Was hat Bosnien mit uns zu tun?

Transcription

Was hat Bosnien mit uns zu tun?
Ausgabe #18/ November 2014
Was hat Bosnien mit uns zu tun?
Einmal von Klagenfurt nach Srebrenica und zurück
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Editorial|
Liebe Leserin,
Lieber Leser,
Haben wir Studierende wirklich keine Lust,
das Uni-Geschehen mitzugestalten?
Das scheint
momentan der Eindruck zu sein, den viele haben. Wir glauben aber nicht, dass wir
tatsächlich so partizipationsfaul sind. Es fehlt
manchmal auch an den nötigen Plattformen
und Räumen, um Mitgestaltung aktiv möglich
zu machen. Deshalb haben wir es uns zum Ziel
gesetzt, mehr Partizipationsforen an der
Universität zu schaffen. Um Ideen und Vorschläge zur Verbesserung des Uni-Lebens auszutauschen, braucht es Raum für Begegnung.
So hat unser Referat für Gesellschaftspolitik
einen Open Space zum Thema Nachhaltigkeit organisiert. Und unsere neuen Gruppenarbeitsbereiche im Service Gebäude laden
zum gemeinsamen Arbeiten und Denken ein.
Damit Partizipation gelingt, sind aber der
Wille und das Engagement von allen Seiten
gefragt. Wir versuchen unser Verständnis dieses Begriffes an die Uni heranzutragen. Aber
wir dürfen auch nie damit aufhören, unser
Bedürfnis nach Mitgestaltung zum Ausdruck
zu bringen!
Gabi Kern, Rhea Göschl, Philip Flacke,
Vorsitzteam der ÖH Klagenfurt/Celovec
Liebe Leserin, Lieber Leser,
Wir haben die Sommerferien genutzt und
wieder frische Energie
getankt für eine neue
lautstark Ausgabe. Für
mich ist lautstark ein
Traum, ein Ziel und vor
allem eine neue Herausforderung. Teilweise
treibt es mich selbst an
meine Grenzen, aber genau das macht die Arbeit an einer neuen Ausgabe für mich so spannend. Koordinieren, Ziele setzen und auch ein
Auge zudrücken wenn jemand die Deadline
für den Text nicht einhält, all das habe ich bis
jetzt gelernt – und ich bin mir sicher, das ist
noch lange nicht alles. Diese Ausgabe steckt
voller Frieden, Demokratie, alternativer Kunst
& Kultur und vielem mehr. Egal, ob es sich
um eine Reise nach Südamerika oder in die
Toskana handelt, unsere RedakteureInnen
sind gerne für euch unterwegs – eine unserer
Redakteurinnen war diesmal sogar bei der
Friedenskonferenz in Bosnien. Aber auch
auf der Uni und rund um Klagenfurt sind wir
immer gerne für euch im Einsatz und halten
euch auf dem Laufenden.
Ich freue mich über eine gelungene Ausgabe
und wünsche euch für die kommende Adventszeit friedliche Stunden und einen stressfreien Unialltag!
Desiree Leitner, Chefredakteurin
Impressum
lautstark – Zeitschrift der Österreichischen Hochschüler und Hochschülerinnenschaft Klagenfurt, Izdano od
avstrijske viskošolske zveze v Celovcu, November 2014 | Medieninhaberin, Herausgeberin und Verlegerin:
Österreichische Hochschüler- und Hochschülerinnenschaft an der Universität Klagenfurt | Chefredaktion:
Desiree Leitner | Redaktionsleitung online: Kerstin Rohrmoser | Layout: Nicole Hubmann, Desiree Leitner,
Bettina Wenigwieser | Redaktion: Bojan Devoda, Ioanna Döringer, Katharina Fercher, Nicole Hubmann, Gabi
Kern, Anneliese Kreiseder, Alexander Leitner, Desiree Leitner, Moritz Maerkel, Hannes Müller, Jasmin Pucher, Kerstin Rohrmoser, Cornelia Sattler, Angelina Scheb, Lucia Schöpfer, Florian Semmler, Hanna Sperlich,
Bettina Wenigwieser. | Fotografen: Sarina Dobernig, Nicole Hubmann, Stephen Weingand| Lektorat: Katharina Fercher, Alexander Leitner | Anschrift: Universitätsstraße 65-67, 9020 Klagenfurt | Tel: 0463-2700-8814
| Email Print: [email protected] | Email online: [email protected] | online: lautstark.oeh-klagenfurt.at | Auflage: 2.000
Die Meinung von KolumnistInnen muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.
Die ÖH Klagenfurt fühlt sich der sprachlichen Gleichstellung von Frau und Mann verpflichtet. In der Redaktion ist den AutorInnen der Umgang mit der gendergerechten Sprache offen gelassen. Sollte ein Text nur eine
Geschlechtsform verwenden, sind beide Geschlechter gemeint.
Von einer unabhängigen
Redaktion produziert!
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Titelbild: Sarina
Dobernig
lautstark|3
|Inhalt
14
20
Inhaltsverzeichnis
26
Entfacht
Entwirrt
- Unileben -
- Politik/Gesellschaft/Protest Was hat Bosnien mit uns zu tun? Einmal von Klagenfurt nach Srebrenica und
zurück
Anna Lüse...
Meibl und Wandl
6
8
(Spott)bild10
Vermeintliches Flugzeug am Airport Klagenfurt
gesichtet
Zoologische Beobachtungen
Aus dem Nest gefallen
11
Die Universität und das reale Leben12
Gedanken über den Absprung
„The stage is yours“
Studiskop
16
Oder die nicht vorhandene Bühne
WS 2014/15
14
Entspricht
- Aus der ÖH Mehr (Gruppenarbeits-)raum
für Studis20
Vorstellung der Referate22
4|lautstark
Inhalt|
32
28
38
46
Entdeckt
- Kultur/Freizeit/Umwelt Südkultur24
Aktionismus auf der Alm42
Alternative Kunstszene in
Klagenfurt Landjugend Kärnten44
Will und Deloki von NIX im Portrait
Lautstark im Interview mit Stefan Pschernig
lautstark meets ART
Martin Young
26
28
In Love with... Toskana30
Veni, Vidi, Vino
Das Leben außerhalb der
ersten Welt
Eine Gratwanderung zwischen Absurdität und
Traurigkeit
34
Study hard but party harder
Münchner Start-Up „partyguerilla“ startet nun
auch in Österreich durch!
46
Wie aus einem abenteuerlichen Text ein
ernsthaftes Computerspiel mit Humor wurde
Literaturszene Klagenfurt
Der Alpen-Adria-Pixathlon verbindet Nationen
und den Spaß mit dem Notwendigen
Ausflugsziele im Herbst
Attraktive Freizeitgestaltung für junge
engagierte Kärntner und Wahlkärntner
Academy Adventure48
Dolce Vita vor und hinter der Linse38
Wohin in den regnerischen und
kalten Zeiten?
Albert Wassermann zwischen
Musikstudium und Sommer auf der Alm
Eine Landeshauptstadt,
wo Literatur noch ihren Platz hat
50
Die Ewigen52
Private View der Autoren
40
Zeig her wie du wohnst!54
Blicke in Klagenfurts Wohnungen
lautstark|5
|Enfacht
Was hat Bosnien mit uns zu tun?
Einmal von Klagenfurt nach Srebrenica
und zurück
Katharina Fercher
Foto: Katharina Fercher
Schon irgendwie unwirklich, der Blick auf so viele
Grabsteine. Um die 8.000 Menschen wurden hier in
Srebrenica, Bosnien und Herzegowina, binnen zwei
Tagen umgebracht. Und das ist gar nicht mal so lange
her. Im Juli 1995 war meine größte Sorge zum ersten Mal
im Zeugnis einen Dreier stehen zu haben und welchen
Badeanzug ich in den Sommerferien anziehen würde.
Vom Jugoslawienkrieg wusste ich wohl, da wir damals
immer wieder Kleidung und andere nötige Dinge an
„Nachbar in Not“ spendeten. Dass in dem Krieg und
insbesondere im Völkermord von Srebrenica nicht
nur Erwachsene sondern auch Kinder, die teilweise
im selben Alter waren wie ich, allein aufgrund ihrer
Ethnizität starben – das wusste ich damals nicht.
6|lautstark
Foto: Marc Germeshausen
Aber hey, der Krieg in Bosnien ist seit fast 20 Jahren
vorbei und mittlerweile bin ich an der Uni, wo ich mich
noch immer über Dreier im Zeus und meine geringe
Bikini Auswahl für den Sommer ärgere – was hat also
Bosnien mit mir zu tun?
Neugierig und interessiert an der Welt, wie ich
dennoch bin, nehme ich an der vom Europahaus
Klagenfurt
mitorganisierten
internationalen
Konferenz „Mehrwehrt Europa – Mehrwert Frieden“
in Srebrenica teil. Srebrenica ist ein kleiner, nicht nur
klimatisch kühler Ort in der hügeligen Landschaft
im Osten Bosniens und sehr bezeichnend für die
Geschichte und Probleme des ganzen Landes: In
der Ortsmitte stehen eine Moschee und eine Kirche
direkt nebeneinander. Doch was auf dem ersten Blick
nach einem multikulturellen Ort aussieht, wird bei
näherem Hinsehen gleich viel komplizierter. Nachdem
die bosnisch-serbischen Truppen den Großteil der
bosniakischen (muslimischen) Bevölkerung in dem
Gebiet an der serbischen Grenze vertrieben und getötet
hatten, zwang ein internationales Abkommen die
verschiedenen Ethnien zu einem Frieden, den sie nicht
füreinander empfanden. Die Bevölkerungsgruppen
und ihre Einrichtungen existierten weiterhin sehr
nah neben-, aber eben nicht miteinander. Noch heute
besuchen viele bosnische Kinder Schulunterricht,
der zwar in denselben Gebäuden, jedoch ethnisch
voneinander getrennt statt findet. Vormittags lernen die
Kinder einer ethnischen Gruppierung, nachmittags die
einer anderen – und das jeweils nach unterschiedlichen
Lehrplänen, die setzen nämlich die Regierungen der
entsprechenden Ethnien selbst auf. Der Krieg in der
Region ist noch lange nicht aufgearbeitet. Weder
psychologisch noch politisch. Und das zeigen nicht
nur die noch immer sichtbaren Einschusslöcher in
vielen Hausmauern. „Ich bin seit der Volkszählung im
letztem Jahr offiziell ein ‚Anderer‘“, meint Bojan Lepic,
Übersetzer und Leiter der sozialpädagogischen NGO
„Agora“ in Tuzla und Teilnehmer an der Konferenz. „In
der Volkszählung im letzten Jahr habe ich mich zu keiner
der drei konstitutionellen ethnischen Gruppierungen
Entfacht|
Foto: John Nieuwkoop
dazugezählt, sondern als Ethnie ‚Bosnisch und
Herzegowinisch‘ angegeben. Damit gehöre ich zu der
Kategorie ‚Andere‘, zu den ethnischen Minderheiten,
auch wenn sie zufällig gleich heißt wie das Land in dem
ich lebe.“ Als ‚Anderer‘ ist man in seinen politischen
Rechten sehr eingeschränkt. Bosnien und Herzegowina
ist in drei stark ethnisch geprägte Landesteile eingeteilt,
die Republika Srpska, den Distrikt Brcko und in die
bosnisch-herzegowinische Föderation mit ihren zehn
Kantonen. Alle haben ihre eigene Verfassung und ihr
eigenes Parlament und somit auch jeweils ihre eigenen
Vorstellungen von öffentlicher Administration.
Die ‚Anderen‘, also diejenigen, die sich nicht den drei
konstitutionellen ethnischen Gruppierungen (Serben,
Kroaten, Bosniaken) zuordnen, sehen sich in der
Regierung kaum bis gar nicht vertreten. Sie können
nur für drei von insgesamt 93 Sitzen im Parlament
kandidieren und sich somit für alle ‚Anderen‘ einsetzen.
Ein politischer gordischer Knoten, den sich Bojan als
aufgeschlossener und gebildeter Vertreter der jungen
Generation von Bosniern und der sich wie viele Junge
mit den strikt getrennten und ethnisch verwalteten
Volksgruppen nicht mehr identifiziert, nur schwer zu
lösen sieht. Überhaupt steht er den längst überholten
politischen Strukturen, aber auch ausländischen
Initiativen sehr kritisch gegenüber: „Wir brauchen
keine Hilfe, Spenden und Projekte von Außen. Ich
würde sogar behaupten, dass wir hier in Bosnien
genug Geld haben, doch es wird von dem immensen
Verwaltungsapparat und den vielen korrupten
Politikern verschlungen anstatt gerecht an öffentliche
Einrichtungen verteilt.“ Generell ist die Stimmung unter
den jungen Leuten oft eine andere, viel kritischere, aber
auch konstruktivere als bei der älteren Generation,
bei denen der Krieg und seine Auswirkungen noch
viel präsenter ist. Die Arbeitslosigkeit in Bosnien und
Herzegowina liegt bei 40 Prozent, doch trotzdem oder
gerade deshalb engagieren sich viele vor allem junge
Leute in Bildungs- und demokratischen Initiativen
wie Bojans „Agora Center“. Auch die gemeinsamen
Proteste sämtlicher ethnischer Gruppierungen gegen
das veraltete politische System im Februar 2014 zeigen
Engagement und Veränderungswillen. Zwar sind
dies alles kleine, oft kaum merkliche Bewegungen
der bosnischen Zivilgesellschaft, doch die sind auf
keinen Fall außer Acht zu lassen. „20 Jahre um einen
Krieg aufzuarbeiten sind historisch gesehen nicht
sehr viel“, meint Nicolas Moll, Geschichts- und
Politikwissenschaftler und einer der Sprecher auf der
Konferenz, der schon seit mehreren Jahren in Bosnien
und Herzegowina lebt. „Teilweise haben sich die Dinge
sogar wesentlich schneller bewegt. Die Gedenkstätte
an das Massaker von Srebrenica wurde schon neun
Jahre nach Kriegsende errichtet. Für die Gedenkstätte
Dachau in Deutschland brauchte es zum Beispiel 20
Jahre.“
Die Situation in Bosnien und Herzegowina ist nicht
hoffnungslos, doch sehr verstrickt. Die internationale
Staatengemeinschaft hat sich aus dem Land größtenteils
zurückgezogen und Bosnien und Herzegowina
schließlich sich selbst überlassen, wohl auch aus
Ratlosigkeit. Von einem „Zuviel“ zu einem „Zuwenig“
an ausländischer Intervention ist die Zivilgesellschaft
nun überfordert. Es fehlt an demokratischer und ganz
allgemein an Bildung, was viele der Einheimischen
auch auf der Konferenz wortwörtlich nach Europa
rufen ließ, doch einzuschreiten, um Verfassung und
Politik zu ändern. Doch Demokratie ist kein Hut, den
man sich eben mal aufsetzt. Und das wird mir und wohl
auch vielen anderen Teilnehmern an der Konferenz
dann auch langsam klar. Demokratie ist ein langsamer
und komplexer Prozess, der, wie das Wort schon sagt,
von „unten“ kommt, vom „demos“, von uns. Ganz nach
dem Motto: Demokratie ist, was du draus machst. Und
wie du dich mit anderen gemeinsam organisierst. Und
dabei geht es immer weniger darum, wer wem hilft,
sondern immer mehr darum, wie wir voneinander
lernen können und uns selbst helfen. Jedenfalls habe ich
das von den Bosniern gelernt. Und wer weiß, vielleicht
setze ich mich das nächste Mal mit meinen Professoren
zusammen und wir reden einmal gemeinsam über die
Note, die ich bekomme.
lautstark|7
|Entfacht
Anna Lüse...
Meibl und Wandl?
