Halswirbelsäule-Schulter-Arm Syndrom

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Halswirbelsäule-Schulter-Arm Syndrom
Gesundheitszentrum am Steinenring - Praxis für ganzheitliche Medizin - Dres. med. Jugana u. Michael M. Loder, FMH
Praxis-Information
Halswirbelsäule-Schulter-ArmSyndrom
Mein erstes Schulter-Arm-Syndrom erlitt
ich selbst als 10-jähriger Knabe. Nach
den großen Ferien begann die Schule
mit markigen Reden und einer Flaggenparade. Wir Schüler standen nicht
nur in fest geschlossenen Reihen, sondern sangen auch das Lied mit den fest
geschlossenen Reihen, das obligatorisch nach der Nationalhymne folgte.
Das ganze mit dem langsam ermüdenden ausgestreckten rechten Arm, zu
dessen Unterstützung ich schließlich
den linken nahm. Das wiederum trug
mir eine gesalzene Strafarbeit und den
einzigen Stockhieb meiner Schullaufbahn ein. Dass ausgerechnet jener
Rektor, der trotz seiner markigen Rede
meine Armunterstützungsaktion wahrnahm und schmerzlich ahndete, nach
dem großen Farbwechsel unseres Landes schnell zum Stadtpräsidenten in
neuer Farbe avancierte, hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass ich
gerne hinterfrage und quer denke.
Halswirbelsäule und Nacken
Eigentlich fängt das Schulter-Arm-Problem nicht erst an der Schulter an, sondern schon an der Halswirbelsäule.
Dort treten jene Nerven aus dem Rückenmarkskanal aus, die Schulter und
Arme bis zu den Fingerspitzen versorgen, aber auch die inneren Organe
des Brustkorbs und des Oberbauches.
Das bringt uns immer wieder in die
schwierige Lage entscheiden zu müssen, ob denn nun die Schulter selbst
weh tut, ob der Schmerz von den Nerven der Halswirbelsäule kommt, oder
ob gar eine Angina pectoris vom Herzen hierhin ausstrahlt.
Oft läuft die Diagnose auf das vage
Halswirbelsäulen-Syndrom hinaus, und
ebenso oft ist diese Diagnose falsch.
Auch dann, wenn der Röntgenologe im
Bereich der Halswirbelsäule degenerative Veränderungen sieht.
Die sind nur allzu oft schlichte Zufallsbefunde ohne wirklichen Zusammenhang mit den Schulter- oder Armschmerzen des Patienten. Auch dann,
wenn der Patient die falsche Diagnose
kopfnickend bestätigt: "Da knirscht und
knackt es auch bei jeder Bewegung."
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Damit sich kein falsches Krankheitsbewusstsein festsetzt: diese Geräusche
sind völlig harmlos und werden durch
das Reiben der Muskelhüllen gegeneinander verursacht. am PC, endlose Autofahrten mit starrem Blick auf die Fahrbahn und den
Tacho und natürlich ebenso berufsmäßiges Dauerfernsehen führen zur Verspannung der Nackenmuskulatur.
Es sind nicht so sehr degenerative Prozesse der Halswirbelsäule, sondern eher funktionelle, das heißt Verspannungen der Muskulatur im Nackenbereich. Das beginnt schon mit dem
Schlaf. Ich beneide meinen Hund und
meine Katze, die legen ihren Kopf entspannt auf die Vorderläufe und schlafen wann immer sie wollen.
Ebenso der Peitschenschlageffekt des
Kopfes, der bei einem Auffahrunfall
entsteht, wobei es einerlei ist, ob Ihnen
jemand in den Kofferraum gerauscht
ist, oder ob Sie nicht rechtzeitig vor der
Garagenwand anhalten konnten.
Zumindest was das Schlafen anbelangt
ist der Mensch offenbar eine Fehlkonstruktion. Auf dem Bauch liegend bekommen wir keine Luft, auf dem Rücken schnarchen wir, und drehen wir
uns auf die Seite knickt der Kopf über
die Schulter ab, und wir knüllen mehr
oder weniger erfolgreich das Kopfkissen zu einer provisorischen Stütze zusammen.
Dabei gerät die Halswirbelsäule - begünstigt durch die Muskelerschlaffung
im Schlaf - aus der korrekten Haltung.
