1593 Filmhaus-Programm 07-14 v2.indd

Transcription

1593 Filmhaus-Programm 07-14 v2.indd
FILMHAUS 7/14
RETROSPEKTIVE JOHN FORD
S IE H E R Ü CK S E IT E !
DER SCHWARZE FALKE
Königstraße 93 · 90 402 Nürnberg
filmhaus.nuernberg.de · T: 2317340
WERKSCHAU KELLY REICHARDT
RIVER OF GRASS
USA 1994, 73 Min., 16 mm, FSK: k.A., engl. OF, Regie: Kelly Reichardt, mit: Lisa
Bowman, Larry Fessenden u.a.
Cozy, Ehefrau und Mutter, fühlt sich allein und gelangweilt.
Ihre Ehe ist lieblos und ihre Kinder ignoriert sie, weil sie lieber den Traum einer Tänzerin träumt. Eines Abends trifft sie
in einer Bar den ziellos durchs Leben wandelnden Lee. Die
beiden verstehen sich sofort und ziehen gemeinsam los, um
ein Schwimmbad unsicher zu machen. Beim Spielen mit einer
gefundenen Pistole löst sich plötzlich ein Schuss und in dem
Glauben, den Besitzer des Bades auf dem Gewissen zu haben, flüchten die beiden in die Everglades …
ODE
USA 1999, 46 Min., 16 mm, FSK: k.A., engl. OF, Regie: Kelly Reichardt, mit:
Heather Gottlieb, Kevin Poole, Jon Wurster u.a.
Der Film folgt der tragisch endenden Schwärmerei des
Mädchens Billie Joe für den Außenseiter Bobby Lee. Die
impressionistischen Bilder betten das zentrale Paar, zwei
Menschen, die von sich und der Welt noch keine rechte
Vorstellung haben, in eine lichte Naturkulisse ein. Doch die
repressiven familiären Verhältnisse, Billie Joes gläubige Eltern, tragen die Mitschuld daran, dass sich die unschuldige
Beziehung nicht entwickeln kann.
Do., 3.7. & Sa., 5.7. um 20.45 Uhr
OLD JOY
USA 2005, 76 Min., 35 mm, FSK: ab 0, engl. OmU, Regie: Kelly Reichardt,
Musik: Yo La Tengo, mit: Daniel London, Will Oldham, Tanya Smith u.a.
Kelly Reichardt nimmt sich in diesem Film der Generation
30plus an und zeigt zwei langjährige Freunde, Mark und
Kurt, auf einem Wochenendausflug. Sie versichern sich ihrer Freundschaft, sind aber in Wahrheit keine Freunde mehr.
Die Waldwanderung zu einer heißen Quelle entwickelt sich
zu einem sprichwörtlichen Irrweg durchs Leben. Im Raum
steht die Frage nach dem individuellen Lebensentwurf. Das
unbestimmbare Gefühl des Verlusts mag im Fall von Kurt
Bei allem Charme kann man bei vielen der aktuellen US-Independent-Filme einen Hang zur Geschwätzigkeit nicht leugnen. Nicht zuletzt in dieser Hinsicht vollziehen die Arbeiten
von Kelly Reichardt eine Gegenbewegung. Ihre bislang fünf
Langfilme sind von einer zunächst irritierenden Reduziertheit an Figuren, Dialogen, Orten und überhaupt dem, was
man eine konventionelle Handlung nennen würde. Speziell
OLD JOY und WENDY AND LUCY, beide nach Kurzgeschichten des Autors Jon Raymond, haben keine „Geschichte“,
aber ein Thema: In seiner Wort- und Ereignislosigkeit erzählt
OLD JOY vom Ende einer Freundschaft und von der Befindlichkeit einer politischen und gesellschaftlichen Klasse im
Post-9/11-Amerika; WENDY AND LUCY, inspiriert vom italienischen Neorealismus, geht an den Rand des sozialen Gefüges und beobachtet eine junge, mittellose Frau, die zusehends
ihr Erspartes, ihre Perspektive und jede Hoffnung zu verlieren
droht. „Die Idee dazu kam kurz nach Hurricane Katrina“, sagt
Reichardt, „Jon und ich dachten darüber nach, wie es ist, kein
Netz zu haben und ohne jede Hilfe einen Weg aus der Not zu
finden.“ Eine Frage, der sie – wenn auch im völlig anderen
Setting des Westerns – auch in MEEK’S CUTOFF nachgeht:
Von ihrem Scout in die Irre geführt, muss der kleine Siedlertreck auf sich gestellt einen Weg aus der Wildnis finden.
Kelly Reichardt hat in Massachusetts Kunst studiert und anschließend an Filmen von Hal Hartley und Todd Haynes mitgearbeitet. Für ihr Debüt RIVER OF GRASS kehrte sie 1994 in ihren Heimatstaat Florida zurück. Wie auch Reichardts spätere
Langfilme erzählt das schwarzhumorige Low-Budget-Drama
RIVER OF GRASS von einer räumlichen Bewegung bei einem
gleichzeitigen persönlichen Stillstand. Ihre Filme sind nicht
mit seinem Marihuana-Konsum zusammenhängen; es ist
aber auch Ausdruck einer Entfremdung zu Mark, der bald
Vater werden wird und an der Weiche zu einem bürgerlicheren Dasein steht.
„OLD JOY ist ein Film weniger Worte und kleiner Gesten,
aber sie reichen, um das Verhältnis von Mark und Kurt zu
beschreiben. Der Ort spielt eine ebenso große Rolle wie die
Figuren selbst. Die Schönheit der Natur, die voller Leben
steckt, ihre Geräusche und die Brechungen des Lichts in
den Baumkronen erzeugen einen Zauber, der viel von der
unaussprechlichen Schwere nimmt, die zwischen den Männern liegt.“ Andreas Busche, Fluter.de, 23.10.2008
Do., 10.7. & Sa., 12.7. um 20.45 Uhr
besitzt und ihren Wagen auch als Schlafgelegenheit nutzt,
kommt es einer Katastrophe gleich, als in Oregon, unweit
der US-Pazifikküste, der Motor den Geist aufgibt. Das verleitet sie zu einem Kleindiebstahl, der ein weiteres Malheur
nach sich zieht: Nachdem sie einige Stunden unbeaufsichtigt war, ist Lucy plötzlich verschwunden.
Fern jeder Sozialromantik zeichnet Kelly Reichardt ein
sehr genaues Bild des Kapitalismus, in dem auf der Erfolgsleiter nach oben alles möglich scheint, der Absturz
aber sehr viel wahrscheinlicher ist und der einzelne
Mensch nicht mehr viel Wert hat. Michelle Williams spielt
diese junge Frau, die trotz aller Widrigkeiten mit Würde
und Stolz versucht, in dieser Gesellschaft zu überleben,
unglaublich authentisch und kraftvoll.
Do., 17.7., Sa., 19.7. & Di., 22.7.
WENDY AND LUCY
USA 2008, 80 Min., 35 mm, FSK: ab 6, engl. OmU, Regie: Kelly Reichardt, mit:
Michelle Williams, Will Oldham, Will Patton, Larry Fessenden u.a.
Wendy ist mit ihrem Hund Lucy in einem klapprigen Auto
von Indiana nach Alaska unterwegs, wo sie auf einen Job in
einer Fischfabrik hofft. Weil sie nur wenige hundert Dollar
MEEK’S CUTOFF
ohne Poesie und Schönheit, aber der Freiheitsmythos des
amerikanischen Kinos wird bei Reichardt auf bittere Weise
konterkariert. Die urwüchsige Natur in RIVER OF GRASS,
OLD JOY und MEEK’S CUTOFF erscheint ähnlich beengend und ausweglos wie das urbane Niemandsland in
WENDY AND LUCY. „Merkwürdigerweise sehen manche
Menschen am Ende meiner Filme einen Hoffnungsschimmer“, so Reichardt, „ich sehe da nicht viel Hoffnung. Die
Filme entstanden noch zu wenig optimistischen Zeiten.“
NIGHT MOVES, Kelly Reichardts neuester Film, fügt der
Auseinandersetzung von Individuum und Gesellschaft
eine neue Facette hinzu. Indem sich die Regisseurin dem
Umweltaktivismus einer jüngeren Generation zuwendet,
findet sie zu einer ungewöhnlichen Konkretisierung von
politischem Handeln.
So gelingt es Kelly Reichardt, dem Männergenre Western
einen feministischen Blick abzutrotzen.
Do., 24.7., Sa., 26.7. & Mi., 30.7.
USA 2010, 102 Min., 35 mm, FSK: ab 6, engl. OmU, Regie: Kelly Reichardt, mit:
Michelle Williams, Bruce Greenwood, Zoe Kazan u.a.
