, denkt sich Diana, die nun bestürzt zu CL sieht und von ihr gemustert wird. „Geh schon.“, sagt Chaerin im nächsten Augenblick und deutet dorthin, wo Leo entlang ist. „Ich habe mit niemandem geschlafen.“, erwidert Dara stur, als Diana zu ihr ins Zimmer kommt. Sie läuft mit verschränkten Armen hektisch in ihrem Zimmer auf und ab, wirft Diana einen sturen Blick zu und starrt daraufhin Leo wieder düster an. „Und ich hab schon oft genug gesagt, dass ich niemand anderen, als Jiyong will.“, speit sie plötzlich und Diana gefriert das Blut in den Adern. Damit wäre sie wohl an dem Punkt angelangt, an dem sie die wahren Gesichter der Leute kennenlernt, mit denen sie einige Monate zuvor noch Zeit verbracht hat. „Soll ich dich gleich zur Choboja machen?“, fragt Leo nur kühl und Diana klappt dabei der Mund auf. „Nein!“, quietscht Dara schrill und wirft die Hände in die Luft. „Schläfst du mit einem Choboja, wirst du selbst eine.“, sagt er ernst und mit eiskalter Stimme, „Da du also so groß dran bist, kann ich dich gleich zu einer machen, dann hast du es hinter dir und wirst von kaum mehr jemandem belästigt, mit ihm zu schlafen.“ „Ich will keine Choboja sein!“, giftet sie ihn an und beißt aggressiv die Zähne zusammen. „Dann sieh zu, dass du bald keine Golden Queenka mehr bist, sonst komme ich nochmal und mach dich zu einer.“, blafft er zurück, geht auf Diana zu und schiebt sie aus Daras Zimmer, „Du hast 2 Wochen.“ Als sie dabei an CL vorbeikommen, stellt sich diese ihm in den Weg und meint besorgt: „Bitte tu das nicht, sie weiß doch nicht, wovon sie redet.“ „Das weiß sie ganz genau.“, erwidert Taekwoon knapp und bedenkt die Leaderin nur mit einem kühlen Blick, „Ich hab das selbst oft genug beobachtet in letzter Zeit und es reicht.“ CL spricht gerade Doojoons Namen aus, da fällt er ihr sofort ins Wort: „Sei froh, dass ich statt ihm hier bin, Doojoon hätte ihr gleich den Titel genommen. Dara ist bereits vorgemerkt, weil sich immer mehr Leute über sie beschweren, dass sie einen Leader nach dem anderen abweist.“ „Sie ist nicht dazu verpflichtet, mit jemandem zu schlafen, wenn sie es nicht will.“, gibt CL gereizt zurück. „Aber dazu, sich von Chobojas fernzuhalten.“, knurrt Taekwoon drohend und CL verstummt. Er wiederholt sich: „Sandara hat 2 Wochen, bis die Meldung eingehen muss, dass sie mit jemandem geschlafen hat. Sonst komme ich wieder und dann wird sie eine Choboja. Bist du der Meinung, dass das unfair ist, kann ich sie gerne sofort zu einer machen. Ich lasse mir nicht von dieser Frau auf der Nase rumtanzen.“ „Diese Frau ist 6 Jahre älter als du!“, brüllt CL und sieht ihn schon im nächsten Moment ganz erschrocken an, weil ihr klar ist, dass sie trotz allem kein Recht dazu hat, ihm so zu kommen. Er sieht sie aus einem kühlen Blick heraus an, dreht sich dann um, schiebt Diana zur Seite, die nicht damit gerechnet hat und einen erschrockenen Laut von sich gibt und öffnet die Tür zu Daras Zimmer mit einem lauten Knall. „Bedank dich bei deiner Leaderin.“, faucht er sie kühl an, „Du bist mit sofortiger Wirkung eine Choboja, dir werden hiermit alle Rechte als vollwertiges Mitglied genommen.“ Gerade erst den ersten Satz hat er damit ausgesprochen, da fängt Dara schon hysterisch an, zu schluchzen. „Du wirst dich hiermit keinem im System anerkannten Idol mehr nähern, ausgenommen sind Elitekas, wenn du Probleme hast oder an einen von uns mit einem triftigen Grund herantreten willst.“ Immer lauter wird ihr Schluchzen und Diana sieht geschockt zu CL, die sich selbst gerade nicht rührt und zu Eis erstarrt zu sein scheint. „Ich werde dafür sorgen, dass die Useon auf dich angesetzt wird.“, meint er nun knapp, „Bekomme ich mit, dass du dich GD näherst, wird in Zukunft deine Leaderin zur Verantwortung gezogen.“ Mit den Worten wendet er sich schließlich CL zu, die ihn aus glasigen Augen anstarrt. „Du erhältst hiermit deine erste Verwarnung.“, kommt er nun zu ihr, „Ich werde Doojoon Bescheid geben, dass ich in Zukunft alle Angelegenheiten mit 2ne1 regeln werde und ich dulde keinen einzigen Zwischenfall mehr. Ich schrecke nicht davor zurück, jede einzelne von euch zur Choboja zu machen, wenn ihr nicht schleunigst aufhört, euch wie die Königinnen der Welt zu benehmen.“ Damit hat es sich. Er schiebt sich an CL vorbei und geht, sagt kein Wort zu Diana und ist einfach weg. Die allerdings hat nun damit zu kämpfen, nicht selbst zu weinen anzufangen, nachdem sie Dara gehört hat, wie fertig die ist und nun auch noch CLs Gesichtsausdruck vor sich hat, wie schockiert die über die Situation ist. Wenn sie aus dem hier gerade etwas gelernt hat, dann einerseits, wie mächtig die Rolle eines Ersten Elites ist und andererseits, weshalb man ihm nicht blöd kommen sollte. Zermürbt und mit trockener Kehle macht sie sich auf den Weg, ihm zu folgen. Seine Laune ist im Keller, er starrt fuchsteufelswild aus dem Taxifenster, als sie zu ihrem nächsten Ziel fahren – dieses Mal die WG von miss A. Um Suzy zu verwarnen, weil sie sich auffällig verhält. Denk Diana zumindest. Sie wird eines Besseren belehrt, als sie erst einmal dort angekommen sind. „Öffne die Tür.“, sagt Taekwoon genervt, als sie im Gebäude, aber vor verschlossener Wohnungstür stehen. Diana wirft ihm einen vorsichtigen Blick zu, aber er ignoriert sie scheinbar in dem Moment vollkommen. Fluchend greift er zu seinem Handy und wählt eine Nummer. „Ja, Jung Taekwoon hier.“, beginnt er und spricht hier offenbar mit niemandem, den er besser kennt, da er sich mit vollem Namen vorstellt, „Ich stehe vor der Wohnung von miss A, sie lassen mich nicht rein. Kommen Sie rüber und machen Sie auf.“ Ohne sich zu verabschieden, legt er auf – und 15 Minuten später steht der Manager der Gruppe bei ihnen beiden. Diana fühlt sich momentan alles andere, als wohl in ihrer Haut. Diese Viertelstunde über haben die beiden kein einziges Wort miteinander gesprochen und wenn sie ehrlich ist, erinnert sie sich jetzt wieder daran, wie es sich ursprünglich für sie angefühlt hat, als sie vor Taekwoon den Schwanz eingezogen hat. Sie wusste ja schon immer, dass er etwas an sich hat, weshalb man sich besser vor ihm in Acht nimmt. Und diese Autorität kommt nicht von irgendwo… „Danke.“, sagt er trotz allem, als ihm der Mann die Wohnung aufschließt und geht in die WG rein. Diana hält den Atem an, als sie durch den Eingangsbereich direkt ins Wohnzimmer kommen und 3 Mädchen auf dem Sofa sitzen, der Kopf demütig gesenkt und völlig schuldbewusst. „Suzy hat uns verboten, die Tür zu öffnen.“, schnieft Jia, die ohnehin schon eine Choboja ist, da sie vor vielen Monaten den Boseog von Doojoon getragen hat. „Wo ist sie?“, fragt Taekwoon kühl. Min steht auf und zeigt zu einer Tür, die offenbar ins Badezimmer führt. Sie flüstert dabei etwas davon, dass sie die Tür verriegelt habe. Er gibt daraufhin ein dumpfes Knurren von sich und geht auf diese zu. „Weg von der Tür!“, brüllt er und holt im nächsten Moment schon zum Tritt aus. Sofort schlägt sich Diana die Hand auf den Mund und zuckt zusammen, als die Tür mit einem lauten Krach aufbricht und Suzy zu hören ist, wie sie daraufhin schrill aufkreischt. Im nächsten Moment kommt er schon aus dem Badezimmer mit ihr, schleift die Leaderin hinter sich her und zwingt sie dazu, sich auf das Sofa zu setzen. Sie verkriecht sich sofort auf dem Möbelstück und hält schützend die Arme über sich. Die anderen Mädchen beginnen nach und nach zu weinen. „Scheiße.“, flucht Taekwoon plötzlich und verlässt einen Moment lang das Wohnzimmer. Diana sieht ihm irritiert hinterher und weiß absolut nicht, was sie von der Situation eben halten soll. Doojoon schmunzelt das Mädchen neben sich an, als sie sich mit einem vom Eis verschmiertem Gesicht zu ihm dreht und mit der Zungenspitze nach dem Rest in der Waffel leckt, während sie hier am Tresen des Wohnamts stehen und darauf warten, den neu ausgestellten Meldezettel zu bekommen. Er hebt die Hand und wischt ihr mit dem Daumen über die Oberlippe und das Kinn, als er sein Handy in der Hosentasche vibrieren spürt. „Was gibt’s?“, fragt er, nachdem er einen kurzen Blick auf das Display geworfen hat. Diana hebt irritiert den Kopf, als Taekwoon zurück ins Wohnzimmer kommt. „Ich hab hier bei miss A zu tun und Diana kann ich nicht rüberschicken. Kannst du zu BTS, Suga will mit Gayoon sprechen und die will nicht mit ihm alleine sein.“, versucht sich Leo möglichst kurz zu halten. Er geht auf Suzy zu, schnappt ihre Hand und zieht sie etwas zu sich. Sie aber wimmert und versucht sich mit Händen und Füßen zu verteidigen, während Jia erschrocken quietscht, weil sie hierbei einen Tritt von ihrer Leaderin abbekommt. „Was ist da los bei dir?“, fragt Doojoon ernst und hält dabei inne, dem Mädchen neben sich auf den Kopf zu patten, während er den Blick abwendet und einen Stoß leerer Papierblätter vor sich fixiert. Babsi steckt die Zunge gerade in die Eiswaffel und dreht ihm mit einem fragenden Blick den Kopf zu, da er aber nicht reagiert, greift sie im nächsten Moment zum Ärmel seiner Jacke und will daran rütteln, aber er entzieht sich ihrem Griff und geht im nächsten Augenblick nach draußen. Irritiert sieht sie ihm hinterher, hat aber keine andere Wahl, als hier zu bleiben, da sie auf ihren Meldezettel warten muss. „Ich bin mir nicht sicher, das ist es ja.“, erwidert Taekwoon und zieht das Mädchen zu sich. Wieder versucht sie sich mit allen Mitteln aus seinem Griff zu befreien und fängt an, wie hysterisch zu schreien, als er sie auf die Beine zieht. Er lässt sie los und sie fällt zurück, stößt dabei Jia etwas, aber keine der beiden wird verletzt. „Wer war gestern bei ihr?!“, fragt Taekwoon nun an Mia gewandt, die ihn mit glasigen Augen mustert. Sie beißt sich unwohl auf die Unterlippe und wird von Fei in die Seite gestoßen, um bloß nichts zu sagen. „Was ist da los?“, wiederholt Doojoon noch einmal, als er vor dem Gebäude tief durchatmet. Hinter ihm kommt gerade Babsi aus dem Gebäude, zu der er sich dreht, um ihr damit zu sagen, dass er sie bemerkt hat und sie einen Moment warten soll. Sie bleibt hinter ihm stehen. Leo greift erneut nach Suzys Arm und sein Blick wird steinhart. „Sie wird geschlagen.“, sagt er knapp und hat den Blick direkt auf einen großen, schwarzen Fleck an Suzys Oberarm gerichtet, „Aber ich weiß noch nicht, von wem.“ Dianas Augen weiten sich, als ihr jetzt bewusst wird, was sie die ganze Zeit übersehen hat, seitdem sie hier sind. Schockiert starrt sie an Suzys Oberarm. Der dunkle Bluterguss ist riesengroß… „Ich komm rüber.“, sagt Doojoon knapp und legt auf. Er dreht sich zu Babsi um und atmet erneut tief durch. „Steig ein.“, bittet er sie angestrengt und schnallt sich im nächsten Moment schon an. Währenddessen schiebt sich auch Taekwoon das Handy in die Hosentasche zurück und dreht sich um zum Manager der Mädchen. „Sagen Sie alle Termine ab, die die Mädchen in dieser Woche haben. Offiziell hat Suzy hohes Fieber, verstanden?“ Der Mann nickt hektisch und stürmt im nächsten Moment auch schon aus der Wohnung. Diana fährt sich fahrig durch die Haare und weiß nicht, was sie groß dazu sagen soll, da ihr das im Moment gerade alles ein wenig zu viel wird. Doojoon, der über einige nicht so stark befahrene Seitenstraßen förmlich hergerast ist, steht innerhalb der nächsten paar Minuten schon vor der Eingangstür, die vom Manager sperrangelweit offengelassen wurde. Als er reinkommt, fällt sein Blick auf die Schuhe, die direkt im Eingangsbereich stehen. Ein wichtiger Punkt, an den Taekwoon nicht gedacht hat… Der versucht im Übrigen die ganze Zeit erfolglos etwas aus den Mädchen herauszubekommen, aber sie sind allesamt verschwiegen und keine wagt es, auch nur einen Ton von sich zu geben. Danach zuckt Diana erschrocken zusammen, als plötzlich Doojoon neben ihr auftaucht. „Bring die Mädchen raus.“, sagt er in einem ernsten Ton zu ihr, „Unten steht mein Wagen, steig in den ein und wähl dort die Nummer von Lee Hyunwoo. Du sieht ihn direkt in der Kurzwahlliste meiner Freisprecheinrichtung.“ Sie wüsste nicht, was sie sonst tun soll, also nickt sie nur. Irritiert von Doojoons Anweisung… Irritiert von dem Verhalten der Mädchen… Und vor allem irritiert von der Situation an sich. Hektisch deutet sie den Mädchen, dass sie ihr folgen sollen und fast schon panisch springen sie alle auf und laufen ihr hinterher. Jia ergreift gemeinsam mit Fei ihre Leaderin und bringt sie dazu, wenn in dem Moment auch widerwillig, die Wohnung zu verlassen. Als Diana mit ihnen im Eingangsbereich steht und den Mädchen abwesend dabei zusieht, wie sie sich alle nach der Reihe ihre Schuhe anziehen, fällt ihr auf, dass ein Paar Militärstiefel übrig bleibt. Irritiert sieht sie in die Wohnung hinein. Leo hat doch seine Schuhe nicht ausgezogen. Doojoon etwa? „Kommt schon.“, sagt sie nun noch hektischer und begibt sich mit den Mädchen nach unten, wo sie sofort ins Auto steigt. In der Zwischenzeit gibt Taekwoon, der nun versteht, dem anderen Koreaner ein stummes Zeichen durch ein Kopfnicken, das in Richtung des Badezimmers geht. Diana reißt die Autotür auf, setzt sich auf den Fahrersitz und versucht ihre Freundin zu ignorieren, die sie gerade energisch grinsend zuquasselt, dass gestern ihre Wohnung abgebrannt sei und sie vorerst bei Doojoon und Jo unterkommen kann, während sie die ihr aufgetragene Nummer zu wählen beginnt. „Hallo?“, ertönt nach nur 2 Mal Läuten die Stimme von Sungyeols Vater. „Ja, hallo.“, sagt Diana mit zittriger Stimme und bemerkt gar nicht, wie ihr plötzlich Tränen über das Gesicht fließen und Babsi ihr einen ganz besorgten Blick zuwirft. „Was ist passiert?“, tönt seine ruhige Stimme durch das Auto. „Ich- ich bin mir nicht sicher.“, erwidert Diana und atmet nun unter ruckartigen Atemstößen aus, wendet den Blick ab und fährt sich panisch mit der flachen Hand übers Gesicht. „Gib mir die Adresse, wir kommen gleich rüber.“, sagt er. Da Diana nun kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht und sie sich nicht in der Lage sieht, zu sprechen, wirft Babsi einen hektischen Blick in alle Richtungen, bis sie ein Adresschild auf dem Haus neben ihnen erblickt. Sie nennt dem Polizisten die Adresse, der daraufhin das Gespräch beendet. Babsi weiß nicht, warum sie so bitterlich weint, umarmt ihre Freundin aber. Sie sieht rüber zu den Mädchen, die draußen vor dem Auto stehen und erkennt dort die Gruppe miss A. Suzy hat den Blick verstört zum Boden gerichtet und beginnt plötzlich, am ganzen Körper zu zittern. Was um Himmels Willen ist da oben passiert?! „Wer ist es?“, flüstert Doojoon leise, doch Taekwoon schüttelt den Kopf. Er hat keine Ahnung, das hat er die ganze Zeit über aus ihr rauszukriegen versucht. Gerade will Doojoon etwas darüber verlieren, wie sie sich dem Badezimmer nähern sollten, da stapft auf einmal niemand geringeres, als Kim Hyunjoong aus dem Türrahmen. „Oh, hallo.“, meint er und sieht die beiden amüsiert an. Beide starren sie ihn an, als wäre gerade ein UFO vor ihnen gelandet. Dann dauert es nur wenige Sekunden, bis sie beide auf ihn zustürzen und ihn auf den Boden werfen. Taekwoon voran, greift sich seine Arme und Doojoon kniet sich mit vollem Gewicht auf seine Beine, damit er nicht wegkommt. So oder so, Hyunjoong hat nicht das Training und auch nicht die Kraft dazu, um es mit beiden aufzunehmen. Er bleibt ruhig und wehrt sich nicht. „Was hast du mit ihr gemacht?!“, ruft Taekwoon und reißt ihm beinahe schon schmerzhaft die Arme nach hinten, wodurch der Leader der Gruppe SS501 schmerzhaft keucht. „Nichts!“, erwidert er und keucht ein weiteres Mal. Taekwoon ist ein Meister darin, Leuten Schmerzen zuzufügen, ohne sie dabei überhaupt zu verletzen. „Red keinen Schwachsinn, ich hab die Verletzung an ihrem Arm gesehen!“, schreit er ihn an. „Wir haben es eben ein bisschen wilder getan, das ist alles!“, meint Hyunjoong, der trotz der eindeutigen Beweislage, die aktuell gegen ihn liegt, trotz allem seinen makaberen Humor zu behalten scheint. „Meine Freundin kann ich nicht so hart anpacken, die ist doch so zart.“ Erneut keucht er auf, dieses Mal lauter und schmerzverzerrter. Taekwoon drückt ihm nun zusätzlich seinen Fuß gegen die Wirbelsäule. „Hast du sie vergewaltigt?!“, brüllt er ihn an. „Nein, hab ich nicht!“, keucht Hyunjoong und dreht den Kopf, gibt einen aggressiven Schrei von sich und startet nun den ersten Versuch, sich von ihm loszureißen. Taekwoon ist aber zu stark für ihn. „Ich hab nichts verbrochen, jetzt lasst mich los, verdammt!“ „Deine Freundin hat ebenso Verletzungen an Armen und Beinen.“, kommt es nun von Doojoon, der ihr erst zuletzt beim Neujahrskonzert begegnet ist, als sie als Special Guest dabei war, da sie kein Idol ist, „Polizisten sind schon unterwegs hierher, du wirst denen erst einmal einiges zu sagen haben.“ Das stachelt ihn blöderweise nur auf. Hyunjoong gibt erneut einen lauten Schrei von sich, nimmt all seine Kraft zusammen und reißt Doojoon seine Beine weg. Er tritt wild um sich, dreht sich mit ihm, trifft schließlich Taekwoon über sich im Gesicht, der daraufhin zur Seite kippt. Sofort nutzt er die Gelegenheit und stürmt davon – er hat keine Lust darauf, sich der Polizei zu stellen. „SCHEISSE!“, flucht Doojoon und stürzt sich im nächsten Moment in die Höhe, stürmt ihm hinterher. Leo hinter ihm wischt sich mit dem Handrücken über die Lippe und setzt als nächstes zum Sprint an. Babsi steht gerade draußen und versucht aus den Mädchen rauszubekommen, was denn oben passiert sei, da ertönt Doojoons Stimme durch den Flur des Gebäudes: „WEG WEG WEG!“ sie dreht irritiert den Kopf nach links, wo das Geschrei herkommt, da sprintet ein Koreaner, den sie schon öfter bei Seunghyun im Loft gesehen hat, an ihnen vorbei. „Das ist doch Hyunjoong…“, murmelt sie erstaunt. Ein guter Freund von Seunghyun! „WEG DA!“, schreit Doojoon nun und Jia springt quietschend zur Seite. Er folgt Hyunjoong die Straße hinunter und keine 2 Sekunden springt Leo mit einem riesen Satz über das Treppengeländer, das außen am Gebäude angebracht ist und sprintet den beiden hinterher. Weit kommt der Koreaner nicht, da von der anderen Seite bereits der Polizeiwagen zu ihnen kommt. Er stürzt sich seitlich in ein scheinbar leerstehendes Gebäude und wird dort von Taekwoon gepackt und zum Boden gerissen. Ein kurzer Kampf folgt, bei dem der Koreaner gekonnt jedem einzelnen Schlag ausweicht und seine Arme ergreift, ihn grob herumreißt und ihn an seinem Bauch nach unten presst. Dann stoßen auch schon Doojoon und Hyunwoon zu ihnen beiden. Mit offenem Mund starren die Mädchen dem Schauspiel eben hinterher, bis eine gute Viertelstunde später der Leader von SS501 in den Polizeiwagen verfrachtet wird und der Manager der Band zurückkommt, um die Mädchen wieder in die Wohnung zu bringen – er hat einen Arzt geholt, der sich um Suzy kümmern soll. Anschließend sitzen die 4 verbleibenden Personen in Doojoons Wagen. Er selbst am Steuer, Babsi neben ihm am Beifahrersitz, Diana hinter ihr und Taekwoon hinter ihm. Ein paar Minuten lang starrt er nichtssagend aus dem Fenster, bis er plötzlich ausholt und hart gegen sein Lenkrad schlägt. „VERDAMMT NOCHMAL!“, schreit er dabei und atmet tief durch. Taekwoon greift nach seinem Handy und inspiziert sein Gesicht durch die Vorderkamera davon, während sich Babsi vorsichtig zu ihm und Diana umdreht. Er streicht sich über Wange und Lippen, greift sich an die Nase, aber er hat keine ernsten Verletzungen, nur etwas Schmutz von Hyunjoongs Schuhsole, das ist alles. „Was ist passiert?“, fragt Babsi und sieht nun wieder zu Doojoon. Er schüttelt mit dem Kopf. „Ich wieß es nicht.“, sagt er und fixiert weiterhin düster sein Lenkrad, „Der Arzt ist gerade bei ihr und stellt erst einmal fest, was passiert ist, währenddessen warten wir hier.“ „Wir müssen mit Yongjoon reden.“, sagt Taekwoon und meint damit den CEO von KeyEast, dem Label, dem Hyunjoong unterstellt ist. Das hier nimmt Ausmaße an, denen die beiden nicht gewachsen sind – und wenn sich jemand so aufführt, muss der CEO selbst dafür sorgen, die Verantwortung für sein Idol zu tragen. Das kann den Elitekas nicht in die Schuhe geschoben werden; alleine schon deswegen nicht, weil solche Gewalttaten aus eigenen Stücken geschehen. So etwas wird immer an die CEOs gemeldet und nicht von ihnen selbst behandelt. SS501 selbst sind seit 4 Jahren im Hiatusstatus, was bedeutet, das sie keine Aktivitäten als Band haben, aber die Gruppe nie offiziell aufgelöst wurde. Das ist auch auf Unstimmigkeiten mit Hyunjoong zurückzuführen. Schließlich klopft der Arzt an die Fensterscheibe von Doojoons Wagen, die dieser sogleich runterlässt. Durch den Vertrag der Idols geregelte Klauseln sind gewisse Ärzte und auch manche Polizisten, wie etwa Sungyeols Vater, von ihrer Schweigepflicht gegenüber von Elitekas entbunden, was bedeutet, dass er Doojoon sogar darüber aufklären muss, was geschehen ist. „Es war keine Vergewaltigung, aber Geschlechtsverkehr hat stattgefunden.“, sagt der Arzt zu Doojoon, „Sie hat keine ernsten Verletzungen davon getragen, nur oberflächliche Blutergüsse.“ Doojoon nickt und startet anschließend den Wagen, nachdem er den Arzt verabschiedet hat. Er atmet tief durch und sieht zu Taekwoon in den Rückspiegel. „Wohin?“ „Zu… A Pink.“, sagt der und sieht nach links aus dem Fenster raus. BEASTs Leader nickt und dreht das Lenkrad, um loszufahren. Diana schnallt sich eben an. „Was passiert jetzt?“, fragt nun Babsi, die schließlich nur einen kleinen Teil der ganzen Geschichte hier mitbekommen hat. „Da es sich bei beiden um Idols handelt, wird es wohl von beiden Labels unter den Tisch gekehrt werden.“, sagt Leo abwesend, der Blick nach wie vor nach draußen gerichtet, „Die Polizei und auch Ärzte sind zu gewissen Teilen in das System verwickelt, weil es solche Vorfälle immer Mal wieder gibt.“ „Das muss doch eine Strafe zur Folge haben!“, meint Diana erschüttert. „Nicht, wenn keiner der CEOs Anzeige erstatten will.“, sagt Taekwoon nüchtern, „Erstattet JYP Anzeige, dann gesteht er damit vor Fans ein, dass Suzy was mit Hyunjoong hatte. Erstattet Yongjoon Anzeige, läuft es auf dasselbe hinaus und sein Label steht nicht gut da, weil er die eigenen Leute vor Gericht bringt.“ Er dreht den Kopf zu dem Mädchen neben sich. „So oder so, sie werden es eben deswegen unter den Tisch kehren.“ Fassungslos schüttelt Diana den Kopf. „Es ist nicht das erste Mal, dass der Kerl auffällig ist. Er ist schon einige Male von uns verwarnt worden, ihn zum Choboja zu machen, bringt nichts. Bei ihm fehlt ohnehin jeglicher Sinn für das System. Für normal ist es selbstwirkend, wenn jemand ganz unten steht, dann machen die restlichen Idols den Rest für uns. Aber bei ihm hilft das nichts, er wird nur gewalttätig bleiben und gehört eigentlich völlig aus der Szene raus.“, sagt Leo nun, „Der CEO ignoriert unsere Anforderungen bloß bisher immer, wenn wir auf ihn zu sprechen kommen.“ „Yongjoon kann sich warm anziehen, wenn ich ihn am Tisch sitzen habe.“, knurrt Doojoon im nächsten Augenblick und wählt über seine Freisprecheinrichtung Yongguks Nummer. Nachdem Taekwoon hier mit Diana unterwegs ist, muss er es sein, der den administrativen Bereich gewählt hat. „Ja?“, hebt B.A.Ps Leader im nächsten Moment von seinem Telefon ab. „Ich bin’s.“, sagt Doojoon knapp und wartet auf keine Antwort, „Ich will Yongjoon, den CEO von KeyEast zusammen mit JYP gleich morgen sprechen. Hat einer der beiden keine Zeit, muss er sie einrichtgen.“ „Verstehe, ich ruf gleich Mal an.“, sagt Yongguk und beendet das Gespräch. Diana wirft Taekwoon einen ernsten Blick zu und sieht dann nach vorne zu Doojoon, der soeben den Wagen anhält. „Wir sind da.“, sagt er knapp und sieht durch den Rückspiegel zu Leo. Der nickt und schnallt nun den Sicherheitsgurt von sich los, steigt danach aus dem Wagen. Diana tut es ihm gleich. „Soll ich hier warten?“, fragt Doojoon durch das geöffnete Wagenfenster und Taekwoon wirft ihm lediglich einen kurzen Blick zu, ehe er sich zum Gebäude dreht und auf die Klingel drückt. Er fasst das einfach als Bejahung auf und bleibt vor dem Gebäude stehen, klopft mit den Fingerspitzen gegen das Lenkrad und sieht zu Babsi, die sich soeben an seinem Radio zu schaffen macht. Kurz darauf sieht sich Diana in der Wohnung von A Pink und geht noch einmal ihre gedankliche Liste durch. 1. Hyeri von Girl’s Day über Rechte und Pflichten aufklären, hat einen Boseog von RapMon bekommen 2. CL hat gemeldet, dass Dara vielleicht keine Golden Queenka mehr ist 3. Suzy verwarnen, weil sie sich zu auffällig verhält 4. Daehyun soll die Nacht bei A Pink verbracht haben, hat deren Leaderin Chorong gemeldet 5. (BTS besuchen, weil Suga ein Gespräch mit Gayoon führen will) 6. C.A.P aufsuchen, weil er keinen Boseog vergibt – verwarnen? 7. JR will sich über Subin beschweren „Wo ist sie?“, fragt Taekwoon gerade eben Chorong und klingt dabei etwas ermüdet. Diana wirft einen Blick über die anwesenden beiden Mädchen – Eunji und Naeun. Beide kennt sie, Naeun hat doch jüngst einen Skandal hinter sich. Da wird ihr klar, dass das mit Leo durchaus etwas auf sich hat. Denn seitdem er sie das erste Mal hatte, sieht sie das Mädchen immer wieder von irgendwelchen Typen umringt. Jüngst erst Chunji von Teen Top… „Hier drüben.“, sagt Chorong und deutet auf Eunji, die mutig ein- und ausatmet. Taekwoon nickt und dreht sich zu ihr. „Stimmt es?“, fragt er nur und sie nickt schnell. „Ist er noch hier?“ Sie schüttelt den Kopf. Er atmtet tief durch und nickt dabei. „Habt ihr verhütet?“, fragt er und Diana starrt ihn erneut etwas erstaunt an, erkennt aber den roten Faden, der hier durchgezogen wird. „Wir haben… ein Kondom benutzt.“, sagt Eunji schüchtern und bekommt dabei einen roten Kopf. Leo nickt nur und sagt: „Okay.“ Jetzt wird Diana auch klar, warum Doojoon danach gefragt hat, ob er unten warten soll – das war’s nämlich schon. Sie verabschieden sich von den Mädchen und machen sich auf den Weg nach unten. Diana kann einfach nicht anders, als ihn danach zu fragen: „Sag Mal, warst du bei Babsi auch so kühl?“ Er wirft ihr einen erstaunten Blick zu, was äußerst selten für ihn zu. „Nein-ich… glaube nicht…“, gibt er ein wenig unschlüssig zu und richtet die Augen danach auf die Aufzugstüren, die sich schon im nächsten Moment vor ihnen beiden öffnen. Nachdem sie wieder im Wagen sitzen und Taekwoon fasziniert dem Mädchen schräg vor ihm dabei zusieht, wie sie energisch auf dem Radio herumdrückt und ihr kein Song gut genug zu sein scheint, lenkt Doojoon auf eine stark befahrene Hauptstraße. Taekwoon mustert ihre kleinen Hände und die kurzen Finger, die einmal mehr auf den WeiterButton pressen, als ein Song von 4minute zu spielen anfängt. Schließlich scheint es Doojoon zu blöd zu werden und er greift nach ihrer Hand, um sie vom Radio wegzudrücken. Schwer schluckend wendet er nun den Blick ab. Es tut verdammt weh, zu sehen, wie sie jemand anderes berührt… „Du musst Yongguk eine Nachricht schreiben.“, meint er mit trockener Kehle und wirft Diana einen kurzen Blick zu, bei dem er sich sicher ist, dass sie bemerkt, dass er verletzt ist. Sie blinzelt ihn verblüfft an, nickt aber im nächsten Moment. „Hyeri ist keine Golden Queenka mehr, trägt Namjoons Boseog seit 30.01.2014-“, sagt er ihr an, als sie eine Mail an Yongguk anfängt, „Chaerin hat eine erste Verwarnung, Sandara ist eine Choboja.“ Als er das sagt, wirft Diana dem Fahrer einen kurzen, abschätzenden Blick zu, da sie sich fragt, wie er darauf reagiert. Er scheint aber völlig gelassen. Hat er es überhaupt gehört? „Eunji ist auch keine Golden Queenka mehr.“ „Ereignisreicher Tag.“, kommentiert schließlich Doojoon vor ihm. Taekwoon dreht den Kopf zu ihm, funkelt ihn durch den Rückspiegel an. In dem Augenblick lässt der Leader die Hand des Mädchens los und greift mit rechts nach dem Lenkrad, stemmt die linke Hand am Fenster neben sich ab und räuspert sich. „Was 2ne1 betrifft… ich will die haben.“, sagt er jetzt ernst. „Erst Infinite und jetzt 2ne1.“, murmelt Doojoon nüchtern, „Muss ich mir Sorgen machen?“ „Nein.“, erwidert Taekwoon und richtet den Blick aus dem Fenster neben sich. Diana wirft ihm einen besorgten Blick zu. Danach halten sie schon wieder. Wortlos steigt er aus dem Auto, während Diana dem Leader einen betrübten Blick zuwirft. „Danke fürs Fahren.