WELT.BILDER – INDIEN

Transcription

WELT.BILDER – INDIEN
Ebook
welt.bilder – INDIEN
Impressionen zu Ind ien von weltwärts-Freiwilli gen
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welt.bilder – INDIEN
Impress ionen zu Indien von weltwärts-Freiwill igen
Mit dem Projekt welt.bilder wird im
Ein anderer ist der, dass uns die Kompe-
THEMEN.Kar­ten zu globalen Themen wie
Bundesprogramm
zusam-
tenzen und Interessen der Freiwilligen am
z. B. Armut, Gerechtigkeit, Ressourcen-
men mit Freiwilligen und ausgewählten
Herzen liegen und wir diese längerfristig
nutzung etc. und innere LANDSCHAFTS.
Entsendeorganisationen ein Bildungs-,
in das weltwärts Programm integrieren
Karten mit Schwerpunkt auf dem subjek-
Lern- und Reflexionsprojekt realisiert.
wollen: die „nachwachsenden Rohstoffe“
tiven Erleben des weltwärts Jahres.
Wir arbeiten seit mehr als 1.000 Tagen
aus dem weltwärts Kontext sind es, die
in diesem Projekt mit mehr als 1.000
wir in Energie für Bildungs- und Öffent-
Dies ist das erste Ebook, das basiert
weltwärts-Freiwilligen und können mehr
lichkeits-Aktivitäten umwandeln.
auf der Produktion von LAND.Karten zu
weltwärts
INDIEN. Die nächsten beiden Ebooks
als 1.000 Ergebnisse zeigen. Hinter
denen steckt mindestens so viel Energie
Diesem Ebook liegt die Arbeit am Modul
werden auf THEMEN.Karten und LAND-
wie in dem LHC Teilchenbeschleuniger
„World.Mapping“ zugrunde. Hier wurden
SCHAFTS.Karten beruhen.
in Genf, von dem die beteiligten Physi-
von Freiwilligen Weltkarten – siehe zum
ker sagen, dass sie „wissen wollen, was
Beispiel S. 3 und S. 19 – gestaltet und
Vielen Dank an alle Beteiligten.
die Welt im Innersten zusammen hält“.
durch Textbeiträge so ergänzt, dass ein
E.M. Mars und M. Heisterberg
Das wollen wir auch wissen: Deshalb das
neues Produkt als Informations- und
Projekt welt.bilder.
Bil­dungsmaterial für Globales Lernen
und Inter­kulturelle Kommunikation ent­­
Wir konzentrieren uns mit dem Projekt
stand
­ en ist, das gleichfalls auch für welt-
welt.bilder auf die Entwicklung bzw.
wärts Vor- und ­Nachbereitungsseminare
Stärkung der Kompetenzen, die nötig
geeignet ist.
sind, um Globalisierung gestalten zu
lernen. Das bedeutet implizit auch, für
Beim „World.Mapping“ ist Kartenmateri-
Inhalte der Entwicklungszusammenar-
al in drei wählbaren Formaten produziert
beit zu sensibilisieren. Das ist ein Grund
worden: LAND.Karten mit Schwerpunkt
für die Produktion dieses Ebooks.
auf
landestypische
Charakteristika,
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Die Erinnerungen verblassen
Die Erinnerungen verblassen.
Die Erinnerungen an die Wärme, an das Licht und die Freundlichkeit.
Ich kann mich nicht mehr an die Sonne erinnern, an die bunten Farben
und die vielen Gerüche.
Die Gerüche, die manchmal immer noch an mir haften.
Ich kann mich nicht erinnern an das, was ich vermisse.
Denn jetzt weiß ich, dass ich es vermisse.
Ich vermisse die Wärme, das Licht und die Freundlichkeit.
Ich vermisse die Farben und die Gerüche.
Ich vermisse die Sonne, die mir an so vielen Tagen gezeigt hat, wie
anders eine Welt sein kann.
Wie anders und wie schön.
Ich kann mich nicht erinnern an das, was ich vermisse.
Doch ich weiß, ich vermisse die Schönheit, die Fremdheit und die
­Leichtigkeit des Lebens:
Denn das hat sie mich gelehrt, die „andere Welt“.
LAND.Karte von Rebekka Voss
Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachen, Indien
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Indien –
einige Eindrücke
Allein die Größe der Republik Indien
Oft wird es als die „größte Demokratie
zwei US-Dollar pro Tag). Hierzu zählen
mit ca. 3,3 Millionen km² Fläche und
der Welt“ gerühmt, dann wieder als Land
auf dem Lande insbesondere Kleinbau-
mit annähernd 1,2 Milliarden Einwoh-
mit – trotz anders lautender Verfassung
ern, kastenlose Dalit (Selbstbezeich-
nern beeindruckt mit ihren kontinentalen
– noch immer prägendem Kastenwesen
nung, heißt übersetzt: die Gebrochenen
Dimensionen. Das zweitbevölkerungs-
geschmäht.
