der kornnatter

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der kornnatter
Michael Glaß
Daniel Bohle
HALTUNGSGRUNDLAGEN
DER KORNNATTER
Schlupf einer Kornnatter
Pantherophis guttatus
VORWORT
Die Kornnatter ist wegen ihres ruhigen Wesens, ihrer verhältnismäßig geringen Haltungsansprüche sowie ihrer Vielzahl an Farb- und Zeichnungsvarianten eine der populärsten Terrarienpfleglinge überhaupt. Sie ist zudem
leicht zu vermehren, was es dem interessierten Halter erlaubt, alle Aspekte
ihrer Haltung von der Aufzucht bis zur Fortpflanzung erleben zu können.
Das vorliegende Buch ist eine überarbeitete Auskopplung des nicht mehr
wieder aufgelegten Titels „Kornnattern und ihre Farb- und Zeichnungsvarianten“ von Michael Glaß. Daniel Bohle, der bereits für die Vorauflage als
Fotograf tätig war, hat sich in dieser Auflage darüber hinaus auch inhaltlich
mit als Autor engagiert.
Der Fokus des vorliegenden Buches „Haltungsgrundlagen der Kornnatter“
liegt nun auf einer möglichst kompakten Darstellung der Kornnatter als Terrarienpflegling und beschäftigt sich nur am Rande mit Grundlagen ihrer Morphologie, Taxonomie und ihrem natürlichen Lebensraum. Vielmehr stehen
Themen wie Anschaffung, Verhalten im Terrarium, Terrarieneinrichtung und
-technik, Ernährung, sowie Pflege und Vermehrung im Vordergrund. Gerade
weil die Kornnatter häufig – zum Teil auch zu Unrecht – als reine Anfängerschlange dargestellt wird, versuchen wir dem Leser in diesem Buch, die
wichtigsten Eckpfeiler einer erfolgreichen Terrarienhaltung und -zucht näherzubringen, mit denen wir über viele Jahre der Haltung und Generationen
von Kornnattern positive Erfahrungen machen und haltungsbedingte Krankheiten vermeiden konnten.
Ergänzt wird dieses Buch mit dem aufwändig bebilderten Titel „Farb- und
Zeichnungsvarianten der Kornnatter“. Dieses richtet sich an den fortgeschrittenen Halter und professionellen Züchter, aber auch an den an Zuchtformen
interessierten Halter. Intensiv wird in diesem Ergänzungsbuch auf die Auswahlzucht und die Vererbungslehre der Kornnatter eingegangen.
Veitsbronn & Berlin, im Mai 2012
Michael Glaß & Daniel Bohle
3
INHALTSVERZEICHNIS
EINFÜHRUNG
6
ANSCHAFFUNG
Die Kornnatter Familie & Gattung Verbreitung & Lebensraum 6
11
12
Auswahl Transport Quarantäne 14
14
15
Allgemeine Morphologie Die Sinne Häutung Verhalten 17
19
20
21
Terrarium Dekoration Rückwand Bodengrund Bepflanzung Temperatur Feuchtigkeit Licht 23
24
25
26
26
27
29
30
Ernährung Hygiene Greifen & Halten Winterruhe Haltungsfehler vermeiden Krankheiten & Verletzungen 31
34
35
36
37
38
14
BESCHREIBUNG 17
EINRICHTUNG
23
PFLEGE
4
31
VERMEHRUNG
40
VERZEICHNISSE
Paarung Eiablage Inkubation Schlupf Aufzucht Zuchtvarianten 40
42
44
45
46
49
Adressen & Zeitschriften Glossar Literaturverzeichnis Stichwortverzeichnis Bildquellennachweis Danksagung Die Autoren 52
54
57
58
61
61
62
52
Junge Abbott Okeetee
5
BESCHREIBUNG
Häutung
Da die oberste Hautschicht einer
Schlange nicht mitwächst, muss die
alte, zu klein gewordene Schicht regelmäßig abgestreift werden. Natürlich ermöglicht die Häutung nicht
nur das Wachstum, sondern dient
auch der Regeneration und der Heilung von Wunden sowie einer temporären Entledigung von Hautparasiten.
Kornnattern beginnen bei etwa 6 bis
8 Häutungen pro Jahr im Jungtieralter und pendeln sich als Adulti auf
etwa 3 bis 5 Häutungen pro Jahr ein.
Der Beginn einer Häutung zeigt sich
durch ein Eintrüben der Augen und
der Haut sowie eine eventuelle Nah-
rungsverweigerung. Die Phase der
Trübheit dauert etwa 7 bis 10 Tage
an. In dieser Zeit wird zwischen abzustreifender und neuer Hautschicht
eine Lymphflüssigkeit eingelagert. 2
bis 3 Tage vor dem eigentlichen Abstreifen der Haut wird die Flüssigkeit absorbiert, weshalb die Tiere ihr
trübes Aussehen wieder verlieren.
Vom Kopf beginnend wird die Haut
in einem Stück abgestreift. Dazu
reibt die Kornnatter die Spitze ihrer
Schnauze so lange an Gegenständen, bis ihre Haut hängen bleibt und
sie langsam aus ihr herauskriechen
kann. Nach der Häutung sollte die
abgestreifte Haut auf Vollständigkeit
geprüft werden (siehe „Krankheiten
und Verletzungen“).
Bei diesem Häutungsvorgang lässt sich die dachziegelartige Anordnung der Schuppen gut
erkennen.
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HALTUNGSGRUNDLAGEN DER KORNNATTER
PFLEGE
Ernährung
In ihrer natürlichen Umgebung steht
der Kornnatter ein breites Spektrum
an Beutetieren zur Verfügung. Hierbei stellen kleine Säugetiere, andere
Reptilien sowie Amphibien die Hauptnahrungsquellen dar. Jedoch werden
auch kleinere Vögel und deren Eier
oder auch Wirbellose keineswegs
verschmäht. Im Terrarium erfolgt die
Ernährung der Kornnattern vornehmlich mit Mäusen von entsprechender
Größe. Sind diese vorher ausgewogen ernährt worden, kann auf die
Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen verzichtet werden. Weiterhin
eignen sich kleinere Ratten, Hamster oder Hühnerküken als Nahrung,
wobei der abgesetzte Kot bei der Fütterung mit Küken geruchsintensiver
und dünnflüssig ist. In jedem Fall
sollte die Größe des Futtertieres der
Größe der Schlange angepasst sein.
Als Faustregel gilt, dass der Durchmesser eines Futtertieres nicht größer sein sollte als das Anderthalbfache des Durchmessers der Schlange.
Mit nestjungen Mäusen („Pinkies“),
leicht behaarten Mäusen („Speckies“), Jungmäusen („Springern“)
und ausgewachsenen Mäusen kann
eine Kornnatter in jeder Altersstufe
mit jeweils angemessen großen Futtertieren versorgt werden. Ob hierbei
auf lebende Futtertiere oder auf Frostfutter zurückgegriffen wird, hängt von
mehreren Faktoren ab: Nimmt ein
Tier Frostfutter an, ist dies tendenziell zu empfehlen, da Frostfutter auf
Vorrat eingekauft und bei Bedarf aufgetaut werden kann. Ist eine Fütterung mit lebenden Futtertieren erforderlich oder gewünscht, sollte diese
speziell überwacht werden, da es
hierbei auch zu Verletzungen der
Schlange durch wehrhafte Nagetiere
kommen kann.
Beim Verschlingen der Beute
zeigt sich die große Dehnbarkeit des Kieferapparates und
der Haut.
PANTHEROPHIS GUTTATUS
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