NIGHT MOVES
1845, in den frühen Tagen des Oregon-Trails, heuert ein
kleiner Treck mit drei Familien den Trapper Stephen Meek
an, um sie über die Cascade Mountains zu führen. Meek
gibt vor, eine Abkürzung zu kennen, und führt die Gruppe
über die Hochebene, wo sie sich in der Felsenwüste verlaufen. Als ein Indianer ihren Weg kreuzt, muss sich die Gruppe
entscheiden, ob sie sich dem „Feind“ anschließen soll, oder
weiterhin dem Mann vertraut, der sich bisher als zutiefst
unzuverlässig erwiesen hat.
MEEK’S CUTOFF ist ein kleines Meisterwerk zwischen
Realismus und Existenzialismus. Das quadratische Normalformat und die ausgeblichenen Farben geben den klaustrophobischen Rahmen vor, in dem der kleine Treck sich durch
die Landschaft quält. Ein wenig Farbe bringen die Trachten
der Frauen ins Spiel, die zunehmend den Ton angeben,
während sich die Männer mehr als Schwätzer erweisen.
Die Umweltaktivisten Josh, Dena und Harmon wollen
nicht mehr nur diskutieren und demonstrieren, sondern etwas tun. Mehrere Aktionen haben sie schon hinter sich, um
denen, die respektlos mit der Natur umgehen, einen Denkzettel zu verpassen. Dieses Mal wird aber alles eine Nummer größer: Ein Staudamm soll gesprengt werden. Welches
Ausmaß dieser Anschlag annimmt, realisieren die drei Weltverbesserer allerdings erst im Nachhinein. Aus dem Traum
von einer besseren Welt wird ein Albtraum der Verfolgung,
des Misstrauens und des tödlichen Wahns.
Kelly Reichardt interessiert sich ebenso sehr für die akribische Vorbereitung der Tat, wie für die Veränderungen, die
sie in ihren Protagonisten hervorruft. So funktioniert NIGHT
MOVES sowohl als Thriller als auch als Psychodrama.
Preview: Do., 31.7. um 21.15 Uhr
USA 2013, 112 Min., DCP, FSK: ab 6, engl. OmU, Regie: Kelly Reichardt, mit:
Jesse Eisenberg, Dakota Fanning, Peter Sarsgard u.a.
ERSTAUFFÜHRUNGEN
SHANGHAI, SHIMEN ROAD
SHANGHAI, SHIMEN LU, China/Hongkong/Niederlande 2011,
82 Min., DCP, FSK: ab 16, mandarin. OmU, Regie: Haolun Shu, mit:
Ewen Cheng, Xufei Zhai, Lili Wang u.a.
Sommer 1988 in Shanghai: Der 17-jährige Xiaoli
lebt mit seinem Großvater in einem alten Backsteinhaus in der Shimen-Straße. Seine Mutter ist in die
USA ausgereist und will ihn bald nachholen. Doch
ihm sind gerade andere Dinge wichtig. Mit seiner
Klassenkameradin Lili beginnt er langsam das Leben
außerhalb der Shimen-Straße zu entdecken, die Studentenunruhen in Beijing und ein sich wandelndes
China, das sich dem Westen öffnet. Dabei wird auch
das historische Viertel mit der Shimen-Straße vom
Abriss bedroht. Inmitten dieser schwierigen Verhältnisse versucht Xiaoli seinen Weg zu finden. Und er
beginnt zu fotografieren … „Dass das Stadtviertel nicht mehr existiert, man ahnt es, man weiß es,
Shanghai ist heute eine Wolkenkratzerstadt. Haolun
Shu setzt seiner Jugend ein zartes Denkmal, er schaut
hin und zurück ohne Nostalgie. Was bleibt, sind Bilder
– wenn man Glück hat. SHANGHAI, SHIMEN ROAD,
das autobiografisch inspirierte Debüt von Haolun
Shu, ist ein Kino-Juwel.“ Jan Schulz-Ojala Der Tagesspiegel vom 14.3.2014
Do., 3.7. bis Mi., 9.7.
UNA NOCHE –
EINE NACHT IN HAVANNA
Nur 90 Meilen trennen die karibische Insel Kuba
von Florida. Wie viele Kubanerinnen und Kubaner
wollen auch Lilas Zwillingsbruder Elio und sein
Freund Raúl weg aus Havanna. Zwar lieben sie ihre
Heimatstadt und all die Reize, die sie einzigartig
machen. Aber sie haben genug davon, eingesperrt
zu sein in ihrem vermeintlichen Paradies. Sie wählen den gefährlichen Weg übers Meer, den vor ihnen bereits viele gewählt haben, die sich absetzen
wollten. Aus ein paar Brettern und zwei Autoreifen
wird ein Floß gebastelt, und damit wollen Elio und
Raúl die Flucht wagen …
Regisseurin Lucy Mulloy zeigt in ihrem packenden
Spielfilmdebüt die faszinierenden Seiten Havannas,
das Magische und einzigartige der kubanischen
Hauptstadt. Aber sie spart auch die Schattenseiten
des Systems nicht aus und erzeugt damit jene Atmosphäre, in der die Jugendlichen zwischen Bleiben und Abhauen zerrissen sind. Ein spannungsvoll
inszeniertes und visuell faszinierendes Abenteuer
beginnt, Großstadtfilm und Meeresabenteuer in
einem.
Do., 3.7. bis Mi., 16.7.
LA MOSCA EN LA CENIZA, Argentinien 2010, 98 Min., DCP, FSK:
ab 12, span. OmU, Regie: Gabriela David, mit: Paloma Contreras,
María Laura Caccamo, Luís Machin, Luciana Cáceres u.a.
Nancy und Pato, zwei junge Frauen aus einem
Dorf im Norden Argentiniens, werden von einer
Vermittlerin in der Hoffnung nach Buenos Aires gelockt, dort als Hausangestellte Geld zu verdienen.
Sie erkennen zu spät, dass sie getäuscht wurden,
denn sie finden sich in einem Bordell wieder. Eingeschlossen in der klaustrophobischen und brutalen
Atmosphäre einer Wohnung in einer bürgerlichen
Umgebung rückt die Hoffnung auf eine bessere
Zukunft in unerreichbare Ferne. Während sich Pato
gegen den Zwang, sich zu prostituieren, wehrt und
dafür hart bestraft wird, fügt sich die naive AnalphaÖsterreich 2012, 82 Min., DCP, FSK: ab 0, engl. OmU, Regie: Aleksey
Igudesman
Julian Rachlin, berühmter Geiger mit einem ausgeprägten Nasen-Fetischismus, organisiert jedes
Jahr im sommerlichen Dubrovnik das „Julian Rachlin & Friends Festival“, ein klassisches Musikfestival
zu dem er erstklassige Musiker, Schauspieler und
Komponisten aus der ganzen Welt einlädt. Um einen Blick hinter die Kulissen des Festivals zu gewähren, beschließt Rachlin gemeinsam mit seinem
langjährigen Freund, dem Violinisten, Komponisten
und Dirigenten Aleksey Igudesman einen Film über
das Festival zu drehen. Zwei Wochen lang interviewt Igudesman namhafte Künstler wie John Malkovich und Richard Hyung-ki Joo. Allerdings tut er
das nicht gerade auf konventionelle Art und Weise,
sondern er beginnt rasch die Künstler zu beleidigen
führt Tom zwar eine wunderbare Rotzigkeit ein.
Doch er verliert sein eigentliches Vorhaben bald
aus dem Blick, feiert die Nächte durch, versinkt im
Chaos – und geht der Band gehörig auf die Nerven.
Schließlich wird Tom gefeuert und muss versuchen,
aus dem Durcheinander der letzten Monate so etwas wie einen Film zu machen.
MISTAKEN FOR STRANGERS über die Band The
National ist eine filmische Ausnahmeerscheinung,
die viel Humor und noch mehr Sturheit im selben
Tour-Bus zusammenzwingt. Ein vergnügtes, radikales Porträt über ungleiche Brüder, über fatale
Ambitionen und über eine der aufregendsten IndieRockbands der Stunde.
Do., 10.7. bis Mi., 23.7.
Vorteil bedacht. Pawel zieht mit seiner Freundin
zusammen, aber als er kurze Zeit später spurlos
verschwindet, eskaliert die Situation …
Die schönen, fast manierierten Bilder einer verfallenden Landschaft stehen im Widerspruch zu der Atmosphäre von Erstarrung und Boshaftigkeit. FERNER
SCHÖNER SCHEIN, der erste Film des polnischen
Malers Wilhelm Sasnal und seiner Frau Anka, hat
durchaus eine allegorische Dimension; der schöne
Schein wird durchbrochen von Gier, Neid, Verzweiflung und unerreichten Sehnsüchten und unter ihm
kommen die Trümmer zerstörter sozialer Strukturen
ans Licht.
