1,3 MB - Merck KGaA
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Jahresabschluss 2015 Merck KGaA Inhaltsverzeichnis Zusammengefasster Lagebericht 02 – 102 Jahresabschluss 1 Jahresabschluss 103 – 147 104 Bilanz zum 31. Dezember 2015 105 Gewinn- und Verlustrechnung 003 Grundlagen des Konzerns 106 Entwicklung des Anlagevermögens 003Merck 107 Anhang zum Jahresabschluss 010Ziele und Strategien 107 016Steuerungssystem 108 Erläuterung zur Bilanz 020 Allgemeine Erläuterungen 116 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 028Forschung und Entwicklung 120 Sonstige Angaben 038 Menschen bei Merck 123 Mitglieder der Geschäftsleitung der Merck KGaA Corporate Responsibility 124 Mitglieder des Aufsichtsrats der Merck KGaA 044Wirtschaftsbericht 125 Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz 044Gesamtwirtschaftliche und 128Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 branchenbezogene Rahmenbedingungen 046Vergleich der Prognose mit dem tatsächlichen Geschäftsverlauf 050Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 144Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 145Versicherung der gesetzlichen V ertreter gem. 050Merck 061Healthcare §§ 264 Abs. 2 Satz 3 HGB und 289 Abs. 1 Satz 5 HGB 146 Bericht des Aufsichtsrats 067 Life Science 072 Performance Materials 077Konzernkosten und Sonstiges 078 Risiko- und Chancenbericht 089Prognosebericht 094Bericht nach § 315 Absatz 4 HGB 096Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB 102Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die im Anhang dargestellten Zahlen wurden kaufmännisch gerundet. Dies kann dazu führen, dass sich einzelne Werte nicht zu dargestellten Summen aufaddieren lassen. 01 Zusammengefasster LaGebericht Seite 02 – 102 Merc Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 3 GRUNDLAGEN DES KONZERNS Merck marke neu ausgerichtet. Die grundlegende Überarbeitung Biopharma In unserem Biopharma-Geschäft erforschen, entwickeln, produzieren und vermarkten wir innovative verschreibungs pflichtige Arzneimittel und Biopharmazeutika zur Behandlung des visuellen Erscheinungsbilds sowie die Einführung eines von Krebserkrankungen, Multipler Sklerose (MS), Unfruchtbar- neuen Logos reflektieren unseren Wandel zum globalen keit, Wachstumsstörungen sowie bestimmter Herz- Kreislauf- Wir sind ein global tätiges Wissenschafts- und Technologie unternehmen mit Sitz in Darmstadt. Im Oktober 2015 haben wir unsere Unternehmens Wissenschafts- und Technologieunternehmen. Gleichzeitig und Stoffwechselerkrankungen. Mit Hauptsitz in Darmstadt haben wir die Markenarchitektur vereinfacht: Wir haben bietet Merck führende Marken für Facharzttherapiegebiete. die weltweiten Rechte an dem Namen und der Marke Merck Wir erweitern unser Forschungs- und Entwicklungsportfolio in und treten künftig auch einheitlich als Merck auf – Ausnah- den Bereichen Onkologie, Immunonkologie und Immunologie men sind lediglich Kanada und die USA . Hier sind wir im stetig und investieren in die Entwicklung von Programmen Biopharma-Geschäft als EMD Serono, im Life-Science- im Bereich Multiple Sklerose. Mit unserer Expertise bei der Geschäft – nach der erfolgten Übernahme von Sigma- Findung und frühen Entwicklung von Wirkstoffen sowie rund Aldrich – als MilliporeSigma und im Material-Geschäft als 25 Projekten in der klinischen Entwicklung konzentrieren wir EMD Performance M aterials tätig. uns darauf, differenzierte neue Therapien für Patienten mit Mit einer fast 350-jährigen Geschichte sind wir das ungedecktem medizinischem Bedarf bereitzustellen. älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. Das umsatzstärkste Medikament von Biopharma ist Rebif® Unsere Produktpalette reicht von innovativen Pharma (Interferon beta-1a), ein wichtiges Arzneimittel für Menschen, zeutika und Biopharmazeutika über Life-Science-Tools und die an Multipler Sklerose erkrankt sind. MS ist eine der Spezialchemikalien bis hin zu Hightech-Materialien. häufigsten neurologischen Erkrankungen junger Erwachsener. Entsprechend unserer strategischen Ausrichtung gliedert Als Signal für unser kontinuierliches Engagement auf diesem sich Merck seit dem 1. Januar 2015 in die drei Unterneh- Krankheitsgebiet haben wir am 11. September 2015 bekannt mensbereiche Healthcare, Life Science und Performance gegeben, dass wir eine Absichtserklärung zur Beantragung der Materials, in denen die sechs Geschäfte des Konzerns zusam- Marktzulassung für unser Prüfpräparat Cladribin-Tabletten bei mengefasst sind. Dieser Struktur folgt seit dem 1. Januar der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA ) eingereicht haben. 2015 auch unser Reporting. Ausgewiesen werden die fünf Damit wird ein Verfahren eingeleitet, um einer Reihe von Regionen Europa, Nordamerika, Asien-Pazifik (APAC ), Anforderungen im Vorfeld der Einreichung Rechnung zu Lateinamerika sowie Mittlerer Osten und Afrika (MEA ). tragen. Unser Plan zur Einreichung in anderen geografischen Zum 31. Dezember 2015 beschäftigte M erck weltweit Regionen wird derzeit weiterentwickelt und ausgeführt. 49.613 Mitarbeiter. Am 31. Dezember 2014, noch vor der Erbitux® ist das, am Umsatz gemessen, zweitstärkste Übernahme von Sigma-Aldrich, waren es 39.639 Mitarbeiter. Produkt im Portfolio von Biopharma und das Hauptprodukt im Bereich Onkologie. Das Medikament wird als Standardbe Healthcare handlung in unterschiedlichen Therapielinien zur Behandlung von metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC ) sowie von rezidivierenden / metastasierten oder lokal fortgeschrittenen Unser Unternehmensbereich Healthcare umfasst die vier Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses (SCCHN ) ein- Geschäfte Biopharma, Consumer Health, Biosimilars und gesetzt. Allergopharma. Im Geschäftsjahr 2015 generierte er 54 % des Im November 2014 ist Merck eine weltweite strategische Konzernumsatzes und 50 % des EBITDA vor Sondereinflüssen Allianz mit Pfizer Inc. zur Entwicklung und Vermarktung von (ohne Konzernkosten und Sonstiges), womit er der größte Avelumab* eingegangen. Der ursprünglich von uns entdeckte der drei Unternehmensbereiche des Merck-Konzerns ist. und entwickelte Anti-PD-L1-Antikörper wird derzeit von beiden Seit dem 1. Januar 2015 ist Belén Garijo als Mitglied der Partnern gemeinsam als potenzielle Behandlung für unter- Geschäftsleitung für den Unternehmensbereich Healthcare schiedliche Tumorarten weiterentwickelt. Mit der Allianz wollen verantwortlich. Die Regionen Europa und Nordamerika trugen beide Unternehmen ihre Präsenz in der Immunonkologie 2015 60 % zu den Umsatzerlösen von H ealthcare bei. In den vorantreiben. Wir werden darüber hinaus Ressourcen und vergangenen Jahren haben wir die Präsenz des Unternehmens Fachkompetenz bündeln, um den präklinischen Anti-PD-1- bereichs H ealthcare in den Wachstumsmärkten stetig weiter Antikörper (PF-06801591) von Pfizer in Phase-I-Studien zu ausgebaut. Im Geschäftsjahr 2015 trugen die Regionen Asien- überführen. Im Laufe des Jahres 2015 haben wir zusammen Pazifik und Lateinamerika 34 % zu seinen Umsatzerlösen bei. mit Pfizer sechs zulassungsrelevante Studien zu Avelumab * Avelumab ist der vorgeschlagene generische Wirkstoffname (International Nonproprietary Name, INN) für den monoklonalen Antikörper Anti-PD-L1, zuvor bekannt als MSB 0010718C. 4 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Merc gestartet, unter anderem zur Erst- und Zweitlinientherapie von Um auf unsere Stärken bei den Hormonen für die Fertilitäts nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC ), zur Therapie behandlung aufzubauen, bieten wir von der Inkubation bis von platinresistentem Ovarialkarzinom, zur Erst- und Drittlinien zur Kryokonservierung zusätzlich ein umfassendes Portfolio an therapie von Magenkarzinomen und zur Erstlinientherapie von höchst innovativen Technologien an. Hierzu gehören die Pro- Harnblasenkarzinom. Avelumab wird derzeit zudem in einer duktlinien Gavi™, Geri™ und Gems™. Gavi™ ist weltweit das Phase-II-Studie zu metastasiertem Merkelzellkarzinom (MCC ) erste Gerät zur automatisierten Vitrifikation, wobei ein auto- untersucht. matisch ablaufendes Standardverfahren im Labor eingesetzt Im Rahmen der Kooperation werden wir außerdem X alkori® wird. Geri™ ist ein innovativer miniaturisierter Inkubator mit (Crizotinib), einen Hemmer der anaplastischen Lymphom- individuell regelbaren Inkubationskammern für jeden Patien- Kinase (ALK ), in den USA und verschiedenen anderen Schlüs- ten, um Störeinflüsse auf die Embryos im Frühstadium zu selmärkten vertreiben. Dieses Medikament von Pfizer wird zur minimieren. Gems™ wiederum ist die neueste Generation an Behandlung von ALK -positiven Patienten mit metastasiertem Nährmedien von Genea Biomedx, die eine hochwertige Kulti- nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom eingesetzt. Die Vertrags- vierung der Embryos erlaubt. Sowohl Gavi™ als auch Geri™ bedingungen sehen eine Vermarktung von X alkori® in zwei haben 2015 die CE-Zertifizierung in Europa erhalten. In den Wellen vor. Den Anfang machten die USA , Kanada, Japan und USA sind die drei Produktlinien dagegen noch nicht für den fünf europäische Länder (Frankreich, Deutschland, Italien, Verkauf freigegeben. Spanien und Großbritannien) im 2. und 3. Quartal 2015. In den Um unser Angebot weiter zu stärken, hat unser Biopharma- USA und Kanada wird X alkori® bereits durch EMD Serono ver- Geschäft zusammen mit Genea ein Entwicklungszentrum ins marktet, das heißt diejenige Marke, unter der das biopharmazeu Leben gerufen: ARTI nnovations wurde mit dem Ziel gegründet, tische Geschäft von Merck in diesen beiden Märkten firmiert. eine innovative Pipeline an Technologien und Dienstleistungen Die zweite Welle folgt 2016 und wird sich auf China und die für die Fertilitätsbehandlung zu entwickeln. Es trägt zur Unter- Türkei erstrecken. stützung von Patienten bei, die sich einer assistierten Repro- Das Co-Marketing ist für die USA , Kanada, Japan, Frank- duktionsbehandlung unterziehen, und hilft Ärzten durch Inno- reich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien bis vationen, objektive Informationen zu generieren, um wichtige zum 31. Dezember 2020 und für China und die Türkei vom Therapieentscheidungen zu treffen. Darüber hinaus haben wir 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2021 befristet. Im ersten die Global Fertility Alliance gegründet, eine Kooperation mit Jahr erhält Merck eine Vergütung für seine Vermarktungsakti- Illumina Inc. und Genea Limited, um zugleich Standard und vitäten zu X alkori®. In den darauffolgenden Jahren werden Standardisierung der Fertilitätsbehandlung zu verbessern. Pfizer zu 80 % und M erck zu 20 % an den Gewinnen beteiligt. Im Jahr 2015 haben wir zudem eine neue Version des Am 7. Dezember 2015 haben wir unsere Entscheidung Eeva®-Tests mit Xtend-Algorithmus eingeführt. Hierbei handelt bekannt gegeben, das Hypoxie-aktivierte Prodrug Evofos es sich um die erweiterte Version eines nicht-invasiven Tests, famide in den Indikationen Weichteilsarkom und Pankrea s der die Beurteilung der Embryonenentwicklung während der karzinom nicht weiterzuverfolgen, obwohl Anzeichen von assistierten Reproduktionsbehandlung unterstützt. Die neue Wirksamkeit bei lokal fortgeschrittenem und metastasiertem Version baut auf wissenschaftlichen und klinischen Erfahrungen Pankreaskarzinom beobachtet wurden. Zwei Phase-III -Studien mit unserem Eeva®-System auf. hatten bei diesen Krebsarten ihre vordefinierten primären End- Die Geschäftseinheit General Medicine bietet vor allem Mar- punkte nicht erreicht. Wir haben deshalb beschlossen, das Ent- kenprodukte zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wicklungsprogramm zu Evofosfamide nicht weiterzuverfolgen. an. Unsere Hauptprodukte aus diesem Bereich sind zwar nicht Unser Biopharma-Geschäft bietet außerdem Produkte für mehr patentgeschützt, werden aber dank ihres hohen Marken- Paare mit unerfülltem Kinderwunsch an. Angesichts der steigen werts, der sich über Jahrzehnte aufgebaut hat, immer noch als den Nachfrage in den Wachstumsmärkten und des gesellschaft- Standardpräparate zur Behandlung chronischer Herz-Kreislauf- lichen Trends, die Familienplanung in spätere Lebensabschnitte oder Stoffwechselerkrankungen eingesetzt. Das gilt beispiels- zu verschieben, in denen die natürliche Fruchtbarkeit abnimmt, weise für Glucophage® mit dem Wirkstoff Metformin, dem sind die Produkte des Therapiegebiets Fertilität ein wichtiger Mittel der Wahl für die Erstlinienbehandlung von Diabetes Wachstumstreiber für unser Biopharma-Geschäft. Als Markt- Typ II, oder C oncor® mit dem Wirkstoff Bisoprolol, dem füh- führer und Innovator sind wir das einzige Unternehmen, das renden Betablocker gegen chronische Herz-Kreislauf-Erkran- über ein vollständiges und klinisch erwiesenermaßen wirksames kungen wie Hypertonie, koronare Herzkrankheit und chronische Portfolio an Präparaten für alle Phasen des Reproduktionszyklus Herzinsuffizienz mit jährlich 12 Mio behandlungsbedürftigen verfügt. Hierzu gehören unter anderem rekombinante Varian- Patienten, aber auch für Euthyrox® (Levothyroxin), das füh- ten der drei für die Behandlung von Unfruchtbarkeit notwendigen rende Medikament zur Behandlung von Hypothyreose. Hormone. Wir vereinen über 60 Jahre an Erfahrung auf dem Die Nachfrage nach Therapien für Herz-Kreislauf- Gebiet der Fertilitätsbehandlung und setzen uns für verbesserte Erkrankungen steigt stetig, vor allem in Wachstumsmärkten. Behandlungserfolge sowie die Entwicklung und Bereitstellung Dies ist auf eine steigende Lebenserwartung, aber teilweise von innovativen Produkten und Geräten ein. 2015 haben wir in auch auf den zunehmenden Wohlstand in diesen Regionen und der Kategorie Produktdesign den Red Dot Award für unsere die damit einhergehenden Änderungen des Lebensstils sowie Injektionshilfen zur Fertilitätsbehandlung, die sogenannten der Essgewohnheiten zurückzuführen. Dabei betreiben wir nicht Pens, gewonnen. Die Pens werden im Rahmen der Fertilitäts- nur ein Life-Cycle-Management für bestehende Produkte unter behandlung zur Injektion von Hormonen eingesetzt, die die Ausnutzung unseres hohen Markenwerts, sondern sind auch Follikelreifung stimulieren. Merc Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 5 eine langfristige strategische Partnerschaft mit dem indischen Marken vertreten zu sein und dabei jeweils einen lokalen Unternehmen Lupin Ltd. eingegangen, deren Ziel es ist, das Port Marktanteil von mindestens 3 % zu erreichen. Dies soll durch folio an Präparaten für die Allgemeinmedizin in Wachstumsmärk organisches Wachstum, geografische Expansion und schließ- ten um günstige, qualitativ hochwertige Arzneimittel zu ergän- lich kleinere taktische Akquisitionen von Marken, die zur zen. Die Hauptprodukte des Therapiegebiets Endokrinologie sind Strategie und idealerweise in bestehende Produktkategorien Saizen® (Somatropin) und Kuvan® (Sapropterindihydrochlorid). passen, erreicht werden. Im Oktober 2015 haben wir angekündigt, die Rechte an 2015 haben wir beispielsweise mit der Markteinführung von Kuvan® an BioMarin zurückzugeben, um uns voll auf unsere ion® in Brasilien begonnen, um das lokale Portfolio um eine B Kerngeschäfte zu konzentrieren und gleichzeitig den Patienten weitere, potenziell führende Marke zu ergänzen. Darüber hin- fortlaufende Unterstützung in Form eines Partners, der sich aus haben wir die Marken V igantol®, Anemidox® / Confer® und engagiert für seltene Erkrankungen einsetzt, zukommen zu Hepabionta® von Biopharma auf Consumer Health übertragen, lassen. Wir fühlen uns dem Therapiegebiet der Endokrinologie um ihnen durch Endkundenorientierung mehr Gewicht zu weiterhin stark verpflichtet und engagieren uns vor allem mit verleihen. Saizen® für eine bessere Behandlung von Patienten mit Wachstumshormonmangel. Ebenfalls im Oktober 2015 ist Merck von neue Applikationshilfen, mit denen Injektionen anwendungs- Biosimilars Unser Biosimilars-Geschäft hat sich dem Ziel verschrieben, mehr Patienten weltweit Zugang zu hochwertigen Biopharmazeutika zu ermöglichen. Dazu entwickeln wir ein BiosimilarsPortfolio mit dem Schwerpunkt auf Onkologie und entzündlichen Erkrankungen und stützen uns dabei sowohl auf interne freundlicher und gleichzeitig zuverlässiger als mit herkömm Forschungs- und Entwicklungskompetenz in puncto biologische lichen oder vorgefüllten Spritzen verabreicht werden können. Arzneimittel als auch auf Partnerschaften mit anderen Akteuren Außerdem können Ärzte und Patienten mit diesen Produkten die aus diesem Bereich. 2015 haben wir Biosimilars-Kandidaten in Therapietreue einfacher sicherstellen und damit ihre Therapie- die klinische Entwicklung gebracht. Der Beginn einer ersten ziele erreichen. Beispiele hierfür sind die elektromechanischen Biosimilar-Phase-I II -Studie ist für das 1. Quartal 2016 geplant. Frost & Sullivan für seine Produktfamilie der Wachstums hormone mit dem „European Competitive Strategy Innovation and Leadership Award“ ausgezeichnet worden. Darüber hinaus entwickeln wir seit Jahren preisgekrönte Autoinjektoren der Reihe easypod™ zur Injektion von Saizen®, Biosimilars sind ein attraktiver Markt, in dem Merck gut auf- der einzigen Geräteklasse zur Injektion von Wachstums gestellt ist, denn wir können auf vorhandenen Stärken und hormonen überhaupt, und RebiSmart™ für die Verabreichung Kompetenzen über die Biosimilars-Wertschöpfungskette hin- von Rebif® (Interferon beta-1a). Beide Geräte, easypod™ und weg aufbauen. Dazu zählen die Fähigkeiten, interne Ressourcen RebiSmart™, können zudem Daten wie Injektionszeitpunkt, zu nutzen oder Kapazitäten von Lieferanten zu beschaffen, um -datum und -dosis drahtlos an die dazugehörigen internet die Einhaltung regulatorischer Vorgaben zu gewährleisten, den basierten Softwaresysteme easypod™ connect beziehungs- Marktzugang zu wichtigen Wachstumsmärkten sicherzustellen, weise MSdialog übertragen. bestehende Produktionskapazitäten flexibel zu nutzen sowie einen maßgeschneiderten Go-to-Market-Ansatz umzusetzen. Consumer Health In unserem Consumer-Health-Geschäft produzieren und vertreiben wir nicht-verschreibungspflichtige Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel und konzentrieren uns auf Wir haben zudem strategische Allianzen mit Dr. Reddy’s in Indien zur gemeinsamen Entwicklung mehrerer Krebsmittel und mit Bionovis in Brasilien zur Versorgung des brasilianischen Markts mit biologischen Produkten im Rahmen der Richtlinie zur eine Reihe bekannter strategischer Marken. Dazu zählen Partnerschaft zur Produktentwicklung (PDP ) des brasilianischen Neurobion®, Bion®, Seven Seas®, Nasivin®, Femibion® und Gesundheitsministeriums vereinbart. DoloNeurobion® sowie Floratil®, Sangobion®, Vigantoletten®, Apaisyl® und K ytta®. Auf dem elften Platz im globalen Selbst medikationsmarkt rangierend, haben wir eine hohe Marktdurchdringung in den Regionen Europa, Lateinamerika, Asien- Pazifik sowie Mittlerer Osten und Afrika. Besonders stark sind unsere Wachstumsraten in Indien, Indonesien, Philippinen, Saudi-Arabien, Chile, Kolumbien, Ecuador und Mexiko. Weltweite Megatrends begünstigen dabei künftiges Wachstum des Consumer-Health-Geschäfts von Merck. So gehen Menschen bewusster mit ihrem Körper und ihrer Gesundheit um. Gesundheitsvorsorge und eine möglichst wenig invasive Allergopharma Unser Allergiegeschäft Allergopharma ist eines der führenden Unternehmen für die allergenspezifische Immuntherapie (AIT ). Das Produktportfolio von Allergopharma umfasst ein vielfältiges Spektrum an zugelassenen Allergenpräparaten, die den höchsten Qualitätsstandards entsprechen. Die AIT (Hyposensibilisierung, Desensibilisierung, Allergieimpfung) ist die einzige kausale Therapiemöglichkeit, Allergien gegen nicht vermeidbare Allergene zu behandeln. Wir stellen Präparate zur Diagnose und Therapie von Typ-1- Medikation werden damit immer wichtiger – und zwar sowohl Allergien wie allergischer Rhinitis (Heuschnupfen) oder aller in etablierten Märkten als auch in Wachstumsmärkten, wo sich gischem Asthma her. Das Allergiegeschäft von Merck bietet zunehmend eine starke Mittelschicht mit spezifischen Bedürf- hochdosierte, hypoallergene standardisierte Präparate für die nissen herausbildet. allergenspezifische Immuntherapie von Pollen- und Milben Wir verfolgen weiterhin unsere „3 x 3“-Strategie mit dem allergien. Diese sogenannten Allergoide sind ein besonderer Ziel, bewusst in rund 15 bis 20 Schlüsselländer zu investieren, Schwerpunkt des Produktportfolios von Allergopharma und um in jedem dieser Länder mit mindestens drei führenden stellen ein Kernelement des ganzheitlichen Behandlungs 6 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Merc ansatzes von Patienten, die unter Allergien leiden, dar. Ohne liche Freigabe der Europäischen Kommission, die uns im eine korrekte Diagnose ist eine effektive Therapie nicht mög- Juni 2015 unter Auflagen gewährt wurde. Sie folgte auf die lich. Allergopharma bietet ein breites Spektrum an diagnos Genehmigungen durch die japanische Wettbewerbsbehörde tischen Allergietests. Mit mehr als 100 Einzelallergenen ver- sowie das chinesische Handelsministerium. Zuvor hatten wir sorgen wir Ärzte mit spezifischen Tools, mit denen sich die bereits die kartellrechtlichen Freigaben aus den USA , Taiwan, allergieauslösenden Substanzen identifizieren lassen. Darüber Südafrika, Russland, Serbien und der Ukraine erhalten. Um hinaus beinhaltet unser Angebot auch individuelle patientenspe die EU-Auflagen zu erfüllen, mussten sich Merck und Sigma- zifische Allergenextrakte zur Behandlung von weniger häufigen Aldrich verpflichten, Teile des europäischen Geschäfts für Allergien. Personalisierte Medizin ist bei Allergopharma seit Lösungsmittel und anorganische Stoffe von Sigma-Aldrich zu vielen Jahren Realität. Die Produkte von Allergopharma sind verkaufen. Dazu zählte der Verkauf der Produktionsanlagen derzeit in mehr als 20 Ländern weltweit erhältlich. von Sigma-Aldrich in Seelze, die Veräußerung der Lösungs Der Markt für kausale Allergietherapieprodukte ist ein glo- mittel und anorganischen Produkte, die von Sigma-Aldrich baler Wachstumsmarkt. Das von Marktbeobachtern erwartete weltweit unter den Marken Fluka, Riedel-de-Haen und weltweite Wachstum kommt dabei zum einen von der zuneh- Hydranal verkauft werden, sowie die Gewährung einer befris- menden Anzahl von Allergikern, zum anderen basiert es auf teten Lizenz für die Lieferung von Lösungsmitteln und anorga- der steigenden Verbreitung der spezifischen Immuntherapie in nischen Stoffen unter dem Markennamen Sigma-Aldrich im vielen Wachstumsmärkten. Europäischen Wirtschaftsraum. Am 20. Oktober 2015 konnten Mit der Erweiterung der Produktion und damit der Kapazität wir schließlich eine Vereinbarung über den vereinbarten Ver- in Reinbek ab 2017 wollen wir unsere globale Präsenz erhöhen kauf der betreffenden Geschäfte an Honeywell melden, um die und dazu beitragen, den immer höheren Anforderungen an kartellrechtlichen Auflagen der EU für die Übernahme von Herstellungsstandards gerecht zu werden. Sigma-Aldrich zu erfüllen. Mit der Freigabe der brasilianischen Wettbewerbsbehörde Life Science im August war auch die letzte Region abgedeckt, für die diese noch ausstand, nachdem zuvor auch Israel und Südkorea ihre Genehmigungen erteilt hatten. Nach dem Erhalt aller erforder- Ziel des Unternehmensbereichs Life Science ist es, gemeinsam lichen kartellrechtlichen Genehmigungen für die Übernahme mit Kunden und Experten rund um den Globus die größten von Sigma-Aldrich gaben wir somit am 18. November 2015 Herausforderungen der Branche zu lösen. Wir verfügen über den Abschluss der Transaktion bekannt. eine breite Produkt- und Technologiepalette und bieten inno- Durch die Übernahme von Sigma-Aldrich sind wir zu einem vative Lösungen für Wissenschaftler und Ingenieure der Life- der führenden Anbieter im globalen, über 100 Mrd € großen Science-Branche. Life-Science-Markt geworden. Mit unserem kombinierten ife Science umfasst die Forschungszweige, die sich mit dem L Geschäft können wir unseren Life-Science-Kunden weltweit Aufbau und dem Verhalten lebender Organismen befassen. ein attraktives Spektrum etablierter Marken wie Millipore, Unsere Produkte und Dienstleistungen werden in Forschungs- Sigma-Aldrich, Milli-Q, SAFC oder BioReliance anbieten. und Anwendungslaboren sowie in Forschung, Entwicklung und Außerdem verfügen wir über eine äußerst effiziente Liefer- Herstellung von Arzneimitteln chemischen oder biotechnologi- kette, über die wir mehr als 300.000 Produkte liefern können. schen Ursprungs eingesetzt, reichen aber auch in benachbarte Wir bieten unseren Kunden aus akademischen und pharma- Märkte der Lebensmittel- und Getränkeindustrie hinein. zeutischen Forschungslaboren ein umfassendes und auf sie Das wichtigste Ereignis des Jahres war für den Unterneh- zugeschnittenes Produktangebot von Laborchemikalien, Bio mensbereich Life Science die im Herbst 2015 vollzogene Über- logika und Reagenzien. Im Bereich der pharmazeutischen nahme des US-amerikanischen Life-Science-Unternehmens und biopharmazeutischen Produktion ergänzt Sigma-Aldrich Sigma-Aldrich Corporation (Sigma-Aldrich), die größte Akqui- unser bestehendes Produkt- und Dienstleistungsangebot sition in der Unternehmensgeschichte von Merck. entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Medikamen- Life Science trug 2015 26 % zu den Umsatzerlösen des tenherstellung und -validierung. Konzerns und 22 % zum EBITDA vor Sondereinflüssen (ohne Während Sigma-Aldrich ganz überwiegend in unseren Konzernkosten und Sonstiges) bei. Durch die Übernahme von Unternehmensbereich Life Science integriert wird, haben wir Sigma-Aldrich und der erstmaligen Konsolidierung für ein beschlossen, das SAFC -Hitech-Geschäft in unseren Unterneh- ganzes Jahr werden sich diese Anteile 2016 deutlich erhöhen. mensbereich Performance Materials zu integrieren, wo es Teil Der Unternehmensbereich wird damit deutlich an Gewicht der Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials wird. SAFC gewinnen. Hitech und Performance Materials verfügen über komplementäre Bereits am 13. April 2015 haben wir mit Udit Batra den Technologien, sodass sich die beiden Geschäfte ideal ergänzen. Leiter des neuen Life-Science-Geschäfts, das Merck Millipore Der Unternehmensbereich Life Science umfasste im und Sigma-Aldrich vereint, bekannt gegeben. Die Ernennung Geschäftsjahr 2015 die drei Geschäftseinheiten Lab Solutions, trat nach dem erfolgreichen Abschluss der Akquisition im Process Solutions und Bioscience. November 2015 in Kraft. Auf dieser Basis generiert unser Life-Science-Geschäft Im Laufe des Jahres 2015 galt es, zahlreiche kartellrecht- wiederkehrende Umsatzerlöse und stabile, attraktive Cash liche Genehmigungen für die Übernahme von Sigma-Aldrich Flows in einer Industrie, die durch strenge Zulassungsan zu sichern. Ein wichtiger Eckpfeiler war dabei die kartellrecht- forderungen gekennzeichnet ist. Eine stark diversifizierte und Merc Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 7 loyale Kunden basis trägt zudem zu einem günstigen Risiko Versuche sowie kleine Tools und Verbrauchsmaterialien für die profil bei. In Zukunft wird Life Science zudem von einem noch Zellanalyse. Mit diesen Produkten unterstützen wir unsere Kun- breiteren Portfolio, einer sehr effizienten Lieferkette inklusive den dabei, komplexe biologische Systeme zu verstehen und einer hervorragenden E-Commerce-Plattform und unserer neue Zielmoleküle zu identifizieren. Unsere Anwendungen hel- globalen Reichweite profitieren. fen, Forschungsprozesse schneller und effizienter zu gestalten. Nach dem Abschluss der Sigma-Aldrich-Übernahme haben Mit unseren neuen Magna C hIRP ™ RNA Interactome Kits wir strategische Marketing- und Innovationsteams (SMI s) können Forscher Chromatinbereiche, die mit chromatinbe eingerichtet, um Innovationen zu fördern und einzuführen, die zogenen RNA s zusammenarbeiten (wie zum Beispiel lange, auf die Bedürfnisse unserer Kunden im Life-Science-Sektor nicht codierende RNA – lncRNA ), leichter bestimmen, wieder- zugeschnitten sind. Sie treten an die Stelle der bisherigen herstellen und analysieren. Die Kits sind eine Vereinfachung Geschäftseinheiten (Lab Solutions, Process Solutions und der ChIRP -Methode. Bioscience). Der Unternehmensbereich Life Science ist somit In der Ausgabe des „European Journal of Pharmaceutical künftig auf drei Kundensegmente ausgerichtet: Research Sciences“ vom 25. Januar 2015 wurde eine von Forschern der Solutions fokussiert sich auf akademische und pharmazeuti- Josai-Universität in Japan durchgeführte Studie zu unserer sche Forschungseinrichtungen, Process Solutions unterstützt synthetischen Strat-M®-Membran veröffentlicht. Diese Studie die biopharmazeutische Produktion und Applied Solutions belegt, dass durch den Einsatz der Strat-M®-Membran als Testlabore in Klinik, Diagnostik sowie Lebensmittelindustrie und synthetisches, nicht-tierisches Hautmodell die Hautdurch Umweltwesen. Die SMI -Teams werden für die Kundensegment- lässigkeit zum Beispiel für Medikamenten- und Kosmetikwirk- strategie, das Produktportfolio und das Leistungsversprechen stoffe, Hygieneprodukte oder Pestizide in Studien genauso der Produkte verantwortlich sein. Das kombinierte Geschäft zuverlässig vorausgesagt werden kann wie mit echter mensch- von Life Science besteht aus sogenannten Commercial Areas. licher oder tierischer Haut. Um regionale sowie lokale Erfahrung und Kompetenz zu nut- Unsere Geschäftseinheit Process Solutions, die 2015 43 % zen, sind sie nach Regionen und Kundensegmenten unterteilt. zu den Umsatzerlösen von Life Science beitrug, bietet Pharma- Von den zwei Commercial Areas ist eine auf die Laborkunden und Biotechnologieunternehmen eine Vielzahl von Produkten, aus der Forschung und den Anwendungslaboren ausgerichtet die es den Kunden ermöglichen, Arzneimittel chemischen und und die andere auf Kunden von Prozesslösungen (einschließ- biotechnologischen Ursprungs sicher, effizient und kosten- lich des SAFC -Kundenstamms). Die Commercial Areas sind günstig zu produzieren. Darüber hinaus hat die Geschäftsein- jeweils für das Marketing, den Vertrieb sowie die Kunden- und heit mehr als 400 Chemikalien zur Synthese von Arzneiwirk- Händlerbeziehungen verantwortlich. stoffen sowie Substanzen für den Wirkstofftransport in ihrem Die Geschäftseinheit Lab Solutions deckte 2015 den Bedarf Portfolio. Das Angebot für die biotechnologische Produktion an Produkten für die Forschung sowie für analytische und kli- umfasst Produkte zur Unterstützung des Zellwachstums nische Labore in unterschiedlichsten Industrien ab. Ihr Anteil und der Genexpression, außerdem eine breite Palette von an den Umsatzerlösen von Life Science lag 2015 bei 36 %. Mit Filtrationssystemen sowie Salze und Zuckerstoffe. Die Ein den Laborwasseraufbereitungsgeräten, Laborchemikalien und weglösungen der Geschäftseinheit Process Solutions bieten Verbrauchsmaterialien sowie Testlösungen lassen sich mikro- Kunden aus der Biopharma-Branche höhere Flexibilität, da zeit- bakterielle Kontaminierungen, etwa in pharmazeutischen und kostenintensive Reinigungsverfahren entfallen. Ferner Produkten, Lebensmitteln oder Trinkwasser, nachweisen. Für sind diese Einweglösungen mit verschiedenen Produkten die anorganische Chemie liefern wir hochreine Reagenzien, kompatibel, wodurch sich die Anschaffungskosten für unsere darunter Salze, Säuren, Ätzalkalien und Puffer, stellen aber Kunden reduzieren. auch Referenzmaterialien für die instrumentelle Analytik sowie Produkte für die anorganische Spurenanalyse her. In Ergänzung unseres branchenführenden Laborwasser- 2015 haben wir die Anwendung unserer existierenden Tangentialflussfiltrationstechnologie (TFF ) optimiert, mit der Verfahrensströme konzentriert werden können, ohne dass eine Portfolios haben wir 2015 mit der Einführung unserer Wasser- Rezirkulationsschleife wie bei der konventionellen TFF erfor- aufbereitungssysteme der AFS ®-Serie begonnen. Sie bieten derlich ist. klinischen Laboren mit einem täglichen Reinwasserbedarf von Des Weiteren sind wir eine Kollaboration mit der bis zu 3.000 Litern eine wirtschaftliche und zuverlässige celares GmbH eingegangen, um Kunden Dienstleistungen in Lösung zur Wasseraufbereitung. der PEG ylierung für ihre Entwicklung therapeutischer Proteine Im Verlauf des Jahres führten wir in Europa zudem eine und Biosimilars anzubieten. Die celares GmbH ist ein Spezia- neue Klasse von Spektralphotometern für die Analyse von list auf dem Gebiet der PEG ylierung, einer besonderen Form Abwasser, Trink- und Prozesswasser sowie Getränken ein. Die der Wirkstofffreisetzung für Biopharmazeutika. Durch unsere Produktfamilie Spectroquant® Prove umfasst drei Modelle und Zusammenarbeit können wir nun unseren Biopharma- und bietet eine große Auswahl an Testsätzen und Methoden zur Biosimilars-Kunden auch Konjugation anbieten. Damit unter- Wasseranalyse. stützen wir sie bei der Optimierung ihrer therapeutischen Pro- Die Geschäftseinheit Bioscience erwirtschaftete im Berichts teine und einer schnelleren Markteinführung. jahr 13 % der Umsatzerlöse von Life Science. Zu den wesent- 2015 haben wir außerdem Optimierungen unseres bran- lichen Produktgruppen der Geschäftseinheit Bioscience zählten chenführenden E MPROVE ®-Programms für pharmazeutische 2015 Tools und Verbrauchsmaterialien für die Filtration und Rohstoffe eingeführt. Die erweiterte Dokumentation und regu- Probenvorbereitung, Reagenzien und Kits für zellbiologische latorische Informationen erleichtern Arzneimittelherstellern 8 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Merc die Risikobewertung und Lieferantenqualifizierung. Die Ver- Die zum 1. Januar 2015 neu geschaffene Geschäftseinheit besserungen unterstützen außerdem Arzneimittelhersteller bei Display Materials profitierte im Berichtsjahr vom etablierten der Einhaltung sowohl interner Qualitätsrichtlinien als auch der Flüssigkristallgeschäft und dem komplementären früheren Richtlinien, die kürzlich von der Europäischen Kommission ver- AZ-Geschäft (Optronics) mit Displaymaterialien (zum Beispiel öffentlicht wurden. Fotolacken), das in die Geschäftseinheit integriert wurde. Die In Ergänzung unseres starken Portfolios für die Filtration Nachfrage nach eingeführten Flüssigkristalltechnologien blieb haben wir mit Millipore E xpress® PHF (Prozess-Schutz, Hoch- robust, auch dank der Nachfrage nach hochwertigen Fern Durchsatz) hydrophile Filter für die schnelle, effiziente und sehern, zum Beispiel Ultra-HD-Geräten mit immer größeren wirtschaftliche Pufferfiltration auf den Markt gebracht. Bildschirmdiagonalen. Im Jahr 2015 haben wir uns darauf Im Laufe des Jahres 2015 ging die Geschäftseinheit Pro- fokussiert, neue Anwendungsmöglichkeiten für Flüssigkristalle cess Solutions die Vereinbarung einer strategischen Allianz mit zu erschließen, zum Beispiel im Bereich „intelligente“ Fenster, Turgut Ilaç ein, einem führenden Biosimilars-Unternehmen für die Flüssigkristalle eingesetzt werden, sogenannte Liquid aus der Türkei. Im Rahmen der Partnerschaft werden wir unser Crystal Windows (LCW ). Flüssigkristallfenster lassen sich Provantage®-Service-Komplettpaket für die Entwicklung und sekundenschnell und stufenlos von Hell nach Dunkel regulie- Herstellung biologischer Präparate bereitstellen. Die erste Phase ren, wobei sie ein großes Farbspektrum erlauben. 2014 hatte der Vereinbarung wird sich auf Biosimilars von monoklonalen Merck den niederländischen Spezialisten für diese Techno Antikörpern für die Behandlung von nicht-kleinzelligem Bron- logie, Peer+, übernommen, das Unternehmen ist inzwischen chialkarzinom und rheumatoider Arthritis konzentrieren. Dies vollständig integriert. Die ersten LCW -Einheiten wurden im sind die ersten Moleküle aus der Biosimilars-Pipeline von Turgut, 1. Halbjahr 2015 in das neue modulare Innovationszentrum die wir im Rahmen dieser strategischen Partnerschaft unter- von Merck in Darmstadt eingebaut. Seitdem wird die neue stützen werden. Technologie auf Messen vorgestellt, eine breitere Markteinführung ist für die nächsten Jahre geplant. Welche Chancen sol- Performance Materials che „smarten“ Materialien für die Architektur eröffnen, wurde im Oktober 2015 auf einem Kongress in Chicago deutlich, den Merck gemeinsam mit der Harvard University Graduate School In unserem Unternehmensbereich Performance Materials bün- of Design veranstaltete. deln wir das gesamte Spezialchemikaliengeschäft von Merck. Die Geschäftseinheit Pigments & Functional Materials Das Portfolio umfasst Hightech-Performance-Chemikalien für entwickelt und vermarktet ein umfassendes Produktportfolio Anwendungen in den Bereichen Unterhaltungselektronik, von dekorativen Effektpigmenten und funktionellen Materialien. Beleuchtung, Beschichtungen, Drucktechnik, Lacke und Kunst Die Effektpigmente werden vor allem in Automobil- und Indus- stoffe sowie Kosmetik. Seit dem 1. Januar 2015 gliedert sich trielacken, Kunststoffen, Druckerzeugnissen und Kosmetika Performance Materials in die folgenden Geschäftseinheiten: verarbeitet, um den Produkten einen einzigartigen Glanz zu Display Materials, Pigments & Functional Materials, Integrated verleihen. Zu den funktionellen Materialien gehören Lasermar- Circuit Materials und Advanced Technologies. kierungen, leitfähige Additive, Anwendungen für Fälschungs Der Anteil von Performance Materials an den Umsatzer sicherheit sowie hochwertige Kosmetikwirkstoffe beispielsweise lösen des Konzerns betrug im Jahr 2015 20 % und der Anteil für den Einsatz in der Hautpflege sowie in Sonnenschutz- oder am EBITDA vor Sondereinflüssen (ohne Konzernkosten und Insektenschutzmitteln. Sonstiges) betrug 28 %. Die EBITDA -Marge vor Sonderein flüssen lag bei 44,3 % der Umsatzerlöse. Die neue Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials (ICM ) entstand zum 1. Januar 2015 aus dem früheren Halb Unser Flüssigkristallgeschäft (Liquid Crystals, kurz LC), das leitergeschäft von AZ Electronic Materials (AZ). ICM liefert zur Geschäftseinheit Display Materials gehört, erwirtschaftete Produkte für integrierte Schaltkreise. Als wichtiger Partner im Jahr 2015 mehr als die Hälfte der Umsatzerlöse von global führender Elektronikhersteller erzielt die Geschäftsein- Performance Materials. Im Bereich Flüssigkristallmischungen heit ICM über 60 % ihrer Umsätze in Asien und erwirtschaftet sind wir seit langem der weltweite Markt- und Technologiefüh- dabei mehr als drei Viertel ihrer Umsätze mit Produkten, die in rer. Dieser Markt ist insgesamt stark konsolidiert, es herrschen ihren jeweiligen Märkten führend sind. Die Produkte von ICM Markteintrittsbarrieren infolge der technologischen Komplexität werden unter anderem zur Fertigung integrierter Schaltkreise, von Flüssigkristallen und der hohen Qualitätsanforderungen der zur Herstellung mikroelektronischer Systeme, für Antireflexi- industriellen Kunden und Endverbraucher. Zu unseren Kunden onsbeschichtungen oder zur Miniaturisierung von Transistor im Flüssigkristallgeschäft gehören die großen Hersteller von strukturen verwendet. Somit fügt sich das Portfolio der früheren LC-(Liquid-Crystal-)Displays. Wir verfügen in unserem Flüssig- AZ optimal in das Materialangebot von Performance Materials kristallgeschäft über die breiteste Produktpalette für unsere ein. industriellen Kunden und bieten beispielsweise Flüssigkristalle Das SAFC -Hitech-Geschäft von Sigma-Aldrich, das hoch- an, die für die PS-VA- (Fernseher) oder die IPS -Technologie reine Materialien für Silizium-Halbleiter, Verbindungshalbleiter (Smartphones und Tablets) optimiert sind. Außerdem setzen und andere Hightech-Industrien umfasst, wird komplett in die wir immer wieder Maßstäbe bei Neuentwicklungen. Beispiel- Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials integriert. Es haft hierfür steht unsere UB-FFS -Technologie, die einen Durch- ergänzt in idealer Weise unser Angebot als ein weltweit bruch bei der Energieeffizienz von Displays für Smartphones führender Lieferant der Elektronik- und Halbleiterbranche. Im und Tablets ermöglicht und für die wir 2015 mit dem Deutschen September haben wir bekannt gegeben, dass wir Ormet Innovationspreis ausgezeichnet wurden. Merc Circuits Inc. erworben haben, um die Position von Integrated Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 9 breitert. 2015 war das bislang erfolgreichste Jahr für unser Circuit Materials als Hersteller von Halbleiter-Materialien Geschäft mit OLED -Materialien. Dabei wurden signifikante weiter zu festigen und das Produktportfolio zu diversifizieren. Investitionen getätigt, um die Weichen für weitere Fortschritte Die Geschäftseinheit Advanced Technologies investiert ins- und Erfolge in diesem zukunftsträchtigen Geschäft zu stellen: besondere in zukunftsträchtige Forschung und Entwicklung im Im Mai 2015 eröffneten wir im koreanischen Pyeongtaek das Bereich Performance Materials. Ein sehr gutes Beispiel hierfür OLED -Application-Center, sind unsere Materialien für organische Leuchtdioden (Organic Darmstadt der Grundstein einer neuen Produktionsstätte für Light Emitting Diodes, kurz OLED ), die in neuen Beleuchtungs- OLED -Materialien gelegt. Mit einem Volumen von über techniken und Displaytechnologien verwendet werden. Sie 30 Mio € ist das Vorhaben eine der größten Einzelinvestitionen ermöglichen zum Beispiel falt- und rollbare oder transparente der letzten Jahre am Standort Darmstadt. drei Wochen später wurde in Displays von exzellenter Farbbrillanz und Schärfe. Das Geschäft Im Juni haben wir das israelische Unternehmen Qlight mit OLED -Materialien hat sich dabei, nicht zuletzt dank der Nanotech übernommen, ein führendes Start-Up für Forschung stark zunehmenden Nachfrage aus asiatischen Ländern, sehr an Quantenmaterialien, die unter anderem Farbeigenschaften gut entwickelt und war 2015 eines unserer am schnellsten in Displays weiter verbessern können. wachsenden Geschäfte, dessen Kundenbasis sich stetig ver- 10 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Ziele und Strategien Ziele und Strategien Im Jahr 2015 hat der Transformationsprozess, den wir bereits 2007 begonnen haben, mit dem Abschluss der Übernahme von Sigma-Aldrich seinen Zielpunkt erreicht. Wir haben uns von einem klassischen Chemie- und Pharmakonzern zu einem führenden Wissenschafts- und Technologieunternehmen gewandelt. Allgemeine Grundsätze und Konzernstrategie Allgemeine Grundsätze Die Konzernstrategie von Merck basiert auf einer fast 350-jährigen Erfolgsgeschichte. Unsere allgemeinen Grundsätze bieten uns Stabilität und Orientierung bei allen Geschäftsaktivitäten. Sie dienen den Verantwortlichen des Unternehmens als Weg- Konzernstrategie Wir haben im Jahr 2007 einen Transformationsprozess begonnen, der zum Ziel hatte, die Zukunft mit profitablem Wachstum in den heutigen Unternehmensbereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials zu sichern. Mit dem Abschluss der Übernahme von Sigma-Aldrich im November 2015 hat dieser Transformationsprozess seinen Zielpunkt erreicht. Wir haben uns damit in den vergangenen Jahren von einem klassischen Chemie- und Pharmakonzern zu einem führenden Wissenschafts- und Technologieunternehmen gewandelt. Dieser Wandel spiegelt sich auch in der Neuausrichtung der Marke Merck wider, die mit einem überarbeiteten visuellen Erscheinungsbild sowie der Einführung eines neuen Logos im Oktober 2015 bekannt gegeben wurde. Am Anfang dieses Prozesses standen das Modernisierungsprogramm „Sustain. Change. Grow.“ sowie die beiden großen Akquisitionen der Serono SA und der Millipore Corporation in weiser bei ihren strategischen Überlegungen und Entschei den Jahren 2007 und 2010. Mit einem neuen Führungsteam dungen. haben wir im Jahr 2011 das Transformations- und Wachstums Die Gesellschafterstruktur der Merck KGaA mit Mitgliedern programm „Fit für 2018“ gestartet. In der ersten Phase haben der Merck-Familie als persönlich haftenden Gesellschaftern wir mit dem Umbau der globalen Führungsorganisation sowie verpflichtet die Geschäftsleitung, deren Mitglieder ebenfalls einem das gesamte Unternehmen umfassenden Effizienzstei- persönlich haftende Gesellschafter sind, dazu, ein besonderes gerungsprogramm die Basis für profitables Wachstum gelegt. Augenmerk auf die langfristige Wertentwicklung zu legen. Daher Die 2014 begonnene zweite Phase zielte darauf ab, identi spielt Nachhaltigkeit für uns eine besondere Rolle. Ziel ist, die fizierte Wachstumsoptionen sukzessive umzusetzen, um drei langfristige Entwicklung des Unternehmens mit den Interessen starke Plattformen für nachhaltig profitables Wachstum aufzu- der Aktionäre in Einklang zu bringen, die für ihre Beteiligung bauen. Wir bauen dabei auf unsere Kernkompetenzen: am Unternehmen oftmals kürzere Zeitfenster einplanen. Daher • Wissenschaft und Technologie-Kompetenz soll unser Geschäftsportfolio stets so ausbalanciert sein, dass • Nähe zu den bestehenden Geschäften es eine optimale Mischung zwischen unternehmerischen • Kundennähe (bis hin zu maßgeschneiderten Lösungen) Chancen und Risiken widerspiegelt. Dies erreichen wir zum einen durch eine Diversifizierung in die Unternehmensbe Insgesamt haben seit 2004 Zu- und Verkäufe mit einem Trans- reiche Healthcare, Life Science und Performance Materials aktionsvolumen von insgesamt rund 38 Mrd € den strategi- sowie zum anderen durch die geografisch breit gestreuten schen Wandel hin zu einem Wissenschafts- und Technologie Wachstumsquellen. unternehmen begleitet. Hierzu gehörte auch AZ Electronic Der Grundsatz der Nachhaltigkeit gilt bei uns jedoch nicht Materials, der im Jahr 2014 übernommene führende Anbieter nur für wirtschaftliche Aspekte. Vielmehr schließt er auch die von Hightech-Materialien für die Elektronikindustrie. Ein Meilen gesellschaftliche Verantwortung sowie den Schutz der Umwelt stein in unserer Portfoliostrategie war der erfolgreiche Abschluss mit ein. Wir wollen mit unserem bestehenden und künftigen der Übernahme von Sigma-Aldrich im vergangenen Jahr, durch Produktportfolio einen Beitrag dazu leisten, globale Herausfor- den wir zu einem der führenden Unternehmen in der attraktiven derungen zu lösen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Life-Science-Industrie geworden sind. Ziel des so gestärkten Unsere rund 50.000 Mitarbeiter arbeiten daran, Technologien Unternehmensbereichs Life Science ist es, global die größten weiterzuentwickeln, die das Leben bereichern – von biophar- Herausforderungen der Branche zu meistern. Hierfür stellen mazeutischen Therapien zur Behandlung von Krebs oder wir mit mehr als 300.000 Produkten ein deutlich gestärktes Multipler Sklerose über wegweisende Systeme für die wissen- Angebot über eine in der Industrie führende E-Commerce- schaftliche Forschung und Produktion bis hin zu Flüssig Plattform zur Verfügung. kristallen für Smartphones oder LCD -Fernseher. Ziele und Strategien Unsere runderneuerte Marke soll die neue Ausrichtung gegen- Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 11 Strategische Initiativen über unseren Kunden, Partnern und Mitarbeitern zum Ausdruck bringen. Eine selbstbewusstere und gleichzeitig verständ lichere Kommunikation und das neue visuelle Erscheinungsbild reflektieren unseren Charakter als lebendiges Wissenschaftsund Technologieunternehmen und sorgen dafür, dass wir einheitlich und weithin sichtbar als Merck zu erkennen sind. Auch diese Investition in unsere Marke Merck ist Teil des strategischen Transformations- und Wachstumsprogramms „Fit für 2018“. Kompetenzinitiativen Auch wenn Merck immer größer und das Geschäft immer globaler wird – wir wollen EIN Unternehmen Merck bleiben. ONE Merck steht dabei nicht nur für eine starke Marke, sondern umfasst auch drei weitere Kompetenzinitiativen, die für den gesamten Konzern von strategischer Bedeutung sind: Die Kompetenzinitiative EINE Marke Merck zielt darauf ab, die globale Wahrnehmung und Reputation der Marke Merck zu Der strategische Wandel lässt sich auch an der veränderten steigern und die Attraktivität des Unternehmens für Kunden, Zusammensetzung der Umsätze ablesen, wobei der Umsatz Partner und potenzielle Mitarbeiter zu erhöhen. Unsere neue anteil von hochwertigen und innovativen Lösungen in allen Markenausrichtung ist hierfür ein entscheidender Faktor: Ein drei Unternehmensbereichen wächst: Der Unternehmens selbstbewusstes und ausdrucksstarkes Design mit neuem bereich Healthcare erwirtschaftet heute rund 60 % seiner Logo und dem vielfarbigen „Vibrant M“ als Erkennungszeichen Umsatzerlöse mit biotechnologischen Arzneimitteln. 2006 schaffen eine visuelle Verbindung aller unserer globalen stand hier nur ein Produkt: Erbitux® mit einem Anteil an den Geschäfte und Produkte. Unterstützt wird diese Fokussierung Umsatzerlösen von weniger als 10 %. Aus dem klassischen auf Merck als unsere Kernmarke zudem durch die Abschaffung Chemiegeschäft ist immer mehr ein Premiumgeschäft mit der bisher existierenden separaten Spartennamen (außer in Materialien und einer Vielzahl weiterer wertschaffender Ange- den USA und Kanada). bote für die Kunden von Merck geworden. Heute machen Auch der Rahmen für die Personalentwicklung, die Vergü- Hightech-Materialien und Life-Science-Tools rund 80 % der tung und das Leistungsmanagement soll weltweit vereinheit- Umsatzerlöse in den Bereichen Life Science und Performance licht werden (EIN Rahmen für Personalentwicklung, Vergütung Materials aus. Im Jahr 2006 waren es etwa 30 %. Auch die und Leistungsmanagement). Im Zuge dieser Initiative haben geografische Zusammensetzung unserer Umsätze hat sich wir unter anderem einen konsistenten, integrierten Personalent verändert und reflektiert unsere Zielsetzung, unsere starke wicklungs- und Leistungsmanagement-Prozess aufgesetzt, um Position in Wachstumsmärkten mittel- und langfristig weiter die Kompetenzen im Unternehmen durch eine aktive Identifi- auszubauen. Im Jahr 2015 haben die Wachstumsmärkte der zierung und Rekrutierung hochqualifizierter Nachwuchskräfte Berichtsregionen Asien-Pazifik und Lateinamerika bereits 43 % sowie durch Vielfalt in der Belegschaft zu verbreitern. zu den Umsatzerlösen des Konzerns beigetragen. Ziel der dritten Kompetenzinitiative, EIN Rahmen für Pro- Mit unseren drei Unternehmensbereichen Healthcare, Life zessharmonisierung, Standardisierung und Exzellenz, ist es, Science und Performance Materials nehmen wir nun führende Prozesse besser aufeinander abzustimmen und stärker zu Positionen in den entsprechenden Märkten ein. Unser Ziel ist vereinheitlichen. Dies gilt insbesondere für den Bereich Soft- weiterhin, nachhaltiges und profitables Wachstum organisch, wareanwendungen. Durch ein fortlaufendes Benchmarking also durch die Weiterentwicklung bestehender Kompetenzen, soll ein ständiger Verbesserungsprozess stattfinden. So soll zu erreichen, aber auch durch gezielte Akquisitionen, die das sichergestellt werden, dass wir schnell auf Veränderungen in bisherige Kompetenzfeld sinnvoll ergänzen beziehungsweise den Geschäften reagieren und künftige Akquisitionen nahtlos erweitern. Aufbauend auf den starken Produkten in allen und effizient in das Unternehmen integrieren können. Geschäften wollen wir Erträge erzielen, die weitgehend unab- Auch unsere Konzernzentrale in Darmstadt soll noch an hängig vom jeweiligen Konjunkturzyklus sind. Mit innovativen Bedeutung gewinnen – im Sinne EINER globalen Unterneh- Produkten und Services sowie unserer einzigartigen Kombi menszentrale. Unsere Konzernzentrale soll ein zentraler Ort nation an Geschäften verfügen wir heute über Plattformen, auf der Kreativität, des Wissensaustauschs und der Innovation denen wir aufbauen können, um auch in Zukunft Lösungen für werden. Mit dem Innovationszentrum haben wir die Basis Herausforderungen anzubieten, die durch globale Megatrends dafür geschaffen, das Innovationspotenzial unserer Mitarbeiter wie den demographischen Wandel oder die Digitalisierung besser zu nutzen, die funktions- und geschäftsübergreifende entstehen. Unser Ziel ist dabei, Innovationen innerhalb der Zusammenarbeit in Projekten zu optimieren und auch exter- Geschäfte ebenso voranzutreiben wie Innovationen zwischen nen Innovatoren die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen mit den Geschäften und über die bestehenden Geschäfte hinaus. Unterstützung von Merck zu entwickeln. Um geschäftsübergreifende Innovationsprojekte und Geschäfts ideen jenseits der heutigen Geschäfte zu fördern, wurde im Oktober 2015 das Innovationszentrum am Hauptsitz des Unternehmens in Darmstadt eröffnet (siehe auch Seite 10 ff. im Magazinteil des Geschäftsberichts). Ebenfalls gestartet wurde eine Digitalisierungsinitiative, um die Digitalisierung in den einzelnen Unternehmensbereichen voranzutreiben und entsprechende Projekte aufzusetzen. Ein Chief Digital Officer wurde im Dezember ernannt. 