Just Flight Flying Club R44 Helicopter

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Just Flight Flying Club R44 Helicopter
Just Flight Flying Club R44 Helicopter
Macht es Sinn ein Review über eine Addon zu schreiben dass schon länger am Markt ist ? Sich nicht
auf die neuesten Erweiterungen für den FSX zu konzentrieren sondern den Blick auf einen kleinen
Helicopter zu werfen der beim Release viel Aufsehen erregt hat ?
Ja, absolut. Denn die Lebenszeit eines Addons geht ja weit über die ersten Wochen nach dem Release
hinaus und begleitet den Käufer im Idealfall ein ganzes Flusileben lang. Außerdem lässt sich ein Addon
aus einer gewissen zeitlichen Distanz sicher objektiver bewerten als in der Euphorie im Umfeld der
Veröffentlichung. Man muss also nicht unter den Ersten sein um ein informatives Review zu verfassen.
Doch stellt sich auch die Frage ob dann ein Review nach herkömmlichem Schema und strukturiertem
Aufbau überhaupt noch interessiert. Alles schon gelesen, alles schon gehört, fader Aufguss bekannter
Tatsachen. Die Herausforderung besteht also darin sowohl (bekannte) Fakten zu präsentieren als auch
einen nicht immer betrachteten Wert zu vermitteln: bleibt der anfängliche Spielspaß auf Zeit erhalten?
Denn ein gutes Addon das Spaß macht sollte ja weiterhin ein gutes Addon das Spaß macht bleiben,
auch wenn es schon vor Monaten veröffentlicht wurde. Betrachten wir Just Flights R44 Helicopter also
auch unter diesem Gesichtspunkt.
Der Robinson R44 „Raven“ der 1973 gegründeten Robinson Helicopter Company ist mit knapp 6.000
produzierten Einheiten der erfolgreichste Helicopter der Welt. (Stand 2006). Sein Lycoming
Kolbenmotor gewährleistet den günstigen und stabilen Betrieb und sorgt laut Herstellerangabe für
eine TBO (=Time Between Overhaul) für Triebwerk, Zelle und wichtige mechanische Komponenten
von mit 2.200 h. Der für vier Personen ausgelegte R44 ist trotzdem so schlank dass er problemlos
auch auf kleinen Flächen landen kann. Die R44-Variante „Clipper“ ist ein „Raven“ der aber wahlweise
fixe oder aufblasbare Floater mitführt. Einige Links im Web bieten weitere Informationen zu diesem
Helicopter.
R44 Series bei Robinson Helicopter Company
R44 bei Wikipedia (deutsch)
R44 Helicopter Flight Information
Review Just Flight Flying Club R44 Helicopter (FSX und FS9)
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Ho´ mir mal vier Flaschen Bier
Einige von uns erinnern sich vielleicht an die Aktion von Jan Veen der bei „Wetten dass….“ Mit einem
R44 Helicopter innerhalb von wenigen Minuten vier Bierflaschen öffnete. R44 öffnet Bierflaschen
Um die Installation des Addons von Just Flight zu überbrücken braucht man allerdings keine 4
Flaschen Bier, denn knapp 98MB finden rasch den Weg auf die heimische Festplatte. Nach rascher
Online-Aktivierung bietet der Installer die Wahlmöglichkeit den R44 im FS9 oder FSX zu installieren.
Die Pfade zu den Flusis werden automatisch erkannt und schon steht der R44 im virtuellen Hangar, in
diesem Fall im FSX. Mitgeliefert werden das Tool AeroSelect (beinhaltet AeroPaint, AeroFace,
AeroLoad) und ein 19-seitiges Handbuch im pdf-Format das ich mir gleich ausdrucke. Unüblicherweise
starte ich nicht gleich ds Fluggerät sondern lehne mich zurück, genieße die Vorfreude (und ein Bier)
und blättere im Handbuch.
Frage : Kann Handbuch lesen Spaß machen ?
