Achtung vor dem Verwandten und doch Anderen
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Achtung vor dem Verwandten und doch Anderen
DAS JUDENTUM – ACHTUNG VOR DEM VERWANDTEN UND DOCH ANDEREN Abbildung 1: Judentum 1 Praxisteil der Projektarbeit für den „Lehrgang Interreligiöses und interkulturelles Lernen“ KPH-Graz erarbeitet und gestaltet von Dipl. Päd. Andrea Mannsbart Juni 2010 1 http://www. islamverurteiltantisemitismus.com (Abgerufen: 28. Mai 2010) 1. Didaktische Vorüberlegungen In der Geschichte der Menschheit waren die verschiedensten Religionen noch nie in so engem Kontakt wie heute. Andererseits ist es derzeit wohl auch sehr dringlich, Formen gemeinsamer Verständigung zu finden, die von Toleranz geprägt sind und die die Eigenart der anderen Religion an- und ernst nehmen. Einen maßgeblichen Beitrag kann bzw. muss dabei der Religionsunterricht leisten. Die Begründungen für die Auseinandersetzung mit dem Judentum im Religionsunterricht sind vielfältig: Das Judentum ist die zentrale Wurzel und Ausgangspunkt für das Christentum und gehört essenziell zur christlichen Identität dazu. Lange Zeit haben Christen ihre jüdischen Wurzeln übersehen oder verleugnet – bis hin zu antijüdischen Einstellungen. Daher muss der Religionsunterricht sich auch der (Wieder-) Entdeckung der jüdischen Wurzeln widmen. Christen und Juden haben auch heute viele Gemeinsamkeiten, vor allem die Bibel Israels und den Glauben an den einen, einzigen Gott – diese gemeinsamen Ausgangpunkte müssen wir mehr in den Mittelpunkt rücken. Vielen Christen ist es weiters nicht bewusst, dass Jesus, den Christen als Messias bekennen, sein ganzes Leben lang ein Jude war. Er lebte, praktizierte und bekannte sich uneingeschränkt zum jüdischen Glauben. Ohne Verständnis der jüdischen Welt gibt es keinen unverstellten Zugang zu Jesus, dem Juden. Auch aus geschichtlicher Perspektive ergibt sich die Notwendigkeit, sich mit dem Judentum auseinander zu setzen, hatten Theologie, Religionspädagogik und Kirche auch Mitverantwortung und Schuld am Antisemitismus und Antijudaismus in Deutschland / Österreich und den Folgen für die Juden. Der Religionsunterricht, der in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Kirchen erteilt wird, sollte die kirchlichen Schritte der Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden wahrnehmen und berücksichtigen. Je früher dies geschieht desto besser, denn Vorurteile jüdischen Mitmenschen gegenüber werden oft schon von VolksschülerInnen unreflektiert von Eltern und Jugendlichen übernommen und ins Klassenumfeld weiter getragen. Auch hier ist es die Aufgabe des Religionsunterrichtes, umfassende Kenntnisse zu vermitteln und die SchülerInnen damit zu einem freundschaftlichen und wirksamen Miteinander zu befähigen. 2. Bezüge zum Lehrplan, Organisation, Intentionen Klasse: 3. Klasse Volksschule Lehrplan Religion: 3. Klasse Volksschule Themenfeld: 3.1 Gemeinsam leben – Mit Gott verbunden sein Lerninhalt: Gott inmitten der Menschen - Überall bekennen Menschen Gott als ihre Mitte - Das jüdische Volk erzählt seine Erfahrung mit Gott und feiert ihn Unterrichtsprinzip: Interkulturelles Lernen Organisation: Das Projekt fand im „erweiterten“ Rahmen Religionsunterrichtes statt. Projektstunden in der Klasse: 11 Stunden Themen: • 2 Stunden: Das Land Israel kennen lernen • 2 Stunden: Das Leben zur Zeit Jesus in Israel • 1 Stunde: Wir basteln ein Haus aus der Zeit Jesus • 2 Stunden: Wir lernen das Judentum kennen • 1 Stunde: In der Synagoge • 2 Stunde: Freiarbeit: Judentum, Israel • 1 Stunde: Abschluss des Projektes des Intentionen: • Über das Land Israel mit seinen unterschiedlichen Landschaftsformen erfahren. • Eintauchen in die jüdische Lebens- und Glaubenswelt und dadurch kennen lernen der eigenen Wurzeln. • Offenheit und Wertschätzung gegenüber dem jüdischen Glauben. • Jesus in die Tradition des Judentums einordnen und von den damaligen Lebensumständen hören. • Das kulturelle Leben Israels ansatzweise nachvollziehen (Küche, Musik, Sprache, Schrift...) • Abbau von Vorurteilen und Verhinderung von Antisemitismus. 