12 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Ziele und Strategien Geschäftsstrategien Die zweite Säule unserer Biopharma-Strategie ist es, das bestehende Portfolio in den entwickelten Märkten optimal zu Unternehmensbereich Healthcare nutzen. Im Therapiegebiet Multiple Sklerose wollen wir unsere führende Marktposition halten und dazu innovative Gesamt Biopharma lösungen aus Arzneimitteln, Geräten und Dienstleistungen Wir wollen ein weltweit geschätzter und dauerhaft engagierter anbieten, die Patienten helfen, die mit MS leben. So soll das biopharmazeutischer Partner sein und durch innovative Spezial Potenzial von Rebif®, dem umsatzstärksten Produkt unseres medikamente, führende Marken und hochwertige Lösungen Biopharma-Geschäfts, in einem immer wettbewerbsinten das Leben unserer Patienten spürbar verändern. Weltweite siveren Markt für Multiple-Sklerose-Therapeutika voll ausge- Megatrends wie das globale Bevölkerungswachstum und eine schöpft werden. Nach Beendigung unserer Kooperation mit allgemein höhere Lebenserwartung treiben die Nachfrage nach Pfizer in den USA in diesem Bereich vermarkten wir das unseren Produkten. Wir sind für nachhaltiges Wachstum gut Präparat jetzt komplett eigenständig. Wir wollen Rebif® als positioniert. beste interferonbasierte Therapieoption für Patienten mit Die erste Säule der Biopharma-Strategie besteht darin, einem schubförmigen Verlauf der Krankheit positionieren. Die weltweit Innovationen bereitzustellen. Dazu haben wir unser Differenzierung vom Wettbewerb soll über intelligente Injek Betriebsmodell im Bereich Forschung und Entwicklung opti- tionsgeräte und das erste Patientenbetreuungsprogramm miert und den Entscheidungsprozess bezüglich des Portfolios zu Multipler Sklerose einschließlich einer E-Health-Plattform verbessert. Die Qualität unserer Pipeline haben wir durch eine vorangetrieben werden. Im Therapiegebiet Fertilität liegt rigorose Bereinigung um Kandidaten mit niedrigen Erfolgsaus- unser Fokus darauf, die Marktführerschaft auszubauen sowie sichten und die Umlenkung unserer Ressourcen auf priori- innovative Dienstleistungen und Technologien anzubieten, die sierte Programme drastisch verbessert. Die Effizienz unserer über Arzneimittel hinausgehen. Damit wollen wir auf Patienten- Forschung und Entwicklung haben wir erhöht, indem wir den bedürfnisse reagieren und über die hormonelle Stimulation Fokus auf ausgewählte Haupttherapiegebiete – Onkologie, hinaus die Erfolgsrate für Paare mit Kinderwunsch erhöhen. Immunonkologie und Immunologie – gelegt und talentierte Im Bereich Onkologie setzt unser Biopharma-Geschäft vor Mitarbeiter in den entsprechenden translationalen Innovations- allem in Europa und Japan auf den Nutzen von Erbitux® in der plattformen (TIP s) gebündelt haben. Um die Therapieergeb- personalisierten Krebstherapie und unterstreicht die Relevanz nisse der Patienten zu verbessern, haben wir uns außerdem einer vollständigen RAS -Biomarkertestung der Patienten für noch stärker auf Biomarker-basierte Programme konzentriert. eine optimale Behandlung. Durch die Vermarktungskoope Zu unseren Entwicklungsprogrammen zählen im Bereich ration mit Pfizer bei Xalkori® haben wir Zugang zum US- Immunonkologie Avelumab, ein Anti-PD-L1-Antikörper, den wir amerikanischen Onkologiemarkt und sind auf die zukünftige zusammen mit Pfizer entwickeln und auch vermarkten werden, Einführung unseres Anti-PD-L1-Antikörpers Avelumab in und M7824, unser potenziell erster Vertreter der Klasse der Schlüsselmärkten vorbereitet. bifunktionalen Fusionsproteine, in der Onkologie Tepotinib, ein Als dritte Säule setzen wir bei Biopharma auf die weitere c-Met-Inhibitor, in der Immunologie Atacicept und BTK i447, Expansion in Wachstumsmärkten. Angesichts einer wachsen- ein Brutontyrosinkinase-Inhibitor, sowie Cladribin für den den Mittelschicht, besserer Gesundheitsversorgung, einer Therapiebereich Multiple Sklerose. Verschiebung der Krankheitslast hin zu chronischen Erkran Dabei sind strategische Partnerschaften ein wesentlicher kungen sowie der steigenden Nachfrage nach biologischen Faktor dafür, dass wir unser Ziel erreichen, im Leben von Arzneimitteln ist diese Region ein Hauptwachstumstreiber für Patienten mit schwerwiegenden, bislang nicht therapier unser Biopharma-Geschäft. Hier implementieren wir stra te baren Erkrankungen Entscheidendes zu bewirken. Wir messen gische Wachstumsinitiativen in den Geschäftseinheiten zu Kooperationen einen hohen Stellenwert bei, wenn es darum Allgemeinmedizin und Spezialmedikamenten, um spezifische geht, bahnbrechende Therapien zu erforschen und zu entwi- Bedürfnisse zu bedienen. Dazu nutzen wir vorhandene Kom- ckeln sowie unser aktuelles Portfolio zu stärken. Dabei wählen petenzen und lokale Vertriebskanäle: So erweitern wir zum wir Partner, die unsere Leidenschaft für Innovationen und Beispiel die Reichweite und Tiefe unserer Marketingaktivitäten unser Ziel teilen, Therapien zu entdecken, die das Leben von in China, ergänzen unser Portfolio über regionale sowie lokale Patienten verbessern. Zudem soll ihr Knowhow unser beste- Lizenzierungen und unterstützen die Marktentwicklungen im hendes Portfolio ergänzen. Therapiegebiet Fertilität. Unser Biopharma-Geschäft setzt Wir setzen hier auf eine ausgewogene Mischung aus inter- außerdem auf ausgewählte Investitionen und Wachstum seiner nen Kompetenzen sowie externen Partnerschaften und bauen Hauptmarken durch neue Formulierungen (Euthyrox® oder auf starke Kooperationen mit anderen Branchenführern wie Glucophage®), Kombinationspräparate mit fixer Dosierung zum Beispiel Pfizer, Genea und Biocartis. Unsere integrierten (Concor®) und Geräte (Saizen®). Darüber hinaus übernehmen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten profitieren stark von wir wieder selbst die Vermarktung von bestimmten eigenen Aktivitäten, die wir gemeinsam mit Partnern zum Ausbau Produkten, die bisher von Partnern oder in Zusammenarbeit unserer Pipeline, zur Verstärkung unserer Technologiebasis mit Partnern vertrieben werden, wenn wir dies für aussichts- und zur Erweiterung unserer wissenschaftlichen Kompetenzen reich halten, wie zum Beispiel in China und Russland. vorantreiben. Ziele und Strategien Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 13 Biosimilars jedem dieser Länder mit mindestens drei führenden Marken Biosimilars sind ein attraktiver Markt, in dem wir gut aufge- („Lovebrands“) vertreten zu sein. Ein wichtiger Meilenstein stellt sind, da wir auf vorhandenen Stärken und Kompetenzen im Rahmen dieser Strategie war der Transfer der Marken über die Biosimilars-Wertschöpfungskette hinweg aufbauen Neurobion® und Floratil® von Biopharma zu Consumer Health können. Dazu zählen die Fähigkeiten, interne Ressourcen zu im Jahr 2014. Beide Marken haben nach der Verlagerung in nutzen oder Kapazitäten von Lieferanten zu beschaffen, um unseren Verantwortungsbereich bereits ihr Potenzial unter die Einhaltung regulatorischer Vorgaben zu gewährleisten, Beweis gestellt, sich in den Kernmärkten noch stärker an den Marktzugang zu Schlüsselmärkten wie den Wachstums Wünschen und Bedürfnissen von Verbrauchern auszurichten – märkten sicherzustellen, bestehende Produktionskapazitäten ein Ansatz, den wir als „Konsumerisierung“ bezeichnen. So flexibel zu nutzen sowie einen maßgeschneiderten Go-to- hat sich das Wachstum von Floratil® im Hauptmarkt Brasilien Market- Ansatz zu verfolgen. 2015 haben wir die klinische mehr als verzehnfacht. Nach diesem ersten Schritt haben Entwicklung von Biosimilars-Kandidaten vorangetrieben. Der wir 2015 weitere Marken erfolgreich übernommen, so zum Beginn einer ersten Biosimilar-Phase-III -Studie ist für das Beispiel Vigantol in Deutschland und Europa oder kleinere 1. Quartal 2016 geplant. Wir sind zudem strategische Allian- lokale Vitaminmarken in Lateinamerika und Südostasien. Auch zen mit Dr. Reddy’s in Indien zur gemeinsamen Entwicklung 2015 erzielte das Consumer-Health-Geschäft wieder ein sehr mehrerer Krebsmittel sowie mit Bionovis in Brasilien ein hohes organisches Wachstum und trug damit spürbar zum gegangen, um den brasilianischen Markt im Rahmen der Wachstum des Unternehmensbereichs Healthcare bei. Weitere Richtlinie zur Partnerschaft zur Produktentwicklung (PDP ) des wichtige Komponenten bei der Umsetzung der „3 x 3“-Strate- brasilianischen Gesundheits ministeriums mit biologischen gie sind die geografische Expansion mit bestehenden Marken Produkten zu versorgen. Nicht zuletzt wollen wir unser in neue Märkte, wie die Markteinführung von Bion® in Brasilien Biosimilars-Geschäft durch weitere Kooperationsvereinba im Laufe des Jahres 2015, sowie gegebenenfalls taktische rungen und Partnerschaften zukünftig weiter ausbauen. Akquisitionen, sofern diese in die strategische Ausrichtung passen. Allergopharma Allergien bleiben weltweit ein enormes Gesundheitsproblem pflichtige Präparate für die AIT her. Der Markt für kausale Unternehmensbereich Life Science Mit der Eingliederung von Sigma-Aldrich in unser bestehendes Life-Science-Geschäft sind wir jetzt einer der weltweit führenden Anbieter in der umsatzstarken Life-Science-Industrie und verfügen über ein breites Produktspektrum in attraktiven Segmenten. Unser Unternehmensbereich Life Science wird sich 2016 auf zwei Schwerpunkte konzentrieren: Vollzug der Integration Allergie therapieprodukte ist ein globaler Wachstumsmarkt. von Sigma- Aldrich und Hebung des Synergiepotenzials der Marktbeobachter sehen in der Zunahme von Allergieerkran- Akquisition. Die nahtlose Integration hat für uns wie auch für kungen in der ebenfalls zunehmenden Weltbevölkerung und in unsere Kunden oberste Priorität. Anlässlich unseres Kapital- mit Millionen von Betroffenen. Die allergenspezifische Immuntherapie (AIT ), die eine Hyposensibilisierung, Desensibili sierung und Allergieimpfung umfasst, ist derzeit die einzige Option, eine mögliche Verschlimmerung oder Chronifizierung der Erkrankung zu verhindern. In unserem Allergiegeschäft Allergopharma stellen wir Diagnostika und verschreibungs- der steigenden Verbreitung der spezifischen Immuntherapie markttags (Capital Market Day) im Dezember 2015 haben wir in vielen Schwellenländern die Hauptwachstumstreiber. Die unsere Absicht bekräftigt, die angekündigten Synergien in neue, hochmoderne Produktionsanlage in Reinbek bei Hamburg Höhe von rund 260 Mio € innerhalb von drei Jahren nach wird ab 2017 die globale Expansion vorantreiben und sicher- dem Abschluss der Transaktion auszuschöpfen und der profi- stellen, dass wir den immer schärfer werdenden Anforde tabelste Anbieter der Branche zu sein. rungen an Herstellungsstandards im Bereich AIT gerecht Wir wollen nachhaltigen Wert schaffen, der auf drei s tarken werden. Mit seiner eigenen Forschungsabteilung und in Koope- strategischen Hebeln basiert, die das Fundament für zukünfti- rationen mit Forschungsinstituten und anderen Partnern arbei- ges Umsatzwachstum bei Life Science bilden: einem breit auf- tet Allergopharma aktiv daran, die Wirksamkeit, den Komfort gestellten, innovativen Portfolio, einer ausgewogenen geogra und die Sicherheit von derzeitigen Behandlungsoptionen zu fischen Präsenz und ausgezeichneten Kompetenzen. Erstens verbessern und die nächste Generation von Präparaten für die haben wir in unserem Portfolio, das aus über 300.000 Produkten allergenspezifische Immuntherapie zu entwickeln. besteht, jetzt viele der renommiertesten Marken der Branche wie Millipore, Sigma-Aldrich, Milli-Q, SAFC und B ioReliance. Consumer Health Unser Angebot deckt den Bedarf der gesamten biotechnolo Nach einer strategischen Neuausrichtung unseres Consumer- gischen Produktionskette und ermöglicht damit einen lücken Health-Geschäfts in den Jahren 2012 und 2013 verfolgen wir losen Prozess. Zweitens haben wir durch die Akquisition von seit 2014 eine offensive Wachstumsstrategie. Diese findet Sigma-Aldrich unsere geografische Reichweite deutlich ausge- sich in unserer „3 x 3“-Formel mit dem Ziel, in jedem unserer baut, vor allem unsere Präsenz in Nordamerika. Wir sind aktuell Hauptmärkte (unter anderem Frankreich, Mexiko, Brasilien, in über 60 Ländern vertreten. Aufbauend auf den Stärken der Deutschland, Großbritannien, Polen, Indonesien und Indien) jeweiligen Landesgesellschaften wollen wir unseren Zugang einen Marktanteil von mindestens 3 % zu erreichen, um in zum asiatischen und lateinamerikanischen Processing-Markt 14 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Ziele und Strategien und zum nordamerikanischen Forschungsmarkt erweitern. gesenkt werden. Der dafür notwendige Technologie- und Drittens umfasst unser Kompetenzprofil ein ausgezeichnetes Knowhow-Austausch wird auch künftig durch Partnerschaften Lieferketten-Management (Supply Chain Management), das mit anderen Unternehmen gewährleistet werden. Hierzu zählt komplexe Anforderungen bewältigen kann, eine herausragende auch die im Jahr 2012 geschlossene Partnerschaft mit dem E-Commerce-Plattform, die Kunden einfachere und verbes- Druckerhersteller Seiko Epson, mit dem wir gemeinsam eine serte Bestellvorgänge ermöglicht, sowie die erforderliche Technologie entwickelt haben, mittels derer sich OLED s drucken Kompetenz zur Bewältigung von Zulassungsanforderungen. lassen. Wir gehen davon aus, dass die OLED -Technologie in Um die Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich zu bedie- Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird, und investieren nen und Innovationen zu beschleunigen, sind die Teams, die daher in die Entwicklung eines umfassenden OLED -Portfolios. im Life-Science-Bereich für Innovation und Produktentwick- Diese Investitionen umfassen unter anderem ein neues lung zuständig sind, seit 2016 strategisch um unsere Kunden OLED -Produktionsgebäude in Darmstadt, in dem ab Sommer aus den Segmenten Research Solutions, Process Solutions und 2016 Materialien für moderne Flatscreens und Leuchten her- Applied Solutions herum aufgestellt. Das Team Research gestellt werden. Solutions konzentriert sich darauf, den Kunden mit unserem Mit der Übernahme von AZ Electronic Materials im Jahr 2014 Komplettangebot an Lösungen für die wissenschaftliche haben wir das Portfolio und die Marktposition unseres Unter- Forschung ein besseres Verständnis biologischer Funktionen nehmensbereichs Performance Materials – auch über den und Erkrankungen zu vermitteln. Das Team für Process Solutions Markt für Flüssigkristalle hinaus – nachhaltig gestärkt und bietet Produkte, die höchsten Qualitäts- und Reinheitsanfor- diversifiziert. Alle Integrationsmaßnahmen waren bereits 2014 derungen genügen, sowie umfassende Dokumentation und erfolgreich umgesetzt worden. Den bestehenden profitablen Serviceleistungen, um die Einhaltung behördlicher Vorschriften Geschäften wurde somit ein weiteres Premiumgeschäft sicherzustellen. Der Schwerpunkt des Applied-Solutions-Teams hinzugefügt. Die neue Geschäftseinheit Integrated Circuit liegt indes auf der Lieferung von Produkten und Workflow- Materials umfasst hochreine, innovative Spezialchemikalien Lösungen, mit denen unsere Kunden ihre Prozesse straffen, und Materialien zur Verwendung in integrierten Schaltungen Kosten senken und konsistente, zuverlässige Ergebnisse gene- (Halbleitern) und Geräten, in Flachbildschirmen und für den rieren können. photolithographischen Druck. Damit ähnelt das Geschäfts Unternehmensbereich Performance Materials Die Nachfrage nach Hightech-Produkten im Allgemeinen und nach innovativen Displaylösungen im Besonderen verzeichnete in den vergangenen Jahren ein weltweit hohes Wachstum. Auch für die nächsten Jahre ist keine Abschwächung dieses Trends in Sicht. Vielmehr gehen wir davon aus, dass eine wachsende Mittelschicht in den Wachstumsmärkten vermehrt solche Konsumgüter nachfragen wird. Daher wollen wir auch künftig unsere Position als Markt- und Technologieführer bei den Flüssigkristallen verteidigen und nach Möglichkeit weiter ausbauen. Materials, denn es basiert auf Innovation, Kundennähe, einem modell dem der anderen Geschäftseinheiten von Performance hohen Marktanteil und Profitabilität in den Wachstumsfeldern Displays, Halbleiter, Organische Elektronik sowie Beleuchtung. Auch durch die Integration des SAFC -Hitech-Geschäfts von Sigma- Aldrich wurde das Angebot der Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials als ein weltweit führender Lieferant der Elektronik- und Halbleiterbranche ergänzt. In der Geschäftseinheit Pigments & Functional Materials konzentrieren wir uns bei dekorativen Effektpigmenten auf die Markt- und Technologieführerschaft in klar definierten Perl glanzpigmentmärkten wie zum Beispiel in der Anwendung für Da der typische Lebenszyklus von Liquid-Crystals hochwertige Auto- und Industrielacke. Bei den funktionellen Mischungen unter drei Jahren liegt, bleiben Innovationen hier- Materialien sind die Schwerpunkte Nischenanwendungen in für der wichtigste Erfolgsfaktor. Unsere Liquid-Crystals- der Kosmetik (zum Beispiel UV-Filter, Insektenschutz, Anti- Pipeline ist mit neuen Technologien gut gefüllt – etwa mit Aging) sowie technischen Funktionsmaterialien (beispiels- SA-VA (self-aligned vertical alignment) für großflächige Bild- weise Lasermarkierung, Antistatikanwendungen). schirme oder auch mit der kommerziell bereits erfolgreichen UB-FFS -Technologie (ultra-brightness fringe-field switching) für Tablets und Smartphones. Darüber hinaus versuchen wir, unsere Kompetenz als weltweiter Markt- und Technologieführer für Flüssigkristalle dazu zu Strategische Finanz- und Dividendenpolitik nutzen, neben den etablierten Anwendungsfeldern in Displays mobiler Endgeräte und Fernseher auch neue Anwendungsfelder Wir verfolgen eine konservative Finanzpolitik, die durch die für Flüssigkristalltechnologie zu erschließen, so zum Beispiel in folgenden Aspekte gekennzeichnet ist: Flüssigkristallfenstern (Liquid Crystal Windows – LCW ) oder mobilen Antennen. Unser zur Geschäftseinheit Advanced Technologies gehö- Finanzielle Flexibilität und konservative Finanzierungsstrategie rendes OLED -Geschäft ist 2015 überdurchschnittlich stark Wir stellen sicher, dass wir unsere Verpflichtungen jederzeit gewachsen. Wir wollen uns im OLED -Markt weiter positionieren erfüllen können, und halten eine konservative und proaktive sowie mittel- und langfristig eine führende Rolle in diesem Finanzierungsstrategie ein, in deren Rahmen wir verschiedene Marktsegment einnehmen. Dies setzt voraus, dass die bislang Finanzinstrumente einsetzen. hohen Produktionskosten bei der Herstellung von OLED -Displays Ziele und Strategien Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 15 Unsere diversifizierten und profitablen Geschäftsaktivitäten Starkes Investment-Grade-Rating bilden das Fundament für unsere Fähigkeit, robuste und nach- Unser Bonitäts-Rating von externen Ratingagenturen ist ein haltige Cash Flows zu generieren. Darüber hinaus haben wir wichtiger Indikator für die finanzielle Stabilität der Gesell- mehrere Finanzierungsquellen eingerichtet. So verfügt Merck schaft. Ein starkes Investment-Grade-Rating ist eine wichtige beispielsweise über eine syndizierte Kreditlinie über 2 Mrd €, Säule in der Finanzpolitik von Merck, da dieses Rating den die im Jahr 2020 fällig wird und zur Deckung eines unerwar Zugang zu den Kapitalmärkten zu attraktiven Konditionen teten Bedarfs an liquiden Mitteln eingesetzt werden kann. Bei sichert. Merck wird zurzeit von Moody’s mit Baa1 und von dieser Kreditlinie handelt es sich um eine reine Back-up- Standard & Poor’s (S&P) mit A bewertet, beide mit negativem Fazilität, die bislang noch nicht in Anspruch genommen wurde. Ausblick nach der Übernahme von Sigma-Aldrich. Es ist für Darüber hinaus steht uns ein „Commercial Paper Program“ mit uns von höchster Wichtigkeit, uns in den nächsten zwei bis einem Volumen von 2 Mrd € zur Verfügung. Im Rahmen dieses drei Jahren stark zu entschulden und die Ratings aus der Zeit Programms können wir kurzfristige Commercial Paper mit vor der Übernahme von Sigma-Aldrich wieder zu erreichen. einer Laufzeit von bis zu einem Jahr begeben. Außerdem nutzen wir zur Optimierung von Finanzierungs- Dividendenpolitik struktur und Finanzierungskosten bilaterale Kreditverein Wir verfolgen eine nachhaltige Dividendenpolitik. So bildet die barungen mit erstklassigen Banken. Unser „Debt Issuance aktuelle Dividende – eine stabile Entwicklung des wirtschaft Program“ über ein Volumen von 15 Mrd € ist einer der Eckpfeiler lichen Umfelds vorausgesetzt – die Untergrenze für künftige unserer Finanzierungsstruktur und ermöglicht es uns, kurz- Dividendenvorschläge. Die Dividendenpolitik orientiert sich an fristig und jederzeit, wenn es die Marktbedingungen erlauben, der Geschäftsentwicklung und der Ergebnissteigerung der in Europa Anleihen zu begeben. Außerhalb des „Debt Issuance kommenden Jahre. Das Dividendenwachstum kann jedoch Program“ haben wir überdies im Jahr 2014 Hybridanleihen in einen abweichenden Verlauf nehmen, zum Beispiel im Rahmen Höhe von 1,5 Mrd € sowie im Jahr 2015 US-Dollar-Anleihen von Restrukturierungen oder bei signifikanten weltwirtschaft- mit einem Volumen von 4 Mrd US-Dollar begeben, um die lichen Entwicklungen. Wir streben einen Zielkorridor von Finanzierung breiter aufzustellen und verschiedene Investoren- 20 – 25 % des Ergebnisses je Aktie vor Sondereinflüssen an. gruppen anzusprechen. Pflege nachhaltiger und verlässlicher Geschäftsbeziehungen zur Gruppe der Kernbanken Wir arbeiten schwerpunktmäßig mit einer breit gestreuten, finanziell stabilen und verlässlichen Bankengruppe zusammen. Aufgrund des langfristig ausgerichteten Geschäftsmodells von Merck halten die Geschäftsbeziehungen zu Banken typischerweise viele Jahre und zeichnen sich durch Professionalität und Vertrauen aus. Die Bankengruppe besteht aus Finanzinstituten mit überzeugenden Kompetenzen bei verschiedenen Produkten und Regionen. Wir betrachten diese Banken als strategische Partner. Dementsprechend beziehen wir sie in wichtige Finanzierungstransaktionen ein, zum Beispiel bei der Sigma-AldrichÜbernahme. 16 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Steuerungssystem Steuerungssystem Als weltweit tätiges und diversifiziertes Unternehmen ver- Die Pyramide der Wertschöpfungs- und Steuerungskennzahlen wenden wir ein umfassendes System von Kennzahlen zur beinhaltet die wichtigen finanziellen Messgrößen und bildet Steuerung des Geschäftserfolgs. Die wichtigste Kennzahl einen umfassenden Rahmen von Indikatoren zur Steuerung zur Messung des operativen Geschäftserfolgs ist dabei das unseres Geschäfts und Bestimmung der Prioritäten bei der EBITDA vor Sondereinflüssen. Allokation flüssiger Mittel. Sie ist in drei Leitungsbereiche gegliedert, die den Einsatz jeweils verschiedener Indikatoren erfordern, nämlich Merck-Konzern, Geschäft und Projekte. Merck-Konzern Umsatzerlöse, EBITDA vor Sondereinflüssen Konzernergebnis, EPS, Ausschüttungsquote, Kreditrating MEVA Umsatzerlöse, EBITDA vor Sondereinflüssen, BFCF Geschäft Umsatzwachstum, EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen ROCE, MEVA Projekte M&A Lizenzen NPV, IRR, EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen, EPS, ROCE, MEVA eNPV, EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen, PoS, ROCE Investitionen in Sachanlagen NPV, IRR, Amortisationszeit, EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen, ROCE Abkürzungen EBITDA vor Sondereinflüssen = Earnings before interest, income tax, depreciation and amortization pre exceptionals (Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Sondereinflüssen). EPS = Earnings per share (Ergebnis je Aktie). MEVA = Merck value added (wirtschaftliche Wertschöpfung durch Merck). BFCF = Business Free Cash Flow (Free Cash Flow des Geschäfts). ROCE = Return on capital employed (Rendite auf das investierte Kapital). NPV = Net present value (Kapitalwert). IRR = Internal rate of return (interner Zinsfuß). eNPV = expected Net present value (erwarteter Kapitalwert). PoS = Probability of success (Erfolgswahrscheinlichkeit). M&A = Mergers & Acquisitions (Fusionen & Übernahmen). Steuerungssystem Steuerungskennzahlen für den Konzern und seine Geschäfte Die drei Kennzahlen Umsatzerlöse, EBITDA vor Sonderein flüssen1 und Business Free Cash Flow1 sind die bedeutsamsten Leistungsindikatoren für die Bewertung unserer Geschäfts entwicklung. Deshalb nehmen wir im Wirtschaftsbericht, im Risiko- und Chancenbericht sowie im Prognosebericht auf diese Steuerungskennzahlen Bezug. Aufgrund ihrer Bedeutung für den finanziellen Geschäftserfolg sind sie auch ein wesentlicher Bestandteil unseres Performance-Management-Systems. Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 17 Umsatzerlöse Umsatzerlöse sind definiert als Erlöse aus Warenverkäufen und erbrachten Leistungen an externe Kunden, abzüglich Mehrwertsteuer und Erlösminderungen, zum Beispiel Rabatten oder Skonti. Umsatzerlöse sind der Hauptindikator für unser Geschäftswachstum und deshalb ein wichtiger Parameter zur externen wie auch internen Beurteilung des Geschäftserfolgs. Für das interne Performance Management werden zusätzlich währungs- und akquisitionsbereinigte Umsatzerlöse herangezogen. Seit dem 1. Januar 2015 werden die Provisionserlöse als Bestandteil der Umsatzerlöse ausgewiesen. MERCK-KONZERN Umsatzerlöse in Mio € / Veränderung in % Umsatzerlöse 2015 2014 Veränderung 12.844,7 11.362,8 13,0 EBITDA vor Sondereinflüssen Akquisitionskosten und Sonstige Sondereinflüsse. Die Klassifi- Das EBITDA vor Sondereinflüssen ist die wichtigste interne zierung bestimmter Erträge oder Aufwendungen als Sonder- und externe Bewertungskennzahl in Hinblick auf die laufende einflüsse unterliegt klaren Definitionen und einer strengen operative Tätigkeit. Um ein besseres Verständnis der zugrunde Governance auf Konzernebene. Im Rahmen des internen liegenden Entwicklung des operativen Geschäfts zu vermitteln, Performance Management ermöglicht das EBITDA vor Sonder werden hier Abschreibungen sowie Sondereinflüsse beim einflüssen, Effizienzsteigerungen in den Prozessen durchzu operativen Ergebnis nicht berücksichtigt. Diese Sonderein- führen, ohne das Ergebnis des operativen Geschäfts durch flüsse beschränken sich auf folgende Kategorien: Wertberichti- notwendige Veränderungen oder Restrukturierungsaufwen gungen, Integrationskosten, IT-Kosten, Restrukturierungsauf- dungen zu schmälern. wendungen, Gewinne / Verluste aus abgegangenen Geschäften, MERCK-KONZERN Überleitung EBIT zum EBITDA vor Sondereinflüssen1 in Mio € / Veränderung in % 2015 2014 Veränderung Operatives Ergebnis (EBIT ) 1.843,2 1.762,0 4,6 Abschreibungen 1.383,4 1.261,6 9,7 127,5 99,3 28,4 Wertminderungen, Wertaufholungen 3.354,1 3.122,9 7,4 Integrationskosten / IT-Kosten 77,6 87,2 – 11,0 Restrukturierungsaufwendungen 47,5 83,9 – 43,4 2,0 – 1,9 – 132,7 85,0 56,1 15,9 10,6 47,8 3.629,8 3.387,7 7,1 EBITDA 1 Gewinne / Verluste aus abgegangenen Geschäften Akquisitionsbezogene Sondereinflüsse Sonstige Sondereinflüsse EBITDA vor Sondereinflüssen1 Business Free Cash Flow (BFCF ) Der Business Free Cash Flow umfasst die wesentlichen zahlungswirksamen Posten, die von den einzelnen Geschäften beeinflusst werden können und ihrer vollständigen Kontrolle sowie geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögens- unterliegen. Er setzt sich zusammen aus dem EBITDA vor unsere Geschäftseinheiten die beiden Indikatoren „durch- Sondereinflüssen, abzüglich der Veränderung der Anfangs- schnittliche Forderungslaufzeiten“ (Days Sales Outstanding) und Endbestände in der Bilanzposition Sachanlagen, Software und „Lagerreichweite“ (Days in Inventory). Kennzahlen, die nach den International Financial Reporting Standards nicht definiert sind. 1 werte und der Veränderungen der Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zur Steuerung des Nettoumlaufvermögens auf regionaler und lokaler Ebene verwenden 18 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Steuerungssystem MERCK-KONZERN Business Free Cash Flow1 in Mio € / Veränderung in % 2015 2014 Veränderung EBITDA vor Sondereinflüssen1 3.629,8 3.387,7 7,1 Investitionen in Sachanlagen, Software sowie geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte – 609,0 – 527,5 15,4 Veränderungen der Vorräte gemäß Konzernbilanz – 960,1 – 185,5 – Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen aus Lizenzen gemäß Konzernbilanz – 514,2 – 214,2 140,0 Anpassung Erstkonsolidierung Sigma-Aldrich Corporation 1.219,7 – – – 144,6 – 2.766,2 2.605,1 6,2 Anpassung Erstkonsolidierung AZ Electronic Materials S.A. Business Free Cash Flow1 Investitions- und Wertmanagementkennzahlen Nachhaltige Wertschöpfung ist für die Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs unverzichtbar. Um die Zuweisung Amortisationszeit Ein weiterer Parameter zur Beurteilung von Investitionen in Sachanlagen ist die Amortisationszeit, also die Zahl der Jahre, nach denen eine Investition einen Nettomittelzufluss erbringen wird. finanzieller Mittel zu optimieren, nutzen wir klar definierte Parameter, die als Kriterien bei der Priorisierung von Investi MEVA (Merck Value Added) tionsmöglichkeiten und Entscheidungen zum Portfolio dienen. Der MEVA gibt Auskunft über die in einem Zeitraum erzielte finanzielle Wertschöpfung. Ein Mehrwert wird dann geschaffen, Kapitalwert (NPV ) Hauptkriterium für die Priorisierung von Investitionsmöglichkeiten ist der Kapitalwert. Er stützt sich auf die Barwert rechnung und errechnet sich als die Summe der diskontierten Free Cash Flows über den Projektionszeitraum eines Projekts. Gemäß der Definition des Free Cash Flow werden die durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten als Kapitalisierungs- wenn die Rendite des vom Unternehmen oder von den Geschäften eingesetzten Kapitals (ROCE ) höher ist als die durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten. Mit dem MEVA verfügen wir über ein leistungsfähiges Instrument, das dazu dient, Beschlüsse über Investitionen und Ausgaben gegenüber dem Kapitalbedarf und den Erwartungen der Investoren abzuwägen. zinsfuß herangezogen. Je nach Art und Standort eines Projekts werden verschiedene Aufschläge zu den durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten hinzugerechnet. Kapitalmarktbezogene Parameter Interner Zinsfuß (IRR ) Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Beurteilung von Akquisitionsprojekten und Investitionen in Sachanlagen ist der interne Zinsfuß. Er ist der Abzinsungsfaktor, bei dessen Verwendung die diskontierten zukünftigen Free Cash Flows der Konzernergebnis und Ergebnis je Aktie (EPS ) sowie Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen (EPS pre) Das Ergebnis je Aktie berechnet sich aus dem den Anteils eignern der Merck KGaA zurechenbaren Ergebnis nach Steuern (Konzernergebnis), dividiert durch die durchschnittliche gewich- Anfangsinvestition beziehungsweise dem Kaufpreis einer tete Anzahl der theoretisch ausstehenden Aktien. Der Ansatz Akquisition entsprechen. Ein Projekt ist wertsteigernd, wenn der theoretischen Aktienzahl berücksichtigt die Tatsache, dass der interne Zinsfuß über den durchschnittlichen gewichteten das Komplementärkapital nicht in Aktien verbrieft ist. Zum Kapitalkosten inklusive Aufschlägen liegt. besseren Vergleich veröffentlichen wir auch das Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen1, also bereinigt um Einmaleffekte ROCE (Return on Capital Employed) aus Neben dem Kapitalwert und dem internen Zinsfuß ist in der Restrukturierungsaufwendungen, Gewinne / Verluste aus abge- Wertberichtigungen, Integrationskosten, IT-Kosten, Betrachtung einzelner Abrechnungsperioden die Rendite des gangenen eingesetzten Kapitals (ROCE ) eine wichtige Messgröße zur Sondereinflüsse sowie die Wertminderung immaterieller Ver- Bewertung von Investitionsprojekten. Sie errechnet sich aus mögenswerte ab einem Schwellenwert von 50 Mio € und dem Operativen Ergebnis (EBIT ) vor Sondereinflüssen, dividiert basierend auf der Basissteuerquote des Unternehmens. durch Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte. Kennzahlen, die nach den International Financial Reporting Standards nicht definiert sind. 1 Geschäften, Akquisitionskosten und sonstige Steuerungssystem Kreditrating Das Kreditrating, das wir von externen Agenturen erhalten, ist ein wichtiger Indikator, der die Marktbedingungen bestimmt, zu denen wir Fremdkapital aufnehmen können. Der Kapitalmarkt zieht die von unabhängigen Ratingagenturen veröffentlichten Bewertungen heran, um Kapitalgeber bei der Einschätzung von Risiken, die mit einem Finanzinstrument verbunden sind, zu unterstützen. Zurzeit werden wir von Moody’s und Standard & Poor’s bewertet. Der wichtigste Indikator für das Kreditrating ist die Schuldendeckungsfähigkeit, die insbesondere durch die Kennzahl operativer Cashflow, dividiert durch die Nettofinanzverbindlichkeiten, ermittelt wird. Ausschüttungsquote Um unseren Anteilseignern eine attraktive Rendite bieten zu können, betreiben wir eine verlässliche Dividendenpolitik. Hierzu definieren wir eine angestrebte Auszahlungsrate basierend auf dem Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen (siehe Definition oben). Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 19 Weitere relevante / nicht-finanzielle Steuerungsgrößen Neben den wichtigen Indikatoren zur Beurteilung der finanziellen Geschäftsentwicklungen spielen auch nicht-finanzielle Steuerungsgrößen eine wesentliche Rolle für unseren unternehmerischen Erfolg. Aus Konzernsicht sind insbesondere Innovationen in den Geschäften sowie Attraktivität für hochqualifizierte Mitarbeiter und deren Bindung an das Unternehmen von zentraler Bedeutung. Innovation Innovationen sind die Grundlage unserer Geschäfte und werden auch künftig Voraussetzung für den Erfolg auf sich verändernden Märkten sein. Wir sind fortwährend damit beschäftigt, neue Produkte und innovative Dienstleistungen für Patienten und Kunden zu entwickeln. Die Messgrößen für den Innovationsgrad werden individuell definiert, je nach den Spezifika des jeweiligen Geschäfts. Bindung von Talenten Hochqualifizierte und -motivierte Mitarbeiter sind die Grundlage für die Verwirklichung unserer ehrgeizigen Unternehmensziele. Deshalb legen wir großen Wert darauf, die Arbeitsabläufe und das Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass die richtigen Talente mit den richtigen Fähigkeiten zur richtigen Zeit gewonnen und gebunden werden. Um den Erfolg der darauf bezogenen Maßnahmen zu messen, haben wir den Talentbindungsgrad als nicht-finanzielle Steuerungsgröße eingeführt. 20 Zusammengefasster Lagebericht Corporate Responsibility Grundlagen des Konzerns Corporate Responsibility Wir übernehmen täglich Verantwortung – und das seit fast niedrigen und mittleren Einkommens. Wir sind davon über- 350 Jahren. Unsere Unternehmensstrategie und unsere zeugt, dass wir mit unseren innovativen Produkten in den Werte bringen dies zum Ausdruck. Verantwortungsvolles Bereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials Handeln in Bezug auf Mitarbeiter, Produkte, Umwelt und sowie einer verantwortungsvollen Unternehmensführung zur Gesellschaft ist eine Grundvoraussetzung für unseren wirt- Lösung dieser globalen Herausforderungen beitragen können. Verantwortungsvoll handeln heißt: hinschauen, zuhören, schaftlichen Erfolg. besser machen. Wir achten die Interessen unserer Mitarbeiter, Kunden, Kapitalgeber und der Gesellschaft und minimieren Strategie und Management ethische, wirtschaftliche und soziale Risiken. Damit sichern wir unseren Unternehmenserfolg. So ist es in unserer Unterneh- Unsere Aktivitäten im Bereich unternehmerische Verantwortung mensstrategie verankert. Unsere CR-Strategie knüpft daran (Corporate Responsibility, CR) steuert unser CR-Komitee. Es an. Mit ihr verwirklichen wir verantwortungsvolle Unterneh- setzt sich aus Vertretern der Unternehmensbereiche und rele- mensführung täglich aufs Neue. Zugleich bündeln wir unsere vanter Konzernfunktionen zusammen. Im Januar 2015 hat Kräfte dort, wo wir am meisten bewirken können. Wir enga- Stefan Oschmann, stellvertretender Vorsitzender der Geschäfts gieren uns in drei strategischen Handlungsfeldern: Gesundheit, leitung, die Leitung des Komitees übernommen. Umwelt und Kultur. Die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft und Die Menschheit steht vor globalen gesellschaftlichen unsere Wettbewerbsfähigkeit stehen dabei immer im Fokus. Herausforderungen wie Klimaschutz, Ressourcenknappheit oder unzureichendem Zugang zu Arzneimitteln in Ländern te Un rne hmer i s c h e Ve r a n t wo r tun g G ex k–Ve r h a l t e n s ko d it r te We St atement und dhe Ku un sion ltu r es Mis ch UN ar • ta •M e rc CR-Strategie b ch lo ts G U m we l t al Co m pa ct •R es pons er i b l e C a r e • M M c k– en h sc en re Corporate Responsibility Gesundheit: In Ländern mit geringem oder mittlerem Ein- Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 21 Charter“, einer Initiative des Internationalen Chemieverbands kommen sind hochwertige Gesundheitslösungen für viele nicht ICCA (International Council of Chemical Associations). Ihr Ziel zugänglich. Wir nutzen unsere Expertise und entwickeln ist es, die Leistungen der chemischen Industrie für Umwelt- gemeinsam mit starken Partnern Lösungen für die Menschen schutz, Gesundheit und Sicherheit kontinuierlich zu verbes- vor Ort. sern. Als eines der ersten Unternehmen haben wir 2014 die Neufassung der „Responsible Care Global Charter“ unterzeich- Umwelt: Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Nachhaltig- net. Darüber hinaus beteiligen wir uns in Deutschland an der keitsbilanz unserer Produkte weiter zu verbessern. Außerdem Initiative „Chemie3“ – einer Kooperation des Verbands der wollen wir unseren Kunden helfen, ihre selbst gesetzten Nach- chemischen Industrie (VCI ), des Arbeitgeberverbands Chemie haltigkeitsziele zu erreichen. (BAVC ) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Kultur: Kultur inspiriert und erweitert den Horizont. Unsere wollen die Partner Nachhaltigkeit als Leitbild innerhalb der Forschung und Entwicklung profitiert von der Kreativität und Branche verankern und die Position der chemischen Industrie Begeisterungsfähigkeit der Menschen. Deshalb fördern wir als Schlüsselindustrie der deutschen Wirtschaft für nachhal- weltweit kulturbezogene Initiativen und Bildungsangebote. tige Entwicklung ausbauen. Wir unterstützen relevante Initiativen zur verantwortungsvollen nicht nur, zu handeln, sondern auch, zuzuhören. Der Dialog Energie (IG BCE ). In dieser weltweit einmaligen Kooperation Unternehmensverantwortung bedeutet für uns jedoch Unternehmensführung: Wir nehmen am „Global Compact“ der mit unseren verschiedenen Anspruchsgruppen ist uns deshalb Vereinten Nationen teil und bekennen uns zur Einhaltung der sehr wichtig. Zu diesen zählen beispielsweise Mitarbeiter, darin festgelegten Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeits Geschäftspartner, die Familie Merck, Investoren, Behörden normen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Unter- und Verbände. Durch den kontinuierlichen Austausch wollen nehmerische Verantwortung leben wir auch mit der Verpflich- wir auch transparent aufzeigen, wie wir unsere Unterneh- tung zur Einhaltung der Leitlinien der „Responsible Care Global menswerte leben. Behörden Mitarbeiter MerckFamilie Nachbarn Aktionäre Patienten Sozialpartner Zulieferer Verbände + Politik Wissenschaftler Gemeinden NGOs Kunden Wettbewerber Gesundheitswesen 22 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Corporate Responsibility Unsere guten Leistungen bei der Umsetzung von verantwor- zweiten Mal eines der renommierten Forschungsstipendien des tungsvollem und nachhaltigem unternehmerischen Handeln japanischen Global Health Innovation Technology Fund. Ein haben dazu geführt, dass wir auch 2015 im „FTSE 4Good“- weiteres Beispiel ist Mercks Partnerschaft mit der gemeinnüt- Index vertreten sind. Die Aufnahme in diesen führenden zigen Forschungsorganisation Medicines for Malaria Venture internationalen Nachhaltigkeitsindex ist abhängig von dem mit dem Ziel, gemeinsam neue Mittel gegen Malaria zu ent sozialen, ökologischen und ethischen Verhalten eines Unter- wickeln. Unsere Unternehmensbereiche Healthcare und Life nehmens. Auch in anderen wichtigen Nachhaltigkeitsindizes Science entwickeln darüber hinaus derzeit ein Diagnosekit für konnten wir 2015 unsere gute Position behaupten: So wurden Malaria auf Basis des Zellanalysesystems Muse. Ziele sind zum wir erneut in den „STOXX Global ESG Leaders“-Index aufge- einen der Nachweis und die Bestimmung des Malariaerregers nommen und sind zudem im „Euronext Vigeo Eurozone 120“- und zum anderen die Bestimmung relevanter Immunzellen bei Index gelistet. einer eventuell gleichzeitig vorliegenden HIV -Infektion. Strategisches Handlungsfeld: Gesundheit Bezahlbarkeit Wir wollen die Herausforderungen der Bezahlbarkeit mithilfe von Unterstützungsmaßnahmen für diejenigen bewältigen, die nicht in der Lage sind, die benötigten Gesundheitslösungen zu bezahlen. Daher verfolgen wir mit unseren Initiativen zu Zugang zu Gesundheit zu schaffen („Access to Health“, A2H) geis tigem Eigentum einen zugangsfördernden Ansatz sowie hat für uns strategische Priorität. Mit unserer geschäftsüber- differenzierte Preisgestaltungsstrategien. Wir sind Mitglied der greifenden A2H-Strategie wollen wir dazu beitragen, dass offenen Innovationsplattform WIPO Re:Search, die von der unterversorgte Bevölkerungsgruppen und Gemeinden in Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO ) gefördert Ländern niedrigen und mittleren Einkommens besseren und wird. Durch den Austausch von geistigem Eigentum und nachhaltigen Zugang zu hochwertigen Gesundheitslösungen Knowhow möchten die Plattformpartner die frühe Wirkstoff erhalten. Es ist uns bewusst, dass dies eine komplexe, viel- findung zur Behandlung von Infektionskrankheiten beschleu- schichtige Herausforderung ist, für die es keine Universal nigen. 2015 haben wir eine erste Kooperation mit der lösung gibt. Unsere Programme und Initiativen sind daher auf University of Buea in Kamerun gestartet. Ziel ist es, Substanzen globale, regionale und lokale Bedürfnisse ausgerichtet. Wir aus unserer Wirkstoffdatenbank für die Entwicklung einer halten Partnerschaften, Kooperationen und Dialoge für Schlüssel Behandlung gegen Onchozerkose (Flussblindheit) umzufor instrumente um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Unser mulieren. Hiermit stärken wir auch den Aufbau von lokalem Engagement steht im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen Knowhow und Forschungskompetenz. Außerdem bekämpfen (SDG s) der Vereinten Nationen. wir gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO ) Stefan Oschmann, stellvertretender Vorsitzender der die Wurmkrankheit Bilharziose in Afrika. Wir spenden der WHO Geschäftsleitung, fokussiert seine Präsidentschaft der Inter Cesol®-600-Tabletten mit dem Wirkstoff Praziquantel. 2015 nationalen Vereinigung der Verbände der Pharmahersteller belief sich unsere Spende an die WHO auf über 100 Mio Tab- (I FPMA ) auf das Leitthema „Accelerating Access“ – Beschleu- letten. Seit dem Start des Programms sind bereits rund 74 Mio nigung des Zugangs zu hochwertigen Gesundheitslösungen Patienten, vornehmlich Schulkinder, behandelt worden. Ab für Menschen in Ländern niedrigen bis mittleren Einkommens. 2016 werden wir der WHO jährlich bis zu 250 Mio Praziquantel- Unsere „Access-to-Health“-Strategie konzentriert sich auf Tabletten zur Verfügung stellen. Als Gründungsmitglied der vier Bereiche, die sogenannten 4A: „Availability“ (Verfügbar- Global Schistosomiasis Alliance tragen wir dazu bei, B ilharziose keit), „Affordability“ (Bezahlbarkeit), „Awareness“ (Bewusstsein) weltweit auszurotten. und „Accessibility“ (Erreichbarkeit). Verfügbarkeit Das Konzept der Verfügbarkeit umfasst die Erforschung, Entwicklung und Verbesserung von Gesundheitslösungen, die ungedecktem medizinischen Bedarf Rechnung tragen und auf die lokalen Gegebenheiten abgestimmt sind. Wir tragen mit Bewusstsein Wir tragen zur Bewusstseinsbildung bei, indem wir Gesundheitspersonal, Gemeinden und Patienten mit geeigneten Werkzeugen, Knowhow und Informationen dabei helfen, informierte Entscheidungen zu treffen. Mit unserer Dialogserie „Access Dialogues“ fördern wir den Austausch von Informatio- unseren Partnern dazu bei, weitverbreitete Krankheiten in Ent nen und Diskussionen mit zahlreichen öffentlichen und privaten wicklungsländern zu bekämpfen. Ein Beispiel ist das Pediatric Stakeholdern. 2015 standen hierbei die Themen geistiges Praziquantel Consortium: Im Rahmen dieser öffentlich- Eigentum und Lieferkette im Mittelpunkt. In Indien unter privaten Partnerschaft arbeiten wir an der Entwicklung einer stützen wir gemeinsam mit verschiedenen Nichtregierungs Darreichungsform von Praziquantel zur Behandlung der organisationen und dem indischen Gesundheits- und Familien Wurmkrankheit Bilharziose für Kleinkinder unter sechs Jahren. ministerium das Suswastha-Projekt. Ziele sind die Versorgung Im Berichtsjahr hat das Konsortium eine Studie der Phase I der unterversorgten ländlichen Bevölkerung mit bezahlbaren mit gesunden Probanden in Südafrika sowie eine Geschmacks- Gesundheitslösungen und ihre Einbindung in Form von Gemein- studie mit Kindern in Tansania erfolgreich abgeschlossen. Im detreffen und Aufklärungsprogrammen zu Gesundheitsthemen. Juni 2015 erhielt das Konsortium außerdem bereits zum 2015 konnten mit 717 Gemeindetreffen und 43 Gesundheits- Corporate Responsibility Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 23 Workshops insgesamt mehr als 15.000 Menschen erreicht Field Switching) sorgt zudem für eine um bis zu 15 % erhöhte werden. Der von Merck getragene gemeinnützige Verein Lichtdurchlässigkeit der Displays, wodurch sich der Stromver- „Global Pharma Health Fund“ bekämpft Arzneimittelfälschun- brauch weiter reduziert. Wir entwickeln zudem Flüssigkristalle gen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Bisher hat der für neue Anwendungen. So arbeiten wir zum Beispiel mit GPHF mehr als 700 sogenannte Minilabs zum Aufdecken von Architekten, Glas- und Fassadenherstellern an den Fenstern Arzneimittelfälschungen in über 90 Ländern zum Selbstkosten der Zukunft. Das ehrgeizige Ziel: mit „smarten“ Fenstern die preis ausgeliefert. Darüber hinaus wollen wir in Entwicklungs- Energieeffizienz von Gebäuden erhöhen. ländern mit dem „Capacity Advancement Program (CAP )“ die Für die Halbleiterindustrie haben wir eine Reihe von Aufklärungsarbeit und Prävention zu nichtübertragbaren Krank- umweltfreundlichen Spezialchemikalien und Materialen ent heiten wie Diabetes und Krebs stärken sowie zur Fertilitäts wickelt – unter anderem PFOS -freie Antireflexbeschichtungen therapie aufklären (weitere Informationen in der Story „Bewusst- und Photoresist-Lacke, die keine Spuren gefährlicher Chemi- sein“ im Magazinteil dieses Geschäftsberichts ab Seite 24). kalien enthalten. Erreichbarkeit Wir fördern Initiativen zur Stärkung der Lieferketten und die Entwicklung von an die lokalen Verhältnisse angepassten Gesundheitslösungen, um eine effektive, patientennahe Versorgung sicherzustellen. Mithilfe von Wärmesensoren überwachen wir beispielsweise die Transportbedingungen all unserer Produkte, die wir von Europa aus in die Welt liefern. Patienten beschäftigen wir uns mit der nachhaltigen Gewinnung und Im Rahmen unseres Geschäfts mit Kosmetikprodukten Herstellung von kosmetischen Inhaltsstoffen, der Optimierung damit verbundener Produktionsvorgänge und – im Dialog mit unseren Kunden aus der Kosmetikindustrie – kosmetischen Formulierungen, die strenge Nachhaltigkeitsaspekte erfüllen und damit auch den aktuellen Trend zu mehr Natürlichkeit in der Kosmetik bedienen. Für einige unserer Produkte haben wir können also sicher sein, dass unsere Produkte unter adäquaten ein Zertifikat von Ecocert erhalten, einer Organisation, die nach Bedingungen gemäß ihrer Zulassung gelagert und ausgeliefert hohen internationalen Standards naturfreundliche Produkte werden. Außerdem unterstützen wir Schulungen und die Wei- bewertet. tergabe von Expertise an die Betriebsleiter unserer Partner in Das Programm „Design for Sustainability“ (DfS) unseres Afrika, Asien und Lateinamerika, um die Qualitätsstandards Life-Science-Unternehmensbereichs zielt darauf ab, Umwelt der Produktion vor Ort zu verbessern. In Indien kooperieren auswirkungen, auch bei der Nutzung durch die Kunden, zu wir mit der Nichtregierungsorganisation River N armada reduzieren. Bereits in der Konzeptionsphase identifizieren Samagra. Unsere sogenannte River Ambulance unterstützt die Produktteams mögliche Auswirkungen der Produkte auf die Menschen in der entlegenen Region entlang des Narmada- Umwelt in verschiedenen Produktlebensphasen sowie Poten Flusses mit medizinischem Personal und Gesundheitslösungen. ziale zur Verbesserung dieser Auswirkungen. Mithilfe einer Anfang 2016 spendeten wir River Narmada Samagra ein neues Scorecard bewerten sie das Produktdesign in sechs Hauptka- Boot, damit zukünftig noch mehr Menschen erreicht werden tegorien: Materialien, Energie und Emissionen, Abfall, Wasser, können. In der Region Jharkhand im Nordosten Indiens finan- Verpackung sowie Einsatzfähigkeit und Innovation. 2014 haben zieren wir darüber hinaus ein Gesundheitszentrum, das wir den DfS-Ansatz vollständig in den Produktentwicklungs- monatlich etwa 150 Patienten besuchen. prozess integriert. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeitsaspekte in mindestens 10 % unserer Life-Science- Strategisches Handlungsfeld: Umwelt Produktfamilien zu verbessern. Für unsere Produkte der ehemaligen Sparte Merck Millipore haben wir dieses Ziel bereits Ende 2014 erreicht. Wir leisten mit unseren Produkten einen Beitrag zur Bewältigung Life Science entwickelt außerdem gemeinsam mit Kunden globaler Herausforderungen wie Klimaschutz oder Ressourcen und Wiederverwertungsunternehmen nachhaltige Recycling- knappheit. Zugleich unterstützen wir unsere Kunden darin, Programme. ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Darüber hinaus nutzen wir unser technisches und wissenschaftliches Knowhow im Bereich der Wasseranalyse, um zur Nachhaltige Produkte entwickeln Wir streben eine kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeitsbilanz unserer Produkte an und arbeiten daran, unseren Kunden Produkte anzubieten, die ihnen helfen, die negativen Auswirkungen ihrer eigenen Tätigkeit zu reduzieren und ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Wir entwickeln beispiels- Bereitstellung von sauberem Wasser sowie adäquater Abwasseraufbereitung und -entsorgung beizutragen. So beteiligen wir uns zum Beispiel seit August 2015 am deutsch- chinesischen Projekt Semizentral. Das von der Technischen Universität Darmstadt entwickelte Infrastrukturprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF ) weise innovative Materialien für energieeffiziente Liquid-Crystals- gefördert. Im Mai 2015 gewann das Projekt den „GreenTec und OLED -Bildschirme und helfen unseren Kunden dabei, ihre Award“, Europas größten Umwelt- und Wirtschaftspreis, in der Prozesse umweltfreundlicher zu gestalten. Dank unserer Kategorie Urbanisierung und kam im November 2015 unter Flüssigkristalltechnologie PS-VA verbrauchen Bildschirme etwa die besten drei in der Kategorie Forschung des „Deutschen 20 % weniger Energie im Vergleich zur Vorgängertechnologie Nachhaltigkeitspreises 2015“. VA. Die neue UB-FFS -Technologie (Ultra-Brightness Fringe 24 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Corporate Responsibility Strategisches Handlungsfeld: Kultur an Autoren, die in besonderer Weise zum kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Indien beitragen. In Japan Kulturförderung ist ein Schwerpunkt unseres gesellschaft verleihen wir ebenfalls alle zwei Jahre und gemeinsam lichen Engagements. Hiermit knüpfen wir an unsere jahrhun- mit dem Goethe-Institut Tokio den mit insgesamt 20.000 € dertelang geübte Tradition an, uns für Kunst und Kultur zu dotierten Merck-Kakehashi-Literaturpreis, um deutschsprachige engagieren. Denn kulturelles Erleben fördert Eigenschaften, Gegenwartsliteratur einer breiteren Leserschaft in Japan die für unsere Geschäftstätigkeit als Hightech-Unternehmen zugänglich zu machen. In Russland werden wir ab 2016 auch unabdingbar sind: Kreativität, Freude an Neuem sowie Mut, einen Literaturpreis verleihen. Grenzen zu durchbrechen. Schwerpunkte unseres kulturellen Engagements sind Musik, Literatur und Bildung. Philharmonie Merck Die Philharmonie Merck ist unser musikalischer Botschafter. Klassische Musik betrachten wir als völkerverbindende Universalsprache und wichtigen Teil unserer Kultur. Die Konzerte dieses professionellen Ensembles erfreuen sich mit jährlich rund 26.000 Besuchern einer großen Beliebtheit und sind ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens im Umfeld unserer Unternehmenszentrale in Darmstadt. Spezielle Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche sowie die Zusammenarbeit mit Schulen, beispielsweise bei der seit 2010 jährlich abgehal tenen Orchesterwerkstatt, sollen jungen Menschen einen Zugang zur klassischen Musik ermöglichen. Bildung Bildung ist für uns ein Schlüsselelement von Kultur – und umgekehrt. Bildung kann uns dabei helfen, Kultur zu verstehen. Kultur kann aber auch einen Zugang zu Bildung schaffen, kann Neugier und Kreativität fördern. Deshalb unterstützen wir an vielen unserer Standorte Bildungsprojekte und ver geben beispielsweise Stipendien oder fördern ausgewählte Unterrichtseinheiten. Um den naturwissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken, richtet Merck in Deutschland beispielsweise seit 1996 als Pate von „Jugend forscht“ jedes Jahr den Landeswettbewerb des bekannten Nachwuchswettbewerbs für Hessen aus. Anlässlich unseres 125-jährigen Jubiläums in den USA haben wir die Initiative „Smarter, Together in the Classroom“ Darüber hinaus lädt die Philharmonie Merck regelmäßig gestartet: Mit 125.000 US-Dollar unterstützen wir 132 wissen internationale Ensembles als Gäste nach Darmstadt ein und schaftliche Projekte an 100 Schulen in einkommensschwachen unternimmt selbst weltweit Konzertreisen. Im Berichtsjahr hat Regionen in Massachusetts. Hiervon haben bisher knapp das Orchester Konzerte in Großbritannien und Israel gegeben. 18.000 Schüler profitiert. Bis 2016 wollen wir mit der Kampagne Außerdem tourte die Philharmonie anlässlich des 85. Geburts- mehr als 36.000 Schüler in Massachusetts und Missouri tags unserer Präsenz in Mexiko und des 40-jährigen Bestehens erreicht haben. In China haben wir 2015 für unser „School der Produktionsstätte in Brasilien durch Lateinamerika und Water“-Projekt von der Europäischen Industrie- und Handels- konzertierte in Mexiko-Stadt, Rio de Janeiro und São Paulo. kammer in China den „Corporate Social Responsibility Award“ erhalten. Bisher haben fünf Grundschulen in Schanghai und Literaturförderung Literatur kann die Phantasie beflügeln, Ängste abbauen und Mut machen. Literatur kann zudem wissenschaftliche Themen aufgreifen und so zu einem tieferen Verständnis von Wissenschaft und Forschung beitragen. Mit unserem Engagement wollen wir dazu beitragen, dass die Gesellschaft Wissenschaft und Fortschritt stärker akzeptiert. Des Weiteren fördern wir als eine Grundschule in der Provinz Sichuan kostenlos Geräte zur Filterung und Reinigung von Trinkwasser bekommen. Unsere Mitarbeiter klären die Schüler außerdem regelmäßig über Umweltschutz auf. Verantwortung für unsere Produkte internationales Unternehmen Autoren, die den kulturellen Austausch in unserer globalisierten Welt stärken. Es liegt im Kern unserer unternehmerischen Verantwortung, Weltweit vergeben und unterstützen wir fünf Literatur- dass unsere Produkte sicher sind. Bei sachgerechter Anwen- preise: Seit 1964 stiften wir den renommierten Johann- dung dürfen von ihnen keine Risiken für Kunden, Patienten, Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay, den die Konsumenten und die Umwelt ausgehen. Wir sind bestrebt, ein Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung auf ihrer jähr vorteilhaftes Nutzen-Risiko-Profil unserer Produkte zu gewähr- lichen Herbsttagung verleiht. Die mit 20.000 € dotierte leisten. Deshalb untersuchen wir regelmäßig die Sicherheit im Auszeichnung ging 2015 an die Publizistin Gabriele Goettle. gesamten Produktlebenszyklus und ergreifen kontinuierlich Seit dreizehn Jahren stiftet Merck den mit je 10.000 € Maßnahmen, um Risiken zu minimieren. Patienten, Konsumenten dotierten „Premio Letterario Merck“ in Italien für Autoren, die und Kunden stellen wir aussagefähiges Informationsmaterial sich in verständlicher Weise mit der Beziehung zwischen zur Verfügung, damit sie unsere Produkte verantwortungsvoll, Literatur und Wissenschaft auseinandersetzen. Preisträger sicher und sachgerecht nutzen können. 