texte und gebete junger menschen - ref. Kirche des Kantons St.Gallen

Transcription

texte und gebete junger menschen - ref. Kirche des Kantons St.Gallen
Jubiläumsjahr der
evangelisch - reformierten
Kirche des Kantons St. Gallen
TEXTE
UND
GEBETE
JUNGER
MENSCHEN
Arbeitsstelle Jugendfragen
Telefon
Telefax
E-Mail
Internet
071 227 05 62
071 227 05 69
[email protected]
www.ref-sg.ch/jugend
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
1
Themenbereich Liebe und Freundschaft
_____________________________________________________
Meine erste grosse Liebe
Meine Erste grosse Liebe ist jetzt,
aber dieser Junge hat mich verletzt!!!!
Mein Herz ist zerbrochen,
deswegen habe ich mich verkrochen.
Er war Einmal in mich verliebt,
da hab ich einen anderen geliebt!
SZ
Themenbereich Schöpfung und Natur
_____________________________________________________
Menschen und die Natur
Natur ist etwas, das uns ständig umgibt. Ob wir nun im Auto, in unseren
Häusern oder sogar im Weltall sind. Viele Menschen pflegen die Natur und
setzen sich für sie ein, indem sie zum Beispiel weniger Auto fahren und
dafür mehr mit dem Velo.
Doch es gibt auch andere Menschen, die die Natur nicht respektieren. Sie
verschmutzen die Umwelt, indem sie Abfälle nicht entsorgen, sondern sie
einfach wegschmeissen.
Wenn diese Menschen sich nicht bald ändern, werden sie in geraumer Zeit
nichts mehr von der Natur haben.
PB
Liebe zur Natur
Ich liebe die Natur, ich liebe es, in den Wäldern umherzustreifen.
Ich liebe es, in den Bergen zu wandern. Es gibt keinen Tag, an dem ich
nicht aus dem Fenster schaue und die Natur geniesse.
Ich liebe das Meer, die Seen und Flüsse und auch die grünen Wiesen.
Ich liebe die Tiere, die im Busch auf Beutesuche sind, die in den
Gewässern schwimmen und die über meinen Kopf im Himmel fliegen.
Meine Liebe zur Natur ist unergründlich.
MS
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
2
Gebete - Meditationen
_____________________________________________________
Gebet
Herr Jesus Christus weise
die starke Kraft der Ameise
meinen Nahen und den Fernen
jenen die Dich sahen und jenen
die Dich künftig sehen werden.
Herr Jesus Christus weise
jedem Hungrigen seine Speise:
Dem leeren ausgepumpten Magen
dass er wieder Kraft schenkt zum Tragen.
Dem hängenden Geist und Sinn
dass wieder Freude wachse drin.
Amen.
UNIK Konfklasse 1
Gebet 2
Gott so gross, Gott so klein,
halte unsre Sterne rein.
Gib uns Kraft, gib uns Mut,
alles wird schon wieder gut.
Wir beten viel und auch gern,
aber wir sehen Dich nie an einem Stern.
Die Welt ist gross und Du bist fern.
Wir denken an Dich und das tun wir gern.
Die Sorgen und Hoffnungen bringen wir Dir.
Du hörst uns zu, also auch mir.
Amen.
JG+SW Konfklasse Wi
...nicht immer merken wir, dass du uns liebst
Gott, der du uns liebst und gerne hast,
nicht immer merken wir, dass du uns liebst.
Manchmal fragt man sich, warum wir leben,
doch du gibst keine Antwort,
aber etwas, das uns zufrieden stellt.
Wenn jemand stirbt, fragen wir dich, warum:
Weil wir leben!
US
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
3
...du bist allmächtig
Gott, der du uns liebst, du bist allmächtig!
Du hast jeden von uns wundervoll geschaffen, doch manchmal realisieren
wir gar nicht, wie schön wir es haben. Du bringst uns zum Weinen, du
machst, dass wir lachen. Du gibst uns, was wir brauchen, dafür danken
wir dir und für all das Schöne und Traurige, das wir erleben.
Du bestimmst unser Schicksal, und manchmal können wir nicht verstehen,
was du tust. Du führst uns durch das Leben, doch manchmal gelingt es
uns nicht, immer das zu tun, was wir wollen, man kann halt nicht alles
haben, was man will. Du hilfst uns, wenn wir einmal nicht mehr weiter
können und gibst uns die nötige Kraft und den Mut dazu.
Danke.
SL
...ab und zu bin ich traurig
Gott, der du mich liebst,
ab und zu bin ich traurig
und ab und zu bin ich fröhlich,
ab und zu muss ich weinen
und ab und zu lachen.
Solche Wörter haben so viel gemeinsam.
Wie wäre das schlimm, wenn wir diese Wörter nicht kennten,
was wäre das für eine Welt!
Ich danke dir von Herzen, dass du uns diese Wörter gegeben hast.
