Untitled - Steininger

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Untitled - Steininger
m
Küchen
Homestory
W
Puristisch.Anna Fenninger in
ihrer Betonküche. Akzente
setzt das Kräuterbeet.
Erste
am Herd
Die Skisaison startet, die wenige Freizeit verbringt Olympia-Siegerin Anna Fenninger daheim in Schladming.
Freude am Kochen kam mit der B
etonküche v
on
Designer Martin Steininger. t e x t: M a r i a Ob e r s t e i n e r
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enn man sehr viel unterwegs ist, ist es
wichtig, an welchen Platz man zurückkehrt. Vor allem dann. Entspannt
soll das Ambiente sein, ein stimmiger
Rückzugsort, der klar und geräumig gestaltet ist, in
dem sich Gegenstände und Farben zurücknehmen
und nicht aufdrängen, um die Massen an verschiedenen Eindrücken auf Reisen zu sortieren. Und es
sollte ein paar kleine Akzente geben, die die Atmosphäre nicht zu kühl und sachlich wirken lassen.
Weiß und Grau bestimmen die Wohnung von Skistar
Anna Fenninger und dem ehemaligen WeltcupSnowboarder Manuel Veith in Schladming. Ohne
dass es dort zu puristisch anmutet. „Mit hellen, ruhigen Farben fühle ich mich wohler als mit extremen“,
sagt Fenninger. So ist der zentrale Blickfang in der
Wohnung auch dezent in seiner Wirkung – eine
monolithische Betonküche von Steininger Designers
mit einem Kräuterbeet und raumhohen Schränken.
„Es war uns wichtig, eine Insel hineinzusetzen,
weil sie die Bereiche verbindet. Wohnzimmer, Esszimmer und Küche sind bei uns ein Raum. Und die
Küche ist der Mittelpunkt,“ erklärt die OlympiaSiegerin.
Gemeinsam haben sie und Veith die Küche beim
Stöbern im Internet entdeckt und sich auf den Weg
nach St. Martin im Mühlviertel gemacht, um sich die
Herstellung der Betonküche von Martin Steininger,
dem Eigentümer von Steininger Designers, erklären
zu lassen. Später haben haben sie die Küche mit
dem Designer bei einer gemeinsamen Kochsession
getestet. „Anna hatte recht klare Vorstellungen von
Design und Funktion. Gemeinsam haben wir sie
verfeinert und ihre ganz persönliche Betonküche
kreiert“, so Martin Steininger.
it dem Kran angekommen.Doch erst einmal
M
sollte die Betonküche im Dachgeschoß des Hotels
von Veiths Familie landen: „Die Arbeitsplatte musste
im Ganzen aufgesetzt werden. Sie ist aus einem
Guss, drei Meter lang und mit 700 Kilogramm extrem schwer. Einen Kran und zehn bis zwölf Männer
hat es gebraucht, um sie herunterzuheben. Und es
war spannend, ob es überhaupt funktioniert, die
Platte hereinzubringen, den richtigen Platz zu
finden und dabei keine Schäden zu machen. Ich
hab’ alles gefilmt, denn so etwas passiert nicht jeden
Tag“, erinnert sich Fenninger.
Ihre anfängliche Sekpsis gegenüber Beton als Baustoff für einen beanspruchten Bereich wie eine Küche war schnell vom Tisch. Das leichte, millimeterdünne Material ist gut geeignet, die Oberfläche trotz
ihrer Struktur ganz glatt. Wasser hinterlässt keine
Ränder darauf, und die Flächen lassen sich leicht
putzen – übrigens ein Punkt, auf den die Skirenn-
Gemütlich.Der
Skistar und Martin
Steininger bei der
Kochsession.
Sie kocht gern
italienisch.
„Ich mag es,
wenn Design
mit natürlichen
Materialien
gemixt wird.“
Anna Fenninger
läuferin Wert legt. Genauso wie auf Ordnung. Was
sich dank Hochschränken mit Schiebetüren leicht
machen lässt, diese verschmelzen fast mit der Wand:
„Kasteln zu, und man sieht nicht mehr, dass es eine
Küche ist. Das Praktische ist mit dem Design vereint
und fein zum Arbeiten. Man hat schnell zusammengeräumt, das Chaos bleibt hinter den Türen, falls
man einmal Stress haben sollte.“
chwammerlfreie Zone. S
Bis der Küchenbetrieb
richtig in Schwung gekommen ist, hat es ein wenig
gedauert, man war schließlich gastronomisch versorgt. „Das Hotel befindet sich ja darunter“, erklärt
Fenninger. „Als erstes Gericht haben wir aber dann
Risotto mit Gemüse und Tomatensauce zubereitet.“
Nun kochen die beiden meistens gemeinsam, schon
deshalb, weil sie sich berufsbedingt nicht so oft sehen.
„Ich esse gern italienisch,“ erzählt Fenninger. Aber auf
Pizza, ihr Lieblingsgericht, verzichtet sie mittlerweile,
„weil sie schwer ist und mich müde macht“. Was
gar nicht geht? Nebst Austern und Muscheln –
Schwammerln. „Obwohl das hier eine Schwammerlgegend ist. Ich würde sie im Wald gar nicht finden,
weil ich nicht auf sie anspreche,“ sagt sie lachend.
Private Besuche ergeben sich bei den beiden selten,
man trifft sich eher unten im Hotel und in der Bar.
Freunde zu bekochen ist ein Wunsch für später: „Ich
glaube, das kommt nach der Karriere mehr. Aber im
Moment ist die Zeit begrenzt.“ So ist die Wohnung
vor allem ganz private Heimat.
Impulse und Ideen haben Fenninger und Veith bei
ihren Reisen aufgegriffen und in der Wohnung auch
zum Teil umgesetzt: Vor allem die räumliche Großzügigkeit – „viel Luft zum Leben“ – erscheint ihnen
essenziell. Logisch, wenn man während der Weltcupsaison und den Trainings immer wieder einmal
in kleinen, dunklen Hotelzimmern Station macht.
Beim Interieur spricht Fenninger vor allem die
Qualität der Materialien an: „Ich bin ein sehr naturbezogener Mensch, und ich mag es, wenn Design
mit natürlichen Materialien gemixt wird.“ Und dann
mag sie auch kleine stilistische Ausbrecher, damit
nicht alles zu einheitlich wird. Wie etwa das alte Kastel von Veiths Oma, ein Familienstück von ideellem
Wert, das eine neue Marmorplatte bekommt. „Allein
mit so kleinen Elementen kann man einen Raum
echt aufwerten.“ e
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