Festschrift als PDF - Gewerbeverein Bad Soden

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Festschrift als PDF - Gewerbeverein Bad Soden
150 Jahre Gewerbeverein
Fest
schrift
Gewerbe
verein
Bad Soden am Taunus
Inhalt
Grußworte
Marien-Apotheke
28
Ministerpräsident des Landes Hessen
1
Reinhold Mies & Söhne
29
Landrat des Main-Taunus Kreises
2
Gärtnerei Sinai
30
Bürgermeister der Stadt Bad Soden am Taunus
3
Autohaus Volpert & Bisinger
31
Prof. Dr. Much AG
33
Eden Waren GmbH
35
Rosenthal Glaswerk
37
Präsident der Industrie- und Handelskammer
Frankfurt am Main
4
Vorsitzender des Gewerbevereins Bad Soden
am Taunus e.V.
5
Diamant Tanzschuhe
38
Vorwort des Autors
6
Napp OHG vormals Stroka
39
Die Kaiserzeit 1858-1914
7
Uhde
40
Der Erste Weltkrieg 1914-1918
12
Blumenmeyer
41
Die Weimarer Republik 1918-1933
13
Goldschmiede Mielentz
42
M&W Mode GmbH
43
Die Zeit des Dritten Reiches, der Zweite
Weltkrieg 1933-1945
16
Optik Knauer
44
Von 1945 bis heute
17
Degen Elektrotechnik
45
Wo Sodens Kurgäste logierten
22
L’Horlogerie Lothar Johnen
46
Firmengeschichten aus Bad Soden
26
Unsere Vorsitzenden
47
27
Impressum und Bildnachweis
48
Blumen Weigand
Satz_221008
22.10.2008
11:18 Uhr
Seite 1
Grußwort
des Hessischen Ministerpräsidenten
Ganz herzlich gratuliere ich allen Mitgliedern des
Gewerbevereins Bad Soden zum 150-jährigen Bestehen ihrer Organisation. Das Jubiläum sollte angemessen gewürdigt werden, denn auf einen solch besonderen Ehrentag können die Mitglieder mit Recht
stolz sein. Die lange Tradition zeigt, dass der Verein
über die Jahrzehnte hinweg erfolgreich handeln
konnte. Daran erinnert die vorliegende Festschrift.
Sie stellt die Vergangenheit dar, auf die Gegenwart
und Zukunft aufbauen.
Schon zur Gründerzeit war es das Ziel, die Belange
der Handwerker und Gewerbetreibenden zu erkennen und gegenüber der Öffentlichkeit zu vertreten.
Der Verein ist ein anerkannter und geschätzter
Dialogpartner der politischen Gremien und der weiteren Öffentlichkeit. Die Förderung der Zusammengehörigkeit und des Informationsaustausches aller
Gewerbetreibenden dienen dem wirtschaftlichen
Wohlergehen der Unternehmer wie auch dem der
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihren
Familien.
Die mittelständische Wirtschaft steht im Zentrum
der Politik der Hessischen Landesregierung, denn
sie legt die Basis für den großen Erfolg unseres
Landes. Heute zählt Hessen zu den wirtschaftsstärksten Regionen der Europäischen Union. Eine
besondere Stellung nehmen dabei die kleinen und
mittleren Unternehmen ein, die entscheidend zum
Fortkommen unseres Landes beitragen. Es sind
nicht allein die großen und weltweit operierenden
Konzerne, die den Erfolg unseres Landes tragen,
sondern gerade auch die mittelständischen Betriebe. Der Gewerbeverein Bad Soden trägt zu dieser
positiven Entwicklung bei. Ich bin zuversichtlich,
dass er seine wichtige Arbeit auch in den kommenden Jahrzehnten so effizient und nutzbringend wie
in der Vergangenheit leisten wird.
Roland Koch
Hessischer Ministerpräsident
1
Grußwortdes Landrats des Main-Taunus-Kreises
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder des Gewerbevereins Bad Soden,
wenn über den Wirtschaftsstandort MTK gesprochen wird, ist oft von Banken, anderen Großunternehmen und High-Tech die Rede. Dabei wird leicht
vergessen, dass im Main-Taunus-Kreis auch viele
Mittelständler angesiedelt sind: Handwerker, Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleistungsbetriebe.
Die Bedeutung des Mittelstands für unser Land ist
kaum zu überschätzen: Hier arbeiten rund 68 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Dass dies nicht in Vergessenheit gerät, dafür
sorgen Vereine wie der Gewerbeverein Bad Soden.
Der Verein tut aber noch viel mehr. Er vertritt die
Interessen seiner 150 Mitglieder, organisiert verkaufsoffene Sonntage, sorgt alljährlich für die Weihnachtsbeleuchtung und hat jüngst erst eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, die als kostenlose Weiterbildung für Gewerbetreibende gelten
kann. Dabei müssen Kommunen und Gewerbevertreter eng zusammenarbeiten. Nur so können sie
– zum Wohl der Stadt und der Wirtschaft – erfolgreich sein.
2
Dem Main-Taunus-Kreis ist es ein wichtiges Anliegen, den Mittelstand zu fördern. Ein Beispiel dafür
ist das Handwerkerparken: Seit März 2006 dürfen
Handwerker ihr Auto auch im Parkverbot abstellen,
um einen Auftrag zu erfüllen. Wir achten darauf,
unsere Bauaufträge einzeln zu vergeben, damit
auch kleinere regionale Betriebe die Chance haben,
sich zu beteiligen. Im vorigen Jahr sind für Malerarbeiten und Reparaturen an den Schulen rund
2,4 Millionen Euro an einheimische Betriebe gegangen. Das ist praktizierte Wirtschaftsförderung.
Zum 150-jährigen Bestehen wünsche ich dem
Gewerbeverein Bad Soden alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Berthold R. Gall
Landrat des Main-Taunus-Kreises
Grußwort
des Bürgermeisters von Bad Soden
Liebe Mitglieder des Gewerbevereins Bad Soden am
Taunus!
Zu Ihrem großen Jubiläum, dem 150-jährigen Bestehen des Gewerbevereins Bad Soden am Taunus,
möchte ich Ihnen herzlich gratulieren. In einer
schnellen und kurzlebigen Zeit ist es sehr beachtlich, wenn ein Verein seit anderthalb Jahrhunderten
die Interessen seiner Mitglieder bündelt und vertritt.
Im Gewerbeverein Bad Soden am Taunus finden
Gastronomie, Handel, Banken, Hotellerie, Handwerker und Dienstleister ein tragfähiges Fundament
und wahrnehmbares Sprachrohr.
Blickt man auf die Anfänge des Vereins, so ist das
auch ein Rückblick auf ein bewegtes Stück Zeitgeschichte. Die Gründung des Handwerker- und
Gewerbevereins Bad Soden am Taunus im Jahr
1858 fällt in eine Zeit, in der Soden zum Herzogtum
Nassau gehörte. Die Vereinsgründung stand in direktem Zusammenhang mit der Einführung der
Gewerbefreiheit 1860, die in der Folgezeit zu einer
regen Entwicklung der Sodener Gewerbebetriebe
führte. Im Mittelpunkt stand damals vor allem der
Kur- und Badebetrieb, 3.000 Badegäste wurden
damals jährlich gezählt. Die Kriege Preußens gegen
Österreich (1866) und Preußens gegen Frankreich
(1870/71) waren mit wirtschaftlichen Ab- und Aufschwüngen verbunden. Zwischen 1880 und dem
Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Soden eine
Reihe größerer Produktionsbetriebe: unter anderem
die Sodener Pastillenfabrik, die Sodener Glas- und
Präservenfabrik, eine Kartonagenfabrik und die
Zieglersche Backsteinfabrik. Nach dem Ersten und
Zweiten Weltkrieg brauchte das Gewerbe der Kurstadt etliche Jahre, um zur Normalität zurück zu finden.
Im Jubiläumsjahr zählt der moderne und leistungsfähige Verein rund 150 Mitglieder. Um nur einige
seiner Betätigungsfelder zu nennen: Wenn die Weihnachtsbeleuchtung für eine heimelige Atmosphäre
in der Stadt sorgt oder die verkaufsoffenen Sonntage tausende Besucher auch aus der näheren und
weiteren Umgebung nach Bad Soden am Taunus
locken, dann trägt dieses Engagement die Handschrift und Urheberschaft unseres Gewerbevereins.
Trotz oder gerade wegen der starken Konkurrenz in
unmittelbarer Nähe ist das Bad Sodener Gewerbe
den Anforderungen der Gegenwart gut gewachsen.
Wenn Innovation, Service und faire Preise weiterhin
geschätzt werden, wird der Gewerbeverein Bad Soden
am Taunus auch in Zukunft gut aufgestellt sein.
Für die Jubiläumsfeiern und den Festkommers wünsche ich Ihnen einen guten Verlauf.
Mit herzlichen Grüßen
Norbert Altenkamp
Bürgermeister
3
Grußwort
des Frankfurter IHK-Präsidenten
Sehr geehrte Mitglieder des Gewerbevereins Bad
Soden am Taunus, sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Stolz können Sie heute auf eine
150-jährige Tradition des Gewerbevereins Bad
Soden am Taunus e. V. blicken. Damit gehört der
Gewerbeverein Bad Soden am Taunus zu den ältesten Zusammenschlüssen seiner Art in unserer
Region. Wenn wir uns heute in das Gründungsjahr
1858 zurückversetzen, blicken wir auf eine Zeit, in
der die Gewerbefreiheit noch nicht gegeben war.
Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass sich bereits damals Unternehmer zusammenfanden, um
einen Verein zur Interessenvertretung von Handwerkern und anderen Gewerbetreibenden zu gründen. Zumal das heutige Bad Soden in dieser Zeit
hauptsächlich als Kur- und Badestadt bekannt war,
die eigentliche Entwicklung des Geschäftslebens
jedoch erst mit der Einführung der allgemeinen
Gewerbefreiheit im Jahr 1860 einsetzte.
Der gesellschaftliche Wandel der letzten 150 Jahre
mit Kriegen und politischen Umwälzungen brachte
wiederholt wirtschaftliche Einbußen, aber immer
wieder auch wirtschaftlichen Aufschwung. Als
Konstante über die Wandlungen der Zeit hinweg
blieb das Ziel des Vereins bestehen, den Mitgliederinteressen Gehör zu verschaffen und gleichzeitig die
Stadt Bad Soden wirtschaftlich interessant und
attraktiv zu gestalten. Dabei passte der Gewerbeverein wiederholt seine Aktivitäten den Bedürfnissen
der jeweiligen Zeit an. So wurden etwa ab dem Jahr
1900 vom Gewerbeverein vielfältige Fortbildungsaktivitäten angeboten, beispielsweise die praktische
Lehrausbildungen in Betrieben als Vorläufer der heu-
4
tigen Berufsschulen mit Festlegung von Ausbildungsinhalten. Zudem wurden Vortragsveranstaltungen
zu wirtschaftlich und kaufmännisch interessanten
Themen organisiert, die zu einer Stärkung des Gewerbebereichs neben dem Kurwesen führten.
Nach den Katastrophen der beiden Weltkriege
erlebte das Kurbad einen erneuten Aufschwung. Mit
der Ansiedlung mittelständisch verarbeitender
Industriebetriebe ging aber auch eine nachhaltige
Veränderung der Wirtschaftsstruktur der Stadt Bad
Soden einher. Der erstarkte Gewerbeverein Bad
Soden übernahm dabei in vielen Bereichen eine
Vorreiterrolle, etwa durch die Organisation von Gewerbeschauen, von verkaufsoffenen Sonntagen, oder
– wie erst jetzt vor einigen Jahren geschehen – mit
der Schaffung einer Internetpräsenz. Als Interessenvertretung der Geschäftsleute haben die Mitglieder
und der Vorstand des Gewerbevereins Bad Soden
aber immer auch das Wohl der Allgemeinheit im
Auge. Hierzu wünsche ich Ihnen auch in den kommenden Jahren die notwendigen kreativen Ideen
und viel Tatkraft.
Im Namen der Industrie- und Handelskammer
Frankfurt am Main gratuliere ich Ihnen herzlich zum
150-jährigen Bestehen und wünsche Ihnen für die
Zukunft alles Gute – zum Wohle der gesamten Wirtschaft in der Stadt Bad Soden am Taunus.
Mit herzlichen Grüßen
Hans-Joachim Tonnellier
Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt
Grußwort
des Vorsitzenden von 2008
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder des Gewerbevereins Bad Soden e.V.,
bitte stellen Sie sich das einmal vor: 1858 tat sich
eine Gruppe von Unternehmern zusammen und
gründete einen Gewerbeverein. Die Gründung eines
Vereins zur Interessenvertretung der Gewerbetreibenden und Handwerker in einem (noch) absolutistisch regierten Herzogtum Nassau (auch wenn vom
Herzog in Wiesbaden gestattet) war sehr mutig und
dokumentierte unabhängigen Bürgergeist – ähnlich
wie die Grundlage der ersten dauerhaften demokratischen Staatsform der Welt, der USA.
Damit zählt der Gewerbeverein Bad Soden zu einem
der Ältesten überhaupt. Über die wechselvolle Geschichte des Vereins können Sie sich in dieser Festschrift ein gutes Bild machen.
Stellvertretend für den jetzigen Vorstand drücke ich
unseren Dank und unsere Hochachtung an all denjenigen aus, die den Verein bis zum heutigen Tage
mitgestaltet und geprägt haben. In meinem Amt als
Vorsitzender stehe ich am vorläufigen Ende einer
langen Reihe von Männern, die trotz der Arbeitsbelastung durch ihr eigenes Geschäft Zeit und Kraft
gefunden haben, den Gewerbeverein durch manchmal stürmische Zeiten zu führen.
Das Betätigungsfeld des Vereins hat sich vor allem
im Laufe der ersten 100 Jahre mehrmals geändert,
vor allem deshalb, weil sich in dieser Zeit die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen mehrfach drastisch verändert
haben. Die Kerngedanken des Gewerbevereins blei-
ben aber die gleichen: Ein Zusammenschluss von
Gewerbetreibenden (ich bevorzuge die Bezeichnung
Unternehmerinnen und Unternehmer) mit dem Ziel,
gemeinsam die Stadt Bad Soden als Geschäftsstadt
attraktiv für die Bürgerinnen und Bürger sowie wirtschaftlich interessant für ansässige und ansiedlungswillige Unternehmen zu machen. Er bietet ein
Forum für unkomplizierten Meinungsaustausch
unter „Gleichgesinnten“, kostenlose Informationsgewinnung und pragmatische gegenseitige Hilfe.
Der Vorstand wird auch in Zukunft dafür sorgen,
diese Kerngedanken fortzuführen und weiterzuentwickeln. Demokratische Strukturen, offener Dialog,
sachliche Entscheidungsfindung und kooperatives
Handeln sind die selbstverständlichen Grundlagen
unserer Arbeit.
Allen Bad Sodenern Unternehmerinnen und Unternehmern rufe ich zu: Es ist Ihr Verein ! Gestalten Sie
ihn mit und bringen Sie sich ein. Nutzen Sie das persönliche Gespräch oder die modernen Kommunikationsmedien. Ihre Anregungen und Ihre aktive
Mitarbeit waren, sind und werden auch in Zukunft
ausdrücklich erwünscht sein.
Auf die nächsten spannenden 150 Jahre !
Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Frank Pelzer
Vorsitzender
5
Vorwort des Autors
Unzählige Bücher,
Akten, Zeitungen, Fotos
und handschriftliche
Notizen wurden
für diese Festschrift
durchgearbeitet.
Jubiläen geben immer Anlass zu einer Rückbesinnung auf Höhen und Tiefen, die im Laufe der Zeit
durchlebt, nicht selten auch glücklich überlebt worden sind. Ebenso gibt es auch immer glückliche
Erinnerungen, die erst recht nicht fehlen dürfen. Bei
einem 150-jährigen Jubiläum reicht eine Rückbesinnung weit über den Zeitraum hinaus, den diejenigen, die das Jubiläum feiern, aus eigener Erfahrung
kennen können. Ein beachtlicher Teil der Vergangenheit des Jubilars ist Geschichte geworden, Grund
genug, sich in einer Festschrift zu diesem Anlass ein
wenig damit zu beschäftigen.
Die Geschichte dieses Jubilars, des heutigen Gewerbevereins Bad Soden e.V., führt uns – nach aktuellen Maßstäben – durch eine recht turbulente Zeit.
