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BM_019-050.qxp:BM_2/10 21.10.2011 9:33 Uhr Seite 34 BOULE VARDTV TEXT LUKAS HADORN Mit 19 Emmy-Auszeichnungen gehörte der Pay-TV-Sender HBO zu den ganz grossen Gewinnern des alljährlichen Fernsehpreises. Einmal mehr. Die drei Buchstaben sind längst zum Gütesiegel für TV-Serien aller Genres geworden. Jüngstes Beispiel: das Fantasy-Epos «Game of Thrones». HERBSTZEIT IST SERIENZEIT. In diesen Wochen flimmern in den USA die ersten Episoden der neuen Shows über die Bildschirme. Serienfans kommen wochenlang nicht aus dem Haus, die fein austarierten Sendepläne der verschiedenen Anbieter lassen kaum Zeit, um frisches Popcorn zu holen. Bald werden neue Produktionen wie «Homeland», «Pan Am» oder «Person of Interest» auch bei uns zu sehen sein. Toll, eigentlich. Wenn wir nicht schon mit der sechsten Staffel von «Dexter», den neuen Folgen von «Two and a Half Men», unzähligen verpassten CSI-Episoden und den sarkastischen Eskapaden des «Dr. House» mithalten müssten. Kokettierte man in vergangenen Jahren noch mit der Qual der Wahl, muss man sich heute frustriert eingestehen, vor dem Überangebot an TV-Serien kapituliert zu haben. Mehr als zwei Augen und 16 Stunden Freizeit pro Tag hat man nun mal nicht. Allen Freunden der Effizienz sei deshalb an dieser Stelle eine einfache Regel verraten: Wo HBO draufsteht, ist Qualität drin. Kein anderer Pay-TV-Sender hat im letzten Jahrzehnt derart konstant Produktionen auf allerhöchstem Niveau abgefeuert. Namedropping gefällig? «OZ», «Rome», «The Wire», «The Sopranos», «Deadwood», «Entourage», «In Treatment», – allesamt HBO-Produktionen. Von preisgekrönten MiniSerien wie «Band of Brothers», «Generation Kill» oder «The Pacific» ganz zu schweigen («Sex and the City» unterschlagen wir absichtlich, ist ja schliesslich ein Männermagazin). 34 BoleroMen No 3/2011 DER TREND HÄLT AUCH 2011 AN. Mit «Game of Thrones» ist im April ein Fantasy-Epos angelaufen, das locker mit den grossen Hollywood-Produktionen mithalten kann. In einem mittelalterlichen Setting, gefühlsmässig irgendwo zwischen Tolkien und Miyazaki, liefern sich diverse Adelshäuser einen blutigen Kampf um die Herrschaft über die sieben Königreiche. Mystisch untermauert wird das Ganze von einer Zeitrechnung, die generationenlange Winter kennt, in denen Tote auferstehen und Neugeborene an den Brüsten ihrer Mütter erfrieren. Wie immer bei HBO ist die Handlung absolut kompromisslos, wobei dieses Lob in erster Linie dem Fantasy-Schriftsteller George R. R. Martin gebührt, der mit «A Song of Ice and Fire» die Romanvorlage lieferte. 50 bis 60 Millionen Dollar verschlang «Game of Thrones» Schätzungen zufolge alleine mit der ersten Staffel. Die zweite Staffel ist bereits in Produktion, sie wird im kommenden Frühling bei HBO zu sehen sein. Wo sonst? Im deutschsprachigen Raum ist «Game of Thrones» ab November bei TNT Serie (via upc cablecom) zu sehen. Die DVD-Box der ersten Staffel kann bei Amazon.com zum Preis von 44.99 Dollar vorbestellt werden.