“, sagt sie und steigt danach aus. Doojoon nickt ihr bloß zu, setzt den Wagen in Bewegung, sobald sie neben Taekwoon auf dem Bürgersteig steht. „Was genau machen wir hier jetzt?“, fragt Diana und Taekwoon schüttelt den Kopf. „Du gar nichts, das hier gehört zu meinen eigenen Aufgaben.“, sagt er und schmunzelt mürbe. Als Diana seinem Blick folgt, erkennt sie Gayoon, die sie verblüfft mustert. Nichts desto trotz nickt sie Diana freundlich zu, weil sie dennoch über ihr steht. Auch, wenn sie gerne so einige Fragen darüber stellen möchte, was sie denn hier macht und dergleichen – Gayoon hat nicht das Recht dazu und weiß, wo ihr Platz ist. Taekwoon gibt eine vielsagende Gestik mit seiner Hand von sich und deutet ihr, dass sie ruhig vorgehen soll. Gayoon nickt und hält ihm die Eingangstür auf – sie hat ihn schon bei RapMon und Suga angekündigt. Oben in der WG von BTS angekommen sitzen RapMon und Suga bereits an deren Esstisch, während Diana nun unschlüssig herumsteht. Taekwoon dreht sich zu ihr und sieht sich einen Moment lang fast hilflos um. „Setz dich… einfach wo hin.“, sagt er und kehrt ihr danach den Rücken zu. Er schlendert zu Gayoon, setzt sich neben sie und damit gegenüber von RapMon. „Gut, dann leg los.“, sagt diese nun zu Suga, der daraufhin nickt. „Ich will kein Kingka mehr sein.“, sagt er kurz und knapp, warum er Gayoon überhaupt hier her bestellt hat und blinzelt sie danach erwartungsvoll an. Sie aber schüttelt nun den Kopf etwas. „Und ich hab dir schon mehrere Male gesagt, dass wir mit dir ein wichtiges Mitglied in dieser Gruppe haben.“, erwidert sie und neigt ihren Kopf etwas nach links. „Da du mir aber deinen Wunsch immer öfter äußerst, habe ich heute den Gyoche hergebeten, der sich dein Anliegen nun selbst anhören soll.“ Suga blinzelt sie erst etwas unschlüssig an, dann wendet er den Blick zu Taekwoon, den er nun doch etwas eingeschüchtert anstarrt. RapMon bemerkt das und unterdrückt ein amüsiertes Schmunzeln. „Warum willst du ihn ablegen?“, fragt Taekwoon ihn im nächsten Moment. „Weil ich nicht… der Hampelmann der Leaderinnen bin…“ nuschelt Yoongi nun und dabei leiser und leiser. „Du bist nicht der Hampelmann der Leaderinnen, sondern ein Kingka.“, erwidert Leo daraufhin und lehnt sich in seinem Stuhl etwas zurück, um es sich gemütlicher zu machen. „Aber das System ist der totale Witz.“, entgegnet Yoongi etwas schroff. „Wenn jemand aktiv dabei mitwirken kann, etwas daran zu ändern, dann du.“, antwortet Leo, „Kingkas sind schließlich ein wichtiger Teil in unserer Hierarchie und mit euch steht und fällt das Konzept.“ Der Rapper blinzelt ihn unschlüssig an, als er das sagt und schluckt schwer. „Letztens ist Serri von Dal Shabet bei mir gestanden. Sie wollte mich zu ihrer Bedienung degradieren, weil ich ein Kingka bin.“, beschwert er sich nun ausdrucksstark. Dabei neigt der Leader nun den Kopf zur Seite und meint: „So soll das nicht laufen, aber ja, das kann auch vorkommen. Manchmal wollen sie keinen fürs Bett, sondern einfach jemandem, der ihnen einen Freund mimt.“ „Sowas will ich aber nicht.“, erwidert Suga stur und sieht ihn düster an. Leo betrachtet ihn einen Moment lang. „Was willst du dann?“ „Kein Kingka mehr sein.“, erwidert Yoongi stur, „Ich will ganz normal sein, wie Jin oder Jungkook. Meine Zeit mit irgendwelchem Blödsinn vertreiben und mich dabei nicht wie der Ritter in goldener Rüstung fühlen, nur weil ein Mädchen mit einem Boseog an mir vorbeiläuft.“ „Sieh Mal-“, meint Taekwoon und atmet dabei angestrengt aus, „Ein Kingka ist nicht das Spielzeug einer Leaderin, er gibt den Ton vor, wenn er es ganz geschickt macht. Du bist derjenige, der die Oberhand über sie behält, der ihr zeigt, dass sie dich will und niemand anderen. Warum glaubst du, wird ein Kingka nicht zu einem Choboja, wenn die Beziehung zu einem Leader erst einmal vorbei ist?“ Er betrachtet ihn mit gerunzelter Stirn, während Suga tatsächlich zu überlegen scheint. Dann zuckt er kleinlaut mit seinen Schultern und sieht ihn vorsichtig an. „Weil wir für die Kingkas nur jene auswählen, die auch was davon verstehen, ein Mädchen zu verführen.“ Suga blinzelt ihn fasziniert an. „Ein Leader ist schnell zufriedengestellt, in 80% aller Fälle reicht ein Mädchen, mit dem er schnell Spaß haben kann und etwas, das seinen Jagdtrieb dafür stillt. Mädchen wollen oft Liebe, Zuneigung, den perfekten Romantiker, der gut im Bett ist und toll aussieht.“ Leo schüttelt dezent den Kopf. „Wenn man sich nur an Idols halten soll und dann vor einem Meer an gutaussehenden Jungs steht, für wen entscheidet man sich dann, wenn es nicht ein paar ausgewählte Personen gibt, die so exklusiv sind, dass sich selbst die Leaderinnen um sie fechten?“ Jetzt öffnet der Rapper seinen Mund: „Schon, aber…“ „Kein Aber.“, erwidert Taekwoon ruhig und neigt erneut seinen Kopf. „Du gehörst zu einer exklusiven Gruppe an Personen, die sich nicht von Leaderinnen um den Finger wickeln lassen müssen.“ Ihm wird schnell klar, dass der Rapper längst angebissen hat. „Mach dir doch einen Spaß daraus und spiel mit ein paar unschuldigen Mädchen, üb an ihnen und versuch dich dann an den Leaderinnen. Wenn du dir ein paar der unerfahrenen Naivlinge rauspickst, werden immer mehr auf dich aufmerksam und können sich gar nicht genug die Finger nach dir lecken.“ Gayoon nickt nun zustimmend. „Taehyung wird auch ein Kingka, wenn er erst einmal den ersten Schritt dazu wagt und mit jemandem geschlafen hat.“, sagt sie nun und lächelt RapMon an. „Euer Leader muss ja ganz schön stolz darauf sein, gleich 3 Kingkas in seiner Gruppe zu haben.“ Namjoon schmunzelt. Nickt Gayoon freundlich zu und setzt ein überaus freundliches Gesicht auf. Als wüsste er nicht, dass sie hier gerade seinen Rapper mit den einfachsten Mitteln beeinflussen, ein Kingka zu bleiben. Bloß, weil er ein außergewöhnliches Gesicht hat und sie versuchen, eine geordnete Zahl von jedem Jahrgang dabei zu haben. Er beginnt an seinem schwarzen Ring zu drehen, den er seit 2 Tagen an seinem linken Zeigefinger dreht und dreht Taekwoon den Kopf zu. Der wirft ihm einen kurzen, nichtssagenden Blick zu und sieht zurück zu Suga. Leo ist ein harter Gegner. Er ist schwer einzuschätzen und unberechenbar. Was er wohl daran gefunden hat, sich selbst so ein naives Mädchen ins Bett zu holen, der er dann auf einmal keinen Ring gegeben hat? Das ist besser als jedes Kino… Schließlich nickt Yoongi und senkt den Blick. „Ihr habt Recht, ich… weiß auch nicht…“ Seufzend sieht er erst zu Gayoon, dann zu Leo. Verneigt sich etwas. „Tut mir Leid, dass ich euch die Zeit gestohlen habe. „Dafür sind wir doch da.“, erwidert Gayoon freundlich und schenkt ihm, sowie RapMon ein weiteres breites Lächeln, ehe sie gefolgt von Taekwoon und Diana nach einem kurzen Abschied deren WG verlässt. Unten auf dem Bürgersteig angekommen, atmet sie genervt aus. „Ist das zu fassen, er nervt mich heute schon zum 7ten Mal wegen so einem Unsinn!“ Erstaunt sieht Diana erst zu ihr, dann zu Leo, der nur gelassen mit den Schultern zuckt. „Was macht ihr denn jetzt? Ich hab nichts mehr zu tun, soll ich euch bei was helfen?“ „Ich zeig Diana, was ihre Aufgaben sind.“, sagt Taekwoon und deutet in deren Richtung. Gayoon nickt. „Was steht noch auf der Liste?“, fragt sie. Er wirft einen Blick schief nach oben in den Himmel, ehe er meint: „Teen Top und NU’EST.“ Wieder nickt sie, rollt dabei aber mit den Augen und gibt anschließend ein gequältes Seufzen von sich. „Das mit den innerkreislichen Beziehungen kann Doojoon doch kaum ernst meinen.“, sagt sie plötzlich, „Oh sag mir bitte, dass er das nicht ernst meint. Wir sind doch keine kleinen Kinder mehr und dieser Jaehyo ist ja furchtbar. Er denkt echt, dass er gut im Bett ist und hat bestimmt nur diesen 0815 Scheiß drauf.“ Taekwoon gibt ein amüsiertes Schnauben von sich und Diana senkt peinlich berührt den Kopf, als die Koreanerin neben ihr so zu reden beginnt. „Echt, ich hab keine Lust auf den Kinderkram.“, murmelt sie kopfschüttelnd. „Wenn die Probezeit der beiden neuen Leader vorbei ist, wird er das abschwächen.“, sagt Leo nun und Gayoon wirft ihm einen überraschten Blick zu, weil er das so einfach neben Diana sagt, nickt dann aber. „Und bis dahin?“, fragt sie und kommt ihm einen Schritt näher. „Er hat sicher nichts dagegen, wenn wir unter uns bleiben, ich aber nicht zu Jaehyo laufe.“ Wieder kommt ein amüsiertes Schnauben von ihm. Dann schüttelt er den Kopf. „Aktuell hab ich echt kein Bedürfnis danach, Gayoon.“ Sie schmunzelt und sieht dabei aus, wie eine schnurrende Katze, die ihre Lippen verzieht. „Macht nichts, sag einfach, wenn es Mal in Frage kommt.“, meint sie und streckt ihre Arme von sich, „Wie du weißt, hab ich ja keine großartigen Optionen.“ Diana würde am liebsten laut rufen, dass sie auch noch anwesend ist. Aber zum Glück sind sie schon bei der WG von Teen Top angekommen und während hier C.A.P verwarnt wird, weil er nie einen Boseog vergibt, bleibt Gayoon bei Diana im Eingangsbereich stehen und mustert sie neugierig. „Du weißt, dass du dir das eigentlich anhören solltest, was er zu ihm sagt.“, meint sie objektiv. „Ich hab nen harten Tag hinter mir.“, erwidert Diana nur und sieht sie dabei zermürbt an. „Verstehe.“, entgegnet Gayoon und zieht ihre Mundwinkel etwas nach unten, „Du kriegst das vorhin doch nicht in den falschen Hals, oder?“ Hier runzelt Diana verblüfft die Stirn. „Was, dass du mit ihm ins Bett willst oder dass du so hinterhältig bist?“ Sie möchte sie eigentlich auf die Zunge beißen, ihr das so direkt um die Ohren zu werfen, hält aber mit einer gewissen Überraschung, die ihr im Gesicht geschrieben steht, inne, als Gayoon breit zu grinsen anfängt und äußerst amüsiert darüber wirkt. „Hinterhältig ist das falsche Wort.“, sagt sie und schüttelt den Kopf etwas. „Als Mädchen hat man es nicht so leicht in der Szene. Du siehst doch, dass wir als totale Schlampen dargestellt werden.“ „Darum wirfst du dich also auch Taekwoon an den Hals, als wärst du eine. Verstehe.“, kann sich Diana ihre Meinung einfach nicht verkneifen. Erneut hat sie Angst, das Falsche gesagt zu haben, doch Gayoon findet das mehr als erfrischend. Endlich Mal jemand, der ihr ehrlich zum Gesicht steht und nicht vor ihr auf die Knie geht. „Taekwoon und ich hatten schonmal was miteinander.“, sagt sie verständnisvoll, da sie ganz genau weiß, wie das vorhin auf einen Außenstehenden wirken muss. „Einmal?“, fragt Diana nun doch etwas neugierig. „Manchmal.“, grinst Gayoon amüsiert, „Immer Mal wieder.“ „Seitdem du Eliteka bist, nehme ich an.“, sagt Diana. Gayoon nickt grinsend. Nicht schlecht. „Seit 2 Jahren, ja.“, bestätigt sie. „Wir Frauen mit Köpfchen sind umgeben von männlichen Schweinen, die ein weibliches Geschöpft nicht mehr zu schätzen wissen und nur mehr wandelnde Puppen in ihnen sehen, die für deren Spaß geschaffen sind.“ Sie seufzt fast etwas betrübt. „Wir von 4minute können fast von Glück reden, beim selben Entertainment wie BEAST zu sein, da haben wir zwar Konzepte für unsere Songs, die zum Teil sehr aufreizend sind, aber wir werden mit mehr Respekt behandelt, als zum Teil die Mädchen von Dal Shabet oder etwa 9Muses.“ Diana blinzelt sie verwundert an. Hätte sie von Anfang an genauer hingehört, wäre ihr vorher schon klar geworden, dass Gayoon gar nicht so dumm zu sein scheint und offenbar genau weiß, wovon sie da spricht. „Taekwoon und Doojoon sind ein paar der wenigen, die uns Frauen genau zu schätzen wissen und keine Sexobjekte in uns sehen.“, sagt Gayoon und wirkt sogar etwas verletzt dabei, „Vorausgesetzt natürlich, die Frau sieht sich selbst nicht so, dann hat sie selbst bei den beiden diesen Status.“ „Aha.“, erwidert Diana, weil sie nicht wüsste, was sie sonst sagen soll. „Naja, mag nicht immer so rüberkommen, denke ich.“, sagt Gayoon und wendet nun den Blick zu Leo, der in dem Moment zu ihnen beiden zu stoßen scheint. „Fertig.“, sagt er und wirft Gayoon einen kurzen Blick zu, sieht dann zu Diana. „Dann zum letzten Punkt auf der Tagesordnung…“, seufzt er schon etwas ermüdet von dem heutigen Tag und zeigt den Mädchen mit einer Geste, dass sie vor ihm rausgehen sollen. „Über wen beschwert sich JR denn diesmal?“, fragt Gayoon mit einem frechen Grinsen. „Subin.“, erwidert Leo. Gayoon gibt in dem Moment ein zynisches Lachen von sich. „Nicht zu fassen. Will er ernsthaft eine Golden anschwärzen, weil sie ihn nicht ranlassen will? Er hat doch den Ruf, nicht allzu sanft zu sein.“ Sie dreht Diana den Kopf zu. „Erinnerst du dich, was ich gerade eben noch über Dal Shabet gesagt habe?“ „Hör auf, ihr irgendwelche Flöhe ins Ohr zu setzen.“, erwidert Taekwoon nüchtern und wirft Gayoon einen kurzen Blick zu, die daraufhin unschuldig zu grinsen anfängt. „Ich mach doch gar nichts.“, grinst sie und streckt dabei frech die Zunge zwischen den Zähnen hervor. „Aber ich muss schon sagen, dass ich im Übrigen nicht allzu glücklich mit Jaehyo als Eliteka bin. Er hat sich anfangs einfach davon erwartet, damit noch mehr Weiber ins Bett zu kriegen und jetzt guckt er doof, weil Doojoon die Datesperre über uns verhängt hat.“ Taekwoon seufzt tief. „Glaub mir, ich bin selbst nicht ganz glücklich mit ihm. Sobald ich Sungyeol soweit habe, dass er den Posten des Eliteka annimmt, dann werfe ich Jaehyo dafür raus.“ Diana ist fasziniert darüber, dass er überhaupt so viel mit Gayoon spricht und beteiligt sich lieber bloß als stille Zuhörerin an dem Gespräch. „Das kann doch nicht schwer sein, er hängt doch seit Neuestem mit der Useon rum.“, meint Gayoon und Leo dreht ihr jetzt fasziniert den Kopf zu. „Wusstest du nicht?“ „Nein…“ „Beim Song Festival hab ich sie zusammen gesehen. Er hat ihr seine Nummer gegeben und sie haben beim Essen an einem gemeinsamen Tisch gesessen.“, erzählt sie ihm. Diana nickt. „Stimmt, das hab ich auch mitgekriegt.“ „Finde ich sowieso faszinierend.“, meint Gayoon nun, „Sungyeol hat sich nie groß daran beteiligt, eine der Bansongpas zu beschützen und jetzt taucht er auf einmal in der Nähe der Useon auf. Irgendwas führt der doch selbst im Schilde.“ Darauf antwortet er aber gar nichts, weil er noch immer so fasziniert von der Tatsache ist, dass sie überhaupt mit ihm Zeit verbringt. Noch etwas, das schmerzt. Nicht mehr alles zu wissen, was sie in ihrem Leben macht. Diana fragt sich währenddessen, was Gayoon wohl alles über Leo weiß – und ob sie wohl von Babsi weiß. „Ich weiß ja ehrlich gesagt nicht, was ich von Doojoons Wahl von der Useon halten soll.“, sagt sie und zieht nun ihre Lippen nachdenklich nach oben. „Glaubst du, der kann man trauen?“ „Ja.“, murmelt Leo nur knapp und Diana fragt sich, ob das nun die Verneinung auf ihre Frage ist, ob Gayoon von ihr und Taekwoon weiß. „Sie wirkt so verdammt naiv…“, fängt Gayoon an, laut zu denken, „Andererseits ist sie wirklich süß und passt gut zu ihm.“ Danach zuckt sie mit den Schultern. „Dass er sich immer solche sucht…“ Jetzt aber schüttelt sie ihren Kopf. „Wobei weder Jia, noch SungA oder Woori oder Hyorin so sind. Nein, dieses Mal hat er wohl echt Lust auf eine der Braven.“ „Gayoon…“, murmelt Taekwoon nun genervt. „Tschuldige.“, sagt sie und grinst ihn wieder an. Sie sind endlich bei einer Haltestelle für Taxis angekommen und es dauert gar nicht lange, bis eines da ist und sie rüber zur WG von NU’EST fahren können. „Nehmen wir die auch noch mit!“, ruft Babsi und greift gerade in einem Regal nach einer größeren, dunklen Flasche, die sie im nächsten Moment schon in den Einkaufswagen stellt. Doojoon runzelt nur die Stirn, als er ihr dabei zusieht und will lieber nicht nachfragen, warum sie darauf kommt, dass bei ihnen zu Hause ausgerechnet Sojasoße fehlt, aber schließlich kann man das immer brauchen – also lässt er sie einfach Mal. Genauso, wie er ihr dabei zusieht, wie sie sich offenbar durch die ganzen Ramen probieren möchte. Bei einer aber schüttelt er den Kopf, weil da nicht bloß zum Scherz Kimchi draufsteht. Er neigt den Kopf etwas zur Seite, als er ihr mit dem Einkaufswagen hinterher gondelt und sieht an einem der Schilder, dass es hier in die Spielzeugabteilung geht. Seufzend kurvt er hinter ihr her und sieht ihr dabei zu, wie sie sich an einem Plastiklichtschwert zu schaffen macht. „Sowas hat Junhyung schon zu Hause, das ist der totale Schwachsinn.“, meint er und nimmt ihr das Ding aus der Hand – nur um nach einem anderen zu greifen, das viel größer und stabiler wirkt. „Hier, das kann was.“, sagt er und hält ihr eins hin, wo ganz groß Yoda auf der Verpackung abgebildet ist. „Was will ich mit einem Yedischwert, wenn schon dann ein rotes.“, sagt sie und greift nach einem anderen, drückt auf den Einschaltknopf und dann fallen ihr schon fast die Augen aus dem Kopf. „Beweg es Mal.“, sagt er und schmunzelt schon, weil sie wohl gerade einen innerlichen Nerdgasmus durchlebt und als sie es tut, kommen schon surrende Lichtschwertgeräusche aus den Lautsprechern von dem Teil. Sie dreht ganz erstaunt den Kopf in seine Richtung und blinzelt ihn überschwänglich an. „Ich will das haben.“, sagt sie mit schwerer Stimme und legt es mit der größten Selbstverständlichkeit in den Einkaufswagen hinter ihnen. Doojoon grinst nur innerlich, er hat schon damit gerechnet, als er ihr das Ding gerade erst gezeigt hat. „Trotz allem sind wir hier, weil es Sachen gibt, die du brauchst.“, sagt er und dreht sich zu ihr um. Immerhin hat sie durch den Wohnungsbrand aktuell gar nichts. Um alles Nötige für sie zu kaufen, sind sie hier her. Ist ja schließlich bisher ein Männerhaushalt bei ihnen zu Hause gewesen. „Haarzeug, Make Up, Zahnbürste und Zahnpasta haben wir schon.“, sagt sie und hält schon das nächste Spielzeug um die Ecke in der Hand – ein Erbsenplüschtier, dessen Reisverschluss man öffnen und anschließend die 3 sich darin befindenden Erbsen rausnehmen kann, „Deo, Shampoo und Duschgel auch schon.“ Sie haben selbst schon Zeug dafür gekauft für wenn sie ihre Tage bekommt. Mann, war das peinlich mit ihm. Wobei ihm selbst das vollkommen egal ist, er hat eine große Schwester, die er stets wie seine kleine Schwester behandelt, weil sie nur um 1 Jahr älter ist, als er. Er geht rüber zu ihr, nimmt das Erbsenplüschtier aus dem Wagen und legt es an seinen Platz zurück, folgt ihr zu den Spielsachen für kleine Jungs, wo sie bei ein paar Gundams steht, deren Arme sie gerade munter in alle Richtungen verdreht. „Wie wäre es mit irgendwelchem Zeug, das du essen willst?“, fragt er mit gerunzelter Stirn, als sie ihm nun ein ganz furchtbar hässliches Hundeplüschtier vors Gesicht hält. Auch das greift er und stellt es an einen Platz, an dem er dessen Ursprung vermutet und sieht ihr dabei zu, wie sie dafür 2 andere in den Einkaufswagen legt. Seufzend gibt er auf, er weiß ja, wie viel solche Plüschtiere bei ihr zu Hause rumgelegen haben. Vermutlich wird sie die alle nicht mehr so schnell sehen. Dafür muss er sich jetzt mit einem violetten Nilpferd und einem äußerst kuscheligen Eisbären abfinden. „Ich weiß nicht, ob wir nicht noch was anderes von da drüben brauchen…“, murmelt sie plötzlich kleinlaut. „Was sollen wir denn brauchen?“, fragt er skeptisch, wo sie dieses Wort schon so dezidiert benutzt und greift nach den nächsten beiden Plüschtieren, damit die es nicht auch noch in den Einkaufswagen schaffen. Wenn sie schon mit 20 so Dinger einzieht, wird er bald darin schwimmen. So scharf ist er darauf dann auch nicht. „Naja…“, murmelt sie und kriegt plötzlich einen knallroten Kopf. Er bekommt einen innerlichen Lachanfall, als er zu verstehen beginnt, um was es gerade zu gehen scheint. „Hast du sowas etwa zu Hause gehabt?“, fragt er mit gerunzelter Stirn und kann seinen amüsierten Ausdruck im Gesicht nicht einfach abstellen. „Nein.“, antwortet sie knapp und drückt nun ein Robbenplüschtier an sich, das nicht einmal halb so groß wie ihre Hand ist, ihr aber gerade ein Gefühl der Ablenkung schenkt. „Du etwa…?“ „Ja.“, antwortet er amüsiert und muss sich ein Lachen verkneifen, als sie nun plötzlich beschäftigt wirken will und fleißig im nächsten Stofftierregal zu kramen beginnt. Plötzlich zieht sie scharf die Luft ein und zieht einen Pinguin mit einer blauen Fliege hervor, der ihr vom Boden weg bis zur Hüfte geht und auch dementsprechend ein Gewicht hat. Sie hält ihn stolz vor sich hoch und steckt den Kopf seitlich davon weg, noch immer gerötet von dem peinlichen Moment eben. Er starrt erst noch einen Moment lang das Teil mit offenem Mund an, als sie dann aber den Kopf seitlich davon zu ihm reckt, meint er sofort: „Dafür kommen die anderen 2 aus dem Wagen raus.“ Diana lässt gerade angestrengt die Tür hinter sich ins Schloss fallen und atmet tief aus. Was für ein Tag. Wirklich. Was für ein Tag. „Da bist du ja!“, ruft plötzlich Yoseob aus einem Raum, den sie als Küche vermutet und als sie seiner Stimme folgt, steht er auch genau dort. Er grinst sie an und winkt ihr mit dem Pfannenwender zu. Dongwoon neben ihm schenkt Diana einen wortlosen Gruß per Blick und sieht nun skeptisch in die Pfanne, die Yoseob vor sich her hält. „Hallo.“, sagt sie und lächelt Hyunseung eben an, der ihr mit einem leichten Schubs deutet, dass sie eben zur Seite soll, weil er rüber zur Küche will. Der deckt gerade eben den Tisch und als Diana sieht, dass Yoseob einen Pfannkuchen auf einen Teller vor sich schaufelt, fängt sie an zu lachen. „Ich dachte mir, ich koche heute was aus deinem Land, so als Einstandsgeschenk.“, sagt er und dann nimmt Dongwoon den Teller auch schon und stellt ihn auf den Tisch, wo bereits eine hungrige Meute auf ihr Essen wartet. „Hab ein wenig im Internet gelesen und ich glaub, die Dinger nennt man Palatschinken.“, sagt er und spricht das letzte Wort sowas von undeutsch aus, dass es mehr nach Pha-la-schinken klingt. „Ja.“, sagt sie und nennt ihm kichernd, wie man es richtig ausspricht und sieht den Jungs amüsiert dabei zu, wie sie allesamt keinen Plan davon haben, wie sie das essen sollen. „Schämt euch, Finger weg, es sind noch nicht alle da!“, ruft Yoseob und da klatscht auch schon Hyunseung dem Rapper auf die Finger. „Wer kommt denn noch?“, fragt Diana, die gerade bis auf Doojoon die gesamte Band zählt. „Doojoon.“, sagt Dongwoon, „Mit Anhang.“ Diana nickt. Wie gerufen klingelt es im nächsten Moment auch schon an der Tür. „Anhang heißt… Babsi?“, fragt Diana und weiß nicht genau, womit sie nun rechnen soll. Es stehen 2 Teller mehr am Tisch, als sie hier alle bereits sitzen. Hyunseung springt regelrecht von seinem Stuhl auf und geht rüber zur Gegensprechanlage, auf dessen Display er ein riesiges, plüschiges Etwas sieht und öffnet grinsend die Tür durch den Druckknopf. Er lässt ihnen die Wohnungstür förmlich sperrangelweit offen und springt rüber zu Yoseob, der gerade Puderzucker, flüssige Schokolade und einige verschiedene Marmeladen überall auf dem Tisch verteilt. „Ich hoffe, das ist richtig so.“, sagt er und stellt 2 Dosen voll Sprühsahne auf den Tisch, an jedem Ende eine. „Die Marmeladen haben wir extra im Laden für ausländische Speisen gekauft.“, sagt er und grinst breit. „War das totale Chaos, die alten Omas haben Dongwoon erkannt, weil der Idiot sich die Kapuze nicht ins Gesicht ziehen wollte.“ „Warum sollte ich.“, antwortet der nur und wirkt dabei äußerst monoton, weil er wie so oft auf seinem Handy herumdrückt. „Jetzt hör auf, ihr den Kopf zu verdrehen und leg das Ding weg.“, murrt Yoseob und setzt sich an den Tisch neben Diana. Die sieht mit gerunzelter Stirn zu Dongwoon, der ganz plötzlich fies zu schmunzeln beginnt. „Wer ist es diesmal?“, fragt Yoseob mit gerunzelter Stirn. „Oh mein Gott.“, meint Junhyung währenddessen, der gegenüber von Diana sitzt und einen perfekten Blick zur Tür hat. Diana ist zu abgelenkt von den anderen beiden, um zu bemerken, was er überhaupt meint. Kikwang aber, der neben Junhyung sitzt, grinst schon breit, als er Babsi mit einem riesigen Pinguinplüschtier zur Tür reinkommen sieht – allen anderen voran, die hinter ihr her schlendern. „Lizzy.“, erwidert in dem Moment Dongwoon und grinst schon wieder ganz verhohlen. „Wird Mal wieder Zeit für ein wenig Spaß, wie ich finde.“ Sein Kommentar wird nicht von Yoseob, sondern von Doojoon aufgefasst, der darauf erwidert: „Du meinst nach 4 Golden Queenkas wird’s Mal Zeit für Abwechslung?“ Er setzt sich auf den leeren Platz neben Yoseob, Babsi rennt in der Zwischenzeit Diana förmlich vom Stuhl mit dem riesengroßen Pinguin, den sie hier hoch – wenn auch mit Lift – geschleppt hat. „Der ist für dich!“, ruft sie gut gelaunt und setzt sich grinsend auf den Platz neben Dongwoon. Kikwang nimmt neben Diana Platz und Hyunseung setzt sich ans andere Tischende. Babsi Hyunseung Dongwoon Junhyung Esstisch Doojoon Yoseob Kikwang Diana „Wow.“, sagt Diana etwas erstaunt über die Größe des Stofftiers. Auch wenn es wahnsinnig süß ist. „Danke.“ Babsi grinst ausgelassen. „Ich hab auch so einen zu Hause.“, sagt sie und starrt nun verblüfft die Pfannkuchen an, die vor ihnen allen auf dem Tisch stehen. Während sie nun ebenfalls von Yoseob erzählt bekommt, dass er ein Einstandsessen für Diana haben wollte, versucht Dongwoon währenddessen seinen Leader über Lizzy auszuquetschen. „Du hast doch mit der gedreht.“, sagt er gerade. Doojoon erwidert darauf: „Ja und, das ist 4 Jahre her. Glaubst du, sie hat sich nicht verändert?“ „Kann sie gut küssen?“ „Woher soll ich das wissen?!“, fragt Doojoon mit gehobenen Augenbrauen, während sich die anderen nun langsam um das Essen zu kämpfen beginnen und die Jungs von Diana gezeigt bekommen, wie man das denn überhaupt isst. „Es war immer ein Löffel oder sonst was dazwischen.“ „Chhhhh.“, raunt Dongwoon und nimmt sich ein so ein rundes Teil Teig, beißt sofort davon ab, ohne es zu rollen oder sonst was. Yoseob rollt mit den Augen, sagt aber nichts darauf und tut, als ob nichts wäre. „Ich hoffe, die kann gut küssen. Ich hab grad n wenig die Nase voll von solchen Mädchen, die noch nie nen richtigen Schwa-“ „BABABABAAA!“, brüllt Yoseob dazwischen und fuchtelt hysterisch mit der linken Hand vor dem Gesicht des Maknae. Sie sind so gesehen nicht völlig unter sich, er sollte ein wenig aufpassen, wovon er spricht. Dongwoon scheint zu verstehen und dreht den Kopf in Babsis Richtung. Die sieht ihn fragend an, hat etwas Schokolade im Mundwinkel und kaut gerade ein großes Stück ihres gerollten Pfannkuchens, den sie mit der braunen Soße bestrichen hat. Sein falsches Schmunzeln wird breiter, als sie ihn nun auch noch anblinzelt, da hebt er die Hand und deutet auf seinen eigenen Mund. „Du hast das was.“, sagt er mit zuckersüßer Stimme und sieht ihr dabei zu, wie sie sich mit dem Handrücken über den Mund wischt. Zwar ist die Soße dadurch weg, aber es sieht alles andere, als ladylike aus. „Wie bezaubernd.“, haucht er und bekommt unter dem Tisch einen Tritt von Yoseob verpasst. Wenn Blicke töten könnten – Yoseob hätte den Jüngsten schon ein paar Mal damit tot umfallen lassen. Und das nicht nur heute. „Wie zum Teufel hat es jemand wie du überhaupt geschafft, Leo zu bezirzen?“, fragt Dongwoon jetzt und Yoseob schlägt sich die Hand an die Stirn, während nun selbst Hyunseung genervt ausatmet. „Ich-“ „Es geht keinen was an-“, giftet Diana nun dazwischen, „-was zwischen den beiden abgelaufen ist.“ „Was soll groß abgelaufen sein, Leo hat sie flachgelegt und sie kommt nicht damit klar, dass er nicht mehr von ihr will.“, erwidert Dongwoon ernüchtert darauf und fixiert Diana mit einem skeptischen Blick. Babsi pfeffert im nächsten Moment ihren nur halb aufgegessenen Pfannkuchen auf den Teller zurück. „Zeig doch wenigstens ein bisschen Gefühl.“, wirft Yoseob zermürbt ein, während Junhyung nun Doojoon einen vielsagenden Blick zuwirft und Kikwang Babsi mit seinem Blick fixiert. „Woher wisst ihr das überhaupt schon wieder?“, fragt Doojoon nun mit gerunzelter Stirn und sieht dabei mit einem ernüchterten Blick zu Junhyung. „Du hast doch von Schadensbegrenzung gesprochen.“, erwidert der daraufhin kühl. Doojoon seufzt. „Aber doch nicht unter den Jungs hier.“, sagt er knapp, „Ist vielleicht ganz gut, wenn sie alle darin eingeweiht sind.“ „Worin denn?