Pepperdine_2011_Sebastian_Dupp

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Pepperdine_2011_Sebastian_Dupp
Erfahrungsbericht
Pepperdine University 2011
Sebastian Dupp
Allgemeine Vorbereitung
Die Erfahrungsberichte der Vorjahre waren mir eine große Hilfe bei der Vorbereitung auf
mein Auslandssemester an der Pepperdine University. Nichtsdestotrotz will ich in gebotener
Kürze auf die wichtigsten Punkte eingehen.
a) Visum
Für die Beantragung des Visums bleibt euch noch genügend Zeit. Ich habe meine
Beantragung erst Ende Mai abgeschickt und bereits zwei Wochen später einen Termin
für das Interview im U.S. Konsulat in München erhalten. Obwohl das Ausfüllen und
Einholen der verschieden Dokumente sehr zeitaufwendig ist, hatte ich keinerlei
Probleme.
b) Flug
Ich habe meinen Flug bereits Anfang Februar über flug.de gebucht. Für den Hin- und
Rückflug von München nach Los Angeles konnte ich trotz langer Suche kein Angebot
unter 1.100 € finden. Deshalb kann ich euch nur raten, sich frühzeitig um euren Flug
zu kümmern. Falls ihr Zwischenstopps in Kauf nehmen wollt, könnt ihr euch ein
bisschen Geld sparen.
c) Geld
Um euch mit Bargeld zu versorgen, kann ich euch nur das Junge Konto der Deutschen
Bank empfehlen. Da die Deutsche Bank mit der Bank of America eine Kooperation
hat, fallen für die Abhebung von Bargeld keine Gebühren an. Dabei ist darauf
hinzuweisen, dass ihr eure Bankkarte für Auslandsabhebungen im Vorfeld freischalten
lassen müsst. Da die Bank of America weit verbreitet ist, hatte ich nie Probleme an
Bargeld zu kommen. Neben Bargeld braucht ihr auch unbedingt eine Kreditkarte, da
dies das gängigste Zahlungsmittel in den USA ist.
Unsere große Hilfe
An dieser Stelle möchte ich mich bei Jennifer Allison und ihrem Ehemann für deren
großartige Hilfe bedanken. Sie waren für uns jederzeit und in allen Angelegenheit da. Jennifer
ist als Librarian an der Pepperdine University tätig, war bereits als Austauschstudentin in
Augsburg und kann Deutsch sprechen. Neben dem Universitären haben wir auch gemeinsame
Freizeitaktivitäten unternommen, wodurch im Laufe der Zeit eine richtige Freundschaft
entstanden ist. Vor allem das Thanksgiving-Fest bei der Familie ihres Ehemannes war ein
absolutes Highlight. Jennifer würde sich bestimmt freuen, wenn ihr euch mal bei ihr meldet.
Wohnen
Die Wohnkosten in Kalifornien sind extrem hoch. Egal ob ihr on oder off campus wohnt,
müsst ihr mit bis zu 5.000 € für die Wohnkosten rechnen. Ich habe auf dem Campus in einem
der George Page Apartments mit drei amerikanischen First-year Studenten gewohnt. Auf dem
Campus zu wohnen hat mehrere Vorteile. Zum einen seid ihr in unmittelbarer Nähe zur Law
School und zum anderen habt ihr sofort Kontakt zu amerikanischen Studenten. Obwohl ich
euch dringend empfehle, auf dem Campus zu wohnen, muss ich eure Erwartungen an die
Apartments dämpfen. Die Ausstattung ist dürftig und der Zustand der Wohnungen insgesamt
ist renovierungsbedürftig. Die Zimmer erinnern mehr an ein Schullandheim und die Kosten
von knapp 5.000 € sind völlig überzogen.
Um ein Zimmer im Studentenwohnheim zu bekommen, sollte man sich frühzeitig im Internet
auf der Housing-Seite der Law School bewerben. Dabei ist ein Housing Deposit in Höhe von
$500 zu überweisen. Falls es soweit ist, kann ich euch gerne die Bankdaten für die
Auslandsüberweisung geben. Ansprechpartnerin für das Housing ist Melinda Valente. Des
Weiteren solltet ihr euch informieren, ab wann ihr in eure Apartments einziehen könnt bzw.
zu welchem Zeitpunkt ihr die Wohnungen wieder verlassen müsst. Eine große Hilfe hierbei,
wie in allen anderen Dingen, war wie bereits erwähnt Jennifer Allison. Sie hat die Schlüssel
für uns organisiert und wir konnten bereits vor Beginn der Orientierungsphase in unsere
Wohnungen einziehen.