Denken wir nur daran, dass bereits in die ersten
50 Jahre zwei regionale Kriege fielen, die schon recht
herbe Auswirkungen auf das Geschäftsleben unserer
Stadt hatten, und dass in den zweiten 50 Jahren der
Geschichte unseres Vereins sogar zwei verheerende
Weltkriege über das Land hereinbrachen. Daran
gemessen können wir mit Erleichterung feststellen,
dass die letzten 50 Jahre die friedlichsten waren,
die dieser Verein, damit unsere Stadt und eigentlich wir alle, seit 150 Jahren erlebt haben.
Nun soll und kann es nicht Aufgabe einer
Festschrift des Gewerbevereins Bad Soden
sein, die geschichtlichen Abläufe in allen
Einzelheiten nachzuzeichnen.
Die Kaiserzeit
1858 - 1914
Dazu gibt es genügend andere, vor allem kundigere
Literatur. Wir möchten hier nur ein paar Aspekte
würdigen, die für den Jubilar und damit für das Geschäftsleben in unserer Stadt von Bedeutung waren
und heute noch sind. Dazu gehören nicht nur eine
Darstellung ausgewählter Ereignisse, sondern auch
die Geschichten von Geschäften und Betrieben, die
in Vergangenheit und Gegenwart am Geschäftsleben in Bad Soden teilhatten und teilhaben. Ein
Verein kann bekanntlich nur durch die Beteiligung
seiner Mitglieder leben und wirken.
Unser besonderer Dank gilt allen, die mit Beiträgen,
Dokumenten und Bildern zu dieser Festschrift beigetragen haben. Wir waren überwältigt von der Fülle
des Materials, das sich uns bot. All denen, die dennoch finden, es sei noch vieles offengeblieben, sei
versichert, dass wir selbst auch an eine Fortsetzung
gedacht haben – hoffentlich nicht erst zum nächsten großen Jubiläum.
Wir wünschen uns, dass es mit dieser Festschrift
gelingt, den Weg unseres Vereins in den vergangenen 150 Jahren ein wenig deutlicher zu machen,
und hoffen, dass ihm noch eine lange Zukunft beschieden ist.
Albrecht Deutschmann
Über das genaue Datum der Gründung des Handwerker- und Gewerbevereins in Bad Soden ist, so
mussten wir nach intensiven Nachforschungen an
verschiedensten Stellen zur Kenntnis nehmen,
wahrscheinlich kein Dokument mehr erhalten. Zum
Glück gibt es aber einen recht verlässlichen
Nachweis: in einem Brief aus dem Jahre 1908 bittet
der damalige Vorsitzende des Vereins „…unterthänigst den Hochverehrten Herrn Vorsitzenden der
Handelskammer zu Wiesbaden, uns die Ehre zu
geben, zur diesjährigen Feier des 50-jährigen Bestehens des Sodener Handwerks- und Gewerbevereins ein Grusswort an die Mitglieder zu richten…".
Damit ist 1858 als das Jahr der Gründung des
Vereins wenigstens indirekt dokumentiert.
Zur Zeit der Gründung des Handwerker- und Gewerbevereins gehörte Soden seit etwa 50 Jahren zum
Herzogtum Nassau. Obwohl sich einige Sodener zu
Beginn des 19. Jahrhunderts, als diese Eingliederung
verfügt worden war, noch heftig gegen den Verlust
von früheren Privilegien gewehrt hatten, profitierte
man alsbald nicht wenig von Förderungsmaßnahmen der nassauischen Herzöge in Wiesbaden.
Nicht nur die Tatsache, dass überhaupt ein Gewerbeverein gegründet werden durfte, ist der damals
nicht selbstverständlichen Unterstützung der
Gründung von bürgerlichen Vereinigungen durch die
nassauischen Herzöge zu verdanken, sondern auch
die Einführung der allgemeinen Gewerbefreiheit
1860, die in den folgenden Jahren in Soden zu einer
regen Entwicklung des Geschäftslebens führte. Im
Mittelpunkt stand damals vor allem der Kur- und
Badebetrieb, der dem Ort schon seit über hundert
Jahren zu überregionaler Bedeutung verholfen
hatte. Im Jahr der Gründung des Handwerker- und
Gewerbevereins beherbergte Soden nicht weniger als
3.000 Badegäste, während die Einwohnerzahl
noch deutlich unter 1.500
lag. Die Zahl der Kur- und
Badegäste stieg mit den
Jahren weiter an. Der gute
Ruf des Kurortes, der weit
über die Grenzen des Herzogtums Nassau hinaus
reichte, führte auch nicht wenige berühmte Besucher hierher, wie eine sicher nicht vollständige
Aufzählung am Ende des Bandes zeigt.
Im Gründungsjahr des Handwerker und Gewerbevereins entstand als südliche Begrenzung des Ortes
Soden die heutige Alleestraße. Manche der heute
noch existierenden Häuser wurden dort als Kurpensionen errichtet. Waren und Dienstleistungen
wurden zu dieser Zeit übrigens in Gulden und
Kreuzer bezahlt. Nach einer Übereinkunft zwischen den Staaten im Deutschen Zollverein und
Österreich, zu dem die Nassauer Herzöge gute Beziehungen unterhielten, wurden aus 500g Silber
genau 52 Gulden geprägt.
Leider wurde die gute Entwicklung des Gewerbelebens in Soden nach wenigen Jahren durch äußere
Einflüsse jäh unterbrochen.
Der Krieg zwischen Preußen und Österreich dauerte
zwar nur von Mitte Juni bis
Anfang August 1866, aber
er hatte starke Auswirkungen auf Soden. Als unmittel-
Uhrmacher Petri
7
Die Kaiserzeit 1858 - 1914
Restauration Weigand
nach 1908
8
bare Auswirkung gingen die Kurgastzahlen drastisch
zurück, was für viele Gewerbetreibende, aber auch
für die in den Kurhotels und -Pensionen beschäftigten Frauen und Männer, herbe wirtschaftliche Einbußen bedeutete. Hinzu kam eine große politische
Umwälzung. Das Herzogtum Nassau hatte in dem
Krieg die österreichische Seite unterstützt und
stand damit nach dem Sieg der Preußen auf der
Verliererseite. In Berlin nahm man das zum Anlass,
das Herzogtum Nassau im August 1866 ebenso wie
die vormals Freie Reichsstadt Frankfurt und andere
Herzogtümer in der Umgebung zu annektieren.
1868 wurde das ehemalige Herzogtum Nassau mit
der Stadt Frankfurt und dem Kurfürstentum Hessen
zur preußischen Provinz Hessen-Nassau zusammengefasst. Für die Sodener Handwerker und Gewerbetreibenden bedeutete das tiefgreifende Veränderungen unter anderem bei Steuern und Abgaben und
nicht zuletzt auch die drohende Einberufung der jungen Männer zum Dienst in der preußischen Armee.
Doch die Provinzregierung Nassau in Wiesbaden erkannte recht bald die Bedeutung Sodens als Badeort. So bekam der Alte Sprudel im Kurpark mit Mitteln
aus Wiesbaden eine Fassung
als Brunnen und wenig später wurde auch das Geld zur
Trockenlegung der Weiher
nördlich des Kurparks nahe
der alten katholischen Kapelle bereitgestellt. Um die
gleiche Zeit, nämlich 1867,
erhielt Soden als allererste
Gemeinde in Nassau eine
gasbetriebene Straßenbeleuchtung. So verhalf der
Kur- und Badebetrieb in
Soden dem Ort bald wieder
zu einem bescheidenen
Aufschwung, der allerdings
wenig später erneut zum
Erliegen kam, als 1870 der Krieg zwischen Preußen
und Frankreich ausbrach. Die Nassauische Regierung ließ in dieser Zeit zwar das Badehaus errichten,
aber wie immer in Kriegszeiten blieben die Kur- und
Badegäste einfach aus. Sogar der Betrieb auf der
1847 eröffneten Eisenbahnstrecke von Soden nach
Frankfurt-Höchst musste mangels Passagieren für
einige Zeit eingestellt werden. Zum Glück hielten
sich aber die Auswirkungen des Krieges auf
Sodener Bürger in Grenzen: von 29 jungen Leuten,
die zum Dienst in die preußische Armee einrücken
mussten, ist nur einer seinen Verwundungen erlegen.
Bald nach dem Sieg Preußens, der natürlich auch
hier in Soden gebührend gefeiert wurde, ging es wirtschaftlich wieder aufwärts. Der Handwerker- und
Gewerbeverein richtete Ende Mai 1877 die erste
Gewerbeausstellung aus. Obwohl wir nicht wissen,
wo sie stattfand, war sie, so ist überliefert, gut gelungen. Die Ausstellung lockte viele Besucher an und
war bis einschließlich 10. Juni 1877 geöffnet. Ein
weiterer Beleg für die Bedeutung Sodens in dieser
Zeit ist eine Genehmigung zur Benutzung der
Ortsstraßen für eine Dampfstraßenbahn aus dem
Jahre 1890, die die Gemeinde einem Ingenieur aus
Frankfurt erteilte. Sie sollte von Höchst über Soden
nach Königstein führen. Es ist allerdings nicht überliefert, warum das Projekt doch nicht realisiert
wurde.
In den Jahren zwischen 1880 und Anfang des
19. Jahrhunderts wurde in der Taunus-Zeitung oft
über Besitzerwechsel bei Sodener Hotels, Pensionen und Kurgastvillen berichtet, was auf die Bedeutung dieses Gewerbezweiges für die Sodener
Geschäftswelt schließen läßt.
Es gab aber auch Fabriken in Bad Soden. Neben
einem Gaswerk und einem Elektrizitätswerk sind die
bekannte Sodener Pastillenfabrik, die Sodener Glasund Präservenfabrik, die Halbkonserven herstellte,
eine Kartonagenfabrik, die 1903 nach Wächtersbach verlegt wurde, wodurch 150 Arbeiter in Soden
ihre Stellen verloren, und die Zieglersche Backsteinfabrik am Niederhofheimer Weg zu nennen.
In diese Zeit fällt auch die Gründung der Getränkehandlung Reinhold Mies, die noch heute besteht
(siehe weiter hinten). Ein anderes Geschäft, das
sogar noch früher gegründet worden ist, ist die älteste Apotheke in Bad Soden, die heutige Marien-Apotheke (siehe weiter hinten).
In den Jahren 1872 bis zum Ersten Weltkrieg war
das Sodener Geschäftsleben durch eine starke Bautätigkeit geprägt. Es entstanden vor allem Hotels,
Kurpensionen und Genesungsheime, was auf eine
starke Nachfrage von mehr oder weniger betuchten
Kur- und Badegästen aus nah und fern schließen
lässt. In den Jahren 1872 bis 1875 wurde beispielsweise das Haus Alemannia am Wiesenweg 1
erbaut, das 1891 nochmals erweitert wurde.
1896 weilte dort Clara Viebig für vier Wochen
zur Kur. In dem Novellenband „Vor Tag und
Tau" hat sie die Hauptperson Susanne in der
Erzählung „Wen die Götter lieben…” in Soden
Heilung suchen lassen. Allerdings wohnte
Susanne im Hotel L'Europe.
Das Haus Kronberger Straße 7 wurde im
Jahre 1882 errichtet und neun Jahre
später von dem Frankfurter Arzt Dr. Rehn
zu einem Heim für erholungsbedürftige
Kinder ohne Unterschied der Konfession
umgebaut. 1906 wurde das Haus vom
Frankfurter Verein zur Bekämpfung der
Schwindsuchtgefahr übernommen. Im
Zweiten Weltkrieg brannte es nach einem
Bombenangriff völlig aus.
Das 1856 erbaute Haus „Philosophenruh” an der
Talstraße wurde 1886 von einer Stiftung Frankfurter
Bürger erworben und bis 1906 zur Kuranstalt für
arme Israeliten umgebaut.
1896/97 modernisierte Friedrich Christian das alte
Hotel Colloseus. Der Bau wurde 1903 mit der Konditorei Hahner in der heutigen Straße Zum Quellenpark
verbunden und im Innenhof ein Gartenrestaurant
eingerichtet.
Auch um den heutigen Alten Kurpark herum entstanden neue Gebäude, wie z.B. die Villa Siesta,
(1905) in der der Sodener Maler Richard Schoenfeld
mit seiner Frau Mena, einer norwegischen Bildhauerin, lange wohnte. Im gleichen Jahr wurde die benachbarte Villa Valentine die bereits 1900 erbaut
worden war, in eine Fremdenpension umgewandelt.
9
Die Kaiserzeit 1858 - 1914
Ebenfalls an der Kronberger Straße wurde um 1910
ein Genesungsheim für erholungsbedürftige Arbeiter
der Farbwerke vorm. Meister Lucius und Brüning
Hoechst a. M. gebaut. Ursprünglich in der Nähe des
Champagnerbrunnens in der heutigen Straße Zum
Quellenpark (damals Hauptstraße) geplant, sollte es
schon bald als Folge des Ersten Weltkrieges in ein
Lazarett umgewandelt werden. 1929 wurde es durch
einen Brand völlig zerstört, später aber wieder aufgebaut.
Ein interessantes Bauwerk, das ebenfalls heute noch
erhalten ist, und – wenn auch anders als ursprünglich vorgesehen – genutzt wird, ist der Wasserturm
auf der Wilhelmshöhe an der heutigen Niederhofheimer Straße. Er wurde 1911 erbaut und diente zur
Versorgung der Nelken-Spezialkulturen Gärtnerei
Arthur Moll (später Sinai). Der Turm ist etwa 20m
hoch und birgt zwei Wasserbehälter mit zusammen
über 32 Kubikmeter Fassungsvermögen.
Die rege Bautätigkeit in den Jahren zwischen 1872
und 1914 bedeutet aber leider nicht, dass es der
Sodener Bevölkerung insgesamt materiell gut ging.
Die Mehrzahl der Einwohner waren kleine Landwirte, Arbeiter, Nebenerwerbsbauern, Handwerker
oder Dienstleute im Kurbereich. Viele Frauen und
vor allem ungelernte Mädchen arbeiteten als
Wäscherinnen, Büglerinnen oder Näherinnen. In den
Berichten über Armenunterstützung und Spenden
ist auch immer wieder die Rede von Handwerkern
Zeichenvorlagen für den
Berufsschulunterricht
10
ohne Arbeit. Es gab also offenbar ein großes Gefälle zwischen Arm und Reich
innerhalb der Bevölkerung. Im Jahre 1896 sah sich
die Gemeinde sogar veranlasst, Dr. Henry Hughes
als Armenarzt zur Betreuung der „Ortsarmen und
Waisenkinder” einzustellen und zu bezahlen. Über
seine Tätigkeit musste er vierteljährliche Sanitätsberichte und einen Jahresbericht abgeben.
Dennoch muss Soden vor allem zu Beginn des
20. Jahrhunderts einen bedeutenden Namen in der
näheren und weiteren Umgebung gehabt haben.
Dies wird unter anderem daran deutlich, dass man
für die Freiballon-Zielfahrten während der Internationalen Luftfahrtausstellung 1909 in Frankfurt
Soden als Landeort ausersehen hatte. Ballonfahrer,
die während der Dauer der Ausstellung von Mai bis
September auf dem Rebstockgelände in Frankfurt
gestartet und im Gebiet zwischen dem Sodener
Wald und dem Bahnhof nicht weiter als 1,5km vom
Sodener Bahnhof entfernt landeten, erhielten ein
Preisgeld von der Gemeinde. Auf einer Karte im Stadtarchiv sind alle Landungen sorgfältig verzeichnet.
Aus Briefen, deren Durchschriften erhalten sind,
geht hervor, dass der Gewerbeverein etwa ab 1900
auch intensive Aktivitäten unter dem Titel „Fortbildung” betrieb. Dabei handelte es sich wohl um
einen Vorläufer der heutigen Berufsschule, also
Unterricht, der die praktische Lehrausbildung in den
Sodener Betrieben begleitete. So bittet der Vorstand
in einem Brief vom 20.11.1911 den „Hochwohlgeborenen Landrat Dr. Klausner unterthänigst…” um
Angabe der Kosten für die Unterhaltung der gewerblichen Fortbildungsschule im Etatjahr 1910/11.