“, fragt nun Hyunseung etwas erstaunt. Kikwang, der längst wegen seiner vorigen Beziehung mit Babsi Bescheid weiß, hält sich trotz allem zurück. Er kennt das Gesetz mit der Black, er hat nur noch nicht rausgefunden, warum Babsi hier so geschützt wird, wenn sie trotz allem das Paljji die ganze Zeit über hat. Der Leader der Gruppe, der sich langsam etwas in der Zwickmühle sieht, sollte wohl langsam wirklich mit der Sprache rausrücken. Er richtet sich etwas auf und setzt sich aufrecht auf seinem Stuhl hin, wirft erst dem Mädchen gegenüber von sich einen Blick zu und atmet tief durch. „Ich hab keinen Hunger mehr.“, sagt sie mürbe und wischt sich mit einer Serviette über Handrücken und Lippen, ehe sie vom Tisch aufsteht. „Ich geh spazieren oder so…“, nuschelt sie, als sie im nächsten Moment ganz lustlos zu ihren Schuhen wandert und sich die anzieht, kurz darauf aus dem Apartment der Jungs verschwindet und die anderen erst noch etwas vor den Kopf gestoßen zurücklässt. Kikwang ist der erste, der vom Tisch aufsteht und meint: „Ich geh ihr nach.“ Doojoon aber sagt sofort: „Bleib hier.“ „Warum?“, fragt Kikwang und deutet mit der Hand zur Tür, „Ich lauf ihr nicht nach, um sie von mir zu überzeugen, aber ich finde nicht, dass sie da jetzt alleine rumlaufen sollte, wenn ihr ständig auf ihr rumhackt wegen der Sache mit Leo.“ Diana kann sich im Entferntesten noch vorstellen, worauf er da anspricht, genau wie Junhyung, aber die anderen haben wahrlich keinen Plan davon, was er da meint. „Nachdem du sie ständig im Unklaren lässt, sollte ihr zumindest irgendwer erklären, was eine Black ist.“ „Glaubst du echt, ich verschweig ihr das zum Spaß?“, erwidert Doojoon jetzt, ohne ihn dabei anzusehen. Diana wendet dem Leader den Kopf zu und Kikwang setzt sich wieder hin. Er seufzt angestrengt, presst seine Lippen fest aufeinander und hebt dann auffordernd seine Hand. „Schieß los.“, sagt er, „Ich bin schon ganz gespannt auf deinen triftigen Grund.“ Kikwang mag so unscheinbar wie eine Schlange wirken, kann aber genauso scharf beißen, wie eine. „Es gibt einfach Dinge, die ihr Taekwoon selbst sagen muss.“, meint Doojoon. „Und wie stellst du dir das vor, wenn er sie ständig anschweigt und sie ihn nur anschreit, dass sie ihn hasst?“, fragt nun Junhyung und seine Antwort überrascht selbst Kikwang. Der wusste das ja nicht. Diana zieht in dem Moment traurig den Kopf ein. Alleine, wenn sie an Taekwoon denkt, wie niedergeschlagen er war… „Warum redet ihr überhaupt von der Black?“, fragt Yoseob nun, „Hara ist die aktuelle Black, wieso solltet ihr Babsi davon erzählen? Ist nicht so, dass sie-“ Er verstummt einen Moment, als er Junhyungs Gesicht sieht. „Oh…“, kommt dann von ihm, als ihn die Erkenntnis wie ein Schlag mitten im Gesicht trifft. „Ich hab ihr damals erzählt, dass er wahrscheinlich grade mit einer Stylistin schläft, damit sie mit ihm Schluss macht.“, sagt Doojoon im nächsten Moment. Er weiß schließlich, was er sagen muss, um die gewünschte Reaktion bei den meisten Leuten zu erhalten. Ist ja auch sein Job, zu wissen, wie er die Leute kontrollieren kann. Bei ein paar wenigen funktioniert das allerdings nicht ganz so gut – etwa bei Leo oder Diana... „Warum?“, fragt nun Yoseob etwas erschüttert. „Ich muss ehrlich sagen, ich dachte bis vor kurzem noch, dass du das wegen Kikwang gemacht hast, damit er dann mit ihr zusammenkommen kann.“ „Spielt sicher auch ein wenig mit.“, erwidert Doojoon daraufhin knapp, „Aber auch nur, weil mir von Anfang an klar war, dass ihr niemand so wehtun kann, wie Taekwoon.“ „Warum sollte ihr Taekwoon wehtun, er liebt sie.“, wirft Diana ein und Junhyung runzelt daraufhin die Stirn. „Das wird seine Eltern aber herzlich wenig interessieren.“, erwidert Dongwoon daraufhin knapp und zuckt belanglos mit seinen Schultern. Kikwang und Yoseob öffnen nun ihre Münder und Junhyung senkt den Blick zu seinem Teller. „Oh mein Gott.“, murmelt Yoseob nun entsetzt, während Hyunseung nur seinen Leader anstarrt, als wolle er ihm nicht glauben. Diana versteht nicht, was sie alle gerade so entsetzt und fragt deshalb, was sie alle auf einmal haben. „Dem Kerl blüht dasselbe wie mir.“, sagt Dongwoon im nächsten Moment und fixiert Diana dabei. „Und das wäre?“, meint sie auffordernd. „Er wird arrangiert.“, meint Kikwang mit belegter Stimme und selbst Doojoon senkt nun bedrückt den Blick zu seinem leeren Teller. „Arrangiert?“, fragt Diana, die in dem Moment die Bedeutung des Wortes noch nicht ganz verinnerlicht hat. Dann aber schießt es ihr und sie reißt entsetzt ihre Augen auf: „Wartet. Arrangiert wie… verheiratet?!“ „Ja.“, sagt nun Dongwoon trocken, „Allen Leuten, deren Familien ein wenig mehr Geld haben, geht es so, meistens geht es dabei, dass sie an die Kinder von irgendwelchen alten Freunden verheiratet werden.“ „Bei ihm ist es die Tochter vom Arbeitskollegen seines Vaters.“, sagt Doojoon nun mürbe, „Weil sie beide eine hoch angesehene Position in der Armee haben.“ „Die Leute vom Militär sind immer wahnsinnig konservativ und streng.“, sagt Dongwoon darauf wieder. „Erklärt, warum er so… steif ist…“, murmelt Yoseob nun erstaunt. „Naja, so steif ist er auch wieder nicht.“, erwidert Doojoon und sieht den Sänger dabei ernst an, „Es hat nur keine Zukunft mit den beiden, darum…“ „…machst du sie zu deiner Useon.“, meint nun Diana knapp. „Das ist doch nicht alles.“, erwidert Yoseob jetzt und sieht Diana kopfschüttelnd an, „Doojoons Gründe sind immer viel umfangreicher, als man anfangs erwartet. Ich hab ihn mal wieder unterschätzt, aber mir wird grade klar, was er vorhat.“ „Ach und was?“, entgegnet sie mit gerunzelter Stirn. Yoseob dreht seinem Leader den Kopf zu. „Nicht nur sie erinnert dich an Dahee, sondern das zwischen den beiden an das, was ihr hattet. Wie sie ihn ansieht, über ihn spricht. Die beiden lieben sich wirklich, das ist kein bloßes Verknallt sein mehr.“ Doojoon antwortet darauf nichts, er sieht den Sänger nur nüchtern an. „Du willst sie dazu bringen, sich in dich zu verlieben.“, trifft Yoseob genau ins Schwarze, „Warum weiß ich noch nicht so genau, entweder ist es wirklich, weil sie wie Dahee ist und du sie für dich haben willst, oder weil-“ „Ach bitte.“, erwidert Doojoon nun knapp und gibt ein kurzes, zynisches Schnauben von sich. „Wie soll mir das denn über Dahee hinweg helfen, wenn sie genau wie sie ist? Ich weiß, dass das genau die Worte waren, die ich gebraucht hab, um sie dazu zu bringen, von Taekwoon loszulassen.“ Diana klappt gerade der Mund auf. Wie berechnend ist der Typ eigentlich?! „Sag mir jetzt nicht, du willst ne Dahee 2.0, anstatt endlich über sie hinweg zu kommen!“, äußert sich Yoseob nun empört dazu. „Ich will über sie hinwegkommen.“ „Aber doch nicht so.“, meint nun Hyunseung und legt seinen Kopf in den Nacken. Dongwoon meint nun: „Es geht dir ernsthaft nur darum, dass sie dir leidtut.“ „Ja.“, meint Doojoon nach einem langen Zögern und fixiert nun Diana, weil er ihren intensiven Blick spürt. „Und wenn sie sich wirklich in dich verliebt?“, fragt Hyunseung nun etwas erdrückt, „Kickst du sie dann wie die anderen vor ihr? Das kannst du doch nicht machen.“ Doojoon schüttelt den Kopf etwas. „Wenn es so wäre, hätt ich das schon längst machen müssen.“, sagt er. Yoseob und auch Kikwang sehen den Leader nun mit einem ernsten Blick an, Junhyung äußert sich dazu nicht und betrachtet bloß den Stoß Pfannkuchen, während Dongwoon unbeirrt weiterisst und Hyunseung seinen Leader fassungslos anstarrt. Diana dämmert es langsam aber sicher. Ihre Freundin hat sich längst in Doojoon verknallt. Love Me Right „Der erste Monat im neuen Jahr ist rum und ich kann nicht aufhören, ständig an ihn zu denken.“, murmelt das Mädchen erdrückt und erhält von Woohyun nur einen matten Gesichtsausdruck als Antwort. Sie sitzen beide zusammen mit Sohyun und Changjo an einem Tisch, das Lokal hat freitags immer geschlossen. „Wenn du mit ihm zusammen sein willst, geh doch einfach zu ihm und sag es ihm.“, meint Jonghyun nun unbeirrt und zuckt dabei dezent mit den Schultern. „Aber er behauptet, dass ich nur ein One Night Stand war.“, erwidert sie verbissen darauf und bläst ihre Backen zur Gänze auf. Changjo rollt mit den Augen. „Das haben wir dir doch vorhin erklärt. Da geht es darum, dass du keine Black sein sollst und dass er nicht sicher wissen konnte, ob dir Doojoon nicht doch noch das Paljji nimmt.“ Trotz allem starrt sie ihn mit aufgeblasenen Backen an. „Was ist mit Doojoon, magst du den nicht?“, fragt Sohyun nun und Changjo neben ihr rollt schon wieder mit den Augen, seufzt dieses Mal sogar schon genervt dabei. Als ob es bei dem System jemals um Gefühle ging. „Doch schon, aber…“ Sie wird immer leiser, weil sie ihre Backen so sehr dabei aufgeblasen hat. „…nicht so.“ „Ich weiß ja auch nicht.“, wirft Woohyun nun seufzend ein und Changjo, der ihm gegenüber sitzt, hat einen perfekten Blick auf den Eingang des Restaurants. „Ist die Tür offen?“, fragt er Woohyun, ohne ihn dabei anzusehen, während er eine Dose Soda zwischen seinen Fingern herumdreht. „Ja, ihr seid ja durch die Eingangstür rein.“, antwortet der Sänger von Infinite, der mit Changjo kaum was anfangen kann, sich aber mit ihm Babsi zuliebe friedlich verhält. Die beiden geraten selbst bei Shows immer wieder aneinander, da Changjo genauso wie Sungyeol der klischeehafte Kingka ist. Im nächsten Moment ertönt die Klingel der Eingangstür und Woohyun dreht sich um. „Wir haben heute geschlo-“ Doch er verstummt, als er denjenigen, über den sie zuvor gesprochen haben, im Türrahmen des Lokals stehen sieht. Er hat Diana mitgebracht, die nun unschlüssig zu Babsi und Woohyun rüber sieht und sich zu Taekwoon umdreht. Babsi winkt den beiden schon und Sohyun fühlt sich nicht sehr wohl, da sie genau weiß, dass sie eigentlich nicht hier sein sollte, da sie nicht rechtfertigen kann, warum sie unter 2 Kingkas sitzt. „Was macht ihr denn hier?“, fragt Woohyun neugierig. Da kommentiert der Jüngste im Kreis auch schon: „Sie sind wegen mir hier.“ Woohyun dreht sich mit gerunzelter Stirn zum Maknae von Teen Top um und sieht ihm einen Moment lang in die Augen. Er erwidert nur ausdruckslos den Blick des Älteren und wendet dann seine Augen zu Diana, die gleich in der nächsten Sekunde auf den Tisch zugeht, an dem sie alle sitzen. Babsi blinzelt sie wortlos an, sieht ihr dabei zu, wie sie räuspernd einen Stuhl zum Tisch stellt und dreht dann den Kopf nach rechts, wo Taekwoon an der geschlossenen Tür gelehnt steht und Diana beobachtet. Einen ganz kurzen Moment lang wirft er stattdessen ihr einen Blick zu und es fühlt sich für sie an, als würde er damit einen fiesen Stromstoß durch ihren Körper jagen. „Nun, ich…“, stottert Diana und räuspert sich noch einmal. Als sie sich mit Leo auf den Weg hierher gemacht hat, war ihr nicht klar, dass sie gleich 3 Zeugen dabei hat, wie sie zum ersten Mal selbst ins kalte Wasser springen darf und sich an ihrem neuen Job versucht. „Ehm-“ Sie streicht sich ein paar Haare aus dem Gesicht und fragt sich, warum zum Teufel der Blick eines Koreaners, der so viel jünger als sie selbst ist, so intensiv sein kann, dass es ihr bis ins Knochenmark geht. Irgendwas hat dieser Changjo an sich, dass ihr nicht ganz wohl zumute ist, sobald er sie nur anschaut. Sie wirft einen hilfesuchenden Blick zu Taekwoon, doch der erwidert den ihren nur kalt. Klar, er kann hier keinen auf netten Typen machen, nachdem hier gleich 2 Kingkas auf einmal im Raum sitzen. Er muss seine Autorität vor denen bewahren, also hat sie nun den Salat, das sie es unbedingt heute schon alleine versuchen wollte. Aber sie will sich beweisen… „Nun, wir haben gemeldet bekommen, dass du einen Boseog trägst.“, sagt sie und sieht nun wieder Changjo an. „Ist auch schwer zu übersehen.“, erwidert der nur kühl, mit einem wahnsinnig ausdruckslosen Blick. Sie fühlt sich von der Antwort etwas vor den Kopf gestoßen und schluckt erstmal. Aber Leo hat ihr zuvor ja schon gesagt, dass die richtigen Kingkas, die welche mit Leib und Seele sind, ganz schön scharf schießen, weil sie oft mehr über das System wissen, als deren eigene Leader. Die wissen genau, wie weit sie sich aus dem Fenster lehnen dürfen und wem sie das Leben schwer machen dürfen, nur so rein zum Spaß. Da die Leaderinnen oft nicht so ernst hinter dem System stehen, wie die männlichen Gegenparts davon, sind die Kingkas ins Leben gerufen worden. Die sollen die Leaderinnen beeinflussen, stehen daher überhaupt erst so eng mit der Elite in Verbindung. Leo hat seine Lieblinge, was die Kingkas angeht. Welche, die einen besonderen Status bei ihm haben, weil sie ihre Aufgaben in äußerster Perfektion erledigen. Diana braucht gar nicht erst von ihm gesagt bekommen, dass Changjo ein solcher ist. Alleine an der Arroganz, die ihm an der Nasenspitze anzumerken ist, erkennt sie das schon. Eigentlich schockierend, dass er so viel Zeit mit Babsi verbringt. Hoffentlich nutzt er sie nicht aus… „Nun, ich bin hier, um dich zu fragen, ob das auch nach deinem Einverständnis geht.“, meint Diana und sieht mit verblüfftem Blick zu ihrer Freundin rüber, die gerade neugierig am Ohr des Koreaners zieht. „Ich kenn das Logo nicht.“, sagt sie und blinzelt Changjo verwundert an. „Hast du gar nicht erzählt, dass du jetzt nen Boseog hast.“ „Siehst du doch.“, erwidert er knapp und Woohyun schmunzelt nun amüsiert. „Von wem?“, will Babsi wissen. In dem Moment räuspert sich Diana. Sie hat ihre Hausaufgaben gemacht und zitiert: „Da jemand anwesend ist, der weder dem Elitekreis noch den Kingkas angehört, ist es nicht zu empfehlen-“ „Suzy von miss A.“ Changjo starrt Diana monoton an, während die ihn nun mit offenem Mund mustert. Was bildet sich der… Ruhig bleiben. Taekwoon hat sie gebeten, keinen langjährigen Kingka zu verärgern, denn Changjo ist nun fast 3 Jahren einer und ausgerechnet solche sind für das System wichtig. Sie sind der wichtigste Verbindungspunkt zwischen der Elite und den anderen, direkt nach der Useon. Sie presst fest ihre Lippen aufeinander und atmet tief durch. „Die hat doch RapMon erst letztens gehabt und die ist doch von Hyunjoong geschlagen worden.“, gibt Babsi von sich und Diana starrt ihre Freundin bestürzt an. Auch Changjo dreht ihr den Kopf zu, sagt aber nichts. „Jedenfalls…“, murmelt Diana nun, „Bist du damit einverstanden?“ „Ja.“ „Du weißt, was deine Rechte sind.“, geht sie nun trocken ihr Programm durch, „Du wirst nicht zum Choboja ernannt, weil du ja ein Kingka bist. Also kannst du die Bindung auch jederzeit von dir aus beenden. Es wird allerdings empfohlen, nicht zu viel Zeit mit anderen Mädchen zu verbringen, um deine… Leaderin nicht…“ Sie fängt an zu stottern, weil Babsi sie plötzlich so fixiert. „Ich kenne meine Rechte.“, erwidert Changjo daraufhin knapp, „Genauso wie ich meine Aufgaben kenne.“ Er starrt Diana so verdammt ruhig an, dass sie ganz nervös davon wird. „Warum glaubst du, habe ich sie erst dazu gebracht, mit ihren Boseog zu geben?“ Nun zeigt er seine erste Reaktion, denn er hebt skeptisch seine Augenbraue. Diana fühlt sich, als hätte man ihr einen Stein ins Gesicht geworfen. Taekwoon hat ihr im Herkommen noch etwas erzählt, das Junhyung außen vorgelassen hat. Er hat die Kingkas abgehandelt, als wären es simple Marionetten der Eliteka, dabei sind es mehr deren Gehilfen, da die Elite nicht überall ihre Finger im Spiel haben kann. Kingkas müssen nicht nur auf die Träger aufpassen, wobei es seltener männliche als weibliche Träger gibt und werden gelegentlich von der Elite auf eine gewisse Leaderin angesetzt, wenn sie vermehrt auffällt, um sie unter Kontrolle zu behalten. Als Kingka muss man also nicht nur ganz bestimmte Erfahrung haben, sondern auch noch Menschenkenntnis besitzen und Leute manipulieren können. Nochmal. Mit solchen Leuten hängt Babsi rum. „Na gut, dann…“, meint Diana und schluckt schwer. So gesehen war das hier ja sowieso nur pro forma. „Ich hätte gerne Tteokbokki.“, wirft nun plötzlich Taekwoon ein. Er hat nämlich nicht vor, hier so schnell wieder zu gehen. Diana soll sich dem stellen, einem Kingka ihre Autorität zu zeigen. Ihm ist bewusst, dass das nicht einfach von heute auf morgen geht, aber irgendwann muss sie damit einfach anfangen. Jo hockt auf dem Boden in Doojoons Zimmer und hält dessen Beine fest, während BEASTs Leader in einer stetig steigenden Geschwindigkeit Sit Ups macht. Selbst, da er ziemlich aus der Puste ist, führen die beiden ein Gespräch miteinander. „Warum zum Teufel redest du so einen Blödsinn?“, fragt Jo, da Doojoon im zuvor erzählt hat, was er zu den Jungs seiner Band am vorigen Tag gemeint hat. „Frag mich nicht.“, keucht Doojoon und schnappt stoßartig nach Luft, hält die Hände auf seinem Bauch zusammen und macht immer weiter. „Es nervt einfach, dass sie ständig von Dahee reden.“ „Ja aber jetzt glauben sie alle, dass du sie Leo wegnehmen willst.“, murrt Jo und setzt sein übliches Schmollen auf, das er immer im Gesicht hat, wenn ihm eine Situation ganz und gar nicht gefällt. Doojoon hält inne und sieht Jo mit schweren Atemstößen an. „Was soll ich denn sagen?“, fragt er und zieht nun seine Beine zu sich, dreht sich und setzt sich im Schneidersitz neben seinen Kumpel. Er wischt sich mit der flachen Hand über die Stirn, um den Schweiß weg zu reiben und meint: „Kikwang und Diana waren auch da. Soll ich da etwa sagen, dass mir egal ist, ob ihr Taekwoon das Herz bricht?“ Er zuckt mit den Schultern, stützt nun seine Hände an seinem Schoß ab und schüttelt den Kopf. „Ich mag sie ja wirklich.“ „Ja.“, schnaubt Jo empört, „Mittlerweile.“ Er dreht ihm den Kopf zu und schenkt ihm einen nüchternen Blick. „Ist doch egal.“, will er abwenden. Jo aber bleibt stur, denn zum ersten Mal seit langem öffnet sich Doojoon einem Gespräch, das schon längst überfällig ist. Darauf bedacht, bloß nicht Dahee zu erwähnen, meint er: „Ist es nicht. Du bist ganz und gar nicht so selbstlos, wie du dich immer gerne darstellst. Wenn sie hier schon wohnt, was ist sie für dich? Dein Spielzeug, eine Freundin…?“ „Sie ist nicht mein Spielzeug.“, zischt Doojoon zurück und verschränkt nun die Arme miteinander. Der Leader von 2AM kaut nun nachdenklich auf seiner Unterlippe. „Meinst du, sie verknallt sich wirklich in dich?“, fragt er ihn. Die Gesichtszüge seines angebissenen Gegenübers werden mit einem Mal weicher. Er scheint wirklich über die Frage nachzudenken. „Denke schon…“, murmelt er dann kleinlaut. Hier ist der Punkt, an dem sie nicht weiterreden brauchen. Denn Jo ist sich bewusst darüber, dass er mit ihr nur eine zweite Dahee für sich zu haben versucht. Es nützt nichts, ihm das vorzuhalten, er wird sich sowieso wieder nur verschließen und nichts davon hören wollen. Darauf muss er ganz alleine kommen, das kann ihm keiner abnehmen. Und dann ist er hoffentlich soweit, sie loszulassen… Es sei denn… „Du magst sie.“, platzt es plötzlich aus Jo heraus. Doojoon runzelt skeptisch die Stirn. „Sag ich ja.“, erwidert er. Hat er schließlich auch vorhin selbst gesagt. „Nein, ich meine wirklich mögen.“, sagt der andere und schüttelt energisch seinen Kopf. Doojoon sieht ihn ernst an, blinzelt ein paar Mal und wartet, was jetzt wohl kommt. „Du bist in sie verschossen.“ Jetzt fängt er an, zynisch zu lachen. Und genauso plötzlich, wie er damit angefangen hat, verstummt er auch wieder. „Niemals.“, gibt er nur knapp von sich. Auf den nüchternen Blick seines Freundes meint Doojoon lediglich: „Sieh sie dir an. Sie ist total tollpatschig.“ „Und du hilfst ihr immer wieder auf die Beine.“, erwidert Jo. „Sie singt wahnsinnig schief, wann immer sie sich daran versucht!“ „Und trotzdem lobst du sie dafür, dass sie sich Mühe gibt.“ „Weil ich nun mal die Leute loben soll, wenn sie ihr Bestes geben.“ „Ach, sind es jetzt schon 6 Typen und 1 Mädchen in BEAST?“, erwidert Jo skeptisch und Doojoon seufzt nur genervt. „Nenn mir einen guten Grund, warum sie nicht zu dir passt.“ „Sie ist tollpatschig.“, wirft Doojoon schon wieder ein. Dieses Mal liegt eine ganz andere Intention hinter den Worten und das weiß Jo auch. Dennoch hat er das perfekte Gegenargument dafür: „Na und, Dongwoon ist auch tollpatschig. Da kann sie sich mit ihm zusammentun und anschließend zusammen mit ihm heulen, wenn sie sich das Knie aufschlägt.“ Außerdem war Dahee auch verdammt tollpatschig und hat sich ständig wehgetan. „Sie ist schüchtern.“, sagt Doojoon. „Stimmt doch gar nicht.“, antwortet der andere, „Ich hab bisher nur erlebt, dass sie auf andere offen zugeht, sie war auch mir gegenüber nie schüchtern, wann immer sie zuvor hier war. Wenn sie nur dir gegenüber schüchtern ist, ist das nur ein weiteres Zeichen dafür, dass sie in dich verknallt ist.“ „Aber sie ist eine furchtbare Küsserin.“, nuschelt Doojoon kleinlaut. Stimmt nur zum Teil. „Dann lern es ihr doch!“, ruft Jo und wirft die Hände in die Luft. Hat er doch schon, darum stimmt das auch nur zum Teil! „Ja und-“ „NEIN.“, faucht Jo nun giftig, „Fang jetzt nicht an, zu jammern, weil sie im Bett vielleicht auch nicht die Granate schlechthin ist. Du kannst ihr auch das beibringen und dann ist es noch nicht sicher, dass sie immer so unbeholfen bleibt.“ „Darauf will ich doch gar nicht hinaus.“, verteidigt sich Doojoon, der nun selbst zu schmollen beginnt. „Aber sie ist total ungeschickt als Useon.“ „Ungeschickt und auch nicht.“, erwidert Jo, „Sie ist die perfekte Frau für die Rolle. Weil sie so ist, wie sie ist, geben sich ganz schön viele Leute mit ihr ab. Genau so wen brauchst du doch für den Job.“ Doojoon will sich nicht kampflos geschlagen geben. „Sie ist total aufgedreht, als wär sie als kleines Kind in ein Meer aus Zucker gefallen!“ Jo lacht nun heiser. „Und du bist kein Clown, wenn dir danach ist?“, stellt er ihm eine Gegenfrage. „Aber ich bin nicht so hyperaktiv dabei.“ „Das ist ihr Wesen.“, gibt Jo nüchtern zurück. „Du wolltest einen Grund, warum sie nicht zu mir passt.“ „Heißt es nicht, dass sich Gegensätze anziehen?!“ „SIE IST TOTAL ANSTRENGEND!“ „Wer ist anstrengend?“ Beide drehen sie hektisch den Kopf zur Seite, als sie eine unerwartete, weibliche Stimme neben sich hören. „Was machst du denn hier?“, fragt Jo ganz verblüfft, da er heute nicht mit Besuch gerechnet hat. Gain, die im Türrahmen steht, kaut nun etwas unschlüssig an ihrer Unterlippe herum und deutet mit der erhobenen Hand zur Eingangstür rüber. „Es war offen.“, sagt sie kleinlaut und spürt förmlich, dass sie zur falschen Zeit reingeplatzt ist. „Bbar bbar bbar~“ „Hör auf, den dämlichen Song zu singen und gib mir das da drüben.“, scheucht Woohyun das Mädchen durch die Küche, während Sohyun grinsend am Küchentresen hockt. Sie sieht dem Mädchen dabei zu, wie sie tänzelnd zum Gewürzregal rüber wackelt und dann dem Sänger den Salzstreuer in die Hand drückt. „Warum gehen die nicht einfach…“, murmelt der Sänger genervt und streut nun ein wenig zu viel davon auf den Reiskuchen, ignoriert das aber elegant. „Wahrscheinlich hat er Hunger.“, meint Babsi gelassen und lehnt sich nun neben Sohyun gegen den Tresen. „Ach so ein Blödsinn.“, meint Woohyun augenrollend und dreht sich zu ihr um. „Leo schult deine Freundin ein, er will sie vermutlich dazu zwingen, sich unter Kingkas aufzuhalten.“ „Warum soll er sie dazu zwingen müssen?“, fragt Babsi skeptisch. „Weil sich jeder unter Kingkas unwohl fühlt.“, erwidert Sohyun und sieht ihre Freundin dabei ernst an. „Bis auf dich und mich. Und allen Leadern, denn die sollen ja mit denen schlafen.“ „Wieso soll sie sich unwohl fühlen?“, fragt Babsi nun mit gehobener Augenbraue. „Changjo ist doch total nett. Woohyun auch und Sungyeol. Und-“ „Nein. Nein und nein.“, erwidert Sohyun und schüttelt bei jeder Verneinung den Kopf. „Hast du schonmal erlebt-“ Sie sieht zu Changjo. „Nichts für ungut.“ Und nun wieder zu Babsi. „-was für Arschlöcher die sein können, wenn sie keinen vor sich haben, der nicht nen Boseog oder nen Ring trägt?“ „Zu dir sind sie doch auch nett.“, meint Babsi und deutet auf Changjo, „Und er hat mich schon ertragen, da hab ich weder noch gehabt.“ Sohyun seufzt. Sie gibt sich geschlagen, geht ja auch gar nicht anders. „Ich versteh nur eins nicht-“, fängt Woohyun mit vollem Mund an zu reden und dreht sich dabei zu Babsi um, bedenkt sie mit einem skeptischen Blick. Sie sieht ihn fragend an, sagt aber nichts, da meint er: „Wenn ihr beide euch so nahe gestanden habt, dann kannst du doch einfach auf ihn zugehen und mit ihm reden.“ „Ja schon, aber…“, nuschelt sie kleinlaut und senkt den Kopf. Sohyun dreht neugierig das Gesicht zu ihr und Changjo blendet die Unterhaltung aus, weil er sich fragt, was das Gemälde vor ihm wohl für eine seltsame Bedeutung haben soll. „Doojoon…“ „Ach, pfeif doch auf den.“, murrt Woohyun stirnrunzelnd und die Koreanerin blickt neugierig von einer Person zur anderen. „Dass du die Useon bist, heißt nicht, dass du mit Doojoon was haben musst.“ „Aber er hat doch so eine Regelung, damit die Elite objektiv bleibt.“, drückt sie herum. Changjo lehnt lässig mit verschränkten Armen an dem Tresen und hat den Teil der Unterhaltung aufgeschnappt und dreht den Kopf zu ihr um. „Meinst du, er wäre Erster Elite, wenn er nicht objektiv sein könnte?“, fragt er sie mit monotoner Stimme und kratzt sich im nächsten Moment an der Stirn. Er sieht zu Woohyun, der ihm nun eine kleine Schale in die Hand drückt, in der eine kleine Gabel mit Reiskuchen drin ist. Eine andere davon hält er nun Babsi hin und schlägt ihr sofort auf die Finger, als sie davon probieren möchte. „Das ist nicht für dich.“, mahnt er und deutet beiden mit einer winkenden Handbewegung, dass sie aus der Küche verschwinden sollen. „Bringt das den beiden.“ „Ich nehme Wasser mit.“, sagt Sohyun und schnappt sich 2 der kleinen Wasserflaschen, die in einem großen Kühlschrank hier hinten gelagert werden. Sie lächelt Babsi breit an, als sie direkt vor ihr nach draußen in den Geschäftsraum tänzelt und den beiden Gästen die Getränke serviert. „Bitteschön, geht aufs Haus.“, sagt sie mit einem verspielten Knicks und lächelt Diana nun mindestens so breit, wie zuvor noch Babsi an. „Welches ist für wen?“, fragt Babsi nun, die gut 4 Schritte vor dem Tisch der beiden stehen bleibt und sich zu Woohyun umdreht, der nun den Tisch abräumt, an dem sie vorhin gesessen haben. Er zuckt nur mit den Schultern und da Changjo gerade seine Schale Diana förmlich hinknallt, hat sich die Frage nun wie von selbst beantwortet. Sie bekommt einen leichten Schubs in die Seite und wirft Sohyun einen zermürbten Blick zu. Babsi stellt die Schale Taekwoon hin und läuft rot an, als ihr im nächsten Moment klar wird, dass er sie direkt ansieht. Etwas verblüfft blinzelt sie ihn an, als würde sie damit rechnen, dass er irgendwas zu ihr sagt – es kommt aber nichts von ihm. Als er den Kopf abwendet und belanglos anfängt, seine Portion zu essen, dreht sie den Kopf zu Changjo, der ihren Blick nur mit gerunzelter Stirn erwidert. Auch die anderen beiden mustern sie verblüfft, da sie alle 3 zumindest davon ausgegangen sind, dass sie ihn ansprechen wird oder sonst etwas. Aber sie hat offenbar keine Ahnung, wie sie sich verhalten soll. Woohyun schüttelt ganz dezent den Kopf. Keine Ahnung von Männern, dieses Mädchen. Changjo räuspert sich und Diana dreht ihm den Kopf zu. Sie denkt, dass er ihr was sagen will und wartet nun gespannt darauf – Taekwoon hat ihr in den letzten paar Minuten, die sie beide alleine hatten, noch ein paar Tipps gegeben, mit Kingkas umzugehen. „Was macht ihr heute noch so?“, fragt er etwas holprig, weil er ja selbst nicht gerade derjenige ist, der gerne Smalltalk führt. Schon gar nicht über so bescheuerte Themen. „Naja, wir müssen noch zu einer neuen Band, die heißt Madtown, weil wir denen… noch…“ Sie zögert. Dürfen die das überhaupt wissen? Diana sieht zu Taekwoon, der unbeeindruckt weiterisst. Wenn er sie nicht einmal ansieht, wird sie niemals wissen, ob sie darüber reden darf. „Von Madtown hab ich schon gehört.“, erzählt Sohyun nun frei heraus und nickt vehement. Sie hat sich mittlerweile einen Stuhl organisiert, da das doch total seltsam ist, wenn sie alle um die beiden herum stehen. Woohyun sitzt neben ihr und sieht sie gerade an, nachdem sie schon zu reden beginnt. „Die haben ihr Debüt im Oktober.“ Jetzt nickt Woohyun. „Am 6ten Oktober.“, bestätigt er, „Hab schon ein bisschen was von deren Debütsong gehört, Hoya ist mit einem von denen in die Schule gegangen. Der hat ihm letztens geschrieben, dass er jetzt selbst in einer Band ist und ja…“ Er zuckt mit den Schultern. „Nicht so mein Fall.“ „Dann muss es gut sein!