oder Unterdrückten, sie werden auch die
reichste Land der Welt zählt damit weit
Unberührbaren genannt) und Adivasi.
mehr als doppelt so viele Einwohner wie
Das Land befindet sich seit Jahren in
die 27 Mitgliedsstaaten der Europäi-
einer tiefgreifenden sozialen und ökono-
schen Union und wird voraussichtlich in
mischen Umbruchsituation. Noch weist
einigen Jahrzehnten zahlenmäßig sogar
es Merkmale eines sogenannten Entwick-
China überholen.
lungs- bzw. Schwellenlandes auf und wird
Indien ist ein Land der Widersprüche, ein
doch zugleich bereits als aufstrebende
Land erschreckender Armut und zugleich
Großmacht wahrgenommen. Dabei lebten
ein Land der Hochtechnologien, auch
auch 2011 noch 75,6 Prozent der Bevöl-
Atommacht und regionaler Machtfaktor.
kerung in Armut (Einkommen weniger als
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
Quellen:
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/19326/umfrage/
gesamtbevoelkerung-in-indien/
http://liportal.giz.de/indien/wirtschaft-entwicklung.html
Es gibt 28 Bundesstaaten und sechs
Eroberern wurde es zwar beeinflusst und
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laender­
sogenannte Unionsterritorien, seit Juli
modelliert, jedoch nie überfremdet und
infos/Indien/Innenpolitik_node.html
2012
wird bei aller Vielfalt und den immensen
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/170764/umfrage/­
Gegensätzen doch von außen als kulturel-
religionen-in-indien/
le Einheit wahrgenommen. Das schließt
Abram, David; Edwards, Nick; Ford, Mike u. a. (2009): Indien –
Rund 80 % der indischen Bevölkerung
nicht aus, dass der indische Subkonti-
Der Süden. Stefan Loose Travel Handbücher. DuMont Reiseverlag:
sind Hindus, 13 % Muslime, 2 % Chris-
nent in der europäischen Wahrnehmung
Ostfildern
ten und knapp 2 % Sikhs, außerdem gibt
mit zahlreichen Klischees, Stereotypen
http://www.weltbevoelkerung.de/laenderdatenbank?gclid=CLi-
es Anhänger des Buddhismus und Jainis-
und Halbwissen verbunden ist.
7Myd4LMCFc6V3god1A0Aug
mus. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt
Sicher ist: Es bleibt niemandem erspart,
Schreitmüller, Karen (2009): Indien. Der Süden. DuMont
auf dem Land, ca. 31 % werden zur städ-
sich intensiv mit Indien auseinander zu
Reiseverlag: Ostfildern
tischen Bevölkerung gezählt.
setzen oder aber einen inhaltlichen bzw.
Leben und Landwirtschaft sind von
landeskundlichen
den wiederkehrenden Regenfällen des
len. Zu der einen oder anderen Variante
Monsuns abhängig. Das Wort stammt aus
wollen wir mit diesem Ebook anregen.
ist
Präsident
Pranab
Kumar
Mukherjee indisches Staatsoberhaupt.
dem Arabischen [mausim] und bedeutet Jahreszeit. Während des feuchten
Sommermonsuns von Juni bis September fallen in den meisten Gegenden etwa
80–90 % des gesamten Niederschlags
im Jahr.
Indien ist Wiege sehr alter Kulturen und
Heimat zweier großer Weltreligionen, des
Hinduismus und des Buddhismus. Von
Aspekt
auszuwäh-
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Alles Gewohnheitssache
Schule und Bildung
„Kaale wanakkam, …“, schallt es viel-
Plötzlich wird es still, das Gebet ist been-
Als alle an ihrem Platz sind, beginnt der
stimmig in Kinderstimmen. Laut und
det und die Schüler öffnen die Augen
Unterricht. Die Lehrerin der Fünftklässler
klar, alle im gleichen Rhythmus. Das
wieder. Eine der Lehrerinnen, die einen
schreibt Rechenaufgaben an die Tafel,
Gesagte heißt auf Tamil „Guten Morgen“
leuchtend gelben Sari trägt, spricht noch
die gelöst werden sollen, die Viertklässler
und wir befinden uns in einer kleinen
ein paar Worte, bevor die Ordnung sich
lesen sich abwechselnd aus einem Buch
Dorfschule im südlichen Indien. Gerade
auflöst und die Kinder ins Schulgebäude
vor, die Drittklässler sagen im Chor ein
führen Schüler und Lehrer ihr morgendli-
stürmen. Der Schultag ist eingeleitet und
Gedicht auf, die Zweitklässler schreiben
ches Ritual durch: Sie begrüßen sich und
das Lernen kann beginnen. Lernen mit
beten gemeinsam. Alle Kinder sprechen
etwa hundertfünfzig Kindern in einem
mit, halten die Augen geschlossen und
Gebäude, das kaum größer ist als die
die Hände gefaltet vor dem Gesicht. Etwa
anderen Häuser des Dorfes. Die Schule
hundertfünfzig Jungen und Mädchen,
hat drei Räume.
