Newsletter 2005-02 mit Grafik
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Newsletter 2005-02 mit Grafik
1 Demographischer Wandel – Chance oder Problem? „Deutschland steuert einem Arbeitskräftemangel entgegen!“ – In Zeiten von über 5 Millionen Arbeitslosen und Vorruhestandsregelungen, die schon bei 50jährigen Mitarbeitern greifen, klingt das fast wie Hohn. Die meisten Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, die Personalzahlen abzubauen, und nicht, sie zu erhalten oder gar auszubauen. Und doch ist bei näherem Hinsehen diese Aussage vielleicht gar nicht so abwegig – und zwar, wenn wir den Blick nicht nur auf die kurzfristige, sondern auf die mittelfristige Zukunft richten. Was kommt auf uns zu? redaktion: günther wirkus bernd steffens dr. michael dembski susanne scale internet: [email protected] www.performance-team.net Es gibt kaum Prognosen, die zuverlässiger sind, als die über die Bevölkerungsentwicklung. Danach wird sich die Altersstruktur unserer Gesellschaft erheblich verändern. Und das in absehbarer Zeit. D.h. die meisten der heute unter 55-jährigen werden diese Veränderung erleben. Zur Veranschaulichung ein paar Zahlen des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz (Quelle: ZIRP – Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz): • Die Bevölkerung wird um rund 15% zurückgehen. • Der Anteil der über 60-jährigen steigt um 18% . • Die Zahl der Menschen im erwerbstätigen Alter (20 bis 60 Jahre) sinkt um 20%. • Gleichzeitig wird der Anteil der unter 20-jährigen um 28 % sinken. • Der Altersquotient (Erwerbstätige zu nicht Erwerbstätigen) steigt von 45 auf 71. • Rückgang der Kindergartenkinder um 43 %. Das bedeutet: Die einzige Altersgruppe, die noch wachsen wird, ist die der über 60-jährigen. Dagegen wird die Gruppe der („produktiven“) Menschen zwischen 20 und 50 Jahren, auf deren Leistung wir in Gesellschaft und Wirtschaft heute hauptsächlich setzen, immer kleiner. Konsequenzen ... Noch dominiert bei uns der Jugendwahn. Bereits mit Anfang 50 gehört man zu den Älteren, die ausgemustert werden. Doch die demographische Entwicklung wird sich über die Arbeitskräftestruktur erheblich auf Unternehmen auswirken. Denn nicht nur globaler Wettbewerb und technologischer Wandel beeinflussen die Zukunftschancen von Unternehmen, sondern in nicht unerheblichem Maße auch das verfügbare Arbeitskräftepotential mit seinem Know-how und seiner Leistungsfähigkeit. ... für Unternehmen Eigentlich müssten die Unternehmen bereits jetzt darauf reagieren, dass sie ihre Mitarbeiter künftig länger im Arbeitsprozess halten müssen, aber nur wenige erkennen die Notwendigkeit – wie sieht das denn in Ihrem Unternehmen aus? 2 ... für uns Auch viele von uns müssten sich bereits heute auf die unaufhaltbare Entwicklung einstellen, denn die Älteren von morgen werden länger arbeiten müssen - nicht zuletzt aus finanziellen Gründen. Wie können wir es schaffen, bis ins Alter leistungsfähig zu sein? Der Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit kann durch Training verzögert, nicht aber verhindert werden. Die geistige Potenz kann ohne weiteres länger erhalten bleiben. Welche Chancen gibt es? Dem Einzelnen wie den Unternehmen bieten sich also eine gemeinsame Chance und Herausforderung: um zukunftsfähig zu sein, müssen die Konzepte zur Gestaltung der Arbeitsplätze und Arbeitsprozesse sowie zur beruflichen Weiterbildung im Hinblick auf die demographische Entwicklung weiterentwickelt und angepasst werden. Unternehmen, die sich dieser Situation bereits heute stellen, diskutieren z.B. Themen oder bieten bereits Programme an wie: • Gesundheitsprogramme zur Reduzierung von körperlicher Belastung und Stress. Dazu gehören z.B. regelmäßige Gesundheitschecks, Intensivierung von Angeboten wie Rückenschule, Training für kör- pergerechtes Heben und Tragen, Bürogymnastik, ausgewogene Ernährungsangebote, Anti-StressTraining usw. • Wertschätzung älterer Mitarbeiter als Führungsaufgabe. Hier helfen spezielle Workshops für Führungskräfte, in denen die unterschiedlichen Aspekte aus Sicht der Betroffenen und des Unternehmens bearbeitet werden und Konsequenzen für das Führungsverhalten abgeleitet werden. Auch die offizielle Kommunikation des Unternehmens und v.a. des Managements kann die Sensibilität für