Hannes Müller
Im Loch ohne Sommer sorgte ein offener Brief rund
ums Binnen-I für Erregung in höchsten akademischen
Kreisen. Schafft Sprache Wirklichkeit und Wirklichkeit
schafft Strache? Wächst Sprache von unten, oben oder
gar der Seite? Gibt es nicht nur Feministinnen, sondern
FeministInnen; insbesondere, wenn die hochkarätige
ExpertInnencrew einer Werbewatchgroup – kaum
aus dem Nichts gekommen, schon wieder dorthin
entschwunden – aus Expertinnen besteht? So mancher
begann sich gar für den gesamten Berufsstand zu
schämen, andere legten sich mit Krone und FP ins
Bett (dort sind immer die falschen Freunde, ganz ohne
Stereotypie!) und ist es gar Ausdruck postdemokratischer
Zustände, wenn sich Organisationen anmaßen,
anderen Regeln vorzuschreiben? Der inzwischen
übertroffene Höhenflieger Felix Baumgartner liegt
vielleicht doch nicht so daneben, wenn er sich nach
einer Expertendiktatur sehnt.
sonst was andres ist und ob und wo Anna das Binnen-I
tragen soll. Als Frage bleibt, ob sich ein Mann an der
AAU bei Frauen- und Geschlechterstudien gerecht
mitgemeint fühlen kann – als Opfa und nicht nur
als Täta. M@n kann sich nämlich freuen, Kärntas
gelten bald als visionär, selbst Einsprachige sind nicht
unbedingt reaktionäre Faschisten. Der Leitfaden
auf
feministisch-sprachhandeln.org
(HumboldtUniversität zu Berlin) empfiehlt den hiesigen Dialekt
der nichtbundesdeutschen Minderheit: „Alle ‚-er‘Endungen werden durch die Endung ‚-a‘ ersetzt
bzw. im Plural durch ‚-as‘. Die ‚-a‘-Endung lässt
sich beispielsweise für Dinge produktiv nutzen,
um konventionalisiert männlich assoziierte ‚-er‘Endungen zu vermeiden, wie z.B. bei Türöffna,
Computa oder Drucka.“ In Dortmund entbrannte
derweil ein Kampf um Ampelmännchen, -mädchen,
-weibchen, -kühe, -pferde, -schweine, -affen oder
-flugzeuge, Sarah Dunkel von Sat.1 weiß da mehr. Ja,
Probleme gibt’s. Wenn schon das Internet benutzt und
nicht Lüse geheißen wird, dann kann auch gleich noch
gesuchmaschint werden, wie heilig der Nachname Möse
und wie verschlagen Wackernagel eigentlich ist. Ach,
hätten die lüsternen Panzerfische das Kopulieren nicht
erfunden und statt Lieder zu vertexten nur gesummt, es
wär uns einiges erspart geblieben!
Ganz ehrlich, gibt es nicht dringendere Probleme?
Stimmt, und so hält die Aufregung darüber sicher
noch Äonen an. Selbst Eure Anna weiß nun nicht
mehr, ob Anna Weibl, Mandl, nix davon, beides oder
1 Fragepronomen laut http://feministisch-sprachhandeln.org/leitfaden/kapitel2/
8|lautstark
Foto: Karl Peglau
Das Raum-Zeit-Kontinuum ist auch nicht mehr,
was es einmal war. Der Genderwahn findet sich laut
Kurier (Onlineausgabe vom 6.11.2014) unter den
Kandidierenden für das Wort des Jahres 1014 [sic]. Wex1
schnell mitstimmen will, dix braucht nur oewort.at zu
besuchen und landet zumindest dem Anschein nach auf
einer Homepage aus den späten 90ern, allerdings nicht
des 10., sondern des 20. Jahrhunderts. Heuer, wann
immer es auch sein mag, gab es sexmäßig schon manch
Bemerkenswertes. So mündete eine kleine musikalische
Darbietung in einen virtuellen Bürgerkrieg samt
Publikumsbeschimpfung und Morddrohungen. Ist es
rechtens, aus ideologischen Gründen die Bundeshymne
zu ändern oder ist es gar Bürgerpflicht, sie im gefühlt
drei Erdzeitalter lang unveränderten Originaltext zu
singen, wie es die aufgebrachte Volksstimme verlangt?
Denn wenn Recht zu Unrecht wird…
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Geschlossene ÖH Veranstaltung.
Nur für Studierende mit gültigem AAU-Ausweis.
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STUDDORF
UNIVERSITÄTSSTRASSE
NAUTILUSHEIM
NAUTILUSHEIM
lautstark|9
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NECKHEIMGAS
ab 15. Oktober 2014
jeweils Mittwoch
von 11 bis 15 Uhr
im ÖH Wohnzimmer
|Entfacht
Vermeintliches Flugzeug am Airport
Klagenfurt gesichtet
Satirenews
Florian Semmler
Große Aufregung herrscht seit Montagabend in der
Kärntner Landeshauptstadt. Im Stadtteil Annabichl
sichteten Anwohner ein Flugzeug, das sich im Sinkflug
auf den Flughafen befand, plötzlich wieder in die Höhe
stieg und wenige Minuten später schließlich in den
dunklen Wolken verschwand.
Der Landwirt Franz Huber war zu dem Zeitpunkt mit
seinem Traktor auf den Feldern südlich vom Flughafen
unterwegs und ist sich sicher eine große Maschine gesehen zu haben: „Ich weiß ja wie ein Flugzeug aussieht,
das wird ja öfters mal im Rundfunk gezeigt.“
Was es auch war, es ist momentan das Gesprächsthema
Nummer eins in Klagenfurt.
Foto: Unbekannt
Bei der Polizei gingen insgesamt 32 Notrufe ein, in denen das vermeintliche Flugzeug gemeldet wurde. Ein
Polizeisprecher zu LAUTSTARK: „Dutzende Zeugen sahen um 18.05 Uhr einen Gegenstand in rund 500 Meter
Höhe. Das Objekt hatte laut Aussagen zwei große Flügel mit lauten Ventilatoren und leuchtete in der Luft. Es
flog sehr schnell in Richtung Flughafen. Kurz vor dem
Aufsetzen stieg das Objekt plötzlich wieder in die Höhe
und verschwand aus dem Sichtfeld der Zeugen.“
Der Flughafen bestätigte in einer ersten Anfrage, dass
ein fliegendes Etwas auf den Radar-Aufzeichnungen zu
sehen. Da aber der einzige Towerlotse zu der Zeit gerade
seine Pause hielt, könne man nicht bestätigen, dass es
sich wirklich um ein Flugzeug handle. Es sei aber schon
vorgekommen, dass sich sogenannte Passagiermaschinen nach Klagenfurt verirrt haben, die eigentlich nach
Laibach oder Graz wollten, heißt es in der Aussendung.
10|lautstark
lautstark|10
Entwirrt|
Zoologische Beobachtung
Aus dem Nest gefallen
Cornelia Sattler
wird zum Partylöwen oder der sonst so freundliche
Artgenosse entpuppt sich als aalglattes Wesen. Doch
auch das gehört dazu. Denn ab und zu setzt man leider
aufs falsche Pferd und es kommt der Punkt wo man
erkennt, dass es an der Zeit ist, wo man aus der Herde
ausbrechen muss, um seinen eigenen Weg zu gehen.
Man muss nicht unbedingt als einsamer Wolf herum
wandeln, aber so folgt man wenigstens nicht den
Ärschen der anderen.
Foto: Unbekannt
Für jeden von uns kommt die Zeit, wo wir die Höhle
verlassen und Mama Bär lernen muss, dass wir nun
unseren eigenen Weg gehen. Vielen Muttertieren
(und manchmal auch Vatertieren) fällt das aber gar
nicht mal so leicht und so begleiten sie das flügge
werdende Kind an die Uni, um sich anzumelden. Wie
ein scheues Reh stehen die Neuankömmlinge dann
vor der Tür des Wespennestes der Studienabteilung,
sofern sie diese gefunden haben, um in ihr neues
unabhängiges Leben zu starten. Danach holen sie sich
Informationen bei den alten Hasen, die schon länger
vogelfrei leben. Bei manchen scheint es allerdings so,
als wollten die Eltern ihre Kinder noch nicht so wirklich
aus ihren Beuteln lassen und am liebsten gleich mit
in die Lehrveranstaltungen gehen. Mit Adleraugen
beobachten sie jeden Schritt, den ihr Sprössling auf
den Weg zur Selbstständigkeit macht und langsam
realisieren sie, dass es bald ruhiger in ihrem Bau
werden wird.
Um die Abnabelung von zu Hause leichter zu schaffen,
werden am Anfang des ersten Semesters Rudel
gebildet, um gemeinsam das neue Revier zu erkunden,
Balztänze aufzuführen, Hahnenkämpfe auszutragen
und gemeinsam im Kreis zu laufen.
Bei den ersten Seminaren und Vorlesungen wird
sich ausgiebig beschnuppert und kennengelernt,
Bekanntschaften bei Partys vertieft oder neu
gewonnen. Das neu gefundene Rudel bestreitet fortan
die gewonnene Selbstständigkeit gemeinsam und lässt
ab und an die Sau raus. Jene, die verschlossen wie eine
Auster sind, ziehen es vielleicht vor, daheim zu bleiben
um zu lernen, anstatt dort hin zu gehen, wo der Bär
steppt. Um die Bücherwürmer hervorzulocken bedarf,
es oft eines tierischen Aufwands. Aber Achtung, wer
das schlafende Tier einmal geweckt hat, handelt sich
schon einmal einen riesigen Affenzirkus ein. Denn oft
täuscht der erste Eindruck und ein zahmes Kätzchen
lautstark|11
|Entwirrt
Die Universität und das reale Leben
Gedanken über den Absprung
Alexander Leitner
Foto: Unbekannt
Immer wenn ich in mein Studienportal blicke,
erschrecke ich leicht. Ich muss weit zurückgehen, um
mein erstes Semester einzusehen. Wintersemester
2005 steht dort. Tatsache, ich habe beinahe 10 Jahre
studiert. Ein Studium, gewählt in letzter Sekunde.
Was ich damit machen wollte, war mir zu Beginn des
Studiums nicht klar und wurde mir über die Jahre
hinaus auch nicht klarer. Die Zeit wurde nicht in
Jahren, sondern in Semestern eingeteilt. Mit der Zeit
wurde deutlich, dass ich zu einem Langzeitstudenten
geworden bin. Eine absichtliche Verzögerung des
Studienabschlusses fand zwar nie statt, der Blick über
den Tellerrand der Universität hinaus allerdings auch
nicht. Ich fühlte mich sehr
wohl in meinem kleinen,
sicheren
Universum,
dessen
Regeln
und
Abläufe ich kannte und
nach denen ich agieren
konnte. Eine Zeit lang
habe ich mir überlegt, das
Studieren nach meinem
Abschluss fortzuführen.
Es müsste doch großartig
sein, sich nie wirklich
dem
Unbekannten
aussetzen zu müssen. Nie
hätte ich gedacht, dass
das Altbekannte einmal langweilig werden würde!
Nach dem Abschluss dann die Erkenntnis: Ich habe
ein Studium mit unbekannten Zukunftsaussichten
beendet, was tun? Noch ein Studium mit besseren
beruflichen Chancen beginnen. Studieren würde doch
nie langweilig werden! Nach nicht einmal einem
Semester dann die ernüchternde Einsicht: Die ganze
Dynamik und Energie, die mein erstes Studium
ausgezeichnet hatte, war weg. Es dauerte nicht lange
und ich wurde der ganzen Theorie und den Inhalten,
mit denen ich mich nicht mehr identifizieren konnte,
überdrüssig. Mir wurde immer klarer, dass ich meine
Zeit im realen Leben weitaus produktiver nutzen
konnte und beschloss, den Absprung zu wagen,
12|lautstark
Zusatzausbildung sei Dank. Ich hatte während des
zweiten Studiums erkannt, was ich wirklich machen
wollte und mich darauf spezialisiert. Ich wollte Trainer
für den Bereich Deutsch als Fremdsprache werden und
hatte mich dazu ausbilden lassen. In Klagenfurt gab
es einige Einrichtungen, in denen Trainer dieser Art
arbeiten konnten. Mein angefangenes Zweitstudium
ließ ich links liegen. Ein positives Bewerbungsgespräch
später hatte ich tatsächlich eine freie Anstellung. Den
weiteren Schritten ins Berufsleben stand eigentlich
nichts mehr im Wege. Blieb nur das Problem, dass
ich mich nicht von meinen KollegInnen in der ÖH
trennen wollte. Ich hatte eigentlich noch nie Probleme
gehabt, alte Bekannte und
KollegInnen zu verlassen
und neue Kontakte zu
knüpfen. Ich war immer stolz
auf meine Unabhängigkeit
gewesen. In diesem Fall war
es allerdings anders, eine
Trennung konnte noch nicht
stattfinden. Zuviel hatte ich
in der ÖH erlebt, um einfach
einen Schlussstrich ziehen
zu können. Gespräche mit
Kolleginnen machten mir
dann aber klar, dass es doch
möglich ist, neue Wege zu
gehen und alte Kontakte aufrecht zu erhalten. Sie
würden mich nicht einfach vergessen. Derart gestärkt
habe ich die Universität verlassen und mich dem
Unbekanntem gestellt. Ich mache Erfahrungen und
sammle Wissen, das mir keine akademische Theorie
der Welt vermitteln kann. Und ich habe tatsächlich das
Gefühl, einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, von der
auch andere Menschen profitieren können. Es ist schön,
sich den Herausforderungen und Verantwortungen der
realen Welt zu stellen. Man kann sich nicht ewig in den
Hörsälen verstecken. Im nächsten Semester werde ich
die Universität wieder besuchen. Aber nur, um endlich
an Lehrveranstaltungen teilnehmen zu können, die
mich wirklich interessieren.
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Geschlossene ÖH Veranstaltung. Nur für Studierende mit gültigem AAU-Ausweis.
Durst?
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NAUTILUSHEIM
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NECKHEIMGAS
NAUTILUSWEG
ab 16. Oktober 2014
jeweils Donnerstag
von 18 bis 23 Uhr
im ÖH Wohnzimmer
|Entwirrt
„The stage is yours“
Oder die nicht vorhandene Uni-Bühne
Kerstin Rohrmoser
Werden Musiker an der Universität Klagenfurt genug
gefördert? Auf den ersten Blick würde man diese
Frage sofort mit Ja beantworten. Veranstaltungen wie
der International Music Day, der Singer-Songwriter
Abend, das alljährliche Glühweinstand-Opening
oder diverse andere Veranstaltungen laden immer
wieder motivierte Studierende dazu ein, ihr Talent
unter Beweis zu stellen. Hierbei sind der Kreativität
auch keine Grenzen gesetzt. Ob akustisch nur mit
Gitarre, mit Band oder nur mit Instrument ist ganz
egal. Hauptsache, man zeigt, was man kann. Wenn
man aber nach Angeboten wie einem Universitätschor,
Universitätsorchester oder gar einer Uni-internen Band
sucht, dann wird man in Klagenfurt nicht fündig. Außer
den USI-Sportkursen gibt es generell keine wirklichen
Freizeitangebote an unserer Universität. Gerade
deshalb wäre eine Mitgliedschaft in einer musikalischen
Gruppe ganz bestimmt gefragt. Neben dem Verbessern
der musikalischen Kompetenzen hätten Studierende
auch die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen, die
genauso viel Spaß an der Musik wie sie selbst haben.
Was viele nicht wissen - in Klagenfurt gab es sogar
einige Jahre ein Universitätsorchester. Im Rahmen des
Studiums „Angewandte Musikwissenschaft“, wurde
das Orchester als freies Wahlfach für alle angeboten.
Geprobt wurde immer Montag am Abend in der alten
Kraftkammer und auch zahlreiche Auftritte in ganz
Kärnten standen am Terminplan. Mit dem Auslaufen
des Studiums war das Orchester jedoch leider
Geschichte.
Aber wie sehen die Musiker selbst die Lage in
Klagenfurt? Sind sie zufrieden oder hätten sie lieber
noch mehr Möglichkeiten? Jakob (22), der Angewandte
Kulturwissenschaft an der AAU studiert, sagt dazu:
„Ich finde die Uni ist ein guter Ort um jegliche Kunst an
den Mann zu bringen, weil man gleich eine Zielgruppe
14|lautstark
vor sich hat und die Leute sehr offen sind für Neues.
Außerdem bieten sich die zahlreichen Events für die
Präsentation meiner Lieder gut an.“
Stephen (24), der schon öfter an den Veranstaltungen
teilgenommen hat und ebenfalls Angewandte
Kulturwissenschaft studiert, ist auch recht zufrieden
mit der Auswahl an Events, die in Klagenfurt geboten
wird. Nach seinen Auftritten hat er immer wieder gutes
Feedback von verschiedenen Leuten bekommen. Vor
allem den International Music Day hat er gerne genutzt,
um die musikalische Kultur von anderen Ländern
kennenzulernen, aber im Großen und Ganzen könnten
trotzdem noch mehr Möglichkeiten bestehen. Stephen
würde sich außerdem eine Uni-interne Coverband oder
einen Chor wünschen. „In diesem Bereich könnte man
noch sehr viel machen. Ich glaube, dass so etwas sehr
gut funktionieren würde. Wie man an den einzelnen
Veranstaltungen immer sieht, gibt es ja genügend
Talente. Auch in wesentlich kleineren Schulen wird
dies geschafft. In meiner alten Schule hatten wir jedes
Jahr ein sogenanntes Frühlingskonzert, für das wir
wirklich sehr viel geprobt haben und dadurch auch
sehr viel Neues dazugelernt haben“, sagt der Student im
Interview.
