Unterrichtsmaterial "Sputnik"

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Unterrichtsmaterial "Sputnik"
Unterrichtsmaterialien zum Film
www.cinepaenz.de
SPUTNIK
INHALT
Die „wahren“ Ereignisse des
Mauerfalls am 9. November 1989
weichen etwas von der allgemein
bekannten Version ab: Für die
zehnjährige Frederike beginnt
der Oktober 1989 mit einer
Katastrophe, denn ihr geliebter
Onkel Mike soll umgehend die
DDR verlassen. Inspiriert von
ihrem größten Idol Captain Kirk
aus der Serie ,Raumschiff
Interspace‘ kommt sie auf eine
grandiose Idee. Zusammen mit
ihren Freunden Jonathan und
Fabian macht sie sich daran,
einen Beamer nachzubauen, um
ihren Onkel in West-Berlin
besuchen zu können. Das
Experiment geht gehörig
daneben. Statt sich selbst zu
beamen, sind plötzlich alle
Einwohner der Stadt
verschwunden. Es scheint so, als
ob das Trio die einzigen
Überlebenden wären. Doch dann
finden Frederike und ihre
Freunde heraus, dass sie in
Wirklichkeit alle Einwohner nach
West-Berlin gebeamt haben direkt an die Berliner Mauer…
Die 10-jährige Rike lebt gemeinsam mit ihren
Eltern und ihrem Bruder Fabian in dem
kleinen Dorf Malkow in der DDR.
Filmplakat Sputnik
Rike ist fasziniert von der Fernsehserie
„Raumschiff Interspace“. Gemeinsam mit
ihrem Onkel Mike spielt sie die Szenen aus
der Serie nach.
Seite 1
Der Dorfpolizist Mauder ist nicht gut auf Rike
zu sprechen. Seiner Meinung nach bringt sie
mit ihren Flausen im Kopf zu viel Unruhe ins
Dorf. Das kann er nicht zulassen.
Worum geht es genau?
AUF EINEN BLICK
Deutschland, 2013
Regie & Drehbuch
Markus Dietrich (1979)
Darsteller
Flora Li Thiemann
Yvonne Catterfeld
Finn Fiebig
Luca Johannsen
Maxim Mehmet
Devid Striesow
Länge
ca. 83 Minuten
FSK
ohne Altersbeschränkung
Altersempfehlung
empfohlen ab 8 Jahre
Klassenstufe
3. - 6. Klasse
Themen
Deutsche Geschichte
Wiedervereinigung
Demokratie
Unterrichtsfächer
Sozialkunde
Geschichte
Politik
Deutsch
Als Rikes Onkel Mike die DDR verlässt
beschließt sie, ihn gemeinsam mit ihren
Freunden Jonathan, Fabian und Olli nach
Malkow zurück zu holen.
Mit dem Kinderspielfilm SPUTNIK hat der Regisseur Markus Dietrich ein Thema aufgegriffen, das vielen Kindern heute eher schwer zu vermiCeln ist: Die letzten Tage der DDR und den Fall der Mauer. Anders als die meisten Filme, die sich diesem Thema widmen, lässt er die Geschichte jedoch nicht am Ort des Geschehens in Berlin spielen, sondern verlegt sie in die abgeschiedene ländliche Idylle, in einen Ort irgendwo in Brandenburg, nicht allzu weit von Berlin. Wie aber kann man eine Verbindung zwischen der relaRv friedlichen Idylle von Malkow mit den sich zuspitzenden Ereignissen in Leipzig, Berlin und anderen Städten herstellen? Markus Dietrich hat sich dazu zweier MiCel bedient: Um die Chronologie der Ereignisse deutlich zu machen, findet der Zuschauer im Film immer wieder Einblendungen der Tagesdaten. Zum anderen nutzt er die reale FernsehberichterstaCung aus der damaligen Zeit und fügt diese eher beiläufig in die Handlung des Filmes ein. So werden die wichRgsten StaRonen des Falls der Mauer -­‐ inkl. der legendären Pressekonferenz mit Günter Schabowski -­‐ in den Film eingebaut. Die Kinder im Film interessieren sich zunächst eher wenig für diese Ereignisse, bis sie gegen Ende des Films wahrnehmen, dass irgendetwas mit der Mauer geschehen ist. Mit dem AbschniCsbevollmächRgten Mauder hat Markus Dietrich eine Figur geschaffen, die den übereifrigen Staatsvertreter in allen FaceCen widerspiegelt. Mauder ist Repräsentant eines Systems, das nicht nur Riekes Onkel Mike dazu bringt ausreisen zu wollen, sondern auch ihre Eltern zu Ausreisevorbereitungen treibt. Der Verlust ihres geliebten Onkels Mike moRviert Rike dazu, gemeinsam mit ihren Freunden eine Apparatur zu bauen, mit der sie ihn zurück nach Malkow beamen kann. Da die Kinder davon überzeugt sind, tatsächlich Menschen beamen zu können glauben sie schließlich auch, die Bewohner des Ortes versehentlich nach West-­‐Berlin bzw. an die Mauer gebeamt zu haben. Die Geschichte spielt mit historischen Ereignissen und Fakten und erzählt dabei eine ganz eigene, neue „Wahrheit“ über den Fall der Mauer. Die jungen Zuschauer können an den Abenteuern der Protagonisten teilhaben und „ganz nebenbei“ die Ereignisse rund um den Fall der Mauer kennenlernen. Damit schafft der Film eine gute Ausgangslage zur verRefenden Auseinandersetzung mit den Themen Wiedervereinigung, DDR und DemokraRe. (vgl. www.sputnikderfilm.de)
Der freundliche Herr Karl, dem der
Dorfladen in Malkow gehört, unterstützt die
Kinder bei ihrem Vorhaben - leider mit nicht
immer ganz legalen Mitteln...