Antwort : Ja, sofern was Interessantes drinnen steht
In sehr gut verständlichem und einfachem Englisch wird die Bedienung aller Instrumente, alle Schalter
und die nötigen Procedures erklärt. Ein Tutorialflug von cold/dark (Start) bis cold/dark (Landung)
beschreibt ansehnlich die einfache Handhabe des R44 und seines „Emergency Pop-out Floaters“. Der
angehenden Helipilot erfährt den Unterschied zwischen der Standard- und Proausführung im FS9
(spezielleres Flugverhalten) und warum es FSX nur die Standardvariante gibt. Wie die mitgelieferten
Tools verwendet werden und wer aller an der R44 mitgewirkt hat. Alleine das Druckformat ist
unglücklich geraten : auf A4 wird das Manual in kleinem Buchformat gedruckt, da wird Platz für eine
größere Schrift vergeudet. Doch das soll den sehr guten Eindruck des Handbuches nicht schmälern :
kein unnötig aufgemotztes Manual mit unzähligen Performancetabellen oder Beschreibungen anderer
Gerätschaften (zB GPS). So wirkt das Handbuch informativ, prägnant, leicht verständlich, kurz :
vorbildlich, Just Flight !
Ich starte AeroSelect : mit wenigen Klicks können die Registrierungen der Helis angepasst und die
Beladung konfiguriert werden. Weiters gibt es Unterstützung beim Erstellen eigener Paints und beim
Integrieren eines bestimmten Gesichtes mit AeroFace.. Ja, wer möchte kann seine eigene Visage im
Flusi herumfliegen lassen. Einfach ausprobieren !
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Nach Beenden des AeroSelect wird nun der FSX gestartet, um gleich vor der großen Vielfalt der
installierten R44 zu stehen : jede Menge Raven II und Clipper II mit fixem oder popout-Floater, mit
den unterschiedlichen Registrierungen ergeben sich 221 Kombinationsmöglichkeiten. Da sollte für
jeden etwas dabei sein.
Wenn es nur immer so einfach ginge
Ich bin ungern alleine im Heli, also lass ich einen Kumpel mitfliegen. Der R44 bietet von außen einen
prächtiger Anblick von außen. Das Spiegeln der Landschaft in der Frontscheibe, die Nieten, die sehr
detailreiche Modellierung des Motors…wie überhaupt die Animationen beim R44 vom Feinsten sind.
Da kann man dem Motor beim Arbeiten zusehen, beeindruckend welche Detailtreue
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Die inneren Werte
Wie sieht´s drinnen aus ? Der erste Schock im VC : ich bin verschwunden. Offenbar fliegt der Pilot im
Just Flight R44 im Stealth-Modus, denn obwohl der rechte Sitz in der Aussenansicht belegt ist bleibt er
in der VC-Ansicht leer. Gerade mal mein Kumpel ist zu sehen. Aber da mich der mit seinem Gelabber
eh meistens nur nervt klicke ich einfach auf seinen Sitz…und er ist ebenso verschwunden. Wenn das
nur immer so leicht wäre….
Die geladenen Passagiere können ebenfalls mit einem Klick jederzeit hinausexpediert und bei einem
Mitleidsanfall wieder zurückgeholt werden. Auswirkungen auf das Flugverhalten hat das aber nicht,
denn es gilt wie viele Personen geladen wurden, auch wenn man sie nicht sieht.
Auch hier wieder : erfreulich die Klarheit und Brillanz der Instrumente, Anzeigen und Texturen. Da ist
nix verschwommen oder schwammig oder schlecht ablesbar. Und das ohne nennenswerte Auswirkung
auf die Framerate. Wiederum : Respekt, Just Flight !“
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Meiner Meinung nach ist dieses VC eines der besten Cockpits in denen ich je gesessen bin auch wenn
ich unsichtbar bin. Großartige Übersicht nach draussen, spiegelnde Frontscheibe, viele praktische
Ckickspots die das GPS und den T-Bar entsprechend modifizieren. „Crisp and Clear“ und absolut kein
Performancethema.
Ein perfekter Arbeitsplatz eben
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Alt, aber noch lange nicht Out
Klar gibt es auch ein 2D-Panel das ebenso ein übersichtliches Fliegen erlaubt. Mehrere Subpanels
ermöglichen raschen Zugriff auf die benötigten Instrumente und sogar auf die Checklist, die
problemlos ablesbar ist. Verschwommene Texturen und unscharfe Instrumente kennt der R44 nicht.
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Wenn es dunkel wird…
Auch an nachtaktive Schlaflose und
lichtscheues Gesindel wurde gedacht. Es
macht Spaß den R44 auch in der Nacht zu
fliegen, die Beleuchtung ist dezent und nicht
grell, vielleicht spiegelt es ein wenig zu
heftig. Aber wie heißt es so schön : it´s
never too dark to wear sunglasses !
