Untitled - Steininger
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Untitled - Steininger
m Küchen Homestory W Puristisch.Anna Fenninger in ihrer Betonküche. Akzente setzt das Kräuterbeet. Erste am Herd Die Skisaison startet, die wenige Freizeit verbringt Olympia-Siegerin Anna Fenninger daheim in Schladming. Freude am Kochen kam mit der B etonküche v on Designer Martin Steininger. t e x t: M a r i a Ob e r s t e i n e r 68 Luxuryliving enn man sehr viel unterwegs ist, ist es wichtig, an welchen Platz man zurückkehrt. Vor allem dann. Entspannt soll das Ambiente sein, ein stimmiger Rückzugsort, der klar und geräumig gestaltet ist, in dem sich Gegenstände und Farben zurücknehmen und nicht aufdrängen, um die Massen an verschiedenen Eindrücken auf Reisen zu sortieren. Und es sollte ein paar kleine Akzente geben, die die Atmosphäre nicht zu kühl und sachlich wirken lassen. Weiß und Grau bestimmen die Wohnung von Skistar Anna Fenninger und dem ehemaligen WeltcupSnowboarder Manuel Veith in Schladming. Ohne dass es dort zu puristisch anmutet. „Mit hellen, ruhigen Farben fühle ich mich wohler als mit extremen“, sagt Fenninger. So ist der zentrale Blickfang in der Wohnung auch dezent in seiner Wirkung – eine monolithische Betonküche von Steininger Designers mit einem Kräuterbeet und raumhohen Schränken. „Es war uns wichtig, eine Insel hineinzusetzen, weil sie die Bereiche verbindet. Wohnzimmer, Esszimmer und Küche sind bei uns ein Raum. Und die Küche ist der Mittelpunkt,“ erklärt die OlympiaSiegerin. Gemeinsam haben sie und Veith die Küche beim Stöbern im Internet entdeckt und sich auf den Weg nach St. Martin im Mühlviertel gemacht, um sich die Herstellung der Betonküche von Martin Steininger, dem Eigentümer von Steininger Designers, erklären zu lassen. Später haben haben sie die Küche mit dem Designer bei einer gemeinsamen Kochsession getestet. „Anna hatte recht klare Vorstellungen von Design und Funktion. Gemeinsam haben wir sie verfeinert und ihre ganz persönliche Betonküche kreiert“, so Martin Steininger. it dem Kran angekommen.Doch erst einmal M sollte die Betonküche im Dachgeschoß des Hotels von Veiths Familie landen: „Die Arbeitsplatte musste im Ganzen aufgesetzt werden. Sie ist aus einem Guss, drei Meter lang und mit 700 Kilogramm extrem schwer. Einen Kran und zehn bis zwölf Männer hat es gebraucht, um sie herunterzuheben. Und es war spannend, ob es überhaupt funktioniert, die Platte hereinzubringen, den richtigen Platz zu finden und dabei keine Schäden zu machen. Ich hab’ alles gefilmt, denn so etwas passiert nicht jeden Tag“, erinnert sich Fenninger. Ihre anfängliche Sekpsis gegenüber Beton als Baustoff für einen beanspruchten Bereich wie eine Küche war schnell vom Tisch. Das leichte, millimeterdünne Material ist gut geeignet, die Oberfläche trotz ihrer Struktur ganz glatt. Wasser hinterlässt keine Ränder darauf, und die Flächen lassen sich leicht putzen – übrigens ein Punkt, auf den die Skirenn- Gemütlich.Der Skistar und Martin Steininger bei der Kochsession. Sie kocht gern italienisch. „Ich mag es, wenn Design mit natürlichen Materialien gemixt wird.“ Anna Fenninger läuferin Wert legt. Genauso wie auf Ordnung. Was sich dank Hochschränken mit Schiebetüren leicht machen lässt, diese verschmelzen fast mit der Wand: „Kasteln zu, und man sieht nicht mehr, dass es eine Küche ist. Das Praktische ist mit dem Design vereint und fein zum Arbeiten. Man hat schnell zusammengeräumt, das Chaos bleibt hinter den Türen, falls man einmal Stress haben sollte.“ chwammerlfreie Zone. S Bis der Küchenbetrieb richtig in Schwung gekommen ist, hat es ein wenig gedauert, man war schließlich gastronomisch versorgt. „Das Hotel befindet sich ja darunter“, erklärt Fenninger. „Als erstes Gericht haben wir aber dann Risotto mit Gemüse und Tomatensauce zubereitet.“ Nun kochen die beiden meistens gemeinsam, schon deshalb, weil sie sich berufsbedingt nicht so oft sehen. „Ich esse gern italienisch,“ erzählt Fenninger. Aber auf Pizza, ihr Lieblingsgericht, verzichtet sie mittlerweile, „weil sie schwer ist und mich müde macht“. Was gar nicht geht? Nebst Austern und Muscheln – Schwammerln. „Obwohl das hier eine Schwammerlgegend ist. Ich würde sie im Wald gar nicht finden, weil ich nicht auf sie anspreche,“ sagt sie lachend. Private Besuche ergeben sich bei den beiden selten, man trifft sich eher unten im Hotel und in der Bar. Freunde zu bekochen ist ein Wunsch für später: „Ich glaube, das kommt nach der Karriere mehr. Aber im Moment ist die Zeit begrenzt.“ So ist die Wohnung vor allem ganz private Heimat. Impulse und Ideen haben Fenninger und Veith bei ihren Reisen aufgegriffen und in der Wohnung auch zum Teil umgesetzt: Vor allem die räumliche Großzügigkeit – „viel Luft zum Leben“ – erscheint ihnen essenziell. Logisch, wenn man während der Weltcupsaison und den Trainings immer wieder einmal in kleinen, dunklen Hotelzimmern Station macht. Beim Interieur spricht Fenninger vor allem die Qualität der Materialien an: „Ich bin ein sehr naturbezogener Mensch, und ich mag es, wenn Design mit natürlichen Materialien gemixt wird.“ Und dann mag sie auch kleine stilistische Ausbrecher, damit nicht alles zu einheitlich wird. Wie etwa das alte Kastel von Veiths Oma, ein Familienstück von ideellem Wert, das eine neue Marmorplatte bekommt. „Allein mit so kleinen Elementen kann man einen Raum echt aufwerten.“ e Luxuryliving 69