Do., 17.7. bis Mi., 30.7.
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
NOSELAND
21.00Erstaufführung
FREITAG 4.7.
15.00Kinderkino
17.00Erstaufführung
*19.00 Erstaufführung
19.15 John Ford
19.15 Cinema italiano
*19.30 Erstaufführung
20.45Erstaufführung
DONNERSTAG 10.7.
19.15Erstaufführung
*19.30 Erstaufführung
20.45 Kelly Reichardt
FREITAG 11.7.
15.00Kinderkino
Matt Berninger ist Leadsänger der erfolgreichen
Indie-Rockband The National: berühmt, begehrt
und verdammt angesagt. Sein Bruder Tom ist Amateur-Horrorfilmer, findet Indie-Rock eine ziemliche
Angeberei und würde in jedem Fall Heavy Metal
vorziehen. Doch begeistert sind beide von der Idee,
Tom könne die High Violet-Tour von The National
begleiten und einen Dokumentarfilm über die Band
drehen. Eine Gelegenheit für die Brüder, sich mit ihrer Kreativität und ihren Ambitionen gegenseitig zu
inspirieren. Wenn da nicht Toms Hang zum Chaos
wäre und das Gefühl, im Schatten des Bruders zu
stehen. In das kühle Understatement der Band
Ein polnisches Dorf, praktisch abgeschnitten von
der Zivilisation und scheinbar am Rande der Auflösung, dient als Kulisse für das verstörende und fast
wortlose Drama: Der raue und teilnahmslose Pawel
verdient seinen Lebensunterhalt als Schrottsammler. Er lebt zusammen mit seiner senilen Mutter, die
ihm zur Last fällt. So herzlos wie das Verhältnis zwischen Pawel und seiner Mutter ist auch das soziale
Gefüge in dem Dorf. Eine Sammlung von gehässigen Egoisten, jeder immer nur auf den eigenen
*20.45 Kelly Reichardt
20.45Erstaufführung
DIENSTAG 8.7.
19.15 Cinema italiano
*19.30 Erstaufführung
20.45Erstaufführung
MITTWOCH 9.7.
11.00Preview
USA 2013, 75 Min., DCP, FSK: noch offen, engl. OmU, Regie: Tom
Berninger
FERNER SCHÖNER SCHEIN
*19.15 John Ford
*19.30 Erstaufführung
MISTAKEN FOR STRANGERS
Z DALEKA WIDOK JEST PIĘKNY, Polen 2011, 77 Min., DCP,
FSK: k.A., poln. OmU, Regie: Anka und Wilhelm Sasnal, mit: Marcin
Czarnik, Agnieszka Podsiadlik, Piotr Nowak, Elżbieta Okupska u.a.
DONNERSTAG 3.7.
19.00Erstaufführung
21.00Erstaufführung
SAMSTAG 5.7.
15.00Kinderkino
17.00 John Ford
19.15Erstaufführung
*20.45 Kelly Reichardt
21.00Erstaufführung
SONNTAG 6.7.
15.00Kinderkino
17.00Erstaufführung
*19.00 Erstaufführung
19.15 John Ford
21.00Erstaufführung
MONTAG 7.7.
19.15 Cinema italiano
UNA NOCHE, Kuba/USA 2012, 90 Min., DCP, FSK: k.A., span.
OmU, Regie: Lucy Mulloy, mit: Dariel Arrechaga, Anailín de la Rúa
de la Torre, Javier Núñez Florián, María Méndez Bonet u.a.
und zu provozieren. Dies führt bei den Befragten zu
Irritationen. Und bei Julian Rachlin zum Gedanken,
dass das Projekt frühzeitig zum Scheitern verurteilt
ist …
„Höchst vergnüglich und unerhört lehrreich
bringt der Filmemacher und Musiker Aleksey
Igudesman Dokumentarisches und Fiktionales
derart subversiv gegeneinander in Stellung, dass
alles, was ist, gleichzeitig ,Lüge‘ und ,Wahrheit‘
ist. NOSELAND dokumentiert einen kunstvolldoppelbödigen filmischen ,Anschlag‘ auf ein
Klassikfestival im sommerlichen Dubrovnik, der
alle Vorurteile gegen diese Musik und ihre Musiker gerade dadurch unterläuft, dass er sie forciert
zu bestätigen versucht. Auf diese Weise erweist
sich der Film als intellektueller Husarenstreich.“
Ulrich Kriest, film-dienst 12/2014
Do., 31.7. bis Mi., 13.8.
17.00Erstaufführung
19.15 John Ford
*19.30 Erstaufführung
21.00Erstaufführung
SAMSTAG 12.7.
15.00Kinderkino
17.00 John Ford
*18.00 Akwaba
19.15Erstaufführung
*19.30 Erstaufführung
20.45 Kelly Reichardt
SONNTAG 13.7.
11.00 Filmbüro Franken
Kurzfilmpremiere
15.00Kinderkino
17.00 John Ford
19.00 John Ford
*19.30 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
MONTAG 14.7.
19.15 Cinéma français
*19.30 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
DIENSTAG 15.7.
*19.00 John Ford
19.15 Cinéma français
*21.00 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
MITTWOCH 16.7.
*11.00 Preview
*19.00 John Ford
betin Nancy in ihr Schicksal, um das Leben für sich
und ihre Freundin ertragbarer zu gestalten. Doch
schließlich ist sie es, die die Tür in die Freiheit öffnet.
In beklemmenden Bildern der klaustrophobischen Situation in dem düsteren Bordell und durch
das überzeugende Schauspiel der beiden ungleichen Protagonistinnen, widmet sich der vielfach
ausgezeichnete Film seiner Geschichte, die sich
ähnlich überall auf der Welt zutragen könnte.
Der Regisseurin Gabriela David gelingt es aber
auch, der Rücksichtslosigkeit und Brutalität der
Ausbeuter und Menschenhändler die Freundschaft
und Solidarität der beiden jungen Frauen als Symbol der Hoffnung entgegenzusetzen.
Do., 24.7. bis Mi., 6.8.
KINDERKINO
PROGRAMM JULI 2014
19.15 Cinéma français
*21.00 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
DONNERSTAG 17.7.
19.15Erstaufführung
*19.30 Erstaufführung
20.45 Kelly Reichardt
*21.00 John Ford
FREITAG 18.7.
15.00Kinderkino
SHANGHAI, SHIMEN ROAD
HK/NL/RC 2011, 82 Min., OmU, Regie: Haolun Shu
JUDGE PRIEST
USA 1934, 81 Min., OF, Regie: John Ford
RIVER OF GRASS
USA 1994, 73 Min., OF, Regie: Kelly Reichardt
ODE
USA 1999, 46 Min., OF, Regie: Kelly Reichardt
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
C/USA 2012, 90 Min., OmU, Regie: Lucy Mulloy
DAS MÄDCHEN WADJDA
ab 10, SA/D 2012, 97 Min., Regie: Haifaa Al Mansour
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
SHANGHAI, SHIMEN ROAD
WEM DIE SONNE LACHT
USA 1953, 90 Min., OF, Regie: John Ford
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
DAS MÄDCHEN WADJDA ab 10
MOGAMBO USA 1953, 116 Min., OF, Regie: John Ford
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
RIVER OF GRASS & ODE
SHANGHAI, SHIMEN ROAD
DAS MÄDCHEN WADJDA ab 10
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
SHANGHAI, SHIMEN ROAD
WEM DIE SONNE LACHT
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
WHAT IS LEFT?
I 2013, 74 Min., OmU, Regie: Gustav Hofer, Luca Ragazzi
SHANGHAI, SHIMEN ROAD
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
WHAT IS LEFT?
SHANGHAI, SHIMEN ROAD
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
MISTAKEN FOR STRANGERS
USA 2013, 75 Min., OmU, Regie: Tom Berninger
WHAT IS LEFT?