3. Didaktische Umsetzung 3.1 Thema: Das Land Israel kennen lernen 2 Stunden Intentionen: Die SchülerInnen sollen: - das Land Israel mit seinen unterschiedlichen Landschaftsformen mittels Folien kennen lernen. - die wichtigen Landschaftsstriche, Städte und Gewässer benennen können. Ablauf: 1) Vorstellen des Projektes (Israel= Heimat Jesu; Judentum= Religion Jesu) 2) Ortsbestimmung mittels Weltkarte S. suchen auf der Weltkarte nach dem Land Israel. Material: Weltkarte 3) Hebräische Begrüßung F: Wie begrüßt man sich in Österreich? F: Wie begrüßt man sich in Israel? (Shalom) S. begrüßen sich gegenseitig auf Hebräisch Material: Kärtchen: SHALOM 4) Lied: „Begrüßung international“ (mit umgedichteten Strophen) singen Material: Liedertexte, Gitarre, Noten: Sing Sala Sing Buch 5) Mit Folien einen ersten Einblick über das Land Israel erhalten Jerusalem, Judäische Wüste, Bethlehem, Wüste Negev, Jordan, Totes Meer, See Genezareth, Karfarnaum, Nazaret, Tel Aviv, Haifa.... Material: • Then, R. (1991): Das Judentum. 45 Folien und Texte. Donauwörth: Auer Verlag • Then, R. (1997): Der Weg Jesu. Stationen seines Lebens und Wirkens. Stätten der Pilger. Donauwörth: Auer Verlag • Overheadprojektor 6) Gemeinsam eine große Landkarte legen Mit diversen Materialen das Land Israel groß (zB im Turnsaal) am Boden legen. S. benennen Städte und Landschaften und ordnen Kärtchen richtig zu. Im zweiten Schritt: Begriffserklärungen lesen und zu Städten, Landschaftsstrichen und Gewässern legen. Material: Seile, Tücher, Krepppapier, Naturpapier, diverse Kärtchen 7) Im Land Israel unterwegs S. werden vom L. quer durch das Land Israel geschickt z.B. „Gehe von Bethlehem nach Nazaret“, „Wirf den Ball nach Jerusalem“, „Gehe in die Geburtsstadt von Jesus“. Schwieriger: Städtekärtchen werden umgedreht. Material: Seile, Tücher, Krepppapier, Naturpapier, Kärtchen, Ball 8) Landkarte in der Projektmappe beschriften und gestalten S. beschriften die Landkarte in der Projektmappe und malen sie nach den örtlichen Gegebenheiten an. Material: Projektmappe, Landkarte, Folie, Stifte Bilder des ersten Projekttages: Gestaltung der Mitte Wir legen gemeinsam eine große Israel – Landkarte Folie: Das Land Israel 3.2 Thema: Das Leben zur Zeit Jesus in Israel 2 Stunden Intentionen: Die SchülerInnen sollen: - über das alltägliche Leben (Wohnen, Essen, Schule, Kleidung, Berufe, Haustiere ...) in Israel zur Zeit Jesu erfahren. - ihr erworbenes Wissen bei diversen Arbeitsaufträgen anwenden können. Ablauf 1) Gemeinsamer Beginn mit dem Lied: „Begrüßung international“ Material: Liedertexte, Gitarre, Noten: Sing Sala Sing Buch 2) Gemeinsames Wiederholen der letzten Stunde durch Aktivitykärtchen S. erklären, zeichnen oder zeigen Gewässer, Landschaften und Städte Israels Material: Aktivitykärtchen 3) Mit Folien einen Einblick ins alltägliche Leben in Israel zur Zeit Jesu bekommen. L. zeigt Folien, wie die Menschen vor ca. 2000 Jahren im Heiligen Land gelebt, gegessen, gewohnt, gearbeitet, gespielt und gelernt haben. Material: Farbfolien aus dem Buch: Gataldi,S./ Musatti, C. (2000, 1. Auflage): Entdecke die Welt der Bibel. Neukirchen: Neukirchener Verlagshaus, Overhead-Projektor 4) Erzählung: Ein Tag in Rubens und Leas Familie Die Geschichte verdeutlicht den S. wie ein Tag aus dem Blickwinkel eines Kindes zur Zeit Jesus ausgeschaut haben