Wo die wilden Kerle wohnen - Badisches Staatstheater Karlsruhe

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Wo die wilden Kerle wohnen - Badisches Staatstheater Karlsruhe
Wo die wilden Kerle wohnen
Kinderoper von Oliver Knussen
nach dem Bilderbuch von Maurice Sendak
Albrecht von Stackelberg, Nando Zickgraf, Larissa Wäspy, Christina Bock, Yang Xu & Luiz Molz
Musikalische Leitung Christoph Gedschold Inszenierung Annette Weber Bühne Steven Koop
Kostüme Julia Schnittger Dramaturgie Joscha Schaback Theaterpädagogik Magdalena Falkenhahn
Premiere 23.2.14 KLEINES HAUS
STAATSTHEATER KARLSRUHE
Baumeisterstr. 11
76137 Karlsruhe
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LIEBE LEHRERINNEN UND LEHRER,
mit dieser Materialmappe zu unserer neuen Kinderoper Wo die wilden Kerle wohnen für alle ab 8
Jahren möchte ich Ihnen einige Anregungen zur Einbeziehung Ihres Opernbesuchs in den Unterricht
anbieten. Neben allgemeinen Informationen zu Stück und künstlerischem Team, finden Sie einige
Ideen zur Vor- und Nachbereitung, die Ihnen einen praktischen Zugang zur Thematik eröffnen sollen.
Neben Dino und die Arche und Robin Hood in der Spielzeit 2011/12 sowie Border in der letzten Saison
ist Wo die wilden Kerle wohnen die vierte Opernproduktion des JUNGEN STAATSTHEATERS, die sich
dezidiert an ein junges Publikum richtet und dieses an zeitgenössische Komponisten sowie den
vielfältigen Bereich der Neuen Musik heranführt.
Im Rahmen unseres pädagogischen Begleitprogramms bieten wir für alle Schulen vorbereitende
Workshops für Schulklassen an. Der Workshop eröffnet Schüler*innen anhand praktischer Übungen
und Hörbeispielen einen unmittelbaren Zugang zur Kunstform Oper sowie der Thematik von Wo die
wilden Kerle wohnen. Schreiben Sie mir einfach eine E-Mail oder rufen Sie mich an, damit ich mit
Ihnen einen passenden Termin finden kann.
Wenn Sie Karten für Ihre Klasse buchen wollen, wenden Sie sich an Mariam Ilbertz. Bei Ihr erhalten
Sie auch kostenlose Lehrersichtkarten, falls Sie sich noch nicht sicher sein sollten, ob die Produktion
für Ihre Schüler*innen geeignet ist.
Mariam Ilbertz
T 0721 20 10 10 20
E-Mail [email protected]
Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie sich gerne jederzeit bei mir melden. Ich wünsche Ihnen
einen anregenden Theaterbesuch und viel Vergnügen bei der Lektüre!
Herzlich,
Magdalena Falkenhahn
JUNGES STAATSTHEATER KARLSRUHE
Theaterpädagogin Oper, Ballett
KONTAKT
T
0721 725 809 23
E-Mail [email protected]
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INHALT
Stück
Team
Sängerinnen & Sänger
Presse
Materialien
Ideen zur Vor- & Nachbereitung
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STÜCK
„Vil da chai ah mi mah mee ooh!“ Mit diesem Wolfsgeheul tobt Max durch die Wohnung und bringt
seine Mutter mit seiner unbändigen Energie zur Weißglut. Aus Überforderung schickt sie Max ohne
Abendessen ins Bett. Das gefällt dem temperamentvollen Jungen natürlich gar nicht. Frustriert
kuschelt er sich in sein Bett und träumt sich weit fort – dorthin, wo die wilden Kerle wohnen. Da
verwandelt sich sein Bett auf einmal in ein Boot und Max segelt los aufs weite Meer. Nach einer
furchteinflößenden Begegnung mit einem Seeungeheuer landet Max auf einer geheimnisvollen Insel
voller eigenartiger, unheimlicher Geräusche und macht schon bald Bekanntschaft mit den wilden
Kerlen – eine Gruppe tierischer Monster, die nichts anderes im Kopf hat, als den ganzen Tag
herumzutoben und Unfug zu machen. Max fühlt sich in dieser Gesellschaft sichtlich wohl und wird
schon bald der König der wilden Kerle. Nach einem ausgelassenen Tag voller wildem Treiben
bekommt Max nicht nur wegen seines knurrenden Magens Sehnsucht nach Zuhause. So beschließt
Max, die wilden Kerle wieder zu verlassen und nach Hause zurückzukehren. Dort angekommen, steht
in seinem Zimmer das Abendbrot, „und es war noch warm“.
Die 1980 uraufgeführte Oper Wo die wilden Kerle wohnen von Oliver Knussen beruht auf dem
gleichnamigen Bilderbuch von Maurice Sendak, welches 1963 erschienen ist und bis heute zu einem
der berühmtesten Bilderbücher gehört. Sendak verfasste auch das Libretto zu dieser Oper. Oliver
Knussens anspruchsvolle Komposition besticht durch leuchtende Klangfarben, die er für ein großes
Sinfonieorchester geschrieben hat. Steven Koops Bühnenbild greift in der Karlsruher Inszenierung die
Schraffur-Zeichnungen des Bilderbuchs auf und entwickelt diese weiter. Ergänzt wird dieses durch
Julia Schnittgers fantasievolle Kostüme, welche die wilden Kerle eindrucksvoll in Szene setzen.
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TEAM
Musikalische Leitung Christoph Gedschold
Christoph Gedschold, mit der Spielzeit 2009/10 koordinierter 1. Kapellmeister am STAATSTHEATER
KARLSRUHE, studierte Klavier und Dirigieren in Leipzig und bei Prof. Christof Prick in Hamburg. Noch
während seines Studiums ging er 2001 als Korrepetitor an das Internationale Opernstudio in Zürich.
