Fachwissen Rasenbau für Landschaftsgärtner
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Fachwissen Rasenbau für Landschaftsgärtner
Staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft Fachrichtung Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsbau Am Lurzenhof 3 L 84036 Landshut-Schönbrunn www.fachschule-gartenbau.de Fachwissen Rasenbau für Landschaftsgärtner Präsentation von Stefan Frenzel zum Ausstellungsbeitrag Rasen bei der Frühlingsausstellung 2006 der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Rotes Straußgras Agrostis capillaris Verwendung: • in Regelsaatgutmischungen für Golfgreens (Puttinggreens), Zierrasenflächen und Landschaftsrasenflächen Eigenschaften: • vegetative Ausbreitung durch kurze unterirdische Ausläufer • setzt sich gut gegen Unkraut und Fremdgräser durch (Konkurrenzstarkes Gras) • gute Tiefschnittverträglichkeit • sehr feine Halme • bevorzugt feuchte Standorte • anfällig für Rasenkrankheiten • mittlere Trittfestigkeit und mittlerer Nährstoffbedarf ( 20 – 35g N/m² im Jahr je nach Standort und Nutzung) • lange Auflaufdauer 12 – 20 Tage erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Rotschwingel Festuca rubra • Festuca rubra communata • Festuca rubra trichophylla • Festuca rubra rubra (Horstbildend) (kurze Ausläufer) (Ausläufer) Verwendung: • in Regelsaatgutmischungen für Landschafts-, Teppich-, Zierrasen sowie Golfgreens Eigenschaften: • • • • • • gute Anpassungsfähigkeit an Standortbedingungen mittlere Belastbarkeit bildet feine, dichte Grasnarben wird durch niedrigen pH-Wert gefördert geringer bis mittlerer N-Bedarf ( 5 – 15g N/m² und Jahr) kurze Auflaufdauer 10 – 18 Tage erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Deutsches Weidelgras Lolium perenne Verwendung: • in Regelsaatgutmischungen für stark belastete Rasenflächen Sportplätze oder Tees (Abschläge auf Golfplätzen) • in Regenerationsmischungen (Nachsaatmischungen) Eigenschaften: • • • • • • vegetative Ausbreitung robust und trittfest sehr konkurrenzstark gegenüber Unkräutern schnelle Anfangsentwicklung (positiv für die Nachsaat) hoher Stickstoffbedarf ( 20 – 35g N/m² und Jahr) sehr kurze Auflaufdauer 7 – 15 Tage erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 z.B. Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Wiesenrispe Poa pratensis Verwendung: • in Regelsaatgutmischungen für stark belastete Rasenflächen z.B. Fußballplatz, Hockeyplatz oder Abschläge auf dem Golfplatz Eigenschaften: • • • • • • • • vegetative Ausbreitung durch Ausläufer relativ trockenheitsverträglich trittfest und belastbar gutes Regenerationsvermögen und schnelles Schließen von Lücken (optimal für stark beanspruchte Rasenflächen) wächst relativ langsam nach der Aussaat benötigt regelmäßige Düngungen hoher Stickstoffbedarf ( 25 – 35g N/m² und Jahr) lange Auflaufdauer 14 – 24 Tage erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Härtlicher Schwingel Festuca ovina duriuscula Verwendung: • in Regelsaatgutmischungen auch für schattige Lagen Eigenschaften: • • • • • • • auf leichten, trockenen Böden hohe Anpassungsfähigkeit an Dürre, Hitze oder Kälte gute Schattenverträglichkeit wenig belastbar minimaler Nährstoffbedarf (5 – 15g N/m² und Jahr) horstbildend kurze Auflaufdauer 11 – 19 Tage erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Hainrispe Poa nemoralis Verwendung: • Regelsaatgutmischungen für Schatten und Halbschatten Eigenschaften: • trockenheitsempfindlich • bei nass – kalter Witterung • • kümmernd gut gedeihend auf frischen Böden sehr lange Auflaufdauer 21 – 28 Tage Rohrschwingel Festuca arundinacea Verwendung: • Regelsaatgutmischungen für Gebrauchsrasen Eigenschaften: • sehr trittfest • hohe Krankheitsresistenz • ausgedehntes Wurzelsystem auch in tieferen Bodenschichten • kurze Auflaufdauer 10 – 18 Tage erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Quellen : Deutsche Rasengesellschaft DRG Bilder u. Texte, außer Poa nemoralis und Festuca arundinacea Bruno Nebelung – Kiepenkerl Pflanzenzüchtung Texte zu Poa nemoralis u. Festuca arundinacea sowie Ergänzungen zu Festuca ovina duriuscula WeiSa Saatenhandel, Bodenkirchen erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Fachmännisches Verlegen von Rollrasen 1. Bodenvorbereitungen – Trittfestes Planum erstellen! Für die Rasenneuanlage mit Rollrasen ist eine sorgfältige Bodenvorbereitung notwendig. Der Boden sollte feinkrümelig und tiefgründig gelockert sein, vergleichbar mit einer Bodenvorbereitung für eine Neuansaat. Der Oberboden sollte gleichmäßig eingeebnet und gesetzt sein. Am besten vor dem Verlegen walzen und danach die Fläche mit einem Rechen mit Eisenzinken aufrauen. Eine ausreichende Grundfeuchte des Bodens sichert den Anwachserfolg. Es empfiehlt sich einen ausgewogenen Dünger in die oberste Bodenschicht einzuarbeiten, am besten Rollrasendünger welcher eine schnelle und gesunde Wurzelbildung fördert. 2. Anlieferung – Rasenrollen sofort verarbeiten! Der Rollrasen wird palettenweise nach abgesprochenem Termin geliefert. Die Rasenrollen haben zum Beispiel ein Maß von 250 x 40 cm (also 1m²) und ein Gewicht von ca. 15 – 20kg. Nach Erhalt ist die Ware vor Sonne und Austrocknung zu schützen und nach Möglichkeit sofort (innerhalb von 48 Std. nach Schältermin) zu verarbeiten. erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de 3. Verlegung – viel wässern! Lückenlos und ohne Überlappungen wird Rolle für Rolle auf dem vorbereiteten Boden im Verbandsystem ausgelegt. Es dürfen keine Fugen zwischen den ausgelegten Rollen sichtbar sein. Sind alle Rollen verlegt wird der Rasenrand zu Gartenflächen wie z.B. Beete und Wege, mit einem Kantenstecher abgegrenzt. Der frischverlegte Rasen ist zunächst nicht zu betreten oder zu befahren. Nur mit Hilfe von breiten Holzbrettern, die das Gewicht auf eine größere Fläche verteilen, ist ein Begehen möglich. Ein schonendes Anwalzen der Rasenfläche bewirkt die Herstellung des Wurzelkontaktes mit dem Boden und ist daher sehr zu empfehlen. 4. Fertigstellung – regelmäßig gießen! Alle zwei Tage ist die Fläche mit einer Bewässerungsanlage zu beregnen, denn eine durchdringende und regelmäßige Bewässerung fördert die schnelle Bewurzelung der Rasensoden in den Oberboden. Niederschläge sollten hierbei beachtet werden. Der erste schnitt erfolgt in der Regel wenn der Rasen 8 – 10cm hoch ist (etwa eine Handbreit) jedoch frühestens nach 10 Tagen. Etwa 4 Wochen nach der Fertigstellung kann der Rasen dann belastet werden. Nun sollte auch die Bewässerung langsam eingeschränkt werden, damit der Rasen in die tieferen Schichten des Oberbodens wurzelt und sich selbstständig mit Wasser und Nährstoffen versorgen kann. erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Vorteile von Rollrasen • • • • • • • • • • der Garten ist sofort grün (optischer Aspekt) schnell benutzbar (nach 3 – 5 Wochen) fast ganzjährig zu verlegen (bei frostfreiem Boden) unkrautfreier Rasen von Profis herangezogen (hohe Qualität) Erosionsschutz durch schnelles Anwurzeln Rollen in verschiedenen Größen erhältlich in vielen Sorten auch als Schattenrasen kostengünstiger als Sie denken erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de 3. Einigeln 1. Vorwalzen Die Vorwalze zerdrückt die gröberen Schollen, damit der Samen nicht zu tief verfällt und eine zu hohe Bodenbedeckung bekommt. Der angetriebene Saatigel arbeitet durch seinen Reinigungskäfig auch bei steinigen, scholligen oder feuchten Böden störungsfrei und viel gleichmäßiger, als streifenbildende Rechen oder Eggen. Einstellung der Eingriffstiefe und Ausheben erfolgen schnell und bequem über einen griffgünstigen Hebel, der auch eine Schwimmstellung zuläßt, die ein Nachgeben des Igels ermöglicht. 