2015 waren die französische Autorin Maylis de Kerangal und Mit unseren „Compliance Policies“ für die Geschäfte der amerikanische Schriftsteller und Wissenschaftsjournalist Biopharma und Consumer Health setzen wir Standards für David Quammen. verantwortungsvolle Marketingaktivitäten für unsere Medi In Indien vergibt Merck gemeinsam mit dem Goethe- kamente. Damit wollen wir sicherstellen, dass Patienten und Institut Kalkutta alle zwei Jahre den mit 500.000 indischen medizinisches Fachpersonal Zugang zu relevanten Informatio- Rupien (rund 6.800 €) dotierten Merck-Tagore-Literaturpreis nen haben und Patienten eine wirksame Behandlung erhalten. Corporate Responsibility Sicherheit unserer chemischen Produkte Zahlreiche Regularien sollen sicherstellen, dass von Chemikalien keine Risiken für Mensch und Umwelt ausgehen. Die Einhaltung dieser regulatorischen Anforderungen ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Mit der konzernweit gültigen Richtlinie „Product Safety Chemicals“ haben wir globale Prozesse zu Definition, Steuerung und Umsetzung von Produktsicherheit eingeführt und die entsprechenden Managementstrukturen etabliert. Bei unseren Regelwerken berücksichtigen und befolgen wir sämtliche relevanten internationalen und nationalen Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 25 Qualität unserer Produkte Unser Ziel ist es, Kunden und Patienten zu jeder Zeit hoch wertige Originalprodukte zur Verfügung zu stellen. Mit unserer Qualitätsvision „Qualität ist eingebettet in alles, was wir tun!“ erinnern wir unsere Mitarbeiter an ihre Verantwortung – und zwar in allen Geschäften, allen Konzernfunktionen und auf allen Hierarchiestufen. Rechtsnormen. Dazu gehören beispielsweise die EU-Verordnung Lieferantenmanagement Wir kaufen Rohstoffe, Verpackungsmittel, technische Produkte, Komponenten und Dienstleistungen aus über 120 Ländern ein. REACH („Registration, Evaluation, Authorisation and R estriction Zu unseren grundsätzlichen Erwartungen an unsere Lieferanten of Chemicals“) und CLP („Classification, Labelling and Packaging und Dienstleister gehört, dass sie elementare Umwelt- und of Substances and Mixtures“, EU GHS ). Darüber hinaus enga- Sozialstandards einhalten. Sie leiten sich im Wesentlichen gieren wir uns für Transparenz und stellen beispielsweise im aus den Kernarbeitsnormen der ILO (International Labour Rahmen der „Global Product Strategy“, einer internationalen Organisation), dem „UN Global Compact“ und dem Verhaltens- Initiative der Chemiebranche, sogenannte P roduct Safety kodex des BME (Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf Summaries für Gefahrstoffe zur Verfügung. und Logistik e. V.) ab. Wir haben die zweite Phase der Umsetzung von REACH Unsere Grundsätze zu verantwortungsvoller Beschaffung erfolgreich abgeschlossen. Alle Stoffe, von denen wir im Jahr haben wir in unserer Einkaufsrichtlinie und unseren „Responsible 100 bis 1.000 Tonnen produzieren oder importieren – insge- Sourcing Principles“ verankert und in unsere allgemeinen samt 70 verschiedene Stoffe –, waren bis zum 1. Juni 2013 Geschäftsbedingungen integriert. Sie bilden damit die Grund- erfolgreich bei der EU-Behörde ECHA registriert. Derzeit erfas- lage jedes Beschaffungsvorgangs. sen wir in Phase III bis Mitte 2018 alle Stoffe mit einer Produk- Aufgrund der wachsenden Bedeutung der Emerging Markets tions- oder Importmenge von einer bis 100 Jahrestonnen. Wir als Beschaffungsmärkte für Merck haben wir unsere Anstren- liegen mit unseren Aktivitäten vollständig im Zeitplan. gungen zur Sicherstellung unserer Lieferkettenstandards hier weiter verstärkt. Sicherheit unserer Healthcare-Produkte Die Sicherheit der Patienten und Konsumenten steht bei allem, was wir tun, an erster Stelle. Wir stellen Patienten, Konsumenten und Ärzten während des gesamten Lebenszyklus unserer Arzneimittel und Consumer-Health-Produkte aktuelle Nutzen- Risiko-Bewertungen zur Verfügung. Unsere Experten verar beiten hierfür sicherheitsrelevante Informationen aus unterschiedlichen Quellen, wie klinischen Studien, Meldungen über Wir sind seit Ende 2014 Mitglied der Industrieinitiative „Together for Sustainability“ (TfS) und können seitdem die Ergebnisse von Lieferantenbewertungen und -audits gemeinsam mit anderen Mitgliedsunternehmen und unter Einhaltung aller wettbewerbsrechtlichen Beschränkungen nutzen. Über TfS haben wir bisher Zugriff auf Bewertungen für mehr als 300 unserer wichtigsten Lieferanten. Rund 100 davon wurden aufgrund unserer Initiative im Jahr 2015 erstmals generiert. Nebenwirkungen und wissenschaftlicher Literatur. Unser Global Für 2016 planen wir neben weiteren Bewertungen auch eine Chief Medical Officer, unterstützt vom „Medical Safety and Ausweitung von TfS-Lieferanten-Audits vor Ort. Ethics Board“ (MSEB ), trägt die oberste Verantwortung für die Arzneimittelsicherheit unserer biopharmazeutischen Medikamente. Die Einheit „Global Drug Safety“ überwacht und Verantwortung für unsere Mitarbeiter bewertet weltweit und kontinuierlich deren Sicherheit und Nutzen-Risiko-Verhältnis (Pharmakovigilanz). Für unsere Die Mitarbeiter sind für ein Unternehmen die Grundlage des Consumer-Health-Produkte übernimmt die Einheit „Global Erfolgs. Sie nehmen in unserem unternehmerischen Handeln Product Safety“ diese Aufgabe. Die Gesamtverantwortung für dementsprechend eine zentrale Rolle ein. Gemäß unseren die Sicherheit unserer Selbstmedikationsprodukte trägt der Unternehmenswerten leben wir bei Merck eine Kultur der Chief Medical Officer für das Consumer-Health-Geschäft, gegenseitigen Wertschätzung und des Respekts. Wir wollen unterstützt vom „Safety & Labelling Committee“ (SLC ). zum Unternehmenserfolg beitragen, indem wir die am besten Für die Produkte unseres Allergopharma-Geschäfts haben geeigneten Mitarbeiter einstellen, fördern und motivieren. wir umfassende klinische Wirksamkeits- und Sicherheitsprofile Einen strategischen Schwerpunkt legen wir daher auf die entwickelt, die wir kontinuierlich aktualisieren. Für die Sicherheit Themen Talententwicklung, Vergütung und Leistungsmanage- unserer Patienten haben wir ein weltweites Pharmakovigilanz- ment. Darüber hinaus wollen wir die Vielfalt unter unseren System etabliert, das wir stetig weiterentwickeln. Mitarbeitern fördern (mehr Informationen hierzu im Kapitel „Menschen bei Merck“). 26 Zusammengefasster Lagebericht Corporate Responsibility Grundlagen des Konzerns Verantwortung für die Umwelt Wir wollen bei der Herstellung unserer Produkte die Umwelt möglichst wenig beeinflussen. Dazu gehört insbesondere, dass wir Ressourcen wie Energie, Wasser und Rohstoffe sparsam sowie effizient einsetzen und Emissionen sowie Abfälle kontinuierlich verringern. Schwerpunktthemen: Energieeffizienz, TreibhausgasEmissionen, Wasser Klimaschutz und Ressourcenknappheit sind zentrale gesellschaftliche Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Als verantwortungsvolles Unternehmen ist es für uns selbstverständlich, unseren Beitrag zu leisten. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, die gesamten direkten und indirekten Treibhausgas- Emissionen bis 2020 um 20 % zu senken – gemessen am Stand Umweltmanagementsystem In der konzernweit gültigen „Corporate EHS Policy“ haben wir unsere Grundsätze und Strategien für Umweltschutz (Environment), Gesundheit (Health) und Sicherheit (Safety) festgelegt. Die EHS -Policy wird durch interne Richtlinien und konkrete Handlungsanweisungen für den Alltag konkretisiert, wie zum Beispiel das „Merck Group EHS Security and Quality von 2006. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir das Klimaschutzprogramm Edison gestartet. Es bündelt alle unsere Aktivi täten zu den Themen Klimaschutz und Energieeffizienz. Die Geschäftsleitung wird 2016 – wie in den vier Jahren zuvor – Mittel speziell für Maßnahmen zur Energieeinsparung und Treibhausgas-Reduktion zur Verfügung stellen. Mit den mehr Manual“. An allen Standorten sind lokale EHS -Manager für den als 400 Edison-Maßnahmen, die seit 2012 angestoßen wurden, operativen Umweltschutz zuständig. Diese Mitarbeiter werden wollen wir mittelfristig rund 90 Kilotonnen CO2 jährlich einspa- kontinuierlich geschult und weiterqualifiziert. ren. Insgesamt konnten wir im Jahr 2015 unsere Treibhausgas- Da sich unser Geschäft fortlaufend verändert, muss auch unser Umweltmanagement ein flexibles System bleiben. Des- Emissionen im Vergleich zu 2006, trotz Wachstum des operativen Geschäfts, um rund 8 % senken. halb lassen wir durch regelmäßige externe wie interne Audits Etwa 60 % der weltweit geplanten Edison-Projekte sind bestätigen, dass es weiterhin den Ansprüchen der ISO -Norm bereits eingeführt oder aktuell in der Umsetzung. Einen wich- 14001 gerecht wird. 2015 haben wir im siebten Jahr in Folge tigen Beitrag leistet der Unternehmensbereich Life Science: das Gruppenzertifikat für das Umweltmanagementsystem An unserem Standort Jaffrey, New Hampshire, USA , haben wir nach diesem internationalen Standard erhalten. Es umfasst bereits 2014 die prozessbedingten Emissionen pro Produkti- 57 Standorte. Sieben Standorte des neu übernommenen onseinheit durch Prozessoptimierungen um rund zwei Drittel Unternehmens Sigma-Aldrich sind auch bereits nach der ISO - reduziert. Im Jahr 2015 starteten wir ein Projekt, um hier Norm 14001 zertifiziert. noch weitere Einsparungen zu erreichen. In Schanghai, China, Die Aufwendungen für Umweltschutz, Gesundheit und Sicher heit beliefen sich im Jahr 2015 auf insgesamt 148 Mio €. Darin enthalten sind auch im Berichtsjahr getätigte Investitionen. nahmen wir im Sommer 2015 eine neue Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 400 kW in Betrieb, die den CO2-Ausstoß an diesem Standort jährlich um circa 280 Tonnen reduziert. ENERGIEVERBRAUCH (in GWh) Gesamter Energieverbrauch 2011 2012 2013 2014 2015 1.474 1.528 1.549 1.602 1.720 Direkter Energieverbrauch 905 924 991 1.056 1.171 Gas 789 813 871 919 933 Flüssige fossile Brennstoffe 103 98 105 110 103 13 13 15 27 135 Indirekter Energieverbrauch 569 604 558 546 549 Elektrizität 511 491 493 460 466 58 113 65 86 83 Biomasse und selbsterzeugte erneuerbare Energie Dampf, Wärme, Kälte Portfoliobereinigt in Übereinstimmung mit dem Greenhouse Gas Protocol. Die Daten enthalten keine Energieverbräuche von Sigma-Aldrich, da der Prozess der Integration von Sigma-Aldrich noch läuft. CO 2-äq-EMISSIONEN (äq = ÄQUIVALENTE) Emissionen in kt, Scope 1 und 2 2011 2012 2013 2014 Gesamte CO2äq-Emissionen 529 543 559 517 2015 518 Direkte CO2äq-Emissionen 315 318 348 321 327 Indirekte CO2äq-Emissionen 214 225 211 196 191 Portfoliobereinigt in Übereinstimmung mit dem Greenhouse Gas Protocol. Die Zahlen enthalten keine Daten von Sigma-Aldrich, da der Prozess der Integration von Sigma-Aldrich noch läuft. Die direkten und indirekten CO2äq-Emissionen (Scope 1 und 2) der ehemaligen Sigma-Aldrich-Standorte summieren sich auf circa 215 kt. (Hinweis: Berechnungsmethodik ist noch nicht vereinheitlicht). Corporate Responsibility Das Energiemanagement ist ein wichtiger Baustein für nach- Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 27 system. Dass wir auf dem richtigen Weg sind, zeigt sich auch Verantwortung für die Gesellschaft Wir verstehen uns als Teil der Gesellschaft, an den einzelnen Standorten sowie global. Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen ist Teil unseres unternehmerischen Selbstverständnisses. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserem Wissen, unseren Fähigkeiten und unseren Produkten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten können. Unser gesellschaftliches Engagement setzt hauptsächlich dort an, wo wir aufgrund unseres Kerngeschäfts besondere an den Ergebnissen des „Carbon Disclosure Project“. Im Problemlösungskompetenz besitzen. So engagieren wir uns Jahr 2015 haben wir im „Climate Disclosure Scoring“, das die in Gesundheits- und Umweltprojekten und fördern Bildung, Ausführlichkeit der Berichterstattung und die Transparenz speziell im Bereich der Naturwissenschaften. In Notsituationen bewertet, 98 von 100 Punkten erreicht und liegen damit deut- leisten wir Katastrophenhilfe – vor allem in Regionen, in denen lich im oberen Bereich aller teilnehmenden Unternehmen in wir auch geschäftlich tätig sind. Im April 2015 haben wir eine der Kategorie für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im dreijährige Vereinbarung mit dem Deutschen Roten Kreuz haltige Energieeffizienz und Klimaschutz. Die beiden Produk tionsstandorte Darmstadt und Gernsheim sind für rund 40 % des weltweiten Energieverbrauchs bei Merck verantwortlich. 2012 haben diese beiden Standorte das I SO -50001-Zertifikat „Energiemanagementsysteme“ erhalten. Die Zertifizierung wurde im Jahr 2015 bestätigt. Derzeit haben neun unserer Produktionsstandorte ein zertifiziertes Energiemanagement- „Climate Performance Scoring“ erreichten wir ein C und liegen (DRK ) unterzeichnet. Sie sieht vor, dass wir im Katastrophen- damit über dem Durchschnitt. Das „Carbon Disclosure Project“, fall vor allem Aktivitäten und Projekte des DRK durch Geld- eine unabhängige Non-Profit-Organisation, bewertet Unter- oder Sachspenden unterstützen werden. Im Dezember 2015 nehmen in ihren Leistungen zur Emissionsreduzierung und zur spendeten wir dem DRK 50.000 € für Gesundheitsprojekte für Klimaberichterstattung. Flüchtlinge im Libanon. Außer auf das Thema Energie richteten wir den Fokus im Unsere Landesgesellschaften engagieren sich in einer Jahr 2015 auch auf das Thema Wasser. Wir haben systematisch Vielzahl an lokalen Projekten. Merck hat übergeordnete Krite- geprüft, welche unserer Standorte einen hohen jährlichen rien für die Projektauswahl definiert, die Entscheidung für Wasserverbrauch haben und gleichzeitig in Regionen liegen, in bestimmte Projekte liegt bei unseren Gesellschaften vor Ort. denen Wasser knapp und daher ein besonders kostbares Gut Insgesamt haben wir im Jahr 2015 für das gesellschaftliche ist. Basierend auf einer detaillierten Betrachtung planen wir Engagement rund 100 Mio € aufgewendet. in den kommenden Jahren schrittweise nachhaltige Wasser managementsysteme an den Standorten einzuführen. 28 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung Wir erforschen und entwickeln weltweit Wege und Lösungen, voranzutreiben. Das neue Laborgebäude wird die verschie um die Lebensqualität von Patienten zu verbessern und die denen Funktionen des F&E-Bereichs Discovery Technologies Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Dabei sind wir stets zusammenführen, darunter Molecular Pharmacology, Medicinal darauf bedacht, Relevanz und Effizienz unserer Forschungs- Chemistry, Computational Chemistry, Molecular Interactions und Entwicklungsaktivitäten weiter zu optimieren – ob im and Biophysics, Protein Engineering and Antibody Technolo- Alleingang oder in Kooperation mit Dritten. gies sowie Protein and Cell Sciences. Das Forschungsgebäude, das im Herbst 2017 fertiggestellt sein soll, wird in das Ensem- Rund 5.000 Mitarbeiter forschen für Merck nach Innovationen, ble am neuen „Quartiersplatz Pharma“ der Konzernzentrale in mit denen wir die langfristigen Gesundheits- und Technologie- Darmstadt integriert sein. Wir bündeln damit einen Großteil trends sowohl in den etablierten Märkten als auch in den unserer F&E-Aktivitäten an einem Ort und schaffen beste Vor- Wachstumsmärkten bedienen können. aussetzungen für die innovative Weiterentwicklung unserer Im Jahr 2015 haben wir rund 1,7 Mrd € für Forschung und biopharmazeutischen Pipeline. Entwicklung (F&E) ausgegeben. Wir setzen dabei sowohl auf Eigenforschung als auch auf externe Kooperationen. Damit erhöht sich die Produktivität der Forschung und zugleich verringert sich der finanzielle Aufwand. Onkologie Im April 2015 hat die Abteilung Sicherheit des japanischen Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Soziales die Aktuali- Die Aufstellung unserer Forschungs- und Entwicklungs sierung der Produktinformation von Erbitux® unter Einbezug von aktivitäten folgt der Struktur von Merck mit drei Unterneh- Patienten mit inoperablem, fortgeschrittenem oder rezidivieren- mensbereichen. dem Kolorektalkarzinom (CRC ) vom RAS -Wildtyp genehmigt. Dies steht im Einklang mit dem derzeitigen Zulassungsstatus Healthcare in Europa. Im Juli wurden auf dem Weltkongress für gastrointestinale Tumoren der European Society for Medical Oncology (ESMO ) in Biopharma Unser Biopharma-Geschäft hat 2015 mehrere wichtige Programme aus seinem Forschungs- und Entwicklungsportfolio vorangetrieben, darunter sowohl Früh- als auch Spätphasenprojekte. In vielen Fällen stammten die Molekülkandidaten dabei aus unserer eigenen Forschung. Das Geschäft konzentriert sich gezielt auf die Gebiete Onkologie, Immunonkologie Barcelona Ergebnisse der Phase-II-Studie CAPRI -GOIM vor gestellt. Hierbei handelt es sich um eine unabhängige Studie, die von einer akademischen Gruppe durchgeführt wurde und 340 Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC ) vom KRAS-Wildtyp (Exon 2) einschloss. Die Patienten erhielten als Erstlinientherapie FOLFIRI plus Erbitux® und wurden bei Ansprechen randomisiert entweder mit FOLFOX plus Erbitux® und Immunologie. Diese Ausrichtung zeigt signifikantes oder FOLFOX -Monotherapie als Zweitlinie weiterbehandelt. In Potenzial, in absehbarer Zeit Nutzen für die Patienten und das einer Unterpopulation dieser Studie mit vierfachem Wildtyp Geschäft zu stiften. (Ausschluss von Mutationen im KRAS -, NRAS -, BRAF - oder Unter Dr. Luciano Rossetti als Leiter der globalen Forschung PIK 3CA-Gen durch Next Generation Sequencing) wurden ein und Entwicklung hat die F&E-Einheit ihr Führungsteam personell signifikant verlängertes progressionsfreies Überleben sowie erweitert, unter anderem mit Dr. Alise Reicin als Senior Vice eine Verbesserung des Gesamtüberlebens und der Ansprech- President und Leiterin der globalen klinischen Entwicklung und rate unter Zweitlinienbehandlung mit Erbitux® / FOLFOX nach Dr. Laszlo Radvanyi als Leiter der translationalen Innovations- vorausgegangener Erstlinie in Form von Erbitux® / FOLFIRI plattform Immunonkologie. Darüber hinaus wurde Dr. Jörn- ermittelt. Dies deutet darauf hin, dass eine Fortsetzung der Peter Halle zum Leiter für externe Innovationen in der Forschung Anti-E GFR - Behandlung unter Austausch des Basis-Chemo und Entwicklung von Biopharma ernannt. therapeutikums bei der Zweitlinienbehandlung einen schlüssi- Im September hat unser Biopharma-Geschäft die bauliche gen Ansatz nach Krankheitsprogression darstellt, auch wenn Erweiterung seines F&E-Betriebs in Darmstadt bekannt gege- dies noch durch Daten anderer Studien bestätigt werden muss. ben. Wir investieren 65 Mio € in ein neues Laborgebäude mit Evofosfamide ist ein Hypoxie-aktiviertes Prodrug, das einer Gesamtfläche von über 16.000 Quadratmetern, in dem heißt eine in der Entwicklung befindliche Arzneimittelvorstufe, rund 200 Mitarbeiter eine neue Wirkungsstätte finden werden, die bei stark ausgeprägtem Sauerstoffmangel des Tumors, um Innovationen im Bereich Forschung und Entwicklung einem Kennzeichen vieler solider Tumoren, aktiviert werden Forschung und Entwicklung Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 29 soll. Das Prüfpräparat wurde in zwei Indikationen im Rahmen Im November haben wir den Abschluss einer auf drei Jahre von Phase-III -Studien untersucht: Weichteilsarkom und angelegten Kooperationsvereinbarung mit dem polnischen Pankreaskarzinom. Im Mai haben wir die Erteilung des „Fast Unternehmen Selvita aus Krakau bekannt gegeben. Gemein- Track“-Status durch die amerikanische Zulassungsbehörde sam wollen wir neue Therapiekonzepte im Bereich Onkologie (FDA ) für die Entwicklung von Evofosfamide zur Behandlung validieren. Ziel der Kooperation ist es, potenzielle erste Ver von zuvor unbehandelten Patienten mit metastasiertem oder treter niedermolekularer Arzneimittelkandidaten für unter lokal fortgeschrittenem, inoperablem Pankreaskarzinom mit- schiedliche Krebsindikationen herauszubringen. Zusammen mit geteilt. Im Dezember 2015 wurden die Ergebnisse der Phase- unserem Vertragspartner steuern wir ein gemeinsames Portfolio III -Studien bewertet. Die Studien erreichten leider bei keiner an Projekten zur Wirkstoffsuche unter Aufteilung der Risiken der zwei Indikationen ihren primären Endpunkt. Wir haben sowie Erlöse und bauen dabei auf dem Rahmenwerk unserer daraufhin beschlossen, das Entwicklungsprogramm zu Evofos- 2013 initiierten zweijährigen Partnerschaft im Bereich Tumor- famide nicht weiterzuverfolgen, und haben die Rechte an dem stoffwechsel auf. Im Rahmen der neuen Vertragsbedingungen Programm an Threshold Inc. zurückgegeben. erhält Merck die Exklusivrechte am gemeinsamen geistigen Tepotinib, ein niedermolekularer Inhibitor des Tyrosinkinase Eigentum und Selvita im Gegenzug Meilensteinzahlungen und rezeptors c-Met, schaffte bei zwei Indikationen den Übergang Lizenzgebühren bei erfolgreicher Entwicklung und Vermark- in die Phase II der laufenden Phase-I / II-Studie zu diesem tung von Produkten durch Merck. Prüfkandidaten. Anfang 2015 wechselte er zum einen in den Anfang 2015 beschlossen wir nach Prüfung aller vorhan Phase-II-Teil einer laufenden Phase-I / II-Studie bei asiati- denen klinischen Daten, das Entwicklungsprogramm zu schen Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC ) Abituzumab (ehemals DI17E6) in der Onkologie zu beenden. mit positivem Met-Status (Met+) und EGFR -Mutation. In dieser Eine Phase-Ib-Studie bei soliden Tumoren, die in Zusammen- Studie sollen rund 136 Patienten mit Met-positiven Tumoren, arbeit mit Sanofi U.S. Pimasertib in Kombination mit dem bei denen eine vorausgegangene Erstlinientherapie mit hDM2-Antagonisten (SAR 405838) von Sanofi U.S. untersuchte, Gefitinib versagt hat, randomisiert mit Tepotinib (500 mg/Tag) wurde beendet und die weitere Entwicklung eingestellt. Außer- plus Gefitinib oder Tepotinib plus Cisplatin / Pemetrexed behan- dem haben wir nach Prüfung der Wettbewerbslage entschieden, delt werden. Primärer Endpunkt ist das progressionsfreie unsere Rechte außerhalb Chinas an dem PARP -Inhibitor Überleben (progression-free survival, PFS ). Im 2. Quartal ging BeiGene-290 an BeiGene zurückzugeben. Tepotinib zum anderen in die Phase II einer laufenden offenen Das Biopharma-Geschäft von Merck unterstützt erstklas- Phase-I / II-Prüfung bei asiatischen Patienten mit unbehandel- sige externe Forschungsprojekte aus bestimmten Bereichen tem fortgeschrittenem Leberzellkarzinom über. Sie bewertet die der Onkologie im Rahmen von jährlich vergebenen Förder Wirksamkeit, Sicherheit und Pharmakokinetik dieser Substanz stipendien. Die diesjährigen Grants for Oncology Innovation bei Erstlinienbehandlung im Vergleich zu Sorafenib. In dieser wurden an drei Gruppen (zwei aus Spanien und eine aus Italien) Studie sollen circa 140 Patienten mit Met-positiven Tumoren vergeben. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Jahrestagung randomisiert mit 500 mg Tepotinib einmal täglich oder 400 mg 2015 des European Cancer Congress (ECC ) in Wien statt. Sorafenib zweimal täglich behandelt werden. Primärer Endpunkt ist das progressionsfreie Intervall. entwickeln, die im Rahmen von klinischen Studien mehrere Immunonkologie Im Rahmen der Jahrestagung 2015 der American Society of Clinical Oncology (ASCO ) wurden mehrere Präsentationen zur vorläufigen Wirksamkeit und Sicherheit von Avelumab (zuvor bekannt als MSB 0010718C) veröffentlicht. Avelumab ist ein in Genvarianten in einer einzigen Tumorprobe nachweisen und der Entwicklung befindlicher, rein humaner, monoklonaler IgG1- gleichzeitig messen können. Dies wird uns in die Lage ver Antikörper, der an den programmierten Zelltod-Liganden 1 setzen, Genomstudien in einer bis vor wenigen Jahren noch (PD-L1) bindet und potenziell das körpereigene Immunsystem Im Bereich der diagnostischen Tests in der Onkologie unter zeichneten wir im März 2015 eine Vereinbarung mit Illumina Inc. Wir wollen gemeinsam Sequenzierungstests undenkbaren Geschwindigkeit durchzuführen, potenziell ver- zur Krebsbekämpfung nutzt. Zu den Präsentationen gehörten schiedene Diagnosetests zu entwickeln und damit unsere ein Vortrag über Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) und Poster führende Position im Bereich der personalisierten Krebstherapie zu Magenkrebs, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (non-small zu stärken. Außerdem haben wir mit unserem Partner Sysmex cell lung cancer, NSCLC ) und einigen anderen Studien in unter- Inostics GmbH die Eröffnung des ersten Prüfzentrums für die schiedlichen Patientenpopulationen. Die Daten zum NSCLC RAS -Biomarkertestung auf Basis von Flüssigbiopsien im Insti- stammten aus einer internationalen offenen Phase-I- Studie tut für Onkologie der spanischen Klinik Vall d’Hebron bekannt mit verschiedenen aufsteigenden Dosen. Ziel war die Unter gegeben. Diese sogenannte Flüssigbiopsie – auch als blutbasier- suchung der Sicherheit, Verträglichkeit, Pharmakokinetik sowie ter Biomarkertest bekannt – ist eine vereinfachte und schnelle der biologischen und klinischen Wirksamkeit bei Patienten mit Methode für die Bestimmung des RAS -(KRAS - und NRAS -) metastasierten oder lokal fortgeschrittenen soliden Tumoren. Mutationsstatus von Tumoren, da hierfür nur eine einzige Blut In dieser Untersuchung wurden die Sicherheit und klinische entnahme erforderlich ist. Die Notwendigkeit einer Gewebe- Wirksamkeit bei 184 Patienten mit NSCLC vom Stadium III b / IV biopsie oder eines chirurgischen Eingriffs entfällt damit. Die sowie die Krankheitsprogression nach mindestens einer voraus- Bestätigung der Konformität mit den europäischen Harmoni- gegangenen platinbasierten Doublet-Therapie bewertet. Ein sierungsrichtlinien (CE-Kennzeichnung) wird für die kommenden objektives Ansprechen wurde bei 25 Patienten (13,6 %) beob- Monate erwartet. achtet, davon ein Patient mit Vollremission und 24 Patienten 30 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Forschung und Entwicklung mit partiellem Ansprechen; bei 19 Patienten dauerte das April. Ziel dieser klinischen Prüfung ist die Untersuchung von Ansprechen zum Zeitpunkt der Auswertung noch an, darunter Avelumab im Vergleich zu Docetaxel bei Patienten mit zwei Patienten, die auch nach Behandlungsende weiter Krankheitsprogres sion nach vorausgegangener platinhaltiger Ansprechen zeigten. Doublet-Chemotherapie. Primärer Endpunkt der Studie ist In einem der ASCO -Vorträge wurden Phase-I-Daten einer das Gesamtüberleben von Patienten mit PD-L1-positivem nicht nach ihrem PD-L1-Status vorselektierten Patienten (programmed death-ligand 1 positive / PD-L1+) NSCLC . Die kohorte mit rezidivierendem oder refraktärem Ovarialkarzinom zweite Studie, JAVELIN Lung 100, untersucht die Sicherheit vorgestellt, die zuvor durchschnittlich vier Therapielinien (ohne und Wirksamkeit von Avelumab im Vergleich zu einer platinba- adjuvante Behandlung) erhalten hatte. Von den 75 aufgenom- sierten Doublet-Chemotherapie bei Patienten mit NSCLC im menen Patientinnen zeigten acht ein partielles Ansprechen Spätstadium, die noch keine Behandlung gegen systemischen und 33 Krankheitsstabilisierung, was einer Krankheitskontroll- Lungenkrebs erhalten haben. Die Phase-III -Studie ist eine rate (disease control rate, DCR ) von 54,7 % entspricht. Die offene, multizentrische, randomisierte klinische Prüfung, in der objektive Ansprechrate lag bei 10,7 %. Weitere Patientinnen Patienten mit rezidivierendem oder im Stadium IV befind mit Ovarialkarzinom sind in die laufende Phase-Ib-Studie lichem PD-L1-positivem NSCLC abhängig von ihrer Histologie aufgenommen worden und Phase-III -Studien zu platinresis (entweder tentem beziehungsweise platinrefraktärem und platinsensiblem entweder Avelumab oder eine platinbasierte Erstlinien- Ovarialkarzinom sind in der Planung. Chemotherapie nach Wahl des Prüfarztes erhalten. In die plattenepithelial oder nicht-plattenepithelial) Außerdem wurden auf der ASCO klinische Daten zu Studie werden voraussichtlich etwa 420 Patienten in mehr als Avelumab aus einer Phase-I-Studie mit japanischen Patienten 240 Prüfzentren weltweit eingeschlossen. Primärer Endpunkt mit fortgeschrittenem Magenkrebs vorgestellt. Von den 20 Pati- der Studie ist das progressionsfreie Überleben bei PD-L1- enten, die bereits mehrfach vorbehandelt waren, zeigten drei positiven (PD-L1+) Patienten. Zu den sekundären Endpunkten ein partielles Ansprechen auf die Studienbehandlung. Die zählen progressionsfreies Überleben bei stark PD-L1-positiven Patientenaufnahme in diese japanische Studie ist fortgesetzt (PD-L1++) Patienten, Gesamtüberleben, objektive Ansprech- worden und weitere Studien in der Indikation fortgeschrittenes rate, Lebensqualität, Verträglichkeit und Sicherheit bei Magenkarzinom sind geplant. Auf der Jahrestagung 2015 des Patienten, die mit Avelumab im Vergleich zu Chemotherapie European Cancer Congress (ECC ) wurden im September in nach Wahl des Prüfarztes behandelt wurden. Wien sechs Abstracts vorgestellt. Dabei wurden neue Daten zu Im Dezember haben Merck und Pfizer den Start von vier Tumoren des Urothels (zum Beispiel Harnblase), des Mesothels weiteren Phase-III -Studien zur Untersuchung von Avelumab (zum Beispiel Brustfell) und des Magens einschließlich des in weiteren Indikationen bekannt gegeben. Mit der Studie gastroösophagealen Übergangs präsentiert. Darüber hinaus J AVELIN Gastric 100 soll eine mögliche Überlegenheit von wurden weitere Daten zu NSCLC und Ovarialkarzinom aus Avelumab als Erhaltungstherapie bei fortgeschrittenem oder Phase-Ib-Studien vorgestellt. metastasiertem Karzinom des Magens / gastroösophagealen Avelumab wird derzeit in einer Phase-II-Studie (JAVELIN Übergangs gegenüber fortgesetzter Erstlinientherapie mit Merkel 200) zu metastasiertem Merkelzellkarzinom (MCC ) einem platinbasierten Chemoregime geprüft werden. In diese untersucht. Das MCC ist eine seltene und aggressive Form von randomisierte, offene Studie sollen 650 Patienten in über Hautkrebs, für die es derzeit keine zugelassene spezielle The- 220 Prüfzentren weltweit aufgenommen werden. J AVELIN rapie gibt. Die Phase-II-Studie untersucht die Sicherheit und Gastric 300 untersucht Avelumab als Drittlinientherapie bei Wirksamkeit von Avelumab bei Patienten mit metastasiertem fortgeschrittenem oder metastasiertem Karzinom des Magens / MCC , deren Krankheit nach mindestens einem Zyklus Behand- gastroösophagealen Übergangs und wird ungefähr 330 Pati- lung durch Chemotherapie vorangeschritten war. Primärer enten in mehr als 170 Prüfzentren weltweit einschließen. Bei Endpunkt der Studie ist die objektive Ansprechrate. Zu den J AVELIN Ovarian 200 wird Avelumab zur Behandlung von sekundären Endpunkten zählen Ansprechdauer, progressions- platinresistentem / -refraktärem freies Überleben, Gesamtüberleben und Sicherheit. Bis zum Die Prüfärzte wollen etwa 550 Patienten in über 190 Prüfzen 3. Quartal 2015 waren insgesamt 88 Patienten in diese Studie tren in die Studie aufnehmen. Darüber hinaus wird Avelumab Ovarialkarzinom eingesetzt. mit Prüfzentren in den Regionen Asien-Pazifik, Australien, in der Studie JAVELIN Bladder 100 als Erstlinien-Erhaltungs- Euro pa und Nordamerika aufgenommen worden. Sie ist die therapie bei Patienten mit Karzinomen des Urothels unter- größte jemals in einer solchen Patientenpopulation durch sucht. In diese Studie sollen rund 670 Patienten in mehr geführte Studie. In den USA erteilte die FDA im September als 200 Prüfzentren in 38 Ländern eingeschlossen werden. „Orphan Drug“-Status für Avelumab in der Indikation MCC , Primärer Endpunkt aller Studien ist das Gesamtüberleben. gefolgt von „Fast Track“- und „Breakthrough Therapy“-Status im Wir haben eine Phase-I-Studie mit einem neuartigen Prüf- 4. Quartal 2015. Im Dezember erteilte die Europäische Kom- kandidaten namens M7824 gestartet. In diese offene Studie mission außerdem „Orphan Drug“-Status für Avelumab in der mit aufsteigender Dosierung sollen 106 Patienten aufgenom- Indikation metastasiertes MCC und folgte damit der positiven men werden. Dieser potenzielle erste Vertreter einer bifunkti- Stellungnahme des Ausschusses für „Orphan Drug“-Arzneimittel onalen Immuntherapie soll gleichzeitig zwei immunhemmende (COMP ) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA ). Signal wege blockieren, die typischerweise von Krebszellen Merck und Pfizer haben zwei internationale Phase-III - dazu genutzt werden, dem Immunsystem zu entgehen. Durch Studien zu Avelumab in der Indikation NSCLC gestartet. die Wiederherstellung und Verstärkung von gegen den Tumor Studienbeginn der ersten Studie, JAVELIN Lung 200, in die gerichteten Immunreaktionen soll das Tumorwachstum poten- rund 650 Patienten eingeschlossen werden sollen, war im ziell in Schach gehalten werden. Forschung und Entwicklung Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 31 Zum Ausbau unseres F&E-Technologieportfolios im Bereich Das „Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry“ Immunonkologie sind wir mit der Intrexon Corporation eine (JNNP ) hat 2015 Daten aus einem 15-Jahres-Follow-up zu exklusive strategische Kooperations- und Lizenzvereinbarung Rebif® aus der PRISMS -Studie (Prevention of Relapses and zur Entwicklung und Vermarktung von T-Zell-Krebstherapien Disability by Interferon beta-1a Subcutaneously in Multiple auf Basis von chimären Antigenrezeptoren (CAR -T) eingegan- Sclerosis) veröffentlicht. Die publizierten Daten analysierten gen. Bei den CAR -T-Zellen handelt es sich um gentechnisch über einen Zeitraum von 15 Jahren den Zusammenhang zwi- veränderte T-Zellen mit synthetischen Rezeptoren, die ein schen einer kumulativen Exposition mit Rebif® beziehungsweise bestimmtes Antigen, das auf Tumorzellen exprimiert wird, anderen potenziell prognostischen Faktoren und dem lang erkennen. Durch Bindung der CAR -T-Zellen an ihre Zielstruktur fristigen Therapieergebnis bei schubförmig-remittierender wird eine immunologische Abwehrreaktion gegen die Krebs Multipler Sklerose. In diesen explorativen Post-hoc-Analysen zellen ausgelöst. Mit dem Einsatz der Zellmodifikationstechniken gingen höhere IFN β-1a-Dosen und ein längerer Behandlungs- und der RheoSwitch®-Plattform von Intrexon setzen wir bei zeitraum bei Patienten mit RRMS mit besseren Langzeitergeb- der Kooperation auf die Entwicklung von führenden Produkten, nissen über viele Jahre einher. die das Immunsystem befähigen, die aktuellen Herausforde- Des Weiteren haben wir die Patientenaufnahme in eine rungen der CAR -T-Therapie zu meistern. Schwerpunkt unserer Studie Kooperation ist die Entwicklung einer CAR -T-Plattform der ATX -MS-1467), einem Wirkstoff aus der Forschung zur Aus- nächsten Generation, aus der Arzneimittelkandidaten hervor- lösung von immunologischer Toleranz, abgeschlossen. Hierbei gehen sollen. handelt es sich um eine offene, einarmige Proof-of-Principle- der Phase IIa zu M2736 (auch bekannt als Studie zur Untersuchung der Sicherheit von M2736 und seines Neurologie / Immunologie Einflusses auf Immuntoleranz bei Patienten mit schubförmiger Im Bereich Multiple Sklerose haben wir im September unsere Multipler Sklerose. Hierzu sind häufige Magnetresonanz Absicht bekundet, Daten zu unserem Prüfpräparat Cladribin- tomografien zur strukturellen Bildgebung des Nervensys- Tabletten für die Behandlung von schubförmig-remittierender tems erforderlich. Das Ergebnis der Studie wird für 2016 Multipler Sklerose (RRMS ) bei der Europäischen Arzneimittel erwartet. agentur (EMA ) einzureichen. Die Entscheidung folgt unserer Im Therapiegebiet Immunologie erreichte unser lösliches Bewertung neuer Daten und zusätzlicher Auswertungen, die Fusionsprotein Atacicept mit dem Abschluss der Patientenauf- eine bessere Charakterisierung des Nutzen-Risiko-Profils der nahme in die Studie ADDRESS II einen wichtigen Meilenstein. Substanz ermöglichen. Pläne zur Einreichung in anderen geo- Hierbei handelt es sich um eine klinische Studie der Phase IIb grafischen Regionen sind ebenfalls in Entwicklung. Wir hatten bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE ). 2011 unser klinisches Entwicklungsprogramm für Cladribin- Die geplante Teilnehmerzahl von 279 Patienten mit SLE wurde Tabletten heruntergefahren, nachdem einige Zulassungsbe- vorzeitig erreicht. Aussagekräftige Studienergebnisse werden hörden Bedenken über die unzureichende Charakterisierung für 2016 erwartet. des Nutzen-Risiko-Profils des Arzneimittels geäußert hatten. Dennoch durften einige groß angelegte klinische Studien Im Rahmen des ECTRIMS -Kongresses (European Committee Fertilität Ovidrel® (rekombinantes hCG), ein Hormon zur Anregung von Follikelreifung und Eisprung, wurde in Japan in einer zulassungsrelevanten Phase-III -Studie in der Indikation Ovulations for Treatment and Research in Multiple Sclerosis) wurden induktion untersucht, um die verfügbaren Daten aus weltweiten Anfang Oktober in Barcelona acht Abstracts zu Rebif® vorge- Zulassungsstudien zu dieser Indikation und zu fortgeschrittenen stellt, unserem in hoher Dosis und hoher Frequenz verabreich- Reproduktionsbehandlungen zu ergänzen. Basierend auf dem ten Interferon beta-1a zur Behandlung von schubförmiger positiven Ergebnis dieser Studie bereiten wir derzeit die Ein- Multipler Sklerose. Zu den präsentierten Daten gehörten reichung auf Marktzulassung in Japan vor. weitergeführt werden und es wurden zusätzliche Sicherheitsinformationen in einem Langzeitregister erfasst. Post-hoc-Bewertungen kontrollierter Studien zu schubförmiger Das Biopharma-Geschäft hat seine finanzielle Unterstüt- MS hinsichtlich prädiktiver Scores für Krankheitsaktivität und zung des Grant for Fertility Innovation (GFI )-Programms mit Progression der Behinderung sowie eine Kosten-Nutzen- Fördergeldern für 2015 und 2016 in Höhe von insgesamt bis zu Analyse zu Rebif® gegenüber Avonex® (Interferon beta-1a), 1,2 Mio € zugesagt. Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der basierend auf dem Fehlen von Anzeichen für Krankheitsaktivi- 31. Jahrestagung der European Society of Human Reproduction tät (NEDA , no evident disease activity). Diese neuen Daten and Embryology (ESHRE ) in Lissabon. Mit dem 2009 einge- sollen Ärzten und Patienten helfen, informierte Behandlungs- führten GFI -Förderprogramm sollen innovative translationale entscheidungen zu treffen und den Einfluss von Rebif® bei Forschungsprojekte im Bereich Fertilität zu konkreten Gesund Patienten mit schubförmiger MS besser zu verstehen. heitslösungen weiterentwickelt werden, um die Erfolgsrate der Mit den jährlich verliehenen Grants for Multiple Sclerosis assistierten Reproduktionstechnologie (ART ) zu verbessern. In Innovation (GMSI ) wollen wir in unserem Biopharma-Geschäft den vergangenen sechs Jahren gingen beim GFI -Förderpro erstklassige externe Forschungsprojekte aus aller Welt zu gramm rund 750 Anträge aus über 50 Ländern weltweit ein. bestimmten Aspekten von MS fördern. 2015 ging die Aus- Mit unserem BTK -Inhibitor (M2951) sind wir im 4. Quartal in zeichnung im Rahmen des 31. ECTRIMS -Kongresses an vier die Phase I der klinischen Prüfung bei Patienten mit SLE einge- Forschungsgruppen aus den Niederlanden, Finnland, Italien treten. und Großbritannien. 32 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Forschung und Entwicklung Endokrinologie Im Juli genehmigte die Europäische Kommission (EC) eine Änderung der Marktzulassung für Kuvan® (Sapropterindihydro chlorid), die den Einsatz bei Kindern unter vier Jahren mit Phenylketonurie (PKU ) mit nachweislichem Ansprechen auf erhöhen könnten. Dies bedeutet, dass Glucophage® XR nun eine derartige Behandlung zulässt. Die Entscheidung der EC Änderungen für Glucophage® IR (mit sofortiger Freisetzung auch bei Patienten mit stabiler chronischer Herzinsuffizienz eingesetzt werden kann, eine regelmäßige Kontrolle der H erzund Nierenfunktion vorausgesetzt. Die französische Zulassungsbehörde hatte dieses Jahr bereits die entsprechenden stützte sich auf eine Prüfung der Daten aus der klinischen des Wirkstoffs Metformin) unter Streichung derselben Kontrain- Phase-I II b-Studie SPARK . Am 1. Oktober haben wir den dikationen gebilligt. Diese Änderungen gelten in allen Ländern Abschluss einer Vereinbarung mit dem im kalifornischen San der Europäischen Union. Die Entscheidungen basierten auf Rafael ansässigen amerikanischen Unternehmen BioMarin Auswertungen umfangreicher Daten von Merck zu Wirksam- Pharmaceutical, Inc. bezüglich der Rückgabe der Rechte an keit und Sicherheit, die über viele Jahre erhoben wurden, Kuvan® bekannt gegeben. Mit diesem Schritt wollen wir uns sowie auf neuen klinischen Studien zu Glucophage®. wieder auf die Kernbereiche unseres Unternehmensbereichs Erst kürzlich haben wir die Zulassung für Metformin zur Healthcare konzentrieren. Des Weiteren vereinbarten wir die Behandlung von Prädiabetes in Ungarn erhalten. Diese Zulas Rückgabe unserer Entwicklungs- und Vermarktungsoption zu sung folgt auf bereits erteilte Genehmigungen von Glucophage® Peg-Pal, einer Prüfsubstanz, die ebenfalls zur Behandlung von zur Behandlung von Patienten mit diesem Diabetes-Vorstadium PKU eingesetzt werden soll. in Mexiko, Polen, den Philippinen und der Türkei. Mit den Jahresstipendien des Grant for Growth Innovation (GGI ) fördert unser Biopharma-Geschäft vielversprechende tagung der European Society for Paediatric Endocrinology Vernachlässigte Krankheiten Merck fördert eine konzernweite Initiative für besseren Zugang zu Gesundheit (Access to Health), um die wichtigsten ungedeckten medizinischen Bedarfe bei vernachlässigten Tropen krankheiten – vor allem bei Kindern aus Entwicklungsländern – (ESPE ) in Barcelona zusammen. anzugehen. Hierzu gehört auch eine F&E-Plattform mit externe Forschungsprojekte aus dem Bereich der Wachstumsstörungen. 2015 fiel die Vergabe des GGI an zwei Forschungsgruppen aus Großbritannien und den USA mit der 54. Jahres- Schwerpunkt auf tropischen und vorrangigen übertragbaren General Medicine Am 3. November 2015 haben wir bekannt gegeben, dass die britische Zulassungsbehörde die beantragte Änderung der Zulassung von Glucophage® XR (mit verzögerter Freisetzung des Wirkstoffs Metformin) für die Behandlung von Patienten mit Diabetes Typ II genehmigt hat. Mit dieser Änderung entfällt die Kontraindikation mäßig eingeschränkte Nierenfunktion im Stadium 3a in Abwesenheit von anderen Erkrankungen, die das Risiko für Laktatazidose und chronische Herzinsuffizienz Erkrankungen. In diesem Zusammenhang haben wir die Rechte an der Prüfsubstanz DDD 107498 gegen Malaria von der Medicines for Malaria Venture (MMV ) erhalten. Ziel des zukünftigen klinischen Programms ist der Nachweis, ob die Prüfsubstanz in unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Malariaerreger wirksam ist und lange genug im Körper verweilt, um potenziell als Einmaldosis gegen die gefährlichsten Malariastämme eingesetzt werden zu können. Forschung und Entwicklung Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 33 BIOPHARMA-PIPELINE Stand: 31.12.2015 Therapiegebiet Wirkstoff Indikation Status Cladribin-Tabletten (Lymphozyten-reduzierender Wirkstoff) Schubförmige Multiple Sklerose Zulassungs prozess1 M2736 (Immuntoleranz-Wirkstoff) Schubförmige Multiple Sklerose Phase II Tepotinib (c-Met-Kinase-Inhibitor) Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom Phase II Tepotinib (c-Met-Kinase-Inhibitor) Leberzellkarzinom Phase II Tepotinib (c-Met-Kinase-Inhibitor) Solide Tumoren Phase I BeiGene-283 (BRAF -Inhibitor) Solide Tumoren Phase I M2698 (p70S6K / Akt-Inhibitor) Solide Tumoren Phase I M3814 (DNA -PK-Inhibitor) Solide Tumoren Phase I Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper) Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom, Erstlinie Phase III Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper) Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom, Zweitlinie Phase III Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper) Karzinom des Magens / gastroösophagealen Übergangs, Erstlinie Phase III Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper) Karzinom des Magens / gastroösophagealen Übergangs, Drittlinie Phase III Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper) Platinresistentes /-refraktäres Ovarialkarzinom Phase III Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper) Harnblasenkarzinom, Erstlinie Phase III Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper) Merkelzellkarzinom der Haut Phase II Avelumab (monoklonaler Anti-PD-L1-Antikörper) Solide Tumoren Phase I M9241 (NHS -IL12, Krebsimmuntherapie) Solide Tumoren Phase I2 M7824 (bifunktionale Immuntherapie) Solide Tumoren Phase I Atacicept (Anti-Blys- / Anti-APRIL -Fusionsprotein) Systemischer Lupus erythematodes Phase II Sprifermin (Fibroblasten-Wachstumsfaktor 18) Osteoarthrose Phase II M1095 (Anti-IL-17A / F-Nanobody) Psoriasis Phase I M2951 (BTK -Inhibitor) Systemischer Lupus erythematodes Phase I Neurodegenerative Erkrankungen Onkologie Immunonkologie Immunologie Laut Mitteilung vom 11. September 2015 bereitet Merck die Einreichung auf Marktzulassung bei der Europäischen Arzneimittelagentur vor. Studie gefördert vom National Cancer Institute (USA ). Weitere Informationen zu aktuellen klinischen Studien finden Sie unter www.clinicaltrials.gov. 1 2 Akt Proteinkinase B APRIL Proliferationsinduzierender Ligand BLyS B-Lymphozyten-Stimulator BTK Brutontyrosinkinase IL Interleukin PD-L1 Programmierter Zelltod-Ligand 1 PKProteinkinase Consumer Health In unserem Selbstmedikationsgeschäft Consumer Health entwickeln und vertreiben wir nicht-verschreibungspflichtige Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel in Europa, vor- dukten und Erweiterungen von Produktlinien. Der Konsument rangig für Frankreich, Deutschland und Großbritannien, sowie in lieren wir seit 2014 verstärkt Kooperationsvereinbarungen mit Wachstumsmärkten Lateinamerikas, des Nahen Ostens, Afrikas unabhängigen Forschungseinrichtungen, um so gezielt auf und Südostasiens. Der Schwerpunkt unserer Forschungs- und deren Expertise bei der Entwicklung von neuen Produkten Entwicklungsaktivitäten liegt auf der stetigen Verbesserung gemäß den speziellen Bedürfnissen unserer Kunden zurück bewährter Rezepturen sowie der Entwicklung von neuen Pro- zugreifen. und seine Bedürfnisse stehen im Zentrum unserer Innova tionstätigkeiten. Dabei stützen wir uns auf intensive Markt forschung in unseren Hauptmärkten. Zu diesem Zweck etab- 34 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Forschung und Entwicklung Biosimilars Merck setzte im Jahr 2015 die klinische Entwicklung von Biosimilars erfolgreich fort. Der Beginn einer ersten Biosimilar- Phase-I II -Studie ist für das erste Quartal 2016 geplant. Außerdem haben wir die Pipeline mit weiteren Biologika auf gestockt, um uns ein attraktives Portfolio an Biosimilars und ein nachhaltiges Biosimilars-Geschäft zu sichern. ren können. Die Kits ermöglichen die zuverlässige Erkennung und Entdeckung von RNA -bezogenen Gensequenzen in DNA , RNA und von Proteinen. Bei Process Solutions haben wir unsere Provantage® Biodevelopment Services um einen Clone Generation Service ergänzt. Mit dieser Erweiterung verfügen wir jetzt über eine vollständige Palette an Dienstleistungen, die es erlauben, Ausbeute, Produktivität, Konsistenz und Effizienz bei der Herstel- Allergopharma Unser Allergiegeschäft Allergopharma ist einer der führenden Hersteller diagnostischer Tests und verschreibungspflichtiger Arzneimittel für die allergenspezifische Immuntherapie (AIT ). lung von Arzneimitteln für klinische Prüfungen zu optimieren. Mit unserer eigenen Forschung und Entwicklung sowie in Unsere flexible Produktionsplattform bietet eine Auswahl an Kooperation mit Forschungsinstituten und externen Partnern Zelllinien und die vollständig dokumentierten Klone erfüllen tragen wir zu einem besseren Verständnis des immunologi- die Anforderungen der Rückverfolgbarkeit auf die Quelle für schen Mechanismus bei, der sich hinter der Entwicklung von die klinische Produktion, Registrierung und Zulassung sowie Allergien verbirgt, und arbeiten aktiv an der nächsten Generation kommerzielle Herstellung. von Präparaten für die allergenspezifische Immuntherapie. Durch die Bereitstellung hoch exprimierender Zelllinien in hervorragender Qualität können unsere Dienstleistungen dazu beitragen, die Zeit bis zur klinischen Testung zu verkürzen. Mit der Einführung unseres neuen Mobius®-2.000-Liter- Einweg-Bioreaktors nehmen wir Einfluss auf wichtige Standards Life Science wie die Wahl der mikrobiologischen Filme und Einwegtechnologien sowohl in der Upstream- als auch in der Downstream- Produktion und bieten Kunden, die Einwegtechnologien in der Innovationen sind elementar, wenn es darum geht, für unsere Upstream-Produktion einsetzen wollen, eine voll skalierbare Kunden Mehrwert zu schaffen. Unser Unternehmensbereich Lösung. Mit diesem neuen Bioreaktor können wir in Biosimilars- Life Science beschäftigt weltweit über 650 Mitarbeiter in Märkten unsere Kunden dabei unterstützen, ihre Herstellstra- unterschiedlichen Funktionen der Forschung und Entwicklung. tegien in kurzer Zeit umzusetzen, um schneller auf den Markt Diese Mitarbeiter arbeiten eng mit unseren Kunden zusam- zu gelangen. men, um deren Bedürfnisse und Anforderungen umzusetzen. Unser oberstes Ziel ist es, die größten Herausforderungen im wollen: Neue, bahnbrechende Technologien In unserem Bestreben, innovativ zu sein, konzentrieren wir uns auch auf neue Technologien mit langfristigem Einfluss. Wir haben ein US-amerikanisches Patent zur Entwicklung eines selektiven Schichtbildungsverfahrens erhalten, mit dem die Konsistenz der Virusfiltrationsleistung erheblich verbessert werden kann. Dieses Verfahren kommt bei der Herstellung unserer Viresolve®-Pro-Filtrationseinheit zum Einsatz. Hierbei • unser Portfolio verbessern und ausweiten handelt es sich um eine Virusfiltrationstechnologie zur leis- • langfristig in neue, bahnbrechende Technologien investieren tungsstarken Abreicherung von Parvoviren bei der Herstellung • Partnerschaften mit unseren Kunden eingehen von monoklonalen Antikörpern und therapeutischen Protei- • den Dialog zu ungedeckten Bedürfnissen der Fachwelt führen nen. Dank der selektiven Membranschichten bietet Viresolve® Bereich Life Science zu meistern und Ideen letztendlich in Produktinnovationen zu überführen. Auch 2015 investierten wir signifikant in die Life-Science-Forschung und -Entwicklung. Das Geschäftsjahr 2015 war geprägt von erfolgreichen Innovationen. Grundsätzlich verfolgen wir unterschiedliche Aktivitäten, die sich vier Kategorien zuordnen lassen. Wir und entsprechende Probleme lösen Pro eine branchenführende Konsistenz, die anderen Virusfiltrationsgeräten am Markt überlegen ist. Erweiterung des Portfolios Wir haben 2015 wichtige neue Produkte eingeführt und damit unser Portfolio in allen Segmenten erweitert. Im Bereich Biomonitoring haben wir die MAS -100®-Produktreihe der Luftkeimsammler um drei Geräte ergänzt, um unser Biomonitoring-Portfolio auf Kunden aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie auszuweiten. Die Produktfamilie wurde zur Verwendung in Isolatoren konzipiert und ermöglicht die Um unsere Führungsrolle bei der Tangentialflussfiltration (TFF ) zu festigen, haben wir die Single-Pass-TFF mit Pellicon®- Kassetten eingeführt. Hierbei handelt es sich um eine optimierte Anwendung unserer bestehenden Technologie, mit der Verfahrensströme konzentriert werden können, ohne dass eine Rezirkulationsschleife wie bei der konventionellen TFF erforderlich ist. Mit dieser Anwendungsalternative entfallen typische Verfahrenseinschränkungen durch höhere Volumina Probennahme an kritischen Kontrollpunkten. Die Produkte oder Konzentrationsfaktoren, wodurch eine höhere Kapazität sind dank ihres kompakten und anwenderfreundlichen Designs erreicht werden kann. Durch die Kombination des TFF -Schritts ideal zur Verwendung in kontrollierten Umgebungen geeignet. mit anderen Prozessschritten ist außerdem ein durchgängiger Im Segment RNA -Nachweis haben wir eine Reihe wichtiger Verfahrensablauf möglich. neuer Produkte eingeführt. Ein Beispiel sind unsere Magna Zur weiteren Beschleunigung des Wachstums bei der Zell ChIRP ™ RNA Interactome Kits, mit denen Forscher Chromatin analyse haben wir die neue CHO -Plattform Cellvento™ für bereiche leichter bestimmen, wiederherstellen und analysie- Zellkulturmedien und Begleitfeeds für Anwendungen bei Batch, Forschung und Entwicklung Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 35 Batch-Feed und Perfusion eingeführt. Die chemisch definierten Membranen der Marke Immobilon für die Proteinanalyse. Wir und ohne tierische Stoffe produzierten Medien liefern über wurden aufgrund unserer maßgeblichen Präsenz und unseres legenes Zellwachstum und Produktivität für eine ganze Palette Beitrags zur Westernblot-Anwendung vorgestellt. Dies ist die von CHO -Zelltypen, die bei der biopharmazeutischen Entwick- am häufigsten verwendete Analysemethode in der Zell- und lung und Herstellung zum Einsatz kommen. Die Produkt Molekularbiologie. palette gibt Kunden die Flexibilität, das passendste Produkt Darüber hinaus haben wir ein Original-Weißbuch veröffent- für bestmögliche Resultate ihrer gegebenen Zelllinie zu wählen. licht, mit dem wir dem Einfluss der sich herausbildenden Des Weiteren haben wir eine neue Technologie eingeführt, Biotechnologie-Community auf die Zukunft des Gesund mit der Zellkulturmedien aus Trockenpulver granuliert werden heitssektors Rechnung tragen. Das Weißbuch war das Ergebnis können. Dadurch erhöht sich die Löslichkeit, zudem wird die des Emerging Biotech Summit, der im Juni in Philadelphia Handhabung von Zellkulturmedien einfacher, die bei der bio- (Pennsylvania, USA ) stattfand. Dieser Gipfel war von unseren pharmazeutischen Herstellung verwendet werden. Mit den zwei Unternehmensbereichen Life Science und Healthcare bedienungsfreundlicheren kompaktierten Medien können Bio- organisiert und von 40 führenden Biotechnologie-Unternehmen pharmazeutika-Hersteller ihre Upstream-Prozesse weiter opti- aus den USA besucht worden. In diesem Rahmen eröffneten mieren. wir einen offenen Dialog innerhalb der Biotechnologie-Fachwelt und erhielten Einblicke von Führungskräften bezüglich der Partnerschaften Im Februar sind wir eine Partnerschaft mit Precision Biologics, Inc. eingegangen. Im Rahmen der Zusammenarbeit wollen wir Serviceleistungen für das Upstream-Processing dieses in Texas (USA ) ansässigen Biotechnologie-Unternehmens erbringen, schnelleren klinischen Prüfung von Produkten und der Einfüh- um einen präklinischen monoklonalen Antikörper weiterzu monie der American Business Awards 2015 in San Francisco entwickeln. Dieser Antikörper namens NEO -201 bindet an (Kalifornien, USA ) mit einem „Stevie Award“ für unsere ein tumorspezifisches Antigen, das bei einigen Krebsarten AFS ®-Laborwassersysteme ausgezeichnet. Das neue AFS -E- vorhanden ist. Dadurch ist er potenziell für die Therapie von Großsystem war als Finalist in der Kategorie „Bestes Produkt – unterschiedlichen Krebserkrankungen wie zum Beispiel Dick- Gesundheit & Arzneimittel“ nominiert worden. Moderne Diag- rung lebensrettender Arzneimittel. Für unsere Produktinnovationen haben wir 2015 einige wichtige Branchenauszeichnungen erhalten: Im September wurden wir auf der Preisverleihungs zere darm-, Lungen-, Eierstock- und Bauchspeicheldrüsenkrebs noselabore benötigen mehrere kompakte Wassersysteme, um geeignet – letzterer ist eine Krebsart mit besonders hoher ein einzelnes Analysegerät oder mehrere kleinere zu bespeisen. Sterberate und begrenzten Behandlungsmöglichkeiten. Unsere AFS -E-Systeme erfüllen dieses Bedürfnis. Im Mai haben wir eine Vereinbarung mit Singulex, Inc. getroffen, gemäß derer wir das Geschäft der Life-Science- Im November sind wir von der amerikanischen Fachzeitschrift „R&D Magazine“ mit zwei „R&D 100 Awards“ ausge- Forschung dieses Entwicklers und führenden Anbieters der zeichnet worden. Diese gelten als die „Oscars für Innovationen“ „Single Molecule Counting“-Technik steuern werden. Damit und werden für Technologien aus einem breiten Spektrum an verfügen wir über die Exklusivrechte auf Weiterentwicklung Branchen wie Telekommunikation, Hochenergiephysik, Soft- und weltweite Vermarktung dieser Technik für Forschungs ware, Produktion und Biotechnologie vergeben. Unsere AFS - anwendungen. Wasseraufbereitungssysteme gingen als Sieger der Kategorie „Prozesse und Prototypen“ hervor, während unsere Simplicon™- Wissenschaftlichen Dialog voranbringen Für den Bereich Filtration haben wir einen wissenschaftlichen Beratungsausschuss eingerichtet, der 2015 bereits zu einer Antrittssitzung zusammengekommen ist. Dessen Ziel ist es, Technologie zur RNA -Reprogrammierung den Spitzenplatz der Kategorie „Analysen / Tests“ belegte. Diese Technologie ermöglicht es, virusfreie, humaninduzierte Stamm zellen in einem einzigen Transfektionsschritt sicher und effizient zu erzeugen, die größten Herausforderungen auf dem Gebiet der Filtration in womit Wissenschaftlern eine effektive Reprogrammierungs- Zusammenarbeit mit unseren Kunden zu lösen. Hierzu bringen methode bei der Erforschung von Erkrankungen zur Verfügung wir Experten aus dem Anwendungsbereich mit Technologie steht. experten zusammen. Zu den Mitgliedern gehören einige der sachkundigsten externen Spezialisten für Filtration, renommierte Wissenschaftler sowie Mitarbeiter unseres Unterneh- Performance Materials mensbereichs Life Science. Als ein führender Anbieter im Bereich Filtration engagieren wir uns kontinuierlich dafür, neue Wir sind der unangefochtene Markt- und Technologieführer bei bahnbrechende Innovationen auf diesem Gebiet zu erfor- Flüssigkristallen (Liquid Crystals, kurz LCs), die vor allem in schen. Der Arbeitsschwerpunkt des Ausschusses liegt darauf, Fernsehgeräten und in der mobilen Kommunikation Anwendung die dringendsten unerfüllten Bedürfnisse im Bereich Filtration finden, sowie einer der führenden Anbieter dekorativer und zu identifizieren und zu erforschen. funktioneller Effektpigmente. Kunden aus den Branchen Unter Im 3. Quartal veröffentlichte die Fachzeitschrift „Methods haltungselektronik, Beleuchtung, Lack, Drucktechnik, Kunst of Molecular Biology“ zwei von unseren Experten verfasste stoffanwendungen und Kosmetik nutzen unsere Hightech- Kapitel zum Einsatz unserer PVDF -(Polyvinylidenfluorid-) Materialien und -Lösungen. 