2002 folgte ein Engagement als Korrepetitor und Kapellmeister an das Theater Luzern. Während dieser
Zeit arbeitete er beim Lucerne Festival für Claudio Abbado, Mariss Jansons sowie Pierre Boulez.
Außerdem war Christoph Gedschold 2003 und 2005 Mitglied des Lucerne Festival Orchester. Im
Sommer 2005 assistierte er Ulf Schirmer bei den Bregenzer Festspielen. Zur Spielzeit 2005/2006 wurde
Christoph Gedschold als Korrepetitor, Kapellmeister und Assistent des Chefdirigenten Christof Prick an
das Staatstheater Nürnberg engagiert, 2007 folgte die Beförderung zum 2. Kapellmeister. In Konzerten
und Opernaufführungen dirigierte er u. a. die Nürnberger Philharmoniker, das Nationalorchester
Mannheim, die Dortmunder Philharmoniker, das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, die
Nürnberger Symphoniker, die Hamburger Symphoniker und das Oldenburgische Staatsorchester. Im
Oktober 2008 gab Christoph Gedschold sein erfolgreiches Debüt in Tokio mit dem New Japan
Philharmonic.
Zudem war er Leiter des Gastspiels von Wagners Fliegendem Holländer in Daegu/Süd-Korea. In der
Spielzeit 2013/14 übernahm Christoph Gedschold neben Dornröschen – Die letzte Zarentochter, Das
Kind und die Zauberdinge/Die Nachtigall auch die musikalische Leitung der Kinderoper Wo die
wilden Kerle wohnen.
Regie Annette Weber
Die gebürtige Karlsruherin Annette Weber entdeckte bereits während ihrer klassischen
Tanzausbildung, durch Hospitanzen in Zürich und Karlsruhe, ihre Begeisterung für das Musiktheater.
Sie studierte in Mainz Theater- und Musikwissenschaft und sammelte parallel weitere Erfahrungen als
Regieassistentin und wurde daraufhin vom STAATSTHEATER KARLSRUHE als Spielleiterin verpflichtet.
Dort arbeitete sie u. a. mit Prof. Hans Hollmann zusammen, der sie in seine Regieklasse an der
Hochschule für Musik in Frankfurt am Main einlud. 2004 wurde sie an der Staatsoper Unter den Linden
in Berlin engagiert, wo sie u.a. Jossi Wieler, David McVicar und Luc Perceval assistierte. Dort gab sie
auch szenischen Unterricht für die Mitglieder des Internationalen Opernstudios und erarbeitete im
Rahmen des Musikkindergartens Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim Karneval der Tiere
und Die Zauberflöte. 2006 luden die Internationalen Musikfestspiele in Istanbul sie ein, bei der
Produktion Die Entführung aus dem Serail im Topkapi Palast, Yetka Kara zu assistieren. Seit 2005
arbeitet sie regelmäßig mit Stefan Herheim zusammen, dem sie bei La Forza del destino und Lohengrin
an der Staatsoper Berlin, Parsifal in Bayreuth, Lulu in Kopenhagen und Oslo, Salome und Die
Meistersinger von Nürnberg bei den Festspielen in Salzburg, Eugen Onegin in Amsterdam und Les
Vêpres siciliennes am Royal Opera House Covent Garden assistierte. Sie ist seit 2010 als seine
persönliche Assistentin in den gesamten Entstehungsprozess neuer Produktionen eingebunden. 2012
studierte sie an der Semperoper Dresden Stefan Herheims Produktion von Alban Bergs Lulu und in
Düsseldorf Georg Friedrich Händels Serse ein. Am STAATSTHEATER KARLSRUHE zeigte sie in der
Spielzeit 2013/14 mit der Kinderoper Wo die wilden Kerle wohnen ihre erste eigene Regiearbeit.
Bühne Steven Koop
Steven Koop absolvierte zunächst ein Architekturstudium an der Hochschule Karlsruhe. Bereits in
seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit dem Bau eines Theaters. Seitdem ist er als freier Bühnenund Kostümbildner für Schauspiel- und Musiktheater tätig. Sein Weg führte ihn an die Theater Kiel,
Baden-Baden, Krefeld/Mönchengladbach, Esslingen, Pforzheim, Ingolstadt, Lüneburg, die
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Schauspielbühnen Stuttgart, die Hamburger Kammerspiele, das Fritz Remónd Theater Frankfurt und
das Volkstheater Rostock. Für die Schlossfestspiele Ettlingen entwarf er in den letzten vier Jahren alle
Bühnenbilder der Saison, u. a. für die Musicals Rent und Sweeney Todd. Zu seinen Arbeiten gehören u.
a. die Goldberg-Variationen von George Tabori, die Uraufführung Kampfgesellschaft von Peter
Truschner, beides in der Regie von Herman Beil, die deutsche Theaterfassung von Arne Lygres
Stücken Mamma und ich und Männer sowie Mann ohne Aussichten in den Regien von Thomas Krupa
und Florian Boesch, die deutsche Theaterfassung von Rafael Spregelburds Alles (Todos) in der Regie
von Rafael Spregelburd sowie die deutsche Theaterfassung von Zweifel (Doubt) in der Regie von Boris
von Poser. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Regisseur Siegfried Bühr, mit dem
er zuletzt Cyrano de Bergerac für die Freilichtbühne Turm Baur in Ingolstadt sowie Der nackte
Wahnsinn am Schauspiel Kiel in Szene setzte. Weitere Arbeiten entstanden u. a. mit den Regisseuren
Donald Berkenhoff, Daniel Ris, Claudia Brier, Udo Schürmer, Thomas Goritzki, Thomas Höhne,
Johannes Lepper, Joerg Bitterich, Elmar Thalmann, Manfred Langner, Barbara Neureiter, Ulf Goerke,
Christoph Roos und Knut Weber.