Amen
AW
...wir danken dir, dass du uns liebst
Gott, der du uns liebst,
wir danken dir, dass du uns liebst und dass du da bist, auch wenn wir uns
einsam fühlen. Du bist auch da, wenn wir fröhlich sind und uns freuen
können, vielleicht über eine Medaille oder über eine gelungene Prüfung.
Wir danken dir auch für das, was wir heute erlebt haben.
Aber du siehst auch alles Leid auf dieser Welt, du siehst, wie Kinder
sterben, weil sie krank sind oder zu wenig Nahrung haben. Du siehst auch
den drohenden Krieg. Ich weiss nicht, ob das richtig oder falsch ist, was
die Amis machen. Wenn sie es machen, verlieren viele Menschen ihr
Leben und Familien ihre Angehörigen. Aber wenn sie es nicht machen und
Saddam mit seinen Attentätern weitermacht, verlieren auch Menschen ihr
Leben und das am laufenden Band. Nur du weisst, was richtig und was
falsch ist, darum bitte ich dich, das Gute siegen zu lassen. Du siehst, was
noch auf meinem Herzen liegt.
Amen.
MR
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
4
...danke, dass du mich all die Jahre versorgt hast
Gott, der du mich liebst,
danke, dass du mich all die Jahre versorgt hast.
Danke, dass ich so viele schöne Tage verbringen darf.
Danke, dass ich ein schönes Leben habe.
Ich hoffe, dass du den Irak-Krieg verhindern kannst.
Es gibt ein paar hunderttausend Leute, die sterben, z.B. weil sie zu wenig
Nahrung haben oder an Krankheiten. Ich hoffe, dass auch diese Leute
nicht sterben müssen.
Amen.
RG
...ich möchte dir danken
Gott, der du mich liebst,
ich möchte dir danken für alle schönen Tage, die du mir schenkst.
Ich habe es wirklich schön.
Wenn ich an Irak denke, wird mir schlecht. Wie kann man nur so
kaltblütig sein wie die Amerikaner.
Ich habe zu essen und zu trinken, dafür möchte ich dir danken.
Du gibst mir auch in schweren Zeiten Kraft und Mut.
Manchmal, das ist klar, verläuft nicht immer alles so, wie man es will, aber
das muss man begreifen.
Man kann es nicht allen recht machen.
Erst kürzlich habe ich im Fernsehen gesehen, wie ein Kind von Rheuma
wahrscheinlich sterben wird. Eine Transplantation ist die letzte Hoffnung
der Familie. Nur, sie kostet 65'000 Euro. Der Vater ging zur Versicherung,
doch die zahlte nicht. Sie haben gesagt, sie geben nicht Geld für irgendein
Experiment. Diese Transplantation wurde bisher nur in einem Land
durchgeführt. Ich wünsche mir, dass dieser Junge nicht sterben muss.
Bitte, lass meinen Wunsch in Erfüllung gehen.
Amen.
MW
...wachst über uns jeden Tag
Gott, der du uns liebst, wachst über uns jeden Tag.
Manchmal passieren Dinge, die einem nicht passen. Doch man kann auch
daraus lernen.
Jeder Tag verbirgt aber auch gute Dinge. Dafür danken wir dir, Herr. Und
dass es weiter so bleiben wird.
Amen
DH
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
5
...wir danken dir für alle schönen Sachen
Gott, der du uns liebst, wir danken dir für alle schönen Sachen, die wir mit
dir machen können. Danke auch für das, dass wir immer genug zu essen
haben, dass wir nicht verhungern müssen. Wir möchten dir, Gott, auch
danken, dass wir jeden Morgen gesund aufstehen dürfen.
Wenn wir in Schwierigkeiten sind oder Kummer und Sorgen haben, dann
können wir einfach zu dir kommen und du, Gott, hilfst uns dabei, danke.
Wenn wir etwas Dummes oder Blödes gemacht haben, entschuldigen wir
uns bei dir und du verzeihst uns, danke.
Gott, du bist der Mächtigste von dem ganzen Universum. Du kannst
Menschen sterben lassen. Wir finden dich einfach den grössten Helden.
Amen.
BL
...egal wo wir auch hingehen
Gott, der du uns liebst,
egal, wo wir auch hingehen, du bist bei uns,
egal, ob wir gut oder schlechte Sachen machen, du stehst zu uns.
Wir können egal von welcher Lage, egal von welchem Land, egal aus
welchem Grund zu dir Kontakt aufnehmen.
Du siehst uns alle gleich an, ob weiss- oder schwarzhäutig, ob dumm oder
gescheit, dick oder dünn, egal aus welchem Land wir stammen.
Wir können zu dir beten, wenn man fröhlich ist oder traurig oder wütend,
es ist einfach egal.
Du gibst uns Rückhalt. Wir sind nie allein, denn du bist ja immer bei uns
in schlechten wie auch in guten Tagen.