Andere Briefe zeigen, dass der Vorstand des Gewerbevereins die Lehrkräfte auswählte und die zu
vermittelnden Inhalte festlegte. Auch bei den
Zeugnissen hatte der Vorstand offenbar ein Wörtchen mitzureden, wie ein umfangreicher Einspruch
des Vorstandes gegen eine als zu gut empfundene
Beurteilung eines Schülers zeigt.
Ein lebhafter Schriftverkehr mit der Handwerks- und
Handelskammer in Wiesbaden zeigt, dass der
Sodener Handwerker- und Gewerbeverein auch in
vielen anderen Bereichen recht aktiv gewesen sein
muss. So wurden zum Beispiel häufig Vortragsveranstaltungen zu wirtschaftlichen und kaufmännischen
Themen organisiert, zu denen auch Referenten aus
Frankfurt und Wiesbaden nach Soden kamen.
Der Erste Weltkrieg1914 - 1918
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 1. August
1914 traf wie ein Donnerschlag das fröhliche Kurleben in Bad Soden. Es waren mehr Kurgäste gekommen als jemals zuvor, vor allem sehr viele
Russen aus dem Zarenreich, dessen Ende, wie wir
heute wissen, nahe bevorstand. Doch nun packten
alle eilig ein und reisten ab. Die wenigen, die zurückblieben, taten dies meist nicht freiwillig, sie hatten
meistens keine Gelegenheit zur schnellen Heimreise mehr gefunden.
Viele junge Männer aus Soden zogen mit großer
Begeisterung in den Kampf für Ruhm und Ehre
Deutschlands. Die anfängliche Siegessicherheit verflog jedoch bald, als die ersten Nachrichten über
Verwundete und Tote eintrafen. Schon wenige
Wochen nach Beginn des Krieges wurde im Genesungsheim der Farbwerke Höchst an der Kronberger
Straße ein Lazarett eingerichtet. Im Jahre 1915 folgten weitere in der Israelitischen Kuranstalt, in der
Helvetia und im Sprudelhotel. Der Kurbetrieb, Sodens
wichtigster Gewerbezweig, kam völlig zum Erliegen,
Hotels und Kurpensionen, die nicht vom Militär beschlagnahmt worden waren, mussten schließen.
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Bis zum Ende des Krieges am
8. November 1918 hatten zwar
37 Sodener Bürger Tapferkeits-Auszeichnungen erhalten,
andererseits
waren aber
auch 62 Tote
und zwei Kriegsgefangene zu beklagen.
Neben dem Kurbetrieb,
der völlig zusammengebrochen war, hatten auch
die anderen Sodener Gewerbebetriebe unter den Kriegsauswirkungen zu leiden. Die
Versorgung mit Waren und Lebensmitteln stockte oder unterblieb völlig. Wer Fuhrwerke oder andere Transportmittel hatte, musste
diese abgeben. Lediglich Handwagen und Karren
durften bleiben. Lebensmittel wie Kartoffeln, Mehl,
Butter, Eier und Fleisch waren entweder gar nicht zu
bekommen oder so teuer, dass es nur noch wenige
gab, die sie sich leisten konnten. Da außerdem praktisch alle Männer, die zwischen 18 und bis über
50 Jahre alt waren, zum Heeresdienst eingezogen
waren, führte dieser Krieg auch in Soden zu einem
wirtschaftlichen Zusammenbruch, der alles bisherige
bei Weitem übertraf. Die Berichte aus Sodener
Geschäften, die diese Zeit überlebt haben, zeigen,
dass es nur dem Durchhaltewillen und der Fähigkeit
zur Improvisation der Daheimgebliebenen und der
Frauen in den Familien der Geschäftsleute zu verdanken ist, wenn diese Betriebe überlebt haben.
Die Weimarer Republik
1918 - 1933
Nach dem Ende dieses Krieges gab es wie
überall in Deutschland auch in Soden nicht
wie zuvor wieder eine baldige Aufwärtsentwicklung. Zu schwer waren die wirtschaftlichen Schäden und Belastungen, die dieser
Krieg hinterlassen hatte. Nachdem immer wieder deutsche Truppen auf dem Rückzug durch
die Stadt gezogen waren, kam im Dezember
1918 die französische Armee als Besatzungsmacht nach Soden und belegte das Kurhaus,
sämtliche großen Hotels und einige Pensionen. Im Hotel Colloseus logierten die Offiziere
und im Deutschen Hof wurde eine Unteroffiziersküche eingerichtet. Die Einwohner
durften tagsüber die Stadt und ab 21 Uhr ihre
Häuser nicht verlassen. Ärzte, Hebammen und
andere, die unterwegs sein mussten, brauchten einen speziellen Ausweis, eine „Autorisation spéciale de circuler la nuit”, die von den
Militärbehörden ausgestellt wurde. Der wenige noch verbliebene Geschäftsverkehr der
Sodener Gewerbetreibenden mit Frankfurt
und der Kurbetrieb wurden vollends unterbrochen. Die Bestimmungen der Besatzungs-
macht verboten auch jegliche öffentliche Betätigung
der Parteien und Vereine, was natürlich auch die
Aktivitäten des Handwerker- und Gewerbevereins
betraf.
Weitere Belastungen entstanden durch Schäden, die
die französische Besatzung vor allem in den Hotels
und Pensionen hinterließ, sowie Requisitionen
durch und Abgaben an die Besatzungstruppen.
Leider sind aus den ersten Jahren nach dem Ende
des Ersten Weltkriegs keine Dokumente über Aktivitäten des Gewerbevereins erhalten. Wir können jedoch davon ausgehen, dass etwa ab Anfang 1919
wie andere Vereine auch der Handwerker- und
Gewerbeverein wieder begonnen hat, im Interesse
der Gewerbetreibenden tätig zu werden. Natürlich
waren alle Aktivitäten der Kontrolle der Besatzungsbehörden unterworfen, alle Versammlungen mussten
vorher mit Angabe des Grundes der Versammlung,
Die Weimarer Republik 1818 - 1933
der behandelten Themen sowie Anzahl der Teilnehmer und Veranstaltungsort bei der Ortspolizeibehörde angemeldet werden. Aus erhalten gebliebenen
Antragsdokumenten ist ersichtlich, dass der Vorsitzende des Gewerbevereins, Adam Zengler, am
12. Juli 1924 eine Mitgliederversammlung zur Besprechung anstehender kommunalpolitischer Probleme einberufen hat. Dies sowie weitere Dokumente aus späteren Jahren lassen den Schluss zu,
dass die neue demokratische Rechtsordnung, die
nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland
erstmals eingeführt worden war, vom
Gewerbeverein auch als Grundlage für die
Wahrnehmung politischer Aktivitäten verstanden worden ist.
Erkennbar ist dies auch im Protokoll einer
Mitgliederversammlung am 24. September
1929, übrigens dem ersten, das aus der Zeit
nach 1918 überliefert ist. Die Versammlung
14
fand im Sprudelhotel statt. Laut Protokoll waren
außer dem dreiköpfigen Vorstand mit Herrn Zengler
an der Spitze 10 Mitglieder als Teilnehmer zugegen.
Einziger Tagesordnungspunkt: die Gemeinde- und
Kreistagswahlen.
Als nach dem Ende der Besatzung Deutschlands
durch die Alliierten und der Räumung des Rheinlandes durch die Französische Armee 1930 freie
Wahlen veranstaltet werden konnten, stellten die
Gewerbevereine sogar Wahllisten auf. Die Kandidaten empfahlen sich auf Wahlplakaten und Handzetteln sehr selbstbewusst als Sprecher der
Handwerker und Gewerbetreibenden im Kreistag
und kündigten an, dort in deren Sinne tätig zu werden. Selbst wenn wir es aus heutiger Sicht ablehnen, den Gewerbeverein fast wie eine Partei als
Interessenvertretung auf der politischen Ebene zu
sehen, damals in der noch jungen Demokratie erschien dies als völlig legitim, vor
allem angesichts der Tatsache, dass viele
vor allem kleinere Handwerker und Kaufleute nach wie vor um ihre Existenz kämpfen
mussten. Erst die Erfahrungen aus der Zeit
nach 1933, in der häufig Vereinsämter und
politische Ämter miteinander verknüpft worden waren, hat zu der heute üblichen Sichtweise geführt, dass zwischen der Tätigkeit für
den Gewerbeverein und politischen Aktivitäten
sorgfältig zu trennen ist.
Nach dem Ende der katastrophalen Inflation im
Jahre 1925 waren zwar bald die schlimmsten
wirtschaftlichen Probleme überwunden, aber die
Kaufkraft der Bevölkerung hatte sich längst nicht
erholt. Nicht selten wurden Preise um bis zu 25%
reduziert, um überhaupt Umsatz zu machen. Der
Handwerker- und Gewerbeverein bot den nötigen
Rückhalt, aber dennoch gelang es nicht allen, wenigstens das Lebensnotwendigste zu erwirtschaften.
So kam es zu Notverkäufen, oft nur, um Steuerrückstände bezahlen zu können.
Der Handwerker- und Gewerbeverein bildete zugleich ein Gegengewicht zu den an der Kur beteiligten Vereinen, also Ärzteverein, Kurverein und Verschönerungsverein. Deren Mitglieder waren vor allem
Ärzte, Bankvorsteher, Postdirektor, Schulrektor,
Bahnhofsvorsteher und
Oberpostmeister, aber auch Personen aus
dem Gewerbebereich wie Hotelbesitzer und Kaufleute. Lediglich der in der Öffentlichkeit bekannte
Schuhmachermeister Krick wurde in Versammlungen dieser Vereine als Vertreter des Handwerkerund Gewerbevereins zugezogen.
Das aufgestockte Badehaus und unten rechts
der Burgbergturm, beides
inzwischen restauriert
16
Die Zeit des
Dritten
Reiches,
der Zweite Weltkrieg 1933 - 1945
Von 1945
bis heute
Im Laufe des Jahres 1940 gerieten die Einwohner
Sodens dann aber doch in unmittelbare Berührung
mit dem Kriegsgeschehen. Es häuften sich die
Gefallenen- und Vermisstenmeldungen und die
rings um Frankfurt stationierten FlugzeugabwehrKanonenstände (FLAK) richteten zunehmend Schäden auch in Sodener Gemarkungen an. Im Jahre
1941 folgten auch feindliche Bombenabwürfe,
durch die in Soden direkt Menschen getötet sowie
Häuser und andere Einrichtungen zerstört wurden.
Die Hauptarbeitslast in den Sodener Gewerbebetrieben lag wieder, wie schon während des Ersten
Weltkriegs, auf den Schultern der Frauen, da alle
Männer, die in der Sprache der damaligen Zeit als
„wehrfähig” galten, zum Dienst in der Wehrmacht
eingezogen waren. Beschlagnahmt wurden auch
alle Autos und Lastwagen, was für einige Betriebe
eine herbe Zusatzbelastung bedeutete. Bis Kriegsende waren 173 gefallene oder vermisste Soldaten
von Sodener Familien zu beklagen. Die Schäden an
Gebäuden durch Bomben und Artilleriefeuer hielten
sich zum Glück in Grenzen. Nur 0,7% der bebauten
Fläche waren betroffen, die gesamte Infrastruktur
war zum Glück intakt geblieben.
Das lang ersehnte Ende des Krieges erreichte
Soden, als am Mittag des 29. März 1945 die ersten
amerikanischen Panzer durch die Stadt rollten.
Ämter und Behörden
sowie Bahn und Post
stellten den Betrieb ein,
es herrschte das Chaos,
aber es war auch endlich wieder Frieden.
Obwohl unserer Stadt schwere Zerstörungen und
eine Trümmerwüste erspart blieben, sollte sich doch
nach dem Zweiten Weltkrieg vieles auch in der
Geschäftswelt ändern. Zunächst galt es aber, die
Schäden zu beheben und den Wiederaufbau zu meistern. Für Sodens früher stärksten Wirtschaftszweig,
die Kurhotels und -pensionen war das sehr schwer.
Durch die Einquartierung von Soldaten und Offizieren oder die Nutzung als Militärlazarett sowie durch
die schlechte Materialversorgung waren viele der
einstmals gepflegten Häuser schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Leider sollte sich daran zunächst auch nicht viel ändern, statt der Soldaten
waren es jetzt Flüchtlinge und Heimatvertriebene,
die ein Dach über dem Kopf brauchten. Im Jahrbuch
der Stadt Bad Soden ist nachzulesen, dass von den
rund 6.800 Einwohnern der Stadt im Jahre 1949
über ein Drittel Heimatvertriebene und Flüchtlinge
waren, also Menschen, die ohne Hab und Gut in
unsere Stadt gekommen waren und nun untergebracht werden mussten. Dennoch gelang es – vor
allem, nachdem durch die Gründung der Deutschen
Bundesrepublik wieder verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen waren – den Kurbetrieb
langsam wieder aufzubauen. Allerdings gab es
anfangs nur 300 Betten im Kurbereich (gegenüber
mehr als 1.000 vor dem Krieg), so dass zu Beginn
der Fünfziger Jahre nur etwa halb so viele Kurgäste
nach Bad Soden kamen wie 1938, nämlich rund
3.000.
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg brachte auch
einige wichtige politische Veränderungen. Im Juni
1947, also noch vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland, wurden Bad Soden die Stadtrechte verliehen, Bad Soden durfte sich die
Am 28. Juni 1933 musste sich auch
der Handwerker- und Gewerbeverein
Bad Soden der von der NSDAP verordneten Gleichschaltung beugen.
Wie im Protokoll der Mitgliederversammlung zu lesen ist, hatte es
zuvor offenbar Widerstand gegeben, der aber letztlich nicht zum
Erfolg führte. Daraufhin stellten
fünf Vorstandsmitglieder ihr Amt
zur Verfügung, was eine Neuwahl
des Vorstandes erforderlich machte. Weitere Protokolle liegen nicht
vor, im Archiv des Gewerbevereins finden sich auch
keine weiteren Unterlagen über die Zeit bis zum
Ende des Zweiten Weltkrieges. Deshalb müssen wir
uns an dieser Stelle auf einige allgemeine Bemerkungen beschränken.
Wirtschaftlich, so geben die geschichtlichen Rückblicke noch heute bestehender Sodener Firmen zu
erkennen, waren die Jahre bis zum Beginn des
Zweiten Weltkrieges durch einen stetigen Aufschwung gekennzeichnet. Die Förderungsmaßnahmen der damaligen Regierung und die Aufrüstung
trugen zum Rückgang der Arbeitslosigkeit und einer
Stärkung der Kaufkraft der Bevölkerung bei. Diese
Entwicklung wurde in weiten Kreisen als Verdienst
der Hitler-Regierung wahrgenommen.
Durch die gezielte propagandistische Vorbereitung
wurde auch der durch den Angriff auf Polen am
1. September 1939 ausgelöste Zweite Weltkrieg zunächst in weiten Kreisen der Bevölkerung als nicht
bedrohlich empfunden.
Gemeinde ja schon seit 1924 nennen. Das dazugehörige Stadtwappen erhielt zwar erst sieben Jahre
später die Genehmigung des hessischen Ministerpräsidenten August Zinn, aber es verknüpft symbolisch zwei für unsere Stadt bedeutende historische
Faktoren: den Reichsapfel, der an die Zeit des
Freien Reichsdorfes erinnert und die Farben Blau
und Orange, die sich aus dem Herzogtum Nassau
herleiten, unter dessen Herrschaft sich Soden zu
einem bedeutenden und viel besuchten Kurbad entwickelte.
Aber auch die Wirtschaftsstruktur unserer Stadt sollte sich beträchtlich und
nachhaltig verändern. War
bisher der Kurbetrieb mit
allen seinen Facetten der
dominierende Wirtschaftsfaktor gewesen, so bahnte sich nun, zu Beginn der
Fünfziger Jahre, in der
Zeit des legendären Wirtschaftswunders in der Bundesrepublik Deutschland eine Verbreiterung
an. Mit viel Mut, Tatkraft und unermüdlicher Arbeit wurden Geschäfte
wieder aufgebaut, viele aber auch völlig neu gegründet. Eindrucksvolle
Beispiele dafür sind die Unternehmen
Reinhold Mies & Söhne sowie Autohaus Volpert & Bisinger, wie die Firmengeschichten hier eindrucksvoll
belegen. Bad Soden bot aber auch
offensichtlich Anreize für größere
Unternehmen, hier Zweigbetriebe zu
Die Much AG in Bad
Soden ist bekannt durch
die Spalt-Tablette.