“, brüllt Babsi nun und bringt Diana wegen ihrem plötzlichen Ausruf dazu, etwas erschrocken zusammen zu zucken. „Der Song soll YOLO heißen.“, meint Woohyun und verdreht die Augen. Sohyun fängt an, herzlich darüber zu lachen, während sich Changjo nun eben ausklinkt und sich von hinten selbst etwas zu trinken holt. „Und was macht ihr dort?“, fragt nun Babsi, die sich neben Sohyun gesetzt hat und nun fleißig von ihr in die Seite gestoßen wird, um sich am Gespräch zu beteiligen. Wie hat es Sohyun vorhin noch genannt? Sie muss Interesse daran zeigen, was Taekwoon tut. Das wäre nicht die Aufgabe einer Useon und darum merkt er es daran bestimmt, dass sie etwas mit ihm zu tun haben möchte. Oder so ähnlich irgendwie… „Ehm-“ Gerade stapft Changjo zurück zu ihnen und setzt sich auf den vierten Stuhl, den Sohyun hergeschleppt hat. Der, der direkt zwischen Babsi und Woohyun noch freisteht. „Dem Leader seine Boseogs geben, die Kingkas darin einweihen, was sie zu tun haben.“, sagt er und trinkt an der Wasserflasche, als würde er hier auf keinen Fall von etwas sprechen, das er nicht wissen sollte. Diana starrt ihn verblüfft an. „Weil sie eine neue Band sind?“, fragt Babsi. „Vor jedem Debüt einer Band kriegen die Leute erst eine gewisse Zeit vorher die Einweisungen.“, sagt nun der andere Koreaner – Woohyun – und schenkt Babsi daraufhin ein mattes Schmunzeln. Sie als Useon sollte das wissen. Das macht keinen guten Eindruck auf Leo. „Oh.“, meint sie nun matt und nickt etwas. Changjo, der merkt, dass sie trotzdem noch keinen Plan hat, erklärt ihr nun: „Ein halbes Jahr nach dem Debüt der Band darf der Leader keinen Bansongpa haben, in der Zeit muss er beide Boseogs tragen, damit die restlichen Leute in der Szene wissen, wer der Leader der Gruppe ist.“ „Ohhh.“, sagt sie nun und nicht nun energischer. Sohyun lächelt sie wieder an, als sie ihr den Kopf zudreht und bevor sie fragen kann, ob sie das denn wusste, nickt die Koreanerin schon dezent. Taekwoon legt die Gabel in die Schale, als er fertig ist und dreht den Kopf zu den vieren neben sich, während Diana noch mit der Schärfe des Gerichts kämpft. Sie will das hier tapfer durchstehen, da sie sich nicht gleich auch noch den zweiten Kingka genervt stimmen möchte. Wobei ihr das nicht so schnell gelingen würde, aber sie hat keine Ahnung, wie sie Woohyun einschätzen soll. Noch dazu hat ihr Leo vorhin gesagt, dass jeder Kingka anders auf eine Person reagiert – abhängig davon, in welcher Position sie ihm gegenüber steht. Da sie eine Elite Leaderin auf Probezeit ist, werden ihr die meisten noch nicht so viel Respekt entgegen bringen, wie nach den 6 Monaten. Immerhin haben die so einige solcher kommen und gehen sehen. „Ich würd jetzt gerne Mario 3D World spielen.“, murmelt Babsi nun matt und Changjo wirft ihr einen trüben Blick zu. Er weiß schließlich, dass seine ganzen Spiele vermutlich bei ihr in der Wohnung verbrannt sind. Da er erst in frühestens 14 Tagen nach Hause kommt, haben sie bis dahin auch keine Möglichkeit, kostenlos an die ganzen Spiele ranzukommen. „Wir können ja die Konditorei ausprobieren.“, meint Sohyun nun, „Die, in der es so guten Obstkuchen gibt.“ „Obstkuchen ist langweilig.“, meint Babsi nun mit gerunzelter Stirn. „Also ich kann nicht, ich muss Halmoni später helfen, die will unbedingt den Keller aufräumen.“, seufzt Woohyun und Diana beobachtet die Personen. Ein wenig kommt sie sich vor, als würden sie und Taekwoon gerade von ihnen ausgeblendet, aber das macht nichts. Sie freut sich, dass Babsi in den dreien ein paar gute Bekannte gefunden hat. Die Leute jetzt direkt Freunde zu nennen, wagt sie nicht. Wenn sie eines aus den letzten Wochen und Monaten gelernt hat… dass es selten einer so meint, wie er tut. Nur muss hoffentlich Babsi diese Erfahrung nicht allzu bald machen. „Ich auch nicht, ich muss Mathe lernen.“, murmelt Changjo. Sohyun seufzt. „Dann geh ich später auch nach Hause. Babsi muss ja noch mit Max Gassi gehen.“ Sie wirft Leo einen kurzen Seitenblick zu, dreht den Kopf aber im nächsten Moment schon in eine ganz andere Ecke. „Max ist so ein süßer Welpe.“, seufzt sie. Jedes Kind weiß, dass Taekwoon Tiere liebt. Und genau deshalb spitzt er auch gerade die Ohren und wirft Babsi einen Blick zu. Die registriert den nicht und wieder ist es Changjo, der sich lautstark räuspert. „Hast du deiner Freundin schon erzählt, dass du jetzt einen Hund hast?“, fragt er Babsi, die nun den Kopf in seine Richtung dreht und ihn konfus anblickt. „Oh, hast du noch gar nicht?“, kommt es nun von Sohyun, die ihre Freundin mit offenem Mund anstarrt und gespielt bestürzt den Kopf schüttelt. „Er ist doch so süß.“ „Und raubt Doojoon bestimmt jeden Nerv.“, grinst Woohyun und neigt Diana nun den Kopf zu, „Er pinkelt nämlich überallhin.“ Um auch gleich diese Information vorweg zu nehmen, nur für den Fall, dass Taekwoon noch nichts davon weiß, meint Sohyun nun wieder gespielt: „Wohnt sie schon bei ihm und lässt ihn auch noch auf ihren Hund aufpassen.“ Erneut schüttelt sie dabei unecht bestürzt den Kopf. Woohyun kann sich kaum noch das Lachen verkneifen, weil das hier einfach so auffällig ist. „Ich geh ja mit ihm, sobald ich zu Hause bin.“, sagt Babsi nun und sieht von einer Person zur anderen, „Und Doojoon mag ihn.“ Sie überlegt kurz. „Glaub ich.“, gibt sie dann aber doch noch zu. Nun schmunzelt Woohyun. Er hätte daran denken sollen, dass einfach jedem außer ihr hier klar ist, was das gerade werden soll. Wenn sie es selbst schon nicht macht, versuchen die anderen den Koreaner für sie zu ködern. „Soll ich dich noch nach Hause begleiten?“, fragt Sohyun nun, da sich Taekwoon noch immer nicht meldet. „Nein, ich kann ja Doojoon anrufen, der holt mich dann.“, sagt Babsi. Changjo presst die Augenlider seufzend aufeinander und Woohyun verhält sich ein prustendes Gelächter. Sie kapiert es einfach nicht. 2 Tage später wirft sich Yoseob gerade aus einer größeren Entfernung auf das Sofa, verfehlt dabei nur ganz knapp Hyunseung, der hier in aller Ruhe versucht, seine neueste Errungenschaft zusammen zu bauen – das Hogwartsschloss aus Lego. Er wirft dem Sänger einen seltsamen Blick zu, da schreit dieser schon durch die Wohnung: „BEEILT EUCH, DREI MINUTEN NOCH!“ „Oh, ist es schon soweit?!“, meint Hyunseung und schiebt alle losen Bausteine zur Seite, während Yoseob noch ganz gestresst die Getränkedosen und das Popcorn auf dem Tisch verteilt. Nach und nach strömen die anderen ins Wohnzimmer zu ihnen, während auf dem Fernsehgerät das Standbild von MNet läuft – mit dem nach unten zählenden Minuten- und Sekundenzähler, der angibt, dass es in 2 Minuten und 45 Sekunden soweit ist. „BEEILT EUCH!“, schreit Yoseob wieder durch die Wohnung, da stürmen nun auch Kikwang und zum Schluss natürlich Junhyung zu ihnen. Während sich der Rapper auf den Boden neben Hyunseung setzt und Dongwoon bereits neben Yoseob an einem Getränk schlürft, macht es sich Kikwang neben dem Maknae auf der Couch gemütlich. Diana schlurft mit eingezogenem Kopf aus dem Zimmer, das sie sich mit Dongwoon teilt und weiß nicht, wie sie sich hierauf verhalten soll. Die Jungs benehmen sich ganz schön seltsam, wie sie findet. „So ein Aufstand ist nicht notwendig…“, murmelt sie zaghaft und sieht zu Kikwang, der mit einem Klopfen auf die Couch signalisiert, dass sie sich neben ihn setzen soll. „Das ist kein Aufstand.“, meint Yoseob und schüttelt den Kopf, „Und jetzt pscht, es geht gleich los!“ Kikwang grinst sie wegen Yoseobs Worten breit an, als sie sich neben ihn setzt. Ganz gespannt verstummen nun die Jungs einer nach dem anderen, nur die Geräusche vom Popcorn sind zu hören, als sie mit starrem Blick den Fernsehbildschirm fixieren. Immer tiefer wandert der Zähler und immer mehr spannt sich Diana an. Bis die Zahlen plötzlich auf null sinken und ein grünes Licht den Raum erhellen, da ansonsten kein elektrisches Licht eingeschaltet ist. Düstere Klänge hallen über die Anlage durch das Wohnzimmer und vom Boden hoch wird auf Yongguk gefilmt, der über einen kargen Boden auf ein skelettartiges Etwas zuläuft. Quietschen von einer Tür ist zu hören, danach betritt Daehyun einen mit warmen Farben erfüllten Raum. Nur Schritte sind in dem Moment zu hören. Er dreht sich um, sieht nach schräg oben und die Melodie setzt ein. Als in der nächsten Sekunde ganz kurz Diana zu sehen ist, grölen die Jungs plötzlich, als säßen sie hier vor einem spannenden Fußballspiel, bei dem gerade ein entscheidendes Tor geschossen worden ist. Der Song beginnt und man sieht verschiedene Aufnahmen von B.A.P, wie Zelo und Jongup tanzen oder Youngjae und Daehyun einen Spiegel halten, auf dem Boden sitzen oder danach auch zu singen beginnen. Völlig stumm beobachten sie die Szenen, bis man Diana sieht, wie sie durch ein Spiegelkabinett hüpft. Es ist nur ein einziger Schritt, aber sofort brüllen sie alle wieder. Diana zieht schon ganz peinlich berührt den Kopf ein und Hyunseung dreht sich grinsend zu ihr um. Eine Szene schlägt ein, in der sie mit Zelo auf ein Karussell zuläuft und von ihm umarmt wird, danach sieht man erstmalig ihr Gesicht. Der Refrain setzt zum ersten Mal ein und man sieht, wie sie vor Youngjae aus dem Spiegelkabinett flüchtet und sich Himchan veraltet wirkende Aufnahmen von ihnen beiden ansieht. Yongguk ist kurz zu sehen, wie er zum Spatenstich ansetzt und etwas auszugraben beginnt, Szene folgt schnell auf Szene und der erste Rap beginnt, bei dem sich der Leader und der Maknae abwechseln. Immer wieder sind kurze Aufnahmen von Diana zu sehen, bei denen die Jungs jedes Mal wie wild zu brüllen beginnen und dann folgt bald darauf der zweite Refrain. Bei jeder Szene ist sie deutlicher zu sehen und je öfter sie vorkommt, desto länger sieht man Diana auch. Schließlich kommt Yongguks längerer Part, er hat ein kleines Gebäude ausgegraben und wirft sich damit auf den Boden. Plötzlich wechseln die Szenen, es ist weiterhin der Leader zu hören. Wirre Szenen folgen auf andere wirre Szenen und auf einmal greift Himchan nach einem Revolver. Als der letzte Refrain einsetzt, sind die Jungs alle zerstört, sie wurden von dem Mädchen verlassen. Alle sind sie alleine und eine Szene von der weinenden Diana wird eingeblendet. In dem Moment, als das Video zu Ende geht, starren die versammelten Jungs einen langen Moment lang sprachlos auf den Fernsehbildschirm, bei dem nun ein Interview mit B.A.P folgt, das natürlich über ihr neues Album handelt. Yoseob dreht sich energisch zu Diana: „Warum hast du nicht mehr Szenen?!“ „Du kannst echt schön weinen.“, stellt Hyunseung platt fest. „Die haben dir ein furchtbares Kleid gegeben.“, meint Dongwoon kopfschüttelnd. „Ich finde, es steht ihr super.“, meint Kikwang nun ernst und hebt dabei ausdrucksstark seine Augenbrauen. Diana dreht ihm verblüfft den Kopf zu, da lächelt er sie freundlich an. „Du siehst in allem gut aus, was du trägst.“, sagt er. Sie weiß darauf gar nichts zu erwidern, spürt aber in dem Moment deutlich, dass ihre Wangen alleine wegen dieser banalen Worte zu brennen beginnen. Freitag darauf steht Barbara schließlich vor der Kamera. Sie ist ja durch den Dreh mit Sungkyu und Kanto schon einiges gewohnt, weiß aber nicht, wie sie sich unter einer Horde Jungs zu verhalten hat, die sie allesamt nicht so gut, wie etwa Sungkyu kennt. „Da bist du ja.“, kommt es unerwartet neben ihr und sie schreckt nach links, sieht J-Hope direkt in sein breit grinsendes Gesicht. Er tappt ihr wie bei ihrem letzten Treffen vorsichtig über die Haare und befeuchtet seine Lippen. Als wäre es nicht seltsam genug, dass hier eine Stylistin ständig um sie rumschwirrt, um ihr die Haare zu richten, da sie seit dem Duschen gestern Abend eine äußerst widerspenstige Haarsträhne von der Stirn abstehen hat. Vielleicht hätte sie doch nicht mit nassen Haaren ins Bett gehen sollen… Der Regisseur hat ihr vorhin noch gesagt, dass die Einzelaufnahmen der Jungs schon im Kasten sind, sie sind auch schon ein paar Stunden länger hier am Set. „Sieh Mal, Yoongi, das ist sie.“, sagt J-Hope nun und dreht sich um. Babsi folgt seinem Blick und sieht sich nun Suga gegenüber stehen. Sie schluckt etwas, weil es doch ein komisches Gefühl für sie ist, hier mit Idols, die sie nicht ganz so gut kennt, zu stehen und mit ihnen ganz herkömmliche Konversationen zu führen. Bisher waren es immer Leute, die sie als Freunde gesehen hat. Jetzt sind das Arbeitskollegen. Wie komisch ist das denn. „Willst du sehen, was wir schon aufgenommen haben?“, fragt J-Hope und deutet mit einem Kopfnicken zur Tür raus. „Na komm, ich frag den Kameramann, dass er uns die Aufnahmen zeigt.“ Sie folgt ihm wortlos und wirft Suga einen ratlosen Blick zu, der ihnen beiden mit ausdrucksloser Mine folgt. Natürlich schlägt ihnen der Kameramann den Wunsch nicht ab und so setzen sie sich vor einen kleinen Bildschirm, auf dem sie nun die Szenen abgespielt bekommen. Kurze Zeit später leisten ihnen V und Jungkook Gesellschaft, der Maknae kaut gerade eine kurze Mahlzeit, um bei Kräften zu bleiben. Er schläft in letzter Zeit nicht ganz so gut und muss anderweitig zu seiner Energie kommen. „Wenn ihr dann soweit seid…“, meint nun der Regisseur und Babsi nickt energisch. Sie springt förmlich auf und geht auf ihn zu. Etwas davon überrascht, da er ihr selbst noch eine halbe Stunde Zeit gegeben hätte, wenn sie die wollte, blinzelt er sie nun an. „Oh, na dann.“, meint er und nickt. „Wir brauchen Sequenzen von dir mit den einzelnen Membern. Möchtest du zuerst die drehen oder erst deine ganz eigene Szene?“, fragt er und Babsi sieht ihn verdutzt an. Seit wann darf sie hier aussuchen, was als erstes aufgenommen wird? „Du kannst auch erst mit RapMon filmen, wenn du dich beim Leader wohler fühlst.“, sagt der Regisseur und zuckt belanglos mit den Schultern. „Oder mit J-Hope, Suga… mir ist das gleich. Ich richte mich da ganz nach dir.“ Noch immer blinzelt sie ihn verwundert an, kann gar nicht so richtig glauben, dass das wirklich von ihr ausgehen soll, was zu tun ist. Beim Videodreh von Kanto war das doch auch nicht so. „Ehm, kann ich… erst die Einzelaufnahme drehen?“, fragt sie unsicher nach und zieht dabei den Kopf etwas ein. Sie weiß, dass sie noch einen ganz schön langen Tag vor sich hat. Währenddessen könnte Woohyun seinen Kopf gegen die Wand schlagen, weil sie heute mit ihrem neuen Song Can You Smile bei Music Bank auf der Bühne gestanden haben und sich Sungyeol seit dem Auftritt pausenlos mit Sungkyu streitet. Vorhin ihnen waren noch DBSK mit ihrem Song Something auf der Bühne und kurz danach BtoB dran gewesen. Es sind der Kingka Minhyuk und seine zwei Gehilfen Ilhoon und Hyunsik, die sich gerade daran machen, den armen Changmin von DBSK zu quälen. Ilhoon hat den eigentlich 6 Jahre älteren Koreaner in den Schwitzkasten genommen und zerrt ihn gerade in die Toiletten rein. Da er genauso groß wie der Ältere ist, tut er sich da nicht allzu schwer damit. Gerade schubst er ihn grob in einer der Kabinen rein, da kommt aus der daneben Sungyeol raus und stolziert mit erhobenem Haupt und völlig ignorant an dem Sänger vorbei. Er ist dafür bekannt, sich nicht mit einem derjenigen abzugeben, der keinen Titel hat, also erwartet Ilhoon auch keinen Gruß von ihm. Stattdessen sieht er ihm fasziniert hinterher, da Sungyeol eine Art persönliches Idol für ihn darstellt. Minhyuk grinst Hyunsik an, als er zu den Jungs in die Toiletten kommt und geht direkt auf die zu, vor der Ilhoon stehen geblieben ist. Sungyeol ignoriert er, obwohl er selbst ein Kingka ist. Aber dass er nichts zu ihm sagt, hat nichts zu bedeuten. Vor ihm hat er einen zu großen Respekt, als ihn einfach anzusprechen. Wenn Minhyuk an jemanden das Wort richtet, ist er meist auf Krawall aus. „Das einsame Schäfchen, da in der Kabine.“, murmelt Ilhoon und lehnt sich lässig an die Pissoirs hinter sich, stützt sich mit den Armen auf deren sauberen Oberseiten ab. „3 von euch Loosern haben die Kurve gekriegt und sind nun bei einem anderen Label und ihr 2 Weicheier bleibt schön brav bei SM.“ Er dreht Minhyuk den Kopf zu und grinst ihn breit an. „Ich wette, er ist froh, dass sich jemand wie du um seiner annimmt.“ In der Kabine verzieht Changmin gerade gequält den Gesichtsausdruck. Er wird schon viel zu lange von diesen 3 üblen Jungs schikaniert, als dass er nicht wüsste, was ihm nun blüht. „Wenn ich rauskrieg, in welcher Kabine du bist…“, murmelt Minhyuk nun mit tiefer Stimme, „…hat dein letztes Stündlein geschlagen.“ Ängstlich hebt Changmin die Beine und stellt sich sofort auf die Toilette bei sich in der Kabine. Seine Hände zittern, als er mit Mühe Halt an der Kabinenwand sucht. Schon seit mehreren geht das jetzt. Jedes Mal lässt sich Minhyuk etwas Neues einfallen, um ihn ärgste Qualen leiden zu lassen. Oftmals endet das dann darin, dass er von den dreien übel verprügelt wird. Sie setzen die Schläge genau da an, wo sie niemals gesehen werden, da Changmin schon seit Monaten keine Fotoshootings mehr oben ohne macht. Er weiß, dass insgeheim sein Manager Bescheid weiß und daher solche Termine verhindert. Aber was soll er machen? Als er die Gelegenheit hatte, den anderen dreien aus der Gruppe und damit dem Label zu folgen, hat er sich nicht getraut. Und jetzt ist er dem Mobbing von einem der diabolischsten Kingkas ausgesetzt. „Ohhh, das ist fies.“, grinst Hyunsik nun breit und kichert leise. Minhyuk setzt sich in Bewegung, was Sungyeol aus dem Augenwinkel im Spiegel sieht. Er steht stumm am Becken und wäscht sich die Hände, hört nichts und sieht nichts. Fällt überhaupt nicht auf. Im nächsten Moment tritt Minhyuk die erste Kabinentür auf. „Oh, hier drin bist du nicht.“, sagt er gespielt überrascht und geht auf die nächste Tür zu. Wieder ist ein lautes Poltern zu hören, als er dagegen tritt. „Oh, hier bist du auch nicht.“, murmelt er gelangweilt. „Wo ist denn das Weichei Changmin?“, fragt Ilhoon nun und wendet von dem Kingka den Blick zur dritten Kabine ab. „Kannst du nicht ein wenig husten, hm?“ Im selben Moment hält sich Changmin panisch die Hände vor den Mund. Starrt mit geweiteten Augen den Boden vor sich an und weiß nicht, was er tun soll. Früher hat er in so einer Situation oft geweint, aber es hilft einfach nichts. Diesen Bastarden ist der große Altersunterschied egal, sobald es um die Labels geht, zählen ungeschriebene Regeln nicht. Da heißt es nur fressen oder gefressen werden – wobei SM Entertainment immer die Verliererkarte zieht. Seine Augen werden glasig, als er Minhyuk näher kommen hört. Als dieser schließlich gegen die korrekte Kabinentür tritt und diese unter dem Gewalteinfluss zu wackeln beginnt, presst Changmin die Augenlider eine Sekunde lang fest aufeinander. Er versucht, seine Atmung unter Kontrolle zu bringen, nicht zu laut zu sein. Wenn er Stunden hier ausharrt, verschwinden sie vielleicht. Aber er müsste es besser wissen. Monate und Jahre sollten ihn mittlerweile eines Besseren belehrt haben. „Wenn du rauskommst, rupfe ich dir bloß ein paar Haare.“, verspricht Minhyuk fies grinsend und gibt ihm kaum genügend Zeit, über das Gesprochene nachzudenken. „Falls nicht, bist du ein toter Mann.“ Sungyeol stellt das Wasser ab und sieht im Spiegel zu Hyunsik, den er als einzigen sieht, da Minhyuk bereits um die Ecke verschwunden ist. Er blinzelt und schüttelt die letzten feuchten Tropfen von seinen Händen ab und beobachtet Hyunsik dabei, wie dieser Wasser in einen Behälter kippt. Changmin weiß nicht, was als nächstes kommt, da nun ein paar Sekunden lang nichts mehr zu hören ist. Dann läuft eine transparente Flüssigkeit unter der Kabinentür zu ihm hinein und er presst sofort wieder seine Augenlider fest aufeinander. Nur einen kurzen Moment lang, dann hört er Minhyuk erleichtert seufzen. Es scheint fast, als hätte er gerade auf den Boden gepinkelt… „Wenn du auf dem Boden kriechend zu mir rauskommst, verschone ich dich.“, bietet ihm Minhyuk nun an und in der Zwischenzeit schlagen Hyunsik und Ilhoon breit grinsend ein, ohne dabei einen Laut von sich zu geben – sie haben das Wasser in die Kabine gekippt. Schließlich lässt der Sänger seine Hände sinken und starrt mit zerstörtem Blick auf die Pfütze vor sich. Er will nicht durch die Pisse von jemandem krabbeln… zusammengeschlagen zu werden, ist auch keine bessere Option. aber stattdessen wieder Tief schürfende Angst steigt in ihm hoch, während er einen Fuß nach dem anderen auf den Boden setzt und überlegt, was er nun wirklich tun soll. Minhyuk verliert in der Zwischenzeit langsam die Geduld. Während ihm das Grinsen aus dem Gesicht schleicht, tritt er mehrmals gegen die Kabinentür und schreit ihn an, rauszukommen. Dann greift Changmin tatsächlich zum Schließmechanismus der Tür… Er dreht den feinen Griff um und rechnet schon damit, jeden Moment direkt einen Schlag verpasst zu bekommen, da stürzt plötzlich jemand zu ihm in die Kabine. „Mein Bauch!“, ruft Woohyun jammernd und mit schmerzverzerrtem Unterton, „Ahhhh, mein Bauch!“ Er reißt Changmin die Tür aus der Hand, knallt sie zu und schließt sofort ab. Minhyuk, Hyunsik und Ilhoon stehen wie 3 begossene Pudel vor der Tür und starren sie einen Moment lang unsicher an. Woohyun dreht sich zu Changmin, der ihn sprachlos anstarrt. Er hebt seine Hand und legt sich den rechten Zeigefinger an die Lippen, bedeutet dem anderen Sänger damit, bloß keinen Mucks von sich zu geben. Changmin versteht und nickt verstört, hebt nun selbst seinen Zeigefinger zu seinen Lippen. Die Jungs außerhalb der Kabine sind darüber weniger amüsiert und Minhyuk dreht sich verdutzt zu Hyunsik um, der ihn nur genauso belämmert anstarrt und nicht weiß, was er davon halten soll. Während sich Changmin die Hände vor den Mund hält, pustet Woohyun gegen seinen Unterarm, um damit Furzgeräusche zu erzeugen. „Oh Mann, ist das eklig…“, murmelt Ilhoon und starrt erstaunt die Kabinentür an. „Jetzt komm schon, du Idiot.“, murmelt Hyunsik nun augenrollend. Sie haben in Woohyun noch nie einen richtigen Kingka gesehen, da er viel zu freundlich für ihren Geschmack ist. „Komm raus, sofort!“, brüllt jetzt Minhyuk und versetzt der Tür einen weiteren, gehörigen Tritt. Immer und immer wieder tritt er dagegen, wirft sich sogar mit seinem ganzen Körper gegen die Tür und gibt daraufhin einen schrillen Schrei von sich, um seinen Frust damit klar auszudrücken. „Ahhhhh, das ist viel besser.“, stöhnt Woohyun nun laut und kann nicht anders, als blöd zu grinsen. Die ganze Situation ist einfach nur bescheuert. Minhyuk drückt Ilhoon weg, der sich vor ihn stellt, damit er nicht wieder gegen die Kabinentür springt und am Ende noch das Personal auf sie aufmerksam wird. Wieder tritt er dagegen. „Hör auf, den Scheiß zu spielen und KOMM RAUS DA!“, schreit er wütend und richtet seine Worte nun an Woohyun, anstatt wie zuvor an Changmin. Da reicht es Sungyeol, er hat genug gehört. Er dreht sich um und macht einen Schritt vom Spiegel weg, um die 3 Jungs im Blickfeld zu haben, schiebt sich die Hände in die Hosentaschen und kommentiert beiläufig: „Warum verschwindet ihr nicht einfach?“ Ungläubig dreht Minhyuk den Blick nach rechts und auch die anderen beiden drehen die Köpfe zu Sungyeol und starren ihn einen Moment sprachlos an. „Verschwinde doch selbst.“, schlägt Ilhoon frech vor. Sungyeol runzelt die Stirn. „Wie war das?“, fragt er nun mit einer gewissen Schärfe in seiner Stimme, „Ihr verschwindet jetzt, bevor ich bis 3 zählen kann, sonst rupfe ich hier gleich wem ein paar Haare.“ Woohyun und Changmin lauschen, was außerhalb der Kabine vor sich geht. „Ihr wisst selbst, dass die Freundschaft zwischen Eunkwang und dem Gyoche nichts wert ist, wenn der erst einmal davon Wind bekommt, dass ihr seit Neuestem auf Kingkas losgeht.“ Hyunsik sowie Ilhoon wenden nun verbissen den Blick ab. Sie wissen beide, in was für einer dummen Lage sie sich hier befinden. Alle beide sehen sie nun zu Minhyuk, der noch immer wortlos Sungyeol fixiert. „Oder wir sagen’s gleich der Useon.“, fügt Sungyeol nun mit gelangweilter Stimme hinzu. Minhyuk wendet den Blick von ihm ab, seufzt ganz leise. Währenddessen fixiert Hyunsik schon den Boden. Er und Ilhoon haben noch schlechtere Karten, wenn das erst einmal bis nach oben gelangt, was sie hier tun. Beiden ist ihnen klar, was das für sie bedeutet, wenn die Useon davon erfährt. Dann dauert es nicht lange und Doojoon persönlich steht in der WG von BtoB. Widerwillig setzt sich der Kingka nun in Bewegung, gefolgt von seinen beiden Bandkollegen. Er geht an dem Sänger von Infinite vorbei, wirft ihm einen mehr als giftigen Blick zu, während die anderen demütig ihre Köpfe senken, als sie sich an ihm vorbei schieben. Sungyeol wirft ihnen aus dem Augenwinkel heraus einen Blick zu und dreht den Kopf wieder nach vorne, als Woohyun nun die Kabine aufschließt und hinauslugt, ob die Luft frei ist. Changjo sitzt auf dem Drehstuhl von Babsi, direkt an ihrem Schreibtisch und hat seine Mathesachen vor sich ausgebreitet. Da sich die Jungs in seiner WG heute Mal wieder unmöglich benehmen, hat er beschlossen, das Lernen hierher zu verlegen. Mittlerweile beherrscht er die Themen, in denen er sich so schwer getan hat, ja zumindest schon so weit, dass er nebenbei ein Gespräch führen kann, während er Aufgaben löst. „Okay, also zusammengefasst heißt das, dass Chanmi, Seolhyun und Yuna Golden Queenkas sind.“, meint nun Babsi, die dabei verspielt mit den Armen ihres riesigen Pinguins wackelt und dabei von einer Seite zur anderen wankt. Changjo, der gerade von der Angabe der nächsten Nummer zu ihr blickt, wartet auf weitere Ausführungen. Schließlich darf das nicht alles gewesen sein, das sie sich von seinem Crash Kurs über AOA gemerkt hat. „Choah, Hyejeong und Youkyung sind Queenkas.“, sagt sie nun und er nickt. Danach wird es schwieriger. „Mit wem sie was hatten, muss ich mir das auch merken?“, fragt sie nun etwas mürbe. Er schüttelt den Kopf. „Du musst nur wissen, wenn sie aktuell was mit wem haben.“, sagt er, „Aber das zu wissen, schadet nie, weil es dir viel darüber sagt, was ihre Schwachstellen sind, wenn du sie mal brauchst.“ Sie kaut unschlüssig auf ihrer Unterlippe. „Jimin hat aktuell was mit… mit…“ „Raehyun.“, sagt er. „Ach ja, stimmt. Raehyun von F.Cuz, richtig?“ Changjo nickt. Im nächsten Moment schiebt er sich etwas vom Schreibtisch weg und dreht sich mitsamt dem Stuhl zu ihr. „Was ist bei denen so besonders?“, fragt er. „Dass…“ Sie überlegt einen Moment und lässt ihren Blick durch den Raum schweifen, „…die beiden einen Boseog tragen, weil Jimin die Leaderin ist?“ Er nickt. „Das auch, aber ich mein was anderes.“, sagt er ernst. „Ach.“, sagt sie und kaut nun wieder unschlüssig auf ihrer Lippe. „Weil… weil… er ist doch nicht ihr Erster, da waren noch andere davor…“, nuschelt sie nun zu sich selbst und schüttelt den Kopf. „Nein, da war was anderes…“ „Wer nimmt den Boseog ab?“, hilft er ihr ein wenig nach. Sie hebt den Pinguin etwas auf ihrem Schoß an, lässt ihn herumwackeln. „Der Leader.“, beginnt sie nun eins nach dem anderen aufzuzählen, „Der Erste Elite.“ Dann überlegt sie wieder kurz. „Und die Elite Leader.“ „Falsch.“, sagt er und schüttelt den Kopf. „Die Elite Leader dürfen das nur unter Absprache mit dem Ersten Elite Leader oder seinem Stellvertreter.“, belehrt er sie, „Selbst dürfen sie sowas nicht machen, genauso wie-“ „-den Titelentzug eines Leaders.“, sagt sie und Changjo nickt. „Einem Kingka dürfen sie den Titel nach ihrer Probezeit nehmen und sie dürfen danach auch eigenmächtig jedem, der unter einem Leader steht, zu einem Choboja degradieren.“ „Was ist also bei Raehyun so besonders?“, fragt er nun und deutet ihr mit einem Handwedeln, dass die Frage noch immer offen im Raum steht. „Mhhh…“ Sie seufzt und kratzt sich am Kopf. Steht dann vom Bett auf uns beginnt, in ihrem Zimmer auf und ab zu laufen. „Ist Raehyun nicht ein Kingka?“ „Und was ist daran dann besonders?“, fragt er nun und hebt seine Beine, damit er im Schneidersitz auf dem Stuhl sitzt. Geduldig beobachtet er sie, wie sie ihren schwarzen Ring um ihren Finger zu drehen beginnt. „Ein Kingka wird nicht zum Choboja, nachdem er einen Boseog hatte.“, fängt sie auf, ihr Wissen darüber abzurufen und Changjo blinzelt sie wortlos an, wartet weiterhin geduldig. „Kingkas sind wichtig für das System, da sie oft mehr Wissen über alles haben, als die eigenen Leader.