Seite 2
Es ist geschafft! Rike und ihre Freunde haben
eine Maschine gebaut, mit der sie ihren Onkel
Mike aus Berlin nach Malkow beamen können.
Ob sie tatsächlich funktioniert?
Hintergrundinformationen
Was Kinder und Jugendliche über die DDR wissen
Schüler in Nordrhein-Westfalen wissen wenig über die Geschichte der DDR und die deutsche
Teilungsgeschichte. Das ist das Ergebnis einer Studie des Forschungsverbundes SED-Staat an
der Freien Universität Berlin.Von den nordrhein-westfälischen Schülern konnten knapp 63
Prozent nur die Hälfte oder weniger der gestellten Wissensfragen korrekt beantworten. Über
einen hohen oder sehr hohen Kenntnisstand verfügten nur knapp neun Prozent der befragten
Schüler.
Das Jahr des Mauerbaus kannten lediglich 29 Prozent der Schüler, die Verantwortung der DDRRegierung hierfür war nur 30 Prozent geläufig. Dass es in der DDR bis 1987 die Todesstrafe
gab, wusste nur etwa jeder vierte befragte Schüler in Nordrhein-Westfalen. Erstaunlicherweise
glaubte jeder dritte Schüler, die Umwelt sei in der DDR sauberer als in der Bundesrepublik
gewesen. Weitere 30 Prozent der Befragten vermuteten gleiche Umweltbedingungen oder
konnten die Frage nicht beantworten. Auch bei der Zuordnung von prominenten Politikern
hatten viele Schüler Schwierigkeiten. So hielt etwa jeder fünfte Schüler Ludwig Erhard für einen
DDR-Politiker und weitere 50 Prozent konnten mit dem Namen nichts anfangen. Selbst
Konrad Adenauer wurde von knapp 17 Prozent in der DDR „verortet“.
Zwar sieht eine Mehrheit der befragten Schüler vor allem die politische Seite der DDR
kritisch, aber eine beträchtliche Minderheit von etwa jedem dritten Schüler konnte die DDR
nicht als Diktatur einordnen, und nur 57 Prozent lehnten die Behauptung ab, „die Stasi war ein
Geheimdienst, wie ihn jeder Staat hat“. Darüber hinaus widersprach nicht einmal jeder zweite
Schüler der Aussage, „die Regierung der DDR war durch demokratische Wahlen legitimiert“.
Als Attraktiv an der DDR empfinden viele Schüler ihre soziale Dimension, ohne jedoch nähere
Details zu wissen. Etwa jeder dritte Schüler, sogar knapp 40 Prozent der Gesamtschüler,
glaubt, die Wirtschaft könne nur gut funktionieren, wenn der Staat alles plant und lenkt. Zwar
stellt sich eine breite Mehrheit der nordrhein-westfälischen Schüler eindeutig auf die Seite der
pluralistisch und freiheitlich-demokratisch verfassten Bundesrepublik und bezieht in der
Befragung Stellung gegen Unfreiheit und Diktatur in der DDR, aber eine nennenswerte
Minderheit neigt zu einer Verklärung der DDR, indem sie die sozialen Aspekte überbetont und
die diktatorischen verkennt. Ihnen ist zumeist der Unterschied zwischen Demokratie und
Diktatur nicht geläufig.
Das geringe Wissen über die DDR und die deutsche Teilungsgeschichte ist offenbar Folge einer
unzureichenden Behandlung dieser Themen im Schulunterricht. Über 80 Prozent gaben an, in
der Schule würde die DDR zu wenig oder überhaupt nicht behandelt. In der Studie wurden
insgesamt rund 5.000 Schüler der 10. und 11. Klasse in vier Bundesländern befragt.
Quelle: Freie Universität Berlin
Die Studie „Das DDR-Bild von Schülern in Nordrhein-Westfalen“ kann gegen eine Schutzgebühr von 15 Euro
unter der Telefonnummer 030 / 838-52091 beim Forschungsverbund SED-Staat bestellt werden.