Darum schätzen und lieben wir dich. Für alles, was du getan hast.
Amen
MW
...wir danken dir dafür, dass du immer gut für uns sorgst
Gott, der du uns liebst
Wir danken dir dafür, dass du immer gut für uns sorgst, dass du uns
immer beschützst.
Danke, dass wir Kollegen, Freunde und Familien haben.
Wir danken auch dafür, dass wir genug Nahrung, ein Haus und keinen
Krieg haben. Und dass du immer dafür sorgst, dass es uns gut geht.
Wir bitten dich aber darum, dass du auch ärmeren Menschen hilfst, wenn
sie in der Not sind. Dass du auch sie vor dem Bösen beschützst.
Wir bitten dich, dass du auch die Amerikaner und die Iraker davon
abhältst, Krieg zu führen. Dass sie sich auf eine gute Lösung einigen.
Denn dein ist das Reich, und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit...
Amen...
HW
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
6
...du bist immer zufrieden mit uns
Gott, der du uns liebst
Du bist immer zufrieden mit uns, egal wie wir sind. Du hilfst uns bei
unseren Problemen und stehst uns bei, wenn es nicht so schön ist. Du
hörst uns zu, wenn wir dich loben oder dir unsere Sorgen erzählen. Wir
danken dir dafür.
Danke für den Schnee, den du uns diesen Winter geschenkt hast. Danke,
dass du uns immer anhörst und dir immer Zeit für uns nimmst. Danke
auch, dass wir durch dich immer wieder neues Selbstvertrauen bekommen
und Mut.
Wir preisen dich dafür.
Amen
MW
...wir danken dir, dass du immer für uns da bist
Gott, der du uns liebst,
wir danken dir, dass du immer für uns da bist.
Wir danken dir, dass du uns immer vergibst, wenn wir Unfug gemacht
haben.
Wenn es uns mal schlecht geht, hilfst du uns, oder wenn jemand in
Schwierigkeiten ist, bist du bereit, dieser Person zu helfen.
Wenn wir ein Problem haben, hilfst du uns, es zu lösen.
Wenn wir mal keine Kraft mehr haben, gibst du uns neue.
Wenn wir ein ungewolltes Kind bekommen, wirst du uns helfen, es gross
zu ziehen.
Wenn es jemandem sehr schlecht geht, gibst du ihm neue Kraft, damit er
wieder auf die Beine kommt.
Für all diese guten Taten möchten wir dir danken.
Amen!
MZ
...wir danken dir für jeden Tag
Gott, der du uns liebst, wir danken dir für jeden Tag, an dem du bei uns
bist und uns behütest.
Wir danken dir für jede/n gute/n Freund/in und dass du uns dein
Vertrauen entgegenbringst.
Danke auch, dass du uns vergibst, wenn wir etwas Böses angestellt
haben.
Es ist ein wundervolles Geschenk, dass wir gesund sind und nicht so
leiden müssen, wie andere Menschen in anderen Ländern.
Und dass wir genug Lebensmittel haben, um nicht zu verhungern, dafür
möchten wir dir danken!
Du lässt uns nicht allein, wenn wir Angst haben und hilflos sind
AB
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
7
...du schenkst uns schöne und schlechte Tage
Gott, der du uns liebst, du schenkst uns schöne und schlechte Tage.
Warum gibt es die schlechten Tage überhaupt? Vielleicht willst du uns
dadurch etwas zeigen oder uns helfen. Doch jeder von uns will keinen
solchen schlechten Tag, weil er nur die schönen Tage will. Man kann dort
doch auch etwas lernen, oder nicht? Wir wollten, dass es keine schlechten
Tage mehr gibt.
Und warum überhaupt gibt es Krieg? Um jemanden zu töten oder zum
sich besser Fühlen? Warum lässt du es zu, dass die Menschen kriegen
oder einander verabscheuen?
Ich versteh das nicht. Ihr auch nicht?
Warum gibt es Menschen, die nur wollen, dass sie die Mächtigsten sind?
Oder die Menschen, die nur töten wollen? Diese Leute sollte man
bestrafen. Aber es ist schwer, weil es dann vielleicht jemand von uns
treffen kann und wir uns nicht darüber im Klaren sind, ob er gut oder böse
ist.
Die Antworten auf die Fragen kannst du uns geben und uns davor
behüten.
Amen
ML
Du mi Gott
Du mi Gott,
Du bisch dä, wo d'Fründschaft mit mir sälber wott
Du bisch dä, wo zu mir stoht
ganz glich wies mir goht
Du bisch guet zu mir und hebsch mi ganz fescht
Du mi Gott,
Du nimmsch mi a, so wieni bi, nit wieni sy sott
Du bisch do an jedem Daag,
was immer ko mag
I waiss: vo Dir här bekumm i nurs bescht.
