MARINO FORMENTI | Klavier
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MARINO FORMENTI | Klavier
MARINO FORMENTI | Klavier Marino Formenti zählt mit seiner außergewöhnlichen Kombination von Intellekt und Emotionalität zu den herausragenden Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit. Von der Los Angeles Times als „Glenn Gould for the 21st Century“ gepriesen, hat sich Formenti im Bereich der zeitgenössischen Musik einen Namen gemacht, ebenso wie mit seiner Suche nach einer Verbindung von Alt und Neu. Formentis Vorliebe für neue, unerwartete Zusammenhänge schlägt sich auch in unterschiedlichen Projekten nieder, die häufig mit der Konzertform experimentieren (Nothing is Real, Piano Trips, Piano Integral, Nowhere). In Kurtag's Ghosts und Liszt Inspections strebt er etwa durch den engen, inhaltlich durchdachten Dialog zwischen den Kompositionen einen ununterbrochenen Duktus an, der die Konventionen des Klavierabends sprengt; Joshua Kosman vom San Francisco Chronicle hat diese Versuche mit der Prosatechnik von James Joyce verglichen. In Nowhere spielt, schläft und isst Marino Formenti in einem zugänglichen, zugleich privaten und öffentlichen Raum, rund um die Uhr von der Kamera beobachtet, mit dem Wunsch, so Formenti, "in die Musik nach und nach zu verschwinden". Die "Party" ist ein mehrstündiges Konzept, wo Formenti als Dirigent lange, sich dem Alltag widersetzende Programmdramaturgien entwirft, die Momente der Sozialisierung beinhalten und den Dialog mit anderen Musikgenres und Medien suchen, um "die Musik aus der "Klemme" zwischen Bürotag und letzte U-Bahn zu befreien". In The Song Project, im New Yorker Poisson Rouge 2010 uraufgeführt, stellt er Poplieder von Nirvana und Coldplay Werke von Bernhard Lang und Luciano Berio gegenüber. Derzeit arbeitet Formenti gemeinsam mit Bruno Moll an dem Film Schubert und ich, wo er mit "einfachen Menschen" Lieder von Schubert einstudieren wird. Mit genauso großer Begeisterung und Erfolg geht allerdings Formenti auch gewohnter Verpflichtungen nach, wie 2011 mit dem New York Philharmonics als Solist in Ligetis Klavierkonzert, oder als Dirigent mit einem BeethovenDvorak-Programm im Berliner Konzerthaus. Marino Formenti 2 "Ebenso kühn und geistreich wie seine Interpretation klassischer und zeitgenössischer Musik ist seine Kunst, musikalisch-poetische Programme von subversiver Emotionalität und funkensprühender Inspiration dialektisch zusammenzustellen: Er lässt dabei die Musikstücke aufeinander hören und wird so selbst zum Komponisten. Er nimmt ihnen nie ihr Geheimnis, setzt ihnen aber auch keines auf. Er bestaunt sie so lange, bis sie anfangen, Dinge zu offenbaren, die man bisher nicht von ihnen erwartet hätte. Alles scheint wie immer, und doch ist alles ganz anders." (Aus der Belmont-PreisBegründung 2009). Konzerteinladungen führten Formenti zu den Salzburger Festspielen, zu den Festivals in Luzern, Edinburgh, Schleswig-Holstein, Aspen und Ravinia sowie in die großen Konzerthäuser von Berlin, Wien, Paris, London, Zürich, Moskau, New York, Los Angeles, Tokio. 2004 debütierte er im Lincoln Center in New York mit dem Recital-Zyklus Piano Trips in der „Great Performers Series“. Ähnlich themenbezogene Zyklen präsentierte er in Wien, Los Angeles und San Francisco, und 2013 wird er dies als „Artist in Residence“ in der Wigmore Hall London tun. Als Solist konzertierte Marino Formenti mit dem New York Philharmonic Orchestra, den Münchner Philharmonikern, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem Gustav Mahler Chamber Orchestra, dem Orchestre de la Suisse Romande, und mit Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Kent Nagano, Esa-Pekka Salonen, Gustavo Dudamel, Daniel Harding. Er arbeitete außerdem mit Künstlerkollegen wie Gidon Kremer, Ulrich Matthes und Maurizio Pollini zusammen. In seiner Laufbahn als Dirigent war Marino Formenti zunächst Assistent von Kent Nagano und Sylvain Cambreling. Selbst am Pult stand er im Teatro alla Scala, für die Wiener Festwochen und Wien Modern, im Wiener Musikverein und Wiener Konzerthaus, im Berliner Konzerthaus, in Paris, Rom, Mailand, Oslo, Ljubljana, Los Angeles, Johannesburg, Tokio. 2008 debütierte er in der Accademia di Santa Cecilia in Rom auf Einladung Maurizio Pollinis, mit dem er 2009 in der Mailänder Scala und in der Pariser Salle Pleyel wieder auf der Bühne stand. Er leitete die österreichische Erstaufführung von Kurt Weills Oper „Der Protagonist“ und die Kammerfassung von Prokofievs „Engel aus Feuer“ in einer umjubelten Produktion. Er dirigierte The Party in Los Angeles, Ravenna und Palermo; 2012 wird eine weitere Vorstellung in Chicago stattfinden. Bei Publikum und Presse für sein „ekstatisches Spiel“ und die „traumwandlerische Hingabe“ gefeiert, konstatierte die Los Angeles Times anlässlich einer Konzertzyklus im LACMA über Marino Formenti: „… Marino Formenti 3 mesmeric, shamanistic, unforgettable… he is in short a phenomenon.“ L.A. Weekly berichtete über einen „state of exhilaration beyond any experience“. Der österreichische Standard: “Grandios… ungemein eindringlich… fulminant”. In der Saison 2011/2012 wird Marino Formenti im Wiener Konzerthaus im Rahmen der Serie „Nouvelles Aventures“ mit „Formentis Vorworte“ vier Mal seinen eigenen Versuch der Musikvermittlung „aus der Sicht der Musik“, so Formenti, starten. Für Wien Modern hat Formenti 4 „Notturni“ konzipiert, wo er ein und dasselbe Klavierwerk (Friedrichs Cerhas uraufgeführtes, ihm gewidmetes „Für Marino“) im Zusammenhang mit jeweils anderen Werken kombiniert, um Werk und Oeuvre Cerhas aus unterschiedlichen Perspektiven zu reflektieren. Marino Formenti arbeitet mit einigen der größten lebenden Komponisten zusammen, unter ihnen Helmut Lachenmann, György Kurtág, Salvatore Sciarrino. Er ist Träger des Belmont-Preises 2009 für zeitgenössische Musik der Forberg-Schneider-Stiftung. Stand: Oktober 2011 Falls Sie diese Biografie verändern wollen, kontaktieren Sie bitte Mark Stephan Buhl Artists Management unter [email protected]. Bitte verwenden Sie nur Material der laufenden Saison.