Beide Musiker schreiben ihre eigenen Lieder und sind
sehr gefragt für die einzelnen Veranstaltungen. So
wäre es doch für beide eine tolle Möglichkeit, wenn
sie in einem Chor mitsingen oder sogar an einem
Bandprojekt teilnehmen könnten. Stephen hätte auch
kein Problem damit, einen Teil seiner Freizeit fürs
gemeinsame Musik machen zu opfern: „Ich verbringe
neben der Uni eigentlich den größten Teil meiner Zeit
damit, Lieder zu schreiben und diese auch für meinen
Youtube-Channel aufzunehmen. Ich würde einen Teil
dieser Zeit aber auch gerne mit anderen Musikern
Entwirrt|
Foto: Stephen Weingarnd
verbringen, da man ziemlich viel voneinander lernen
kann. Außerdem machen mir Projekte mit anderen
immer großen Spaß.“
Auch Jakob würde so ein Angebot gerne in Anspruch
nehmen. Ihm ist bisher noch keine direkte
Unterstützung seitens der Uni aufgefallen, dennoch
nutzt er die Möglichkeiten, auf Veranstaltungen zu
spielen, gerne. Sein Vorschlag wäre, einmal einen
Musikwettbewerb mit Preisgeld zu veranstalten und
dies vielleicht auch im Fernsehen zu übertragen. Wenn
hier die Kostenfrage nicht wäre, wäre dies bestimmt
gute Werbung für die Alpen-Adria-Universität und
für die einzelnen Musiker selbst. Vielleicht reichen die
Angebote nicht, um die große Musikkarriere zu starten,
aber auf jeden Fall kann man sie als gute Plattform
sehen, Leute auf sich aufmerksam zu machen. Stephen
möchte aber sowieso nicht unbedingt berühmt werden
mit seiner Musik: „Ich versuche, die Musik als Hobby
weiterzumachen und idealerweise möchte ich auch
die moderne Technik dazu nutzen, mich selbst zu
vermarkten und zu produzieren, um nebenbei ein
bisschen Geld mit meinem Hobby zu verdienen.“
Man sieht also, dass es in Sachen Musik, schon noch
einiges an Nachholbedarf in Klagenfurt gibt. Viele
Studenten sehen musikalische Aktivitäten als guten
Ausgleich zum manchmal stressigen Uni-Alltag und
wären, wie man am Beispiel von Jakob und Stephen
sieht, auch nicht abgeneigt an verschiedenen Projekten
teilzunehmen.
Eine Möglichkeit wäre doch vielleicht auch eine
Kooperation mit dem Kärntner Landeskonservatorium.
Dort werden von Jazz über Volksmusik bis hin zu
Schauspiel die verschiedensten Studienrichtungen
angeboten. Wenn diese näher mit der Alpen-Adria-
Universität zusammenarbeiten würden, könnten die
bisher genannten Vorschläge höchstwahrscheinlich
auch realisiert werden. Gleichzeitig wäre der Vorteil
so einer Kooperation auch, dass Professoren des
Konservatoriums den Studenten unter anderem
professionelle Tipps geben könnten.
Vielleicht wird das Angebot in diese Richtung ja in
nächster Zeit etwas verbessert, wer weiß. Bis dahin
sollten die Musiker die Veranstaltungen an unserer
Universität wirklich so gut wie möglich nutzen - Traut
euch!
Info:
Wenn ihr mehr von Stephen hören wollt, besucht
doch seinen Youtube-Channel unter:
www.youtube.com/dodongstephen
Hörproben gibt es demnächst auch online unter:
lautstark.oeh-klagenfurt.at
und auf:
www.facebook.com/lautstark.klagenfurt
lautstark|15
|Entwirrt
Studiskop WS 2014/2015
Möchtest du wissen, wie es mit dir und deinem Studium weitergeht? Finde dein Studierkreiszeichen und erfahre die volle Wahrheit. Am Ende wirst du erkennen, du
hättest doch besser eine Ausbildung machen sollen.*
Madame CoCoo
Angewandte Informatik
Du solltest entweder mal wieder raus oder deine Wand in einer
kräftigeren Farbe streichen. Sonst übersehen dich deine Mitbewohner
immer. Wenn du den LV Leiter fragst, welche Quest du abschließen
musst, um zu einer Note zu kommen und nach einem Fragezeichen
über seinem Kopf suchst, solltest du schleunigst deinen PC ausschalten
und dich unter reale Menschen mischen. Dann wirst du auch schnell
erkennen, dass nicht alles schwarz-weiß, 1 oder 0 ist. Außerdem
siehst du in der freien Natur, wie Bäume wirklich aussehen.
Angewandte Kulturwissenschaften
Du weißt rein theoretisch wie es funktioniert, ein großes Kulturevent
zu organisieren. Und wenn es dafür dient, deine Band ganz groß
rauszubringen, solltest du unbedingt dran bleiben. Wenn es damit
nicht klappt, kannst du zumindest beruflich ins Museum gehen und
Bilder anschauen. Immerhin kennst du jetzt wahrscheinlich mehr
als den Namen der Künstler. Deinen Freunden kannst du wahlweise
in einer romanischen oder slawischen Sprache erzählen, was der
Künstler mit seinen Bildern aussagen wollte. Du weißt doch, Kunst ist
der heilige Gral und kann sogar die Welt retten.
Anglistik
Manche finden es vielleicht seltsam, wenn du mit deinen
Studienkollegen ständig Englisch redest. Ich glaube, mittlerweile
haben alle mitbekommen, dass du diese Sprache beherrscht. Was
dann wieder ganz nützlich ist, wenn sie für etwas jemanden brauchen,
der mehr als nur Songtextenglisch beherrscht. Auch wenn du dich
mittlerweile vor der kommissionellen Prüfung fürchten musst, weil
du schon zum dritten Mal durch die Language I Klausur geflogen bist,
bleibt dein Selbstbewusstsein unerschütterlich.
16|lautstark
Entwirrt|
Doktorat
Du kannst nur Rezepte für Cocktails, aber nicht für Medikamente
ausstellen. Dennoch wirst du nach einer Diagnose gefragt, wenn Oma
wieder mal einen neuen Fleck an ihrem Arm entdeckt, immerhin
hast du bald einen Doktortitel. Im mittlerweile 21. Semester an der
Uni gehörst du schon fast zum Inventar und das nur, weil du nicht
wusstest, was du nach dem Studium machen sollst?
Erziehungs- und Bildungswissenschaft
Auch in diesem Semester schaut es mau aus mit einem Job (und nein,
Babysitten zählt nicht!). Du bist müde, ständig zu erklären, dass du mit
deinem Studium kein Lehrer wirst. Wenn du das nächste mal gefragt
wirst, solltest du der Person anstelle einer Antwort Glitzerstifte und
einen Zeichenblock in die Hand drücken und sie auf die stille Treppe
schicken. Ansonsten solltest du deine Tendenzen, Super Nanny zu
spielen, im Zaum halten. Erziehungstipps einer kinderlosen Person
sind theoretisch nett gemeint, praktisch aber eher unbeliebt.
Geographie
Du glaubst die ganze Welt und auch die Wirtschaft zu kennen.
Von Gesteinen bis zum fetten Klunker ist da alles dabei. Doch
wahrscheinlich hast du bei der Inskription nur nicht gewusst, wo du
im kommenden Sommer auf Urlaub fahren sollst. In deiner Freizeit
vermisst du gerne die Welt und hoffst, dass sie stabil bleibt. In den
Semesterferien machst du dich mit Freunden auf, um gemeinsam
im Zelt zu hocken, Fantasybücher zu lesen oder ein mehrmonatiges
Überlebenstraining zu absolvieren.
Germanistik
Wenn du den großen Durchbruch als Bestsellerautorin nicht schaffst,
bleibt dir ja immer noch die Möglichkeit, die Fundgrube Korrektur
zu lesen. Denn Beistriche sind immerhin deine besten Freunde. In
einem Streit bist du stets überlegen, denn irgendwann fängst du an,
die Grammatik deines Gegenübers zu korrigieren, bis er aufgibt. Dein
Studium ist das Dreirad unter den Karriereboliden, immerhin bist
du irgendwann Junggeselle deiner eigenen Muttersprache. Die Welt
hälst du schon längst nicht mehr für würdig, immerhin ist Goethe
schon seit 182 Jahren tot.
Geschichte
Fortuna imperatrix mundi. Auch wenn früher alles besser war, solltest
du nicht das Hier und Jetzt aus dem Auge verlieren. Aber war früher
wirklich alles besser? Wenn du wissen willst, wie es wirklich war,
frag doch deinen Sitznachbar. Der weiß es vielleicht besser als der LV
Leiter, schließlich war er selbst noch dabei. Ihr Geschichtsstudenten
versteht euch blendend, dafür versteht euch der Rest der Uni nicht.
Was vielleicht daran liegt, was ihr über euch selber denkt. Historiker
sind mächtiger als Gott. Ihr verändert die Vergangenheit!
lautstark|17
|Entwirrt
Informationsmanagement
Bei dir ist es wie mit Fisch und Fleisch. Du kannst dich selbst nicht
entscheiden, was es nicht besser macht. Von Beginn an warst du
das ungeliebte Kind, denn weder die technischen Studien noch die
Wirtschaftswissenschaften finden, dass du zu ihnen gehörst. Die
restlichen Studierenden wissen wahrscheinlich nicht einmal, dass es
dich gibt, aber wenn, dann haben sie absolut keine Ahnung, was du
eigentlich machst. Sofern du wirklich existiert, nutzen sie dich als
Anlaufstelle für Informationen.
Informationstechnik
Deinen Humor verstehen nicht viele, sondern finden ihn eher
seltsam. Leider musst du auch immer wieder erkennen, dass nicht
alle Menschen fließend Sarkasmus sprechen. Aber dafür kannst du
sie für dein Bananentetris begeistern. Hast du das Bachelorstudium
geschafft, transformierst du dich automatisch zu einem Inder. Nur
das erklärt, warum es im Masterstudium fast nur Studierende aus
Indien gibt.
Lehramt
Du freust dich jetzt schon auf die Sommerferien. Ein kleiner Tipp:
Sollten im kommenden Semester wieder Studierendenproteste an
der Uni sein, dann nütze die Chance und mach mit. So kannst du am
besten schon einmal für später üben. Denn wenn du nicht gerade mit
Vor- oder Nachbereitung des Unterrichts, Lehrer-Schülerturnieren
oder mit dem Ausdenken von Gemeinheiten für deine Schüler
beschäftigst bist, wirst du viele bunte Schilder malen.
Mathematik
Das neue Semester ist in vollem Gange und eventuell gibt es schon
einige Neulinge in deinem Studiengang: Nimm deine Chance wahr
und integrier dich doch mal. Keine Sorge, für Mathematiker ist
alles ungefährlich, denn: Mathematiker sterben nicht, sie verlieren
nur einige ihrer Funktionen! Aber nicht vergessen, das Leben ist
unberechenbar. Deine Arbeit mag zwar monoton sein, aber sie ist
auch stetig und unbeschränkt.
Medien- und Kommunikationswissenschaften
Dein Studium ist schwer in Worte zu fassen. Aus der Theorie weißt
du, wie man mit jedem kommuniziert, vergisst es aber, sobald sich
Menschen in deiner Umgebung befinden. Wenn du dann einmal
redest, lösen sich Tapeten von den Wänden. Schließlich kann man das
Gespräch nicht beenden, bis nicht auch der letzte Satz bis aufs Letzte
zerlegt worden ist. Wundere dich nicht, wenn deine Oma anruft, um
zu fragen, ob du ihr Handy reparieren kannst. Schließlich studierst du
ja was mit Medien. Oder wirst du doch Journalist?
18|lautstark
Entwirrt|
Philosophie
Du findest keinen Job, aber denkst dir was Schönes. Im Zweifelsfall
kannst du das auch diskutieren. Auch kommendes Semester suchst du
die Wahrheit vermehrt am Boden eines Wein- oder Bierglases. Aber,
ist eh super, denn dann können wir ja alle länger schlafen. Schließlich
weißt du, dass die Wahrheit jedem Menschen zumutbar ist. Bleibt
schlußendlich noch eine Frage zu beantworten: „Mit Pommes und
Cola zum Mitnehmen?”
Psychologie
Du weißt jetzt, was dein Problem ist. Nur das mit dem selbst
Therapieren funktioniert noch nicht so ganz. Vielleicht hilft dir
dabei ja eine neue Couch? Der Versuch, deine Bekanntschaften zu
therapieren, ist wirklich aussichtslos und auch Freunde brauchen
keine Diagnose, sondern ein offenes Ohr. Sie mögen es auch nicht,
wenn du sie während eines Gespräches in Cluster einteilst. Statistisch
gesehen hat ja ohnehin jeder ein Problem. Aber im Semester gibt es
genug Möglichkeiten, darüber zu reden oder sie bei einer Party mal
kurz zu vergessen.
Romanistik
Du bleibst auch weiterhin geheimnisvoll. Nicht einmal du selbst
weißt, was ihr eigentlich so in eurem Studium macht. Mit dem nicht
viel Gelernten kannst du nach dem Studium dann alles oder nichts.
Kein Wunder bei dem Curriculum. Denn hier blicken nicht einmal
die Professoren durch. Deinen Unmut über das Leben kannst du
immerhin wahlweise in Französisch, Spanisch oder Italienisch
kundtun. In diesem Sinne: merde merda.
Slawistik
Du weißt, dass Oligarchen keine Blumen sind und trinkst gerne
russisches Wasser. Dein Hausfrauenstudium zwingt dich dazu,
viel zu lesen und Texte zu zerpflücken. Zeit dafür findest du bei
den Zugfahrten, die dich in den Osten zum Feiern oder in die
Sommerschule bringen. Russland - wo der Bär noch wirklich steppt.
Du machst oft so viel, dass du eigentlich gar nicht weißt, was du
machst. Du wartest vergeblich auf den Tag, an dem man auch in
heimischen Supermärkten Vodka in der 2l-PET-Flasche kaufen kann.
Wirtschaft und Recht / Angewandte Betriebswirtschaft
Du versuchst auch im kommenden Semester den Markt an dich zu
reißen. Eines deiner gut bezahlten Praktika ist sicher ein guter Schritt
in diese Richtung. Mit deinem Designerparfüm und den neuen
Hollister-Hemden bzw. Luis-Vuitton-Täschchen bist du übrigens
im kommenden Semester wieder total en vogue. In der Zukunft
werden sich ein paar Möglichkeiten auftun, sich neben dem Studium
ehrenamtlich zu engagieren. Nutze die Chance und zeige den anderen,
dass es noch Einhörner gibt.
* Die Texte sind in Zusammenarbeit mit vielen Studierenden der AAU entstanden, die mir verraten haben, was man so über sie sagt.
Ein klein wenig hat auch Paul Pizzera zum ein oder anderen Klischee beigetragen. Ich hoffe, ihr habt es mit Humor genommen!
lautstark|19
|Entspricht
Fotos: Rhea Göschl & Desiree Leitner
Mehr (Gruppenarbeits-) Raum
für Studis
Gabi Kern
Gruppenarbeiten – eine Herausforderung, die alle Studierende kennen. Einen Termin zu finden, der für alle Beteiligten passt, grenzt
meistens fast an Unmöglichkeit. Und wenn man sich dann einmal gefunden hat, irrt man zuerst planlos durch die Aula, um einen
passenden Sitzplatz zu finden: Der Tisch soll groß genug sein und zu laut darf es nicht sein. Die Hoffnung, auch noch Strom für den
Laptop zu bekommen, gibt man sowieso schnell wieder auf – ein Dilemma sondergleichen.
Das waren die Vorüberlegungen, auf Grund dessen
die ÖH Klagenfurt/Celovec das Unternehmen in
Angriff genommen hat, mehr Gruppenarbeitsflächen
für Studierende zu schaffen. Räume, die genau das
bieten, was die Aula nicht bietet: Große Tische, eine
ruhige Atmosphäre und eine Infrastruktur, die zum
Arbeiten einlädt. Jetzt, nach intensiven Verhandlungen
mit dem Rektorat und vielen Stunden Planung stehen
neue Gruppenarbeitsplätze den Studierenden zur
Verfügung. Der Raum K.1.09 im Service Gebäude
wurde aus diesen Gründen, finanziert durch die ÖH,
komplett umgestaltet. Im Zuge dessen wurde auch
der Gang-Bereich im Service Gebäude verändert und
auch hier Flächen zum Zusammensitzen und Arbeiten
geschaffen.