36 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Forschung und Entwicklung Display Materials Die Smartphones und Tablets der neuesten Generation mit ihren brillanten Touchscreens wären ohne den jüngsten Technologiesprung bei den Flüssigkristalldisplays nicht denkbar. Für diese Mobilgeräte entwickelten wir die UB-FFS -Technologie Hochwertige Pigmente und funktionelle Materialien Die jüngste Entwicklung auf dem Gebiet der Effektpigmente sind Pigmente der Marke Meoxal®. Sie bestechen durch eine (Ultra-Brightness Fringe-Field Switching) mit einem neuen bei der Aluminium-Flakes als Substrat eingesetzt werden. Die Schaltmodus. Sie hat das Potenzial, die Lichtdurchlässigkeit Produkte sind für vielfältige High-Performance-Anwendungen der Displays um bis zu 15 % zu steigern. Vorteile der neuen geeignet, insbesondere für Automobil- und Kunststofflackie- Technik: Zum einen verbraucht sie weniger Strom und die rungen. außergewöhnlich hohe Farbsättigung und hervorragende Performance. Dafür sorgt eine innovative Schichttechnologie, Batterie-Lebensdauer der mobilen Endgeräte wird erhöht, Mit Xirallic® NXT bringt Merck eine neue patentgeschützte zum anderen steigt die Qualität der mobilen Displays und Produktgeneration der bekannten Hightech-Effektpigmente auf stärkt den Trend zu höheren Auflösungen. Die Markteinführung den Markt, die den Kunden einen außergewöhnlichen soge- verläuft sehr erfolgreich: Der neue Schaltmodus wird bereits nannten Living-Sparkle-Effekt, hohes Styling-Potenzial und in vielen Smartphones und Tablet-PCs eingesetzt. Für diese konsistente Qualität bietet. Das erste Produkt der neuen bahnbrechende Technologie wurde Merck im April 2015 der Generation – Xirallic® NXT Panthera Silver – ist ein dunkel- Deutsche Innovationspreis verliehen. Im Juni gewann Merck, graues, metallisch wirkendes Effektpigment. ebenfalls für die UB-FFS -Technologie, in San José in Kalifornien Neben den hochwertigen Effektpigmenten produzieren wir den „Display Industry Award 2015“ der Society for Information funktionelle Materialien für technische Anwendungen, aber Display (SID ). auch für Kosmetik, mit entsprechenden Füll- und Wirkstoffen. Mit der strategischen Merck-Initiative „LC 2021“ bündeln 2015 wurde mit RonaCare® Serene Shield pünktlich zur Leit- wir unsere zukünftigen Aktivitäten im Bereich der Flüssig messe InCosmetics in Barcelona ein neuer kosmetischer Wirk- kristalle. Zum einen richten wir das Augenmerk auf die Weiter- stoff vorgestellt. Der Wirkstoff soll der Haut in jedem Alter entwicklung der herkömmlichen Displaytechnologie – wir wollen helfen, die Anfälligkeit für Akne zu reduzieren. Beiträge für robustere, flexiblere Bildschirme sowie für den Im Bereich der technischen Anwendungen haben wir Addi- Einsatz der holografischen 3D-Technik liefern. Zum anderen tive für die Lasermarkierung von Kunststoffen und leitfähigen fokussieren wir uns auf Anwendungen außerhalb von Displays. Beschichtungen entwickelt. Diese Additive sorgen zudem für Hierzu zählen neue Lichtmanagementsysteme oder „smarte die Wärmereflexion von Gewächshäusern. Auch im Bereich Antennen“ zur besseren Kommunikation mit Satelliten. Ein der Hochspannungstechnik arbeiten wir an funktionellen Mate weiteres Arbeitsgebiet sind Flüssigkristallfenster (Liquid Crystal rialien – hier wollen wir rund um das Thema „Energy Manage- Windows, kurz LCW ). Sie können nicht nur die Licht-, sondern ment“ neue Märkte erschließen. Im Rahmen des Forschungs- auch die Wärmedurchlässigkeit von Fenstern in Gebäudefassa- projekts „iShield“, das angesichts seiner Zukunftsträchtigkeit den regulieren. Für solche Anwendungen investieren wir weiter auch staatlich gefördert wird, entwickeln wir gemeinsam mit in die Materialentwicklung, die Pilotproduktion der ersten universitären und industriellen Partnern seit Herbst 2015 „smarten“ Fenster läuft auf Hochtouren. 2015 wurden bereits neuartige Materialien für die Schirmung von Generatoren und die ersten LCW -Einheiten in das neue Innovations zentrum Motoren. von Merck in Darmstadt eingebaut. Zur breiten Vermarktung sind Kooperationen mit Partnern in der Glas- und Fassaden technologie geplant. Zukunft und Potenzial der Displaytechnologie sind seit Integrated Circuit Materials In der Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials, die Produkte für integrierte Schaltkreise liefert, haben wir eine einiger Zeit Thema unseres jährlichen Symposiums „Displaying Produktpalette für Anwendungen der „Extreme UV Lithography“ Futures“, das 2015 in San Francisco stattfand. Dort führten wir (EUV ) entwickelt, die bereits bei mehreren Kunden aus der renommierte Zukunftsforscher mit über einhundert Kunden Halbleiterindustrie für deren Prozesse qualifiziert ist. Die und Geschäftspartnern zusammen. „Shrink“-Technologie erlaubt es, lithographisch erzeugte In Japan, Korea, China und Taiwan – vier Kernmärkten für Strukturen nachträglich zu verkleinern und so Auflösungs Performance Materials – folgten im Herbst rund 700 Kunden beschränkungen der Belichtungstechnologie kostengünstig zu unserer Einladung zu Workshops unter dem Motto „Creating umgehen. Neue Produkte stehen kurz vor dem Produktions- the perfect pixel – through partnership“. Dabei handelte es einsatz. So sind wir führend in Directed Self Assembly (DSA ), sich größtenteils um Forscher und Ingenieure verschiedener einer wegweisenden Technologie, die für alle Hersteller fort Displaypanel-Hersteller. Ziel dieser sehr erfolgreichen Veran- geschrittener Halbleiter entscheidend ist. Bei DSA ist die staltungen ist es, unsere Kernkompetenzen darzustellen, Information für kleinste Strukturen bereits in der chemischen Visionen mit unseren Kunden zu diskutieren, unsere Techno Natur des Beschichtungsmaterials enthalten. Wir arbeiten logieführerschaft zu demonstrieren und auch die Nähe zum zusammen mit unseren Kunden an der Einführung von DSA als Kunden zu stärken. einer Standard-IC-Herstellungsmethode in den nächsten Jahren. Darüber hinaus forschen wir intensiv auf dem Gebiet dicker Perhydropolysilazan-Produkte für die 3D-Chip-Technologie sowie neuartige Isolationsmaterialien. Forschung und Entwicklung Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 37 Die Weiterentwicklung der Flachbildschirm-Technologie hin Unsere Produktlinie für diese Art der Anwendungen heißt zu größeren Formaten und höheren Taktfrequenzen erfordert livilux®. Auf Basis einer mehr als zehnjährigen Erfahrung inzwischen Strukturgrößen an der Grenze der Auflösungs haben wir ein starkes Portfolio an weltweiten Patenten aufge- fähigkeit der Belichtungsgeräte. So konnten wir die soge- baut. Entwicklungspartnerschaften mit Kunden sind dabei ein nannte Tandem-Harz-Technologie mit einer besonderen Mole- Weg, neue Technologien zu erproben und zur Marktreife zu kulargewichts-Verteilung aus dem IC-Bereich übertragen und führen. So hat Merck gemeinsam mit dem Druckerhersteller somit eine Photoresist-Auflösung nahe der theoretischen Seiko Epson eine Technologie etabliert, mit der sich OLED - Grenze erreichen. Bei der Siliziumtechnologie befinden sich Displays drucken lassen. Während wir unser Knowhow aus der neue Siloxan-Materialien in fortgeschrittenen Teststadien: als OLED -Materialentwicklung und in der Entwicklung von Tinten Planarisierungsschichten für hochauflösende Bildschirme und in die Kooperation einbrachten, steuerte Seiko Epson seine als Dünnschicht-Barriere für OLED -Beleuchtungen. Kompetenz in Sachen Druckköpfe mit Mikro-Piezo-Inkjet- Der im September getätigte Zukauf Ormet hat auf Basis Technologie und das Prozess-Knowhow bei. Die Vorteile der einer speziellen, umweltfreundlichen Technologie leitfähige gemeinsam entwickelten Technologie: geringere Kosten und Pasten entwickelt, mit denen sich technische Herausforderun- höhere Materialeffizienz. Denn anders als bei aufgedampften gen beim Halbleiter-Packaging lösen lassen. Das ist besonders OLED -Displays werden die Materialien bei gedruckten OLED - reizvoll angesichts der steigenden Nachfrage nach hochgradig Displays bei Raumtemperatur unter Normaldruck aufgebracht. integrierten Geräten wie Mobiltelefonen oder Wearables. Zudem wird bei diesem Verfahren Material nur dort abge- Advanced Technologies Ein herausragendes Beispiel für unsere Aktivitäten im ressourcenschonend. Geschäftsbereich Advanced Technologies sind organische führende Position bei der Erforschung und Entwicklung von lichtemittierende Dioden (OLED ), die in neuen Beleuchtungs- Displaymaterialien weiter ausbauen. Qlight mit dem Standort techniken und Displaytechnologien verwendet werden. OLED s Jerusalem als Forschungszentrum entwickelt Materialien und stehen für brillante Farben und scharfe Bilder aus jedem Anwendungen auf der Basis von Halbleiter-Nanokristallen. Wir Blickwinkel, eine lange Lebensdauer und höchste Energieeffi- erweitern damit unser Kompetenzspektrum um ein führendes zienz. OLED s ermöglichen es zudem, Displays auch in runden Technologieteam, das beträchtliche Erfahrung und Innovationen Formen oder flexibel zu gestalten – damit sind sie für den auf dem Gebiet der Nanowissenschaft und Nanotechnologie schieden, wo auch tatsächlich Dioden entstehen – es ist also Mit der Übernahme von Qlight Nanotech wollen wir unsere Einsatz in neuesten technischen Anwendungen prädestiniert. vorweist, die unter anderem für Anwendungen in der allge- Ein Beispiel sind sogenannte Smart Watches, Armbanduhren meinen Beleuchtung sowie für Displays und Bildschirme mit Internetzugriff und zusätzlichen Computerfunktionen. genutzt werden. 38 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Menschen bei Merck Menschen bei Merck Unsere Mitarbeiter sind entscheidend für unseren Erfolg. Es ist • Wachstum und Transformation ermöglichen daher von großer Bedeutung, die richtigen Talente mit den • Führungskompetenz, Talententwicklung und Leistungskultur richtigen Kompetenzen zum richtigen Zeitpunkt von uns zu überzeugen, sie weiterzuentwickeln und sie bei Merck zu halten. fördern • Unternehmenskultur stärken Im Folgenden werden die Entwicklungen und erreichten Ziele Ein Überblick über unsere Mitarbeiterzahlen Zum 31. Dezember 2015 beschäftigten wir weltweit 49.613 Mitarbeiter (2014: 39.639). Der Anstieg der Mitar beiterzahl ist vor allem durch die Integration von Sigma- Aldrich bedingt. Wir waren 2015 in 66 Ländern mit insgesamt 211 personalführenden Gesellschaften vertreten. in diesen Bereichen aufgezeigt. Wachstum und Transformation ermöglichen In einer Welt, die sich kontinuierlich verändert, sind qualifizierte VERTEILUNG DER MITARBEITER und innovativ denkende Mitarbeiter von größter Bedeutung für nach Regionen (Merck inklusive Sigma-Aldrich) den Erfolg eines Unternehmens. Daher ist es ein Ziel unserer in % Personalstrategie, Mitarbeiter aller Altersgruppen entsprechend 8,8 Lateinamerika 22,4 Asien-Pazifik (APAC ) 1,9 Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) 47,2 Europa zu entwickeln und sie auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Zukunft durch Innovation gestalten Innovation spielt für uns eine herausragende Rolle. Um in diesem Bereich künftig noch bessere Voraussetzungen zu schaffen, haben wir 2015 das modulare Innovationszentrum 19,7 Nordamerika in Darmstadt eröffnet. Hier haben Mitarbeiter die Möglichkeit, sich in einer Kreativität fördernden Umgebung Ideen zu widmen und an Projekten zu arbeiten – denn Innovation erfordert innovative Mitarbeiter mit entsprechendem Freiraum. Ein wichtiges Element des Innovationszentrums ist die „Innovator Academy“, die unseren Mitarbeitern verschiedene Schulungen unter anderem zu den Themen „Design Thinking“, Kreativi- Sigma-Aldrich gehört seit dem 18. November 2015 zu Merck. tätstechniken und „Business Model Canvas“ anbietet. Dieses Da wir uns aktuell noch im Integrationsprozess befinden, Angebot wird von internen Projektteams, den Start-ups aus bezieht sich der weitere Text dieses Kapitels ausschließlich dem Merck-Accelerator-Programm und weiteren interessierten auf Merck, ohne Sigma-Aldrich. Bereits verfügbare Zahlen zu Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen von Merck umfang- Sigma-Aldrich sind in der Tabelle am Ende des Kapitels ange- reich genutzt. geben. Augenmerk auf Talententwicklung, Leistungsmanagement und Langfristiger Erfolg durch Mitarbeiterentwicklung Die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter bleibt für uns ein besonderer Schwerpunkt. Wir haben die Ausbildungsquote Vergütung. Darüber hinaus wollen wir die Vielfalt unter den am Standort Darmstadt, unserem größten Standort, auch Mitarbeitern fördern, um mit unserer Belegschaft auch auf 2015 auf hohem Niveau stabil gehalten. Über 500 junge künftige, globale Herausforderungen optimal vorbereitet zu Menschen in insgesamt 23 Berufsfeldern befanden sich im sein. Um die Konzernstrategie durch passende Programme und Jahr 2015 in der Ausbildung am Stammsitz. Wir übernehmen Initiativen zu unterstützen, haben wir für unsere Personalarbeit alle Auszubildenden in ein unbefristetes Beschäftigungs drei Schwerpunkte definiert: verhältnis, sofern sie in einem Berufsfeld tätig sind, für das Im Rahmen unserer Konzernstrategie legen wir ein besonderes wir einen nachhaltigen Bedarf haben. Die Übernahmequote – unter Berücksichtigung freiwilliger Austritte – lag in den Menschen bei Merck Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 39 vergangenen fünf Jahren im Schnitt über 90 %. Auch an ande- Durch unsere Investitionen in Führungsqualität, Talentent- ren Aus- und Weiterbildungsstandorten bilden wir weiterhin wicklung und Weiterbildung konnten wir die Mitarbeiter in eine große Zahl junger Menschen für das Berufsleben aus. Ländern mit vergleichsweise hoher Fluktuationsrate wie China Das Programm „Start in die Ausbildung“ zur Vorbereitung oder Indien enger an uns binden. auf eine Berufsausbildung wird mit 20 Praktikanten, also mit der gleichen Teilnehmerzahl wie im Vorjahr, fortgesetzt. Das Programm ist für Jugendliche im Alter zwischen 16 und 25 Jahren konzipiert, die zwar einen Haupt- oder Realschul abschluss besitzen, sich nach ihrem Schulabschluss aber Führungskompetenz, Talententwicklung und Leistungskultur fördern mindestens ein Jahr erfolglos um einen Ausbildungsplatz beworben haben. Wir fördern den Erwerb der beruflichen Die Leistungskultur bei Merck zu fördern, ist ebenfalls ein Handlungskompetenz unserer Auszubildenden durch zahl Schwerpunkt unserer Personalarbeit. Differenzierte Vergütungs- reiche regional wie auch global aufgesetzte Projektaktivitäten. und Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind hier wichtige Anreize. Dazu gehört unter anderem die Unterstützung einer Einrich- Um eine solche Kultur zu etablieren, ist es uns besonders tung für Straßenkinder in Kenia. Für diese und andere Aktivi- wichtig, dass die Führungskräfte diese mit ihrer Einstellung täten zur Förderung der sozialen Kompetenzen von Auszu und Verhaltensweise vorleben. Entscheidend ist dabei auch die bildenden wurden wir ausgezeichnet: Bei der Verleihung Auswahl und Positionierung der richtigen Mitarbeiter – intern des Hermann-Schmidt-Preises 2015 wurde Merck mit einem und extern. Sonderpreis für innovative Berufsausbildung des Bundesinstituts für Berufsbildung gewürdigt. Gemeinsames Verständnis für gute Führung schaffen Unser globales Weiterbildungsprogramm stellt sicher, dass Unsere Führungskräfte sollen unser innovatives Geschäftsmo- all unsere Mitarbeiter und Führungskräfte weltweit die Fähig- dell vorantreiben. Dies erreichen sie, indem sie die Chancen keiten entwickeln, die sie und wir benötigen, um unsere Unter- erkennen und nutzen, die vielfältige Kulturen und Erfahrungen nehmensstrategie umzusetzen und auch in Zukunft erfolgreich bei den Mitarbeitern bieten. Gleichzeitig sollen die Führungs zu sein. Wir bieten ihnen beispielsweise eine Reihe von global kräfte eine Vorbildfunktion erfüllen, beispielsweise indem sie die ausgerichteten Präsenztrainings zu 17 ausgewählten Themen Unternehmenswerte leben und eine Feedback-Kultur pflegen. an. Im Jahr 2015 haben mehr als 4.000 Mitarbeiter an diesen Im Zuge einer Evaluation unseres Führungs- und Geschäfts- Programmen teilgenommen. Außerdem stehen unseren Mit modells wurden nicht nur Rollen angepasst, sondern auch arbeitern verschiedenste E-Learning- und Sprachkurse sowie Führung als zentrales Thema identifiziert. Im Oktober 2015 Buchzusammenfassungen und Entwicklungs werkzeuge zur wurde daher ein neues strategisches Kompetenzmodell einge- Verfügung. Darüber hinaus gibt es lokale geschäfts- und funk- führt, durch das unsere Geschäftsstrategie und die damit ver- tionsbezogene Angebote, um sicherzustellen, dass sich unsere bundene Führungskultur weiterentwickelt und unterstützt Mitarbeiter stetig weiterentwickeln. Unser „Team Performance werden. Die strategischen Kompetenzen, nach denen Füh- Workshop“ unterstützt die Teilnehmer dabei, ihre Effektivität rungskräfte und Mitarbeiter demnach handeln sollten, sind: und Zusammenarbeit zu verbessern. sinnhaft, zukunftsorientiert, innovativ, ergebnisorientiert, Auch unseren Spitzentalenten und leitenden Führungskräf- gemeinschaftlich und stärkend. Mit dem neuen Modell werden ten bieten wir eine Reihe von Weiterbildungsprogrammen an. diese zentralen Kompetenzen für unsere zukünftige Ausrich- Im Rahmen des siebenmonatigen „International Management“- tung auf- und ausgebaut. Programms soll bei jungen Talenten globales Denken gefördert und ihre Führungskompetenzen gestärkt werden. Die Merck wir im Jahr 2015 das „Growth Markets Management“- Internen Nachwuchs fördern, externe Talente gewinnen Im Rahmen des Programms „Fit für 2018“ haben wir als Teil unserer Konzernstrategie die Kompetenzinitiative „EIN Rahmen für Talententwicklung, Vergütung und Leistungsmanagement“ („ONE Talent Development, Rewards and Performance Management“) gestartet. Ziel ist es, hochqualifizierte Nachwuchskräfte aus aller Welt für Merck zu begeistern und zu halten. Uns ist es daher wichtig, das Potenzial der Mitarbeiter frühzeitig zu erkennen und individuell zu fördern. Wir wollen Programm für lokale Führungskräfte gestartet, das betriebs- unseren wirtschaftliche und unternehmensspezifische Inhalte umfasst. sowie eine kontinuierliche persönliche und berufliche Entwick- Dieses Programm wird auch in China und der Türkei angebo- lung und Perspektive im Unternehmen bieten. Daher arbeiten ten, die Teilnehmer kommen aus unterschiedlichen Ländern wir stetig daran, die Leistungs- und Entwicklungskultur im und Regionen wie beispielsweise Afrika, dem Nahen Osten, Unternehmen zu stärken. Unsere Prozesse sollen dies Japan und Russland. Weltweit nahmen im Jahr 2015 insge unterstützen und dafür sorgen, dass interne Positionen noch samt 98 Manager an diesem Programm teil. Außerdem wurde effizienter besetzt werden. Um dies zu erreichen, wird der 2015 das „Managerial Foundation Program“ in 15 Ländern mit Talent- und Performance-Prozess weltweit einheitlich für alle 507 Teilnehmern und das „Advanced Management Program“ in Mitarbeiter nach demselben Prinzip und über ein gemeinsames vier Ländern mit 110 Teilnehmern durchgeführt. IT-System abgebildet. Systematisch verbinden wir hierbei die University bietet zudem seit 1999 in Zusammenarbeit mit internationalen Top-Universitäten ein multiregionales und modulares einjähriges Programm an. Bisher haben 345 Führungskräfte der oberen Leitungsebenen daran teilgenommen. Darüber hinaus kooperiert Merck weltweit mit Universitäten, um Mitarbeiter beispielsweise bei einem Executive- M BA Studium zu unterstützen. In Indien und Lateinamerika haben Mitarbeitern interessante Karrieremöglichkeiten 40 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Menschen bei Merck Potenzialerkennung mit dem Performance Management. Durch nen wie auch im externen Vergleich – das Ziel, dass Vergütung eine regelmäßige, individuelle Leistungsbewertung lassen sich leistungsorientiert und stellenwertbasiert erfolgen soll. Als Mitarbeiter mit hohem Potenzial leichter erkennen und können Familienunternehmen fokussiert sich unsere Gesamtvergütung entsprechend gefördert werden. Klare Zielsetzungen, differen- nicht nur auf die monetären Gehaltsbestandteile, sondern ziertes und offenes Feedback sowie die Ausarbeitung individu- umfasst zudem auch attraktive Neben- und Sozialleistungen. eller Entwicklungspläne sind dabei wichtige Voraussetzungen Seit dem Jahr 2015 kann die individuelle Leistung außerdem für die persönliche Entwicklung wie auch für den Unterneh- eine stärkere Auswirkung auf den variablen Bonus haben. menserfolg. Dadurch schaffen wir einen größeren Anreiz für Mitarbeiter, Wir haben unseren Mitarbeiter-Pool zur internen Nach Top-Leistungen zu erbringen. Gleichzeitig haben die Mitarbei- besetzung von vakant werdenden Führungspositionen im ter über den variablen Bonus auch die Möglichkeit, stärker am Jahr 2015 weiter ausgebaut. Die überwiegende Mehrheit der Erfolg des Unternehmens teilzuhaben. Führungspositionen konnten wir auch in diesem Jahr mit internen Kandidaten besetzen. Zusätzlich haben wir externe Führungskräfte eingestellt, um die intern vorhandene lang Unternehmenskultur stärken jährige Expertise durch neue Perspektiven zu ergänzen. Auf dem globalen Arbeitsmarkt positionieren wir uns Eine offene Unternehmenskultur und eine vielfältige Beleg- einheitlich mit dem Leitspruch „Make great things happen“ schaft tragen wesentlich zu unserem geschäftlichen Erfolg bei. („Großes möglich machen“). Damit vermitteln wir potenziellen Vielfalt und Inklusion zu fördern und die Bereitschaft der Mit- Bewerbern, was uns ausmacht: Wir bieten ein inspirierendes arbeiter zum Kulturwandel zu stärken sind daher besondere und motivierendes Arbeitsumfeld, in dem Innovationen gedei- Schwerpunkte unserer Personalarbeit. hen. Hier hat jeder die Chance, seine Ideen und sein Engagement zum Nutzen unserer Kunden und des Unternehmens bindlicher Prozessablauf eingeführt. Er startet mit der Suche Wettbewerbsfähigkeit durch Vielfalt Vielfalt („Diversity“) bedeutet für uns weit mehr als ein bestimmtes Geschlechterverhältnis. Im Rahmen unserer Strategie befassen wir uns daher unter anderem mit den Themen Internationalität und Demografie. Vielfalt ist uns nicht nur bei den Führungskräften wichtig, sondern auch in der gesamten Belegschaft. Zusammen mit einer Kultur der Wertschätzung („Inclusion“) steigert sie die Innovationskraft und führt zu besseren Teamleistungen. Es ist eines unserer strategischen Ziele, die Stärke einer solch vielfältigen Belegschaft anzuerkennen und individuelle Unterschiede zu schätzen. Es ist uns wichtig, ein integratives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem jeder Mitarbeiter die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial zu entfalten. Im Hinblick auf drei unserer insgesamt sechs Unter- im internen Talent-Pool und einer internen Stellenausschrei- nehmenswerte – Respekt, Transparenz und Integrität – werden bung, bevor externe Kanäle wie zum Beispiel Jobbörsen oder dazu vielfältige Ideen gefördert und Perspektiven gestärkt, um Personalagenturen genutzt werden. Dieses Vorgehen bietet Innovationen voranzutreiben und eine größere Wertschöpfung einerseits internen Mitarbeitern bessere Weiterentwicklungs- zu erreichen. Die Unterzeichnung der „Charta der Gleichstel- möglichkeiten, andererseits minimiert es die Kosten, die bei lung“ der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie einzubringen und sich dabei weiterzuentwickeln. Merck als Arbeitgeber noch attraktiver zu machen, war ein wichtiger Grund für die Repositionierung der Unternehmensmarke im Jahr 2015. Bereits Ende des Jahres haben wir mit einer Analyse der Auswirkungen der neuen Unternehmensmarke auf das Employer Branding begonnen. Die Arbeitgebermarke und die Botschaften im Einklang mit der neuen Marke auszurichten ist unerlässlich, wenn es darum geht, Merck als attraktiven und authentischen A rbeitgeber zu positionieren. In der Personalbeschaffung konzentrieren wir uns auf die erfolgreiche Gewinnung von Talenten bei gleichzeitigem Kosten bewusstsein. Hierfür wurde ein weltweit einheitlicher und ver- der externen Suche nach geeigneten Kandidaten anfallen. Um Führungskräfte bei der Personalauswahl zu unterstüt- (IG BCE ) im Jahr 2015 unterstreicht unser Engagement für Gerechtigkeit, Fairness und Toleranz im Arbeitsleben. zen und einheitliche Qualitätsstandards zu etablieren, bieten wir Neben dem Chief Diversity Officer, der für die strategische Interviewtrainings für Mitarbeiter mit Führungsverantwortung Steuerung der Vielfalt im Unternehmen verantwortlich ist, an. In den Schulungen wird unter anderem aufgezeigt und haben wir 2013 einen Diversity Council etabliert. Dessen Ziel vermittelt, wie man sich im Interview richtig verhält, professio- ist es, Vielfalt und Inklusion noch stärker im Unternehmen nelle Fragetechniken anwendet und Diversity-Aspekte in der zu verankern. Das Gremium besteht aus hochrangigen Füh- Auswahlentscheidung berücksichtigt. rungskräften aus allen Unternehmensbereichen. Im Berichtszeitraum engagierte sich der Diversity Council für die Einfüh- Leistung soll sich lohnen Eine wettbewerbsfähige und angemessene Gesamtvergütung ist ein wichtiges Element für unsere Attraktivität als Arbeit geber sowie die Motivation und Bindung unserer Mitarbeiter. Aus diesem Grund haben wir seit einigen Jahren globale und IT-basierte Prozesse und Programme implementiert, die uns dabei unterstützen, unsere Philosophie einer transparenten, konsistenten und wettbewerbsfähigen Vergütung nachhaltig umzusetzen. Darüber hinaus verfolgen wir – sowohl im inter- rung unseres „Diversity Framework“, das die Strategie zu Vielfalt und Inklusion bündelt. Vier Themen stehen hierbei im Fokus: die richtigen Mitarbeiter ins Unternehmen zu holen, zu entwickeln und zu halten; effiziente Zusammenarbeit zu fördern; Innovationen sowie Verbesserungen voranzutreiben und Kunden mit vielfältigen Bedarfen zu bedienen. Darüber hinaus unterstützen wir gezielt verschiedene Mitarbeiter- Netzwerke, um den Austausch unter Gleichgesinnten zu fördern. Menschen bei Merck Grundlagen des Konzerns 41 Zusammengefasster Lagebericht Im September 2015 feierten wir die „Global Diversity Days“ sich die Zahlen jedoch stetig nach oben. Wir haben unser unter dem Motto „Es beginnt mit DIR – Diversity & Inclusion strategisches Ziel erreicht, den Anteil der weiblichen Füh- bei Merck“. Das Ziel der diesjährigen Initiative war es, das rungskräfte auf 25 bis 30 % zu steigern, und möchten ihn bis Bewusstsein für Vielfalt und Inklusion durch global ausgerich- Ende 2016 weiter erhöhen. Der Bericht zu den Festlegungen tete Veranstaltungen innerhalb unserer Belegschaft zu stärken. zur Förderung der Teilhabe von Frauen an Führungspositionen Weltweit nahmen Mitarbeiter auf fünf Kontinenten an den der Merck KGaA nach § 76 Absatz 4 und § 111 Absatz 5 AktG 27 Veranstaltungen teil. befindet sich im Corporate-Governance-Teil dieses Berichts. Unser Ziel ist es, Wissen über unsere Wachstumsmärkte im Unternehmen zu verankern. Bei Merck arbeiten Menschen zeit bei 41,3 %. Da sich über die unterschiedlichen Regionen, Sicher durch den Arbeitsalltag Für uns als verantwortungsvollen Arbeitgeber ist es selbstverständlich, alles zu tun, um arbeitsbedingte Erkrankungen und Unfälle unserer Mitarbeiter zu vermeiden. Den Erfolg von Maßnahmen zu Unfallprävention und Arbeitssicherheit messen wir mit dem Indikator „Lost Time Injury Rate“ (LTIR ). Diese Geschäfte und Funktionen ein differenziertes Bild ergibt, Kennzahl haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen unter Arbeitszeitausfall von mehr als einem Tag, bezogen auf eine Berücksichtigung branchentypischer Gegebenheiten und regi- Mio Arbeitsstunden. 2010 hatten wir uns zum Ziel gesetzt, die onaler Unterschiede überall dort zu erhöhen, wo sie unterre- „Lost Time Injury Rate“ bis zum Jahr 2015 auf 2,5 zu senken. präsentiert sind. Unser Ziel für die Zukunft haben wir noch ehrgeiziger formu- aus insgesamt 122 Nationen. Lediglich 26 % der Mitarbeiter sind deutsche Staatsangehörige. 72,2 % der Mitarbeiter arbeiten außerhalb Deutschlands. Der Anteil von Frauen an der Gesamtbelegschaft liegt der- In Deutschland, aber auch in einigen weiteren EU-Ländern beschreibt die Anzahl der Arbeitsunfälle mit liert: Bis 2020 wollen wir die LTIR nachhaltig auf 1,5 reduzie- sowie in den USA und Japan stellen wir uns auf den demogra- ren. Diesen im Jahr 2015 erstmals erreichten anspruchsvollen fischen Wandel ein. Mit einem Durchschnittsalter unserer Wert gilt es dauerhaft zu stabilisieren oder zu unterschreiten. Mitarbeiter von etwas über 40 Jahren in diesen Ländern besteht Die stetige Verbesserung in den vergangenen Jahren noch kein akuter Handlungsbedarf – wir gehen jedoch davon basiert insbesondere auf dem 2010 gestarteten Programm aus, dass dieser Wert in den kommenden Jahren weiter anstei- „BeSafe!“. Dabei handelt es sich um eine weltweite Initiative gen wird. Auch wenn zunehmende Automatisierung und mit einheitlichen Standards, aber auch lokalen Modulen, die Digitalisierung der Arbeitswelten hier sicherlich für Entlas dazu beitragen, den spezifischen Anforderungen einzelner tungen sorgen werden, begegnen wir den demografischen Standorte gerecht zu werden. Das Programm konzentriert sich Herausforderungen in Deutschland schon heute mit verschie- auf die Verankerung der Sicherheitskultur als Führungs denen Programmen. So wurden 2015 nicht nur neue Schicht- aufgabe und auf die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit modelle entwickelt, sondern auch ein Präventionsprogramm unserer Mitarbeiter. Mit zahlreichen Kampagnen und Aufklä- für Mitarbeiter in Schichtbetrieben erfolgreich eingeführt. rungsmaßnahmen haben wir auch 2015 unsere Mitarbeiter Außerdem werden Arbeitsplätze am Standort Darmstadt sys- weltweit für Gefährdungen am Arbeitsplatz sensibilisiert. tematisch unter dem Gesichtspunkt demografischer Eignung Um die Bedeutung des Themas Sicherheit zu unterstrei- analysiert und Maßnahmen daraus abgeleitet. Ein weiterer chen, verleiht Merck seit 2010 jährlich den „Safety Excellence Schritt, die Mitarbeiterschaft bezüglich des Umgangs mit ihren Award“. Diese Auszeichnung erhalten alle Produktionsstand- eigenen körperlichen wie mentalen Ressourcen zu sensibili- orte, an denen sich keine Arbeitsunfälle ereignet haben. Im sieren, war 2015 die Teilnahme an einem Forschungsprojekt Jahr 2015 waren dies 41 von 61 Produktionsstandorten. mit dem Schwerpunkt „Achtsamkeit“. Trotz unserer Anstrengungen, Unfälle zu verhindern, hatten wir im Jahr 2015 zwei Arbeitsunfälle mit Todesfolge zu bekla- Vielfalt bereichert unser Managementteam Wir sind davon überzeugt: Eine ausbalancierte Vielfalt unter den Führungskräften verbessert die Karrierechancen für talentierte Mitarbeiter und ist Grundlage für einen breiten gen: In den USA verstarb ein Mitarbeiter bei einem Verkehrs- Erfahrungsschatz im Unternehmen. Darüber hinaus ermöglicht Als global tätiges Unternehmen legen wir Wert auf ein Vereinbarkeit von Beruf und Familie Wir möchten unsere Mitarbeiter unterstützen, eine gute Balance zwischen beruflichen und familiären Zielsetzungen zu finden. Damit bleiben Motivation und Leistungspotenzial länger erhal- internationales Managementteam. Derzeit haben 61 % der ten, und eine individuelle Lebensplanung ist leichter umsetzbar. sie differenzierte Entscheidungen und trägt wesentlich zum Erfolg des Unternehmens bei. unfall. In Deutschland verunglückte eine Mitarbeiterin tödlich bei einem Unfall mit einem Gabelstapler. Führungskräfte – in unserem Global-Grading-System sind Wir bieten unseren Mitarbeitern in Deutschland und den USA das Positionen mit Grade 14 oder höher – eine andere als die verschiedene flexible Arbeitsmodelle an. Das im Jahr 2013 an deutsche Staatsbürgerschaft. Insgesamt sind auf diesen Ebe- den deutschen Standorten Darmstadt, Grafing und Gernsheim nen 64 verschiedene Nationalitäten vertreten. zunächst für außertarifliche Mitarbeiter eingeführte Arbeits- Der Anteil an Frauen in Führungspositionen (Global Grade 14 modell „mywork@Merck“ soll die Leistungs- und Vertrauens- oder höher) beträgt im gesamten Konzern aktuell 26,8 %. kultur im Unternehmen stärken: Beschäftigte können darin Bestimmte Konzernfunktionen wie beispielsweise IT weisen ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort frei wählen. Seit Okto- eine niedrigere Quote von Frauen in Führungspositionen auf. ber 2014 können auch tarifliche Mitarbeiter dieser Standorte, Über das gesamte Unternehmen hinweg betrachtet bewegen deren Arbeitsplatz dafür geeignet ist, dieses Arbeitsmodell 42 Zusammengefasster Lagebericht Grundlagen des Konzerns Menschen bei Merck nutzen. Darüber hinaus wurde „mywork@Merck“ auch bei der wichtig, da dieses unter anderem aufzeigt, welche Faktoren Merck Accounting Solutions & Services Europe GmbH, der Engagement beeinflussen und welche Stärken und Schwächen Merck Export GmbH, der Merck Schuchardt OHG und der in der Organisation vorhanden sind. Merck Selbstmedikation GmbH eingeführt. Insgesamt profi- In den Jahren 2014 und 2015 nahmen circa 20.000 unserer tierten Ende 2015 4.122 Beschäftigte von „mywork@Merck“. Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen und Konzern 2015 arbeiteten weltweit 5,1 % unserer Mitarbeiter in Teilzeit, funktionen an der Umfrage „Organizational Health Index“ (OHI ) 10,9 % der in Teilzeit arbeitenden Mitarbeiter sind männlich. von McKinsey teil. Der OHI zeigt anhand von neun Gesund- Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitern deutsch- heitselementen ganzheitlich und geschäftsorientiert auf, wie landweit bedarfsgerechte und unabhängige Informations-, leistungsfähig eine Organisation ist. Unser OHI -Wert im Bereich Beratungs- und Vermittlungsleistungen zu den Themen Kinder „Motivation“ liegt im Vergleich zu den mehr als 1.000 Unter- betreuung, Pflege und Dienstleistungen in Haus und Garten. nehmen, die die Befragung durchgeführt haben, im zweiten An verschiedenen Standorten profitieren Mitarbeiter von Kinder Quartil. betreuungsmöglichkeiten, die wir finanziell unterstützen. Am Obwohl Verbesserungspotenziale identifiziert wurden, Standort Darmstadt gibt es bereits seit 48 Jahren eine Kinder- zeigen die Ergebnisse, dass wir im Vergleich zu den anderen tagesstätte mit 150 Plätzen, in der Kinder zwischen dem ers- Unternehmen insgesamt über dem Durchschnitt liegen. Die ten und zwölften Lebensjahr betreut werden. Bereits seit 2013 konsolidierten OHI -Ergebnisse wurden der Merck- Geschäfts gibt es erweiterte, ganzjährige Öffnungszeiten von 6.30 Uhr leitung 2015 vorgestellt, die Arbeit an zentralen Themen, die bis 19.00 Uhr, bedarfsgerechte Betreuungskontingente über sich daraus ableiten ließen, hat bereits begonnen. Die in der wahlweise 25, 35 oder 50 Stunden pro Woche und einen Umfrage identifizierten Themen werden überwacht und im angrenzenden Neubau, der exklusiv als Krippe für bis zu Rahmen der Mitarbeiterbefragung weiterverfolgt. 30 Kinder im Alter von einem bis drei Jahren genutzt wird. Ein Große Anerkennung erhielt Merck 2015 außerdem für die guter Personalschlüssel, der eine sichere Betreuungszeit für Innovationsprogramme „Innospire“ und „Innovation Cup“, die Eltern und Kinder gewährleistet, ist uns besonders wichtig. die in der Kategorie „Innovative Personalkonzepte“ mit dem Während der Eingewöhnungsphase stehen den Mitarbeitern Innovationspreis der deutschen Wirtschaft, dem ältesten zusätzlich Elternarbeitszimmer in den Räumlichkeiten der Innovationspreis der Welt, geehrt wurden. „Innospire“ fördert Kindertagesstätte zur Verfügung. innovative Ideen von Mitarbeitern für neue Geschäfte, der „Innovation Cup“ richtet sich an Top-Studenten aus aller Welt. Engagierte Mitarbeiter tragen zum Erfolg bei Eine engagierte Belegschaft ist entscheidend, wenn es darum geht, als globales Unternehmen Erfolg zu haben. Dabei ist uns ehrliches und ausgewogenes Feedback unserer Mitarbeiter Ein weiteres Innovationsprogramm – „Outcubation“ – zur Förderung junger Talente wurde in Heidelberg umgesetzt und im renommierten Journal „Nature Biotechnology“ publiziert. Menschen bei Merck Grundlagen des Konzerns Zusammengefasster Lagebericht 43 ÜBERSICHT MITARBEITERKENNZAHLEN Global, gesamt Asien-Pazifik (APAC ) Europa Anzahl der Mitarbeiter Nach Regionen Lateinamerika Mittlerer Osten / Afrika (MEA ) Nordamerika Global, gesamt Asien-Pazifik (APAC ) Europa Anzahl der Mitarbeiter in FTE (Full-Time Equivalent) Nach Regionen Lateinamerika Mittlerer Osten / Afrika (MEA ) Nordamerika Anzahl der Länder, in denen das Unternehmen mit Mitarbeitern vertreten ist Anzahl der personalführenden Gesellschaften, mit denen das Unternehmen vertreten ist Anzahl der Nationalitäten der Mitarbeiter Global, gesamt Anteil der Mitarbeiter, die außerhalb Deutschlands arbeiten Merck (Stichtag 31.12. 2014) Merck exklu sive SigmaAldrich (Stichtag 31.12. 2015) 39.639 40.718 8.895 49.613 9.488 9.839 1.257 11.096 20.537 20.950 2.479 23.429 3.883 4.032 320 4.352 SigmaAldrich (Stichtag 31.12. 2015) Merck inklu sive SigmaAldrich (31.12. 2015) 639 725 217 942 5.092 5.172 4.622 9.794 39.012,4 40.094,3 8.816,8 48.911,1 9.474,4 9.830,4 1.237,8 11.068,2 19.946,2 20.359,2 2.426,5 22.785,7 3.877,6 4.024,2 320,0 4.344,2 637,9 724,0 216,6 940,6 5.076,3 5.156,5 4.615,9 9.772,4 66 66 34 66 146 146 65 211 122 122 –1 –1 71,8 % 72,2 % 93,1 % 75,9 % Global, gesamt 41,3 % 41,3 % 42,6 % 41,6 % In Deutschland 37,5 % 37,6 % 49,0 % 38,2 % Anteil der Frauen in Führungspositionen (Global Grade 14 oder höher) Global, gesamt 26,3 % 26,8 % –1 –1 In Deutschland 26,1 % 27,3 % – –1 Anteil der Führungskräfte an der Belegschaft (Global Grade 14 oder höher) Global, gesamt 5,5 % 5,9 % – –1 67 64 – –1 Anteil der Frauen an der Belegschaft Anzahl der Nationalitäten 1 1 5,2 % 5,1 % 2,6 % 4,7 % Davon Männer 10,5 % 10,9 % 15,2 % 11,3 % Anteil der Mitarbeiter im Alter 0 – 29 Jahre Global, gesamt 14,9 % 14,4 % 19,3 % 15,2 % Anteil der Mitarbeiter im Alter 30 – 49 Jahre Global, gesamt 64,2 % 64,3 % 54,7 % 62,6 % Anteil der Mitarbeiter im Alter ≥ 50 Jahre Global, gesamt 20,9 % 21,3 % 26,0 % 22,2 % Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in Jahren Global, gesamt 10,1 10,0 –1 –1 Anteil der Mitarbeiter in Teilzeit Global, gesamt 1 Keine Angabe möglich, da der Prozess der Integration von Sigma-Aldrich noch läuft. 1 44 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen WIRTSCHAFTSBERICHT Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Unsere Umsatzentwicklung wurde im Jahr 2015 von den gene- Während die Industrieländer einen Anstieg von 1,9 % erwirt- rellen weltweiten Trends sowie von der anwachsenden Bedeu- schaften konnten, leisteten die Schwellenländer mit 4,0 % tung der Region Asien-Pazifik (APAC ) beeinflusst. So trug die nach wie vor den größten Beitrag zum globalen Wachstum. Region APAC im Jahr 2015 rund 56 % zum organischen Wachs- Das BIP der weltweit größten Volkswirtschaft, der USA , tum unserer Konzernumsätze bei. Alle Unternehmensbereiche legte den letzten Erkenntnissen nach im Jahr 2015 um 2,5 % lieferten dabei einen positiven Beitrag zum gesamten organi- (Vorjahr: 2,4 %) zu und wuchs damit um 0,6 Prozentpunkte schen Umsatzwachstum der Region APAC . Healthcare und langsamer, als vor einem Jahr erwartet worden war. Das Performance Materials haben 2015 wertmäßig den größten Wachstum in den USA wurde im Jahr 2015 durch einen Rück- Anteil der Umsatzerlöse für die Region APAC eingenommen. gang der Investitionsausgaben in der Ölindustrie und einen Das organische Umsatzwachstum in dieser Region fiel bei harten Winter gebremst. Für die Eurozone notierte der IWF Healthcare mit 10,4 % am höchsten aus. Mit deutlichem für 2015 einen Anstieg des BIP um 1,5 % (Vorjahr: 0,9 %). In Abstand folgten Life Science (5,5 %) und Performance Materials Asien (ohne Japan) wuchs das BIP im Jahr 2015 um 6,6 % (0,8 %). (Vorjahr: 6,8 %). Indien (7,3 %) und China (6,9 %) lieferten Nach dem letzten vorliegenden Bericht des Internationalen einen nennenswerten Beitrag zu dieser Entwicklung. Japan, Währungsfonds (IWF ) hat sich im Jahr 2015 die Erhohlung Südkorea und Taiwan blieben hinter den Wachstumserwar- der Industrienationen fortgesetzt, während die Konjunktur in tungen aus dem Vorjahr zurück. Allerdings konnte Japan mit Schwellen- und Entwicklungsländern im fünften Jahr in Folge 0,6 % wieder den positiven Wachstumsbereich erreichen (Vor- rückläufig war. Laut IWF stieg das weltweite Bruttoinlandspro- jahr: 0,0 %). Hingegen schwächte sich das Wirtschaftswachs- dukt (BIP ) im Jahr 2015 um 3,1 %, was einem im Vergleich zu tum in Südkorea mit 2,7 % (Vorjahr: 3,3 %) und Taiwan mit 2014 um 0,3 Prozentpunkte niedrigeren Wachstum entspricht. 2,2 % (Vorjahr: 3,8 %) gegenüber dem Vorjahr leicht ab. Entwicklung 20151 Entwicklung 2014 Healthcare Globaler Pharmamarkt 8,9 % 8,7 % Markt für Multiple-Sklerose-Therapeutika2 8,0 % 19,0 % 2,0 % 9,0 % Markt für Diabetes-Typ-II-Therapeutika2 Markt für die Behandlung von Unfruchtbarkeit2 – 7,0 % 1,0 % Markt für die Behandlung des Kolorektalkarzinoms2 – 1,7 % – 5,8 % 4,9 % 4,0 % Markt für rezeptfreie Arzneimittel Life Science Markt für Laborprodukte Anteil von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln am weltweiten Pharmamarkt 3,0 % 2,8 % 24,0 % 23,0 % Nachlassende Wachstums dynamik 13,8 % Performance Materials Wachstum der Fläche von Flüssigkristalldisplays Globaler Absatz von PKW Materialien zur Herstellung von Kosmetika Umsätze der Halbleiterindustrie Leicht abgeschwächtes Wachstum 4,0 % 2,0 % 1,8 % Umsätze auf Vorjahresniveau 8,0 % Voraussichtliche Entwicklung. Zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Berichts lagen nicht zu allen Industrien finale Entwicklungsdaten für das Jahr 2015 vor. Wachstumsraten basieren auf US-Dollar-Marktdaten. Marktdaten von EvaluatePharma zum Wachstum der Indikationen basieren auf veröffentlichten Unternehmensberichten und unterliegen Wechselkursschwankungen. Aufgrund der Entwicklung des Wechselkurses € / US-Dollar in den Jahren 2014 – 2015 ist das Marktwachstum in US-Dollar schwächer verglichen zur Betrachtung in €. 1 2 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Wirtschaftsbericht Zusammengefasster Lagebericht 45 Healthcare Die von dem Unternehmen IMS Health herausgegebene Studie IMS Global Market Prognosis 2015 – 2019 erwartet für das Jahr 2015 ein Umsatzplus in Höhe von 8,9 % (Vorjahr: 8,7 %) für den weltweiten Pharmamarkt. Dieser Umsatzzuwachs ist hauptsächlich Lateinamerika und den USA zu verdanken. So Verbesserung des Erfolgs und der Zukunftsaussichten der verzeichnete etwa der Pharmamarkt in den USA ein Wachstum sich dank der guten Entwicklung der Biotechindustrie ebenfalls von 11,4 % (Vorjahr: 12,6 %) und in Lateinamerika sogar von um 3,2 % (2014: 3,0 %). Die Wachstumsmärkte legten zu, 15,8 % (Vorjahr: 11,6 %). Der Markt in China verzeichnete mit wenn auch in China eine Verlangsamung zu verzeichnen war. Märkte für Forschungstools bei. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der europäische Markt um 1,9 % (2014: 1,6 %), was insbesondere an den positiven Marktentwicklungen im Zuge des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ lag. Der US-amerikanische Markt steigerte 7,0 % ein im Vergleich zum Vorjahr schwächeres Wachstum Die Nachfrage nach Produkten von Process Solutions ist (Vorjahr: 11,2 %), wohingegen der Markt in Europa mit 5,8 % maßgeblich vom Umsatz biopharmazeutischer Unternehmen einen fortdauernden Zuwachs zeigte (Vorjahr: 4,1 %). mit biologischen Arzneimitteln und von ihren Forschungs- Relevant für unser Geschäft ist nicht nur das Wachstum und Entwicklungsaktivitäten abhängig. Der weltweite Umsatz des Pharmamarkts insgesamt, sondern insbesondere auch die mit biologischen Arzneimitteln nähert sich der Marke von Marktentwicklung für biotechnologisch produzierte Wirkstoffe. 200 Mrd US-Dollar und soll sich bis zum Jahr 2020 verdoppeln. Laut dem Unternehmen EvaluatePharma hat der Umsatzanteil Laut dem Unternehmen EvaluatePharma befinden sich über von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln am gesamten 7.500 Biologika-Projekte in der Entwicklung. Bei 25 % dieser Pharmamarkt seit dem Jahr 2006 beständig zugenommen und Wirkstoffe handelt es sich um monoklonale Antikörper. Bio lag 2015 bei 24,0 %. Absolut wurden im Jahr 2015 mit Biolo- similars machen einen kleinen, aber schnell wachsenden Anteil gika weltweit Umsatzerlöse in Höhe von rund 183 Mrd US-Dollar des Pharmamarkts aus. Das Unternehmen IMS rechnet für das erzielt. Für die kommenden Jahre geht EvaluatePharma wei- Jahr 2015 mit einem Anstieg der jährlichen Aufwendungen für terhin von einem steigenden Umsatz biotechnologisch her Biosimilars auf 2 Mrd US-Dollar beziehungsweise rund 1 % der gestellter Arzneimittel aus. Ebenfalls wird sich voraussichtlich gesamten weltweiten Aufwendungen für Biologika. der Trend fortsetzen, dass Biologika einen immer größer werdenden Anteil am Gesamtpharmamarkt ausmachen. Laut EvaluatePharma entwickelten sich in den von uns fokussierten Therapiegebieten im Jahr 2015 insbesondere die Performance Materials Mit seinem Flüssigkristallgeschäft ist Merck der führende Hersteller von Flüssigkristallmischungen für die Displayindustrie. Märkte für Multiple-Sklerose-Therapeutika und Diabetes-Typ- Die Displayindustrie verzeichnete in den letzten Jahren laut den II-Therapeutika mit 8,0 % (Vorjahr: 19,0 %) beziehungsweise Erhebungen der Marktforscher von DisplaySearch Wachstums- 2,0 % (Vorjahr: 9,0 %) am günstigsten. Weiterhin ist hervor- raten der Displayfläche von durchschnittlich 10 %. Dieses dyna- zuheben, dass der Markt zur Behandlung von Unfruchtbarkeit mische Wachstum war getragen von steigenden Stückzahlen im einen Umsatzrückgang von – 7,0 % auswies (Vorjahr: 1,0 %) Verkauf und von einer zunehmenden durchschnittlichen Dis- und es Biopharma in diesem schwierigen Umfeld gelang, den playgröße. 2015 wurde wegen einer Nachfrageschwäche bei Umsatz von G onal-f®, einem Produkt zur Behandlung von TV-Geräten eine nachlassende Wachstumsdynamik verzeichnet. Unfruchtbarkeit, organisch um rund 3,7 % zu steigern. Der Die Displayindustrie stellt weiterhin eine Wachstumsbranche Markt für Krebsmedikamente zur Behandlung des Kolorektal- dar, deren führende Bildschirmtechnologie auf Flüssigkristallen karzinoms war 2015 mit – 1,7 % im Vergleich zum Vorjahr wei- basiert. Zunehmende Bedeutung im Bereich der hochwertigen terhin rückläufig (Vorjahr: –5,8 %). Das Unternehmen Nicholas Hall beziffert in einer Markt Displays erlangt die OLED -Technologie, bei der Merck ebenfalls zu den führenden Materialzulieferern zählt. studie den Anstieg des globalen Markts für rezeptfreie Arznei- Die Märkte für Automobillacke und Kosmetika sind von mittel im Jahr 2015 auf 4,9 % (Vorjahr: 4,0 %). Wachstums erheblicher Bedeutung für das Pigmentgeschäft von Merck. Wie treiber des Markts waren Indien mit 8,9 % (Vorjahr: 9,0 %) der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA ) berichtete, sowie Lateinamerika mit 7,0 % (Vorjahr: 8,2 %). Die geringste stieg der weltweite PKW -Absatz 2014 um 4 %. Wachstumstreiber Wachstumsdynamik wiesen im Jahr 2015 die Märkte in Japan waren China (13 %), die USA (6 %) und Westeuropa (5 %), mit 0,2 % und Westeuropa mit 3,3 % auf. während in Lateinamerika und Osteuropa Rückgänge im Automobilabsatz zu verzeichnen waren. 2015 wird aufgrund der Life Science Unser Unternehmensbereich Life Science ist ein führender Zulieferer von Produkten und Dienstleistungen in dem Bereich allgemeiner Laboranwendungen sowie der Erforschung, Entwicklung und Herstellung von Arzneimitteln auf chemischer und biotechnologischer Basis. Der für Bioscience und Lab Solutions relevante weltweite Konjunktureintrübung in China mit einem leicht abgeschwäch- Markt für Laborprodukte zeigte den Marktforschern von Materials). Das langfristige Wachstum der Halbleiterindustrie Frost & Sullivan zufolge im Jahr 2015 ein Wachstum von 3,0 % weist eine zyklische Nachfragestruktur auf. Laut Gartner, (2014: 2,8 %). Das Wachstum wurde hauptsächlich von Kun- einem auf die Technologie- und Elektronikmärkte spezialisier- den aus der biopharmazeutischen Industrie getragen, im ten Marktforschungsinstitut, bewegten sich die Umsätze der Besonderen von aufkommenden biotechnologischen Start-up- Branche 2015 auf Vorjahresniveau, da das PC-Geschäft eine Unternehmen. Die Stabilisierung bei der staatlichen Förderung zurückgehende Nachfrage verzeichnete. 