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UNTERRICHTS - VORBEREITUNG
THEMA: Film und WIRKLICHKEIT
Im Film „SPUTNIK“ kommt dem örtlichen Volkspolizisten Mauder eine besondere Rolle zu, denn er
verkörpert das DDR-Regime in seiner ganzen Widersprüchlichkeit. Auf Schritt und Tritt beobachtet er
die Bewohner des Dorfes und hat es dabei ganz besonders auf Rike und ihren Onkel Mike abgesehen.
Mit ihrem frechen und unangepassten Verhalten sowie den Versuchen in ihrem geheimen Labor sind sie
ihm ein Dorn im Auge. Ihm ist es auch zuzuschreiben, dass Rike einen Schulverweis nach dem anderen
erhält und später möglicherweise nicht einmal studieren darf.
Aber auch in anderen Szenen zeigt sich, wie reglementiert und fremdbestimmt das Leben von Rike und
den anderen Kindern ist - besonders in der Schule. Das Verhalten der Kinder ist gekennzeichnet von
übertriebenem Gehorsam. Ein Soldat kommt in die Schule um dort für die Armee der DDR zu werben.
Und den Tadel bekommen Rike und ihre Freunde vor allen Mitschülern vom Schulleiter ausgesprochen.
All diese Szenen liefern gute Anknüpfungspunkte für die Auseinandersetzung mit dem Aufwachsen von
Kindern in der DDR im Unterricht.
ARBEITSBLATT 1
Thema
Film und Wirklichkeit - Was hat die Geschichte in SPUTNIK mit der Realität zu tun?
Methoden
Diskussion/Gespräch
Zeitangaben
1- 2 Unterrichtsstunden (zur direkten Nachbereitung des Kinobesuch)
Ziele
- Filmanalyse
- Auseinandersetzung mit dem Alltag von Kindern in der DDR
- das politische System der DDR verstehen
Vorschläge zum Vorgehen im Unterricht
Sensibilisieren Sie Ihre SchülerInnen am besten schon vor dem Kinobesuch dafür genau zu beobachten, in welchen Szenen Rike und
ihre Freunde in Konflikt mit dem Gesetz (Volkspolizist Mauder), ihren Lehrern oder auch Eltern geraten. Nach dem Filmbesuch
sollten sie sich 1-2 Unterrichtsstunden Zeit nehmen, um den Film gemeinsam mit Ihren SchülerInnen zu besprechen. Die
SchülerInnen können Szenen nacherzählen, die Ihnen besonders in Erinnerung oder auch unverständlich geblieben sind. Folgende
Fragen können im gemeinsamen Gespräch aufgegriffen werden:
- Wie kommt es, dass der Volkspolizist Mauder es so sehr auf Rike abgesehen hat?
- Inwiefern unterscheidet sich der Schulalltag von Rike von eurem Schulalltag?
- Wieso verlässt Rikes Onkel Mike die DDR? Und warum bedeutet das, dass die beiden sich nie wieder sehen können?
- Warum machen sich Rikes Eltern so große Sorgen um ihre Tochter?
- Ist Herr Karl, der Besitzer des kleinen Dorfladens, wirklich ein Verbrecher? Warum wird er von der Polizei festgenommen?
- Wie würdet ihr die Stimmung im Dorf beschreiben? Wieso fahren plötzlich alle Dorfbewohner nach Berlin?
- Was wisst ihr selbst von der DDR? Deckt sich der Film mit eurer Vorstellung von der DDR?
Anhand der einzelnen Fragen können die SchülerInnen den Film rekonstruieren und sich den Zusammenhang zwischen den
Geschehnissen in der Geschichte und den historischen Ereignissen aus dem November 1989 besser erschließen. Zum besseren
Verständnis können Szenen aus dem Film nachgespielt werden oder die Protagonisten des Films an der Tafel in einer Art Mindmap
miteinander in Bezug gesetzt werden. Es können auch Informationen gesammelt und aufgeschrieben werden, die die SchülerInnen
bereits von der DDR haben.
Seite 4
UNTERRICHTS - VORBEREITUNG
THEMA: Wo LAG eigentlich die DDR?
Der Fall der Mauer liegt mittlerweile fast 25 Jahre zurück. Kein Wunder, dass es für die meisten Kinder heute unvorstellbar
ist, dass Deutschland einmal geteilt gewesen sein soll. Ganz Europa kommt heute praktisch ohne Grenzen aus - da soll sich
ausgerechnet in Deutschland noch bis 1989 eine der bestgesichertsten Grenzen der Welt befunden haben?