Steven Koop ist Mitglied im Deutschen Werkbund, wo er an der Arbeitsgruppe "Die Stadt neu sehen –
Karlsruhe 2015" beteiligt ist. An den Architekturfakultäten der Hochschulen Karlsruhe und Darmstadt
gibt er Lehraufträge für Bühnenbild und Szenografie. Der Entwurf für die Oper Wo die Wilden Kerle
wohnen führte ihn in der Spielzeit 2013/14 wieder ans STAATSTHEATER KARLSRUHE.
Kostüm Julia Schnittger
Julia Schnittger studierte Bühnen- und Kostümbild an der Kunstuniversität Mozarteum in Salzburg.
Nach dem Studium war sie Ausstattungsassistentin am Schauspielhaus Bochum, wo auch erste
eigene Arbeiten als Bühnen- sowie als Kostümbildnerin entstanden. Seit 2009 ist sie freischaffend
tätig. Sie arbeitete als Bühnenbildassistentin mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Heike Scheele und
dem Regisseur Stefan Herheim an Opernhäusern in Berlin, Oslo, Kopenhagen, Dresden, Salzburg und
Riga. Zuletzt schuf sie u. a. Kostümbilder für die Kammeroper Cendrillon im Rahmen der
Osterfestspiele Baden-Baden 2013, in der Regie von Maximilian von Mayenburg, und für Greek, in
einer Inszenierung von Andrea Raabe, an der Musikhochschule Karlsruhe. Mit Andrea Raabe wird sie
erneut als Kostümbildnerin für Die Hochzeit des Figaro zusammenarbeiten, die am 28.11. im Neuen
Saal der Musikhochschule Karlsruhe Premiere feiert. Künftige Projekte führen sie zurück zu den
Osterfestspielen Baden-Baden, wo sie 2014 das Bühnen- und Kostümbild für einen Abend mit zwei
Kurzopern von Bertolt Brecht entwerfen wird. Julia Schnittger war von 2009 bis 2011 Stipendiatin der
Akademie „Musiktheater Heute“, 2009 erhielt sie den Gudrun-Wassermann-Buschan-Preis der Stadt
Mannheim für Junge Bühnen- und Kostümbildner. Am STAATSTHEATER KARLSRUHE schuf sie bereits
die Kostüme zu Robin Hood und kreierte in der Spielzeit 2013/14 die Kostüme für Wo die wilden Kerle
wohnen.
Dramaturgie Joscha Schaback
Der 1975 geborene Joscha Schaback studierte Germanistik, Theater- und Musikwissenschaften an der
Berliner Humboldt-Universität sowie Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst
Busch“. Seine Magisterarbeit schrieb er über Musik und Musikalität bei Heiner Müller. Sein erstes
Engagement erhielt Joscha Schaback 2002 durch Gerard Mortier als Projektleiter für Jugendarbeit bei
der RuhrTriennale. Seit 2003 war Joscha Schaback Dramaturg für das Musiktheater am Theater Kiel
sowie seit 2007 verantwortlich für die Pressearbeit der Opernabteilung. Kritiken, Reportagen, Essays
und Interviews von Joscha Schaback erschienen in „Der Tagesspiegel“, in der Zeitschrift „Merkur.
Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken“, in „Theater der Zeit“ und in der „Deutschen Bühne“.
Ab der Saison 2009/10 war Joscha Schaback Operndirektor des Heidelberger Theaters. Seit dem
Wintersemester 2009/2010 hat er einen Lehrauftrag für Operngeschichte an der Freiburger
Musikhochschule. Von 2011 bis 2014 war Joscha Schaback Operndirektor des STAATSTHEATERS
KARLSRUHE.
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Sängerinnen & Sänger
Max Lydia Leitner
Die österreichische Sopranistin Lydia Leitner begann ihre Ausbildung an der Anton Bruckner
Privatuniverstiät Linz. Seit 2006 studiert sie an der Hochschule für Musik Karlsruhe Operngesang bei
Stephan Kohlenberg, hier war sie unter anderem als Morgana in Händels Alcina und Nanetta in Verdis
Falstaff zu hören. 2010 debütierte sie als Barbarina in Le nozze di Figaro am Theater Augsburg. In der
Spielzeit 2011/12 war sie am Kammertheater Karlsruhe als Caterina Cavallieri in dem Stück Mozart von
Ingmar Otto zu erleben sowie am STAATSTHEATER KARLSRUHE als Maid Mary-Ann in Robin Hood.
Seit der Spielzeit 2012/13 ist sie Mitglied des Karlsruher Opernstudios und war u. a. bereits als
Hannchen in Der Vetter aus Dingsda und als Nichte in Peter Grimes zu hören. In der Spielzeit 2014/15
singt sie u. a. Ida in Die Fledermaus sowie Schleiereule und Sessel in Das Kind und die Zauberdinge.
Mama & Zippy Felicitas Brunke
Die Mezzosopranistin studiert Operngesang an der HfM Karlsruhe. In Hochschulproduktionen war sie
u. a. als Ruggiero in Alcina und Meg Page in Falstaff zu hören. Sie ist Stipendiatin der Yehudi MenuhinStiftung, dem Richard Wagner-Verband und wurde 2010 beim Freundeskreiswettbewerb der HfM
Karlsruhe mit einem Preis ausgezeichnet.
Bart- & Ziegenkerl Nando Zickgraf
Der Freiburger Tenor studiert seit 2008 an der Hochschule für Musik Karlsruhe Operngesang: zuerst bei
Marga Schiml, seit 2010 bei Stephan Kohlenberg. Neben Meisterkursen bei Ks. Artur Korn und Ks. Júlia
Várady war er bereits am Institut für MusikTheater als Oronte in Alcinas Zauberinsel nach Händel, als
Jean in Cuis Der gestiefelte Kater, als Snout in Benjamin Brittens A Midsummer Night’s Dream und als
Dr. Cajus in Verdis Falstaff zu hören. Zuletzt hatte er Gastrollen am STAATSTHEATER KARLSRUHE im
Rahmen der HÄNDEL-FESTSPIELE sowie am Theater Pforzheim. Persönliches Highlight seiner noch
jungen Karriere war die Hauptrolle als le Mari in Francis Poulencs Les Mamelles de Tirésias am
Institut für MusikTheater Karlsruhe im Herbst 2012. Im September wird er mit der YoungOperaCompany
Freiburg in der Ravel-Oper L’heure espagnole zu hören sein. Seit der Spielzeit 2014/15 ist er im
Opernensemble des STAATSTHEATER KARLSRUHE engagiert, und u. a. als Haushofmeister bei Faninal
im Rosenkavalier, Max in Fantasio, den 4. Knappe in Parsifal und Bartkerl in Wo die wilden Kerle
wohnen zu sehen.
