Informationsanlass Klinische Assistenz
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Informationsanlass Klinische Assistenz
Informationsanlass Klinische Assistenz 11. März 2016 16.00 Uhr bis 19.00 Uhr 2 3 Vision und Idee Stefan Breitenstein Direktor Departement Chirurgie Chefarzt Klinik für Viszeral- und Thoraxchirurgie “Plan for the future, because that’s where you are going to spend the rest of your life” Mark Twain 1835‐1910 5 Altersaufbau der Bevölkerung 1900 1950 2014 Bundesamt für Statistik, 2015 Personallücke Fachkraftmangel 6 2015 7 8 Generation Y (Why?) andere Werte, Ziele neue Arbeitswelt flexibel – unstet Es wird schwieriger gute Talente zu rekrutieren und zu binden! 9 Generation Babyboomer: 1946–1964 „Leben, um zu arbeiten“ Generation X: 1965–1980 „Arbeiten, um zu leben“ Generation Y; 1980–? „Leben beim Arbeiten“ Kerstin Bund Wir sind jung … … und brauchen das Glück: Wie die Generation Y die Berufswelt verändert und warum alle von diesem Wandel profitieren. 10 Demographischer Wandel Fachkräftemangel Wertewandel Spezialisierung Feminisierung Gesundheitspolitik Ökonomischer Druck Qualitätsanspruch Digitalisierung 11 Beispiel: Bedürfnisse Assistenzärzte Bisherige Struktur: > 80h/ Woche Arbeitszeit ABC of Surgical Feedback: Accuse / Blame / Criticise Jahrzehnte lange Weiterbildungszeit «Traditionelle» Familienstruktur, Lebensformen Fehlende Weiterbildungsstruktur 12 Beispiel: Bedürfnisse Assistenzärzte wichtig Vermittlung praktischer Fähigkeiten Spass/ Interesse Kommunikation Verkehrsanbindung Weiterbildungskategorie Freizeit/ Familie Konstante Gehaltssteigerung Hotz A, Adamina M, et al., SGC Kongress 2015 13 Und jetzt? Mehr Aus- und Weiterbildungsplätze Attraktive Arbeitsmodelle, attraktive Arbeitsplätze 14 Ärztliche Arbeiten Physician Asistant Arbeit delegiert 15 16 Motivation Autonomy Mathias Binswanger Daniel Pink Mastery Purpose Dan Ariely 17 Bruno S. Frey Ärztliche Arbeiten Physician Asistant Arbeit delegiert 18 Nelson Mandela 19 Vorstellung des Projekts Klinische Assistenz Markus Wepf Leiter Pflege DC Projektleiter Vorstellung des Projekts Projektziele Aufbau der Funktion «Klinische Assistenz» Rahmen- und Einsatzbedingungen Bedarfs- und zweckorientierte Umsetzung Neue Wege suchen Ausarbeitung der konzeptuellen Grundlagen Referenzprojekt für weitere interessierte Spitäler Projektdauer: 2014-2016 21 Vorstellung des Projekts Operative Ziele Kontinuität der medizinischen Betreuung Aufenthalt und Austritt sind koordiniert Abläufe sind verbessert Positive Wirkung: Behandlungsergebnis, Zufriedenheit, Wirtschaftlichkeit … Einsatz Ärzte auf Abteilung ist optimiert Ausbildungsinhalte Ärzte können optimal erreicht werden Berufliche Entwicklungsmöglichkeit für Pflegende 22 Schema Aufgabenverteilung Traditionell pflegerische Aufgaben 23 Aufgabengebiet Klinische Assistenz Traditionell ärztlichmedizinische Aufgaben Mehrwert Vorstellung des Projekts Projektinhalte Aufgaben / Kompetenzen Stelle • • • • • • • • • • • Definition der Aufgaben Einarbeitung / Einführung Kompetenzerteilungen Nachweis Kompetenzerwerb Fortbildung / Weiterbildung … Berufliches und persönliches Profil Stelleninserat, Rekrutierung Klären der Bezeichnung Besoldung … Organisation Rechtliche Aspekte • • • • • • • • • • • Ärzteteam oder Pflegeteam? Vorgesetzte Arbeitsplatz Information im KSW Dokumentation … 24 Rechtliche Grundlagen Gutachten Delegation / Substitution Verantwortlichkeit … Vorstellung des Projekts Organisationsdokumente Aufgabenverteilung Klinik Kompetenzerteilung Nachweisdokumentation Befähigung Dokumentation Fachwissen Stellenbeschreibung Aufgaben- / Kompetenzen-Liste Rechtliches Gutachten Konzept 25 Modulare