Auf der Landkarte ist die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland lange verschwunden, aber in den Köpfen vieler
Erwachsener ist sie immer noch sehr präsent. Auch wenn Deutschland formal nicht mehr geteilt ist, befinden sich Ost- und
Westdeutschland in vielerlei Hinsicht noch immer in scheinbarer Konkurrenz zueinander - sei es im Rahmen von
Tarifverhandlungen, Bundestagswahlen,Vergleichsstudien zum Bildungsniveau oder der Aufteilung von Sozialleistungen. So
plausibel uns Erwachsenen diese Unterscheidungen erscheinen mögen - für Kinder, die in einem vereinten Deutschland
aufgewachsen sind, dürfte sie schwer nachzuvollziehen sein. Bewegt man sich heute durch Deutschland, dann fallen die
Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland optisch kaum noch auf. Woher also sollen Kinder wissen, welche Teile
Deutschland bis 1989 noch zur DDR gehörten?
Vor diesem Hintergrund beginnt die Unterrichtsreihe mit der Frage nach der geografischen Lage der DDR. Unter
Zuhilfenahme verschiedener Hinweise erarbeiten sich die SchülerInnen spielerische die Verteilung der einzelnen
Bundesländer und versuchen herauszufinden, welche dieser Bundesländer zu Ost- bzw. Westdeutschland gehörten. So
vertiefen sie nicht nur ihr Wissen über das wiedervereinigte Deutschland, sondern können auch nachvollziehen, warum
gerade Berlin zu Zeiten der DDR eine geografisch wie auch politisch besondere Rolle zukam.
ARBEITSBLATT 2
Thema
Geografische Einordnung des Gebiets der ehemaligen DDR
Methode
Gruppenarbeit mit anschließender Diskussion
Zeitangaben
1- 2 Unterrichtsstunden (bietet sich auch zur Vorbereitung auf den Kinobesuch an)
Ziele
- die verschiedenen Bundesländer Deutschlands benennen und geografisch einordnen
- Grenzverlauf zwischen der DDR und der BRD rekonstruieren
- die besondere Lage Berlins zur Zeit der DDR geografisch begreifen
- Sensibilisierung für die politische und gesellschaftliche Situation in Deutschland bis 1989
Vorschläge zum Vorgehen im Unterricht
Zu Beginn der Unterrichtsstunde teilen sich Ihre Schüler in Kleingruppen zu jeweils 3 Personen auf. Jede Gruppe erhält eine Kopie
des Arbeitsblatts 2/1 mit dem Grundriss der Karte von der Bundesrepublik Deutschland. Zusätzlich erhält jede Gruppe einen
Umschlag, in dem sich 16 verschiedene Spielkarten befinden (die einzelnen Karten finden sie als Kopiervorlage auf dem
Arbeitsblättern 2/2 + 2/3 - diese sollten von Ihnen vor dem Unterricht in ausreichender Anzahl kopiert, zurechtgeschnitten und in
die Umschläge gesteckt werden). Auf jeder der Karten ist der Name eines Bundeslandes notiert, ergänzt durch einzelne Hinweise,
über die sich die Schüler die geografische Lage des jeweiligen Bundeslandes erschließen können. Ein Schüler aus der Gruppe zieht
nun eine Karte aus dem Umschlag und liest seinen beiden Mitspielern nach und nach die Hinweise zu den einzelnen Bundesländern
vor. Die Aufgabe der Mitschüler ist es zu erraten, um welches Bundesland es sich dabei handelt und wo es sich auf der Karte
befindet. Der Schüler, der die Lösung gefunden hat, darf seinen Mitschülern die nächste Hinweiskarte vorlesen. Sind schließlich alle
Bundesländer auf der Karte eingezeichnet, besteht die letzte Aufgabe darin, die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland sowie
die Berliner Mauer auf der Karte einzuzeichnen. Hinweise dazu finden die Schüler ebenfalls auf den einzelnen Spielkarten. Am Ende
der Stunde können die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse miteinander vergleichen. Dazu können Sie zum Beispiel das Arbeitsblatt
2/1 mit den richtigen Lösungen auf Folie kopieren und gemeinsam mit ihren Schülern besprechen.
Materialien Arbeitsblätter 2/1 - 2/3
Stifte
Seite 5
ARBEITSBLATT 2/1
Thema: Wo LAG eigentlich die DDR?
Aufgabe 1: Aufgabe 2: Schreibt zuerst die Namen der einzelnen Bundesländer in die Karte.
Die Spielkarten helfen euch dabei!
Zeichnet nun die Grenze der ehemaligen DDR in die Karte ein. Überlegt
genau: Welche
Bundesländer gehörten dazu, welche nicht? Wisst ihr
auch, wo die Berliner Mauer verlief? Zeichnet sie in die Karte ein!
Seite 6
ARBEITSBLATT 2/2
THEMA: Wo LAG eigentlich die DDR?
Seite 7
ARBEITSBLATT 2/3
THEMA: Wo LAG eigentlich die DDR?
Seite 8
UNTERRICHTS - VORBEREITUNG
THEMA: DIE ENTSTEHUNG DER DDR
Die Hintergründe zur Entstehung der DDR sind kompliziert und eng an die politischen Folgen des 2.