aus der ersten bis fünften Klasse, stehen
in Reih und Glied vor dem Schulgebäude
Die jüngsten und ältesten Kinder laufen
und beginnen auf diese Weise gemein-
mit ihren Lehrern in zwei kleine abge-
sam mit den Lehrern und Lehrerinnen
trennte Räume. An den Wänden hängen
den Tag. Sie alle tragen Schuluniformen,
Tafeln und es sind Bankreihen aufge-
die Jungen Hosen und Hemden und die
stellt, die die Mädchen und Jungen nun
Mädchen Kleider und Blusen. Die Haare
dicht gedrängt besetzen. Tische gibt es
der Mädchen sind sehr schön zu Zöpfen
nicht. Die Kinder der zweiten bis vierten
geflochten und mit bunten Schleifen
Klasse bleiben in dem größeren Raum,
verschlossen. Alles macht einen sehr
der durch Holzwände in drei Einheiten
ordentlichen Eindruck.
unterteilt ist. Hier gibt es nicht ausreichend Bänke und viele Kinder setzen
sich auf den staubigen Betonboden.
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Alles Gewohnheitssache
Sätze auf ihre Schiefertafeln und die
tration ist vermutlich schwer möglich. Zu
Und doch ist es ein idyllisches Bild,
Erstklässler sprechen gemeinsam mit der
stören scheint dies jedoch niemanden.
denn die Kinder haben freudestrahlende
Lehrerin das tamilische Alphabet.
Es ist alles Gewohnheitssache.
Augen und man hört sie lachen, jauchzen
und singen.
Der Unterricht läuft frontal ab, es wird
gerechnet, nachgesprochen, abgeschrie-
Um halb eins beginnt die Mittagspause
ben und auswendig gelernt. Im Gebäude
und viele Schüler laufen an den Rand
Nach einer knappen Stunde geht es weiter
herrscht eine enorme Lautstärke, Konzen-
des Schulgeländes, hin zu den anliegen-
mit dem Unterricht und alle verschwin-
den Feldern. Im Schulgebäude gibt es
den im Schulgebäude. Noch bis zum
keine Toiletten.
Nachmittag tönen die Unterrichtsgeräusche hinaus, bis sich zum Schulschluss
Alle anderen Kinder greifen sofort nach
wieder alle Schüler und Lehrer vor
ihren bunten Plastikkörben, in denen
dem Gebäude einfinden, um zu beten,
ihr Mittagessen wartet. Sie setzen sich
zu singen und sich zu verabschieden.
auf die gemauerte Terrasse vorm Gebäu-
„Poojttu waangga – Auf Wiedersehen!“
de oder auf den Hof. Man hört lautes
Ein gewöhnlicher Schultag ist vorbei
Geplapper und das Klirren von Metalldös-
und die Kinder laufen in alle Richtungen
chen, Bananenblätter werden ausgerollt
davon nach Hause.
und der mitgebrachte Reis, das Gemüse
oder die Brotfladen werden mit der Hand
gegessen. Sobald die Kinder aufgegessen
haben, beginnen sie zu spielen. Fangen,
Geesche Decker war 2010/2011 im
Ringelreihen und Klatschspiele. Einige
Rahmen
sitzen auch am Boden und spielen mit
Freiwilligendienstes weltwärts mit dem
Steinen. Die Sonne knallt, die Luft steht,
Verein Niedersächsischer Bildungsinitia-
der Boden staubt.
tiven in Indien.
des
entwicklungspolitischen
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
Sabina möchte
Kerala verzeichnet mit knapp 94 % die höchste Alphabetisierungs-
Lehrerin werden
rate in Indien, während die Alphabetisierungsrate in Indien insgesamt bei 74 % (2011) liegt.
www.mapsofindia.com/census2011/literacy-rate.html
Ein nicht allzu hoch gesteckter Traum,
länger die Kinder lernen, desto besser
würde man hier sagen. Das 13-jährige
werden sie in der Schule. …
Literaturempfehlungen:
Mädchen lebt jedoch in einem Mädchen-
Sabina braucht am Ende der achten
www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Indien/
heim in Indien. Ihre Eltern sind arme
Klasse gute Noten, um bei der katholi-
Kultur-UndBildungspolitik_node.html
Fischer an der Küste von Tamil Nadu.
schen weiterführenden Schule zugelas-
www.bpb.de/internationales/asien/indien/44534/bildungssystem
Der Ort wurde vor ein paar Jahren vom
sen zu werden. Hat sie die nicht, ist ihr
www.bpb.de/internationales/asien/indien/44538/bildungschancen
Tsunami verwüstet. …
Schicksal entschieden und sie kann nur
www.bildung-weltweit.de/bisy.html?sprache=de&lan=Indien&spr=0
noch Näherin werden – soweit sie dafür
www.censusindia.gov.in/2011-prov-results/data_files/mp/07Literacy.pdf
Sabina besucht die achte Klasse der
das nötige Talent besitzt. Dann wird sie
christlichen Middle School. Die Schule
es auch nicht viel besser haben als ihr
bekommt kaum noch staatliche Förde-
Vater, der mit seinem kargen Einkommen
Anne Kruse war 2010/2011 im Rahmen
rung, da zu wenig Schüler angemeldet
vom Fischfang nicht beide Kinder durch-
des entwicklungspolitischen Freiwilligen­
werden. Jeder, der es sich leisten kann,
bringen kann. …
dienstes weltwärts mit dem Ev.-luth.
schickt sein Kind zu der englischspra-
Missionswerk Niedersachsen in Indien.
chigen Privatschule. Dort gibt es gute
Bei Sabina geht es darum, ob sozialer
Bildung mit Erfolgsgarantie.
