reglement - adidas Sickline

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reglement - adidas Sickline
REGLEMENT
Die adidas Sickline Extreme Kayak WM findet auf der Wellerbrückenstrecke statt, einem
Abschnitt der österreichischen Ötztaler Ache in Tirol. Die Wassertemperatur des Gletscherflusses
liegt bei ca. 4 Grad. Die adidas Sickline WM testet die Fähigkeiten, eine der schwierigsten
Wildwasserstrecken der Welt mit dem Kajak erfolgreich und sicher zu befahren. Die
Wellerbrückenstrecke ist Wildwasser der Stufe 5, das heißt sowohl technisch schwierig als auch
gefährlich. Die Einstufung der Schwierigkeiten im Wildwasser gehen von 1-6, wobei Wildwasser
der Stufe 6 die Grenze der Befahrbarkeit ist.
1. Teilnahme
1.1 Starterfeld
Es sind maximal 150 Starter zugelassen. Alle Teilnehmer müssen nachweislich mindestens 18 Jahre
alt sein und Wildwasser der Stufe V (5) beherrschen. Die Rennleitung behält sich das Recht vor,
Teilnehmer vom Wettkampfgeschehen auszuschließen, die nach Ermessen der Rennleitung den
Anforderungen und Schwierigkeiten der Rennstrecken nicht gewachsen sind. Die Teilnehmer müssen
über einen ausreichenden Versicherungsschutz (Unfallversicherung, Auslandskrankenversicherung)
verfügen. Der Veranstalter hat für alle Teilnehmer zusätzlich eine Teilnehmerunfallversicherung für
den Wettkampf abgeschlossen.
1.2 Haftungsausschlusserklärung und Medical Form
Jeder Teilnehmer muss die Haftausschlusserklärung und das Medical Form gelesen, verstanden,
ausgefüllt und unterschrieben haben.
1.3. Ausrüstung
Es werden nur Creeker / Wildwasser Kajaks mit einer maximalen Länge von 275cm (9 feet) aus
Serienproduktion, die dem heutigen Sicherheitsstandard entsprechen, zugelassen.
Die Rennleitung behält sich das Recht, vor bestimmte Kajaks nicht zum Rennen zu zulassen z.B.
Eskimo Kendo, Dagger GTX, GT.
Alle Teilnehmer sind verpflichtet, folgende Ausrüstung zu tragen:
- Wildwasserhelm geprüft nach EN 1385 Norm
- Wildwasserschwimmweste geprüft nach EN 393 Norm, oder neu ISO 12402-5 Norm
- Kälteschutz Ausrüstung: Trockenjacke, Trockenhose, oder eine lange Neoprenhose
- Das Kajak muss mit Spitzenbeuteln ausgestattet sein. Boote mit einem Schaumkeil benötigen hinten
auf beiden Seiten zwei Spitzenbeutel. Boote ohne Schaumkeil benötigen einen großen Spitzenbeutel.
1.4 Race Briefing
Das Race Briefing am Donnerstagabend von 20:30 Uhr bis 21:00 Uhr im Saal EZ ist für alle
Teilnehmer Pflicht! Eine Nichtteilnahme am Race Briefing kann zu einer Disqualifikation führen.
2. Race Jury
2.1 Zusammensetzung
Die Race Jury besteht aus folgenden Personen:
- Race Director
- Vertreter der Zeitnahme
- Kajakexperte
- Safety Director
Entscheidungen werden nach einem Mehrheitsprinzip getroffen. Es genügt die einfache Mehrheit. Bei
Stimmengleichheit entscheidet der Race Director.
2.2 Aufgabe
Die Race Jury hat folgende Aufgaben:
- Durchführung des sportlichen Wettkampfs
- Überwachung der Einhaltung des Reglements
- Ergebniserstellung mit den Zeitnehmern
- Behandlung von Protesten
- Abstimmung mit der Sicherheitskommission
- Rennfreigabe und Rennabbruch
3. Wettkampf
3.1 Ausrüstung
Jeder Teilnehmer muss folgende Ausrüstung tragen:
- Startnummer: Modifikationen, Veränderungen, oder Tausch sind nicht erlaubt
- Helm (im Finale mit Helmaufkleber-Startnummer)
- Schwimmweste
- Siehe 1.3
3.2 Allgemein
Den Anweisungen der Race Jury und ihren Gehilfen ist stets Folge zu leisten.