Weltkriegs gekoppelt. Die Machtverhältnisse der damaligen Zeit nachvollziehen zu können, ist gerade
für jüngere SchülerInnen nicht einfach, für das Verständnis der Entstehung der DDR aber relativ wichtig.
Die vorliegenden Materialien geben Ihnen verschiedene Möglichkeiten an die Hand, dieses Thema im
Unterricht zu behandeln. Sie sind inhaltlich aufeinander abgestimmt, können aber auch flexibel als
einzelne Bausteine eingesetzt werden. Grundlage der Materialien ist ein Text, in dem die Hintergründe
zu Entstehung der DDR kurz erläutert sind.Viele Details daraus sind für ihre SchülerInnen vermutlich
nur schwer zu verstehen. Mit Hilfe der Arbeitsblätter 2/2 bis 2/4 können sie sich die im Text erläuterten
Zusammenhänge aber selbst erarbeiten und vertiefen. Dies sollte in Kleingruppen von 2-3 Personen
geschehen. Im Anschluss an die Gruppenarbeitsphase werden die Ergebnisse der einzelnen Gruppen
miteinander verglichen und offene Fragen besprochen.
ARBEITSBLATT 3
Thema
Das Leben in der DDR
Methoden
Gruppenarbeit
Diskussion
Zeitangaben
1- 3 Unterrichtsstunden (bietet sich auch zur Vorbereitung auf den Kinobesuch an)
Ziele
- die Hintergründe zur Entstehung der DDR verstehen
- die politischen Verhältnisse der DDR kennenlernen
- Auseinandersetzung mit demokratischen Grundsätzen
- Unrechtsbewusstsein entwickeln
Vorschläge zum Vorgehen im Unterricht
Teilen Sie Ihre Klasse in Kleingruppen zu je 3 Schülern ein und verteilen Sie an jede Gruppe jeweils eine Kopie der Arbeitsblätter 3/1
bis 3/4. Jede Gruppe hat zunächst die Aufgabe, den auf Arbeitsblatt 3/1 abgedruckten Text sorgfältig zu lesen. Weisen sie darauf hin,
dass nicht alle Details des Textes direkt verstanden werden müssen. Begriffe, die den SchülerInnen unverständlich sind, können im
Text markiert und am Ende der Unterrichtseinheit besprochen werden. Die drei weiteren Arbeitsblätter setzen sich auf
verschiedene Weise intensiver mit den Inhalten des Textes auseinander. Auf dem Arbeitsblatt 3/2 haben die SchülerInnen die
Aufgabe, den vier Siegermächten die einzelnen Besatzungszonen nach dem 2. Weltkrieg auf einer Karte zuzuordnen. Auf dem
Arbeitsblatt 3/3 sind die verschiedenen Daten und dazugehörigen Ereignisse aus dem Text aufgelistet, jedoch in verkehrter
Reihenfolge. Die SchülerInnen haben hier die Aufgabe, die einzelnen Felder auszuschneiden und mit Hilfe eines Zeitstrahls auf einem
Bogen Papier in die richtige Reihenfolge zu bringen und den einzelnen Daten das jeweils richtige Ereignis zuzuordnen. Auf dem
Arbeitsblatt 3/4 finden sich verschiedene Behauptungen über die DDR, die die SchülerInnen in diskutieren und anschließend als
richtig oder falsch kategorisieren sollen. Die Ergebnisse der einzelnen Kleingruppen sollten im Anschluss im Klassenverband
verglichen und gemeinsam besprochen werden.
Materialien Arbeitsblätter 3/1 - 3/4
Stifte
Papierbogen (Bastelkarton)
Schere und Kleber
Seite 9
ARBEITSBLATT 3/1
THEMA: DIE ENTSTEHUNG DER DDR
Aufgabe:
Lest euch den Text aufmerksam durch. Die Informationen darin helfen
euch, die Aufgaben auf den anderen Arbeitsblättern zu lösen. Gibt es
Begriffe, die ihr nicht verstehst? Markiert sie im Text und besprecht sie
anschließend in der Klasse.
Nachdem Deutschland 1945 den 2. Weltkrieg verloren hatte, wurde das Land in vier
verschiedene Besatzungszonen aufgeteilt. Die vier Siegermächte Frankreich, USA, England und
die damalige Sowjetunion (heutiges Russland) sollten dafür sorgen, dass in Deutschland nach
dem Krieg wieder „normale Verhältnisse“ einkehrten. Ein großer Teil des Landes war zerstört,
es gab keine stabile Regierung und auch wenn der Krieg vorbei war, waren die Nazis, die den
Krieg angefangen hatten, nicht aus Deutschland verschwunden. Es gab also viel zu tun, um in
Deutschland wieder Frieden und Ordnung einkehren zu lassen. Erst 1949, also nach vier
Jahren, wurde aus den drei Besatzungszonen Frankreichs, Englands und der USA die
Bundesrepublik Deutschland (BRD) gegründet.
Die Sowjetunion, die den östlichen Teil Deutschlands kontrollierte, hatte jedoch andere Pläne.