“ Sie läuft weiterhin auf und ab, merkt gar nicht, dass Changjo sich längst wieder der Aufgabe widmet, um hier etwas weiterzukommen. Mit einem Ohr hört er dennoch zu, was sie aufzählt. „Kingkas gehen oft aktiv auf Leaderinnen zu, um sie in schwierigen Situationen unter Kontrolle zu bringen.“ Dann schießt es ihr. „Ohhhh.“, sagt sie gedehnt und der Maknae von Teen Top sieht auf zu ihr. „Der Kingka darf so eine Beziehung auch beenden.“, sagt sie und er nickt nun. Das war genau das, was er hören wollte. Changjo legt seinen Stift wieder weg und dreht sich zu ihr um. „Warum darf er das?“, prüft er von ihr ab. „Weil er kein Choboja werden kann.“, sagt sie. Daraufhin schüttelt er den Kopf. „Die offizielle Definition?“, verlangt er. Sie seufzt. Diese ganze Theorie – ihr schmerzt der Kopf schon davon. „Beendet ein Kingka die Partnerschaft aus eigenem Willen, hat die Leaderin die Möglichkeit, sich über ihn zu beschweren.“, zitiert sie nun, „Danach wird sich einer der Elite Leader darum kümmern-“ „Nicht einer davon.“, korrigiert er sie, „Es gibt immer nur einen einzigen, der das macht, der zweite ist für den administrativen Kram, wie Protokollführung, Besprechungen einberufen und das ganze Zeug zuständig.“ Erneut seufzt sie und setzt sich auf das Bett zurück, streckt ihre Beine weit von sich weg und wackelt nun etwas mit den Zehen. „Danach wird sich der Elite Leader, der für den Außendienst zuständig ist, darum kümmern.“, meckert sie nun mit herausgestreckter Zungenspitze und zieht ihn schön zynisch in die Länge. Der Koreaner wirft ihr einen nüchternen Blick zu, ignoriert es aber mit bestem Willen. „Inoffiziell heißt das, dass der Kingka sowieso nicht fliegen wird, weil er die Leaderin unter Kontrolle halten muss und das Ganze beendet, wenn sie wieder bei Sinnen ist.“, mümmelt sie nun und er runzelt die Stirn, „Ist das nicht der Fall, geht das Ganze weiter zum Ersten Elite, der eventuell eine Verwarnung ausspricht, aber sie in jedem Fall selbst besuchen wird und sich ein aktuelles Bild von der Leaderin macht.“ „Wer in AOA hat aktuell noch einen Boseog?“, fragt er nun. „Youkyung.“, sagt sie schnell, „Die war Golden Queenka, bis Zico mit ihr geschlafen hat und ihr danach den Boseog gegeben hat.“ Nun nickt er und widmet sich einen Moment lang seiner Aufgabe. In der Zwischenzeit organisiert sie einen Snack zwischendurch, was heißt, dass sie Kimbap aus dem Kühlschrank klaut, die zuvor Jo gemacht hat. Mit dem Teller auf ihrem Bett stehend sitzen sie sich nun gegenüber, das Essen vor ihnen beiden. „Wann fliegst du weg?“, fragt sie ihn nun etwas zermürbt, da sie weiß, dass Teen Top bald ihre 1monatige World Tour HIGH KICK vor sich haben. „Am 22ten.“, sagt er und meint damit den aktuellen Monat, „Sind ja noch fast 2 Wochen.“ „Ich hoffe, du magst mich noch, wenn du zurückkommst.“, sagt sie matt und er grinst nun. „Ich mag dich ja nicht einmal jetzt, wie soll das funktionieren.“, grinst er und schubst sie am Kopf weg. Lachend wackelt sie herum und drückt seine Hand weg, aber er ergreift die Gelegenheit und schnappt ihr die letzten 3 Kimbap weg und schiebt sie sich alle auf einmal in den Mund, damit sie bloß nichts mehr davon abbekommt. Kikwang atmet angestrengt aus und drückt die Türklinke zum Badezimmer hinunter, um ganz schnell unter die Dusche zu springen. Er hat sich direkt vom Eingang zum Bad vorbeigerungen, ohne die Jungs überhaupt groß zu begrüßen. Heute war Mal wieder einer dieser schlechten Tage, an denen er einfach im falschen Moment zu wenig vorsichtig war und ihn ein Fan erwischt hat. Und das ist sogar wörtlich gemeint. Sie war so geschockt davon, ihn plötzlich aus heiterem Himmel vor sich stehen zu haben, dass sie schreiend zu springen angefangen hat und er dabei den gesamten, dämlichen Shake an sein Oberteil bekommen hat. Genervt zieht er sich seinen Pullover aus und wirft ihn lieblos in die nächste Ecke, nachdem er sich den Shake, der durchgedrungen ist, von der Haut weggewischt hat. Wenigstens ist es nicht viel und klebrig ist es auch nicht. Nur duschen muss er nach dem Erlebnis, um einfach auf andere Gedanken zu kommen. Sich ein wenig zu entspannen und überhaupt… was macht Diana hier drin? Er blinzelt sie verdutzt an, sie scheint nicht weniger überrascht zu sein, dass sie sich so unvorhergesehen begegnen. Ihr Blick sinkt augenblicklich zu seinen wunderbar trainierten Bauchmuskeln. Sofort hebt er die Hand und deutet mit dem Daumen hinter sich auf die verschlossene Tür. „Du solltest die Tür abschließen, wenn du hier reingehst.“, sagt er ernst und starrt sie nüchtern an, „Ich meine, du wohnst hier mit 5 Typen zusammen. Einer davon geht dir vielleicht an die Wäsche, wenn du hier so halbnackt herum springst und die Tür nicht abschließt und naja-“ „Was?“, fragt sie und meint sich im ersten Moment verhört zu haben, sieht ihn verdutzt an und danach an sich hinunter. Sie trägt ihre Unterwäsche. „Ich könnte auch einen Bikini tragen.“, meint sie dann knapp und hebt den Kopf zu ihm, zuckt aber erschrocken zusammen, da er ihr lautlos um einiges näher gekommen ist. „Ja.“, sagt er knapp, „Könntest du.“ Mit einem schnellen Handgriff hebt er sie hoch und setzt sie plötzlich auf der Waschmaschine neben sich ab. Sie sieht ihn aus großen Augen an. „Was wird das?“, fragt sie ihn. „Du bist genau das, was ich gerade brauche.“, murmelt er und küsst sie plötzlich. Völlig überrannt von seinem Tun lässt sie sich mitreißen, erwidert den Kuss und spürt schon im nächsten Augenblick, wie er wild mit ihrer Zunge ringt. Er öffnet seinen Mund, um tiefer mit der seinen in ihre Mundhöhle eindringen zu können und gibt dabei ein tiefes Keuchen von sich. Instinktiv schlingt sie ihre Beine um seine Hüften. „Ngh-“, keucht er und presst seine Lippen noch fester auf die ihren. Er packt grob nach ihrem Schenkel, fährt ihr mit den Fingerspitzen die Konturen davon nach und vergräbt seine Finger seitlich ihrer Taille unter dem Stoff ihres Höschens. Seine Lippen wandern an ihrer Kehle entlang, bis zu ihrem Schlüsselbein, wo er heftig an ihrer Haut zu saugen beginnt. Allein das Ziehen, das er ihr damit durch den Körper jagt, lockt ihr ein tiefes Seufzen hervor. Sie legt den Kopf in den Nacken und genießt jede Berührung seiner Lippen, während sie fahrig durch seine Haare streicht und förmlich im sportlichen Duft seines Deos zu ertrinken scheint. Genießend rollt sie die Augen nach oben und presst ihn mit ihren Beinen enger an sich heran, spürt nun an ihrem eigenen Unterleib, wie hart er schon ist und greift sofort von seinen Haaren weg zu seiner Hose. Er keucht nun selbst, löst sich von ihrem Schlüsselbein, an dem er ihr ein dunkles Mal hinterlässt und drängt sich ruckartig gegen ihren Unterkörper, noch während sie seine Gürtelschnalle löst und förmlich am Bund seiner Hose reißt und zieht, um sie loszubekommen. „Du hast ja einen Stress.“, seufzt er leise und fährt ihr durch die Haare, seine Berührung ist dieses Mal etwas sanfter, als noch im Moment davor. Er zieht sie etwas zu sich heran und sieht ihr in die Augen. Diana, die soeben fertig mit seiner Hose gekämpft hat, tritt sie nun nach unten, erwischt aber seine Boxer nicht und sieht ihn herausfordernd an. „Nicht ich hab damit angefangen.“, mahnt sie ihn und beißt sich auf die Unterlippe. „Aber zu gutem Sex kann man nicht nein sagen. Vor allem, wenn man Single ist.“ Kikwang grinst und zieht an ihren Beinen, damit sie ihn aus der Position freigibt und kniet sich vor den Unterschrank beim Waschbecken und fängt an, dort nach etwas zu suchen. Neugierig reckt sie ihren Hals, kann aber nichts sehen. „Was machst du?“, fragt sie ihn. „Dongwoon hat hier irgendwo…“, murmelt er und wird plötzlich fündig, „Ah, da.“ Als er den Schrank schließt, hält er eine kleine Folie zwischen den Fingern und nimmt die feine Kante davon zwischen die Zähne, um es mit nur einer Hand zu öffnen. Währenddessen funkelt er sie raubtierartig an, weil sie gerade provokant mit ihrem Bein zwischen seine Beine streicht. Er streift sich die Boxershorts ab und zieht sich den Schutz über, während Diana nun staunt, was sie da nun vor sich hat. Bei ihrer letzten Zusammenkunft Silvester hatte sie gar keine Gelegenheit, richtig über seine Größe nachzudenken. Jetzt aber sieht sie, dass er doch ganz stolz bestückt ist. Sie zieht ihre Lippen in ein zufriedenes Schmunzeln und hebt den Blick zu seinen Augen. Er weiß genau, was sie denkt. Und er weiß selbst, dass er nicht gerade wenig hat – das kennt man ihm an der Nasenspitze an. „Du hast zu viel an.“, stellt er trocken fest. „Dann ändere das.“, gibt sie ebenso trocken zurück. Verbissen fängt er nun an, zu grinsen. Er mag ihr Temperament. Im nächsten Moment hebt er seine Hände und greift nach ihren Trägern, schiebt sie von ihren Armen und den BH etwas in Richtung ihrer Hüfte. Den Stoff ihres Höschens, der ihn am Eindringen hindert, schiebt er einfach lieblos bei Seite. Noch während er danach fühlt, ob sie überhaupt schon bereit für ihn ist, macht er sich bereit, sich tief in sie zu stoßen. Ganz langsam drängt er sich gegen ihre Mitte, gibt ihr Zeit, sich aufgrund des fehlenden Vorspiels an ihn zu gewöhnen und geht dann immer tiefer. Diana atmet laut aus, er senkt den Blick nach unten und beißt sich nun selbst auf die Lippe. Der Anblick gefällt ihm, wie er sich langsam in sie schiebt, sie hat einen tollen Körper. „Beim nächsten Mal kriegst du ein Vorspiel, versprochen.“, flüstert er, als er sich weiter in sie schiebt und sie ihm ein tiefes Knurren zur Antwort gibt. „Wieso, kannst du denn ohne nicht lange genug?“, fragt sie provokant und schiebt ihm nun selbst ihren Unterkörper entgegen. Mit einem Ruck ist er vollkommen in ihr drin. Er starrt sie aus gesenkten Augenlidern an, atmet nun selbst tief aus und leckt sich über die Lippen. „Du wirst dich wundern, was ich alles kann.“, gibt er nun zurück und schnappt sich ihre Beine, drückt sie bestimmend auseinander und zieht sich ganz schnell aus ihr heraus, nur um in der nächsten Sekunde schon wieder fest zuzustoßen. Sie lässt genießend den Kopf nach hinten sinken und bewegt ihm ihren Unterkörper entgegen. Heute, wo nichts und niemand zwischen ihnen steht, ist es völlig anders. Er ist völlig anders. Während sie ihren Gedanken hinterher hängt, trifft er sie eiskalt, indem er ihr zusätzlich zu seiner kleineren Form zwei Finger in die Mitte schiebt. Mit weit aufgerissenen Augen starrt sie ihn an. „Was machst du da?!“, fragt sie ihn mit gerunzelter Stirn und hebt dabei zusätzlich eine Augenbraue. Kikwang aber setzt ein diabolisches Grinsen auf. „Kennst du das noch nicht?“, fragt er scheinheilig. Da sie nichts darauf erwidert, zieht er sie aus ihr. „Wenn du nicht willst, lass ich das.“, sagt er und neigt seinen Kopf etwas zur Seite. Sie öffnet gerade den Mund, kommt aber zu keiner Antwort. „Stattdessen kann ich ja auch das-“, fängt er an und schiebt ihr plötzlich einen Finger in den Po und sie verstummt, noch während ihr Atemzug in ihrer Kehle verendet. Er zieht seine Augen zusammen und beobachtet sie ganz genau, wie sie auf diese Berührungen reagiert. „-und das-“, kommt nun und dann presst er seinen Daumen zusätzlich gegen ihre Öffnung, ohne aber damit direkt in sie einzudringen, „-tun.“ Sie ist nicht fähig, etwas darauf zu sagen, da er sich in einer immensen Geschwindigkeit aus ihrer Mitte und zurück treibt und er seinen Finger gerade erst richtig zu bewegen beginnt. Er nimmt den Daumen weg, da er merkt, dass es zu viel ist und zieht die Hand raus, dreht sie, holt sich Feuchtigkeit von ihrer Mitte und schiebt den Finger zurück. „AGH!“, keucht sie schrill und bäumt sich unter ihm. „Ahh.“, haucht er und hebt nun sein Gesicht, wirkt schon fast amüsiert dabei. „Du bist noch jungfräulich in der Gegend.“, sagt er und neigt den Kopf. „Soll ich aufhören?“ Er hält in seiner Bewegung inne und sieht sie abwartend an. Zugegeben, er hatte sich erwartet, dass sie mehr Erfahrung hat. Aber zumindest ist sie nicht so unerfahren wie gewisse andere Personen, die er schon hatte. „Ich bin mir nicht sicher.“, gesteht sie und sieht ihn abschätzend an. Damit zieht er seine Hand von ihr weg. „Macht nichts.“, sagt er sanft und wischt seinen Finger an einem Handtuch ab, das in seiner Nähe liegt. „Das heben wir uns für ein anderes Mal auf.“, sagt er und zieht sie in eine fast schon liegende Position, um sich einige Male ganz tief in sie zu drängen, ohne irgendwelche Hilfsmittel oder zusätzliche Finger zu verwenden. Nachdem er einige Schübe später spürt, wie sie sich um ihn zusammenzieht, wird er langsamer. „Noch nicht.“, mahnt er sie und zieht sich schließlich aus ihr heraus. Er hebt sie von der Maschine und dreht sie mit einem sanften Druck gegen die Schulter um, bedeutet ihr, dass sie sich dagegen lehnen soll. Dann hebt er ihr Bein und stützt es mit seinem eigenen, das er auf eine große, umgeworfene Schale, abstellt, um damit auf einer etwas höheren Stufe zu stehen. Sie verliert dadurch so viel Gleichgewicht, dass sie sich mit den Händen nach unten abstützen muss, um nicht zu kippen. Danach spürt sie, wie er mit einer Hand nach ihrer Schulter greift und mit der anderen ihre Hüfte in Position hält, um sich ungestört in der vorigen Geschwindigkeit in sie stoßen zu können. Er schiebt so kräftig, dass sie immer wieder gegen das Ding unter ihr knallt und sich schließlich am hinteren Teil davon festhält. Die Kraft, mit der er sich bewegt, ist völlig unglaublich und während sie die Kontrolle über ihre Atmung verliert, lässt er sie nun schließlich kommen – und folgt ihr aufgrund seiner Geschwindigkeit sogleich. Schwer keuchend löst er sich aus ihr und sieht sie dabei an, wie sie versucht, auf ihren Beinen stehen zu bleiben. Er kann sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als sie zur Seite knickt und hält ihr helfend die Hand hin. „Du hast nicht zufällig Lust, mit mir zu duschen?“, fragt er. Diana hebt den Blick zu ihm und runzelt ihre Stirn. „Was glaubst du, wollte ich hier drin?“, fragt sie. Changjo ist vor ein paar Minuten nach Hause gegangen und Babsi stellt gerade die Überreste des Kimbap in den Kühlschrank. Sie hört hinter sich Schritte und dreht den Kopf zurück, schenkt danach Doojoon ein mattes Grinsen. „Hey.“, grüßt er sie und erwidert das Grinsen ganz leicht. Die beiden haben sich die letzten Tage kaum gesehen, da einer von beiden ständig was zu tun hatte. Er stellt einen leeren Becher in die Spüle und dreht sich zu ihr. „Wie war dein Dreh gestern?“, erkundigt er sich freundlich. Sie überlegt einen Moment. „Echt seltsam.“, gesteht sie und er schenkt ihr einen fragenden Blick. Daraufhin schüttelt sie nur den Kopf. „Ist nur etwas komisch, dass ich selbst entscheiden durfte, was ich als erstes drehen will.“, sagt sie, „Und ich werde das Gefühl nicht los, dass das hier dran schuld ist.“ Sie hebt ihre linke Hand und sieht dann vom schwarzen Ring am ihrem Zeigefinger zu ihm. Er hebt eine Augenbraue. „Nicht unbedingt.“, meint er ehrlich, „Das kann auch am Regisseur liegen oder einfach nur daran, dass es keinen fixen Zeitplan für den Dreh gibt.“ „Oh.“, sagt sie und senkt ihre Hand nun wieder. „Changjo war vorhin da.“, erzählt sie ihm. Doojoon nickt. „Hab ich gesehen.“, sagt er. „Er hat mir so einige Sachen gelernt.“, erzählt sie ihm weiter, „Warum die Kingka wichtig sind und wer in AOA den Boseog von wem hat und-“ „Diese Sachen solltest du schon längst ohne Hilfe wissen.“, sagt er sanft, aber mit einer gewissen Strenge in seinem Ton, während er sich gegenüber von ihr gegen den Küchenschrank lehnt. Babsi schiebt die Lippen übereinander und nickt dezent. „Ich weiß, aber das ist so viel auf einmal.“, murmelt sie kleinlaut und beginnt nun, nervös mit ihrem Ring zu spielen. Der Leader verschränkt seine Arme und lehnt seinen Kopf etwas gegen den Kühlschrank, der direkt neben dem Block hinter ihm drangestellt ist. „Bis zum ersten Leader Meeting solltest du zumindest wissen, wer davon einen Boseog an jemanden vergeben hat.“, sagt er, „Du kannst meinetwegen auch zu Yongguk, um ihn nach den Protokollen zu fragen, aber dir sollten die Gesichter im Kopf sein, wenn du nur den Leader siehst.“ „Wann ist das Meeting?“, fragt sie. „Nächste Woche Sonntag.“ „Was zum-“, murmelt sie und atmet tief durch. „Es sind total viele Leader, ich kann mir nicht einmal deren Namen alle merken.“, sagt sie mürbe und schmollt ihn nun an. Doojoon presst seine Lippen aufeinander und stößt sich vom Küchenblock ab. In dem Moment meint sie: „Aber ich hab einen Plan für Freitag. Da ist Valentinstag, da werde ich Schokolade an alle bei Music Bank verteilen.“ Er sieht sie skeptisch an. „Wozu?“, fragt er. „Damit mich die Leute mögen.“, sagt sie und grinst ihn bescheuert an. „Dann komme ich mit den Leuten ins Gespräch und vorher sehe ich mir die Videos von denen noch an.“ Sie nickt energisch. Immerhin ist sie total von ihrer Taktik überzeugt. „C-Clown treten mit Justice auf, deren Leader heißt Rome.“, beginnt sie nun aufzuzählen, während er nun interessiert den Kopf hebt und zuhört. „Toppdogg sind mit Open The Door dabei, Infinite mit ihrem Song, dessen Namen ich gerade vergessen habe, aber Woohyun sagt mir den sicher nochmal.“ Wieder nickt sie und er schnaubt nun amüsiert. „BTS sind mit Boy In Luv dabei, weil noch am Dienstag davor das Release ist. B.A.P sind mit 1004 dabei und haben wahrscheinlich noch einen Song von ihrem ersten Album, BtoB sind dabei, DBSK, 2ne1 und Girl’s Day.“ Doojoon schmunzelt. „Ich kann mir zwar nicht alle Namen der Leader merken, aber ich gebe mein Bestes, was die angeht, die ich irgendwie treffen kann aktuell.“, sagt sie und ballt ihre Hände zu Fäusten. „Okay.“, sagt er nun und nickt mit einem zufriedenen Augenaufschlag. „Von Changjo weiß ich auch, dass ich Kingka vorschlagen darf, weil ich näher an die Leute komme, als die Eliteka selbst.“, sagt sie nun und Doojoon beginnt, auf seiner Unterlippe zu kauen. „Stimmt.“, bestätigt er ihr, wenn auch nicht allzu begeistert, da er ja sieht, dass sie mit ihrem aktuellen Aufgabengebiet schon überfordert ist. „Was muss ich in Erfahrung bringen, dass ich einen vorschlagen darf?“, fragt sie ihn. „Du weißt, was die Voraussetzungen für einen Kingka sind.“, sagt er, „Ob am Ende dann einer ernannt wird, hängt von Taekwoon ab, du kannst gerne mit ihm reden.“ „Wann ist das nächste Kingka Meeting?“ „Eine Woche nach dem Leader Meeting.“ „Okay.“, sagt sie und senkt den Kopf, nickt dabei. „Ich hab eine Idee.“, schlägt sie vor und er sieht sie mit einem auffordernden Blick an, damit sie mit der Sprache rausrückt. „Es gibt doch sicher eine Liste mit allen Namen der Anwesenden.“, sagt sie. „Ja.“, erwidert er, „Es wird bereits beim Reinkommen von einem der Eliteka überprüft, wer alles da ist.“ „Lass mich das machen.“, sagt sie ernst und Doojoon stockt. Er sieht sie skeptisch an, aber sie meint: „Dann hab ich zu jedem Namen schon ein Gesicht. Ist zumindest ein Anfang.“, meint sie und zuckt danach mit den Schultern. Doojoon nickt nun. „Okay.“, sagt er. „Darf ich das auch beim Kingka Meeting machen?“ „Meinetwegen.“, meint er und zuckt dezent mit den Schultern. Sie grinst zufrieden. „Ist sonst noch was in den nächsten Tagen?“, fragt sie. Er atmet einen Moment lang aus. „Ja, morgen ist das Meeting mit den Bands ohne Leader.“, sagt er und fährt sich dabei durch die Haare. „Darf ich da-“ „Bei dem Meeting sind Chobojas dabei.“, unterbricht er sie streng. Sie blinzelt ihn nachdenklich an. „Na und?“, meint sie dann, „Die muss ich doch auch wissen, oder nicht?“ Seufzend tippt er ihr mit dem Zeigefinger an die Stirn. „Die solltest du schon längst wissen.“, sagt er ernst und sie grinst ihn unschuldig an. „So viele Namen…“, redet sie sich erneut raus und er sieht sie nur nüchtern an. „Ich will nicht, dass du alleine mit den Chobojas rumstehst.“, sagt er dann, „Wenn, dann machen wir das gemeinsam. Im Büro, wenn alle da sind. Ich rufe die Namen auf, du hakst ab.“ Sie grinst breit und nickt viele Male. Danach umarmt sie ihn hektisch und Doojoon sieht im ersten Moment noch skeptisch an ihr vorbei, senkt aber danach ernst den Blick zu ihr. Mit Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand drückt er sie nun an ihrer Stirn von sich weg und wirft ihr einen mahnenden Blick zu. „Merk dir die Gesichter, nochmal mach ich so nen Schwachsinn nicht mit dir.“, sagt er streng und sie nickt erneut. „Es ist schön, euch nach so langer Zeit wieder zu sehen.“, lächelt Taekwoons Mutter ihre alte Freundin und Frau des Dienstnächsten seines Vaters an. „Wie lange ist es jetzt her? 1 Jahr? Eineinhalb?“ „Ich glaube, 11 Monate.“, erwidert ihre Freundin nun ebenso breit lächelnd und neigt den Blick von ihr zu Taekwoon neben ihr. „Euer Sohn wird immer stattlicher.“, macht sie ihm ein ernst gemeintes Kompliment und lächelt nun ihre Tochter Yeeun an. „Er sieht gut aus, nicht wahr?“ „Ja.“, antwortet die ehrlich, greift im nächsten Moment zu dem Champagnerglas vor ihr und nippt daran. Schon immer rechnet sie damit, dass ihre Eltern sie mit ihm verloben. Genauso wie er weiß, dass es früher oder später soweit sein wird. Aber für seinen Geschmack geht das nun doch etwas vorschnell. Er hat gerade genug um die Ohren, da muss er nicht unbedingt von seinen Eltern zu einem Date mit Yeeun gezerrt werden. Wenn er alleine schon an das Wort denkt. Da könnte er kotzen. „Alleine kämen die beiden doch nie auf die Idee, sich zu treffen. Darum habe ich das heute arrangiert.“, sagt die Koreanerin an Taekwoons Seite und erhält dafür einen äußerst unterkühlten Blick von ihrem Sohn. „Ich verstehe schon.“, erwidert die andere, „Das macht doch gar nichts.“ Sie fährt Yeeun über den Kopf und über ihre Haare, als wäre es ein 11jähriges Kind, das da neben ihr sitzt. „Du müsstest meine Kleine hören, wie sie über den guten Taekwoon schwärmt, so angetan ist sie von ihm.“ Die Frau, die ein Jahr jünger als der Sänger ist, wird etwas rot um die Nase und gibt einen zischenden Laut von sich, als ob es ihr nicht Recht wäre, dass ihre Mutter so spricht. Aber wem will sie hier was vormachen? Taekwoon ist eine glatte Zehn, mit ihm hat sie den Jackpot geknackt. „Lassen wir die beiden doch alleine für ein paar Minuten.“, schlägt Taekwoons Mutter vor und bevor auch nur einer der beiden Jüngeren protestieren kann, verschwinden die älteren Damen auch schon aus der Tür des Lokals, um sich draußen ein wenig über die Konditionen der bevorstehenden Hochzeit zu unterhalten. Als müsste sie sein Gefühl der Unzufriedenheit teilen, lehnt sich Yeeun etwas über den Tisch und fragt: „Wie kommt deine Mutter darauf, es jetzt zu machen?!“ Er sieht sie mit einem eisigen Blick an. „Woher soll ich das wissen.“, erwidert er genervt. Weil Seonji heiraten und ein Kind bekommen möchte. Aber was geht das Yeeun an?! „Meine Mutter hat mich gezwungen, mit Yejun Schluss zu machen, dabei habe ich ihn gerade erst einmal so richtig kennengelernt.“, murmelt sie betrübt und bläst ihre Backen auf, während sie einen Augenaufschlag in Richtung des Eingangsbereichs macht. Ihre Augen sind stark geschminkt, es ist ein Wunder, dass ihre dicken Wimpern unter der ganzen Tusche nicht ächzend nachgeben. Sie sieht zu Taekwoon zurück. „Hast du eine Freundin?“ Auf diese Frage erhält sie keine Antwort, er blickt sie einfach nur monoton an, ohne auch nur irgendein noch so kleines Zeichen des Interesses für ihre Worte zu zeigen. Sie beginnt nun, unschlüssig auf ihrer Unterlippe zu kauen. Yeeun kennt den Koreaner nun zwar schon einige Jahre, hatte aber bisher kaum Gelegenheit gehabt, die richtigen Tricks rauszukriegen, wie sie ihn auf sich aufmerksam macht. Ihr ist, als wäre sie für ihn eine Krankheit, die er bloß lange genug aussitzen müsste, ein Pickel, der von alleine verschwindet. „Meine Mutter hat mir erzählt, dass das nichts damit zu tun hat, dass wir wegen der Stellung unserer Väter heiraten sollen. Ich sei lediglich die geeignete Kandidatin in den Augen deiner Mutter.“ Taekwoon schweigt weiterhin. „An Geld fehlt es euch nicht.“, fährt Yeeun daher fort, „Warum besteht sie also darauf, dass es jetzt passiert?“ Ehe er eine unerwartete Antwort geben kann, fügt sie noch hinzu: „Versteh mich nicht falsch, mit dir werde ich bestimmt meinen Spaß haben. Du bist ein süßer, schüchterner Sänger mit einem tollen Körper, aber es wird nie richtige Gefühle zwischen uns-.“ Dass er ein abstoßendes Schnauben von sich gibt, sich aber seine Mimik ansonsten kaum ändert, irritiert sie und darum hält sie inne. „Was ist so lustig?“, fragt sie angebissen. Doch er gibt noch immer nichts von sich. Misstrauisch verengt sie ihre Augen. „Ich hab hinter dem Rücken meiner Mum schon einiges an Erfahrung sammeln können.“, sagt sie und klingt so selbstsicher wie sonst kaum jemand, den er namentlich kennt. „Und was wäre das?“, fragt er nun zynisch, weil sie ihn ja so offensichtlich herausfordert, „Wie man einem Typen, den man offenbar ins Bett kriegen will, lauter Blödsinn erzählt?“ „Na hör Mal, gegen ein wenig Spaß ist nichts einzuwenden. Ich bin gut darin.“ „Meinst du, ja?“ Sie will gerade zu einer Antwort ansetzen, da steht er auf einmal auf, schnappt sie an ihrem Kinn und zieht sie zu sich. Was auch immer ihr diesen verrückten Gedanken ins Hirn jagt, aber sie glaubt, dass er sie jeden Moment küssen wird und daher hält sie ganz ehrfürchtig die Luft an. Doch Taekwoon verfolgt ein ganz anderes Ziel. „Du solltest mich nicht unterschätzen und schon gar nicht provozieren.“, zischt er mit gefährlich ruhiger Stimme, „Und vor allem solltest du dich nicht an den Gedanken gewöhnen, dass das was zwischen uns hier wird. Ich werde das zu verhindern wissen.“ Er lässt sie los und setzt sich zurück in seinen Sessel, als er aus dem Augenwinkel bemerkt, wie die Mütter sich langsam wieder auf den Weg zu ihnen beiden machen. „Ach, wirst du das, ja?!“, giftet Yeeun in der letzten Sekunde zurück. Es ist wirklich ein Freitag, an dem so einiges los ist. Während Diana zu Hause beschäftigt ist, die harten Seiten davon, mit einem Haufen Männern zusammenzuleben, vor Augen geführt zu bekommen, versucht sich Babsi etwas in der Idolszene zu integrieren, in der es ihr besonders die Mädchen verdammt schwierig machen. Daher versucht sie es ja auch nun mit Plan B – Schokolade an Jungs zu verteilen. Mit vielen kleinen Schokoladeriegeln in Bärchenform steht sie etwas unschlüssig herum und hält Ausschau nach Woohyun oder Sungyeol. Aber sie kann vorerst keinen der beiden sehen. Was sie weiß, sind heute 2NE1, Girl’s Day, Infinite, B.A.P, BtoB, BTS, C-Clown, ToppDogg und Boys Republic da. Außerdem sind da noch 4 Leute von SM Entertainment; Taeyeon von SNSD, Jonghyun von SHINee – die beiden haben ein Duett – und DBSK. Gerade murmelt sie die Namen von den Membern der beiden Bands, die neu für sie sind, da spricht sie ein junger Koreaner von der Seite an: „Führst du Selbstgespräche?“ Irritiert blinzelt sie ihn an. Sie steht vor einem großgewachsenen Koreaner mit schwarzen Haaren und einem sehr modischen Muster, das er sich durch die Haare gezogen hat. Danach folgt ein weißblonder Koreaner, der genauso wie der erste ein rotes Sportdress trägt. Nervös starrt sie die beiden an. „Ehm, ich, ehm-“ Der erste runzelt nun die Stirn, während der andere nun mit einem breiten Grinsen zu dem nächsten sieht, der seine Haare lila gefärbt hat. „Schokolade?!“, fragt sie nun mit piepsiger Stimme und hält ihnen allen dreien ihre kleine Dose mit den Bären hin. Wider Erwarten greift eine ganz andere Hand in das Teil und schnappt sich gleich zwei. Mit einem düsteren Funkeln in den Augen starrt sie zum Übeltäter. Ein dunkelhaariger Koreaner, der sie um einen halben Kopf überragt, schmunzelt sie amüsiert an. „Jeder soll einen bekommen.“, murmelt sie etwas erdrückt. „Ray ist sowieso auf Diät.“, erwidert er und von seiner tiefen Stimme kriegt sie fast eine Gänsehaut, „Ich hab bloß seinen bekommen.“ „Warum verteilst du Schokolade?“, fragt der Blonde mit dem schwarzen Lederband im Haar, der ein äußerst attraktives Gesicht hat und sie neugierig ansieht, nachdem er ihr die Frage gestellt hat. Immer nervöser werdend, weil sie sich mit einem Mal so furchtbar ertappt fühlt, zuckt sie nun elegant mit den Schultern. „Weil Valentinstag ist.“, sagt sie kleinlaut und kaut wie so oft auf ihrer Unterlippe. „Aha.