Lernziel Sprache / Objectifs linguistiques Lernziel Hören

Transcription

Lernziel Sprache / Objectifs linguistiques Lernziel Hören
Einheit 2-Tle
10/03/06
15:40
Page 34
Lernziel Hören / Objectif Écouter
B1.2. Im Großen und Ganzen verstehen, welche
Argumente eine Person bei einer Diskussion zu
einem bekannten Thema verwendet.
B1.2. Comprendre globalement quels arguments utilise
une personne dans une discussion sur un thème
connu.
B1.3. Die Hauptinformation eines Hörtextes verstehen,
wenn das Thema vorher erörtert worden ist.
B1.3. Comprendre l’information principale d’un
document sonore portant sur un thème étudié préalablement.
In einer Diskussion von mindestens zwei Minuten
über ein bekanntes Thema die jeweiligen vorgebrachten Argumente verstehen.
B2.
Recht präzise Erklärungen verstehen, wenn das
Thema bekannt ist.
Den Großteil der Dialoge eines Filmes in
Standardsprache verstehen.
Ein klar strukturiertes Referat zu einem bekannten
Thema verstehen.
Bei einer Diskussion mit mehr als zwei Personen und
von einer Dauer von mehr als zwei Minuten die verschiedenen Standpunkte unterscheiden.
Comprendre dans une discussion à propos d’un
thème connu les arguments avancés par chaque personne.
B2.
Comprendre des explications assez détaillées quand
le thème est familier.
Comprendre l’essentiel des dialogues d’un film dans
une langue standard.
Pouvoir suivre un exposé structuré sur un thème qui
n’est pas inconnu.
Distinguer les différents points de vue exprimés au
cours d’une discussion de plus de deux minutes à
laquelle plus de deux personnes participent.
Kulturelle Lernziele / Objectifs culturels
Deutschland als Einwanderungsland :
In Interviews, literarischen Texten, Filmauszügen,
Zeitungsartikeln geht es um:
L’Allemagne, terre d’accueil/d’immigration :
Des interviews, des textes littéraires, des extraits
de films, des articles de journaux témoignent :
– mögliche Gründe, in Deutschland leben zu wollen,
– de différentes raisons d’immigrer en Allemagne,
– Erwartungen der Zuwanderer,
– des attentes des arrivants,
– Schwierigkeiten, sich einzuleben,
– des difficultés à s’intégrer,
– Maßnahmen, die Integration zu erleichtern,
– des mesures pour favoriser l’intégration,
– die Einwanderung französischer Hugenotten im 17.
und 18. Jahrhundert.
– de l’immigration de Huguenots français au 17ème et
18ème siècle.
Lernziel Sprache / Objectifs linguistiques
Aussagen nuancieren
Nuancer son discours
Vermutungen ausdrücken
Émettre des hypothèses
Einheit 2-Tle
10/03/06
15:40
Page 35
Einheit
Wenn man
dazu kommt
2
Einheit 2-Tle
2
10/03/06
15:40
Page 36
Einheit
Kontakt aufnehmen
Einstieg
Schauen Sie sich die 4 Fotos an.
Was heißt es für Sie, neu dazu zu
kommen? Waren Sie schon in
einer solchen Situation? (Denken
Sie an verschiedene Situationen
wie: neu in der Klasse, neu in
einer Stadt, neu in einer
Gruppe….)
Wie haben Sie sich gefühlt?
36
Einheit 2-Tle
10/03/06
15:41
Page 37
Einheit
2
Pour s’exprimer
Pour relater une arrivée en tant
que « nouveau » et rendre compte
de ses premières impressions, il est
nécessaire d’indiquer des repères
temporels.
Quelques jalons :
La conjonction de subordination : als
(quand, lorsque) pour situer un événement unique survenu dans le passé :
Als ich hier ankam, war mir alles fremd.
La conjonction de subordination :
solange (tant que, aussi longtemps que)
pour indiquer la durée : Solange ich
keine Freunde hatte, fühlte ich mich
sehr alleine.
La conjonction de subordination sobald
(dès que) qui indique un point de
départ : Sobald ich Freunde hatte,
ging es mir besser.
