Vorschläge für eine dreitägige Beschäftigung mit dem Thema
Transcription
Vorschläge für eine dreitägige Beschäftigung mit dem Thema
Vorschläge für eine dreitägige Beschäftigung mit dem Thema „Deutsche in Georgia“ Salzburger-‐Projekt Webseite http://georgia.aatg.org/germanroots/welcome.html Salzburger-‐Projekt Wiki http://salzburgeringeorgia.wikispaces.com/ Benutzername: jmbolzius Passwort: salzburger2012 Salzburger-‐Projekt Bilderarchiv http://s1232.photobucket.com/home/jmbolzius Benutzername: jmbolzius Passwort: salzburger1734 Salzburger PowerPoint Slide Shows http://georgia.aatg.org/germanroots/SalzburgerSlideShow1.ppt http://georgia.aatg.org/germanroots/SalzburgerSlideShow2.ppt http://georgia.aatg.org/germanroots/SalzburgerSlideShow3.ppt Sehr große Datei (25 MB)! Unser Team: Margarete Froelicher-‐Grundmann Mechthild Vogt Janet Ward Edward Weintraut Viola Westbrook Vorschläge für den ersten Tag (1. Oktober): Salzburg in Österreich – Salzburger in Georgia Siehe Anhang I für historischen Hintergrund auf Englisch Siehe Anhang II für den Begleittext zum PowerPoint http://georgia.aatg.org/germanroots/SalzburgerSlideShow1.ppt 1. Vorentlastung Wo ist Salzburg? Was wisst ihr von Salzburg? Sound of Music: You-‐Tube Video-‐Ausschnitt mit Salzburgbildern http://www.youtube.com/watch?v=KuWsQSntFf0 Worum geht es in diesem Film? • Flucht vor Nazis (Zeige Bild von Trapp Familie, PowerPoint, Tag I, Bild #2) • Verweigerung der Nazi-‐Ideologie • Flucht mit Nichts bei Nacht und Nebel über die Alpen 2. Einstieg a. Das war nicht das erste Mal, dass Menschen aus der Salzburger Gegend fliehen mussten. Schon um 1731 ist etwas Ähnliches passiert (Zeige Bild von Exulanten PowerPoint, Tag 1, Bild #3) Warum fliehen Menschen überhaupt? Warum mussten diese Menschen im Bild wohl fliehen? Grund der Flucht: Erzbischof Firmian (Zeige Bild von Ausweisungsedikt und Firmian. PowerPoint, Tag I, Bilder #4 und 5) Frage: Warum mussten diese Menschen also fliehen? Was für Hoffnungen hatten sie? b. Eine Flucht muss ein Ziel, ein Ende haben. Wo ist Familie Trapp gelandet? Wo die Menschen von 1731? In Amerika! Sogar in Georgia Warum ausgerechnet in Georgia? Diese Gruppe wurde seitdem in Amerika „Die Salzburger genannt“ 3. „Powerpoint Tag 1“ zeigen: Die Salzburger: Reise durch Deutschland und Ankunft in Amerika Siehe angehängten „PowerPoint Kommentar“, um die Bilder zu erklären 4. Zwei Übungen zur Auswahl: a. Lückentext im Anschluss an Power Point (Partnerarbeit) Glauben – Winter -‐ Freiheit -‐ Salzburg -‐ Ebenezer – König -‐ Protestanten – 1734 -‐ Charleston -‐ gründeten -‐ Schiff -‐ Passage -‐ Kolonie -‐ englische -‐ Welt -‐ gefährliche -‐ Oglethorpe -‐ Ort Die Salzburger waren ________________, die ihre Heimat ________________ in Österreich mitten im ________________verlassen mussten, weil sie nicht katholisch waren. Sie suchten einen ________________, wo sie in ________________ leben und ihren ________________ ausüben konnten. Der englische ________________George II. erlaubte den Salzburger Emigranten, nach Amerika in die neue englische ________________ zu reisen. Die ________________“Gesellschaft für die Verbreitung Christlichen Wissens” finanzierte die ________________ für die Salzburger in die “Neue ________________”. So begann die ________________Reise für die Salzburger. Das erste ________________landete am 12. März________________. Der Gouverneur der neuen Kolonie Georgia, _____________, begrüßte die Salzburger und führte sie nach Savannah. Dort ________________sie die Siedlung ________________am Ebenezer Creek. Korrektur des Textes (an der Tafel) und Diskussion b. Bildercollage (PowerPoint, Tag I, Bilder #20 und 21) als Zuordnungsübung, eventuell im Unterricht oder ausgedruckt als Hausaufgabe (siehe angehängte „Collage Texte“ in Anhang III) Vorschläge für den zweiten Tag (2. Oktober): Ausweisung: Schicksal einer Familie http://georgia.aatg.org/germanroots/SalzburgerSlideShow2.ppt 1. Zur Einstimmung: 1a. “Salzburger Reiselied” (Text und Noten: PowerPoint, Tag 2 Bild #2) 1b. Wer unter euch hat schon mal das Zuhause ganz plötzlich verlassen müssen? Aus welchen Gründen? Was war die Reaktion der Familie? (Klassengespräch) 2. Partnerarbeit: Packt zusammen für einen solchen Notfall einen Rucksack. Ihr müsst eventuell den Rucksack über lange Strecken selber tragen können. An der Tafel Ergebnisse der Partnerarbeit auflisten 3. “Salzburger Familienbild” (PowerPoint, Tag 2 Bild #3) a. Was war die Situation der Familie Gruber? (Plenum) b. Welche der aufgelisteten Artikel (von der Partnerarbeit #2) gab es damals nicht? Womit können diese modernen Artikel ersetzt werden? Welche Artikel konnte die Familie Gruber nicht mitnehmen? 4. Bild von Salzburgerin mit Rückenwiege 5-‐10 Min Bild beschreiben lassen und Begleittext erklären; Video zur Rückenwiege ansehen und besprechen, unter http://georgia.aatg.org/germanroots/SalzburgerWiege.mov zu finden 5. Interaktive Landkarte mit Reiseroute durch Europa verfolgen und beispielsweise interaktive Stopps mit Informationen in Städten auf dem Weg erklären. Siehe die Webseite http://salzburgeringeorgia.wikispaces.com/ , und zwar auf der linken Seite unter „Exodus through Europe“] Hausaufgabe: Jeder Schüler recherchiert einen Ort auf der Route durch Deutschland und schreibt von dort eine Postkarte, die etwas über diesen Ort erzählt (Es wäre sehr zu empfehlen, dass von jedem Ort auf der Reiseroute wenigstens eine Postkarte kommt). Am nächsten Tag Postkarten aufhängen in der Klasse, und einige vorlesen lassen. Vorschläge für den dritten (und möglicherweise) vierten Tag (3. Und 4. Oktober) nach Wahl des Lehrers http://georgia.aatg.org/germanroots/SalzburgerSlideShow3.ppt Sehr große Datei (25 MB)! 1. Zur Einstimmung: das Lied „Jetzt ist die Zeit und Stunde da, wir fahren nach Amerika.“ Der restliche Text ist im PowerPoint, Tag 3, Bild #2 zu finden. Mögliches Vorspiel: a. Da eine Version des Liedes schon in den vierminutigen Film eingebaut ist (siehe unten Punkt #5), so könnte man einen Teil des Liedes vorspielen ohne die Bilder des Filmes zu zeigen b. Noten lesen und singen, und/oder den Text besprechen ! Alternativer Vorschlag: Eine andere Version des Liedes ist im vierminutigen Film vorhanden. Man könnte nur einen Teil des Liedes vorspielen, ohne dabei die Bilder zu zeigen. 2. Auswanderung der Salzburger a. Lange Reise über den Atlantik Bild vom Schiff (PowerPoint, Tag 3 Bild #3) b. vereinfachte Auszüge von Tagebucheintragungen aus von Recks und Boltzius’ Überfahrts-‐Journalen. (Siehe angehängten „Tagebuch“-‐Begleittexte auf Deutsch und Englisch in Anhang IVa und IVb, und/oder die erweiterten Tagebucheintragungen unter „Crossing the Atlantic“ auf dem Wiki). Jeder Schüler liest einen Satz aus den vom Lehrer ausgewählten Eintragungen vor. So kommen wir über den Atlantik nach Amerika. 