SHANGHAI, SHIMEN ROAD
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
MISTAKEN FOR STRANGERS
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
OLD JOY USA 2005, 76 Min., OmU, R.: Kelly Reichardt
DAS DOPPELTE LOTTCHEN (1950)
ab 6, BRD 1950, 105 Min., Regie: Josef von Báky
MISTAKEN FOR STRANGERS
WESTLICH ST. LOUIS
USA 1950, 85 Min., DF, Regie: John Ford
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
MISTAKEN FOR STRANGERS
DAS DOPPELTE LOTTCHEN (1950)
MOGAMBO
SABAR – SENEGALS HEARTBEAT
SN/NL 2014, 61 Min., OmU, Regie: Arda Nederveen
MISTAKEN FOR STRANGERS
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
OLD JOY
DIE LIEBE IN DEN ZEITEN DES ALKOHOLMISSBRAUCHS
Nürnberg 2014, ca. 30 Min., Regie: Nikolaus Struck
DAS DOPPELTE LOTTCHEN (1950)
WESTLICH ST. LOUIS
MOGAMBO
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
MISTAKEN FOR STRANGERS
2 AUTOMNES 3 HIVERS
F 2013, 93 Min., OmU, Regie: Sébastien Betbeder
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
MISTAKEN FOR STRANGERS
DER SCHWARZE SERGEANT
USA 1960, 111 Min., OF, Regie: John Ford
2 AUTOMNES 3 HIVERS
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
MISTAKEN FOR STRANGERS
FERNER SCHÖNER SCHEIN
PL 2011, 77 Min., OmU, Regie: Anka und Wilhelm Sasnal
DER SCHWARZE SERGEANT
2 AUTOMNES 3 HIVERS
UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA
MISTAKEN FOR STRANGERS
FERNER SCHÖNER SCHEIN
MISTAKEN FOR STRANGERS
WENDY AND LUCY
USA 2008, 80 Min., OmU, Regie: Kelly Reichardt
DAS LETZTE HURRA
USA 1958, 121 Min., OF, Regie: John Ford
CARLITOS GROSSER TRAUM
ab 8, E 2008, 100 Min., Regie: Jesús del Cerro
FERNER SCHÖNER SCHEIN
17.00Erstaufführung
19.00 John Ford
BIS ZUM LETZTEN MANN
USA 1948, 127 Min., OF, Regie: John Ford
MISTAKEN FOR STRANGERS
*19.30 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
FERNER SCHÖNER SCHEIN
°21.30 Afrikanische KinoweltenMAMA AFRICA
Open-Air-Kino ZA/D/FIN 2011, 91 Min., OmU, Regie: Mika Kaurismäki
SAMSTAG 19.7.
15.00Kinderkino
CARLITOS GROSSER TRAUM ab 8
DER LETZTE BEFEHL
17.00 John Ford
USA 1959, 115 Min., OmU, Regie: John Ford
FERNER SCHÖNER SCHEIN
19.15Erstaufführung
MISTAKEN FOR STRANGERS
*19.30 Erstaufführung
20.45 Kelly Reichardt
WENDY AND LUCY
DAS MÄDCHEN WADJDA
SONNTAG 20.7.
15.00Kinderkino
17.00 John Ford
CARLITOS GROSSER TRAUM ab 8
DER TEUFELSHAUPTMANN
USA 1949, 103 Min., OF, Regie: John Ford
RIO GRANDE
USA 1950, 105 Min., OF, Regie: John Ford
MISTAKEN FOR STRANGERS
FERNER SCHÖNER SCHEIN
19.15 John Ford
*19.30 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
MONTAG 21.7.
19.00 John Ford
*19.30 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
DIENSTAG 22.7.
19.15 Kelly Reichardt
*19.30 Erstaufführung
*21.00 John Ford
21.15Erstaufführung
MITTWOCH 23.7.
11.00Preview
BIS ZUM LETZTEN MANN
MISTAKEN FOR STRANGERS
FERNER SCHÖNER SCHEIN
WENDY AND LUCY
MISTAKEN FOR STRANGERS
DAS LETZTE HURRA
FERNER SCHÖNER SCHEIN
19.15 John Ford
*19.30 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
DONNERSTAG 24.7.
17.00 Kommkino e.V.
13. Hofbauer-Kongress
*19.00 Erstaufführung
19.15Erstaufführung
*21.15 Kelly Reichardt
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
RA 2010, 98 Min., OmU, Regie: Gabriela David
RIO GRANDE
MISTAKEN FOR STRANGERS
FERNER SCHÖNER SCHEIN
WANG YUNG – STAHLHARTE HONGKONG-KILLER
HK 1973, 94 Min., DF, Regie: Chang Cheh, Yang Ming Tsai
FERNER SCHÖNER SCHEIN
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
MEEK’S CUTOFF
USA 2010, 102 Min., OmU, Regie: Kelly Reichardt
HOLIDAY IN ST. TROPEZ
21.15 Kommkino e.V.
13. Hofbauer-Kongress BRD 1964, 95 Min., Regie: Ernst Hofbauer
GIULIA
23.30 Kommkino e.V.
13. Hofbauer-Kongress I 1986, 91 Min., DF, Regie: Andrea Barzini
FREITAG 25.7.
15.00Kinderkino
RIO ab 6, USA 2011, 96 Min., Regie: Carlos Saldanha
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
17.00Erstaufführung
SGE-SPECIAL #1: „SGE MEETS FWU“ – EIN KONTRAST*17.00 Kommkino e.V.
13. Hofbauer-Kongress REICHES KURZFILMPROGRAMM 1975-2014, ca. 90 Min.
FERNER SCHÖNER SCHEIN
*19.00 Erstaufführung
19.15 John Ford
DER TEUFELSHAUPTMANN
21.15 Kommkino e.V.
SGE-SPECIAL #2: „EIN SOMMERLICHER ÜBERRASCHUNGS
13. Hofbauer-Kongress FILM MIT SGE-GLAMOUR-GIRL OLIVIA PASCAL“
ca. 90 Min., Regie: Hubert Frank
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
*21.15 Erstaufführung
23.30 Kommkino e.V.
SGE-SPECIAL #3: „DER STÄHLERNE ÜBERRASCHUNGSFILM –
13. Hofbauer-Kongress EINE EROTIKKOMÖDIE VOM SGE-NAMENSPATRON!“
ca. 90 Min., Regie: Siggi Götz
SAMSTAG 26.7.
15.00Kinderkino
RIO ab 6
DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS
17.00 John Ford
USA 1962, 123 Min., OmU, Regie: John Ford
FERNER SCHÖNER SCHEIN
*19.00 Erstaufführung
19.15Erstaufführung
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
21.15 Kelly Reichardt
MEEK’S CUTOFF
SONNTAG 27.7.
11.00Sonntagsmatinee
MIDNIGHT IN PARIS
Alles Kunst
USA/E 2011, 94 Min., OmU, Regie: Woody Allen
RIO ab 6
15.00Kinderkino
DER SIEGER
16.45 John Ford USA 1952, 129 Min., OF, Regie: John Ford
FERNER SCHÖNER SCHEIN
*17.30 Erstaufführung
19.15 John Ford
DER SCHWARZE FALKE
USA 1956, 119 Min., OF, Regie: John Ford
SCOPITONES – Bernd Brehmer (Werkstattkino München)
*19.30 Kommkino e.V.
13. Hofbauer-Kongress präsentiert Jukebox-Musikfilme der 60er & 70er (ca. 80 Min.)
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
*21.15 Erstaufführung
21.30 Kommkino e.V.
DAS STRANDHAUS
13. Hofbauer-Kongress SA 1968, 71 Min., DF, Regie: Joseph W. Sarno
„DER TRISTE ÜBERRASCHUNGSFILM“ (ca. 90 Min.)
23.30 Kommkino e.V.
13. Hofbauer-Kongress
MONTAG 28.7.
19.15 Cine español
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
21.15Erstaufführung
FERNER SCHÖNER SCHEIN
DIRTY LILLY
*21.15 Kommkino e.V.
13. Hofbauer-Kongress USA 1978, 75 Min., DF, Regie: Chuck Vincent
DIENSTAG 29.7.
19.15 Cine español
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
21.15Erstaufführung
FERNER SCHÖNER SCHEIN
MITTWOCH 30.7.
11.00Preview
NOSELAND
A 2012, 82 Min., OmU, Regie: Aleksey Igudesman
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
19.15 Cine español
21.15 Kelly Reichardt
MEEK’S CUTOFF
FERNER SCHÖNER SCHEIN
*21.15 Erstaufführung
DONNERSTAG 31.7.
19.00 John Ford
DER SIEGER
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
*19.15 Erstaufführung
21.15 Kelly Reichardt
NIGHT MOVES
Preview
USA 2013, 112 Min., OmU, Regie: Kelly Reichardt
NOSELAND
*21.15 Erstaufführung
FREITAG 1.8.
19.00 John Ford
DER LETZTE BEFEHL
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
*19.15 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
NOSELAND
SAMSTAG 2.8.
19.00 John Ford
DER SCHWARZE FALKE
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
*19.15 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
NOSELAND
SONNTAG 3.8.
11.00Premiere
FRON … D 2014, 10 Min., R.: Stephan Grosse-Grollmann
DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS
19.00 John Ford
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
*19.15 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
NOSELAND
MONTAG 4.8.
19.00 John Ford
DER LETZTE BEFEHL
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
*19.15 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
NOSELAND
DIENSTAG 5.8.
19.00 John Ford
DER SCHWARZE FALKE
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
*19.15 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
NOSELAND
MITTWOCH 6.8.
