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Test & Technik Kaufberatung Lautsprecher Der zweite Teil unserer Kaufberatung entführt Sie in die faszinierende Welt edelster LuxusLautsprecher. Schwelgen Sie in neuesten Technik-Trends und finden Sie unter 15 Modellen ab 3000 Euro Ihren Glückskauf. 108 stereoplay 3/2004 HIER FINDEN SIE BOXE www.stereoplay.de Text: Wolfram Eifert, Fotos: Julian Bauer D IHRE Hersteller ihren gehobenen Produkten einen speziellen Charakter mit auf den Weg, beispielsweise einen besonders geringen Wattbedarf, um damit bestimmte Zielgruppen anzusprechen. So sind die Klangcharaktere bei Boxen der 10000 Euro-Klasse nicht selten eigenständiger als im Bereich um 300 Euro. stereoplay erleichtert Ihnen die Qual der Wahl mit 15 hochklassigen Kaufempfehlungen, allesamt Spitzenprodukte ihrer jeweiligen Klasse. Treffen Sie anhand der Beschreibungen eine Vorauswahl und vertiefen Sie gegebenenfalls Ihr Wissen, indem Sie den vollständigen Test lesen – die Heftnummer ist bei jeder Box angegeben. Auf jeden Fall sollten Sie die in Frage kommenden Schallwandler vor dem Kauf ausgiebig probehören. So gerüstet, pilgern Sie zum Händler. Und vergessen Sie nicht, ihre Lieblingsplatten mitzunehmen. ▲ N er erste Teil der stereoplayKaufberatung in Heft 12/2003 war preiswerten Boxen ab 360 Euro gewidmet. Teil 2 behandelt Lautsprecher der Luxusklasse, deren Anschaffungswert sich von rund 3000 Euro bis weit in den fünfstelligen Bereich erstreckt. Wer den ersten Teil verpasst hat, kann das Heft telefonisch oder per e-mail nachbestellen. Die Kontaktadressen finden Sie im Impressum. Während bei Einsteigerboxen nicht zuletzt wegen des Kostendrucks ein gewisser Trend zur optischen wie auch klanglichen Uniformität erkennbar ist, sieht sich der Musikliebhaber in den gehobenen Gefilden einer deutlich größeren Bandbreite an technischen Besonderheiten gegenüber.Während preiswerte Schallwandler vorwiegend auf gute AllroundEigenschaften gezüchtet werden, geben viele PASSIVE STANDBOXEN B&W 703 Paarpreis 3000 Euro Focal-JMlab Elektra 926 KEF XQ five Paarpreis Paarpreis 3600 Euro Abmessungen (BxHxT) 23,2 x 100,7 x 35,7 cm Abmessungen (BxHxT) 25 x 108,3 x 41,7 cm Abmessungen (BxHxT) 23,1 x 105,5 x 31,1 cm Test in stereoplay Test in stereoplay Test in stereoplay 11/2003 Mit seiner 703 ist B&W ein echter Hingucker gelungen, weniger kantig als das Vorgängermodell und dennoch unverwechselbar. Auffällig sind der hochgesetzte, in seiner Bedämpfung verfeinerte Hochtöner wie auch der sickenlose Mittentreiber mit gelber Kevlar-Membran. Dank signifikant reduzierter Verzerrungen in den Antrieben spielt die 703 ungemein frei und angenehm. Ein hochkultivierter, universell einsetzbarer Schallwandler mit ausgewogenem Stärkeprofil. stereoplay Testurteil Klang Preis/Leistung 11/2002 Ein stattliches, gediegen verarbeitetes Tönmöbel ist die Elektra 926 von Focal. Die leichte gewinkelte Front bringt die akustischen Zentren der vier Treiber in eine Ebene und verbessert den Zeitbezug. Der massive Gehäuseaufbau mit bis zu fünf Zentimeter starken Wänden dient der Vermeidung von Vibrationen jedweder Art. Entsprechend klangrein meistert die 926 komplexeste Strukturen. Ein grundsolider, obendrein hoch belastbarer Schallwandler mit druckvollem Bass. stereoplay Testurteil Spitzenklasse Klang 54 Punkte www.stereoplay.de 3600 Euro überragend Mit seiner XQ-Serie hat KEF zweifelsohne einen Volltreffer gelandet, das Topmodell XQ five macht da keine Ausnahme. Die Chassis stammen nahezu unverändert aus der