könnte. Weiters wird der Tagesablauf mit Bildern veranschaulicht. Material: Geschichte, Gegenstände 5) Gespräch über die Alltagsgegenstände und deren Handhabung zur Zeit Jesus S. lernen die Aufgabe von Getreidemühle, Öllampe, Schlafmatte, Feuerstelle etc. kennen Material: Bilder von Alltagsgegenständen 6) Arbeitsblatt „So lebten die Menschen zur Zeit Jesu“ in der Projektmappe beschriften und anmalen S. benennen die Einrichtungsgegenstände von einem Haus zur Zeit Jesu und malen das Arbeitsblatt anschließend an. Material: Projektmappe, AB „So lebten die Menschen zur Zeit Jesus“, Stifte 7) Vorbereitungsarbeiten: Ein typisches Haus aus der Zeit von Jesus basteln S. malen die diversen Malvorlagen (Haus, Palmen, Steine, Menschen, Tiere ...) an. Material: Bastelvorlage Haus: http://www.lourdespfarre.com/uploads/media/Familienbrief_BIBEL.pdf (leider nicht mehr online) Bastelvorlage Natur: http://www.freiligrathschule-ahlen.de/projekte/allerlei/038e.htm Stifte, Ölkreiden Bilder des Projekttages Tafelbild: Alltagsgegenstände zur Zeit Jesus 3.3 Thema: Wir basteln ein Haus aus der Zeit Jesus 1 Stunde Intentionen: Die SchülerInnen basteln ein Haus aus der Zeit von Jesus, gestalten mit diversen Materialien die Landschaft Israels und lassen so ihr erlerntes Wissen aus den letzten Projektstunden kreativ einfließen. Ablauf: 1) Basteln eines Hauses zur Zeit Jesus Nach den Vorbereitungsmalarbeiten aus der letzten Stunde - gestaltet jedes Kind nun die Landschaft Israels mit Ölkreiden, Steinen, Holz, Bast und Sand. - schneidet jedes Kind Häuser, Palmen, Menschen aus - und klebt sie auf den Kartonuntergrund. Material: Bastelvorlage Haus: http://www.lourdespfarre.com/uploads/media/Familienbrief_BIBEL.pdf (leider nicht mehr online) Bastelvorlage Natur: http://www.freiligrathschule-ahlen.de/projekte/allerlei/038e.htm Stifte, Ölkreiden, Steine, Holz, Bast, Sand, Holzleim, Karton als Unterlage Bilder des Projekttages 3.4 Thema: Wir lernen das Judentum kennen 2 Stunden Intentionen: Die SchülerInnen sollen: - sich mit der hebräischen Sprache aktiv auseinandersetzen. - erkennen, dass Juden, Christen und Muslime an denselben „Gott“ glauben. - erfahren, dass Jesus Jude war. - über Jerusalem, der heiligen Stadt für Muslime, Christen und Juden Kenntnis erlangen. - die Grundzüge des jüdischen Glaubens und Lebens kennen lernen. - über die Bedeutung religiöser jüdischer Gegenstände wie Thora, Mesusa, Menora, Kippa, Gebetsmantel, Gebetsriemen Bescheid wissen und diese auch benennen können. - Verständnis für den jüdischen Glauben entwickeln und Vorurteile und Ängste abbauen. Ablauf: 1) Lied: „Hevenu shalom“ lernen , singen und mit Orff-Instrumenten untermalen Material: Gitarre, Projektmappe, Liedtext 2) Wissenswertes über die hebräische Sprache erfahren und eine einfache Konversation führen Die S. lernen hebräische Wörter wie „Shalom“, Ani .... (Ich bin...) Ve at ... (Und du), Lehitra-ot (Auf Wiedersehen) und wenden diese in einem einfachen Gespräch an. Material: Projektmappe; Arbeitsblatt: „In Israel spricht man hebräisch“, Kärtchen 3) Gespräch über die unterschiedlichen Weltreligionen Dieses Gespräch verfolgt mehrere Ziele: 1) S. soll bewusst werden, dass Juden, Christen und Muslime an denselben Gott glauben. 2) Weiters soll herausgearbeitet werden, dass Jesus ein Jude war. 4) Mit Folien die Stadt Jerusalem als heilige Stadt für Christen, Juden und Muslime kennen lernen Folien vom Felsendom, der Grabeskirche und der Klagemauer sollen den SchülerInnen verdeutlichen, dass die Hauptstadt Israels für alle 3 monotheistischen Religionen von großer Bedeutung ist. Material: Weg Jesu, Der: Stationen seines Lebens und Wirkens. Stätten der Pilger von Reinhold Then, 1997 Das Judentum. 