Bei näherer Begutachtung stellt man fest, die neuen
Räume schauen nicht nur schick aus, sondern sind
tatsächlich gut für das Arbeiten in der Gruppe
geeignet. Bis zu acht Personen können es sich rund
um einen Tisch gemütlich machen. Für besonders
große Gruppen steht auch ein besonders großer Tisch
bereit. Bei Kleingruppen-Arbeiten hockt man sich auf
die einladende Couch. Egal wo, man sitzt bequem! Von
jedem Arbeitsplatz aus ist problemlos eine Steckdose
zu erreichen. Und sogar das W-LAN funktioniert
blendend. Für außerordentlich Ambitionierte stehen
auch eine Pinnwand und ein Beamer zur Verfügung.
20|lautstark
Einen
Medienkoffer
mit
Permanentmarker,
Moderationskarten oder Flipchart-Papier borgt man
sich einfach im ÖH-Sekretariat nebenan aus. Sehr
praktisch! Und Kaffee gibt’s auch. Kaffeetrinker
behaupten, es sei ein guter. Im Laufe des Semesters
soll der Raum noch einige Stücke mehr spielen. Ziel
ist es, eine kleine Fachbuch-Sammlung bereit zu
stellen, damit gewisse Basisliteratur auch hier direkt
zugänglich ist. Und alle, die keine Lust auf Uni-Lektüre
haben, können sich eine Tageszeitung oder eine
Zeitschrift durchblättern.
Zugänglich ist der Raum prinzipiell immer, solange
das Service Gebäude offen ist. Der Nachtportier
schließt dies meistens zwischen 20.00 Uhr und 21.00
Uhr ab. Auch an Sonn- und Feiertagen ist das Gebäude
geschlossen. Abgesehen davon gibt es aber keine
Einschränkung bei der Benutzung.
Arbeitsraum und Begegnungsraum. Raum zum
Austausch über Uni-Themen. Raum, um sich mal ein
wenig vom Trubel in der Aula zurückzuziehen. Wie bei
allen Räumen liegt es schlussendlich an den Benutzer_
innen, was im Endeffekt daraus wird. Was der Raum
jetzt schon ist: Er zeigt, was rauskommen kann, wenn
wir Studierende es selbst in die Hand nehmen, unsere
Universität so zu gestalten, wie wir sie uns wünschen.
Entspricht |
lautstark|21
|Entspricht
Vorstellung der Referate
Angelina Scheb
Fotos: Nicole Hubnmann & privat
Referat für Medien, Öffentlichkeitsarbeit und Information
Referat für ausländische Studierende,
Mehrsprachigkeit&Interkulturalität
Name: Christopher Smerietschnig
Alter: 26
Studium: Diplomstudium Philosophische Praxis
E-Mail: [email protected]
Name: Uemit Baran
Alter: 25
Studium: Betriebswirtschaftslehre
E:Mail: [email protected]
Zitat: Je früher, desto schöner!
Referat für Queer und alternative Lebensbeziehungen
Name: Richie Taupe
Alter: 26
Studium: Masterstudium Informatik
E-Mail: [email protected]
Zitat: Die Uni ein bisschen bunter und
queere Vielfalt sichtbar machen. Unterstützung bieten. Wir orientieren uns an
den Wünschen der Studierenden und
sind jederzeit für Vorschläge offen.
Referat für Gesellschaftspolitik,
Menschenrechte und Ökologie
Name: Alexander Brenner
Alter: 27
Studium: Bin gerade dabei, meinen individuellen Master in sozialer und kultureller Nachhaltigkeit zu erstellen :-)
E-Mail: [email protected]
Zitat: Das Herz der Revolution ist die Revolution des Herzens.
22|lautstark
Zitat: Mehrsprachigkeit, internationale
Studierende und Vielfalt machen unsere
Uni lebendiger. Wir kümmern uns jeden
Tag darum, diese Werte an unserer Uni
zu stärken.
Referat für Sozialpolitik, SeniorInnen, berufstätige Studierende und
Studierende mit Kind
Name: Franziska Nikodem
Alter: 26 Jahre
Studium: Sozial-und Integrationspädagogik (Master)
E-Mail: [email protected]
Zitat: Glück ist der Stuhl, der plötzlich
da steht, wenn man nicht weiß, wohin
man sich setzen soll.
Referat für Organisation
Name: Larissa Rexeis
Alter: 21
Studium: Medien und
Kommunikationswissenschaften
E-Mail: [email protected]
Zitat: Wir sind das freieste und gebundenste Referat von allen, versuchen das
Gedächtnis der ÖH Klagenfurt/Celovec
zu sein. Wir sind das Mädchen für alles
und wir machen das gerne. Wenn es etwas gibt wo wir unterstützend wirken
können, dann tun wir das auch. Man
muss nur fragen.
Entspricht |
Referat für Sport, Gesundheit und
Freizeit
Referat für Frauen und Gleichbehandlungsfragen
Name: Alexandra Dober
Alter: 24
Studium: BWL und KUWI Bachelor
E-Mail: [email protected]
Name: Hanna Sperlich
Alter: 24
Studium: Medien- und Kommunikationswissenschaft Bachelor
E-Mail: [email protected]
Zitat: Musik führt die Menschen zusammen. Wie der Sport. Das sind die beiden
großen Bewegungen, die die Menschen
vereinen. (Elton John)
Referat für kulturelle Angelegenheiten
Name: André Becker
Alter: 27
Studium: Agw. Kulturwissenschaft
(Master) / Medien- und Kommunikationswissenschaften (Bachelor)
E-Mail: [email protected]
Zitat: Wir setzten eigene Ideen um, freuen aber wirklich sehr, wenn uns Ideen
von außen herangetragen werden!
Also los! :)
Referat für Bildungspolitik
Name: Lukas Müller
Alter: 26
Studium: Philosophie
E-Mail: [email protected]
Zitat: Frei nach Fred Sinowatz: Ich weiß,
das klingt alles sehr kompliziert ...
Referat für wirtschaftliche Angelegenheiten
Name: Stefan Wieser
Alter: Studium: langjähriger Mitarbeiter der
ÖH Klagenfurt
E-Mail: [email protected]
Zitat: Ruhe, Konstanz und für alle ein
offenes Ohr.
Zitat: For most of history, Anonymous
was a woman. (Virginia Woolf)
Referat für MaturantInnenberatung
Name: Cornelia Sattler
Alter: 27
Studium: Erwachsenen- und Berufsbildung (Master)
E-Mail: [email protected]
Zitat: Wir wollen SchülerInnen dabei
helfen herauszufinden, was nach der
Matura alles möglich ist, ihnen die Angst
vor dem Studium nehmen und sie mit
den Informationen versorgen, die sie benötigen.
Referat für Internationale Angelegenheiten „Entrée“
Name: Nicole Schluder
Alter: 23
Studium: Romanistik
E-Mail: [email protected]
Zitat: ...connecting Cultures!
Info:
Vorwiegend Studierende wie sie engagieren sich für deine
Interessen. Sie beraten dich, beleben den Campus und
setzen sich für bessere Studienbedingungen und faire
Studienpläne ein. Außerdem vertreten sie deine Anliegen
innerhalb der Universität sowie gegenüber der
Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit.
lautstark|23
|Entdeckt
Nix los im Süden?
Will und Deloki von NIX im Portrait
Lucia Schöpfer
Nix ist los in Klagenfurt. Jammern über die eingeschlafene Szene ist in Klagenfurt Volkssport. Willi Javernik und Chris Wernegger
hatten genug davon: „NIX ist los in Klagenfurt“ rufen sie den Ewig-Nörglern zu. Mit ihrer Veranstaltungsreihe NIX im ((stereo))
wollen sie für Aufruhr sorgen. Wie das klappt, erzählen sie im lautstark-Talk, ausführlich und ehrlich: „Wenn man uns keine gezielten Fragen stellt, reden wir uns alles vom Herzen.“ Hier die Einblicke ins Herz von NIX.
Willi und Chris sind Menschen von der Sorte, die man
gleich bemerkt, wenn sie den Raum betreten. „Er war
eine Erscheinung für mich“, meint Chris über seinen
Kollegen. Mit ihrer unkomplizierten, ehrlichen Art und
ihrer Leidenschaft, für Ihre Ziele einzutreten, können
sie ihr Gegenüber schnell für ihre Sache begeistern. Seit
gut einem Jahr bilden Willi Javernik und Chris Wernegger zusammen das DJ-Duo Will und Deloki. Ihre
rer Freizeit: Freiwillig und ohne den großen Reibach zu
machen:
„Auch wenn wir nächtelang nicht schlafen, weil wir uns
über die Finanzierung nicht sicher sind: Am Ende ist es
das alles wert. Der McMoment kommt um drei in der
Früh, wenn wir uns umarmen und sagen können: Alter,
das hat sich ausgezahlt.“
Südkultur - Einblicke in
Mission: die Musikszene in Kärnten zu beleben. „Uns
geht es nicht darum, eine bestimmte Szene anzusprechen, sondern Leute, die die Musik spüren“, mein Chris
aka. Deloki und stellt gleich klar: Mit ihrer Veranstaltungsreihe NIX wollen sie nicht nur Raver ansprechen.
„Techno ist schon lange nicht mehr Underground.“ Bei
Musikabenden mit Will und Deloki steht der Sound
im Vordergrund, betonen die beiden. Vinylculture, der
Austausch mit Gleichgesinnten und der McMoment
mit der Musik, dafür investieren Psychologie-Student
Willi und Umwelttechniker Chris einen großen Teil ih-
24|lautstark
Mein Hobby – Party!
Ihre Partyreihe NIX haben Will und Deloki aus purer
Verzweiflung gestartet, „weil wir mit nichts zufrieden
waren.“ „Und“, fügt Chris hinzu, „weil Fortgehen mein
großes Hobby ist.“ Ein Jahr nach NIX#1 steht fest, es ist
nicht leicht, was zu starten. Fehlende Unterstützung
für Kulturschaffende von Seiten der Stadt, desinteressierte Studenten und dann noch die leidigen Diskussionen über den Eintrittspreis (wohl gemerkt die einzige
Einnahmequelle am Abend für die Veranstalter): „Es
Fotos: Will & Deloki
Entdeckt |
„Wenn man uns keine gezielten Fragen stellt,
reden wir uns alles vom Herzen.“ - Das habe ich gemerkt.
stehen um eins in der Früh Studenten da, die sagen, es
ist eine Frechheit, dass sie Eintritt bezahlen müssen.
Da muss ich sagen, dann gehst halt wieder heim! Das
ist einfach keine Wertschätzung gegenüber dem Ganzen. Ohne Eintritt kommen wir nicht auf unsere Kosten. Immer die teuersten Handys und den ärgsten Shit,
Klamotten und Ledertaschen. Und wenn man fort geht,
dann zahlt man maximal vier Euro für einen Spritzer
und sonst will man nichts machen. Da liegen halt die
Prioritäten anders, aber dann hat man bei uns auch
nichts verloren.“
minderes Niveau. Zwar, da sind sich die beiden einig, ist
es wichtig, auch mal raus zu kommen und wieder weiterzukommen: Auch Willi und Chris haben ein wenig
Großstadtluft geschnuppert, bevor es in Kärnten für
die beiden jetzt rund geht. Der Abstand zur Szene kann
aber auch inspirativ sein: „In Kärnten sieht man das
alles ein bisschen entfernter, man kann sich aufs Wesentlichere konzentrieren. Und Kärnten ist auch deswegen interessant, weil man hier nicht betriebsblind
wird, wie beispielsweise in Wien. Da wird man sehr beeinflusst und kann vielleicht nicht so sehr sein eigenes
Klagenfurts Kulturszene
Will und Deloki, die Anpacker im Süden, lassen sich
trotzdem nicht zurückschrecken und machen weiter.
Die Kontinuität zahlt sich aus. Im letzten Jahr hat sich
die Szene entwickelt, immer mehr Veranstalter sorgen
dafür, dass beinahe jedes Wochenende Musik mit Qualität auf dem Abendmenü Klagenfurts geboten werden. Mehr und mehr Leute trauen sich raus aus ihrem
Wohnzimmer und rein in den Club.
Und auch sonst gibt’s Gutes zu berichten: Musiker und
Veranstalter im Süden zu sein, heißt nicht automatisch
Ding machen.“ In diesem Sinne sind wir gespannt, was
da noch kommen wird und freuen uns schon auf NIX#5
im Jänner, dann mit Support von Dieter mit Platten.
lautstark|25
|Entdeckt
Alternative Kunstszene in Klagenfurt
Lautstark im Interview mit Stefan Pschernig
von der Urban Art Gallery ARTLANE
Ioanna Döringer
Wer Bock auf junge Kunstszene und neue Leute in Klagenfurt
hat, sollte sich mal die Urban Art Gallery Artlane in der
Innenstadt genauer anschauen. Vor drei Jahren haben sechs
Klagenfurter Jungs die Galerie gegründet, um das alternative
Kulturleben ein bisschen aufzumischen. Lautstark hat sich
mit Mitgründer Stefan Pschernig getroffen, um ein bisschen
über die Artlane, die Kulturszene in Klagenfurt und was die
Studierenden davon haben, zu plaudern.
Wie seid ihr Jungs auf die Idee gekommen, die
Artlane zu gründen?
Ganz am Anfang stand bei uns der Gedanke, Graffiti
Artists nach Klagenfurt zu holen, weil es das bis dahin
noch nicht da gab. Das hat sich aber relativ schnell
geändert, weil wir bei der Artlane insgesamt zu
sechst sind, und jeder dann natürlich nochmal andere
Interessen in Sachen Kunst mitbringt: So haben sich
mit der Zeit andere Aktionen für die Artlane ergeben
und wir haben immer mehr Leute kennengelernt, die
in den unterschiedlichsten Richtungen außerhalb des
Graffiti-Bereichs arbeiten. Es ist, glaub ich, auch gut so,
dass wir nicht nur an einer Sache festhalten, sondern
die Artlane immer weiter entwickeln. Ich denke auch,
dass wir eigentlich keine reine Galerie mehr sind,
sondern vielmehr eine Plattform der Begegnung für
Künstler und Kunstinteressierte geworden sind.
26|lautstark
Was für Projekte macht ihr so in der Artlane?
Wir haben ein große Auswahl in unserem Programm,
das von normalen Ausstellungen bis Workshops reicht.
Bei einem unserer letzten Projekte haben wir zum
Beispiel unseren Ausstellungsraum für den Film Jasuni
in ein Kino umfunktioniert, wir haben in unserem
Ausstellungsraum auch mal Visuals gezeigt. Einmal
hat auch ein Tattoo-Artists unsere komplette Galerie
in seine Werkstatt umgebaut. Unseren Innenhof haben
wir unter anderem für eine Low Rider Ausstellung
genutzt. Wir hatten dort zwei von den Autos
stehen, sodass sich unsere Besucher mit der darum
entstandenen Subkultur vertraut machen konnten.
Was denkst du allgemein über die Kulturszene
in Klagenfurt?
In Klagenfurt kann man schon einige sehr gute Sachen
finden, die auch von der Qualität her gut sind. Diese
Projekte werden von ein paar Menschen gemacht, die
mit viel Herzblut seit Jahren Ideen umsetzen und auch
nicht hauptsächlich den Profit in den Vordergrund
stellen. Das Problem ist halt, dass diese Sachen meist
nicht so bekannt sind. Was das kulturelle Stadtbild
und die Menschen, die das organisieren, angeht, ist
Klagenfurt leider noch sehr schwach besiedelt.
Entdeckt |
Was hat die Artlane für Studierende zu bieten?
Ich könnte mir vorstellen, dass wir mit der Uni
zusammenarbeiten könnten, auch speziell mit der
Kulturwissenschaftlichen Fakultät für praxisorientierte
Lehrveranstaltungen. Wir haben bereits ein Projekt mit
einer Studentin umgesetzt (Anm. Der Redaktion: Das
Projekt kostenlose Kunst von Annika Verter, Lautstark
berichtete). Man kann aber auch gerne außerhalb der
Uni zu uns kommen und ein Projekt bei uns machen wir sind offen für jegliche Ideen. Wir können natürlich
nicht alles umsetzen, wenn es finanziell nicht passt oder
nicht ins Programm der Artlane passt. Einen Versuch
ist‘s aber auf jeden Fall wert. Wir freuen uns auch, wenn
Leute bei uns vorbeischauen, die nicht so kunstversiert
sind, sondern einfach mal was Neues erfahren wollen.
Das alles kann die Kulturszene und ich denke auch das
Studentenleben in Klagenfurt bereichern.
Fotos: Ioanna Döringer & Artlane
Und was denkst du, trägt die Artlane für die
Vielfalt in der Kulturszene in Klagenfurt bei?