Die Strecke wird nur durch den Starter freigegeben.
Bestehen auf der Rennstrecke Gefahren, werden diese durch Flaggen signalisiert.
Sollte ein Teilnehmer durch einen vorausfahrenden Teilnehmer in seinem Lauf behindert worden sein,
darf dieser erneut starten (Rerun).
3.3. Format
3.3.1 Herren
Die adidas Sickline Extreme Kayak World Championship wird als Einzelsprintrennen ausgetragen. Die
Teilnehmer müssen mehrere Runden bestreiten. Diese sind:
A)
B)
C)
D)
Qualifikation 1. und 2. Lauf
Viertelfinale
Halbfinale
Finale
Die drei Erstplatzierten des vergangenen Jahres sind automatisch für das Viertelfinale gesetzt,
müssen aber beide Qualifikationsläufe absolvieren und werden entsprechend ihrer Rennzeit /
Ergebnis in das Wettkampfraster eingeordnet.
Aufgrund von behördlichen Auflagen und aus Sicherheitsgründen müssen sich alle Teilnehmer für das
Finale (Viertel-, Halb- und Finale) auf der Wellerbrücken-Rennstrecke qualifizieren.
Alle Teilnehmer müssen pünktlich mit Ausrüstung und Kajak am Start sein. Es gibt keine Nachstarts.
Des weiteren behält sich die Organisation das Recht vor, aus Sicherheitsgründen für die Teilnehmer,
Besucher, Kamerateams, Hilfskräfte und Mitarbeiter, das Rennen jederzeit abzubrechen.
zu A)
Die Qualifikation wird in 2 Läufen ausgetragen. Die Qualifikationsläufe werden in 2 Gruppen aufgeteilt,
Gruppe 1 Startnummern: 71-150, Gruppe 2 Startnummern: 1-70.
Qualifikation 1. Lauf:
Qualifikation 2. Lauf:
Alle Teilnehmer sind startberechtigt.
Alle Teilnehmer sind startberechtigt.
zu B)
Viertelfinale: Für das Ergebnis werden die beiden Qualifikationsläufe addiert und eine Gesamtzeit
erstellt. Die Top 45 der Qualifikation sind startberechtigt. Zusätzlich sind die drei Erstplatzierten der
letzten adidas Sickline Weltmeisterschaft (Platz 1-3) startberechtigt. Somit ergibt sich eine Starterzahl
von 48 Teilnehmern für das Finale. Die 48 Teilnehmer werden gemäß ihres Qualifikationsergebnises
in das Wettkampfraster (Wettkampfspinne) eingeordnet, dabei werden 24 Paarungen (Heats) gebildet.
z.B. Platz 1 vs Platz 48, 15 vs 24, 13 vs 36, 37 vs 12, 7 vs 42, ...
Das Viertelfinale wird in einem „Head-to-Head-Format“ ausgetragen. Dabei bilden jeweils zwei
Kajaker einen Heat (Paarung). Beide Kajaker absolvieren den Rennkurs alleine, dabei wird die Zeit
von jedem Teilnehmer gemessen. Der Schnellere der beiden Kajaker qualifiziert sich für die nächste
Runde (Halbfinale). Damit qualifizieren sich 24 Fahrer direkt für das Halbfinale. Zusätzlich qualifizieren
sich die beiden Zeitschnellsten der ausgeschiedenen Athleten als Lucky Loser.
zu C)
Halbfinale: Im Halbfinale starten 26 Kajaker, die auf 13 Heats aufgeteilt werden. Der Sieger aus dem
Viertelfinal-Heat 1 startet gegen den Sieger aus dem Viertelfinal-Heat 2, der Sieger aus dem
Viertelfinal-Heat 3 startet gegen den Sieger aus dem Viertelfinal-Heat 4 usw. Beide Kajaker
absolvieren den Rennkurs alleine, dabei wird die Zeit von jedem Teilnehmer gemessen. Der
Schnellere der beiden Kajaker qualifiziert sich für die nächste Runde (Finale). Damit qualifizieren sich
13 Fahrer direkt für das Finale. Zusätzlich qualifizieren sich die beiden Zeitschnellsten der
ausgeschiedenen Athleten als Lucky Loser.
zu D)
Finale: Im Finale starten 15 Kajaker (13 Sieger aus Heat 25-36 und 2 Lucky Loser) in einem
Einzelrennen. Die Teilnehmer werden gemäß ihres Halbfinalergebnises in umgekehrter Reihenfolge
gestartet (Platz 15 startet als erstes). Der jeweils Zeitschnellste bezieht den „Hotseat“ Whirlpool am
Ausstieg und verbleibt dort solange, bis er von einem schnelleren Kajaker abgelöst wird. Der
Zeitschnellste des Finales ist der adidas Sickline Extreme Kayak World Champion.