Aber ich sprach ja vorhin von Spaßfaktor, den kann man besonders mit dem Clipper problemlos
haben. Und zwar:
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Zwei pralle Schwimmkörper
Ja, so ein Kalauer musste ja kommen. Liegt wahrscheinlich am Bier das beim Handbuch lesen
draufging. Also, was macht man wenn man vom langen Helifliegen erschöpft ist und man eine kleine
Erfrischung möchte ? Richtig, man nimmt ein kurzes Bad, im Meer, im See oder auch im Pool einer
lokalen Berühmtheit. Und da man ja nicht so weit gehen möchte parkt man den R44 einfach gleich am
Wasser. Und er säuft auch nicht ab. Der Heli nicht. :-)
Am Collector muss nur ein
Sicherungsstift gezogen und dann ein
Hebelchen umgelegt werden und schon
sollen die zwei Schwimmkörper
vorhanden sein auf denen der Heli sicher
wassern kann. Sitzt man im Cockpit
bekommt man wenig von dem Zauber
mit, da bietet sich doch die Aussensicht
an. Konzentriert schwebe ich also knapp
über der Waseroberfläche (was auf
Grund des hervorragenden Verhaltens
der R44 nicht allzu herausfordernd ist),
blende mir über die Tastatur den
Collector ein, entsichere gespannt, lege
um und…….
…da sind sie schon die zwei
Schwimmkörper. Aber ich
bin ein wenig enttäuscht.
Gerade bei diesem Effekt
wäre eine Animation das
Gelbe vom Ei gewesen,
doch die Schwimmer
erscheinen einfach, so wie
ich meinen Kumpel
erscheinen lassen kann.
Kein Aufblasen, kein
Entfalten, auch leider kein
passender Soundeffekt.
Welch Chance auf ein
einmaliges Gimmick wurde
hier ausgelassen. Sind die
Floater einmal draussen
können sie aber nicht mehr
eingepackt werden.
Ich kann nicht beurteilen ob das in Realität auch so ist und daher nur akkurat umgesetzt wurde oder
ob hier nur die halbe Aufgabe erledigt wurde. Wie auch immer, praktisch ist es allemal aber hier
wurde eindeutig ein aufgelegter Elfmeter vergeben.
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Noch etwas gilt es beim Wassern zu beachten. Es hat zwar absolut keine Relevanz aber es ist mir halt
aufgefallen und möchte zumindest darauf hinweisen. Auf dieses eine unnütze Fakt kommt es doch
auch nicht mehr an bei dem was wir tagtäglich so aufschnappen.
Wie wir wissen gibt es im Flusi ja keinen nennenswerten Wellengang. Die Wasseroberfläche ist immer
schön spiegelglatt. Jetzt wird durch ein Auf- und Ab des Fluggerätes der Wellengang simuliert. Ich
hoffe nur dass die Lichter des R44 rechtzeitig vorher ausgeschaltet wurden und daher nicht mehr
warm sind und außerdem wasserdicht sind. Denn der R44 taucht die Scheinwerfer ordentlich ins
Wasser ein. Unnütz das zu wissen, sagte ich doch :-)
Aber nun weiter im Text !
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Und…wie ist er ?
Ich bin den R44 auch kurz im FS9 im Standard-Profil geflogen, habe aber doch die meiste Zeit mit ihm
im FSX verbracht. Mein persönlicher Eindruck ist dass er im FSX eigentlich gutmütiger ist und
einfacher zu
beherrschen ist.
Es fordert
schon ein wenig
heraus den
Heli nur wenige
Zentimeter
über den Boden
hovern zu
lassen, aber es
ist machbar.
Ich muss auch
sagen dass
ich vom
Helicoptern
eigentlich kaum
Grundwissen
mitbringe. Ich
maße mir
also gar nicht an
Vergleiche
zur realen
Fliegerei oder
zu anderen
Coptern
anzustellen. Ich
glaube nicht
nur ich möchte
in so ein
Addon einfach
einsteigen,
herumfliegen,
verrückte Sachen probieren, landen, Spaß haben und nicht zu kompliziert soll es sein. Und all das
kann der Flying Club R44 von Just Flight perfekt, das ist ja auch das Wesen des Flying Clubs.