3. Ankunft in Amerika: “Nichts ist da, was wir kennen – außer unseren Mitmenschen.” a. b. c. d. Savannah ist noch im Aufbau (PowerPoint, Tag 3, Bild #4) Jede Salzburger Familie bekommt ein großes Stück Land (PowerPoint, Tag 3, Bild #5) Der Lageplan der ersten Siedlung (PowerPoint, Tag 3, Bild #6) Die ersten Hütten in Ebenezer (PowerPoint, Tag 3, Bild #7) e. Bilder von der neuen Umwelt der Salzburger (PowerPoint, Tag 3, Bilder #8-‐13) f. Der Lageplan der zweiten Siedlung (PowerPoint, Tag 3, Bild #14) g. Spuren der Salzburger Siedlung, die noch heute erhalten sind (PowerPoint, Tag 3, Bilder #15-‐22) 4. Was brauchen diese Siedler zum Überleben? Klassengespräch (eventuell auf Englisch); Assoziogramm von Vokabeln Siehe angehängte „Boltzius Briefe“ in Anhängen V-‐VIII zur Auswahl (Aussagen zu vier verschiedenen Themen, auf Englisch und vereinfacht auf Deutsch) Webquest: “Settling in Ebenezer“ unter http://www.zunal.com/process.php?w=108307) 5. Möglicher Abschluss: Wie ging es weiter, was ist heute noch vorhanden? a. vierminutiger Film über die Geschichte der Salzburger und das moderne New Ebenezer zeigen und besprechen. Der Film ist über YouTube zu sehen (http://www.youtube.com/watch?v=F0GZ6jdQZ_A). Überblick über die ganze Thematik verschaffen und zur Sprache bringen b. Je nach Interesse und vorhandener Zeit das Gespräch weiterführen. Mögliche Themen: Beziehungen der Salzburger zu der Revolution, den Indianern; Bekannte Nachfolger der Salzburger; die Salzburger Gesellschaft heute in Georgia und USA. Siehe Anhang IX c. „Alles über die Salzburger“ Computer-‐ “Schnitzeljagd”: In Partnerarbeit beantworten Schüler so viele Fragen (siehe „Salzburger Heute“ im Anhang) wie möglich – Minimum an zu beantwortenden Fragen angeben! (eventuell auf Arbeitsblättern): Im Plenum Antworten durchgehen d. Je nach Interesse auf die SlideShow (ohne Ton!) auf dem Wiki hinweisen: http://salzburgeringeorgia.wikispaces.com/SlideShow Wir bitten alle Lehrer und Schüler, an unserer kurzen Umfrage (acht Fragen) teilzunehmen, damit wir das Projekt verbessern können: For students: http://www.surveymonkey.com/s/DMNGHCS For teachers: http://www.surveymonkey.com/s/9Z7227D Anhang I: Historischer Hintergrund 1517 Begin of the Protestant Reformation. Martin Luther nailed his 95 theses on the church door in Wittenberg, Germany. His followers were called Lutherans or Protestants. 1560 Nearly all of Salzburg (Austria) had accepted Luther’s reform. 1684 First major expulsion from the Salzburg region of a group of Protestants called the Defreggers. 1686 Expulsion of the Dürrnbergers (Protestants from the Dürrnberg region). Both groups had to leave their children behind. Joseph Schaitberger of the Dürrnberger group was the composer of the “Exile’s Song” (Exulantenlied), which became the anthem of all the Salzburger exiles. 1731 Count Leopold von Firmian, the Catholic archbishop and prince of independent Salzburg (Austria), issued the Edict of Expulsion forcing twenty thousand Protestants from their homes. He gave propertied subjects three months to dispose of their holdings and leave the country; non-‐propertied persons had only eight days to leave. The exiled Protestants walked to South of Germany in the middle of winter with only a few possessions. They had no particular destination. A majority of them (ca. 16000) accepted the invitation by the Prussian King Friedrich I. to settle in East Prussia (today’s Poland and Lithuania), others settled in Holland (ca. 2000), and some groups in other regions of Germany. A group of Salzburgers walked to Augsburg (Bavaria) and gathered at St. Anna’s Church, where pastor Samuel Urlsperger provided provisions, protection and support. Pastor Samuel Urlsperger was a member of the Society of Christian Knowledge in London, which supported the spread of Christianity in the British colonies. He used his contacts to help the Salzburger exiles find a suitable destination for the exercise of religious freedom 1732 In Great Britain, King George II from the German Lutheran House of Hannover, and the “Trustees for Establishing the Colony of Georgia” decided to bring the Salzburger exiles to the planned new colony of Georgia and extended an invitation. 1733 In February James Oglethorpe founded the colony of Georgia by establishing the new settlement of Savannah. 1733 On 31 October fifty-‐seven people departed from Augsburg for the seaport of Rotterdam under the leadership of Baron Friedrich Wilhelm von Reck. The group walked North to the Main river, boarded a ship, sailed down the Main river, and then the Rhein River stopping at several cities on the way until they reached Rotterdam. On 27 November the Salzburgers arrived in Rotterdam, where they were met by Pastors Martin Boltzius and Christian Gronau. The pastors were sent by the Francke Foundation in Halle, Germany to accompany the Salzburgers to America as their spiritual leaders. On 3 December the Salzburgers leave Rotterdam for Dover, England on board the Purysburg. Difficult and long voyage. 1734 On 22 December the Salzburgers arrive in Dover, England. on 8 January the Salzburgers depart from Dover on the ship Purysburg. They had to endure many hardships, storms, sicknesses, bad food and water on their passage over the Atlantic Ocean. On 7 March the first group of Salzburgers (called the first transport) arrived in Charlestown, South Carolina. On 12 March the exiles were met by James Oglethorpe, who guided them to Savannah. Subsequent ships (“transports”) brought the rest of the original exiled Salzburgers, as well as other European settlers from German-‐speaking nations who also became identified generically as Salzburgers. On 17 March Oglethorpe assigned their future home about twenty-‐five miles upriver in a low-‐lying area on Ebenezer Creek. It was called Ebenezer (Stone of Hope). Pastor Boltzius established the Jerusalem Church (later called Jerusalem Evangelical Lutheran Church), the first school and the first Sunday school in Georgia. 1735 The first sawmill was constructed. 1736 The original settlement of Ebenezer failed largely because of its poor location. It was too far inland, the soil was infertile, and no clear waterway existed to the Savannah River. Many died of malaria and other sicknesses. James Oglethorpe allowed the Salzburgers to move to a new site on the high bluff (Red Bluff) above the Savannah River. The settlers referred to the new settlement as New Ebenezer. 