4. Anwalzen 2. Einsäen Die Saateinrichtung im Saatbehälter besitzt eine Welle mit flexiblen, verschleißarmen Perlonbürsten. Diese sind unempfindlich gegen kleine Fremdkörper und neigen nicht wie bei starren Ausführungen zum Klemmen. An einer großen Skala erfolgt die exakte und grammgenaue Saatmengeneinstellung; der Aussaatmechanismus ist aus rostfreiem Edelstahl gefertigt. Eine spezielle Einrichtung, einschließlich mitgeführtem Samenauffangbehälter, ermöglicht das Abdrehen zum Abwiegen und Ermitteln der Aussaatmenge pro m2. Die Druckwalze drückt die Bodenoberfläche und den Samen vollkommen gleichmäßig an und bringt dadurch den Samen schneller zum Keimen. Der große Druckwalzendurchmesser ergibt beste Walzarbeit und vermeidet Bodenverwerfungen. Eine geteilte Walze mit wartungsfreiem Differentialgetriebe gewährleistet bei den Arbeitsbreiten 80 und 100 cm ein sehr leichtes Lenken und Wenden der Rasenbaumaschinen ohne Bodenverschiebung. Eine nachteilige Bodenverdichtung ist durch das Gewicht der Rasenbaumaschinen nicht zu befürchten. erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Rasenmähen? Kann doch jeder, oder? Hätten Sie es gewusst? • regelmäßiger Schnitt ist wichtig für Regeneration und Bestockung der Gräser • Spindelmäher für feinen Schnitt (Zierrasen) • Sichelmäher für Gebrauchsrasen (Hausgarten) • Messer sollten scharf und gewuchtet sein • erster Schnitt im Frühjahr etwa auf 60 – 70mm (nur anschneiden der Blattspitzen) • lieber wöchentlich mähen dafür nicht zu tief • Gebrauchsrasen auf 35 – 50mm schneiden • bei Trockenheit oder Trockenlagen die Gräser höher stehen lassen (Beschattung des Bodens) • in schattigen Lagen auf 50 – 100mm schneiden (bei zu tiefem Schnitt droht Vermoosung) • Schnittgut entfernen um Filzbildung vorzubeugen Abb.1 gewöhnlicher Sichelmäher Abb.2 Spindelmäher für feinen Schnitt erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Aerifizieren? Wozu? Als ’Aerifizieren’ bezeichnet man das Einstechen von 7 – 16cm tiefen Löchern in die Rasentragschicht zur Belüftung (Air = engl. Luft) der Wurzeln. bereits aerifizierte Rasenfläche • • • • • • • gegen Bodenverdichtung um Filzbildung zu vermeiden bei mangelnder Belüftung (Wurzelfäule) bester Zeitpunkt ist die Hauptwachstumszeit bei stark belasteten Flächen auch mehrmals im Jahr bestes Ergebnis bei feuchtem Boden am besten Fachmann beauftragen Prinzip des Aerifizierens. Hier ein Gerät das von einem Traktor gezogen wird erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Vertikutieren = nur Filz entfernen? Prinzip des Vertikutierens • • • • • • • • • • • • bestehende Filzschicht wird entfernt unerwünschter Aufwuchs wird geschädigt Gräser mit Ausläufern werden gefördert Rasen sollte trocken sein vorher auf 20 – 30mm schneiden Vertikutierer mit engem Messerabstand schweres, genügend Druck erzeugendes Gerät scharfe Schlitzmesser sind erforderlich der Boden unter der Filzschicht sollte nur leicht angeritzt werden ein Pflegegang pro Jahr reicht in der Regel aus bester Termin im Frühjahr oder Spätsommer Nachsaaten sind nach dem Vertikutieren besonders effektiv Abb. Schlitzmesser eines Vertikutierers erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Sand? Auf meinem Rasen? • keine Panik, es wird nur eine feine Schicht aufgetragen • Sand erhöht das Porenvolumen • in gut durchlüfteten, biologisch aktiven Böden kann sich kaum