Hornkerl Albrecht von Stackelberg
Der Bariton war zunächst Cellist der Deutschen Streicherphilharmonie sowie Solocellist des
Kammerorchesters der Bundeswehr. Er begann seine Gesangsausbildung bei Eberhard Büchner in
Berlin und studierte währenddessen Volkswirtschaftslehre. Es folgte ein Gesangsstudium bei Klaus
Häger in Rostock und Maria Venuti in Karlsruhe. Daneben besuchte er Meisterkurse bei Hilde Zadek,
Andreas Schmidt und Amelia Felle. Albrecht von Stackelberg gab diverse Rollen an der HfM Karlsruhe
und gastierte am Stadttheater Pforzheim. 2013 war er u. a. als Guglielmo in Mozarts Così fan tutte an
der Kleinen Oper am See und als Calicot in Falls Madame Pompadour an der Operettenbühne
Hombrechtikon zu erleben. 2014 war er u. a. als Lämmermeier in Linckes Frau Luna am Theater
Pforzheim zu sehen sowie als Papageno in Mozarts Die Zauberflöte an der Opernakademie Bad Orb.
Am STAATSTHEATER KARLSRUHE gastiert er in dieser Spielzeit als Hornkerl in Wo die wilden Kerle
wohnen.
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Hahnkerl Yang Xu
Der Bassbariton Yang Xu wurde 1985 in Hegang, China, geboren. Er begann 2003 sein Studium am
Zentralen Konservatorium für Musik in Peking bei Kangliang Peng und Dengying Zhao. Er stand u. a.
auf der Bühne des Jahrhunderttheaters und des National Centre for the Performing Arts Peking. Er
debütierte 2005 als Barone in La Traviata, 2006 war er als Zweiter Geharnischter in Die Zauberflöte zu
sehen und weiterhin 2008 als Bonze in Madama Butterfly. 2010 sang er den Gremin in Eugen Onegin in
Moskau. Seit April 2011 setzt er sein Studium bei Maria Venuti in Karlsruhe fort. 2013/14 wurde er
Mitglied des Opernstudios und sang u. a. Graf Ribbing in Ein Maskenball, und Hahnkerl in der
Kinderoper Wo die wilden Kerle wohnen. In der Spielzeit 2014/15 ist er als Lakai der Marschallin in
Der Rosenkavalier und als ein Skythe in Iphigenie auf Tauris zu hören.
Bullenkerl Luiz Molz
Luiz Molz wurde 1969 als Sohn eines Cellisten und einer Musikprofessorin in Santa Maria / Brasilien
geboren. Der Bass nahm bereits während seines Studiums an mehreren Musikfestivals in seinem
Heimatland teil und gelangte durch ein Stipendium der brasilianischen Regierung nach Deutschland.
Von 1999 bis 2001 war er am Theater Freiburg engagiert. Seit 2001 ist er Mitglied im Karlsruher
Ensemble, wo er seither mehr als 60 verschiedene Partien interpretierte, darunter die Titelpartie in
Boitos Mefistofele. Konzertverpflichtungen und Gastspiele führten ihn nach Bonn, an die Deutsche
Oper am Rhein, Darmstadt, Dresden, Essen, Freiburg, Kaiserslautern, Köln, Mannheim und Ulm - nach
Kroatien ,Bosnien, Estland, Luxemburg, Schweiz, Slowenien, Südkorea und Brasilien. In Karlsruhe sang
er zuletzt Reinmar von Zweeter in Tannhäuser, Hortensius in Die Regimentstochter, Erster SS-Mann in
Die Passagierin, Swallow in Peter Grimes, Eichmann in Wallenberg, Zuniga in Carmen, Zweiter
Geharnischter in Die Zauberflöte, Priamus/Hektor in Die Trojaner, Sagrestano in Tosca und Figaro in
Die Hochzeit des Figaro. In der Spielzeit 2014/15 ist er als König von Bayern in Fantasio, als Benoît und
Colline in La Bohème und als Pistola in Falstaff zu hören.
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PRESSE
aus: BNN, 25.2.14
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MATERIALIEN
In diesem Kapitel finden Sie Materialien, welche Ihnen als Anregung für eigene Unterrichtsideen oder
zur Anwendung der Übungen unter Ideen zur Vor- & Nachbereitung dienen können. Ich wünsche
Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren!
Zu
Wilder Kerl Eine Klassenstatistik erstellen (S.15)
10
Zu
Wo wohnen die wilden Kerle? Einen Bühnenbildentwurf gestalten (S. 16)1
1
Illustrationen: Petra Wessbecher
11
12
Zu
Ba la bus ta! Ein Wilde-Kerle-Chor (S.19)
13
IDEEN ZUR VOR- & NACHBEREITUNG
Die folgenden Übungen und Spielideen sind darauf ausgerichtet, Ihnen kreative Anregungen zur
Einbettung des Vorstellungsbesuchs in den Unterricht zu geben. Alle vorgestellten Spielkonzepte sind
im Klassenraum zu realisieren, Tische und Stühle sollten dafür möglichst platzsparend an die Wände
geschoben werden, damit eine große freie Fläche in der Mitte entsteht.