1737 Many farmsteads had been established on the bluff. The first orphanage on the American continent was built in Ebenezer by the Salzburgers. 1740 The Salzburgers built the first water-‐driven gristmill in the Georgia colony and shortly after stamping mills for rice and barley, and two saw mills. A silk filature (a facility for reeling silk from cocoons) was in operation and became the most successful in silk production in the colony. 1741 The building of a wooden church (Jerusalem Church) was completed. 1742 1745 1751 1752 1765 1769 1774 1775 1777 Pastor Heinrich Melchior Mühlenberg, the founder of the Lutheran Church of America, visits Ebenezer. 11 January: Death of Pastor Gronau. The second gristmill was built. Pastor Christian Rabenhorst arrived in Georgia. Rabenhorst subscribed to a more liberal view of Lutheran religious practices than Boltzius 19 November: Death of pastor Boltzius. Ebenezer was left without an official leader. The Jerusalem Church building was completed. The community had grown to around 1,200 people and covered about twenty-‐five square miles. Pastor Christoph Friedrich Triebner, who subscribed to a more rigidly conservative view of Lutheran religious practices, arrived at Ebenezer. Religious and political arguments erupted between the two pastors, which soon divided the community into two competing camps. Pastor H. M. Mühlenberg travels to Ebenezer from Pennsylvania to restore order and negotiate peace between the Rabenhorst and Triebner factions. During the American Revolution (1775-‐83), British troops set up headquarters at Ebenezer. Soldiers plundered many houses and targeted them for cannon practice. They used the church as a hospital and its pews as firewood. Triebner supported the British cause and had to flee Georgia once the revolutionary army gained momentum Johann Adam Treutlen (raised and educated in Ebenezer) was voted the first governor of the State of Georgia. 1778/79 Revolutionary War: battles of Savannah. The British occupied Savannah until 1782. 1779 British troops occupied Ebenezer, destroyed the mills, and used the church as a hospital. 1782 American troops retook Ebenezer and named it the capital of Georgia for two weeks. Most Salzburgers deserted the area; most housing was in ruins. By losing the war neither the English parliament nor the Society of Christian Knowledge felt any obligation to continue subsidizing the colony. 1786 After nine years without church leadership, Johann Bergman becomes the pastor of the community. He insists on holding services in German; the younger members of the congregation prefer English over German. According to Bergman, “Younger members drifted away to English-‐speaking congregations, especially to those that enjoyed the more emotional brands of religion cherished by frontier people” 1794 Court house is erected in Ebenezer. Two years later the town becomes the county seat, but loses this privilege by the turn of the century 1803 1864 1866 1925 Ebenezer has one church, three inhabited houses and three uninhabited houses. Members of the existing congregation moved from the town to nearby plantations General Sherman occupied Ebenezer during the Civil War (1861-‐65), destroying what remainder of the revived settlement. Earthquake Jerusalem Church survived and still stands housing the oldest continuing Lutheran ` congregation to worship in its original building. A replica of the orphanage serves as a museum, and several monuments celebrating the Salzburgers have been erected in Effingham County and Savannah. The Georgia Salzburger Society was founded.Many descendants of the Salzburgers still live in Effingham and Chatham counties, and a number of them are active in the Georgia Salzburger Society, an independently operating genealogical and archeological organization. Others have moved on and live in different parts of the United States and the world. Anhang II: Power Point Kommentar, Tag 1 Bild #1 Bild #2: Bild #3: Bild # 4,5: Titel Die Trapp Familie flieht vor den Nazis Protestantische Familien verlassen die Salzburger Gegend. Man nennt diese Familien ‘Exulanten. ’ Fürst und Erzbischof Firmian von Salzburg deklariert: “Alle nicht-‐ katholischen Christen müssen das Salzburger Land sofort verlassen, wenn sie nicht katholisch werden wollen!” Bild #6, 7,8: Hier sieht man einige Salzburger Familien auf der Flucht [je nach Zeit kann man die Bilder von Schülern beschreiben lassen, z.B. Kleidung] Bild # 9,10,11: Diese Karte zeigt die Wanderroute von Augsburg nach Rotterdam. [den Weg und mögliche Städte auf der Karte zeigen] Wie weit sind sie bis jetzt gewandert? (230 km) Wie weit wäre das von Atlanta aus? Viele Tage ging die Reise weiter, zu Fuß von Augsburg bis zum Main. Dann fuhren sie mit dem Schiff weiter, den Main und den Rhein hinunter bis nach Rotterdam. Bild #12: Rotterdam war die Sammelstelle. Am 3. Dezember 1733 verlassen die Salzburger Rotterdam und landen bald danach in England. Sie bleiben bis Anfang Januar. Bild #13,14: Am 8. Januar 1734 beginnt die lange Reise über den Atlantik. Unterwegs sehen sie voller Angst eine große ‘Wasserhose’ Bild # 15: Nach drei stürmischen Monaten kommt Land in Sicht. Am 7. März landen unsere Salzburger in der Neuen Welt! Endlich sind sie da! Bild #16: Fragen an die Schüler: Oglethorpe. Wer ist das? Was wissen wir von diesem Mann? Oglethorpe hat vor kurzem Savannah gegründet und brauchte neue Siedler. Der englische König schickte daraufhin die Einladung an die Salzburger Bild #17: Oglethorpe gibt jeder Salzburger Familie ein Stück Land. Bild #18: Bild #19: Fragen an die Schüler: Wo ist denn ihr neues Land? Wie weit ist Ebenezer von Savannah entfernt? 35 Meilen [Salzburger und New Ebenezer zeigen] Die Salzburger nennen ihre neue Siedlung “Ebenezer”, das bedeutet “Stein der Hoffnung”. So sah der Lageplan von New Ebenezer (ungefähr im Jahre 1750) aus [Vergleiche mit dem Bild von Savannah, Bild #15] Bild #20,21: Collage und Texte [als Zuordnungsübung eventuell im Unterricht oder ausgedruckt als Hausaufgabe] Anhang III: Collage Texte 1) Rotterdam war die Sammelstelle. Am 3. Dezember 1733 verlassen die Salzburger Rotterdam und landen bald danach in England. Sie bleiben bis Anfang Januar. 2) Fürst und Erzbischof Firmian von Salzburg deklariert: “Alle nicht-‐katholischen Christen müssen das Salzburger Land sofort verlassen, wenn sie nicht katholisch werden wollen!” 