Roman „Die neue Menschliche Revolution“ (Band 24) Kapitel

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Roman „Die neue Menschliche Revolution“ (Band 24) Kapitel
Roman „Die neue Menschliche Revolution“ (Band 24)
Kapitel:
Leuchtturm (35)
Da die Wohnungen in den Siedlungskomplexen im Vergleich zu herkömmlichen Privatwohnungen in einer sauberen Umgebung mit verschiedenen Anlagen ausgestattet waren, waren
sie bei vielen Menschen heiß begehrt. 1961, als die staatliche Wohnungsbaugesellschaft (Nihon
Jutaku Kodan, heute: Urban Renaissance Agency) im Tokioter Stadtteil Asagaya ihre Wohnungen
zur Vermietung freigab, hatte die Zahl der Anmeldungen das 4.200fache überschritten.
Die Bauplätze der Siedlungskomplexe (Danchi) wanderten allmählich von den Zentren der
Großstädte in die Vororte. Währenddessen wurde eine neue Stadtplanung mit dem Konzept, die
Wohnungen in den Siedlungskomplexen wie „Senri New Town“ in Osaka und „Tama New
Town“ in Tokio in den Mittelpunkt zu stellen, immer weiter ausgeführt.
Anfangs waren die Häuser in den Siedlungskomplexen meist nur vier- bis fünfstöckig gebaut
worden, später aber erschienen vielerorts Hochhäuser wie die in „Takashimadaira Danchi“ (im
Tokioter Stadtbezirk Itabashi), die aus mehreren vierzehnstöckigen Hochhäusern bestanden. Das
Leben in ihnen erschien vielen Menschen wahrhaft wie eine „Blume auf hohem Gipfel“, [was für
etwas Unerreichbares steht].
Obwohl das Leben in den Siedlungskomplexen einerseits von vielen Menschen begehrt war,
wurde immer häufiger auf den Mangel an nachbarschaftlichen Beziehungen als Problempunkt
hingewiesen.
Der „einsame Tod“ in den Wohnungen der Siedlungskomplexe kam ebenso oft vor.
Im Januar 1974 wurde eine ältere Frau im Badezimmer ihrer Wohnung in einer Wohnsiedlung
im Tokioter Stadtbezirk Shibuya tot aufgefunden. Seit ihrem Tod war bereits eine Woche
vergangen.
Und im August des gleichen Jahres ereignete sich eine Tragödie, als ein Mann, der in einer
Wohnung im vierten Stockwerk einer Wohnsiedlung in der Präfektur Kanagawa wohnte, eine
Frau und ihre drei Kinder, die im dritten Stock wohnten, mit der Begründung tötete: „Das Klavier
und die anderen Instrumente sind einfach unerträglich laut.“ Das Problem des Lärms und der
Mangel an menschlichen Beziehungen, die in den heiß begehrten Wohnungen der
Siedlungskomplexe verborgen gelegen hatten, traten auf einmal geballt in den Vordergrund.
In der Urteilsverkündung der ersten Instanz bezüglich dieser Strafsache fand sich folgender
Satz:
„Die Straftat hätte durchaus vermieden werden können, wenn es zwischen den Opfern und
dem Angeklagten zu einer gegenseitigen Verständigung gekommen wäre.“
Die Mitglieder der Abteilung Danchi nahmen sich solche Ereignisse zu Herzen und wurden
sich ihrer zu erfüllenden Aufgabe immer stärker bewusst.
„Wir müssen unsere Wohnsiedlung (Danchi) zu einem Ort der Heimat machen, an dem alle
Menschen miteinander warmherzig kommunizieren können.“
Nicht von den Problemen, die sich in unserer direkten Nähe ereignen, die Augen abwenden,
sondern sie als unsere eigenen Probleme betrachten und für ihre Lösung unsere ganze Kraft
einsetzen – das ist die Lebensweise eines Buddhisten, der aufrichtig darauf zielt, die „Befriedung
des Landes durch die Errichtung des [Wahren] Gesetzes“ zu verwirklichen.
(Nr. 4651, aus der „Seikyo Shimbun“ vom 31. Mai 2011)
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