Y begriff nit, was Du aschtellsch mit mir,
worum Du mi zu Dir aneziesch,
dass Du für mi so wirgglig worde bisch,
dass isch vyl me, als dass i's fass!
Du mi Herr,
zu Dir ghöri gärn und das beglüggt mi sehr
Y möcht s'Läbe eifach läbe
für Di elai, Herr,
jede Daag e grosse Schritt mehr.
TW
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
8
Gott ist Liebe
Gott ist Liebe
Gott hat uns erschaffen,
uns die Natur geschenkt.
Gott schaut auf uns herunter,
gibt uns Kraft und Mut, es durchzustehen,
die Gemeinschaft und den Weg zu finden.
Wir schauen zu ihm hinauf,
bitten um Hilfe und Vergebung
für ein schöneres Leben.
Wir beten und sprechen zu ihm,
Gott hört uns dabei immer zu,
Gott ist immer für uns da,
auch an schlechten Tagen.
Gott lebt im Himmel,
wir auf Erden.
Es gibt so viele Menschen,
aber nur einer ist der Schöpfer,
der uns dieses Leben geschenkt hat.
SR
Dankgebete
Lieber Gott
Wir danken für alles, was du uns gegeben hast. Für Essen, für Trinken, für
Kleider, für unsere Verwandten u.s.w. Und wir sind auch dankbar für das,
was du uns geben wirst. Amen
Lieber Gott, ich danke dir für diesen Tag, den ich erleben durfte und für
das, was du mir heute beigebracht hast.
Diona, 14
Lieber Gott, überall, ich danke dir, dass ich hier leben, dass ich ein zu
Hause habe, was zu trinken + essen, einen Hund und eine Familie. Ich
danke dir, dass ich auf dem Weg zur Schule warm bekleidet bin und
keinen kalten A… bekomme.
Lieber GOTT oder ABBA, ich danke dir, danke, danke, danke. AMEN
Lieber Gott,
Ich danke dir, dass ich dir vertrauen kann. Du bist mein Hirt. Du führst
mich zur frischen Quelle. Und gibst mir das Essen und das Vertrauen. Du
hilfst mir, wenn ich in Not bin. Danke, dass ich am Morgen den Weg zur
Schule finde. Amen
Valeria, 14
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
9
Ich frage mich, ob du, Vater das alles auf dieser Welt erschaffen hast oder
sich dies alles selbst entwickelt hat. Oder anders gesagt: gibt es dich
irgendwo? „
Da“
Lieber Gott im Himmel, ich danke dir für die direkte Lachgaseinspritzung,
die Alufelgen und kugelgelagerte Turbolader.
Guten Tag, lieber Gott! Ich danke dir, dass ich so einen schönen Morgen
habe. Ich frage mich, ob du ihn erschaffen hast. Wir danken dir, dass wir
am Morgen und am Abend frisches Brot haben. Und dass wir immer
frische Milch haben. Danke!
Lukas, 14
Lieber Gott, ich danke dir, dass ich jeden Tag etwas zu Essen habe. Ich
danke für meine Kleider und dass ich irgendwo wohnen kann. Amen
Wenn ich Schiss habe, dann denke ich an dich. Aber es nützt nichts, denn
du hörst mich nicht.
Silvia, 14
Mutter Erde, trage mich.
Vater Himmel, beschütze mich.
Schwester Sonne, wärme mich.
Bruder Wind, durchpuste mich.
Lebensodem, durchströme mich.
Ich bin ein Kind der Schöpfung und darf aus ihr schöpfen, wenn ich
erschöpft bin, um neu schöpferisch zu sein.
Mutter Erde, trage mich …
Lieber Gott, ich danke dir, dass ich immer zu essen habe. Und dass ich
keine Krankheiten habe.
Guten Tag, lieber Gott! Ich danke, dass ich an so einem schönen Morgen
erwachen kann. Ich frage mich, ob du ihn erschaffen hast. Wir danken dir,
dass wir am Morgen und am Abend frisches Brot haben. Und dass wir
immer frische Milch haben. Danke dir Gott. Amen
Sandro, 14
Wir danken dir für jeden Tag, den wir erleben dürfen. Vielen Dank, dass
wir genug zu essen haben und ein zu Hause haben. Und eine Familie, die
mir Liebe schenkt.
Lieber Gott, ich danke dir für diesen Tag, den ich erleben durfte. Und für
alles das, was du mir heute beigebracht hast.
Bernadette, 14
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
10
Deine Hand fassen, Vater, im Trubel dieser Zeit –welch ein Gefühl von
Geborgenheit.
Deine Hand fassen, Vater und mich blind leiten lassen –zeige Du mir den
Weg.
Deine Hand fassen, Vater, ohne zögern, ich vertraue Dir!
Gott, ich danke dir für den schönen Tag. Lieber Gott, ich danke dir, dass
ich auf dich vertrauen kann. Du bist mein Hirt. Du führst mich zu frischen
Quellen. Und gibst mir das Essen. Amen.