Reference-Serie. Großflächige Rundungen an dem exquisit verarbeiteten Gehäuse lassen Resonanzen erst gar nicht aufkommen. Die XQ five entfesselt ein wahres Feuerwerk an Musikalität und Räumlichkeit. Wer Temperament und Spielfreude zu schätzen weiß, findet in dieser Klasse nichts Besseres. stereoplay Testurteil Spitzenklasse Spitzenklasse Klang 54 Punkte Preis/Leistung 10/2003 sehr gut 55 Punkte Preis/Leistung überragend stereoplay 3/2004 109 Test & Technik Kaufberatung Lautsprecher Wer 3000 Euro oder mehr in Boxen investiert, darf erstklassige Bauteile und technologische Leckerbissen erwarten. Die taufrische 703 von B&W für exakt diesen Betrag ist ein hervorragendes Beispiel für diese These. Neben computeroptimierten Antrieben neuester Bauart glänzt sie mit einer quasi freischwebenden Membran im Mitteltöner. Reflexionen, wie sie die meisten Randeinspannungen erzeugen, sind dadurch kein Thema. Der Lohn ist eine enorme Feinzeichnung schon bei sehr geringen Lautstärken. KEF liefert mit seiner ebenfalls erst wenige Monate alten XQ five ein Musterbeispiel für erfolgreiches Downgrading. Der Hersteller verpflanzte den erstklassigen Reference- Punktstrahler (siehe auch Lexikon auf Seite 115) fast unverändert in die neue XQ-Serie. Die Anordnung vermeidet Laufzeitdifferenzen im wichtigen Mitteltonbereich und verbessert die Schalladdition. Das bringt eine Lebendigkeit und Präzision, die vielen teureren Boxen das Leben schwer macht. Thiel setzt in seiner CS 2.4 ebenfalls auf einen Punktstrahler, geht im Detail jedoch andere Wege. Die Frequenzaufteilung innerhalb der Mittelhochtoneinheit erfolgt rein mechanisch mit impulsschonend geringer Flankensteilheit. Wirkungsgrad und Endschalldruck stehen bei der CS 2.4 nicht im Vordergrund, Auflösung, Neutralität und Räumlichkeit hingegen sind allererste Sahne. Dass Schallwandler neben einem technisch-physikalischen auch einen starken handwerklichen Aspekt haben, beweist Sonus Faber mit seiner Cremona. Ihr bauchiges Gehäuse aus massivem Ahorn ist nicht nur traumhaft schön, es gibt den Chassis obendrein bombenfesten Halt und trägt zu einem Klangbild bei, wie es ausgeglichener und vollmundiger kaum sein könnte. Einen technisch wie optisch sehr eigenständigen Schallstrahler hat T+A mit seinem Criterion TCI 2 E geschaffen. Formgepresstes Schichtholz verleiht seinem Gehäuse eine überragende Stabilität. Ein von T+A selbst entwickelter elektrostatischer Hochtöner sorgt für enorme Transparenz ohne Lästigkeit. PASSIVE STANDBOXEN Dynaudio Contour S 3.4 Thiel CS 2.4 Paarpreis Paarpreis 4500 Euro Abmessungen (BxHxT) 19 x 122 x 34 cm Test in stereoplay 6/2003 Die Contour S 3.4 glänzt mit einer konsequenten Ausrichtung auf Neutralität und Präzision. Ihre mit modernsten Methoden auf Linearität und Sauberkeit getrimmten Chassis residieren in einer Schallwand aus Metall, die mit der darunter liegenden Holzfläche einen extrem neutralen Verbund ergibt. Brutale Bassimpulse meistern andere mit größerem Nachdruck, aber kaum eine Box dieser Klasse klingt so unaufgeregt authentisch wie die S 3.4. Ein Traum für Genießer. stereoplay Testurteil Abmessungen (BxHxT) Test in stereoplay 110 9/2003 Anstatt mit einer Doppelbassbestückung den Wirkungsgrad in die Höhe zu treiben, setzt Thiel bei der CS 2.4 auf einen Einzeltreiber mit Passivmembran. Das vermeidet Nebengeräusche und bringt eine tiefere untere Grenzfrequenz. Ein Koaxsystem und sanfte 6-Dezibel-Filter zielen auf maximale Impulstreue. Tonal der Perfektion nahe, begeistert die CS 2.4 mit Basstiefe, Räumlichkeit