Während Frankreich, England und die USA Deutschland zu einem demokratischen Land
machen wollten, wollte die Sowjetunion einen sozialistischen Staat gründen. Das waren zwei so
unterschiedliche Vorstellungen, dass die vier Siegermächte zu keiner Einigung kamen. So kam
es, dass die Sowjetunion 1949 in ihrem Teil der Besatzungszone die DDR (das ist die Abkürzung
für "Deutsche Demokratische Republik") gründete. In diesem Teil Deutschlands lag auch die
Hauptstadt Berlin, die ebenfalls in vier Besatzungszonen eingeteilt war. Der von der
Sowjetunion kontrollierte Teil Berlins gehörte zur DDR. Der von den USA, Frankreich und
England kontrollierte Teil gehörte aber zur BRD. Fortan war Berlin also in Ost- und West-Berlin
geteilt. West-Berlin lag wie eine Insel inmitten der DDR.
Das Leben in der DDR unterschied sich sehr von dem in der BRD. Das lag vor allem an den
politischen Verhältnissen. Anders als bei uns gab es nur eine Partei, die SED (= Sozialistische
Einheitspartei Deutschlands). Sie allein bestimmte, was den Menschen in der DDR erlaubt war
und was nicht. Wer sich nicht an ihre Regeln hielt, wurde bestraft.Viele Menschen in der DDR
waren damit nicht zufrieden und wehrten sich: Am 17. Juni 1953 haben sie in einem Aufstand
gegen die Verhältnisse in der DDR protestiert. Doch sie konnten nichts ausrichten, der
Aufstand wurde gewaltsam niedergeschlagen. Also versuchten viele Menschen die DDR zu
verlassen, um im Westen zu leben. Um das zu verhindern, haben die Machthaber in der DDR im
August 1961 die Grenze zur Bundesrepublik Deutschland geschlossen und die Berliner Mauer
errichtet.
40 Jahre nach ihrer Gründung ist die DDR zusammengebrochen. Dazu haben viele Bürger der
DDR beigetragen, indem sie gegen den Staat demonstriert haben. Sie wollten, dass sich die
DDR verändert, und sie hatten Erfolg. Ihr friedlicher Protest führte zum Ende der DDR und
mündete in die Vereinigung von DDR und Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990.
Seither ist dieser Tag der deutsche Nationalfeiertag und wird "Tag der Deutschen Einheit"
genannt. Bereits ein Jahr zuvor, am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer.
(vgl. http://www.hanisauland.de/lexikon/d/ddr.html)
Seite 10
ARBEITSBLATT 3/2
THEMA: DIE ENTSTEHUNG DER DDR
Aufgabe: Auf dieser Karte seht ihr die vier verschiedenen Besatzungszonen in
Deutschland nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Welcher Teil wurde von
welchem Land kontrolliert? Könnt ihr die Flaggen der einzelnen
Siegermächte richtig zuordnen? Schreibt ihre Namen in die Karte.
Seite 11
ARBEITSBLATT 3/3
THEMA: DIE ENTSTEHUNG DER DDR
Aufgabe:
In dem Text tauchen verschiedene Daten und Jahreszahlen auf. Auf diesem
Arbeitsblatt sind sie noch einmal aufgelistet. Allerdings ist die Reihenfolge
durcheinander geraten. Schneidet die einzelnen Felder aus und klebt sie in
der richtigen Reihenfolge auf einen großen Bogen Papier. Am besten malt
ihr einen Zeitstrahl darauf, der im Jahr 1945 beginnt und 1990 aufhört.
Darauf könnt ihr dann die einzelnen Jahreszahlen und Daten markieren...
Seite 12
ARBEITSBLATT 3/4
THEMA: DIE ENTSTEHUNG DER DDR
Aufgabe1: Auf diesem Arbeitsblatt findet ihr verschiedene Aussagen über die DDR.
Lest sie euch aufmerksam durch und kreuzt an, ob die sie stimmen oder
nicht. Die Informationen in dem Text helfen euch dabei. Vergleicht im
Anschluss eure Ergebnisse mit denen der anderen Gruppen!
RICHTIG
Die Menschen in der ehemaligen DDR haben sich freiwillig dafür entschieden, ein
eigenständiger Staat zu werden.
Die DDR wurde auch als Arbeiter- und Bauernstaat bezeichnet.
In der DDR war es verboten, westdeutsches Fernsehen zu gucken.
In der DDR mussten die Kinder nicht zur Schule gehen.
Um sicherzustellen, dass sich die Menschen in der DDR an die Regeln halten, wurden
sie ständig überwacht - teilweise sogar von Freunden und Verwandten.
Die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) wurde wie bei einer
Bundestagswahl von den Bürgern der DDR gewählt.
Die Menschen in der DDR wollten nichts mit der BRD zu tun haben.
Man durfte die DDR jederzeit verlassen, z.B. um Urlaub zu machen oder Verwandte in
Westdeutschland zu besuchen.