Filz bilden • fördert die Mineralisierung der Organischen Substanz • etwa 2 – 3kg Sand/m² • bei starken Filzschichten ist ein mehrmaliges Aufsanden angebracht • durch Beimischung von Grassamen elegante Methode der Nachsaat Abb. Maschinelles Besanden im Sportplatzbau. Im Hausgarten ist meist Handarbeit angesagt. erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Nachsäen? Aber fachmännisch! • Konkurrenzkraft des Altbestandes einschränken durch extrem kurzen Schnitt • Boden auflockern um Bodenschluss zu ermöglichen • Walzen oft schwierig, besser mit Schaufel andrücken • für Regeneration geeignete RSM verwenden • fleißig wässern aber kein direkter Strahl sonst werden die Samen ausgespült Bewässern der Nachsaat erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Was tun gegen Moos? Abb. Moos, eine imposante Pflanzengruppe. Aber nicht in meinem Rasen, bitte! 1. Ursachen für das Auftreten von Moos im Rasen • • • • • häufig in schattigen Lagen nasser Boden wenn Gras nur sehr langsam wächst zu tiefes Mähen unzureichende Nährstoffversorgung 2. Wie bekämpfe ich Moos dauerhaft? • Vertikutieren und anschließend mit einem Laubrechen das Moos sammeln und entfernen • chemische Mittel (meist mit Eisen – II Sulfat) • vor Einsatz chemischer Mittel bitte vom Fachhändler beraten lassen 3. Wie beuge ich wirksam einer Neuvermoosung vor? • • • • • wöchentlich mähen Schnitthöhe nicht unter 4 – 5cm im Schattenbereich nicht unter 5 – 6cm mindestens 3 mal pro Jahr düngen (mit Langzeitdüngern) evtl. Gabe von organisch – mineralischem Bodenaktivator zur Verbesserung der Krümelstruktur erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Hilfe! Filz im Rasen! 1. Was ist Filz überhaupt? • • • • meist dunkelbraune Färbung scharf abgesetzte Schicht auf der Bodenoberfläche bestehend aus nicht abgebautem organischen Material bzw. lebenden und toten Wurzeln, Ausläufern und Pflanzenresten 2. Was bedeutet Filz für meinen Rasen? • Rasenflächen mit Filz sind anfälliger gegen Sporen von Schadpilzen • Grasnarbe bei nässe oft weich und schwammig • Wurzeln wachsen nicht in den Boden sonder breiten sich in der Filzschicht aus 3. Wie entsteht Filz? • häufig auf sandreichen, sauren Böden mit eingeschränktem Bodenleben • durch überhöhte Stickstoffdüngung • vor allem durch physiologisch, sauer wirkende Dünger (Schwefelsaures Ammoniak) • in ungesunden Lagen können sich innerhalb eines Jahres bis zu 1cm starke Filzschichten bilden • 1 – 2cm starke Schichten können bis zu 20l Wasser je m² zurückhalten welches im Sommer ungenutzt verdunstet 4. Bekämpfung von Filz im Rasen • Filz lässt sich mechanisch durch Vertikutieren und Striegeln bekämpfen erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de 5. Wie kann ich der Filzbildung vorbeugen? • im Boden ist ein pH-Wert von mindestens 5,5 – 6,0 anzustreben • Gräser ansäen, die nicht so stark zur Filzbildung neigen (Weidelgras, Lieschgras, Straußgräser oder Rispengräser) • keine übermäßigen Stickstoffmengen düngen • keine unnötigen chemischen Bekämpfungsmaßnahmen vornehmen • keine häufigen Beregnungen mit geringen Wassermengen • lieber weniger oft mit hohen, den Boden durchnässenden Mengen • alle Maßnahmen zur biologischen Aktivierung des Bodens ausnutzen Wenn Sie die oben genannten Punkte berücksichtigen kann auch Ihr Rasen so aussehen. erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Schneeschimmel Microdochium nivale Blattfäule Typhula incarnata Symptome • Auftreten schon ab Herbst, hauptsächlich nach der Schneeschmelze • weißgrauer bis rötlicher Myzelüberzug (Myzel = Pilzgeflecht) • rundliche Flecken im Rasen bis zu 3m Durchmesser Bekämpfung • • • • • Gabe von Kalk (stärkt die Zellwände der