und höchster Verständlichkeit. Ein ungemein edler Schallwandler mit Langzeitqualität. Klang 56 Punkte Preis/Leistung 28 x 105 x 35 cm stereoplay Testurteil Absolute Spitzenkl. Klang Sonus Faber Cremona 5500 Euro überragend stereoplay 3/2004 Paarpreis Abmessungen (BxHxT) 22,5 x 109 x 46 cm Test in stereoplay 3/2002 Die Cremona von Sonus Faber muss man sehen und fühlen: Das bauchige Gehäuse aus glanzlackierten Ahorn-Planken, die spikebewehrte Metallbasis und das massive Terminal formen einen Schallwandler, der höchsten ästhetischen Ansprüchen genügt. Die ausgefuchste Bestückung inklusive breitbandigem Ringstrahler erscheint da wie eine kostenlose Zugabe. Dabei klingt die Cremona so betörend, wie sie aussieht: vollmundig, emotional und ausgesprochen farbenfroh. stereoplay Testurteil Absolute Spitzenkl. Klang 58 Punkte Preis/Leistung T+A Criterion TCI 2 E 6900 Euro überragend Paarpreis Test in stereoplay 27 x 120 x 40 cm 6/2002 Die TCI 2 E nutzt im Bassbereich eine aufwendige Transmissionline – eine gefaltete und bedämpfte Umwegröhre mit einer rechteckigen Austrittsöffnung und zwei großen Basstreibern. Der einzigartige elektrostatische Hochtöner verfügt über eine extrem leichte Folienmembran und erlaubt eine enorme Bandbreite bei extrem niedrigem Klirr. Die Transparenz und Mühelosigkeit der TCI 2 E ist atemberaubend, der druckvoll-trockene Bass sorgt für ein adäquates Fundament. stereoplay Testurteil Absolute Spitzenkl. Klang 57 Punkte Preis/Leistung 7700 Euro Abmessungen (BxHxT) sehr gut Absolute Spitzenkl. 58 Punkte Preis/Leistung überragend www.stereoplay.de Subwoofer: Mehr Kick, mehr Raum Dynaudio Confidence C 2 Paarpreis 9000 Euro Abmessungen (BxHxT) 22,5 x 115 x 45 cm Test in stereoplay 5/2002 Mit gerade mal 17 Zentimeter Korpusbreite bei einer Höhe von deutlich über einem Meter ist die Confidence C 2 eine ausgesprochen grazile Erscheinung. Erst durch seitliche Ausbuchtungen aus schwarzem Glas entsteht das notwendige Volumen zur Bedämpfung der Chassis. Eine trickreiche Anordnung mit zwei Mal zwei Treibern lenkt die Schallenergie zum Hörer, der sich über ein vollmundiges, vollkommen unspektakuläres und doch hochauflösendes Klangbild freuen darf. stereoplay Testurteil Klang Absolute Spitzenkl. 58 Punkte Preis/Leistung www.stereoplay.de sehr gut Es hat sich längst herumgesprochen: Subwoofer erweitern nicht nur den Übertragungsbereich, sondern verbessern auch den Räumlichkeitseindruck. Der Woofer kann, muss aber nicht vom selben Hersteller stammen. Häufig lohnt es sich fremdzugehen, denn nicht jeder Hersteller, der gute Boxen baut, hat automatisch gute Woofer im Programm. Von unseren 15 Boxen-Empfehlungen ist lediglich eine derart basspotent, dass ein Extra-Woofer keinen großen Sinn macht: die Kronos von Audio Physic. Ein Sonderfall ist auch Klein + Hummel: In der Elektronik des O 500 C ist ein Filter integriert, das für die perfekte Einbindung des hauseigenen Woofers sorgt. Für alle anderen folgen hier beispielhaft drei Woofer, die mit großem Erfolg getestet wurden. ▲ Eine auffallend schlanke und klare Formensprache hat Dynaudio seiner Confidence C 2 mit auf den Weg gegeben, deren Bestückung mit je zwei Konus- und Kalottensystemen für eine Konzentration der Schallenergie auf den Hörer sorgt, der dadurch weniger klangtrübenden Raumreflexionen ausgesetzt ist. Ähnlich wie die Thiel ist die Dynaudio kein Spielzeug für Grobmotoriker, wohl aber für Menschen, die Gänsehaut kriegen, wenn die Technik hinter der Musik zurücktritt und bruchlose Klangbilder entstehen. In seinem derzeit größten Modell, der Reference 207, koppelt KEF seinen legendären Punktstrahler der fünften Generation mit drei großen Konuschassis, von denen zwei nur B&W ASW CDM Der würfelförmige Woofer mobilisiert rund 1 Kilowatt. Dank geschlossenem Gehäuse sind ihm Strömungsgeräusche fremd. Er schafft mühelos Pegel um 110 Dezibel bei 30 Hertz und klingt ausgesprochen präzise. Passend für B&W 703, Focal Elektra 926, KEF XQ five, Dynaudio Contour S 3.4, Thiel CS 2.4 und Sonus Faber Cremona. 