Informationen und Bilder zu Josef Hofer

Eröffnung: 26. April 2012, 19 Uhr
Ausstellung: 27. April - 7. Juli 2012
Informationen
und Bilder zu
Josef Hofer
Akt, VII, 2009, 29,6x21cm
“Für mich ist er der auffälligste Künstler unter den Outsidern
im deutschsprachigen Raum.” Arnulf Rainer, Künstler
3 Figuren u. 2 Taschen, 2006, 44x60cm
„Heute gilt er als einer der besten und geachtetsten lebenden ArtBrut-Künstler. Er ist in großen Sammlungen vertreten, die ihn in ganz
Europa, den USA und Japan ausstellen.” Elisabeth Teslnig, Kunsthistorikerin
Akt, IX 2009, 42x29,6cm
„Diese farbige Umrahmung seiner Bilder ist ein auffälliges Kennzeichen
der Kunst des Josef Hofer geworden. Ich begreife diese Einkastelung
seiner Figuren als einen Schutz, den er ihnen angedeihen lassen will.“
Wieland Schmied, Kunsthistoriker
2 Akte, VII 2009, 44x60cm
“Er übersetzt die fundamentale Dualität zwischen Körper und Psyche
in Bilder....” Christan Berst, Galerist (Paris)
„Alles vollzieht sich bei Josef
Hofer langsam. Langsamkeit, das
Auskosten der verrinnenden Zeit,
die sich uns ständig entzieht, ist
das Gegenteil von Beschleunigung,
unter deren Zwang wir zu stehen
meinen. Wir haben für sie das Wort
Entschleunigung.“ Wieland Schmied
Akt(Torso), X 2009, 42x29,6cm
„Er möchte – wie fast alle Küstler der
art brut – eine bessere Welt schaffen.
Die nach anderen Gestzen funktioniert. Die man verstehen kann. Die sinnerfüllt ist.“ Wieland Schmied
Akt VIII 2008, 42x29,6cm
Biografie
Josef Hofer (geboren 1945) redet vielleicht nicht,
aber er zeichnet ohne Unterlass. Josef und sein
Bruder wurden mit geistigen Behinderungen
geboren, Taub und mit Sprechschwierigkeiten,
Josef auch mit beeinträchtigter Beweglichkeit. Er
verbringt seine Kindheit im elterlichen Bauernhof
im oberösterreichischen Mühlnviertel, in St. Johan
am Wimberg. Dem Ende des zweiten Weltkrieges
folgen zehn Jahre russische Besatzung. Die Familie
lebt aus Furcht vor Spott und politischer Verfolgung
völlig isoliert. Josef besucht niemals eine Schule.
1982: Nach dem Tod des Vaters zieht die Mutter
mit den beiden Söhnen nach Kirchschlag. Hier gibt
es die Möglichkeit soziale Kontakte zu knüpfen und
eine Tagesklinik zu besuchen. Die Veränderungen
wirken positiv auf Josef, er beginnt sogar in wenigen
Wörtern zu sprechen.
Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen
wurden der Kunst Josef Hofers seit der Retrospek1992 wohnt und arbeitet Josef Hofer im tive von 2003 in der Collection de l’Art Brut gewidWohnheim bzw. der Tageswerkstätte der Leben- met. Seine Zeichnungen sind nun in allen großen
shilfe Oberösterreich in Ried im Innkreis, wo die Art Brut Sammlungen der Welt vertreten. 2010 war
Kunsthistorikerin Elisabeth Telsnig auf seine Liebe ein Schlüsseljahr für Hofer, mit einer Ausstellung im
zur Zeichnung aufmerksam wurde und begann Museum of Everything in der Agnelli Gesellschaft in
seine Kreativität zu fördern. Pepi, so signiert er seine Turin und eine Retrospektive seiner Arbeit in Prag,
Werke, beobachtet und übersetzt sein Leben. Seine zusammen mit der Veröffentlichung eines KatalogArbeiten sind ein Spiegel, in dem er sich selbst es. 2012 wird er der erste Künstler, dem eine zweite
und seine Beobachter spiegelt und in dem sich Retrospektive seines Werkes in der Collection de
die hypnotische Ursprünglichkeit der Kunst zeigt. l’Art Brut gewidmet wird.
Michel Thévoz schreibt, „Josef Hofer ist in einem
Zustand der Anmut“ – eine erotische, eine entfesselte Form von Anmut, in der der Körper versucht,
sich vom Gefängnis des Rahmens zu befreien.
Ausstellungen
2000
Beteiligung an einer Ausstellung im Museum der Stadt Ried.
Es wurden Werke der drei Malgruppen der Tageswerkstätten
Braunau am Inn, Mattighofen und Ried gezeigt.
2003
Aufnahme in die Collection de l’ Art Brut in Lausanne. Einzelausstellung in der Collection de I’ Art Brut.
2003-2004
Beteiligung an der Ausstellung „Art Brut. Vor Ort. – Art Brut um
und in Salzburg“ im Museum für Moderne Kunst Rupertinum
in Salzburg.
2003
Ausstellung in den Kunstformen Hartheim.
2004
Erster Preis des EUWARD 2004. Ausstellung im Haus der Kunst
in München.
2005
Verkaufsausstellung in der Galerie am Stein in Schärding am
Inn.
2005
„La maison rouge: Arnulf Rainer et sa collection d’Art Brut“ in
Paris. Die Ausstellung war ebenso in Den Haag und in Gent zu
sehen.
2006
Madrid, Circulo de Bellas Artes (Ausstellung der Collection de
l’Art Brut/Lausanne)
San Sebastian (dieselbe Ausstellung)
2007
Brüssel, Art en Marge
Zürich, Galerie Latal
Liège, MAMAC, Ausstellungsbeteiligung in Zusammenarbeit
mit dem Art en Marge in Brüssel
Wien, Museumsquartier
2008
Drei Ausstellungen in Japan: Shiga, Tokio, Hokkaido. (Ausstellungsbeteiligung, organisiert von der Collection de l’Art Brut,
Lausanne)
Paris, Galerie Christan Berst, „Objét trouvé“.
2010
Österreichisches Kulturforum, Prag
2011
Ausstellungen in Schärding am Inn, Galerie am Stein
Paris, Galerie Christian Berst
Zürich, Galerie Latal,