45 Folien und Texte von Reinhold Then, 1991 Overheadprojektor 5) Wie Juden leben und beten – ein Schautisch entsteht Ausgehend vom jüdischen Gebet, „Sch´ma Israel“ werden die wichtigsten jüdischen Gebetsgegenstände wie Gebetskäppchen, Gebetsschal, Gebetskapsel, Thorarolle, 7-armiger Leuchter uvm. vorgestellt und deren Bedeutung erklärt. Weiters ordnen die S. den mitgebrachten Gegenständen die entsprechenden Namenskärtchen zu. Material: Höre Israel, Thorarolle, Kippa, Gebetschal, Mesusa, Menora, Namenskärtchen 6) Festigungs- und Vertiefungsspiele: L. vertauscht Namenskärtchen und die S. sollen den Fehler entdecken. Variante: L. nimmt einen Gegenstand vom Tisch und die S. sollen erraten um welchen Gegenstand es sich handelt. Material: Thorarolle, Kippa, Gebetsschal, Mesusa, Menora, Namenskärtchen 7) Informationsblatt: Das Judentum (1. Teil) lesen (Projektmappe) Gemeinsames Lesen eines Übersichtsblattes mit den wichtigsten Informationen rund um Thora, Kippa, Mesusa, Menora, Klagemauer. Anschließend werden passende Farbbilder eingeklebt. Material: Projektmappe, Informationsblatt A3, Farbbilder, Klebstoff, Schere 8) AB: „Wie Juden beten“ zur Festigung ausfüllen S. schreiben unter die rel. Gegenstände die richtigen Namen. Material: Projektmappe, Arbeitsblatt: „Wie Juden beten“, Stift Bilder des Projekttages Wir lernen hebräisch! Ani Karolina! Ve at? Wir gestalten einen Schautisch 3.5 Thema: In der Synagoge 1 Stunde Intentionen: Die SchülerInnen sollen: - die Synagoge und ihre Besonderheiten kennen lernen und benennen können. - einen Einblick ins jüdische Beten und Feiern gewinnen. - den Sabbat als jüdischen Ruhetag kennen lernen. - Verständnis für den jüdischen Glauben entwickeln und Vorurteile und Ängste abbauen. Ablauf: 1) Lied: „Hevenu shalom“ singen und mit Orff-Instrumenten untermalen Material: Gitarre, Projektmappe, Liedtext 2) Wiederholung der letzten Stunde: Namenskärtchen zuordnen S. ordnen den mitgebrachten Gebetsgegenständen die richtigen Namenskärtchen zu. Gleichzeitig werden auch deren Bedeutungen wiederholt. Material: Thorarolle, Kippa, Gebetsschal, Mesusa, Menora, Namenskärtchen 3) Wo/wie/wann beten Juden? Wir schauen uns in einer Synagoge um Anhand eines mitgebrachten Synagogenmodells wird den Kindern erklärt, wo, wie, wann (Sabbat) Juden beten. Weiters lernen sie den Aufbau einer Synagoge kennen: Lesepult, Thoraschrank, 7-armiger Leuchter, Ewiges Licht, Davidsstern... Material: Synagogenmodell mit Lesepult, Thoraschrank, 7-armiger Leuchter, Davidstern, Ewiges Licht 4) Informationsblatt: Das Judentum (2. Teil) lesen (Projektmappe) Gemeinsames Lesen eines Übersichtsblattes mit den wichtigsten Informationen rund um Sabbat, Synagoge, Paschafest. Anschließend werden passende Farbbilder eingeklebt. Material: Projektmappe, Informationsblatt A3, Farbbilder, Klebstoff, Schere 5) Synagogenmodell aufbauen S. bauen das Synagogenmodell noch einmal alleine auf und festigen dadurch ihr erworbenes Wissen. Material: Synagogenmodell mit Lesepult, Thoraschrank, 7-armiger Leuchter, Davidstern, Ewiges Licht Bilder des Projekttages: Das Modell einer Synagoge Wir lernen religiöse Gegenstände kennen, die in einer Synagoge zu finden sind. 3.6 Thema: Freiarbeit zum Thema: Judentum 2 Stunden Intentionen: Die SchülerInnen setzen sich „mit allen Sinnen“ mit dem Thema „Judentum und Israel“ kreativ auseinander. Vermittelte Inhalte werden dadurch wiederholt und gefestigt. Weiters werden die Unterschiede zwischen der eigenen Religion und dem Judentum reflektiert. Ablauf 1) Lied: „Hevenu shalom“ singen und mit Orff-Instrumenten untermalen Material: Gitarre, Projektmappe, Liedtext 2) Stationenarbeit: Folgende Stationen werden angeboten: 1. Station: Silbenrätsel: Israel S. versuchen Städte und Landschaften in Israel zu finden und ins Kreuzworträtsel einzutragen. Material: Projektmappe, Silbenrätsel 2. Station: Lückentext: Israel S. füllen den Lückentext aus und wiederholen dadurch Städte, Landschaften und sonstige wichtige Informationen rund um das Heilige Land. Material: Projektmappe, Lückentext 3. Station: Christentum oder Judentum? S. ordnen religiöse Begriffe und Gegenstände richtig zu. Material: Projektmappe, Arbeitsblatt: „Christentum oder Judentum“ Achtung: Für die muslimischen Kinder gibt es ein eigenes Arbeitsblatt: „Islam oder Judentum“ 4. „Sch´ma Israel“ schreiben S. schreiben in einen vorgefertigten Rahmen das wichtigste Gebet der Juden. Material: Projektmappe, Arbeitsblatt: Höre Israel, Folie, Stift 5. Station: Thorarolle basteln S. basteln aus mitgebrachten Bastelutensilien eine Thorarolle und beschriften diese mit einem Psalm. Material: Holzstäbchen, Porozellkugeln, Lacke (zum Besprühen der Porozellkugeln), Pergamentpapier, Leim, Psalmtexte zum Abschreiben, Moosgummi, Bänder 6. Station: Aktivity zum Thema: Israel und Judentum S. stellen auf pantomimische, zeichnerische und mündliche Weise verschiedenste Begriffe zu den Themen: Israel und Judentum dar. Material: Aktivitykarten 7. Station: Memory S. spielen miteinander Memory und versuchen richtige Wort-Bild-Paare zu finden. Material: Memory 8. Station: Judentum – Brettspiel S. spielen ein Brettspiel und versuchen durch die richtige Beantwortung von Fragen zum Thema: Judentum und Israel schneller ins Ziel zu kommen. Material: Spielplan, Fragekärtchen, Spielkegel, Würfel Wer kein eigenes Spiel basteln möchte, findet hier ein einfaches Brettspiel zum Judentum: http://vs-material.wegerer.at/religion/religionen/JudentumBrettspiel.pdf 9. Station: Computerpuzzles S. setzen diverse jüdische Gebetsgegenstände am Computer richtig zusammen Material: Computer, Jigsaw-Puzzles, CD-Rom 10. Station: Dreidel – Spiel S. drehen den Dreidel und je nachdem auf welchen Buchstaben er fällt, müssen sie Munkelsteine hergeben oder bekommen. Material: Dreidel, Spielanweisung, Munkelsteine 11. Station: Jüdische Musik hören S. lernen jüdische Melodien und die hebräische Sprache kennen. Material: Cd, Cd - Player, Kopfhörer 12. Station: Mandala S. kehren in sich und malen ein Mandala mit jüdischem Motiv an. Material: Projektmappe, Stifte, Mandala Vorlage: www.kidsweb.de 13. Station: Bücherecke S. lesen und vertiefen ihr Wissen zum Thema: Judentum Material: Bücher Bilder des Projekttages Die Schülerinnen basteln selbstständig eine Thorarolle 3.7 Thema: Abschluss des Projektes 1 Stunde Intentionen: Die SchülerInnen - wiederholen die wichtigsten Inhalte des Projektes. - reflektieren ihre Eindrücke über das Projekt. - sollen angeleitet durch das Buch „Die Reise der Zikaden nach Jerusalem“ erkennen, dass Toleranz und Verständnis der richtige Weg zum Frieden zwischen den Religionen ist. Ablauf: 1) Lied: „Hevenu shalom“ singen und mit Orff-Instrumenten untermalen Material: Gitarre, Projektmappe, Liedtext 2) L-S-G: Wiederholung der wichtigsten Inhalte des Projektes und der Eindrücke der SchülerInnen. S. äußern, was ihnen während des Projektes am besten gefallen hat und welche wichtigen Informationen sie gelernt haben. Material: Kärtchen: „Am besten gefallen hat mir...“// Kärtchen: „Gelernt habe ich...