Wilder Kerl Eine Klassenstatistik erstellen
Vorbereitung: großes Blatt Papier (Din A3 oder größer) mit einem Koordinatensystem beschriften
Protagonist der Kinderoper ist Max und er ist ein richtig wilder Kerl. Er liebt es, seine Mutter mit jeder
Menge Unfug zu ärgern. Max erschrickt sie, reißt einer seiner Handpuppen ein Auge aus, schmeißt
Stühle um und springt herum, bis es seiner Mutter reicht und ihn ohne Essen ins Bett schickt. Bestimmt
war der*die ein oder andere von euch auch schon einmal ein richtig wilder Kerl. Was habt ihr dabei
schon einmal angestellt? Was macht in euren Augen einen richtig wilden Kerl aus? Was tut ein
solcher?
Die Klasse sammelt gemeinsam Eigenschaften und Handlungen, die einen richtig wilden Kerl
beschreiben. Die Antworten werden an der Tafel aufgeschrieben und anschließend eine Auswahl von
10 Eigenschaften bzw. Handlungen getroffen. Nun wird das vorbereitete Plakat mit dem
Koordinatensystem beschriftet. Entlang der X-Achse werden nun in regelmäßigen Abständen die 10
gefundenen Merkmale eingetragen. Auf der Y-Achse werden von unten nach oben in gleichmäßigen
Abständen drei Markierungen festgelegt, welche mit „Schäfchen“, „Wolfskönig“, „Wilder Kerl“
beschriftet werden (vgl. Materialteil S.11). Das Plakat wird jetzt in der Klasse aufgehängt. Die Kinder
haben nun ein paar Tage Zeit, sich in das Diagramm einzutragen. Dazu machen sie bei allen
Eigenschaften, die auf sie zutreffen bzw. allen Handlungen, die sie selbst schon einmal gemacht
haben, ein Kreuzchen. So entstehen nach und nach über jedem Merkmal kleine vertikale KreuzchenTürmchen. Haben sich alle Kinder eingetragen, wird das Diagramm gemeinsam ausgewertet: Welche
Merkmale haben die Kategorien „Schäfchen“, „Wolfskönig“ oder „Wilder Kerl“ erreicht? Wie oft
wurden die einzelnen Kategorien erreicht? Welches Merkmal hat am meisten/wenigsten Kreuzchen
bekommen? Ist die Klasse insgesamt eher ein „Wilder Kerl“ oder ein „Schäfchen“?
Nun gehorche endlich! Eine Standbilderszene kreieren
Schritt 1 Für diese Übung können entweder die gefundenen Merkmale aus der oben stehenden Übung
verwendet werden oder vor Spielbeginn in einem Brainstorming mit der Klasse solche gesammelt
werden: Was macht ein richtig wilder Kerl? Was stellt dieser an? Wie ärgert er seine Mutter?
Schritt 2 Nun wird die Klasse in Kleingruppen eingeteilt und jeder Gruppe eine „Wilder Kerl“-Handlung
zugeteilt, z. B. „Die Wände/den Fußboden vollkritzeln“, „Das Kinderzimmer verwüsten“, „Mit dem Ball
in der Wohnung spielen“. Jede Gruppe hat nun die Aufgabe, zu ihrem Thema eine
Standbildergeschichte zu entwickeln. In 3-5 aufeinanderfolgenden Gruppenstandbildern zeigen die
Kinder, was ihr „Wilder Kerl“ alles treibt. Alle Geschichten sollten im letzten Bild damit enden, dass die
Mutter den „Wilden Kerl“ ohne Essen ins Bett schickt.
Tipp Nicht alle Kinder müssen Personen im Bild verkörpern – sie können auch als Stuhl, Tisch, Fenster
etc. posieren. Falls die Kinder Schwierigkeiten bei der Gestaltung der Standbilder haben sollten, kann
es helfen, wenn die Schüler*innen jedem Bild zunächst einen Titel zuordnen, der die Handlung des
jeweiligen Bildes beschreibt. Oftmals fällt es den Kindern anschließend leichter, ein Bild passend zum
Titel zu bauen.
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Grundübung Gruppenstandbilder
Bei einem Gruppenstandbild nimmt jede*r Teilnehmende eine bestimmte Pose ein, sodass bei der
Betrachtung aller Posen der Gruppenmitglieder ein Bild bzw. eine eingefrorene Szene entsteht.
Falls die Kinder das Prinzip von Gruppenstandbildern noch nicht kennen, hilft oft der Vergleich zur
Fotografie („Wir erstellen ein lebendes Foto.“). Außerdem kann eine Vorübung zum „Einfrieren“
gemacht werden. Dabei bewegen sich die Kinder kreuz und quer durch den Raum und achten darauf,
dass dieser möglichst gleichmäßig ausgefüllt ist. Auf das Klatschen der Spielleitung frieren alle Kinder
in der momentanen Pose sofort ein und dürfen sich nicht mehr bewegen. Erst wenn die Spielleitung ein
zweites Mal klatscht, ist das „Freeze“ aufgehoben und die Kinder gehen wieder durch den Raum. Um
das Spiel abwechslungsreicher zu gestalten, können der Klasse zudem unterschiedliche
Fortbewegungsarten vorgegeben werden („Hoppsa“-Lauf, auf dem Boden kriechen, wie ein
Gummimensch oder ein Roboter gehen etc.).
Schritt 3 Die Kleingruppen präsentieren ihre Standbildergeschichten vor der Klasse. Um den Ablauf der
Standbilder zu koordinieren, wird ein Zeichen mit der Spielleitung vereinbart – z. B. Klatschen – auf
welches die Kinder ihre Standbilder einnehmen bzw. wechseln. Die erste Gruppe geht auf die „Bühne“
und zeigt ihr erstes Standbild. Auf ein Klatschen der Spielleitung lösen sie sich wieder und gehen in
das nächste Standbild über. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis alle Standbilder präsentiert
sind. Anschließend kann mit der Klasse diskutiert werden, was man in den einzelnen Bildern sehen
konnte.