1
Höreunnd sprechen
„Alles war sehr ungewiss“
Sie haben bereits ein bisschen über die möglichen Gefühle bei der Ankunft in einer
neuen Umgebung nachgedacht.
Hören Sie nun folgende Interviews mit Menschen, die ihr Land verlassen haben, um für
für längere Zeit oder immer in Deutschland zu leben.
Notieren Sie zunächst: • woher sie kommen,
• seit wann sie in Deutschland leben.
Interview
Interview
1
Interview
3
2
lein
tina K
Chris
Ercem Kara
erkel
Olga M
Machen Sie sich dann kurze Notizen zu den ersten Erfahrungen,
die jeder der Interviewten gemacht hat. Was kann man tun, um einem
Ausländer das Einleben leichter zu machen?
Interview
4
7
Statistik zur Zahl der in Deutschland lebenden Ausländer, siehe Lexikon Seite 62
ttig
eth Hü
Elisab
Debatte: „Ich hatte Angst, mich nicht anpassen zu
können“, sagt eine der Interviewten. Was halten Sie
von dieser Aussage? Würde sie auch auf Sie zutreffen?
37
Einheit 2-Tle
2
10/03/06
15:41
Page 38
Einheit
2
en chen
Lesund
spre
Wenn man in der Fremde landet
a
Erste Eindrücke
Arbeitsvorschlag
Einzelarbeit
Lesen Sie den ersten Text und achten Sie darauf:
• Wo der Erzähler herkommt,
• welche Vorstellung er von Deutschland hat,
• was anders ist, als er glaubte.
Wie einige moderne Autoren hat sich
der Autor dazu entschlossen, alles konsequent klein zu schreiben. Denken Sie
darüber nach, inwiefern das Lesen
dieses Textes durch die Kleinschreibung
verändert wird.
Der Erzähler erinnert sich an seine Ankunft in Deutschland
5
20
25
die maschine flog über beirut, rom und genf nach frankfurt. deutschland ist kalt, sehr kalt,
hatte es geheißen, man hatte mich angezogen bis dort hinaus, mein geld, tausend mark, war in
die kleidung eingenäht1, als ob es in deutschland von dieben nur so wimmelte2, und zu allem
überdruß3 hatte ich eine wolldecke über dem arm, weil der koffer voll war. aber es war gar nicht
kalt in frankfurt an diesem tag, dem 19. november 1965.
in frankfurt ist mir das andere tempo gleich aufgefallen,
die leute gingen anders, waren im wortsinn beschäftigter.
der flughafen von teheran war ein ort der müßiggänger4,
man fuhr zum kaffeetrinken dorthin. nicht so in frank10 furt. in der hektischen und unpersönlichen atmosphäre
warteten wir. ein verwandter sollte uns vom flughafen
abholen; aber er erschien
nicht. nach einer ganzen
weile sprach uns eine
15 lufthansa-stewardeß an.
Frankfurt am Main
sie war sehr schön, und
wir waren völlig eingeschüchtert, weil wir so lange gewartet
hatten. sie sprach gut persisch: sucht ihr ein hotel? sie gab uns
ihre karte und schrieb auf die rückseite eine adresse; wir sollten die karte an der rezeption zeigen.
das hotel war in der nähe des frankfurter hauptbahnhofs, in
der kaiserstraße, bilde ich mir heute ein. wir waren unsicher:
sollten wir noch einmal in die stadt gehen? nein, besser wir
bleiben in der sicherheit des zimmers, aber am abend gingen
wir dann doch hinaus, damit wir uns nicht verirrten, gingen
München
wir die hauptstraße auf und ab – immer wieder.
am tag darauf kamen wir nach münchen. dort bin
Wortschatz
ich geblieben. seit beinahe vierzig jahren.
ein/nähen: vgl: nähen: coudre
1
Stellen Sie Hypothesen auf, um zu erklären,
warum der Erzähler nach Deutschland kam!
38
2
es wimmelt von + D: cela grouille de
3
zu allem Überdruss: ici : et pour couronner le tout
4
der Müßiggänger: le flâneur
Einheit 2-Tle
10/03/06
15:41
Page 39
Einheit
b
2
Rückkehr
In diesem zweiten Text berichtet der Erzähler über zwei ganz alltägliche
Situationen. Beschreiben Sie, was geschehen ist und was er dabei empfunden hat.