Genaue Trainings-, Qualifikations- und Finalzeiten werden den Teilnehmern im Race Briefing
mitgeteilt.
3.3.2 Frauen – adidas Sickline The Extreme Kayak Queen
Ab einer Teilnehmerzahl von mind. 20 Damen findet ab 2013 eine eigene WM-Kategorie für Frauen
statt. Sind es weniger als 20 Teilnehmerinnen, werden sie in den normalen Ablauf des Wettkampfs
integriert, aber gesondert gewertet.
Die adidas Sickline Extreme Kayak World Championship wird als Einzelsprintrennen ausgetragen. Die
Teilnehmerinnen müssen mehrere Runden bestreiten. Diese sind:
A) Qualifikation 1. und 2. Lauf
B) Finale 1. und 2. Lauf
zu A)
Die Qualifikation wird in zwei Läufen auf der gleichen Qualifikationsstrecke wie bei den Herren
ausgetragen. Alle Teilnehmerinnen sind startberechtigt. Die Zeiten aus beiden Qualifikationsläufen
werden addiert und die drei schnellsten Athletinnen rücken weiter ins Finale der Frauen an der
Wellerbrücke.
zu B)
Das Finale wird in zwei Läufen an der Wellerbrücke ausgetragen. Startberechtigt sind die drei
schnellsten Teilnehmerinnen aus der Qualifikation. Die Zeiten aus beiden Läufen werden addiert und
daraus ergibt sich das Ranking der Plätze 1-3. Die Gewinnerin trägt den Titel „adidas Sickline - The
Extreme Kayak Queen“.
Genaue Trainings-, Qualifikations- und Finalzeiten werden den Teilnehmerinnen im Race Briefing
mitgeteilt.
3.4 Zeitnahme
Die Zeitnahme erfolgt durch eine zweifache Zeitmessung mit Lichtschranke. Löst der Teilnehmer die
erste Lichtschranke beim Start aus, beginnt die Zeitmessung. Die zweite Lichtschranke ist im Ziel
montiert. Durchfährt der Teilnehmer die zweite Lichtschranke wird damit die Zielzeit ausgelöst. Beide
Lichtschranken müssen aufrecht sitzend im Kajak ausgelöst werden. Das Paddel zu werfen, um die
Lichtschranke vorher auszulösen, kann zu einer Disqualifikation führen. Zusätzlich gibt es eine
manuelle Zeitnahme als Backup.
3.5 Ergebnis
Alle Ergebnisse werden nach Rennende sofort am offiziellen Ergebnisboard ausgehängt. Nur von der
Race Jury unterzeichnete Ergebnislisten sind gültig. Für das Gesamtergebnis wird folgendes Schema
verwendet:
Platz 1 - 15 Ergebnis Finale.
Platz 16 – 24 Ergebnis Halbfinale.
Platz 25 – 48 Ergebnis Viertelfinale.
Platz 49 – 150 Ergebnis Qualifikation.
Für die Damen wird eine eigene Ergebnisliste erstellt. Die zeitschnellste Frau erhält den Titel „The
adidas Sickline Extreme Kayak Queen“ und wird in einer eigenen Siegerehrung geehrt. Bei den
Herren erfolgt eine Siegerehrung für die ersten drei unmittelbar nach Rennende. Die offiziellen
Siegerehrungen finden jeweils abends statt. Bei unentschuldigter Nichtteilnahme entfällt der Anspruch
auf das Preisgeld.
3.6 Protest
Ein Protest muss spätestens 30 Minuten nach Rennschluss bei der Rennleitung eingereicht werden.