Franziska, 14
Herr Gott wir danken dir alle Tage. Weil du uns führst, wir loben dich. So
selbstverständlich bis ans Ziel der Welt führst du uns. Herr, guter Gott,
gib uns allen deinen Geist. Amen.
Wenn ich Schiss habe, denke ich an dich. Aber es nützt nichts, denn du
hörst mich nicht.
Der Geist bleibt bei uns, wo Hass nicht ist. Herr, wir preisen das All mit
Sturm und Feuergluten bis ans Ziel der Welt. Dein Frieden, deine Stärke,
Berg und Tal hörst du mit Jubel. Amen.
Christen müssen nicht alle Einzelheiten der Wundergeschichten für
historisch halten, aber in allen diesen Einzelheiten nach der Wahrheit über
unser Leben suchen. Amen.
Carmen, 14
Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.
Mein Herr und mein Gott gib alles mir, was mich führet zu dir. Mein Herr
und mein Gott, oh nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.
Lieber Gott im Himmel, wir danken dir für die schönen Tage unseres
Lebens und für die Mahlzeiten.
Lieber Gott, wir danken dir für deine guten Gaben, die du uns gibst und
gegeben hast. Ich kann immer zu dir in die Kirche kommen und beten.
Amen.
Martin, 14
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
11
Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die
euch gegeben wurde in Christus Jesus, der euch Kraft geben wird bis ans
Ende, dass ihr unsträflich seid am Tage unseres Herrn Jesus Christus.
Amen
Ich danke Gott für das, was er Gutes für mich gemacht hat. Danke für den
schönen Tag, den du uns gegeben hast.
Ivan, 14
Lieber Gott! Brauchen wir Geld, um uns die Liebe zu kaufen? Brauchen wir
Krieg, um zu sagen: „
Ich bin der Stärkste“
? Müssen wir Menschen töten,
um sagen zu können: „
Ich habe etwas getan, was niemand anderes getan
hat“
?
NEIN!!!
Brauchen wir Liebe?
JA!!!
So sei es. Amen. So ist es!
Lieber Gott. Geld ist nicht das, was man am dringendsten braucht. Doch
Liebe, Nahrung, Luft und ein Dach über dem Kopf brauchen wir!!!!
Maya, 14
Wo ist denn Gott versteckt? Ist er hinter den Bergen? Ist er im Himmel?
Man kann ihn nicht sehen. Er ist überall. Er ist in den Bergen. Er ist im
Himmel und auf der Erde. Danke!!!
GOTT MACH WEITER SO!!!!
Oh mein Herr im Himmel. Ich danke für das Brot und überhaupt für alles?
Danke!!!! Danke für das Haus, den Stall mit den Tieren, für das Geld, dass
ich es gut habe. Ich danke dir!!!!
Oh mein Vater im Himmel! Ich danke dir für das Brot und überhaupt für
alles andere.
Stefan, 13
Gott, ich hoffe, dass ich einen guten Schulabschluss habe. Das hoff ich mir
am allermeisten, dass ich einen guten Lehrabschluss habe und dass ich
mich in der Schule steigern werde. Amen.
Gott, ich hoffe, dass ich noch ein Weilchen lebe.
Gott, ich hoffe, dass ich einen guten Lehrabschluss schaffe. Gott, ich
hoffe, dass ich eine gute Lehrstelle finde.
Manuel, 13
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
12
Herr, du bist das wachsame Auge über uns. Du bringst uns an sichere
Orte. Und beschütztst uns, gibst uns Nahrung. Wir dürfen uns über die
Natur und Tiere freuen, die du geschaffen hast. Amen
Lieber Gott im Himmel. Ich danke dir für alles: Himmel, Erde, Wasser,
Wiesen und alle Tiere und alle Berge und alle Menschen. Amen.
Lieber Gott gib uns Kraft für alles: zum Sport treiben, baden und vor
allem: um in die Schule zu gehen. Amen.
Gott im Himmel, schenk mir Kraft, dass ich nicht sterben muss, denn ich
will noch leben. Amen.
Gott, ich will schlafen und die Nacht gut überstehen, beschütze und leite
mich. Amen.
Herr, du bist mein Beschützer im täglichen Alltag. Du hilfst mir in der
Schule und im Sport. Danke. Amen.
Donat, 13
Heiliger Geist
Gib uns Weisheit, gib uns Mut für die Ängste, für die Sorgen, für das
Leben, heut und morgen.
Gib uns Weisheit, gib uns Mut für die Zeit, in der wir leben, für die Liebe,
die wir geben.
Gib uns Weisheit, gib uns Mut, für die Wahrheit einzustehen und die Not
um uns sehen.
Gib uns Weisheit, gib uns Mut für die vielen kleinen Schritte. Gott, bleib du
in unsrer Mitte.
