Molekulargenetik der Eukaryoten WS 2014/15, VL 7
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Molekulargenetik der Eukaryoten WS 2014/15, VL 7
Molekulargenetik der Eukaryoten WS 2014/15, VL 7 Erwin R. Schmidt Institut für Molekulargenetik Sind Transposons für den Organismus von Nutzen? Interessantes Beispiel: Immunglobulingene Der Mensch kann vermutlich >1012 verschiedene Antikörper *) bilden, hat aber insgesamt nur 23.000 Gene * Molecular Biology of the Cell, 4th Edition Die Variabilität der Immunglobuline: Die Struktur der Immunglobuline: Die Immunglobuline bestehen aus zwei Ketten, L und H, die über Disulfidbrücken verknüpft sind Die Gene für Immunglobuline bestehen aus verschiedenen Teilen, die in den Chromosomen nicht unmittelbar zusammen liegen Beispiel Kappa–L-Kette Die Genteile der L-Ketten entsprechen der variablen (V), der konstanten (C) und einer „joining“(J) Region Beispiel Kappa–L-Kette Bei den H-Ketten kommt zu der variablen (V), der konstanten (C) und der „joining“(J) Region noch eine „diversity“ (D) Region hinzu Beispiel Kappa–L-Kette V-, J- und D-Abschnitte werden von einer speziellen „inverted repeat“ Sequenz flankiert, in den D-Abschnitten kommt diese an beiden Seiten vor Beispiel Kappa–L-Kette Die Variabilität der Antikörper wird durch „Rearrangements“ der Genteile während der Immunzellenreifung erzeugt: die Southern-Analyse zeigt Unterschiede zwischen Embryo und „reifen“ Immunzellen Bei der leichten Ketten werden V- und J-Teile „rekombiniert“ (rearrangiert). Der Enzymkomplex für die Rekombination ist die V(D)J-Rekombinase (Gene rag 1 und rag 2) Beim „Rearrangement“ werden jeweils einzelne der Genteile „rekombiniert“ Das „Rearrangement“ folgt einer festgelegten Reihenfolge Bei der Rekombination spielt die „recognition sequence“ eine entscheidende Rolle Die Rekombination wird vermittelt durch die „Rekombinationssequenz“ am Ende der Genteile Obwohl die Rekombination recht präzise abläuft, werden die Teile absichtlich „unpräzise“ verknüpft Bei der VDJ- Rekombination werden noch zusätzlich Nukleotide von der terminalen Nukleotidyltransferase eingefügt, Bei der VDJ- Rekombination entstehen außerdem „somatische Mutationen“ Antikörperklassen Die Antikörperklasse wird durch die C-Region bestimmt Der Antikörper“switch“ erfolgt durch Rekombination zwischen verschiedenen C-Abschnitten in der „switch“-Region Durch Verwendung unterschiedlicher Polyadenylierungsstellen kann entweder die lösliche oder die membranständige Form erzeugt werden Die IG-Genfamilie hat sehr viele verschiedene Mitglieder: Noch komplizierter sind die Gene für die T-Zell-Rezeptor Ketten Für die Genregulation ist ein Enhancer im ersten Intron entscheidend: Was hat das alles mit Transposons zu tun? Stammen die Rekombinationsignale von einem Transposon? Variabilität bei Oberflächenproteinen von Trypanosomen („VSGs“) ELC = Expression linked copy Genkonversion sorgt für immer neue Varianten Transplicing stellt den „Leader“ bereit Was ist „Transplicing“ Repetitive Gene: • • • • • • • Immunglobulingenfamilie Gene für rRNA Gene für ribosomale Proteine Gene tRNA Histongene Gene für snRNA und viele andere Histongencluster bei Drosophila Ribosomen und ribosomale RNA: Komponenten des Ribosoms Komponenten des Ribosoms, 5sRNA Komponenten des Ribosoms, 16sRNA Die rRNA-Sekundärstruktur ist evolutionär extrem konserviert Komponenten des Ribosoms, 16sRNA Ribosom: Aktives Zentrum