Wo wohnen die wilden Kerle? Einen Bühnenbildentwurf gestalten
Vorbereitung: Papier und Stifte für alle Kinder; Bilderbuch „Wo die wilden Kerle wohnen“ (optional)
Will man eine Oper inszenieren, spielt das Bühnenbild natürlich eine große Rolle. Bühnenbildner
Steven Koop hat sich in unserer Inszenierung von Wo die wilden Kerle wohnen von den Zeichnungen
in Maurice Sendaks gleichnamigem Bilderbuch inspirieren lassen. Bei dieser Übung können die
Schüle*innen nun selbst zu kleinen Bühnenbildner*innen werden und eigene Ideen entwickeln.
Schritt 1 Der*Die Lehrer*in erzählt den Kindern die Handlung der Oper bis zu dem Zeitpunkt, als Max
auf der Insel der wilden Kerle ankommt. Optional kann auch das Bilderbuch gemeinsam bis zu dieser
Stelle gelesen und die Zeichnungen der Insel betrachtet werden. Auf den Bildern sieht man einen
kleinen Teil der Insel, aber es gibt noch viel mehr zu entdecken!
Schritt 2 Die Klasse bekommt nun die Aufgabe, ein Bühnenbild für die Insel der wilden Kerle zu
entwerfen: Wie sieht diese aus? Was gibt es auf der Insel alles (Pflanzen, Flüsse, Berge)? Wo wohnen
die wilden Kerle? Haben Sie Häuser? Bei der Aufgabe ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Kinder
tatsächlich „nur“ die Umgebung/Landschaft der Insel malen und nicht die wilden Kerle selbst.
Anschließend werden alle Zeichnungen eingesammelt. Die Lehrkraft gestaltet aus diesen nun
entweder alleine oder gemeinsam mit der Klasse eine Collage. Somit entsteht ein vielfältiger
Bühnenbildentwurf der gesamten Klasse. Die Collage kann nun im Klassenzimmer aufgehängt werden.
Schritt 3 Nach dem Vorstellungsbesuch können die Kinder nun – inspiriert von den Kostümen auf der
Bühne – ihre eigenen „wilden Kerle“ malen und auf die Köpfe ein Portrait- oder Passfoto kleben.
Anschließend werden diese ausgeschnitten und auf die Bühnenbild-Collage aufgeklebt. Optional
können auch die „wilde Kerle“-Vorlagen aus dem Materialteil (S. 11/12) verwendet werden. Bei der
Gestaltung der Collage kann man kleine Szenen entstehen lassen und die Szenen aus der Oper
nochmal Revue passieren lassen: Was machen die Kerle gerade auf ihrer Insel? Was hat Max alles auf
der Insel erlebt?
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Was grölt so wild? Kreisspiel + Geräuschmaschine
Als Max auf der Insel der wilden Kerle ankommt, sieht er diese zunächst nicht, sondern hört nur
unheimliche Geräusche und Töne. Wie könnten sich die wilden Kerle anhören? Und wie bewegen sie
sich wohl?
Schritt 1 Die Schüler*innen stehen im Kreis zusammen und bekommen die Aufgabe, sich jeweils ein
Wilde-Kerle-Geräusch und eine passende Bewegung dazu auszudenken. Ziel des Spiels ist es,
möglichst viele unterschiedliche „Monster“ –Geräusche und –Bewegungen zu sammeln. Der*Die
erste beginnt und zeigt der Klasse sein*ihr Geräusch samt Bewegung. Anschließend wiederholt die
Klasse die Bewegung und das Geräusch. Der Vorgang wird reihum wiederholt, bis alle Kinder ihre
Ideen präsentiert haben.
Schritt 2 In einem zweiten Schritt wird nun eine wilde Kerle Geräuschmaschine bzw. ein wilde Kerle
Chor gebildet. Dazu geht ein*e Schüler*in in die Mitte des Kreises und beginnt, sein*ihr Geräusch samt
Bewegung in einer Endlosschleife immer wieder zu wiederholen. Auf das Zeichen der Spielleitung
stellt sich ein*e Zweite*r dazu und stimmt mit seinem*ihrem Geräusch und seiner*ihrer Bewegung mit
ein. Die Spielleitung schickt nach und nach immer mehr Schüler*innen in die Mitte, so dass sich
langsam ein Zusammenklang aus unterschiedlichen Monster-Geräuschen bildet. Sind alle Kinder teil
des Monsterchors, kann die Spielleitung diesen nun als Dirigent*in mit entsprechenden Zeichen lauter
oder leiser bzw. höher oder tiefer werden lassen. Die Übung kann beendet werden, indem alle Monster
in einer Monsterpose einfrieren.
Tipp Damit man die einzelnen Monstergeräusche im Zusammenklang erkennen kann, ist es hilfreich,
wenn die Kinder zu Beginn ihre Geräusche leise wiedergeben. Sobald alle Kinder in den Monsterchor
eingestiegen sind, kann mit der Dynamik gespielt werden.
Die Reise her muss endlos sein… Eine Mitmachgeschichte
Vorbereitung: CD-Player, Aufnahme des „1. Sea Interludes”2 aus Wo die wilden Kerle wohnen
(optional)
Als sich Max‘ Bett auf einmal in ein Bett verwandelt, segelt er los und macht sich auf den Weg zu den
wilden Kerlen. Auf seiner langen Seereise muss er sich unter anderem einem Seeungeheuer und
einem Sturm stellen. Was kann auf einer Seereise noch alles passieren?
Schritt 1 Die Klasse sitzt im Stuhlkreis zusammen. Gemeinsam werden Ereignisse gesammelt, welche
einem bei einer Seefahrt widerfahren können (z. B. ein Sturm zieht auf, eine Riesenwelle kommt, ein
Seeungeheuer greift an, ein Gewitter zieht auf, Windstille, etc.). Die Kinder legen für jedes Ereignis
eine Bewegung bzw. Körperhaltung fest, z. B. bei „Sturm“ halten alle Kinder ihre Arme schützend vors
Gesicht oder bei „Riesenwelle“ machen alle mit den Armen eine Wellenbewegung.