Wir bei der Artlane positionieren uns als Plattform für
Kunstinteressierte in den verschiedensten Richtungen
und nicht bloß als reine Galerie. Graffiti macht zwar
einen großen Teil von uns aus, weil wir in den Jahren
schon ein internationales Netzwerk an Graffiti
Artists aufbauen konnten, aber an sich haben wir
keine einzelne Linie, die wir supporten. In Klagenfurt
gibt es viele von den klassischen Galerien, wie die
Stadtgalerie oder das MMKK, die aus öffentlicher Hand
sind und auch einen öffentlichen Auftrag haben. Die
privaten Galerien haben meistens auch immer ein
fixes Jahresprogramm auf Provisionsbasis mit den
Künstlern. Wir unterscheiden uns durch die große
Vielfalt, die wir in unserer Galerie haben und dass wir
nicht die Intention haben, Gewinn damit zu machen.
Unser Ziel ist es, Sachen in Klagenfurt vorzustellen,
die noch nicht da waren und die relativ neu sind. Wir
wollen den Leuten auch die Möglichkeit bieten, etwas
mit der Artlane zu organisieren. Ich denke, das ist
gut für die Vielfalt in Klagenfurt. Bis jetzt haben wir
darauf auch immer sehr gutes Feedback von unserer
Community bekommen.
Info:
ARTLANE - Urban Art Gallery
Pfarrhofgasse 4h (Eingang Theatergasse)
Eintritt frei
www.artlane.at
Email: [email protected]
lautstark|27
lautstark..meets ART
Klagenfurter Kunstler vorgestellt
Martin Young_
Künstler: Martin Young
Fotos: Ioanna Döringer
|Entdeckt
Toskana
Vene, Vidi, Vino
Bettina Wenigwieser
Klagenfurt - Tagwache: 5 Uhr morgens. Heute geht’s für meinen
Freund Michael und mich los auf eine Rundreise durch die
Toskana mit Zwischenstopp in Venetien und Ligurien. Schon
den ganzen Sommer schwirren in meinem Kopf die Bilder von
verwachsenen Häusern, kleinen mittelalterlichen Städtchen,
verwinkelten Gassen und Weinbergen herum. Endlich ist
es soweit. Vorher haben wir die Familienkutsche meiner
Eltern noch in ein Do-It-Yourself-Wohnmobil verwandelt.
Einfach Autositze raus und Matratze rein. Und dank ein
paar alter Stoffreste und Stecknadeln hat unser Wohnmobil
sogar Vorhänge. Schließlich will man im Urlaub ja auch mal
ausschlafen.
Auf den Spuren von Romeo und Julia
Erstes Ziel unserer Reise ist Verona in Venetien. Diese
Stadt hat bereits Shakespeare in seinen Bann gezogen
und sie wurde Schauplatz seines wohl bekanntesten
Dramas „Romeo und Julia“.
Wir bummeln durch die Stadt und der Anblick der
Arena von Verona überwältigt uns. Die Arena ist ein
wunderschönes Bauwerk, wo man sich jeden Abend
für 23€ eine Aufführung ansehen kann. Ich empfehle
hier ein Sitzkissen mitzubringen. Zur Not kann man
aber auch vor der Aufführung bei Verkaufsständen
welche um 1€ kaufen. Am Hauptplatz von Verona
ist ein Marktplatz aufgebaut, wo Köstlichkeiten und
handgemachte Souvenirs angeboten werden. Nachdem
ich eine Venezianische Maske nach der anderen
probiert habe, spazieren wir zum berühmten Haus
der Julia. Zuerst laufen wir beinahe vorbei, aber dank
der Massen an Touristen finden wir das Haus mit dem
berühmten Balkon. Wir kämpfen uns durch die Menge
in den kleinen Hof. Enttäuscht muss ich feststellen,
dass dieser Hof nun wirklich gar nicht so aussieht, wie
in einem meiner Lieblingsfilme „Briefe an Julia“ - und
Briefe an Julia schreibt hier bestimmt auch keiner. Wer
seinen Liebsten vom Balkon herab winken und das auf
einem Foto festhalten will, muss sich in einer langen
Schlange anstellen.
30|lautstark
Neben dem Balkon ragt ein großes Eisentor in die Höhe,
das behängt ist mit unzähligen bunten Schlössern von
Liebenden. Gleich daneben befindet sich ein Shop für
solche Schlösser, wo man seine Namen eingravieren
lassen kann. Ich stelle mir vor, der Besitzer macht
mit den Verliebten hier das Geschäft seines Lebens.
Pärchen, die kein Schloss kaufen wollen, benutzen
Kaugummi oder ein Pflaster, schreiben ihre Namen
darauf und kleben sie an die Mauer direkt neben das
Eisentor. Not macht eben erfinderisch. Ich knipse
schnell ein Foto vom Balkon, dem Eisentor und der
Mauer und dann nichts wie weg hier. „Also romantisch
war das nicht“, meine ich etwas enttäuscht zu Michi.
Fotos: Bettina Wenigwieser
Entdeckt |
Riomaggiore
Calamari Drive-In
Pünktlich um 11 Uhr morgens stehen wir am Steg in La
Spezia und warten auf die Erlaubnis des Kapitäns, an
Bord zu gehen. Cinque Terre wird die ligurische Küste
an der Riviera mit den fünf kleinen Fischerdörfern
Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und
Monterosso genannt. Die Dörfer sind nur mit der Bahn,
dem Schiff oder über schmale, kurvige Bergstraßen
erreichbar. In Riomaggiore gehen wir von Bord. Geplant
ist ein Aufenthalt von 2 Stunden, doch beim Anblick
des sehr kleinen Fischerdorfs erscheint uns das im
Moment etwas lang. Doch der Schein trügt. Nach einem
Durchgang im Felsen offenbart sich uns das Herz der
Stadt mit vielen kleinen Häusern in unterschiedlichen
Pastellfarben, darunter Restaurants, Cafés und
Geschäfte. Ich, Liebhaberin von Kitsch und Dekoration,
bin sofort verliebt in die kleinen Kunsthandwerksläden.
Michael weiß da natürlich sofort: „So wie ich dich kenn,
müssen wir da jetzt überall reingehen“. Ich grinse: „Gut
kombiniert, Sherlock Holmes“.
Was in einem Fischerdorf natürlich nicht fehlt, sind
Leckereien aus dem Meer. Der Magen knurrt auch
schon fleißig und so gibt’s für Michael und mich heute
Mittag leckere „Calamari fritti“.
Pisastudie
Die Studie von Pisa dauert nicht besonders lange. Es ist
Sonntag, die Straßen von Pisa sind leer und die meisten
Läden haben leider geschlossen. Nur vor dem schiefen
Turm von Pisa tummeln sich die Touristen. Der Großteil
ist damit beschäftigt, die perfekte Pose zu finden, um
eine lustiges Turmfoto zu schießen. Der Kreativität
sind hier keine Grenzen gesetzt und der Turm wird am
Foto umgeschubst, umgekickt, geküsst oder dient als
Lehne. Den Turm habe ich mir viel größer vorgestellt.
In Wirklichkeit ist er kleiner, als er auf den Fotos wirkt.
Aufgrund der deutlich erkennbaren Neigung frage ich
Michael: „Denkst du, der fällt irgendwann mal um?“.
„Keine Ahnung, ich schau mal in den Reiseführer“.
– Der Glockenturm ist 58,5 Meter hoch und aufgrund eines
Baufehlers schief. Der Turm drohte wegen seiner Neigung von
4,5 Metern irgendwann einzustürzen. Man begann mit einer
spektakulären Rettungsaktion und deshalb wurde das Bauwerk
1990 für Besucher geschlossen. Heute zeigt sich, dass die
Maßnahmen gegriffen haben und sich der Turm in den letzten
Jahren sogar wieder ein kleines Stück aufgerichtet hat. Für die
nächsten 300 Jahre gilt der Turm damit als sicher. – „Zum
Glück“, denke ich, dann können Besucher noch lange
lustige Urlaubsfotos schießen.
Zwischen Wein, Oliven und Zypressen
Ich genieße den kühlen Fahrtwind in meinem Gesicht,
während mein Blick über die sanfte Hügellandschaft
und Weinberge streift. Auf der Vespa vor mir sitzt
Michael, der uns mit etwas Mühe durch die steilen
Sandstraßen der Weinberge der Toskana fährt. Die
Vespa eignet sich besonders gut, um die Weinstraßen
zu erkunden. Die Fattorias (Weingut, Bauernhof) und
Weinreben, die zum Traubennaschen einladen, sind
häufig nur über sehr schmale holprige Sandstraßen
zu erreichen. Vespas kann man entweder von Fattorias
oder in umliegenden Städten mieten. Alles was man
braucht sind ein Führerschein und ca. 50€ pro Tag,
schon kann die Tour auf zwei Rädern starten. Auf
unserer Vespatour vergessen wir natürlich nicht
auf unsere Liebsten zuhause. Als Mitbringsel gibt’s
Olivenöl und Wein, natürlich nach einer Verkostung
gewissenhaft ausgewählt, aus Chianti. Verkostungen
und hausgemachte Produkte werden von vielen
Fattorias angeboten. Was bleibt, ist die Qual der Wahl.
Mit dem Bauch voller Weintrauben machen wir Halt in
San Gimignano.
lautstark|31
|Entdeckt
32|lautstark
Entdeckt |
Für Kunst- und Kulturliebhaber ist die UNESCO
Weltkulturstadt bei einer Reise in die Toskana ein
Muss. Die Stadt wird aufgrund des mittelalterlichen
Stadtkerns und der zwei Geschlechtertürme auch
„mittelalterliches Manhatten“ genannt. Kulinarische
Spezialitäten aus der Toskana, ausgefallene Kunstläden
und der wunderschöne Ausblick von der Stadtmauer
machen die Stadt schnell zu meiner Nummer 1 der
Toskana.
Bergtour oder Stadtbesichtigung
Völlig außer Atem erreichen wir den Piazza del Campo,
den Hauptplatz in Siena.
Auf unserem Weg vom Parkplatz außerhalb der
Stadtmauer in die Altstadt ging es erst mal besonders
steil bergauf. Dass der Stadtkern aber auch über eine
Rolltreppe zu erreichen ist, haben Michael und ich erst
nach unserem anstrengenden Aufstieg erfahren.
Seit dem Mittelalter findet am Piazza del Campo
zweimal jährlich das traditionelle Pferderennen Palio
di Siena statt, wo 17 Contraden, die Stadtteile Sienas,
gegeneinander antreten.
Bei unserem Spaziergang durch die Altstadt fühle ich
mich sofort zurück ins Mittelalter versetzt. Die Flaggen
an den Mauern und die gotischen Bauwerke verleihen
der Stadt eine mittelalterliche Atmosphäre.
Die Cattedrale di Santa Maria Assunta, der Dom von
Siena aus schwarzem und weißem Marmor, ist ein
beeindruckendes Beispiel der gotischen Baukunst des
Mittelalters. Nach unserem Spaziergang kehren wir
erschöpft zum Piazza del Campo zurück und lassen uns
auf die sonnengewärmten Steine für ein Schläfchen
nieder.
Der Piazza del Campo ist ein Platz mit einem ganz
besonderem Flair.
Reisetipps & Infos
Anreise mit dem Auto: In den Altstädten herrscht
autofreie Zone. Das Fahren und Parken innerhalb
der Stadtmauern ist nur den Bewohnern und Personen mit besonderer Erlaubnis gestattet. Meist gebührenpflichtige Parkplätze gibt es außerhalb der
Stadtmauern. Von weiter entfernten Parkplätzen
werden auch Shuttlebusse angeboten.
Auto fahren in Italien: Verkehrsregeln gelten in
Italien eher als unverbindliche Empfehlung.
Italiener vertrauen beim Fahren mehr auf Gefühl
und achten eher auf den Verkehrspartner als auf
Verkehrszeichen. Der italienische Verkehr wirkt daher etwas chaotisch und erfordert einiges an Umdenken und Durchsetzungsvermögen. Wichtig ist:
Ruhe bewahren und versuchen, sich dem Straßenverkehr anzupassen.
Übernachtparken: Für gratis Übernachtparken eignen sich die Parkplätze des Supermarkts Coop besonders gut. Hier trifft man auf viele Camper.
Eiscreme: Nach intensivem Durchkosten
unsere Top 7 Eissorten
1. Tiramisu, 2. Stracciatella, 3. Bacio (Nuss-Nougateis
mit Haselnussstücken), 4. Joghurt,
5. Cocos, 6. Cookies, 7. frutti di bosco (Waldbeeren)
Monticchiello: Ungefähr 1 Stunde Autofahrt von
Siena entfernt, eine auf einem Hügel gelegene mittelalterliche Kleinstadt, umgeben von einer Landschaft wie aus dem Bilderbuch.
„Caffé & Parole“ in Verona: Versteckt etwas außerhalb der Innenstadt findet man ein kleines Café
zum Verlieben. Süße Vintage Einrichtung, herzliche
Bedienung, ausgezeichneter Kaffee und liebevoll zubereitete Snacks und Speisen zum Schlemmern. Und
das alles zu günstigen Preisen.
Weingebiet: Nördlich von Siena gelegen erstreckt
sich die Weinregion Chianti mit zahlreichen Verkostungsmöglichkeiten. Der Gallo Nero, Schwarzer
Hahn, ist das Gütesiegel auf dem Flaschenhals der
Chianti Classico Weine und bürgt für die Qualität dieses Weins.
lautstark|33
34|lautstark
Entdeckt |
Das Leben außerhalb der Ersten Welt
Eine Gratwanderung zwischen
Absurdität und Traurigkeit
Bojan Devoda
Um zur Arbeit zu gelangen, nehme ich den typischen
Kleinbus, der umgerechnet 0,25€/Fahrt kostet, aber
pro Bus zwei Arbeitsplätze schafft – leider auch für
Kinder. Während wir uns mit dem quietschenden Bus
und seinen zerfledderten Sitzen auf den Weg in die
Stadt machen und man jedes Schlagloch spürt, spielt
ein Typ neben mir auf seiner Playstation Portable
einen Ego-Shooter. Wir fahren an Werbeplakaten
vorbei. Bald ist Wahl. Auf ihnen sind Politker zu sehen,
die Selfies machen und mit Twitter- und Facebooklinks
werben. Gefällt mir. Während im Fernsehen
die Nachrichten laufen, werden Twittereinträge
eingeblendet
#Livesendung
#StändigesPosten
#EsIstKalt #KulturellerImperialismus.
Ebenfalls mit dem Bus fahre ich ins Armenviertel
– ständig klingelt ein Handy während der Fahrt. Es
läuft westliche Rockmusik über das Smartphone mit
Kabel und Aux-Radio, während Schaum und Stoff aus
den Sitzen tritt. Ich steige aus und trete in den Dreck
der Straßen. Ein Hund frisst Müll – andere paaren
sich vor den Augen der Kinder. Ab und zu sieht man
Fotos: Bojan Devoda
Ich verbringe den Sommer in Südamerika, dort ist es
Winter. Neben dem Reisen mache ich ein Praktikum
in der Entwicklungshilfe. Diese international geprägte
Nichtregierungsorganisation (NGO) kümmert sich um
Frauen- und Kinderarbeiter und versucht die Situation
derer zu verbessern.
Die Idee für diesen Artikel wurde durch ein Bild
inspiriert, das sich in meinen Kopf gebrannt hat. Eines
Morgens reisen wir an eine Schule in ein Armenviertel
vor der Stadt – Straßenschilder sind hier ein Mythos.
In der Schule sprechen wir mit den Kindern über
etwaige Gefahren vor Ort und Interventionspläne
für Kinderarbeit. Es ist kalt. Ich trage drei Lagen und
friere. Es regnet. Es tropft von der Decke. Es ist dunkel.
Das Licht geht nicht. Während wir mit den Kindern
ein Spiel machen, holt die Lehrerin ihren Laptop
hervor. Ich möchte keine Marke nennen, aber billig
ist er nicht. Also da stehe ich im dunklen, kalten und
nassen Klassenzimmer während die Lehrerin an ihrem
teuren Laptop herum werkelt – dieses Bild ist nicht
zu vergessen. Natürlich muss das relativiert werden,
weil öffentliches und privates hier gegenüberstehen.
