Digitale Drucktechnologie - IDD - Technische Universität Darmstadt
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Digitale Drucktechnologie - IDD - Technische Universität Darmstadt
Digitale Drucktechnologie 4. Workflow Quelle: http://galerie.designnation.de/ Gliederung 1. Workflow Definition: Workflow Druckerei-Workflow Unterscheidung des Workflows von Offsetdruck zu Digitaldruck 2. Workflow-Konzepte Workflow-Konzepte Auftragsstruktur 3. Vorstufenworkflow Datenübernahme vom Kunden Datenformate - PostScript und PDF Preflight, Proof, Colormanagement, Ausschießen, RIP Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 2 Workflow: Printmedienbetrieb Workflow = „Arbeitsfluss“ Jeder Printmedienbetrieb hat seinen individuellen Workflow. Der Workflow ist abhängig von der Auftragsstruktur, den Kundenwünschen und den eingesetzten Produktionsmitteln. In der Praxis wird das Wort „Workflow“ allerdings unterschiedlich eingesetzt. Oftmals wird es nur auf die Druckvorstufe bezogen, da es hierfür auch viele Workflow Softwareprodukte gibt, genau genommen gehört der Druck und die Weiterverarbeitung aber auch dazu. Das Workflow-Managementsystem (kurz: WMS) ist ein System, das die Ausführung von Workflows mittels Software definiert, erzeugt und verwaltet. Quelle: Heidelberger Print Media Academy: „World of Print Media“ Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 3 Quelle: http://galerie.designnation.de Druckerei-Workflow Quelle: www.heidelberg.com Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 4 Produktionsablauf eines Druckprodukts Kunde Agentur Verlag Daten Eingabe Verarbeitung Ausgabe Druckvorstufe Prepress Platte/ Daten Druckprozess Press Beliebige Ausgabeeinheit Druckbogen Weiterverarbeitung Postpress Produkt Verteiler Endkunde Verbraucher Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 5 Prepress – Workflow Druckvorstufe Prepress Dateneingang PS/PDF Preflight RGBCMYK Trapping Ausschießen RIP Proof Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 6 Daten vom Kunden Datenbearbeitung und erstellen eines PostScripts oder eines PDFs PDF-Check nach definierten Regeln Vordruckkontrolle Farbraumtransformation Üblicherweise RGB nach CMYK Überfüllen Digitale Plattenmontage Anordnen der Einzelseiten auf dem Druckbogen Rastern der Daten Erstellen eines Druckmusters unter Berücksichtigung von Colormanagement Press – Workflow Druckprozess Press Auftragsvorbereitung Produktion Auftragsübergabe Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 7 Auftragsübernahme Papierlogistik Auflagendruck Qualitätskontrolle und Übergabe an die Weiterverarbeitung, evtl. integrierte Weiterverarbeitung Postpress – Workflow Weiterverarbeitung Postpress Planschneiden Falzen Falzen der einzelnen Druckbogen zum Falzbogen Binden Zusammentragen und Binden einzelner Falzbogen zu einem Produkt Dreiseitenbeschnitt Verpacken Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 8 Schneiden der Druckbogen, Trennung der Nutzen Schneiden auf fertiges Produkt Verpacken mit bestimmter Menge Adressieren Vernetzte Druckproduktion Produktions-Workflow Wie sollen die einzelnen Fertigungsschritte miteinander kommunizieren? Quelle: Heidelberger Druckmaschinen AG Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 9 Printmedienproduktion Traditionell A Quelle: Kipphan, H.: Handbuch der Printmedien. Heidelberg: Springer Verlag, 2000 Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 10 Printmedienproduktion Digitalisiert A Quelle: Kipphan, H.: Handbuch der Printmedien. Heidelberg: Springer Verlag, 2000 Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 11 Workflow – Offsetdruck Quelle: Kompendium der Mediengestaltung, Produktion und Technik für Digital- und Printmedien, Böhringer, Springer Verlag 2008 Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 12 Workflow – Digitaldruck Quelle: Kompendium der Mediengestaltung, Produktion und Technik für Digital- und Printmedien, Böhringer, Springer Verlag 2008 Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 13 Vergleich Workflow Offsetdruck Druckvorstufe – PDF Digitaldruck Digitale Anzeigen Druckvorstufe – PDF Druckvorstufe – PDF Druck Digitale Anzeige Druckformherstellung Einrichten Druck Trocknen Weiterverarbeitung Versand Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 14 Weiterverarbeitung Versand Workflow-Vergleich: Printmedienproduktion Quelle: „Einführung in den Digitaldruck“, Agfa Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 15 Workflow im Digitaldruck Im Digitaldruck lohnt