Wachen wir morgens so "verlegen" auf,
fixiert die sich wieder anspannende
Muskulatur den Kopf in der Fehlhaltung. Kopf-, Nacken- und Armschmerzen sind die Folge. Sie lassen im Laufe
des Tages nach.
Aber auch berufsbedingte Fehlhaltungen des Kopfes können die gleichen
Beschwerden auslösen. Den ganzen
Tag an der Schreib- oder Rechenmaschine, den Blick schräg auf das Stenogramm gerichtet, Stunde um Stunde
Aber da wir gerade bei Bedienerinnen
von Büromaschinen sind: es gab eine
Generation von Frauen, die sich zu
Bedienerinnen ihres Ehemannes degradieren ließen ohne ihr Recht auf
gleiche Befriedigung einzufordern. Das
ist seit Oswald Kolle zwar besser geworden, aber keineswegs aus der Welt.
Das Problem: in der sexuellen Erregung spannt sich die Muskulatur an,
besonders das mächtige Nackendelta.
Deswegen werden Fotomodelle, die
besonders sexy aussehen sollen, immer
mit weit in den Nacken gebeugtem
Kopf fotografiert. Im Höhepunkt löst
sich diese Verspannung wohlig. Bleibt
diese Entspannung gelegentlich aus, ist
das kein großes Unglück, bleibt sie
immer aus, erzeugt das nahezu gesetzmäßig das klassische HWS-Schulter-Arm-Syndrom. Ein erfahrener Therapeut kann hier mit Rat - diesmal besser nicht mit Tat - Hilfe geben.
Die Neuraltherapie, eine naturheilkundliche Therapieform, die besser bei
ihrer ursprünglichen Bezeichnung Heilanaesthesie geblieben wäre, lehrt, dass
so genannte Störfelder Schmerzen und
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Funktionsstörungen an fern liegenden
Stellen auslösen können.
In jedem Rückenmarkssegment sind
motorische, sensible und vegetative
Nerven miteinander vernetzt. Die Bewegungskontrolle, die Schmerzempfindung und die Funktion unserer inneren
Organe stehen also in steter Wechselbeziehung zueinander.
Jeder weiß, dass die Angina pectoris,
die Herzenge, weniger am Herzen
schmerzt, sondern in der Schulter und
im Arm. Keineswegs immer nur im linken!
Als Störfelder bezeichnen wir Narben
und Fremdkörper im Gewebe, die natürlich besonders verdächtig sind, innere Organe zu stören, wenn sie in einem Hautarreal liegen, das mit dem
gestörten Organ vernetzt ist. Oft kann
man mit einer winzigen Injektion eines
Lokalanaesthetikums an die Narbe diese Störung des inneren Organs, z.B.
Herz oder Galle, dauerhaft aus der
Welt schaffen.
Wohlgemerkt: dauerhaft und nicht nur
für die 30 Minuten dauernde Lokalanästhesie, der örtlichen Betäubung.
Es macht also Sinn, sowohl beim
Schulter-Arm-Syndrom wie auch bei
Herz-, Leber-, Lungen- oder Magenbeschwerden nach Narben im Nacken-,
Schulter- und Armbereich zu fahnden.
Selbst die kleine unscheinbare Pockenimpfnarbe der älteren Generation am
Oberarm kann zum Störfeld werden.
Und eine, nein zwei riesige Narben übersehen wir immer wieder, weil wir die
nicht als Narbe ansehen: die tief in die
Schultern eingegrabenen Furchen der
dünnen BH-Träger, insbesondere bei
etwas kräftiger gebauten Damen, von
denen der Bayer sagt, sie hätten "Holz
vor der Hütt'n". Natürlich sind das ernst
zu nehmende Störfelder, die schuld am
Schulter-Arm-Syndrom, aber auch an
der Gallenkolik oder Herzenge sein
können. Neben der akuten Behandlung mit Procain empfiehlt sich eine
Korrektur mit Nadel und Faden - an
den BH-Trägern.
Die Glissonschlinge, mit der die Halswirbelsäule gestreckt wird, damit die
eingeklemmten Nerven Entlastung finden, hat nur kurzen Nutzen. Eine
Halsmanschette verhindert zwar Fehlhaltungen, lässt aber die Muskulatur
verkümmern. Sie macht nur Sinn bei
unfallbedingten Verletzungen.