Auto
Ohne Auto geht in Kalifornien gar nichts. Allein der Weg vom Campus bis zum nächsten
Supermarkt ist zu Fuß kaum zu bewältigen. Hinzu kommt, dass es nahezu keine öffentlichen
Verkehrsmittel gibt. Wenn ihr viel reisen wollt, seid ihr auf ein Auto angewiesen. Ein Auto ist
damit ein MUSS. Nach den schlechten Erfahrungen aus den letzten Jahren, haben wir uns
nach einer anderen Autovermietung umgeschaut. Obwohl der Name der Autovermietung
„Super Cheap Car Rental“ etwas komisch klingt, hatte diese das beste Angebot für Fahrer
unter 25 Jahren. Da wir uns das Auto zunächst zu zweit und dann zu dritt geteilt haben, ist der
monatliche Mietpreis von $960.00 vollkommen in Ordnung. Der Mietpreis enthält bereits alle
zusätzlichen Nebenkosten mit Ausnahme der einmaligen Gebühr von $20.00 für jeden
weiteren Fahrer, den man anmeldet. In puncto Auto muss man dafür ein paar Abstriche
machen. Bei den Autos handelt es sich ausschließlich um Toyotas, die nur eine
Standardausstattung aufweisen. So fehlt zum Beispiel eine Zentralverriegelung.
Nichtsdestotrotz hatten wir mit unserem Auto keinerlei Probleme. Wie bei allen anderen
Autovermietungen auch muss man den Mietvertrag monatlich verlängern lassen. Dabei sei
darauf hingewiesen, dass man auch ohne Probleme das Auto wechseln kann. Die
Autovermietung befindet sich in LA und hat folgende Internetadresse:
http://www.supercheapcar.com/.
Kurse
In meiner Zeit an der Pepperdine University habe ich insgesamt vier Kurse mit insgesamt
10 Credits belegt. Ich würde euch allen empfehlen euch im Vorfeld über die
Kursmöglichkeiten zu informieren und euch bereits von Deutschland aus für die Kurse über
wavenet anzumelden. Uns wurde gesagt, wir sollen doch mit der Anmeldung für die Kurse
warten und dies erst vor Ort durchführen. Leider erwies sich dies als Fehler, denn vor Ort
wurde uns mitgeteilt, dass wir keine Kurse an der Business School besuchen können. Obwohl
in Augsburg damit geworben wurde und die Angebote speziell für Studierende mit
Schwerpunkt Steuern und Wirtschaftsprüfung interessant sind, konnte ich somit dort keine
Kurse besuchen. Von daher würde ich mich im Vorfeld informieren, ob dieses Jahr die
Möglichkeit wieder besteht sich für Kurse an der Business School anzumelden. Darüber
hinaus würde ich euch raten, eure Kurse so zu legen, dass ihr den Freitag oder den Montag
frei habt und somit genug Zeit für eure Wochenendtrips habt. Wir hatten den Freitag keine
Kurse, was sich als sehr vorteilhaft für unsere Trips erwies.
Im Folgenden stelle ich euch meine vier Kurse, die ich belegt habe, kurz vor:
Corporations – Prof. Coe
Der Kurs „Corporations“ ist mit den deutschen Kursen Gesellschaftsrecht I und II
vergleichbar. Der Kurs vermittelt dabei die Grundlagen des amerikanischen
Gesellschaftsrechts ohne zu tief in die Materie einzusteigen. Corporations ist mit 3 Credits
angesetzt, und findet zweimal pro Woche à 1,5 Stunden statt. Als Vorbereitung auf die Kurse
sind Fälle sowie Aufsätze aus dem Lehrbuch zu lesen. In der Stunde selbst werden dann
Studenten aufgerufen und müssen zusammen mit dem Professor den Fall besprechen. Es gibt
ein midterm Anfang November, das jedoch bei schlechtem Ergebnis nicht in die Endnote
zählt. Das midterm ist ein Multiple- Choice Test, besteht aus 33 Fragen und dauert eine
Stunde. Das Final ist mit drei Stunden angesetzt und um einiges schwerer als das midterm. Es
besteht aus einem Multiple-Choice Test und einem Aufsatzteil. Prof. Coe ist ein international
anerkannter Professor. Ich persönlich fand ihn sehr unterhaltsam, wobei man seinen Humor
mögen und verstehen muss. Insgesamt bewerte ich den Kurs als gut, was wahrscheinlich auch
darin liegt, dass die behandelten Themen nicht komplett fremd für mich waren. Deshalb kann
ich diesen Kurs nur weiterempfehlen.
Employment Law – Prof. Schultz
Das absolute Highlight des Kurses „Employment Law“ ist der Professor. Professor Schultz ist
nett, freundlich, witzig und sehr beliebt bei den Studenten. Außerdem ist er sportverrückt und
informierte die amerikanischen Studenten regelmäßig über die Bundesliga-Ergebnisse des
FCA. Der Kurs an sich vermittelt die Grundlagen des amerikanischen Arbeitsrechts
ausschließlich anhand der Besprechung von Fällen. Dabei ist der Kurs überhaupt nicht mit
dem deutschen Arbeitsrecht vergleichbar. Der Kurs umfasst 3 Credits und findet zweimal
wöchentlich à 1,5 Stunden statt. Die Vorbereitung auf den Kurs ist sehr zeitintensiv, da auf
jede Stunde mehrere Fälle mit bis zu 30 Seiten Umfang zu lesen sind. Am Ende des Semesters
findet ein dreistündiges Final statt, das aus einem Multiple-Choice Test und einem Aufsatzteil
besteht. Trotz des hohem Lernaufwands würde ich diesen Kurs wieder besuchen, weil der
Professor mit seiner Art den Kurs zu etwas Besonderem macht.