3) Oglethorpe gibt jeder Salzburger Familie ein Stück Land 4) Hier sieht man eine Salzburger Familie auf der Flucht 5) Am 8. Januar 1734 beginnt die lange Reise über den Atlantik 6) Unterwegs sehen die Salzburger voller Angst eine große ‘Wasserhose’ 7) Nach drei stürmischen Monaten kommt Land in Sicht. Am 7. März landen unsere Salzburger in der Neuen Welt! Endlich sind sie da! 8) Protestantische Familien verlassen die Salzburger Gegend. Man nennt diese Familien ‘Exulanten. ’ Anhang IVa: Tagebuch (Deutsch) Am 7. Dezember ist das Schiff an einer Sandbank auf Grund gelaufen, und wir lagen mehrere Tage lang fest. Am 25. Dezember wurde ein handbreites Loch auf der Backbordseite (das ist links am Schiff) gefunden. Ratten hatten es genagt (mit ihren Zähnen gemacht). Während der ganzen Überfahrt waren Tag und Nacht sechs Männer an den Pumpen. Wir haben mehrere Wale und Haie beobachtet, die dem Schiff einige Tage lang gefolgt sind. Am 15. Januar wurde an jeden Passagier zweimal Essig ausgegeben, um die Kabinen und die Innenräume des Schiffes zu waschen und den Geruch zu verbessern. Wir können morgens nicht vor acht Uhr aufstehen, weil der Kapitän uns kein Licht gibt und die Bullaugen (die Fenster) des Schiffes, durch die Licht fällt, nicht früher geöffnet werden können. Zum Abendessen bekommen sie nichts. Sie müssen sich mit dem harten Brot begnügen, das morgens ausgegeben wird. Vom 28. Januar bis zum 8. Februar hatten wir ungünstige Winde, heftige Stürme mit Donner, Blitz und Regen. Das Schiff war in größter Gefahr … Keiner konnte an Deck sein, Welle auf Welle krachte auf und über das Schiff. Die Farbe des Meeres ist normalerweise schwarz, aber in der Nähe von Land wird sie grün, gelb und sogar weißlich oder rot. Am 16. März sind wir mit der Flut herein gekommen und haben bei Tybee Island geankert. Wir waren in Georgia gelandet, 300 Seelen, glücklich und gesund! Alle unsere Mitreisenden waren sehr froh, die grünen und fruchtbaren Landstriche rechts und links vom Fluss zu sehen. Einige Salzburger waren bei der Ankunft krank, weil sie das Essen auf dem Schiff und den großen Wellengang nicht gewohnt waren, aber ihre Gesundheit war in kurzer Zeit wieder hergestellt. Am Savannahfluss haben die Engländer eine große Stadt angelegt, die sie auch Savannah nennen. 60 bis 70 Häser sind schon in guter Ordnung gebaut, und nette Gärten sind auch angelegt … Die Gegend ist freundlich, die Straßen sind breit und gerade. Anhang IVb: Tagebuch (Englisch) Mehr Tagebucheintragungen bei http://nationalhumanitiescenter.org/pds/becomingamer/growth/text4/germansgeor gia.pdf On 7 December our ship ran aground on a sandbar and we have been stuck in the same place for several days On 25 December a hole was found a hand breath’s wide on the port side, which had been gnawed by rats … During the whole voyage, six men were at the pumps day and night We observed some whales and sharks who followed the ship for several days On 15 January vinegar was given to everyone twice in order to wash the cabins and the ship’s insides to improve the smell We cannot get up earlier than 8 o’clock in the morning because the captain provides no light and the portholes of the ship, through which light falls, cannot be opened earlier For supper they receive nothing but have to be satisfied with the hard bread that is given to them in the mornings From the 28th of January to the 8th of February we had contrary winds, fierce gales with thunder, lightning and rain. The ship was in the utmost peril … Nobody could stand on deck, wave after wave crashed on and over the ship. The color of the sea is usually black, but approaching land it turns green, yellow and even whitish or red On the 16th of March we went in with the high tide and anchored at Tybee Island … We had arrive in Georgia, 300 souls happy and healthy! All our fellow-travelers were very glad to see the green and fruitful tracts of land on the right and left sides of the river A few of the Salzburger were sick upon arrival, because they were not used to eat ship-victuals and the great motion of the sea, but their health was restored in a short time On the Savannah River the English have laid out a large city which they also call Savannah. From 60 to 70 houses have already been built in good order, and pleasant gardens have also been laid out … The region is pleasant, the streets are wide and laid in straight lines Anhang V: Boltzius Briefe: Alt-‐Ebenezer The following passages have been excerpted from The Letters of Johann Martin Boltzius, Lutheran Pastor in Ebenezer, Georgia. German Pietism in Colonial America, 1733-‐1765 edited and translated into English by Russell Kleckley (Edwin Mellen Press: Lewiston, 2009: ISBN 978-‐0-‐7734-‐4759-‐2) and rendered into modern German by Mechthild Vogt and Margarete Froelicher-‐Grundmann Ebenezer (this is the name of our land) in fact lies between one large and two small rivers that beautifully adorn the entire area and will give us much convenience. So far, one has not been able to find out whether one of them connects with the Savannah, therefore the dear people can only bring their belongings and provisions on the aforementioned Savannah River only as far as a place called Abercorn, and from there onwards they must haul everything by land two German miles through extremely difficult and barely passable places … And because they still have received no wagon but must manage with a sled, things are extremely bitter for them and not yet at an end. Moreover, they have so torn their outer and under clothing that they would regard it with much thanks if something again could be sent them by the worthy Trustees … There is also here utter unrest because with much hardship they must cut down trees, chop out roots, build / houses, etc ... The Salzburgers are building their own houses, as high and sturdy as they like. In the meantime we are all / living in huts; we two in a small one of our own and they all together [6 May 1734, to Francke; Kleckley, 95-‐97] Ebenezer (so heißt unser Land) liegt zwischen einem großen und zwei kleinen Flüssen, die die ganze Gegend sehr verschönern und unser Leben erleichtern werden. Bisher konnten wir nicht herausfinden, ob einer von ihnen in die Savannah fließt. Deshalb können die guten Leute ihr Hab und gut und ihre Vorräte auf der Savannah nur bis zu einem Ort namens Abercorn bringen und müssen dann alles zwei deutsche Meilen weit über Land durch extrem schwieriges und kaum passierbares Gelände schleppen ... Und weil sie immer noch keinen Wagen bekommen haben, müssen sie eine Art Schlitten gebrauchen. Das