sich der Druck eines Auftrages im A3 Format etwa bis zu einer Druckauflage von bis zu 1000 Bogen. Ist die Auflage höher, erreicht der Digitaldruck eine kritische Auflagenhöhe und die Auftragsabwicklung im Offsetdruck wird zeit- und kostengünstiger. Der Unterschied liegt im Workflow. Der Offsetdruck weist deutlich mehr Prozessschritte auf als der Digitaldruck. Dies führt dazu, dass der Gesamtprozess zur Erstellung eines Druckproduktes im Digitaldruck deutlich beschleunigt werden kann. Erst wenn der Druckprozess einen sehr hohen Zeitanteil am Gesamtprozess erreicht, wird der Offsetdruck, trotz der höheren Prozessschrittanzahl günstiger, da die Offsetmaschinen eine höhere Druckleistung erreichen können und die höhere Druckauflage dadurch deutlich schneller gedruckt ist. Quelle: Kompendium der Mediengestaltung, Produktion und Technik für Digital- und Printmedien, Böhringer, Springer Verlag 2008 Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 16 Workflow Konzepte Um die Prozesse einer Druckerei zu steuern gibt es verschiedene Workflow-Konzepte. Workflow-Konzepte: Analoge Workflow PS Workflow Analoger Workflow PDF Workflow PPF Workflow PS Workflow JDF Workflow Etc. PDF Workflow PPF Workflow JDF Workflow Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 17 DigitalisierungsAnteil nimmt zu Analoger Workflow Bild- und Texterstellung RIP Nach der Dokumenterstellung und des Rippens werden die Einzelseiten-Filme auf einem Filmbelichter erstellt. Diese werden anschließend manuell auf einen Ganzbogenfilm mit Hilfe Filmbelichter eines Leuchttisches montiert. Das Plattenkopiergerät erzeugt dann Filmmontage die Druckplatten für die Druckmaschine. Plattenkopie Die analoge Montage wird heute weitgehend durch digitale Druckplatte Druckmaschine Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 18 Montagesysteme abgelöst. PDF-Workflow Beim PDF-Workflow wird die Postscript Datei zunächst in eine PDF Datei umgewandelt. Mit der PDF Datei können zusätzliche Prozessschritte wie Preflight (Datencheck), Trapping (Überfüllung/Unterfüllung) und PDF Preflight, Trapping, Colormanagement Digitales Ausschießen Color Management durchgeführt werden. Die PDF Datei kann als einzelseitiger Farbproof ausgedruckt werden. Im Anschluss wird die PDF Datei gerippt und RIP Digitale Plattenkopie ausgegeben. Im Vergleich dazu wird beim PostScript- Druckplatte Workflow unmittelbar bis zur Ausgabe mit niedrigauflösende Bilddaten gearbeitet. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 19 Druckmaschine PDF-Workflow Quelle: BU Wuppertal, Druck- und Medientechnologie, 2005, Jens Heermann, Martin Breuer, Alexander Jacob Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 20 CIP3 oder PPF Das PPF (Print Production Format) auch bekannt als CIP3-Format ermöglicht den Transport von technischen Daten, meist von der Vorstufe zum Drucksaal oder der Weiterverarbeitung. Es wird mit PostScript kodiert und beschreibt das gesamte Druckprodukt. Technische Daten wie z.B. Maschinenvoreinstellungen für Druckmaschine oder Falzmaschine können mit dem PPF weitergereicht werden. Dadurch ergeben sich kürzere Produktionszyklen, eine verbesserte Qualitätskontrolle und geringere Fehleranfälligkeit. PPF-Datei Druckmaschinenvoreinstellungen Schneidmaschinenvoreinstellungen Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 21 Falzmaschinenvoreinstellungen Zusammentragen Binden 3-Seiten-Beschnitt PPF-Workflow Die PPF fähige Ausschießstation erzeugt auf Basis von Postscript, PDF oder Halbton- bzw. Bitmapdaten das Vorstufen-Workflow Ausschießschema. Dieses enthält die Voreinstellungsdaten für Schneid- und Falzmaschinen. Plattenbelichter Der RIP schickt die PPF Daten zu einem Rechner, der daraus Maschinenvoreinstellungswerte und Referenzwerte für die Qualitätskontrolle erzeugt. Druckmaschine Alternativ können die Maschinenvoreinstellungswerte auch über einen Plattenscanner erzeugt werden. Schneidmaschine Falzmaschine Bindemaschine Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 22 JDF – Job Definition Format Die elektronische Auftragstasche JDF ist ein standardisiertes Datenaustauschformat für die elektronische Auftragsbeschreibung (digitale Auftragstasche). Die JDF-Datei vernetzt alle administrativen und produktionstechnischen Informationen über einen Druckauftrag. In der elektronischen Auftragstasche werden nicht nur Produktinformationen sondern auch Prozessinformationen übermittelt. JDF beruht auf die Extensible Markup Language (XML), die u. a. eine internetbasierte Kommunikation mit anderen Systemen ermöglicht. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 23 JDF-Workflow JDF beinhaltet Metadaten für die gesamten Produktbeschreibung von Druckprodukten, also für Arbeitsabläufe im Prepress, Press und Postpress. JDF erlaubt ein großes Optimierungspotenzial über die gesamte Prozessstrecke. Dabei werden z. B. Kunden, Spedition oder Papierlieferanten usw. mit einbezogen. Im JDF Workflow übernimmt ein zentrales Produktionsplanungssteuerungssystem (PPS) den Transport der auftragsbezogenen Daten durch die gesamte Prozesskette und ermöglicht die Voreinstellungen von praktisch allen Maschinen. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 24 Quelle: Der JDF-Workflow, Thomas Hoffmann-Walbeck Auftrags-Managementsystem (AMS) oder Management Information System (MIS) Ein Management Information System (kurz: MIS) verbindet Management, Technologie und Organisation in einer Druckerei. Das MIS ist die zentrale Steuerungseinheit, mit dem Aufträge gesteuert, überwacht und ausgewertet werden. Es generiert eine elektronische Auftragstasche für die Vorstufe, den Druck und die Weiterverarbeitung. Organisation Management Alle technischen Details zu einem Auftrag werden über das MIS gesteuert und weiter- MIS gegeben. Auch die Auftragskalkulation und die Überwachung des Auftrags werden darüber organisiert. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 25 Technologie Begriffe PJTF = Portable Jobticket Format. Von Adobe entwickeltes Format für die Speicherung technischer Produktionsdaten und Auftragsdaten zur Automatisierung von Vorstufen-Systemen auf PDF-Basis. Die Funktionen des PJTF beschränken sich auf die Druckvorstufe. CIP3 = International Cooperation for Integration of Prepress, Press and Postpress Das CIP3 (Print Production Format) dient dem Austausch von Daten zwischen der Druckvorstufe, dem Druck und der Drucknachverarbeitung. JDF = Job Definition Format. JDF ist ein standardisiertes Datenaustauschformat für die elektronische Auftragsbeschreibung. Die JDF-Datei vernetzt alle administrativen und produktionstechnischen Informationen über einen Druckauftrag. CIP4 = Die International Cooperation for the Integration of Processes in Prepress, Press and Postpress pflegt und entwickelt JDF weiter. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 26 A Module einer Druckproduktion A Mit JDF werden alle Prozesse verbunden und gesteuert. Quelle: www.printplus.ch Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 27 In einer Druckerei anfallende Job-Informationen Content (PDF) z. B.: Text, Bilder … Anpassung an Ausgabemedium erforderlich (Print, Online Auflösung, Umfang) Kundeninformationen z. B.: Betriebsmittel, Personal, Kunden- u. Lieferantenadressen … Ändern sich selten, können aus Datenbank abgerufen werden Auftragsinformationen z. B. Auftragsvolumen, Produktionsmaschine, Papiersorte … Werden mittels Job Ticket zu den einzelnen Station übermittelt Quelle: Kühn, W.: JDF: process integration, technology, product description. Springer, 2005 Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 28 In einer Druckerei anfallende Job-Informationen Produktionsinformationen z. B.: ICC-Profile (Farbprofile) Definieren Produktionsprozess zwischen verschiedenen Softwareapplikationen und Maschinen Steuerungsinformationen z. B. Druckwerkbelegung, Trocknung … Werden aus Produktionsdaten mit Hilfe von z. B. Kalibrationskurven oder ICC-Profilen erzeugt Betriebs- und Maschineninformationen z. B. Wartungszeiten, Maschinenlaufzeiten, Energie- u. Betriebsmittelverbrauch Für Auswertung der tatsächlich abgelaufenen Prozesse ( Produktionssteuerung, Nachkalkulation), geben Auskunft über Ressourcennutzung und Materialverbrauch Qualitätsinformationen z. B. densitometrische Messwerte und photospektrale Messwerte Dienen der Aufrechterhaltung eines angestrebten Qualitätsstandards bzw. kontinuierlicher Produktion und dem Nachweis über die erbrachte Qualität (z. B. bei ISO-Zertifizierung) Quelle: Kühn, W.: JDF: process integration, technology, product description. Springer, 2005 Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 29 Konventionelle Auftragstasche Die Auftragstasche enthält Informationen über den Auftrag z.B. Farbigkeit, Papierart, Bindung, Seitenzahl, Auflage, Format, Kunde, etc. Quelle: www.druckerei-und-print-office.de Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 30 Konventionelle Auftragstasche Quelle: www.druckerei-und-print-office.de Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 31 Job Ticket (elektronische Auftragstasche) Der Inhalt der Seiten wird über PDF, PS oder TIFF/IT beschrieben, für die Beschreibung der Auftragsdaten verwendet man Job Tickets. Job Tickets enthalten Informationen die in der konventionellen Auftragstasche auch enthalten sind und auch Informationen, die im Laufe der Auftragsbearbeitung entstehen (z.B. Falzschema, Ausschießschema, Maschineneinstellungen…). Der Vorteil ist, dass die Informationen immer auf dem neuesten Stand sind und von jedem Beteiligten zu jeder Zeit eingesehen werden können. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 32 Quelle: www.hiflex.com Job Ticket – Bsp. Ausschießen A Mit Hilfe eines Management Information System (MIS) kann der komplette Job von der Auftragsstellung, über den Druck bis hin zum Versand geplant und definiert werden. Das Job Ticket wird generiert und über die Prozesse weitergegeben und vervollständigt. Quelle: www.hiflex.com Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 33 Kunde Quelle: www.naehrwert304.org Quelle: www.digiklix.de Quelle: test.itirol.at Quelle: www.cewe.de Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 34 Quelle: schmidl-druckerei.de Quelle: www.yvent.ch Auftragsinformationen vom Kunden Beispiel Quelle: www.vereinshefte.de Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 35 Auftragsinformationen vom Kunden Beispiel Quelle: www.diedrucker.de Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 36 Web to Print „Web to Print“ beschreibt den Prozess für die Erstellung und Abwicklung von standardisierbaren Druckaufträgen über das Internet. Dabei werden Produktvorlagen vom Kunden über den InternetBrowser mit den Auftragsinformationen befüllt und in Auftrag gegeben. „Web to Print“ ermöglicht eine Effizienzsteigerung und Kostensenkung. Quelle: www.lmdruck.de Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 37 Web to Print – Beispiel Quelle: www.fotokasten.de Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 38 Web to Print – Beispiel Quelle: www.mein-coppenrath.de Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 39 Print on Demand Print on Demand bezeichnet die Produktion eines Druckerzeugnisses auf direkte Bestellung. Print on Demand basiert auf dem Digitaldruck. Damit ist es möglich kleine Auflagen in kurzer Zeit kostengünstig zu produzieren. Die Lagerung von Druckprodukten entfällt und es wird nur die Menge produziert die Tatsächlich erwünscht ist. Üblicherweise sind die Stückkosten zwar höher als im Offsetdruck, dafür werden Lagerkosten und Finanzierungskosten gespart. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 40 Print on Demand Kunde Agentur Verlag Bestellung eines bereits existierenden Produkts Bestellung Ansteuerung Druckvorstufe Prepress Druckprozess Press Druckbogen Weiterverarbeitung Postpress Produkt Digitaldruck Endkunde Verbraucher Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 41 ... on Demand: Customizing A Beim Customizing (auch Targeting) werden verschiedene Zielgruppen angesprochen, die Gesamtauflage wird in Teilauflagen mit gewissen Anteilen variablen Inhalts aufgeteilt. Quelle: Kipphan, H.: Handbuch der Printmedien. Heidelberg: Springer Verlag, 2000 Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 42 ... on Demand: Personalisierung und Hybrid-Drucksysteme Bei der Personalisierung (auch VDP Variable Data Printing) werden individuelle Inhalte auf das Produkt aufgedruckt. Es kann entweder nach dem Druckprozess (offline) oder während des Druckens (inline) erfolgen. Der Digitaldruck eignet sich besonders für die Personalisierung, da das Druckbild nach jedem Exemplar erneuert werden kann. Offset-Maschine mit Inkjet-Eindrucksystem zum Personalisieren und Nummerieren Quelle: Kipphan, H.: Handbuch der Printmedien. Heidelberg: Springer Verlag, 2000 Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 43 ... on Demand: Cross Media Publishing Ein digitaler Workflow ermöglicht die Ausgabe von medienneutralen Daten sowohl auf Print als auch auf elektronischen Medien. („Cross Media Publishing“) Verschiedene Datenquellen, wie z.B. das Internet, Dateien verschiedener Formate und Inhalte wie Video, Audio, Grafik und Bild, werden in einem Cross Media Betrieb durch eine Datenbank verwaltet. Die digitalen Daten, die in einem Cross Media Betrieb vorliegen, müssen digitalisiert werden. Zunächst werden Entwürfe ausgabeunabhängig erstellt und dann vor der eigentlichen Ausgabe für das entsprechende Trägermedium optimiert (z. B. Internet, CD-ROM oder