“ 3) BB: „Die Reise der Zikaden nach Jerusalem“ wird vorgelesen Drei Zikaden reisen zu einem Konzert der Tiere nach Jerusalem. Die Erste kommt aus einer Moschee, die Zweite aus einem Kloster und die Dritte wohnt neben einer Synagoge. Alle drei wollen nichts miteinander zu tun haben. Als jede von ihnen versucht hat, ihren Vortrag zu beginnen, ist die Enttäuschung groß: Keine der Zikaden wird gehört - sie sind zu klein und deshalb zu leise. Doch ihr Scheitern bringt sie auf eine Idee: Sie musizieren gemeinsam und haben Erfolg. Material: Buch: Höfle,H./ Lenzen, V. (2004): Die Reise der Zikaden nach Jerusalem. Kiel: Friedrich Wittig Verlag 4) Gespräch über das Buch Was kannst du aus dieser Geschichte lernen? Was bedeutet das für unseren Glauben? 5) Ausklang des Projektes mit Musik und israelischen Gerichten Eine Gruppe bereitet in der Küche Aufstriche und Fladenbrot vor. Diese werden im Anschluss gegessen. Mit jüdischer Musik klingt das Projekt tanzend aus. Material: Jüdische Musik, Cd-Player, Humus – Aufstrich, Gurken – Aufstrich, Fladenbrot, Obst z.B. Feigen, Datteln und Melonen. Rezept für den österreichisch/israelischen Humus – Aufstrich: 250 g Linsen kochen und pürieren (evtl. etwas Kochflüssigkeit dazugeben), Saft von 1 Zitrone dazugeben, 1 Knoblauchzehe zerdrücken und untermischen , 1 EL Olivenöl einrühren, 1 EL Kürbiskernöl einrühren, mit Salz und Pfeffer würzen und mit Fladenbrot servieren. Die Linsen zusammen mit den restlichen Zutaten in einen Mixer geben und zu einer dicklich-cremigen Masse mixen. Sollte die Masse zu dick werden, entweder etwas Kochflüssigkeit dazugeben oder etwas mehr von dem angegebenen Öl. Vorsicht, nicht zu viel von dem Kürbiskernöl nehmen, der Geschmack könnte sonst zu nussig werden.2 2 vgl. http://www.chefkoch.de/rezepte/775131180449136/Mamirahs-Hummus-israelischoesterreichisch-inspiriert.html (Abgerufen: 26. April 2010) Bilder des Projekttages Eine Stärkung nach den intensiven Projektstunden haben sich die Kinder wirklich verdient. 4. Die Projektmappe Die folgende Projektmappe wurde von Dipl. Päd. Andrea Mannsbart erarbeitet und gestaltet. Ich wünsche Ihnen und Ihren SchülerInnen anregende und bereichernde Unterrichtserfahrungen. Foto des Kindes Name: Wir lernen land und Religion von Jesus kennen Begrüssung International: 1.) Ich will euch begrüßen, weil ich euch wohl mag, d'rum sag' ich in Österreich "Grüß Gott, guten Tag". 2.) In Israel begrüßt man sich anders als hier. Man ruft laut „Shalom“ – „Der Friede sei mit dir.“ 3.) Juden sie leben oft anders als wir. Heut wirst du´s erfahren, denn ich erzähle es dir.... Hevenu shalom aleichem Hevenu shalom aleichem, hevenu shalom aleichem, hevenu shalom aleichem, hevenu shalom, shalom, shalom aleichem. Wir bringen Frieden für alle. Wir bringen Frieden für alle. Wir bringen Frieden für alle. Wir bringen Frieden, Frieden, Frieden jedermann. Wir lernen land und Religion von Jesus kennen Wir lernen land und Religion von Jesus kennen . 1 4 2 5 3 6 7 Schlafmatten Stall Setze folgende Wörter ein: Getreidemühle Feuerstelle Vorratsnische Öllampe Tonkrug Abbildung: aus: Schulz, A., Stundenblätter – Zeit und Umwelt Jesu, Stuttgart 1991 Wir lernen land und Religion von Jesus kennen Mein kleines hebräisches Wörterbuch: Shalom: Ani... Ve at? Manischma? Ani beseder! Ani lo beseder! Toda: Bewakascha: Lehitra-ot! Jahwe: Grüß Gott Ich heiße... Und du? Wie geht es dir? Mir geht es gut. Mir geht es schlecht. Danke Bitte Auf Wiedersehen Gott In Israel spricht man hebräisch. Man schreibt und liest diese Sprache von rechts nach links. Die Buchstaben sehen jedoch ganz anders aus, wie in der deutschen Sprache. Interessant ist, dass meist keine Vokale (A, E, I, O, U) geschrieben werden. Was Juden glauben und wie sie leben Das Judentum ist eine Religion. „Juden“ so nennt man die Anhänger des Judentums. Ihre Geschichte beginnt vor 4000 Jahre und du kannst sie im Alten Testament der Bibel nachlesen. Die Juden waren die ersten, die nur dem einen, einzigen Gott vertrauten. Auch heute glauben sie an diesen Gott. Sein Name ist „Jahwe“ und