2014 konnte noch ein von akademischer Forschung in den USA trug ebenfalls zur dynamisches Wachstum von 8 % verzeichnet werden. ten globalen Wachstum im Automobilmarkt gerechnet. Der weltweite Verbrauch von Materialien für die Herstellung von Kosmetika stieg laut Euromonitor International um 2 %, wobei Asien mit 5 % die höchste Wachstumsrate aufwies. Die Halbleiterindustrie ist der wichtigste Absatzmarkt für das Geschäft mit Materialien für integrierte Schaltkreise (IC 46 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Vergleich der Prognose mit dem t atsächlichen Geschäftsverlauf VERGLEICH DER PROGNOSE MIT DEM T ATSÄCHLICHEN GESCHÄFTSVERLAUF Im Geschäftsbericht 2014 haben wir für das Jahr 2015 für den Für den Unternehmensbereich Life Science haben wir im Merck- Konzern sowie unsere Unternehmensbereiche Prog Geschäftsbericht 2014 einen moderaten Anstieg der organi- nosen für die bedeutsamsten internen Steuerungskennzahlen schen Umsatzerlöse prognostiziert. Mit einem starken organi abgegeben. Die Akquisition von Sigma-Aldrich war zum Zeit- schen Wachstum der Umsatzerlöse in Höhe von 6,5 % konnte punkt der Prognose aufgrund ausstehender kartellrechtlicher sich der Unternehmensbereich Life Science im Jahr 2015 bes- Freigaben noch schwebend. Daher haben wir für den Fall einer ser entwickeln als vorausgesagt. Zu dieser Entwicklung hat erfolgreichen Übernahme von Sigma-Aldrich eine getrennte Process Solutions mit einem organischen Wachstum von Prognose abgegeben und sind dabei von einer Erstkonsolidie- 11,6 % in besonderem Maße beigetragen. Darüber hinaus hat rung von Sigma-Aldrich zur Jahresmitte 2015 ausgegangen. der Unternehmensbereich Life Science durch die Akquisition Der nachfolgende Bericht vergleicht die Prognose mit dem tat- von Sigma-Aldrich einen Portfolioeffekt in Höhe von 10,2 % sächlichen Geschäftsverlauf unter Berücksichtigung der Erst- erzielen können. konsolidierung von Sigma-Aldrich zum 18. November 2015. Für den Unternehmensbereich Performance Materials haben wir für die Umsatzerlöse einen leichten organischen Umsatzerlöse Für den Merck-Konzern haben wir für das Jahr 2015 für die Umsatzerlöse ein leichtes organisches Wachstum, ergänzt um Anstieg, ergänzt um einen starken Portfolioeffekt, prognosti- einen leichten Portfolioeffekt und einen moderat positiven heben ist hier die dynamische Entwicklung des Geschäfts mit Wechselkurseffekt, prognostiziert. Alle Unternehmensbereiche OLED -Materialien sowie der energiesparenden UB -FFS -Tech- haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir die organischen nologie in der Geschäftseinheit Display Materials, wohingegen Umsatzerlöse des Merck-Konzerns um 2,6 % und damit mode- bei der ausgereiften LC-Technologie TN -TFT ein beschleunigter rat steigern und die Prognose übertreffen konnten. Darüber Volumenrückgang verzeichnet wurde. Der Portfolioeffekt aus hinaus konnten wir trotz der kartellrechtlich bedingten Ver- den Erlösen akquirierter Geschäfte lag mit 10,4 % im niedri- zögerung bei der Akquisition von Sigma-Aldrich einen soliden gen zweistelligen Prozentbereich. ziert. Das tatsächliche organische Wachstum lag mit 0,6 % nur geringfügig unterhalb dieser Prognose. Besonders hervorzu- Portfolioeffekt in Höhe von 4,3 % ausweisen. Hierzu hat auch die erfreuliche Entwicklung von AZ Electronic Materials, einem EBITDA vor Sondereinflüssen Unternehmen, das wir im Jahr 2014 akquiriert haben, beige- Ohne Berücksichtigung der Akquisition von Sigma-Aldrich tragen. Die Stärkung des US-Dollars und wichtiger asiatischer weist unser EBITDA vor Sondereinflüssen auf Konzernebene Währungen gegenüber dem Euro hat im Jahr 2015 in großem im Jahr 2015 einen soliden Anstieg gegenüber dem Vorjahr Umfang dazu beigetragen, dass wir einen starken positiven aus und übertrifft damit unsere Prognose, die wir im Geschäfts- Wechselkurseffekt in Höhe von 6,2 % auf die Umsatzerlöse bericht 2014 abgegeben haben. Dazu haben neben der opera- verzeichnen konnten. tiven Entwicklung positive Wechselkurseffekte aus dem US- Die Umsatzerlöse unseres Unternehmensbereichs Healthcare Dollar-Raum und wichtigen asiatischen Währungen beigetragen. erreichten im Jahr 2015 ein leichtes organisches Wachstum in Unter Berücksichtigung von Sigma-Aldrich konnten wir das Höhe von 1,6 % und entwickelten sich damit etwas besser als EBITDA vor Sondereinflüssen im Jahr 2015 für den Merck- im Geschäftsbericht 2014 prognostiziert. Der Grund hierfür Konzern um 7,1 % stark auf 3.630 Mio € steigern. war neben einer unsere Erwartungen übertreffenden Entwick- Für den Unternehmensbereich Healthcare haben wir im lung von Rebif® in Nordamerika auch das organische Wachs- Geschäftsbericht 2014 einen leichten Rückgang für das EBITDA tum unserer Medikamente zur Behandlung von Diabetes vor Sondereinflüssen prognostiziert. Die gute Entwicklung der (Glucophage®), von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Concor®), organischen Umsatzerlöse hat dazu beigetragen, dass wir von Unfruchtbarkeit (Gonal-f®), von Schilddrüsenerkrankun- diese Prognose übertroffen haben und mit 2.002 Mio € ein gen (Euthyrox®) sowie der Marke N eurobion® des Geschäfts EBITDA vor Sondereinflüssen auf dem Niveau des Vorjahrs Consumer Health. erzielt haben. Vergleich der Prognose mit dem t atsächlichen Geschäftsverlauf Für den Unternehmensbereich Life Science haben wir im Geschäftsbericht 2014 einen moderaten Anstieg vorausgesagt. Ohne Berücksichtigung von Sigma-Aldrich ist das EBITDA vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs Life Science im niedrigen zweistelligen Prozentbereich angestiegen und hat damit unsere Prognose aus dem Geschäftsbericht 2014 über- Wirtschaftsbericht Zusammengefasster Lagebericht 47 Business Free Cash Flow Für den Business Free Cash Flow des Merck-Konzerns hatten wir für das Jahr 2015 einen leichten Anstieg prognostiziert. Ohne Berücksichtigung des Beitrags von Sigma-Aldrich können wir diese Prognose bestätigen. Während die Unternehmens bereiche Life Science und Performance Materials einen deut- troffen. Hierzu konnte neben positiven Wechselkurseffekten lichen Anstieg des Business Free Cash Flow gegenüber dem auch ein vorteilhafter Produktmix beitragen. vergangenen Jahr verzeichnen konnten, wiesen der Unterneh- Für den Unternehmensbereich Performance Materials haben mensbereich Healthcare und der Bereich Konzernkosten und wir für das abgelaufene Jahr einen Anstieg des EBITDA vor Sonstiges einen Rückgang auf. Bei Healthcare ist der Rück- Sondereinflüssen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich gang auf stärkere Investitionen und auf eine hohe Mittelbin- prognostiziert. Mit einem Wachstum im mittleren zweistelligen dung durch Forderungsaufbau zurückzuführen. Im Bereich Prozentbereich (ohne Berücksichtigung von Sigma-Aldrich) Konzernkosten und Sonstiges haben insbesondere Ausgaben konnten wir diese Prognose deutlich übertreffen. Hierzu haben für das Projekt ONE Global Headquarters und strategische sowohl das gute operative Geschäft als auch die positiven Aus- Konzerninitiativen zu einer Verringerung des Business Free wirkungen aus Wechselkursveränderungen beigetragen. Cash Flow geführt. Unter Berücksichtigung von Sigma-Aldrich Für das EBITDA vor Sondereinflüssen im Bereich Konzernkosten und Sonstiges haben wir einen Rückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich prognostiziert. Aufgrund von Aufwendungen für Währungssicherungsgeschäfte infolge der weltweiten Wechselkursentwicklungen gegenüber dem Euro und der Intensivierung zukunftsweisender Konzerninitiativen (zum Beispiel neuer Markenauftritt) hat sich der Aufwand für Konzernkosten und Sonstiges gemessen am EBITDA vor Sondereinflüssen insgesamt mehr als verdoppelt. Unsere Prognose konnten wir damit nicht einhalten. ist unser Business Free Cash Flow auf Konzernebene um 6,2 % stark angestiegen. 48 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Vergleich der Prognose mit dem t atsächlichen Geschäftsverlauf Vergleich der Prognose mit dem tatsächlichen Geschäftsverlauf 2015 Ist-Zahlen 2014 in Mio € Prognose für 2015 im Geschäfts bericht 2014 Merck-Konzern Leichtes organisches Wachstum, leichter Portfolioeffekt, moderat positiver Wechselkurseffekt Umsatzerlöse1 11.363 Prognose inkl. Sigma-Aldrich: zweistellige Wachstumsraten Leichter Anstieg aufgrund operativer Entwicklung und positiver Wechselkurse; indestens auf Vorjahresniveau m EBITDA vor Sondereinflüssen 3.388 Prognose inkl. Sigma-Aldrich: sehr starkes Wachstum Leichter Anstieg 2.605 Prognose inkl. Sigma-Aldrich: sehr starkes Wachstum Umsatzerlöse1 6.621 Organisch auf Niveau des Vorjahrs EBITDA vor Sondereinflüssen 2.000 Leichter Rückgang Business Free Cash Flow 1.701 Leichter Rückgang Business Free Cash Flow Healthcare Life Science Moderates organisches Wachstum Umsatzerlöse1 2.682 Prognose inkl. Sigma-Aldrich: zweistellige Wachstumsraten 659 Prognose inkl. Sigma-Aldrich: zweistellige Wachstumsraten 419 Prognose inkl. Sigma-Aldrich: zweistellige Wachstumsraten Moderater Anstieg EBITDA vor Sondereinflüssen Starker Anstieg Business Free Cash Flow Performance Materials Organisch leichter Anstieg, Umsatzerlöse 2.060 starker Portfolioeffekt EBITDA vor Sondereinflüssen 895 Anstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich Business Free Cash Flow 700 Anstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich EBITDA vor Sondereinflüssen – 166 Rückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich Business Free Cash Flow – 215 – 1 Konzernkosten und Sonstiges Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse wurde angepasst, siehe Anmerkung „Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Ausweisänderungen“ im Konzernanhang. 1 Vergleich der Prognose mit dem tatsächlichen Geschäftsverlauf Wirtschaftsbericht Zusammengefasster Lagebericht 49 Prognose für 2015 im: Zwischenbericht Q1 / 2015 Zwischenbericht Q2 / 2015 Zwischenbericht Q3 / 2015 12,3 – 12,5 Mrd € 12,3 – 12,5 Mrd € Prognose inkl. Sigma-Aldrich: zweistellige Wachstumsraten Prognose inkl. Sigma-Aldrich: Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich 12,6 – 12,8 Mrd €, davon Sigma-Aldrich: 300 Mio € Ergebnisse 2015 in Mio € 12.845 (+ 13,0 %: + 2,6 % organisch + 4,3 % Portfolio + 6,2 % Währung) 3,45 – 3,55 Mrd € 3,45 – 3,55 Mrd € 3,58 – 3,65 Mrd €, Prognose inkl. Sigma-Aldrich: zweistellige Wachstumsraten Prognose inkl. Sigma-Aldrich: Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich davon Sigma-Aldrich: 80 – 95 Mio € 2,4 – 2,5 Mrd € 2,4 – 2,5 Mrd € 2,6 – 2,7 Mrd €, Prognose inkl. Sigma-Aldrich: starkes Wachstum Prognose inkl. Sigma-Aldrich: stabile Entwicklung davon Sigma-Aldrich: 50 – 70 Mio € 2.766 (+ 6,2 %) 3.630 (+ 7,1 %) Organisch auf Niveau des Vorjahrs Organisch auf Niveau des Vorjahrs Organisch auf Niveau des Vorjahrs 6.934 (+ 4,7 %: + 1,6 % organisch + 3,1 % Währung) 1,9 – 2,0 Mrd € 1,9 – 2,0 Mrd € 1,93 – 2,0 Mrd € 2.002 (+ 0,1 %) 1,5 – 1,55 Mrd € 1,5 – 1,55 Mrd € 1,5 – 1,55 Mrd € 1.581 (– 7,1 %) Moderates organisches Wachstum Moderates organisches Wachstum Prognose inkl. Sigma-Aldrich: zweistellige Wachstumsraten Prognose inkl. Sigma-Aldrich: zweistellige Wachstumsraten Solides organisches Wachstum, Portfolioeffekt im unteren zweistelligen Prozentbereich 730 – 760 Mio € 740 – 760 Mio € 760 – 780 Mio €, Prognose inkl. Sigma-Aldrich: zweistellige Wachstumsraten Prognose inkl. Sigma-Aldrich: zweistellige Wachstumsraten zusätzlich durch Sigma-Aldrich: 80 – 95 Mio € 450 – 480 Mio € zusätzlich durch Sigma-Aldrich: 50 – 70 Mio € 3.355 (+ 25,1 %: + 6,5 % organisch + 10,2 % Portfolio + 8,4 % Währung) 856 (+ 30,0 %) 530 – 560 Mio €, 450 – 480 Mio € 676 (+ 61,2 %) Organisch leichter Anstieg, Organisch leichter Anstieg, Organisch leichter Anstieg, starker Portfolioeffekt starker Portfolioeffekt starker Portfolioeffekt 2.556 (+ 24,1 %: + 0,6 % organisch + 10,4 % Portfolio + 13,1 % Währung) 1,05 – 1,1 Mrd € 1,06 – 1,1 Mrd € 1,1 – 1,14 Mrd € 1.132 (+ 26,5 %) 850 – 900 Mio € 850 – 900 Mio € 890 – 940 Mio € 931 (+ 33,0 %) – 330 bis – 280 Mio € – 350 bis – 300 Mio € – 360 bis – 340 Mio € – 360 (+ 116,9 %) – 420 bis – 390 Mio € – 420 bis – 390 Mio € – 440 bis – 410 Mio € – 421 (+ 96,2 %) 50 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Merck GESCHÄFTSVERLAUF UND WIRTSCHAFTLICHE LAGE Merck Überblick 2015 • H ealthcare: Robustes Basisgeschäft und Kooperation mit • Umsatzerlöse steigen um 13,0 % auf 12,8 Mrd € • Life Science: Starkes und profitables organisches Umsatz- Pfizer entwickelt sich nach Plan • Alle Bereiche organisch gewachsen • EBITDA vor Sondereinflüssen um 7,1 % auf rund 3,6 Mrd € gesteigert • Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen um 5,9 % auf 4,87 € verbessert • Business Free Cash Flow wächst um 6,2 % auf 2,8 Mrd € wachstum begleitet den erfolgreich abgeschlossenen Akquisitionsprozess von Sigma-Aldrich • Performance Materials: Marktposition in allen Geschäften mit organischen Umsatzerlösen auf Vorjahresniveau erfolgreich verteidigt • Unternehmensziele für 2015 voll erfüllt MERCK-KONZERN Kennzahlen in Mio € Umsatzerlöse1 Operatives Ergebnis (EBIT ) Marge (in % der Umsatzerlöse)1 EBITDA Marge (in % der Umsatzerlöse)1 EBITDA vor Sondereinflüssen Marge (in % der Umsatzerlöse)1 2015 2014 Veränderung in % 12.844,7 11.362,8 13,0 1.843,2 1.762,0 4,6 14,3 15,5 3.354,1 3.122,9 26,1 27,5 3.629,8 3.387,7 28,3 29,8 7,4 7,1 Ergebnis je Aktie (in €) 2,56 2,66 Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen (in €) 4,87 4,60 5,9 2.766,2 2.605,1 6,2 Business Free Cash Flow – 3,8 Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse wurde angepasst, siehe Anmerkung „Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Ausweisänderungen“ im Konzernanhang. 1 Entwicklung der Umsatzerlöse sowie der Ertragslage Im Geschäftsjahr 2015 erzielten wir Umsatzerlöse in Höhe von 12.845 Mio € (Vorjahr: 11.363 Mio €) und konnten damit eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 13,0 % beziehungsweise 1.482 Mio € erreichen. Diese positive Umsatzentwicklung war auf organisches Wachstum, positive Wechselkurseffekte sowie akquisitionsbedingte Steigerungen zurückzuführen. Die organische Umsatzsteigerung belief sich im Berichtsjahr überwiegend aus lateinamerikanischen Währungen, wie zum Beispiel dem Venezolanischen Bolivar oder dem Brasilianischen Real. Durch Akquisitionen / Veräußerungen erhöhten sich die Umsatzerlöse im Saldo um 4,3 % um 487 Mio €. Der akquisitionsbedingte Effekt aus der zum 2. Mai 2014 erfolgten Erstkonsolidierung von AZ Electronic Materials (AZ) belief sich auf 203 Mio € und der Umsatzanstieg aufgrund der Einbeziehung von Sigma-Aldrich seit dem 18. November 2015 betrug auf 2,6 % beziehungsweise 293 Mio €. Bedingt durch einen 289 Mio €. Von den 289 Mio € wurden 279 Mio € im Bereich gegenüber den wichtigsten Währungen schwächeren Euro Life Science und 10 Mio € im Bereich Performance Materials ergaben sich im Saldo positive Wechselkurseffekte von 6,2 % erzielt. Infolge der Veräußerung des Geschäftsfelds Discovery beziehungsweise 702 Mio €. Ausschlaggebend hierfür waren and Development Solutions des Unternehmensbereichs Life hauptsächlich der US-Dollar sowie asiatische Währungen, ins- Science mit Wirkung zum 31. März 2014 reduzierten sich die besondere der Chinesische Renminbi und der Taiwanesische Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um 5 Mio €. Dollar. Gegenläufige negative Wechselkurseffekte resultierten Merck Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht 51 Die Entwicklung der Umsatzerlöse in den einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr und die jeweiligen organischen Wachstumsraten sind in der nachfolgenden Übersicht dargestellt: MERCK-KONZERN Umsatzerlöse und organisches Wachstum nach Quartalen1 in Mio € / organisches Wachstum in % Q1 Q2 2015 3.041 2014 2.628 % 1,3 Q3 3.219 2.815 Q4 3.120 3.464 2.921 2,2 2.999 3,3 3,3 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 Im Geschäftsjahr 2015 erzielte Healthcare 54 % (Vorjahr: MERCK-KONZERN 58 %) unserer gesamten Konzernumsätze und blieb damit Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen – 2015 unser umsatzstärkster Unternehmensbereich. Mit deutlichem in Mio € / % der Umsatzerlöse Abstand folgten Life Science mit 26 % (Vorjahr: 24 %) und Performance Materials mit 20 % (Vorjahr: 18 %) Umsatzanteil. Die Erhöhungen der Umsatzbeiträge von Life Science und 20 % Performance Materials Performance Materials um jeweils zwei Prozentpunkte hingen 2.555,6 54 % Healthcare im Wesentlichen mit den Akquisitionen von Sigma-Aldrich und AZ zusammen. 6.933,8 26 % Life Science 3.355,3 MERCK-KONZERN Komponenten der Umsatzentwicklung nach Unternehmensbereichen – 2015 in Mio € / Veränderung in % Umsatzerlöse Organisches Wachstum Währungseffekte Akquisitionen / Veräußerungen Gesamt veränderung Healthcare 6.933,8 1,6 3,1 – 4,7 Life Science 3.355,3 6,5 8,4 10,2 25,1 2.555,6 0,6 13,1 10,4 24,1 12.844,7 2,6 6,2 4,3 13,0 Performance Materials Merck-Konzern 52 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Merck Alle unsere Unternehmensbereiche verzeichneten im Geschäfts- MERCK-KONZERN jahr 2015 organische Umsatzsteigerungen sowie positive Umsatzerlöse nach Regionen – 2015 Wechselkurseffekte. Mit einer organischen Steigerungsrate in Mio € / % der Umsatzerlöse von 6,5 %, die einem absoluten Anstieg von 173 Mio € entsprach, leistete Life Science absolut gesehen den stärksten Beitrag zu unserem organischen Umsatzwachstum, gefolgt 10 % Lateinamerika von Healthcare mit einem organischen Umsatzanstieg von 1.265,3 4 % Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) 513,0 32 % Europa 106 Mio € beziehungsweise einer Steigerungsrate von 1,6 % und Performance Materials mit 13 Mio € beziehungsweise 0,6 %. Die Gesamtveränderung der Umsatzerlöse profitierte 33 % Asien-Pazifik (APAC ) von positiven Währungseffekten sowie von Umsatzbeiträgen 4.240,8 4.102,7 21 % Nordamerika aus den akquirierten Geschäften. Vor allem getrieben durch die 2.722,9 Erstkonsolidierung von Sigma-Aldrich erzielte Life Science – mit einer Steigerungsrate von 25,1 % beziehungsweise 673 Mio € – die stärkste Umsatzerhöhung unserer Unternehmensbereiche. Getrieben von positiven Wechselkursveränderungen und dere vorteilhafte Währungseffekte aufgrund des starken akquisitionsbedingten Zuwächsen stiegen in der Region Asien- US-Dollars und akquisitionsbedingte Erlössteigerungen, die Pazifik die Umsatzerlöse um 23,2 % beziehungsweise um überwiegend auf den Erwerb von Sigma-Aldrich zurückzu 798 Mio € auf 4.241 Mio € (Vorjahr: 3.443 Mio €). Damit ent- führen waren, verantwortlich. Das organische Wachstum des wickelte sich Asien-Pazifik zu unserer umsatzstärksten Region Unternehmensbereichs Life Science (+ 8,5 %) wurde durch und zu unserem Wachstumsmotor; mehr als die Hälfte unse- organische Umsatzrückgänge bei den beiden anderen Unter- res gesamten Umsatzwachstums des Geschäftsjahres 2015 nehmensbereichen aufgezehrt. Der Beitrag dieser Region zum wurde hier erzielt. Insbesondere Performance Materials profi- Konzernumsatz betrug im Berichtsjahr 21 % und erhöhte sich tierte in dieser Region von positiven Währungseffekten und damit um zwei Prozentpunkte (Vorjahr: 19 %). von der Einbeziehung von AZ Electronic Materials. Zum orga- In der Region Lateinamerika gingen die Konzernumsätze nischen Wachstum in Höhe von 4,7 % trugen alle Unterneh- währungsbedingt leicht auf 1.265 Mio € (Vorjahr: 1.285 Mio €) mensbereiche bei, wobei hauptsächlich Healthcare mit einer zurück. Die negativen Währungseffekte waren hauptsächlich organischen Wachstumsrate von 10,4 % diese Entwicklung auf die Umstellung der Umrechnung des Venezolanischen wesentlich prägte. Der prozentuale Beitrag von Asien-Pazifik Bolivar in die Berichtswährung Euro zurückzuführen. Dies zum Konzernumsatz stieg um drei Prozentpunkte auf 33 % bezüglich wird auf die Ausführungen in diesem Zusammen- (Vorjahr: 30 %). hang in der Anmerkung [7] „Ermessensentscheidungen und Die in Europa erzielten Umsatzerlöse wuchsen um 2,1 % Schätzungsunsicherheiten“ im Konzernanhang verwiesen. Das auf 4.103 Mio € (Vorjahr: 4.017 Mio €). Während die Unter- organische Umsatzwachstum von 8,6 % wurde von allen Unter nehmensbereiche Life Science (+ 12,7 %) und Performance nehmensbereichen unterstützt. Im Geschäftsjahr 2015 trug Materials (+ 6,5 %) wachsende Umsatzerlöse aufweisen konn- Lateinamerika 10 % (Vorjahr: 11 %) zu den gesamten Konzern ten, musste Healthcare (– 2,1 %) einen Umsatzrückgang hin- umsätzen bei. nehmen. Insgesamt reduzierte sich im Geschäftsjahr 2015 der Die Umsatzerlöse in der Region Mittlerer Osten und Afrika Beitrag der Region zu den Konzernumsätzen auf 32 % (Vor- stiegen im Geschäftsjahr 2015 um 10,1 % und beliefen sich jahr: 36 %). auf 513 Mio € (Vorjahr: 466 Mio €). Das organische Umsatz- Die Umsatzerlöse der Region Nordamerika beliefen sich wachstum von 6,8 % war im Wesentlichen auf den Unterneh- auf 2.723 Mio € (Vorjahr: 2.152 Mio €) und stiegen damit im mensbereich Healthcare zurückzuführen. Der Anteil dieser Vergleich zum Vorjahr um 26,5 % an. Hierfür waren insbeson- Region an den Konzernumsätzen betrug unverändert 4 %. MERCK-KONZERN Komponenten der Umsatzentwicklung nach Regionen – 2015 in Mio € / Veränderung in % Umsatzerlöse Organisches Wachstum Währungseffekte Akquisitionen / Veräußerungen Gesamt veränderung Europa 4.102,7 0,2 0,2 1,8 2,1 Nordamerika 2.722,9 – 0,9 17,9 9,6 26,5 Asien-Pazifik (APAC ) 4.240,8 4,7 12,6 5,9 23,2 Lateinamerika 1.265,3 8,6 – 10,5 0,4 – 1,5 513,0 6,8 2,5 0,8 10,1 12.844,7 2,6 6,2 4,3 13,0 Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) Merck-Konzern Merck Wirtschaftsbericht 53 Zusammengefasster Lagebericht Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Merck-Konzerns entwickelte sich wie folgt: MERCK-KONZERN Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung1 Veränderung in Mio € 2015 in % 2014 in % in Mio € in % Umsatzerlöse 12.844,7 100,0 11.362,8 100,0 1.481,9 13,0 Herstellungskosten – 4.076,3 – 31,7 – 3.526,4 – 31,0 (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2 Bruttoergebnis Marketing- und Vertriebskosten (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2 Verwaltungskosten Forschungs- und Entwicklungskosten (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2 (– 166,6) (– 94,0) 8.768,4 68,3 7.836,4 69,0 – 4.049,5 – 31,5 – 3.589,1 – 31,6 (– 778,9) (– 719,0) –549,9 15,6 (– 72,6) (77,3) 932,0 11,9 – 460,4 12,8 (– 59,9) (8,4) – 719,9 – 5,6 – 608,6 – 5,4 – 111,3 18,3 – 1.709,2 – 13,3 – 1.703,7 – 15,0 – 5,5 0,3 (– 2,7) (– 3,8) (1,1) (– 30,5) Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge – 446,6 – 3,5 – 173,0 – 1,5 – 273,6 158,2 Operatives Ergebnis (EBIT ) 1.843,2 14,3 1.762,0 15,5 81,2 4,6 Finanzergebnis – 356,7 – 2,8 – 205,0 – 1,8 – 151,7 74,0 Ergebnis vor Ertragsteuern 1.486,5 11,6 1.557,0 13,7 – 70,5 – 4,5 Ertragsteuern – 368,0 – 2,9 – 392,2 – 3,5 24,2 – 6,2 Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 1.118,5 8,7 1.164,8 10,3 – 46,3 – 4,0 5,6 – – – 5,6 – 1.124,1 8,8 1.164,8 10,3 – 40,7 – 3,5 – 9,3 – 0,1 – 7,5 – 0,1 – 1,8 25,1 1.114,8 8,7 1.157,3 10,2 – 42,5 – 3,7 Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich Ergebnis nach Steuern Nicht beherrschende Anteile Konzernergebnis Die Berichtsstruktur wurde angepasst, siehe Anmerkung „Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Ausweisänderungen“ im Konzernanhang. Ohne Abschreibungen auf selbsterstellte oder einzeln erworbene Software. 1 2 Der Anstieg der Herstellungskosten sowie der anderen Funkti- MERCK-KONZERN onskosten, zum Beispiel der Marketing- und Vertriebskosten Forschungs- und Entwicklungskosten nach und der Verwaltungskosten, wurde wesentlich von Währungs- Unternehmensbereichen – 2015 effekten und von der Erstkonsolidierung von Sigma-Aldrich in Mio € / in % beeinflusst. Trotz des Anstiegs der Herstellungskosten auf 4.076 Mio € (Vorjahr: 3.526 Mio €) wuchs das Bruttoergebnis zweistellig (+ 11,9 %) auf 8.768 Mio €. Die Bruttomarge, das 12 % Life Science heißt das Bruttoergebnis in Prozent der Umsatzerlöse, ging 197,5 leicht auf 68,3 % (Vorjahr: 69,0 %) zurück. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen bewegten sich im Berichtsjahr auf Vorjahresniveau. Auf den forschungsintensivsten Unternehmensbereich, Healthcare, entfielen 77 % (Vorjahr: 80 %) der konzernweiten Aufwendungen. Die Forschungsquote (Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen in Prozent der Umsatzerlöse) ging im Berichtsjahr auf 13,3 % (Vorjahr: 15,0 %) zurück. Im Bereich Healthcare erreichten wir eine Forschungsquote in Höhe von 18,9 % (Vorjahr: 20,6 %). 11 % Performance Materials 197,0 77 % Healthcare 1.310,1 54 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Merck Der Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und als im Vorjahr (siehe auch Anmerkung [14] „Finanzergebnis“ Erträge belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf – 447 Mio € (Vor- im Konzernanhang). jahr: – 173 Mio €) und unterteilt sich in Aufwendungen von Die Aufwendungen für Ertragsteuern in Höhe von 368 Mio € 917 Mio € (Vorjahr: 737 Mio €) sowie in Erträge von 471 Mio € (Vorjahr: 392 Mio €) führten zu einer Steuerquote von 24,8 % (Vorjahr: 564 Mio €). Der Anstieg der sonstigen betrieblichen (Vorjahr: 25,2 %). Weitere Informationen zu den Ertragsteu- Aufwendungen war überwiegend auf operative Währungs- ern sind im Konzernanhang unter Anmerkung [15] „Ertrag- kursverluste sowie auf höhere Wertberichtigungen auf Forde- steuern“ enthalten. rungen zurückzuführen. Der Rückgang der sonstigen betrieb- Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäfts- lichen Erträge hängt wesentlich mit den im Vorjahr enthaltenen bereich umfasst die mit Weiterveräußerungsabsicht erworbe- Einmalerträgen aufgrund der Anpassung der Rückstellungen nen Geschäftsteile von Sigma-Aldrich. In Folge kartellrechtli- für Rechtsstreitigkeiten mit Israel Bio-Engineering Project cher Auflagen der Europäischen Kommission hatten Merck und Limited Partnership („IBEP “) zusammen. Dieser Effekt konnte Sigma-Aldrich vereinbart, Teile des europäischen Geschäfts auch nicht durch höhere Erträge aus Meilensteinzahlungen, für Lösungsmittel und anorganische Stoffe von Sigma-Aldrich die überwiegend auf die im November 2014 abgeschlossene zu verkaufen (siehe auch Anmerkung [4] „Akquisitionen sowie Kollaborationsvereinbarung mit Pfizer zur gemeinsamen zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräuße- Entwicklung und Vermarktung von Wirkstoffen im Bereich rungsgruppen“ im Konzernanhang). Immunonkologie zurückzuführen waren, ausgeglichen wer- Das den Anteilseignern der Merck KGaA zustehende Kon- den. Weitere Informationen über die Entwicklung und Zusam- zernergebnis belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf 1.115 Mio € mensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und (Vorjahr: 1.157 Mio €) und ergab ein Ergebnis je Aktie in Höhe Erträge sind im Konzernanhang unter den Anmerkungen [12] von 2,56 € (Vorjahr: 2,66 €). „Sonstige betriebliche Erträge“ und [13] „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ dargestellt. Die wichtigste Kennzahl zur Steuerung des operativen Geschäfts, das EBITDA vor Sondereinflüssen, stieg um 7,1 % Insgesamt stieg unser operatives Ergebnis (EBIT ) um 4,6 % auf 1.843 Mio €. auf 3.630 Mio € (Vorjahr: 3.388 Mio €). Die sich hieraus ergebende EBITDA -Marge vor Sondereinflüssen erreichte mit Insbesondere aufgrund der höheren Zinsaufwendungen im 28,3 % fast das Vorjahresniveau (29,8 %). Die Überleitung Zusammenhang mit den Finanzierungsmaßnahmen der Sigma- vom operativen Ergebnis (EBIT ) auf das EBITDA vor Sonder- Aldrich-Akquisition erhöhte sich das negative Finanzergebnis einflüssen ist im Kapitel „Steuerungssystem“ dargestellt. im Geschäftsjahr 2015 um 152 Mio € auf – 357 Mio € (Vor- Die Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen in den jahr: – 205 Mio €). Des Weiteren mussten höhere Währungs einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr und die jewei- kursverluste aus Finanztransaktionen verbucht werden und ligen Wachstumsraten ergaben sich wie folgt: belasteten damit im Berichtsjahr das Finanzergebnis stärker MERCK-KONZERN EBITDA vor Sondereinflüssen und Veränderung nach Quartalen1 in Mio € / Veränderung in % Q1 Q2 2015 853 2014 807 % 5,7 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 899 846 6,3 Q3 Q4 944 857 933 878 10,2 6,3 Merck Wirtschaftsbericht Zusammengefasster Lagebericht Die Steigerung des Konzern-EBITDA vor Sondereinflüssen MERCK-KONZERN wurde von den beiden Unternehmensbereichen Life Science EBITDA vor Sondereinflüssen nach und Performance Materials getrieben. Life Science verbesserte Unternehmensbereichen – 2015 diese Kennzahl um 198 Mio € beziehungsweise um 30,0 % und in Mio € / in % 55 Performance Materials um 237 Mio € beziehungsweise um 26,5 %. Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs Healthcare blieb mit 2.002 Mio € auf Vorjahresniveau 28 % Performance Materials und erreichte damit einen Anteil am EBITDA vor Sonderein- 1.132,1 flüssen des Konzerns (ohne Berücksichtigung der Minderung um – 360 Mio € durch Konzernkosten und Sonstiges) von 50 % (Vorjahr: 56 %). Die jeweiligen prozentualen Beiträge von 22 % Life Science Life Science und Performance Materials stiegen auf 22 % (Vor- 856,1 jahr: 19 %) beziehungsweise auf 28 % (Vorjahr: 25 %). Nicht dargestellt: Minderung des Konzern-EBITDA vor Sondereinflüssen um – 360 Mio € durch Konzernkosten und Sonstiges. 50 % Healthcare 2.001,7 56 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Merck Vermögens- und Finanzlage MERCK-KONZERN Bilanzstruktur1 31.12. 2015 Langfristige Vermögenswerte 31.12. 2014 Veränderung in Mio € in % in Mio € in % in Mio € in % 30.657,0 80,7 15.529,7 59,7 15.127,3 97,4 Davon: 25.339,0 11.395,5 13.943,5 Sachanlagen Immaterielle Vermögenswerte 4.009,1 2.990,4 1.018,7 Sonstige langfristige Vermögenswerte 1.308,9 1.143,8 165,1 Kurzfristige Vermögenswerte 7.350,2 19,3 10.480,4 40,3 – 3.130,2 – 29,9 Davon: Vorräte 2.619,8 1.659,7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen2 2.738,3 2.219,5 960,1 518,8 Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 227,0 2.199,4 – 1.972,4 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte2 932,9 1.523,3 – 590,4 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 832,2 2.878,5 – 2.046,3 Bilanzsumme 38.007,2 100,0 26.010,1 100,0 11.997,1 46,1 Eigenkapital 12.855,3 33,8 11.801,0 45,4 1.054,3 8,9 Langfristige Verbindlichkeiten 15.768,9 41,5 7.607,7 29,2 8.161,2 107,3 Davon: Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Sonstige langfristige Rückstellungen 1.836,1 1.820,1 16,0 855,3 626,1 229,2 Langfristige Finanzschulden 9.616,3 3.561,1 6.055,2 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 3.461,2 1.600,4 1.860,8 Kurzfristige Verbindlichkeiten 9.383,0 24,7 6.601,4 25,4 2.781,6 42,1 Davon: Kurzfristige Rückstellungen 535,4 561,7 – 26,3 Kurzfristige Finanzschulden 4.096,6 2.075,9 2.020,7 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.921,2 1.539,4 381,8 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2.829,8 2.424,4 405,4 Bilanzsumme 38.007,2 100,0 26.010,1 100,0 11.997,1 Seit dem 1. Januar 2015 wird die Konzernbilanz nach absteigender Fristigkeit gegliedert. Vorjahreszahlen wurden angepasst, siehe Anmerkung „Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Ausweisänderungen“ im Konzernanhang. 1 2 46,1 Merck Wirtschaftsbericht Zusammengefasster Lagebericht 57 Zum 31. Dezember 2015 belief sich die Bilanzsumme auf sich in der Anmerkung [4] „Akquisitionen sowie zur Veräuße- 38.007 Mio € und hat sich damit im Vergleich zum 31. Dezem- rung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen“ ber 2014 (26.010 Mio €) um 11.997 Mio € beziehungsweise im Konzernanhang. Die Finanzierung des Kaufpreises in Höhe 46,1 % erhöht. Dieser sehr starke Anstieg sowie die Verände- von 15.974 Mio € erfolgte durch bestehende Barmittel, Bank- rung der Bilanzstruktur waren vor allem durch die im Novem- kredite und Anleihen. Nach Begebung einer Hybridanleihe ber 2015 abgeschlossene Akquisition von Sigma-Aldrich (1,5 Mrd €) im Dezember 2014 emittierten wir im März 2015 bedingt. Im Rahmen der vorläufigen Kaufpreisallokation für eine weitere Anleihe mit einem Volumen von 4 Mrd US-Dollar. diese Transaktion wurden die erworbenen Vermögenswerte Im August 2015 begaben wir schließlich eine Euro-Anleihe und Schulden in der Bilanz mit den beizulegenden Zeitwerten mit einem Volumen von 2,1 Mrd €. Außerdem wurden für die angesetzt. Zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung führte dies Kaufpreiszahlung Kreditlinien von insgesamt 2,95 Mrd € in bei den immateriellen Vermögenswerten (ohne Geschäfts- Anspruch genommen. Eine Übersicht über die ausstehenden oder Firmenwert) zu einem Anstieg von 5.873 Mio €. Der aus Anleihen findet sich in Anmerkung [28] „Finanzschulden / Kapital der Akquisition resultierende Geschäfts- oder Firmenwert management“ im Konzernanhang. belief sich auf 8.613 Mio €. Weitere Angaben bezüglich der Kaufpreisallokation für die Sigma-Aldrich-Akquisition befinden Die Zusammensetzung sowie die Entwicklung der Nettofinanzverbindlichkeiten stellten sich wie folgt dar: MERCK-KONZERN Nettofinanzverbindlichkeiten 31.12. 2015 31.12. 2014 in Mio € in Mio € in Mio € in % Anleihen und Commercial Paper 9.851,4 4.624,2 5.227,2 113,0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.006,0 267,4 2.738,6 – 577,8 501,4 76,4 15,2 Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen Darlehen von Dritten und sonstige Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Derivaten (Finanztransaktionen) Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Veränderung 89,2 84,5 4,7 5,6 183,7 153,0 30,7 20,1 4,8 6,5 – 1,7 – 26,2 13.712,9 5.637,0 8.075,9 143,3 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 832,2 2.878,5 – 2.046,3 – 71,1 Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 227,0 2.199,4 – 1.972,4 – 89,7 12.653,7 559,1 12.094,6 – Summe Finanzschulden Abzüglich: Nettofinanzverbindlichkeiten MERCK-KONZERN Überleitung Nettofinanzverbindlichkeiten in Mio € Stand 1.1. Währungsveränderungen Dividendenzahlungen / Gewinnentnahmen1 Akquisitionen1 Übernahme von Finanzschulden von Sigma-Aldrich Einzahlungen aus dem Verkauf von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten1 Free Cash Flow Sonstiges Stand 31.12. Gemäß Konzernkapitalflussrechnung. 1 2015 559,1 – 737,2 567,8 13.482,3 425,3 –86,0 – 1.538,5 – 19,1 12.653,7 58 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Merck Dank der starken Innenfinanzierungskraft des Merck-Konzerns fiel der Anstieg der Nettofinanzverbindlichkeiten im Geschäfts jahr 2015 deutlich geringer aus als der Mittelabfluss im Zusammenhang mit dem Erwerb von Sigma-Aldrich. MERCK-KONZERN Nettoumlaufvermögen Veränderung in Mio € 31.12. 2015 31.12. 2014 in Mio € in % 2.738,3 2.219,5 518,8 23,4 – 28,6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lizenzen Vorräte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Nettoumlaufvermögen 11,5 16,1 – 4,6 2.619,8 1.659,7 960,1 57,8 – 1.921,2 – 1.539,4 – 381,8 24,8 3.448,4 2.355,9 1.092,5 46,4 Die Erhöhung des Nettoumlaufvermögens war ebenfalls auf Sigma-Aldrich-Kaufpreises, Dividendenzahlungen und die die Erstkonsolidierung von Sigma-Aldrich sowie auf Währungs Ergebnisabführung an die E. Merck KG aus (siehe „Konzern- kurseffekte zurückzuführen. Ohne diese Auswirkungen hätte gesamtergebnisrechnung“ und „Konzerneigenkapitalverän- sich das Nettoumlaufvermögen auf Vorjahresniveau bewegt. derungsrechnung“ im Konzernabschluss). Bedingt durch den Unser Eigenkapital erhöhte sich im Geschäftsjahr 2015 starken Anstieg der Bilanzsumme ging die Eigenkapitalquote um 1.054 Mio € und betrug zum Bilanzstichtag 12.855 Mio € um 11,6 Prozentpunkte zurück und betrug zum 31. Dezem- (31. Dezember 2014: 11.801 Mio €). Ausschlaggebend für ber 2015 33,8 % (31. Dezember 2014: 45,4 %). diese starke Erhöhung um 8,9 % waren vor allem das im Der Free Cash Flow belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf Berichtsjahr erzielte Ergebnis nach Steuern in Höhe von 1.539 Mio € und konnte damit das hohe Vorjahresniveau 1.124 Mio € und die Entwicklung der Unterschiedsbeträge nicht erreichen. Die Zusammensetzung sowie die Entwick- aus der Währungsumrechnung von Fremdwährungsvermögen lung der relevanten Positionen ergeben sich aus der nachfol- in die Berichtswährung Euro. Eigenkapitalmindernd wirkten genden Tabelle: sich die Umgliederung der Erträge aus der Sicherung des MERCK-KONZERN Free Cash Flow in Mio € Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit gemäß Kapitalflussrechnung Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen Free Cash Flow Getrieben von der Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen stieg der Business Free Cash Flow des Merck-Konzerns im Geschäftsjahr 2015 um 6,2 % auf 2.766 Mio € (Vorjahr: 2.605 Mio €). Die Zusammensetzung dieser Kennzahl ist im Kapitel „Steuerungssystem“ dargestellt. 2015 2014 Veränderung in % 2.195,2 2.705,5 – 18,9 – 179,1 – 143,3 25,0 27,4 2,1 – – 513,9 – 480,9 6,9 8,9 14,0 – 36,3 1.538,5 2.097,4 – 26,6 Merck Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht 59 Die Verteilung des Business Free Cash Flow auf die einzelnen Quartale sowie die Veränderungsraten im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich wie folgt: MERCK-KONZERN Business Free Cash Flow und Veränderung nach Quartalen1 in Mio € / Veränderung in % Q1 2015 361 2014 684 % – 47,3 Q2 Q3 830 Q4 841 632 735 614 31,2 675 37,0 8,9 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 Der Anstieg des Business Free Cash Flow des Konzerns war MERCK-KONZERN Business Free Cash Flow nach Unternehmensbereichen – 2015 im Geschäftsjahr 2015 auf die beiden operativen Unterneh- in Mio € / in % mensbereiche Life Science und Performance Materials zurückzuführen. Healthcare erzielte einen Business Free Cash Flow in Höhe von 1.581 Mio € (Vorjahr: 1.701 Mio €). Damit blieb 29 % Performance Materials 930,8 Healthcare mit einem Anteil von 50 % (Vorjahr: 60 %) am Business Free Cash Flow des Merck-Konzerns (ohne Berück- 50 % Healthcare sichtigung der Minderung durch Konzernkosten und Sonstiges 1.581,0 in Höhe von – 421 Mio €) der Bereich mit den höchsten Mittel- 21 % Life Science 675,6 zuflüssen. Der Unternehmensbereich Life Science verzeichnete im Berichtsjahr eine Erhöhung des Business Free Cash Flow um 61,2 % auf 676 Mio € (Vorjahr: 419 Mio €) und steigerte damit auch seinen Anteil am Business Free Cash Flow Nicht dargestellt: Minderung des Business Free Cash Flow des Konzerns um – 421 Mio € durch Konzernkosten und Sonstiges. des Konzerns auf 21 % (Vorjahr: 15 %). Performance Materials trug mit 931 Mio € (Vorjahr: 700 Mio €) 29 % (Vorjahr: 25 %) zu dieser Konzernkennzahl bei. Die in die Berechnung des Business Free Cash Flow einfließen- Weltweit erfolgten unter strategischen Gesichtspunkten hohe den Investitionen in Sachanlagen und Software sowie die Investitionen im Unternehmensbereich Healthcare. Besonders geleisteten Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte zu erwähnen sind die Investitionen in eine Produktionsanlage erhöhten sich im Jahr 2015 um 15,4 % auf insgesamt 609 Mio € in Nantong, China (50 Mio €), die Investition in eine neue Pro- (Vorjahr: 528 Mio €). Die darin enthaltenen Investitionen in duktionsanlage in Reinbek für das Allergiegeschäft (17 Mio €), Sachanlagen beliefen sich 2015 auf 564 Mio € (Vorjahr: die Erweiterung der bestehenden Abfüllanlage am Standort 485 Mio €), davon entfielen 262 Mio € auf strategische Inves- Bari, Italien (18 Mio €), und der Aufbau einer neuen Verpa- titionsprojekte mit einem Projektvolumen von jeweils mehr ckungsanlage am Standort Aubonne, Schweiz (8 Mio €). Im als 2 Mio €, der Rest auf kleinere Investitionsprojekte. Unternehmensbereich Life Science wurden 7 Mio € in eine neue Im Jahr 2015 wurden strategische Investitionen von Produktionsanlage in Spanien investiert. 83 Mio € zur Erweiterung des Standorts Darmstadt getätigt. Im Jahr 2015 kam es zu keiner Änderung der Einschät- Davon wurden 29 Mio € zur Erneuerung der Unternehmenszen- zungen der beiden Ratingagenturen Moody’s und Standard & trale verwendet, unter anderem für ein Innovationszentrum, Poor’s hinsichtlich unseres Langfrist-Kredit-Ratings. Stan- ein Besucherzentrum und ein Mitarbeiterrestaurant. Des Wei- dard & Poor’s vergibt nach wie vor ein Rating von „A“ mit teren wurden im Unternehmensbereich Performance Materials negativem Ausblick, Moody’s eines von „Baa1“ mit negativem die OLED -Produktionskapazitäten mit einer Investition von Ausblick. Eine Übersicht über die Rating-Entwicklung in den 13 Mio € erweitert, damit die steigende Marktnachfrage besser letzen Jahren ist im Risiko- und Chancenbericht dargestellt. bedient werden kann. Im Unternehmensbereich Healthcare wurden 8 Mio € in ein neues Forschungslaborgebäude investiert. 60 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Merck Die Entwicklung wesentlicher Kennzahlen stellte sich wie folgt dar: MERCK-KONZERN Bilanzkennzahlen in % Eigenkapitalquote Vermögensquote Eigenkapital Bilanzsumme Langfristige Vermögenswerte 31.12. 2015 31.12. 2014 31.12. 2013 31.12. 2012 31.12. 2011 33,8 45,4 53,2 48,1 47,4 80,7 59,7 64,5 69,4 71,1 41,9 76,0 82,4 69,4 66,7 37,3 46,5 40,0 40,6 37,5 Bilanzsumme Eigenkapital Vermögensdeckungsgrad Langfristige Vermögenswerte Finanzierungsstruktur Kurzfristige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten (gesamt) Gesamtaussage zur Geschäftsentwicklung und zur wirtschaftlichen Lage Auch im Geschäftsjahr 2015 waren wir mit unseren starken Geschäften operativ sehr erfolgreich; aber auch strategisch konnten wir wichtige Ziele hinsichtlich der langfristigen Ausrichtung des Konzerns umsetzen. Die Umsatzerlöse wuchsen um 13 % auf 12.845 Mio € und unsere wichtigste Kennzahl zur Beurteilung des operativen Geschäfts, EBITDA vor Sondereinflüssen, stieg um 7,1 % auf 3.630 Mio €. Zu diesem Erfolg trugen alle unsere Unternehmensbereiche bei. Von wesentlicher Bedeutung war für uns die erfolgreiche Übernahme von Sigma-Aldrich im November 2015, die unseren Unternehmensbereich Life Science zu einem führenden Anbieter im lukrativen Life-Science-Markt macht. Damit ist Integration von AZ Electronic Materials profitierte das opera- uns ein wichtiger Schritt in der Umsetzung unserer lang Vermögens- und Finanzlage sowie unserer ertragsstarken fristigen Strategie gelungen, durch die wir künftiges Wachs- Geschäfte beurteilen wir die wirtschaftliche Lage des Merck- tum und Profitabilität sichern wollen. Aber auch mit der Konzerns insgesamt als positiv. Sie stellt eine hervorragende Weiter entwicklung unserer Pharma-Pipeline sind wir im Ausgangsbasis für das künftige organische Wachstum des Geschäftsjahr 2015 vorangekommen. Von der erfolgreichen Konzerns dar. tive Geschäft unseres Unternehmensbereichs P erformance Materials. Die solide Bilanzierungs- und Finanzierungspolitik des Merck-Konzerns äußert sich in den weiterhin guten Bilanzkennzahlen. Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2015 betrug 33,8 % und befindet sich damit nach wie vor auf einem guten Niveau. Aufgrund des Erwerbs von Sigma-Aldrich stiegen erwartungsgemäß die Nettofinanzverbindlichkeiten massiv an. Wir gehen davon aus, dass unsere starke Innenfinanzierungskraft eine zügige Rückführung der Finanzschulden ermöglichen wird. Das unveränderte Langfrist-Rating der beiden Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s unterstreicht dies. Vor dem Hintergrund unserer soliden Healthcar Wirtschaftsbericht Zusammengefasster Lagebericht 61 Healthcare H EALTHCARE Kennzahlen in Mio € Veränderung in % 2015 2014 Umsatzerlöse1 6.933,8 6.620,5 4,7 Operatives Ergebnis (EBIT ) 1.096,7 1.106,4 – 0,9 Marge (in % der Umsatzerlöse)1 EBITDA Marge (in % der Umsatzerlöse)1 EBITDA vor Sondereinflüssen Marge (in % der Umsatzerlöse)1 Business Free Cash Flow 15,8 16,7 1.970,4 1.946,4 28,4 29,4 2.001,7 2.000,3 28,9 30,2 1.581,0 1.701,2 1,2 0,1 – 7,1 Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang. 1 Entwicklung der Umsatzerlöse sowie der Ertragslage Im Geschäftsjahr 2015 erzielte unser Unternehmensbereich Healthcare ein leichtes organisches Umsatzwachstum von 1,6 %. Unter Berücksichtigung von positiven Währungseffekten in Höhe von 3,1 % stiegen die Umsatzerlöse insgesamt um 4,7 % auf 6.934 Mio € (Vorjahr: 6.621 Mio €). Zum organischen Wachstum trugen fast alle Therapiegebiete des Unter- wortlich. Die beiden umsatzstärksten Arzneimittel Rebif® und Erbitux® mussten allerdings organische Umsatzrückgänge verkraften. Die ebenfalls in den Umsatzerlösen enthaltenen Provisionserlöse stiegen im Gesamtjahr 2015 auf 103 Mio € (Vorjahr: 71 Mio €). Positiv auf die Provisionserlöse des Berichtsjahrs wirkte sich die im Geschäftsjahr 2013 mit Bristol-Myers nehmensbereichs bei. Insbesondere die Medikamente zur Squibb geschlossene Vereinbarung zur gemeinsamen Ver- Behandlung von Diabetes (Glucophage®), von Herz-Kreislauf marktung von Glucophage® in China aus. Erkrankungen (Concor ), von Unfruchtbarkeit (Gonal-f ), von Die Entwicklung der Umsatzerlöse in den einzelnen Quar- Schilddrüsenerkrankungen (Euthyrox®) sowie die Marke talen im Vergleich zum Vorjahr und die jeweiligen organi- Neurobion® des Geschäfts Consumer Health waren für das schen Wachstumsraten sind in der nachfolgenden Übersicht organische Umsatzwachstum im Geschäftsjahr 2015 verant- dargestellt: ® ® H EALTHCARE Umsatzerlöse und organisches Wachstum nach Quartalen1 in Mio € / organisches Wachstum in % Q1 Q2 2015 1.686 2014 1.569 % 0,3 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 1.803 1.651 1,5 Q3 1.708 1.684 1,9 Q4 1.737 1.717 2,6 62 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Healthcar H EALTHCARE Europa, mit einem Anteil an den Healthcare-Umsätzen von Umsatzerlöse nach Regionen – 2015 39 % (Vorjahr: 42 %) die umsatzstärkste Region des Unter- in Mio € / in % der Unternehmensbereichsumsätze nehmensbereichs, verzeichnete einen leichten organischen 15 % Lateinamerika 6 % Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) 450,1 1.021,7 19 % Asien-Pazifik (APAC ) 1.302,2 39 % Europa 2.729,4 Umsatzrückgang von – 1,7 % und erzielte damit Umsatzerlöse von 2.729 Mio € (Vorjahr: 2.787 Mio €). Der organische Umsatzrückgang von R ebif®, der insbesondere auf das schwierige Wettbewerbsumfeld zurückzuführen war, konnte nicht vollständig durch die erfreuliche Entwicklung der Umsätze bei anderen Therapiegebieten ausgeglichen werden. 21 % Nordamerika 1.430,4 In der nach Umsätzen zweitgrößten Region, Nordamerika, Die Umsatzerlöse der Region Lateinamerika beliefen sich im beliefen sich die Umsatzerlöse aufgrund eines organischen Jahr 2015 auf 1.022 Mio € (Vorjahr: 1.059 Mio €). Hierbei Rückgangs von – 6,1 % und gegenläufiger positiver Währungs entfielen auf organische Umsatzsteigerungen 8,4 % und auf effekte von 16,8 % auf 1.430 Mio € (Vorjahr: 1.292 Mio €). negative Währungseffekte – 11,8 %. Der organische Umsatz- Die Umsatzerlöse von Rebif®, die sich währungsbedingt auf zuwachs war im Wesentlichen auf die Entwicklung der Umsatz 1.042 Mio € (Vorjahr: 971 Mio €) erhöhten, trugen wesentlich erlöse von CardioMetabolic Care und der Marke Neurobion® zu der Umsatzentwicklung des Unternehmensbereichs in zurückzuführen. Die negativen Währungseffekte resultierten Nordamerika bei. Der Beitrag der Region zu den Healthcare- hauptsächlich aus der Umrechnung des Venezolanischen Bolivar Umsätzen stieg 2015 um einen Prozentpunkt auf 21 %. in die Berichtswährung Euro. Diesbezüglich wird auf die Aus- In der Region Asien-Pazifik wuchsen die Umsatzerlöse führungen in der Anmerkung [7] „Ermessensentscheidungen im Berichtsjahr organisch um 10,4 %. Zusammen mit den und Schätzungsunsicherheiten“ im Konzernanhang verwiesen. positiven Wechselkurseffekten von 10,7 % stiegen damit die Der Beitrag der Region zu den Umsatzerlösen des Unterneh- Umsätze auf 1.302 Mio € (Vorjahr: 1.075 Mio €). Das orga- mensbereichs Healthcare reduzierte sich um einen Prozent- nische Wachstum war vor allem auf die Therapiegebiete punkt auf 15 %. Fertilität sowie CardioMetabolic Care zurückzuführen. Der Die Region Mittlerer Osten und Afrika mit Umsatzerlösen Anteil dieser Region an den Umsatzerlösen des Unterneh- von 450 Mio € (Vorjahr: 408 Mio €) verzeichnete einen orga- mensbereichs erhöhte sich von 16 % im Vorjahr auf 19 % im nischen Umsatzanstieg von 7,6 %, hauptsächlich im Therapie Berichtsjahr 2015. gebiet CardioMetabolic Care. Auf positive Wechselkurseffekte entfiel ein Umsatzanstieg von 2,8 %. H EALTHCARE Komponenten der Umsatzentwicklung nach Regionen – 2015 in Mio € / Veränderung in % Umsatzerlöse Organisches Wachstum Währungseffekte Akquisitionen / Veräußerungen Gesamt veränderung Europa 2.729,4 – 1,7 – 0,4 – – 2,1 Nordamerika 1.430,4 – 6,1 16,8 – 10,7 Asien-Pazifik (APAC ) 1.302,2 10,4 10,7 – 21,2 Lateinamerika 1.021,7 8,4 – 11,8 – – 3,5 450,1 7,6 2,8 – 10,5 6.933,8 1,6 3,1 – 4,7 Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) Healthcare Healthcar Wirtschaftsbericht Zusammengefasster Lagebericht 63 Die Entwicklung der Umsatzerlöse sowie die organischen Wachstumsraten der Hauptprodukte stellten sich im Geschäfts jahr 2015 wie folgt dar: H EALTHCARE Produktumsatz und organisches Wachstum % in Mio € / organisches Wachstum in % 2015 Rebif® 1.798 – 10,7 1.840 2014 Erbitux® Gonal-f® Concor® Glucophage® Euthyrox® Neurobion® Saizen® 899 – 1,5 904 685 3,7 628 463 8,9 428 437 20,0 378 312 5,3 296 278 17,3 240 261 15,8 237 Das Medikament Rebif®, das für die Behandlung rezidivieren- In Europa, mit einem Anteil von 34 % (Vorjahr: 38 %) die der Formen der Multiplen Sklerose eingesetzt wird, verzeich- zweitstärkste Region, gingen die Umsätze von Rebif® wett nete im Geschäftsjahr 2015 aufgrund des anhaltenden Wett- bewerbsbedingt organisch um – 13,0 % auf 605 Mio € (Vor- bewerbsdrucks durch oral zu verabreichende Medikamente jahr: 698 Mio €) zurück. einen organischen Umsatzrückgang von – 10,7 %. Zusammen Die übrigen Regionen Lateinamerika, Mittlerer Osten und mit positiven Währungseffekten von 8,5 % ergaben sich Rebif®- Afrika sowie Asien-Pazifik erreichten zusammen einen Umsatz Umsätze in Höhe von 1.798 Mio € (Vorjahr: 1.840 Mio €). anteil von 8 % (Vorjahr: 9 %). In der Region Nordamerika, mit einem Anteil an den Die konzernweiten Umsatzerlöse mit dem Krebs medi Gesamtumsätzen von 58 % (Vorjahr: 53 %) der wichtigste kament Erbitux® blieben im Geschäftsjahr 2015 mit 899 Mio € Absatzmarkt für R ebif®, konnte bedingt durch den starken auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 904 Mio €). Der leichte organi- US-Dollar (Währungseffekt: + 16,7 %) ein starker Umsatz sche Umsatzrückgang von – 1,5 % wurde durch gegenläufige anstieg auf 1.042 Mio € (Vorjahr: 971 Mio €) verzeichnet positive Währungseffekte von 0,9 % zum Teil ausgeglichen. werden. Organisch sanken die Umsätze trotz Preiserhöhun- In Europa, mit einem Anteil von 55 % (Vorjahr: 56 %) die gen im Jahr 2015 aufgrund des schwierigen Marktumfelds umsatzstärkste Region für Erbitux®, belief sich die organische um – 9,4 % gegenüber dem Vorjahr. Entwicklung auf – 1,4 %, was vor allem auf die Wettbewerbs 64 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Healthcar situation sowie marktübliche Preiszugeständnisse zurück In Lateinamerika erzielte der Unternehmensbereich mit zuführen war. Zusammen mit negativen Währungseffekten Erbitux® Umsatzerlöse von 87 Mio € (Vorjahr: 112 Mio €). Die (– 0,1 %) wurden Umsätze in Höhe von 496 Mio € (Vorjahr: Umsatzrückgänge von insgesamt – 22,2 % waren hauptsäch- 504 Mio €) erwirtschaftet. lich auf die negativen Währungseffekte in Venezuela und einen In der Region Asien-Pazifik, die einen Anteil von 29 % organischen Umsatzrückgang in Brasilien zurückzuführen. Der (Vorjahr: 27 %) an den Gesamtumsätzen erreichte, wuchsen Anteil dieser Region am Gesamtumsatz von Erbitux® sank damit die Umsätze auf 265 Mio € (Vorjahr: 240 Mio €). Hier wirkten auf 10 % (Vorjahr: 12 %). sich sowohl das organische Wachstum von 1,6 % als auch die In der Region Mittlerer Osten und Afrika beliefen sich die positiven Wechselkurseffekte von 9,0 % auf die Entwicklung Umsätze auf 50 Mio € und lagen damit leicht über Vorjahres- des Umsatzes aus. niveau. H EALTHCARE Umsatzerlöse und organisches Wachstum von Rebif® und Erbitux® nach Regionen – 2015 Gesamt in Mio € Rebif® organisches Wachstum in % in % der Umsatzerlöse Asien-Pazifik (APAC ) Lateinamerika Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) Europa Nordamerika 1.798,1 605,3 1.041,5 16,3 76,5 58,5 – 10,7 – 13,0 – 9,4 – 9,0 – 7,4 – 11,4 100 34 58 1 4 3 898,7 496,4 – 265,2 87,3 49,8 Erbitux® organisches Wachstum in % – 1,5 – 1,4 – 1,6 – 10,0 1,1 in % der Umsatzerlöse 100 55 – 29 10 6 in Mio € Mit Gonal-f®, dem führenden rekombinanten Hormonpräparat und Kreislauferkrankungen sowie Diabetes vertrieben werden, zur Behandlung von Unfruchtbarkeit, erzielte der Unterneh- wurde ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von 7,4 % mensbereich Healthcare im Geschäftsjahr 2015 ein organisches erzielt. Unter Berücksichtigung von negativen Währungs Umsatzwachstum von 3,7 %. Unter Berücksichtigung der posi- effekten von – 1,2 %, im Wesentlichen in Venezuela, ergaben tiven Wechselkurseffekte wuchsen die Umsätze auf 685 Mio € sich hier Umsätze von 1.849 Mio € (Vorjahr: 1.742 Mio €). (Vorjahr: 628 Mio €). Am stärksten stiegen die Umsätze dieses Das Produkt Glucophage®, das zur Behandlung von Dia- Medikaments in der Region Asien-Pazifik. Positiv entwickelten betes eingesetzt wird, wies ebenfalls einen erfreulichen sich auch die anderen Produkte im Fertility-Portfolio. organischen Anstieg der Umsätze von 20,0 % auf und erzielte Die Umsatzerlöse im Therapiegebiet Endokrinologie, in unter Berücksichtigung negativer Wechselkurseffekte Umsatz dem das Biopharma-Geschäft von Merck hauptsächlich Medi- erlöse in Höhe von 437 Mio € (Vorjahr: 378 Mio €). Das orga- kamente zur Behandlung von Stoffwechselerkrankungen und nische Wachstum wurde überwiegend in den Regionen Europa Wachstumsstörungen vertreibt, übertrafen mit 461 Mio € sowie Mittlerer Osten und Afrika erzielt. deutlich den Vorjahreswert von 394 Mio €. Der ausgewiesene Das Geschäft Consumer Health erzielte im Gesamt Umsatzanstieg beruht sowohl auf dem erfreulichen organi- jahr 2015 einen erfreulichen organischen Anstieg der Umsatz schen Wachstum von 9,9 % als auch auf positiven Währungs- erlöse für nicht verschreibungspflichtige Medikamente von effekten von 7,2 %. Die Umsatzerlöse mit dem Wachstums 10,2 %. Unter Berücksichtigung von negativen Währungs hormon Saizen®, dem umsatzstärksten Präparat dieses effekten von – 1,4 % wurden Umsatzerlöse von 833 Mio € Therapiegebiets, wiesen einen organischen Anstieg von 6,7 % (Vorjahr: 766 Mio €) erwirtschaftet. Das organische Wachs- und positive Währungseffekte von 3,4 % auf, sodass insge- tum wurde hauptsächlich in der Region Lateinamerika erzielt. samt Umsatzerlöse von 261 Mio € (Vorjahr: 237 Mio €) Die Wachstumsrate betrug hier 11,6 % und wurde insbeson- erwirtschaftet wurden. dere durch die Nachfrage nach Produkten der strategischen Im Bereich General Medicine (einschließlich CardioMetabolic Care), in dem unter anderem Medikamente gegen Herz- Marken Neurobion®, Dolo-Neurobion® und der lokalen Marken unterstützt. Healthcar Wirtschaftsbericht 65 Zusammengefasster Lagebericht Die Entwicklung der Ertragslage ergab sich wie folgt: H EALTHCARE Ertragslage1 Veränderung in Mio € Umsatzerlöse Herstellungskosten (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2 Bruttoergebnis Marketing- und Vertriebskosten (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2 Verwaltungskosten Forschungs- und Entwicklungskosten (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2 Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge Operatives Ergebnis (EBIT ) Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen (Davon: Sondereinflüsse) EBITDA Restrukturierungsaufwendungen Integrationskosten / IT-Kosten 2015 in % 2014 in % in Mio € in % 6.933,8 100,0 6.620,5 100,0 313,3 4,7 – 1.442,4 – 20,8 – 1.370,5 – 20,7 – 71,9 5,3 (– 0,9) (–) 5.491,4 79,2 5.250,0 79,3 – 2.801,3 – 40,4 – 2.550,8 – 38,5 (– 565,8) (– 555,4) (– 0,9) (–) 241,4 4,6 – 250,5 9,8 (– 10,4) (1,9) – 259,4 – 3,7 – 246,9 – 3,7 – 12,5 5,1 – 1.310,1 – 18,9 – 1.366,0 – 20,6 55,9 – 4,1 (– 0,5) (50,0) (– 1,5) (– 1,0) – 23,9 – 0,3 20,1 0,3 – 44,0 – 1.096,7 15,8 1.106,4 16,7 – 9,7 – 0,9 873,7 12,6 840,0 12,7 33,7 4,0 (90,3) 1.970,4 (4,7) 28,4 1.946,4 29,4 (85,6) – 24,0 1,2 30,4 51,5 – 21,1 – 40,8 0,9 2,4 – 1,5 – 61,6 Gewinne / Verluste aus abgegangenen Geschäften – – – – Akquisitionsbezogene Sondereinflüsse – – – – Sonstige Sondereinflüsse EBITDA vor Sondereinflüssen – 2.001,7 – 28,9 2.000,3 30,2 – – 1,4 0,1 Die Berichtsstruktur wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang. Ohne Abschreibungen auf selbsterstellte oder einzeln erworbene Software. 