FilmTipp Sputnik
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FilmTipp Sputnik
Sputnik Regie Markus Dietrich Buch Markus Dietrich Darsteller Flora Li Thiemann, Finn Fiebig, Luca Johannsen, Emil von Schönfels, Devid Striesow, Yvonne Catterfeld, Maxim Mehmet, Ursula Werner, Jacob Matschenz, Andy Gätjen, Andreas Schmidt u. a. Land, Jahr Deutschland/Belgien/Tschechien 2013 Genre Kinderfilm Kinostart, Verleih 24. Oktober 2013, MFA+ Filmdistribution Schulunterricht 3. – 8. Klasse Altersempfehlung 8 – 14 Jahre Unterrichtsfächer Deutsch, Geschichte, Sach- und Gemeinschaftskunde, Erdkunde, Ethik, Physik Themen (Deutsche) Geschichte, Abenteuer, Freundschaft, Familie, Individuum und Gesellschaft, Zivilcourage, Heimat, Kindheit/Kinder, Kommunikation, Sozialismus, Technik/Neue Technologien Inhalt Anfang Oktober 1989 in dem DDR-Ort Malkow in der Nähe von Berlin: Die zehnjährige Friederike möchte einmal Kosmonautin werden. Ihr großes Vorbild ist Captain Burgh vom Raumschiff Interspace und mehr noch ihr Onkel Mike, der mit ihr heimliche Experimente durchführt, um in Funkkontakt mit der russischen Raumstation MIR zu treten. Plötzlich darf Mike, der einen Ausreiseantrag nach Westdeutschland gestellt hat, die DDR unmittelbar verlassen. Zusammen mit ihren Freunden Fabian und Jonathan entwickelt sie einen Plan, Mike wieder zurückzubeamen, so wie sie es in der TV-Serie gesehen hat. Am 9. November kann die Operation starten. Doch dann sehen die Kinder im Fernsehen, was sie mit ihrem Experiment wirklich angerichtet haben. 1 Sputnik Umsetzung Markus Dietrich erzählt im Film, wie er den Fall der Mauer 1989 als Zehnjähriger selbst erlebt hat. Indem er jedoch Friederike als Hauptfigur im Film besetzte, erhielt er größere künstlerische Freiheit, so dass der Film mit dramaturgischer Zuspitzung eine größere Lebendigkeit erhielt. Ganz aus der Perspektive der Kinder erzählt, aus der die Staatsgewalt in Gestalt eines Volkspolizisten in ihrer allgegenwärtigen Bedrohung wie auch in ihrer Lächerlichkeit zum Tragen kommt, lebt der Film ganz von seinem skurrilen Ausgangspunkt: der so naiven wie pfiffigen und fantasievoll umgesetzten, darstellerisch überzeugend vermittelten Idee, dass eine amerikanische TV-Serie indirekt Auslöser für den Fall der Mauer und die offizielle Geschichtschreibung nur die halbe Wahrheit gewesen sein könnte. Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit Heutige Schüler/innen kennen die DDR und den Fall der Mauer nicht mehr aus eigener Erfahrung. Nicht alle historischen Hinweise und Anspielungen des Films, wie etwa die TV-Sendung mit Egon Krenz oder die mit dem Rassekaninchen Erich, werden daher wohl gleich verstanden. Andererseits bieten gerade der naiv-verspielte Zugang und die gewählte Form einer Abenteuer- und Science-Fiction-Geschichte mit etwas Coming-of-Age-Thematik einen spannenden, pädagogisch unaufdringlichen Zugang für die heutige Generation, sich mit der DDR und den damaligen Zeitumständen auseinanderzusetzen. Somit gelingt ein Zugang zur deutsch-deutschen Geschichte auf spielerischer Ebene. Für ältere Kinder bieten sich darüber hinaus medienkritische Anknüpfungspunkte zum Wahrheitsgehalt von Film- und Fernsehbildern und der Identifikations- und Vorbildfunktion audiovisueller Medien an. Informationen zum Film www.sputnikderfilm.de mit päd. Begleitmaterial Länge, Format 82 Minuten, digital FSK ohne Altersbeschränkung Fbw Prädikat „besonders wertvoll“ Sprachfassung deutsche Originalfassung Autor Holger Twele, 17. September2013 | Vision Kino 2013 | www.visionkino.de | Bildquellen: MFA+ Filmdistribution 2013 2