19.00 John Ford
DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS
DIE FLIEGE IN DER ASCHE
*19.15 Erstaufführung
21.15Erstaufführung
NOSELAND
EINTRITT: 6,50 € • MIT FILMHAUS-FREUNDE-KARTE (15 €/JAHR) ODER NÜRNBERGPASS: 4,50 €
STUMMFILM MIT PIANO 8,00 € • GRUPPEN AB 10 PERSONEN 4,90 € • KINDER-KINO 3,60 €
*
=Kommkino
OmU
OF
OmeU
DF
Auch die 13. Ausgabe widmet sich der Ausgrabung entlegener Archivschätze und
zeigt Sinnliches, Zwielichtiges und Sonderbares. Drei Höhepunkte: Der Schlagerfilm
HOLIDAY IN ST. TROPEZ entführt am Do., 24.7. um 21.15 Uhr mit viel Musik und
guter Laune nach Jugoslawien. Am Fr., 25.7. ist ab 17 Uhr der Autor des Filmmagazins SigiGötz-Entertainment (SGE) zu Gast und zeigt zunächst Kurzfilme aus eigener
Produktion und später erotische Langfilme aus dem SGE-Kosmos. Am So., 27.7. um
19.30 Uhr zeigt Bernd Brehmer vom Münchner Werkstattkino ein Programm mit
SCOPITONES, den 16-mm-Jukebox-Filmen der 60er und 70er Jahre, Vorläufer heutiger Musikvideos. Weitere Infos zum Programm unter www.kommkino.com
Der Schulweg der zehnjährigen Wadjda aus dem
saudi-arabischen Riad führt sie an einem Spielzeuggeschäft vorbei, das ein grünes Fahrrad anbietet.
Dieses Rad zu besitzen würde bedeuten, sich endlich gegen den Nachbarsjungen Abdullah durchsetzen zu können. Obwohl es Mädchen untersagt ist,
Fahrrad zu fahren, heckt Wadjda einen Plan aus,
wie sie Geld für das Rad verdienen kann. Der erste
gänzlich in Saudi-Arabien gedrehte Spielfilm erzählt
von einem Mädchen und ihrem großen Traum.
Fr., 4.7. bis So., 6.7. um 15 Uhr
DAS DOPPELTE LOTTCHEN (1950)
BRD 1950, 105 Min., DCP, FSK & empf. ab 6, Regie: Josef von Báky
Was man wohl macht, wenn man sich selbst begegnet? Luise und Lotte jedenfalls erschrecken sich
ganz gehörig, als sie einander in einem Ferienheim
in den Alpen gegenüberstehen. Luise sieht nämlich
aus wie Lotte, und Lotte sieht aus wie Luise. Was
kann es nur bedeuten, wenn man nicht nur gleich
aussieht, sondern auch zur selben Zeit am selben
Ort geboren ist? Na klar: Man hat es mit Zwillingen
zu tun! Mit Zwillingen, die die Eltern getrennt haben. Dagegen muss man doch was unternehmen!
Fr., 11.7. bis So., 13.7. um 15 Uhr
CARLITOS GROSSER TRAUM
E 2008, 100 Min., DVD, FSK: ab 0, empf. ab 8, Regie: Jesús del Cerro
Der kleine Waisenjunge Carlitos wünscht sich
nichts sehnlicher, als von einer liebevollen Familie
adoptiert zu werden und für die spanische Juniorenmannschaft bei der EM zu spielen. Doch der
Direktor des Waisenhauses ist leider viel zu korrupt,
um sich um das Wohl seiner Schützlinge zu kümmern. Aber der Junge hat Freunde …
Fr., 18.7. bis So., 20.7. um 15 Uhr
VORSCHAU
FRANKENWEENIE USA 2012, 87 Min., OmU, Regie: Tim Burton
Zu Gast: Angela Poschet (Head of Scheduling, Coordination Animation Team)
Fr., 8.8., 20.45 Uhr, Open Air – Katharinenruine
LANDAUER – DER PRÄSIDENT D 2013, 90 Min., Regie: Hans Steinbichler
Zu Gast: Hans Steinbichler (Regisseur), Michael Souvignier (Produzent), Dirk Kämper
(Drehbuchautor) und Josef Bierbichler (Schauspieler)
Sa., 9.8., 20.00 Uhr, Open Air – Katharinenruine
SCHWERPUNKT SEPTEMBER: ULRICH SEIDL
Do., 4.9. bis So., 28.9.
Zu Gast: Ulrich Seidl (Regisseur) am 13.9.
RIO
USA 2011, 96 Min., Blu-ray, FSK: ab 0, empf. ab 6, Animationsfilm,
Regie: Carlos Saldanha
Der Blau-Aravogel Blu lebt nicht in freier Wildbahn, aber das Mädchen Linda hegt, pflegt und liebt
ihn heiß und innig. Als ihr perfekter Partner führt Blu
über Jahre hinweg ein „glückliches“ Käfigvogelleben: Er bohrt im Schnabel, kann nicht fliegen, pinkelt auch mal ins Vogelbad und liebt MarshmallowKakao. Doch dann erfahren Blu und Linda, dass der
Ara das einzige lebende Männchen seiner Art ist …
Fr., 25.7. bis So., 27.7. um 15 Uhr
CINEMA ITALIANO
WHAT IS LEFT?
Italien 2013, 74 Min., DCP, FSK: ab 0, ital. OmU, Regie: Gustav
Hofer, Luca Ragazzi
Wie wohl alle italienischen Mitte-Links-Wähler
haben auch Luca und Gustav gehofft, mit den
Wahlen vom Februar 2013 endlich eine progressive
sozialdemokratische Regierung im Amt zu sehen.
Doch dann hat der Erfolg des Komikers Beppe Grillo die Karten neu gemischt und der totgeglaubte
Silvio Berlusconi hat im Wahlkampf seine erneute
Auferstehung geschafft. Der Römer Luca und der
Südtiroler Gustav erzählen in ihrem dritten Film,
wie sie als linksorientierte Bürger dieses letzte Jahr
erlebt haben. Doch was bedeutet es in einer solchen Situation „links“ zu sein? Stimmt es, so wie
Grillo es verkündet, dass Links und Rechts keinen
Unterschied mehr macht?
WHAT IS LEFT? ist eine Reise in das politische
Italien, in dem vor allem eine große Konfusion
herrscht und wo auch innerhalb des Mitte-LinksLagers die großen Ideale von einst immer verborgener erscheinen, wenn nicht ganz verloren. Es
ist der Versuch, eine (fast) verlorene Identität auf
unterhaltsame Weise wiederzufinden.
Mo., 7.7. bis Mi., 9.7. um 19.15 Uhr
CINEMA FRANÇAIS
2 AUTOMNES 3 HIVERS
Frankreich 2013, 93 Min., DCP, FSK: ab 0, franz. OmU, Regie:
Sébastien Betbeder, mit: Vincent Macaigne, Maud Wyler, Bastien
Bouillon u.a.
„Eine Geschichte über drei Freunde und zwei
Katastrophen. Da ist Arman, Mitte dreißig, der sein
Leben ändern will und erst mal mit dem Joggen
anfängt. Dabei macht er die Bekanntschaft von
Amélie. Und da ist Benjamin, der einen Schlaganfall erleidet und sich erst nach und nach wieder
zurückkämpft.
Drei Menschen in der Dreißigerkrise, deren Leben
so verwickelt und verschroben und traurig komisch
ist wie der Film selbst. Äußerst charmantes und er-
CINE ESPAÑOL
frischend unkonventionelles Kino aus Frankreich.“
Filmfest Hamburg
„Ich wollte alles ansprechen, den Tod genauso
wie den Einkauf im Supermarkt, die Liebe genauso wie das abendliche Fernsehprogramm. Hierfür
brauchte ich eine Form, die den Schauspielern eine
gewisse Freiheit gab, und eine Partitur, um von
einem zum anderen zu springen. Die Kapitel und
die Monologe vor der Kamera waren harmonische
Inszenierungsmöglichkeiten. Sie hatten auch den
Vorteil, so komödienhaft und humorig zu sein, wie
ich es mag.“ Sébastien Betbeder
Mo., 14.7. bis Mi., 16.7. um 19.15 Uhr
siehe links – DIE FLIEGE IN DER ASCHE
AFRIKANISCHE KINOWELTEN – OPEN-AIR-KINO
MAMA AFRICA
Deutschland/Südafrika/Finnland 2011, 91 Min., Blu-ray, engl. OmU,
FSK: ab 0, Regie: Mika Kaurismäki
Mika Kaurismäkis Hommage erzählt die bewegende Lebensgeschichte der berühmten Sängerin
Miriam Makeba, die ein halbes Jahrhundert lang
die Welt bereiste und ihre politische Botschaft
gegen Rassismus, gegen Armut und für Gerechtigkeit und Frieden verbreitete und setzt der außergewöhnlichen Künstlerin mit seltenen Dokumentaraufnahmen und zahlreichen Interviews ein
filmisches Denkmal. Miriam Makeba erlangte als
erste schwarze Südafrikanerin internationale Berühmtheit mit ihren Songs, die die Melodien der
ALLES KUNST
In Kooperation mit: Nürnberger Initiative für Afrika (NIfA),
KUF – Kulturelle und politische Bildung
Townships mit Jazzballaden vermischten. Sie teilte die Bühne mit Stars wie Harry Belafonte, Nina
Simone und Dizzy Gillespie, sie hat überall auf der
Welt Musiker inspiriert und ein internationales
Publikum begeistert. Ins Exil wurde sie bereits
1959 getrieben, nachdem sie in dem Apartheidkritischen Dokumentarfilm COME BACK, AFRICA
mitgewirkt hatte.