1 2 Das Bruttoergebnis des Unternehmensbereichs Healthcare stieg gen für Rechtsstreitigkeiten nach der Einigung mit Israel um 241 Mio € auf 5.491 Mio € (Vorjahr: 5.250 Mio €) und führte Bio-Engineering Project Limited („IBEP “) zu hohen Erträgen zu einer Bruttomarge von 79,2 % (Vorjahr: 79,3 %). Aufgrund und zum anderen verursachte die Einstellung der oben der anhaltenden Investitionen in Wachstumsmärkte und wech- erwähnten klinischen Entwicklungsprojekte Wertminderun- selkursbedingt lagen die Aufwendungen für Marketing und gen auf immaterielle Vermögenswerte. Positiv wirkten sich Vertrieb im Geschäftsjahr 2015 über denen des Vorjahrs. im Geschäftsjahr 2015 Erträge im Zusammenhang mit der im Die Forschungsquote des Unternehmensbereichs sank Jahr 2014 geschlossenen Kooperation mit Pfizer zur gemein- auf 18,9 % (Vorjahr: 20,6 %). Der Rückgang der Forschungs- samen Entwicklung und Vermarktung von Wirkstoffen im und Entwicklungskosten war im Wesentlichen auf Einmal Bereich der Immunonkologie aus. effekte aufgrund der Einstellung von klinischen Entwicklungsprojekten, die das Vorjahr belasteten, zurückzuführen. Nach der Bereinigung der Abschreibungen und der Sonder einflüsse belief sich die Kennzahl zur Steuerung des operativen Die Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendun- Geschäfts, das EBITDA vor Sondereinflüssen, auf 2.002 Mio € gen und Erträge (Saldo) war im Geschäftsjahr 2015 haupt- (Vorjahr: 2.000 Mio €) und bewegte sich damit auf Vorjah- sächlich auf Einmaleffekte im Vorjahr zurückzuführen. Im resniveau. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen ging auf Jahr 2014 führte zum einen die Anpassung von Rückstellun- 28,9 % (Vorjahr: 30,2 %) zurück. 66 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Healthcar Die Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen in den einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nachfolgenden Übersicht dargestellt: H EALTHCARE EBITDA vor Sondereinflüssen und Veränderung nach Quartalen1 in Mio € / Veränderung in % Q1 Q2 2015 461 2014 479 % Q3 480 493 – 3,8 Q4 537 524 497 – 2,8 530 8,1 – 1,3 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 Entwicklung des Business Free Cash Flow Im Geschäftsjahr 2015 belief sich der Business Free Cash Flow des Unternehmensbereichs Healthcare auf 1.581 Mio € und konnte damit den Vorjahreswert von 1.701 Mio € nicht errei- chen. Der Rückgang von 120 Mio € war hauptsächlich auf stärkere Investitionen sowie auf die hohe Mittelbindung durch den Forderungsaufbau zurückzuführen. H EALTHCARE Business Free Cash Flow 2015 2014 Veränderung in % EBITDA vor Sondereinflüssen 2.001,7 2.000,3 0,1 Investitionen in Sachanlagen, Software sowie geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte – 289,1 – 240,0 20,4 – 26,7 – 42,4 – 37,0 in Mio € Veränderungen der Vorräte Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Forderungen aus Lizenzen – 104,9 – 16,7 – Business Free Cash Flow 1.581,0 1.701,2 – 7,1 Die Entwicklung des Business Free Cash Flow in den einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nachfolgenden Übersicht dargestellt: H EALTHCARE Business Free Cash Flow und Veränderung nach Quartalen1 in Mio € / Veränderung in % Q1 2015 256 2014 496 % – 48,5 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 Q2 Q3 427 Q4 460 374 14,4 438 391 17,9 441 – 0,7 Life Scienc Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht 67 Life Science L IFE SCIENCE Kennzahlen 2015 2014 Veränderung in % 3.355,3 2.682,5 25,1 300,8 289,2 4,0 9,0 10,8 674,3 598,9 20,1 22,3 856,1 658,6 25,5 24,6 675,6 419,0 in Mio € Umsatzerlöse1 Operatives Ergebnis (EBIT ) Marge (in % der Umsatzerlöse)1 EBITDA Marge (in % der Umsatzerlöse)1 EBITDA vor Sondereinflüssen Marge (in % der Umsatzerlöse)1 Business Free Cash Flow 12,6 30,0 61,2 Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang. 1 Entwicklung der Umsatzerlöse sowie der Ertragslage Für unseren Unternehmensbereich Life Science war 2015 ein weiteres erfolgreiches Jahr. Die Umsatzlöse stiegen um 25,1 % auf 3.355 Mio € (Vorjahr: 2.682 Mio €). Das starke organische Wachstum trug hierzu 6,5 % bei, 8,4 % resultierten aus positi- Geschäftseinheit Bioscience, die Produkte und Dienstleistun- ven Währungseffekten hauptsächlich aufgrund der Entwicklung Sigma-Aldrich Umsätze in Höhe von 279 Mio € bei. In geringem des US-Dollars und weitere 10,2 % aus Akquisitionen und Ver- Maße gegenläufig wirkte der Wegfall der Umsätze des im äußerungen. 1. Quartal 2014 veräußerten Geschäftsfelds Discovery and gen für die Life-Science-Forschung in akademischen, pharmazeutischen und biotechnologischen Laboren anbietet, erzielte ein organisches Wachstum von 0,7 %. Im Zeitraum 18. November bis 31. Dezember 2015 trug Alle drei Geschäftseinheiten trugen 2015 zum organischen Development Solutions. Wachstum des Unternehmensbereichs Life Science bei. Ins Die Entwicklung der Umsatzerlöse in den einzelnen Quar- besondere Process Solutions erwirtschaftete aufgrund von talen im Vergleich zum Vorjahr und die jeweiligen organischen Preis- und Mengensteigerungen ein zweistelliges organisches Wachstumsraten sind in der nachfolgenden Übersicht darge- Umsatzplus von 11,6 %. Lab Solutions entwickelte sich weiter- stellt: hin positiv bei einem organischen Wachstum von 3,1 %. Die L IFE SCIENCE Umsatzerlöse und organisches Wachstum nach Quartalen1 in Mio € / organisches Wachstum in % Q1 Q2 2015 738 2014 657 % 3,4 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 Q3 773 659 Q4 759 1.085 661 6,2 706 8,1 8,1 68 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Life Scienc L IFE SCIENCE Die geografische Aufteilung der Umsatzerlöse von Life Science Umsatzerlöse nach Regionen – 2015 hat sich gegenüber dem Vorjahr aufgrund unterschiedlicher in Mio € / in % der Unternehmensbereichsumsätze regionaler Wachstumstrends und der Akquisition von Sigma- 6 % Lateinamerika 1 % Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) 203,3 25 % Asien-Pazifik (APAC ) 54,7 35 % Europa 1.167,8 Aldrich verändert. Europa blieb der größte geografische Markt des Unternehmensbereichs. Hier wurden Umsatzerlöse in Höhe von 1.168 Mio € (Vorjahr: 1.036 Mio €) beziehungsweise ein Anteil von 35 % (Vorjahr: 39 %) der weltweiten Umsätze von Life Science erzielt. Das organische Wachstum belief sich auf 5,6 % und wurde in dieser Region hauptsächlich von der 831,1 33 % Nordamerika Geschäftseinheit Process Solutions erwirtschaftet. 1.098,4 In Nordamerika erzielte Life Science einen organischen In Lateinamerika entwickelten sich die Umsätze bei einem Zuwachs von 8,5 %, getragen von der Geschäftseinheit Pro- organischen Wachstum von 7,8 % sehr erfreulich. Einen maß- cess Solutions und ihren Produkten für die biotechnologischen geblichen Beitrag hierzu lieferte die gute Nachfrage nach Pro- Herstellungsprozesse. Lab Solutions und Bioscience trugen dukten von Process Solutions und Lab Solutions. Der Anteil ebenfalls zu dieser Steigerung bei. Die Umsatzerlöse in Nord- der Region an den Umsatzerlösen von Life Science ging leicht amerika stiegen auf 1.098 Mio € (Vorjahr: 725 Mio €), womit auf 6 % (Vorjahr: 7 %) zurück. sich der Umsatzanteil dieser Region von 27 % im Vorjahr auf Die Region Mittlerer Osten und Afrika zeigte ein moderates organisches Umsatzwachstum von 3,1 % und trug damit 1 % 33 % erhöhte. Die Region Asien-Pazifik entwickelte sich weiterhin positiv (Vorjahr: 2 %) zu den Umsatzerlösen von L ife Science bei. bei einem organischen Wachstum von 5,5 %. Die Umsätze Die aus der Akquisition von Sigma-Aldrich stammenden wuchsen insbesondere in wichtigen asiatischen Märkten wie Umsatzerlöse machten sich in allen Regionen positiv bemerk- China, Indien, Singapur und Südkorea stark. Die Umsatz bar, vor allem in Nordamerika. erlöse stiegen auf 831 Mio € (Vorjahr: 681 Mio €), was Außerdem wirkten sich Wechselkurseffekte steigernd auf einem Anteil von 25 % (Vorjahr: 25 %) am Gesamtumsatz die Umsatzzahlen in allen Regionen aus mit Ausnahme von Lateinamerika, wo die Zuwächse aus organischem Wachstum von Life Science entspricht. und Akquisitionen durch negative Währungseffekte von – 3,4 % teilweise aufgezehrt wurden. L IFE SCIENCE Komponenten der Umsatzentwicklung nach Regionen – 2015 Umsatzerlöse Organisches Wachstum Europa 1.167,8 5,6 1,7 5,4 Nordamerika 1.098,4 8,5 19,8 23,2 51,5 Asien-Pazifik (APAC ) 831,1 5,5 10,4 6,1 22,1 Lateinamerika 203,3 7,8 – 3,4 2,5 6,9 54,7 3,1 0,3 5,3 8,7 3.355,3 6,5 8,4 10,2 25,1 in Mio € / Veränderung in % Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) Life Science Währungseffekte Akquisitionen / Veräußerungen Gesamt veränderung 12,7 Die Geschäftseinheit Process Solutions, die Produkte und tions 43 % (Vorjahr: 44 %) zum Umsatz von Life Science bei. Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette der Die Geschäftseinheit profitierte 2015 von der gestiegenen Arzneimittelherstellung anbietet, wuchs organisch um 11,6 % Nachfrage nach Produkten für die Herstellung biologischer und zeigte damit die höchste Steigerungsrate innerhalb des Arzneimittel vor allem in den USA , in Westeuropa und einigen Unternehmensbereichs Life Science. Unter Berücksichtigung asiatischen Ländern sowie der sehr erfreulichen Entwicklung positiver Währungseffekte von 9,8 % sowie des Umsatzrück- der Umsätze mit Kunden der Pharmabranche. gangs von 0,5 % aufgrund der Veräußerung des Geschäfts- Lab Solutions, mit einem Anteil von 36 % (Vorjahr: 41 %) felds Discovery and Development Solutions im 1. Quartal 2014 an den Umsatzerlösen von Life Science, erzielte mit ihrem ergaben sich im Geschäftsjahr 2015 Umsatzerlöse in Höhe von breiten Spektrum an Produkten für Forscher und wissen- 1.430 Mio € (Vorjahr1: 1.183 Mio €). Damit trug Process Solu- schaftliche Labore ein gesundes organisches Wachstum von Vorjahreszahlen wurden aufgrund interner Reorganisation angepasst. 1 Life Scienc Wirtschaftsbericht 69 Zusammengefasster Lagebericht 3,1 %. Maßgeblich hierfür waren vor allem die gestiegene 450 Mio € (Vorjahr1: 405 Mio €). Das Wachstum basierte vor- Nachfrage nach Biomonitoring-Produkten, insbesondere von wiegend auf einer Nachfrageerholung in den USA und der Kunden der Pharmaindustrie, und Produkten des Geschäfts- positiven Umsatzentwicklung der Produkte zur Trennung und felds Lab Water sowie Preissteigerungen im gesamten Port Probenvorbereitung sowie auf der Nachfrage nach Hardware folio. Unter Berücksichtigung positiver Währungseffekte von im Bereich molekulare Zellbiologie. Der Umsatzanteil von Bio 6,2 % wurden Umsatzerlöse von 1.196 Mio € (Vorjahr1: science betrug im Jahr 2015 13 % (Vorjahr: 15 %). Die Erstkonsolidierung von Sigma-Aldrich zum 18. Novem- 1.094 Mio €) erzielt. Die Geschäftseinheit Bioscience verzeichnete einen leich- ber 2015 erhöhte die Umsatzerlöse des Life-Science-Geschäfts ten organischen Umsatzanstieg von 0,7 %. Bei positiven Wäh- um 279 Mio €, was einem Anteil von 8 % am Gesamtumsatz rungseffekten von 10,4 % beliefen sich die Umsatzerlöse auf des Unternehmensbereichs entspricht. L IFE SCIENCE Komponenten der Umsatzentwicklung nach Geschäftseinheiten – 2015 in Mio € / Veränderung in % Umsatzerlöse Organisches Wachstum Währungseffekte Bioscience Akquisitionen / Veräußerungen Gesamt veränderung 450,3 0,7 10,4 – Lab Solutions 1.196,3 3,1 6,2 – 9,3 Process Solutions 1.429,7 11,6 9,8 – 0,5 20,9 279,0 – – – – Sigma-Aldrich 11,1 Die Ertragslage des Unternehmensbereichs Life Science ent wickelte sich wie folgt: L IFE SCIENCE Ertragslage2 Veränderung in Mio € Umsatzerlöse Herstellungskosten (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)3 Bruttoergebnis Marketing- und Vertriebskosten (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)3 2015 in % 2014 in % in Mio € in % 3.355,3 100,0 2.682,5 100,0 672,8 25,1 – 1.482,8 – 44,2 – 1.168,7 – 43,6 – 314,1 26,9 (– 3,1) (6,6) 358,7 23,7 (– 50,7) (– 47,6) 1.872,5 55,8 – 1.038,5 – 31,0 (– 197,2) 1.513,8 56,4 – 859,8 – 32,1 (– 151,8) – 178,7 20,8 (– 45,4) (29,9) Verwaltungskosten – 151,1 – 4,5 – 110,4 – 4,1 – 40,7 36,9 Forschungs- und Entwicklungskosten – 197,5 – 5,9 – 162,6 – 6,1 – 34,9 21,4 (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)3 Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge (– 0,5) (–) (– 0,5) (–) – 184,6 – 5,5 – 91,8 – 3,4 – 92,8 101,1 Operatives Ergebnis (EBIT ) 300,8 9,0 289,2 10,8 11,6 4,0 Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen 373,5 11,1 309,7 11,5 63,8 20,6 (Davon: Sondereinflüsse) EBITDA Restrukturierungsaufwendungen Integrationskosten / IT-Kosten Gewinne / Verluste aus abgegangenen Geschäften Akquisitionsbezogene Sondereinflüsse Sonstige Sondereinflüsse EBITDA vor Sondereinflüssen (0,6) 674,3 (–) 20,1 2 3 22,3 (–) 75,4 12,6 6,8 11,9 – 5,1 – 43,0 43,0 31,6 11,4 35,9 – – 0,4 0,4 – 132,0 16,6 115,4 – – 856,1 – 25,5 Vorjahreszahlen wurden aufgrund interner Reorganisation angepasst. Die Berichtsstruktur wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang. Ohne Abschreibungen auf selbsterstellte oder einzeln erworbene Software. 1 598,9 (0,6) 658,6 24,6 – – 197,5 30,0 70 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Life Scienc Das Bruttoergebnis belief sich auf 1.872 Mio € (Vorjahr: und Restrukturierungsmaßnahmen deutlich auf 185 Mio € 1.514 Mio €), was einer Steigerung von 23,7 % entsprach. (Vorjahr: 92 Mio €). Nach Hinzurechnung der Abschreibungen stieg das EBITDA Dieser sehr starke Zuwachs war auf ein Produktionsstätten- optimierungsprogramm, eine Preissteigerungsinitiative sowie um 12,6 % auf 674 Mio € (Vorjahr: 599 Mio €). einen günstigen Produktmix zurückzuführen. Aber auch posi- Bereinigt um Sondereinflüsse verzeichnete das EBITDA tive Wechselkurseffekte und die Akquisition von Sigma-Aldrich vor Sondereinflüssen einen Anstieg um 30,0 % auf 856 Mio € unterstützten diese Entwicklung. beziehungsweise 25,5 % der Umsatzerlöse (Vorjahr: 659 Mio €, Neben der Übernahme von Sigma-Aldrich verfolgte 24,6 % der Umsatzerlöse). Damit stieg diese wichtige Steue- Life Science seine Wachstumsstrategie weiter und investierte rungskennzahl stärker als die Umsatzerlöse (+ 25,1 %). Hier in das kommerzielle Geschäft und die Entwicklung neuer Pro- kamen die durchgeführten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, dukte. Die Marketing- und Vertriebskosten erhöhten sich um die Hebung der Kapazitäten und Kompetenzen von Life Science 20,8 % auf 1.038 Mio € (Vorjahr: 860 Mio €), während die Auf- und die Akquisition von Sigma-Aldrich zum Tragen. Die Steige- wendungen für Forschung und Entwicklung um 21,4 % stiegen. rung der EBITDA -Marge vor Sondereinflüssen spiegelt das Diese Erhöhung ging teilweise auch auf den stärkeren US- starke organische Umsatzwachstum, einen positiven Produkt- Dollar zurück, da ein wesentlicher Teil unseres Life-Science- mix, Wechselkurseffekte und strikte Kostenkontrolle wider. Geschäfts in den USA ansässig ist. Die sonstigen betrieblichen Die Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen in den Aufwendungen und Erträge erhöhten sich im Zuge der Akquisi- einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nach- tion von Sigma-Aldrich sowie bedingt durch Integrationskosten folgenden Übersicht dargestellt: L IFE SCIENCE EBITDA vor Sondereinflüssen und Veränderung nach Quartalen1 in Mio € / Veränderung in % Q1 Q2 2015 184 2014 170 % 8,5 Q3 200 166 Q4 201 271 161 20,6 163 25,2 66,7 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 Entwicklung des Business Free Cash Flow Im Geschäftsjahr 2015 erzielte der Unternehmensbereich Life Science einen Anstieg des Business Free Cash Flow um 61 % beziehungsweise um 257 Mio € auf 676 Mio €. Im Wesentlichen war diese sehr starke Erhöhung des Mittelzuflusses auf die positive Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen zurückzuführen. L IFE SCIENCE Business Free Cash Flow in Mio € EBITDA vor Sondereinflüssen 2015 2014 Veränderung in % 856,1 658,6 30,0 Investitionen in Sachanlagen, Software sowie geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte – 149,9 – 141,0 6,3 Veränderungen der Vorräte – 850,1 – 44,2 – Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Forderungen aus Lizenzen – 375,3 – 54,4 – Anpassungen Erstkonsolidierung Sigma-Aldrich 1.194,8 – – 675,6 419,0 61,2 Business Free Cash Flow Life Scienc Wirtschaftsbericht Zusammengefasster Lagebericht Die Entwicklung des Business Free Cash Flow in den einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nachfolgenden Übersicht dargestellt: L IFE SCIENCE Business Free Cash Flow und Veränderung nach Quartalen1 in Mio € / Veränderung in % Q1 2015 23 2014 54 % Q2 – 58,1 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 Q3 202 Q4 213 125 109 60,7 238 131 96,6 82,1 71 72 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Performance Material Performance Materials P ERFORMANCE MATERIALS Kennzahlen 2015 2014 Veränderung in % 2.555,6 2.059,8 24,1 878,0 611,5 43,6 34,4 29,7 1.120,4 803,6 43,8 39,0 1.132,1 894,8 44,3 43,4 930,8 699,6 in Mio € Umsatzerlöse1 Operatives Ergebnis (EBIT ) Marge (in % der Umsatzerlöse)1 EBITDA Marge (in % der Umsatzerlöse)1 EBITDA vor Sondereinflüssen Marge (in % der Umsatzerlöse)1 Business Free Cash Flow 39,4 26,5 33,0 Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang. 1 Entwicklung der Umsatzerlöse sowie der Ertragslage Die Umsatzerlöse des Unternehmensbereichs Performance Materials wuchsen im Geschäftsjahr 2015 um 24,1 % auf 2.556 Mio € (Vorjahr: 2.060 Mio €). Eine wesentliche Ursache für diesen zweistelligen Umsatzanstieg war der signifikant positive Wechselkurseffekt von 13,1 %. Hierfür maßgeblich marktführende Position. Der beschleunigte Volumenrückgang bei der ausgereiften LC-Technologie TN -TFT konnte nicht vollständig durch die Verdoppelung des Geschäfts mit der energiesparenden UB -FFS -Technologie ausgeglichen werden. Die führenden Aktivmatrix-Technologien PS -VA und IPS wiesen stabile Umsatzerlöse auf. verantwortlich war der starke US-Dollar, der die führende Die Geschäftseinheit Pigments & Functional Materials Transaktionswährung im Performance-Materials-Geschäft ist. konnte 2015 ein stabiles Geschäftsjahr auf Vorjahresniveau Die Erlöse akquirierter Geschäfte trugen ebenso erheblich zum ausweisen. Der fortgesetzten Erfolgsgeschichte hochwertiger starken Umsatzwachstum bei (+ 10,4 %). Der überwiegende Xirallic-Pigmente für Autolacke stand ein vergleichbar großer Teil dieser akquisitionsbedingten Umsatzeffekte ist auf die im Rückgang bei Iriodin-Pigmenten für Kunststoff- und Druck Mai 2014 übernommene AZ Electronic Materials (AZ) zurück- anwendungen entgegen. zuführen. Zusätzlich trug auch die Erstkonsolidierung des In der Geschäftseinheit Integrated Circuit Materials (ICM ) im November 2015 erworbenen SAFC -Hitech-Geschäfts von sind das ehemalige AZ-Geschäft mit Materialien für die Pro- Sigma-Aldrich mit rund 10 Mio € zur Umsatzerhöhung des duktion integrierter Schaltkreise sowie das im November Unternehmensbereichs Performance Materials bei. Basierend 2015 übernommene SAFC -Hitech-Geschäft von Sigma-Aldrich auf einem stabilen Geschäftsverlauf, zu dem alle Geschäfts- gebündelt. Die organische Entwicklung der Geschäftseinheit einheiten beitrugen, bewegten sich die Umsatzerlöse orga- wies – weitgehend bedingt durch das starke Wachstum mit nisch auf Vorjahresniveau (+ 0,6 %). dielektrischen Materialien für die Chip-Produktion – einen Die zum Jahresbeginn 2015 geschaffene Geschäftseinheit leichten Anstieg auf. Display Materials, bestehend aus dem Flüssigkristallgeschäft Die höchsten Wachstumsraten innerhalb des Unternehmens von Merck und dem Geschäft mit den komplementären Dis- bereichs P erformance Materials verzeichnete die Geschäfts- playmaterialien aus der Übernahme von AZ, repräsentiert einheit Advanced Technologies. Besonders hervorzuheben ist mehr als 60 % der Performance-Materials-Umsatzerlöse. Diese hier die dynamische Entwicklung des Geschäfts mit OLED - Geschäftseinheit verzeichnete im Geschäftsjahr 2015 orga- Materialien. nisch leicht rückläufige Umsatzerlöse, festigte aber ihre global Performance Material Wirtschaftsbericht Zusammengefasster Lagebericht 73 Die Entwicklung der Umsatzerlöse in den einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr und die jeweiligen organischen Wachstumsraten sind in der nachfolgenden Übersicht dargestellt: P ERFORMANCE MATERIALS Umsatzerlöse und organisches Wachstum nach Quartalen1 in Mio € / organisches Wachstum in % Q1 Q2 2015 617 2014 402 % Q3 643 506 Q4 653 576 1,6 642 576 – 0,4 2,2 – 0,8 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 P ERFORMANCE MATERIALS Die Region Asien-Pazifik leistete mit einem stabilen Anteil Umsatzerlöse nach Regionen – 2015 von 82 % weiterhin den mit Abstand höchsten Beitrag zu den in Mio € / in % der Unternehmensbereichsumsätze Umsatzerlösen von Performance Materials. Dies ist auf die Konzentration der Abnehmer von Display- sowie von Integrated- 0 % Mittlerer Osten und Afrika (MEA) 8,1 2 % Lateinamerika 40,4 82 % Asien-Pazifik (APAC ) Circuit-Materialien in Asien zurückzuführen. In dieser Region stieg der Umsatz des Unternehmensbereichs – im Wesentlichen wechselkurs- und akquisitionsbedingt – insgesamt deutlich um 24,9 %. Organisch waren die Umsätze stabil (+ 0,8 %), wobei 8 % Europa die Steigerungen bei OLED - und dielektrischen IC-Materialien 205,5 durch Rückgänge bei Display Materials nahezu aufgezehrt wur- 8 % Nordamerika 194,1 den. Insgesamt führte dies zu Umsatzerlösen von 2.107 Mio € (Vorjahr: 1.688 Mio €) und unterstreicht die nachhaltige Stärke des Unternehmensbereichs P erformance Materials in der stra- 2.107,5 tegisch wichtigen Region Asien-Pazifik. In der Region Europa erzielte Performance Materials Umsatz Organisch ging der regionale Umsatz um – 2,2 % zurück. Hier erlöse in Höhe von 206 Mio € (Vorjahr: 193 Mio €). Der war die schwächere Nachfrage bei Pigments & Functional Umsatzanstieg war überwiegend auf akquisitionsbedingte Materials, insbesondere nach Pigmenten für Kunststoff- und Effekte im Zusammenhang mit der Erstkonsolidierung von AZ Druckanwendungen, ursächlich. zum 2. Mai 2014 zurückzuführen. Aufgrund der schwächeren Die Regionen Lateinamerika sowie Mittlerer Osten und Afrika Nachfrage nach Kosmetikwirkstoffen sowie Pigmenten für spielten mit ihren geringen Umsatzanteilen nur eine unterge- Kunststoff- und Druckanwendungen war der Umsatz 2015 ordnete Rolle. Die Umsatzerlöse in Lateinamerika entwickelten organisch leicht rückläufig. sich positiv und zeigten auf niedrigem Gesamtniveau ein zwei In Nordamerika stiegen die Umsatzerlöse akquisitions- stelliges organisches Wachstum, verursacht durch starke Stei- und wechselkursbedingt auf 194 Mio € (Vorjahr: 135 Mio €). gerungen der Geschäftseinheit Pigments & Functional Materials. 74 Zusammengefasster Lagebericht Performance Material Wirtschaftsbericht P ERFORMANCE MATERIALS Komponenten der Umsatzentwicklung nach Regionen – 2015 in Mio € / Veränderung in % Umsatzerlöse Organisches Wachstum Währungseffekte Akquisitionen / Veräußerungen Gesamt veränderung Europa 205,5 – 1,6 0,5 7,6 6,5 Nordamerika 194,1 – 2,2 18,1 28,0 43,9 Asien-Pazifik (APAC ) Lateinamerika 2.107,5 0,8 14,6 9,5 24,9 40,4 20,7 – 10,1 0,6 11,1 8,1 – 10,0 2,2 10,4 2,6 2.555,6 0,6 13,1 10,4 24,1 Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) Performance Materials Die Entwicklung der Ertragslage ist nachfolgend dargestellt: P ERFORMANCE MATERIALS Ertragslage1 Veränderung in Mio € Umsatzerlöse Herstellungskosten (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2 Bruttoergebnis Marketing- und Vertriebskosten (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2 Verwaltungskosten Forschungs- und Entwicklungskosten (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)2 2015 in % 2014 in % in Mio € in % 2.555,6 100,0 2.059,8 100,0 495,8 24,1 – 1.151,4 – 45,1 – 983,2 – 47,7 – 168,2 17,1 (– 114,9) (– 46,4) 1.404,2 54,9 – 207,8 – 8,1 (– 16,0) (– 68,5) (147,8) 1.076,6 52,3 – 178,8 – 8,7 (– 11,7) 327,6 30,4 – 29,0 16,2 (– 4,3) (36,4) – 63,1 – 2,5 – 56,1 – 2,7 – 7,0 12,6 – 197,0 – 7,7 – 170,6 – 8,3 – 26,4 15,4 (– 0,7) (– 2,8) (2,1) (– 76,4) Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge – 58,3 – 2,3 – 59,6 – 2,9 1,3 – 2,3 Operatives Ergebnis (EBIT ) 878,0 34,4 611,5 29,7 266,5 43,6 Abschreibungen / Wertminderungen / Wertaufholungen 242,4 9,5 192,1 9,3 50,3 26,2 (Davon: Sondereinflüsse) EBITDA Restrukturierungsaufwendungen (–) 1.120,4 (–) 43,8 803,6 39,0 (–) (–) 316,8 39,4 1,8 6,0 – 4,2 – 70,3 Integrationskosten / IT-Kosten 15,0 12,2 2,8 24,4 Gewinne / Verluste aus abgegangenen Geschäften – 5,8 4,6 – 10,4 – 0,7 68,4 – 67,7 – 99,0 Akquisitionsbezogene Sondereinflüsse Sonstige Sondereinflüsse EBITDA vor Sondereinflüssen – 1.132,1 – 44,3 Die Berichtsstruktur wurde angepasst, siehe Anmerkung „Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“ im Konzernanhang. Ohne Abschreibungen auf selbsterstellte oder einzeln erworbene Software. 1 2 894,8 43,4 – – 237,3 26,5 Performance Material Die Erhöhung des Bruttoergebnisses war zurückzuführen auf Wirtschaftsbericht Zusammengefasster Lagebericht 75 (EBIT ) stieg 2015 um 267 Mio € auf 878 Mio € (Vorjahr: vorteilhafte Wechselkurseffekte sowie eine gute Geschäftsent 611 Mio €). Sowohl das gute operative Geschäft als auch wicklung. Zusätzlich generierten die im Mai 2014 übernommene die positiven Auswirkungen aus Wechselkursveränderungen AZ sowie das im November 2015 erworbenen SAFC -Hitech- führten damit zu einem um 26,5 % auf 1.132 Mio € (Vorjahr: Geschäft von Sigma-Aldrich Beiträge zur Bruttoergebnis 895 Mio €) gestiegenen EBITDA vor Sondereinflüssen. Die verbesserung. Im Rahmen der Erstkonsolidierung wurden im EBITDA -Marge vor Sondereinflüssen verbesserte sich 2015 Vorjahr die erworbenen Vorräte von AZ auf die beizulegenden auf 44,3 % (Vorjahr: 43,4 %) Zeitwerte aufgewertet und führten zu einer entsprechenden Die Entwicklung des EBITDA vor Sondereinflüssen in den aufwandswirksamen Belastung der Herstellungskosten 2014. einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nach- Insgesamt ergab sich in 2015 damit eine verbesserte Brutto- folgenden Übersicht dargestellt: marge von 54,9 % (Vorjahr: 52,3 %). Das operative Ergebnis P ERFORMANCE MATERIALS EBITDA vor Sondereinflüssen und Veränderung nach Quartalen1 in Mio € / Veränderung in % Q1 Q2 2015 277 2014 186 % Q3 295 226 48,4 Q4 298 243 30,5 263 239 22,5 9,8 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 Entwicklung des Business Free Cash Flow Der Unternehmensbereich P erformance Materials erzielte 2015 einen Business Free Cash Flow von 931 Mio € und zeigte damit eine erhebliche Steigerung von 231 Mio € im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Vorjahr: 700 Mio €). Diese Erhöhung war im Wesentlichen auf die starke Verbesserung des EBITDA vor Sondereinflüssen zurückzuführen. P ERFORMANCE MATERIALS Business Free Cash Flow in Mio € EBITDA vor Sondereinflüssen Investitionen in Sachanlagen, Software sowie geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte 2015 2014 Veränderung in % 1.132,1 894,8 26,5 – 109,4 – 97,6 12,1 Veränderungen der Vorräte – 83,2 – 98,8 – 15,8 Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Forderungen aus Lizenzen – 33,6 – 143,4 – 76,5 – 144,6 – 24,9 – – 930,8 699,6 33,0 Anpassungen Erstkonsolidierung AZ Electronic Materials Anpassungen Erstkonsolidierung Sigma-Aldrich Business Free Cash Flow 76 Zusammengefasster Lagebericht Wirtschaftsbericht Performance Material Die Entwicklung des Business Free Cash Flow in den einzelnen Quartalen im Vergleich zum Vorjahr ist in der nachfolgenden Übersicht dargestellt: P ERFORMANCE MATERIALS Business Free Cash Flow und Veränderung nach Quartalen1 in Mio € / Veränderung in % Q1 Q2 2015 162 289 2014 165 179 % – 1,8 Quartalsaufteilung ungeprüft. 1 Q3 Q4 265 167 61,2 214 188 58,7 14,0 Konzernkosten und Sonstiges Wirtschaftsbericht Zusammengefasster Lagebericht 77 Konzernkosten und Sonstiges Unter Konzernkosten und Sonstiges werden Konzernverwal- Zu den Konzernkosten zählen außerdem die Aufwendungen tungskosten für zentrale Konzernfunktionen zusammenge- für zentrale, nicht zugeordnete IT-Funktionen, auch im Zusam- fasst, die nicht direkt den Unternehmensbereichen zugeordnet menhang mit dem Ausbau und der Harmonisierung von werden können. Dazu gehören beispielsweise die Bereiche IT-Systemen innerhalb des Merck-Konzerns. Finanzen, Einkauf, Recht, Kommunikation und Personalwesen. KONZERNKOSTEN UND SONSTIGES Kennzahlen 2015 2014 Veränderung in % Operatives Ergebnis (EBIT ) – 432,3 – 245,1 76,3 EBITDA – 411,0 – 226,0 81,8 EBITDA vor Sondereinflüssen – 360,1 – 166,0 116,9 Business Free Cash Flow – 421,2 – 214,7 96,2 in Mio € Im Geschäftsjahr 2015 fielen unter Konzernkosten und Sons- sichtigung dieser Effekte ergab sich im Geschäftsjahr 2015 ein tiges erfasste Verwaltungskosten in Höhe von 246 Mio € (Vor- EBIT beziehungsweise ein EBITDA von – 432 Mio € (Vorjahr: jahr: 195 Mio €) an. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen – 245 Mio €) beziehungsweise – 411 Mio € (Vorjahr: – 226 Mio €). (Saldo) erhöhten sich auf – 180 Mio € (Vorjahr: – 42 Mio €). Bereinigt um Einmaleffekte belief sich das EBITDA vor Sonder Dies war vor allem auf die Entwicklung des operativen Wäh- einflüssen auf – 360 Mio € (Vorjahr: – 166 Mio €). Die Erhöhung rungsergebnisses zurückzuführen. Während im Vorjahr ein des negativen EBITDA vor Sondereinflüssen wirkte sich maß- Währungsgewinn in Höhe von 53 Mio € anfiel, ergab sich im geblich auf Entwicklung des Business Free Cash Flow aus, der Berichtsjahr ein Währungsverlust von – 72 Mio €. Unter Berück- sich auf – 421 Mio € (Vorjahr: – 215 Mio €) belief. 78 Zusammengefasster Lagebericht Risiko- und Chancenbericht RISIKO- UND CHANCENBERICHT Risiken und Chancen sind Teil unternehmerischen Handelns. Sofern risikobegrenzende Maßnahmen ergriffen werden kön- Wir haben Instrumente und Prozesse installiert, um Risiken nen, wird auch deren Auswirkung auf das Risiko bewertet. Das frühzeitig zu erkennen und ihnen mit entsprechenden Maß- verbleibende Risiko nach Umsetzung von Mitigierungsmaß- nahmen begegnen zu können. Das Chancenmanagement ist nahmen wird im internen Risikobericht als Nettorisiko darge- bei uns ein integraler Bestandteil der internen Entscheidungs- stellt. Die geplante zeitliche Umsetzung und der angenommene prozesse wie der operativen Kurz- und Mittelfristplanung oder Mitigierungseffekt werden durch das zentrale Risikomanage- der unterjährigen Geschäftspläne. ment nachverfolgt. Die Konzernfunktion Group Controlling & Risk Management Risiko- und Chancenmanagement bildet den organisatorischen Rahmen für das Risikomanagement und berichtet direkt an den Group Chief Financial Officer. Das Konzernrisikomanagement ermittelt auf Basis der gemel- Merck ist eingebunden in eine komplexe, globale Geschäfts- deten Informationen das aktuelle Risikoportfolio des Konzerns welt und dementsprechend einer Vielzahl von externen und und stellt dieses der Geschäftsleitung, dem Aufsichtsrat und internen Einflüssen ausgesetzt. Jede unternehmerische Ent- dem Finanzausschuss in einem Bericht zweimal im Jahr mit scheidung wird daher vor dem Hintergrund der damit verbun- detaillierten Erläuterungen zur Verfügung. Darüber hinaus denen Risiken und Chancen getroffen. werden signifikante Veränderungen der Einschätzung bereits Risiken werden in unserer internen Risikoberichterstattung definiert als mögliche künftige Ereignisse oder künftige Ent- bekannter Risiken sowie neue signifikante Risiken jederzeit gemeldet und an die Gremien ad hoc berichtet. wicklungen, die zu einer negativen Abweichung von unseren Für die Meldung von Risiken ist im Standardprozess eine prognostizierten (finanziellen) Zielen führen könnten. Chancen Wertuntergrenze von 5 Mio €, für den Ad-hoc-Prozess eine sind spiegelbildlich dazu als mögliche Ereignisse oder Entwick- Wertuntergrenze von 25 Mio € festgesetzt. Risiken unterhalb lungen definiert, die eine positive Abweichung von unseren dieser Wertgrenzen werden in den Unternehmensbereichen geplanten (finanziellen) Zielen implizieren. Identifizierte künf- selbstständig gesteuert. Der für die interne Risikoberichter- tige Ereignisse und erwartete Entwicklungen werden in der stattung relevante Zeitrahmen beträgt fünf Jahre. Die im internen Planung berücksichtigt, sofern davon ausgegangen nachfolgenden Risiko- und Chancenbericht dargestellten Aus- werden kann, dass sich diese im Planungszeitraum wahr- wirkungen der Risiken werden als Jahreswerte dargestellt. Die scheinlich verwirklichen werden. Die im nachfolgenden Risiko- Einschätzung der dargestellten Risiken bezieht sich auf den und Chancenbericht dargestellten Risiken und Chancen sind 31. Dezember 2015. Relevante Änderungen nach dem Bilanz- jene möglichen künftigen Ereignisse, die zu einer negativen stichtag, die eine veränderte Darstellung der Risikolage des beziehungsweise positiven Abweichung von den in der Planung Konzerns erforderlich gemacht hätten, lagen nicht vor. berücksichtigten Themen führen könnten. Die interne Revision überprüft im Rahmen von Audits regel mäßig die Funktionsfähigkeit der bereichsinternen Risiko Risikomanagementprozess Unsere Risikomanagementaktivitäten haben zum Ziel, Risiken frühzeitig zu erkennen, sie zu bewerten, zu steuern und mit zielgerichteten Maßnahmen zu minimieren. Im Rahmen unserer Risikomanagementrichtlinie werden Verantwortlichkeiten sowie Ziele und Prozesse des Risikomanagements beschrieben. Leiter der Geschäfte, Geschäftsführer von Merck-Gesellschaften und Leiter der Konzernfunktionen sind dabei als Risiko verantwortliche definiert. Der zugrunde liegende Konsolidie- managementprozesse und gleichzeitig die Informationsweitergabe relevanter Risiken aus den operativen Geschäftsbereichen an das Konzernrisikomanagement. des Konzernabschlusses. Die Risikoverantwortlichen bewerten Chancenmanagementprozess Das dargestellte Risikomanagementsystem konzentriert sich auf Geschäftsrisiken und nicht gleichzeitig auf Chancen. Der Chancenmanagementprozess ist in unsere internen Controlling prozesse integriert und wird auf Grundlage der Unternehmens strategie in den operativen Geschäftseinheiten durchgeführt. Im Rahmen der Strategie- und Planungsprozesse analysieren halbjährlich ihre Risikolage neu und melden ihr Risikoportfolio und bewerten die Geschäfte potenzielle Marktchancen. In die- an das zentrale Risikomanagement. Im Rahmen dieser Aktivi- sem Zusammenhang werden Investitionsmöglichkeiten vor täten bedienen wir uns einer speziellen Risikomanagement- allem hinsichtlich ihres potenziellen Wertbeitrags geprüft und Software. priorisiert, um eine effektive Allokation von Ressourcen sicher- rungskreis entspricht dem Konsolidierungskreis für Zwecke Risiko- und Chancenbericht zustellen. Wir investieren gezielt in Wachstumsmärkte, um vor Zusammengefasster Lagebericht 79 Risiko- und Chancenbewertung Ort die Chancen der dynamischen Entwicklung und der Nähe zu den Kunden zu nutzen. Sofern das Eintreten der identifizierten Chancen als wahrscheinlich eingeschätzt wird, werden diese in die Geschäftspläne und die kurzfristigen Prognosen aufgenommen. Darüber hinausgehende Trends oder Ereignisse, die zu einer positiven Entwicklung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen könnten, werden im folgenden Bericht als Chancen dargestellt. Sie könnten sich positiv auf unsere mittelfristigen Perspektiven Risiken Die Bedeutung von Risiken wird auf Basis der möglichen negativen Auswirkung auf die prognostizierten finanziellen Ziele, verbunden mit der Eintrittswahrscheinlichkeit des jeweiligen Risikos, ermittelt. Risiken werden gemäß dieser beiden Faktoren als „hoch”, „mittel” oder „gering” klassifiziert. Die zugrunde liegenden Skalen zur Messung dieser Faktoren sind nachfolgend aufgeführt: auswirken und zu einem Übertreffen der Prognose führen. EINTRITTSWAHRSCHEINLICHKEIT Eintrittswahrscheinlichkeit Erläuterung < 20 % Unwahrscheinlich 20 – 50 % Möglich 51 – 80 % Wahrscheinlich > 80 % Sehr wahrscheinlich GRAD DER AUSWIRKUNG Grad der Auswirkung Erläuterung > 50 Mio € Kritische negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage 20 – 50 Mio € Erhebliche negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage 5 – < 20 Mio € Moderate negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage < 5 Mio € Unwesentliche negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage Die Kombination beider Faktoren führt zu der im Folgenden und in ihrer Bedeutung für unseren Konzern dargestellt dargestellten Risikomatrix, in der Einzelrisiken eingeordnet werden. RISIKOMATRIX > 50 Mio € Mittel Mittel Hoch Hoch 20 – 50 Mio € Mittel Mittel Mittel Hoch 5 – < 20 Mio € Gering Mittel Mittel Mittel < 5 Mio € Gering Gering Gering Gering 20 – 50 % 51 – 80 % > 80 % Auswirkung Eintrittswahrscheinlichkeit < 20 % Chancen Die Bewertung von Chancen erfolgt in dem jeweiligen spezifischen Geschäftsumfeld. Marketingmaßnahmen im Rahmen der operativen Planung werden in der Regel in Bezug auf ten Kapitals (ROCE ) sowie die Amortisationszeit der Investition Umsatzerlöse, den EBITDA vor Sondereinflüssen und den lieren. Eine übergreifende, systematische Klassifizierung hin- Business Free Cash Flow quantifiziert. Für die Bewertung und sichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Auswirkung der die Priorisierung von Investitionsmöglichkeiten werden primär Chancen wird nicht vorgenommen. der Kapitalwert, der interne Zinsfuß, die Rendite des eingesetz- herangezogen. Ebenso werden häufig Szenarien eingesetzt, um den Einfluss möglicher Schwankungen und Veränderungen in den jeweiligen Einflussgrößen auf die Ergebnisse zu simu- 80 Zusammengefasster Lagebericht Risiko- und Chancenbericht Internes Kontrollsystem für den Konzernrechnungslegungsprozess oder Pensionsverpflichtungen, werden – wenn erforderlich – externe Sachverständige hinzugezogen. Für den Konzernrechnungslegungsprozess setzen wir in den meisten Ländern eine einheitliche Standardsoftware von SAP ein. Über ein detaillier- Ziel des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungs- tes Berechtigungskonzept zur Sicherstellung aufgabengerech- prozess ist es, durch die Implementierung von Kontrollen hin- ter Befugnisse und unter Beachtung von Funktionstrennungs- reichende Sicherheit zu gewähren, dass ein regelkonformer prinzipien beinhaltet das System sowohl die Berichterstattung Abschluss erstellt wird. Dieses System umfasst Maßnahmen, der Einzelgesellschaften als auch die Konsolidierung des Kon- die eine vollständige, richtige und zeitnahe Übermittlung und zernabschlusses. Darstellung von Informationen gewährleisten sollen, die für Die Bestätigung der Effektivität des internen Kontroll die Aufstellung des Konzernabschlusses und des Lageberichts systems in Bezug auf die Rechnungslegung und Ordnungs relevant sind. mäßigkeit der Finanzberichterstattung der Einzelgesellschaften erfolgt durch den lokalen Geschäftsführer und Finanzleiter Wesentliche Instrumentarien Das interne Kontrollsystem ist darauf ausgerichtet, die Ordnungsmäßigkeit des Konzernrechnungslegungsprozesses zu gewährleisten und die Implementierung interner Kontrollen zur Erstellung eines regelkonformen Konzernabschlusses mit durch Unterzeichnung der Berichterstattung der Einzelgesell- hinreichender Sicherheit zu erfüllen. Die Konzernfunktion Group fungen werden von Geschäftsleitung, Aufsichtsrat und Finanz- Accounting steuert die Aufstellung des Konzernabschlusses ausschuss behandelt. schaft. Alle beschriebenen Strukturen und Prozesse unter liegen der regelmäßigen Prüfung der internen Revision, basierend auf einem jährlichen Prüfungsplan, der durch die Geschäftsleitung festgelegt wird. Die Ergebnisse dieser Prü- der Merck KGaA als Muttergesellschaft des Merck-Konzerns Das interne Kontrollsystem ermöglicht es, das Risiko von zentral. Die Konzernfunktion gibt die Anforderungen an die materiellen Falschaussagen in der Rechnungslegung auf ein Berichterstattungsinhalte vor, die für alle Gesellschaften als Minimum zu reduzieren, jedoch kann kein internes Kontroll- Mindestanforderungen verpflichtend sind. Zugleich steuert und system, unabhängig von der Ausgestaltung, ein verbleibendes überwacht sie die zeitlichen und prozessbezogenen Vorgaben im Restrisiko verhindern. Konzernabschluss. Basis für die Erstellung der an die Konzern funktion Group Accounting berichteten Abschlüsse der Mutter gesellschaft sowie der Tochtergesellschaften bildet die konzern weite Bilanzierungsrichtlinie, die zeitnah dem sich ändernden finanzregulatorischen Umfeld angepasst und gemäß den internen Berichterstattungsanforderungen aktualisiert wird. Konzern interne Geschäftsvorfälle werden während des Konsolidierungs prozesses eliminiert. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer spiegelbildlichen Buchung bei den entsprechenden Tochter Geschäftsbezogene Risiken und Chancen Politische und regulatorische Risiken und Chancen Als global operierender Konzern sehen wir uns politischen und regulatorischen Veränderungen in vielen Ländern und Märkten ausgesetzt. gesellschaften, die im Rahmen der Konsolidierung überwacht wird. Group Accounting verwaltet ebenfalls zeitnah Veränderun- Risiko restriktiverer regulatorischer Vorgaben betreffend Preisbildung, Kostenerstattung und Zulassung von gen der Beteiligungsstruktur und passt den Konsolidierungs- Arzneimitteln kreis des Konzerns entsprechend an. Die Einzelgesellschaften Im Unternehmensbereich Healthcare setzt sich der bekannte verfügen über ein lokales, internes Kontrollsystem. Sofern die Trend zu zunehmend restriktiven Vorgaben betreffend Preis- Finanzprozesse über Shared-Service-Center abgedeckt sind, bildung, Kostenerstattung und Zulassung für Arzneimittel fort. wird zudem deren internes Kontrollsystem angewendet. Beide Diese Vorgaben können die Rentabilität unserer Produkte, stellen die richtlinienkonforme Bilanzierung gemäß den IFRS unter anderem auch durch Marktreferenzierung zwischen den (International Financial Reporting Standards) und der Bilan- Ländern, negativ beeinflussen sowie den Erfolg von Marktein- zierungsrichtlinie des Konzerns sicher. führungen und Neuzulassungen gefährden. Eine enge Kom- Group Accounting steht den lokalen Ansprechpartnern munikation mit Gesundheits- und Zulassungsbehörden dient unterstützend zur Verfügung und gewährleistet eine durch- als Maßnahme zur präventiven Risikoabwehr. Die Auswirkun- gängig hohe Qualität der Finanzberichterstattung. gen entsprechender Risiken werden bestmöglich in den Plänen Der Rechnungslegungsprozess ist über alle Ebenen so aus- des Bereichs berücksichtigt. gerichtet, dass im Rahmen des Vieraugenprinzips jederzeit eine klar definierte Aufgabentrennung und Zuordnung von Ver- Risiko stärkerer Reglementierungen bei Herstellung, antwortlichkeiten zwischen den am Rechnungslegungsprozess Testung und Vermarktung von Produkten beteiligten Bereichen gewährleistet sind. Ebenso müssen wir in unseren Unternehmensbereichen Life Bei der Bewertung von Bilanzpositionen existiert eine enge Science und Performance Materials zahlreiche regulatorische Kooperation mit dem konzernweiten Risikomanagement, um Vorgaben bezüglich Herstellung, Testung und Vermarktung vieler eventuelle Risiken bilanziell korrekt abzubilden. Bei Sonder unserer Produkte erfüllen. Im Speziellen in der Europäischen themen, wie beispielsweise der Bewertung von immateriellen Union unterliegen wir der europäischen Chemikalienverord- Vermögenswerten im Rahmen von Unternehmenserwerben nung REACH . Hierdurch werden umfassende Tests chemischer Risiko- und Chancenbericht Zusammengefasster Lagebericht 81 Produkte notwendig. Außerdem könnte die Verwendung von in Chance durch neue Technologien in der Herstellung von der Produktion eingesetzten Chemikalien eingeschränkt wer- Displays den, wodurch die Herstellung bestimmter Produkte nicht mehr Wir sehen Chancen in der mittel- bis langfristigen Möglichkeit möglich wäre. Wir betreiben kontinuierlich Forschung und Ent- eines signifikanten Marktwachstums für OLED -Anwendungen wicklung zur Substanzcharakterisierung und gegebenenfalls in hochwertigen Displayanwendungen. Mehr als zehn Jahre Substitution kritischer Substanzen, um das Eintreten des Risi- Erfahrung in der Herstellung von Materialien für organische kos zu reduzieren, und betrachten dieses deshalb als unwahr- lichtemittierende Dioden (OLED ) und ein starkes Portfolio an scheinlich. Aufgrund der kritischen negativen Auswirkung auf weltweiten Patenten nutzen wir als Fundament, um hochgradig die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wird das Risiko den- reine und äußerst stabile Materialien anzubieten, die exakt auf noch als mittleres Risiko eingestuft. die Kundenanforderungen zugeschnitten sind. Die Entwicklung im OLED -Markt wird durch die Diversifizierung der Anwendun- Risiko der Destabilisierung politischer Systeme und der gen für OLED -Displays vorangetrieben. Die OLED -Technologie Errichtung von Handelsschranken ist für kleinflächige Displays, wie zum Beispiel in Smartphones, Die Destabilisierung politischer Systeme (wie zum Beispiel in eine etablierte Alternative zu LCD s. Aufgrund des techno der Ukraine und dem Mittleren Osten) und die mögliche Errich- logischen Fortschritts basieren aber auch immer mehr groß tung von Handelsschranken können ebenso wie währungs flächige Displays, wie TV-Geräte, auf der OLED -Technologie. politische Veränderungen zu Absatzrückgängen in bestimmten Weiteres Wachstumspotenzial für OLED s bieten hochwertige Ländern und Regionen führen. Durch Diversifikation hinsicht- Beleuchtungsanwendungen zum Beispiel im Automobil. Um die lich Produkten, Branchen und Regionen ist eine Abschwächung Massenproduktion großflächiger OLED -Displays effizienter zu potenzieller negativer Auswirkungen möglich. Die Auswir gestalten, kooperieren wir seit Ende 2012 mit der Seiko Epson kungen entsprechender Risiken werden bestmöglich in den Corporation, um Druckprozesse für OLED -Displays zu ermög- Geschäftsplänen der betroffenen Länder und Regionen berück lichen. Zur Unterstützung des erwarteten Marktwachstums sichtigt. Insbesondere können darüber hinaus makroökonomi- investieren wir rund 30 Mio € in eine neue OLED -Produktions- sche Entwicklungen wie zum Beispiel in Venezuela, Argentinien, anlage am Standort Darmstadt, mit der ab Sommer 2016 Brasilien, Russland und Griechenland Auswirkungen auf unsere hochreine OLED -Materialien zur Anwendung in modernen Bild- Geschäfte haben. Entsprechende Maßnahmen der Absatzstra- schirmen und Beleuchtungssystemen hergestellt werden. Eine tegie wurden in diesen Ländern eingeleitet, um die Auswirkun- weitere Investition in Höhe von rund 7 Mio € haben wir für den gen auf das Geschäft zu minimieren. Das verbleibende mögli- Bau eines neuen OLED Application Center (OAC ) in Südkorea che Nettorisiko könnte dennoch kritische negative Auswirkungen getätigt, welches im Mai 2015 eingeweiht wurde. Mit dem OAC auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben und wir sichern wir uns Wettbewerbsvorteile, da wir die Bedürfnisse stufen es somit als mittleres Risiko ein. der südkoreanischen Kunden besser bedienen und die Markteinführungszeit entsprechend verkürzen können. Marktrisiken und -chancen Wir stehen im Wettbewerb mit zahlreichen Unternehmen im pharmazeutischen, chemischen und Life-Science-Bereich. Zunehmender Wettbewerbsdruck kann signifikante Auswirkungen auf absetzbare Mengen und durchsetzbare Preise unserer Produkte haben. Darüber hinaus konnten im Rahmen von Partnerschaften mit Displayherstellern, Start-ups und Universitäten Fortschritte bei der Realisierung formbarer Displays erzielt werden. Durch Einsatz von flexibler organischer Elektronik wurde ein vollkommen glasfreies Kunststoff-LC-Display entwickelt, das biegsam und extrem robust ist. Schließlich haben wir zu 100 % das israelische Unternehmen Chance durch die Entwicklung des Biosimilars-Geschäfts Qlight Nanotech Ltd., Tel Aviv, Israel übernommen, um die Wir haben in den vergangenen dreieinhalb Jahren die Entwick- technologische Weiterentwicklung der Displayindustrie weiter lung eines eigenen Biosimilars-Geschäfts mit dem Fokus auf aktiv zu unterstützen. Hierdurch soll die Weiterentwicklung von den Krankheitsgebieten Onkologie und Autoimmunerkrankun- Quantenmaterialien für die Anwendung in Displays gestärkt gen vorangetrieben. Neben der Entwicklung eigener Wirkstoffe werden. sind wir unter anderem eine Partnerschaft mit Dr. Reddy’s Laboratories Ltd., Hyderabad, Indien, zur gemeinsamen Entwick- Chance durch neue Einsatzmöglichkeiten von lung eines Portfolios von Biosimilars in der Onkologie einge- Flüssigkristallen gangen. Weiterhin haben wir seit 2014 eine Partnerschaft Wir verfolgen die Strategie, unser Knowhow als Weltmarktführer auf dem brasilianischen Markt mit der B ionovis SA, Barueri, im Bereich der Flüssigkristalle zu nutzen, um neue Anwendungs- Brasilien, um ein Portfolio an biotechnologischen Arzneimitteln felder für innovative Flüssigkristalltechnologien zu erschließen, zu entwickeln. Merkliche Umsatzeffekte der Geschäftseinheit wie etwa Flüssigkristallfenster (Liquid Crystal Windows, LCW ), Biosimilars werden voraussichtlich erst mittel- bis langfristig mobile Antennen oder Flüssigkristalldisplays (LC-Displays). Mit eintreten. Hingegen sind die erforderlichen Aufwendungen für der Übernahme von Peer+ B.V., einem langjährigen Koopera- die Entwicklung dieser Geschäftseinheit bereits in der heutigen tionspartner, treiben wir die Erschließung des Zukunftsmarkts Planung berücksichtigt. für LCW voran. LCW eröffnen durch die licrivision™-Technologie neue architektonische Möglichkeiten und können zum Beispiel durch die stufenlose Helligkeitsregulierung die Energieeffizienz eines Gebäudes erhöhen. 