1600 Euro, Test in Heft 2/2003. Velodyne DD 18 Für Perfektionisten mit Spieltrieb. Mit 45er-Ultra-Langhub-Treiber und über 1 Kilowatt Nennleistung. Fernbedienbar, einmessbar und extrem leistungsfähig. Passend zu ALR Note 9, KEF Reference 207, B&W Nautilus 800, Avalon Eidolon und JBL K 2 S. Der Dynaudio Confidence C 2 reichen auch kleinere Modelle der DD-Serie. 4000 Euro, Test in Heft 12/2003. Martin Logan Descent Pfiffig gestylter Hochleistungswoofer mit geschlossem Gehäuse und durchdachter Bedienung. Seine drei Treiber sind um 120 Grad zueinander versetzt, was Gehäuseeffekte drastisch reduziert. Geht ultratief und klingt sagenhaft präzise. Boxenempfehlungen wie beim Velodyne DD 18, inklusive Martin Logan Odyssey. 4450 Euro, Test in Heft 9/2003. stereoplay 3/2004 111 Test & Technik Kaufberatung Lautsprecher Tiefbass abstrahlen. Die Folge ist neben einem exzellenten Wirkungsgrad eine Gesamtsouveränität, die viele ältere Boxen dieser Liga zu Spielzeugwandlern degradiert. Die Nautilus 800 von B&W gilt völlig zu Recht als eine der erfolgreichsten Schöpfungen in der Welt gehobener Schallwandler. Mit nahezu allem ausgestattet, was die Labore des Herstellers hergeben, sorgt sie für eine Geschmeidigkeit und wohlsortierte Fülle, die so kaum zu übertreffen sein dürfte. KEFs freche 207 mag bei gleicher Klangpunktzahl spritziger wirken, der Fels in der Brandung ist und bleibt die Nautilus 800, die ihren etwas höheren Preis mit einer deutlich gediegeneren Verarbeitung rechtfertigen kann. Ein Hauch von Mysterium umweht die Boxen der Marke Avalon, so auch die Eidolon N, die stereoplay schon seit gut zwei Jahren als Referenz bei Passivboxen dient. Der Grund liegt zum einen in ihrem ungemein stimmigen und glasklar durchhörbaren Klanggefüge, das Musikliebhaber nach einer kurzen Eingewöhnung geradezu magisch anzieht, zum anderen in der Verschwiegenheit des Herstellers, der seine Weichenschaltungen hütet wie Kennwörter fürs Onlinebanking. Warum die Kronos von Audio Physic so gut klingt, ist leichter zu erklären. Die teilaktive, mit 49 000 Euro nicht ganz billige Traumbox glänzt mit pfiffigen Details wie einem in Seilen schwingungsfrei gelagerten Hochtöner, seitlichen Mitteltönern zur Kompensation von Schallwandeffekten und um 180 Grad zueinander versetzen Basstreibern, was Gehäusevibrationen drastisch reduziert. Ihr Klangbild ist von äußerster Farbkraft und Räumlichkeit, ihre Präzision und Flexibilität im Bassbereich ein Traum. Der O 500 C von Klein+Hummel ist ein aktiver Studiomonitor mit volldigitaler Signalverarbeitung und extremer Anpassungsfähigkeit bis hin zur Einmessung auf den Raum. Dank des Einsatzes von FIR-Filtern kann der Hersteller Frequenz- und Zeitverhalten unabhängig voneinander optimieren; das bei konventionellen Boxen unvermeidliche „Hinterherhinken“ des Bassbereichs PASSIVE STANDBOXEN TEILAKTIVE STANDBOX KEF Reference 207 B&W Nautilus 800 Paarpreis 16000 Euro Abmessungen (BxHxT) 40 x 129 x 68,5 cm Test in stereoplay 1/2003 Die 207 ist das derzeit größte Modell der Reference-Serie