Horror-Rock, Horror-Film, Horror-Comic es gibt - Eldur

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Horror-Rock, Horror-Film, Horror-Comic es gibt - Eldur
erster Film war und ich einfach nicht die Erfahrung hatte. Es lief alles total
chaotisch ab, da ich nicht wusste, wie man sich auf einen Film vorbereitet.
Jetzt weiß ich, dass bei einem Film im Vorfeld alles feststehen und geplant
sein muss. Und für „The Devil’s Rejects“ haben wir nichts dem Zufall überlassen und das hat einen riesigen Unterschied gemacht.
Virus: Würdest du behaupten, dass du bei deinem zweiten Dreh alles richtig
gemacht hast?
Rob: Ich denke ja. Alles ist so geworden, wie ich es wollte. Ich habe sogar
halb so viel Geld ausgegeben, wie bei „Haus der tausend Leichen“ und den
Film in zwei Wochen weniger abgedreht.
Virus: Warum hast du dich entschieden, auf den Humor des ersten Teils zu
verzichten und einen wirklich sehr harten Streifen zu drehen, der viel
gewalttätiger wirkt, als das Debüt?
Rob: Ein bisschen Humor gibt es immer noch. Aber es stimmt, der Look des
Films und das Gefühl beim Sehen sind anders als im ersten Teil, mit seinem
bunten Cartoon-Flair. „TDR“ ist sehr trostlos und dunkel und viel realistischer. Das liegt daran, dass ich einen ganz anderen, eigenständigen Film
drehen wollte, nicht einfach denselben Film noch einmal. Man kann den
zweiten Teil auch sehen, ohne den ersten zu kennen.
Virus: Im ersten Teil gab es einige Momente des Wiedererkennens, quasi
Hommagen an bekannte Horror-Filme, z.B. an „Texas Chainsaw Massacre“.
Spielt auch „TDR“ mit dem Referenzhorizonts des Zuschauers?
Rob: Nein, es gibt keine wirklichen Anspielungen auf andere Horrorfilme,
„The Devil’s Rejects“ ist eher nach dem Vorbild italienischer Western
gestaltet.
Horror-Rock, Horror-Film, Horror-Comic ... es gibt kaum ein Genre, dass Grusel-Freak Rob Zombie nicht bedient. Als Sänger, Regisseur, Zeichner,
Texter und Label-Macher ist das Dreadlock-Monster immer mächtig eingespannt, um seine Gemeinde mit neuem Material zu versorgen. Für uns hatte
Rob Zombie trotzdem Zeit und nutze das Gespräch nicht nur um über sein aktuelles Werk „TDR – The Devil’s Rejects“ zu sprechen, sondern einen
umfassenden Überblick über seine vielen Projekte zu geben.
Virus: Rob, dein Leinwand-Debut „Haus der tausend Leichen“ war ein weltweiter Erfolg, warst du überrascht von der überragenden Resonanz des
Films?
Rob: Um ehrlich zu sein, ja. Ich war mir schon sicher, dass es irgendwo
Zuschauer für einen solchen Film geben würde, und dass er vielleicht ganz
gut ankommen würde. Aber auf diesen Riesen-Erfolg war ich nicht vorbereitet. All die Figuren, Poster, Shirts, es ist total verrückt. Der Film wird
irgendwie sogar immer beliebter.
aber natürlich musste ich abwarten, ob es Geld dafür gibt. Drei Tage nach
dem Kinostart des ersten Teils kam jedoch bereits der Anruf von Lion’s Gate
(der Produktionsfirma – Anm.d.Verf.) mit der Aufforderung, doch bitte die
Arbeit am zweiten Teil zu beginnen. Eigentlich kein guter Zeitpunkt, denn
da wollte ich gerade ein völlig anderes Kino-Projekt auf den Weg bingen
und doch nicht sofort ein Follow-Up drehen. Anderseits: Es ist so schwer
einen Film zu realisieren und wenn jemand dich wirklich dabei unterstützen möchte, wäre ich ja schön blöd es nicht zu tun.
Virus: Einige sprechen schon von einem „Kult-Film“. Glaubst du in einigen
Jahren wird der Streifen in einem Atemzug mit den Horror-Werken
genannt, die bereits diesen Titel tragen?
Rob: Vielleicht. Es ist schwer zu sagen. Ich glaube allerdings, dass er einige
Bestandteile hat, die ihn durchaus als Kult-Film qualifizieren würden.
Virus: Welche Teile der Story standen da schon fest?
Rob: So gut wie gar nichts, außer, dass ich die Geschichte damit fortsetzen
wollte, dass der Bruder des getöteten Sheriffs die Familie Firefly jagt. Das
war alles.
Virus: Entstand die Idee für einen Nachfolger erst nach dem finanziellen
Erfolg von „Haus der tausend Leichen“, oder war der zweite Teil von
Anfang an in Planung?
Rob: Die Idee, dass es einen Nachfolger geben sollte, hatte ich schon früh,
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Virus: Einige Film-Kritiker monierten beim ersten Teil die merkwürdige
Wendung im letzen Drittel des Films, als Dr. Satan plötzlich auftauchte. Gibt
es Dinge, die du im Nachhinein anders machen würdest und Erfahrungen,
die dir die Dreharbeiten zu „Devil’s Rejects“ erleichtert haben?
