2009 Rossi wollte siegen - Superkart

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2009 Rossi wollte siegen - Superkart
Rossi wollte im Superkart unbedingt siegen.
Valentino Rossi hatte beim Superkart-Rennen in Laguna Seca keine Lust auf eine Niederlage.
Valentino Rossi hat zwar mit 100 GP-Siegen und acht WM-Titeln schon alles bewiesen. Aber im
Superkart-Rennen in Laguna Seca (mit 100 PS starken Yamaha-TZ-250-Motoren) konnte er bereits
am Donnerstag vor dem ersten Training seinen Einsatzwillen unter Beweis stellen.
Yamaha präsentierte bei diesem Event die ehemaligen und aktuellen Champions, und zwar Kenny
Roberts, Eddie Lawson, Wayne Rainey und Valentino Rossi.
Roberts saß zum ersten mal im Superkart. Lawson bewegt diese höllisch schnellen Gefährte seit
Jahren, Rainey manchmal. Rossi fährt zum Spass manchmal an der italienischen Adria, aber auf
kurzen Pisten und mit viel weniger Hubraum und PS.
Es sollte eigentlich ein Spass sein, drei Runden lang auf dem «Mazda Raceway Laguna Seca»,
eigentlich sollten alle vier Teilnehmer gemeinsam über den Zielstrich fahren und so ein ordentliches
Bild für die Fotografen abgeben.
Aber «King Kenny» Roberts übertrieb den Spass als Erster, er drehte sich, die Kette fiel runter. Es
musste neu gestartet werden, nun wurde die Distanz auf zwei Runden verringert.
Alle wollten sich an das Script halten und brav gemeinsam um die Piste kreisen. Was für eine
Ansammlung von wettbewerbsfähigem Instinkt. Roberts hatte 1978 die Siegesserie des grossen Barry
Sheene beendet; «Steady Eddie» Lawson hatte in den 80er-Jahren vier 500-ccm-WM-Titel gewonnen
und dank seiner Beständigkeit Freddie Spencer entzaubert. Wayne Rainey, vielleicht der fleissigste
Champion aller Zeiten, hatte starke Gegner wie Lawson, Gardner, Doohan und Schwantz trotz
häufiger Motorrad-bedingter Nachteile durch beispielhaften Einsatz und Entschlossenheit besiegt. Er
gewann drei WM-Titel, von 1990 bis 1992.
Dazu kam Valentino Rossi.
Raten Sie mal, wer sich nicht an die Vereinbarung zum Langsamfahren hielt!
Die vier Asse hatten mit ihren Superkarts noch keinen Meter zurückgelegt, als sich Rossi aus dem
Staub machte.
Die drei Gegner mussten wählen zwischen Pflichtbewusstsein und dem dringenden Verlangen,
Vollgas zu geben. Vielleicht mangelte es aber an den geeigneten Fähigkeiten.
Eddie hätte es gelingen können, Rossi einzufangen. Er hat viele namhafte Kart-Rennen gewonnen.
Trotzdem gab er sich mit Platz 4 zufrieden. Er wollte dem seit 1993 im Rollstuhl sitzenden Freund
Rainey den Vortritt lassen. Rainey selbst war höflich genug, seinen ehemaligen Teamchef Roberts
nicht zu überholen. Ein Angestellter wird doch nicht seinem einstigen Vorgesetzten um die Ohren
fahren.
Es sollte ja in erster Linie ein bisschen Spass machen.
Rossi hingegen hatte andere Ziele. «Jetzt kann ich sagen, ich bin gegen Roberts, Lawson und Rainey
gefahren – und habe sie alle besiegt», lachte Valentino.
Aber vielleicht betrachtete er die ganze Übung gar nicht als Spass. Als einziger aktiver Rennfahrer
wollte er der Erste unter Gleichen sein. Der Weltmeister und WM-Leader war zum Siegen
entschlossen.
In ihren besten Tagen hätten es Roberts, Rainey und Lawson vermutlich nicht anders gemacht.
Und seien wir ehrlich: Wir alle wollten Rossi als Sieger und nicht als Verlierer sehen!

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