Die Schulter
Weiter armwärts haben wir dann das
Schultergelenk, ein Gelenk mit riesigem Bewegungsspielraum aber keiner
sonderlichen Gewichtsbelastung, wie
Knie oder Hüfte. Darum sind Arthrosen, also Verschleißerscheinungen,
auch relativ selten. Sie werden zwar oft
diagnostiziert, sind aber meist nur ein
röntgenologischer Nebenbefund ohne
immer Ursache des Schmerzes zu sein. Ähnlich ist es mit den Kalkeinlagerungen, die bei einer Röntgenuntersuchung natürlich deutlich ins Auge stechen, aber ebenso oft ohne Bedeutung
sind. Sie machen nur dann Schmerzen,
wenn sie direkt im Gelenk an Bewe-
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gungsflächen sitzen, oder ganz unglücklich an Muskelansätzen. Der Versuch, solche Ablagerungen mit Homöopathika oder pflanzlichen Mitteln aufzulösen, funktioniert nicht, es sei denn,
man spritzt den Kalklöser der Kaffeemaschine direkt in das Depot - was
nicht sonderlich bekömmlich sein dürfte. Wenn eine Entfernung wirklich nötig
ist, dann geht das nur mit offener oder
endoskopischer "Schlüsselloch"-Operation.
Eine häufigere Ursache des Schulterschmerzes sind Risse in den das Gelenk umgebenden Muskeln, Rotatorenmanschettenriss sagt der Orthopäde dazu. Solche Risse, ob Anriss oder
auch kompletter Abriss, entstehen
durch Sturzverletzungen auf den Arm.
In schlimmen Fällen muss auch hier
operiert werden, leichtere Verletzungen
heilen mit der Zeit, begünstigen kann
man das mit den biochemischen Mitteln Nr. 3 (Ferrum phosphoricum D12)
in der akute entzündlichen Phase, und
Nr. 11 (Silicea D12) zur Wiederherstellung.
Noch häufiger - zumindest nach meiner Praxiserfahrung - ist die Periarthritis
humeroscapularis. Die Kapsel des Gelenks muss, um den großen Bewegungsspielraum zu ermöglichen,
weich, elastisch und zugleich gefältelt
sein. Aus vielerlei Gründen können
diese Falten sich entzünden, miteinander verkleben und schließlich gar verwachsen. Damit ist die Beweglichkeit
der Schulter deutlich beeinträchtigt.
Am meisten behindert das die Bewegung nach hinten und oben, z.B. zum
Kämmen, oder nur nach hinten in eine
imaginäre Gesäßtasche auf der anderen Seite. Der Untersucher tut gut daran, bei diesen Bewegungsübungen
von hinten mit der Hand das Schulterblatt und Schlüsselbein zu fixieren, weil
der Patient sich wegen der Schmerzhaftigkeit angewöhnt hat, diese Bewegungen nicht aus dem Schultergelenk heraus zu machen, sondern unter Mitnahme des ganzen Schultergürtels.
Als erste Maßnahme bietet sich hier
Wärme an, manche Patienten ziehen
allerdings Kälteanwendungen vor. Procain-Injektionen in das Gelenk oder an
die Gelenkkapsel, künstliche Entzündungen mit Mistelspritzen um das Gelenk herum und eine breiter Palette an
homöopathischen und biochemischen
Mitteln bieten sich hier an.
Die Zwangsmobilisation der Verwachsungen in Vollnarkose ist nicht mehr
üblich, weil die mit Gewalt aufgerissenen Verwachsungen natürlich sofort
wieder vernarben. Aber wichtig sind
schonende Bewegungsübungen um
der endgültigen Versteifung vorzubeugen. Dabei sollte man nie heftige Bewegungen nach oben und hinten machen, wohl aber vorsichtig den Arm bis
an die Schmerzgrenze heben, und eine
Winzigkeit darüber hinaus.
Der Ellbogen
Der Ellbogen macht uns als Tennisoder Golferarm zu schaffen.