München, den 16. Januar 1979. Der Erzähler hört
in den Nachrichten, dass der Schah im Laufe des
Tages den Iran verlassen muss. Daraufhin beschließt
er, nach Teheran zu fliegen.
10
ich blieb sieben wochen in teheran, wie um mir
selbst zu beweisen, daß ich hier fremd geworden
war. ich ging in eine apotheke und sagte in der
tür: guten tag. alle drehten sich nach mir um.
5 mein gruß in den raum war eine deutsche angewohnheit. ein iraner hätte erst gegrüßt, wenn er
an der reihe gewesen wäre. einmal bei einem
Teheran
abendessen in einem restaurant sagte der kellner,
noch bevor ich ein wort herausgebracht hatte, du kommst aus dem ausland. und er wollte mir
nicht sagen, woran er das bemerkt hatte. es machte mich wütend. aber die zeit prägt hier
anders, als sie es dort täte. ich hatte nicht gewußt, daß ich entfremdet war. vierzehn jahre sind
eine lange zeit.
SAID, In Deutschland leben, Verlag C. H. Beck, München
Schreiben „ich hatte nicht gewußt, daß ich entfremdet war. vierzehn jahre
sind eine lange zeit.“
Nach vierzehn Jahren fühlt sich der Erzähler fremd in seiner
eigenen Heimat. Was hat ihn verändert? Was hat sich in seiner
Heimat verändert?
• Sprache
• Tägliches Leben
• Essgewohnheiten
• Politische Ereignisse
• Freunde / Familie
• Orte
Schreiben Sie einen Aufsatz zu diesem Thema (mindestens 120 Wörter).
Thema:
der Iran
• Früherer Name: Persien
• Vor 1979: Monarchie
• Seit 1941: Schah Reza Pahlevi
• 1953: Der Schah muss zum ersten Mal das Land
verlassen, wird aber von monarchistischen Kräften
zurückgeholt.
• 1979: Islamistische Revolution: der Schah verlässt
endgültig das Land.
• Ruhollah Chomeini, Oberhaupt der Schiiten, kehrt aus
dem Exil in Frankreich zurück.
• Er ruft die „Islamische Republik“ aus und erklärt sich
zum Staatsoberhaupt auf Lebenszeit.
• Politik: fundamentalistisch und anti-westlich.
39
Einheit 2-Tle
2
10/03/06
15:41
Page 40
Einheit
Sich einleben
3
Höreunnd sprechen
„Daran musste ich mich gewöhnen.“
Frau Hüttig, Frau Klein und Herr Kara leben seit vielen
Jahren in Deutschland. Hier sprechen sie davon, wie sie sich
eingelebt haben. Notieren Sie stichwortartig, was ihnen am
Anfang in Deutschland aufgefallen ist.
Glauben Sie, dass sie in einem
anderen Land ähnliche oder andere
Erfahrungen gemacht hätten?
Ercem Kara
üttig
Elisabeth H
4
Was machen wir hier?
a Klein
Christin
en chen
Lesund
spre
Sie sind Regisseur und machen einen Film.
Auf Ihrem Notizzettel steht:
he Familie
c
is
n
e
li
a
• it
eiter
• Gastarb d
lan
• Deutsch
hre
• 60er Ja
Sie brauchen Hintergrundwissen über die Zeit, die
Ankunft der Gastarbeiter, die Arbeitsbedingungen
und informieren sich bei einem Experten.
Mögliche Fragen finden Sie auf Seite 185 und
Infopunkt auf Seite 187.
Informationen gibt es im
40
Einheit 2-Tle
14/03/06
6:09
Page 41
Einheit
2
Arbeitsvorschlag
Einzelarbeit
• Lesen Sie nun folgenden Auszug aus dem Drehbuch zum Film.
Gruppenarbeit
• Erarbeiten Sie die Rollen von Romano und Rosa mit den Schauspielern. Geben Sie
Ihnen die nötigen Anweisungen.
Denken Sie sowohl an die Charaktere der Personen als auch daran, wie sie in der Szene
hier spielen sollen: Mimik, Gestik, Art zu sprechen, Gefühle zu seigen...