“, meint der Blonde und sie sieht, wie seine Mundwinkel amüsiert zucken. Ihr ist, als hätte man ihr das Gehirn leergefegt. Wie war das nochmal, heute waren auch einige Kingkas bei Music Bank dabei. Hoffentlich hat sie hier keinen vor sich stehen, ohne es zu wissen. Sie schluckt einen Kloß hinunter, der sich in ihrem Hals zu bilden scheint und dreht sich zur Seite, um kurz darauf dem Koreaner mit der tiefen Stimme nach zu dackeln. Diejenigen, die hinter ihr zurückbleiben, tauschen amüsierte Blicke aus. „Du hättest ihn fragen können.“, sagt sie zu ihm und umklammert mit ihren Händen den Plastikbecher, als wäre er der einzige Fels in ihrer Brandung, den sie im Moment für sich gewinnen kann. „Warum so formell, wir sind gleichalt.“, erwidert er auf ihren höflichen Umgangston, ohne auf ihre Aussage soeben einzugehen. Der Koreaner ist so abrupt stehengeblieben, dass sie fast in ihn reingeknallt wäre. Das rote Sporttrikot von ihm hat keine Ärmel, seine Oberarme liegen frei und mit aller Mühe starrt sie ihm ins Gesicht, anstatt sich seine Arme anzusehen. Er dreht sich zu ihr um und mustert sie amüsiert. „Sind wir das?“, fragt sie verblüfft und blinzelt ihn unschlüssig an. Hätte sie auf Doojoon und Jo gehört, wie dämlich ihre Idee ist, dann wäre sie jetzt nicht in der Lage, sich so komisch vorzukommen. Sie hat wirklich noch viel zu lernen… Er schürzt seine Lippen, verschränkt äußerst amüsiert die Arme und neigt den Kopf etwas schief. „Du hast keinen Schimmer, wer ich bin, oder?“, fragt er. Sie sieht ihn aus großen Augen an, ihr Gesicht errötet augenblicklich etwas und weiß nicht, was sie nun groß darauf erwidern soll. Der Kerl hat sie auf die übelste Art und Weise ertappt. Plötzlich legt jemand seinen Arm um sie. „Glaubst du doch selbst nicht, dass sie das nicht weiß.“, sagt ein Koreaner, dessen Stimme sie nicht kennt, der aber ebenso wahnsinnig attraktiv ist, wie der von vorhin. Er ist völlig in schwarz gekleidet und hat ein Bandana um den Kopf und seine brünetten gebunden und trägt eine schwarze Lederkappe direkt darüber. Bevor der andere was drauf sagen kann, greift der vermeintliche Rapper beherzt in ihren Behälter und schnappt sich einen der Schokobären. „Yooncheol, hier gibt’s gratis Schokolade!“, brüllt er herum und im nächsten Moment steht nicht nur einer, sondern 11 Koreaner um sie herum. Irritiert sieht sie von einem zum anderen, während derjenige, in den sie fast reingerannt ist, schon längst aus dem Blickfeld verschwunden ist. Sie zupft irritiert am Ärmel ihres Retters, der sie amüsiert mustert. „Hm?“, macht er und sie blinzelt ihn zu Beginn noch äußerst unschlüssig an. Ob sie das zu ihm sagen kann…? „Ich hab aber echt keine Ahnung, wer das war.“, sagt sie leise und spürt den Blick von einem Koreaner mit langen, roten Haaren auf sich, der die Haare zu einem Dutt über dem Kopf mit einer alten, japanischen Nadel geformt hat. Steht ihm im Übrigen ausgesprochen gut. „Pssssscht.“, zischt ihr der Brünette ins Ohr, dass sie ihn nur noch irritierter mustert. „Sowas darfst du doch nicht zugeben.“, mahnt er sie ernst, wirkt aber total amüsiert dabei. Sie sieht irritiert durch die Runde und merkt, dass – obwohl manche von ihnen in ein Gespräch vertieft sind – sie immer wieder ansehen. Wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber dennoch. Besonders einer von ihnen – eben der mit den roten Haaren – neigt nun den Kopf etwas schief. „Also, pass auf.“, beginnt nun der Koreaner neben ihr, „Ich bin Jen-, nein, Tae-“ Er hält inne und blinzelt sie einen Augenblick lang unschlüssig an. „Sind dir Stage Names oder richtige Namen lieber?“, fragt er. „Eh- ich glaube, für den Anfang Stage Names.“, gesteht sie kleinlaut. „Dann Jenissi.“, sagt er amüsiert und deutet auf einen Koreaner mit Lederkappe und einem um den Hals gebundenen Bandana, das er eben am Kopf trägt. Sie sind alle 12 komplett in schwarz gekleidet… „Das da ist unser Leader, P-Goon.“, sagt er und deutet auf den mit den langen Haaren, „Das hier ist A-Tom.“ Danach deutet er auf einen Koreaner mit großem, schwarzen Hut und einer kreisrunden Brille. „Er ist B-Joo.“ Jetzt zeigt er auf einen Koreaner mit Kappe und blondem Deckhaar zu dunkelbrünetten Haaren. „Das ist Gohn.“ Danach kommt einer dran, der einige wilde Löckchen haben und mit dem man sicherlich einiges an Spaß haben kann, weil er witzig aussieht. „Der Idiot da hinten ist Hansol.“ Wusste sie’s doch. „Er ist Hojoon.“, sagt er und meint damit den mit einen Koreaner mit leichtem Apple Hair, weil ihm ein kleines, witziges Zöpfchen aus der Kappe ragt. Er zeigt auf einen mit leicht gewelltem Haar, der äußerst selbstsicher wirkt. „Das ist Kidoh.“ Und deutet nun auf einen mit kurzen, aufgestellten Haaren. „Der hier ist Nakta.“ Danach kommt einer mit einem äußerst schmalen Gesicht, einer umgedreht aufgesetzten Kappe und einer beeindruckenden Körpergröße dran. „Sangdo.“, stellt er diesen vor. „Er hier ist Xero.“, meint er und zeigt damit auf den vorletzten im Bunde, der ein sehr nettes Gesicht und sehr sauber gekämmte Haare hat. „Und dann haben wir noch Yano.“ Ebenfalls blond. Hat ein witziges Band im Haar. „Okay.“, sagt sie und sieht noch einmal irritiert durch die Runde. Da meint Jenissi schon grinsend: „Vergiss es, du merkt dir die Namen niemals so schnell.“ „Ich bemühe mich.“, erwidert sie. „Hauptsache, sie weiß, wer ich bin, dann ist alles gut.“, kommt es nun von Yano, ehe sich der die Kappe mit einer kleinen, schwarzen Schleife am Verschluss verkehrt herum aufsetzt und sich plötzlich ganz aufreizend neben sie stellt. „Ich bin der Maknae, ich darf dich doch sicher Noona nennen?“ „Yah!“, faucht nun derjenige, den sie sich als deren Leader gemerkt hat. Aber er muss selbst fast lachen. „Du hast eine überraschend tiefe Stimme dafür, dass du Maknae bist.“, sagt sie zu Yano neben sich. Der prustet sofort los. „Was hat das denn damit zu tun?“, fragt A-Tom, der mit den langen, roten Haaren. „Wer war das vorhin?“, meint sie nun wieder an Jenissi gewandt. „Rome.“, antwortet er nur knapp. „Sagt mir… nichts…“, nuschelt sie unschlüssig. „Sollte es aber.“, erwidert A-Tom fast schon etwas giftig. Sie presst zermürbt die Lippen aufeinander und nickt nun. „Ich hab schon zu viel eurer Zeit beansprucht.“, sagt sie und schämt sich ein wenig dafür, das so offen zugegeben zu haben, dass sie in ihrem Job als Useon offenbar eine solche Niete ist. Gerade stapft sie ein paar Schritte von der Gruppe weg, da legt der nächste seinen Arm um sie und zerrt sie fast schon weg von der Gruppe. „Waaaaaas zum Teufel macht ein Holzkopf wie du bei ToppDogg und wieso zum Teufel verteilst du hier Schokolade?!“, fragt Woohyun sie, nachdem er sie weit genug weggezerrt hat und sich nichts desto trotz einen der Bären nimmt, nachdem sie ihm die Erklärung hierfür als erstes liefert. „-und die Gelegenheit nutzen, um mir die Gesichter der Leute besser einprägen zu können.“, sagt sie und beendet damit ihre Ausführungen. „Und warum dann ausgerechnet bei ToppDogg, die sind alles andere, als ein guter Umgang für dich.“ „Jenissi hat aber nett gewirkt.“, sagt sie und blinzelt Woohyun ganz unschuldig an. „Ich hab ihm gesagt, dass ich keine Ahnung habe, wer sie alle sind und er hat mir alle Namen genannt und- AU!“ Woohyun hat ihr gerade mit dem Finger gegen die Stirn geschnippt. Sie reibt sich die schmerzende Stelle und schmollt ihn an. „Was sollte das?!“ „Du hast ernsthaft-“ Er verstummt und beißt sich sofort auf die Zunge. Wenn er noch lauter wird, bekommen es alle um sie herum mit. „Jenissi ist ein Kingka.“, hilft er ihr auf die Sprünge. „Oh.“, sagt sie und lässt dabei fast den Behälter fallen. Wie peinlich. Das müsste sie längst wissen. „Wenn Doojoon oder Taekwoon mitkriegen, was du hier machst, bist du gleich einen Kopf kürzer!“, mahnt er sie unterschwellig. Dann gesellt sich jemand zu ihnen, der über das alles hier mehr als amüsiert zu sein scheint. Ein blonder Haarschopf, der ihr bereits bekannt ist – der Koreaner mit dem Lederband im Haar. „Hast du nicht gleich nen Auftritt, Hyung?“, fragt der Blondschopf mit besonderer Betonung auf das letzte Wort, was ausdrücken soll, dass Woohyun älter als er selbst ist. Mit einem unguten Gefühl im Magen wirft Woohyun einen Blick auf Babsi. „Kannst du nicht irgendwie zu... wem gehen, bis ich wieder da bin?“, fragt er und weiß selbst, dass es keinen Sinn hat, die Worte überhaupt aus seinem Mund zu lassen. Egal, zu wem sie geht, sie ist hier hilflos ausgeliefert. „Ach was, ich pass schon auf sie auf.“, meint der Blonde und neigt seinen Kopf nun etwas schief. Als Woohyun weg ist und mit einem ganz flauen Magen auf der Bühne steht und sich mit aller Macht auf den Auftritt konzentriert, hat der Blonde nun fast 4 Minuten Zeit, alle Nötige in Erfahrung zu bringen. „Etwa schon die ganze Schokolade verteilt?“, fragt er völlig unnötig, da er ja sieht, wie viel noch da ist. Ihr wird schlagartig klar, was Woohyun damit meinte, dass sie zu wem gehen soll. Sie kennt den Blonden nicht und hat vorhin eine riesen Dummheit begangen, indem sie einem quasi Wildfremden eröffnet hat, dass sie nicht das weiß, was sie wissen muss. Traue niemandem… „Ich bin T.K.“, sagt er im nächsten Moment, als er keine Antwort kriegt, „Aber du kannst mich auch Minwoo nennen.“ Da sie nicht weiß, womit sie hätte rechnen sollen, hebt sie fast schon etwas ehrfürchtig den Blick zu ihm und blinzelt ihn unschlüssig an. „Wer die anderen sind, musst du schon selbst rausfinden. Ich bin nicht so nett, wie Jenissi.“, sagt er und beginnt wieder, amüsiert den Kopf zu neigen. Sie schluckt. „Aha.“, krächzt sie als einziges. „Du kannst einem schon fast leidtun.“, sagt er plötzlich und sie runzelt verwundert die Stirn. „Du als Useon. Das ist, als ob man eine Maus in eine Schlangengrube wirft.“ „Toll, so hab ich das noch nicht betrachtet.“, erwidert sie etwas bissig, „Danke für den Anreiz. Das schreib ich doch gleich Mal in mein Tagebuch…“ Er grinst. „Woohyun tut gut daran, dich nicht mit mir alleine lassen zu wollen.“, murmelt er und steht bei den Worten total im Genuss darüber, dass sich ihre Augen etwas vor Schreck weiten. „Ich hab schon so manche Mädchen ganz böse verdorben.“, sagt er und tritt einen Schritt auf sie zu, den Babsi dafür auch augenblicklich mit einem Schritt nach hinten quittiert. T.K kichert amüsiert darüber, dass sie scheinbar wirklich Angst vor ihm hat. „Was denn, du bist die Useon, ich ein Kingka. Ich tu dir schon nichts.“, sagt er amüsiert, „Betrachte mich eher als Teil deiner Leibgarde.“ „Und wenn ich nachts schlafe, rammt mir die Leibgarde eine Axt in den Rücken.“, murmelt sie atemlos. „Tz.“ T.K macht einen gequälten Gesichtsausdruck. „Ist eine Axt nicht viel zu stillos?“ „Minwoo!“ Die tiefe Stimme, die sie nun als Rome erkennt – denn den hat sie sich gemerkt – donnert durch den kleinen Flur, in dem sie stehen. Das sitzt, denn der Blonde tritt sofort einen Schritt zurück und dreht den Kopf nach rechts, bevor ihn der Koreaner mit dem deutlich ausgeprägten Bizeps noch zurückzerrt. „Geh in die Maske, mach dich fertig.“, sagt er in einem üblen Befehlston. „Mach ich!“, grinst T.K wie er zuvor noch das Mädchen angegrinst hat und streicht ihr plötzlich mit der Hand über die Wange, als wäre das eine gebührende Verabschiedung. „Bis nachher, hübsche Noona.“ Als er ihr den Rücken zukehrt, überlegt sie einen Augenblick lang, mit zitternden Knien auf den Boden zu rutschen, aber da steht noch immer Rome, der sie mit düsterem Blick mustert. Was auch immer ihm über die Leber gelaufen ist, die gute Laune von vorhin noch scheint verflogen zu sein. „Räum den Schwachsinn doch selber weg!“, keift Dongwoon und sieht Diana mit gehobenen Augenbrauen an, weil er es beim besten Willen nicht einsieht, dass er hier jetzt auch noch den Tisch abräumen soll, obwohl er heute nicht einmal hier gegessen hat. „Aber du stehst im Haushaltsplan!“, ruft sie biestig zurück und wedelt wild mit den Armen. Die anderen haben sich mittlerweile aus dem Staub gemacht; haben sich entweder in ihre Zimmer verzogen oder sind rausgegangen. Jedenfalls will keiner was mit dem Streit zu tun haben, den die beiden hier gerade eröffnen. „Na und?!“, gibt Dongwoon trotzig zurück, „War der Haushaltsplan etwa meine Idee? Wenn’s dir hier zu dreckig ist, dann stell ne Putzfrau ein oder putz selbst.“ Das hat gesessen. „Nicht in dem Ton!“, knurrt sie bösartig. „Sonst was, entziehst du mir dann den Kingka?“, fragt er und lacht zynisch, „Viel Spaß, dann kannst du eine Karriere gleich vergessen, das hört Doojoon nämlich bestimmt gerne.“ „Oh, halt doch die Klappe, du Aas!“, giftet sie ihn düster an. „Halt doch selbst die Klappe, ich halt mich doch nicht an deine Regeln. Meinst wohl, weil du jetzt seit einer Zeit bei uns wohnst, kannst du dich aufführen, wie eine Prinzessin. Aber aufwachen – es ändert sich nicht plötzlich alles, nur weil du jetzt bei uns wohnst. Du hast dich an uns anzupassen, nicht umgekehrt!“ Diana ballt die Hände zu Fäusten. Sie ist sowas von wütend auf dieses Arschloch! „Wenn man zusammenlebt und einen gemeinsamen Haushalt hat, muss man sich ein wenig aufeinander abstimmen.“, sagt sie, „Babsi und ich haben es mit Seunghyun nicht anders gemacht.“ Dongwoon breitet ausladend seine Hände vor sich aus. „Dir stehen alle Türen offen, du kannst gerne deine Sachen packen und jederzeit hier verschwinden, ich halt dich bestimmt als letztes auf!“, meint er fies. Am liebsten würde sie ihn ohrfeigen. Mit einem Stuhl. „Du bist ein verdammtes Arschloch.“, zischt sie leise. „Danke, hör ich öfter.“, meint er unberührt und dreht sich nun um, damit er einfach gehen kann. „Das ist ja nicht zu fassen!“, brüllt sie, als er durch die Tür verschwunden ist, doch leider ist es wirklich so und er hat sie gerade einfach stehen lassen, ohne dem Gespräch den gebührenden Abschluss zu geben. „Gewöhn dich dran, so ist er eben.“, kommt es auf einmal hinter ihr. Sie könnte aus der Haut fahren, nimmt sich aber so gut es geht zusammen und dreht sich um, nur um danach Junhyung direkt ins Gesicht zu sehen. „Großartig. Ich teile seit Tagen das Zimmer mit ihm und jetzt kommst du auf die Idee, mir zu-“ Sie bricht ab. Hat doch sowieso keinen Sinn. „Euer Streit ist kaum zu überhören gewesen.“, meint Junhyung kühl und hilft ihr dabei, den Tisch nun auch abzuräumen, „Das mit dem Haushaltsplan ist wirklich eine blöde Idee. Sowas hatten wir nie und die Jungs werden nur rebellieren, wenn du ihnen so kommst.“ „Ich hab es für eine gute Idee gehalten.“, murmelt Diana verletzt und senkt den Blick. Junhyung streicht ihr lieb über die Schulter und zieht sie zu sich, um sie kurz in den Arm zu nehmen. Sogar eine Träne verdrückt sie, dann lässt er sie los und hebt ihr Kinn, damit sie ihm in die Augen sieht. „Wahrscheinlich hast du das bei Babsi auch gemacht, dass du die Führung übernommen hast.“, sagt er und ohne eine Bestätigung abzuwarten, da es doch ohnehin auf der Hand liegt, meint er: „Die Jungs sehen in dir einen Kumpel, sonst hätten sie dich nie einfach so hier wohnen lassen.“ „Was willst du mir damit sagen…?!“ „Dass du dich besser nicht wie die Prinzessin auf der Erbse aufführen solltest, das kann keiner von ihnen so wirklich leiden…“, erklärt er und Diana versinkt in Gedanken darüber, dass er sich seltsamerweise aus der Eingrenzung raushält. Wie er das wohl sieht? Und wie… Kikwang das wohl sieht? „Du hast ja Recht.“, gibt sie schließlich nach. „Ich weiß.“, antwortet er und schmunzelt. In einer rasenden Geschwindigkeit zwängt sich Dongwoon zwischen den Autos durch die Straßen und hält schließlich mit schrill quietschenden Reifen in der Tiefgarage seines Ziels. Mit einem scharf nach Minze schmeckenden Kaugummi zwischen den Zähnen steigt er aus, lässt seinen Wagen mit einem Druck auf seine Funkfernbedienung kurz aufjauchzen und stapft schnellen Schrittes den Weg zum Aufzug entlang, schiebt sich die teure Sonnenbrille von der Nase in die Haare und drückt gegen den Knopf des Lifts. Ungeduldig mit dem Fuß wippend wartet er darauf, dass er endlich bei ihm ankommt, dann tritt er gleich über die Schwelle und drückt ungeduldig den Knopf für den ersten Stock. Wippt im Aufzug weiter mit dem Fuß, kaut immer noch den Kaugummi und wird mit einem plingenden Geräusch informiert, dass er erneut an seinem Ziel angekommen ist. Ohne viel Zeit zu verlieren, stapft er nun schwerfällig an vielen verschiedenen Personen vorbei, von denen ihn manche gar nicht richtig wahrnehmen, einige ganz höflich grüßen und ein paar wenig ganz schön irritiert darüber sind, dass ausgerechnet er hier ist. „Da kommt das Vögelchen!“, ruft Minhyuk von BtoB gut gelaunt, während Ilhoon den armen Changmin Mal wieder als Opfer seiner diabolischen Spielchen ausgelost hat. Hinter ihm steht Hyunsik, der ihm immer wieder kleine Kieselsteinchen in die Hand drückt, die er dann nach dem Idol werfen kann. Zum ersten Mal machen sie das Ganze schon etwas öffentlicher, da es bei Music Bank keine eigenen Wartebereiche gibt – aber es scheint keines der anderen Idols groß zu interessieren. „Ohhhh, ups, daneben.“, meint Minhyuk gespielt traurig und Hyunsik lacht schief, während Ilhoon dem Koreaner neben sich einen festen Schlag gegen die Schulter verpasst, der böse sitzt. „Nochmal?“, fragt Hyunsik düster grinsend. Das lässt sich Minhyuk nicht zweimal sagen. Erneut wirft er, dieses Mal eine Zeitschrift, die Hyunsik eben erst der vorbeilaufenden Yura von Girl’s Day aus der Hand genommen hat. „Hey!“, keift die gerade, da fliegt das gute Stück auch schon durch die Luft. Von Eunkwang ist weit und breit nichts zu sehen, der hat wohl genauso viel Interesse daran, was seine Leute machen, wie all die anderen Idols, die hierbei absichtlich wegsehen. Und das nur, weil es jemand von SM Entertainment ist. Zum Schämen ist das! Gerade duckt sich Changmin weg, da schnappt sich jemand, der gerade noch rechtzeitig vor ihn gestiegen ist, die Zeitschrift – und zwar im Flug. „Strrrr~ike!“, ruft Babsi mit einem aufgesetzten Grinsen und der Sänger von SM Entertainment hebt irritiert den Kopf und öffnet ganz langsam seine Augen, um überhaupt erst einmal zu erfassen, was da gerade vor sich geht. Gleichzeitig atmen Hyunsik und Minhyuk aus. Ilhoon starrt das Mädchen währenddessen eher unschlüssig an, weiß nicht ganz, was er mit ihr anfangen soll. „Na sieh Mal an.“, zischt Minhyuk düster und Ilhoon macht zur selben Zeit einige Schritte nach vorne, bis er direkt neben ihr steht. „Willst du mitmachen?“, bietet ihr Minhyuk trocken an, während Hyunsik hinter ihm unschlüssig auf den Boden starrt und sich fragt, wie er sich der Useon gegenüber verhalten soll. Bisher hatte er noch nicht die Ehre und er kann sie nicht richtig einschätzen. „Wobei denn?“, fragt sie ihn nun, „Dabei, dummen Leuten Sachen an den Kopf zu werfen?“ Sie kann nicht an sich halten und holt mit dem Behälter und den sich darin befindenden Schokoladebären aus, nur um ihn danach mit Karacho in Minhyuks Richtung zu werfen. Zwar trifft sie ihn nicht am Kopf, aber die Brust ist auch ein gutes Ziel für ihr Vorhaben. Verletzt wird er dabei nicht, Hyunsik starrt sie dafür aber herzlich ungläubig an. Nicht nur er, sondern auch Changmin traut seinen Augen nicht. Minhyuk hat schon einiges von ihr gehört, um jetzt nicht allzu überrascht zu sein, drückt dabei genervt die Luft durch die Nasenlöcher und befeuchtet seine Lippen, ehe er sie übelst genervt ansieht. „Hey.“, faucht Ilhoon plötzlich neben ihr und sie dreht den Kopf nach rechts, um den Koreaner anzusehen, der nicht sonderlich viel größer gewachsen ist, als sie selbst. „Hast du Spaß?“, fragt er mit einem Unterton, der sie eigentlich in die Schranken weisen sollte. Da taucht Woohyun auf und schiebt sich vor das Mädchen. Auch Sungyeol ist nicht weit vom Geschehen entfernt und hat alles mitbekommen, was passiert ist. T.K, Jenissi und A-Tom betrachten die Szene mit teils gemischten Gefühlen. Es schwingt viel Ehrfurcht mit, dafür, dass sie sich Minhyuk in den Weg stellt. Aber auch grenzenloses Ärgernis darüber, dass sie es für einen von SM Entertainment tut. Woohyun schiebt sie nach hinten und aus einem reinen Instinkt heraus wendet sie sich Changmin zu und fragt ihn, ob alles okay ist. Der Koreaner antwortet nicht, er ist viel zu eingeschüchtert von all den anderen. Minhyuk und Woohyun liefern sich währenddessen ein Blickduell sondergleichen. Sungyeol, der mitgekriegt hat, dass Changmin für jeden Wurf etwas Geld aus seiner Börse genommen wurde – einfach nur, um ihn zu demütigen, schiebt Minhyuk soeben einige Scheine mit sehr hohen Zahlen in seine Brusttasche, nachdem er ihm die Hand über die Schulter legt. „Ich denke, für heute hast du genug, um durch die Clubs zu ziehen.“, sagt er in trockenem Tonfall zu ihm und schenkt ihm noch einen äußerst warnenden Blick. Sprachlos starren ihn alle an, als er den Raum verlässt, um Babsi und Changmin hinterher zu gehen. Hyunsik atmet frustriert aus, während sich Ilhoon mit einem unwohlen Gefühl im Bauch über den Nacken streicht und sich betreten räuspert. Minhyuk krallt sich die Scheine und wirft sie voller Wut auf den Boden. „Hält er mich für einen Bettler, oder was?!“, keift er wutentbrannt. „Natürlich tut er das, tun wir doch alle.“, erwidert eine Stimme, die er nicht erwartet hatte. Mit einem düsteren Knurren presst er seine Lippen fest aufeinander und sieht sich damit nun einem Kingka gegenüber, gegen den er die kleine, graue Maus ist. Egal, aus welchem Winkel betrachtet. Wenn es einen Kingka gibt, der den Orden der Boshaftigkeit verdient hätte, dann er. „Dongwoon. Was verschafft mir die Ehre?“ Er ignoriert ihn vollkommen, als hätte Minhyuk gerade nicht ihn angesprochen und als wäre dieser die reinste Luft für ihn. Stattdessen dreht er sich in Woohyuns Richtung. „Wo ist sie?“, fragt er, während er fast schon gelangweilt seinen Kaugummi weiterkaut. Woohyun, der genauso wenig wie etwa Minhyuk mit Dongwoon anfangen kann und sich eher von diesem fernhält, hebt gerade sprachlos die Hand und deutet auf die Tür. Wie gerufen stapft sie im nächsten Moment auch schon wieder zu ihnen rein. „Das gibt’s ja nicht, er hat Kratzer im Gesicht und an den Armen, was hast du mit ihm gemacht?!“, keift sie Minhyuk an, ohne groß zu zögern. Denn wenn es etwas gibt, das sie nicht leiden kann, dann sind es die Personen, die andere mobben. Egal aus welchen Gründen das geschieht! Dongwoon blickt von ihr zu Minhyuk, zermalmt weiterhin belanglos die Süßigkeit zwischen seinen Zähnen. Der wiederum verzieht seinen linken Mundwinkel gerade zu einem abfälligen Grinsen. „Was geht dich das schon an.“, zischt er unfreundlich. Daraufhin stemmt sie ihre Arme in die Hüften. „Eine ganze Menge – man muss sich echt fragen, warum denn ausgerechnet du noch Kingka bist.“, wirft sie ihm im Gegenzug um die Ohren. Woohyun schnappt hörbar nach Luft und Hyunsik runzelt nun amüsiert die Stirn. Sie nimmt sich ganz schön viel raus, selbst dafür, dass sie die Useon ist. „Was hat Miss Piggy denn gemacht?“, fragt Dongwoon und spielt damit auf Minhyuks leichte Plattnase an, die sich dieser vor 2 Jahren richten hat lassen. Bei dem Spitznamen versteift sich Minhyuk augenblicklich und funkelt den Sänger, der vom selben Entertainment stammt, düster an. „Nichts, das Unrecht gewesen wäre.“, knurrt er düster und erntet damit einen gelangweilten Blick von dem Maknae von BEAST. Da greift er nach Babsis Arm und zieht sie mit sich raus. „Ich zeig es dir.“, meint sie, bevor er ihr überhaupt erneut die Frage stellen kann. Sie nimmt ihn mit zu einer kleinen Besenkammer, in der sich Changmin hilfesuchend verkrochen hat. „Das ist ein SMler.“, meint Dongwoon mit gehobenen Augenbrauen, aber mit leiser Stimme, damit sie von keinem gehört werden. Changmin ist zwar noch nie an Dongwoon geraten, weiß aber aus Erzählungen, wie diabolisch dieser ist – und dass er unter Umständen ein noch größerer Alptraum sein kann, als Minhyuk einer ist. Von der Angst gepackt fängt er an zu zittern und schlingt die Arme um sich, gibt aber keinen Ton von sich. „Er redet nicht mit mir, er hat total Schiss.“, erzählt das Mädchen nun Dongwoon, „Als ich vorhin in den Raum bin, hat ihm Minhyuk gerade alle möglichen Sachen ins Gesicht geworfen – Steine, Zeitschriften, alles was ihm dieser Hyunsik in die Hand gedrückt hat. Das ist doch nicht mehr normal!“ Dongwoon wirft noch einmal einen abschätzigen Blick auf Changmin, dann sieht er zurück zum Mädchen vor sich. „Darüber solltest du – wenn überhaupt – mit Yoon reden.“ „Aber der ist gerade nicht hier!“, ruft sie zornig und wirft die Hände in die Luft. Dann stapft sie davon, ehe er überhaupt handeln kann, so schnell reagiert sie. „Dann bestrafe ich Minhyuk eben selbst!“, giftet sie wütend und steht im nächsten Moment schon wieder im Warteraum bei ihm, geht auf ihn zu und… schubst ihn. Minhyuk, der nicht mit diesem plötzlichen Körperkontakt gerechnet hat, kippt etwas nach vorne und gibt dabei sogar einen leisen Schrei von sich, der die Aufmerksamkeit von ein paar Anwesenden, die sich bereits umgezogen haben oder noch nicht gefahren sind, auf sich zieht. Währenddessen wäscht sich Woohyun die Hände, da er auf der Toilette war. Er weiß Babsi bei Dongwoon – so wenig er ihn auch leiden kann – in sicheren Händen. Der wird kaum dafür sorgen, dass das Mädchen seines Leaders in Schwierigkeiten gerät. Sungyeol war ebenfalls auf dem WC und steht schon am Waschbecken. Erst sieht ihn Woohyun unschlüssig an, denn er ringt mit sich selbst, ihn darauf anzusprechen: „Was hast du mit Minhyuk zu schaffen?“ Sein Kollege bleibt ihm die Antwort schuldig, da formuliert er die Frage anders: „Ich meine, du sagst etwas und er hüpft. Das hatten wir letztens schon mal.“ Der Sänger neben ihm hebt den Blick kurz zu ihm. „Was bringt es dir, das zu wissen.“, stellt er trocken fest. „Ist es dein neues Hobby, hier die Gossip Queen zu spielen?“ „Gossip Queen?!“, wiederholt Woohyun pikiert. „Wer, ich?“ Sungyeol ignoriert seine Worte. „Ich will’s nur wissen, bin eben neugierig.“ Noch immer kommt keine Antwort, also senkt er den Blick zur Seife, die er in dem Moment zwischen seinen Fingern verreibt. „Es fällt eben auf, dass sich Minhyuk nicht mit dir anlegt.“ „Weil er es nicht kann.“, gibt Sungyeol nüchtern zurück. Erneut hebt Woohyun den Kopf und dreht ihn zu seinem Kollegen. „Tu nicht so, als wärst du so tough!“ Danach spült er die Seife von seinen Händen. Sungyeol ist nun fertig und stellt den Wasserhahn ab. Während er sich selbst und seine Frisur im Spiegel vor sich betrachtet, meint er: „Du machst keinen guten Job.“ Danach wirft er ihm einen warnenden Blick zu und verschwindet aus der Toilette. „Tzz…“, gibt Woohyun nur verständnislos von sich. Kurz darauf folgt er ihm schon nach draußen. „Was willst du mir damit sagen?!“, fragt er ihn etwas betroffen, erhält aber keine Antwort. Er hat seine Hände in die Hosentaschen geschoben und sieht mit monotonem Blick geradeaus. Als Woohyun diesem Blick folgt, dreht sich ihm fast der Magen um. „Halt dich fern von ihr.“, droht Dongwoon mit düsterer Stimme und Minhyuk bleibt unschlüssig stehen, wirft dem Mädchen aber nach wie vor einen finsteren Todesblick zu. „Glaubst du, ich lass mich einfach so schubsen?!“, giftet er zurück, wobei er nicht genau weiß, wen er damit eigentlich ansprechen will – sie oder ihn, „Und mir dann sowas an den Kopf werfen?!“ „Ich hab lediglich gesagt, dass du dich mit jemandem von deiner Liga anlegen sollst!“, speit Babsi schon und will am liebsten sofort wieder auf ihn losgehen, aber Dongwoon hält sie mit festem Griff hinter sich zurück, betrachtet weiterhin drohend Minhyuk, hinter dem sich Hyunsik und Ilhoon verkriechen wie scheue Rehe. Bloß T.K, Ray und Rome von C-Clown, A-Tom, Jenissi und Kidoh von ToppDogg sowie Minsu von Boys Republic sind in dem Moment anwesend. Zu ihrem Pech sind da einige Kingkas dabei. „Dafür, dass ich einen von SM angegangen bin!“, giftet Minhyuk und duckt sich im nächsten Moment weg, als ihre Haarspange geflogen kommt, weil sie nichts anderes zu fassen bekommt. „Hör auf damit!“, zischt Dongwoon nun das Mädchen hinter sich an, da es ihm allmählich reicht. „Die Regel besagt, dass man sich von Leuten, die bei SM sind, fernhält und nicht, dass man sie körperlich angeht!“, ruft sie erbost, „Changmin ist genauso ein Idol, wie du es bist! Er kann nicht mit einem zerkratzen Gesicht auftreten, was denkst du dir dabei?!