Das Flugverhalten ist gutmütig zu bezeichnen, doch muss eine Landung gut vorbereitet werden. Wenn
man es übertreibt wird auf der R44 bockig und wirft einen ab. Der Sound ist „typisch“, also wie sich
ein Allerweltssimmer der nie einen R44 gesehen und gehört hat den Sound so eines Helis halt
vorstellt. Es passt einfach. Aus dem VC sind sowohl Raven als auch Clipper perfekt zu steuern, die
Darstellung der Werte auf den Instrumente ist klar und flüssig, die Übersicht ist gegeben.
Zusammengefasst : ein idealer beherrschbarer flotter Heli zum Spaß haben, Erkunden, Entdecken,
Erfliegen. Ich wüsste zur Zeit kein besseres Gerät um zum Beispiel Airportszenerien zu erkunden.
Nach einem ereignisreichen Flug mit der R44 landen wir aber nun auf der Basis. Zeit ein Fazit zu
ziehen.
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Stärken und Schwächen
Der vorausblickende Simmer informiert sich ja vor dem Kauf was er denn eigentlich bekommen wird.
Dann stimmt er seine Ansprüche und Anforderungen mit den Features des Addons ab. Gibt es große
Übereinstimmung hat man ein passendes Addon gefunden, denn wenn man vor dem Kauf weiß was
man von einem Addon erwarten darf gibt es keine Enttäuschungen. So selbstverständlich das auch
klingen mag hat sich das leider immer noch nicht zu allen Käufern eines Addons durchgesprochen.
Ich persönlich glaube dass viele Enttäuschungen und Frust mit einem Addon daraus resultieren dass
man a) nicht immer genau weiß was man eigentlich bekommt und b) sich unter- oder überfordert
fühlt und das Addon daher verteufelt. Wie so oft kann dann auch hier die Ursache vielen Ärgers
einfach zwischen den zwei Ohren angesiedelt sein ;)
Mit dieser Einstellung im Hinterkopf fällt es mir sehr leicht ein persönliches Urteil über den Flying Club
R44 von Just Flight abzugeben : eine absolute Empfehlung.
Pro
- vorbildlich gestaltetes Handbuch
- keine Schwierigkeiten in Betrieb und Handling, rasches „Eingewöhnen“
- hervorragende Qualität der Texturen
- stimmungsvolle Nachtbeleuchtung
- flüssige Anzeigen auf den Instrumenten
- keine spürbare Auswirkung auf die Framerate
- Animationen vom Feinsten
- macht einfach unglaublichen Spaß damit zu fliegen
Contra
- kein Effekt beim Popup des Floaters
- Pilotensitz bleibt im VC unbesetzt, in der Aussensicht ist der Pilot aber zu sehen
- Sound wirkt auf längeren Flügen „angestrengt“ und „dominant“
Hinweise
Bei Just Flight gibt es für den R44 ein Service Pack 1 das u.a. einige Kleinigkeiten im VC korrigiert.
Unbedingt installieren.
Den „Flying Club R44 Helicopter für den FS9 und FSX gibt es um 22,95 EUR als Download bei
Just Flight .
Scotty, velen Dank für die zwei Review-Exemplare. Deine Geduld ist ein Segen für umtriebige Admins.
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Links zu Screenshots
Ich stelle gerne wieder eine Menge Screenshots zum Download zur Verfügung, um sich ein genaueres
Bild der R44 zu machen. Einfach den Link anklicken und der Download beginnt (knapp 10MB).
Download Screenshot Set R44
Das war´s doch aber noch nicht !
Richtig, wir sind noch lange nicht durch mit dem R44 !
Das bisherige Review über den R44 im FSX zeigt ja den herkömmlichen ja gewohnten Aufbau und
Inhalt. Aber diesmal haben wir die Ehre und Freude jemand vom Fach an den Collector zu lassen.
Ich freue mich sehr dass sich „DC9-30“ aus dem Friendly Flusi Forum bereit erklärt hat den R44 im
FS9 zu testen.
DC9-30 bringt langjährige reale Erfahrung mit allerlei fliegen Gerätschaften mit, sei es als Pilot oder
als Techniker, sei es im Flugzeug oder im Heli. Ein Glücksfall für jeden Bericht und ich bin Scotty von
Just Flight sehr dankbar dass auch DC9-30 ein Exemplar zum Testen bekommen hat.
Nun lehnt Euch zurück und verfolgt mit mir die R44-Abenteuer von DC9-30 in einem ganz besonderen
Review. Es wird Spaß machen, versprochen.