Plenum
• In einer Pressekonferenz erklären Sie den anwesenden Journalisten, was Sie mit dieser
Schlüsselszene Ihres Films zeigen wollten:
– die Erwartungen / Hoffnungen,
– die Enttäuschungen,
Wegweiser, siehe Seite 57
– die Pläne der verschiedenen Familienmitglieder.
7
1964. Die Familie Amato (Rosa, die Mutter, Romano, der Vater,
Gigi und Giancarlo, die zwei Söhne) zieht nach Deutschland, um
Arbeit zu finden. Romanos Bruder, Franco, lebt schon seit ein
paar Jahren in Duisburg. Nach einigen Monaten gibt es einen
Konflikt in der Familie: Der Vater ist nicht glücklich mit seiner
Arbeit in einem Kohlebergwerk.
5
10
15
20
25
30
Beim Mittagessen.
ROSA:
Er will nicht mehr arbeiten! Euer Vater
will nicht mehr arbeiten!
ROMANO: „Er will nicht mehr arbeiten gehen!“
Blödsinn! Ich will arbeiten gehen, aber ich
will mir nicht die Hände schmutzig
machen. Der Dreck1 geht mir einfach auf die
Nerven. Das ist unerträglich.
ROSA:
Was macht schon ein bisschen Dreck aus? Daran kann jeder
sehen, dass du für deine Familie arbeitest. (Sich an die Kinder
wendend) Und ihr sollt essen! Wieso sind wir her gekommen?
Hast du uns her gebracht, um eine Stadtrundfahrt mit uns
zu machen? Ich dachte, wir sind hier, weil es hier Arbeit
gibt, im Bergwerk2. Und jetzt erklärst du
uns einfach, du hast keine Lust mehr zum
Arbeiten. Also gut, meine Lieben, da werden wir morgen einfach Karussell fahren!
ROMANO: In Deutschland gibt es überall Arbeit,
oder nicht? Ich werde einfach woanders
arbeiten.
ROSA:
Ach ja, wo?
ROMANO: Im Stahlwerk3 zum Beispiel.
ROSA:
Ach, ich verstehe, und dort werden deine
Hände nicht schmutzig!
ROMANO: Nein, werden sie nicht.
FRANCO: (mit vollem Mund) Die Pasta schmeckt wunderbar, genau wie
zu Hause.
ROSA:
Was faselt4 er?
ROMANO: Die Pasta ist genauso gut wie zu Hause.
ROSA:
Hier gibt es keine Auberginen, Artischocken gibt es auch keine,
✍ Fortsetzung auf Seite 42
41
Einheit 2-Tle
2
10/03/06
15:41
Page 42
Einheit
keinen Oregano, die Zwiebeln sind nur so klein, und
das Klo befindet sich im Treppenhaus, und sie haben
kein Bidet. Basta!
35
40
Sie geht ins Schlafzimmer und fängt an, ihren Koffer zu packen.
ROMANO:
Rosa, Rosetta, es tut mir Leid, ich kann nicht
wieder zurück.
ROSA:
Was machen wir hier eigentlich? Wir gehören
nicht hierher. Wir können nicht verstehen, was die
Leute sagen.
ROMANO:
Lass es uns versuchen! Du kannst mich nicht verlassen. Ich brauche dich, hilf mir!
45
50
55
60
65
70
75
Währenddessen
GIGI:
Wieso schneit es nicht? Wir sind doch in
Deutschland. Also, wieso schneit es nicht?
Und wenn es dann schneit, wie soll ich
den Schnee nach Solino bringen können?
GIANCARLO: Natürlich mit dem Zug!
GIGI:
Im Zug würde er doch schmelzen.
Am nächsten Tag
Der Vater liest die Stellenangebote in der Zeitung. Gigi hilft ihm
dabei mit einem kleinen Wörterbuch.
ROMANO:
Na los, lass uns mal sehen! Das sieht doch gut
aus. Ja, das wäre doch was, was meinst du, wie
heißt es? Schweiber.
GIGI:
Schweißer5.
ROMANO:
Schweißer. Guck mal, was Schweißer bedeutet.
Schweißer.