und damit das Aushängeschild von KEF. Die mittlerweile legendäre Punkstrahler-Einheit ruht schallisoliert in einer separaten Aluminiumkammer und wird anders als in den kleineren Modellen von getrennten Bass- und Grundtontreibern unterstützt. Der Klang der 207 ist mehrheitsfähig wie bei kaum einer anderen Box. Neutralität und Lebendigkeit, Räumlichkeit und Dynamik: Dieser Lautsprecher kann praktisch alles. stereoplay Testurteil Abmessungen (BxHxT) 112 8/2001 Wer das Vergnügen hat, einer B&W Nautilus 800 zu begegnen, versteht sofort, warum dieser Lautsprecher so erfolgreich ist. Die Form strahlt Kraft und Gediegenheit aus, die Verarbeitung zählt zum Besten was man für Geld und gute Worte kaufen kann. Ausschließlich mit hochentwickelten Chassis bestückt, ist die große Nautilus nicht der spektakulärste, wohl aber einer der stimmigsten Schallwandler seiner Klasse – ein Gesamtkunstwerk im wahrsten Sinne des Wortes. Klang 62 Punkte Preis/Leistung 45 x 120 x 64,5 cm Test in stereoplay überragend stereoplay 3/2004 Paarpreis 34000 Euro Abmessungen (BxHxT) Test in stereoplay 30 x 110 x 42 cm 2/2002 Das Design der Avalon Eidolon N kokettiert mit der Form eines Diamanten, als wolle sie damit auf ihre Qualität anspielen. Bis zu 12 Zentimeter dicke Wände, innen aufwendigst bedämpft, machen das Gehäuse zur Trutzburg, das jedes Taumeln unterbindet. Hochsensible Keramikmembranen sowie komplexe Filter sorgen für Linearität und Impulstreue. Die stämmige Standbox tönt extrem transparent und glockenrein, keine andere Passivbox kannt ihr das Wasser reichen. Klang überragend Paarpreis Test in stereoplay 36 x 130 x 60 cm 8/2003 Die Kronos von Audio Physic ist ein teilaktiver Schallwandler mit einer Fülle innovativer Details. Kern der aus schwingungstechnischen Gründen unregelmäßig geformten Box ist ein Koaxialsystem mit seilgelagertem Hochtöner. Dank integrierter Filter und Endstufen ist der Bass und Grundtonbereich in hohem Maße anpassungsfähig. Die Kronos leistet mit guter Software eine frappierend dreidimensionale Abbildung. Basspräzision und nutzbare Dynamik sind umwerfend. Absolute Spitzenkl. Klang sehr gut Absolute Spitzenkl. 65 Punkte 64 Punkte Preis/Leistung 49000 Euro Abmessungen (BxHxT) stereoplay Testurteil stereoplay Testurteil Absolute Spitzenkl. 62 Punkte Preis/Leistung Audio Physic Kronos Avalon Eidolon N 18000 Euro stereoplay Testurteil Absolute Spitzenkl. Klang Paarpreis Preis/Leistung sehr gut www.stereoplay.de Surround auf höchstem Niveau E www.stereoplay.de Hauptlautsprecher abgestimmten Komponenten. Wenn es die aber gar nicht gibt oder Sie sie nicht unterbringen können, machen Sie ein langes Gesicht. Passende Center- und Rearspeaker sind zu den meisten vorgestellten Boxen verfügbar, nur Audio Physic Kronos und JBL K 2 machen eine Ausnahme. Die klanglichen Vorzüge von Punktstrahlern scheinen bei Multichannel fast noch größer als bei Stereo. Ihr gleichmäßig breites, horizontal wie vertikal gleiches Abstrahlverhalten macht sich bei der Homogenität und Räumlichkeit positiv bemerkbar. KEF Reference 207 und XQ five wie auch Thiel CS 2.4 wachsen im Multichannelbetrieb nochmal deutlich über sich hinaus. Die Heftnummern mit den jeweiligen Tests finden Sie in der Rang & NamenListe unter „Surround-Lautsprechersets“. Hervorragend klingt auch der Center, den Martin Logan zu seinen Lautsprechern anbietet. Auf überdurchschnittlichen Multichannelsound dürfen sich besonders Klein + Hummel-Besitzer freuen: Die Mittelton-Einheit des O 500 C ist um 90 Grad drehbar; so zeigt der Monitor