Max Leo Baginski war
Firmeninhaber und
Stifter der neuen
St. Katharinen-Kirche.
Von 1945 bis heute
Zur Leistungsschau
1976 kamen neben Adolf
Volpert und Hans-Georg
Mies auch Honoratioren
wie Hermann SchmittVockenhausen (SPD),
Mitglied des Deutschen
Bundestags ab 1953,
Friedrich A. W. Mischnick
1968 bis 1991 Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion und Heinz
Riesenhuber (CDU), 1982
bis 1993 Bundesminister
für Forschung und
Technologie.
18
errichten, wie etwa die Rosenthal Glashütte, Friedrich Uhde oder auch Neugründungen wie die Much
AG oder die Eden Waren GmbH. Es gibt sicher viele
Faktoren, die diese Veränderungen auslösten. So
mögen die gewachsene Einwohnerzahl, die Nähe zu
Frankfurt, das sich durch die Teilung unseres
Landes zu einem überaus wichtigen Wirtschaftsund Verkehrsknotenpunkt entwickelte, und die
attraktive Wohnlage am Fuße des Taunus viel dazu
beigetragen haben. Die Beiträge zur Geschichte von
Firmen, die in Bad Soden
ansässig waren und vielfach
noch sind, geben ein deutliches Bild von der Vielfältigkeit, zu der sich das Wirtschaftsleben in unserer Stadt
entwickelt hat.
Mit dem Ende des Dritten
Reiches verschwanden natürlich auch die von der NSDAP
angeordneten Organisationen,
so dass sich nach und nach die früheren Vereine wieder zusammenfinden konnten. Der Gewerbeverein
ruhte jedoch vorerst. Die Geschäftsleute in Bad Soden konzentrierten
sich darauf, ihre Betriebe wieder
aufzubauen, dagegen erschien der
Nutzen einer Interessenvertretung
eher sekundär. Das änderte sich
jedoch, als die Stadt Bad Soden im
Frühjahr 1954 eine Fremdenverkehrsabgabe einführte, die ab
dem 1.4.1955 zu zahlen war. Viele
der betroffenen Gewerbetreibenden
1981 gab es neben dem
traditionellen Erbseneintopf auch ein Tanzturnier
am Samstag Nachmittag.
lehnten das ab und beschlossen bei einer Versammlung im Gasthaus Deutscher Hof, den
Gewerbeverein wieder ins Leben zu rufen, um dieser
Ablehnung Ausdruck geben zu können. Am 13. Januar 1956 trat er zum ersten Male zusammen und
ging mit einem Protest gegen die soeben veröffentlichte Satzung zur Fremdenverkehrsabgabe an die
Öffentlichkeit – allerdings ohne Erfolg.
Die Kur erlebte in den Fünfziger Jahren einen erneuten Aufschwung. Im Jahre 1959 kam der Kurbetrieb
sogar erstmals ohne städtischen Zuschuss aus. In
diesem Jahr hatten 10.000 Kurgäste Bad Soden besucht. Leider geriet der einstige Hauptwirtschaftsfaktor in Bad Soden jedoch gegen Ende der sechziger
Jahre zunehmend in wirtschaftliche Probleme. Die
Förderung von Investitionen im mittelständischen
Gewerbe und der mittelständischen verarbeitenden
Industrie mit ERP-Krediten führte etwa zur gleichen
Zeit dazu, dass sich in Bad
Soden verschiedene Industriebetriebe niederließen wie z.B.
die Rosenthal Glashütte, die
Friedrich Uhde GmbH und
andere. Als 1975 die Hasselgrundhalle einen geeigneten
Rahmen bot, nahm der Gewerbeverein ab 1976
unter dem damaligen Vorsitzenden Adolf Volpert die
Gelegenheit wahr, dort Gewerbeschauen auszurichten, um so für die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der
Betriebe in unserer Stadt zu werben. Wie interessant diese Ausstellungen waren, lässt sich daran
ablesen, dass bald über 1.000 Besucher gezählt
werden konnten. Nach Gründung der Aktiva e.V.
wurden ab 1999 gemeinsame Gewerbeschauen der
Gewerbevereine von Bad Soden, Neuenhain, Sulzbach, Schwalbach und Eschborn auf dem Gelände
der Eichwaldhallen in Sulzbach durchgeführt.
Bis 1988 fand während der Gewerbeschauen auch
jeweils ein festlicher Ball statt. Auch hier haben
Adolf Volpert und später Michael Napp als Vorsitzende viel dazu beigetragen, dass die Veranstaltungen allen Teilnehmern in glänzender Erinnerung
blieben. Später verlegte man die Festbälle in das
schönere Ambiente der Trinkhalle (heute Tanz-
schule Pelzer). Nach der Feier des 140-jährigen
Bestehens am 10. Oktober 1998 trat jedoch eine
längere Pause ein. Erst neun Jahre später wurde
auf Anregung des seinerzeitigen Vorsitzenden,
Hans-Georg Mies, wieder ein Gewerbeball ausgerichtet und damit die alte Tradition wieder aufgenommen.
Der Name Adolf Volpert ist auch untrennbar mit
einer anderen Tradition verknüpft, die der Gewerbeverein für Bad Soden entwickelt und seit 1974
alljährlich realisiert: die Sodener Weihnachtsbeleuchtung. In der Woche vor dem 1. Advent werden in den Einkaufsstraßen in der Kernstadt
Weihnachtssterne aufgehängt, die mit ihrem
milden Licht eine anheimelnde Weihnachtsstimmung verbreiten. Nach über 35 „Dienst”-Jahren
sind inzwischen die ersten Sterne allerdings etwas
altersschwach geworden, so dass über eine Erneuerung nachgedacht wird.
Eine andere Idee, die inzwischen auch zahlreiche
Nachahmer gefunden hat, ist der verkaufsoffene
Sonntag in Bad Soden. Die Idee dazu kam erstmals
Ende der 1980er Jahre auf. Obwohl die damalige
Fassung des Ladenschlussgesetzes kaum Spielraum für eine erfolgversprechende Umsetzung bot,
suchte der Vorsitzende Karl-Heinz Meyer gemeinsam mit der Stadt unermüdlich nach einer Lösung,
um an einem Sonntag die Geschäfte zum Verkauf
Die blau-weiße Dekoration zum Gewerbeball in
der Tanzschule Pelzer
2007, ein Foto des
Tanzkreises Bensheim
zum Jubiläumsball 2008
im Ramada Hotel, die
dazugehörige Einladungskarte und eine
Eintrittskarte von 1978
Bis zu 600 Preise konnte
man auf den Leistungsschauen gewinnen.
19
Von 1945 bis heute
öffnen zu dürfen. Die Früchte seiner Beharrlichkeit
konnten aber erst seine Nachfolger im Amt der Vorsitzenden, Andreas Degen und Michael Napp, ernten und im Jahre 2000 den ersten Bad Sodener
„Verkaufsoffenen Sonntag” ausrichten. Die Veranstaltungen zogen viele Besucher an. Bald war das
Interesse auch der Sodener Geschäftsleute so groß,
dass jährlich zwei Verkaufsoffene Sonntage organisiert wurden, einer in der Osterzeit und ein zweiter
Anfang Oktober. Inzwischen sind die früheren Einschränkungen durch das
Ladenschlussgesetz weitgehend weggefallen, so
dass die Idee viele Nachahmer fand. Für den
heutigen Vorstand ist
das aber nur ein Anlass,
in naher Zukunft gemeinsam mit den Mitgliedern
neue Ideen zu entwickeln und an ihrer erfolgreichen
Umsetzung zu arbeiten.
Einen Gesamtüberblick über bisherige Veranstaltungen gibt die nachfolgende Tabelle.
Veranstaltungstermine
19. - 21. März
1976
05.
März
1977
04. - 06. Nov.
1977
15.
April
1978
29. Sep. - 1. Okt. 1978
24.
März
1979
02. - 04. Nov.
1979
22.
März
1980
27. - 29. März
1981
28.
März
1981
23.
Oktober 1982
23.
April
1983
6.-8.
April
1984
9.
März
1985
19.
April
1986
27. - 29. März
1987
30.
Oktober 1988
24.
August 1991
10.
08. - 09.
05. - 06.
10. - 11.
03.
01.
28.
09.
Oktober
Mai
Mai
Mai
März
März
Oktober
Nov.
1998
1999
2001
2003
2007
2008
2008
2008
Leistungsschau
Frühlingsball
Leistungsschau
Frühlingsball
Leistungsschau
Frühlingsball
Leistungsschau
Frühlingsball
Leistungsschau
Bunter Abend
Herbstball
Frühlingsball
Leistungsschau
Frühlingsball
Frühlingsball
Leistungsschau
Mode zum Anfassen
Blumenwagen zum
Festzug 800-Jahrfeier
140 Jahre Ball
Verbraucher Messe Aktiva
Verbraucher Messe Aktiva
Verbraucher Messe Aktiva
Gewerbeball
Jubiläumsball
Oktoberfest
Festkommers
zum Jubiläum
Obwohl der deutsche Mittelstand im Rufe steht,
moderner Kommunikationstechnik eher zurückhaltend gegenüberzustehen, war es auch unser Gewerbeverein, der die Erstellung einer Internetpräsenz
nicht nur für eigene Belange, sondern vorausschauend auch für die Stadt Bad Soden in die Hand nahm
und – zumindest anfangs – auch finanzierte. Im
Jahre 1998 wurde unter Vorsitz von Andreas Degen
zunächst einmal die Adresse www.bad-soden.de
reserviert und eine erste Internetpräsenz geschaffen. Es gelang, die Stadt davon zu überzeugen, sich
an dem Projekt zu beteiligen und Inhalte beizusteuern. So entstand eine übersichtliche und informative
Webseite für Bad Soden, die sich großer Beliebtheit
erfreut, wie die Besucherzahlen und die Beteiligung
an dem öffentlichen Diskussionsforum zeigen.
Inzwischen sind Verwaltung und Weiterentwicklung
der Internetseiten in die Hände der Stadt Bad Soden
übergegangen, was angesichts des Umfangs der
jeweils angebotenen Seiteninhalte auch naheliegend war.
Eine Besonderheit, die auch auf eine Idee des
Webseiteninitiators Andreas Degen zurückgeht, ist
die Webcam mit dem Blick auf die
Königsteiner Straße im Zentrum der Stadt.
Sie wurde im April 2003 eingebaut und sendet noch heute. Die Live-Bilder können im
Internet auf jedem PC angesehen werden
und vermitteln einen aktuellen Eindruck vom
Leben in unserer Stadt.
An dieser Stelle ist unsere Reise durch die
150-jährige Geschichte des Gewerbevereins
in Bad Soden in der Gegenwart angekommen.
Sie zeigt, dass eine gemeinschaftlich organisierte Interessenvertretung der Geschäfts-
leute immer auch der Allgemeinheit zugute kommt,
sei es durch das Schaffen und Sichern von Arbeitsplätzen, durch ein lebendiges Wirtschaftsleben oder
auch dadurch, dass unsere Bürger sich hier wohlfühlen, Fremde auf unsere Stadt aufmerksam werden
und gerne wiederkommen.
So werden auch in Zukunft Ideenreichtum und
Tatkraft der Mitglieder wie auch des ehrenamtlich
arbeitenden Vorstandes dazu beitragen, dass unsere Stadt ihre Attraktivität für Bewohner und
Besucher behalten wird.
Der Vorstand von 2008
von links nach rechts:
Andreas Degen, Beisitzer
zum Bereich AKTIVA;
Corinna Arras, Beisitzerin
zum Bereich Verkaufsoffene Sonntage;
Jochen Lucas, 1. stellvertretender Vorsitzender;
Inken Hegner, Schriftführerin; Frank Pelzer,
Vorsitzender; Thomas
Maurer, Referent Technik;
Andrea Peters, 2. stellvertretende Vorsitzende;
Thomas Braun,
Beisitzer zum
Bereich Recht;
Frank Ulbricht,
Kassenführer
21
Wo Sodens Kurgäste logierten ...
Ohne seine Mineralquellen wäre Soden ein kleines
Dorf in der Nähe von Frankfurt geblieben. Seine
Entwicklung ist eng mit der Nutzung dieser Quellen
verbunden. Als die Veröffentlichung des Frankfurter
Arztes Johann Bernard Gladbach auf die Heilkräfte
der Quellen im Jahr 1701 hinwies, wurde man auf
Soden aufmerksam. Die ersten Gäste waren Frankfurter Familien – sie brauchten Unterkunft.
Im Auftrag dieser Familien baute der Salinenverwalter J. B. Wartenberg 1722 ein Badehaus. Es dauerte dann aber Jahrzehnte, bis weitere Häuser für
die Kurgäste entstanden, mit den in Inseraten angepriesenen hohen, luftigen Zimmern für die vorwiegend brustkranken Kurgäste…
Sodens berühmte Gäste – eine Auswahl:
Dr. med. Heinrich Hoffmann
Johann Isaak Freiherr von Gerning
Giacomo Meyerbeer
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Ferdinand Freiligrath
Felix Mendelssohn Bartholdy
Theodor Fontane
Otto von Bismarck
Iwan Sergejewitsch Turgenjew
Leo Tolstoi
Richard Wagner
Friedrich Stolze
Gustav Freitag
Peter Illjitsch Tschaikowski
Maria Bashkirtseff
General Graf Eduard von Todleben
Marie Hillebrand
22
Hotel Adler
Die Wirtschaft Zum Adler wurde 1828 von Johann
Himmelreich erbaut und zunächst als Fuhrmannswirtschaft im Familienbesitz betrieben. 1866, im
Jahr des preußisch-österreichischen Krieges, in dessen Folge Soden zu Preußen kam, wurde das Haus
durch einen Umbau erheblich vergrößert. Nach dem
Tod des Sohnes Wilhelm Himmelreich heiratete dessen Witwe den Uhrmachermeister Georg Fleß, der
den Adler zu einem stattlichen Gasthof mit großem
Saal und einem Ladenlokal erweiterte. Durch Zukauf eines Nachbarhauses und die Erstellung eines
Verbindungsbaus zwischen beiden Häusern, entstand nun das Hotel Adler, wie wir es von Bildern
kennen. Krankheit und die wirtschaftliche Not nach
dem ersten Weltkrieg zwangen die Familie Himmelreich-Fleß zum Verkauf an den Pferdemetzger Stein
aus Heilbronn. Dessen Tochter, die letzte Besitzerin
des Hotel Adler, lebt heute im Elisabethenheim. Das
Haus wurde im zweiten Weltkrieg durch Bomben
beschädigt und 1961 abgerissen.
Hotel Colloseus
Auf dem Gelände des heutigen Rathauses legten im
Jahre 1835 H. Diefenbach, seine Gattin und deren
Schwager, Herr Dr. Johann Pfefferkorn, den Grundstein für einen Hotelbau. Nach dreijähriger Bauzeit
konnte 1838 die Villa Pfefferkorn mit Badeanstalt
eröffnet werden und entwickelte sich schnell zu einem Anziehungspunkt für Kurgäste aus Frankfurt.
Im Jahre 1852 kaufte der Gastwirt Wilhelm
Colloseus das Anwesen und gab ihm seinen Namen.
Im Laufe der Jahre erweiterte er sein Hotel
Colloseus mehrmals mit Nebengebäuden, die durch
hölzerne Laubengänge untereinander verbunden
waren. So ergab sich eine geschlossene Anlage mit
mehreren Speisesälen, einem Café und dem schattigen Garten, in der sich die Gäste sehr wohl fühlten.
Nach diversen Besitzerwechseln wurde das Haus in
den beiden Weltkriegen schwer beschädigt. Im
Februar 1945 wurde auch die Pfefferkornquelle, die
sich auf dem Grundstück befand, bei einem
Bombenangriff verschüttet. Notdürftig wieder instandgesetzt, führte Frau Stehlin das Haus nach
1945 weiter. Da sie jedoch nicht über die Mittel für
die notwendige Sanierung verfügte, verkaufte sie
das Haus zunächst an einen Frankfurter Investor,
der dort eine Kurpension errichten wollte. Da dieser
sein Bauvorhaben aber nicht vollenden konnte,
erwarb die Stadt Bad Soden im Juni 1957 das
Grundstück mit dem halbfertigen Baukörper, um
dort das neue Rathaus zu bauen.