Schritt 2 Nachdem alle Bewegungen festgelegt und eingeübt worden sind, hört sich die Klasse die
Klasse die Seefahrt aus der Oper an und überlegt, welche Bewegung an welcher Stelle passen könnte.
Das zweite Anhören der Stelle wird nun von einer Mitmachgeschichte begleitet, welche von der
Lehrkraft angeleitet wird. In dieser Geschichte werden die festgelegten Ereignisse eingebaut und ggf.
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Im Internet lassen sich verschiedene Aufnahmen der Oper aus dem englischsprachigen Raum finden. Bei manchen
Anbietern können einzelne Tracks kostenpflichtig heruntergeladen werden, z. B. http://www.amazon.com/Knussen-ThingsFantasy-Maurice-Sendak/dp/B001GNIHP0
Außerdem gibt es einen Ausschnitt der Uraufführungsinszenierung auf Youtube zu sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=TyU9E6hbsf4
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um einige leicht ausführbare weitere Elemente erweitert. Ein möglicher Ablauf der Geschichte könnte
sein:
- Max fährt los und winkt nochmals seinem Zimmer, das er hinter sich lässt  Winken
- Er sieht durch sein Fernrohr  Hände zu einem Fernrohr formen und vors Gesicht halten
- Das Meer ist noch ruhig und die Sonne scheint  sanftes Hin- und Herschaukeln mit dem
Oberkörper; Hand an die Stirn als Sonnenschutz
- Plötzlich frischt der Wind auf, es wird immer stürmischer  Hin- und Herschaukeln mit dem
Oberkörper wird heftiger
- Ein Gewitter zieht auf  Hände schützend über den Kopf
- Es stürmt  Hände schützend vor das Gesicht
- Ein Seeungeheuer taucht auf  Kampfbewegungen gegen das Ungeheuer
- Das Seeungeheuer ist besiegt  Hände freudig in die Luft
- Die Insel ist schon in Sicht  mit dem Finger zeigen
- Max paddelt die letzten Meter an den Strand  Paddelbewegungen
Achtung Bei dieser Übung ist es wichtig, dass alle Bewegungen möglichst geräuschlos vollzogen
werden, damit die Kinder während der Geschichte auf die Musik hören und diese beachten können.
Variation Die Übung kann auch ohne musikalische Untermalung als Mitmachgeschichte ausgeführt
werden. Als Vorbereitung für den Vorstellungsbesuch kann den Schülern die Aufgabe erteilt werden,
während der Oper genau zu beobachten, was Max während seiner Reise alles passiert – vielleicht gibt
es ja Übereinstimmungen mit den Ideen der Klasse!
Ich will, ich will, ich will… Ein Raumlaufspiel
Vorbereitung: CD-Player, Musik, zu der man sich gut bewegen kann
Kaum ist Max bei den wilden Kerlen angekommen, wird er von diesen zum König gekrönt. Fortan
bestimmt er allein, was die wilden Kerle alles treiben und genießt es sehr, der Anführer zu sein. Wie es
sich anfühlt, über andere bestimmen zu können bzw. den Befehl eines/einer anderen ausführen zu
müssen, kann in der folgenden Übung nachempfunden werden.
Die Klasse bewegt sich zur Musik kreuz und quer durch den Raum und achtet darauf, dass dieser
möglichst gleichmäßig ausgefüllt ist. Im Vorfeld wurde von der Klasse ein Gegenstand als Zepter
bestimmt (z. B. ein Lineal). Sobald die Musik stoppt, frieren alle Kinder ein. Die Spielleitung gibt
einem*einer Schüler*in das Zepter. Diese*r darf nun bestimmen, was die Klasse tun muss, z. B. alle
verwandeln sich in Frösche und hüpfen durch den Raum, alle zählen von 100 rückwärts, alle legen sich
hin und schlafen. Je nach Klasse sollten vor der Übung grundsätzliche Spielregeln vereinbart werden:
Es müssen Aufgaben sein, die sofort im Klassenzimmer ausführbar sind; es darf dabei niemand verletzt
werden etc.
Der König bzw. die Königin überwacht, ob sein*ihr Befehl auch richtig ausgeführt wird und kann
diesen unter Umständen auch nochmals abändern. Hat die Klasse die Aufgabe erledigt oder eine Zeit
lang ausgeführt, wird die Musik wieder angestellt und alle bewegen sich kreuz und quer durch den
Raum. Nun wird das Zepter entweder durch den*die König*in oder die Spielleitung an eine*n neue*n
Schüler*in weitergegeben. Sobald die Musik stoppt, darf der*die neue König*in seinen*ihren Befehl
verkünden. Der Spielvorgang wird so lange wiederholt, bis alle Kinder an der Reihe waren. Im
Anschluss kann gemeinsam in der Klasse besprochen werden, wie es sich angefühlt hat, der*die
König*in zu sein bzw. die Aufgaben ohne Widerrede ausführen zu müssen.
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Ba la bus ta! Ein Wilde-Kerle-Chor
Eine der musikalisch eindrucksvollsten Stellen der Oper stellt die Krönungsszene von Max dar. Neben
Max‘ Wolfsgeheul, das ihn durch die Oper wie ein Leitmotiv begleitet, kreieren die wilden Kerle durch
unterschiedliche Rhythmen und Laute einen spektakulären Klangteppich. Die Klasse kann nun selbst
versuchen, die musikalische Atmosphäre der Krönungsszene entstehen zu lassen.
Schritt 1 Die Klasse wird in fünf Kleingruppen eingeteilt und jeweils einem wilden Kerl zugeordnet.
Jede Gruppe erhält die passende Textstelle (siehe Materialteil S. 14) und übt diese gemeinsam im Chor
zu sprechen. Dabei ist es wichtig, so gut wie möglich zusammen zu sein, gemeinsam Impulse zu spüren
und umzusetzen. Um den musikalischen Aspekt der Textstelle miteinzubeziehen, werden die Sätze
jeweils in dem Rhythmus gesprochen, in dem sie in der Oper auch gesungen werden. Das sollte mit
den jeweiligen Gruppen ein paar Mal geübt werden, bis es gut klappt.