Gräser) ständige Nässe vermeiden Vertikutieren u. Aerifizieren den Rasen im Winter nicht strapazieren chemische Bekämpfung möglich (erst Fachhändler fragen) Symptome • • • • Absterben der Pflanzen nach der Schneeschmelze blassrosa Myzel stecknadelkopfgroße Dauerkörper in Bodennähe Feuchtigkeit u. +6º C sind optimal für die Ausbreitung Bekämpfung • ausgewogene Düngung • besanden, nach der Schneeschmelze • im Frühjahr aerifizieren erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Blattfleckenkrankheit Drechslera spp. Helminthosporium Rotspitzigkeit Laetisaria fuciforme Symptome Symptome • kleine, braune, ovale Flecken am Blatt, innerer Kreis wird später weiß • hauptsächlich bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit Bekämpfung • Ausbildung feiner, rosafarbener Myzelflecken • Blattscheiden verkleben • nadelartig, gabelig – verzweigte korallenrote Gewebe Bekämpfung • chemische Bekämpfung zur Zeit nicht möglich • vorbeugend resistente Sorten ansäen • Nährstoffversorgung verbessern • Stickstoffdüngung in Verbindung mit Kalk- und Phosphatgaben • für gute Durchlüftung sorgen • nicht zu tief schneiden erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Schwarzbeinigkeit Gaeumannomyces graminis Dollarflecken – Krankheit Sclerotinia homoeocarpa Symptome Symptome • kleine, eingesunkene Flecken von 5 – 10cm Durchmesser mit ausgeblichener oder bronzeartiger Färbung • im weiteren Verlauf Vergrößerung der Flecken und Absterben der Gräser • einzelne, gelblich verfärbte Flecken von bis zu 1,5cm Durchmesser • Vergrößerung bis 5cm möglich • gelegentlich feines weißes Myzel zwischen den Blattscheiden • feuchtwarme Witterung fördert die Ausbreitung Bekämpfung Bekämpfung • starke Kalkung und einseitige Nährstoffgaben vermeiden • zur Zeit kein Fungizid amtlich zugelassen • • • • gute Bodendurchlüftung Drainage Beseitigung von Filzschichten Vermeidung von Stickstoffgaben im Herbst erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Wurzelfäule Pythium spp. Rost Puccinia spp. Symptome Symptome • schwarzer Wurzelhals, oft abgeschnürt • abgestorbene Flächenpartien mit grünen Blättern • zunächst weißes Myzel, später grau und schleimig Bekämpfung • verschiedene Rostarten, nicht nur bei Gräsern (siehe Bild) • Gelb-, Braun-, oder Schwarzkronenrost • Pusteln verschiedener Form u. Färbung Bekämpfung • aerifizieren und besanden • ausgeglichene Bewässerung • ausgewogene Nährstoffversorgung • gute Kaliversorgung • ausreichend Feuchtigkeit u. schnelle Abtrocknung • im Sommer nicht zu tief schneiden erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Hexenringe Marasmmius spec. Symptome • der Pilz wächst kreisförmig von einem einzelnen Punkt aus • im weiteren Verlauf entsteht eine ringförmige tote Zone • auf beiden Seiten des Ringes wächst das Gras besonders stark • vor allem auf leichten, wenig fruchtbaren Böden Bekämpfung • ausgewogene Düngung (hilft nur bedingt) • intensive Durchlüftung des Bodens • wenn nötig Bodenaustausch erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Staatl. Fachschule für Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau www.fachschule-gartenbau.de Insektenlarven und Raupen Symptome • Welke – Erscheinungen der Gräser • Flächen werden allmählich strohgelb • Scharen von Vögeln auf dem Rasen die auf den Flächen nach Futter suchen deuten meist auf einen Massenbefall hin Drahtwurm (Schnellkäfer) ’Die Üblichen Verdächtigen’ • • • • • Larve der Wiesenschnake (Tipula) Larve der Wiesenschnake Drahtwürmer (Larve d. Schnellkäfers) Engerlinge (Larve von Mai- u. Junikäfer) Erdraupen Larven der Gartenhaarmücke Engerling erstellt von Stefan Frenzel bei der Frühjahrsausstellung 2006 Gartenhaarmücke (Larve)