Chumm Bruäder Chlaus gib ös d Hand. Ler ös gärn ha Switzerland. Sind
mer chlini Chind au blos, mer werdet undereinisch gross: mach das mer
alles bruchä chönd als guäti Frau und bravä Maa, dass Glück und Frieda
blibt im Land. Chum Bruäder Chlaus gib ös d Hand. AMEN.
Veronika, 13
Lieber Gott. Danke für diese schönen Tage, die du uns gegeben hast.
Amen
Lieber Gott. Danke dass du auch kranken Menschen helfen kannst. Mach
weiter so. Amen
Unser Vater im Himmel, ich habe dich nicht gesehen. Amen.
Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Namen. Amen.
Urs, 13
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
13
Grosser Geist,
gib uns Herzen, die verstehen. Unsere Hand zu reichen, wo es gilt zu
helfen. Nur um das zu bitten, wessen wir bedürfen. Von der Schöpfung
nur nehmen, was wir ihr auch geben. Allem Sein mit Achtung zu
begegnen. Und anzunehmen, was uns widerfährt.
Grosser Geist, gib uns Herzen, die verstehen.
Wir danken dir für alles, was du für uns machst. Amen.
Cedric, 13
Der Herr ist mein Hirt. Er beschützt mein Leben lang. Und sorgt, dass ich
zu essen und zu trinken habe. Und dass alle Feinde, die ich habe, zu
Freunden werden. Amen.
Michel, 13
Lieber Gott, du hast die Welt erschaffen und unser Trinken und Essen
geschaffen. Wälder, Wüsten und Gebirge ist alles dein Reich. Amen.
Vater unser, gib mir die Kraft zum guten und gesunden Leben. Dass ich
auch mit hohem Alter noch gesund und fit bin. Amen.
Lieber Gott, ich danke dir, dass ich lebe. Ich bitte dich, dass ich es
hoffentlich noch lange tue und ich noch viel von der Erde sehe. Amen.
Mein Beschützer! Du bist Gott, der die Welt erschaffen hat. Du hast das
Essen für uns gemacht und die Seen erschaffen, dass wir nicht
verdursten. Amen.
Simon, 13
Hab Sonne im Herzen, ob es stürmt oder schneit, ob der Himmel voll
Wolken, die Erde voll Streit.
Alles, alles, was mir händ, chunt us dinä Händ, Herr, mir dankät dir, heb
üs immer fest bi dir. Amen.
Tina, 13
Das Gebet des Herrn Unser Vater im Himmel! Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erde.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie
auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in
Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen
Jan, 13
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
14
Erbarme
Ich han Gott erfahre
wär hätti das dänkt
En Gott voll Erbarme
Voll Liebi wo sech schänkt
Ich liebe dich, min König
Ich liebe dich, min König
Es ghört zum Wunderbare
Ich han das nie verdient
Und doch het sis Erbarme
mich bis as Ändi gliebt
Ich liebe dich min König
Ich liebe dich min König
Wie chames andersch gseh?
Erbarme ischs und nüt meh.
Erbarme ischs und nüt meh.
Du Gott voll Erbarme
Nimm dis Erbarme ned vo mir
Füer mich i dini Arme
Alles isch mir gschänkt i dir.
Simon
Em Sohn
Em Sohn wird alles ghöre
Dur ihn isch alles gmacht
I sim reine Wäse
gsämmer Gottes Pracht
D Buess für jedi Schuld
het er eifach zalt
drum sitzt er ufem Trohn
höchsti Majestät
Gross bisch Du
Gross bisch Du
Mit dim eigete Wort treisch Du s'Universum
Und doch suecht dini Liebi i mim tüfschte innere Platz
Gross bisch du
SS
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
15
Themenbereich Friede, Frieden stiften, Friede leben
_____________________________________________________
Meine Welt
Jeder muss eine eigene Lebensvorstellung haben und auch haben dürfen.
Eine Vorstellung, in der man mit anderen verglichen Gemeinsamkeiten
und Widersprüche findet. Man muss weit und vielleicht vergeblich suchen
um eine Ansicht zu finden, bei der man keine Widersprüche entdeckt. Es
fällt einem leichter andere Menschen zu mögen, wenn man ihre
Lebensvorstellung akzeptiert. Wenn die Menschheit nur versuchen würde
ihr Mitmenschen, und somit deren Einstellung zu akzeptieren, ich glaube,
das würde alle Leute fröhlicher machen und man würde sich gegenseitig
mehr helfen wie schaden.
RF
Themenbereich Gott - Jesus - Heiliger Geist
_____________________________________________________
Diob
Wer aktiv ist, braucht kein Bett.
Ausser dem Stuhl den er besitzt, und dem Wecker mitsamt seinem
wurmstichigen Sockel, dem Nachttisch,
sind alle Möbelstücke
stückweise
gegangen, in den Gang zuerst,
ganz
dann.
Mit ihnen Frau und Kind.