bedeutet „Ich bin da“. Es ist derselbe Gott, an den auch Christen und Muslime glauben. Thora – die heilige Schrift Mesusa – die Türkapsel Sie besteht aus Teilen des Alten Testamentes. Die Thora erzählt die Geschichte von der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Gefangenschaft. Die Thora enthält auch Gesetze und Vorschriften die festlegen, wie die Juden leben, essen und feiern sollen. Die wichtigsten Gesetze sind die 10 Gebote, die Mose von Gott auf dem Berg Sinai erhalten hat. In jeder Synagoge liegt eine Abschrift der Thora. Die Worte sind von Hand geschrieben, von rechts nach links, in hebräischer Sprache. An jedem Sabbat wird ein Abschnitt daraus vorgelesen. Die Thorarollen sind ca. ½ Meter hoch. Sie sind mit einem Mantel geschützt. Kaputte Rollen werden nicht weggeworfen, sondern in Tonkrügen begraben. Im „Höre Israel“ steht, dass man dieses Gebet an den Türpfosten schreiben soll. Darum hat jedes Haus, in dem Juden wohnen, an der Tür eine Kapsel, in der das Gebet steckt. Beim Hinein- und Hinausgehen berühren sie die Kapsel mit den Fingern und denken dabei an Gott. Die Klagemauer – der heilige Ort In Jerusalem gibt es eine alte Mauer, die vor ca. 2000 Jahren zum Heiligen Tempel gehörte. Der Tempel wurde jedoch von den Römern zerstört. Viele Juden sprechen davor ihre Gebete oder lesen in der Thora. Mesusa Klagemauer Zeichen des Glaubens: Thorarolle In der Synagoge tragen viele jüdische Männer bestimmte Symbole, die auf ihren Glauben hinweisen: Die Kippa: Das Tragen des Gebetkäppchens bedeutet: So wie dieses Käppchen auf deinem Kopf ist, ist die Hand Gottes über dir. Sie beschützt dich immer! Der Gebetsschal (Tallit): Beim Morgengebet und am Sabbat legen Juden den Schal um den Kopf. Die Knoten in den Fransen bedeuten den Namen Gottes (Jahwe). Gebetskapsel (Tefillin): Man kann sie öffnen und das „Höre Israel“ auf einem Zettel hineinstecken. Dann werden sie mit den Bändern um die Stirn und um die Arme gewickelt. Eine Kapsel ist nahe am Herzen, weil man Gott lieben soll. Eine Kapsel ist auf der Stirn, weil man immer an Gott denken soll. Gebetsschal Gebetskapsel In der Synagoge Jeden Freitag und am Samstagmorgen gehen die Juden zum Gottesdienst in die Synagoge. Im Mittelpunkt des Raumes steht ein Lesepult. Dahinter befindet sich ein Wandschrank (Schrein) in dem die Thorarollen aufbewahrt werden. Über dem Thoraschrein brennt immer eine Öllampe, das „Ewige Licht“. Menora – der Siebenarmige Leuchter Er steht in jedem jüdischen Haus. Die Zahl 7 bedeutet: Gott ist im Norden, Süden, Osten, Westen, oben, unten und im Herzen. Die Kerzen wurden nicht mehr angezündet, seit der Tempel in Jerusalem von den Römern zerstört wurde. Synagoge Der heilige Tag der Juden ist der Sabbat, der Samstag. Er beginnt am Freitagabend in der Dämmerung mit einer besonderen Mahlzeit. Zwei Kerzen werden angezündet, etwas Brot gegessen und ein wenig Wein getrunken. Die Familie geht auch in die Synagoge. An diesem Tag dürfen Juden nicht arbeiten und elektrische Geräte einschalten. Sie dürfen auch nicht Auto fahren. Wenn der Sabbat am Samstagabend endet, zünden die Juden wieder eine Kerze an. Ist ein Zeichen, das man sogar auf der israelischen Fahne findet. Er besteht aus 2 Dreiecken Ein Dreieck soll die Erde sein, das andere der Himmel. Davidstern Menora Der Sabbat – der heilige Tag Der Davidstern Das Paschafest Es wird zeitgleich mit dem Osterfest gefeiert. Es dauert 8 Tage. Bei diesem Fest erinnern sich die Juden an den Auszug der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten. Zum Fest essen die Juden bittere Kräuter, so bitter wie ihre Sklaverei in Ägypten, sie essen gesalzene Radieschen, so salzig, wie damals ihre Tränen waren. Der halb