ist sehr bitter für sie, und noch lange nicht am Ende. Außerdem haben sie dabei ihre ganze Kleidung so zerrissen, dass sie sehr dankbar wären, wenn die werten Treuhänder eine weitere Kleidersendung schicken könnten ... Es gibt hier auch große Unruhe, weil sie mit viel Mühsal Bäume fällen, Wurzeln ausgraben und Häuser bauen müssen, usw. ... Die Salzburger bauen ihre eigenen Häuser so hoch und stabil, wie sie wollen. In der Zwischenzeit wohnen wir alle in Hütten; wir zwei in unserer eigenen kleinen und die anderen alle zusammen [6 May 1734, to Francke] Europeans suffer very much for their health care here in the land because they are not able to easily to become accustomed to the heat, the heavy night frost, water, food, etc. Very many have come down with dysentery and die from it … We are not lacking at all in money but very much in healthy victuals. If one wants to have some, then one must travel 130 English miles for it and them while underway let a good portion of it spoil. We have no one to prepare food for us, makes the beds, the laundry, wash the dishes, etc. We cannot take away the Salzburger people from their work ... Much good has befallen the Salzburgers from their benefactors in England in that they have been sent not only all sorts of victuals for an entire year, but also many barrels of the most marvelous sees, oxen, cows, swine, chickens and ducks, and likewise all sorts of household goods and farm tools. [9 May 1734 to Bötticher; Kleckley, 99-‐101] Die Europäer leiden sehr in diesem Land, weil sie sich nicht an die Hitze, den starken Nachtfrost, das Wasser, das Essen usw. gewöhnen können. Sehr viele haben Durchfall und sterben daran ... Wir haben genug Geld, aber nicht genug gesunde Lebensmittel. Wenn wir die wollen, müssen wir 130 englische Meilen reisen, und auf dem Heimweg verdirbt ein guter Teil davon. Keiner kocht für uns, macht die Betten, die Wäsche und spült das Geschirr usw. Wir können die Salzburger nicht von ihrer Arbeit wegnehmen ... Die Salzburger haben von ihren Wohltätern in England viel Gutes erfahren: die haben ein ganzes Jahr lang nicht nur allerhand Lebensmittel geschickt, sondern auch viele Fässer mit großartigem Saatgut, Ochsen, Kühe, Schweine, Hühner und Enten und außerdem alle möglichen Haushaltswaren und landwirtschaftliche Geräte. [9 May 1734 to Bötticher] Anhang VI: Boltzius Briefe: Neu-‐Ebenezer The following passages have been excerpted from The Letters of Johann Martin Boltzius, Lutheran Pastor in Ebenezer, Georgia. German Pietism in Colonial America, 1733-‐1765 edited and translated into English by Russell Kleckley (Edwin Mellen Press: Lewiston, 2009: ISBN 978-‐0-‐7734-‐4759-‐2) and rendered into modern German by Mechthild Vogt and Margarete Froelicher-‐Grundmann The relocation here has not been difficult for us because the place lies at a distance from the old location / only two hours by land and four hours by water, so that the people have brought their things here partly by boat and partly on their backs … The town squares have been laid out for the people who have in short time, although with much bodily infirmity, built their huts better than in Old Ebenezer, and the yards in lieu of small gardens with fences. Several house gardens have beautiful soil. But those that are farther removed form the river are not much better than those in Old Ebenezer. Yet everything is level and dry and therefore much more convenient to build than it is there. The setting of the town is so lovely that we cannot wish it to be better. By boat one can travel to Savannah in six hours if one always has the flow going with him. [19 June 1736 to Francke; Kleckley, 161f] Die Umsiedlung hierher war nicht schwer für uns, denn der Ort liegt ein Stück von der alten Stelle entfernt / nur zwei Stunden auf dem Landweg und vier Stunden auf dem Wasserweg, sodass die Leute ihre Sachen teils mit dem Boot und teils auf ihrem Rücken gebracht haben ... Die Plätze der Stadt sind für die Bewohner angelegt. Die Menschen haben in kurzer Zeit, obwohl körperlich geschwächt, ihre Hütten besser als in Alt-‐ Ebenezer gebaut, und Höfe statt der kleinen Gärten mit Zäunen. Einige Hausgärten haben sehr gute Erde. Aber die, die weiter vom Fluss entfernt sind, sind nicht viel besser als die in Alt-‐Ebenezer. Wenigstens ist hier alles eben und trocken und deshalb viel einfacher zu bebauen als da. Die Lage der Stadt ist so herrlich, dass wir es uns nicht besser wünschen könnten. Mit dem Boot kommt man in sechs Stunden nach Savannah, wenn man mit der Strömung geht. [19 June 1736 to Francke] The Salzburgers have established a town that is rather far away from the heathen and from the unchristian Christians. It lies by a river called Savannah and has ... received the name Ebenezer. It is orderly arranged and built, has main and side streets. In the town there are various large market / squares where also to be built in time are a church, school, and parsonages. Now we are still living in huts of long, split, thin boards, and in just such, though rather large huts, we hold church and school ... We come together every evening after eating and shortly before going to sleep for singing, praying, and observance of the Divine Word ... We have been able to erect an orphanage for our orphans, of whom there are twelve, as well as the other poor children of this land and in which also poor widows and other needy persons without means find their support ... The climate is not too warm and becomes more bearable the longer we are here. Provided that we become more accustomed to the land and come to a proper accommodation, we will ... without a doubt enjoy many material and spiritual advantages ahead of other people in Europe [1 January 1738 to Tobias Plaschnig; Kleckley, 213-‐215] Die Salzburger haben die Stadt ziemlich weit von den Heiden und den unchristlichen Christen angelegt. Sie liegt an einem Fluss, der Savannah heißt und hat ... den Namen Ebenezer bekommen. Sie ist ordentlich angelegt und gebaut, hat Haupt-‐ und Nebenstraßen. In der Stadt sind verschiedene große Märkte / Plätze, wo mit der Zeit eine Kirche, eine Schule und Pfarrhäuser gebaut werden sollen. Jetzt wohnen wir noch in Hütten aus langen, dünn gespaltenen Brettern, und in solchen, wenn auch ziemlich großen Hütten halten wir Gottesdienst und Schule ... Wir kommen jeden Abend nach dem Essen und kurz vor dem Schlafengehen zusammen um zu singen, zu beten und das Wort Gottes zu hören ... Wir konnten ein Waisenhaus für unsere zwölf Waisen errichten, wie auch für die anderen armen Kinder