Polizeipräsidium Unterfranken

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Polizeipräsidium Unterfranken
Herausgeber:
Polizeipräsidium Unterfranken • Frankfurter Str. 79 • 97082 Würzburg
Druck: Polizeipräsidium Unterfranken - Eigendruck im Selbstverlag
Stand: April 2010
Gefährdungssituation
Selbstbehauptung
Viele Frauen fürchten sich vor allem davor, von einem
unbekannten Gewalttäter überfallen und vergewaltigt
oder erheblich verletzt zu werden.
Derartige Angriffe sind jedoch relativ selten.
Einem Täter ist es wichtig, ohne großes Aufsehen
handeln zu können. Er sucht sich ein geeignetes
Opfer aus, mit dem er seiner Meinung nach leichtes
Spiel haben wird.
Die meisten dieser Gewalttätigkeiten ereignen sich
im sozialen Nahraum, in einer Beziehung oder in der
Familie.
Nutzen Sie Ihre Körperhaltung und Stimme aktiv zur
Selbstbehauptung:
Täter kann sein:
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der Mann, mit dem die Frau bei einem Lokaloder Disco-Besuch schon öfter Kontakt hatte
der Arbeitskollege
der Bekannte aus dem Freundeskreis
der langjährige Freund
der Partner/Ehemann der Expartner in Trennungssituationen
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) belegt, dass
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ca. 3/4 aller angezeigten Vergewaltigungen von Tätern begangen werden, die mit dem Opfer
bekannt sind
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ca. 2/3 aller angezeigten Vergewaltigungen im privaten Raum (z.B. Wohnung des Opfers oder des Täters) verübt wurden
Bei Gewalttaten gegen Frauen ist jedoch vor allem im
sozialen Nahbereich von einem großen Dunkelfeld
auszugehen, also von Straftaten, die zwar verübt,
aber nicht angezeigt worden sind.
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Gehen Sie aufrecht
Senken Sie nicht Ihren Blick
Strahlen Sie Ruhe aus
(Tief einatmen!)
Sprechen Sie laut und deutlich
Benennen Sie den Übergriff genau
(„Lassen Sie meinen Arm los!“)
Siezen Sie Ihren Angreifer in jedem Fall
Holen Sie sich aktiv Hilfe
(„Sie mit dem Hut, rufen Sie die Polizei!“)
Durch Ihr Auftreten signalisieren Sie dem Täter:
Selbstverteidigung
Eine Studie der Polizei Hannover zum Gegenwehrverhalten bei Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen
zeigt, dass bereits bei leichter konsequenter Gegenwehr
der Frauen 68,4 % der Täter die Tat abgebrochen haben.
Bei massiver Gegenwehr konnten sogar 84,3 % der Frauen
den Täter zur Aufgabe bewegen.
Aus polizeilicher Sicht ist deshalb die Teilnahme an einem
Sicherheits- und Selbstbehauptungstraining zu empfehlen, bei dem verschiedene Gefahrensituationen besprochen und Verhaltensempfehlungen gegeben werden.
Jede Frau kann sich bei Gefahr wehren, um den Täter
von sich abzuhalten!
Deshalb:
• Bewahren Sie zunächst Ruhe und halten Sie Blickkon-
takt zum Angreifer
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Wehren Sie sich konsequent!
Schlagen Sie mit den Händen gezielt zum Gesicht und/oder treten Sie mit den Füßen gegen Schienbein oder Knie des Angreifers
• Setzen Sie zur Abwehr alles Greifbare (z.B. Hand tasche, Schlüsselbund) und alles Verfügbare aus
Ihrer Umgebung (z.B. Stuhl, Blumenstock) ein
Bevor Sie Abwehrwaffen (z.B. Reizstoffsprühgerät,
Schreckschusswaffe) erwerben, informieren Sie sich über
„ICH BIN KEIN OPFER!“
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die einschlägigen waffenrechtlichen Bestimmungen
den sicheren Gebrauch
die individuellen Gefahren beim Umgang mit diesen Waffen
Denken Sie auch an Alternativen (z.B. akustische Alarmgeräte).