Gasthaus Deutscher Hof
Das Haus wurde 1831 von Friedrich August Dinges
aus dem Holz der stillgelegten Saline als Mühle
erbaut. Es wechselte in den folgenden Jahren häufig
sowohl den Besitzer, als auch den Namen und
wurde diversen Um- und Anbauten unterzogen. Den
Namen Deutscher Hof erhielt das Haus 1875 von
seinem damaligen Besitzer Postmeister Alexander
Himmelreich. Nach einer Zwangsversteigerung erwarb Hermann Momberger das Haus. 1908 gelangte die gesamte Liegenschaft in den Besitz von Louis
Behrle, der vorher langjähriger Küchenchef in besseren Häusern gewesen war. Als dieser 1919 starb,
führte seine Witwe das Haus zunächst weiter, übergab es aber schließlich an Herrn Max Schulze und
dessen Frau Lina. Im Jahre 1969 wurde es abgerissen und an der Stelle das heutige moderne Gebäude des Bad Sodener Postamtes errichtet.
23
Wo Sodens Kurgäste logierten
…nicht zu vergessen:
Weitere Häuser, die
einst Sodener Kurgäste
beherbergten:
Villa Quisinia, heute
„Maximilians”;
Villa Stolzenfels, heute
Coiffeur Kochanski;
Haus Rheinfels, heute
Eiscafé Venezia;
Villa Sans Souci,
heute Blumengeschäft
Ars Vivendi;
Villa Westphalia, heute
„Wellness in der Villa”,
Villa Nassovia, heute
Restaurant Mendelssohn; Villa Freund,
heute „Mies & Söhne”.
Hotel Europäischer Hof
Es gehört viel Fantasie dazu, sich anstelle des nüchternen Neubaus, der heute in der Königsteiner
Straße die Hausnummer 43 trägt, das einstige
Grandhotel Europäischer Hof vorzustellen. Die
Geschichte des Hauses liegt im Dunkeln. Apotheker
Oppermann vermutet in seiner Chronik, der Bau sei
für die Herzogin Pauline von Nassau bestimmt gewesen. Mit der Begründung, die Lage an der Hauptverkehrsstraße sei ihr zu laut, habe sie am Ende
aber ein anderes Haus vorgezogen. Im Jahre 1854
erwarb Phillip Colosseus aus Mainz das Hotel, unter
dessen Leitung es sich als Hotel de l’Europe zu dem
prächtigen Grandhotel entwickelte, das wir von
alten Bildern kennen. Einige der berühmtesten
Gäste, die seinen Komfort zu schätzen wussten,
waren wohl Tolstoi und Turgenjew. Letzterer war so
begeistert, dass Soden in seiner Novelle „Frühlingswogen“ (1871) Aufnahme fand.
Frings Parkhotel
1836 wurde an der Einmündung der heutigen Kronberger Straße zur Königsteiner Straße eine zweigeschossige Pension für Kurgäste erbaut. Dabei
blieb es auch fast 80 Jahre, bis 1911 der Hotelier
Edmund Frings das Gebäude erwarb und Frings
Parkhotel eröffnete. Unter seiner Leitung erlebte
das Haus einen beachtlichen Aufschwung. Noch im
August 1916 weist die Fremdenliste 100 Gäste aus.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde es von Besatzungstruppen beschlagnahmt und während des
Zweiten Weltkriegs diente es als Offiziersgenesungsheim. In der Nachkriegszeit bot es Unterkunft für
Flüchtlinge und Menschen, die durch Bombenangriffe ihre Wohnung verloren hatten. Der Sohn
des Gründers, Albert Frings, verkaufte das Haus
schließlich an die IG Bergbau Bochum, die das Haus
als Wohnheim umbauen ließ. Das einst so hoch
angesehene Hotel verfiel zusehends und wurde
1985 abgerissen, um dem Neubau der City Arkaden
Platz zu machen. Frings Parkhotel war einst eines
der schillernsten Hotels Bad Sodens.
Hotel Rheinischer Hof
Das 1905 erstmals auf dem Ortsplan verzeichnete
Haus wurde 1909 von Heinrich Vogel erworben.
Seine günstige Lage direkt am Bahnhof gelegen und
das hübsche Terrassenrestaurant haben sicher
dazu beigetragen, dass das Haus gut frequentiert
war. Vor dem ersten Weltkrieg konnte es bis zu 50,
danach ca. 70 Gäste beherbergen. Nach Heinrich
Vogels Tod führten seine Witwe und sein Sohn
Eduard das Hotel weiter, das sich – wenn auch erheblich erweitert – noch heute im Besitz der Familie
befindet.
24
Die anwesenden Kurgäste wurden in einem
öffentlichen Verzeichnis abgedruckt.
Hotel Russischer Hof
1838 erbaute Johann Wilhelm Milch in der Königsteiner Straße ein zweistöckiges Wohnhaus, das jedoch von Anfang an als Hotel Englischer Hof genutzt
wurde. Nach verschiedenen Um- und Ausbauten
erwarben im Jahre 1847 Heinrich Franz und seine
Gattin das Haus. Die folgenden Jahre brachten einige Besitzerwechsel mit sich, wobei das Haus auch
vorübergehend als Mädchenpensionat genutzt
wurde. Durch Heinrich Haas erhielt es dann den
Namen Russischer Hof. Jedoch erst unter Hermann
Düvel entwickelte sich das Haus zu einem
Glanzpunkt in Bad Soden: „…vorzügliche Küche und
Keller, luftige Zimmer mit guten französischen
Betten…”, so hieß es in der zeitgenössischen
Werbung. Die gewandelte Einstellung Russland
gegenüber ließ es nach dem ersten Weltkrieg geraten erscheinen, den Russischen Hof in Kaiserhof
umzubenennen. Im Jahre 1923 wurde das Haus an
Franziskanerinnen verkauft, die es als Erholungsheim für Kinder und Erwachsene einrichteten. Die
Schwestern des Ordens leiten noch heute das
St. Elisabeth als Alten- und Pflegeheim.
Hotel Weigand
Im Jahre 1834 erwarben Jacob Sachs und
seine Frau das Grundstück, auf dem das
heutige Hotel Concorde
steht und errichteten
ein zweigeschossiges Wohnhaus, in
dem sie Gäste aus Frankfurt aufnahmen. Nach häufigem Besitzerwechsel
kauften im Jahre 1872 Ludwig Adam
Weigand und seine Frau Barbara den
Besitz. Fünfzehn Jahre später gaben
die Eheleute Weigand dem Drängen
der Gemeinde Soden nach und verkauften ihr die für die Erweiterung des Bahnhofsvorplatzes dringend benötigten knapp 900qm Land
zum symbolischen Wert von 1 Mark. Später ließ
Ludwig Adam Weigand das Gasthaus Weigand um
einen kleinen Küchenbau erweitern. Neben einem
großen Speisesaal und einer offenen Halle blieb
unter den Kastanienbäumen im Garten noch genug
Platz, um eine einladende Gartenwirtschaft einzurichten. Im angrenzenden Saal hielt der „Boxstall
Müller“ Einzug, in dem Berühmtheiten wie Cassius
Clay (Mohammed Ali), Karl Mildenberger und Bonavena für ihre Boxkämpfe trainierten.
Durch Neubau eines weiteren Hauses direkt am
Bahnhofsvorplatz wurde der Gasthof 1908 zum
Hotel erweitert. Das Anwesen ist bis heute im
Familienbesitz. Alle auf dem Grundstück befindlichen Gebäude wurden nach und nach abgerissen,
um dem großzügig konzipierten Hotel Concorde
Platz zu machen, das im Jahr 1990 noch eine Erweiterung an der Königsteiner Strasse erfuhr.
25
Firmengeschichten
aus Bad Soden
Der folgende Abschnitt enthält eine Auswahl von
Firmengeschichten von Bad Sodener Unternehmen.
Darunter finden sich einige, die schon viele Jahrzehnte in unserer Stadt ansässig sind, wie auch
wesentlich jüngere und solche, die ihre hiesigen
Betriebsstätten inzwischen wieder aufgegeben haben.
26
Sie vermitteln einen Eindruck über die Vielfältigkeit
des Geschäftslebens in Bad Soden, ohne einen
Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Die Texte
und Bilder wurden uns freundlicherweise von den
jeweiligen Geschäftsinhabern oder deren Beauftragten zur Verfügung gestellt.
Die nachfolgenden Beiträge sind nach
Gründungsdaten geordnet. Texte und
Bilder wurden im Rahmen der gegebenen
Möglichkeit aus den freiwilligen Einreichungen der Geschäftsinhaber oder
deren Beauftragten übernommen.
Blumen WeigandTradition verpflichtet
Im Jahre 1836 gründete Adam Weigand in der
Hauptstraße 4, heute Zum Quellenpark, eine Landschaftsgärtnerei sowie eine Baum- und Rosenzucht
mit einigen kleineren Gewächshäusern auf dem
Grundstück. Nach seinem Tod führte seine Frau
Anna Katharina Weigand den Betrieb weiter.
Sein Sohn Christoph Weigand übernahm etwa 1858
den Betrieb.
1860 erwarb er ein weiteres Grundstück, auf dem
sich die heutige Gärtnerei in der Kelkheimer Straße
befindet.
Auch er züchtete Rosen, für die er viele Auszeichnungen bekam. Einige Exemplare davon stehen
heute noch in botanischen Gärten in Deutschland.
Zudem belieferte er Frankfurter Blumengeschäfte
mit seiner Ware.
Im Jahre 1904 ging der Betrieb an seinen Sohn
Ludwig Weigand über, der sich bald auf die Zucht
von Nelken und Rosenneuheiten spezialisierte.
Später eröffnete er das erste Blumengeschäft in der
Hauptstraße, etwa dort, wo sich heute die Pizzeria
Sole Mio befindet. 1936 konnte er mit Familie,
Mitarbeitern und Kunden das 100-jährige Bestehen
der Firma feiern.
Ludwig Weigand, der erste Gärtnermeister der
Familie, übernahm den Betrieb 1942.
Er züchtete Rosen, Nelken und Chrysanthemen.
1951 eröffnete er mit dem Blumenpavillon in der
Königsteiner Straße ein zweites Geschäft.
In der 5. Generation übernahm Otto Weigand gemeinsam mit seiner Frau die Firma. Das Geschäft in
der Hauptstraße (Zum Quellenpark) wurde geschlossen und in der Kelkheimer Straße neue, größere
Räumlichkeiten direkt an der Gärtnerei eröffnet.
Dort befindet sich das Blumengeschäft auch heute
noch. Es steht unter der Leitung von Floristmeister
Bernd Weigand und seiner Frau Stefanie und umfasst ein Verkaufsgewächshaus und einige normale
Gewächshäuser. Nach wie vor werden Pflanzen in
den Gewächshäusern kultiviert, vornehmlich Balkonpflanzen für den Verkauf in den beiden Geschäften.
Im Freiland werden Sommerschnittblumen angebaut. In den beiden Blumengeschäften steht dem
Kunden die komplette Bandbreite der modernen,
zeitgemäßen Floristik zur Auswahl.
Seit vielen Jahrzehnten ist auch die Dauergrabpflege auf den Friedhöfen in Bad Soden, Neuenhain
und Altenhain im Dienstleistungsangebot der Firma.
Die 7. Generation, Adrian Weigand, absolviert zur
Zeit getreu der Familientradition eine Ausbildung
zum Floristen.
27
Marien-Apotheke
Die älteste Apotheke in Bad Soden
Die Gründung der ersten Apotheke in Soden steht in
engem Zusammenhang mit der Regulierung des Gesundheitswesens im Herzogtum Nassau. Durch eine
Änderung der Organisation des Medizinalwesens
durften ab 1818 nur noch wissenschaftlich gebildete Ärzte und Apotheker in den 28 Bezirken des Landes Nassau tätig werden. Die Verteilung der Ärzteund Apothekerstellen wurde durch Konzessionen
der nassauischen Regierung geregelt. Da Soden
zum Bezirk Höchst gehörte, wurden die Sodener und
ihre Gäste von einer Apotheke in Höchst versorgt.
Diese betrieb ab 1837 in den Sommermonaten eine
Annahmestelle in Soden, um die höhere Nachfrage
durch die Kurgäste zu decken.
Aufgrund des Wachstums des Kurbetriebes erteilte
Medizinalrat Dr. Otto Thilenius 1857 die Erlaubnis
zur Errichtung einer Filial-Apotheke in Bad Soden,
die schon ein Jahr später eigenständig wurde. Dafür
baute man ein neues Gebäude auf dem Eckgrundstück Wiesenweg/Königsteiner Straße – die Geburtsstunde der heutigen Marien-Apotheke.
Bis ins Jahr 1900 gab es jedoch vielfältige Probleme
und häufige Besitzerwechsel. Erst dem jungen Apotheker Wilhelm Contzen aus Offenbach, der das
Haus mit der Apotheke an der Königsteiner Straße
am 1. Juli 1900 kaufte, gelang es, eine fast 100-jährige Familientradition zu begründen. Das Gebäude
wurde mehrfach an- und umgebaut. Vor dem Ersten
Weltkrieg kamen aus dem Ausland und dem
Deutschen Reich viele gut situierte bürgerliche, aber
auch adlige Kurgäste nach Soden, die einen gehobenen Bedarf an feinen Seifen, Duftwässern, Badeessenzen, Parfüms und Hautpflegemitteln hatten.
Auch Sodener Einwohner waren an einem solchen
Angebot interessiert, mussten sie doch nicht extra
28
nach Frankfurt fahren. Dies erkannte Wilhelm
Contzen und fügte seiner Apotheke eine Drogerieabteilung an, die damals auch als Drogenhandlung
bezeichnet wurde.
Im Jahre 1948 übernahm Adalbert Contzen die Apotheke von seinem Vater. Als Apotheker im alten
Sinne schuf er hauseigene Produkte, u. a. „FortoPinin”, einen Spezial-Franzbranntwein. Mit seinem
Sohn Christfried entwickelte er die „Aco-Asthma
Tabletten”, ein Mittel gegen Asthma und die
„Bronchial-Gummetten”, bei Heiserkeit und Husten
zu verwenden; beides spezifische Heilmittel zur
Unterstützung der Sodener Kuranwendungen.
Soden, das sich seit 1924 offiziell Bad Soden nennen durfte, war ja durch den Bau des BurgbergInhalatoriums zu einem Asthma-Bad geworden.
Nach dem Tod von Adalbert Contzen führte sein
Sohn Dr. Christfried Christian Contzen seit 1971 die
Marien-Apotheke in der dritten Generation weiter.
Im Jahre 1993 wurde sie von Apotheker Bernd
Parthun, einem langjährigen Mitarbeiter, übernommen.
Der Ursprung des Namens „Marien-Apotheke” ist
nicht mit Sicherheit zu klären. In einer Anzeige von
1925 wird noch für die „Apotheke und Drogerie
Wilhelm Contzen” geworben. Danach erschien in der
„Denkschrift anlässlich der Errichtung des neuen
Kurhauses 1927” eine neu gestaltete Anzeige, in
der sich die „Marien-Apotheke und Drogenhandlung
von Wilhelm Contzen” präsentiert. Eines der drei
Kinder im Hause Contzen hieß Maria – sie könnte
die Namenspatronin gewesen sein.
Das Gebäude der Marien-Apotheke steht seit 1994
als Teil einer Gesamtanlage der Häuser Königsteiner Straße 47 bis 55 unter Ensembleschutz.
Reinhold Mies
&
Söhne
Erfolg in der vierten Generation
Am 1. Februar 1889 wurde in Bad Soden die Firma
Reinhold Mies & Söhne Getränke-Fachgroßhandel
gegründet, die heute unter der Markenbezeichnung
„Mies & Söhne – Der Getränkespezialist" bekannt
ist. Was vor 119 Jahren als Übernahme einer Filiale
der damaligen Binding Brauerei begann, hat sich zu
einem überregional agierenden und erfolgreichen
Getränkefachgroßhandel entwickelt. Vom Gründungsvater Reinhold Mies über dessen Sohn Fritz
Mies hin zu Hans-Georg Mies leiten heute die Brüder
Rainer und Andreas Mies in der 4. Generation das
traditionsreiche Familienunternehmen in Bad
Soden am Taunus.
Der klassische Familienbetrieb spiegelt in beispielhafter Weise die Geschichte des 20. Jahrhunderts in
unserem Lande ebenso wider wie die immensen
Veränderungen durch den technischen Fortschritt.