Aufstieg für eine arme indische Halb-
Auf Sabinas Schule lernt sie nur wenig
waise möglich ist. … Selbst wenn sie
Englisch; von selbst gebrochen spre-
ein Studium fürs Lehramt abschließt,
chenden Englischlehrerinnen. Sie hat
ist noch nicht sicher, dass sie Lehre-
den ganzen Tag Schule. Abends sitzt sie
rin werden kann. Es gibt nur begrenzt
mit den anderen 250 Mädchen in dem
Stellen, die häufig unter der Hand an
großen Speisesaal im Schneidersitz auf
Bekannte oder Menschen, die dafür
dem Boden und erledigt bis spät in die
20.000 Rupien bezahlen können, verge-
Nacht Hausaufgaben. Sie soll lernen. Die
ben werden. …
Erzieher meinen es gut. Sie denken, je
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Die Greenery
Eindrü cke über Umwelt und U mwelt-th emen
Wir sagen, die „Greenery“ ist das Gewand
der Erde, die in Indien als die Mutter
angesehen wird. Wir sagen, die „Greenery“ ist der Sari der Mutter Erde. Die
Unsere Umweltprobleme werden seit
heit folgende Errichtung von Staudäm-
Bäume und alles, was wächst und blüht,
den letzten zehn Jahren zusätzlich vom
men, seitens der Regierung führt zu
sind in unserer Vorstellung die Kleidung
Klimawandel verstärkt.
einer Vertreibung der Menschen von
und der Schmuck der Mutter Erde. Wenn
Das sieht man deutlich am Regen:
ihrem Land. Erst neulich sind bei uns
man die „Greenery“ zerstört, dann ist es
Bedingt durch den Klimawandel gibt es
7000 Familien durch den Bau des Bargi
so, als wenn die Mutter Erde entweder
mal zu viel, mal zu wenig Regen und
Staudamms vertrieben worden. Diese
nackt ist oder man sie zur Witwe macht.
manchmal regnet es nicht zur richti-
Menschen ziehen dann in die Städte,
In Indien tragen Witwen keine bunte Klei-
gen Zeit. Da von den ca. 1,2 Milliarden
um sich dort als Bauarbeiter, Tisch-
dung und keinen Schmuck, sie tragen
Menschen in Indien ca. 51 % von der
ler oder Arbeiter in kleinen Metall- und
lediglich weiß.
Landwirtschaft leben, ist dies ein gewal-
Holzindustriebetrieben Arbeit zu suchen.
Father Thomas Santosh, Madhya Pradesh,
tiges Problem.
Manchmal arbeiten sie auch als Rikscha-
Indien
Wenn es nicht genug Regen gibt, werden
Fahrer oder sie gehen in andere Bundes-
die Grundwasser-Reservoirs nicht wieder
staaten und schneiden dort Bambus bzw.
aufgefüllt. In der Trockenzeit tritt dann
arbeiten bei der Teeernte. Die meisten
eine Trinkwasserknappheit für Menschen
dieser Menschen, die mit ihren Famili-
und Tiere ein. Die Rinder z. B. trinken
en in der traditionellen Lebensweise gut
das Wasser des Baches und des Dorf-
leben konnten, finden sich jetzt in großer
teiches, dadurch kann es zu Verunreini-
Armut wieder.
gungen kommen, die bei den Menschen,
Ashish Patta, Adivasi, Jabalpur, Madhya
die daraus trinken, Krankheiten hervor-
Pradesh, Indien
rufen können. Die auf die Wasserknapp-
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
Die Greenery
Großstaudämme in Indien
In Indien wurden bereits 4.300 Großstaudämme errichtet, viele weitere
sind in Vorbereitung. Eine Fläche etwa so groß wie die der Schweiz ist
dieser Bebauung bereits zum Opfer gefallen.