verbrannte Lammknochen erinnert an das Paschalamm, geschlachtet im Tempel von Jerusalem, der niedergebrannt wurde. Sabbat Wir lernen land und Religion von Jesus kennen Ordne die Wörter richtig zu! Gebetskäppchen (Kippa) Thorarolle Siebenarmiger Leuchter (Menora) Gebetsschal (Tallit) Gebetskapsel (Tefillin) Türkapsel (Mesusa) Wir lernen land und Religion von Jesus kennen Station 1 2 3 4 5 6 Silbenrätsel Israel 7 8 9 10 11 12 13 Memory Lückentext Israel Judentum oder Christentum? „Höre Israel“ schreiben Thorarolle basteln Aktivity zum Thema: Israel und Judentum Judentum - Brettspiel Computerpuzzles Dreidel-Spiel Jüdische Musik hören Mandala Bücherecke erledigt Wir lernen land und Religion von Jesus kennen Aus diesen Silben setzen sich die Lösungswörter zusammen: TO- BETWÜ- -TES -STE -DAN JE- -LE MEER JOR- -HEM -LEM -SA -RU Beantworte die folgenden Fragen und trage die Lösungen unten ein! 1. Wie heißt der große Fluss, der durch Israel fließt, und in dem Jesus getauft wurde? 2. In welcher Stadt wurde Jesus geboren? 3. 60% der Landschaft von Israel bestehen aus.... 4. Die Hauptstadt Israels heißt... 5. In Israel befindet sich ein Salzsee. Wie heißt er? 1 2 3 4 5 Das Lösungswort heißt: ___________________ Wir lernen land und Religion von Jesus kennen Das Land Israel liegt im_____________________ und hat ca. ______________ Einwohner. Die heutige Hauptstadt heißt ________________. In dieser Stadt verbrachte _________ die letzten Tage seines Lebens. Vor 2000 Jahren stand dort ein großer ______________ . In der Stadt _________________ wurde Jesus geboren. Er wuchs später in ______________ auf. Der längste Fluss Israels ist der ____________ . Er ist _________ lang und mündet in das _____________________. In diesem Meer leben keine Fische, weil das Wasser zu _________________ ist. Besonders fruchtbar ist das Gebiet um den See __________________. Trostlos und karg ist die Wüste ___________ im Süden des Landes. Tote Meer 7 Millionen salzhaltig Jordan Nazaret Betlehem Nahen Osten Tempel Genezareth Jerusalem Jesus 250 km Negev Wir lernen land und Religion von Jesus kennen Male Begriffe die zum Judentum gehören blau an und begriffe des Christentums rot . dann schreibe die Begriffe mit dem richtigen Gegenüber in die Tabelle. Judentum Christentum Wir lernen land und Religion von Jesus kennen Rahmenquelle: unbekannt Wir lernen land und Religion von Jesus kennen Wir lernen land und Religion von Jesus kennen Hier ist Platz für Fotos vom Projekt LITERATURVERZEICHNIS Gataldi, S./Musatti, C. (2000, 1. Auflage): Entdecke die Welt der Bibel. Neukirchen: Neukirchener Verlagshaus Gradwohl, R./ Petri, D./ Thierfelder, J./ Wertz, R. (1998): Grundkurs Judentum: Materialien und Kopiervorlagen für Schule und Gemeinde. Stuttgart: Calwer Verlag Höfle, H./ Lenzen, V. (2004): Die Reise der Zikaden nach Jerusalem. Kiel: Friedrich Wittig Verlag Then, R. (1991): Das Judentum. 45 Folien und Texte. Donauwörth: Auer Verlag Then, R. (1997): Der Weg Jesu. Stationen seines Lebens und Wirkens. Stätten der Pilger. Donauwörth: Auer Verlag VERZEICHNIS DER VERWENDETEN INTERNETQUELLEN Seite „Malvorlage – Haus aus der Zeit Jesus“, URL: http://www.lourdespfarre.com/uploads/media/Familienbrief_BIBEL.pdf (Abgerufen: 12. April 2010, 13:40) leider nicht mehr online Seite „Bastelvorlage Natur“, URL http://www.freiligrathschule-ahlen.de/projekte/allerlei/038e.htm (Abgerufen: 12. April 2010, 14:12) Seite „Rezept Humus-Aufstrich“, URL: http://www.chefkoch.de/rezepte/775131180449136/Mamirahs-Hummus-israelischoesterreichisch-inspiriert.html (Abgerufen: 26. April 2010) Seite Menora – Mandala, URL http://www.kidsweb.de/basteln/mandala/kirchliche_themen/judentum_mandala.html (Abgerufen: 15. Mai 2010)