Die meisten Menschen in der DDR waren mit ihrem Leben dort sehr zufrieden.
Wer versuchte die Berliner Mauer zu überwinden, wurde von Soldaten erschossen.
Alle Kinder in der DDR mussten Mitglied der sogenannten „Jungpioniere“ werden.
Dort sollten sie lernen, gute DDR-Bürger zu werden.
In der DDR durfte jeder seine Meinung frei äußern.
Wer gegen die Gesetze der DDR verstieß, konnte mit dem Tod bestraft werden.
Den Menschen in der DDR ging es wirtschaftlich viel besser als denen in der BRD.
Wer in der DDR ein Auto haben wollte, musste oft mehrere Jahre warten, bis der
Wagen geliefert werden konnte.
Besonders viel Wert legten die Politiker in der DDR auf die Gemeinschaft und den
Zusammenhalt der Bürger.
Die DDR war der einzige sozialistische Staat der Welt.
Die Bürger der DDR haben versucht, die Wiedervereinigung Deutschlands zu
verhindern.
Seite 13
FALSCH
UNTERRICHTS - VORBEREITUNG
THEMA: DER FALL DER MAuer
"Ab sofort." So lautete die knappe Antwort des DDR-Politbüro-Mitglieds Günter Schabowski
auf die Frage eines Reporters, wann die beschlossene Reiseregelung in Kraft trete. Mit dieser
neuen Freiheit besiegelte er am 9. November 1989 nach 28 Jahren den Fall der Mauer. Unter
dem Druck der tausendfachen Ausreise von DDR-Bürgern über Ungarn und der
Montagsdemonstrationen in Leipzig und anderen ostdeutschen Städten zerfiel das SED-Regime
in der DDR. Daraufhin strömten tausende Ostberliner an die Grenzübergänge ihrer Stadt.
Gegen 23:30 Uhr konnten am Grenzübergang Bornholmer Straße die Kontrolleure dem
Andrang der Menschen nicht mehr standhalten. Der Übergang wird geöffnet. Bis Mitternacht
sind alle Berliner Grenzübergänge offen. Der Weg zur deutschen Wiedervereinigung war frei.
Der Fall der Mauer und insbesondere die Ereignisse um den 09. November 1989 stehen im
Mittelpunkt des Films SPUTNIK, auch wenn nur sehr beiläufig Bilder dieses Ereignisses in den
Film eingebunden werden. Die historische Tragweite dieses Tages zu verstehen soll Ziel dieser
Unterrichtseinheit sein.
ARBEITSBLATT 4
Thema
Der Fall der Mauer - Was geschah wirklich am 09. November 1989?
Methode
Interview
Präsentation
Zeitangaben
Hausaufgabe für die SchülerInnen
ca. 1-2 Unterrichtsstunden zur Präsentation
Ziele
- die historischen Ereignisse des 09. November 1989 kennenlernen
- Bezüge zum Filminhalt herstellen
- authentische Erfahrungen aus der Zeit sammeln
- Auseinandersetzung mit dem Aufbau und der Durchführung eines Interviews
Vorschläge zum Vorgehen im Unterricht
Geben Sie Ihren SchülerInnen zunächst eine Hausaufgabe auf: Mit Hilfe des Interviewleitfadens auf dem Arbeitsblatt 4/1 sollen sie zu
Hause Eltern, Großeltern oder andere Verwandte interviewen. Alle Fragen beziehen sich auf die Ereignisse des 09. Novembers 1989.
Durch das Interview sammeln ihre SchülerInnen authentische Eindrücke dieses Tages aus erster Hand und begreifen, dass der Fall der
Mauer noch gar nicht so lange zurück liegt. In vielen Fällen dürften die Eltern Ihrer SchülerInnen selbst noch Kinder gewesen sein, als
die Mauer fiel. Die Antworten ihrer Eltern können die SchülerInnen aufschreiben oder sie zeichnen das Gespräch mit einem
Aufnahmegerät auf.
Im Unterricht können die SchülerInnen dann ihre Ergebnisse vortragen oder ggf. abspielen. So entsteht ein vielschichtiges Bild von
den Ereignissen am 09. Novembers, das im Anschluss an die Präsentation der Interviewergebnisse auch in Bezug zu den Ereignissen
im Film SPUTNIK gesetzt werden kann.
Materialien Arbeitsblatt 4/1
Zettel und Stift
ggf. Aufnahmegerät und Abspielgerät bzw. Computer
Seite 14
ARBEITSBLATT 4/1
THEMA: DER FALL DER MAUER
Aufgabe:
Nimm dir mit deinem Vater, deiner Mutter, deinen Großeltern oder
anderen Verwandten ein paar Minuten Zeit, um mit ihnen ein Interview
über die Ereignisse am 09. November 1989 zu führen. Die Fragen auf
diesem Arbeitsblatt können dir dabei helfen, aber natürlich darfst du dir
auch eigenen Fragen ausdenken.