Dennoch ist das der Beginn einer Reihe bizarrer
Auffälligkeiten und Beobachtungen. Denn während
einer normalen Stunde mit den Kindern kommt eine
Frau herein – eine Gastsprecherin, die von der Schule
eingeladen (und bezahlt) wurde. Da ich ein Gentleman
bin, helfe ich ihr beim Aufbau. Also stehe ich in einer
Schulbaracke ohne Toilettenbrillen und halte einen
Beamer in der Hand. In der Pause wird mir und
meiner Kollegin Kakao angeboten. Sie fragt verdutzt:
“Mit Wasser?“ Der einheimische Kollege bejaht –
für ihn ist es normal. Dennoch handelt es sich um
Markenkakaopulver. Ich selbst wohne in den reicheren
Vororten. Vor der Tür gibt es einen Kaffeedienstleister
mit einer Meerjungfrau in der Werbemaschinerie
und europäischen Preisen. Als ich die hohen Zahlen
sehe, wird mir schlecht. Trotzdem ist der Laden
immer voll. Einheimische Cola ist sogar teurer als das
Standard-Kommerz-Produkt. Sogar hier im Kino sind
Popcornmenüs teurer als der Film selbst, der aber
lediglich 3€ kostet – in 3D.
lautstark|35
|Entdeckt
Fenster aus Glas an den Häusern. Die Schule fällt
heute unangekündigt aus – eine Lehrerkonferenz.
Mit den Kindern, die trotzdem kommen, spielen wir
Fußball. Da es keinen Ball gibt, wird dieser durch eine
Plastikflasche mit etwas Wasser ersetzt. Ein Kind hält
die ganze Zeit sein Handy in der Hand und hört beim
Spielen Musik. Nach 20 Minuten erhalten wir vom
Hausmeister endlich einen echten Ball.
Es sind diese Kinder, die Fragen stellen. Kennst Du
deine beiden Eltern? Leben diese noch zusammen?
Gibt es Internet in Europa? Wie groß bist Du – zwei
Meter? Hast Du schon Kinder? Ich bin Anfang 20.
In der Schule gibt es eine Tafel. Diese ist lose auf einem
Tisch abgestellt und an die Wand gelehnt. Auf ihr klebt
ein Stück beschriebenes Papier. „Die Bedeutung von
Multimedia.“
Doch genug des Stilmittels Kontrast, obwohl mein
Notizzettel noch viele Beispiele aufgelistet hat. Warum
kommen diese Bilder zustande? Ich möchte auf jeden
Fall die einheimische Bevölkerung in Schutz nehmen.
Denn die meisten von ihnen wissen es nicht besser.
Sie sehen die westliche Werbung, zahlen in US-Dollar
und möchten den gleichen Standard erreichen, den
sie im Fernsehen sehen können und müssen. Es ist
36|lautstark
der Einfluss des Westens, der Vereinigten Staaten, den
man hier deutlich zu spüren bekommt. Obwohl ich
11.000 Kilometer von zu Hause entfernt und auf der
Südhalbkugel bin, fühle ich mich nie richtig fremd. Ein
US-Amerikaner aus Virginia meinte, wenn ich mich
fremd fühlen möchte, sollte ich gen Osten reisen, nicht
Richtung Westen. Beim Betrachten der vielen FastFood-Läden, Industrieimports und Markenklamotten
gebe ich ihm Recht. Auch der iberische Einfluss ist
deutlich zu spüren, obwohl es schon bizarr ist, wenn
einem auf Portugiesisch oder Spanisch erklärt wird,
wie schlimm die Sprachurheber doch gewesen sind.
Man wird von jedem Bewohner befragt, ob man schon
die Indianerstätten gesehen hat. Diese Kultur wird hoch
erhoben, doch weniger gelebt. Außerdem haben viele
Einheimische kein Geld, um die Stätten zu besuchen.
Was zurückbleibt, sind ambivalente Gedanken über
das Leben der Einheimischen und die Frage nach dem
Ursprung. Ist es überall auf der Welt so? Dass Europa
mehr angerichtet hat und die westliche Welt heute
immer noch zu viel anrichtet? Die Fragen bleiben und
die Antworten findet man hoffentlich irgendwann in
einer App.
Von meinem iPad gesendet.
Der Reinerlös
kommt dem
Kinderbüro zu
Gute!
Jeden
Mittwoch
Special
Event!
GLÜHWEINSTAND
18. November bis 17. Dezember 2014
mo–do // 14–20 Uhr
fr // 14–18 Uhr
zwischen Zentral- und
Institutsgebäude (Raucherhof)
Ausschank an alle Studierenden und das Personal der AAU mit gültigem Studierenden-/AAU-Ausweis.
lautstark|37
|Entdeckt
Dolce Vita vor und hinter der Linse
Der Alpen-Adria-Pixathlon verbindet Nationen
und den Spaß mit dem Notwendigen
Fotos: Lucia Schöpfer & Vanessa Muhn
Lucia Schöpfer
Hinter jedem Eindruck steckt ein Foto. Ins Rechteck
des Kamerasuchers gebannt, nehmen wir unsere
Umwelt wie eine Aneinanderreihung von Motiven
wahr. Ein Spaziergang wird zum Abenteuertrip
durch das Bilder-Dickicht. Fotomarathons in allen
Städten der Welt versammeln die leidenschaftlichen
Jäger auf ihrer Suche nach dem perfekten Motiv im
Stadtdschungel. Das Prinzip ist dabei simpel gehalten:
Eine Stadt, eine bestimme Zeit und eine Hand voll
vorgegebene Themen. Daniel Zawarczynski, AAUStudent und Jungunternehmer, hat selbst seinen
ersten Fotomarathon in Wien erlebt und war schnell
begeistert: „Damals bin ich mit einem Spanier
losgezogen, der wusste Plätze, an die wäre ich sonst
nie hingekommen. Das hat mir gefallen. Ich war gleich
richtig begeistert von der Idee des Fotomarathons.“
Die gleiche Freude, die er beim Entdecken der
Hauptstadt hatte, wollte Daniel auch nach Kärnten
bringen. Seit 2013 veranstaltet er daher den
Fotomarathon Pixathlon in der Landeshauptstadt, dieses
Jahr mit stolzen 86 Teilnehmern. Aber Kärnten ist
Daniel nicht genug. Nach einer Pixathlon-Ralley durch
Athen wollte er diesen Sommer auch den Alpen-AdriaRaum mit der Kamera erkunden lassen. Bei wurden so
Teilnehmer aus Villach nach Triest und aus Klagenfurt
nach Ljubljana geschickt. Im Gegenzug haben parallel
italienische und slowenische Fotoliebhaber die beiden
38|lautstark
Kärntner Städte erforscht.
Der europäische Gedanke hat Daniel nicht nur im
Jahr der EU-Wahl beflügelt. Er ist Europäer mit
ganzem Herzen, mit dem Alpen-Adria-Pixathlon hat
er auch versucht, andere mit seinem Europa-Feuer
anzustecken.
Der internationale Fotowettbewerb war ein Wagnis:
Werden sich genug Teams anmelden? Sind alle
organisatorischen und logistischen Stolperfallen
geklärt? Bis auf das nasskalte Wetter Ende September
sind jedoch keine weiteren, gravierenden Zwischenfälle
zu vermelden. lautstark-Fotomodell
Vanessa und ÖH-Althase Gregor
waren in Triest auf der Fotopirsch.
Wie es ihnen ergangen ist,
entnehmt den Bildern!
Mehr unter: www.pixathlon.net
Entdeckt |
lautstark|39
|Entdeckt
Wohin in den
regnerischen und kalten Zeiten?
Ausflugsziele im Herbst
Hanna Sperlich
Wir alle wissen, wie hart die Zeit im November und Dezember
sein kann. Unistress, Nebel und dann kommen noch die
Weihnachtseinkäufe dazu. Was kann StudentIn nun tun um ein
bisschen abzuschalten? Wir haben uns fünf Orte mit genauer
Wegbeschreibung für euch rausgesucht, damit ihr ein bisschen
an die frische Luft kommt.
Es ist schwer, sich Zeit zu nehmen und das Haus zu
verlassen, wenn das Chaos in unseren Köpfen immer
wieder darauf aufmerksam macht, was noch zu
erledigen ist. Ein bisschen Bewegung reicht bereits aus,
um Geist und Körper neu zu motivieren und knifflige
Gedanken neu zu konstruieren. Durch die Bewegung
kommt es zu neuen Nervenbindungen im Gehirn,
die weitergesponnen werden und unser Chaos somit
aufräumen. Es kann auch schon der Spaziergang zur
Uni helfen, sich neu auf den Tag einzustellen und die
Aufgaben im Kopf zu ordnen. Auch der Nachhauseweg
kann dazu genützt werden, um mit einem stressigen
Tag abzuschließen. Trotzdem gibt es auch andere
spannendere Wege, die zum Abschalten verhelfen.
40|lautstark
Wir beginnen mit einem kleinen netten Spaziergang,
der auch während einer Pause zur nächsten
Lehrveranstaltung gemacht werden kann. Jeder kennt
ihn, unter anderem auch, weil gerade er unsere Uni so
einzigartig macht: den Wörthersee.
Wir starten beim Haupteingang der Universität und
spazieren in Richtung Lendkanal. Dabei folgen wir
dem Nautilusweg, queren die Universitätsstraße
und sehen eine Brücke, die über ein kleines Rinnsal,
auch Lendkanal genannt, führt. Es gibt nun zwei
Möglichkeiten:
Ohne die Brücke zu überqueren, biegen wir links ab und
gehen den Lendkanal entlang. Nach der Unterführung
lassen wir uns nicht davon verwirren, dass wir kurz
von der Lend weggeleitet werden, über die Brücke vor
dem Seepark Hotel. Am Ende der Brücke angelangt
entscheiden wir uns für die (nicht politische) rechte
Seite. Wir folgen dem Weg und siehe da – begegnen
wieder unserer geliebten Lend, die uns unter anderem
Fotos: Janine Prohinigg
Entdeckt |
an einer überdachten Brücke vorbei führt. Auf der
linken Seite wird eine asphaltierte Straße sichtbar. Hier
könnt ihr gemütlich entlang schlendern. All jenen,
denen beim Schlendern die Abenteuerlust überkommt,
schauen auf der rechten Seite des Spazierweges nach
eingetretenen Pfaden, die euch zur Sattniz führen
können oder auch nirgendwohin.
Falls ihr jedoch die erste Brücke überquert, seid ihr
auf dem Weg zum Europapark. Dort gibt es einen neuen
Spielplatz, der auch für Erwachsene viel Spaß bietet.
Aber bitte denkt immer daran, wir stoßen keine kleinen
Kinder weg, nur weil wir zuerst spielen wollen.
Nach dem ihr euch ausgepowert habt, könnt ihr
Richtung See weiterspazieren und keine Angst! Alle
Wege führen dort hin. Falls ihr Angst habt euch zu
verlaufen, orientiert euch nach dem Strandbad, das
direkt am See liegt.
Insofern ihr diese Stationen schon kennt und ihr
euch trotzdem nicht so weit von der Universität
entfernen wollt, dann könnt ihr zum Lustwandeln
auf die Zillhöhe gehen. Ihr geht einfach an den Ufern
des Strandbades entlang und erreicht in ca. 15 min.
die Villa Lido (Restaurant). Nein, wir werden nicht für
ein Bier einkehren, sondern gehen hinter das Gebäude
und entdecken ein paar Meter weiter Richtung
Krumpendorf eine Unterführung. Diese leitet uns
zwaar unter den Zuggleisen hindurch, aber dann
stehen wir vor der Villacher Straße ohne Zebrastreifen.
Gebt Acht und schaut nach links und rechts. Wenn kein
Auto in Sicht ist, rennt ihr mit einem Affenzahn über
die Straße. Puh! Geschafft, und jetzt haben wir den
gefährlichsten Teil hinter uns. Auf alle Fälle stehen wir
jetzt bei einer steil bergaufgehenden Kurve. Ja, das ist
unser Weg. Hört auf zu nörgeln! Wir folgen einfach
dieser steilen und unglaublich anstrengenden Straße
bis zur nächsten Unterführung und schlagen dann den
linken Weg mit Schranke ein. In ca. 10 min. werdet ihr
merken, dass ihr doch andere Schuhe anziehen hättet
sollen. Ab hier geht es auf einem Schotterweg weiter
bis zur Zillhöhe (Ca. 15-20 min. Kommt darauf an, wie
sehr ihr außer Atem seid). Gratuliere, ihr habt euer Ziel
erreicht.
Wenn ihr jedoch eher gern die flachen Witze und
Wege bevorzugt, dann habe ich auch eine angenehme
Route für euch. Ihr entscheidet euch nicht für die erste
Unterführung (bei der Villa Lido), sondern folgt dem
Weg am See entlang bis nach Krumpendorf. Das kann
ca. 30 Minuten dauern. Wenn ihr wirklich auf die harte
und extreme Weise von eurem sitzenden Uni-Alltag
gezeichnet seid und den Rückweg nicht mehr antreten
könnt bzw. wollt, könnt ihr mit dem Zug wieder zurück
fahren. Es gibt keine langen Wartezeiten (auch am
Sonntag), weil permanent Züge Richtung Klagenfurt
fahren. Ist ja trotz der Größe eine Stadt. Wenn ihr
dann in Klagenfurt am Hauptbahnhof ankommt,
könnt ihr mit dem 81 Bus wieder Richtung Uni fahren.
Leider nicht am Sonntag, da könnt ihr den Bus mit
der Nummer 10 nehmen und entweder bei der Station
Neckheimgasse oder Minimundus aussteigen.
Der letzte Spazierweg führt in die andere
Himmelsrichtung, nämlich nach Osten. Jetzt haben
wir die Möglichkeit, die andere Hälfte des Lendkanals
kennenzulernen. Aber wir werden nicht das spannende
Ende dieses Rinnsals erleben, weil wir zuvor rechts in
die Ferdinand-Jergitsch-Straße einbiegen. Keine Angst,
die findet ihr schon. Die gehen wir ziemlich lange
entlang bis diese in die Beethovenstraße übergeht,
das ist uns aber egal. Wir gehen einfach rechts weiter
und befinden uns dann in der Radetzkystraße. Wir
summen den Radetzkymarsch vor uns hin und sehen
am Ende der Straße auf einem kleinen, sehr kleinen,
minifutzi Berg die Kreuzberglkirche. Ihr bemerkt, wenn
ihr davor steht, dass ein Kreuzweg hinauf führt. Ich
würde ihn aber an eurer Stelle meiden. StudentInnen
führen ein sündiges Leben und ich bin mir nicht sicher
wie sich das auswirken kann und möchte dafür auch
keine Garantie übernehmen. Oben angelangt habt ihr
eine wunderschöne Aussicht auf Klagenfurt.
Wenn ihr alle fünf Orte ohne euer Smartphone und nur
mit meinen Angaben gefunden habt, dann bin ich einfach
AWESOME und sonst bin ich trotzdem AWESOME, weil ich
euch ein bisschen Entspannung in den stressigen Alltag bringen
konnte.
lautstark|41
|Entdeckt
Aktionismus auf der Alm
Albert Wassermann zwischen Musikstudium
und Sommer auf der Alm
Lucia Schöpfer
Während in der Stadt die Studi-Mäuse die Nase rümpfen
und die Stunden in der Bib mit dem Lamentieren
über den ausbleibenden Sommer verstreichen
lassen, ist auch das Leben auf dem Berg im Lesachtal
eingeschränkt beim Augustregen. Albert, der Hirte
auf der Lotteralm, lässt sich davon im Gegensatz zu
so manch fleißigem Student nicht seinen Aktionismus
nehmen. Mit vernünftigen Bergschuhen, Hut und ohne
Angst, dass das T-Shirt schmutzig wird, führt er ums
Haus und spricht begeistert vom Melkstand und dem
Pizzaofen.
Albert
ist
Musikstudent
am
Klagenfurter
Konservatorium - dort übt er sich in den Feinheiten
des Kontrabassspielens. Im Sommer aber verlässt er
seinen Akademiker-Alltag: Seit sechs Jahren ist er
Hirte im Lesachtal und verbringt drei Monate im Jahr
statt mit Musikern mit Viechern. Dabei kommt Albert
nicht aus einer Bauernfamilie: „Meine Mama ist in der
Hauskrankenpflege, da kommt sie viel zu den Bauern.
Die haben ihr immer wieder erzählt, dass sie einen
Hirten suchen. Und das hat grad zu mir gepasst.” Den
Umgang mit den Tieren hat er in seinem ersten Sommer
gelernt.
Gut eineinhalb Stunden geht man zu Fuß hoch,
zweimal muss man vom Wanderweg abzweigen, dann
kommt man auf die Lotteralm, dem Sommerheim von
Albert, seiner Partnerin Ingrid und der Hündin Shana.
Die drei kümmern sich um knapp siebzig Viechern,
eine Milchkuh und drei Ziegen. Während die Kühe und
Rinder von verschiedenen Bauern kommen, gehören
die Ziegen Albert. Noch sind sie Jungtiere und laufen
jedem Besucher neugierig hinterher - „mäh!”. Nächsten
Sommer sollen sie dann die Milch für den Käse liefern,
die Albert momentan noch von der Milchkuh bekommt.