Entrepreneurship – Prof. Zweig
„Entrepreneurship“ ist ein rein wirtschaftswissenschaftlicher Kurs und daher untypisch für die
Law School. Wie der Name des Kurses schon sagt, geht es in dem Kurs darum sich in die
Rolle eines Unternehmers zu versetzen und einen Business Plan zu erstellen. Dieser wird in
einer Gruppe aus 4-5 Studenten erarbeitet und am Ende des Semesters vor einer Jury und den
Mitstudenten vorgestellt. Vor allem die Gastvorträge von Dozenten aus der Praxis sind sehr
interessant und vermitteln einen guten Eindruck, was es heißt ein „Entrepreneur“ zu sein. Im
Kurs selbst werden die theoretischen Grundlagen für die Erstellung eines Business Plans
vermittelt. Es gibt Ende Oktober ein midterm, das aber lediglich 20% der Endnote ausmacht.
Der Kurs ist mit 2 Credits angesetzt und findet einmal wöchentlich für zwei Stunden statt.
Von Prof. Zweig, der den Kurs unterrichtet hat, ist aber abzuraten. Seine Unterrichtsart und
seine Interaktion mit den Studenten entsprechen meines Erachtens nicht den Ansprüchen einer
Law School. Abgesehen vom Professor ist der Kurs aber sehr spannend, praxisnah und für
jeden wirtschaftlich Interessierten empfehlenswert.
Negotiation in Theory and Practice – Prof. Coleman
„Negotiation in Theory and Practice“ ist der einzige Kurs, den ich am Straus Institute für
Alternative Dispute Resolution belegt habe. Er umfasst zwei Semesterwochenstunden und ist
mit 2 Credits angesetzt. Dieser Kurs vermittelt die Grundlagen der Verhandlungsführung.
Dabei werden zunächst die theoretischen Aspekte der Verhandlungsführung besprochen. Im
Anschluss können die Studenten ihr Wissen in Verhandlungen mit Mitstudenten in die Praxis
umsetzen. Der Kurs war sehr interessant, aber auch sehr arbeitsintensiv. Insgesamt müssen
fünf Papers (1-2 Seiten), zwei Critiques (3-5 Seiten) und ein Final Paper (12-15 Seiten)
verfasst sowie an einer Final Negotiation teilnehmen genommen werden. Da der Kurs eine
aktive Teilnahme und damit freies Englisch sprechen voraussetzt, kann ich ihn nur
weiterempfehlen. Prof. Coleman ist ein älterer Professor und verfolgt eine strikte Agenda.
Wenn man sich an seine Art erst einmal gewöhnt hat, erkennt man wie viel Wissen und
praktische Erfahrungen in ihm steckt, die er auch gut den Studenten vermitteln kann. Der
Kurs an sich ist ein absolutes MUSS, da er im Bachelorstudiengang so nicht zu finden ist. Da
er aber viermal angeboten wird, würde ich eventuell einen jüngeren Professor vorziehen.
Freizeitaktivitäten in Kalifornien
In Kalifornien und Umgebung gibt es unglaublich viel zu entdecken. Da ihr eurer
Auslandssemester nicht nur mit Studieren verbringen solltet, kann ich euch nur dringend
empfehlen an den Wochenenden viel zu unternehmen. Ich habe unsere Wochenendtrips sehr
genossen und sehr viele neue und interessante Eindrücke gesammelt. Dabei kann ich euch
folgende Ausflugsziele ans Herz legen:
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Grand Canyon mit Helikopterrundflug
Disneyland
Highway Number One
Las Vegas
Santa Barbara
San Diego (Sea World)
San Francisco (Golden Gate Bridge, Alcatraz)
Six Flags Magic Mountains
Yosemite National Park (Campen und Hiken)
It’s all about sports
Die Amerikaner sind sportverrückt und ich kann nur jedem empfehlen sich davon selbst zu
überzeugen. Wir waren zum Beispiel auf einem Eishockeyspiel der LA Kings und auf einem
College-Football-Spiel der USC. Auch auf dem Campus kommen Sportveranstaltungen nicht
zu kurz (Damen-Volleyball, Damen-Soccer, Herren-Basketball). Der Eintritt ist dabei für
Studenten frei.
Wer selber Sport treiben will, hat hier die verschiedensten Möglichkeiten. Es gibt auch eine
Hobby-Fussballmannschaft, die sich mehrmals die Woche zum Fussball spielen trifft. Bei
Interesse kann ich euch gerne die Kontaktdaten weiterleiten.
Fazit
Mein Auslandssemester an der Pepperdine University war ein absolutes Highlight und ich
kann jedem, der die Möglichkeit dazu hat, empfehlen, ein Auslandssemester in den USA und
vor allem an der Pepperdine University zu verbringen. Falls ihr Fragen habt, könnt ihr euch
gerne bei mir melden.