fachliche Befähigung Learning on the Job Systematische Befähigung Learning by doing Interne Fort- und Weiterbildung Fachliches Coaching Externe fachliche Weiterbildungen Selbststudium Externer Fach-Lehrgang Formales / Qualifikation Dokumentation Fachwissen Qualifikationssystem Dokumentation Kompetenzen 26 Vorstellung des Projekts Rechtliche Aspekte Hearing mit Prof. Dr. iur. Thomas Gächter am 2.2.2015 Gutachten von Prof. Dr. iur. Ueli Kieser vom 14.12.2015 27 Vorstellung des Projekts Rechtliche Aspekte Generell nur sehr wenige rechtliche Regelung von Kompetenzen und Abgrenzungen zwischen ärztlichen und pflegerischen Tätigkeiten. Der Einsatz der neuen Funktionen ist unter Berücksichtigung der Befähigung, Kompetenzerteilung und Sorgfaltspflicht möglich. Die Verantwortung für die Patientenbehandlung sowie die Aufsicht der liegen beim behandlungsverantwortlichen Arzt. Das KSW haftet für den Schaden aller Mitarbeitenden, d.h. grundsätzlich keine persönliche Haftung der Mitarbeitenden. Ausnahme: Schäden werden vorsätzlich oder grobfahrlässig verursacht. 28 Vorstellung des Projekts Erfolgsfaktoren Ausserordentliches Team von Clinical Nurse, Ärzten, Pflegenden und unterstützenden Personen, kritische Stimmen Gemeinsame Vision der Ärzte, Pflege, Administration Vertrauen und Loyalität auf jeder Ebene Unkomplizierte und direkte Abstimmung Bereitschaft Unsicherheiten auszuhalten Mut, etwas Neues zu probieren, Risikobereitschaft Bereitschaft, die bestehenden Rollen, Strukturen und Aufgabenteilung zu hinterfragen und zu verändern 29 Vorstellung Berufsbild und Aufgaben Daniela Holderegger Karin Steele Florian Baur Die Medien 31 Motivation für den Beruf Optimierung der Patientenbetreuung auf der Abteilung Praxisorientiertes Berufsbild, bedarfsorientiert Mitwirken in der Schnittstelle zwischen Berufen Weiterentwicklung der Erfahrung aus der Pflege Erschließen neuer Kompetenzbereiche Fachwissen erweitern Freude an Mitarbeit in einem innovativen Projekt Lust auf etwas „Neues“ 32 Clinical Nurses am KSW 2014 - heute 33 Typischer Tagesablauf 7:30 – 8:00 Einlesen / Vorbereiten Visite / Wichtige Fragen an Arzt 8:00 – 9:00 Visite mit Pflege 9:30 – 11:30 11:30 – 12:00 Mittagspause 12.00 - 14.00 Follow-up von Vormittags-Liste 14.00 – 15.00 Ärzterapport 15:00 – 16:00 Besprechen offene Fragen mit Pflege Besprechen Problempatienten mit Arzt Erledigen des letzten dringenden To-Do’s 34 To-Do-Liste Untersuchungen und Konsilien anmelden Austrittspapiere vorbereiten, Patienten entlassen Eintritte vorbereiten, Verlegungen organisieren Laborwerte / Befunde kontrollieren, Verlaufsberichte und Dokumentation nachführen Einlesen in Patientenakte 35 Visite mit Pflege 36 Zwischenbesprechung mit dem Arzt 37 Interdisziplinärer Austausch 38 Interdisziplinärer Austausch 39 Interdisziplinärer Austausch 40 Teilnahme an Weiterbildungen 41 Aufgaben Clinical Nurse (1) Mitarbeit und Unterstützung bei Patientenaufnahme, Eintrittsstatus, Eintrittsdokumentation Verordnungen erstellen, Auslösen von Behandlungspfaden, Anmeldung diagnostische Maßnahmen Durchführen der Medikamentenanamnese und MedikationsVerordnung etc. Erstellen der Austrittsdokumentation, Entlassung von Patienten inkl. Austrittsgespräch Telefonische Anlaufstelle für interne und externe Dienste Koordination der medizinischen Behandlung und des Aufenthalts, Absprachen mit Koordinationsbereichen 42 Aufgaben Clinical Nurse (2) Koordination und Durchführung Visite sowie Dokumentation Erfassen von medizinischen Verordnungen (Behandlungspfade, Überwachung, Medikation, Ernährung, etc.) Anmelden diagnostische und therapeutischen Maßnahmen, Konsilien Kontrolle und Einholung von