Begonnen hat alles seit 1889 mit einer vertraglichen Verpflichtung gegenüber der Binding Brauerei
zum jährlichen Verkauf von 2.000 hl Binding Bier.
Dieser stolze Anspruch, Massenabfüllung per Hand,
war zu dieser Zeit der technische Standard und
wurde mit Pferdegespannen umgesetzt. Bereits im
Jahre 1903 erweiterte sich das zunächst reine Biergeschäft zu einer Bier- und Weingroßhandlung.
Bereits 1908 erfolgte der Übergang in die 2. Generation, Fritz Mies trat in die geschäftliche Leitung des
Unternehmens ein. So konnte das 25-jährige
Familienjubiläum gefeiert werden.
Der Erste Weltkrieg brach kurz nach dem Jubiläum
aus und zog auch an der Familie Mies und ihrem
Unternehmen nicht spurlos vorbei. Trotz persönlichen Leides und heftigster wirtschaftlicher
Schwierigkeiten überstand das Unternehmen den
Ersten Weltkrieg als auch die Wirtschaftskrise in
den Jahren danach. Schicksalsschläge und Rückschläge spornten aber das Familienunternehmen
umso mehr an. Im Jahre 1920 erfolgte eine erneute
Erweiterung. Der Vertrieb alkoholfreier Getränke
wurde aufgenommen und zusätzlich zu dem bislang
reinen Großhandel ein Einzelhandelsgeschäft für
Weine und Spirituosen eröffnet. Auch der technologische Fortschritt hielt Einzug in das Familienunternehmen. 1925 wurde der erste Lastkraftwagen,
damals noch mit Holzvergaser betrieben, gekauft.
Kurz nach dem 50-jährigen Betriebsjubiläum brach
der Zweite Weltkrieg aus. Trotz Kriegsgefangenschaft, Tod und Zerstörung konnte die Familie Mies
ihr Unternehmen in die Zeit des Neuanfangs und
des wirtschaftlichen Aufbruchs retten. Die Gründerund Aufbaujahre, die wirtschaftliche Konjunktur
führten zu einer deutlich positiven geschäftlichen
Entwicklung in den Folgejahren.
Verantwortungsbewusstsein, Risikomanagement
und Aufgeschlossenheit gegenüber technischen
Entwicklungen und neuen Anforderungen führten zu
einer Festigung und zu einem weiteren Ausbau des
Familienunternehmens. Die Firma Mies, heute „Mies
und Söhne GmbH & Co. KG", versteht sich als die
„der Getränkespezialist" für Gastronomie,
Hotellerie, Büro- und
Heimservice sowie als
Betreiber von Getränkefachmärkten für den
Endverbraucher.
Das Haus an der
Königsteiner Straße 49
29
Gärtnerei Sinai
Nelken für die Damen…
Die Gärtnerei Sinai siedelte in den dreißiger Jahren
des 20. Jahrhunderts von Frankfurt-Eschersheim
erst nach Niederhofheim über und übernahm später
das Gelände der vormaligen Nelken-Spezialkulturen
Gärtnerei Moll auf der Wilhelmshöhe in Soden. Sie
war vor allem bekannt für ihre vielen schönen Nelkenarten, es wurden aber auch Rosen, der berühmte Frankfurter Flieder und andere Schnittblumen
angebaut. Daran erinnert nur noch der im Jahre
1911 zur Versorgung der Kulturen der Gärtnerei
Moll erbaute 20m hohe Wasserturm. Heute befindet
sich dort eine Beobachtungsstation des NABU.
30
Im Jahre 1912 erteilte der Landrat eine Bauerlaubnis für ein fünfschiffiges Gewächshaus, das später
von Sinai übernommen wurde. Zehn Jahre später
kam noch ein Heizraum mit einer Warmwasserheizung für die Gewächshäuser hinzu.
Die Gärtnerei Sinai exportierte ihre Blumen in alle
Welt, vor allem nach USA. Die Gewächshäuser
waren im sog. amerikanischen Stil erbaut, was
damals als sehr fortschrittlich galt.
Der Sohn des Betriebsgründers, Willi Sinai, heiratete die Tochter eines Offenbacher Lederwarenhauses
und zog mit seiner Familie 1980 nach Teneriffa.
Autohaus Volpert
&
Bisinger
bringt alles ins Rollen
Die Firma Volpert & Bisinger Kraftfahrzeuginstandsetzungswerkstatt wurde 1947 in der unmittelbaren
Nachkriegszeit von Albert Bisinger und Adolf Volpert
in Bad Soden am Taunus gegründet.
In einer Holzbaracke an der unteren Königsteiner
Straße in Bad Soden reparierte man anfangs die
Kraftfahrzeuge und Motorräder, die es eben gab.
Neue Autos waren vor allem vor der Währungsreform 1948 noch eine große Seltenheit, und so manches musste noch improvisiert werden.
Doch das sollte sich schon bald ändern. In der
Mc Nair Kaserne in Höchst war die Verwaltung für
Wirtschaft der Alliierten eingerichtet worden. Dort
gab es einen Fuhrpark mit insgesamt 220 sog. CCGWagen. Das waren Käfer, die vom Volkswagenwerk
in einheitlich grüner Farbe für die britische Rheinarmee gebaut worden waren. Für die Wartung dieser
Fahrzeuge schrieb die Verwaltung für Wirtschaft
einen Rahmenvertrag aus, und die Firma Volpert &
Bisinger hatte das Glück, den Auftrag zu erhalten.
Im Oktober 1948 folgte der Werkstättenvertrag mit
dem Volkswagenwerk – noch vor der Gründung der Deutschen Bundesrepublik.
Die kleine Holz-Baracke war natürlich bald
viel zu klein. Da die Verwaltung für Wirtschaft das ehemalige Wehrmachtsgelände
an der Königsteiner Straße 7 nicht mehr
benötigte, konnte Volpert & Bisinger das
Gelände übernehmen und dorthin umziehen. Nach und nach wurden die einst für
Geschütze und Zugmaschinen bestimmten
Garagen in Werkstatt- und Büroräume umgebaut. So entstand der Stammsitz des Autohauses Volpert & Bisinger KG, der sich noch
heute dort befindet.
Zu Beginn der 60er Jahre erfolgte eine Erweiterung
durch einen weiteren Werksvertrag mit der AutoUnion in Neckarsulm zunächst nur über den Vertrieb
von DKW-Motorrädern. Doch die PKW-Produktion
ließ nicht lange auf sich warten. Nach Fertigstellung
der neuen Fabrik in Ingolstadt liefen dort 1966 die
ersten AUDI-Modelle vom Band.
Einen weiteren Markstein in der Entwicklung des
Unternehmens bildete die Einweihung eines Zweigbetriebes in der Frankfurter Straße in Kronberg.
Inzwischen war Volpert & Bisinger zu beachtlicher
Größe herangewachsen. Hatte man 1947 gerade
mal mit zwei Mitarbeitern begonnen, so erreichte
die Beschäftigtenzahl 1967 Ihren Höchststand mit
108 Mitarbeitern. Dies ergab sich daraus, dass man
1964 die Touristenauslieferung, also die Auslieferung von Autos übernommen hatte, die vor allem
von nordamerikanischen Touristen in Deutschland
erworben und über den Flughafen Rhein-Main per
Luftfracht versandt wurden.
Mutiger Anfang nach dem
2. Weltkrieg 1947
31
Prof. Dr. Much
AG
Bekannt durch die Spalt-Tablette
Autohaus Volpert & Bisinger
Als die Touristenauslieferung 1992 eingestellt
wurde, waren über 38.000 Fahrzeuge übergeben
worden.
Wieder stand die Firma vor Platzproblemen.
Deshalb wurde in der Schubertstraße ein Gelände
zunächst gepachtet und später erworben. Hier entstand eine Halle, in der zuerst die Neuwagen- und
die Touristenabteilung Platz fanden. Nach der Aufnahme von AUDI (Autohaus Limes) wurde in einem
Erweiterungsbau der Halle zunächst die AudiVertragswerkstatt untergebracht und, nach dem
Zusammenschluss von VW und AUDI, die Karosseriewerkstatt der Firma Volpert & Bisinger KG.
Die Bauarbeiten waren kaum abgeschlossen, als
schon wieder neue, größere Räumlichkeiten benötigt wurden. So entschloss man sich im Jahr 1964
Das neue Gebäude auf
dem ehemaligen
Wehrmachtsgelände
32
den Betrieb teilweise aufzustocken, und einen Ausstellungsraum für den Verkauf von Volkswagen einzurichten.
Das Touristengeschäft ließ langsam nach, da der
Umrechnungskurs zum Dollar stetig abnahm und so
den Preisvorteil für Besucher aus Nordamerika
zunichte machte.
1979 wurden auf dem frei gewordenen Gelände in
der Schubertstraße eine Tennishalle mit Restaurant
und ein AUDI-Ausstellungsraum gebaut, so wie sie
heute noch anzutreffen sind.
Wo am Anfang eine „Null” stand, kann heute das
Autohaus Volpert & Bisinger KG mit Stolz auf über
60 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte zurückblicken. Leider ist Albert Bisinger, der Mitgründer
und einstige Teilhaber, viel zu früh verstorben. Auch
der andere Senior, Adolf Volpert, hat sich inzwischen
aus der aktiven Tätigkeit
zurückgezogen und die
Leitung des Autohauses
mit Hauptsitz in Bad
Soden und einem Zweigbetrieb in Kronberg in die
Hände seiner beiden
Söhne gelegt.
1932, im Todesjahr des Hamburger Arztes, Forschers und Schriftstellers Hans Much, gründete der
Berliner Industrielle in der Pharmabranche und spätere Geheimrat Maximilian Baginski (geb. am
7.6.1891, gest. am 19.3.1964, beigesetzt in Bad
Soden) in Berlin die „Prof. Dr. Much AG”. Überlieferungen zufolge wünschte er sich eine unverwechselbare Pille und beauftragte seinen Tablettenmeister:
„Sagense mal Meester, könn’se en Loch in ne
Tablette machen, oder ne Kerbe oder sonst wat, det
man im Dunkeln fühlen kann, wat es is”.
Eine Kerbe in der Tablette – das war die Idee. Am
21.6.1932 wurde die Spalt-Tablette eingeführt. Max
Baginski hatte sich durch Studien in Amerika gut
vorbereitet und startete noch im gleichen Jahr eine
groß angelegte Werbekampagne: Jede Apotheke
erhielt als Erstausstattung kostenlos zehn Zehnerund zehn Zwanziger-Packungen, die schnell vergriffen waren und nachbestellt wurden. Die SpaltTablette entwickelte sich bald neben Aspirin und
Togal zu einer der bekanntesten Schmerzmittelmarken in Deutschland.
Baginskis Ruf als erfolgreicher Werbepsychologe
drang 1933 bis nach Bad Soden. Der Bürgermeister
der Gemeinde reiste nach Berlin, um ihn für die nur
mäßig erfolgreichen Bad Sodener Quellenprodukte
zu begeistern. Baginski ließ sich überzeugen, pachtete die Bad Sodener Brunnenverwaltung und warb
nun auch für Bad Sodener Mineral-Pastillen, mit
Erfolg, wie sich zeigte, denn die Verkaufszahlen stiegen von nun an Jahr für Jahr.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das in BerlinPankow gelegene Unternehmen enteignet. Baginski
musste sich also nach seiner Entlassung aus dem
Konzentrationslager Buchenwald, in das er von der
sowjetischen Besatzungsmacht verschleppt worden
war, nach Bad Soden orientieren. Hier nahm er
1949 zunächst im Gebäude der alten Pastillenfabrik
die Herstellung der Spalt-Tabletten wieder auf. Zwei
Jahre später, 1951, zog das Werk in neue Gebäude
an der Sulzbacher Straße um.
In den folgenden Jahren wurden die weißen
Tabletten, die in einem Metallröhrchen mit der Aufschrift „nur echt mit diesem Spalt“ verpackt waren,
zur meist gebrauchten Schmerztablette Deutschlands. Das rief natürlich auch Nachahmer auf den
Plan. Einer der ersten war ein Schwindler aus
Gelsenkirchen. Er wollte 1949 an dem Ruhm der
Spalt-Tablette teilhaben und stellte ebenfalls „SpaltTabletten“ aus einem wertlosen Gemisch her. Mit
einer kleinen Feile ließ er den Spalt in Handarbeit
einfeilen. Doch die Polizei legte ihm das Handwerk.
Der Gründer, Geheimrat
Max Leo Baginski
33
Prof. Dr. Much AG
Prof. Dr. med. Hans Much
34
Dank des Erfolgsproduktes Spalt-Tablette entwickelte sich das Unternehmen in Bad Soden und wuchs
auf eine Belegschaftsstärke von etwa 600 Mitarbeitern an. In unmittelbarer Nachbarschaft des
Firmengeländes an der Sulzbacher Straße wurden,
fast nach altem englischem Vorbild, Werkswohnungen für die Mitarbeiter und Reihenhäuser für
Führungskräfte gebaut.
Nach dem Tode des Firmengründers Max Baginski
betrieben seine Erben das Unternehmen zunächst
weiter, verkauften es aber 1972 an die American
Home Products, die es in die britische Wyeth-AyerstWhitehall-Gruppe eingliederte. Ende der 1980er
Jahre wurde ein weiterer Betrieb der Gruppe mit
dem Sodener Werk vereinigt, aber alle Hoffnungen
erwiesen sich als trügerisch. Im
Juni 1991 erfuhren die verbliebenen 300 Mitarbeiter, dass
die Produktion in Bad Soden
eingestellt und auf andere Betriebe der Wyeth-Ayerst-Whitehall-Gruppe in Europa verteilt
werde. Nach einer Abwicklungsphase wurde die traditionsreiche
Firma 1993 leider endgültig geschlossen.
Max Baginski hat jedoch dafür
gesorgt, dass sein Name in Bad
Soden einen guten Klang behalten
wird: Er hat den Neubau der katholische Kirche und den Kindergarten
in der Alleestraße, der seinen Namen trägt, finanziert.
Eden-Waren
GmbH
Ein ganzheitliches Geschäftskonzept
Die Firma EDEN blickt auf eine über 100-jährige
Geschichte zurück. Auf Initiative von Bruno Wilhelmi
gründeten 18 Vegetarier am 28. Mai 1893 die Obstbausiedlung EDEN bei Oranienburg in der Nähe von
Berlin. Der karge, sandige Boden musste durch das
Auftragen von vielen hundert Tonnen „Pferdeäppel“
aus Berliner Straßen im wahrsten Sinn des Wortes
„aufgepäppelt“ werden. Die Fleißarbeit gelang und
die Obstbausiedlung entwickelte sich innerhalb
weniger Jahre zur erfolgreichsten Siedlung ihrer Art,
eingetragen in das Oranienburger Genossenschaftsregister als „Vegetarische Obstbaukolonie EDEN
eGmbH“.
Der geistige Boden, auf dem die Siedlungsgemeinschaft EDEN wuchs, waren die Gedanken der
Lebensreform, der Bodenreform und der Wirtschaftsreform. Begriffe, die heute in Vergessenheit geraten
sind, damals aber viele Menschen bewegten.
Ausgangspunkt der Bewegung waren die schlechten
Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bevölkerung.
Die Lebensreform wandte sich gegen eine uneingeschränkte Industrialisierung und ihre negativen Begleiterscheinungen und entwickelte Alternativen für
ein gesundes Leben und für eine naturverbundene,
ganzheitliche und bewusste Lebensweise.
Als Vertreter der Siedlungsidee gingen die Gründer
weit über die damals diskutierten Genossenschaftsideen hinaus. Im Mittelpunkt ihres lebensreformerischen Siedlungsgedanken standen:
• Gemeineigentum an Grund und Boden
• Ländliche Siedlungsstruktur mit kleinen
Wohneinheiten und Garten
• Kooperation statt Wettbewerb
• Genossenschaftliche Verwaltungs- und Versorgungsstruktur
• Weitgehende Autonomie durch hohen Selbstversorgungsgrad
• Harmonische Verbindung von Landwirtschaft,
Industrie und Handwerk
Auf dieser Basis wurde gemeinsam aufgebaut, gearbeitet und auch gefeiert. Und das naturnah, d. h. ohne
Fleisch, ohne Alkohol und Nikotin, dafür aber umso
fröhlicher.