Umweltschutz und Bewahrung der Viel-
wandel das Leben der Menschen negativ
falt sind sehr wichtige Themen für uns
beeinflussen. Eine aktuelle Kampagne
und die ganze Welt. Die biologische
ist eine groß angelegte Wiederauffors-
Literaturempfehlungen:
Vielfalt ist immer abhängig von einem
tung, die durch ein Regierungsprogramm
Oliver Möllenstädt: Kunststoffrecycling in Indien. In: E + Z,
funktionierenden Ökosystem. Das wich-
realisiert wird: Menschen, die im ländli-
53. Jahrgang 2012, Nr. 10
tigste ist also die Lebensräume der Tiere
chen Raum unterhalb der Armutsgrenze
Mira Kamdar: Hoffnungsträger Gen-Aubergine; Palagummi Sainath:
und Pflanzen zu schützen. Auch die der
leben, können 100 Tage im Jahr bezahlt
Böse Saat in Andhra Pradesh. In: Le monde diplomatique – Indien.
kleinsten Organismen, denn sie sind Teil
arbeiten. Studien zeigen, dass 25 %
Die barfüßige Großmacht, 2010, Nr. 7
der Nahrungskette und wenn wir ein Glied
der Wolken über dem Wald entstehen.
zerstören, fällt die ganze Kette auseinan-
Deshalb müssen wir mehr Bäume pflan-
der. Wir kennen z. B. ein einfaches Gras,
zen. Mehr Bäume bedeuten mehr Regen:
eine simple Pflanze, das die Grundnah-
So wird die Armutsbekämpfung mit dem
rung der Kühe und anderer Tiere ist.
Umweltschutz verbunden.
Von den Kühen wiederum erhalten wir
Mishri Lal, Adivasi, Lehrer für Biologie
die Milch, die für uns ein Nahrungs-,
und Botanik, Madhya Pradesh, Indien
Heil- und Pflegemittel ist. Würden wir
dieses Gras verlieren, hätten wir auch
Die Texte von Father Thomas Santosh,
die Milchprodukte nicht mehr. Das ist
Ashish Patta und Mishri Lal beruhen auf
der Kampf um den Umweltschutz: Jede
Interviews, die im Rahmen des Projekts
Pflanze, jeder noch so kleine Organismus
um.welt, bei dem Vertreter indigener
hat einen eigenen Platz und ist essentiell
Gruppen u. a. ihr Verhältnis zur Umwelt
notwendig und zwar in allen Lebensräu-
schilderten, geführt wurden. Informatio-
men.
nen unter: www.projekt-um-welt.de
Die indische Regierung ist sich bewusst,
dass die Umweltzerstörung und der Klima-
http://www.internationalrivers.org/campaigns/india
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REICHE ERNTE
Marina Tulin
Mayiladuthurai, Indien, Ev.-luth.
Missionswerk in ­Niedersachsen
Die Kokosnusspalme ist aus dem Leben
der Menschen in Südindien nicht wegzudenken.
Die großen, fedrigen Blätter werden miteinander verwoben und zum Decken von
Hüttendächern genutzt.
Zu besonderen Anlässen kerbt man die
einzelnen Blattfedern seitlich ein und
fal­tet sie zu dekorativem Wandschmuck
zusammen. Die Früchte dienen nicht
nur der Ernährung. Ihre Fasern an der
Außenseite
der
Nussschale
ersetzen
den ­Geschirrschwamm. Die holzigen
­Frucht­­­stände sind effektive Besen und
Handfeger.
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Gandhi-ji, Vater der Nation
geworfen. Auch danach erfuhr er noch
zahlreiche solcher erniedrigender Begebenheiten und machte es sich zur Maxime, dieses Leid anderen zu ersparen.
Später wurde er zum ersten seiner Art,
der fest daran glaubte, dass Ungerechtigkeiten mit gewaltlosem Widerstand
entgegengewirkt werden kann. Beginnend in Südafrika verbreitete er seine
Philosophie fortan in die ganze Welt.
Gandhi war Zeit seines Lebens eine
bedeutende, aber nicht unumstrittene
politische und religiöse Figur. Nachdem
er nach seinem erfolgreichen Einsatz für
An einem lauen Tag im Mai 1893 setzte
geschichte eingehen. An eben jenem Tag
die Rechte der Inder in Südafrika in seine
sich ein wohlhabender Anwalt auf einer
im Mai wurde der Grundstein für den
Heimat zurückkehrte, wurde er schnell
Zugreise in Südafrika in die erste Klas-
Verlauf seines weiteren Lebens gelegt:
Anführer der Indischen Kongresspartei
se eines Abteils. Der junge Mann hatte
Der 24-jährige Mohandas Karamchand
und machte immer wieder durch zahl-
schon einiges gesehen: Er wuchs in Indi-
Gandhi musste schmerzlich erfahren,
reiche Protestaktionen und Gefängnis-
en auf, hatte in London Jura studiert,
dass er als „Farbiger“ keinen Anspruch
aufenthalte auf sich aufmerksam. Neben
den Eiffelturm bestiegen, er war verhei-
auf Gleichberechtigung oder gar einen
dem Salzmarsch, Hungerstreiks und
ratet, hatte Kinder – und er sollte einmal
Platz in der ersten Klasse hatte und
der Kampagne zur Nichtkooperation ist
als große Seele (Mahatma) und Vater
wurde, als er sich weigerte das Abteil zu
sicher der erfolgreiche Unabhängigkeits-
(Bapu) der indischen Nation in die Welt-
verlassen, vom Schaffner aus dem Zug
kampf 1947 und damit die Befreiung
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Gandhi-ji, Vater der Nation
Indiens von britischer Herrschaft, seine
machtgierigen,
englisch-akademischen
größte Errungenschaft für die Inder.