Rob: Ich hätte alles anders gemacht. Aber das Problem ist, dass es mein
Virus: In „TDR“ war eine wahre Armee von Horror- und B-Movie
Schauspielern in Cameo-Rollen zu sehen ...
Rob: Das hab ich nur für mich gemacht. Mir ging es nicht darum, die Fans von
„The Hills have Eyes“ oder „Dawn of the Dead“ zu befriedigen, sondern ich
mochte die Schauspieler sehr. Ken Foree oder Michael Berryman sind großartige Mimen und ich hätte sie gerne öfter in Filmen gesehen, also hab ich
sie in meinen Streifen integriert.
Virus: Wussten sie, worauf sie sich einlassen?
Rob: Einige hatten von mir gehört oder „House …“ gesehen, andere nicht.
Und es gab jene, die ich gerne dabei gehabt hätte, die aber beim Casting
schon so grotten-schlecht waren, dass ich sie nicht nehmen konnte. Ich sag
nicht, wer.
Virus: Gerade hast du mit Steve Niles („30 Days of Night“) Creep-Entertainment
gegründet. Was können wir von dieser Kooperation erwarten?
Rob: Wir haben gerade ein „Bigfoot“-Script verkauft, das jetzt produziert
wird. Es basiert auf den entsprechenden Comics von Steve und mir. Kein
animierter Film übrigens, sondern echte Live-Action. Ansonsten gibt es vorerst keine festen Pläne.
Virus: Zwischen all diesen Projekten hast du Zeit gefunden, auf US-Tour zu
gehen und endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Wie hat sich das angefühlt?
Rob: Es war großartig. Die Tour war wahrscheinlich die beste Tour, die ich je
gespielt habe. Das ist auch der Grund dafür, dass ich sofort nach Ende der
Tour die Arbeit an einem neuen Album begonnen habe.
Virus: Wann können wir damit rechnen?
Rob: Am 7. März 2006, um genau zu sein. Das Album ist so gut wie fertig.
Virus: Wird das in irgendeiner Weise deine Zukunft in eine bestimmte Bahn
lenken? Wirst du dich verstärkt einem deiner Betätigungsfelder widmen?
Rob: Nein. Ich mache alles, und zwar alles nacheinander. Wenn das Album
fertig ist, beginnt die Arbeit am nächsten Film.
Virus: Fühlst du dich nicht manchmal so, als bleibt dir gar nicht genug Zeit
für alles, was du gerne realisieren möchtest?
Rob: So fühle ich mich immer! Ich habe schon gar keine Zeit für mein
Eheleben. Sheri (Moon-Zombie, Ehefrau von Rob und Hauptdarstellerin
seiner beiden Filme – Anm.d.Verf.) muss schon immer mit mir reisen, damit
sie mich überhaupt zu Gesicht bekommt. Aber sie steht auch auf die Musik,
daher ist das okay.
Virus: Deine Arbeit beeinflusst viele Menschen und speziell das Genre des
Horror-Rocks – an dessen Popularität du maßgeblich beteiligt bist –
erfährt derzeit einen wahren Boom. Was ist deine Meinung dazu?
Rob: Ich finde es richtig klasse. Horror generell ist natürlich immer populär
und verschwindet nie komplett, aber es scheint, als hätten endlich mehr
Menschen erkannt, dass es sich um eine Kunstform handelt. Ich spiele viel
Songs von Horror-Bands in meiner Radio-Show in Los Angeles.
Virus: Auch deine ex-White Zombie-Kollegin Sean Yseult spielt in einer
Horror-Band namens Rock City Morgue …
Rob: Ist mir bekannt, aber in dem Fall interessiert es mich nicht weiter.
Das Interview führte Thorsten Wilms
Virus: Wird es deshalb einen dritten Teil geben? Und was zur Hölle ist mit Dr.
Satan passiert?
Rob: Nein, kein Follow-Up. Wer den Film gesehen hat, weiß auch warum.
Und Dr. Satan ist einfach verschwunden.
Virus: Dein nächstes Projekt ist „El Superbeasto“. Erzähl uns etwas darüber!
Rob: Es handelt sich dabei um einen animierten Film. El Superbeasto ist ein
heruntergekommener, alkoholabhängiger, mexikanischer Wrestler, der
gerne ein Superheld wäre, aber eigentlich eher in Clubs abhängt und Frauen
abschleppen möchte. Die ganze Welt ist von Monstern bevölkert, der Film ist
quasi ein „Austin Powers“ meets „The Munsters“. Aber für Erwachsene, nicht
für Kinder, dafür wäre der Film zu „schmutzig“. Ich habe das Script zum Film
verfasst und das Werk basiert auf die bisherigen Comics.
Virus: Warum zeichnest du nicht mehr selbst?
Rob: Ich würde wirklich sehr gerne. Aber ich habe einfach keine Zeit mehr,
bei den vielen Projekten.
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