Dann halt auch.
Ein Flugzeug fliegt von Fenster zu Fenster.
Ein Furz.
Von i hm.
Kommt vor. Das. Und von innen. Von Zwiebeln. Gegessenen. Gestern.
Hunger. Er hat Hunger er zieht an der Schublade des Nachttischs.Klemmt.
Hinten in der linken Ecke steckt er, er ist ihm geblieben, der dicke Gipfel,
frisch, vor Tagen vielleicht, übrig, jetzt, und er lässt ihn in der Schublade
und die Schublade bleibt halboffen und er setzt sich wieder vor seinen
Wecker seit Tschernobyl setzt er sich vor seinen Wecker um dann vor
seinem Wecker zu sitzen so sicher da so da seit Schweizerhalle ausschliesslich tic tic tic tic schliesslich tic und. Und hoffen tictictictic
und
aus. Schliesslich. Hoffen. Offen. Halb. Da. Das. Dass die ihm ja wieder
zugeht, und die Schublade geht. Halt dann. Halb. Zu.
Bleibt halboffen und ticic und nicht mehr ganz offen nie mehr hoffen dass
die ihm je wieder ticictic ganzzugeht und die Schublade o je offen da.
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
16
Halb das. Hoffen, dass das Tictic immer ticttic und nie tac
nur nie tactactactactactactactac macht nur, achtung, urkrachmacht
un gewöhnlicher Wecker, ach, ein auf dem wurmstichigen Nachttisch
sockelnder Wecker und im Wecker
drininnenseiein Radio. Seiner. Im
Radiowecker ist mehr Radio drin als Wecker ring ist ein Wecker ein Radio
als Wecker. Radio sei sein Sein. Er im Radio.
Gut so. A dio. Gut so. So ab er. Addio.
Aber Schublade halboffen so halbgut sosolala und auch wenn er nicht
schlafen kann auf seinem Stuhl den er nicht verlässt nur. Nie verlassen
nur nie. Er nickt. Blickt. Nicht. Um. Um schonwiederzusehen den Gipfel
und zuzusehen dem Klemmen und die Schublade nichtzu zu sehen. Will er
er nickt nie mehr. Nie mehr geweckt werden.
Wille. Seiner. Der da. Zusammen mit ihm dada vor dem tictic-Radio da
dasitzt er ist aktiv er sitzt daaktiv und will in seiner Aktivität nicht geweckt
werden er will Knöpfe drücken seine Finger brauchen Knöpfe sind geil auf
Knöpfe schwarze Knöpfe und rote Knöpfe hat's nicht un schwarze Knöpfe
nu ur schw, ei
schwarze, echt ur schweizerische Knöpfe beruhigen. Ihn.
Viele Knöpfe betäuben. Viele. Zu viele Knöpfe lähmen zu viele Köpfe zu
und Kopf um Kopf ab fällt dabei handelt es sich lediglich um Unfall. Kopf
lose dann ab und. Kopflos. Rumpf. Bloss. Da. Bei
handelt es sich lediglich um Menschenabfall und seit Tschernobyl er
ledictic ti im Zimmer immer aktivtictic tict er erledig t. Sitzt. Vor
seinem Radio Aktivität nährt Radioaktivität ernährt und Tschernobyl frissl
und Tschernobyl hat gefressen. Schon. Schont nicht schon sein Bett seine
Möbel seine Frau sein Kind das Flugzeug das von Fenster zu Fenster fliegt
mitsamt den Fenstern und. Der Furz ist bereit.Furzt bereits 's furzt breit.
Schont nicht bereits auch gefressen sei in en,
innen, eigenen Magen mit dem Hunger da rin sog gar den tic cken den
Gib pfel Tschernobyl frisst alles und weiter Tschernobyl hat sich
eingefressen. In ihn. Hineineineeinzige Höhle nein zig-Höhlen. In ihm.
Erst. Er der erste Mensch der Moderne: Der Höhlenmensch.
Höhlen. Geheizt. Heiss.
Von Radio heiser heisser heissen heiss e End Höllen
aktiver Kälte einmal aktiv immer aktiv vor dem aktiven Radio
sing. Singsing
Singen im Advent mit Willi Gohl1
Radioaktiv sitzt er da und strahlt
AG
Gott?
Nein, ich brauche ihn nicht oft. Ja, für viele ist er ein Halt, aber ich finde
meinen Halt woanders. Mir tut Gott leid, weil er alles hier so mit ansehen
muss.
Tobias, 13
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
17
Gottes befreites Kind
Bei ihm allein will ich zur Ruhe finden und mich lossagen von den Fesseln
dieser Welt.
Der Geist des Herrn leite meinen Weg und Gott, mein Vater, selbst soll
meine Hoffnung sein.
Denn nur ihm gehört mein Leben, welches er mir geschenkt in seiner
allumfassenden Liebe.