1990 kam Nelson Mandela nach 27 Jahren aus
dem Gefängnis frei und lud die seit über drei Jahrzehnten im Ausland lebende Sängerin ein, in ihre
Heimat zurückzukehren.
Fr., 18.7. um 21.30 Uhr,
Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne
STUMMFILM – OPEN-AIR-KINO
MIDNIGHT IN PARIS
WASSER HAT KEINE BALKEN
Der erfolgreiche Hollywood-Drehbuchautor Gil
begleitet seine Verlobte Inez auf die Geschäftsreise
ihrer Eltern nach Paris. Mit Inez’ konservativen Eltern kann Gil nicht viel anfangen und auch mit Inez
gibt es immer mehr Unstimmigkeiten, da er sich gerade eher erfolglos an einem Roman versucht. Auch
seine Faszination für die Romantik von Paris teilt
Inez nicht und seine Idee nach der Hochzeit dorthin
zu ziehen, stößt bei ihr auf Ablehnung. Nach einem
gemeinsamen Abendessen mit Freunden von Inez
verirrt sich Gil in den Gassen von Paris.
„Romeo und Julia in Mark-Twain-Country. Ein
Vater-Sohn-Konflikt und die Rivalität zweier Steamboat-Lords am Mississippi. Keatons Film ist erfüllt vom
Parfum des Südens, dem Duft einer endenden Epoche
und dem Sinn seines Autors für Ausmalung, Grazie
und visuelle Schönheit. Busters Gegner sind diesmal
nicht Maschinen oder Reglements, sondern die Erwartungen einer überlebensgroßen Vaterfigur und das
Toben eines Zyklons. Im wahnwitzigen Finale wird
Buster wie ein Gummiball durch die Lüfte gefegt und
in einem Bett durch die Alptraumszenerie gewirbelt.
Die Wand eines zweistöckigen Hauses bricht auf ihn
nieder – er bleibt unverletzt im Viereck des Fensterrahmens stehen: ein Gag mit fünf Zentimeter Spielraum
und der Qualität einer Halluzination. Das wären Dinge, hat Keaton später gestanden, die man trotz penibler Berechnung nicht zweimal macht.“ Harry Tomicek
STEAMBOAT BILL JR., USA 1928, 71 Min., Blu-ray, engl. OF,
Regie: Charles F. Reisner, mit: Buster Keaton, T. Roy Barnes u.a.
USA/Spanien 2011, 94 Min., Blu-ray, FSK: ab 0, engl. OmU, Regie:
Woody Allen, mit: Owen Wilson, Rachel McAdams u.a.
= Originalfassung mit deutschen Untertiteln
=Originalfassung
= Originalfassung mit englischen Untertiteln
= deutschsprachige Synchronfassung
IMPRESSUM: Filmhaus Nürnberg • Königstraße 93 • 90402 Nürnberg • Tel. (0911) 2 31-58 23 Fax 2 31-83 30 • www.filmhaus.nuernberg.de • e-mail: [email protected] • Mitglied bei: EUROPA CINEMAS
Redaktion: Stephan Grosse-Grollmann, Christiane Schleindl, Hans-Joachim Fetzer, Mikosch Horn, Matthias Fetzer, Janine Binöder, Kinga Fülöp • Druck: City Druck • Layout: Information und Form
Filmbüro Franken Tel. 660 3709 • NIHRFF – Int. Filmtage der Menschenrechte Tel. 231 8329 • Medienladen Tel. 2059154 • Komm-Kino e.V. Treffen: jeden Dienstag, 20 Uhr • Kartenreservierung: Tel. (0911) 2 31-73 40
KOMMKINO e.V.: 13. HOFBAUER-KONGRESS
SA/D 2012, 97 Min., DCP, FSK: ab 0, empf. ab 10, Regie: Haifaa
Al Mansour
VORFILM: ZWEI MATROSEN
TWO TARS, USA 1928, 21 Min., 35 mm, engl. OF, Regie: James
Parrott, mit: Stan Laurel, Oliver Hardy, Edgar Kennedy u.a.
Als plötzlich ein altmodisches Auto neben ihm
hält und feiernde Fremde ihn auffordern mitzukommen, tritt er in eine andere Welt ein. Auf der Party
angekommen, bemerkt er, dass er einen Zeitsprung
in das Paris der 1920er Jahre gemacht hat. Er begegnet dort Hemingway, Salvador Dalí, Man Ray
und einer jungen Frau, die ihn sehr fasziniert. Auch
in den kommenden Nächten taucht er wieder in die
schillernde Welt des alten Paris ein. Er kommt seiner
eigenen Inspiration, Paris und der jungen Frau näher, entfernt sich aber immer mehr von Inez und der
eigentlichen Realität …
So., 27.7. um 11 Uhr
Stan und Ollie lösen in einem Stau eine Zerstörungsorgie aus.
Musikbegleitung: Yogo Pausch (Percussion)
& Hildegard Pohl (Klavier)
So., 10.8. um 21.15 Uhr, Katharinenruine
PREMIEREN AUS FILMBÜRO UND FILMHAUS
DIE LIEBE IN DEN ZEITEN DES
ALKOHOLMISSBRAUCHS
Nürnberg 2014, ca. 30 Min., HD, Regie: Nikolaus Struck
Ein Film über das Wünschen, das Warten und das
Reisen, über Hotels, Züge und Städte, über das Trinken, das Vermissen und die Zeit.
So., 13.7. um 11 Uhr, Eintritt frei
FRON …
Bamberg 2014, 9'30", 8 mm, Regie: Stephan Grosse-Grollmann
Jedes Jahr, 63 Tage nach Ostern. Am Hundsbühl
und in der Egelseegasse. Seit Jahrhunderten.
DAVOR: STEHERRENNEN
Nürnberg 2014, 4'30", 8 mm, Regie: Stephan Grosse-Grollmann
So., 3.8. um 11 Uhr, Eintritt frei
RETROSPEKTIVE JOHN FORD
„Mein Name ist John Ford. Ich mache Western.“ Die
wohl am häufigsten zitierten Sätze Fords können leitmotivisch für den zweiten Teil unseren umfangreichen Retrospektive gelesen werden. John Fords Spätwerk wird
überstrahlt von einer Reihe von Western, die Filmgeschichte geschrieben haben. 13 seiner 15 Tonfilm-Western entstanden zwischen 1946 und 1964. Das Filmhaus
präsentiert neun davon, ungekürzt, überwiegend in der
englischsprachigen Originalfassung und zum Teil in neuen 35-mm-Kopien.
Fords Verehrung für Amerika, den zentralen Momenten seiner Geschichte, ihrer mythischen Dimension und
ihren Legenden ist ein wesentliches Element seines
Werks. Immer wieder geht es um die Landnahme, die
gewaltsame Urbarmachung des amerikanischen Westens,
den Konflikt zwischen Zivilisation und Wildnis, Faustrecht
und Demokratie. In seinen späteren Filmen hat Ford sich
immer mehr den Kosten zugewandt, die mit dem Erfolg
der Landnahme und der Zivilisation verknüpft waren,
immer offener die Widersprüche gestaltet, die von der
„nationalen Identität“ nur notdürftig zugedeckt werden.
Der mythopoetischen Verklärung der Legende Wyatt
Earp in FAUSTRECHT DER PRÄRIE (1946) folgten ab
1948 mit der sogenannten Kavallerie-Trilogie Filme,
deren Grundton ambivalenter, nachdenklicher und melancholischer ist. BIS ZUM LETZTEN MANN (1948) thematisiert kritisch die Behandlung der Indianer durch die
Weißen und zeigt einen arroganten, ruhmsüchtigen und
1. JUNI BIS 6. AUGUST
wortbrüchigen Kommandeur der U.S. Army. DER TEUFELSHAUPTMANN (1949) erzählt in rückblickender Perspektive von einem einsamen Offizier am Vorabend seiner
Pensionierung und RIO GRANDE (1950) ist im Kern ein
Familienfilm, die Geschichte eines Paars, das durch den
Bürgerkrieg zerrissen wurde.