Juergen_LOWW für Friendly Flusi
(Getestet wurde auf einem P4 2,8Ghz HTt, 2 GB RAM, XP SP2)
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Just Flight Robinson R44 Raven im FS9
Jürgen hat mich vor ein paar Wochen gefragt ob ich den R44 Raven II von Just Flight ausprobieren
möchte ? Na wer kann da schon nein dazu sagen.
Meiner einer nach Hause und die alten R44 Unterlagen rausgekramt. Mal sehen was konnte der denn.
14.000ft Service ceiling, 4.500ft HOGE (Hover Out of Ground Effect) unter full load, 117kts Reise und
maximal 400NM Range, die Performance Chart zeigt ein paar nette Graphen, kurz eingelesen und auf
den Downloadlink gewartet.
Robinson verspricht für USD: 370.000,- im Werbetext Folgendes:
The R44 Raven I offers turbine performance at an affordable piston price with high reliability, fuel
economy, endurance, and comfortable hydraulic controls. This model is also available with fixed-utility
floats as a Clipper I.
The high-performance R44 Raven II is designed for more payload, higher altitudes, and faster speeds
with all the luxuries of the Raven I. The latest in the R44 line, this aircraft is also available as a Clipper
II, Police Helicopter,and Newscopter
Der Link und das Passwort kamen wenige Tage später in mein Postfach. Download und Installation
gingen zügig und locker von der Hand. Neben dem Hubi installiert sich auch gleich das nett
aufgemachte und gut zu lesende Handbuch. FS9 öffnen, R44 suchen und starten will. Wow, neben der
0815 Version gibt’s die Floatversion und jene mit den emergancy Floats. Also jede Menge Spielzeug
zum Ausprobieren. Ich entschließe mich dennoch die 0815 Version zu nehmen und such mir in den zu
hunderten vorhandenen Farbgebungen ne gefällige aus.
Ab an meinen Lieblingsflugplatz (Trieben) rein in die Kiste, Checkliste zur Hand (die gibt’s zum
einblenden) wieder raus und schnell den Outside check abarbeiten : also Deckel auf, rein gucken:
man kann`s Getriebeöl prüfen, den Riemen zur Heckrotorwelle checken, auf der rechten Seite findet
man den Ölmessstab (kann man nicht rausnehmen) u.s.w. So, Verzurrungen runter und wieder rein,
wie üblich erneut raus, denn zu 99% hat man den Schlüssel in der Hosentasche vergessen. Also
Schlüssel raus, ins Zündschloss damit, Strom anmachen, Spritzufuhr öffnen, Mixture rich, Clutch auf
(Kupplung Motor/Hauptrotor) Zündung auf „Both“ und am Cyclic den Startknopf drücken : Cool, das
Dingens springt an. Motor hochdrehen lassen, Öldruck und Temp checken, beides ist gleich da und
Hauptrotor einkuppeln. Na Wumm, wenn der in der Realität auch so angast würd`s den Hubi gleich
umschmeißen.
Cockpitcheck, wie ein echter CHPL`er wieder mal ohne Checkliste, hat ja beim Engine-Start auch
funktioniert. Man(n) kann wenn man will seinen Copi (Copilot) per Mausklick ein und ausblenden, den
Stick halbieren oder ganz wegnehmen, was beim VC hilfreich ist denn sonst kann man weder Funk
noch X-Ponder einschalten. Lights „on“, kurzer Funkspruch :
„He Albert bin ready“
„Dann tua was“
„Bis späta“
„Tschau“
Nun wird’s ernst. Kurz am collectiv anlupfen und schauen wie das Dingends reagiert. O.K sie kommt
wie erwartet und beginnt nach rechts wegzudrehen, also brav Blick draußen an ner Referenz fixieren,
ins Pedal und weiter anlupfen. Die R44 hebt willig ab und beginnt zu steigen, Cyclic nach vorne und
Speed aufnehmen. Es geht weg Richtung Norden dem Liesing Palten Tal entlang.
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Eigentlich wollte ich ja nach Niederöblarn fliegen aber die R44 steigt so gewaltig dass ich mich
tatsächlich in einem übermotorisierten Turbinenheli wiederzufinden glaube. Hat Robinson schon zu
viel versprochen, reißt der Hubi hier viel zu viel an.
Im direkten Anflug geht’s über die 4000ft
hohe Bergkette im Osten von Trieben in
Richtung Admont. Durchs Gesäuse steigt das
Gerät mit ungebrochenen 2.000 ++ ft/min
und so bin ich bald am maximum. FL140 bei
120kts indicated. Geilo, das Gerät geht und
fliegt ziemlich stabil.
