Röckle - Stadt Schwäbisch Gmünd
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Röckle - Stadt Schwäbisch Gmünd
iMA Richter & Röckle Immissionen Meteorologie Akustik Verkehrszahlen Schwäbisch Gmünd Eine der wichtigsten Eingangsgrößen in die Emissionsmodellierung sind die Verkehrszahlen. Die im Planfeststellungsverfahren prognostizierten Verkehrsaufkommen beruhen auf einer alten Datenbasis /Brenner + Münnich, 1998). Aktuelle Verkehrszählungen (2010) zeigen auf der B29 einen deutlichen Rückgang des Verkehrsaufkommens, was wahrscheinlich auf eine Verdrängung des Verkehrs durch die Baustellensituation in Schwäbisch Gmünd zurückzuführen ist. Als Lösung bietet sich ein Verkehrsgutachten des Büro Kölz an, das auf Verkehrszählungen aus dem Jahr 2006 beruht. Hier wurden uns freundlicherweise Daten von der Stadt Schwäbisch Gmünd (Herrn Hägele) und vom Büro Kölz zur Verfügung gestellt. Zudem stehen Zähldaten für die sogenannte Nordschiene von 2000 bis 2010 zur Verfügung. Nachfolgend wird die Datenlage und die Vorgehensweise für die Betrachtung im Tunneldialog erläutert. In Tabelle 2 sind exemplarisch für die Remsstraße (Bereich der Messstelle der LUBW) und den Tunnel das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen (DTV) und der Schwerverkehrsanteil (SV) zusammengestellt. Bei den Daten der Planungsgruppe Kölz handelt es sich um ein maximales werktägliches Verkehrsaufkommen, das das mittlere Verkehrsaufkommen überschätzt. Tabelle 1: Zusammenstellung der Verkehrsaufkommen DTV (in Klammern SV-Anteile) der unterschiedlichen Quellen Quelle Szenario B29 Remsstraße Tunnel Kommentar Brenner+Münnich, 1998 Nullfall 2010 35.600 (8,5%) – Planfall 2010 24.400 (4,1%) 19.600 (8,5%) Als SV werden schwere Nutzfahrzeuge > 3,5 t gewertet Straßenverkehrszählung Zählung 2010 23.131 (8,8%) – „ Planungsgruppe Kölz, 2006 Analysefall 2006 37.400 (10,7%) – Prognosefall 2020 19.600 (5,4%) 24.200 (14,5%) Als SV werden schwere und leichte Nutzfahrzeuge (> 2,8 t) gewertet. Zählung an den verkehrsstarken Tagen Dienstag und Donnerstag Wir schlagen vor, die Daten der Planungsgruppe Kölz für die Emissionsberechnungen zugrunde zu legen. Dafür sprechen: • die Aktualität der Daten (Basis: Zähldaten 2006) Seite 1 von 3 iMA Richter & Röckle Immissionen Meteorologie Akustik • die flächendeckende Aufbereitung (vollständiger Netzplan mit Schwerverkehrsanteilen) Die Daten müssen allerdings auf den Prognosehorizont 2013 umgerechnet werden. Dazu werden folgende Schritte durchgeführt: • Netzdaten ohne Tunnel: vom Jahr 2006 bis zum Jahr 2020 geht das Planungsbüro Kölz von einer Verkehrszunahme um 15 % aus. Das bedeutet eine Verkehrszunahme von 2006 auf 2013 um 7,5 % • Netzdaten mit Tunnel: Die existierende Prognose für das Jahr 2020 muss für das Jahr 2013 ebenfalls umgerechnet werden. Auf Basis der angenommenen mittleren Verkehrszuname (s.o.) muss die Zahl um 7,5 % reduziert werden. • Anpassung der Wochentagsverkehrsaufkommen auf mittlere DTV: die Zählung wurde an den verkehrsstarken Tagen Dienstag und Donnerstag durchgeführt. Da für die Ausbreitungsrechnung ein für die gesamte Woche repräsentatives DTV erforderlich ist, muss die Zahl mit dem Faktor 0,9 bei den Kfz und 0,82 bei den Schwerverkehren korrigiert werden1. • Differenzierung der SV-Anteile in schwere Nutzfahrzeuge (SNf, >3,5t) und leichte Nutzfahrzeuge (LNf, 2,8 t bis 3,5 t). Konservativ werden 80% schwere Nutzfahrzeuge angesetzt. Daraus ergeben sich folgende Werte, beispielhaft dargestellt für die B29 Remsstraße und den Tunnel: Tabelle 2: Verkehrsaufkommen DTV (in Klammern SV-Anteile >3,5 t) für den Tunneldialog (Werte gerundet) Szenario B29 Remsstraße Tunnel Kommentar Nullfall ohne Tunnel, 2013 36.200 (7,0%) – Höheres Verkehrsaufkommen als im Planfeststellungsverfahren aber geringerer SV-Anteil Szenario mit Tunnel, 2013 16.410 (3,6%) 20.260 (9,5%) Im Tunnel höhere Verkehrsbelastung als im Planfeststellungsverfahren, in der Ortsdurchfahrt geringere Verkehrsbelastung 1 “Hochrechnungsverfahren für Kurzzeitzählungen auf Hauptverkehrsstraßen in Großstädten“. Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik Heft 1007, 2008. Hrsg. BMVBS, Bonn Seite 2 von 3 iMA Richter & Röckle Immissionen Meteorologie Akustik Für die Nordschiene liegen ebenfalls aktuelle Zähldaten des Büro Kölz vor. Die Zahlen zeigen, dass zwischen 2008 und 2010 eine deutliche Steigerung des Verkehrs zu verzeichnen ist, der wohl auf Verdrängungseffekte der B29-Ortsdurchfahrt zurückzuführen ist. Tabelle 3: Beispielhafte DTV an der Ortsdurchfahrt Großdeinbach (3 Zählpunkte) Ortsdurchfahrt Großdeinbach Zählstelle 1 2 3 2001 8.300 8.300 8.500 2006 8.200 8.200 8.700 2008 8.800 8.800 9.250 2010 11.050 12.150 12.750 Die Frage ist, in wieweit sich nach Öffnung des Tunnels die Zahlen reduzieren. Daher wird aus Konsistenzgründen folgende Vorgehensweise zur Bestimmung der DTV für 2013 gewählt: • Im Nullfall werden die Daten 2010 mit einer 1%-igen jährlichen Steigerung auf 2013 hochgerechnet • Im Szenario mit Tunnel: Verwendung der Zähldaten von 2006 und Annahme einer durchschnittlichen Verkehrszunahme um 7,5 % bis zum Prognosehorizont 2013. Tabelle 4: Beispielhafte DTV an der Ortsdurchfahrt Großdeinbach für den Prognosehorizont 2013 und abgeschätzte Rückverlagerung (Werte gerundet) Zählstelle 1 2 3 Nullfall ohne Tunnel, 2013 11.385 12.520 13.140 Szenario mit Tunnel, 2013 8.910 8.910 9.570 -2.475 -3.610 -3.570 Rückverlagerung Seite 3 von 3