liegend als Center dasselbe Abstrahlverhalten wie stehend. stereoplay 3/2004 113 ▲ ine Entscheidung für oder gegen bestimmte Lautsprecher sollte immer auch im Hinblick auf Multichannel fallen. Selbst wenn Ihnen heute das Angebot an gut klingenden DVDs und SACDs noch zu gering ist, in ein paar Jahren sehen Sie die Sache womöglich anders, und dann wollen Sie ihre Schätzchen vermutlich nicht gleich wieder ausmustern. Denn eines ist sicher: Guten Mehrkanalsound erreichen Sie nur mit baugleichen, auf ihre jetzigen Standboxen und späteren Test & Technik Kaufberatung Lautsprecher Die häufigsten Fragen 1. Wie wichtig ist die Raumakustik? lässt sich damit eliminieren. Der O 500 C klingt keineswegs nüchtern, sondern vielmehr extrem lebendig und räumlich. Abseits ausgetretener Pfade bewegt sich Martin Logan mit seinen elektrostatischen Flächenstrahlern, deren hauchdünne Folienmembran zwischen zwei gelochten Statoren schwingt. Eines der interessantesten Modelle ist der Odyssey, ein Hybridwandler mit konventionellem Bassbereich. Sein Klang ist extrem luftig und tendenziell weiträumig, der Antrieb dank des guten Wirkungsgrads völlig problemlos. Extrem wichtig. Die besten Boxen nutzen wenig, wenn der Raum Fehler produziert. Statten Sie hallige Räume mit Teppichen und Vorhängen aus und lassen Sie ihre Boxen in den stärker bedämpften Teil strahlen. Falls Sie blankes Parkett oder Fliesen bevorzugen, helfen unauffällige Wandabsorber, beispielsweise von www.fastaudio.de Eine ganz spezielle Faszination geht von Hornlautsprechern aus, die mit Druckkammern und Trichtern die Schalldruck-Ausbeute erhöhen. Eine der edelsten Hornboxen weit und breit stammt von JBL und hört auf den gipfelstürmenden Namen K 2 S 9800. Mit enormem Entwicklungsaufwand hat JBL ehemals horntypische Verfärbungen eliminiert, sodass die exellente Dynamik der Treiber voll zum Tragen kommt. So beschallen die K 2 S 9800 mühelos große Räume mit Rockkonzertähnlichen Pegeln – genau richtig zum Frustabbau nach einem langen Arbeitstag. 2. Haben Punktstrahler Nachteile? Bei Koaxialsystemen besteht die Gefahr, dass sich die Einzelquellen gegenseitig durch Magnetfelder und Schallführungen stören. Bei neueren Lösungen (hier vertreten durch Audio Physic, KEF und Thiel) ist davon so gut wie nichts zu spüren, sodass in der Praxis die Vorteile überwiegen. 3. Machen Flächenstrahler Sinn? Eindeutig ja. Dipolstrahler werden wegen ihres Platzbedarfs wohl nie den Massenmarkt erobern, im High-End-Bereich aber sind sie eine willkommene Alternative. Gebaut werden fast nur noch Elektrostaten mit dynamischem Bass (Beispiel Martin Logan), die sich vor konventionellen Boxen in keinster Weise verstecken müssen. 4. Warum sind Aktivboxen so selten? Aktivboxen haben auf dem Papier eine Reihe von Vorteilen. Andererseits verteuert die Elektronik einen Lautsprecher. Da der Bassbereich am meisten profitiert, sind teilaktive Boxen (Beispiel Audio Physic) auf dem Vormarsch. Erst digitale Frequenzweichen (etwa Klein + Hummel) machen Aktivboxen zu Überfliegern. 