Und die Arbeit trug Früchte. Bereits im Frühjahr
1898 stellte das Genossenschaftsmitglied Paul
Schirrmeister den Antrag zur Gründung einer Obstverwertungsstelle und legte damit den Grundstein
zum EDEN Süßmostbetrieb. Man startete mit einer
Dampferzeuger-Anlage, die Gustav Lilienthal, der
Bruder des Flugpioniers Otto Lilienthal, entwickelt
hatte. Schon bald produzierte man mehr, als für den
Eigenbedarf verwendet wurde, denn um 1900 hatte
die Siedlung bereits einen Bestand von 15.000 Obstbäumen, 50.000 Beerensträuchern, 3.000 Haselnusssträuchern und 200.000 Erdbeerstauden.
Die Siedlungsgemeinschaft wuchs und gedieh,
sogar eine eigene Schule wurde gegründet. Das
Obst wurde zu Säften, Konfitüren, Dunstobst,
Marmeladen und anderen Fruchterzeugnissen verarbeitet. Wobei schon damals größter Wert auf
natürlichen Anbau und eine möglichst schonende,
naturnahe Verarbeitung und strenge Qualitätssicherung gelegt
Luftbildaufnahme des
Eden Geländes
35
Das Rosenthal Glaswerk
in Bad Soden am Taunus
Eden-Waren GmbH
wurde. Hilfreich war natürlich auch, dass Johannes
Weck, ebenfalls Vegetarier und Lebensreformer,
bereits das berühmte Weckglas entwickelt hatte.
Nach all den Jahren des Aufbaus und Wachstums
kamen herbe Rückschläge. Der 1. Weltkrieg brachte menschliche und wirtschaftliche Not. Die
Edener Obstverwertung wurde – wie sämtliche
deutsche Obstverwertungsanlagen – der „Kriegsgesellschaft für Obstkonserven und Marmeladen“
unterstellt. Die Zwangsbewirtschaftung wurde
erst Jahre nach Kriegsende wieder aufgehoben.
Und erneut wurde aufgebaut. In den 1920er Jahren
zählte EDEN bereits zu den größten Reformwarenherstellern Deutschlands und beteiligte sich aktiv
am ersten Zusammenschluss der Reformhausbesitzer: Sie gründeten eine Einkaufsgenossenschaft.
1931 begann die Produktion von EDEN Sauerkrautsaft. Mit dem vitaminreichen Saft wurde sogar
die deutsche Übersee-Schifffahrt versorgt, er erfreute sich aber auch bei „Landratten“ bald größter
Beliebtheit. In den Gärten und Obstplantagen
Oranienburgs wurde nun auch Honig hergestellt. Um
den gesundheitlichen Wert der EDEN Margarine zu
erhöhen, setzte man bereits 1920 ungesättigte
Fettsäuren bei, und die vegetarische Fleischalternative von EDEN mit dem Namen „Gesunde Kraft“
fand auch außerhalb reformerischer Kreise große
Anerkennung.
Der 2. Weltkrieg brachte erneut herbe Rückschläge:
Unter Bombenangriffen und Geschützfeuer starben
viele der inzwischen über 1.000 Bewohner von
EDEN, Gebäude und Maschinen wurden schwer beschädigt oder gar zu einem großen Teil völlig zerstört.
Nach der Teilung Deutschlands konnte ein großer
Teil der Bevölkerung nicht mehr erreicht werden.
36
Deshalb beschloss der Edener Vorstand und
Aufsichtsrat in Oranienburg im Jahre 1949 auf Vorschlag von Kurt Großmann, in den Westzonen eine
Tochtergesellschaft zu gründen. Am 28. März 1950
nahm die neu geschaffene EDEN-Waren GmbH mit
Sitz in Bad Soden am Taunus ihre Tätigkeit als EinMann-Betrieb auf. Anteilseigner waren mit 89% die
EDEN-Genossenschaft, mit 10% die Firma Philipp
aus Wesselburen, und mit 1% Kurt Großmann, der
auch als ihr erster Geschäftsführer agierte.
Die folgenden Jahre brachten infolge steigender
„Lebensbelastungen“ eine stetig wachsende Nachfrage nach gesunden und naturnahen Lebensmitteln und damit den erhofften wirtschaftlichen
Aufschwung.
Im Jahr 1962 wurde auf Initiative von Kurt Großmann in Bad Soden am Taunus die EDEN-Stiftung
zur Förderung naturnaher Lebenshaltung und Gesundheitspflege als selbstständige und rechtsfähige
Stiftung ins Leben gerufen. Gründungsmitglieder
waren Kurt Großmann, Ernst Philipp, Heinrich
Graetz und Bernhard Reinecker.
Der in der DDR gelegene Betrieb in EDEN-Oranienburg wurde 1970 zu Volkseigentum erklärt und verstaatlicht. 1973 erfolgte die Übernahme der Obstverwertung durch den Bezirk Potsdam.
Am 1. Mai 1991 übernahm die SANDOZ ERNÄHRUNG AG das westdeutsche Unternehmen.
EDEN produzierte 1992 mit rund 200 Mitarbeitern
in Bad Soden und Hünfeld ein umfangreiches Reform- und Diätwarenprogramm. Wenig später wurde
die Betriebsstätte in Bad Soden geschlossen und
die gesamte Produktion in Hünfeld zusammengefasst. Lediglich die Eden-Stiftung ist noch in Bad
Soden ansässig.
Die Idee, zum Porzellan das passende Glas zu schaffen, geht auf Geheimrat Dr. h.c. Philipp Rosenthal
zurück. Er war der Ansicht, dass unsere Tischkultur
erst dann in Vollendung erfüllt sei, wenn diese beiden Dinge, die im Ursächlichen vieles gemeinsam
hätten, zusammenkommen. Deshalb verstand man
Glas nicht einfach als eine zweite Warengruppe, vielmehr ging es darum, dem Rosenthal-Porzellan das
passende Glas zur Seite zu stellen. So wurde 1950
die Glasabteilung des Unternehmens Rosenthal in
Schwäbisch-Gmünd gegründet und schon wenig
später, nämlich im Winter 1950/51 nach Bad
Soden im Taunus verlegt. Bei der stetig steigenden
Nachfrage nach Rosenthal-Glas erwiesen sich auch
die hier zur Verfügung stehenden Räume bald als zu
klein, so dass 1956 eine große, moderne Raffinerie
in Bad Soden in Betrieb genommen wurde.
Am 6. Juli 1956 erfolgte der erste Spatenstich für
die neue Glashütte der Rosenthal AG in der unteren
Königsteiner Straße. Das Werk mit zwei modernen,
ölbefeuerten Öfen wurde Ende Juni 1957 in Betrieb
genommen. Damit war man am Standort Bad Soden
in der Lage, das Glas für den eigenen Bedarf selbst
zu erzeugen. Ein Jahr später wurde die Glashütte
noch um einen dritten Ofen erweitert und bot damit
auf lange Sicht ausreichende Kapazität.
Zunächst wurden Kelch-Services aus reinem Bleikristall produziert. 1966 begann die Herstellung von
„Kristall-Services” – früher „Böhmisches Kristall”
genannt. In Bad Soden hatte man dafür ein Glas von
außergewöhnlicher Qualität entwickelt, das vollkommen lichtecht war. In erster Linie wurde es für die
Fertigung des Services „2000” verwendet, passend
zu dem gleichnamigen Porzellan-Design. Später entstand auf dieser Kristall-Basis ein Service, das von
Elsa Fischer-Treyden, einer namhaften DesignKünstlerin aus Berlin, entworfen worden war. Für die
Realisierung neuer Design-Trends mussten neue
Wege beschritten werden. Rosenthal entwickelte
eine neuartige Graviertechnik, mit der es gelang, die
auf Rosenthal-Porzellan so bekannt gewordenen
Zeichnungen des Franzosen Raymond Peynet in
ihrer ganzen verspielten, charmanten Zartheit auf
Glas zu übertragen.
Leider ging die wirtschaftliche Entwicklung der
1970er Jahre auch nicht spurlos an dem Glaswerk
Rosenthal in Bad Soden vorüber. Zunehmender
Kostendruck und Rationalisierungsanforderungen
ließen es geraten erscheinen, das Glaswerk an den
Hauptsitz des Unternehmens nach Selb zu verlegen. 1980 ging deshalb die Geschichte hochwertiger Glasfertigung unter dem Namen Rosenthal in
Bad Soden zu Ende.
Philipp Rosenthal
37
DiamantMarkenprodukte
Tanzschuhe„Made in Germany”
Mit der Gründung eines „Geschäftes für die
Herstellung von naturgemäßen Schuhen” am 19. Mai 1873 legte der
Schuhmachermeister Eberhard
Müller in der Ziegelgasse 12
in Frankfurt am Main den
Grundstein für das Familienunternehmen.
Er fertigte, ebenso wie
nach ihm sein Sohn Otto
Müller Senior, einen der
natürlichen Fußform angepassten Schuh mit dem Namen „angulus“ (lat.: im rechten
Winkel).
Am 5. September 1938 kaufte Otto Müller
Senior die Frankfurter Schuhfabrik Patos und produzierte nun Patos- und Angulus-Schuhe. Vor allem der
Angulus-Schuh erlangte bald weite Verbreitung, was
ihn über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt
machte.
Im Mai 1945 trat Otto Müller jun. die Nachfolge an
und baute die zerstörte Produktionsstätte in
Frankfurt wieder auf. Bald konnte die Produktion der
bewährten Angulus-Schuhe nach „neuestem Chic
und neuester Facon” wieder aufgenommen werden.
Auf der Suche nach einem neuen Firmengelände
fand Otto Müller jun. 1957 ein Grundstück am
Rande des Taunus und bereits im Sommer 1958
konnte die neue Schuhfabrik in Bad Soden bezogen
werden. Die Firma legte den Namen Patos ab und
hieß nun Angulus Otto Müller KG. Von nun an wurden hier Braut- und Abendschuhe produziert.
38
Ab 1975 entstand unter dem Namen „Diamant“
eine Tanzschuhkollektion, die von namhaften deutschen Tänzerinnen und Tänzern mitentwickelt
wurde. Mit der Spezialisierung auf Tanzschuhe
wurde 1982 das Unternehmen in Diamant Schuhfabrik Otto Müller KG umbenannt. Dieser Name
steht seitdem für Qualitätsprodukte und findet globale Anerkennung.
Im Jahre 1979 übernahm Thomas Müller das
Familienunternehmen und führt es nunmehr in der
vierten Generation innovativ in die Zukunft. Er ist
seit über 40 Jahren in der Schuhherstellung tätig
und erlernte sein Handwerk auf dem renommierten
italienischen Kolleg ARS Suttoria in Mailand. Jedes
Schuhmodell aus dem Hause Diamant trägt seine
Handschrift.
Durch verbesserte Prozessautomatisierung und
dem Einsatz modernster Technik werden heute über
80 Modelle angeboten. Eine Vielfalt von Materialien,
Absatzformen und Weiten ermöglichen es, mehr als
1000 Variationen zu kreieren. Trotz High-Tech wird
der Diamant Tanzschuh noch heute vorwiegend in
Handarbeit gefertigt.
Bis heute lieferte Diamant über 2,5 Millionen Tanzschuhe in 37 Länder auf vier Kontinenten.
Thomas Müller: „Mir liegt es am Herzen, die Familientradition der Schuhmanufaktur mit der Tanzschuhproduktion weiterzuführen. Die steigende
Nachfrage und unser treuer Kundenstamm zeigen
mir, dass unsere Qualität und Preiskalkulation stimmen. Ich bin froh, dass diese Tradition auch in der
fünften Generation am Standort Bad Soden am
Taunus fortgeführt wird.“
Napp OHGService
vormals
Stroka
rund um den Haushalt
1962 gründete Ernst Stroka mit seiner Frau Anneliese das Haushaltswarengeschäft in der ehemaligen
Hauptstraße, jetzt Zum Quellenpark. Neun Jahre später, im Jahr 1971 erfolgte der Umzug in das neu
erbaute Haus in der Alleestraße.
Nach dem Tod Ernst Strokas 1985 wurde das Geschäft zunächst von seiner Frau Anneliese Stroka
und Schwiegersohn Michael Napp als Prokuristen
weitergeführt.
Im Jahr 1990 übernahmen Tochter Marion und ihr
Mann Michael Napp das Geschäft.
Michael Napp ist gelernter Kaufmann im Einzel-
Als Voll-Sortimenter bietet Napp OHG ein komplettes
Sortiment an Bedarfs- und Geschenkartikeln, Hausrat, Glas und Porzellan sowie eine Auswahl an Werkzeugen und Eisenwaren an. Besonders stolz ist man
darauf, immer noch Schrauben und andere Eisenwaren einzeln verkaufen zu können, was im Zeitalter
der Baumärkte eine Seltenheit geworden ist. Auf
200 qm Fläche finden sich rund 8.000 verschiedene Artikel.
Fachlich qualifizierte Beratung durch die Inhaber
und das Personal sind die Voraussetzung für die
Erfüllung auch ausgefallener Kundenwünsche.
Das erste Ladengeschäft
in der früheren Hauptstraße
Mehr Platz für ein reichhaltiges Angebot in der
Alleestraße
handel Hausrat-Glas-Porzellan und Eisenwaren und
verfügt über die Ausbilder-Zulassung. Marion Napp
ist gelernte Bankkauffrau.
1993 wurden sowohl die Außenfassade als auch die
Geschäftsräume komplett renoviert und stellen
heute eine übersichtliche Präsentation des großen
Warenangebotes dar.
Das umfassende Warenangebot wird durch wertvolle Dienstleistungen wie Verpackung, Bestell- und
Reparaturservice, DPD-Shop und die Akzeptanz gängiger Kreditkarten vervollständigt. Ausländische
Kunden werden auf Englisch beraten und können
auch zollfrei einkaufen.
Mit einem umfassenden Warensortiment, kompetenter und freundlicher Beratung sowie einem
durchdachten Dienstleistungsprogramm bietet die
Firma Napp einen Rundum-Service, den viele
Kunden aus Bad Soden und Umgebung zu schätzen
wissen.
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Uhde Von der Druckerschwärze
zum High-Tech-Engineering
Friedrich Uhde
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Als Friedrich Uhde das Unternehmen am 6. April
1921 in Bövinghausen, nicht weit vom heutigen
Hauptsitz in Dortmund, gründete, gab er dem
Beamten für die Eintragung in das Handelsregister
zu Protokoll: „Der Betrieb wird zum Zwecke der Herstellung von Farben für das grafische Gewerbe eingerichtet.”
Tatsächlich experimentierte der ideenreiche Unternehmer mit der Entwicklung und Produktion von
Zeitungsfarben aus Kohleextrakt. Doch in seinem
Kopf waren schon ganz andere Pläne und Visionen.
Schließlich hatte Friedrich Uhde als junger Ingenieur
bereits kurz nach der Jahrhundertwende, im Jahr
1905, die erste Versuchsanlage zur Herstellung von
Salpetersäure entworfen und konstruiert.
Heute – rund 87 Jahre später – ist Uhde als Unternehmen der ThyssenKrupp Technologies ein HighTech-Anlagenbauer mit ca. 4.800 Mitarbeitern
weltweit. Rund 350 Mitarbeiter davon arbeiten am
Standort Bad Soden. Diese Niederlassung wurde
1954 im Rahmen der Zusammenarbeit mit der
Hoechst AG in Offenbach/Main gegründet und 1964
nach Bad Soden/Taunus verlegt. 1966 wurden an
diesem Standort in einem neu errichteten Bürogebäude die Arbeitsgebiete Organische Chemie,
Kunststoffe und Fasern konzentriert. Heute beheimatet es die Unternehmensbereiche Organische
Chemie, Polymere und Raffinerietechnik. Mit mehr
als 2.000 gebauten Anlagen zählt Uhde zu den weltweit führenden Ingenieurunternehmen in der Planung und Bau von Chemie-, Raffinerie- und anderen
Industrieanlagen. Tochter- und Beteiligungsgesellschaften befinden sich auf allen Kontinenten.