Eli­te und demnach auch nicht immer
loyal gewesen zu sein. Daneben war er
Dennoch ging es nicht nur um politische
4-facher Familienvater, der später ein
oder pazifistische Aktionen: In seinem
asketisches Leben predigte.
Harijan Ashram formulierte und lebte er
zudem die bekannten Richtlinien seines
Zudem herrscht Uneinigkeit inwiefern er
gewaltfreien Lebens (Ahimsa) vor. Dazu
aktiv zur Abspaltung Pakistans beitrug
gehörte neben geistigen Selbstverpflich-
und somit 1947 die Spaltung Indiens
tungen auch materielles Entsagen und
in religiöse Territorien befürwortete –
Keuschheit sowie der Vegetarismus als
obwohl er für die Gleichheit der Religi-
Teil eines asketischen Lebensstils. Dane-
onen stand. Geschichten/Theorien dazu
ben kämpfte er gegen die ihm selbst
gibt es viele; eine lautet, dass Gandhi,
widerfahrene Kinderheirat und für die
der ein enger Vertrauter Jinnahs war,
Emanzipation der Frauen.
dem späteren Gründer von Pakistan,
zur Teilung geraten hatte, weil er es als
Unumstritten ist Gandhi dennoch aus
einzige Lösung für die Zerrissenheit und
verschiedenen
Zum
zunehmend blutige Gewalt zwischen
einen vertrat er selbst die indische Ober-
Hindus und Moslems in seinem Land
schicht und obwohl er sich gegen das
empfand. Andernorts heißt es, Gandhi
(noch immer in Indien vorherrschende,
schwieg dazu – sein Schweigen deutete
wenn auch verbotene) Kastensystem und
Jinnah als Zustimmung für die Teilung
hierarchiebedingte soziale Ungerechtig-
und veranlasste sie im Sinne einer „divi-
keit wie die Unberührbarkeit einsetzte,
de and rule“ Politik.
Gründen
nicht:
wird ihm oft vorgeworfen selbst Teil einer
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Gandhi-ji, Vater der Nation
Unbestritten ist: Mahatma Gandhi ist als
Gandhis Geburtstag, Gandhi Jayanti, am
durch den mehrfach Oscar gekrönten
Asket und Anführer der Unabhängigkeit
2. Oktober wird noch heute als nationa-
Hollywoodfilm „Gandhi“ einen großen
sicher mehr im Gedächtnis geblieben –
ler Feiertag in Indien gefeiert. An diesem
Hype.
immerhin sind diese Taten auch eindeu-
Tag wird traditionell – ganz im Sinne
tig nachvollziehbar. Von der neu errun-
Gandhis – kein Alkohol getrunken, es ist
Mahatma Gandhis Lebensart ist noch
genen Freiheit Indiens bekam Gandhi
also ein sogenannter „dry day“. Guja-
heute für viele inspirierend; kein Wunder
allerdings nur kurz etwas mit; bereits
rat, eine Region im Westen Indiens, in
also, dass er immer wieder Nachahmer
1948 wurde er von einem fanatischen
der Gandhi aufwuchs, ist übrigens noch
seines gewaltfreien Kampfes fand, wie
Hindu erschossen.
heute ein kompletter „dry state“. Es ist
z. B. Martin Luther King oder Nelson
dort generell verboten Alkohol zu trinken;
Mandela. Auch in jüngster Zeit ist
Eines der Symbole, die eng mit Mahatma
die Anzahl der Nachtclubs ist dement-
Gandhi in Verbindung gebracht werden,
sprechend überschaubar. Heute wird der
ist das Spinnrad, das Symbol für die
2. Oktober zudem international als Tag
Selbstregentschaft Indiens (Swaraj). Es
der Gewaltlosigkeit gefeiert.
zierte einst die indische Flagge und ist
auch heute noch in abgewandelter Form
Kaum zu glauben ist übrigens, dass
als Ashoka Chakra, dem ewigen Rad in
Gandhi zwar eine der einflussreichsten
der Mitte der Nationalfahne, zu sehen.
Friedensfiguren des 20. Jahrhunderts,
Daneben war Mahatma Gandhi für seine
aber nie Träger des Friedensnobelpreises
Kleidung bekannt: Den weißen traditi-
war, obgleich er mehrere Male nominiert
onell indischen „dhoti“, eine einfache
wurde.
Männerbekleidung, mit der er immer
wieder auftrat.