Untersuchungsergebnissen, Krankenakten, Aufklärungsformularen etc. Erstellen von Verlaufsberichten und weiteren Dokumentationen Patienten- und Angehörigengespräche Teilnahme an ärztlichen Rapporten und medizinischen Boards / Fallbesprechungen und Fortbildungen 43 Einführung in die neue Rolle Durch Clinical Nurse und Assistenzärzte Mitlaufen, „Abschauen“ Aktive Teilnahme an Rapporten, Weiterbildungen … Dokumentation Fachwissens, Selbststudium Selber tun und sich über die Schulter schauen lassen 44 Auswirkungen Koordination Ansprechperson Behandlungs-Kontinuität Optimierung Abläufe Einführung neues Personal Entlastung 45 Persönliche Erfahrungen Intensive Entwicklungsphase Kennenlernen der eigenen Grenzen Neue Identität Veränderungsprozess und Unsicherheiten benötigt eine stabile persönliche Situation Selbständigkeit und Eigenständigkeit «Kultur-Dolmetscher» 46 Aus- und Weiterbildung Markus Wepf Leiter Pflege DC Projektleiter Grundgedanken Die Aus- bzw. Weiterbildung „Klinische Assistenz“ berücksichtigt den Bedarf nach qualifizierten Gesundheitsleistungen. Die Aus- bzw. Weiterbildung ist ähnlich dem „Physician Assistant“, wie er bereits angeboten wird (USA, Großbritannien, Deutschland …) Die Aus- bzw. Weiterbildung ist Grundlage für Einsatzmöglichkeiten u.a. im Bereich der medizinischen / klinischen Betreuung in: Bettenstationen, Ambulatorien, OP Diagnostik, Therapie, Interventionen Notfallstationen Arztpraxen, Heimen, Spitex … 48 Beispiele Lehrgänge https://www.dhbw-karlsruhe.de/pa/ http://www.hs-fresenius.de/studium/medical-school/gesundheitstudium/studiengaenge/physician-assistancebsc/frankfurt/bachelor-vollzeit/ http://www.mhrheine.de/index.php/2013-09-04-15-58-21 http://www.uky.edu/healthsciences/academicprograms/physician-assistant-studies http://www.bu.edu/paprogram/pa-profession/ https://www.hanze.nl/eng/education/health/school-of-health-carestudies/programmes/master/physician-assistant 49 Weiterbildung oder Ausbildung? Erwägungen Variante «Ausbildung» (BSc / MSc) Es können mehr Personen in Gesundheitsberufe rekrutiert werden Mindestmenge Teilnehmer (60 pro Lehrgang) Variante «Weiterbildung» (CAS / DAS / MAS) Teilnahme von Personen mit (praktischer) medizinischer Grundausbildung, schnellerer Einstieg und Nutzen, Fokussierung Flexibler Umgang mit Mindestmenge Teilnehmer (ca. 20 pro Lehrgang) Modularer Aufbau, Ideal für «Probelauf» und Marktevaluation 50 Pilotprojekt Lehrgang ZHAW Projekt für den Aufbau eines Lehrgangs in der Direktion ZHAW Departement Gesundheit Start eines Lehrgangs (initial CAS) im Jahr 2016 „Probelauf“ für Test CH-Marktsituation, Basis für weitere Entwicklung Spitäler kümmern sich um Teilnehmer, Dozenten, Finanzierung Mitarbeit beim Curriculum durch Spitäler Verwendung des Terminus „Physician Assistant“ bzw. deutsche Adaption spricht nicht nur Pflege an, kann eigenes Berufsbild werden scheint international eher etabliert und verständlicher ist „ehrlich“ in der Funktionsbeschreibung 51 Was wir brauchen … Weiterbildungsinstitutionen, die sich am Aufbau eines Lehrgangs beteiligen Einsteiger für das neue Berufsbild Institutionen, die bereit sind, an der Zukunft mitzubauen und ihre Organisation und den «Berufemix» anzupassen Mittelfristige Perspektive, wie sich ein Lehrgang entwickeln soll (CAS, MAS, MSc, BSc …) Berücksichtigen des neuen Berufsbildes in gesetzlichen und tariflichen Grundlagen 52 Dr. med. Ignazio Cassis Dr. med. Jürg Schlup Dr. med. Werner Bauer MPH, Nationalrat (FDP, TI) Präsident FMH Präsident SIWF Präsident curafutura Prof. Dr. med. Markus Furrer Fabian Schwab Weiterbildungsverantwortlicher Leiter Pflege, Spitalzentrum Biel SGC, Direktor Chirurgie Vorstand H+/Vorstand SVPL Kantonsspital Chur 53