Print). Quelle: Heidelberger Print Media Academy: „World of Print Media“ Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 44 Prepress – Druckvorstufen-Workflow Quelle: www.4dimension-com Quelle: www.typographicservices.com Quelle: st1.druckerei-und-print-office.de Quelle: www.kkw-druck.de Quelle: Handbuch der Printmedien, Kipphan Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 45 Quelle: www.printcraftersinc.com Prepress – Workflow Druckvorstufe Prepress Dateneingang PS/PDF Preflight RGBCMYK Trapping Ausschießen RIP Proof Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 46 Daten vom Kunden Datenbearbeitung und erstellen eines PostScripts oder eines PDFs PDF-Check nach definierten Regeln Vordruckkontrolle Farbraumtransformation Üblicherweise RGB nach CMYK Überfüllen Digitale Plattenmontage Anordnen der Einzelseiten auf dem Druckbogen Rastern der Daten Erstellen eines Druckmusters unter Berücksichtigung von Colormanagement Austauschformate in der Druckvorstufe Für die unterschiedlichen Programme die in der Druckvorstufe verwendet werden, benötigt man ein Austauschformat, das von allen Programmen verstanden wird. Die drei wichtigsten Austauschformate sind PDF, PostScript und TIFF/IT. (PostScript und PDF – vektororientiert TIFF/IT – pixelorientiert) Für Druckereien ist es sinnvoll sich auf einen Workflow mit einem der Austauschformate festzulegen. Unnötige Konvertierung führt zu Fehlern. Quelle: Handbuch der Printmedien, Kipphan Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 47 Austauschformate A Die Seitenkomponenten müssen für die Weiterverarbeitung vorbereitet und organisiert werden. Dadurch werden Störungen oder Fehler im Arbeitsablauf vermieden. Alle wesentlichen Dateien müssen für die Produktion im Originalformat vorliegen. Sonderfarben, Trapping, Originalschriften etc. Quelle: Handbuch der Printmedien, Kipphan Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 48 Austauschformat: PostScript PostScript ist eine geräteunabhängige Seitenbeschreibungs- und Programmiersprache für Texte, Grafiken und Halbtonbilder. Die Beschreibung der Dokumente erfolgt mit Linien- und Kurvenelementen. Erst in der Ausgabe werden die PostScript-Befehle in Rasterpunkte des Ausgabegerätes umgewandelt. Unterstützung von Sonderfarben, TrueType-Fonts, Farbräumen etc. Nachteile: Nur wenige Programme können PostScript editieren Hohe Dateigröße Durch die Möglichkeit der freien Programmierung, können Druckprobleme auftreten, da die Datei evtl. Befehle enthält die der RIP nicht kennt. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 49 Austauschformat: PDF PDF (Portable Document Format) ist eine plattformunabhängige Seitenbeschreibungssprache für Dokumente. Ziel des PDFs ist es, Dokumente unabhängig von Ein- und Ausgabegeräten originalgetreu weiterzugeben. Die Kodierung der PDF-Operatoren ist im Vergleich zu PostScript wesentlich kompakter. Dadurch wird schon die Datei-Größe eines PDFs kleiner als die eines entsprechenden PostScripts. PDF wird primär zur Beschreibung von Dokumenten eingesetzt. Während PostScript eine komplette Programmiersprache bildet. Eine PDF-Datei ist eigentlich eine PostScript-Datei, die in einem RIP interpretiert und in klare Objekte aufgeteilt wurde. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 50 Unterscheidung PS zu PDF PostScript PDF Druckausgabe Ja Ja Dokumentaustausch Nein Ja Grafikaustausch EPS Ja Gerätesteuerung Ja teilweise Bildschirm teilweise Ja Das EPS (Encapsulated PostScript) unterscheidet sich nicht prinzipiell vom PostScript, allerdings werden keine Informationen des Ausgabegerätes eingeschlossen und es kann zusätzlich eine Vorschau in Bildschirmauflösung geschrieben werden. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 51 PDF/X PDF/X-3 ist ein PDF-Standard der Normserie ISO15930 für den produktionssicheren Datenaustausch in der Druckvorstufe. Ein PDF/X (X = exchange) ermöglicht die vorlagengetreue Übermittlung der Daten aus der Druckvorstufe zum Druck. Ziel ist Produktionssicherheit durch eindeutige Datenaustauschregeln. Das PDF wurde nicht nur für die Druckvorstufe konzipiert, sondern findet auch Anwendung im Online-Bereich. PDFs für Online-Anwendungen werden anders erzeugt als PDFs für einen Druckauftrag. (niedrigere Auflösung, RGB statt CMYK…) Aus diesem Grund mussten Standards etabliert werden, die auf die Anwendung angepasst sind. PDF/X-3 gilt als globaler Standard und PDF/X-1:2001 als Norm für den CMYKWorkflow. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 52 Workflow-Konzepte: Der PDF- und PDF/X-Workflow im Vergleich Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 53 A PDF/X generieren – Beispiel Adobe InDesign Über die Aktion „Exportieren“ lässt sich bei InDesign ein PDF-Standard erzeugen. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 54 PDF generieren – Farbkonvertierung Beispiel in Adobe InDesign Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 55 PDF/X generieren – Beispiel Acrobat Destiller Über die Software Adobe Acrobat Destiller kann ein PDFStandard aus einer PostScript Datei erstellt werden. Das PostScript wird auf Kompatibilität überprüft und konvertiert. Falls die Kompatibilität nicht gewährleistet ist, wird ein Fehlerbericht ausgegeben. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 56 Prepress – Preflight Warum benötigt man eine Datenprüfung? Um spätere Probleme im Druck durch fehlerhafte Dateien zu vermeiden, müssen die Daten auf solche im Voraus überprüft werden. In der Druckerei selbst wird diese Kontrolle generell durchgeführt um Kosten und Aufwand zu vermeiden. Die verschiedenen Layout Programme und auch Adobe Acrobat enthalten PreflightFunktionen mit welchen schon der Kunde die Daten auf Kompatibilität überprüfen kann. Der Preflight-Report informiert darüber, ob die geprüfte Datei den gewünschten Anforderungen entspricht oder aus welchen Gründen sie abgelehnt wurde. Scharfer Blick auf Kundendaten! Quelle: www.sonyuserforum.de Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 57 Prepress – Preflight Preflight = „Vordruck-Kontrolle“ Unter Preflight versteht man die Kontrolle nach definierten Regeln von PDFs oder Bild- und Satzdaten. Kriterien für einen Preflight können sein: Sind Schriften eingebettet Besteht Zugriff auf Bilddaten sind die Farbräume korrekt zugewiesen Ist die Auflösung korrekt Ist das Überfüllen (Trapping) korrekt Sind Sonderfarben enthalten Etc. Scharfer Blick auf Kundendaten! Quelle: www.sonyuserforum.de Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 58 Beispiel: Preflight in Acrobat Professional In der Druckvorstufe werden professionelle Preflight-Programme wie z.B. von OneVision, Markzware oder Compusense verwendet. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 59 Beispiel: Preflight in Adobe InDesign Die Preflight-Funktion im Adobe InDesign z.B. erleichtert das übergeben von offenen Daten an die Druckerei. Der Überprüfungsvorgang startet automatisch und gibt einen Prüfbericht aus. Alle Daten die für das Dokument erforderlich sind (Schriften, Bilder…) werden dabei in einem Ordner gesammelt und gespeichert. Im Menü können Einstellung zu Schriftarten, Farben und Druckfarben gemacht werden. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 60 A Prepress – Digitaler Proof Ein Proof hat den Zweck, Layout, Text, Bild und Farbe schon vor dem eigentlichen Druckprozess möglichst exakt darzustellen. Er wird auf speziellen Probedruckmaschinen gedruckt und ist kostengünstiger und schneller zu realisieren als ein Andruck (prozessnaher Probedruck auf einer Druckmaschine in geringer Auflage). Der Proof soll ein perfektes Muster darstellen und den Auflagendruck simulieren. Dabei werden verschiedene Papierklassen berücksichtigt. Weitere Verwendungszwecke von Proofs: Kontrolle von Inhalt und Ausschießschema Simulation der Farbwiedergabe, der Rasterstruktur und der Verbrauchsmaterialien. Ein Hardproof entsteht üblicherweise mit dem Inkjet-Verfahren. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 61 Prepress – Digitaler Proof Softproof Ein Softproof simuliert die Druckergebnisse direkt am Monitor. In Zusammenhang mit Colormanagement lässt sich auch die Farbe wiedergeben. Dabei hängt die Farbverbindlichkeit allerdings stark von den Betrachtungsbedingungen ab. Blue Print (Blaupause) Reine inhaltliche Kontrolle. Der Blue Print enthält keine Farbinformationen. Inhalt der Seiten, Stand auf dem Bogen und Vollständigkeit können überprüft werden. Imposition-Proof (Layout-Proof) Der Imposition-Proof gibt zusätzlich zum Blue Print noch einen farbigen Eindruck. Allerdings sind die Farben nicht verbindlich und dienen nicht als Anhaltspunkt für den Auflagendruck. Color-Proof (In der Praxis auch als Digital-Proof bezeichnet) Dieser Proof dient zur verbindlichen Farbwiedergabe der Inhalte. Die Farbverbindlichkeit wird über Colormanagement erreicht. Diese Proofs werden vom Drucker als Druckvorlage verwendet. Raster-Proof (True-Proof) Bei diesem Proof werden die Rasterstrukturen zusätzlich zur Farbverbindlichkeit wiedergegeben. Der Raster-Proof benötigt spezielle Proofgeräte, welche die Rasterpunkte wie der RIP erzeugen kann. Maschinen-Proof Ein Maschinen-Proof ist ein Andruck in der Druckmaschine. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 62 Prepress – Digitaler Proof Text + Grafik Format Farbverbindlichkeit Raster Papier Softproof - () () - Blue Print - - - - ImpositionProof - - - - Raster-Proof (True Proof) () MaschinenProof Color-Proof Quelle: Handbuch der Printmedien, Kipphan Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 63 Voraussetzung für einen Proof Um das Druckprodukt mit einem Proof simulieren zu können ist eine Standardisierung des Drucks notwendig. Standardisierung bedeutet Vereinheitlichung. Ziel ist die Schaffung gemeinsamer Standards. Definition von Standard-Papiersorten Erreichen von standardisierten Farborten Einhalten von standardisierten Tonwertzunahmen Einhalten der Graubalance (Tonwertspreizung maximal 5%) Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 64 A Colormanagement Voraussetzung für farbtreue Wiedergabe Original Rotstich Ausgeblichen Ziel von Colormanagement ist es, das Bild das z.B. mit der Kamera aufgenommen wurde auf jedem Ausgabesystem egal mit welchem Bedruckstoff mit dem gleichen Farbeindruck wieder zu geben. Colormanagement ermöglicht eine kontrollierte farbtreue Reproduktion. Quelle: Auszug des DQ-Tools – Photoindustrie-Verband Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 65 Definition – Colormanagement Unter Colormanagement versteht man einen Prozess, der eine definierte Farbwiedergabe, bei jedem Arbeitsschritt der Produktion ermöglicht. Dabei werden Farbkoordinaten mit Hilfe von sogenannten ICC-Profilen von Einund Ausgabesystemen umgerechnet. Jedes Ausgabesystem, egal ob Monitor, Proofer oder Druckmaschine haben eine anderes Farb-Gamut. Farben die im RGB-Farbraum des Monitors dargestellt werden können, können möglicherweise nicht im CMYK-Farbraum des jeweiligen Druckers ausgegeben werden. Aus diesen Grund müssen Farbwerte auf das jeweilige Ausgabesystem angepasst werden. Die Aufgabe eines Colormanagement-Systems ist es, die Farbräume von Eingabegeräten in die Farbräume der Ausgabegeräte zu konvertieren, mit dem Ziel die Farben für den Betrachter möglichst identisch aussehen zu lassen. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 66 A ICC-Profile Profile enthalten eine Tabelle mit Lab-Farbwerten, die jeweils einem Farbwert aus dem Gerätefarbraum zugeordnet sind. CIELab ist geräteneutral, alle theoretischen Farben die ausgegeben werden können, sind vorhanden. RGB Profil CIELab Profil CMYK Quelle: Digitales Colormanagement, Jan-Peter Homann, Auflage 3 Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 67 Rendering Intent Ein Rendering Intent ist eine Umrechnungsmethode mit der beliebige Farben eines Farbsystems in ein anderes Farbsystem umgesetzt werden. Farbmetrischer Rendering Perzeptiver Rendering Intent: Intent: Komprimierung des gesamten Übertragung der Farbwerte 1:1 Farbraums, damit Farbabstände Alle nichtdarstellbaren Farben erhalten bleiben werden abgeschnitten Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 68 Quelle: Digitales Colormanagement, Jan-Peter Homann, Auflage 3 Kein Prüfdruck ohne Kontrollkeil Auf jedem Prüfdruck oder Andruck wird ein Ugra/Fogra-Medienkeil mitgedruckt. Ohne diesen Keil kann die Farbverbindlichkeit nicht garantiert werden. Die Messfelder werden üblicherweise mit einem Spektralfotometer vermessen und mit den Sollwerten, die von der Fogra vorgegeben werden, verglichen. Liegen die Werte in einem bestimmten Toleranzfenster, so kann der Proof als farbverbindlich eingestuft werden. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 69 Ausschießen Unter Ausschießen versteht man das korrekte Zusammensetzen von Seiten auf dem Druckbogen unter Berücksichtigung des Falzschemas. Für die Herstellung einer Druckform benötigt man Standbogen und Ausschießschema welches sich aus der Falzart ergibt. Informationen des Press und Prepress müssen hier schon vorhanden sein. Maschinenformat, Farbigkeit, Falzart, Bindeart… Quelle: www.druckerei-verlag.de Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 70 Standbogen Auf dem Standbogen sind die Positionen und Abstände der Seiten zueinander definiert. Informationen wie Greiferrand, Schnittmarken, Falzmarken, Passkreuze, Druckkontrollstreifen, Anlagemarken und Flattermarken werden berücksichtigt. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 71 A Ausschießschema Das Ausschießschema zeigt, wie die Gesamtzahl der Seiten zueinander auf dem Druckbogen eingeteilt werden. Desweiteren wird angezeigt, wie oft und in welcher Reihenfolge einzelne Druckbogen gefalzt werden müssen. Das Ausschießschema ergänzt den Standbogen und ist abhängig von der Falzmethode, der Papierlaufrichtung, der Bindeart, dem Druckmaschinenformat und dem Endformat. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 72 A Überfüllen der Seiten – Trapping Durch Passerprobleme im Druck treten Verschiebungen der Farbauszüge auf, welche das menschliche Auge besonders an scharfen Kanten als „Blitzer“ wahrnimmt. In der Vorstufe können aneinanderstoßende Farbflächen Überfüllt werden. Die Stärke der Überfüllung ist von Papier und Raster abhängig. 60er Raster: 0,1-0,2mm 33er Raster: 0,2-0,4mm Das Trapping sollte idealerweise vom RIP übernommen werden und nicht schon bei der PS/PDF-Erstellung. Allerdings kann dabei das Trapping nicht überprüft werden. Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 73 Überfüllen der Seiten – Trapping Blitzen ohne Überfüllen durch Passerprobleme im Druck können „Blitzer“ entstehen mit Überfüllen der Text wird vergrößert, um Passerprobleme auszugleichen Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 74 Überfüllen der Seiten – Trapping Ohne Prozessschwarz Mit Prozessschwarz Quelle: www.adobe.com Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 75 RIP (Raster Image Processor) Ein Raster Image Processor (kurz: RIP) ist eine Hardware die i.d.R. ein PostScript-File in eine Rastergrafik umrechnet. Eine Seitenbeschreibung (PDF, PostScript, Tiff/IT) wird in ein gerätespezifisches Datenformat übersetzt. Diese werden für die Ansteuerung eines Ausgabegerätes benötigt. Dabei wird eine Vektorgrafik in eine Rastergrafik umgerechnet. Quelle: Handbuch der Printmedien, Kipphan Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 76 RIP – Bausteine Interpretation des PDF- oder PS-Codes A Interpreter: Übersetzung der Befehle in eine „Display List“. Hier werden alle Objekte einer Seite in einem Erzeugen der Displayliste einheitlichen Format zwischengespeichert. Renderer: Die Objekte der Display List Einberechnen des Druckrasters werden in eine gerätespezifische Auflösung umgesetzt. Ein Halbtonbild entsteht. Rasterizer: Das Halbtonbild wird in Transfer der Rasterdaten zum Belichter Rasterpunkte zerlegt. (Bitmap) Quelle: Workflowmanagement in der Druckvorstufe, Ulrich Schurr Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 77 Bit und Byte Bitmap: Binäre Information, z.B. an/aus, ja/nein, schwarz/weiß Bytemap: 1 Byte = 8 Bit, bei einem Bytemap sind Tonwertstufen möglich Im Druck: Pro Rasterpunkt wird die Information, Farbe ja oder Farbe nein, übergeben. Daher benötigt man auf der Druckplatte Bitinformationen. Es ist nicht möglich pro Rasterpunkt Tonwertstufen zu Bytemap, Halbton übertragen. Die Flächenelemente werden so klein gemacht, damit sie unterhalb des Auflösungsvermögens des Auges liegen. So entsteht der Eindruck von Halbtönen und Tonwertstufen. Bitmap, Rasterpunkt Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 78 RIP – ROOM „Rip Once Output Many“ Einige Workflow-Lösungen greifen auf bereits interpretierte Daten zurück. Will man die Daten auf verschiedenen Ausgabesystemen ausgeben, müssen diese nur einmal interpretiert werden. Diese Arbeitsweise wird als ROOM bezeichnet. Die Ausschießstation erzeugt mit den ROOM Daten den ausgeschossenen Bogen. Dieser kann für verschiedene Ausgabegeräte aufbereitet werden, z. B. gerastert für einen Plattenbelichter. Die digitale Druckvorstufe ermöglicht es, jede beliebige Ausgabeeinheit anzusteuern. Dadurch wird die Standardisierung und Digitalisierung des Workflows möglich. Proof Bogenmontage mit PDF RIP Einfügen der gerippten Daten in montierten Bogen Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 79 Digitaldruckmaschine Offsetmaschine Literatur Workflowmanagement in der Druckvorstufe – Ulrich Schurr DTP und PDF in der Druckvorstufe – Ulrich Schurr Der JDF-Workflow – Thomas Hoffmann-Walbeck, Sebastian Riegel Handbuch der Printmedien – Helmut Kipphan Weblinks www.cip4.org www.bvdm-online.de www.fogra.org www.eci.org www.color.org Digitale Drucktechnologie | 4. Workflow | Seite 80 Impressum Dipl.-Ing. Stephanie Hafner Digitale Drucktechnologie Vorlesung im Wintersemester 2011/12 Prof. Dr.-Ing. E. Dörsam Technische Universität Darmstadt Fachgebiet Druckmaschinen und Druckverfahren Magdalenenstraße 2 64289 Darmstadt http://www.idd.tu-darmstadt.de