Schritt 2 Ein*e Freiwillige*r übernimmt nun die Rolle des Max und übt dessen Wolfsgeheul ein. Wenn
das gut klappt, können nun alle Sprechchöre zusammengefügt werden. Dazu stellen sich die fünf
Gruppen in einem Halbkreis auf. Vor dem Halbkreis in der Mitte platziert sich Max. Auf ein Max‘
Zeichen beginnt nun die erste Gruppe mit ihrem Sprechrhythmus. Auf ein weiteres Zeichen setzt die
zweite, dritte, vierte usw. Gruppe ein – es entsteht ein Gesamtklang. Um das rhythmische Sprechen zu
erleichtern, kann ein Metronom als Zählunterstützung hinzugefügt werden.
Schritt 3 Max kann nun die einzelnen Gruppen zum Schweigen bringen. Dazu spricht er sein
Wolfsgeheul und hebt seine Arme in Richtung der Gruppe, die still werden soll. Auf ein weiteres
Zeichen kann Max die Gruppen wieder aktivieren. Er dirigiert somit durch das Ein- und Ausschalten der
einzelnen Rhythmusgruppen seinen Wilde-Kerle-Chor. Sollte die Rolle des Max für die Schüler*innen
zu schwer umsetzbar sein, kann diese auch von der Lehrkraft übernommen werden.
Vil da chai ah mi mah mee oh! Ochs am Berg
Vorbereitung: CD-Player; Musik, zu der man sich gut bewegen kann
Die wilden Kerle sind sehr neugierig, als Max bei Ihnen ankommt. Am liebsten würden sie ihn
erschrecken und auffressen, deshalb schleichen Sie sich hinter seinem Rücken an ihn heran. Max
bemerkt das jedoch immer rechtzeitig – die wilden Kerle schaffen es nicht, ihn zu erschrecken. Stellt
ihr euch als wilde Kerle besser an?
Schritt 1 Die Kinder bewegen sich kreuz und quer durch den Raum und versuchen diesen dabei
möglichst gleichmäßig auszufüllen. Auf ein Zeichen der Spielleitung verwandeln sich alle
Schüler*innen in wilde Kerle und bewegen sich als diese durch den Raum. Um möglichst viele
unterschiedliche Gangarten zu kreieren, sollten die Kinder dazu animiert werden, möglichst viele,
verrückte Körperhaltungen und -ebenen einzunehmen: Wie verändert sich mein Gang, wenn ich eine
Schulter nach oben ziehe oder mit steifen Beine gehe? Wie kann ich mich gebeugt oder kriechend
weiter bewegen?
Schritt 2 Haben alle Kinder ihre individuelle wilde Kerle Körperlichkeit entwickelt, wird die Klasse in
zwei (bzw. bei großen Klassen in drei) Gruppen geteilt. Jetzt wird das bekannte Kinderspiel „Ochs am
Berg“ gespielt – allerdings mit einigen speziellen Regeln. Das Kind, das mit dem Gesicht an der Wand
steht, zählt nicht, wie gewöhnlich von 10 abwärts und dreht sich dann um, sondern spricht Max‘
Wolfsgeheul „Vil da chai ah mi mah mee oh!“. Das Besondere – Max kann Rhythmus und
Geschwindigkeit des Satzes variieren, das erhöht die Schwierigkeit für die sich anschleichenden
Kinder. Diese stellen sich zu Beginn an die gegenüberliegende Klassenzimmerwand und verwandeln
sich in wilde Kerle, so wie sie es in der Raumlaufübung ausprobiert haben. So lange Max mit dem
Gesicht zur Wand steht und sein Wolfsgeheul spricht, schleichen sich die wilden Kerle – in ihrer
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speziellen Gangart – näher an Max heran. Sobald Max sich umdreht, müssen alle Monster einfrieren.
Entdeckt Max einen sich bewegenden wilden Kerl, scheidet dieser aus dem Spiel aus oder muss
zurück zum Start und wieder von ganz hinten beginnen. Das Spiel wird beendet, wenn ein wilder Kerl
es geschafft hat, bis zu Max zu kommen oder Max alle wilden Kerle vorher entdeckt hat. Danach ist die
nächste Gruppe an der Reihe.
Der Wolfskönig Krönungsszene nachspielen
Vorbereitung: Pappe/Karton, Zeitungspapier, Tonpapier, Schere, Kleber (optional)
Max‘ Krönungsszene nimmt eine zentrale Steller in der Inszenierung von Annette Weber ein und wird
mit den riesigen Stühlen eindrucksvoll in Szene gesetzt. In der folgenden Übung können die
Schüler*innen eigene Krönungsszenen entwickeln.
Schritt 1 Die Klasse wird in Kleingruppen (5-6 Kinder) eingeteilt und bekommt den Auftrag, aus
Pappe/Karton/Ton- oder Zeitungspapier Krönungsinsignien zu basteln (Krone, Zepter, Mantel). Falls
das Basteln zu viel Zeit in Anspruch nehmen sollte, können auch im Klassenzimmer vorhandene
Alltagsgegenstände als Krönungsinsignien verwendet werden, z. B. ein Lineal als Zepter, eine Mütze
als Krone,…Jetzt denkt sich die Klasse eine eigene Krönungsszene aus – der Kreativität sind dabei
keine Grenzen gesetzt! Je fantasievoller die Krönung gestaltet wird, umso besser.
Variation Je nach Fähigkeiten der Klasse können sich die Gruppen zudem eine musikalische
Untermalung ihrer Krönungsszene ausdenken. Diese kann mit Stimme, Instrumenten oder
Alltagsgegenständen (z. B. Trommeln mit Stiften) gestaltet werden.
Schritt 2 Haben sich alle Gruppen eine Szene ausgedacht, werden diese vor der Klasse präsentiert. Im
Anschluss wird von der Klasse der kreativste Einfall gewählt.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
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