hier. Arme Wtwen und andere mittellose Menschen in Not finden hier Unterstützung ... Das Klima ist nicht zu warm und wird erträglicher, je länger wir hier sind. Wenn wir uns besser an das Land gewöhnen können und richtige Unterkünfte haben, werden wir zweifellos viele materielle und spirituelle Vorteile gegenüber den Menschen in Europa genießen. [1 January 1738 to Tobias Plaschnig] In the past year rather much work has occurred not only with the mill but also with the establishment of the plantations and elsewhere. In the coming week the construction of the church ... will be undertaken with earnestness [10 February 1741 to Francke; Kleckley, 313f] Im vergangenen Jahr wurde nicht nur an der Mühle sondern auch am Anlegen der Plantagen und überall sonst gearbeitet. In der kommenden Woche beginnen wir ... im Ernst mit dem Bau der Kirche. [10. Februar 1741 an Francke] The crops in the field are now standing exceedingly beautiful despite the great damage the worms did in April, and we all have ... a budding hope that there will be a good harvest. In Savannah and in the entire land there is neither corn nor beans and rice to be had, but among us no one suffers want; as much has been given to the orphanage by several Salzburgers as will be used here at its greatest need [5 June 1741 to Francke; 329] Das Getreide steht herrlich auf den Feldern, obwohl die Würmer im April großen Schaden angerichtet haben, und wir alle haben ... eine wachsenden Hoffnung auf eine gute Ernte. In Savannah und dem ganzen Umland gibt es weder Mais noch Bohnen und Reis, aber bei uns leidet keiner Not; einige Salzburger haben dem Waisenhaus so viel abgegeben, wie wir hier selbst im größten Notfall brauchen. [5. Juni 1741 an Francke] We should in time not only obtain a double grist mill and a rice stamp with several mills for shelling rice, but also a sawmill. We need this most urgently, and although its construction will require money, the expenses nonetheless will be very little against its great benefit, especially since we are receiving from the authorities in Savannah the dilapidated sawmill in Old Ebenezer from which a great deal of the iron and woodwork is still very useful ... There are already various sawmills being built in this colony, but none has been completed. Everyone is convinced that such a mill would be very profitable, especially since one has here all sorts of wood in abundance and at no cost. Until now several of our residents have cut boards by hand. [This is] very hard work from which a few have almost lost their health [29 October 1744, to Francke; Kleckley, 416] Mit der Zeit sollten wir nicht nur eine doppelte Schrotmühle und einen Reisstampfer mit mehreren Mühlen zum Reisschälen anschaffen sondern auch eine Sägemühle. Wir brauchen das dringend, und obwohl der Bau Geld erfordert, sind die Ausgaben gering gegenüber dem großen Nutzen. Wir bekommen von der Verwaltung in Savannah die heruntergekommene Sägemühle von Alt-‐Ebenezer. Davon können wir noch viel Eisen und Holz gebrauchen ... Hier in der Kolonie sind schon verschiedene Sägemühlen im Bau, aber keine ist fertig. Alle sind überzeugt davon, dass so eine Mühle sehr profitabel ist, besonders, weil es hier alle möglichen Holzarten kostenlos in Fülle gibt. Bis jetzt haben mehrere Einwohner hier Bretter mit der Hand gesägt. [Das ist] sehr schwere Arbeit, und einige haben darüber fast ihre Gesundheit verloren [29. Oktober 1744, an Francke] We have remained graciously spared from the pestilential yellow fever and dangerous type of measles through which many people in Carolina have been led into eternity. Also, the cattle epidemic is said to be raging there, and for that reason meat, as well as other foods, is rather expensive. In Savannah and Frederica they are also feeling this high cost of living, but we have reason to thank God who blesses our food and gives sufficient bread to our poor. The scorned Ebenezer also enjoys great advantages in this point and supplies to other places Indian corn meal and other victuals ... Farming has been made much easier through plow and horse, and last year they received a very large crop, which for the greatest part was made into meal and sold to Savannah and Frederica [28 March 1749, to Francke; Kleckley, II, 523] Gott sei Dank sind wir von dem pestartigen Gelbfieber und von der gefährlichen Art Masern verschont geblieben, die so viele Menschen in Carolina in die Ewigkeit geführt haben. Dort soll es auch eine Rinderseuche geben, und darum ist Fleisch, wie auch andere Lebensmittel, ziemlich teuer. In Savannah und Frederica fühlt man auch diese hohen Lebenskosten, aber wir haben Grund, Gott zu danken, der unser Essen segnet und uns genug Brot für unsere Armen gibt. Das verachtete Ebenezer genießt auch in diesem Punkt große Vorteile und versorgt andere Orte mit Maismehl und anderen Lebensmitteln ... Die Feldarbeit ist durch Pflug und Pferd viel leichter geworden. Letztes Jahr hatten sie eine sehr große Maisernte, die größtenteils zu Mehl verarbeitet und nach Savannah und Frederica verkauft wurde. [28. März 1749, an Francke] Anhang VII: Boltzius Briefe: Essen und Trinken The following passages have been excerpted from The Letters of Johann Martin Boltzius, Lutheran Pastor in Ebenezer, Georgia. German Pietism in Colonial America, 1733-‐1765 edited and translated into English by Russell Kleckley (Edwin Mellen Press: Lewiston, 2009: ISBN 978-‐0-‐7734-‐4759-‐2) and rendered into modern German by Mechthild Vogt and Margarete Froelicher-‐Grundmann Wine would grow here in the woods in great quantity, but everything is still wild and of little use. The usual wine that is drunk here in Georgia and Carolina comes from the island of Madera and is very expensive even though it is hardly of the quality and taste as good Franken wine. The most common food among our people is salted beef and pork, rice, small beans, and a type of oblong root called potato that tastes sweet and very satisfying. For baking bread they get European wheat, yet in small quantity ... Likewise they buy in Charleston ... white bread, fresh meat, chicken eggs, and various victuals at moderate price, yet at least two to three times as expensive as in Germany [6 May 1734, letter to Johann Müller; Kleckley, 84-‐85] Wein würde hier im Wald in großen Mengen wachsen, aber alles ist wild und nicht brauchbar. Der Wein, der hier in Georgia und Caroline normalerweise getrunken wird, kommt von der Insel Madeira und ist sehr teuer und lang nicht so gut wie guter Frankenwein. Unsere Leute essen gewöhnlich gepökeltes (mit Salz konserviertes) Rindfleisch und Schweinefleisch, Reis, kleine Bohnen und eine längliche Wurzel. Man nennt sie Kartoffel. Sie ist süss und schmeckt gut. Das Brot backen wir mit europäischem Weizenmehl. Unser Vorrat ist aber gering. In Charleston kaufen wir Weissbrot, frisches Fleisch, Eier und verschiedene Lebensmittel zu einem günstigen Preis. Alles ist aber zwei-‐ oder dreimal so teuer wie in Deutschland. [6. Mai 1734 an Müller] When one opens up the earth with the axe, one sees with wonder and pleasure what previously one had not seen, namely, that this sweet fruit [potato] hangs on the leaf planted in the earth as if on a string or thread, so copious, large and small, which therefore rewards the earlier work that has been done [30 October 1739, to Francke; Kleckley, 275] Wenn man mit der Axt die Erde öffnet, sieht man mit Erstaunen und Freude, was vorher nicht sichtbar war: diese süße Frucht [Kartoffel] hängt an wie an einem starken Strick oder Faden an dem Blatt, das in die Erde gepflanzt ist. Die Frucht ist so zahlreich, groß und klein, eine Belohnung für die Arbeit, die vorher gemacht wurde. [30. Oktober 1739, an Francke] Our children and several adults ... are eating not only raw Indian corn and rice, but also (namely, many children) dirt, ashes, clay, and charcoal to the extraordinary danger of their health and loss of their lives, as a short time ago again several died, and other have a / melancholy color of death. I do not know where this is coming from; I have not heard of the like in all my days. They cannot at all be weaned away form it, and it is impossible for the poor parents to always have them before their eyes. The appetite can hardly be as great for sugar and honey as it is for these dissolute and harmful things [21 April 1748, to Francke; Kleckley, II, 495] Unsere Kinder und mehrere Erwachsene essen nicht nur rohen Mais und Reis sondern auch (besonders die Kinder) Schmutz, Asche, Lehm und Holzkohle. Das ist sehr gefährlich für ihre Gesundheit und ihr Leben. Vor kurzer Zeit sind wieder einige gestorben, und andere haben eine melancholische Farbe, wie vom Tod gezeichnet. Ich weiß nicht, woher das kommt; ich habe in meinem ganzen Leben noch nie von so etwas gehört. Wir können sie nicht davon abbringen, und für die armen Eltern ist es unmöglich, sie immer vor Augen zu haben. Ihr Hunger auf Zucker und Honig ist kaum so groß wie ihr Hunger auf diese dummen, ungesunden Dinge. [21. April 1748, an Francke] Anhang VIII: Boltzius Briefe: Die Nicht-‐Christen The following passages have been excerpted from The Letters of Johann Martin Boltzius, Lutheran Pastor in Ebenezer, Georgia. German Pietism in Colonial America, 1733-‐1765 edited and translated into English by Russell Kleckley (Edwin Mellen Press: Lewiston, 2009: ISBN 978-‐0-‐7734-‐4759-‐2) and rendered into modern German by Mechthild Vogt and Margarete Froelicher-‐Grundmann Along with our Salzburgers there were also many people from the English nations on the ship from whom I could have learned to speak good English. But their behavior was objectionable to me since very few among them had an inclination in the sort of speech and action that God has commanded us in his holy word [22 March 1734, to Siegmund Baumgarten; Kleckley, 64] Zusammen mit unseren Salzburgern waren auf dem Schiff auch viele Menschen aus englischen Ländern, von denen wir hätten Englisch lernen können. Aber ihr Benehmen hat mir nicht gefallen, weil nur wenige von ihnen so redeten und handelten, wie es Gott uns in seinem heiligen Wort befohlen hat. [22. März 1734, an Sigmund Baumgarten] It seems completely impossible to learn the language from the Indians. But we have learned that a few Christians in this region have married Indian women and learned their language from men and through their acquaintances. Through such men perhaps the goal could be achieved [23 March 1734, to Francke; Kleckley, 68] Es scheint vollkommen unmöglich, die Sprache von den Indianern zu lernen. Aber wir haben herausgefunden, dass einige Christen in dieser Gegend indianische Frauen geheiratet und ihre Sprache von Männern und durch ihre Bekannten gelernt haben. Durch solche Männer können wir vielleicht unser Ziel erreichen [23. März 1734, an Francke] ... the English living here are in large part such people who, because of their laziness and disorderly life, cannot subsist in England. Therefore because of their poverty they let themselves he transported here in thinking they are coming in comfort to wealth and good days. And because one must work here as much as in England and the beginning here is rather hard with the clearing of trees, digging out the roots, etc, such an unexpected thing does not suit them. In Carolina, which borders on our province, people buy for themselves Negroes who are frequently brought from Africa to the capital Charleston for sale and who must perform all the work. But in our province this does not apply … One reason for the premature withering to death of the people is also not only that they are supported very badly in food and drink at sea from England to here, but also in these hot lands, due to a lack of beer, they love many hot drinks such as brandy, punch, and flip, which is prepared from water, brandy, sugar and lemons and causes thick and unhealthy blood [6 May 1734, to Christoph von Burgsdorff; Kleckley, 78f] ... Die Engländer, die hier wohnen, sind größtenteils Menschen, die wegen ihrer Faulheit und ihres zuchtlosen Lebens nicht in England leben konnten. Deshalb, wegen ihrer Armut ließen sie sich hierher transportieren. Sie dachten, dass sie hier bequem zu Reichtum und einem besseren Leben kommen. Aber hier muss man genau so viel arbeiten wie in England, und der Anfang mit Bäume roden, Wurzeln ausgraben usw. ist ziemlich schwer, und diese unerwartete Situation gefällt ihnen nicht. In unserer Nachbarprovinz Carolina kaufen sich die Leute Neger, die oft zum Verkauf aus Afrika in die Hauptstadt Charleston gebracht werden und die die ganze Arbeit machen müssen. Aber in unserer Provinz gibt es das nicht. Ein Grund dafür, dass die Menschen vorzeitig sterben ist nicht nur das schlechte Essen und Trinken auf See von England hierher, sondern auch dass sie in diesem heißen Land, weil es kein Bier gibt, gern scharfe Getränke wie Schnaps und Punsch (ein Gemisch aus Wasser, Schnaps, Zucker und Zitronen) trinken, und das macht das Blut dick und ungesund. [6. Mai 1734, an Christoph von Burgsdorff] In the community we have full time work with children and adults so that we therefore have