“ Dongwoon dreht sich mit gerunzelter Stirn in die andere Richtung und sieht zu Minhyuk rüber. „Das ist ein Argument, Piggy. Da geb ich ihr Recht, auch wenn’s einer von denen ist.“ „Na warte, ich-“ Sie wird unterbrochen von ihrem eigenen Handy, das zu klingeln beginnt. Sie nimmt es raus, bricht den Anruf sofort ab und schreibt eine SMS, dass er raufkommen soll. „Ich will ja wissen, was für ein bescheuertes Grinsen du aufsetzt, wenn du dich vor Doojoon rechtfertigen musst.“ „Doojoon?“, fragt Dongwoon nun irritiert und dreht sich zu ihr um. Sie nickt energisch. „Eigentlich wollte ich ihm die Nachricht schreiben, die du gekriegt hast – aber wegen dem Do in euren Namen kamst du bei der Kurzwahl als erstes dran.“ Nun grinst sie. „Aber danke, dass du trotzdem gekommen bist.“ „Huh.“, macht Dongwoon nur erstaunt und ist fast schon versucht, einfach nur fassungslos den Kopf zu schütteln. „Und wie erklärst du ihm, dass du auf nen Kingka losgegangen bist?!“, faucht er nun mit einer unterschwelligen Stimme, damit es nicht alle mitbekommen. „Gar nicht, das erwähne ich einfach nicht!“, faucht sie zurück, „Was Minhyuk erzählt, interessiert doch jetzt gar keinen, er hat jemanden verletzt!“ „Es gibt Leute, die das gesehen haben, die scheißen sich vor mir nicht in die Hosen, weil die selbst Kingka sind!“, gibt er bedeutungsschwanger zurück und schüttelt den Kopf, „Du kannst dich hier gleich um Kopf und Kragen reden, warum machst du sowas immer so unüberlegt?!“ „Ich mach gar nichts unüberlegt!“, giftet sie zurück und den Satz hört Minhyuk, der auch gleich verwundert eine seiner Augenbrauen hebt und sich fragt, um was es bei den beiden geht. „Hättest du nicht Junhyung anrufen können?“, fragt Dongwoon nun ernst und bemerkt nicht, dass er selbst wieder in normaler Lautstärke spricht. „Oder Diana! Ist nicht Yongguk auch hier irgendwo?“ „Da hätte ich vorher noch Taekwoon angerufen!“, erwidert Babsi trocken, „Und ich denke, da ist er noch die gemütlichere Wahl für Minhyuk!“ Dongwoon gibt ein zynisches Lachen von sich. „Glaubst auch nur du!“, erwidert er. „Ist die Show nicht vorbei? Wieso soll ich extra hier raufkommen, ich hab noch zu tun heute…“, murmelt Doojoon, als er den Flur entlang gestiefelt kommt und verblüfft inne hält, als er die vielen Leute sieht. „Doojoon!“, ruft Babsi, als sie ihn sieht und sein Blick geht misstrauisch in ihre Richtung, dann beäugt er seinen Maknae skeptisch und wirft einen schnellen Blick durch den Raum, um eben auszumachen, wer alles anwesend ist. „Wo ist Eunkwang?“, fragt er, weil er sich denken kann, dass Minhyuk wieder irgendwas ausgefressen hat. Vor allem, da Dongwoon in einer schützenden Haltung zwischen ihm und Barbara steht, muss was passiert sein. Er sieht zu Woohyun und Sungyeol, bemerkt den geschockten Ausdruck in Woohyuns Gesicht und sieht den leeren Behälter auf dem Boden liegen. Hyunsik hat eben seinen Leader geholt, der nun irritiert bei ihnen im Raum steht. „Was gibt’s?“, fragt dieser lässig, als wäre nie was passiert. „Erklär Mal, was hier gerade los war.“, fordert Doojoon und fixiert nun den Leader mit Argusaugen. Dongwoon wirft dem Mädchen hinter sich einen Blick zu, als wolle er ihr damit wortlos sagen: Siehst du! „Ich hab keine Ahnung.“, erwidert Eunkwang freundlich grinsend, „Aber ich schätze, dasselbe wie immer.“ „Minhyuk hat Changmin verletzt.“, drängt sich nun Babsi in den Vordergrund und geht auf Doojoon zu, der sofort den Kopf zu ihr dreht, als sie auf ihn zugeht, „Er hat überall Kratzer und blutet – selbst sein Gesicht sieht furchtbar aus.“ Ungefragt erzählt sie in allen Einzelheiten, die sie nennen kann. „Er hat mit allem nach ihm geworfen, das er finden konnte-“ „Sie hat mit ihrer scheiß Schokolade nach mir geworfen, mich geschubst und wollte mich ohrfeigen.“, kommt nun von Minhyuk, der das nicht einfach so auf sich sitzen lässt. „Hyunsik und Ilhoon, die nicht mal Kingkas sind, führen sich auf, als wären sie welche.“, giftet sie zeitgleich. „Ich bin mir sicher, das kann man anders klären.“, kommt es nun von Eunkwang, der dem Mädchen bereits einen bitterbösen Blick zuwirft. „Das muss nicht… vor so vielen Unbeteiligten passieren.“ „Unbeteiligt sind sie doch bloß, weil sie verdammt nochmal ihre Augen vor dem verschließen, was vor ihrer Nase passiert!“, kommt es ziemlich aggressiv von ihr zurück. Doojoon atmet ein und aus, wirft erst einen Blick zu Eunkwang, dann zu Babsi. Dongwoon schickt schon Stoßgebete zum Himmel, dass hier nicht alles ganz schrecklich schief läuft. „Wo ist Yongguk?“, will er dann wissen, sieht dabei aber das Mädchen an. Babsi sieht ihn etwas erschrocken an, denn als er ihr diese Frage stellt, fragt sie sich, ob sie denn darüber auch Bescheid wissen müsste. Tut sie nämlich nicht. „Ich… weiß nicht…“, gesteht sie daher kleinlaut und sieht ihn aus großen Augen an. Er presst mit strengem Blick die Luft durch die Nasenflügel und schiebt sich an ihr vorbei, um den Leader, nach dem er verlangt hat, selbst zu suchen. Sie sieht zu Dongwoon, der nur matt seine Lippen aufeinander gepresst hat und sie mit einem undefinierbaren Blick mustert. Woohyun schafft es mittlerweile, sich aus seiner Trance zu lösen und tritt auf sie zu. „Was- hast du ihn hier hergeholt?!“, fragt er sie mit leiser Stimme. Sie dreht sich gerade zu ihm, sieht ihn nur an, kommt aber gar nicht dazu, was zu sagen. „Du weißt aber, dass das hier alles unangenehm offiziell wird, wenn er da ist!“ „Was soll ich denn machen, wenn der da auf Changmin losgeht!“, gibt sie fahrig zurück und deutet mit einer abfälligen Handbewegung auf Minhyuk. Dongwoon greift nach ihrem anderen Arm und zieht sie fast schon etwas grob zu sich. „Nimm deine Finger von ihr, Doojoon wird das nicht gefallen, wenn du so mit ihr-“ „Jetzt hör Mal auf, Changjo ist auch ständig bei uns zu Hause.“, murmelt sie leichtsinnig zu Dongwoon. Dessen Augen weiten sich augenblicklich. Wie kann sie das nur so laut aussprechen?! Es soll doch nicht jeder gleich wissen, dass sie bei Doojoon wohnt! „Ich pack sie wenigstens nicht so an, wie du!“, giftet Woohyun nun den anderen Kingka an.“ „Haltet die Klappe, alle beide!“, ruft das Mädchen nun fast schon etwas verzweifelt, da kommt Doojoon mit Yongguk im Schlepptau zu ihnen zurück. Noch einmal wirft er ihr einen überaus ernsten Blick zu, ehe er sich Yongguk zuwendet und sich dann zu Eunkwang dreht: „Morgen bist du mit Minhyuk eine halbe Stunde vor dem Leader Meeting im Gebäude.“ Der Leader von BtoB gibt ihm keine Antwort, sondern schenkt nur der Useon einen äußerst bedrohlichen Blick. Damit kommt sie ihm nicht ungeschoren davon. Adrenaline „Jaaaaaaaaaaaaa! Endlich bin ich wieder mal dran, den Film auszusuchen!“, schreit Yoseob durch das Wohnzimmer, während er schon vor dem Fernseher hockt und die Liste durchgeht, die vor ihm aufleuchtet. Sie haben hier alle Filme auf der Festplatte, auch die ganz neuen. Diana steht mit Hyunseung noch in der Küche und macht Popcorn, Dongwoon wollte sich noch umziehen und Junhyung ist gerade duschen. Wo Kikwang ist, weiß keiner, doch der wird schon auftauchen. Der Cursor zeigt schon auf einen der absoluten Lieblingsfilme des Kleinen, der es schon gar nicht mehr erwarten kann, bis alle auf der Couch sitzen. Schnell hüpft er in die Küche, schiebt sich zwischen seine beiden Freunde und kramt aus einem Unterschrank einen großen Topf samt Deckel. Fragend sieht ihm das Mädchen nach, doch eine Erklärung bekommt sie von niemandem Hyunseung ist zu vertieft darin, das Popcorn in zwei große Schüsseln gleichmäßig aufzuteilen. Im nächsten Moment bekommt sie aber schon die Antwort auf ihre ungestellte Frage. Yoseob schlägt Top und Deckel so fest gegeneinander, dass er einen elendigen Lärm veranstaltet, dabei schreit er: „Ins Wohnzimmer mit allen!“. Diana fragt sich nicht zum ersten Mal, ob sie hier überhaupt Nachbarn haben. Genervt tritt Dongwoon aus seinem Zimmer, verpasst seinem Kollegen einen Tritt und begibt sich laut seufzend zur Couch. Mit einem weiteren Ächzen lässt er sich auf das rote Leder fallen, tut so, als würde er sterben und streckt dabei alles von sich. Manchmal kann er schon eine richtige Dramaqueen sein… Da Yoseob seine Reaktion scheinbar gewohnt ist, randaliert er einfach weiter und bekommt schließlich von Junhyung ein Handtuch über den Kopf gezogen. Der Rapper nimmt im Vorbeigehen Diana die Popcornschale ab, kickt das Bein von Dongwoon von der Couch und lässt sich selbst darauf fallen. Augenrollend, setzt sich das Mädchen nun neben den Sänger, ans Ende der Sitzfläche, dass niemand sonst mehr an ihr Platz finden kann – und mit niemand meint sie Kikwang. Warum auch immer ist sie ihm in den letzten Tagen aus dem Weg gegangen. Nicht, dass ihr diese Zusammenkunft im Bad nicht gefallen hätte, aber komisch fühlt sie sich schon. Außerdem hat er des Öfteren ein nächstes Mal erwähnt. Heißt das, er möchte das wiederholen? Was sind sie also? Freunde mit gewissen Vorzügen? Eigentlich genau das, was sie nach dieser engen Beziehung zu Jiyong brauchen kann… aber irgendwie auch ganz etwas anderes, als sie möchte. Im Hintergrund hört sie Hyunseung mit Yoseob diskutieren, dass er sich nicht so aufführen soll, wenn er mal den Film aussuchen darf, aber der Kleine scheint ihm nicht mal zuzuhören. Der steht nun vor der Zimmertüre von dem noch fehlenden Sänger und hämmert unentwegt gegen das Holz. Keiner hat ihn rausgehen sehen, also muss er doch da drin sein. Im nächsten Moment reißt er auch schon die Tür auf und schenkt seinem Freund einen Todesblick. „Du weißt, dass heute Filmabend ist!“, meint Yoseob mit der unschuldigsten Mine dieser Welt. Manchmal ist es auch von Vorteil als Junge so ein Babyface zu haben. Kikwang rollt mit den Augen, patscht ein paar Mal auf den dunklen Kopf des Sängers. Pfeifend hüpft dieser auch zur Couch und lässt sich neben dem Rapper nieder. Weil es sich die Jungs so gemütlich machen, ist diese somit voll und die verbleibenden zwei müssen auf dem Boden Platz nehmen. Für Kikwang weniger das Problem, da der meistens sowieso auf dem flauschigen Teppich sitzt. „Aaaaaaaaaaaaaaalsooooooo…“, beginnt der Kleine, der sich echt so darüber freut, dass sich nun alle den Film ansehen müssen, den er auswählt. „Bereit für den allerbestesten Film aller Zeiten?“ „Komm schon, wir wissen alle, dass du Dragon Ball sagst.“, murrt Dongwoon, der sich jetzt schon mit Popcorn vollstopft. Diana horcht auf, denn als Kind hat sie diese Serie immer gern gesehen, jedoch scheinen die Jungs nicht so begeistert zu sein, wie Yoseob. „Also ich mag Dragon…“, beginnt Diana, wird aber von dem vehement kopfschüttelnden Junhyung zum Schweigen gebracht. „Er redet von Dragon Ball Evolution.“, murmelt der Rapper nun und Yoseob sieht das Mädchen erwartungsvoll an. Diana lächelt leicht, stirbt aber innerlich tausend Tode. Sie werden sich keinen dieser Anime-Filme ihrer Kindheit ansehen, sondern die mehr schlechte als rechte Realverfilmung. Als der Streifen in die Kinos kam, hat sie ihn sich mit Babsi voller Vorfreude angesehen, nur um danach vollkommen enttäuscht den Vorführungssaal zu verlassen. Wenigstens dauert der nur knapp eineinhalb Stunden… Ohne weitere Umschweife drückt der Kleine auf Play und wippt auf seinem Platz hin und her – manchmal kommt er einem vor, wie ein Kind. Schon nach den ersten paar Minuten weiß Diana nicht mehr, wie sie den restlichen Film durchstehen soll. Nicht nur, dass der ein Verbrechen an dem genialen Werk von Akira Toriyama ist, er hat auch noch furchtbare Dialoge und die Schauspieler sind unbegabt. So etwas kommt raus, wenn man auf Biegen und Brechen eine animierte Serie mit echten Menschen verfilmen will – es geht einfach NICHT. Aber nur weil sie dieser Meinung ist, will sie Yoseob den Film nicht vermiesen. Im Gegensatz zu Dongwoon, der immer wieder auffällig seufzt, bevor er einen Stoß von dem Mädchen kassiert. Um sich irgendwie wach zu halten – weil schlafen mehr als nur unhöflich wäre – blickt Diana durch den Raum, bleibt aber genau bei einem Kopf hängen. Seine Lippen sind leicht geöffnet, während er im Schneidersitz auf dem Boden sitzt, den Rücken an die Couch gelehnt. Ein Arm liegt lässig auf der Sitzfläche zwischen Junhyungs linkem und Yoseobs rechtem Bein. Ein kribbelndes Gefühl macht sich im Magen von Diana breit, wovon sie nicht weiß, ob es an ihm liegt, oder an dem vielen Popcorn. Doch als auch noch ihre Ohren zu glühen beginnen, wendet sie schnell den Blick ab. Gerade in dem Moment, als das Mädchen seinen Blick wieder zum Fernseher richtet, dreht Kikwang den Kopf nach rechts. Genau kann er es nicht erkennen, aber ihre Wangen scheinen leicht rot zu werden. Woran sie wohl denkt? Wäre der Film etwas interessanter, würde er vielleicht nicht ständig daran denken, ihr erneut die Kleider vom Leib zu reißen. Um ehrlich zu sein, genießt er es, mit ihr Spaß zu haben und praktisch ist es auch – was etwas zu hart klingt, als er es eigentlich meint. Wenn sie nicht will, kann sie es ihm jederzeit sagen und dass es auf längere Sicht wohl irgendwann enden muss, wissen sie beide. Er atmet einmal tief aus, bevor er sich wieder zum Fernseher dreht – sonst bekommt er ein Problem. Gerade als im Film Goku von seinem Schwarm Chi Chi zu einer Party eingeladen wird, sieht Diana wieder zur Seite. Kikwang hat seinen Kopf in die Hand gelegt, die auf die Couch gestützt ist und seufzt. Als er sich mit der Zunge leicht über die Lippen fährt, um diese zu befeuchten, bekommt das Mädchen einen Stich in die Magengrube versetzt. Unfähig, an etwas anderes zu denken, krallt sie ihre Fingernägel in die Handflächen und presst ihre eigenen Lippen fest aufeinander. Warum will sie auf einmal nichts lieber, als ihm um den Hals fallen? Wäre diese Situation nur nicht so verfahren und unangenehm. Aber ihn darauf anzusprechen, was das nun zwischen ihnen ist, will sie auch nicht. Doojoon würde ihm sowas von den Arsch aufreißen, wenn er davon erfährt. Immerhin muss er als langjähriger Kingka wissen, dass eine Elite Leaderin nur mit einem Elite Leader schlafen darf. Wäre da nicht diese Sache, dass sie bei ihnen wohnt und so verdammt sexy aussieht. Sogar mit diesem wirren Haarknäuel am Kopf und dem weiten Kapuzenpulli, denn als würde sie es absichtlich machen, trägt sie dazu nur kurze Hotpants und pinke Socken. Während er sie unauffällig mustert bemerkt er, dass er wohl nicht so unbeobachtet ist, wie er dachte. Kurz schenkt ihm Junhyung einen Blick, den er nicht definieren kann, worauf er sich nur räuspert und am Kopf kratzt. Nochmal die Kurve gekriegt. Den restlichen Film über wechseln sich die Blicke von Diana und Kikwang immer wieder ab, auch wenn beide versuchen es nicht zu tun. Der jeweils andere bekommt dies nicht mit, wie auch beide nicht merken, dass Junhyung sie beobachtet. Der gemeinsame Filmabend ist so gesehen bereits zu Ende. Hyunseung hat sich somit ins Wochenende verabschiedet und seinen Mitbewohnern eröffnet, dass er die restliche Zeit bis morgen mit Hyunah verbringen wird. Mit zweideutigen Witzen haben ihn Dongwoon und Yoseob zur Tür raus begleitet – dabei hatte Diana zumindest Yoseob ganz anders eingeschätzt. Kikwang ist auf die Idee gekommen, Pizza zu bestellen, weil er nach dem ganzen Popcorn nun Hunger auf etwas Richtiges hat. Yoseob, Junhyung und Dongwoon sitzen nun um ihn und Diana herum. „Wo warst du heute Nachmittag überhaupt?“, fragt nun Yoseob neugierig und dreht den Kopf zum Maknae. „Bei Music Bank.“, erzählt dieser belanglos und beißt in sein großes Stück Pizza. „Wieso denn das?“, fragt Kikwang nun verwundert, während Junhyung den Jüngsten skeptisch mustert. Es hat heute doch niemand einen Auftritt gehabt, warum war er dort? „Babsi hat mir geschrieben, ich soll sie abholen. Eigentlich wollte sie Doojoon schreiben und die Kurzwahl-“ Er wirft seinem Pizzastück einen ganz komischen Blick zu, schüttelt dann den Kopf. „Ach egal.“ „Was ist passiert?“, fragt Yoseob nun voller Besorgnis in seiner Stimme. Denn wenn er sie Mal beim Namen nennt, muss etwas vorgefallen sein, dass ihm die Lust auf fiese Späße vergeht. Diana ist währenddessen mit etwas ganz anderem beschäftigt. Er hat ernsthaft sie – seine Mitbewohnerin – hier stehen lassen, ohne das Gespräch richtig zu beenden, um dann Babsi abzuholen. Nicht, dass sie sich hier schon wieder in absurde, negative Gedanken vertiefen will, aber das… ist fies. Da wohnt sie schon bei den Jungs und steht bei zumindest einem davon, was sie bisher merkt, nach wie vor an zweiter Stelle. Warum ihr das so schmerzt, weiß sie nicht. Aber dass nicht immer alles schwarz und weiß ist, wie es in ihrer kleinen Seifenblasenwelt scheint, das muss auch sie erst noch richtig begreifen. Denn sie steht keineswegs an zweiter Stelle, nur haben die Jungs alle eine ganz andere Beziehung zu ihr, als zu dem Mädchen, das sie allesamt als wehrlos und verloren in dieser Welt betrachten. Besonders Yoseob hat oft Angst, dass ihr etwas passiert, das einen gewaltigen Schatten auf den weiteren Verlauf ihrer Karriere als Useon wirft. Dongwoon seufzt befangen. „Sie hat sich für einen von SM eingesetzt, weil Minhyuk ihm das Gesicht übel zugerichtet hat.“, erzählt er und Junhyung hebt skeptisch eine Augenbraue. „Und da holt sie gleich Doojoon, um es nur schlimmer zu machen?“, fragt er, denn obwohl es genug Jungs gibt, die Minhyuk heißen, vor allem in der Idolszene, weiß er ganz genau, um wen es sich hier handelt. „Ich hab ihr auch gesagt, sie hätte Diana oder Yongguk holen sollen.“ „Welcher Minhyuk?“, fragt Yoseob unterschwellig, „Doch nicht der, den ich denke, dass du meinst.“ „Doch.“ „Scheiße.“, flucht Junhyung und schlägt wütend mit der Hand auf den Tisch. „Sie zieht da Woohyun und Sungyeol mit rein und die Jungs von ToppDogg und C-Clown haben auch was mitgekriegt.“ Dongwoon schüttelt bedeutungsschwanger den Kopf. „Das kann böse enden…“ „Was ist passiert?“, will Junhyung jetzt genau wissen. Dongwoon zuckt mit den Schultern, er geht nicht davon aus, dass Details ihm jetzt groß helfen. Also meint er nur: „Doojoon war verdammt sauer auf sie, ich hab mit ihm noch geredet, als er sie ins Auto verfrachtet hat. Ich wette, die streiten jetzt ganz schön. Sie wusste nicht einmal, wo Yongguk war, als er sie vor den Leuten danach gefragt hat.“ Wieder seufzt er. „Warum hat er sie zur Useon-“ „Ist doch scheißegal, ob er sie dazu gemacht hat, oder nicht, sie macht das toll!“, ergreift Yoseob sofort Partei für sie, „Wir haben vorhin alle eine SMS gekriegt, dass das Kingka Meeting auf morgen vorverlegt wird, ich werde gleich früher mitkommen und diesem Minhyuk Mal die Leviten lesen!“ „Das wirst du nicht.“, mahnt ihn Junhyung ernst und Diana kommt bei dem Schlagabtausch gar nicht mehr richtig mit. Sie jedenfalls hat gar keine SMS bemerkt, weil sie den ganzen Tag lang nicht auf ihr Handy gesehen hat. Jetzt schämt sie sich fast schon dafür. „Oder willst du es nur noch schlimmer für sie machen?“ Die Diskussionen darüber gehen fast bis in die Morgenstunden – geschlafen jedenfalls hat kaum einer von ihnen. Diana mehr aus dem Grund, dass Kikwang so seltsam still geworden ist bei dem Thema. Was er wohl nach wie vor über ihre Freundin denkt? Ob er noch Gefühle für sie hat? Nein, das gibt es nicht, oder? Er hat doch gesagt, er ist über sie hinweg… Die Stimmung ist tags darauf nicht besser, als sie alle im großen Büroraum sitzen und darüber diskutieren, dass die Übergriffe SM Entertainment gegenüber langsam zu bunt werden. Diana hat sich in den letzten Tagen viel zu wenig mit allem beschäftigt und kommt selbst kaum mehr mit, wer denn jetzt eigentlich wer genau ist. Doch sie hat wenigstens das Glück, dass es nicht so sehr auffällt, wie bei Babsi. Beide Meetings beanspruchen eine Zeit von fast 6 Stunden, danach sind sie alle ganz schön ausgelaugt. Besonders Doojoon hat auf Diana die ganze Zeit über wirklich einen sehr… stinkigen Eindruck gemacht. Was zwischen den beiden am Vorabend noch vorgefallen ist, weiß sie nicht, aber sie reden zumindest normal miteinander. „Endlich… zu Hause…“, nuschelt Hyunseung, während er müde den Kopf auf den Küchentresen legt und dort jetzt einschlafen könnte, egal wie ungemütlich seine Sitzposition ist. „Was habt ihr denn die Nacht alles durchgemacht?“, grinst Yoseob blöd und setzt sich ihm gegenüber hin, „Ihr müsst ja nicht gleich nen Marathon hinlegen, auch wenn ihr momentan nicht so viel Zeit füreinander habt.“ Hyunseung reagiert darauf gar nicht. Diana sitzt am Esstisch und rollt unschlüssig ein Glas zwischen ihren Fingern herum. Junhyung sitzt ihr gegenüber und beobachtet sie aufmerksam, was ihr gar nicht bewusst auffällt. „Glaubt ihr, die beiden haben sich sehr gestritten?“, fragt sie nun, weil ihr das keine Ruhe lässt. „Wer, Doojoon und Babsi?“, meint Yoseob und sieht sie vom Tresen drüben an. Sie nickt und er schüttelt den Kopf. „Denke nicht, er war zwar angespannt, aber hat nicht wütend gewirkt. Wenn überhaupt, dann versucht er sie aus dem Schlamassel rauszukriegen, das sie da verursacht hat.“ „Hm.“, meint Diana. „Vielleicht hatten sie Sex.“, wirft Hyunseung ein, um sich – wenn auch sehr oberflächlich – am Gespräch zu beteiligen. „Ach was!“, ruft Yoseob bestürzt, „Keiner, der am Vortag Sex hatte, sieht so angespannt aus!“ „Da würde das aber dagegen helfen.“, nuschelt Hyunseung immer leiser werdend. Junhyung betrachtet ihn amüsiert. Er gibt ihm noch 2 Minuten, dann ist er weggepennt. „Tzzz.“, zischt Yoseob abwertend und wandert nun zum Esstisch zu ihnen rüber. „Wir sollten sie fragen, ob sie morgen mit in den Seoul Forest gehen wollen. Dann sehen wir Mal, wie weit das mit den beiden schon ist!“ Er grinst total überzeugt von seiner eigenen Idee. „So was Kindisches.“, murmelt Dongwoon, ehe er sich in sein Zimmer verzieht. Diana sieht zu Kikwang, als er meint: „Was interessiert mich, wie weit das bei den beiden ist.“ Alleine diese Meldung, oder auch die Stimmlage, die er dabei hat, versetzt ihr schon wieder einen üblen Stich. „Was interessiert einen denn deine Meinung.“, giftet Yoseob trotzig zurück, „Du stehst doch selbst noch auf sie!“ Als wäre das nicht genug, meint er: „Ich merk doch, wie du noch immer reagierst, wann immer ihr Name erwähnt wird!“ „Ach was!“, zischt Kikwang angriffslustig, „Stimmt gar nicht, was will ich noch mit ihr!“ „Was weiß ich. Kuscheln oder so Weicheizeugs eben!“, giftet Yoseob zurück. Dass Diana damit beschäftigt ist, den beiden so unauffällig wie nur möglich zuzuhören und dabei nicht allzu verletzt zu wirken, hindert sie daran, Junhyungs Blick zu bemerken, der dabei an ihr haftet. „Warum genau… komme ich nochmal mit?“, fragt Dongwoon, als er am nächsten Tag genervt im gar nicht so sehr grünen Wald von Seoul steht. Hier liegt überall Schnee und eisig ist es ebenso. „Und wieso im Winter?“, hilft ihm Jo, das zu vervollständigen, der von Babsi mehr oder minder genötigt worden ist, auch mitzukommen – er kann doch unmöglich immer alleine zu Hause sitzen bleiben, wenn sie was unternehmen! „Weil-“, meint Yoseob, dem es selbst etwas fröstelt – aber das würde er niemals zugeben – während er über einen großen Stein hinweg schreitet, „-im Winter kaum ein Mensch hier ist. Nur alte Menschen und die kennen uns nicht.“ „Kommt schon, so schlimm ist das gar nicht.“, grinst Diana, bevor sie sich die Kapuze mit falschem Pelzkragen aufsetzt. In dem langen Daunenmantel und den gefütterten Stiefeln ist ihr wirklich wohlig warm. „Das sagst du nur, weil du den Winter magst. Wir Sommermenschen finden es schrecklich.“, murmelt nun Babsi, zieht ihren bunten Schal fester zusammen und steckt ihre Hände ganz tief in die Taschen ihrer Jacke. Zwar hat sie unter ihrer Jeans eine dicke Strumpfhose angezogen, aber ihr ist trotzdem kalt. Im Moment hasst sie Yoseob wirklich und sich gleich mit, weil sie zugesagt hat. Scheinbar sind aber Babsi, Dongwoon und Jo die einzigen, die diese Kälte so sehr stört – zumindest merkt man es den anderen nicht an. „Wenn wir endlich mal losgehen, dann wird euch auch warm.“, meldet sich nun Kikwang, der aus einem Grund, der sich seinen Freunden nicht erschließt, etwas angefressen wirkt. Diana fragt sich, ob es etwas mit dem Gespräch über Babsi am Vortag zu tun hat, versucht aber nicht allzu viel darüber nachzudenken. Sie will einfach nur diesen Tag an der frischen Luft mit ihren Freunden genießen. So etwas ist ja seit geraumer Zeit zu einer Seltenheit geworden. Schnell schließt sie zu Junhyung auf, der ihr im Moment der angenehmste Gesprächspartner ist und tippt ihn leicht an. „Genießt du die Natur?“, fragt sie einfach, weil ihr im Moment nichts Besseres einfällt, doch der Rapper lächelt sie an. „Da von der Natur nicht so viel zu sehen ist, nein. Aber ich genieße die frische Luft.“, meint er mit einem leisen Lachen und greift in seine Tasche. Ein durchsichtiges Wärmekissen kommt zum Vorschein, dass man durch knicken eines Metallplättchens dazu bringt, sich erhitzen. Er hält es ihr entgegen und nickt kurz. „Damit dir deine Fingerchen nicht abfallen.“, grinst er, denn er hat bemerkt, dass sie ihre Handschuhe vergessen hat. Deswegen hat er extra noch eins mehr eingepackt. Dankend nickt sie nur, steckt dieses Kissen in ihre Tasche und lässt es fürs erste dort. Einige Momente gehen sie nur nebeneinander her, ohne ein Wort zu sagen. Diana fühlt sich so fehl am Platz, dass sie am liebsten umdrehen, nach Hause fahren und sich in ihr Bett kuscheln würde. Warum genau, weiß sie selbst nicht… Aber diese Stille macht es nicht besser. Nur die Gespräche der anderen sind im Hintergrund zu hören. „Denk nicht zu viel darüber nach. Die Jungs reden oft sehr viel Schwachsinn.“, meint Junhyung dann aus heiterem Himmel, ohne dass Diana auch nur an dieses Thema gedacht hätte. „Warum glaubst du, dass mich das irgendwie interessiert, was zwischen Babsi und Doojoon läuft?“ „Weil du doch in ihn verliebt bist. Oder gibt es schon einen Neuen?“ Gerade, als er diesen Satz vollendet hat, sieht sie sich panisch um. Hoffentlich hat das keiner mitbekommen und vor allem nicht Doojoon. Sie weiß selbst gerade nicht, was sie für wen fühlt, oder auch nicht und genau aus diesem Grund will sie auch nicht darüber reden. Sie schüttelt einfach den Kopf und bleibt ihm eine Antwort schuldig. „War-um ge-nau hab-ich noch-mal hier zu-gesagt?“, bibbert Jo, dessen Kiefer deutlich zu hören ist. Babsi dreht sich mit einem besorgten Blick zu ihm um. „Willst du meinen Schal?“, fragt sie besorgt und hat im nächsten Moment auch schon ihre Hände daran gelegt, da schüttelt er nur energisch den Kopf. „Damit du krank wirst? Nein, behalt ihn. Du hast doch gestern schon so geschnupft.“, kommt es in ganzen Worten aus seinem Mund, weil er sofort zu seiner Mutterrolle übergeht, die er ihr gegenüber in den letzten Tagen immer wieder anwendet, wann immer es zu solchen Themen kommt. „Nur, weil ich ein paar Mal niesen musste…“, nuschelt sie mit verengten Augen und dreht sich nach vorne, rutscht im nassen Schnee aus und kippt zur Seite. Völlig fremdgesteuert ergreift sie das Erste, das sie zu fassen bekommt. Kikwang dreht den Kopf irritiert nach rechts, als er spürt, wie etwas an seinem rechten Ärmel zieht. Nur, um dann Babsi zu sehen, die ihn aus großen Augen anstarrt. „Oh- eh-“, stammelt sie und lässt sofort wieder los, auch wenn aus irgendeinem Grund jetzt auch noch ihre Knie weich werden und sie nicht unbedingt das Gefühl hat, ohne Probleme wieder hochzukommen. Kikwang seufzt. „Macht nichts.“, sagt er und zieht die Hand aus seiner Jackentasche, um damit nach ihr zu greifen und für festen Boden unter ihren Füßen zu sorgen. „Ehrlich gesagt… möchte ich mit dir über etwas reden.“, gesteht er nun leise und geht mit einem schnellen Seitenblick zu Doojoon auf Nummer sicher, dass der das nicht mitkriegt. „Ach…so?“, fragt sie verwundert darüber, da sie beide in der letzten Zeit kaum ein paar anständige Sätze miteinander gewechselt haben. „Worüber denn?“ Er deutet mit einem Kopfnicken nach rechts. „Lass uns etwas abseits gehen, das… muss nicht unbedingt jeder hier mitkriegen.“, sagt er leise und daraufhin dauert es nicht lange, dass sie energisch nickt. „Okay.