GIGI:
Saldatore.
ROMANO:
Saldatore. Nein, Schweißer ist nicht gut für mich.
ROSA:
Wo bleibt denn Giancarlo? Gigi?
GIGI:
Was denn Mama?
ROSA:
Da unten steht auf einem Schild: „zu vermi-ä-ten“
GIGI:
Das heißt: „zu vermieten“
ROSA:
Ich weiß nicht, was das heißt.
GIGI:
Affittasi.
ROSA:
Romano, Romano!
ROMANO:
Was gibt’s ?
ROSA:
Da unten ist ein Lokal zu vermieten.
ROMANO:
Ja und, was willst du machen? Willst du ein Geschäft
aufmachen?
ROSA:
Franco hat keine Frau und die meisten anderen
Italiener auch nicht, oder?
ROMANO:
Ach, ich verstehe, du willst ein Bordell aufmachen!
ROSA:
Nein, sie haben niemand, der für sie kocht und sie
würden sich freuen, wenn sie wie zu Hause essen können.
ROMANO:
Und?
ROSA:
Und …
aus dem Film „Solino“ von Fatih Akin © Wüste Film
7
siehe Lexikon, Seite 62
42
1
Wortschatz
der Dreck: le saleté
2
das Bergwerk: la mine
3
das Stahlwerk: l’aciérie
4
faseln (ngs): divaguer
5
der Schweißer (-): le soudeur
Einheit 2-Tle
10/03/06
15:41
Page 43
Einheit
5
2
Ein neuer Pass?
a
Höreunnd sprechen
Hören Sie sich folgende Interviews an.
Was sagen die Befragten zum Thema „Ein neuer Pass“?
erkel
Olga M
in
a Kle
tin
Chris
Ercem Kara
Elisabeth Hüttig
Debatte: Wie sieht es mit Ihnen aus?
Stellen Sie sich vor, Sie lebten für immer in
einem anderen Land. Würden Sie dann die
Staatsangehörigkeit wechseln?
43
Einheit 2-Tle
2
10/03/06
15:41
Page 44
Einheit
b
„Deutscher werden? Kann das bei der Integration helfen?“
Zu diesem Thema sollen Sie mit einem kurzen argumentativen
Text Stellung nehmen. In folgenden Materialien finden Sie
Argumente und Informationen, die Sie verwenden können.
en eiben
Lesund
schr
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie haben eine ausländische
Staatsangehörigkeit, aber leben
bereits längere Zeit in
Deutschland? Sie wollen dauerhaft hier bleiben? Dann laden
wir Sie ein, gleichberechtigte
Bürgerin oder Bürger unseres
Landes zu werden und die
deutsche Staatsangehörigkeit
anzunehmen. Die Vorteile liegen
auf der Hand: Sie genießen alle
Bürgerrechte. Sie können in
Deutschland
wählen
und
gewählt werden. Sie genießen
Freizügigkeit1 innerhalb der
Europäischen Union, können in
viele Länder visafrei reisen. Sie
können in Deutschland Ihren
Beruf frei wählen, sich niederlassen oder eine selbstständige
Erwerbstätigkeit2 ausüben.
(…)
, die
umente
g
r
A
5
Die
eutsche t
d
ie
d
für
haf
ürgersc
b
s
t
a
a
St
n.
spreche
1
2
Wortschatz
die Freizügigkeit: ici, la libre circulation
die Erwerbstätigkeit: l’activité
professionelle
Aus der Broschüre: „Wie werde ich Deutsche(r)?“
Thema:
Einbürgerung1
In Deutschland
geborene Kinder
Vor 2000
Seit 2000
Sie bekamen die Staatsangehörigkeit der
Eltern.
Sie werden automatisch Deutsche/r. Der eine
Elternteil muss seit mindestens 8 Jahren in
Deutschland leben. Das Kind muss sich bis
zum 23. Lebensjahr für die eine oder andere
Staatsangehörigkeit entscheiden.
Sie mussten seit mindestens 15 Jahren in
In Deutschland
lebende Erwachsene Deutschland gelebt haben, gute Deutschkenntnisse haben und in der Regel ihre alte
Staatsangehörigkeit bei der Einbürgerung1
aufgeben.