Gestern wie heute ist es für Uhde selbstverständlich,
sich den ständig wachsenden Anforderungen an die
Verfahrens- und Anwendungstechnik in den Bereichen Chemie, Energie und Umweltschutz mit spezialisiertem Know-how und umfassenden Leistungen,
vorbildlichem Qualitätsniveau und hoher Zuverlässigkeit zu stellen. Und so lautet das Unternehmensmotto ganz im Sinne des Gründers:
Blumenmeyer
Immer etwas Besonderes
Blumenmeyer kam im Jahre 1967 durch Übernahme der Firma Blumen-Contzen nach Bad Soden. Zu
dem bestehenden Betrieb in Frankfurt am Main sollte ein weiteres Standbein geschaffen werden. 1974
folgten eine Erweiterung und der Umzug in das
Volksbank-Hochhaus in der Königsteiner Straße. Als
erster Meisterbetrieb der Branche in Bad Soden
sowie als Ausbildungsbetrieb für moderne Floristik,
war die Firma Blumenmeyer eine besondere
Adresse. Ihr Angebot an exklusiver Floristik für
Familienfeiern und andere festliche Anlässe,
Dekorationen für Großveranstaltungen, Bühnen und
Messen fand breite Anerkennung. Die gute Zusammenarbeit mit der Fleurop GmbH, die mit der
Wahl zum Vertrauensmann honoriert wurde, und mit
dem Fachverband Floristik waren weitere Grundpfeiler des Erfolges. Viele Preise und Auszeichnungen, unter anderem bei der Bundesgartenschau
1989 in Frankfurt am Main, spornten zu immer
besseren Leistungen an.
Viele Auszubildende haben hier ihren Berufsweg
begonnen und die Gesellenprüfung mit bestem Erfolg abgeschlossen. Dies verdanken wir vor allem
dem Einsatz von Ingrid Meyer und zusätzlichen
Seminaren in der Ausbildungsstätte Grünberg/
Klarental, die die jungen Leute auf Betreiben des
Unternehmens hin besuchten.
1971 wurde der Floristmeister Karl Heinz Meyer in
den Vorstand des Gewerbevereins gewählt, dem er
10 Jahre als Vorsitzender angehörte. Dabei war es
immer sein Bestreben, mit Ideen und Einsatz
gemeinsame Ziele zum Wohle der Kunden und
Mitglieder zu realisieren.
Leider musste Blumenmeyer den Betrieb im Jahre
1998 nach über 30 Jahren in Bad Soden aus
gesundheitlichen Gründen beenden. Diese schwerwiegende Entscheidung fiel nicht leicht, denn die
guten, persönlichen Beziehungen zu den vielen Kunden hatten ihnen immer sehr viel Freude bereitet.
Uhde Engineering with ideas.
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GoldschmiedeIhreMielentz
Goldschmiede in Bad Soden
Am 1. August 1977, also vor über 30 Jahren, eröffnete die Goldschmiedemeisterin Barbara Mielentz
unter dem Namen „Ihre Goldschmiede” eine Werkstatt für Schmuckanfertigungen, Umarbeitungen
und Serviceleistungen. Auch durch Teilnahme an
Gewerbeschauen in der Hasselgrundhalle wurde der
Kundenstamm stetig ausgebaut. Sechs Jahre später
bot sich die Gelegenheit, die Räume des ehemaligen Schmuck- und Uhrenfachgeschäftes von Reinhard Bockenheimer zu übernehmen. Damit einher
ging auch eine Erweiterung des Angebotes um den
Fachbereich Uhren.
Das Haus Zum Quellenpark 10 vor der Altstadtsanierung
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Nach einer Unterbrechung durch die Altstadtsanierung und dem Neubau des Hauses Zum
Quellenpark 10a wurde Ihre Goldschmiede am
Freitag, dem 13. September 1991 in schönen, neu
gestalteten Räumen wieder eröffnet. Verschiedene
Aktionen zu den verkaufsoffenen Sonntagen wie
z.B. Finnland-Schmuck, Alles rund um die Perle,
Bernstein – Gold der Ostsee, Smaragde, Geschenke
zu Hochzeitstagen sowie eine vierwöchige Sonderausstellung zweier namhafter Emaillekünstlerinnen
markieren einige Höhepunkte in den folgenden
Jahren.
Heute bietet Ihre Goldschmiede viel Interessantes
und Wissenswertes über Schmuck, Uhren und
Silbergegenstände aus Werkstatt und Verkauf.
M&W Mode GmbH
Eine gute Adresse
Bei Manfred Müssig, dem gelernten Journalisten,
der M&W 1979 in Bad Soden gegründet hat, besticht vor allem das Ambiente. Sein „Landhaus” ist
von einem belgischen Architekten eingerichtet worden und wirkt wie ein gemütliches Wohnzimmer.
„Man fühlt sich wie zu Hause”, meint Verkäuferin
Gabi Seegers.
Die Ware liegt in Schränken aus kanadischer Zeder,
die blauen Markisen sollen mediterranes Flair verbreiten. Das setzt sich im Innenraum fort, wo auf
Terrakotta-Fliesen ein grünes Chesterfield-Sofa einlädt. ln einem kleinen Garten vor dem Haus können
Kunden auf einer Steinbank relaxen und sich an
weißen Rosen erfreuen. „Man soll sich hier einfach
wohlfühlen”, lautet Müssigs Maxime. Auch Geschäftspartner bescheinigen ihm, sein Geschäft habe ein
unverwechselbares Design.
Manfred Müssig hebt sich mit einem qualitativ und
modisch hochwertigen Angebot von anderen ab. Er
hat sich die Produktionsstätten seiner Lieferanten in
Neapel, in Parma und im Piemont alle persönlich
angeschaut und meint: „Ich kann jedes einzelne
Stück mit Überzeugung verkaufen.” Um diese Philosophie auf eine breitere Basis zu stellen, hat er 25
weitere Geschäfte in seinem Genre angeschrieben.
Seine Idee ist, in einer gemeinsamen Anzeige für
„Qualität und Kompetenz” zu werben und mittelfristig
vielleicht sogar ein Forum der besten Fachgeschäfte
ins Leben zu rufen.
Im kommendem Jahr 2009 feiert M&W Mode GmbH
das 30-jährige Firmenjubiläum. Auf die Frage, wie
er das denn feiern werde, hat Manfred Müssig ein
verschmitztes Lächeln parat: „Lassen Sie sich überraschen…”.
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Optik Knauer
Alles im Blick
Im Februar 1981 eröffnete der Augenoptikermeister
Dietmar Knauer in der Alleestraße 24 das Geschäft
„Optik im Alleehaus”. Zusammen mit seiner Ehefrau
Waltraud Knauer, die für die Bereiche Stilberatung
bei neuen Brillenfassungen, kaufmännische Bearbeitung, Organisation und Einkauf zuständig ist, gelang es ihm, das Geschäft zügig zu entwickeln. So
konnten nach wenigen Jahren auch zwei Auszubildende beschäftigt und zum erfolgreichen Abschluss der Gesellenprüfung geführt werden. Einer
der frischgebackenen Augenoptiker-Gesellen wurde
in ein festes Anstellungsverhältnis übernommen.
Zwölf Jahre später, im Jahre 1993, bot sich dann die
Gelegenheit, in ein schönes Altstadthaus an der
Clausstraße 25 umzuziehen, wo das Geschäft noch
heute seinen Sitz hat. Ende 2002 erfolgten die
Umfirmierung in Optik Knauer GmbH und die Eröffnung einer Filiale in Sulzbach unter der Leitung von
Dietmar Knauer. Das war möglich, da mit Bernd
Flick (Eintritt Oktober 1977) und Thomas Marthaler
(Eintritt März 2006) zwei sehr kompetente Augenoptikermeister gewonnen werden konnten, die
Waltraud Knauer im Geschäft an der Clausstraße
als Fachleute zur Seite stehen.
Degen Elektrotechnik
Mit neuen Technologien nach vorn
Bei Optik Knauer spielen neben der sprichwörtlichen guten Sicht auch andere Aspekte der optischen Wahrnehmung eine große Rolle. So hat Waltraud Knauer es sich nicht nehmen lassen, von
Anfang an die Schaufensterdekoration selbst zu
gestalten. In diesem Jahr werden in Zusammenarbeit mit der Kunstwerkstatt in den Bad Sodener
Geschäftsräumen wechselnde Ausstellungen mit
Werken verschiedener ortsansässiger Künstler
durchgeführt.
Ferner pflegt man im Bereich der Typberatung seit
vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit mit Frau
Schulte-Herr von colori, Kelkheim.
Ein besonderes Ereignis, das sich hoffentlich nicht
wiederholen wird, war der Starkregen im Juni 2007,
in dessen Folge das gesamte Geschäft in der Altstadt
von Bad Soden etwa 30cm hoch überflutet wurde.
Geschäftseröffnung
am 31. Januar 1981,
Familie Dr. Illgner und
das Ehepaar Knauer
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Die Firma wurde am 01. Februar 1984 als „EinMann-Betrieb” in Bad Soden gegründet.
Die Auftragsentwicklung war so gut, dass schon
1985 ein Umzug in größere Räume auf der Königsteiner Straße 58 notwendig wurde. Der erste
Geselle kam „an Bord” und ein VW-Transporter
wurde angeschafft, der bis zum heutigen Tage
immer noch seinen Dienst versieht.
Im Jahre 1987 folgte ein weiterer Umzug in die MaxBaginski-Straße 14 (ehemalige Druckerei Berz), wo
die Firma seither beheimatet ist. Mittlerweile werden 10 Angestellte beschäftigt und die Firmenflotte
umfasst 8 Fahrzeuge. Vor zwei Jahren wurde ein
weiteres Außenlager angemietet, um die gestiegenen Platzbedürfnisse abdecken zu können.
Aus dem reinen Elektroinstallationsgeschäft in den
Anfangsjahren entwickelte sich im Laufe der Zeit ein
breites Angebot verwandter technischer Dienstleistungen. Heute gehören Bereiche wie Satellitentechnik, Telekommunikationsanlagen, Video- und
Sprechanlagentechnik, Garagen- und Rolltorsteuerungen sowie Industrie-Automation und
Photovoltaik zum umfangreichen Leistungsangebot
der Firma. Diese breit angelegte Kompetenz erfordert natürlich eine leistungsstarke Computer-Unterstützung, ohne die heutzutage einige Arbeiten gar
nicht mehr möglich wären. Auch der Aufwand an
Schulung und Weiterbildung, der erbracht werden
muss, um mit der technischen Entwicklung Schritt
halten zu können, hat einen beachtlichen Umfang
angenommen. Aber der Firmengründer Andreas
Degen sieht das entspannt: „Neue Technologien
machen die Arbeit interessant und abwechslungsreich,” sagt er, „da wird unser Beruf nie langweilig
und wir können unsere Kunden immer kompetent
beraten und bedienen”.
Die Geschäftsentwicklung zeigt, dass Degen Elektrotechnik sich diesen Herausforderungen mit Erfolg
stellt. Deshalb freuen sich Chef und Mitarbeiter darauf, am 01. Februar 2009 das 25-jährige Firmenjubiläum feiern zu können.
Ausstellungsstand auf der
Gewerbeschau 1986 in
der Hasselgrundhalle
Die „Mannschaft” mit
Chef und dem neuesten
Servicefahrzeug (2007)
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L'Horlogerie LotharZeitlos
Johnen
modern
Die Spezialwerkstatt für feine Uhrmacherkunst,
L'Horlogerie, wurde vor fast 25 Jahren von Uhrmachermeister Lothar Johnen eröffnet. Er hat seine
Ausbildung in Aachen und Hildesheim absolviert
und anschließend bei Uhrenfirmen in Deutschland
und Frankreich umfangreiche praktische Erfahrungen gesammelt. Das Angebot seines Geschäftes,
dem Lothar Johnen den französischen Namen
L'Horlogerie, zu deutsch etwa: „Die Uhrmacherei"
gegeben hat, reicht von der Restauration antiker
Stand- oder Wanduhren über die Reparatur selbst
kompliziertester Kleinuhrwerke bis zur perfekten
Aufarbeitung verschlissener Armbanduhrgehäuse
und -bänder, einer Spezialität von Lothar Johnen. In
seinem Geschäft verzichtet er bewusst auf die
Trennung von Schaufenster, Verkaufsraum und
Werkstatt. L'Horlogerie ist, frei nach Paul Celan, ein
Ort, wo Menschen und Uhren leben. Das spürt der
Besucher bereits beim Blick in die Auslagen, wo der
Chronoswiss- und Maurice-Lacroix-Konzessionär neben antiken Uhren auch die aktuellen Kollektionen
der beiden Marken präsentiert. Und man erlebt es
im Laden, wo an den Wänden und in den Vitrinen
unzählige Wanduhren, Standuhren, Tischuhren,
Reiseuhren, Taschenuhren, Armbanduhren ticken.
Wohin der Blick auch fällt: Uhren und nichts als
Uhren. Und mittendrin stehen mehrere Werktische,
an denen Lothar Johnen und sein Geselle Achim
Flettner all diese Uhren zum Laufen bringen, Teile
anfertigen oder rekonstruieren. Man kann den beiden bei ihrer Arbeit über die Schulter sehen, wird
dabei eine Menge lernen und viel Begeisterung für
handwerkliche Perfektion spüren.
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Lothar Johnen ist inzwischen längst über das RheinMain-Gebiet hinaus bekannt. Sammler aus ganz
Deutschland geben ihm ihre alten Schätze zur
Restauration. Auch in Versicherungs- und Erbfällen
kann Lothar Johnen weiterhelfen. Seit Jahren wird
der vereidigte Sachverständige von Notaren und bei
Gericht hinzugezogen, wenn der Wert einer antiken
Uhr zu ermitteln ist.
Offenbar ist es Lothar Johnen auch gelungen, seine
Begeisterung weiterzugeben. Sein Sohn Pascal, der
zwischen Werktischbeinen, Holundermark und den
Gerüchen von Waschbenzin, Spiritus und Äther aufgewachsen ist, wird die Familientradition fortsetzen
und den Uhrmacherberuf erlernen.
Unsere Vorsitzendenvon 1956 bis 2008
1956 - 1959
Adolf Stark
1996 - 1998
Bauunternehmer
1959 - 1962
Heinz Weyel
Elektromeister
1998 - 2000
Elektromeister
1962
Horst v. Nolting, kommissarisch
Hermann Maurer
2000 - 2002
Heinz Richter
2002 - 2005
Adolf Volpert
2005 - 2006
Karl-Heinz Meyer
Floristmeister
Jochen Lucas, kommissarisch
Diplom-Betriebswirt
2006 - 2008
Automobilhändler
1988 - 1996
Michael Gräff
Kaufmann
Fotograf
1973 - 1988
Andreas Degen
Vorsitzende des
Gewerbevereines
Bad Soden e.V.
nach der Neugründung
laut Satzung vom
13. Januar 1956
Elektromeister
Weißbindermeister
1966 - 1973
Michael Napp
Kaufmann
Steuerberater
1962 - 1966
Andreas Degen
Hans-Georg Mies
Kaufmann
seit 2008
Frank Pelzer
Diplom-Betriebswirt
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Impressum
und Bildnachweis
Diese Broschüre wurde möglich durch Unterstützung folgender Personen und Firmen:
Bildmaterial
Friedrich Uhde GmbH
Archiv Stadt Bad Soden am Taunus,
Blumen Weigand,
Marien-Apotheke,
Reinhold Mies & Söhne,
Gärtnerei Sinai,
Autohaus Volpert & Bisinger,
Whitehall & Much,
Eden-Waren GmbH,
Rosenthal Glaswerk,
Diamant Schuhe,
Napp vorm. Stroka,
Friedrich Uhde GmbH,
Blumenmeyer,
Goldschmiede Mielentz,
M&W Mode GmbH,
Optik Knauer GmbH,
Degen Elektrotechnik,
Johnen L'Horlogerie,
Herr Lenz,
Silke Wolter,
Ralf Heynowski,
Bad Sodener Zeitung,
Foto Richter,
Andrea Peters,
F. W. Christian,
Lothar Schilling,
Jochen Lucas,
Rudolf Cisara u.a.
Albrecht Deutschmann,
Degali - Telekommunikation und
Netzwerke, Recherche und Text
Andreas Degen,
Degen Elektrotechnik,
Recherche und Organisation
FeinDesign Silke Wolter,
Beratung und Gestaltung
Vorstand Gewerbeverein Bad Soden e.V.
Roswitha Mann,
Hotel Rohrwiese,
Beratung
Boris Riege,
Buchhandlung Riege,
Beratung
Vielen Dank!
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