Vor Jahren hat er sich das Käsen selbst beigebracht:
„Da ist am Anfang schon viel schief gegangen, aber
inzwischen werd‘ ich immer besser. Ich mag es einfach,
wenn ich meine Lebensmittel selbst herstelle. Da bist so
nah am Produkt.” Der Mensch verliert mehr und mehr
den Bezug zum Lebensmittel: Wer weiß, wie sein Brot
gebacken wird? Wer weiß, dass Sauerteig den typischen
Geschmack ausmacht und wie ein solcher hergestellt
wird? Und wer macht sich die Mühe, den Sauerteig
fürs Brot selbst anzusetzen? Albert hat nicht nur sein
„Dampferl” Sauerteig seit Jahren im Kühlschrank
stehen und versteht sich im Käsen, vor kurzem hat er
sich seinen eigenen Lehmofen gebaut. Stolz präsentiert
der Osttiroler dem Besucher sein Werk: „Hast g‘sehn
beim Kommen den Ofen draußen? Des is da Pizzaofen,
da gibts heut unser Mittagessen draus. Du magst doch
a Pizza, oder?”
Während also Albert Kaffee kocht und den Hefeteig für‘s
Mittagessen knetet, sitzt Ingrid am Tisch und blättert
durch ein Kochbuch auf der Suche nach Rezepten, mit
dem sich der selbstgemachte Topfen verarbeiten lässt.
Nach passenden Ideen im Internet googeln: Das gibt
es auf der Alm nicht. Selbst Strom ist Mangelware.
Die Solarzelle hinterm Haus reicht gerade mal, um das
42|lautstark
Fotos: Lucia Schöpfer
Entdeckt |
Handy zu laden. „Da kann‘s schon mal vorkommen,
dass um neun Uhr abends das Licht ausgeht”, erzählt
Ingrid. „Aber das ist auch nicht schlimm. Wennst den
ganzen Tag draußen rumsteigst, bist abends schnell
müd. Und um sechs in der Früh muss ja auch schon
wieder die Kuh gemolken werden.”
Auf der Eckbank in der kleinen Holzstube fühlt
man sich schnell heimelig. Während es draußen
nicht aufhört zu regnen, heizt der Holzofen ein. In
einem großen Emailletopf auf dem Herd wird die
Warmwasserversorgung der Hüttengemeinschaft
sichergestellt. Inzwischen rollt Albert den Teig aus
und läuft raus in den Regen, um die Temperatur im
Ofen zu prüfen. Ingrid hat das Kochbuch weggelegt
und schneidet den Belag für die Pizza. „Kann ich
dir helfen?” - „Danke, das ist nett, aber wir sind
spartanisch ausgestattet und um ehrlich zu sein, ist das
das einzige scharfe Messer, das wir haben.” Zwiebeln
und Knoblauch, Speck vom Bauern und der eigene Käse
kommen auf die Pizza. Es dauert keine zwei Minuten,
dann ist der Boden schön knusprig und der Käse
bereits geschmolzen. Beim Essen teilt man sich das
mitgebrachte Bier und Albert erzählt, warum er so viel
Wert auf seine selbst hergestellten Lebensmittel legt:
„Weißt, das sind ein paar Großkonzerne, die da alles
im Griff haben. Die versuchen mit Hybrid-Sorten und
so Zeug die Bauern in ihre Abhängigkeit zu bringen.
Da hab ich einfach keine Lust drauf. Jetzt hab ich zum
Beispiel zuhause bei den Eltern eine Mischkultur mit
alten Sorten eingepflanzt. Am liebsten würde ich gar
nicht mehr im Supermarkt einkaufen müssen.”
Albert ist kein Träumer, er ist ein praktischer Mensch.
Er versucht in den Rhythmus der Natur zurück zu
finden, anstatt dem Trott der Masse in den Supermarkt
zu folgen. Und wenn er so dasitzt und sich freut, dass
die Pizza so gut schmeckt, glaubt man, dass das gar
nicht so schwer ist, autark zu leben. Bis es soweit ist,
steigt Albert jeden Tag den Viechern hinterher, zählt ob
noch alle da sind und geht dann zurück zur Hütte, um
sich seinem Käse oder dem Kontrabass zu widmen.
lautstark|43
|Entdeckt
Landjugend Kärnten
Attraktive Freizeitgestaltung für junge
engagierte Kärntner und Wahlkärntner
Jasmin Pucher
Dem Vorurteil, der Verein sei nur eine Ausrede, um
gemeinsam Feiern zu können, wirkt die Kärntner
Landjugend stark entgegen, da sie sich als Bildungsund Gemeinschaftsförderungsorganisation sieht,
welche die Verantwortung der Jugend fördert und
ihren Mitgliedern durch Weiterbildungsseminare
einen leichteren Einstieg ins Berufsleben ermöglichen
möchte. Die Landjugend Kärnten und ihre mehr als
3800 Mitglieder in 82 Ortsgruppen setzen sich vor
allem für die Bewahrung des Brauchtums unseres
Landes ein. Doch Landjugend bedeutet noch viel mehr
als Aufrechterhaltung der Traditionen.
Gemeinsame Aktivitäten
Die Landjugend zeichnet sich vor allem durch die
innige Gemeinschaft der Mitglieder aus. „Ich verbringe
den überwiegenden Teil meiner Freizeit mit meinen
Freunden von der Landjugend. Wir fahren gemeinsam
in Urlaub, treten bei Sportbewerben gegen andere
Ortsgruppen an und organisieren gemeinsam
Abendveranstaltungen und Tanzauftritte, bei denen
der Spaß nie zu kurz kommt!“, erzählt der Obmann
der Landjugend Brückl über seine Freizeitgestaltung.
Das gemeinsame Tanzen steht bei den regelmäßigen
Proben zwar im Vordergrund, aber auch der Funfaktor
spielt immer eine große Rolle. Jeder und jede zwischen
15 und 30 Jahren ist herzlich willkommen und wird
sofort ins Geschehen miteinbezogen.
Berufsvorbereitung
Speziell für Studierende hat diese Organisation einige
spannende Aktivitäten in petto. Um in der Landjugend
eine führende Position zu übernehmen, wird der
Jugendleiterkurs empfohlen, in dem man lernt,
44|lautstark
Veranstaltungen zu organisieren und durchzuführen.
„Auch der richtige Umgang mit Medien, wichtigen
Institutionen und Politkern der Gemeinde will gelernt
sein. Durch den Kurs habe ich begonnen, mehr
Verantwortung zu übernehmen“, so der Obmann der
Landjugend Köstenberg, der gerade sein Studium
der Angewandten Kulturwissenschaften an der AAU
absolviert. Durch die ersten Praxiserfahrungen im
Bereich Management und Verwaltung, die man im
geschützten Rahmen der eigenen Gemeinde sammelt,
erhält man bereits erste Einblicke in den Berufsalltag.
Die Landjugend hat für jeden etwas zu bieten. Egal ob
ihr euch weiterbilden wollt, lieber an Sportbewerben
teilnehmt oder sogar beides, bei der Landjugend trefft
ihr auf Gleichgesinnte. Und wichtig ist vor allem eines:
Have a good time and meet new friends!
Fotos: Landjugend Kärnten
„In VIELFALT vereint“ lautet das Motto der Landjugend,
einer der größten Vereine, die das breitgefächerte
Spektrum österreichischer Kulturlandschaft zu bieten
hat. Ihr Ziel ist es, ebendiese Vielfalt durch mehr
Transparenz, Informationsfluss und Austausch mit
ähnlichen Vereinen in ganz Europa zu erweitern.
Info
Wenn ihr mehr über die Landjugend erfahren
wollt oder euch dafür interessiert, Mitglied zu
werden, dann besucht einfach die Website:
www.ktnlandjugend.at
STIPENDIUM
BERATUNG
SERVICE
Kostet nur 10 Minuten …
… und bringt bis zu
€ 606,– pro Monat
www.stipendium.at
6 Stipendienstellen in Österreich beraten
199.000 StudentInnen an 294 Bildungseinrichtungen.
|Entdeckt
Study hard but party harder!
Münchner Start-Up „partyguerilla“ startet nun
auch in Österreich durch!
Moritz Maerkel
Das junge start-up Unternehmen partyguerilla wurde 2013 ins Leben gerufen und konnte mit diversen Sponsoringmaßnahmen
Münchner-WG-Partys zum Rocken bringen: StudentInnen können sich für eine kostenfreie Partyunterstützung für ihre WG
bewerben. Dieses Konzept eroberte in Windeseile den deutschen Markt und nun soll es auch in Österreich umgesetzt werden.
Nicht alleine gute Musik und lustige Leute zeichnen
eine gelungene WG-Party aus, sondern auch die
Verpflegung im Sinne von trendigen Getränken.
Partyguerilla hat es sich diesbezüglich zur Aufgabe
gemacht, einen bisher werbefreien Markt in den
Mittelpunkt für Getränkelieferanten zu stellen und
damit den StudentInnen auch noch etwas Gutes zu
tun: kostenfreie Freiware für die eigene Party! Gestellt
werden Energydrinks, Bier und Spirituosen.
Aber wie kam es zu der Idee? Die Gründer Maximilian
Hauck und Patrick Häfner stellten schon zu
Unizeiten fest, dass WG-Partys sich hervorragend
für solche product placements eignen würden. Ziel
des Unternehmens ist es, als Schnittstelle zwischen
Produktherstellern und StudentInnen zu fungieren und
dabei für eine smarte, unaufdringliche und nachhaltige
Produktplatzierung in der für viele Unternehmen
sehr interessanten Zielgruppe der Studierenden zu
garantieren. Hier schufen die zwei Gründer mit deren
Idee eine neue Direktmarketingmöglichkeit für die
Konsumgüterindustrie, denn im besten Fall werden
StudentInnen in ihrem privaten Umfeld durch die
Sponsoringmaßnahme so sehr von einem Produkt
überzeugt, dass sie diesem treu bleiben würden. „Es geht
uns bei partyguerilla um die reine Produktplatzierung
– ganz ohne aggressive Werbestrategien: Die
Unternehmen und Marken haben hier eine einmalige
Chance, in einer dezenten Art und Weise bei den
46|lautstark
angesagtesten und ausgefallensten Studentenpartys
mit dabei zu sein,“ stellt einer der beiden Gründer,
Patrick Häfner, fest – und dies sogar in einer bisher
werbefreien Zone!
Die Umsetzung erfolgt so: StudentInnen bewerben
sich über die Homepage bei partyguerilla für eine
WG-Party Unterstützung. Wichtig hierbei ist, dass
die Bewerbungen besonders kreativ und attraktiv
beschrieben werden. In jeder Studentenstadt gibt es
dann ausgewiesene „Student Brand Manager“, welche
die zu unterstützenden WG-Partys auswählen und die
Freiware zur Verfügung stellen. Bei der Party sind die
Student Brand Manager selbst anwesend, schauen dass
die Produktplatzierung den Herstellern entsprechen
und machen jede Menge Fotos von der Umsetzung.
Die Fotos werden dann direkt an die Hersteller
weitergeleitet Diese Fotos werden nicht veröffentlicht
und stehen nur für den internen Gebrauch des
Herstellers zur Verfügung. Zusätzlich wird auch
Feedback hinsichtlich der Produkte gegeben und sofort
übermittelt. Dies ermöglicht eine sehr schnelle und
direkte Rückkoppelung zwischen Unternehmen und
der Zielgruppe, die für die Marken sehr interessant ist.
Das Konzept hat sich deutschlandweit schon sehr
bewiesen und wird nun auch in Österreich und der
Schweiz angewendet. Die Crew freut sich jetzt schon
auf zahlreiche Bewerbungen!
Fotos: partyguerilla
Entdeckt |
GEWINNSPIEL
Lautstark & partyguerilla verlosen eine WG-Party,
wo wir euch mit Getränken supporten!!!
Wie kannst du mitmachen?
Teile die „partyguerilla“ –Facebook-Seite auf
deiner Facebook-Timeline und mache davon einen
Screenshot.
Dann nur noch an [email protected] schicken
und du nimmst an der Verlosung teil.
Die GewinnerInnen werden via Mail verständigt.
lautstark|47
|Entdeckt
Academy Adventure
Wie aus einem abenteuerlichen Text ein
ernsthaftes Computerspiel mit Humor wurde
Nicole Hubmann
Spaß haben und trotzdem etwas lernen? Armin Lippitz und Roman Mandelc haben ein Computerspiel entwickelt, indem genau das
möglich wird. Im Interview erzählten sie uns, wie es zu der Idee kam und was das Spiel ausmacht.
Foto: Nicole Hubmann
Armin und Roman, woher stammt die Idee für
euer Spiel?
Die Idee ist in einer LV entstanden. In der Gruppe wurde
ein Text Adventure für Studenten geschrieben. Am
Ende der LV wollten wir das Spiel aber nicht aufgeben
und haben daran weitergearbeitet. Von der Grundidee
„Monkey Business“ ist nicht viel übrig geblieben. Der
Affe mit Zigarre, Zylinder und pinker Krawatte musste
aber im Spiel bleiben.
Im Interview: Armin Lippitz (31) und Roman Mandelc (30)
- die Erfinder von „Academy Adventure“
Info:
text adventure: Spiel in rein textueller Form
(weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund)
serious game:s Spiele, die neben Unterhaltung
auch Information und Bildung vermitteln
walkthrough: Anleitung für ein Computerspiel
durch Text oder Video
Point-and-Click-Adventure: Mit Klicks (auf die
grafische Bedienoberfläche) werden vordefinierte
Aktionen ausgelöst
RFID (radio-frequency identification) Chip
System: Bezeichnet eine Technologie, in der man
physisch zu bestimmten Locations/Objekten gehen muss, um sich mit dem mobilen Endgerät dort
automatisch zu identifizieren (Spielerweiterung)
48|lautstark
Wie kam es zur Umsetzung des Spieles?
Wir wollten dieses Text Adventure zu einem wirklich
guten Spiel ausbauen. Durch unseren Professor Dr.
Jörg Helbig sind wir schließlich auf „progressio“,
Klagenfurter Spieleentwickler, gestoßen. Etwas
Besseres hätte uns nicht passieren können! Unser
humoristisches Text Adventure wurde durch die Hilfe
von Tanja und Gerhard Rattenegger („progressio“) und
ihrem Team zum Serious Game. Die Aufgaben zielen
also auf wirklichen Lerneffekt ab. Gemeinsam haben
wir an Ideen gearbeitet und konnten unserer Story
sogar eine ansprechende Grafik mit Point-and-ClickElementen verpassen.
Wie ist das Spiel aufgebaut?
Gleich am Anfang wird dem Spieler mitgeteilt, dass er
eine Prüfung nicht bestanden hat und dass er sich für
den nächsten Antritt besser vorbereiten soll. Dafür
muss er aber zuerst bestimmte Items finden und
Hindernisse überwinden. Im zweiten Teil muss der
Spieler den Campus der AAU erkunden, wobei er hier
zwischen einem leichten und einem zeitaufwendigeren
Weg wählen kann. Um nicht zu viel zu verraten: Wer
sich anstrengt und viele experience points sammelt,
wird bei der Endprüfung belohnt.
Entdeckt |
Wo wird das Spiel erhältlich sein?
Das Spiel wird für Studierende der AAU Klagenfurt
auf der Uni-Webseite gratis zum Downloaden sein.
Geplant sind auch eine App mit RFID Chip System, ein
Browsergame, die deutsche Version, ein walkthrough,
ein Gewinnspiel und Gutscheine. Das ist nur durch
Sponsoring möglich. Hauptsponsor ist die Uni selbst
(PR Abteilung, Rektorat, KUWI, ÖH, Institut für
Anglistik). Auch „progressio“ hat uns unterstützt, sowie
der Uni.club, der Lakeside Park, der Uniwirt und die
Kärntner Sparkasse.
Zu guter Letzt, was, glaubt ihr, zeichnet euer
Spiel aus?
Obwohl das Game am Campus der AAU spielt, ist es
sicher auch für andere Studenten interessant. Die
Mischung aus Serious Game und Humor macht es
einzigartig. Das haben wir u.a. Patrick Olschan, einem
sehr talentierten Programmierer von „progressio“, und
Franz Hawa, einem Studienkollegen, mit seinem selbst
produzierten Soundtrack für das Spiel zu verdanken.
lautstark|49
|Entdeckt
Literaturszene Klagenfurt
Eine Landeshauptstadt,
wo Literatur noch ihren Platz hat
Anneliese Kreiseder
Robert Musil wurde 1880 in der Bahnhofstraße geboren,
lebte aber selbst nur kurz in Klagenfurt. Seine Eltern
wurden in der Pfarrkirche St. Ruprecht getraut und
lebten in einer Dienstwohnung, die heute als Musilhaus
bekannt ist. Seine bekanntesten Werke sind: Der Mann
ohne Eigenschaften oder auch Die Verwirrungen des Zögling
Törleß. Heute erinnert das Robert Musil Museum an
den großen Sohn von Klagenfurt. Mittlerweile ist dort
aber nicht nur ein Museum, sondern auch ein Haus der
Literatur in dem es auch immer wieder Lesungen gibt.