Beide unterscheiden sich nur dadurch,
dass auf Grund der unterschiedlichen
Bewegung und Belastung verschiedene
Schleimbeutel und Sehnenansatzpunkte betroffen sind. Der Schadprozess ist
jedoch der gleiche. Das Ellbogenge-
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lenk ist ein Konstruktionswunderwerk,
von dem Autobauer und Techniker eine
Menge lernen können. Das Gelenk
lässt sich gleichzeitig beugen und drehen, dazu noch unter hoher Belastung,
denn die Muskeln, die den Faustschluss der Hand bewerkstelligen, liegen im Oberarm. Der kraftvolle Zug
der Sehnen muss also immer über den
gedrehten oder gebeugten Ellbogen
hinweg geleitet werden. Damit dabei
der Knochen, über den die Sehne rollt,
nicht beschädigt wird, liegen Schleimbeutel zwischen Sehne und Knochen,
so wie der Segler einen alten Autoreifen zwischen Kaimauer und Bootswand
hängt. Diese Schleimbeutel entzünden
sich unter der Belastung und bereiten
Schmerz. Hinzu kommen kleine Verletzungen der Sehnen und auch der Muskeln. Epicondilitis heißt das im Fachjargon.
Die Krankheit beschränkt sich nicht auf
Golf- und Tennisspieler, auch manche
Berufe neigen dazu. Immer dann,
wenn im Ellbogen eine Dreh- und
Beugebewegung unter gleichzeitigem
festem Faustschluss erfolgt, tritt der
Schmerz auf - bis zur völligen Unfähigkeit, diese Bewegung auszuführen.
Der Maurer, der die gefüllte Mörtelkelle auskippt, der Heizungsbauer, der
den großen Schraubenschlüssel drehen
muss, die Kellnerin, die aus der großen
Kanne den Kaffee einschenkt .... Sie
alle können ein leidvolles Lied singen. Dem Tennisspieler mag der Verzicht auf
das Sonntagsturnier schwer fallen,
aber er muss sich damit abfinden. Die
Berufsgeschädigten tun sich schwerer
mit der zwingend nötigen Ruhepause.
Zwar legt man den Arm heute nicht
mehr in Gips, aber die belastenden
Bewegungen müssen für geraume Zeit
gemieden werden. Das können zwei
Wochen sein, aber auch zwölf Monate. Therapeutisch bietet sich wie bei allen
degenerativen Erkrankungen des kollagenen Bindegewebes das Schüßlersalz Silicea (Nr. 11) an. Auch Homöopathie, Anthroposophie und Phytotherapie therapieren mit Silicea, nur heißt
es bei den Anthroposophen Quarz und
bei den Pflanzenheilkundlern Beinwell
oder Ackerschachtelhalm. Alle Pflanzen, die für dieses Indikationsgebiet
traditionell eingesetzt werden, zeichnen
sich durch einen besonders hohen Silicea-Gehalt aus.
Und wenn es stimmt, was die Archäologen sagen, dann haben schon unsere Steinzeitvorfahren ein Steinmehl gewonnen, das als hochwertige Arznei
gehandelt wurde: Silicea. Wer als
steinzeitlicher Untertan riesige Findlinge auf Hünengräber wuchten musste,
hatte sicherlich Probleme mit den
Bandscheiben, und was lag näher, als
sich die Arznei vom Hünengrab gleich
wieder abzuschaben.
In ganz akut entzündlichen Fällen kann
auch die biochemische Nr. 3 (Ferrum
phosphoricum D12), das klassische
Entzündungsmittel unter den Schüßlersalzen, sinnvoll sein.
Und ist der Schmerz unerträglich, hilft
eine winzige Procain-Injektion an den
entzündeten Schleimbeutel schnell.
Das kann auch mehrmals nötig sein.
Im Gegensatz zur orthopädisch übli-
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chen Cortison-Spritze, bei der die
Spritzenabstände immer kürzer werden,
kann man beim Procain die Abstände
immer mehr ausdehnen, bis sie gar
nicht mehr erforderlich ist.
Zwischen dem Ellbogen und dem
Handgelenk verlaufen die Sehnen in
Hüllen, den Sehnenscheiden. Deren
Entzündung war früher die typische Berufskrankheit der Schreibdamen an
mechanischen Schreibmaschinen.