82 Zusammengefasster Lagebericht Risiko- und Chancenbericht Mithilfe entsprechender Flüssigkristallmischungen lassen sich Insgesamt wird das Marktrisiko aufgrund der als möglich zudem Antennen realisieren, die Signale im Hochfrequenz erarchteten Eintrittswahrscheinlichkeit und kritischen negati- bereich (zum Beispiel Ka- und Ku-Band) verarbeiten können. ven Auswirkungen als mittleres Risiko gewertet. Dadurch kann der mobile Datenaustausch in vielseitigen Einsatzbereichen erheblich verbessert werden. Da für Antennen Jahren auf den Markt kommen. Neue Einsatzmöglichkeiten Risiken und Chancen von Forschung und Entwicklung Innovation ist für uns wesentlicher Bestandteil der Konzernstrategie. Forschungs- und Entwicklungsprojekte können sich verzögern, erwartete Budgets überschritten oder anvisierte von Flüssigkristallen könnten mittel- bis langfristig positive Ziele nicht erreicht werden. Für den Unternehmensbereich Effekte auf die finanziellen Kennzahlen des Unternehmens Health care sind Forschung und Entwicklung von besonderer bereichs Performance Materials haben. Bedeutung. Im Zuge des Portfoliomanagements bewerten wir neuartige Flüssigkristallmaterialien entwickelt werden, werden Flüssigkristallantennen voraussichtlich erst in den nächsten die Forschungsgebiete und alle Projekte in der Entwicklungs Chancen durch die Neuausrichtung unseres Markenauftritts pipeline regelmäßig und richten sie gegebenenfalls neu aus. Als Chance der Forschung und Entwicklung im Unter Im Oktober 2015 haben wir bekannt gegeben, dass wir unse- nehmensbereich Healthcare ist insbesondere die im Jahr 2014 ren Markenauftritt neu ausrichten, und in diesem Zusammen- geschlossene strategische Allianz zwischen Pfizer Inc. und uns hang unser neues visuelles Erscheinungsbild und unser neues hervorzuheben. Pfizer und wir werden durch gemeinsame Logo der Öffentlichkeit präsentiert. Unser neuer Auftritt reflek- Investitionen und durch die Bündelung von Stärken und Kom tiert unseren Wandel zu einem Wissenschafts- und Technologie petenzen den potenziellen Wert der von uns entwickelten unternehmen und stellt gleichzeitig sicher, dass wir weltweit Forschungssubstanz MSB 0010718C, eines Anti-PD-L1-Anti- mit Ausnahme der USA und Kanada einheitlich als Merck auf- körpers, maximieren. Bedingt durch relativ lange Zyklen in der treten. Wirkstoffentwicklung erwarten wir, dass sich positive Effekte Durch diese Maßnahme werden wir einheitlich und weithin auf den Umsatz durch diese strategische Allianz mittel- bis sichtbar. Durch den höheren Wiedererkennungswert und die langfristig im Unternehmensbereich Healthcare ergeben wer- von uns angestrebte Stärkung der Marke können sich neue den. Hingegen spiegeln sich Aufwendungen, die derzeit ins- Geschäftsmöglichkeiten ergeben. Darüber hinaus kann eine besondere im Forschungs- und Entwicklungsbereich unseres stärkere Kundenbindung positive Effekte auf unser Geschäft Unternehmensbereichs Healthcare anfallen, bereits in den und finanzielles Ergebnis haben. Da sich der neue Markenauf- aktuellen Planungen wider. Gleiches gilt für die zeitanteilige tritt jedoch erst etablieren muss, sind Auswirkungen auf unser Realisierung der abgegrenzten Erlöse aus der Einstandszah- Geschäft erst mittel- bis langfristig möglich. lung von Pfizer. Chancen durch E-Commerce- und Vertriebsplattform Risiken des Abbruchs von Entwicklungsprojekten und der Mit der Übernahme von Sigma-Aldrich haben wir Zugang zur Zulassungserteilung für entwickelte Arzneimittel führenden E-Commerce-Plattform der Life-Science-Branche Mitunter werden Entwicklungsprojekte erst nach hohen Inves- erhalten. Unsere Kunden profitieren bereits von einem Ange- titionen in einer späten klinischen Phase abgebrochen. Ent- bot von über 300.000 Produkten einschließlich renommierter scheidungen – etwa beim Übergang in die nächste Phase der Marken, die über diese E-Commerce-Plattform vertrieben klinischen Entwicklung – werden so getroffen, dass Risiken so werden. Wir wollen diese Plattform ausbauen und die Anzahl gering wie möglich gehalten werden. Es besteht auch das der dort angebotenen Produkte stetig erweitern. Durch die Risiko, dass Zulassungsbehörden eine Zulassung nicht oder Beschleunigung und Vereinfachung des Bestellprozesses für nur verzögert erteilen, was Auswirkungen auf die Ertragslage unsere Kunden könnten sich die Absatzmengen erhöhen und haben kann. Zudem besteht die Gefahr, dass unerwünschte neue Kunden hinzugewonnen werden. Sollte sich diese Chance Neben wirkungen unserer pharmazeutischen Produkte erst verwirklichen, könnten sich unsere Umsatzerlöse schneller als nach der Zulassung beziehungsweise Registrierung entdeckt erwartet erhöhen. werden und eine Einschränkung der Zulassung oder eine Rück nahme vom Markt zur Folge haben. Derzeit sind uns Risiko durch verstärkten Wettbewerb und Technologie keine über die allgemeinen Entwicklungsrisiken hinausgehen- änderung bei Kunden den Risiken bekannt, die sich signifikant auf die Vermögens-, Im Healthcare-Bereich sind wir sowohl mit unseren biopharma Finanz- und Ertragslage auswirken könnten. zeutischen Produkten als auch mit dem klassischen Pharmageschäft einem erhöhten Wettbewerb durch Konkurrenzprodukte (in Form von Biosimilars sowie Generika) ausgesetzt. Risiken und Chancen der Qualität und Verfügbarkeit von Produkten Im Bereich unserer Life-Science- und Performance-Materials- Produkte stellen sowohl zyklische Schwankungen des Geschäfts Risiko einer temporären Sperre von Produkten / Produk als auch – insbesondere bei den Flüssigkristallen – Änderungen tionsstätten oder einer Nichtregistrierung von Produkten in verwendeten Technologien oder Sourcing-Strategien bei aufgrund der Nichteinhaltung von Qualitätsstandards Kunden ein Risiko dar. Enge Kundenbeziehungen und eigene In der Produktion von pharmazeutischen Präparaten obliegt Weiterentwicklungen sowie genaue Marktanalysen dienen uns uns die Verpflichtung zur Einhaltung von höchsten Qualitäts- dabei als Mitigierungsmaßnahmen. standards (Good Manufacturing Practises). Dies unterliegt der Risiko- und Chancenbericht Zusammengefasster Lagebericht 83 Überwachung durch die Zulassungsbehörden. Auflagen natio- henden Versicherungsschutz hinaus als unwahrscheinlich ein- naler Zulassungsbehörden könnten eine temporäre Sperre geschätzt wird, können individuelle Fälle dennoch eine kritische von Produkten / Produktionsstätten zur Folge haben und sich negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertrags- gegebenenfalls auf neue Registrierungen bei der jeweiligen lage haben. Deshalb schätzen wir ein potenzielles Produkt- Behörde auswirken. Wir unternehmen höchste Anstrengun- haftpflichtrisiko als mittleres Risiko ein. gen, um die Einhaltung von Regularien sicherzustellen, führen selbst regelmäßig interne Inspektionen durch und absolvieren Risiken aufgrund von Produktkriminalität und Spionage auch externe Audits. Dank dieser qualitätssichernden Pro- Aufgrund unseres Portfolios sind wir einer Reihe branchenspe- zesse ist der Eintritt eines Risikos unwahrscheinlich, kann aber zifischer Kriminalitätsrisiken ausgesetzt. Dies betrifft in erster nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Ein solches kann je Linie Produkte, darunter unter anderem die Fälschung, die nach betroffenem Produkt und Schwere der Beanstandung eine illegale Abzweigung und missbräuchliche Verwendung sowie kritische negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- alle Arten von Eigentumsdelikten, inklusive der jeweiligen Ver- und Ertragslage haben. Demzufolge stufen wir das Risiko als suche. Gleichermaßen können Kriminalitäts phänomene wie mittleres Risiko ein. E-Crime und Spionage unsere Innovationen beziehungsweise die Innovationsfähigkeit als solches betreffen. Risiken aus der Abhängigkeit von Zulieferern Zur Bekämpfung der Produktkriminalität ist seit mehreren Qualitätskontrollen entlang der gesamten Wertschöpfungs Jahren ein konzerninternes funktions- und segmentübergrei- kette reduzieren die Risiken der Qualität und Verfügbarkeit fendes Koordinierungsnetzwerk („Merck Anti-Counterfeiting von Produkten. Dies beginnt bei der Qualifikation unserer Lie- Operational Network”) etabliert. Zudem kommen Sicherheits- feranten und setzt sich fort mit umfassenden Qualitätsanfor- maßnahmen zum Schutz der Produkte vor Fälschungen zur derungen für Rohstoffe, fremdbezogene Halbfertigprodukte Anwendung. Zur Abwehr von Gefahren im Bereich E-Crime und Anlagen. Bei der Versorgung mit Vorprodukten einiger und Spionage sind innovative technische Sicherheitslösungen Hauptprodukte sind wir abhängig von einzelnen Lieferanten: und bestimmte präventive Ansätze im Einsatz. Maßnahmen Für den Fall, dass einer dieser Lieferanten die Produktion zur Abwehr von Risiken und zur Verfolgung festgestellter beschränkt oder einstellt oder die Belieferung unterbricht, Delikte werden in allen relevanten Kriminalitätsbereichen in hätte dies möglicherweise kritische negative Auswirkungen enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den zustän- auf das betroffene Geschäft. Durch langfristige strategische digen Behörden durchgeführt. Der Einfluss dieser Risiken auf Kooperationen bei versorgungs- und preiskritischen Vorpro- die Geschäftstätigkeit hängt vom jeweiligen Einzelfall, pro- dukten und alternative Beschaffungsstrategien reduzieren wir duktspezifischen Faktoren, der Wertschöpfungskette sowie vor die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken und bewerten allem auch von regionalen Aspekten ab. Die Federführung bei deren Eintreten als unwahrscheinlich. Insgesamt werden diese allen Maßnahmen in diesem Bereich obliegt der Konzern Risiken als mittlere Risiken eingeschätzt. sicherheit. Die aus Kriminalität allgemein resultierende Bedrohung wird insgesamt als möglich gesehen und als mittleres Schaden- und Produkthaftpflichtrisiken Risiko eingeordnet. Weitere Risiken umfassen Betriebsausfallrisiken aufgrund höherer Gewalt, die zu einer erheblichen Unterbrechung oder Chancen durch die Erweiterung der lokalen Präsenz in Einschränkung der Geschäftstätigkeiten führen könnten, so wachstumsstarken Märkten beispielsweise Naturkatastrophen wie Überschwemmungen Wir gehen unverändert davon aus, dass die Märkte in Asien, oder Erdbeben. Soweit es möglich und wirtschaftlich sinnvoll dem Mittleren Osten, Lateinamerika und Afrika in den nächs- ist, begrenzt der Konzern Schadensrisiken durch einen Versi- ten Jahren für alle Unternehmensbereiche eine überdurch- cherungsschutz, dessen Art und Umfang fortlaufend aktuellen schnittliche Bedeutung für das Wachstum haben werden. Um Anforderungen angepasst wird. Obwohl das Eintreten dieser dieses Potenzial weiterhin für unsere Geschäftstätigkeit zu Risiken als unwahrscheinlich eingestuft wird, könnten diese im nutzen, haben wir in den vergangenen Jahren mehrere Inves- individuellen Fall eine kritische negative Auswirkung auf die titionsvorhaben vorangetrieben. Hierzu gehören beispiels Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben und werden somit weise der Bau unseres neuen OLED Application Center in Süd- als mittleres Risiko eingeschätzt. korea und einer neuen Produktionsanlage für Flüssigkristalle Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen sowie die Errichtung eines neuen Biopharma-Standorts in China. Industrie sind insbesondere Produkthaftpflichtrisiken ausge- Hierüber hinaus verstärken wir unser Engagement in Afrika setzt. Produkthaftpflichtrisiken können zu erheblichen Schaden durch strategische Investitionen sowie die Expansion in aus- ersatzansprüchen und Schadenabwehrkosten führen. Hierfür gewählten Regionen. Die verstärkte lokale Präsenz und haben wir eine branchenübliche Haftpflichtversicherung abge- Kundennähe können für uns zum entscheidenden Wettbe schlossen. Es kann jedoch sein, dass der verfügbare Versiche- werbsvorteil werden und bieten mittel- bis langfristig die rungsschutz für individuelle Fälle nicht ausreicht. Obwohl das Chance zu signifikantem Wachstum bei Umsatz und EBITDA Eintreten von Produkthaftpflichtansprüchen über den beste- vor Sondereinflüssen. 84 Zusammengefasster Lagebericht Risiko- und Chancenbericht Finanzrisiken und -chancen werden mit Banken und Industrieunternehmen guter Bonität abgeschlossen. Darüber hinaus reduziert unser großer Banken- Wir sind als international tätiger Konzern und durch unsere kreis – die bestehende Multi-Währungs-Betriebsmittelkredit Präsenz am Kapitalmarkt verschiedenen finanziellen Risiken linie über 2 Mrd € wurde mit 19 Banken syndiziert – mögliche und Chancen ausgesetzt. Dies sind vor allem Liquiditäts- und Verluste bei einem Ausfall. Kontrahentenrisiken, Finanzmarktrisiken und -chancen, Risiken Zur Steuerung operativer Kontrahentenrisiken werden aus Schwankungen von Marktwerten operativer materieller Handelspartner regelmäßig auf Zahlungsfähigkeit und opera und immaterieller Vermögenswerte sowie Risiken und Chan- tive Entwicklung überprüft. Hierbei werden auch Länderrisiken cen aus Pensionszusagen. analysiert. Das Forderungsvolumen jedes Kunden ist unter Risiko- und Chancenmanagement in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten Im Bereich der Finanzrisiken und -chancen verfolgen wir eine aktive Steuerung, um Effekte aus Schwankungen der Wechselkurse und des Zinsniveaus zu reduzieren. Das Management von Finanzrisiken und -chancen insbesondere mittels Einsatz von Derivaten ist durch umfangreiche Richtlinien geregelt. Es reduzierende Maßnahmen, wie der Abschluss von Kreditver gilt das Verbot der Spekulation. Die Abschlüsse derivativer anhang). Berücksichtigung der Bonität limitiert. Bei Bedarf werden risiko sicherungen, durchgeführt. Trotzdem kann dadurch der Ausfall einzelner Handelspartner, auch bei hervorragender Bonitäts einstufung, nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden, auch wenn dies als unwahrscheinlich eingeschätzt wird (weitere Informationen finden sich im Abschnitt „Kreditrisiken” in der Anmerkung „Management von Finanzrisiken” im Konzern Geschäfte unterliegen einer ständigen Risikokontrolle. Eine Insgesamt ist das Kontrahentenrisiko aufgrund der als strikte Funktionstrennung von Handel, Abwicklung und Kont- unwahrscheinlich eingestuften Eintrittswahrscheinlichkeit bei rolle ist sichergestellt. möglicher kritischer negativer Auswirkung als mittel zu beurteilen. Liquiditätsrisiken Um den eigenen Fortbestand zu sichern, muss ein Unternehmen zu jedem Zeitpunkt seine fälligen Verpflichtungen aus operativer und finanzieller Tätigkeit erfüllen können. Zur Reduzierung potenzieller Liquiditätsrisiken verfügen wir daher über eine zentrale Liquiditätssteuerung im gesamten Konzern. Darüber hinaus steht uns eine Multi-Währungs-Betriebsmittelkreditlinie über 2 Mrd € mit einer Laufzeit von fünf Jahren zur Verfügung, die bei möglichen Liquiditätsengpässen die weitere Zahlungsfähigkeit sicherstellt. Da in unseren Kreditverträgen keine Financial Covenants vereinbart wurden, sind diese kon- Finanzmarktchancen und -risiken Durch die internationale Geschäftstätigkeit und die globale Konzernstruktur sind wir Risiken und Chancen aus Schwankungen von Währungskursen unterworfen. Diese resultieren aus Finanzgeschäften, operativen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie erwarteten zukünftigen Zahlungsströmen aus Umsätzen und Kosten in Fremdwährung. Zur Steuerung und Reduzierung oben genannter Risiken und Chancen setzen wir Derivate ein (weitere Informationen finden sich in der Anmer- trahierten Kreditzusagen auch bei schlechterer Bonität von Währungsrisiken werden aufgrund ihres möglichen Eintritts Merck abrufbar. Zusätzlich stehen uns ein Commercial Paper mit potenziell negativer Auswirkung auf die Vermögens-, Program über ein maximales Volumen von 2 Mrd € sowie ein Finanz- und Ertragslage als mittleres R isiko eingeschätzt. kung „Derivative Finanzinstrumente” im Konzernanhang). Debt Issuance Program, das den vertraglichen Rahmen für die Zukünftige Refinanzierungen und Geldanlagen unterliegen Begebung von Anleihen über ein maximales Volumen von Risiken und Chancen aus Zinsschwankungen. Diese Risiken 15 Mrd € darstellt, zur Verfügung. werden ebenfalls mittels Derivaten gesteuert und reduziert. Die Akquisition von Sigma-Aldrich (17 Mrd US-Dollar) Zinsrisiken sind nach der Begebung mehrerer festverzinslicher wurde über Barmittel, diverse Anleihen in € und US-Dollar Finanzierungsinstrumente im Rahmen der Sigma-Aldrich- sowie diverse bilaterale Kredite und einen syndizierten Kredit Akquisition gesunken. Sie haben potenziell moderate negative eines Bankenkonsortiums finanziert. Die Finanzierungsinstru- Auswirkung, werden als unwahrscheinlich eingeschätzt und mente sollen in den nächsten Jahren sukzessive zurückbezahlt stellen insgesamt geringe Risiken dar. werden. Insgesamt ist das Liquiditätsrisiko unwahrscheinlich und als gering zu beurteilen. Kontrahentenrisiken Kontrahentenrisiken entstehen sowohl im Zusammenhang mit finanziellen Anlagen, Aufnahmen und Finanzierungszusagen als auch bei operativen Forderungen durch den potenziellen Zahlungsausfall eines Vertragspartners. In Bezug auf Kontrahentenrisiken aus finanziellen Trans Risiken aus Wertminderungen von Bilanzposten Die Wertansätze einzelner Bilanzposten sind der Veränderung von Markt- und Geschäftsverhältnissen und damit auch Änderungen der beizulegenden Zeitwerte ausgesetzt. Im Fall notwendiger Wertminderungen können sich signifikante nicht zahlungswirksame Ergebnisbelastungen und Auswirkungen auf die Bilanzrelationen ergeben. Dies gilt insbesondere für die hohen immateriellen Vermögenswerte einschließlich der aktionen überprüfen wir täglich alle Positionen gegenüber Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Wesentlichen aus den mit Handelspartnern sowie deren Bonität. Wir steuern finanzielle den vergangenen Akquisitionen verbundenen Kaufpreisalloka- Ausfallrisiken durch die Streuung unserer Finanzpositionen tionen stammen (weitere Informationen finden sich in der und die damit verbundene aktive Steuerung unserer Handels Anmerkung „Immaterielle Vermögenswerte” im Konzernan- partner. Wesentliche Finanztransaktionen mit Kreditrisiko hang). Alle relevanten Risiken wurden im Rahmen der Erstel- Risiko- und Chancenbericht Zusammengefasster Lagebericht 85 lung des Konzernabschlusses gewürdigt und entsprechend Planvermögens und somit eine höhere Abdeckung der Plan- berücksichtigt. Darüber hinausgehende Risiken stufen wir als verbindlichkeiten. Wir erhöhen einerseits die Chancen und gering ein. reduzieren andererseits die Risiken von Marktwertschwankungen des Planvermögens durch eine diversifizierte Anlage Risiken und Chancen aus Pensionsverpflichtungen Wir haben Verpflichtungen im Zusammenhang mit Pensionszusagen. Der Barwert der leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen kann sich durch Veränderungen relevanter Bewertungsparameter, zum Beispiel des Zinssatzes oder der strategie. Das mögliche Risiko aus Pensionsverbindlichkeiten zukünftigen Gehaltssteigerungen, wesentlich erhöhen oder während weitere Verpflichtungen mit Planvermögen unterlegt Einschätzung durch unabhängige Ratingagenturen Der Kapitalmarkt nutzt Einschätzungen von Ratingagenturen, um Fremdkapitalgeber bei der Beurteilung der Risikosituation eines Finanzinstruments zu unterstützen. Derzeit werden wir von Standard & Poor’s und Moody’s bewertet: Standard & Poor’s vergibt ein Langfrist-Kredit-Rating von A mit negativem sind (weitere Informationen finden sich in der Anmerkung Ausblick, Moody’s eines von Baa1 mit negativem Ausblick. „Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen” Die letzte Herabsetzung des Moody’s-Ratings um eine Stufe im Konzernanhang). Soweit Altersversorgungszusagen durch im Jahr 2014 sowie der negative Ausblick beider Ratingagen- Planvermögen gedeckt sind, welches aus verzinslichen Wert- turen sind durch die höhere Verschuldung nach der Sigma- papieren, Aktien, Immobilien und anderen Vermögensanlagen Aldrich-Transaktion begründet. Entsprechend den Marktmoda- besteht, können sich sinkende oder negative Renditen dieser litäten sind unsere Finanzierungskonditionen eng an das Anlagen ungünstig auf den beizulegenden Zeitwert des Plan- Rating gekoppelt. Je besser ein Rating ist, desto günstiger vermögens auswirken und somit weitere Zuführungen bedingen. können wir uns generell am Kapitalmarkt oder bei Banken Steigende Renditen bewirken dagegen einen Wertzuwachs des finanzieren. verringern. Die Pensionsverpflichtungen werden im Rahmen von jährlichen versicherungsmathematischen Gutachten regel mäßig bewertet. Ein Teil der Verpflichtungen ist durch die in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellungen abgedeckt, könnte moderate negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben und ist als mittleres Risiko einzustufen. RISIKO- UND CHANCENBERICHT Übersicht der Rating-Entwicklung S&P Moody’s S&P / Moody’s A/A2 A– / A3 B BB +/ Baa1 B BB /Baa2 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 86 Zusammengefasster Lagebericht Risiko- und Chancenbericht Rechtliche Risiken Im Unternehmensbereich Performance Materials haben wir mit einem Wettbewerber betreffend möglicher Patentver Generell sind wir bestrebt, rechtliche Risiken möglichst gering letzungen verhandelt. Den vom Wettbewerber behaupteten zu halten und zu kontrollieren. Dafür haben wir die notwendi- Patentverletzungen halten wir die Invalidität der betreffenden gen Vorkehrungen getroffen, um Gefährdungen zu entdecken Patente aufgrund des einschlägigen Stands der Technik ent- und gegebenenfalls unsere Rechte zu verteidigen. gegen und haben entsprechende Patentnichtigkeitsklagen ein- Dennoch sind wir Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder gereicht. Der Wettbewerber hat mittlerweile zwei Patentver- -verfahren ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken letzungsklagen erhoben. Wir sind auf diesen Sachverhalt und aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartell- die Auseinandersetzung vorbereitet und haben entsprechende recht, Pharmarecht, Patentrecht, Steuerrecht und Umwelt- Vorsorgemaßnahmen getroffen. Potenziell kritische negative schutz. Als forschendes Unternehmen verfügen wir über ein Auswirkungen der Rechtsstreitigkeit auf die Finanzlage kön- wertvolles Portfolio an gewerblichen Schutzrechten, Patenten nen dennoch nicht ausgeschlossen werden. und Marken, die Ziel von Angriffen und Verletzungen sein können. Der Ausgang von derzeit anhängigen oder künftigen Ver- wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und unsere Risiken aus kartellrechtlichen und sonstigen behördlichen Verfahren Raptiva®: Im Dezember 2011 verklagte der brasilianische Bundesstaat São Paulo uns auf Schadenersatz wegen angeblicher Absprachen zwischen verschiedenen Pharmaunternehmen und einer Assoziation von an Psoriasis und Vitiligo erkrankten Patienten. Die Absprachen hätten auf eine Steigerung des Umsatzes von Arzneimitteln der involvierten Unter- Ergebnisse haben. nehmen zum Nachteil von Patienten und Staatskasse abge- fahren ist schwer vorhersehbar. Auch bei abgeschlossenen Verfahren ist wegen langer oder teilweise fehlender Ver jährungsfristen nicht generell ausgeschlossen, dass wir auf Grundlage desselben Sachverhalts noch mit Ansprüchen Dritter konfrontiert werden. Gerichtliche und behördliche Entscheidungen oder Vergleiche können zu Aufwendungen führen, die Steuerliche Risiken werden regelmäßig und systematisch zielt. Im Zusammenhang mit dem Produkt Raptiva® bestehen von der Steuerabteilung geprüft. Entsprechende Standards überdies auch Klagen von Patienten auf Schadenersatzleis- und Richtlinien sind im Einsatz, um steuerliche Risiken früh tungen. Wir haben bilanzielle Vorsorgemaßnahmen für diese zeitig erkennen zu können, diese zu prüfen, zu bewerten und Sachverhalte getroffen. Darüber hinausgehende Risiken mit entsprechend zu minimieren. Maßnahmen zur Risikoreduzie- erheblichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, rung werden von der Steuerabteilung mit den Landesgesell- Finanz- und Ertragslage können nicht ausgeschlossen werden, schaften abgestimmt. werden aber als unwahrscheinlich betrachtet. Das Risiko wird Die im Folgenden beschriebenen Rechtsfälle stellen die aus als mittleres Risiko bewertet. unserer Sicht bedeutendsten Rechtsrisiken dar. Die Auflistung In einer Jurisdiktion sind wir behördlichen Untersuchungen ist nicht als vollständige Auflistung sämtlicher bestehender bezüglich der Einhaltung von Devisentransferbeschränkungen Rechtsstreitigkeiten zu betrachten. ausgesetzt. In diesem Zusammenhang wird von den zustän digen Behörden geprüft, ob die Importpreise zu unzulässig Risiken aus produktbezogenen und patentrechtlichen Auseinandersetzungen Wir sind in einen Patentrechtsstreit mit Biogen IDEC Inc., Massachusetts, USA , („Biogen”) in den USA involviert. Biogen behauptet, der Verkauf von Rebif® in den USA verletze ein Patent von Biogen. Das streitgegenständliche Patent wurde Biogen im Jahr 2009 in den USA erteilt. In der Folge verklagte hohen Devisentransfers geführt haben. Für die aufgrund der Biogen Merck sowie weitere Pharmaunternehmen wegen Ver- teien befinden sich derzeit in einem vom Gericht angeordne- Risiken aus der Gestaltung von Arzneimittelpreisen durch die veräußerte Generics-Gruppe Paroxetine: Im Zusammenhang mit dem veräußerten Generika geschäft sind wir in Großbritannien wettbewerbsrechtlichen Ermittlungen durch die britische Competition and Market Authority („CMA ”) ausgesetzt. Die Behörde informierte uns im März 2013 über die Annahme, dass eine im Jahr 2002 zwi- ten Mediationsverfahren, das noch nicht offiziell beendet ist. schen Generics (UK) Ltd. und mehreren GlaxoSmithKline- Wann eine Entscheidung in der ersten Instanz getroffen wer- Gesellschaften im Zusammenhang mit dem antidepressiv den wird, ist derzeit noch offen. Wir haben bilanzielle Vorsor- wirkenden Arzneimittel Paroxetine geschlossene Vergleichs- gemaßnahmen getroffen. Aufgrund der potenziellen kritischen vereinbarung britisches und europäisches Wettbewerbsrecht negativen Auswirkungen der Rechtsstreitigkeit auf die Finanz- verletze. Merck als damalige Eigentümerin von Generics (UK) lage im Falle einer negativen Entscheidung bewerten wir das Ltd. sei in die Verhandlungen der Vergleichsvereinbarung Risiko dennoch als hohes Risiko. involviert gewesen und deshalb haftbar. Die Ermittlungen letzung dieses Patents. Merck verteidigte sich gegen sämtliche Vorwürfe und erhob Widerklage mit dem Antrag festzustellen, dass das Patent ungültig sei und durch unser Verhalten nicht verletzt werde. Ein „Markman Hearing” fand im Januar 2012 statt, eine Entscheidung ist bisher nicht ergangen. Die Par- unsicheren Rechtslage im betroffenen Land als wahrscheinlich eingeschätzten Rück- und Strafzahlungen wurde bilanziell Vorsorge getroffen. Wir stufen das Risiko als mittel ein, da erhebliche negative Auswirkungen auf die Finanzlage nicht ausgeschlossen werden können. Risiko- und Chancenbericht Zusammengefasster Lagebericht 87 gegen Generics (UK) Ltd. liefen bereits seit 2011, ohne dass Zudem bilden weltweit genutzte IT-Anwendungen die Basis für wir Kenntnis hiervon hatten. Am 11. Februar 2016 wurde die vertragsgerechte Lieferung von Produkten und Lösungen. hierzu von der CMA ein Bußgeld erlassen. Wir beabsichtigen, Der Ausfall von geschäftskritischen IT-Anwendungen kann gegen diese Bußgeldentscheidung Rechtsmittel einzulegen. somit einen direkten Einfluss auf unsere Lieferfähigkeit haben, Für diesen Fall haben wir bilanzielle Vorsorgemaßnahmen dies gilt ebenso für den Ausfall eines Rechenzentrums. Zur getroffen. Aufgrund der aktuellen Entscheidung stufen wir das Erreichung der erforderlichen Servicequalität nutzen wir ein Risiko mit moderaten negativen Auswirkungen auf die Finanz- nach ISO 20000:2011 zertifiziertes Qualitätsmanagement- lage weiterhin als mittleres Risiko ein. System. Zudem betreiben wir zur Reduzierung des Ausfall risikos mehrfach redundant ausgelegte Rechenzentren. Risiken im Personalbereich Die Auswirkungen durch E-Crime oder den Ausfall geschäftskritischer IT-Anwendungen und deren Einfluss auf die Ver mögens-, Finanz- und Ertragslage werden trotz getroffener Unser zukünftiges Wachstum wird maßgeblich von unserer mitigierender Maßnahmen und einer funktionsfähigen Konti- Innovationskraft beeinflusst. Hierbei sind die Kompetenz und nuitätsplanung aufgrund möglicher erheblicher negativer Aus- das Engagement der Mitarbeiter in allen Bereichen, in denen wirkungen als mittlere Risiken eingeschätzt. wir tätig sind, entscheidend für den Erfolg des Unternehmens. Die für uns relevanten Märkte sind gekennzeichnet durch intensiven Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte sowie durch Umwelt- und Sicherheitsrisiken demografische Herausforderungen. Länder- und industriespezifische Fluktuationsrisiken müssen vorausschauend identifi- Als globales, produzierendes Unternehmen sind wir Risiken ziert und gezielt adressiert werden, um erfolgs- und geschäfts- durch mögliche Schäden an Menschen, Gütern und Reputation kritische Fähigkeiten und Kompetenzen im Unternehmen zu ausgesetzt. Audits, Beratung und Schulung zu Umwelt-, halten. Arbeits- und Gesundheitsschutz minimieren diese Risiken für Die Rekrutierung und das Binden von Fachkräften und Mensch und Umwelt. Wir kontrollieren diese Risiken sowohl an Talenten gehören zu den höchsten Prioritäten des Unterneh- den eigenen Standorten als auch bei Lieferanten und Lohn mens und werden zum Beispiel durch den gezielten Einsatz herstellern zur Sicherung des Fortbestands von Anlagen und von Employer-Branding-Initiativen, weltweite Talent- und Nach Sachwerten. Wir halten nicht nur hohe technische Standards, folge prozesse sowie wettbewerbsfähige Vergütungspakete sondern auch unsere Verhaltensregeln und alle rechtlichen gesteuert. Dennoch ist es möglich, dass sich mitarbeiterbezo- Vorgaben in Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz ein und gene Risiken ergeben, die sich auf die Geschäftstätigkeit aus- sorgen so für den Erhalt von Gütern und Werten. Für uns wirken, selbst wenn die Effekte schwierig zu bewerten sind. bekannte Umweltrisiken wurde ausreichend bilanziell Vorsorge Wir stufen dieses Risiko als mittel ein. getroffen. Dennoch stufen wir diese Risiken als hoch ein, da kritische negative Auswirkungen auf die Finanzlage nicht aus- Risiken der Informationstechnologie Die Globalisierung unseres Unternehmens erfordert eine optimale Ausrichtung und angemessene Unterstützung durch die Nutzung einer Vielzahl von IT-Systemen und -Prozessen. Trends in der Informationstechnologie liefern dabei vielfältige geschlossen werden können. Risiken aus Veräußerung, Erwerb und Integration von Unternehmen und Unternehmensteilen Möglichkeiten, bergen aber auch Risiken. Ungeachtet dessen, dass in der Vergangenheit durchgeführte Risiken durch E-Crime und den Ausfall geschäftskritischer Akquisitionen erfolgreich abgeschlossen wurden, besteht für IT-Anwendungen zukünftige Vorgänge ein Risiko hinsichtlich der Akquisitions- Aufgrund der zunehmenden internationalen Vernetzung und durchführung und Integration so wie aktuell der Integration der damit verbundenen Möglichkeit des Missbrauchs von von Sigma-Aldrich. Hierzu gehören unter anderem nicht IT-Systemen ergeben sich entsprechende E-Crime-Risiken, erreichte Absatzziele, höhere Integrationskosten oder das zum Beispiel der Ausfall zentraler IT-Systeme, die Preisgabe Nichterreichen der Synergieziele. Auch der Verkauf von Unter- von vertraulichen Daten aus Forschung und Geschäftstätig- nehmen und Unternehmensteilen kann zur Haftung gegen- keit, die Manipulation von IT-Systemen in der chemischen über dem Käufer, etwa durch Freistellungs- und Garantie Prozess-Steuerung oder eine erhöhte Belastung oder Beein- zusagen, führen. Durch gute Due-Diligence-Prozesse und eng trächtigung von IT-Systemen durch Virusattacken. Für unse- gesteuerte Integrationsprozesse versuchen wir den Risiko ren Konzern existieren weltweit gültige Sicherheitsrichtlinien eintritt zu reduzieren. Dennoch stufen wir das Risiko aufgrund und ein Informationsschutz-Management für die Bereiche IT eines möglichen Risikoeintritts mit potenziell kritischer nega- und „Non-IT“ mit jeweils organisatorischen und technischen tiver Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertrags- Standards für Zugriffs- und Zutrittsrechte, Informations- und lage als mittleres Risiko ein. Datenschutz, basierend auf ISO 27001. 88 Zusammengefasster Lagebericht Risiko- und Chancenbericht Gesamtbild zur Risiko- und Chancensituation und Einschätzung des Managements Das größte Potenzial liegt aus unserer Sicht in den geschäftsbezogenen Chancen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die fortdauernde Expansion in Asien, Lateinamerika, Afrika und dem Mittleren Osten. Mit der anhaltenden Intensivierung und Fokussierung unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivi- Obwohl die Anzahl der gemeldeten Risiken höher ist als die der täten möchten wir erreichen, dass wir unseren Kunden auch identifizierten konkreten Chancen, schätzen wir die Verteilung in Zukunft innovative Produkte anbieten und Märkte mitge- von Risiken und Chancen als ausgewogen ein. Ein ausgegli- stalten können. Daneben bündeln wir unsere Kompetenzen chenes Gesamtbild wird zudem dadurch verstärkt, dass sich auch in zahlreichen Kooperationen, beispielsweise mit Pfizer Umsatzerlöse und wirtschaftlicher Erfolg auf eine Vielzahl Inc., Seiko Epson, sowie diversen Universitäten und Start-ups. pharmazeutischer und chemischer Produkte für verschiedene Dabei steht das Thema Innovation bei sämtlichen Aktivitäten Branchen stützen. Da sich die Märkte in ihrer Struktur und in im Mittelpunkt unserer Tätigkeit. Äußerlich wird dieses insbe- ihren Konjunkturzyklen unterscheiden, trägt diese Diversifika- sondere durch unser neues Innovationszentrum in der Kon- tion zu einer Risikominderung bei. Diese Diversifikation wird zernzentrale in Darmstadt sichtbar, das sich zum zentralen verstärkt durch die aktuelle Akquisition von Sigma-Aldrich und Punkt der Kreativität bei Merck entwickeln soll. Die aufgeführ- die 2014 initiierte strategische Allianz mit Pfizer. ten Aktivitäten bieten über den zugrunde liegenden Prognose- Die wesentlichsten Einzelrisiken aus den Geschäften wurden in dem vorausgegangenen Bericht genannt, wobei die geschäftsbezogenen Risiken neben den rechtlichen Risiken am bedeutendsten sind. zeitraum hinaus mittel- bis langfristig bedeutende Chancen für uns. Wir verfolgen die sich bietenden Möglichkeiten und reflektieren die erwarteten Effekte in der prognostizierten Entwick- Innerhalb der hohen und mittleren Risiken haben sich lung zu Umsatzerlösen, EBITDA vor Sondereinflüssen und gewisse Veränderungen ergeben, da sich die Einschätzung indi- Busi ness Free Cash Flow. Des Weiteren werden wir neue vidueller Risiken während des Geschäftsjahres naturgemäß auf- Chancen aktiv suchen und deren Umsetzung prüfen und gege- grund veränderter externer sowie interner Bedingungen geän- benenfalls vorantreiben. Sofern sich zusätzlich zu den prog- dert hat, bei einer insgesamt stabilen Gesamtrisikoeinschätzung. nostizierten Entwicklungen Chancen ergeben oder diese Durch die getroffenen Maßnahmen zur Risikoreduzierung – wie schneller als erwartet eintreten sollten, könnte dies positive die konsistente Implementierung von Managementmaßnahmen Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Ertrags- und Finanz (organisatorische Verantwortung sowie Prozessverbesserun- lage haben. gen), den vorhandenen Versicherungsschutz und bilanzielle Vorsorgemaßnahmen – wirken wir insbesondere den wesent lichen Einzelrisiken entgegen. Das Gesamtbild der Risikolage des Konzerns, welches sich aus der Zusammenfassung der beschriebenen Risiken anhand von Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit ergibt, führt zu der Einschätzung, dass wir keinen bestandsgefährdenden Risiken ausgesetzt sind. Wir sind überzeugt, die sich aus den oben genannten Risiken ergebenden Herausforderungen auch zukünftig erfolgreich zu meistern. Prognosebericht Zusammengefasster Lagebericht 89 PROGNOSEBERICHT Der vorliegende Bericht gibt für das Geschäftsjahr 2016 eine ten Jahr Umsatzerlöse, EBITDA vor Sondereinflüssen und Prognose für den Merck-Konzern sowie die drei Unternehmens Business Free Cash Flow sind. Nach der erfolgreichen Akquisi- bereiche Healthcare, Life Science und Performance M aterials tion von Sigma- Aldrich im November 2015 berücksichtigen wieder. Die Prognose umfasst unsere bedeutsamsten internen sämtliche Prognosen den Einfluss dieser Akquisition auf unsere Steuerungskennzahlen, die unverändert gegenüber dem letz- Geschäfte. Prognose für den Merck-Konzern in Mio € Umsatzerlöse E BITDA vor Sonderein flüssen Business Free Cash Flow Ist-Zahlen 2015 Prognose für 2016 Wesentliche Annahmen 12.844,7 – Leichtes organisches Wachstum – Portfolioeffekt im niedrigen zweistelligen Prozentbereich – Leichtes organisches Wachstum bei Healthcare trotz weiterhin herausfordernden Umfelds für Rebif® – Moderates organisches Wachstum bei Life Science mit Process Solutions als wesentlichem Wachstumstreiber – Leichtes organisches Wachstum bei Performance Materials trotz weiter anhaltenden Preisdrucks bei Flüssigkristallen; hohe Wachstumsdynamik bei OLED und UB -FFS – Positiver Portfolioeffekt im niedrigen zweistelligen Prozentbereich aus der Akquisition von Sigma-Aldrich 3.629,8 – Zusätzliche Investitionen in die Forschung und Entwicklung bei – Anstieg im niedrigen zwei Healthcare, insbesondere im Bereich der Immunonkologie stelligen Prozentbereich unter – Planmäßige Realisierung von Synergien aus der Integration von Berücksichtigung des Sigma-Aldrich in Life Science Portfolioeffekts von Sigma- – Erhalt der Profitabilität bei Performance Materials trotz anhaltenden Aldrich Preisdrucks bei Flüssigkristallen 2.766,2 – Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich – Erwarteter Anstieg des E BITDA vor Sondereinflüssen – Weitere Investitionen in Sachanlagen im Rahmen strategischer Wachstumsinitiativen Umsatzerlöse Für den Merck-Konzern rechnen wir für das Jahr 2016 mit einem leichten organischen Anstieg der Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr. Infolge der Akquisition von Sigma-Aldrich erwarten wir zusätzlich einen positiven Portfolioeffekt im nied- einem leicht negativen Währungseffekt für den Merck-Konzern rigen zweistelligen Prozentbereich. Als weltweit tätiger Kon- von Healthcare, erwarten wir weiterhin ein herausforderndes zern sind wir Währungseffekten infolge der Schwankung von Marktumfeld, das zu einem starken organischen Rückgang der Fremdwährungskursen ausgesetzt. Für das Jahr 2016 gehen Umsatzerlöse führen wird. Diesen Rückgang planen wir jedoch im Jahr 2016 aus. Für den Unternehmensbereich Healthcare gehen wir bei der Prognose von einem leichten organischen Umsatzwachstum im Jahr 2016 aus. Für Rebif®, das umsatzstärkste Produkt wir in unserer Prognose von einem € / US-Dollar-Kurs im durch einen starken organischen Anstieg in Wachstumsmärkten Bereich von 1,07 – 1,12 aus, sodass sich daraus ein positiver und durch Umsätze aus der Beteiligung an Xalkori® zu kom- Währungs effekt gegenüber Vorjahr ergeben sollte. In den pensieren. Zusätzlich rechnen wir mit einem leicht negativen Wachstumsmärkten, insbesondere in Lateinamerika, dürfte Portfolioeffekt aufgrund der Veräußerung von Kuvan®. sich jedoch für den Merck-Konzern eine negative Entwicklung Im Unternehmensbereich Life Science erwarten wir einen aus Währungseffekten einstellen. Insgesamt gehen wir von moderaten Anstieg der organischen Umsatzerlöse sowie 90 Zusammengefasster Lagebericht Prognosebericht zusätzlich einen Portfolioeffekt im hohen zweistelligen Prozent Unternehmensbereich Life Science rechnen wir mit einem bereich infolge der Akquisition von Sigma-Aldrich. Stärkster moderat ansteigenden E BITDA vor Sondereinflüssen infolge Wachstumstreiber wird dabei voraussichtlich Process Solutions der organischen Umsatzentwicklung. Zusätzlich ist von einem sein. Portfolioeffekt im hohen zweistelligen Prozentbereich aufgrund Der Unternehmensbereich Performance Materials wird die der Akquisition von Sigma-Aldrich auszugehen. Diese Prognose Umsatzerlöse trotz anhaltenden Preisdrucks bei Flüssigkristal- berücksichtigt bereits die planmäßige Realisierung von Syner- len voraussichtlich organisch leicht steigern können, wobei sich gien im Rahmen der Integration von Sigma-Aldrich. Das E BITDA die UB -FFS- und OLED-Technologien zunehmend als Wachstums vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs Performance treiber entwickeln sollten. Materials wird im Jahr 2016 voraussichtlich leicht ansteigen, zumindest aber auf dem Niveau des Vorjahrs liegen. Der Aufwand für Konzernkosten und Sonstiges wird im BITDA vor Sondereinflüssen E Das E BITDA vor Sondereinflüssen ist unsere wichtigste Kennzahl zur Steuerung des operativen Geschäfts. Aufgrund der erwarteten operativen Entwicklung und der Akquisition von Global Headquarters weiter auszuweiten und auch die Digita- Sigma-Aldrich rechnen wir für den Merck-Konzern im Jahr 2016 lisierung des Konzerns weiter voranzutreiben. Jahr 2016 voraussichtlich signifikant ansteigen, da wir planen, zukunftsweisende Konzerninitiativen wie Branding und ONE mit einem Anstieg des E BITDA vor Sondereinflüssen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr. Forschung und Entwicklung (insbesondere im Bereich der Business Free Cash Flow Für den Business Free Cash Flow des Merck-Konzerns rechnen wir im Jahr 2016 mit einem Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich. Wir erwarten dabei neben dem Anstieg des Immunonkologie) einen Rückgang des E BITDA vor Sonder- operativen Ergebnisses auch weitere Investitionen in Sach einflüssen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Für den anlagen im Rahmen strategischer Wachstumsinitiativen. Für den Unternehmensbereich Healthcare erwarten wir dabei vor allem aufgrund zusätzlicher Investitionen in die Prognose für den Unternehmensbereich Healthcare in Mio € Umsatzerlöse E BITDA vor Sonderein flüssen Business Free Cash Flow Ist-Zahlen 2015 Prognose für 2016 Wesentliche Annahmen 6.933,8 – Leichtes organisches Wachstum Leichter negativer Portfolio – effekt aufgrund der Ver äußerung von Kuvan® – Anstieg in Wachstumsmärkten und Beteiligung an Xalkori® kompensieren den Rückgang bei Rebif® – Negativer Währungseffekt insbesondere durch Währungen in Lateinamerika 2.001,7 – Rückgang im niedrigen zwei stelligen Prozentbereich unter Berücksichtigung von Markteinführungskosten, insbesondere für Avelumab® (ohne Markteinführungs kosten: Rückgang im hohen einstelligen bis mittleren Zehner-Prozentbereich) – Negativer Portfolioeffekt im mittleren zweistelligen Millionenbereich infolge der Veräußerung von Kuvan® – Signifikante Markteinführungskosten insbesondere für Avelumab und Cladribin – Negativer Produktmixeffekt durch Rückgang bei Rebif® – Negativer Währungseffekt insbesondere durch Währungen in Lateinamerika – Veräußerung von Kuvan® Rückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich – Rückgang des E BITDA vor Sondereinflüssen – Stabiles Niveau der Vorratsbestände und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – Weitere Investitionen in Sachanlagen im Rahmen der s trategischen Wachstumsprojekte 1.581,0 – Steigende Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen aufgrund der Weiterentwicklung unserer Pipeline, insbesondere im Bereich der Immunonkologie – Wegfall der Provisionsaufwendungen aus der Beendigung der Vertriebskooperation für Rebif® zwischen Merck und Pfizer in den USA Prognosebericht Umsatzerlöse Für die Umsatzerlöse des Unternehmensbereichs Healthcare erwarten wir im Jahr 2016 ein leichtes organisches Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Wir rechnen dabei mit einem starken organischen Zuwachs in Wachstumsmärkten und einem Umsatz anstieg aus der Beteiligung an Xalkori®. Dieses Wachstum sollte den erwarteten Rückgang bei Rebif®, dem umsatzstärksten Produkt von Healthcare, kompensieren. Aufgrund der Rückgabe der Rechte an Kuvan® an BioMarin Pharmaceutical, Inc. zum Januar 2016 rechnen wir zusätzlich mit einem leichten negativen Portfolioeffekt im Prognosejahr. Zusammengefasster Lagebericht 91 USA wegfallen. Ein margenschwächerer Produktmix, signifi- kante Markteinführungskosten für A velumab und C ladribin sowie ein voraussichtlich negativer Währungseffekt insbesondere durch Währungen in Lateinamerika werden die Marge des Unternehmensbereichs Healthcare im Jahr 2016 belasten. Darüber hinaus wird sich die Veräußerung von Kuvan® auch im E BITDA vor Sondereinflüssen bemerkbar machen, sodass wir für das Jahr 2016 mit einem negativen Portfolioeffekt im mittleren zweistelligen Millionenbereich rechnen. Business Free Cash Flow Für den Business Free Cash Flow des Unternehmensbereichs Healthcare rechnen wir für das Jahr 2016 mit einem Rückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Wesentlicher Treiber hierfür wird die Entwicklung des E BITDA vor Sondereinflüssen BITDA vor Sondereinflüssen E Das E BITDA vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs Healthcare wird im Jahr 2016 voraussichtlich im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zurückgehen. Wir rechnen damit, dass die fokussierte Weiterentwicklung unserer Pipeline, insbesondere im Bereich der Immunonkologie, signifikante For- Niveau des Vorjahrs. Ebenso rechnen wir mit weiteren Investi- schungs- und Entwicklungsaufwendungen erfordern wird. tionen in Sachanlagen im Rahmen der strategischen Wachs- Gegenläufig hierzu werden Provisionsaufwendungen aus der tumsprojekte. sein. Für Vorratsbestände und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erwarten wir dabei eine Entwicklung auf dem Beendigung der Rebif®-Vertriebskooperation mit Pfizer in den Prognose für den Unternehmensbereich Life Science in Mio € Umsatzerlöse E BITDA vor Sonderein flüssen Business Free Cash Flow Ist-Zahlen 2015 Prognose für 2016 Wesentliche Annahmen 3.355,3 – Moderates organisches Wachstum – Portfolioeffekt im hohen zweistelligen Prozentbereich infolge der Akquisition von Sigma-Aldrich – Process Solutions ist voraussichtlich wesentlicher Wachstumstreiber – Research Solutions und Applied Solutions tragen in geringerem Umfang ebenfalls zum Wachstum bei 856,1 Moderater Anstieg infolge – des organischen Umsatzwachstums – Zusätzlich Portfolioeffekt im hohen zweistelligen Prozentbereich durch die Akquisition von Sigma-Aldrich – Im Einklang mit der Umsatzentwicklung – Planmäßige Realisierung von Synergien in Höhe von 90 Mio € aus der Integration von Sigma-Aldrich 675,6 – Anstieg im hohen zwei stelligen Prozentbereich – Verbesserung des E BITDA vor Sondereinflüssen – Entwicklung der Vorratsbestände und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Einklang mit dem Wachstum der Umsatzerlöse 92 Zusammengefasster Lagebericht Prognosebericht Umsatzerlöse Für den Unternehmensbereich Life Science erwarten wir für das Jahr 2016 ein moderates organisches Wachstum der Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem Wachstum sollte Process Solutions weiterhin in besonderem Maße beitragen und dabei von der anhaltenden Wachstumsdynamik des Markts für biotechnologisch hergestellte Arzneimittel profitieren. Research Solutions und Applied Solutions werden voraussichtlich in geringerem Umfang ebenfalls zum organischen Umsatzwachstum beitragen. Infolge der Akquisition von Sigma- Aldrich erwarten wir für das Jahr 2016 einen Portfolioeffekt im hohen zweistelligen Prozentbereich. BITDA vor Sondereinflüssen E Für das E BITDA vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs Life Science rechnen wir im Jahr 2016 mit einem mode- raten Anstieg gegenüber dem Vorjahr, resultierend aus dem organischen Wachstum der Umsatzerlöse. Zusätzlich gehen wir infolge der Akquisition von Sigma-Aldrich von einem portfoliobedingten Wachstum des E BITDA vor Sondereinflüssen im hohen zweistelligen Prozentbereich aus. Die planmäßige Realisierung von Synergien in Höhe von rund 90 Mio € im Jahr 2016 ist in dieser Prognose bereits berücksichtigt. Business Free Cash Flow Für den Business Free Cash Flow des Unternehmensbereichs Life Science erwarten wir für das Jahr 2016 einen Anstieg im hohen zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr. Haupttreiber für diesen Anstieg ist die erwartete Verbesserung des E BITDA vor Sondereinflüssen. Für Vorratsbestände und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gehen wir dabei von einer Entwicklung im Einklang mit den Umsatzerlösen aus. Prognose für den Unternehmensbereich Performance Materials in Mio € Ist-Zahlen 2015 Prognose für 2016 Wesentliche Annahmen Umsatzerlöse 2.555,6 Leichtes organisches Umsatzwachstum – Anhaltende Volumensteigerung in sämtlichen Geschäften – Marktüblicher Preisrückgang im Geschäft mit Flüssigkristallen – Hohe Wachstumsdynamik bei OLED und UB -FFS BITDA vor E Sonderein flüssen 1.132,1 Leichter Anstieg, mindestens aber auf Vorjahresniveau – Erhalt der Profitabilität des Geschäfts mit Flüssigkristallen trotz spürbaren Preisverfalls Business Free Cash Flow 930,8 Moderater Anstieg – Mindestens stabiles E BITDA vor Sondereinflüssen – Optimierung der Vorratsbestände Umsatzerlöse Für das Jahr 2016 erwarten wir für den Unternehmensbereich Performance Materials gegenüber dem Vorjahr ein leichtes organisches Umsatzwachstum. Alle Geschäfte des Unternehmensbereichs werden voraussichtlich ihr Absatzvolumen stei- BITDA vor Sondereinflüssen E Das E BITDA vor Sondereinflüssen des Unternehmensbereichs Performance Materials wird im Jahr 2016 unserer Einschätzung nach leicht ansteigen, mindestens aber auf dem Niveau des Vorjahrs liegen. Dabei ist es für uns ein wichtiges Ziel, die gern können. Wir gehen davon aus, dass die Wachstums Profitabilität des Geschäfts mit Flüssigkristallen trotz Preis- dynamik insbesondere in den Geschäften mit der OLED - und verfalls auch weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten. der UB -FFS -Technologie besonders hoch sein wird. Demgegen über rechnen wir mit einem marktüblichen Preisrückgang bei Flüssigkristallen. Prognosebericht Business Free Cash Flow Der Business Free Cash Flow des Unternehmensbereichs Performance Materials wird im Jahr 2016 voraussichtlich moderat ansteigen. Diese Prognose steht in Einklang mit der voraussichtlichen Entwicklung des E BITDA vor Sonderein flüssen. Wir gehen davon aus, dass wir die Vorratsbestände im Jahr 2016 optimieren können. Zusammengefasster Lagebericht 93 Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Merck-Konzerns wird im Jahr 2016 unter Berücksichtigung des Portfolioeffekts infolge der Akquisition von Sigma-Aldrich voraussichtlich im niedrigen zweistelligen Prozentbereich ansteigen. Dies schließt erwartete Kostensynergien aus der Integration von Sigma- Aldrich mit ein. Im Unternehmensbereich Healthcare werden wir weiter in die Forschung und Entwicklung innovativer Arzneien investieren und planen daher mit zusätzlichen Ausgaben Zusammenfassung Für das Jahr 2016 erwarten wir für den Merck-Konzern einen leichten organischen Anstieg der Umsatzerlöse, zu dem voraussichtlich alle Unternehmensbereiche beitragen werden. Aufgrund der Akquisition von Sigma-Aldrich rechnen wir zusätzlich mit einem positiven Portfolioeffekt im niedrigen zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr. für die Pharmapipeline. Für den Unternehmensbereich Performance Materials gehen wir weiterhin von einer hohen Ertragskraft aus und rechnen damit, dass das E BITDA vor Sonder einflüssen voraussichtlich leicht ansteigen, aber mindestens auf dem Niveau des Vorjahrs liegen wird. Für den Business Free Cash Flow des Merck-Konzerns erwarten wir einen Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr. 94 Zusammengefasster Lagebericht Bericht nach § 315 Absatz 4 HGB BERICHT NACH § 315 ABSATZ 4 HGB Die folgenden Informationen sind Angaben nach § 315 Absatz 4 Die Geschäftsleitung ist mit Zustimmung des Aufsichtsrats HGB und erläuternder Bericht gemäß § 176 Absatz 1 Satz 1 AktG. ermächtigt, das gesetzliche Bezugsrecht der Kommanditaktio Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft ist zum Bilanz näre bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage auszuschließen, stichtag in 129.242.251 auf den Inhaber lautende Stückaktien wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis ohne Nennbetrag sowie eine Namensaktie eingeteilt. Damit der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Aus entfällt auf jede Aktie ein rechnerischer Anteil am Grundkapi stattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festsetzung des tal in Höhe von 1,30 €. Der Inhaber der Namensaktie ist die Ausgabe betrags durch die Geschäftsleitung nicht wesentlich E. Merck Beteiligungen KG. Sie ist berechtigt und verpflichtet, im Sinne der §§ 203 Absatz 1 und 2, 186 Absatz 3 Satz 4 AktG ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder der Kommanditaktio unterschreitet und der auf die neuen Aktien insgesamt entfal näre in den Aufsichtsrat zu entsenden. Das Entsendungsrecht lende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des zum Zeit besteht nicht, sofern der Inhaber der Namensaktie ein persön punkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung oder lich haftender Gesellschafter ist. Die Übertragung der Namens (falls geringer) des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser aktie bedarf der Zustimmung der Gesellschaft. Über die Ertei Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals nicht übersteigt. lung der Zustimmung entscheidet die persönlich haftende Auf diese Höchstgrenze werden Aktien angerechnet, die wäh Gesellschafterin mit Kapitalanteil, die E. Merck KG, nach freiem rend der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss Ermessen. des Bezugsrechts der Kommanditaktionäre gemäß §§ 71 Am 31. Dezember 2015 hielten nach den gegenüber uns Absatz 1 Nummer 8 Satz 5, 186 Absatz 3 Satz 4 AktG veräu erfolgten Stimmrechtsmitteilungen nach WpHG keine Aktionäre ßert werden, sowie Aktien, die zur Bedienung von Options- direkte oder indirekte Beteiligungen, die 10 % der Stimmrechte oder Wandelanleihen auszugeben sind, sofern die Anleihen überschritten. während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss Die Satzung von Merck sieht vor, dass die persönlich haften des Bezugsrechts ausgegeben worden sind. Das Bezugsrecht den Gesellschafter ohne Kapitalanteil, die die Geschäftsleitung der Kommanditaktionäre kann mit Zustimmung des Aufsichts bilden, durch die E. Merck KG mit Zustimmung der einfachen rats zudem zur Durchführung des der E. Merck KG in § 32 Mehrheit der anderen persönlich haftenden Gesellschafter auf Absatz 3 der Satzung gewährten Rechts auf Beteiligung an genommen werden. Persönlich haftender Gesellschafter ohne einer Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Aktien oder von frei Kapitalanteil kann nur sein, wer zugleich persönlich haftender übertragbaren Rechten auf Bezug von Kommanditaktien und Gesellschafter der E. Merck KG ist. Darüber hinaus können in zur Durchführung des der E. Merck KG in § 33 der Satzung die Geschäftsleitung auf Vorschlag der E. Merck KG und mit gewährten Rechts auf Umwandlung des Kapitalanteils in Zustimmung aller persönlich haftenden Gesellschafter ohne Grundkapital ausgeschlossen werden. Des Weiteren kann das Kapitalanteil weitere Personen aufgenommen werden, die Bezugsrecht der Kommanditaktionäre mit Zustimmung des nicht persönlich haftende Gesellschafter ohne Kapitalanteil Aufsichtsrats ausgeschlossen werden, soweit dies erforderlich sind. ist, um Inhabern von durch die Gesellschaft oder ihren Tochter Die Satzung kann durch einen Beschluss der Hauptver gesellschaften ausgegebenen Optionsscheinen und Wandel sammlung geändert werden, der der Zustimmung der per schuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in sönlich haftenden Gesellschafter bedarf. Die Beschlüsse der dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Hauptversammlung werden – soweit dem nicht zwingende Options-beziehungsweise Wandelrechts beziehungsweise gesetzliche Vorschriften entgegenstehen – mit einfacher Mehr nach Erfüllung von Wandlungs- oder Optionspflichten zustehen heit der abgegebenen Stimmen gefasst. Soweit das Gesetz würde. Schließlich kann das Bezugsrecht der Kommandit außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden sie auch mit der einfachen Mehrheit des bei der werden, um etwaige Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst. Die auszunehmen. Satzung umfasst genehmigtes und bedingtes Kapital. Die Satzung umfasst zudem bedingtes Kapital. Zum einen Die Geschäftsleitung ist ermächtigt, mit Zustimmung des ist das Grundkapital um bis zu 66.406.298,40 €, eingeteilt Aufsichtsrats sowie der E. Merck KG das Grundkapital bis zum in 51.081.768 Aktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital I). 