Neben
zahlreichen
Biographien
und
Büchern erfuhren die Figur und das
Leben Gandhis in den frühen 80er Jahren
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Gandhi-ji, Vater der Nation
Gandhis Lebensphilosophie in Form des
In Indien benutzt man – wie hier in der
Rita Orschiedt studiert an der Humboldt-
Anna Hazare Movements wieder in die
Überschrift – meist die Anrede Gandhi-ji,
Universität in Berlin Moderne Süd- und
weltweiten Schlagzeilen gelangt. Der
wenn man über ihn spricht; der Anhang
Südostasienstudien (M.A.) und ist als
gleichnamige Bürgerrechtler trat 2011 in
dient (normalerweise bei Vornamen) als
interkulturelle Beraterin, Lehrbeauftragte
den Hungerstreik und wollte die indische
Zeichen des Respekts und ist auch im
und Autorin tätig. Sie war bereits mehr-
Regierung so dazu veranlassen, Maßnah-
heutigen alltäglichen Gebrauch üblich.
fach zu Arbeits- und ­Forschungszwecken
men gegen die Korruption zu realisieren
Schließen wir mit einer berühmten
in Indien. Zuletzt initiierte sie das
– mit Erfolg. Dank Facebook und Twitter
Aus­sage Mahatma Gandhis, die wir auch
deutsch-indische Dokumentarfilmprojekt
verbreitete sich die Nachricht, anders als
für unser Tun beherzigen dürfen: „Sei
count2three.
zu Gandhis Zeiten, allerdings über Nacht
du selbst die Veränderung, die du dir
auf der ganzen Welt.
wünschst für diese Welt.“

Ihr Filmtipp:
Lage Raho Munna Bhai – „Auf witzige und verspielte Art und Weise wird, verstrickt in eine
Liebesgeschichte, Gandhis Botschaft dem jungen Publikum von heute verständlich gemacht.“
http://www.amazon.de/Lage-Raho-Munna-Bhai-BLU-RAY/dp/B002PM9VOM/ref=sr_1_3?s=dvd&i
e=UTF8&qid=1356878194&sr=1-3
http://www.amazon.de/Lage-Raho-Munna-Bhai-Import/dp/B000I5X1NU
Gandhi – der Film: http://www.amazon.de/Gandhi-Special-Edition-Collectors/dp/B00005MOL7/
ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1354030169&sr=8-2
Literaturempfehlung:
Dietmar Rothermund: Gandhi. Der gewaltlose Revolutionär. Beck, 2011
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Mosaik der Kulturen
Es reicht aus, ein Jahr in Indien zu leben,
„der“ Kultur Indiens gesprochen werden
die Tamilen, die aus anderen Ländern
um sich in das Land mit seinen Bewoh-
kann, weil die kulturelle Vielfalt in dem
zugewandert oder geflüchtet sind. Die
nern, der Kultur und all seinen Beson-
riesigen Land unglaublich groß ist.
verschiedenen Ethnien bringen auch ihre
Sprachen mit und so gibt es in ganz Indi-
derheiten zu verlieben. Und genauso
ging es auch mir, denn Indien hat mich
Zuallererst ist Indien dadurch so viel-
en neben den zwei in allen Bundesstaa-
sehr beeindruckt. Die Kultur des Landes
fältig, dass Menschen verschiedens-
ten geltenden Amtssprachen Englisch
in Worte zu fassen ist jedoch unglaub-
ter Ethnien dort leben. Die indigenen
und Hindi mehr als 100 weitere Spra-
lich schwierig für mich, was wohl schon
Bevölkerungsgruppen der Adivasi oder
chen, die regional gesprochen werden.
an dem Begriff „Kultur“ selbst liegt, der
Dalit, die noch bis heute teilweise als
Nicht selten habe ich deswegen während
so unglaublich viele Aspekte des Lebens
„Unberührbare“ ausgeschlossen werden,
meines Jahres Menschen getroffen, die
beinhaltet. Dazu kommt, dass kaum von
Indoarier oder auch Volksgruppen wie
verblüffend viele Sprachen beherrschten,
weil es in ihren Familien unterschiedliche ethnische Ursprünge gab. Die nebeneinander lebenden Ethnien und Aspekte
wie Armut und Reichtum bringen auch
Kontraste mit sich, die wiederum kulturelle Ausdrucksformen auslösen. Sozial
höher gestellte Schichten streben oft
nach Modernität und ihre Kultur mischt
sich nicht selten mit westlichen Werten
und Angewohnheiten. Sozial niedrigere
Schichten aber pflegen meist intensiver
die Traditionen und Lebensweisen Indiens. Besonders im städtischen Leben
treffen
diese
Kontraste
aufeinander.