Der Protest wird gemeinsam von der Race Jury verhandelt. Bei einem Protest muss eine
Protestgebühr in Höhe von €100 entrichtet werden. Diese wird nur erstattet, wenn dem Protest
stattgegeben wird.
4. Kurs
Alle Teilnehmer müssen im Rahmen des offiziellen Trainings vor der Qualifikation am Freitag einen
Pflichtlauf (mandatory run) absolvieren. Gleiches gilt für die Teilnehmer auf der Finalstrecke. Die
Teilnahme an den beiden Pflichtläufen wird von der Race Jury dokumentiert. Bei einer Nichtteilnahme
erfolgt automatisch eine Disqualifikation.
Die Qualifikationsstrecke und Finalstrecke (Wellerbrücke) werden ausführlich im Race Briefing
vorgestellt. Hier werden die Strecke, Start und Ziel genau definiert. Die Qualifikations- und
Finalstrecken können aufgrund des Wasserstandes variieren.
Das Befahren der Wellerbrücke außerhalb der Trainings- und Wettkampfszeiten ist behördlich
untersagt. Der Veranstalter übernimmt keinerlei Haftung und Verantwortung für Teilnehmer, die sich
diesem Verbot widersetzten.
Qualifikationsstrecke
Die Qualifikationsstrecke startet im Kehrwasser flussrechts, ca. 8 Meter oberhalb der letzten 3 Meter
hohen Stufe der Wellerbrückenstrecke, dem sogenannten „Favoritentöter“. Das Ziel liegt auf Höhe der
Einstiegsstelle des Slalomkurses in der Nähe der Holztreppe zum Fluss. Der Schwierigkeitsgrad der
Qualifikationsstrecke liegt bei Stufe 4 (WW IV) am Favoritentäter und Stufe 3 (WW III) auf der
restlichen Strecke. Die Gesamtlänge der Qualifikationsstrecke beträgt rund 270 Meter.
Finalstrecke
Der als Wellerbrücke bezeichnete Abschnitt der Ötztaler Ache zählt zu den schwierigsten
Wildwasserstrecken der Welt und wird auch als „Eiger Nordwand“ des Kajaksports bezeichnet. Die
adidas Sickline Extreme Kayak World Championship wird auf einem 280 Meter langen Rennkurs
ausgetragen. Die Teilnehmer müssen ein Gefälle von 10% bewältigen. Der Schwierigkeitsgrad an der
Wellerbrücke liegt zwischen Stufe 5 (sehr schwer) und Stufe 6 (nur fahrbar bei optimalen
Bedingungen) basierend auf der internationalen Bewertungsskala für den Schwierigkeitsgrad von
Wildwasser.
Hauptschwierigkeiten
1. "Seal launch", Felsenstart 6m Gefälle.
2. "Entry falls", Eingangskatarakt mit 3m Gefälle
3. "Go left or die", Eingangskatarakt zum Kernstück, 3m Gefälle
4. "TNT Katarakt", die Kernstelle, S- förmiger Katarakt, 5m Gefälle
5. "Der Favoritentöter", Abschlussstufe, 3m Gefälle
5. Sicherheit
Der Veranstalter hat in Zusammenarbeit mit den Behörden, Rettungsorganisationen und einem
eigenen Safety Team ein zukunftsweisendes Rettungskonzept für die Veranstaltung erstellt. Näheres
regelt ein spezielles Sicherheitskonzept, das von einem offiziellen Sicherheitsbeauftragten erstellt
wurde. Somit ist ein hoher Sicherheitsstandard gewährleistet.
Desweiteren wird für den Event eine Sicherheitskommission eingesetzt. Diese regelt die
sicherheitsrelevanten Abläufe für die Veranstaltung an Land und auf dem Wasser.
Sie besteht aus folgenden Personen:
- Vorsitzender der Sicherheitskommission
- Race Director
- Event Director
- Safety Director
- Wasserrettung
- Bergrettung
- Athletenvertreter
Die Sicherheitskommission entscheidet einstimmig über die Durchführung der Veranstaltung.
Maßgebend für die Durchführung des Rennens ist der Pegelstand der Ötztaler Ache beim Pegel
Tumpen. Die Pegelstände werden sowohl online als auch vor Ort gemessen und in einem Protokoll
vermerkt, das von den Mitgliedern der Sicherheitskommission unterschrieben werden muss.