Die Fesseln des Schmerzes und der Lügen sollen mich nicht länger
knechten, Gottes freies Kind will ich sein - jetzt und für immer!
KM
Johanna
Bitte.
Ein einziges Mal.
Es macht mich traurig. Noch nie hast du mich angesehen.
Ich weiss, du lässt dich nicht zwingen.
Ich bin nur Johanna.
Verkäuferin in einem Computershop.
Nicht mal Hausfrau, kein Mann, keine Kinder.
Vielleicht hast du gar keine blauen Augen.
Vielleicht willst du mich schonen. Vor deinen weissen, schneeweissen
Augen. Deren Lider ihnen ihren Blick weggenommen haben und sie in ihre
dunklen Höhlen zurückdrücken. Dass sie nicht rausfallen.
Sie ersparen dir meinen Anblick.
Die Augen in deinem gesenkten Haupt würden zuerst deinen Körper
sehen.
Es ist besser so.
Du siehst den nicht.
Die roten Lippen blässen das Gesicht.
Die schroffen Backen. Die sind nicht"trotzig.
Du bist müde.
Vielleicht brauchst du eine Hand.
Deine Haut sehnt sich nach einer Hand, die sie streichelt.
Die Hand einer Verkäuferin vielleicht.
Die Hand, die zu mir gehört.
Reiben sich zwei Flächen aneinander, erwärmt sich sowohl die eine wie
auch die andere Fläche
Die Hand der Johanna, spürst du sie?
Dein glattes, langes Haar setzt sie sanft auf deinen Schultern ab.
Du trägst meine Hand auf deinen Schultern.
Meine schwere Hand.
Viel Geld hat sie gehalten, viel fremdes, wenig eigenes, aber genügend.
Und immer hat sie gewartet.
Deine Schultern zwingen sie nicht weiterzugehen, bis ans Ende deiner
langen Arme.
Meine Hand folgt der Schwerkraft. Die flache Brust, der Brustkorb.
Du hast nichts zu verstecken. Die Rippen zeigen sich ganz von selbst.
Lamellen eines kalten Heizkörpers.
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
18
Meine Hand spürt deine Rippen, deine Rippen spüren meine Hand.
Ich könnte dir ein Wolltuch umlegen. Aber die Rippen sind da, auch ein
Wolltuch nimmt die nicht weg.
Sie graben sich in meine Handballen. Tief. Ich will sie spüren, deine
Rippen, ich drücke, ich presse, ich will deine Rippen in meiner Hand
haben, ihre ganze Schärfe.
Aber du bist es, der die Rippen trägt. Es bleiben deine Rippen. Du hast die
Rippen auf dich genommen.
Du findest, ich solle nicht an ihnen hängen bleiben. Mich nicht auf sie
versteifen. Nicht selbst zur steifen Rippe werden.
Die Rippen sind nicht dein Zentrum, ich weiss.
Vielleicht würden deine geöffneten Augen doch nicht nur die Rippen
sehen.
Bestimmt würden sie auch die kleine Grube im Bauch sehen,
hauptsächlich.
Bauchschnäbelein sagte ich als Kind.
Bauohauge sage ich jetzt.
Ein weicher Blick, das weiche Wasser bricht den Stein, dein Nabel blickt
mich an.
Er löst meine Hand von den Rippen, zieht sie zart zu sich, den Zeigefinger
in sich, den ruhelosen Zeigefinger.
Meine Hand ruht auf der sanften Wölbung deines Bauches.
Ohne zu kleben.
Sie ruht in der Freiheit, jederzeit wieder weg zu gehen, aber nicht zu
müssen.
Nicht mit Blei, sondern mit Wärme füllt die Ruhe meine Hand. Mit Wärme,
die Kälte sucht, um sie zu wärmen.
Manchmal tut der Nabel weh, der Knoten der durchgeschnittenen Schnur.
Das Tuch um die Hüfte hat man dir gelassen.
Wohl eher aus Rücksicht auf sich selbst. Das bisschen Schamgefühl
hättest du leicht getragen. Die Schuld, dir sonst alles genommen zu
haben, hat dir das Tuch gelassen, ein Minimum an Tuch.
Die Wärme hat die Kälte gefunden, bei den Knien.
Meine Hand entgleitet der Wärme. Die Kälte empfängt meine Hand, zieht
sie hinunter.
Die Hand fällt.
Das Ende.
Das Ende naht. Das Ende deiner langen Beine.
Die Füsse, die Nägel in den Füssen sind das Ende.
Am nächsten Tag war das Kreuz leer.
Die Verkäuferin sei's gewesen.
Die hat ihn losgeschraubt.
In ihrem Garten begraben.
Texte und Gebete von Jugendlichen zum Jubiläumsjahr der evangelisch - reformierten Kirche des Kantons St. Gallen
© Evang.-ref. Kirche des Kantons St. Gallen, Schweiz
Seite
19