Hands free ist leider nicht. Der R44 hat eine
ungebrochene Tendenz zum links abbiegen
und das in jedem Geschwindigkeitsbereich.
Ich hab nun Kurs Richtung Lunz am See aufgenommen und beginne hier her oben mit ein paar Tests.
Schnell werden mir die absoluten Grenzen der FS Hubisimulation klar, denn solange man Pitch und
Engine power setting nicht getrennt regeln kann ist`s einfach nur ein Spiel und vom Hubifliegen
soweit weg wie die Lilifee von der Realität eines fliegenden Mädchens. Schade keine Autorotation,
keine High Power Tests in hoher Höhe u.s.w. Aber ein bisschen turnen muss aber schon sein. Hubi auf
die Nase stellen, abtauchen, Nase am Horizont ausrichten (Speed weit über Vne), Knüppel in eine
Seite gedrückt und warten : was in 8000ft begann endete 4000ft tiefer. Eine gesteuerte Rolle, der
Hubi hat`s ausgehalten. In Realität würde nun der Flugbetriebsleiter eine Mail an alle Kollegen
schreiben in dem er sein Bedauern über den Verlust eines der Crew Mitglieder Ausdruck verleiht. Die
Unfalluntersuchungs-komission wird mangels Augenzeugen feststellen: Dass wohl höhere Mächte die
Hände im Spiel hatten.
Nun reizt es mich aber umso mehr. Da gibt’s im R44 Original Handbuch einen Absatz über 0g
Manöver. Die sind den Robinsons (R22 & R44) nämlich grundsätzlich strictly prohibited. Es gab da
viele tödliche Abstürze die sogar die R22 damals per FAA Anweisung auf den Boden zwangen.
Wurscht, ich hock vor einem Bildschirm und der Hubi ist nur Simulation. Also kurz antauchen, Speed
wieder über Vne (wie ich mittlerweile weiß passiert da eh nix), Nase nach oben und sofort wieder
nach vorne unten wegtauchen. Der Robinson folgt aufs Wort seines Herrn und fliegt, nicht einmal
einen Muckser macht er beim dem was in Realität den Flugbetriebsleiter erneut zu einer Aktion
veranlassen würde. „Mast Bumping“ ist hier das Schlagwort, bei diesem Manöver schlägt die
Rotorblattaufhängung wegen Überlast in den Rotormast das dieser abreißt und du dich bei den
Engeln wieder findest.
Na jut – wie der Berliner zu sagen vermag – rüber schwenken und Richtung Ötscher (6214ft). Speed
raus, ne kurze Sondierungsrunde,
Landeplatz auserkoren und runter mit
dem Ding, brav ausschweben (das
ganze gute 1500 über HOGE Limit !!!)
und hinsetzen. Hurra, auf Anhieb
gelungen, eine alpine Landung mit ner
R44. Also wieder anziehen am Collective
und raus. Diesmal, weil vor uns der Berg
ist, mit einem Cat.A T/O. Was ist das ?
Du gehst mit Deinem Hubi in einem
Rückwärtssteigflug der den gleichen
Winkel hat wie dein Gleitwinkel im Falle
eines Engine out. So soll gesichert sein,
dass Du Deinen Landeplatz wieder triffst
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falls was passiert. Dieses Manöver setzt eine sehr leistungsstarke Maschine voraus, und in dieser Höhe
müssen die Bedingungen schon sehr genau stimmen dass dies zum Beispiel eine EC135T2+ (die
derzeit stärkste Version der EC135) beladen noch schaffen kann.
Die R44 von Just Flight nimmt darauf keine Rücksicht, mit dem üblichen aussteuerbaren Linksdrall
hebt sie den Hintern und hebt ab. Folgt den Eingaben gehorsam und macht ein schönes Flugbild dabei
*lol*.
Wenn wir schon beim Hochalpinen sind dann gleich noch ein Manöver das in diesen Höhen an und für
sich nur den Stärksten unter den Starken vorbehalten ist. „Anstützen“, hierbei fliegst du an den Hang
heran setzt nur mit den Kufenspitzen auf und hältst den Heli waagerecht damit zum Beispiel Doc und
Sani aussteigen können.
Gefährliches Manöver das die
Einsatzpiloten immer wieder
zu Schweiß-ausbrüchen treibt.
