Untersuchungsbericht Nr. 16023

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Untersuchungsbericht Nr. 16023
Hartwig Schreiner
Diplom-Chemiker, Fachtoxikologe
von der IHK Nürnberg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger
für Luftschadstoffe in Innenräumen – Messung, Beurteilung, Sanierung
Untersuchungsbericht
Nr. 16023
Maßnahme:
Raumluft-Messungen auf Styrol
vor Freigabe zur Nutzung
Objekt:
Gymnasium Ottobrunn, Bauteil C 1./ 2.OG
Karl-Stieler-Str. 1
85521 Ottobrunn
Auftraggeber:
Versicherungskammer Bayern
Warngauer Str. 30, 81539 München
März 2016
Sachverständigenbüro H. Schreiner
Büro Nürnberg: Am Wiesengrund 4
Dieser Bericht umfasst 3 Seiten
Ihr Partner für Gebäudeschadstoffe und Innenraumdiagnostik
Büro München:
Jahnweg 5
91207 Lauf a.d.Pegnitz
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Sachverständigenbüro H. Schreiner
ö.b.u.v. SV für Luftschadstoffe in Innenräumen - Messung, Beurteilung, Sanierung
1.
Auftrag
Die Versicherungskammer Bayern beauftragte den Sachverständigen H. Schreiner mit den
abschließenden Messungen im Bauteil C, 1. und 2.OG des Gymnasiums Ottobrunn, KarlStieler-Str.1, auf Styrol nach Fertigstellung der Renovierung und vor erneuter Nutzung der
Räume.
Die sanierungsbegleitenden Messungen auf Styrol hatten bereits im Laufe der Sanierung
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Werte deutlich unter dem Sanierungszielwert (Vorsorge- Richtwert RW I) von 30 µg/m gezeigt. Zuletzt lagen die Styrol- Konzentrationen im Juli und Oktober des letzten Jahres auch
bei hochsommerlichen Außentemperaturen als auch unter laufender Heizung im Bereich der
üblichen Hintergrundwerte und bei etwa der Hälfte des Vorsorge- Richtwerts sowie darunter.
Die aktuelle Messreihe im 2.OG des Bauteils C sollte nach den letzten Malerarbeiten und vor
Freigabe zur Nutzung belegen, dass die Styrol- Konzentrationen in den Räumen zu den unterschiedlichen jahreszeitlichen Bedingungen jederzeit unter dem Vorsorge-Richtwert (RW I)
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von 30 µg/m bleiben und auch nach vollständiger Renovierung möglichst im Bereich der
üblichen Hintergrundbelastung, wie man sie in jedem anderen, unbelasteten Wohn- oder
Aufenthaltsraum auch messen würde, (als Referenz dient hier der sog. Orientierungswert
OW von 12 µg/m3) liegen.
2.
Ergebnisse der aktuellen Messreihe
Die Messungen der Raumluft auf Styrol erfolgten nach Ende der letzten Malerarbeiten an
Türen und Türstöcken am 19.2.2016 bei Außenlufttemperaturen Ta von 2°C in beheizten
Räumen nachdem diese für 1 Tag nicht mehr belüftet worden waren (Worst-Case).
In der folgenden Tabelle sind die Styrol-Ergebnisse der Messungen, je 4 im 1.OG und 4 im
2.OG, zusammen mit den jeweiligen raumklimatischen Bedingungen zusammengefasst:
Lfd Nr
Messtag
Raumklima
(Ti / rel. LF)
PN- Ort
Styrol
3
in µg/m
1
19.2.2016
20,7°C / 32 %
Raum O 62
3
2
19.2.2016
19,8°C / 36 %
Raum O 64
2
3
19.2.2016
19,6°C / 36 %
Raum O 66
3
4
19.2.2016
19,7°C / 35 %
Raum O 67
2
5
19.2.2016
20,6°C / 34 %
Raum C 261-263
4
6
19.2.2016
19,8°C / 34 %
Raum C 264
4
7
19.2.2016
19,9°C / 31 %
Raum C 265-267
6
8
19.2.2016
19,3°C / 39 %
Raum C 268
4
16023 Gymn. Ottobrunn BT C
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Sachverständigenbüro H. Schreiner
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Die Messungen zeigten Styrol-Werte im unteren einstelligen Bereich, sie waren damit völlig
unauffällig und lagen deutlich unter dem Vorsorge- Richtwert (RW I).
3. Vergleich mit den bisherigen Ergebnissen
Die Tabelle im Anhang zu diesem Bericht zeigt nochmal den Verlauf der sanierungsbegleitenden Messungen auf:
Die Messungen der Styrol-Konzentration nach Ausbau aller Primärquellen und Abfräsen des
sekundär belasteten Betonbodens bis Juni 2014 haben gezeigt, dass sowohl in den unbelüfteten Räumen als auch unter Nutzungssimulation (15 min lüften, 45 min geschlossen halten)
im 2.OG ein Unterschreiten des Vorsorge- Richtwertes nicht gegeben war. Erst durch das
Einbringen einer PE- / Aluminium- Verbundfolie auf den Betonboden mit sauber abgedichteten Stößen und Rändern brachte im Oktober 2014 den gewünschten Erfolg.
Die darauffolgenden Messungen im Juli und Oktober 2015 konnten aufzeigen, dass die sichere Einhaltung des Vorsorge- Richtwerts (RW I) auch nach den einzelnen Wiederaufbauschritten des 2.OG, Einbau Estrich und Parkett, Malerarbeiten an Decke und Wänden, und
selbst bei länger anhaltenden hochsommerlichen Bedingungen gegeben war.
Die aktuelle Messreihe nach Abschluss aller Arbeiten konnte nunmehr sowohl für die Räume
im 2.OG als auch für die darunter liegenden Räume im 1.OG nochmals eine Verbesserung
auf einstellige Styrol- Werte aufzeigen.
4. Bewertung
Die Messungen der Styrol-Konzentrationen im Gymnasium Ottobrunn Bauteil C, 2.OG haben gezeigt, dass über die jahreszeitlichen Schwankungen hinweg der vom Ausschuss für
Innenraumrichtwerte des Umweltbundesamtes toxikologisch abgeleiteten Vorsorge Richtwert (RW I) für Styrol von 30 µg/m3 dauerhaft sicher eingehalten ist. Eine gesundheitliche
Gefährdung ist somit auch für die geplante sensible Nutzung nicht zu befürchten.
Lauf, den 15.3.2016
Hartwig Schreiner
Anlage:
Laborergebnisse SGS- Institut Fresenius 16023
Überblick der Styrol- Raumluftmessungen im BT-C
16023 Gymn. Ottobrunn BT C
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