no time for learning the Indian languages that are different for the different nations. The degenerate Christians in this land would have as great a need as the heathen that they come to know the way to their eternal salvation ... In our place we have infrequent contact with these heathen, and when they come to us they commonly cause only trouble since they are already accustomed from the English and the French, as well as from several Germans, to every disorder, especially to drinking. Several indeed are learning something of the English language, which is the main language of this land, but this is to their detriment since they learn it with horrible curses, swearing, slanders etc that they have heard mostly in the drinking fellowship of the godless rabble and therefore have noticed it the fastest [1 January 1738 to Tobias Plaschnig; Kleckley, 213] In unserer Gemeinschaft haben wir mit den Kindern und Erwachsenen so viel Arbeit, dass wir keine Zeit haben, die Indianersprachen zu lernen, die für jeden Indianerstamm anders sind. Die degenerierten Christen hier brauchen genau so viel Hilfe wie die Heiden, um den Weg zu ihrer ewigen Seligkeit zu finden ... Bei uns haben wir selten Kontakt mit diesen Heiden, und wenn sie kommen, dann machen sie oft Ärger. Sie haben von den Engländern und Franzosen und auch von einigen Deutschen alle möglichen Unsitten gelernt, besonders das Trinken. Einige von ihnen lernen sogar ein bisschen Englisch, die Hauptsprache in diesem Land, aber das ist schlecht für sie, denn sie lernen auch schreckliche Flüche, Schimpfwörter, Beleidigungen usw., die sie meistens bei den Trinkgelagen von dem gottlosen Pack hören und deshalb am schnellsten aufnehmen. [1. Januar 1738 an Tobias Plaschnig] We have disengaged ourselves from the German people in Savannah because we have enough to do here and also because we were able to produce little fruit toward their general improvement [30 October 1739, to Francke; Kleckley, 277] Wir haben uns von den Deutschen in Savannah getrennt, weil wir hier genug zu tun haben und auch, weil wir wenig für ihre allgemeine Verbesserung machen können. [30. Oktober 1739, an Francke] Anhang IX: Salzburger heute Ø Gouverneur Nathan Deal hat Vorfahren, die in Neu Ebenezer aufgewachsen sind. Was waren die deutschen Namen der beiden? (Godhilp/Gotthilf Smith (earlier Schmidt), Godhilp's wife, Christiana Kieffer) http://www.ajc.com/lifestyle/governor-‐elect-‐has-‐deep-‐795201.html Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Findet fünf Fakten über John Adam Treutlen http://www.georgiasalzburgers.com/treutlen.htm In welchem Georgia County liegt New Ebenezer? (Effingham County) http://en.wikipedia.org/wiki/Ebenezer,_Georgia In welchem Jahr wurde New Ebenezer erheblich zerstört und warum? (British invasion of 1778 during the American Revolutionary War) http://en.wikipedia.org/wiki/Ebenezer,_Georgia Warum war New Ebenezer 1782 für kurze Zeit sehr wichtig? (it briefly served as the capital of Georgia in 1782) http://en.wikipedia.org/wiki/Ebenezer,_Georgia Wann feiern die Nachkommen der Salzburger ihren 'Heritage Day' in Ebenezer? (Jedes Jahr an Labor Day) http://www.georgiasalzburgers.com/heritage-‐day.htm Wie viele Kirchen gab es in Georgia als die Jerusalem Kirche gebaut wurde? (keine) http://www.georgiasalzburgers.com/jerusalem-‐church.htm Wie viele Einwohner hatte New Ebenezer im Jahre 1765? (1050) http://www.genealogytoday.com/articles/reader.mv?ID=692 Wie viele Mitglieder hat die Georgia Salzburger Society? (mehr als 1700) http://www.genealogytoday.com/articles/reader.mv?ID=692 Wann begann die Georgia Salzburger Society? (1925) http://www.genealogytoday.com/articles/reader.mv?ID=692 Von wem hat die Ebenezer Gemeinde das Schwan Symbol übernommen, und woher kommt dieses Symbol der Legende nach zuerst? (Luthers Symbol und Jan Hus: Ihr könnt diese Gans verbrennen, aber aus der Asche steigt ein Schwan.) http://www.holtzendorff.com/vacations/ebenezer/ebenezer.php Ø Wie ist New Ebenezer heute noch aktiv? (Retreat Center und aktive Kirchengemeinde) http://www.holtzendorff.com/vacations/ebenezer/ebenezer.php http://www.newebenezer.org/ebenezer-‐alive.htm Wie heisst die deutsche Salzburger Society? (Gesellschaft für Salzburger Landeskunde) http://www.landeskunde.at/ Seit wann gibt es die deutsche Salzburger Society? (1860) http://www.landeskunde.at/ Nenne drei bekannte Georgians, die Salzburger Vorväter haben Was versteht man unter „Ebenezer Alive?“ (three-‐day, hands-‐on educational program for school children during academic year) http://www.newebenezer.org/ebenezer-‐alive.htm Wer sind die letzten zwei Präsidenten der Georgia Salzburger Society? (Noble Boykin, Ann Purcell) http://www.georgiasalzburgers.com/information.htm Wann wurde Neu-‐Ebenezer gegründet (die zweite Salzburger Siedlung)? (1736) http://www.georgiaencyclopedia.org/nge/Article.jsp?id=h-‐2878 Die Franckesche Stiftungen haben Pastor Boltzius und den Salzburgern sehr geholfen. In welcher Stadt ist diese Einrichtung zu finden? In welchem Bundesland? (Halle/Sachsen-‐Anhalt) http://www.francke-‐halle.de/main/ George Fenwick Jones hat sich als einer der Salzburger-‐Experten ausgezeichnet. Wie sind die Titel seiner drei Bücher über die Salzburger? (The Germans of Colonial Georgia; The Georgia Dutch: From the Rhine and Danube to Savannah; The Salzburger Saga) http://www.amazon.com/George-‐Fenwick-‐Jones/e/B001K1R7LS In welchem anderen Teil von Georgia haben Salzburger auch gelebt? (St Simon’s Island) http://www.stsimonsislandexperience.com/site/539680/page/123257 http://www.exulanten.com/ebenisland.html Warum hieß denn die Siedlung “Ebenezer”? (Rock of Help) http://nationalhumanitiescenter.org/pds/becomingamer/growth/text4/germansgeorgia .pdf http://ebenezer.wordpress.com/why-‐ebenezer/ Anhang X: Bibliographische Hinweise Zusätzliche Übungen zum Thema Ausweisungsedikt und Auswanderung einer Salzburger Familie http://www.zunal.com/webquest.php?w=111268 Erklärung der Gründe für die Auswandeurng http://www.exulanten.com/joseph.html (Englisch) Historischer Hintergrund zum Ausweisungsedikt Firmians http://gastein-‐im-‐bild.info/doku/dluth17e.html (Deutsch) Zusätzliche Übungen zum Thema Oglethorpe und Landverteilung in Georgia http://www.zunal.com/process.php?w=108307) (Deutsch und Englisch) Elektonische Sammlung von von Recks Skizzen http://base.kb.dk/manus_pub/cv/manus/ManusIntro.xsql?nnoc=manus_pub&p_Manus Id=22&p_Lang=alt Weitere bibliographische Hinweise sind auf unserer Webseite zu finden: http://georgia.aatg.org/germanroots/sources.html