Der große kommerzielle Erfolg der Kavallerie-Trilogie ermöglichte John Ford die Verwirklichung eines
lange geplanten Projekts: In Irland, dem Land seiner
Eltern, drehte er die Komödie DER SIEGER (1952), einer der erfolgreichsten Filme Fords, ausgezeichnet u.a.
mit einem Oscar für die Beste Regie. 1956 entstand
Fords berühmtester Western: Das Meisterwerk DER
SCHWARZE FALKE leitet einen neuen Zug in Fords
Schaffen ein, indem er den alten Grenzermythos in einem nüchternen, desillusionierenden Licht zeigt. DER
MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS (1962),
ein düsterer, selbstreflexiver Schwarzweiß-Film über
die Mythen des Westens und den Preis der Zivilisation, gilt als letzter großer Film seiner Karriere. Nach
zwei kommerziellen Flops, darunter Fords kostspieligste Produktion und gleichzeitig sein letzter Western, CHEYENNE AUTUMN (1964), sowie einer Arbeit,
die krankheitsbedingt von einem anderen Regisseur
fertiggestellt werden musste, war 7 FRAUEN (1966)
der letzte Spielfilm, den Ford beenden konnte. John
Ford starb am 31. August 1973 in Palm Desert, Kalifornien im Alter von 79 Jahren.
WEM DIE SONNE LACHT
RIO GRANDE
„Ein Herbstfilm voll komischer Spätsommerfülle und
melancholischer Erwartung des Winters: Zeit der Ernte
und Bewährung. Ford wiederholt, variiert und vervollkommnet seinen 20 Jahre zuvor gedrehten JUDGE PRIEST.
Fairfield, Kentucky, tiefer Süden, Our-Little-Town-Idylle
nach dem Desaster des Civil War. Vor Veranden im Magnolienschatten nicht nur gloriose Säufer, schrullige Ladies und Liebende, sondern auch ein Mob lyncherpichter
Rassisten. Ford stellt ihm den Rammbock eines einzelnen
Pickwicker-Männchens entgegen, rundlich, verwitwet,
bejahrt, gesegnet mit den Privilegien von Mutterwitz und
Zivilcourage: der gerechte Richter vor seiner letzten Wahl,
der Alte als Komiker und Held. Alle Kardinaltugenden des
von Whisky und Blut ausgiebig durchströmten Regisseurs
sind in diesem seinem Lieblingsfilm vereint: Witz, Sentiment, entspannte Detailmalerei, Camouflage, die Stromschnellen von Phlegma, Rabaukenlust und Drama. John
Ford im Stadium scherzender Reife und serener Heiterkeit.“ Harry Tomicek
Fr., 4.7. & So., 6.7.
Texas, 1879, in der Nähe des Rio Grande, an der Grenze
zu Mexiko: Lieutenant Colonel Kirby Yorke findet seinen
Sohn Jeff (John Waynes Sohn Patrick in seiner ersten Rolle) unter den neuen Rekruten, die seinem Kommando in
einem Fort unterstellt werden. Kirby und seine Frau Kathleen hatten sich während des Bürgerkriegs getrennt,
weil er als Nordstaatenoffizier den Befehl ausführte, den
Familienbesitz seiner Frau niederzubrennen. Als Kathleen
in das Fort kommt, um ihren Sohn von der Armee freizukaufen, sehen sich Kirby und seine Frau zum ersten
Mal seit 15 Jahren wieder. Wegen des Ausbruchs neuer
Indianerunruhen, werden die Frauen und Kinder mit einer
Eskorte zu dem sichereren Fort Bliss geschickt, aber sie
werden unterwegs angegriffen und die Kinder von den
Indianern entführt.
Der Abschluss von John Fords sogenannter Kavallerietrilogie steht zu Unrecht im Schatten der berühmten Vorläufer BIS ZUM LETZTEN MANN und DER
TEUFELSHAUPTMANN. Zu den prominenten Verehrern
des Films zählt u.a. Guy Debord, der in seinem Film DIE
GESELLSCHAFT DES SPEKTAKELS (1973) eine zentrale
Szene aus RIO GRANDE integrierte. Die bedeutende Kritikerin Frieda Grafe listet Fords Kavalleriewestern unter
ihren 30 Lieblingsfilmen: „Mit vielen Liedern, lyrics, Männerchören. Fast ein Melodram. Jedenfalls eine Familiengeschichte.“
So., 20.7. & Mi., 23.7.
THE SUN SHINES BRIGHT, USA 1953, 90 Min., Blu-ray, FSK: ab 12,
engl. OF, Regie: John Ford, mit: Charles Winninger, Arleen Wheelan u.a.
USA 1950, 105 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, engl. OF, Regie: John Ford, mit:
John Wayne, Maureen O’Hara, Patrick Wayne, Victor MacLaglen u.a.
MOGAMBO
USA 1953, 116 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OF, Regie: John Ford, mit:
Clark Gable, Ava Gardner, Grace Kelly u.a.
Der erfolgreiche Großwildjäger Victor Marswell, der
seine Beute an Zoos rund um die Welt verkauft, trifft unverhofft auf die temperamentvolle Tänzerin Kelly, die von
einem Maharadscha versetzt wurde und sich vorübergehend bei Marswell einquartiert. Als Marswell als Führer
für die Gorilla-Expedition eines britischen Anthropologen
angeheuert wird, weckt er auch das Interesse von dessen
entfremdeter Ehefrau Linda …
Exotische Schauplätze in Afrika, abenteuerliche Safaris
und Erotik bestimmen diese Dreiecksgeschichte, eine von
Fords untypischsten Arbeiten und ein Remake von Victor
Flemings DSCHUNGEL IM STURM (1932), in dem Clark
Gable bereits dieselbe Rolle spielte.
Sa., 5.7., Sa., 12.7. & So., 13.7.
WESTLICH ST. LOUIS
WAGON MASTER, USA 1950, 85 Min., 35 mm, FSK: ab 12, DF, Regie:
John Ford, mit: Ben Johnson, Ward Bond, Harry Carey Jr., Joanne Dru u.a.
Die Pferdehändler Travis und Sandy lassen sich dazu
überreden, einen Mormonentreck durch die Wüste nach
Kalifornien zu führen. Unterwegs stoßen sie auf NavajoIndianer, die sich mit den ebenfalls unterdrückten Mormonen solidarisieren, eine gestrandete Showtruppe und
die Clegg-Bande, die nach einem Banküberfall auf der
Flucht ist und deren angeschossener Anführer medizinische Hilfe benötigt.
John Fords stillster und undramatischster Western ist
ein lakonisches, gleichsam volksliedhaft gegliedertes Reiseepos. Ausnahmsweise auf Stars und weitgehend auf
Dynamik verzichtend, ist Ford an Heroisierung nicht interessiert; in plastischen Schwarzweißbildern entwickelt er
seine Ballade in der ihm eigenen Verquickung von Ruhe
und Humor. Gefragt nach seinen persönlichen Lieblingsfilmen nannte John Ford WESTLICH ST. LOUIS nach WEM DIE
SONNE LACHT an zweiter Stelle.
Fr., 11.7. & So., 13.7.
DER SCHWARZE SERGEANT
SERGEANT RUTLEDGE, USA 1960, 111 Min., 16 mm, FSK: ab 12,
engl. OF, Regie: John Ford, mit: Woody Strode, Jeffrey Hunter u.a.
Arizona, 1881. Sergeant Braxton Rutledge, ein afroamerikanischer Soldat der 9. Kavallerie, ist der Vergewaltigung und Ermordung einer jungen weißen Frau sowie
des Mordes an seinem kommandierenden Offizier angeklagt. Die Stimmung im Gerichtssaal wird dominiert vom
Rassismus des Anklägers und einem lynchwütigen Publikum. Rutledges Verteidiger vor dem Militärtribunal ist der
weiße Lieutenant Tom Cantrell. Mit Hilfe der Zeugin Mary
Beecher versucht er, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Der in Rückblenden erzählte kammerspielartige Film ist
einer der seltenen Western der Zeit, in denen Afroamerikaner eine Rolle spielen. Tatsächlich waren etwa 20 Prozent aller Cowboys schwarz, die US-Armee verfügte seit
1866 über vier afroamerikanische Regimenter mit sogenannten „Buffalo Soldiers“. Der Arbeitstitel des Films lautete wie der Titelsong „Captain Buffalo“, in Anlehnung
an einen legendären schwarzen Kavallerie-Offizier.
Di., 15.7. & Mi., 16.7.
DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS
mademan, der es als Einwanderersohn zum Richteramt
gebracht hat, versteht er sich als wirklicher Interessenvertreter der Bürger. Die Einwohner haben ihn bereits
viermal zu ihrem Bürgermeister gewählt und nun kandidiert er erneut. Doch die Zeiten haben sich geändert
und Skeffingtons Wiederwahl wird durch die neuartige
und aggressive TV-Wahlkampagne seines Gegenkandidaten McCluskey in Frage gestellt, der durch einflussreiche
Geldgeber unterstützt wird.
Do., 17.7. & Di., 22.7.
BIS ZUM LETZTEN MANN
FORT APACHE, USA 1948, 127 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OF, Regie:
John Ford, mit: John Wayne, Henry Fonda, Shirley Temple u.a.
Colonel Owen Thursday wird neuer Kommandant von
Fort Apache, einem Vorposten in der Wüste von Arizona,
in dem Captain York unter den Veteranen der Indianerkriege großen Respekt genießt. Der ehrgeizige, arrogante
Colonel empfindet die Versetzung als Strafe und sieht die
Gelegenheit zu neuem militärischen Ruhm gekommen,
als Häuptling Cochise die Apachen aus Protest gegen die
korrupten Methoden des Indianeragenten Meacham aus
dem Reservat nach Mexiko führt. Thursday lockt Cochise
zurück und attackiert die Apachen unter Brechung seines
Wortes und gegen den Protest von Captain York.
Der Auftakt zu Fords meisterhafter Kavallerie-Trilogie
ist eine Paraphrase der letzten Schlacht von General
Custer am Little Big Horn und eine kritische Studie über
Hybris und Autorität. Das Ende des Films nimmt die zentrale Aussage aus DER MANN, DER LIBERTY VALANCE
ERSCHOSS vorweg: Letztlich gehen die Legenden in die
Geschichte ein und nicht die Fakten.
Fr., 18.7. & Mo., 21.7.
DER LETZTE BEFEHL
THE HORSE SOLDIERS, USA 1959, 115 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, engl.
OmU, Regie: John Ford, mit: John Wayne, William Holden, Constance
Towers u.a.
1863. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs erhält Union-Colonel John Marlowe den Befehl, mit seinem
Kavallerie-Regiment 300 Meilen hinter den feindlichen
Linien eine Eisenbahnstation zu zerstören, um den Nachschub der Konföderierten zu unterbrechen. Unterwegs
gerät der hartgesottene Colonel ständig in Konflikt mit
dem humanistischen Truppenarzt Hank Kendall. Als die
Soldaten auf einem Südstaaten-Landsitz übernachten,
belauscht die patriotische Besitzerin Hannah Hunter die
Besprechung der Offiziere. Um die Mission nicht zu gefährden, nimmt Marlowe sie und ihre Magd mit.
Der einzige abendfüllende Ford-Film über den Bürgerkrieg ist eine der unterschätztesten Arbeiten des Regisseurs. DER LETZTE BEFEHL handelt von der Sinnlosigkeit
des Krieges und ist für John Ford insofern ein ungewöhnlicher Kavalleriefilm, als der Held nicht freiwillig bei der
Armee ist und an ein Leben und an Ziele außerhalb der
Kavallerie glaubt.
Sa., 19.7., Fr., 1.8. & Mo., 4.8.
DER TEUFELSHAUPTMANN
SHE WORE A YELLOW RIBBON, USA 1949, 103 Min., 35 mm, FSK: ab
12, engl. OF, Regie: John Ford, mit: John Wayne, Joanne Dru, Ben Johnson,
Victor MacLaglen u.a.
Ein namenloses Fort im Westen – nach der Schlacht
am Little Big Horn – 1876. Kurz vor seiner Pensionierung
übernimmt der grauhaarige, verwitwete Captain Nathan
Brittles eine letzte Friedensmission, um einen drohenden
Indianerangriff abzuwenden. Die notwendige Evakuierung einer Gruppe von Frauen gefährdet seinen Auftrag,
während er mit dem Gedanken an ein bevorstehendes
einsames Leben als Pensionär ringt.
Entgegen dem deutschen Verleihtitel handelt der zweite Teil von Fords sogenannter Kavallerietrilogie (eingerahmt von BIS ZUM LETZTEN MANN und RIO GRANDE)
nicht von forschem Heldentum. Vielmehr ist der Film das
melancholische, wenn auch immer wieder von komischen
Einschüben unterbrochene Porträt eines Abschieds. Der
im Monument Valley gedrehte Western erhielt einen
Oscar für seine farbenprächtige Fotografie. John Ford
orientierte sich bei Farbgebung und Komposition an die
stimmungsvollen Bilder des Westernmalers Frederic Remington.
So., 20.7. & Fr., 25.7.
THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE, USA 1962, 123 Min., Blu-ray,
FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: John Ford, mit: James Stewart, John Wayne,
Lee Marvin, Vera Miles, Woody Strode, John Carradine, Lee van Cleef u.a.
Senator Ransom Stoddard und seine Frau Hallie kehren
zur Beerdigung des verarmten Tom Doniphon in die Kleinstadt Shinbone zurück, wo Stoddard als junger idealistischer Anwalt angefangen hatte und, so die Legende, den
Banditen Liberty Valance erschoss. Als ihn Reporter fragen,
warum er den ganzen Weg von Washington in den Westen
gekommen sei, um am Begräbnis Doniphons teilzunehmen,
erzählt Stoddard in Rückblenden die wahre Geschichte des
Mannes, der Liberty Valance erschoss und damit die Willkürherrschaft der Revolverhelden in Shinbone beendete.
„Wir sind hier im Westen. Wenn die Legende zur Wahrheit geworden ist, druckt die Legende!“, entscheidet der
Redakteur – ein Verweis auf die mythologischen Qualitäten des Western als Legende von der Geburt der nordamerikanischen Zivilisation. Fords Western feiert zwar
den Sieg der Zivilisation über die Wildnis, der Prinzipien
der Rechtsstaatlichkeit über das Faustrecht, bringt aber
gleichzeitig durch eine tiefe Trauer zum Ausdruck, welchen Preis Shinbone (und Amerika) zahlen musste.
Sa., 26.7., So., 3.8. & Mi., 6.8.
DER SIEGER
THE QUIET MAN, USA 1952, 129 Min., Blu-ray, FSK: ab 6, engl. OF,
Regie: John Ford, mit: John Wayne, Maureen O’Hara, Victor MacLaglen,
Ward Bond u.a.
Nachdem sein letzter Gegner im Ring gestorben ist,
hängt der Boxchampion Sean Thornton seine Handschuhe an den Nagel und kehrt aus den USA in sein irisches
Heimatdorf zurück. Auch dort findet er jedoch nicht den
erhofften Frieden. Um die Frau seiner Wahl, Mary Kate
Danaher zu gewinnen, muss er noch einmal zum Kampf
antreten – gegen ihren Bruder.
John Ford inszenierte die Liebeserklärung an die Heimat seiner Eltern in Technicolor mit leuchtenden grünen
Wiesen und roten Haaren. Die Komödie, deren Handlung
sich an Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung orientiert, wurde zu seinem kommerziell erfolgreichsten Film,
der mit zwei Oscars für die Beste Regie und die Beste
Kamera ausgezeichnet wurde.
So., 27.7. & Do., 31.7.
DER SCHWARZE FALKE
THE SEARCHERS, USA 1956, 119 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OF, Regie:
John Ford, mit: John Wayne, Jeffrey Hunter, Vera Miles, Ward Bond u.a.
DAS LETZTE HURRA
THE LAST HURRAH, USA 1958, 121 Min., 16 mm, FSK: ab 12, engl. OF,
Regie: John Ford, mit: Spencer Tracy, Jeffrey Hunter, Diane Foster u.a.
John Fords satirischem Film liegt Edwin O’Connors
gleichnamiger Roman zugrunde, der durch das Leben des
Bostoner Bürgermeisters James M. Curley (1874–1958)
inspiriert ist. Neuengland in den 1950er Jahren: Frank
Skeffington ist ein Politiker der „alten Schule“. Als Self-
DER MANN, DER LIBERTY VALANCE
ERSCHOSS
DER SIEGER
Ethan Edwards, ein einsamer Westerner, kehrt drei Jahre nach Ende des Sezessionskriegs 1868 auf die Ranch
seines Bruders in Texas zurück. Kurz darauf wird die
Ranch von Indianern niedergebrannt. Er findet den Bruder und die im Geheimen geliebte Schwägerin ermordet
und macht sich auf die Suche nach der von den Comanchen entführten Nichte. Die fünfjährige Suche entwickelt
sich zu einer Reise in die Seelenlandschaft einer der vielschichtigsten Figuren der Western-Geschichte.
DER SCHWARZE FALKE, 2007 vom American Film Institute zum „größten Western aller Zeiten“ erhoben, gilt
mittlerweile als einer der einflussreichsten amerikanischen Filme der Filmgeschichte.
So., 27.7., Sa., 2.8. & Di., 5.8.

Similar documents