Ingeborg Bachmann ist wohl eine der bekanntesten
Autorinnen im deutschsprachigen Raum. Seit
1977 wird in Klagenfurt jährlich der IngeborgBachmann-Preis vergeben. Dieser Preis soll vor allem
JungautorInnen fördern. Es gibt zwei Möglichkeiten
zu partizipieren, entweder man bewirbt sich bei einem
der Jurymitglieder oder über das Autorenseminar. Für
das Seminar muss man aber bereits etwas publiziert
haben und unter 35 Jahre (Stichtag immer im Februar)
sein. Ingeborg Bachmann selbst verbrachte viele
Jahre in Kärnten, verstarb allerdings in Rom. Eine
Ausstellung über die Schriftstellerin und ihr Schaffen
in und um Klagenfurt ist ebenfalls im Musilhaus
50|lautstark
Foto: Musilinstitut, Dr. Fanta Walter
Robert Musil, Ingeborg Bachmann, Christine Lavant - diese
Namen prägten die Literaturgeschichte von Österreich. Ihre
Namen sind auch über die Grenzen von Klagenfurt hinaus
bekannt. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass diese
Geschichte immer noch weitergeht. Josef Winkler, Peter Handke,
Gert Jonke, Peter Turrini sind weitere klingende Namen. Doch
kann man jetzt glauben, dass Klagenfurt ein fruchtbarer
Boden für Literaten ist oder beruht dies auf Zufällen, dass
diese Personen einfach zufällig an diesem Ort waren? Die
Vergangenheit zum Anlass genommen wird ein Blick auf die
Literaturszene von heute geworfen. Klagenfurt ist ein Ort,
an dem die Literatur einen Platz hat und auch heute noch
präsent ist. Beim Lokalaugenschein gibt es viele interessante
Möglichkeiten wie Buch13, die Klagenfurter Gruppe oder die
Kärntner Schreibschule für JungautorInnen und auch für
solche, die es noch werden möchten!
Robert Musil
für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Rahmen ihres
Schaffens wird sie mit verschiedenen Literaturpreisen
ausgezeichnet (u.a. Österreichischer Staatspreis
für Literatur). Aber auch rund um die Universität
finden sich einige bekannte Schriftsteller. So gibt
es Josef Winkler, der im Jahr 1979 den 2. Platz beim
Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen hat. Hier wurde
der Roman Menschenkind ausgezeichnet, welcher ein
Teil der Trilogie Das Wilde Kärnten ist. Im Jahr 2008
wurde er mit dem Georg Büchner Preis ausgezeichnet
und im Jahr darauf erhielt er das Ehrendoktorat der
Universität Klagenfurt. Ein Dozent der Fakultät für
Kulturwissenschaften ist Träger des Theodor-Körner
Preises. Dr. Janko Ferk ist Rechtswissenschaftler, aber
auch Autor zahlreicher Werke.
Entdeckt |
Doch auch heute ist Klagenfurt ein reger Treffpunkt
der Literatur. Es gibt verschiedene Veranstaltungen, wo
sich Literaten und Interessierte austauschen können.
Eine Literaturinitiative ist Buch13, diese wurde im
April 2013 von Gerald Eschenauer gegründet. Er selbst
ist Schauspieler und Autor von mehreren Büchern
(Das Schlachten der Schweine, Miefke Saga und Miefke
Saga II - Passionen). Buch13 ist Kärntens größte private
Literaturinitiative mit 60 Autoren-Mitgliedern. Der
Verein organisiert regelmäßig Lesungen, schafft
Leseräume und leistet wertvolle Nachwuchsarbeit
im Bereich Literatur. 70 Autoren lesen bei mehr als
40 Veranstaltungen pro Jahr. Bereits im zweiten
Jahr seines Bestehens kann Buch13 auf seine erste
Buchpublikation verweisen.
Ent(z)weihnachtet Garantiert unbesinnliche Weihnachtsgeschichten: der
1. Sammelband mit 20 Kärntner Autorinnen und
Autoren ist Anfang November erschienen. Ein zu
100% in Kärnten entstandenes Buch, erhältlich im gut
sortierten Buchhandel und unter www.malandro.at
Man kann in Klagenfurt aber auch lernen ein Buch zu
schreiben. Das Kursangebot der Kärntner Schreibschule
richtet sich an jene, die gerne kreativ schreiben oder
öffentlich etwas präsentieren möchten. Man kann
allerdings nicht nur Kurse besuchen, man kann sich
auch unter gleichgesinnten treffen. Jeden Dienstag
findet unter dem Titel „WORTLUST“ ein Treffpunkt
für kreative Schreiber (und solche die es noch werden
wollen) statt. Außerdem veranstaltet die Schreibschule
auch immer wieder Events, zuletzt die Krimi-Nacht.
Einmal jährlich findet ein Literaturwettbewerb für
Nachwuchs-Autoren und Autorinnen statt. Dieser wird
von der „Klagenfurter Gruppe“ organisiert. Jeden 2.
und 4. Mittwoch im Monat finden im Künstlercafe RAJ
Lesungen zu einem Buchprojekt statt. Die Klagenfurter
Gruppe besteht aus „Literaturfreunden, die sich aus
unterschiedlichen Beweggründen mit Texten und
Kunst im Allgemeinen befassen“. Jungen (auch noch
unbekannten) Autorinnen und Autoren wird hier ein
Podium gegeben um Texte öffentlich zu lesen und
Feedback zu erhalten. Es gibt also ein breites Spektrum
an Literaturinitiativen, Lesungen und Plattformen für
Jung- bzw. Hobbyautoren. Am besten ist immer noch
sich eine eigene Meinung zu bilden und sich in die
Kulturszene zu wagen!
Foto: Buch13
“Was leistet Kärnten abseits der
Vermarktungsmaschinerie Bachmann-Preis?
Wo ist die kontinuierliche Basisarbeit für
Schriftsteller und Schriftstellerinnen?
Neue Namen anstatt sich ausschließlich im Alten zu erschöpfen”,
- wünscht sich Gerald Eschenauer,
Obmann der Literaturinitiative Buch13 mit Sitz in Villach.
Literatur in Klagenfurt
Robert-Musil-Museum
Bahnhofstraße 50
www.musilmuseum.at
Mo - Fr 10:00 - 17:00 Uhr geöffnet
BUCH13
Literatur:montag: jeden 1. Montag im Monat lesen 2
Autorinnen/Autoren in der
Katholischen Hochschulgemeinde KHG,
Nautilusweg 11, 9020 Klagenfurt
Volx:literatur: Jeden 1. Dienstag im Monat lesen Auorinnen/Autoren im Volxhaus,
Südbahngürtel 24, 9020 Klagenfurt
Literatur:im:puls: jeden 1. Donnerstag im Monat
lesen Auotrinnen/Autoren in der
Galerie Offenes Atelier D. U. Design,
Postgasse 6, 9500 Villach
Alle Veranstaltungen: Freier Eintritt
Beginn 19:00 Uhr
Nähere Informationen online unter: www.buch13.at
Kärntner Schreibschule:
www.schreibschule.at
Klagenfurter Gruppe
www.klagenfurter-gruppe.at
BUCHTIPP - für Weihnachten
Literatur aus Kärnten
Ent(z)weihnachtet Garantiert unbesinnliche Weihnachtsgeschichten:
Malandro Verlag Klagenfurt,
Online unter: www.malandro.at
lautstark|51
|Entdeckt
Die Ewigen...
Private View: Hier stellen unsere Autoren ihre ganz
persönlichen Evergreens aus der Welt der Kultur vor.
Das ewige Buch
von Bojan Devoda
Planet der Affen
In diesem Jahr kam Planet der Affen: Revolution in die Kinos der Welt. Inzwischen fragt
man sich: Schon wieder? Denn es ist bereits das siebte Mal, dass ein Film herausgebracht
wurde, der lose auf dem Buch von 1963 basiert. In dem Roman vom Franzosen Pierre
Boulle finden zwei Astronauten Flaschenpost. Darin enthalten ist ein Bericht, in dem
erzählt wird, wie andere Reisende einen Planeten entdeckten, auf dem die Affen die
entwickelte Spezies sind und die Menschen sich unterordnen mussten. Sie entschließen
sich daraufhin, diesen Planeten zu besuchen. Doch warum fasziniert dieses Thema
so? Affen – (R)Evolution – Vorherrschaft? Vielleicht ist es auch die Angst der Spezies
Mensch, die dominante Stellung zu verlieren. Seit der Evolutionstheorie nach Darwin
wehrten sich Menschen gegen den Verlust der Sonderstellung. Vielleicht ist es auch
die geübte Gesellschaftskritik über die Ausbeutung und Unterdrückung des Planeten
und seinen Bewohnern durch den Menschen – hier spricht auch das Buchende über die
Überheblichkeit der herrschenden Art. Vielleicht ist es auch die Ähnlichkeit des Affen
zum Menschen und man fragt sich, wie es wohl gewesen wäre, wenn die Affen den
Kampf um die Vorherrschaft gewonnen hätten. Immerhin benutzen sie selbst gefertigte
Werkzeuge, sie haben Ideen, können Sprache erlernen und pflegen interindividuelle
Beziehungen. Jedenfalls ist der Roman sehr zu empfehlen und interessant geschrieben,
auch da er schon vor mehr als 50 Jahren veröffentlicht wurde.
Das ewige Game
von Hannes Müller
The Legend of Zelda
Mit Epona über weite Ebenen reiten, dem epischen Soundtrack lauschen, beim Fischen
einfach nur die Seele baumeln lassen oder eine der vielen Sidequests erforschen –
spätestens seit Ocarina of Time (3D ist eine echte Innovation!) ist Zelda legendär. Schon
das erste Zelda, das recht bald seinen 30er feiern wird, war mit seinem auf der Cartridge
eingebauten Speichersystem richtungsweisend. Man musste die Konsole weder
durchgehend eingeschalten lassen noch Levelcodes aufschreiben und eingeben, nur der
hohe Schwierigkeitsgrad widersetze sich dem Durchspielen – ich hab es nur am Emulator
geschafft. Obwohl die Serie auf Einzelspieler ausgerichtet ist (und es hoffentlich bleibt),
hat sie mir viele gemeinsame Erlebnisse (zuerst mit meiner Schwester, später mit
Studienkollegen, dann mit meiner Frau) gebracht. Eine Bekannte erzählte mir, dass, um
zu erfahren wie die Geschichte weiter geht, ihr ihre Kinder im Vorschulalter begeistert
beim Spielen zusehen würden. Vielleicht werde ich in einem Jahr bereits mit meinem
kleinen Sohn das neue Zelda auf der Wii U erkunden? Der Sohn wäre schon da, nur auf
die Veröffentlichung muss ich nun warten, aber das tue ich gerne. Hoffentlich verpfuscht
Nintendo aus Zeitgründen das Spiel nicht so, wie es beim viel zu kurzen Windwaker
geschah. Wenn mein Kleiner wegen Zelda in Zukunft begeistert Gras mähen sollte, um
Rubine zu suchen, es gäbe Schlimmeres. Allerdings massenhaft Tonkrüge gegen Wände
werfen, das soll er bitte nicht!
52|lautstark
Entdeckt |
Der ewige Film
von Hanna Sperlich
Shortbus
Nichts für prüde Geister, oder doch?! Der Film behandelt Beziehungsprobleme, die
jeweils denselben Ausgangspunkt haben: Sex. Eine Sextherapeutin, die noch nie ihren
sexuellen Höhepunkt erreicht hat. Ein homosexuelles Paar, das eine Dreierbeziehung
versuchen will und eine Domina, die keine sexuelle Befriedigung durch ihre Vorliebe
erhält. Sie alle treffen in einem geschützten Raum aufeinander, der sich „shortbus“ nennt
und eine spannende Kombination aus einem Varieté und einem Swinger-Club bildet.
Auf humorvolle und mutige Weise lässt der Regisseur John Cameron Mitchell seine
ProtagonistInnen miteinander in körperlichen Kontakt treten. Auch wenn pornografische
Züge den Film durchziehen, wird er nicht als Porno-, sondern als Kunstfilm bezeichnet.
Der Episodenfilm zeigt nicht nur, inwiefern sinnlicher Körperkontakt zur Selbstfindung
beitragen kann, sondern lässt die ZuseherInnen in eine Welt eintauchen, die keine Tabus
kennt. Die ProtagonistInnen hinterfragen nicht, ob Homosexualität, Transgender oder
Transsexualität natürlich oder krankhaft ist, sondern fokussieren sich auf Lust und
Leidenschaft. Der US-Amerikaner gibt dem Publikum Zeit, sich darauf einzustellen,
obgleich einer der ersten Szenen einen Mann zeigt, der sich selbst oral befriedigt. J. C.
Mitchell läuft zu Höchstformen auf, als er die amerikanische Nationalhymne (Star
Spangled Banner) in einer grotesken und doch einzigartigen Situation präsentiert, die
sehr unüblich für das patriotische Amerika ist und ihm viel negative Kritik bescherte.
Nichtsdestotrotz ist Shortbus ein schriller Spielfilm, der das Blut in den Körpern
pulsieren lässt und wagemutige Tätigkeiten einfängt, die Menschen nur tun, wenn sie
wissen, dass keiner zusieht.
Der ewige Track
von Alexander Leitner
Neandertal von EAV
Die weltpolitische Situation ist nicht seit gestern dramatisch, das wissen wir alle. Dennoch
schadet es nicht, sich diesen Umstand musikalisch zu Ohren zu führen. Und genau dies
will die EAV mit ihrem Neandertal erreichen. Viel zu oft wird die Gruppe mit NonsensSchlagern in Verbindung gebracht, immer wieder wird überhört, welchen Biss viele ihrer
Lieder aufweisen. Im Falle von Neandertal offenbart sich dem Hörer von der ersten Zeile
an ungeschminkter Realismus ohne erhobenen Zeigefinger oder allzu offensichtlicher
Kritik an den gegebenen Zuständen. Eine schlichte Beschreibung der Tatsachen ist
vollkommen ausreichend: Im Jahre des Herren 2014 blüht der Waffenhandel wie eh
und je, festgefahrene Konflikte scheinen sich nicht lösen zu wollen. Zuerst schießen und
dann reden ist immer noch das Gebot der Stunde, internationale Hilfe erfolgt zögerlich.
Der einzige Gewinner: Die Rüstungsindustrie. Ein zeitlos dokumentarisches Lied, das
gut und gerne als Soundtrack für alle Konflikte weltweit dienen kann. Eine textlich und
musikalisch aktualisierte Version wurde von der Gruppe Hämatom veröffentlicht.
lautstark|53
|Entdeckt
Zeig her wie du wohnst!
Neugierig, wie deine Mitstudierenden in der Bank neben dir leben und
wohnen? Auf der letzten Seite im Heft werfen wir einen Blick in die
Wohnungen des Klagenfurter Jungvolks.
Hanna Sperlich
Zeig her mal dein Zimmer!
In der Strutzmannstraße leben sieben
Menschen gemeinsam in einer Wohnung,
die teilweise aus der Steiermark und Tirol
und andererseits aus Afghanistan und
Indien stammen.
Mein Name ist Hanna Sperlich und auch
wenn meine MitbewohnerInnen aus der
ganzen Welt kommen, kämpfen wir mit
demselben großen Problem wie alle WGs,
nämlich der Befolgung des Putzplanes.
Doch das ist schnell vergessen, wenn alle
gemeinsam kochen, essen, singen und
feiern. In Insiderkreisen gelten wir als die
Gästefreundlichste Wohngemeinschaft
in Klagenfurt und unsere Stammgäste
besitzen sogar einen eigenen Pyjama.
Eigentlich kann gesagt werden, dass wir
mit Multikulturalität, Alkoholkonsum,
Singbereitschaft und permanentem
Besuch alle Klischees einer studentischen
Wohngemeinschaft erfüllen.
Fotos: Hanna Sperlich & Rammy Basra
54|lautstark
Du findest, deine Wohung ist auch wert präsentiert und gelobt zu werden?
Dann meld dich unter: [email protected]
lautstark|55
Lösung online unter: lautstark.oeh-klagenfurt.at
www.kaerntnersparkasse.at
Das Studentenkonto mit BankCard StudentID.
Die einzige BankCard mit internationalem Studentenausweis. Nähere Informationen in jeder Filiale der
Kärntner Sparkasse.
In jeder Beziehung zählen die Menschen.
56|lautstark