die Thematik fördern. • Perspektiven für die Ar- beit im fortgeschrittenen Alter. Beispiele hierfür sind Modelle für einen attraktiven Wechsel von Führungsaufgaben in Fach- oder Projektaufgaben, Patenschaften für jüngere Mitarbeiter und Führungskräfte. Auch organisierter Wissenstransfer von Schreibtisch zu Schreibtisch oder zu festen Zeiten in der Produktion bietet Perspektiven für alle Beteiligten. • bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie (u.a. für Frauen). Hier können vorhandene Anstrengungen, jungen Frauen die Familiengründung zu erleichtern, ergänzt werden um Maßnahmen, die nicht nur den Wiedereinstieg in den Beruf sondern auch den Verbleib dort unterstützen. Größere Unternehmen können eigene Angebote zur Kinderbetreuung, aber auch zur Vermittlung von Haushaltshilfen machen. Kleinere Unternehmen könnten hier gemeinsam agieren. • Entlohnungssysteme los- gelöst von Alter und Betriebszugehörigkeit. Hohe „Altersgehälter“ bereiten nicht nur kleinen Firmen Probleme. Eine leistungsabhängige Vergütung mit variablen Anteilen macht keinen altersspezifischen Unterschied, sondern honoriert Leistung und fördert auch die Bereitschaft, neues zu lernen. • altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitszeitmodelle. Dazu gehören noch flexiblere Arbeitszeitmodelle wie schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit, (teilweiser) Ausstieg aus Schichtarbeit für ältere Mitarbeiter. Auch längere Pausenzeiten und die Bereitstellung von passenden Ruheräumen sind denkbar. • Qualifikationsmodelle und Lernprogramme für Mitarbeiter im fortgeschrittenen Alter. Hier gibt es schon viele Modelle, die das private Lernen im zunehmenden Alter unterstützen. So können Kurse auf das Lerntempo der 3 Teilnehmer flexibel angepasst werden. Stärker individualisierte Qualifizierungsprogramme berücksichtigen die oft vielfältigen Vorerfahrungen und steigern die Lernmotivation. Lern- und Arbeitsmittel sind bisher selten altersgerecht gestaltet. Das beginnt bei Schriftgrößen, Bedienfeldern, Tastaturen und geht bis zu Bedienungsanleitungen, Projekthandbüchern, Anzeigen und Ablesegeräten in der Produktion usw. Arbeitnehmer werden also noch stärker als bisher ihr eigener Manager in Sachen Qualifikation und Kompetenzen sein müssen. Für die Unternehmen gilt es, die Leistungsfähigkeit und Produktivität der Belegschaft trotz älter werdender Mitarbeiter weiter auszubauen. Wenn Sie aus Ihrem eigenen Umfeld Erfahrungen und Beobachtungen zu diesen Herausforderungen beitragen können, freuen wir uns über Ihre Zuschrift! beitsstunde - in Deutschland ca. 28 Euro - in Ungarn ca. 5 Euro, - in Tunesien zwischen 2 und 3 Euro, - in Rumänien ca. 1,50 Euro - in der Ukraine 0,70 Euro 1994 wurde die Fertigung nach Ungarn verlagert – damals mit 30, heute mit 1000 Mitarbeitern. 1995 wurden in Deutschland 1270 Arbeitsplätze abgebaut, 1997 die letzten 250 gleichfalls aus Deutschland verlegt. In der Ukraine arbeiten inzwischen ca. 3000 Mitarbeiter. Insgesamt 6000 Arbeitsplätze sind seit 2004 geschaffen worden – im Ausland. Eine Branche in der Lebensmittelindustrie: Vor 20 Jahren noch ca. 700 Betriebe in Deutschland, in diesen Jahren noch ca. 200. Der Rest ist – überwiegend – in größeren Unternehmen aufgegangen. Das bedeutet: Weniger Mitarbeiter in der Forschung, weniger Auszubildende, weniger Mitarbeiter, weniger Führungskräfte. ([email protected]) PersonalentwickPersonalentwicklung vor neuen HerausforderunHerausforderungen Ich lese „Die Zeit“ vom 28.4.2005, S. 23 ff.: Daten eines Zulieferers für die Automobilindustrie, der Kabelbäume produziert: Die Lohnkosten betragen je Ar- Ähnliche Entwicklungen gibt es auch in anderen Branchen – also kein Einzelfall, sondern eine generelle Entwicklung. Viele Fragen kommen da aufz.B.: Von den 1200 Mitarbeitern, deren Arbeitsplätze sich Richtung Ukraine verschoben haben, wie viele davon können durch Qualifizierung und Umschulung in anderen Arbeitsbereichen (wenn es sie denn gibt) neue Beschäftigungsmöglichkeiten finden? Sicherlich wird es den einen oder anderen geben, der sich in einer Marktnische selbständig machen kann. Aber so groß ist der Markt für freiberufliche Selbständige und andere Dienstleister nun auch nicht. Was kann oder muss Personalentwicklung in solchen Zeiten für die Zukunft leisten? Gesundheitsprogramme auflegen? Wertschätzung als Führungsaufgabe vermitteln? Entlohnungssysteme anpassen? Und das alles für Arbeitsplätze, die nicht mehr da sind? All dies sind gute und richtige Aktivitäten, aber nur für die im weniger werdende Zahl derjenigen, die noch Arbeit haben und die noch länger (Lebensalter) arbeiten müssen. Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr scheint mir, dass sich Personalentwicklung zukünftig bildungspolitisch, gesellschaftspolitisch und unternehmerisch engagieren muss. Ich wünsche mir Unternehmen, Unternehmer und Pernicht sonalentwickler, die mehr nur am Betriebsergebnis gemessen werden, sondern auch daran, für wie viele der nicht mehr benötigten Mitarbeiter sie selber neue Arbeitsstellen geschaffen haben. Ich wünsche mir Personalentwicklung, die Prozesse im Unternehmen anstößt und 4 begleitet, die zu neuer Beschäftigung führen - Personalentwickler also, die Unternehmensentwicklung betreiben. Ich wünsche mir Personalentwickler, die mit dafür Sorge tragen, dass Forschungsund Entwicklungsvorhaben in Deutschland initiiert werden – denn nur über neue Produkte, Produktideen, Patente können Arbeitsplätze geschaffen werden. Ich wünsche mir Personalentwicklung, die sich in schulische (universitäre) Ausbildung ‚einmischt’, um in der Übergangsphase zwischen diesen Lebenswelten den Jugendlichen Perspektiven (oder auch Realitäten) aufzuzeigen. Ich wünsche mir neue Angebote der Begleitung in Personalentwicklungsfragen gerade für Betriebe mittlerer Größe, in denen solche Aufgaben bisher eher zufällig wahrgenommen werden. Welche Wünsche haben Sie? Lassen Sie uns Ideen sammeln – und über deren Umsetzung nachdenken! ([email protected]) Was der USBUSB Anschluss noch kann – oder: Was Ihnen schon im mer fehlte! Sie haben einen Computer mit einem USB-Anschluss? Wenn Sie den möglicherweise bislang wenig genutzt haben, dann haben Sie dessen technische Möglichkeiten nicht voll ausgeschöpft. Doch der Reihe nach: USB bedeutet „Universeller serieller Bus“ – das ist eine flache, fingerbreite Buchse, an die sich so allerhand anschließen lässt, von der Tastatur bis zum Scanner, von der Soundkarte bis zum Joystick. Der Clou ist: Hier kommt der Strom aus der Steckdose. Sie liefert Strom, bis zu 500 Milliampére bei einer Spannung von 5 Volt. Und dieses Potential können Sie zu viel mehr nutzen als nur zum Datenaustausch. So lässt sich zum Beispiel mit USB-Geräten ein angenehmes Klima am Arbeitsplatz schaffen - nicht zu warm und nicht zu kalt. Für den Temperaturempfindlichen gibt es die USB-Heizdecke im Karomuster oder mit den Figuren der Sesamstrasse. http://www.mib.co.jp/products/ohizamoto/ohizamoto.h tml Für den Sommer empfiehlt sich der USB-Ventilator in den Farben rot, blau oder grün mit leisem, langlebigem Motor und beweglichem Befestigungsarm. http://usb.brando.com.hk/usbl edfan.php Wenn Sie das Raumklima verändern wollen, dann brauchen Sie den USB-Luftbedufter, der mit ätherischen Düften gefüllt werden kann (Duft Lavendel wird mitgelie- fert). Mit dem Laptopp können Sie dann wirklich überall arbeiten. http://usb.brando.com.hk/usb aromapot.php Auch der Outdoor-Freak wird nicht unversorgt gelassen: Ein USB-Elektrogrill sorgt für das leibliche Wohl am Computer. http://www.thinkgeek.com/st uff/looflirpa/igrill.shtml Danach können Sie mit einer USB-Zahnbürste (natürlich mit wechselbarem Bürstenkopf) sich die Zähne computergestützt putzen. http://www.watch.impress.co. jp/akiba/hotline/20030222/et c_habrashi.html Für Entspannung am PC ist auch gesorgt. Im USB-MiniAquarium (Größe: 94 x 64 x 90 mm und Gewicht: 200 g) schwimmen zwei Fischen aus Kunststoff. http://usb.brando.com.hk/usb miniaquarium.php Zum Fest empfiehlt sich dann der USB-Weihnachtsbaum 13 cm hoch, beleuchtet in sechs wechselnden Farben – ein Muss für jeden USBFreak. http://usb.brando.com.hk/usb xmastree.php Impressum: performance|team newsletter erscheint kostenlos mehrmals jährlich. Weitergabe und Nachdruck mit Quellenangabe sind uns jederzeit willkommen. Herausgeber und Redaktion: Dr. Michael Dembski, Susanne Scale, Bernd Steffens, Günther Wirkus. Zuschriften an performance|team Dr. Michael Dembski Hütter Busch Str. 12 42349 Wuppertal. Fon: 0202/2471276 Fax: 0202/2471275 e-mail: [email protected]