Mosaik der Kulturen
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Literaturempfehlungen:
Rohinton Mistry: Das Gleichgewicht der Welt. Fischer, 2012
Rainer Krack: KulturSchock Indien. Reise Know-How Verlag Rump, 2011
Joachim Betz: „Land und Bevölkerung“, unter:
http://www.bpb.de/izpb/9292/land-und-bevoelkerung
Geht man zum Beispiel in der Großstadt
Jainismus,
Sikhismus,
neue Traditionen zu entdecken und neue
Bangalore durch den Big Bazaar, sieht
Chris­ten­tum oder Islam, alle diese Reli-
Begegnungen zu machen. Indien ist für
man Geschäfte mit typisch indischer
gionen sind in Indien zu Hause. Dement-
mich ein in allen erdenklichen Farben
Kleidung neben solchen, die westliche
sprechend mischen sich im ganzen Land
strahlendes Mosaik. Ein Land, das viele
Marken verkaufen. Und genauso bunt
verschiedene Feste und Feierlichkeiten
verschiedene Gesichter hat und immer
äußert es sich auch auf der Straße: eini-
und von Weihnachten bis Diwali, dem
wieder Überraschungen bereithält.
ge Frauen tragen enge Tops und kurze
hinduistischen Lichterfest, lassen sich
Röcke, einige ganz traditionell Saris und
in Indien unterschiedlichste religiöse
Geesche Decker war 2010/2011 im
andere Salwar Kamiz, eine etwas modi-
Ereignisse miterleben. Besonders deut-
Rahmen des entwicklungspolitischen Frei-
schere Variante der indischen Damenklei-
lich werden die verschiedenen Religi-
willigendienstes weltwärts mit dem Verein
dung. Einfluss auf den Stil der Kleidung
onen und Einflüsse auch in der Kunst
Niedersächsischer Bildungsinitiativen in
haben dabei natürlich auch die religiösen
und Architektur Indiens. Die kulturelle
Indien.
Vorstellungen der Menschen.
Vielfalt beschert dem Land wunderba-
Buddhismus,
re Baudenkmäler, wie zum Beispiel das
Religion ist also ein weiterer Aspekt, der
berühmte Taj Mahal, das Elemente der
die im Land herrschende kulturelle Viel-
islamischen Baukunst enthält.
falt sehr deutlich macht. Begegnungen
wie die mit einem kleinen Mädchen im
Dies sind nur einige Beispiele und noch
hinduistischen Tempel, das mir „Merry
vieles könnte ich über die kulturelle Viel-
Christmas“ wünschte oder mit einem
falt Indiens schreiben. Doch auch schon
Mann, der nach einem kurzen Gespräch
jetzt wird wohl deutlich, was einen großen
„God bless you!“ sagte, spiegeln die Reli-
Reiz des Landes ausmacht. Es ist der
gionsvielfalt Indiens wider und zeigen,
Mix der Kulturen, durch den Indien so
wie diese auch friedlich nebeneinan-
unglaublich vielfältig und beeindruckend
der bestehen können. Ob Hinduismus,
wird. Überall gibt es Neues zu erleben,
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Identität
Isabel Daum
Ahmedabad, Indien, Experiment e.V.
Denn erst, wenn man sich akzeptiert, ist
man fähig, das eigene Ego ­aufzugeben
und wirklich für andere da zu sein.
Das Wertvollste an der indischen Kultur
sind für mich die ­Herzlichkeit der
Menschen, die aufopfernde Hingabe
an die Menschlichkeit, eine natürliche
Authentizität sowie eine ­omnipräsente
Religiosität.
Ich wünsche mir für die Zukunft, in
der Welt etwas ­be­wegen zu können und
möchte mithelfen, sie zum Besseren zu
verändern. Allein schon dadurch selbst
ein gutes Beispiel zu geben.
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We are one!
Die Kontinente der Erde – von mehr
als sieben Milliarden Menschen bevölkert, 149 500 000 km² groß und von
396 000 000 km² Ozean getrennt und
doch so nah.
Früher als Kind erschien mir die Welt so
riesig, gar unerreichbar und es war unvorstellbar mir das Leben eines Menschen
am „anderen Ende der Welt“ vorzustellen.
Mein Freiwilligendienst in Indien hat
diese Vorstellung zunichte gemacht und
mir gezeigt, dass alle Menschen, ob nun
auf unterschiedlichen Kontinenten, mit
unterschiedlicher
Hautfarbe,
Sprache
oder in verschiedenen Gesellschaften im
Grunde genommen gleich sind.
Wir mögen alle unterschiedlichen Kulturen angehören oder unterschiedliche
Lebensumstände haben, doch das ändert
nichts daran, dass wir alle Menschen
sind.
LAND.Karte von Carolin Lena Wilken
Ich sehe mich nicht mehr nur als Deut-
Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachen,
sche, sondern als Weltbürgerin.
Indien
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Impressum
Autorinnen: Isabel Daum, Geesche Decker,
Informationen zu unseren Projekten im
Anne Kruse, Elisabeth Marie Mars, Rita
Rahmen von weltwärts finden Sie auf:
Orschiedt, Marina Tulin, Rebekka Voss,
www.projekt-weltbilder.de und
Carolin Lena Wilken
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­Elisabeth Marie Mars, Elisa Reichelt
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Fotonachweise: Isabel Daum, Geesche
Decker, Rainer Hörig, Nele Spengler, Marina
Tulin, Gandhi-Foto: Wiki-Commons Fotograf
unbekannt
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Wir danken dem Bundesministerium für
mit 15 Entsendeorganisationen statt. Die
wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Projektkoordination und Evaluation wird
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kooperativ mit dem Bischöflichen General­
vikariat Münster und Experiment e.V. durchgeführt.