“, sagt sie. Denn auch sie weiß, dass es ein paar ungeklärte Dinge gibt. Dass es gar nicht diese sind, über die er mit ihr reden will, weiß sie schließlich noch nicht. Etwas demotiviert, weil sie sich von diesem Ausflug mehr erwartet hätte, kickt Diana den Schnee vor sich her. Sie will hier nicht den Griesgram spielen, aber warum sollte sie sich verstellen, wenn sie schlecht drauf ist. Dass Babsi und Kikwang nun abbiegen und einen Seitenweg einschlagen, macht ihre Laune auch nicht gerade besser. Kurz sieht sie ihnen nach, bevor sie bemerkt, dass Junhyung sie schon mustert. „Glaubst du, die beiden haben wirklich keine Gefühle mehr füreinander?“, fragt sie abwesend und versucht die Worte so zu wählen, dass sie recht beiläufig wirken. Der Koreaner zuckt mit den Schultern. „Sie hatte glaub ich nie solche Gefühle für ihn. Bei ihm bin ich mir nicht so sicher…“ Er wird von einem Schneeball unterbrochen, der ihn am Hinterkopf trifft. Blitzschnell dreht er sich um, erblickt den kichernden Yoseob, wie er schon die nächste Kugel formt. Diese bekommt nun Diana am Rücken ab. Eine Schlacht sondergleichen bricht aus, wobei sich Jo und Dongwoon eher raushalten - weil ihnen sowieso schon zu kalt ist. „Also… worüber willst du mit mir reden?“, fragt Babsi nun schon ganz neugierig, weil sie sich beim besten Willen nicht vorstellen kann, was ihm denn so auf dem Herzen liegt, dass er über seinen Schatten springt und die Wut ihr gegenüber unterdrückt, um ihr außer Vorwürfen noch andere Dinge zu sagen. Kikwang atmet kurz durch und betrachte sie mit einem Seitenblick. „Du weißt, dass ich dich wirklich gern… hatte…“ Stimmt denn diese Form noch? „Nein, ich hab dich noch immer sehr gern, auch wenn es mir selbst auf die Nerven geht.“ „Wie genau meinst du denn… gern?“, fragt sie und schenkt ihm einen zweifelnden Blick. Er zuckt mit den Schultern. „Nicht so, wie es Mal war, wenn du das meinst.“, sagt er ehrlich. „Wenn ich sehe, wie angetan du von Doojoon bist, oder dass du über diesen Leo nicht hinwegkommst-“ Sie unterbricht ihn. „Wenn es das ist, worüber du sprechen willst, dann-“ „Nein.“, unterbricht sie er im Gegenzug, allerdings fällt das Wort etwas energischer aus, als er ursprünglich gewollt hat. Er presst die Lippen einen kurzen Moment lang aufeinander, mustert sie kurz und schüttelt dann den Kopf. „Das ist es nicht, worüber ich mit dir reden will.“ „Sondern?“ „Ich…“ Er seufzt. „Es fällt mir nicht gerade leicht, aber ich hoffe, dass ich mit dir als Freundin sprechen kann und nicht als Useon.“ Dass er das so sagt, beunruhigt sie. Aber es ehrt sie in einer gewissen Weise, dass er ihr so sehr vertraut. „Du willst mir also was erzählen, das ich niemandem sagen darf. Auch nicht Doojoon.“, stellt sie fest. Der Koreaner nickt schwach, wartet ihre Mimik ab, um fortfahren zu können. Als sie ihm einen zaghaften Blick entgegenbringt, meint er: „Ich hab mit deiner Freundin geschlafen.“ Sie runzelt die Stirn. „Das weiß ich doch schon.“, sagt sie kühl und senkt grimmig den Blick. Muss er denn darauf rumreiten und ihr das jetzt unter die Nase reiben? „Nein, ich meine… wieder.“ Jetzt hebt sie stutzend den Kopf. „Eh… wie…“ Ihre Augen weiten sich vor Schock. „Aber Diana ist eine-“ „Ich weiß.“, zischt er zurück und blickt sie an. In seinem Blick erkennt sie die unverhohlen, dass er auch wirklich die Wahrheit sagt. „Deswegen weiß ich ja nicht, wie das weitergehen soll, ohne dass Doojoon davon erfährt.“ „Du willst ernsthaft, dass ich euch dabei helfe, hinter Doojoons Rücken miteinander-“ Sie stockt. Kurz darauf öffnet sie ihren Mund und schüttelt ganz leicht den Kopf. Voller Unglauben. „Das ist schon ein hartes Stück, was du da von mir willst.“ „Weiß ich.“, sagt er knapp und neigt den Kopf etwas schief. „Aber du bist mir was schuldig.“ „Bin ich das?!“, giftet sie ihn an und ihre Augenbrauen schnellen in die Höhe, weil sie nicht weiß, was für einen Ausdruck sie ansonsten aufsetzen sollte. Dongwoon kreischt wie am Spieß. Yoseob hat es einfach nicht verstanden, dass er so teilnahmslos da steht. Sonst ist er auch keine solche Spaßbremse, also hat er ihm einfach eine Hand voll Schnee hinten in die Jacke geworfen. Nun ist er auf der Flucht. Zu seinem Pech hat Dongwoon einfach längere Beine als er, ihn relativ schnell eingeholt und in den Schnee geworfen. Jetzt ist es ihm schon egal, dass ihm kalt ist – er will Rache. Während er über dem Kleineren hockt und ihm Schnee ins Gesicht schmiert, pirscht sich Hyunseung still und heimlich an. Eine weitere Hand voll mit weißen Flocken schwebt über dem Kopf des Maknae, bereit freigelassen zu werden. Warum auch immer will Jo eine Warnung aussprechen, worauf Doojoon ihm lachend den Mund zuhält. Auch wenn er oft nicht so wirkt, ist er doch für jeden Blödsinn zu haben. Der Schnee landet auf den perfekt gestylten Haaren Dongwoons, der gleich noch wilder wird. Hyunseung holt er aber nicht so schnell ein und kassiert nebenbei auch noch einen Schneeball von Diana – das als Retourkutsche, dass er sich einfach so stehen hat lassen. Als auch noch Junhyung, Doojoon und Jo damit beginnen ihn mit Schnee zu bewerfen, lässt er sich mit verschränkten Armen auf den Boden fallen und schmollt. Die beiden anderen, was vom Schneechaos drüben kaum etwas mitbekommen, sind nach wie vor kräftig am Diskutieren. „Ich weiß nicht, du… bürdest mir da total viel auf.“, meint sie und legt mit großem Vorwurf in der Stimme nach: „Unfreiwillig.“ „Ich bin auch nicht ganz freiwillig von dir abserviert worden.“, giftet er kindisch zurück. „Aber es war deine Entscheidung-“ Sie verstummt und sieht ihn finster an. Nein, es hat keinen Zweck, mit ihm über dieses Thema zu debattieren. Das will sie außerdem auch gar nicht. „Meinetwegen.“, murmelt sie im nächsten Augenblick beleidigt, „Ich sag nichts.“ Mit diesen Worten und der Hoffnung, die Diskussion damit beendet zu haben, stapft sie durch den Schnee zu den anderen. Kikwang tut es ihr gleich – hängt sich aber unmittelbar dazu, als Jo und Hyunseung gerade gegen Yoseob zusammenhelfen. „Interessantes Gespräch gehabt?“, fragt plötzlich Junhyung zu ihrer Rechten, weshalb sie erschrocken einen Hüpfer zur Seite macht und sich sofort die Hand an die Brust hält. Die Röte an ihren Backen kommt nicht zwanghaft von der Kälte, aber das fällt nicht weiter auf. „Hast du mich erschreckt.“, stammelt sie unsicher und fragt sich indessen, was ihr wohl für Konsequenzen blühen, wenn Doojoon ihr auf die Schliche käme, dass sie ihm was verheimlicht. Dass Junhyung ein Eliteka ist, hat sie nämlich für den Moment verdrängt gehabt. Seine Mundwinkel zucken amüsiert. „Keine Sorge, ich weiß längst darüber Bescheid.“, sagt er nüchtern und sieht zur Seite zu Doojoon, der gerade fies kichernd Jo hilft, Yoseob festzuhalten. „Wa-“ Sie starrt ihn schockiert an. „Hast du uns gehört?“, fragt sie verunsichert. Junhyung dreht den Kopf zu ihr, seine Hände sind verschränkt und er lehnt lässig am Baum hinter sich. „Nein, aber man merkt es Kikwang an der Nasenspitze an.“, erklärt er ihr, „Ist eigentlich ganz amüsant, dass es sonst keiner mitkriegt.“ Sie blinzelt ihn immer noch schockiert an. „Ich soll sie für Doojoon im Auge behalten.“, sagt er und blickt nun wieder zu Diana rüber. Er wirkt völlig in Gedanken versunken. Wenn er Doojoon davon erzählt, ist er bei ihr unten durch. Aber das will er nicht. „Sollst du das?“, fragt sie nun eher schlecht als gut gespielt. Er schmunzelt amüsiert und dreht den Kopf zu ihr rum. Als wollte er damit sagen ‚erzähl doch nichts‘. „Du kannst mir nichts vormachen, dass er dich nicht in seine Pläne einweiht.“, sagt er Recht knapp und stößt sich nun vom Baum ab. Als er auf sie zugeht, zieht sie sofort den Kopf ein und senkt augenblicklich ihr Gesicht. Dann spürt sie, wie er ihr seltsamerweise den Kopf streichelt und sieht zu ihm auf. Seine Gesichtszüge sind unglaublich weich, wenn er Mal richtig freundlich dreinsieht. „Kikwang hat grad eine seiner Trotzphasen.“, sagt er leise und klingt dabei, als hätte er alles Verständnis der Welt mit Löffeln verspeist, „Er fühlt sich vermutlich angegriffen, weil du Doojoon ihm vorziehst und will dir mit Diana vermutlich erst Mal eins auswischen.“ „Meinst du?“, fragt sie und sieht ihn zweifelnd an, als er die Hand von ihr nimmt. Er befeuchtet seine Lippen und neigt den Kopf etwas nach hinten, um nun wieder aufrecht vor ihr zu stehen. „Denke schon.“, sagt er nüchtern betrachtend, „Ich kenne ihn schon ein wenig länger, als du.“ Auf einmal wird sie hochgehoben. Zwei ziemlich kräftige Arme umschließen ihre Hüfte und ziehen sie nach oben. Sie quietscht schrill und starrt überrascht zu Junhyung nach unten, wird kurz darauf einen guten Meter weiter weg wieder auf den Boden gestellt. Alleine, die Wärme, die bei der Berührung dieser Person durch ihren Körper schießt… Mit geröteten Wangen und glasigen Augen blickt sie zu Doojoon, der sie gerade so verspielt wie sonst kaum hochgehoben und von Junhyung weggedreht hat. „Wen kennst du länger, mich?“, fragt er in völlig unschuldigem Ton und jagt Junhyung damit bloß ein müdes Lächeln auf die Lippen. Noch etwas mit ihren vielen Gedanken beschäftigt und wegen seiner Berührung etwas benommen starrt sie den Leader der Jungs nur völlig belämmert an. Bis sie auf einmal von einem Schneeball getroffen wird, der sie genau am Kopf trifft. „ALTER, DU TROTTEL!“, brüllt Yoseob schon los, während Dongwoon lauthals zu lachen beginnt. „Tut mir Leid, aber das war gerade einfach zu passend!“, ruft er und lässt sich lachend in den Schnee fallen. „WAR ES NICHT!“, schreit Yoseob zurück. Er wartet ja schließlich nur auf solche Situationen zwischen den beiden, da muss dieser dämliche Maknae nicht alles gleich wieder kaputt machen! „H…huh?“, macht Babsi, die gar nichts davon mitbekommen hat – nur die Kälte in ihrem Gesicht spürt sie. „Oh Mann, warte.“, kichert Doojoon und geht auf sie zu, wischt ihr den Schnee aus den Haaren und ein wenig vom Schal, während sein Lächeln dabei immer mehr versiegt und nur ein leichtes Schmunzeln davon übrig bleibt. Sie blinzelt ihn verdutzt an. Jetzt, wo der Schnee größtenteils von ihrem Gesicht verschwunden ist, streicht er plötzlich mit dem Daumen über ihre Wange. Als ihr bewusst wird, dass er sie genau dabei beobachtet, wie sie auf ihn reagiert, wendet sie peinlich berührt den Kopf ab. Der Schnee, der sie am Kopf getroffen hat, ist längst vergessen – alles in ihrem Gesicht fühlt sich nun wahnsinnig heiß an. „Wollt ihr Mal was essen?“, bietet Hyunseung an, „Da drüben gibt es ein tolles Nudelrestaurant.“ Er deutet mit der Hand rüber zum Ende des Waldes, das zwar nicht sonderlich beheizt ist, weil es lediglich aus einer Küche und einer Holzhütte besteht und die dort arbeitende Dame selbst einen dicken Anorak trägt, aber die Suppe wärmt bestimmt. „Klar.“, meint Diana und geht direkt voran. Sie könnte kotzen, weil sich schon wieder alles um ihre Freundin zu drehen beginnt. Dabei stimmt das gar nicht – aber wer kann schon seine Emotionen kontrollieren, um das große Gesamte zu sehen? Niemand, der unglücklich verliebt ist, tut das. Schon gar nicht diejenigen, die noch nichts von ihren doch so intensiven Gefühlen wissen. Oder sie bei der falschen Person vermuten. Die anderen folgen ihnen nach und nach und sie bestellen sich alle ihre Suppen. Diana sitzt zu ihrem Pech genau zwischen Doojoon und Kikwang, kann nicht sagen, ob dieser angenehme und betörend männliche Geruch gerade vom einen oder vom anderen stammt. Doch zumindest weiß sie, dass sie sich gerne an diesen schmiegen würde. Zumindest, solange sie hier sind… Direkt neben Doojoons rechter Seite sitzt Babsi, dann folgen Dongwoon am Tischende rechts von ihr, Junhyung gegenüber von ihr und neben ihm rechts geht es weiter mit Yoseob und Hyunseung. Jo macht direkt neben Kikwangs Tischende den Abschluss der Runde. „Konnen wir dann schurück fahren?“, murmelt Jo nun mit dem Mund voller Nudeln. Dongwoon pflichtet ihm sofort bei, während er auch seine Suppe schlürft. „Wie ihr Koreaner immer so lautstark essen müsst und mit vollem Mund redet.“, meint Babsi irgendwann, denn egal, wie lange sie schon hier wohnen, daran wird sie sich nicht so leicht gewöhnen können. „So, wie ihr Österreicher jodelt.“, schlürft nun Jo wieder und zeigt nun mit seinen Stäbchen direkt auf Babsi und deren Freundin. „Hast du mich schon mal jodeln gehört?“, fragt sie empört, lässt augenblicklich alles fallen und starrt ihren Mitbewohner fassungslos an. Dass Doojoon in dem Moment lauthals zu lachen beginnt, ist dabei keine Hilfe. „Jeden Tag unter der Dusche.“, grunzt der nun beinahe, bevor Babsi wirklich verletzt ihre Arme verschränkt. Die anderen Jungs beginnen auch zu lachen und selbst Diana muss sich zusammenreißen. Alle bis auf Babsi selbst wissen, wie das gemeint ist. „So schlecht singe ich gar nicht.“, schmollt das Mädchen weiter, legt nun ihr Besteck nieder und sucht in der Runde nach Hilfe. Wie bei Taekwoon mag das etwas heißen, wenn sie ihr Essen vernachlässigt – aber eigentlich sollte er sich nicht in ihre Gedanken schleichen. „Stimmt, du bist schon besser geworden…“, beginnt Kikwang, kommt jedoch nicht Recht weiter. „Aber unter der Dusche und im Auto singst du laut, schief und mit Begeisterung.“, lacht Doojoon abermals und fängt sich gleich einen bösen Blick von Babsi ein. „Als wärst du unter der Dusche schonmal neben mir gestanden!“, giftet sie ihn nun leise an und sofort spitzt Yoseob misstrauisch seine Ohren. Ohne ihr eine Antwort zu geben, äfft Doojoon ihre Grimasse nach, die sie in dem Moment schneidet, weshalb Dongwoon bereits wieder zu lachen beginnt und Jo nur amüsiert den Kopf schüttelt. „Ihr hättet die beiden Streithähne Mal am Freitag sehen müssen.“, meint Jo belustigt zu Kikwang und Diana, weil die anderen ohnehin mehr damit beschäftigt sind, sich das Schauspiel von eben diesen beiden zu geben. „Sind beide brüllend reingekommen, haben sich wüste Beschimpfungen an den Kopf geworden und sind beide in ihre Zimmer gelaufen.“ Er schüttelt den Kopf, schluckt sein Essen und erzählt weiter: „Aber kaum war es spät und der Film fing an zu laufen, hat er ihr das Popcorn hingehalten. Stummes Friedensangebot oder so.“ Diana lächelt leicht. Selbst, wenn es ihr einmal mehr einen Stich versetzt. Egal, was sie tut, ihre Freundin darf sich wohl wirklich alles erlauben. Wie war das nochmal, dass er ihr wohl nicht einmal die Leviten lesen würde, wenn sie das ganze Inkigayogebäude abfackeln würde? Ihr war gar nicht klar, wie ernst dieser Satz gemeint war… „Ich setz dir gleich die Suppe auf!“, giftet Babsi und Doojoon sieht sie mit einem angriffslustigen Blick an. „Das versucht du einmal.“, sagt er ernst und sie, die bereits die Schale in beiden Händen vor ihm hält, macht nun doch einen Rückzieher. Ganz unschuldig nippt sie nun daran und spült die Suppe fast in einem einzigen Durchgang hinunter. „Aber ich bin mir sicher, das würden alle gern Mal sehen.“, sagt sie, als sie fertig ist und sich mit der Zunge über den Mundwinkel leckt, um das Suppengewürz von dort wegzubekommen. „Hm.“, macht Doojoon amüsiert und legt den rechten Arm auf die Lehne hinter ihr. Mit seiner eigenen Suppe ist er längst fertig. Er dreht sich ganz nahe zu ihr, sie umklammert schon ganz nervös ihre Schale und glubscht ihn aus Engelsaugen an. „Mir fällt da aber was viel Besseres ein.“, sagt er ganz ernst, wenn er auch ganz schön amüsiert bei ihrem Gesichtsausdruck ist. Vor Schreck gleitet ihr die leere Schale zwischen die Finger auf ihren Schoß. Sie starrt ihn ungläubig an und wird mit einem Mal tomatenrot. Wie kann er das nur vor allen anderen sagen?! Dass Doojoon ein schlaues Kerlchen ist, sollte mittlerweile schon bekannt sein, deshalb ist es ihm auch schon aufgefallen, dass zumindest Yoseob scharf darauf ist, zu erfahren was zwischen ihm und Babsi läuft. Obwohl er auch weiß, wie viele Nerven es dem Mädchen kosten wird, setzt er dem ganzen noch die Krone auf, indem er mit seiner freien Hand zu ihrem Kinn greift und sie noch näher zieht. Wenn es überhaupt möglich ist, dann wird Babsi in dem Moment noch eine Nuance roter und ihr Kopf fühlt sich an, als würde er schon rauchen. Wie kann er ihr sowas nur antun, vor all den Leuten – auch wenn sie die einzigen Gäste in diesem Lokal sind. „Okay, okay. Führt das bitte woanders weiter…“, murmelt Junhyung, der in seiner Position als stiller Beobachter mitbekommt, dass Diana ihre Stäbchen fast zerbricht – und die sind aus Metall. Yoseob wehrt sich zwar lautstark, weil er gegen etwas Action nichts hätte, gibt aber dann auf, als Doojoon lachend seinen Kopf auf die Tischplatte sinken lässt. Jetzt hasst sie ihn wirklich. „Können wir jetzt dann endlich heim?“, jammert Jo weiter, als sie alle bezahlt haben und sich auf den Weg zum Ausgang und damit zurück in die Kälte machen. Als ob es hier drin besser ist. Yoseob und Dongwoon beginnen sofort lautstark zu diskutieren, was sie als nächstes machen, wobei Yoseob die Seite vertritt, auf jeden Fall noch etwas zu unternehmen und Dongwoon einfach nach Hause will. Babsi ist eine der letzten Personen, die das Lokal verlässt, dafür war Kikwang zusammen mit Hyunseung der erste. Junhyung und Diana sind die letzten beiden und bekommen beide mit, wie Babsi etwas unschlüssig zu Doojoon aufholt und ihm kurzerhand die eigene Hand in die seine steckt. Überrascht davon, dass sie auf ihn zugeht und nicht umgekehrt dreht Doojoon seinen Kopf nach links. Vor allem, dass sie mit ihm Händchen halten will, erwärmt ihm irgendwo das Herz. Er schmunzelt und drückt ihre Finger etwas, verschlingt die ihren mit seinen und erwidert damit diese unschuldige Geste. Mit einem völlig bescheuerten Gesichtsausdruck grinst sie nun den Boden an und kommt ganz willig auf ihn zu, als er sie einen Schritt näher zu sich zieht, damit nicht gleich ein ganzer Mensch zwischen sie beide durchpasst. „Schau nicht so finster.“, reißt Junhyungs tiefe Stimme Diana aus ihren Gedanken und sofort erschaudert ihr, da ihr nun klar wird, dass er mitbekommen hat, wie sie Babsi mit ihren Blicken zum Teufel schickt. „Ich schau nicht.“, verteidigt sie sich etwas holprig und merkt selbst, wie unsicher ihre Stimme klingt. „Vor mir brauchst du echt nicht so zu tun, als ob.“, stellt er einfach Mal in den Raum und schiebt wegen der Kälte wieder seine Hände in die Jackentaschen. Als Diana zu ihm sieht, blickt er nur geradeaus, aber nicht unbedingt auf die beiden Personen vor ihnen, sondern einfach in die Ferne. „Freu dich doch für sie.“, schlägt er ihr objektiv betrachtet vor. „Weil er so gut auf sie aufpassen kann?“, fragt Diana fast schon in einem abfälligen Ton. Dass Junhyung diese Frage fast schon belächelt, wenn sie seinen Gesichtsausdruck bedenkt, bringt ihr Blut zum Kochen. Mit einem überlegenen Blick in ihre Richtung dreht er den Kopf zu ihr. „Sie hat Changjo.“, sagt er trocken, „Oder Sungyeol und Woohyun. Und uns alle.“ Ihr ist klar, dass er mit dem Wort uns die restlichen Jungs von BEAST meint, nicht Diana. „So viele Kingkas, die auf sie aufpassen. Und selbst Taekwoon behält sie im Auge.“ Das sitzt, als er das sagt… „Glaubst du wirklich, sie braucht Doojoon, um auf sie aufzupassen?“ „Warum müssen überhaupt so viele Jungs auf sie aufpassen? Was ist mit mir...“, murmelt sie und merkt sogar selbst, dass sie gerade klingt, wie ein trotziges Kleinkind. „Du bist groß und kannst auf dich selbst aufpassen.“, sagt der Rapper, ist sich seiner Worte ganz genau bewusst, wie auch dem immerwährenden Schmunzeln auf den Lippen. Irgendwann wird sie an dieses Gespräch zurückdenken und merken, dass auch sie vor vielem beschützt wird, nur eben nicht so offensichtlich, wie Babsi. „Sie ist älter… aber lassen wir das Thema, sonst sage ich vielleicht etwas, das ich nicht will.“, flüstert sie, auch wenn niemand wirklich in Hörweite ist. Unsicher sieht sie nun ihren Schuhen zu, wie sie durch den Schnee gleiten und fummelt in ihrer Tasche nach diesem Wärmekissen, dass ihr Junhyung vorhin gegeben hat. Und dafür auch viel naiver… denkt sich Junhyung, um das Gespräch nicht auf einer gezwungenen Basis weiterzuführen und lässt es daher auf sich beruhen. „Kommt ihr noch mit zu uns, wir könnten-“ Yoseob verfällt fast in eine Starre, als er sich zu Babsi und seinem Leader umdreht, nur um im nächsten Moment schon ganz bescheuert zu grinsen und zu vergessen, was er überhaupt sagen will. In dem Moment lässt Babsi nun Doojoons Hand los und beschleunigt ihren Schritt, bis sie Dongwoon und Yoseob aufholt, sich zwischen die beiden drängt und sich sofort bei Dongwoon einhängt. Er zappelt zwar ein wenig mit der Hand, lässt sie aber nach ein paar Sekunden gewähren, weil er keine Lust hat, nun mit ihr ein Wortgefecht zu starten. „Schauen wir uns Prinzessin Mononoke an? Der läuft heute im Fernsehen!“, ruft sie ganz aufgeregt. „Klar, ich liebe Ghibli!“, grinst Yoseob, „Du kannst ja bei uns übernachten. Dann machen wir gleich eine Pyjamaparty draus!“ „Also ich will nach Hause.“, sagt Jo in seinem üblichen Jammerton und stößt nun immer unzufriedener gegen die Schulter seines Kumpels. „Macht nichts, sie kann alleine kommen, irgendwer bringt sie morgen schon nach Hause.“, schlägt Yoseob vor und schenkt dem Mädchen seine Aufmerksamkeit: „Du hast doch morgen keine Schedules, oder?“ Sie schüttelt mit dem Kopf. „Na perfekt!“ „Und wo schläft sie, zu Witzbold?“, fragt nun Diana, die sich zusammen mit Junhyung nun ebenso in die Reihe der Chaoten gesellt. „Sie kann mein Bett haben, ich penn auf dem Sofa.“, schlägt Dongwoon vor, als wäre es selbstverständlich, so zu handeln. Dianas Kiefer spannt sich augenblicklich an. Ist ja nichts weiter, ist doch bloß Babsi, da kann man doch auch auf sein Bett verzichten, wenn man mit ihr schon über jede Kleinigkeit streitet. Vollkommen normal! „Nein, ich kann auf der Couch schlafen.“, sagt sie ernst und blinzelt Dongwoon entgeistert an. Davor hat sie immer im leeren Bett übernachtet, das jetzt Diana gehört. „Wieso legt ihr euch nicht gleich beide ins Wohnzimmer.“, knurrt Diana frustriert. Dongwoon, der sie nur zu gerne provoziert, meint nun: „Gute Idee, das können wir natürlich auch machen.“ Da sich Diana einen Schlagabtausch mit ihrem Zimmergenossen sparen will und die Sache eigentlich schon ausdiskutiert ist, trennen sich Doojoon und Jo von der Gruppe. Am Parkplatz nahe dem Wald stehen sowieso nur genau zwei Wägen. Das Auto des Leaders von BEAST und noch deren Band Van. Nach einer weiteren, ewiglangen Streiterei, wer vorne sitzen darf, gibt sich jeder gegen Babsi geschlagen und der Frust ihrer besten Freundin schwillt nur noch weiter an. Wie sehr sie sich doch im Moment selbst dafür verachtet. „Ich denke, dass ich gleich ins Bett gehe.“, murmelt sie dann gleich, als sie die Wohnung wieder betreten. Wie schon erwartet, hält sie keiner auf, denn sie ist ja nicht Babsi. Wenn sie nicht so irrational wütend wäre, hätte sie wohl verstanden, dass ihr nur jeder ihren Freiraum geben will. Mit der Hoffnung, dass am nächsten Tag alles besser ist, setzt sie sich schließlich auf ihr Bett und starrt einige Minuten die weiße Wand an. Eine halbe Stunde vergeht, die ihr selbst wie gerade Mal 5 Minuten vorkommen, weil so viele Gedanken in Lichtgeschwindigkeit durch ihr Hirn zischen. Dann entschließt sie sich doch noch dazu, ins Wohnzimmer zu gehen, wo sie die anderen vermutet. Doch die meisten gehen eigenen Hobbys nach; Hyunseung ist wieder zu Hyunah und Junhyung versucht, ein bisschen was für einen neuen Song zu tun. Was Kikwang oder Yoseob tun, kann sie nicht sagen. Dongwoon sitzt jedenfalls mit Babsi auf der Couch. Im Vorbeigehen schnappt Diana nur wenige Wortfetzen auf. Da sie nicht damit gerechnet hat, dass nur die beiden hier sitzen, ist sie nun unschlüssig, ob sie auch wirklich gleich ins Wohnzimmer geht, oder nicht einen Abstecher zu Junhyung oder Yoseob machen sollte… „Ich komm mir richtig mutig vor.“, sagt Babsi und scheint dabei einen Schokoladenpudding zu löffeln. Dongwoon neben ihr nascht einen Fruchtjoghurt mit ganzen Himbeerstückchen, in dem er am liebsten sogar baden würde, wenn sich die Gelegenheit bietet und antwortet, ohne den Blick vom Fernseher zu nehmen: „Nur, weil du seine Hand genommen hast? Da gibt’s Dinge, auf die man stolzer sein kann.“ „Also mir reicht schon das.“, murmelt sie und schiebt sich einen weiteren Löffel mit übertrieben viel von der schokoladigen Masse in ihre Mundhöhle. „Schlimm genug, dass ich immer so ein komisches Gefühl hab.“ „Was für ein komisches Gefühl?“, fragt Dongwoon nun skeptisch und dreht den Kopf zu ihr. Diana, die den Körper von ihnen weggedreht hat, rollt mit den Augen. Warum auch immer er sich so sehr dafür interessiert, was Babsi zu sagen hat. „Naja, so ein komisches Gefühl halt.“, sagt diese nun und wird etwas rot um die Nase. Der Koreaner neben ihr mustert sie einen Moment lang skeptisch. Er kann sich schon denken, was sie meint. „Du meinst so ein angenehmes Kribbeln, wenn er dich anfasst.“, sagt er. „Kann sein…“, nuschelt sie unsicher und wackelt nervös mit den Zehen, während sie sich den leeren Löffel zwischen die Lippen schiebt und den Kopf zu ihm dreht. „Das du immer kriegst, wenn er dich küsst oder ansieht… dich berührt…“, zählt Dongwoon mit einem total verführerischen Hauchen auf, weshalb Diana nun verstört die Kühlschranktür anstarrt. „Schon… eher.“, murmelt Babsi, selbst skeptisch, wo das Gespräch hinführen soll. Gerade löffelt er mit totaler Begeisterung seinen Becher leer, da fragt er währenddessen ganz belanglos: „Wo hat er dich denn schon überall berührt?“ Diana klappt der Mund auf. Sowas kann er sie doch nicht einfach fragen! Wobei… sie wüsste das auch ganz gerne. Aber wieso eigentlich? „Hier.“, sagt Babsi und deutet mit ihrem Zeigefinger auf ihre Schulter. Diana kann es nicht sehen, fragt sich aber viel eher, warum sie das ausgerechnet Dongwoon einfach so erzählt. „Und hier.“ Sie deutet mit einer kreisenden Bewegung auf ihr Gesicht und ihre Haare. „Und meine Hände.“, sagt Babsi und hält die rechte Hand mit ausgestreckten Fingern vor sich. Dongwoon blickt von ihrer offenen Handfläche zu ihren Augen, schmatzt gerade etwas, weil er den letzten Löffel nun hinter sich hat und leckt sich nun den verbliebenen Rest von seiner Unterlippe. „Sonst noch wo?“, fragt er und sie schüttelt wortlos den Kopf. „Dann solltest du ihn einfach Mal ranlassen, dann löst sich das Problem wie von selbst.“ „Ranlassen.“, wiederholt Babsi mit ehrfürchtiger Stimme. „Klar.“, kommt es vom Maknae neben ihr, „Glaub mir, das wird dir ganz gut helfen, dich zu entspannen. Der gute Doojoon kann dich Himmel und Hölle gleichzeitig durchleben lassen.“ „Und du weißt das, weil er dir das schon so oft gezeigt hat?“, erwidert Babsi ausnahmsweise schlagfertig. Der Koreaner lacht lauthals. „Touché!“ In dem Moment räuspert sich Diana mit Absicht etwas lauter, um auf sich aufmerksam zu machen. So genau wollte sie das eigentlich nicht wissen – auch wenn es ihr jetzt mit Sicherheit so einiges zu denken aufgibt, was Dongwoon da gerade eben gesagt hat. Aber wieso? Es ist doch kein Geheimnis, dass die beiden nicht intim miteinander sind. Naja… noch nicht. „Ausgeschlafen?“, fragt Dongwoon gewollt provozierend, als er sich zu Diana umdreht. Augenrollend geht sie einfach an der Couch vorbei zum Kühlschrank und kramt etwas in dem vollen Ding herum. Schließlich findet sie einen Becher Vanillepudding, den sie sich einfach mal genehmigt. Babsi für ihren Teil beginnt nun hastig ihren restlichen Schokoladenpudding zu löffeln. Indessen fragt sie sich, wie viel der Unterhaltung mit Dongwoon sie wohl mitbekommen hat und wird damit doch ein klein wenig paranoid. Dongwoon entgeht das nicht, vor allem nicht der verstohlene Blick, den Babsi ihrer Freundin immer wieder zuwirft. Er tippt sie am Knie an und schüttelt den Kopf, schürzt dabei amüsiert seine Lippen. Seine Augen funkeln sie streitlustig an. Ganz, als wolle er fragen ‚Was machst du dir vor ihr in die Hosen?‘ Als hätte sie die unausgesprochene Frage verstanden, zuckt sie hektisch mit den Schultern und presst fest die Lippen aufeinander. „Ach komm schon.“, flüstert er diabolisch grinsend, „Du bist die Useon, nicht sie.“ Aus Angst, Diana könnte ihn hören, wedelt sie sofort hektisch mit der Hand und würde ihm am liebsten die Hand an den Mund pressen, um ihn damit verstummen zu lassen. Dongwoon aber setzt sich sofort ein bisschen weiter weg von ihr, um genau das zu verhindern und hockt sich im Schneidersitz auf die Couch, dreht sich