114 stereoplay 3/2004 AKTIVER STUDIOMONITOR DIPOLSTRAHLER Klein + Hummel O 500 C Martin Logan Odyssey Paarpreis Paarpreis 21100 Euro Abmessungen (BxHxT) 40 x 75 x 44,7 cm Test in stereoplay 2/2004 Der O 500 C von Klein und Hummel ist ein aktiver Studiomonitor mit der im professionellen Bereich üblichen zweckorientierten Optik. Seine hochentwickelte digitale Signalverarbeitung und die damit verbundene Möglichkeit zur Einmessung auf den Raum machen ihn auch für private Anwender interessant. Der Monitor klingt extrem sauber und natürlich, aber keineswegs steril. Dynamik, Abbildungspräzision und Detailreichtum sind phänomenal. stereoplay Testurteil Klang JBL Project K 2 S 9800 8900 Euro überragend 32000 Euro Abmessungen (BxHxT) 50,8 x 129,5 x 37,5 cm Test in stereoplay Test in stereoplay 7/2001 Der Odyssey von Martin Logan ist ein sogenannter Hybridlautsprecher mit zwei konventionellen, dynamischen Basstreibern und einer elektrostatischen Mittelhochtoneinheit, deren Abstrahlcharakteristik die Form einer 8 hat. Der Wattbedarf dieser ungewöhnlichen Kombination ist gering, die Schalldruckreserven sind enorm. Der Odyssey leuchtet tief in den Raum, tönt kristallklar und kann kraftvoll zupacken – ein hochemotionaler Wandler, der leicht abhängig macht. stereoplay Testurteil Absolute Spitzenkl. Paarpreis Abmessungen (BxHxT) 33 x 170,2 x 68,6 cm Klang 62 Punkte Preis/Leistung HORNLAUTSPRECHER Die Mittel- und Hochtöner der K 2 von JBL sind mit Hornvorsätzen und Druckkammern ausgestattet, die eine weitaus bessere Ankopplung der Membranbewegung an die Raumluft bewerkstelligen, als dies bei konventionellen Lautsprechern der Fall ist. Ein Konus mit exorbitant teurem Alnico-Magnet gewährleistet eine adäquate Leistungsausbeute im Bass. Die JBL klingt erstaunlich neutral, ihre sagenhafte Dynamik animiert zum Lauthören wie ein Porsche zum Gasgeben. stereoplay Testurteil Absolute Spitzenkl. Klang 58 Punkte Preis/Leistung 3/2003 überragend Absolute Spitzenkl. 62 Punkte Preis/Leistung gut - sehr gut www.stereoplay.de Lautsprecher-Lexikon Aktivbox Lautsprecher mit eingebauten Verstärkern und elektronischen Frequenzweichen. Erlauben die Integration von Limitern und Klangregelfunktionen bis hin zur Raumeinmessung. Wegen des hohen Aufwands im Massenmarkt kaum verbreitet. Professionelle Anwender schätzen die hohe Flexibilität und Betriebsicherheit aktiver Lautsprecher. Dipolstrahler Schallwandler, die nach vorne und hinten, kaum aber zur Seite abstrahlen. Das Richtdiagramm hat die Form einer liegenden 8. Rearspeaker in Surroundanlagen sind eine Anwendung. Dipole für Stereo verwenden meist elektrostatisch oder magnetostatisch angetriebene Folienmembranen und verlangen eine etwas freiere Aufstellung. Hornlautsprecher Beschreibt eine Bauform, bei der Druckkammern und Trichter die Ankopplung an den Raum verbessern. Je nach Auslegung kann sich der Wirkungsgrad dadurch verzehnfachen. Basshörner kommen wegen der notwendigen Abmessungen nur bei Großveranstaltungen zum Einsatz. Das Foto zeigt das Mitteltonhorn der JBL K 2 S 9800. Punktstrahler Wissenschaftlich nicht ganz korrekte Bezeichnung für eine Anordnung von mindestens zwei ineinander verschachtelten Chassis, die alle Frequenzen vom gleichen Ort ausgehen lässt. Vermeidet Wegstrecken-Differenzen und erlaubt eine zeitrichtige Addition der Schallwellen in einem weiten Winkelbereich. Die Abbildung zeigt einen UniQ-Treiber von KEF. Teilaktiver Lautsprecher Bauform mit eingebauten Endstufen für den Bassbereich und passiver Ansteuerung der übrigen Zweige. Bringt deutliche Vorteile durch Tiefbass-Entzerrung, vermeidet aber den hohen Aufwand vollaktiver Lösungen. Lässt dem Anwender gewisse Freiheiten bei der Wahl seiner Elektronik. Wirkungsgrad Gibt an, wieviel Prozent der zugeführten elektrischen Energie ein Lautprecher in Schall umsetzen kann. HiFi-Lautsprecher erreichen nur sehr geringe Werte. Ein Wirkungsgrad von 1 Prozent entspricht einem Schalldruck von 92 Dezibel bei 1 Watt zugeführter Leistung. www.stereoplay.de stereoplay 3/2004 115