Wortschatz
1
die Einbürgerung:
la naturalisation
44
Sie müssen seit mindestens 8 Jahren in
Deutschland leben, ausreichende
Deutschkenntnisse* haben und in der Regel
die alte Staatsangehörigkeit bei der
Einbürgerung aufgeben.
* Sie haben ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache, wenn Sie sich im täglichen Leben auf Deutsch zurecht
finden können. Dazu gehört, dass Sie ein Gespräch führen und Texte des alltäglichen Lebens verstehen und mündlich
wiedergeben können.
Es reicht aus, wenn Sie zum Beispiel das Zertifikat Deutsch oder ein gleichwertiges Sprachdiplom erworben haben.
Falls Sie dieses Niveau nicht erreicht haben, können Sie an einem Integrationskurs teilnehmen.
Einheit 2-Tle
10/03/06
15:41
Page 45
Einheit
2
Lesen und Sprechen
für den deutschen Pass
München – Für
eine Einbürgerung müssen Ausländer
zwar Deutsch verstehen und
lesen können, die Fähigkeit,
selbst einen Text zu verfassen, ist jedoch nicht
notwendig. Dies entschied
das Bundesverwaltungsgericht1 am Donnerstag in
Leipzig. Es genüge, wenn ein
Ausländer, der sich nicht
schriftlich ausdrücken könne,
einen Text auf Deutsch diktieren könne.
Lesekenntnisse der deutschen
Sprache seien jedoch auf
jeden Fall Voraussetzung für
e i n e E i n b ü rg e r u n g , e n t schieden die Richter. Das
Urteil dürfte Auswirkungen
auf die Einbürgerungspraxis
in Bayern und Baden-
Württemberg haben, wo ein
schriftlicher Sprachtest
vorgeschrieben ist.
(…) Seit In-Kraft-Treten des
Staatsangehörigkeitsrechts
Anfang 2000 werden die
Sprachtests zur Einbürgerung
je nach Bundesland unterschiedlich gehandhabt2.
In Bayern und BadenW ü r t t e m b e rg i s t d e r s o
genannte Postkarten-Test
beliebt. Die Antragsteller 3
müssen aus einer fiktiven
Urlaubssituation heraus eine
kurze Nachricht nach Hause
verfassen, was für viele
Teilnehmer die höchste Hürde4
in dem Test darstellt.
Roman Preuß / Süddeutsche Zeitung,
21.10.2005
Wortschatz
1
das Bundesverwaltungsgericht: le tribunal administratif de la République Fédérale
2
handhaben: ici: appliquer, pratiquer
3
der Antragsteller: le demandeur
4
die Hürde (-n): l’obstacle
6
Pour comprendre
Es genüge, wenn…
Ein Ausländer könne sich nicht
schriftlich ausdrücken…
Lesekenntnisse …seien Voraussetzung
für…
Ces formes verbales sont des subjonctif I.
Ce mode sert essentiellement à montrer
que l’on rapporte les paroles de
quelqu’un. En l’utilisant, le journaliste
signale qu’il transmet simplement l’information donnée par le tribunal
administratif. (Cf. Baustelle pages 142-143)
Das Urteil dürfte Auswirkungen
haben…
Le verbe de modalité „dürfen“ au subjonctif II a un sens de modalisation Il
exprime une forte probabilité (« Le
jugement aura très probablement des
conséquences… ») (Cf. Baustelle pages
58-59)
Höreunnd sprechen
Doppelte Heimat?
Interview
1
Frau Merkel
Interview
2
Das folgende Gespräch wurde mit Frau Merkel, Frau Hüttig und
Frau Klein geführt, die seit vielen Jahren in der Bundesrepublik
Deutschland leben, aber aus einem anderen Land kommen.
Hören Sie sich die Aufnahme an und machen Sie sich Notizen
zu folgenden Punkten:
• Heimweh • mögliche Rückkehr
Interview
3
Kennen Sie auch Menschen, die „zwischen“
zwei Kulturen zu Hause sind?
Stellen Sie sich eine Situation vor,
in denen es Ihnen auch so gehen könnte.
Wie würden Sie dann reagieren?
Frau Klein
üttig
H
Frau
45