Schreibe die Antworten deines Interviewpartners auf. Du kannst aber auch
ein Aufnahmegerät benutzen und euer Gespräch aufzeichnen. Bringe deine
Ergebnisse mit in die Schule und stelle sie dort deinen Mitschülern vor.
Interviewfragen zum Mauerfall am 09. November 1989
1. Wie alt warst du am 09. November 1989?
2. Hast du damals in der DDR oder in der BRD gelebt?
3. Was hast du damals über die DDR gewusst? Wie war das Leben dort?
4. Was genau ist am Abend des 09. Novembers 1989 passiert?
5. Wie hast du diesen Abend erlebt? Kannst du dich noch erinnern, was du damals gemacht hast?
6. Was hat sich durch den Mauerfall in Deutschland verändert?
7. Was hat sich nach dem Mauerfall für dich verändert?
Seite 15
UNTERRICHTS - VORBEREITUNG
THEMA: DEMOKRATIE UND DIKTATUR
Schüler der unteren Jahrgangsstufen können historische Ereignisse nur schwer einordnen und die damit
verbundenen Entscheidungsprozesse nachvollziehen. Die deutsche Teilungs- und Einheitsgeschichte und
das Leben in einer Diktatur können sich Kinder im Grundschulalter kaum vorstellen. Um ihnen einen
lebensnahen Zugang zum Thema „Opposition und Widerstand in der DDR“ zu ermöglichen, können sie
mittels des Planspiels „Probe den Aufstand“ an die Vorkommnisse um den 17. Juni 1953 und die Folgen
des Volksaufstandes herangeführt werden.
Das Planspiel wurde von der „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“ entwickelt und soll
Ihnen dabei helfen, Ihren SchülerInnen ein demokratisches Grundverständnis zu vermitteln und sie zur
aktiven Teilnahme an demokratischen Entscheidungsprozessen animieren. Die Unterrichtsmethode
Planspiel wird bisher sehr selten eingesetzt, obwohl sie sich zur Darstellung von Konflikten anbietet
und einen hohen didaktischen Wert aufweist. Die reine Vermittlung von Daten und Fakten ist in den
letzten Jahren in den Hintergrund getreten, um historische Ereignisse im Unterricht vielmehr
problemorientiert und multiperspektivisch zu erörtern. Nehmen Sie sich die Zeit und erarbeiten Sie
die jüngste Geschichte Deutschlands gemeinsam mit Ihren SchülerInnen auf eine etwas andere Art und
Weise.
ARBEITSBLATT 5
Thema
Wo liegt der Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie
Methoden
Rollenspiel (Planspiel „Probe den Aufstand“)
Zeitangaben
6 - 8 Unterrichtsstunden
Ziele
- Grundwissen über die Lebenssituation im Jahr 1953 und den Volksaufstand in der DDR
- Kenntnisse über die deutsche Teilungs- und Wiedervereinigungsgeschichte
- Nachvollziehen gesellschaftlicher Entscheidungsprozesse
- Entwicklung eines demokratischen Grundverständnisses
- Übertragung des eigenen Spiels und der damit verbundenen Entscheidungen auf die Wirklichkeit
Vorschläge zum Vorgehen im Unterricht
Unter Experten herrscht Uneinigkeit darüber, ob GrundschülerInnen mit historischen und politischen Fragen überfordert sind.
Schüler in diesem Alter können nicht alle historischen Zusammenhänge in ihrer ganzen Komplexität begreifen. Das müssen sie auch
nicht.Viel wichtiger ist eine erste Auseinandersetzung mit dem Thema um so Grundsteine für die spätere Beschäftigung zu legen.
Grundschüler haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und finden mit dem Planspiel einen Zugang zu politischen Themen wie
Mitbestimmung, Freiheit und Demokratie. Der Volksaufstand dient als Referenzrahmen für den Kampf um Freiheitsrechte sowie zur
Vermittlung eines demokratischen Grundverständnisses. Planspiele eignen sich in besonderem Maße zur Vermittlung realer Konflikte,
denn im Zentrum stehen Entscheidungsprozesse, die am Ende zur Lösung des Problems führen sollen. Bevor verschiedene
Interessengruppen aufeinandertreffen, interagieren die beteiligten Gruppen untereinander und versuchen – angeleitet durch
Spielkarten – ihre Interessen durchzusetzen. Als Spielleiter begleiten Sie die Schüler bei ihrer Entscheidungsfindung. Führen Sie
unbedingt eine abschließende Bewertung am Ende des Planspiels durch. Dabei werden Verlauf und Ergebnisse reflektiert sowie das
eigene Spiel auf die Wirklichkeit übertragen.
Weitere Informationen
Die kompletten Materialien zum Planspiel „Probe den Aufstand“ stehen Ihnen zum kostenlosen Download auf den Internetseiten der
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zur Verfügung. Folgen Sie einfach diesem Link!
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