Schon die elektrische Maschine brachte deutlich Besserung, seit der Computertastatur spielt diese Berufskrankheit
kaum noch eine Rolle. Darum wird sie
inzwischen auch von der Kasse als Berufskrankheit anerkannt.
Das Karpaltunnelsyndrom
Am Handgelenk (Karpalgelenk) wird’s
eng. Adern, Venen, Sehnen und Nerven müssen gemeinsam durch einen
engen Kanal, den Karpaltunnel. Wird
die Hand extrem gebeugt oder überstreckt, wird es noch enger. Die Nerven
werden gequetscht, in den Fingern tritt
ein Kribbeln und Taubeitsgefühl auf.
Oft passiert das nachts im Schlaf, dann
klingt das morgens schnell wieder ab.
Bleibt dieses Missgefühl aber bestehen,
sollte man zumindest an ein Karpaltunnelsyndrom denken.
Darunter verstehen wir eine dauerhafte
Schädigung der Nerven durch einen zu
eng angelegten Tunnel oder zu dick
angelegte Sehnen, die dem Nerven
den Platz streitig machen.
Nun kann dieses Kribbeln natürlich
ebenso gut durch eine Einengung der
Nerven an der Halswirbelsäule, im
Schulterbereich, am Ellbogen oder in
den Sehnenscheiden herrühren. Mit
der Zustimmung zur Operation des
Karpaltunnels sollte man darum nicht
zu schnell bei der Hand sein, auch
nicht auf Grund einer einmaligen Messung der Nervenleitgeschwindigkeit.
Zwar ist diese Messung nicht ganz angenehm, aber eine Wiederholung
bringt oft ein ganz anderes Ergebnis.
Diagnose und Operation sind ein wenig in Mode geraten.
Je mehr darüber in der Fachliteratur
geschrieben wird, desto häufiger wird
die Diagnose gestellt. Ich habe für
meinen Geschmack zu viele operierte
Patienten gesehen, die keine Besserung
vermelden können.
Ein kleiner Tipp zur Selbstdiagnostik:
Der Ulnarisnerv, der den Kleinfinger
und die diesem zugewandte Halbseite
des Ringfingers versorgt, ist von der
Einengung nicht betroffen. Wenn also
deutlich spürbar ist, dass diese beiden
Finger vom Kribbeln und Taubeitsgefühl verschont bleiben, dürfte die Ursache woanders zu suchen sein.
So ganz sicher ist nie zu unterscheiden,
ob denn nun der Schmerz seinen Ausgangspunkt an der Halswirbelsäule, an
der Schulter, am Ellbogen oder im
Handgelenk hat. Ebenso wenig, ob die
Beschädigung des Bindegewebes, also
Bandscheiben, Sehnen, Kapseln im
Vordergrund stehen, die Störung der
Nerven oder die Verspannung der
Muskulatur. Ehe ich eine Operation mit
ungewissem Ausgang ins Auge fasse,
würde ich immer das ganze Spektrum
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naturheilkundlicher Maßnahmen
durchprobieren.
Für da Bindegewebe, wo auch immer,
das Schüßlersalz Nr. 11 (Silicea D12)
oder entsprechende pflanzliche oder
homöopathische Mittel,
zur Stabilisierung geschädigter Nerven
die Nummer 5 (Kalium phosphoricum
D6) und zum Lockern der Muskulatur
Nummer 7 (Magnesium phosphoricum
D6).
Bei akut entzündlichen Prozessen steht
die Nummer 3 (Ferrum phosphoricum
D12) im Vordergrund.
Quaddeln mit Procain über den
Hauptschmerzpunkten können schnell
Linderung bringen. Könner dieser Therapie spritzen auch direkt ins Gelenk
oder den entzündeten Schleimbeutel.
Bei chronischen Prozessen erzeuge ich
gern in der unmittelbaren Umgebung
akute Entzündungen, indem ich Mistelextrakt, Ameisen- oder Bienengift
quaddele. Alles muss mit der Vermeidung übermäßig belastender Bewegungen einhergehen, statt dessen gezielte Lockerungsübungen. Und - last
but not least – ein ausgeglichenes Seelenleben macht alles erträglicher. (erweiterte Fassung eines Aufsatzes im "Naturarzt" 1/2007)
Text: H. H. Jörgensen, Vizepräsident des BBD
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