Dem Simmer im R44 ist viel
Fingerspitzengefühl und ein
guter Stick gewünscht. Also
ran an den Speck, langsames
Antasten, Ansetzen, brav in
der Waage halten … Jawohl
auch das klappt, und zwar so
gut und stabil, dass Zeitbleibt
die „S“ Taste zu drücken, die
Sicht einzustellen dann auf
„Druck“ für den Screenshot.
Wieder zurück ins VC (das
übrigens ausgezeichnet ist, bis auf einen kleinen Bug wo das VOR nicht schön eingepasst ist),
Anlupfen und nach hinten weg. (Anmerkung : Bug duch SP1 behoben)
Beim Flug Richtung Donau überfliegen wir Kilb. Kilb ist die Heimat des österreichischen Robinson
Importeurs W.Pitterle, der mit
den Robinsons höchst
erstaunliche Flugmanöver
durchführt und dabei u.A bereits
eine R44 im Attersee versenkt
hat. Er ist meist bei den
Erzbergrennen das fliegende
Auge des ORF. Bei Melk biege ich
in die Wachau, hier am Eingang
der Wachau sind schon einige
Hubis und Flächenbomber in den
Seilen hängen geblieben, also
mal sehen ob es mich heute
erwischt. Runter auf
Bodenniveau und volle Kanne in
den Tiefflug.
Die R44 fliegt erstklassig und der FS kennt zu meinem Glück keine Leitungen oder Fährkabel.
Fast vergessen, die Raven unterscheidet sich ja von der Clipper durch sein Hydraulic System. Das
Hydraulic System soll den Hubi ruhiger fliegen lassen und besser beherrschbar machen. Also Cyclic
einblenden und Hydr, auf „off“ – also wenn sich was tut dann hab ich es nicht erkennen können. Die
R44 fliegt als wäre nichts.
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Mein Heimatplatz LOAU kommt in Sicht. Kurze Meldung :
„GO, R44 über VOR STO“
„Sers … die `Rauschen` ist in Betrieb, Wind hamma kann.“
„Mille Grazie GO, meiner einer bevorzugt den direkten zum Cafè, knüppel heute nen Heli“
„Passt, blas ma die Leut net weg“
Die Landung passt wie geplant, wie im FS üblich etwas härter, aber wie gesagt solange man Rotor
und Triebwerk nicht getrennt ansteuern kann wird sich nichts ändern.
Mein Fazit: nettes Hubidingends, wie eben alle Hubis für den FS meilenweit von der Realität entfernt.
Aber Just Flight hat das was im FS machbar ist sehr gut umgesetzt. Wenn er die Leistung etwas
zurück nimmt und auch die HOGE und HIGE Daten übernimmt bekommt man da wo es noch möglich
wäre einen sehr guten Hubi für sein Geld. Das Modell des R44 ist sauber und richtig pingelig
umgesetzt. Solang der Rotor am Boden dreht bewegt sich bei entsprechender Eingabe auch die
Rotorebene, man kann das Lüfterrad drehen sehen und auch den Riemen der die Heckrotorwelle
antreibt. Steht der Rotor und der Motor stehen auch die beiden Dinge still.
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Am Boden (und leider nur da) fehlt auch das zuvor entfernte Stück für den links sitzenden Copiloten
(der aber hin und wieder am Boden doch drinnen sitzt). Im Cockpit findet sich jeder schnell zurecht.
Es gibt einige Hidden Spots die nette Gimmicks bieten. Im VC sollte man recht weit hinten sitzen und
eher tief damit man den richtigen Eindruck bekommt.Im 2D Panel hat man einige FS-Buttons zum
rumspielen und um die Unterpanele aufzuschalten. Allerdings ist bei diesem tollen VC das 2D maximal
eine nette Draufgabe.
Bis zum heutigen Datum hab ich gut und gerne 30FH im R44 verbracht und er macht echt Spaß, lässt
sich sicher auch vom Hubineuling gut fliegen und macht dem MIL (der LAGO Zappelphillip) erfahrenen
Piloten sicher auch Spaß. Von meiner Seite gibt’s lediglich für die Leistung und die beiden kleinen
grafischen Bugs Abzüge und somit 7 von 10 DC-9-30 Douglas Pfeilen ;-)
Ach ja, auch die Kennzeichen bieten einiges zu schmunzeln – das passende für die R44 Raven II ist
wohl G-FUNY.
DC9-30 für Friendly Flusi
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