26. April 2018 um bis zu insgesamt 56.521.124,19 € durch Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von ein-oder mehrmalige Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- Umtausch rechten an die E. Merck KG zur Erfüllung ihres und / oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). Rechts auf Umwandlung des Kapitalanteils in Aktien nach § 33 Bericht nach § 315 Absatz 4 HGB Zusammengefasster Lagebericht 95 der Satzung. Die Aktien sind gewinnberechtigt ab dem Beginn wird oder eigene Aktien oder andere Erfüllungsformen zur des auf die Erklärung des Umwandlungsverlangens folgenden Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien Geschäftsjahres. Des Weiteren ist das Grundkapital um bis zu 16.801.491,20 €, erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- eingeteilt in bis zu 12.924.224 auf den Inhaber lautende Stück oder Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn aktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital II). Diese bedingte des Geschäftsjahrs an, in dem sie entstehen, am Gewinn Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inha teil; soweit rechtlich zulässig, kann die Geschäftsleitung mit ber oder Gläubiger von Options-oder Wandlungsrechten oder Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer die zur Wandlung Verpflichteten aus gegen Bareinlage ausge Aktien hiervon und auch abweichend von § 60 Absatz 2 AktG, gebenen Optionsanleihen, Optionsgenussscheinen, Options auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, festlegen. Die gewinnschuldverschreibungen, Wandelanleihen, Wandelgenuss Geschäftsleitung ist ermächtigt, mit Zustimmung des Auf scheinen oder Wandelgewinnschuldverschreibungen, die von sichtsrats sowie von der E. Merck KG die weiteren Einzel der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunter heiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung fest nehmen der Gesellschaft aufgrund der Ermächtigung der zusetzen. Geschäftsleitung durch den Hauptversammlungsbeschluss vom 9. Mai 2014 bis zum 8. Mai 2019 ausgegeben oder garantiert Eine Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien besteht bei der Gesellschaft nicht. werden, von ihren Options- oder Wandlungsrechten Gebrauch Die Gesellschaft unterhält keine wesentlichen Verein machen oder, soweit sie zur Wandlung verpflichtet sind, ihre barungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels Verpflichtung zur Wandlung erfüllen oder, soweit die Gesell infolge eines Übernahmeangebots stehen, und keine Entschä schaft ein Wahlrecht ausübt, ganz oder teilweise anstelle digungsvereinbarungen, die für den Fall eines Über nahme der Zahlung des fälligen Geldbetrags Aktien der Gesellschaft angebots mit den Mitgliedern der Geschäftsleitung oder den zu gewähren, soweit nicht jeweils ein Barausgleich gewährt Arbeitnehmern getroffen sind. 96 Zusammengefasster Lagebericht Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB ERGÄNZUNGEN ZUR MERCK KGAA AUF BASIS HGB Der Lagebericht der Merck KGaA ist mit dem Lagebericht des Erklärung zur Unternehmensführung Konzerns zusammengefasst. Jahresabschluss und zusammengefasster Lagebericht von Merck-Konzern und Merck KGaA für Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB das Geschäftsjahr 2015 werden beim Betreiber des elektroni- findet sich auf den Seiten 148 bis 163. schen Bundesanzeigers eingereicht und sind über die Internet seiten des Unternehmensregisters zugänglich. Geschäftsentwicklung Die Umsatzerlöse der Merck KGaA konnten auch 2015 weiter gesteigert werden. Der Anstieg um 478 Mio € resultierte aus allen Unternehmensbereichen: in Mio € / Veränderung in % 2015 2014 1.617 1.525 6,0 674 622 8,4 Performance Materials 1.597 1.263 26,4 Summe 3.888 3.410 14,0 Healthcare Life S cience Veränderung Insbesondere die Unternehmensbereiche Healthcare und Der Anteil der Konzernumsätze stieg 2015 ebenfalls (2015: Performance Materials konnten in allen vier Quartalen des 92,7 %; Vorjahr: 90,9 %). Diese Entwicklung unterstreicht Geschäftsjahres Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr die Bedeutung der Gesellschaft als Produktionsgesellschaft im erzielen. Konzernverbund: in Mio € / Veränderung in % Konzernumsätze Umsätze mit Dritten Summe 2015 2014 3.605 3.100 16,3 283 310 – 8,7 3.888 3.410 14,0 Veränderung Veränderung Die Exportquote betrug im Geschäftsjahr 88,1 % (Vorjahr: 85,7 %) und stieg gegenüber dem Vorjahr abermals an. in Mio € / Veränderung in % Ausland Deutschland Summe 2015 2014 3.427 2.922 17,3 461 488 – 5,5 3.888 3.410 14,0 Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB Zusammengefasster Lagebericht 97 Im Unternehmensbereich H ealthcare wurden insbesondere die Performance Materials die Umsatzerlöse (+ 26,4 %) steigern. Umsatzerlöse von Produkten in den Therapiegebieten Cardio- Die Geschäftseinheiten Display Materials (+ 27,9 %) und vaskular (+ 20,0 %) und Thyroid (+ 12,9 %) in nahezu allen Advanced Technologies (+ 84,1 %) hatten hieran die wesent- Regionen gesteigert. Hervorzuheben sind die Zuwächse in den lichsten Anteile. Aber auch die Geschäftseinheit Pigments & Regionen Asien-Pazifik und Europa. Dem standen die betrags- Functional Materials (+ 7,9 %) konnte ihre Umsätze in Europa mäßig geringeren Rückgänge bei Produkten in den Geschäfts- behaupten sowie in Nord- und Lateinamerika ausbauen. einheiten General Medicine (– 22,3 %), neurodegenerative Im Unternehmensbereich Life Science wuchs die Geschäfts- Krankheiten (– 7,7 %) und Onkologie (– 1,5 %) entgegen. Diese einheit Process Solutions (+ 10,7 %) am stärksten. Besonders Rückgänge betrafen vornehmlich den europäischen Markt. erfolgreich war der Unternehmensbereich in den Märkten In allen wesentlichen Märkten – insbesondere in der Region Nord- (+ 47,0 %) und Lateinamerika (+ 15,9 %). In Europa Asien-Pazifik (+ 29,9 %) – konnte der Unternehmensbereich (– 1,0 %) wurden jedoch leichte Umsatzrückgänge verzeichnet. Ertragslage Veränderung in Mio € Umsatzerlöse Übrige Erträge 2015 2014 in Mio € in % 3.888 3.410 478 14,0 1,5 966 952 14 Materialaufwand – 956 – 879 – 77 8,8 Personalaufwand – 1.123 – 1.019 – 104 10,2 – 19,5 Abschreibungen – 280 – 348 68 – 2.050 – 1.877 – 173 9,2 339 445 – 106 – 23,8 – 175 – 32 – 143 – 446,9 609 652 – 43 – 6,6 Ergebnisverrechnung – 373 – 426 53 – 12,4 Steuern – 116 – 77 – 39 – 50,6 120 149 – 29 – 19,5 Sonstige betriebliche Aufwendungen Beteiligungsergebnis / Abschreibungen auf Finanzanlagen Finanzergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Ergebnis nach Steuern und Ergebnisverrechnung Der Anstieg der übrigen Erträge resultierte vornehmlich aus wicklungsprojekten in Höhe von 105 Mio € (Vorjahr: 176 Mio €) höheren Lizenzerlösen sowie den gestiegenen Auflösungen von außerplanmäßig abgeschrieben. Rückstellungen. Dem standen Aufwendungen aus der Bestandsverminderung gegenüber. Der Materialaufwand sank im Verhältnis zu den Umsatz erlösen leicht (24,6 %; Vorjahr: 25,8 %). Durch verstärkte Vertriebsaktivitäten sowie bedingt durch Rechts- und Beratungskosten im Zusammenhang mit der Akquisition von Sigma-Aldrich stiegen die sonstigen betrieb lichen Aufwendungen. Die höhere Anzahl der Mitarbeiter sowie höhere Aufwen- Das Beteiligungsergebnis sank im Wesentlichen aufgrund dungen für die Altersversorgung waren ursächlich für den von niedrigeren Dividendenausschüttungen der Merck Capital Anstieg des Personalaufwands. Holding Ltd., Malta, und der Merck Holding GmbH, Darmstadt. Die Abschreibungen sanken vornehmlich aufgrund des Aufgrund der Aufnahme von Finanzmitteln für die Akquisition Rückgangs der außerplanmäßigen Abschreibungen (– 73 Mio €). von Sigma-Aldrich stiegen die Zinsaufwendungen, wodurch sich Im Geschäftsjahr 2015 wurden insbesondere immaterielle das negative Finanzergebnis erhöhte. Vermögensgegenstände aufgrund der Einstellung von Ent- 98 Zusammengefasster Lagebericht Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB Vermögens- und Finanzlage AKTIVA Veränderung in Mio € 31.12. 2015 31.12. 2014 in Mio € in % 17.770 7.089 10.682 150,7 Immaterielle Vermögensgegenstände 227 325 – 98 – 30,2 Sachanlagen 921 879 43 4,9 16.622 5.885 10.737 182,5 – 13,8 Anlagevermögen Finanzanlagen Umlaufvermögen 1.280 1.485 – 205 Vorräte 617 588 29 4,9 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 213 220 – 7 – 3,2 Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 450 677 – 228 – 33,7 0 0 0 0,0 27 40 – 13 – 32,5 Flüssige Mittel Rechnungsabgrenzungsposten Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung – 195 – 195 – 100,0 19.077 8.808 10.269 116,6 31.12. 2015 31.12. 2014 in Mio € in % 5.268 5.312 – 44 – 0,8 930 750 180 24,0 5 – 5 – 925 750 175 23,4 12.878 2.746 10.132 369,0 1.500 1.500 0 0,0 289 192 97 50,4 11.089 1.054 10.035 952,3 1 – 1 – 19.077 8.808 10.269 116,6 PASSIVA Veränderung in Mio € Eigenkapital Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Andere Rückstellungen Verbindlichkeiten Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Andere Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten Die Entwicklung der Vermögens- und Finanzlage der Merck KGaA Am Standort Darmstadt wurde das Bauprojekt ONE Global wurde im Geschäftsjahr 2015 durch die Akquisition der Sigma- Headquarters vorangetrieben. Dies trug zum Anstieg des Sach Aldrich Corporation, USA , geprägt. Der Anstieg der Bilanzsumme anlagevermögens wesentlich bei. um 10.269 Mio € auf 19.077 Mio € war überwiegend auf den Das Umlaufvermögen (– 205 Mio €) sank vornehmlich auf- Abschluss dieser bedeutenden Transaktion zurückzuführen, die grund geringerer Forderungen gegen verbundene Unternehmen. zu einem Anstieg der Finanzanlagen von 10.737 Mio € führte. Dies ist in erster Linie mit dem gestiegenen Bedarf an Finanz- Ein konzerninterner Verkauf der Merck Ltd., Japan, im Rahmen mitteln für die Akquisition von Sigma-Aldrich zu erklären. der Reorganisation, resultierend aus der letztjährigen AZ- Der Anstieg der anderen Rückstellungen (175 Mio €) ergab Akquisition, führte zu einer Verminderung der Finanzanlagen sich zum einen durch die Rückzahlung eines bar hinterlegten im Berichtsjahr. Treuhandvermögens zur Sicherung von Altersteilzeitrückstel- Die immateriellen Vermögensgegenstände sanken im lungen in Höhe von 48 Mio €. Diese Altersteilzeitrückstellun- Wesentlichen aufgrund der Einstellung des Entwicklungs gen werden nun durch eine Bankbürgschaft abgesichert. Zum projekts Evofosfamide und der damit verbundenen außer anderen sind die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen planmäßigen Abschreibungen aktivierter Rechte in Höhe von um 32 Mio € gestiegen. 82 Mio €. Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB Zusammengefasster Lagebericht 99 Im Geschäftsjahr wurde kein aktiver Unterschiedsbetrag für der Unternehmensbereich Performance Materials mit 4 Mio € die Pensionsrückstellungen ausgewiesen, da die Pensionsver- verantwortlich. Den größten Anteil an den Aufwendungen pflichtungen den Wert des Planvermögens um 5 Mio € über- hatte jedoch mit 77,8 % (Vorjahr: 78,6 %) der Unternehmens- schreiten. Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang des bereich Healthcare, der in Darmstadt insbesondere auf den anzuwendenden Diskontierungssatzes gemäß den Vorgaben Gebieten Onkologie, Autoimmun- und Entzündungserkran- der Deutschen Bundesbank zurückzuführen. kungen tätig ist. Forschungsschwerpunkte des Unterneh- Der Anstieg der Verbindlichkeiten resultierte im Wesentlichen mensbereichs P erformance M aterials sind die Entwicklung aus der Aufnahme von konzerninternen Darlehen (8,5 Mrd €) neuer beziehungsweise verbesserter Basismaterialien und und aus dem laufenden Verrechnungskonto (1,5 Mrd €) mit Mischungen für LC-Displays sowie für innovative OLED -An- der Merck Financial Services GmbH, Darmstadt. wendungen. Zur Stärkung des Pigmentgeschäfts wurden neue Effektpigmente für den Automobil-, Kosmetik- und Forschung und Entwicklung Druckfarbensektor entwickelt. Im Unternehmensbereich Life Science wurde insbesondere an Technologien im Labor- und Life-Science-Bereich geforscht und es wurden neue Entwick- Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen lungen vorangetrieben. Dazu zählten verbesserte Testkits, im Berichtsjahr 782 Mio € (Vorjahr: 774 Mio €) und wurden zu Chromatographiemethoden, Trägermaterialien zur Auftren- einem großen Teil auch von Unternehmen außerhalb des nung von Wirkstoffen sowie Innovationen im Bereich der Konzerns erbracht. Für diesen Anstieg um 8 Mio € (1,0 %) war Mikrobiologie und Hygienekontrolle. in Mio € / Veränderung in % Healthcare Life S cience Performance Materials Weitere, nicht einzeln den Bereichen zurechenbare Aufwendungen Summe Die Forschungs- und Entwicklungsquote betrug bezogen auf den Umsatz 20,1 % (Vorjahr: 22,7 %). Insgesamt waren durchschnittlich 2.186 Mitarbeiter mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben beschäftigt. Die Merck KGaA war mit einem Anteil von 45,7 % (Vorjahr: 45,5 %) an den gesamten Forschungs- und Entwicklungsausgaben des Merck-Konzerns einer der zentralen Forschungsstandorte. 2015 2014 609 608 0,2 38 35 8,6 130 126 3,2 5 5 0,0 782 774 1,0 Veränderung 100 Zusammengefasster Lagebericht Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB Dividende Personal Für das Jahr 2015 schlagen wir der Hauptversammlung eine Die Mitarbeiterzahl der Merck KGaA lag zum 31. Dezember Dividende von 1,05 € je Aktie vor. Aufgrund unserer Ergebnis- 2015 bei 9.537 Beschäftigten und hat sich gegenüber dem erwartung stellt Merck seinen Eigentümern – der Merck-Familie Vorjahr leicht erhöht (2014: 9.407). und den Aktionären – eine weiterhin ertragsorientierte Ausschüttung in Aussicht. Anzahl der im Durchschnitt beschäftigten Mitarbeiter nach Funktionsbereichen: Anzahl der im Jahresdurchschnitt beschäftigten Mitarbeiter 2015 2014 Produktion 3.114 3.024 Verwaltung 2.254 2.174 Forschung 2.186 2.160 Logistik 583 542 Technik 555 538 Vertrieb 409 389 Sonstige 348 551 9.449 9.378 Summe Risiken und Chancen Im Unternehmensbereich P erformance M aterials wurde aufgrund des anhaltend hohen Wettbewerbsdrucks bei Flüssig- Die Merck KGaA unterliegt im Wesentlichen den gleichen kristallen mit einem Umsatzrückgang gerechnet. Diese Ent- Chancen und Risiken wie der Merck-Konzern. Weitere Infor- wicklung ist nicht eingetreten. Display Materials (+ 27,9 %), mationen hierzu finden Sie im Risiko- und Chancenbericht. Advanced Technologies (+ 84,1 %) und Pigments & Functional Materials (+ 7,9 %) konnten ihre Umsatzerlöse steigern, sodass Prognose für die Merck KGaA die Umsätze des Unternehmensbereichs P erformance M aterials insgesamt um 26,4 % angestiegen sind. Der Unternehmensbereich L ife Science konnte wie erwartet Abweichungen der tatsächlichen Geschäftsentwicklungen im Jahr 2015 von früher berichteten Prognosen: Im Jahresabschluss 2014 der Merck KGaA rechneten wir in unserer Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2015 mit einem leichten Anstieg der Umsatzerlöse. seine Umsatzerlöse (+ 8,4 %) im Geschäftsjahr steigern. Im Jahresabschluss 2014 wurde für das Geschäftsjahr 2015 mit einem Rückgang des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und damit auch der finanziellen Mittel gerechnet. Dabei wurde im Unternehmensbereich H ealthcare mit einem Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2015 ist leichten Rückgang der Umsatzerlöse durch rückläufige Umsätze vornehmlich aufgrund eines verminderten Beteiligungsergeb- mit dem Produkt Erbitux® gerechnet. Der erwartete Rückgang nisses und der gleichzeitig erhöhten Finanzierungskosten im bei den Umsätzen in der Geschäftseinheit Onkologie wurde Zusammenhang mit der Sigma-Aldrich-Akquisition gegenüber jedoch durch Umsatzsteigerungen in den Geschäftseinheiten dem Vorjahr gesunken. Die finanziellen Mittel für diese Akqui- Cardiovaskular und Thyroid mehr als nur kompensiert, sodass sition wurden durch die Aufnahme von Darlehen von der Merck die Umsatzerlöse um insgesamt 6,0 % angestiegen sind. Financial Services GmbH, Darmstadt, bereitgestellt. Ergänzungen zur Merck KGaA auf Basis HGB Zusammengefasster Lagebericht 101 Prognose 2016 Für das kommende Geschäftsjahr werden für die Unternehmensbereiche H ealthcare und P erformance M aterials leicht rückläufige Umsatzerlöse angenommen, die durch Umsatz- • Klar definierte Aufgabentrennung und Zuordnung von steigerungen im Unternehmensbereich Life Science nahezu systemen eine Aufgabentrennung zwischen Eingaben von vollständig kompensiert werden. Vorgängen sowie deren Prüfung und Freigabe sicher. Hier Verantwortlichkeiten zwischen den am Rechnungslegungsprozess beteiligten Bereichen. Durch entsprechende organisatorische Maßnahmen stellen wir in den Rechnungslegungs Die Finanzierungskosten der Sigma-Aldrich-Akquisition sind auch die von der Geschäftsleitung genehmigten Verfü- werden das Ergebnis belasten, sodass mit einem leicht gungsberechtigungen im Rahmen der Autorisierung von Ver rückläufigen Jahresüberschuss gerechnet wird, der auch maß trägen oder Gutschriften ebenso zu nennen wie das durch- geblich von den Beteiligungsergebnissen und Dividenden gehend implementierte Vier-Augen-Prinzip. ausschüttungen der Tochterunternehmen beeinflusst wird. • Einbeziehung externer Sachverständiger – soweit erforder- Die Ausstattung mit hinreichenden finanziellen Mitteln wird lich, wie zum Beispiel für die Bewertung von Pensionsver- durch die Merck Financial Services GmbH sichergestellt. pflichtungen Derzeit sind uns keine bestandsgefährdenden Risiken • Verwendung geeigneter weitgehend einheitlicher IT-Finanz- bekannt, die den Fortbestand der Merck KGaA gefährden systeme und Anwendung von detaillierten Berechtigungs- könnten. konzepten zur Sicherstellung aufgabengerechter Befugnisse und unter Beachtung von Funktionstrennungsprinzipien Das interne Kontrollsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess gemäß § 289 Absatz 5 HGB • Systemseitig implementierte EDV -technische Kontrollen sowie manuelle prozessintegrierte Kontrollen insbesondere im Rahmen des Rechnungslegungsprozesses • Berücksichtigung von im Risikomanagementsystem erfassten und bewerteten Risiken in den Jahresabschlüssen, soweit dies nach bestehenden Bilanzierungsregeln erforder- Die Erstellung des Jahresabschlusses der Merck KGaA erfolgt lich ist durch die Merck Accounting Solutions & Services Europe GmbH, Für die Umsetzung dieser Regelungen und die Nutzung der Darmstadt, eine eigene Gesellschaft innerhalb des Merck- Instrumentarien sind die Leitungen des jeweiligen Bereichs Konzerns. Der Abschlussprozess der Merck KGaA basiert auf verantwortlich. den Bilanzierungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs unter Der Jahresabschluss der Gesellschaft liegt in der Verant- Berücksichtigung wesentlicher Prozesse und einheitlicher Ter- wortung des für die Finanzen zuständigen Mitglieds der mine. Die Zielsetzung des internen Kontrollsystems (IKS ) für Geschäftsleitung der Merck KGaA. Diese Verantwortung ist in den Rechnungslegungsprozess ist es, durch die Implementie- der Geschäftsordnung der Geschäftsleitung dargestellt. rung von Kontrollen hinreichende Sicherheit zu gewähren, dass Alle beschriebenen Strukturen und Prozesse unterliegen ein regelungskonformer Abschluss erstellt wird. Es umfasst der ständigen Überprüfung durch die interne Revision. Welche Maßnahmen, die eine vollständige, richtige und zeitnahe Über- Strukturen und Prozesse jeweils einer Prüfung unterzogen wer- mittlung und Darstellung von Informationen gewährleisten den, legt die Geschäftsleitung in einem jährlichen Prüfungs- sollen, die für die Aufstellung des Abschlusses relevant sind. plan fest. Die Rechnungslegungsprozesse werden durch ein stringentes Die Ergebnisse dieser Prüfungen werden regelmäßig in den internes Kontrollsystem überwacht, welches sowohl die Ord- Sitzungen der Geschäftsleitung, des Aufsichtsrats und des nungsmäßigkeit der Rechnungslegung als auch die Einhaltung Finanzausschusses der E. Merck KG behandelt. der relevanten gesetzlichen Bestimmungen sichert. Wesentliche Regelungen und Instrumentarien sind: • Bilanzierungsrichtlinien auf der Grundlage konzernweiter Richtlinien. Diese konzernweiten Bilanzierungsrichtlinien liegen in der Verantwortung des Zentralbereichs Group Accounting und sind über das Merck Intranet allen Mitarbeitern der betroffenen Bereiche verfügbar. Hier sind detaillierte Kontierungsanweisungen für alle wesentlichen Sachverhalte geregelt. Diese umfassen zum Beispiel auch klare Vorgaben für den Prozess der Vorratsbewertung oder die Transferpreisbestimmung im Rahmen der konzerninternen Liefer- und Leistungsbeziehungen. 102 Zusammengefasster Lagebericht Ereignisse nach dem Bilanzstichtag EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Anfang Januar 2016 traten zwei mit BioMarin Pharmaceutical 185 Mio €. Der handelsrechtliche Abschluss der Merck KGaA Inc., USA , (BioMarin) geschlossene Verträge in Kraft: Zum ist hiervon nur über zukünftige Dividenden von Tochterunter- einen wurde die Veräußerung der Rechte an Kuvan®, einem nehmen betroffen. Bezüglich weiterer Informationen wird auf Medikament zur Behandlung der Stoffwechselerkrankung die entsprechende Anmerkung [4] „Akquisitionen sowie zur Phenylketonurie (PKU ), vereinbart. Zum anderen hat Merck Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungs- die Entwicklungs- und Vermarktungsoption für Peg-Pal an gruppen“ im Konzernanhang verwiesen. BioMarin zurückgegeben. Auf Basis dieser beiden Verträge Weitere Ereignisse nach dem Bilanzstichtag von besonde- erhielt Merck im Januar 2016 eine Einstandszahlung in Höhe rer Bedeutung, von denen ein wesentlicher Einfluss auf die von 340 Mio € für die Veräußerung der Rechte an Kuvan® Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu erwarten ist, sind sowie einen Anspruch auf Meilensteinzahlungen von bis zu nicht eingetreten. 02 Jahresabschluss Seite 103 – 147 104 Jahresabschluss Bilanz zum 31. Dezember 2015 Bilanz zum 31. Dezember 2015 AKTIVA in Mio € Anhang 31.12. 2015 31.12. 2014 Immaterielle Vermögensgegenstände ➞1 227,0 324,9 Sachanlagen ➞2 921,5 878,9 Finanzanlagen ➞3 16.621,5 5.884,9 17.770,0 7.088,7 ➞4 617,1 587,9 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ➞5 213,1 219,7 Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände ➞6 449,3 676,6 Flüssige Mittel ➞7 0,3 0,4 662,7 896,7 1.279,8 1.484,6 Anlagevermögen Umlaufvermögen Vorräte Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Rechnungsabgrenzungsposten ➞8 26,7 40,0 Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ➞9 – 194,9 19.076,6 8.808,2 31.12. 2015 31.12. 2014 Gezeichnetes Kapital 168,0 168,0 Komplementärkapital 397,2 397,2 3.813,7 3.813,7 701,6 701,6 PASSIVA in Mio € Eigenkapital Anhang ➞ 10 Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Gewinnvortrag E. Merck KG Bilanzgewinn Kommanditaktionäre Rückstellungen 36,5 71,9 151,1 159,6 5.268,1 5.312,0 ➞ 11 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Andere Rückstellungen 5,2 – 925,1 749,7 930,3 749,7 1.500,1 Verbindlichkeiten ➞ 12 Finanzschulden ➞ 13 1.500,0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ➞ 14 289,4 192,2 Andere Verbindlichkeiten ➞ 15 11.088,2 1.053,8 12.877,6 2.746,1 Rechnungsabgrenzungsposten 0,6 0,4 19.076,6 8.808,2 Gewinn- und Verlustrechnung Jahresabschluss 105 Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 in Mio € Umsatzerlöse Anhang 31.12. 2015 31.12. 2014 ➞ 16 3.888,0 3.409,5 – 37,3 11,0 Bestandsveränderungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge ➞ 17 Summe Leistungen und Erträge 34,1 32,7 969,3 908,3 4.854,1 4.361,5 Materialaufwand ➞ 18 – 956,4 – 878,6 Personalaufwand ➞ 19 – 1.122,8 – 1.019,4 – 279,7 – 347,9 – 2.049,8 – 1.877,5 – 4.408,7 – 4.123,4 445,2 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen ➞ 20 Summe betriebliche Aufwendungen Erträge/Aufwendungen aus Beteiligungen ➞ 21 364,0 Abschreibungen auf Finanzanlagen ➞ 22 – 25,0 – Finanzergebnis ➞ 23 – 175,2 – 32,1 609,2 651,2 – 419,5 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Ergebnisabführung an E. Merck KG ➞ 24 – 366,8 Ergebnisabführung von E. Merck KG ➞ 24 – 5,8 – 6,3 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ➞ 25 – 115,9 – 77,0 120,7 148,4 Jahresüberschuss 106 Jahresabschluss Entwicklung des Anlagevermögens Entwicklung des Anlagevermögens in Mio € Kumulierte Anschaffungswerte zum 01.01.2015 Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen Gesamt 817,3 3.114,2 5.897,1 9.828,6 Zugänge 55,5 168,9 10.774,9 10.999,3 Abgänge – 0,2 – 48,7 – 13,3 – 62,2 0,1 – 0,1 0,0 0,0 872,7 3.234,4 16.658,7 20.765,8 Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2015 492,4 2.235,3 12,2 2.739,9 Abschreibungen 153,4 126,3 25,0 304,7 – 0,1 – 47,9 0,0 – 48,0 Umbuchungen Kumulierte Anschaffungswerte zum 31.12.2015 Abgänge Zuschreibungen 0,0 – 0,8 0,0 – 0,8 Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2015 645,7 2.312,9 37,2 2.995,8 Restbuchwerte zum 31.12.2015 227,0 921,5 16.621,5 17.770,0 Anhang zum Jahresabschluss Anhang zum Jahresabschluss Allgemeine Erläuterungen Der Jahresabschluss der MERCK Kommanditgesellschaft auf Aktien, Darmstadt, ist entsprechend den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuchs, des Aktiengesetzes sowie den ergänzenden Be-stimmungen der Satzung aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Latente Steuern werden nicht ausgewiesen, da ein Überhang aktiver latenter Steuern besteht. Planvermögen wurde mit den zugehörigen Rückstellungen gemäß § 246 HGB verrechnet. Im Detail siehe die Erläuterungen der Posten der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Merck KGaA erstellt einen Konzernabschluss, der im Geschäftsbericht des Merck-Konzerns enthalten ist. Außerdem wird die Merck KGaA in den Konzernabschluss der E. Merck KG, Darmstadt (nachfolgend auch E. Merck genannt), einbezogen. Beide Abschlüsse werden beim Bundesanzeiger eingereicht und sind unter www.bundesanzeiger.de abrufbar. Einige Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden zusammengefasst, um die Klarheit der Darstellung zu erhöhen; diese Posten sind im Anhang im Einzelnen ausgewiesen. Jahresabschluss 107 108 Jahresabschluss Erläuterung zur Bilanz Erläuterung zur Bilanz (1) Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Geschäfts- oder Firmenwerte Geleistete Anzahlungen Gesamt 770,8 13,5 33,0 817,3 Zugänge 23,3 – 32,3 55,6 Abgänge – 0,2 – – – 0,2 in Mio € Kumulierte Anschaffungskosten zum 01.01.2015 Umbuchungen 23,8 – – 23,8 0,1 817,7 13,5 41,5 872,7 Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2015 480,3 12,1 – 492,4 Abschreibungen 152,5 0,9 – 153,4 – 0,1 – – – 0,1 – – – – Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2015 632,7 13,0 – 645,7 Restbuchwerte zum 31.12.2015 185,0 0,5 41,5 227,0 Kumulierte Anschaffungskosten zum 31.12.2015 Abgänge Zuschreibungen Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, angesetzt. Bei Konzessionen, Schutzrechten, Lizenzen, Patenten und Software beträgt die Nutzungsdauer zwischen 3 und 15 Jahren. Derivativ erworbene Geschäftsoder Firmenwerte werden über 5 Jahre abgeschrieben. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Im Geschäftsjahr wurden immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 104,8 Mio € (Vorjahr: 181,4 Mio €) außerplanmäßig abgeschrieben. Dies betrifft vornehmlich Lizenzen und Nutzungsrechte im Unternehmensbereich Healthcare. Erläuterung zur Bilanz Jahresabschluss 109 (2) Sachanlagen in Mio € Kumulierte Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 01.01.2015 Grundstücke, grundstücks gleiche Rechte und Bauten einschl. Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt 3.114,2 792,7 1.514,2 653,7 153,6 Zugänge 11,1 19,8 31,2 106,9 168,9 Abgänge – 14,7 – 11,2 – 22,8 – – 48,7 29,7 64,5 20,0 – 114,3 – 0,1 Kumulierte Anschaffungs- und Herstellungskosten zum 31.12.2015 Umbuchungen 818,8 1.587,3 682,1 146,2 3.234,4 Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2015 423,5 1.288,8 523,0 – 2.235,3 29,5 48,7 48,1 – 126,3 – 14,4 – 11,1 – 22,4 – – 47,9 Abschreibungen Abgänge – – 0,8 – – – 0,8 Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2015 Zuschreibungen 438,6 1.325,6 548,7 – 2.312,9 Restbuchwerte zum 31.12.2015 380,2 261,7 133,4 146,2 921,5 Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen. Bei selbsterstellten Sachanlagen werden die Herstellungskosten anhand der direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie angemessener Teile der Gemeinkosten ermittelt. Die Abschreibungsdauer bei Produktionsgebäuden beträgt 25 Jahre und bei Verwaltungs- und Sozialgebäuden 33 und 40 Jahre. Die Nutzungsdauer der Technischen Anlagen beträgt i. W. zwischen 10 und 15 Jahren. Die Nutzungsdauer der anderen Sachanlagen liegt zwischen 2 und 20 Jahren. Außerplanmäßige Abschreibungen werden durchgeführt, soweit eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt. Sie betrugen im Jahr 2015 8,2 Mio € (Vorjahr: 4,2 Mio €). 110 Jahresabschluss Erläuterung zur Bilanz (3) Finanzanlagen Anteile an: Ausleihungen an: verbundenen Unternehmen übrigen Beteiligungen verbundene Unternehmen Sonstige Gesamt 5.887,8 1,3 – 8,0 5.897,1 Zugänge 10.774,7 – – 0,2 10.774,9 Abgänge – 11,1 – – – 2,1 – 13,3 – – – – – 16.651,4 1,3 – 6,1 16.658,7 Kumulierte Abschreibungen zum 01.01.2015 11,4 0,8 – – 12,2 Abschreibungen 25,0 – – – 25,0 Abgänge – – – – – Zuschreibungen – – – – – 36,4 0,8 – – 37,2 16.615,0 0,5 – 6,0 16.621,5 in Mio € Kumulierte Anschaffungswerte zum 01.01.2015 Umbuchungen Kumulierte Anschaffungswerte zum 31.12.2015 Kumulierte Abschreibungen zum 31.12.2015 Restbuchwerte zum 31.12.2015 Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten, von Sigma-Aldrich. Im Rahmen der Finanzierung der Sigma- gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen auf den nied- Aldrich Akquisition leistete die Merck KGaA im Geschäftsjahr rigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Aufstellung des 2015 in mehreren Tranchen Zuzahlungen in Höhe von insge- Anteilsbesitzes „Anteilsbesitzliste der Merck KGaA“ wird in der samt 10,5 Mrd € in die Kapitalrücklage der Merck 12. Allge- Anlage zum Anhang auf den Seiten 131 – 138 dargestellt. Die meine Beteiligungs GmbH, Darmstadt. Die Abgänge bei den Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen ste- Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen den Verkauf hen im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Akquisition der Anteile von Merck Ltd., Japan, an Merck B.V., Niederlande. (4) Vorräte in Mio € 31.12. 2015 31.12. 2014 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 139,7 114,0 Unfertige Erzeugnisse 141,2 133,6 Fertige Erzeugnisse sowie Handelswaren 333,2 336,0 Geleistete Anzahlungen 3,0 4,3 617,1 587,9 Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskos- angesetzt. Die Bewertung der übrigen Vorräte erfolgt unter ten, die neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten auch Beachtung des Niederstwertprinzips zu Anschaffungskosten. Material– und Fertigungsgemeinkosten sowie angemessene Sofern erforderlich, erfolgt eine Abwertung auf den niedrige- Teile der Abschreibungen auf Fertigungsanlagen beinhalten, ren beizulegenden Wert. Jahresabschluss Erläuterung zur Bilanz 111 (5) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen davon Restlaufzeit über 1 Jahr Gesamt 31.12.2014 davon Restlaufzeit über 1 Jahr 136,9 – 146,5 – 76,2 – 73,2 – 213,1 – 219,7 – Gesamt 31.12.2015 in Mio € Gegen verbundene Unternehmen Gegen andere Unternehmen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind grund- durch Einzel– und pauschale Wertberichtigungen angemessen sätzlich zum Nennwert bilanziert. Ausfall– und Transferrisi- berücksichtigt. Kurzfristige Forderungen in Fremdwährungen ken – soweit nicht durch Versicherungen abgedeckt – sind wurden zu Stichtagskursen umgerechnet. (6) Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Gesamt 31.12.2015 davon Restlaufzeit über 1 Jahr Gesamt 31.12.2014 davon Restlaufzeit über 1 Jahr 311,1 (–) – (–) 516,5 (–) – (–) Gegen andere Unternehmen 45,2 – 84,9 – Steuerforderungen 91,9 – 74,0 – 1,1 – 1,2 – 449,3 – 676,6 – in Mio € Gegen verbundene Unternehmen – davon gegen die Gesellschafterin E. Merck KG Sonstige Vermögensgegenstände Die anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nennwert bilanziert. Sofern Ausfall- oder andere Risiken bestehen, sind diese durch ent- (9) A ktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung sprechende Wertberichtigungen berücksichtigt. Kurzfristige Forderungen in Fremdwährungen wurden zu Stichtagskursen Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrech- umgerechnet. nung resultiert aus dem Planvermögen, das zur Abdeckung In diesen Posten werden vor allem Verrechnungskonten von Verpflichtungen aus Altersteilzeitverhältnissen und bilan- und kurzfristige Darlehen mit anderen Gesellschaften des zierten Pensionsverpflichtungen dient und diese Verpflichtun- Merck-Konzerns, Steuererstattungsansprüche sowie sonstige gen übersteigt [zu Details verweisen wir auf Ziffer 11]. In die- geleistete Anzahlungen ausgewiesen. sem Jahr liegt ein Passivüberhang vor. (7) Flüssige Mittel (10) Eigenkapital Die flüssigen Mittel enthalten im Wesentlichen Guthaben bei Als Gezeichnetes Kapital wird das Grundkapital ausgewiesen. verschiedenen Das Gesamtkapital setzt sich zusammen aus dem in Aktien Banken in unterschiedlichen Währungen. Fremdwährungsbeträge sind zum Stichtagskurs bewertet. eingeteilten Grundkapital (§ 5 AbSatz 1 der Satzung der Gesellschaft) in Höhe von 168.014.927,60 € und dem von (8) Rechnungsabgrenzungsposten dem persönlich haftenden Gesellschafter E. Merck KG, Frankfurter Straße 250, 64293 Darmstadt, gehaltenen Kapitalanteil (§ 8 AbSatz 1 der Satzung der Gesellschaft) in Höhe von Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben, die erst 397.196.314,35 €. Das Grundkapital der Gesellschaft ist in nach dem Stichtag zu Aufwendungen führen. Dort sind im 129.242.251 Aktien sowie eine Namensaktie eingeteilt. Wesentlichen Kreditgebühren, die im Zusammenhang mit der Die Geschäftsleitung ist ermächtigt, mit Zustimmung des Akquisition von Sigma- Aldrich stehen, sowie ein Disagio in Aufsichtsrats sowie von E. Merck das Grundkapital bis zum Höhe von 6,2 Mio € (Vorjahr: 7,2 Mio €) ausgewiesen. 26. April 2018 um bis zu insgesamt 56.521.124,19 € durch 112 Jahresabschluss Erläuterung zur Bilanz ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- und/ Die Geschäftsleitung ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). Die der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung einschließlich des neuen Aktien können von durch die Geschäftsleitung bestimm- Inhalts der Aktienrechte und der Bedingungen der Aktienaus- ten Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wer- gabe mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen. Der Auf- den, sie den Kommanditaktionären anzubieten (mittelbares sichtsrat ist ermächtigt, § 5 AbSatz 3 der Satzung entspre- Bezugsrecht). chend der jeweiligen Ausnutzung des genehmigten Kapitals Die Geschäftsleitung ist ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Kommanditakti- oder nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen. Das Grundkapital ist um bis zu 66.406.298,40 € eingeteilt onäre in folgenden Fällen auszuschließen: in 51.081.768 Aktien, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital I). • bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage, wenn der Ausga- Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von bebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits bör- Umtauschrechten an E. Merck zur Erfüllung ihres Rechts auf sennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Umwandlung des Kapitalanteils in Aktien nach § 33 der Sat- Zeitpunkt der endgültigen Festsetzung des Ausgabebetrags zung der Gesellschaft. Die Aktien sind gewinnberechtigt ab durch die Geschäftsleitung nicht wesentlich im Sinne der dem Beginn des auf die Erklärung des Umwandlungsverlan- §§ 203 Abs. 1 und 2, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unterschreitet gens folgenden Geschäftsjahres. und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht aus- Das Grundkapital ist um bis zu 16.801.491,20 € eingeteilt geschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag in bis zu 12.924.224 auf den Inhaber lautende Stückaktien des Grundkapitals 10 % des zum Zeitpunkt der Beschluss- bedingt erhöht (Bedingtes Kapital II). Die bedingte Kapitaler- fassung der Hauptversammlung oder – falls dieser Betrag höhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder geringer ist – des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Gläubiger von Options- und Wandlungsrechten oder die zur Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals nicht übersteigt. Wandlung Verpflichteten aus gegen Bareinlage ausgegebenen Auf die Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals werden Optionsanleihen, Aktien angerechnet, die während der Laufzeit des geneh- schuldverschreibungen, Wandelanleihen, Wandelgenussschei- migten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts der nen oder Wandelgewinnschuldverschreibungen, die von der Kommanditaktiönare gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8 Satz 5, 186 Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunterneh- Abs. 3 Satz 4 AktG veräußert werden sowie Aktien, die zur men Bedienung von Options- oder Wandelanleihen mit Options- Geschäftsleitung durch Hauptversammlungsbeschluss vom oder Wandlungsrecht oder mit Options- oder Wandlungs- 9. Mai 2014 bis zum 8. Mai 2019 ausgegeben oder garantiert pflicht auszugeben sind, sofern die Anleihen während der werden, von ihren Options- oder Wandlungsrechten Gebrauch Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugs- machen oder, soweit sie zur Wandlung verpflichtet sind, ihre rechts gemäß §§ 221 Abs. 4, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausge- Verpflichtung zur Wandlung erfüllen, oder, soweit die Gesell- geben worden sind; schaft ein Wahlrecht ausübt, ganz oder teilweise anstelle der der Optionsgenussscheinen, Gesellschaft aufgrund der Optionsgewinn- Ermächtigung der • zur Durchführung des E. Merck in § 32 AbSatz 3 der Satzung Zahlung des fälligen Geldbetrags Aktien der Gesellschaft zu der Gesellschaft gewährten Rechts auf Beteiligung an einer gewähren, soweit nicht jeweils ein Barausgleich gewährt oder Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Aktien oder von frei eigene Aktien oder andere Erfüllungsformen zur Bedienung übertragbaren Rechten auf Bezug von Kommanditaktien; eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu • zur Durchführung des E. Merck in § 33 der Satzung der dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächti- Gesellschaft gewährten Rechts auf Umwandlung des Kapi- gungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- oder talanteils in Grundkapital; Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des • soweit dies erforderlich ist, um Inhabern von durch die Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil; Gesellschaft oder ihren Tochtergesellschaften ausgegebe- soweit rechtlich zulässig, kann die Geschäftsleitung mit nen Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein Zustimmung des Aufsichtsrates die Gewinnbeteiligung neuer Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, Aktien hiervon und auch abweichend von § 60 AbSatz 2 AktG, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandel- auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, festlegen. Die rechts bzw. nach Erfüllung von Wandlungs- oder Options- Geschäftsleitung ist ermächtigt, mit Zustimmung des Auf- pflichten zustehen würde, sowie sichtsrats sowie von E. Merck die weiteren Einzelheiten der • um etwaige Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht auszunehmen. Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Erläuterung zur Bilanz Jahresabschluss 113 Kapital verhältnisse 01.01.2015 Ausschüttung Dividende 2015 Jahresüberschuss 2015 Entnahme aus Gewinnvortrag 31.12.2015 Ausschüttung Dividende (Vorschlag) Grundkapital 168,0 (29,726 %) – – – 168,0 – – (29,726 %) Komplementärkapital E. Merck KG 397,2 (70,274 %) – – – 397,2 – – (70,274 %) in Mio € 01.01.2015 Gesamtkapital 565,2 Kapitalrücklage – – – 565,2 – 565,2 3.813,7 – – – 3.813,7 – 3.813,7 701,6 – – – 701,6 – 701,6 71,9 – – – 35,4 36,5 – 36,5 159,6 – 129,2 120,7 – 151,1 135,7 15,4 5.312,0 – 129,2 120,7 – 35,4 5.268,1 135,7 5.132,4 Gewinnrücklagen Gewinnvortrag E. Merck KG Bilanzgewinn Kommanditaktionäre Gesamt (100 %) voraussichtlicher Stand: 29.04.2016 Kapitalverhältnisse 29.04.2016 (100 %) Die persönlich haftenden Gesellschafter und der Aufsichtsrat gemäß § 31 AbSatz 3 in Verbindung mit § 31 AbSatz 1 der schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem nun ausgewie- Satzung eine Dividende von 1,05 € pro Aktie beschließen wird, senen Bilanzgewinn in Höhe von 151,1 Mio € eine Dividende entnimmt die E. Merck KG entsprechend ihrem Kapitalverhält- von 1,05 € je Aktie auszuschütten. Dies entspricht bei dem nis einen Betrag in Höhe von 35,4 Mio € aus dem Gewinnvor- derzeitigen Grundkapital einem Ausschüttungsbetrag in Höhe trag. Diese Entnahme ist bereits im Berichtsjahr bilanziell von 135,7 Mio €. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von erfasst worden. Für den Fall, dass entgegen dieser Erwartung 15,4 Mio € soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. In die Hauptversammlung einen anderen Beschluss über die Ver- Erwartung, dass die Hauptversammlung über die Verwendung wendung des Bilanzgewinns beschließt, wird die vorgenannte des zum 31. Dezember 2015 festgestellten Bilanzgewinns Entnahme seitens E. Merck KG entsprechend korrigiert. (11) Rückstellungen Rückstel lungen für Pensionen und ähnliche Verpflich tungen Rückstellungen für Steuerverpflichtungen Verpflichtungen aus Personalaufwand Rückstel lungen für Lizenzen, Provisionen und Rabatte Rückstel lungen für ausstehende Lieferantenrechnungen lungen für Rechtsstreitigkeiten übrige Rückstellungen – 3,8 201,1 27,7 161,5 114,7 240,9 749,7 Verbrauch – 6,3 – 0,8 – 129,9 – 27,5 – 135,9 – 0,6 – 65,8 – 366,8 Auflösung – 20,7 – – 1,4 – 0,1 – 14,0 – 25,9 – 36,7 – 98,8 Zuführung 32,2 50,0 180,2 34,9 190,5 51,7 106,7 646,2 – – – – – – – – 5,2 53,0 250,0 35,0 202,1 139,9 245,1 930,3 in Mio € Stand 01.01.2015 Δ Verrechnung Planvermögen Stand 31.12.2015 Rückstel Gesamt Die Pensionsrückstellungen basieren auf versicherungsmathe- außertarifliche Mitarbeiter bzw. 2,5 % für die Mitarbeiter im matischen Berechnungen. Die Bewertung erfolgt nach dem Tarifbereich sowie ein Rententrend von 1 % für Zusagen nach international Pensionsplan 2005 bzw. 1,75 % für davor gewährte Zusagen. anerkannten Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method). Zur Sicherung künftiger Pensionsansprüche der Mitarbei- Der Ermittlung der handelsrechtlichen Werte liegen die ter hat die Merck KGaA bei der Merck Pensionstreuhand e. V. Richttafeln Heubeck 2005 G zugrunde. Der ermittelte Betrag auf der Grundlage eines Treuhandvertrages bisher 969,0 Mio € wird pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzins abge- eingezahlt. Diese Einlagen qualifizieren als Planvermögen, das zinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Rückstellungen aus 15 Jahren ergibt. Die Diskontierung erfolgte entsprechend den Pensionen zu verrechnen ist. Das Planvermögen, das im Vorgaben der Deutsche Bundesbank mit einem ZinsSatz von Wesentlichen aus börsennotierten Wertpapieren besteht, und 3,89 % (Vorjahr: 4,54 %). Wesentliche weitere Parameter zum sind, unverändert zum Vorjahr, ein Gehaltstrend von 3 % für 31. Dezember 2015 einen Marktwert in Höhe von 1.101,7 Mio € aktuellen Marktwert bewertet wurde, hatte zum 114 Jahresabschluss Erläuterung zur Bilanz (Vorjahr: 1.098,1 Mio €) und wurde in voller Höhe mit den 38,2 Mio € (Vorjahr: 31,4 Mio €), der Marktwert 38,0 Mio € Pensionsrückstellungen verrechnet. Der Differenzbetrag zwi- (Vorjahr: 33,3 Mio €). Der Erfüllungsbetrag der verrechneten schen dem um die Einzahlung erhöhten Marktwert zum Ende Schulden beläuft sich auf 38,0 Mio € (Vorjahr: 33,3 Mio €). Die des Vorjahres und dem Marktwert am 31. Dezember 2015 in verbleibenden hier ausgewiesenen Verpflichtungen i. H. v. Höhe von 3,6 Mio € (Vorjahr: 45,5 Mio €) wurde beim Zinsauf- 4,9 Mio € (Vorjahr: 4,0 Mio €) betreffen Ansprüche der Mitar- wand aus der Zuführung zu Pensionsrückstellungen gekürzt. beiter auf Urlaub im Rahmen der künftigen Inanspruchnahme Es handelt sich aus handelsrechtlicher Sicht um einen unreali- der Langzeitkonten. sierten Gewinn. Gemäß § 268 Abs. 8 HGB besteht eine Ausschüttungssperre in Höhe von 132,7 Mio € (Vorjahr: 129,1 Mio €). Die Auswirkung latenter Steuern ist hierbei Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten beinhalten die folgenden Sachverhalte: berücksichtigt. Der Erfüllungsbetrag der bilanzierten Pensions- Wir befinden uns in der Sparte Performance Materials in verpflichtungen beläuft sich auf 1.106,9 Mio € (Vorjahr Verhandlungen mit einem Wettbewerber bezüglich möglicher 903,2 Mio €). Patentverletzungen. Den vom Wettbewerber behaupteten Die anderen Rückstellungen berücksichtigen alle erkenn- Patentverletzungen halten wir die Invalidität der genannten baren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Diese sind in Patente aufgrund des einschlägigen Stands der Technik entge- Höhe des nach kaufmännischer Vorsicht erforderlichen Erfül- gen und haben entsprechende Patentnichtigkeitsklagen einge- lungsbetrags unter Berücksichtigung etwaiger Preis- und Kos- reicht. Der Wettbewerber hat mit der Erhebung von Patenver- tensteigerungen angesetzt. Langfristige Rückstellungen wer- letzungsklagen den Vorsorgemaßnahmen für diesen Sachverhalt getroffen. mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen MarktzinsSatz der vergangenen sieben gedroht. Wir haben bilanzielle Im Zusammenhang mit dem veräußerten Generika-Geschäft sind wir in Großbritannien wettbewerbsrechtlichen Jahre abgezinst. Die Verpflichtungen aus Personalaufwand enthalten Rück- Ermittlungen durch die britische Competition and Market stellungen für Bonus, Jubiläen sowie Urlaubs- und Zeitarbeits- Authority („CMA “) ausgesetzt. Die Behörde informierte uns im guthaben in Höhe von 133,1 Mio € (Vorjahr: 117,8 Mio €). Des März 2013 über die Annahme, dass eine im Jahr 2002 zwi- Weiteren werden Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtun- schen Generics (UK) Ltd. und mehreren GlaxoSmithKline- gen in Höhe von 79,7 Mio € (Vorjahr: 43,5 Mio €) ausgewie- Gesellschaften im Zusammenhang mit dem antidepressiv wir- sen. kenden Arzneimittel Paroxetine® geschlossene Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen betrifft Vergleichsvereinbarung britisches und europäisches Wettbe- den Erfüllungsrückstand, Aufstockungsbetrag sowie die Abfin- werbsrecht verletze. Als damalige Eigentümerin von Generics dungszahlungen als Ausgleich für Rentenkürzungen infolge (UK) Ltd. seien wir in die Verhandlungen der Vergleichsverein- des früheren Renteneintritts. Die Rückstellungen für Altersteil- barung involviert gewesen und deshalb haftbar. Die Ermittlun- zeit und Jubiläen beruhen auf versicherungsmathematischen gen gegen Generics (UK) Ltd. liefen bereits seit 2011, ohne Berechnungen. dass wir Kenntnis hiervon hatten. Am 11. Februar 2016 wurde Das Termingeld (Vorjahr 48,1 Mio €) bei der Deutsche hierzu von der CMA ein Bußgeld erlassen. Wir beabsichtigen, Treuinvest Stiftung wurde im Geschäftsjahr durch eine Bürg- gegen diese Bußgeldentscheidung Rechtsmittel einzulegen. schaft abgelöst und zurückgezahlt. Die Bürgschaft dient der Für diesen Fall haben wir bilanzielle Vorsorgemaßnahmen Abdeckung von Ansprüchen aus Mehrarbeitsleistungen der getroffen. Mitarbeiter ab Beginn des Altersteilzeitverhältnisses. Aufgrund Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem Abgaben der Rückzahlung der Geldmittel erfolgt ein Anstieg der Rück- und Beiträge, Versicherungsprämien, finanzielle Risiken aus stellung für Altersteilzeitverpflichtung, da keine Verrechnung Entwicklungsprojekten, Vorsorgen für noch zu leistende von Planvermögen im Geschäftsjahr erfolgt. Umweltschutzmaßnahmen an den Standorten Darmstadt und Auf Basis des Tarifvertrages Lebensarbeitszeit und Demo- Gernsheim sowie andere ungewisse Verpflichtungen. grafie Chemie vom 16.04.2008 wurde ein Demografiefonds für alle Mitarbeiter gebildet. In diesen erfolgen regelmäßig Einzahlungen, die bei einem Trust auf der Grundlage eines Treu- (12) Verbindlichkeiten handvertrages angelegt werden. Die entsprechenden Rückstellungen und die zugehörigen Forderungen gegen den Trust Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich zum Erfüllungsbetrag aus den angelegten Mitteln (Planvermögen) werden gemäß angesetzt, Renten- und Ratenverbindlichkeiten zum Barwert. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB miteinander verrechnet. Die Anschaf- Kurzfristige Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wurden zu fungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände, die, Stichtagskursen umgerechnet. Neben den branchenüblichen soweit es sich um Anlagen in Wertpapieren handelt, mittels Eigentumsvorbehalten bestehen keine Besicherungen. der Durchschnittsmethode ermittelt wurden, betragen Erläuterung zur Bilanz Jahresabschluss 115 (13) Finanzschulden Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre Restlaufzeit über 5 Jahre Gesamt 31.12.2015 31.12.2014 Anleihen – – 1.500,0 – 1.500,0 Bankkredite – – – – 0,1 – – 1.500,0 – 1.500,1 in Mio € Die Gesellschaft hat im Vorjahr zur Finanzierung der Sigma- ist mit der Option einer vorzeitigen Rückzahlung nach 6,5 Jah- Aldrich Akquisition eine Hybridanleihe über 1.500 Mio € bege- ren versehen. Die zweite Tranche über 500 Mio € unterliegt ben. Die Anleihe wurde in zwei Tranchen emittiert, jeweils mit einer Verzinsung von 3,375 Prozent und kann nach zehn Jah- einer Laufzeit von 60 Jahren. Die erste Tranche mit einem ren vorzeitig getilgt werden. Volumen von 1.000 Mio € wird mit 2,625 Prozent verzinst und (14) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Mio € Gegenüber verbundenen Unternehmen Gegenüber anderen Unternehmen Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre Restlaufzeit über 5 Jahre Gesamt 31.12.2015 1,7 – – 1,7 0,6 287,0 0,7 – 287,7 191,6 288,7 0,7 – 289,4 192,2 Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit Restlaufzeit Gesamt 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre 31.12.2015 10.998,4 – – 10.998,4 985,2 (408,0) – – (408,0) (380,2) 31.12.2014 (15) Andere Verbindlichkeiten in Mio € Gegenüber verbundenen Unternehmen – davon gegenüber der Gesellschafterin E. Merck Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Sonstige Verbindlichkeiten – davon Steuerverbindlichkeiten –d avon Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 31.12.2014 0,3 – – 0,3 1,7 89,5 – – 89,5 66,9 (63,4) – – (63,4) (13,9) (0,1) – – (0,1) (0,4) 11.088,2 – – 11.088,2 1.053,8 Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten mit 5,9 Mio € betreffen mit 9,0 Mrd. € kurzfristige Darlehen sowie in Höhe (Vorjahr: 7,9 Mio €) Verpflichtungen aus einem unechten Fac- von 1,5 Mrd. € Verbindlichkeiten des laufenden Verrechnungs- toring. Es wurden Mitarbeiterdarlehen unter Beibehaltung der konto Ausfallhaftung übertragen. Insofern sind diese Verbindlichkei- gegenüber Darmstadt. der Merck Financial Services GmbH, ten durch Forderungen gegen Mitarbeiter besichert. 116 Jahresabschluss Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (16) Umsatzerlöse in Mio € 2014 2015 nach Absatzmärkten Deutschland 460,6 488,5 übriges Europa 1.048,2 1.015,4 Asien- Pazifik 1.909,5 1.505,3 Nord- und Lateinamerika 354,5 293,2 Übrige Welt 115,2 107,1 3.888,0 3.409,5 nach Unternehmensbereichen Performance Materials 1.597,0 1.262,6 Healthcare 1.617,3 1.524,9 Life Science 673,7 622,0 3.888,0 3.409,5 (17) Sonstige betriebliche Erträge in Mio € Patent-, Lizenz- und Provisionserlöse Erträge aus Nebengeschäften 2015 2014 105,5 79,1 4,6 4,6 324,5 268,4 Transferpreisausgleichszahlungen 27,5 34,6 Währungskursgewinne aus operativer Tätigkeit 39,0 43,1 Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen 46,9 102,3 Erträge aus Leistungsvergütungen Forschungskostenerstattungen 302,8 322,6 Erhaltene Zuschüsse 11,1 16,5 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 98,8 28,5 Sonstige Erträge 8,6 8,6 969,3 908,3 Die Erträge aus Leistungsvergütungen, Transferausgleichs- den vornehmlich Rückstellungen für eingestellte Entwick- zahlungen und Forschungskostenerstattungen resultieren im lungsprojekte und Rechtsstreitigkeiten sowie im Personalbe- Wesentlichen aus Geschäften innerhalb des Merck-Konzerns. reich Die periodenfremden Erträge betreffen fast ausschließlich die Anlagevermögen resultieren hauptsächlich aus der Veräuße- Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Gewinne rung der Merck Ltd., Japan an die Merck B.V., Niederlande. aus dem Abgang von Anlagevermögen. Im Geschäftsjahr wur- aufgelöst. Die Gewinne aus dem Abgang von Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Jahresabschluss 117 (18) Materialaufwand in Mio € Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen 2015 2014 934,8 858,7 21,6 19,9 956,4 878,6 (19) Personalaufwand und Mitarbeiter in Mio € 2015 2014 Löhne und Gehälter 812,0 791,8 Aufwendungen für Altersversorgung 196,6 120,5 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 114,2 107,1 1.122,8 1.019,4 3.114 3.024 Anzahl der im Jahresdurchschnitt beschäftigten Mitarbeiter Produktion Vertrieb 409 389 Forschung 2.186 2.160 Verwaltung 2.254 2.174 Technik 555 538 Logistik 583 542 Sonstige 348 551 9.449 9.378 Die Erhöhung bei den Personalaufwendungen begründet sich In den ausgewiesenen Mitarbeiterzahlen sind die Auszubilden- überwiegend durch die zum 1. April 2015 wirksam gewordene den nicht enthalten. In 2015 wurden durchschnittlich 449 Tariferhöhung und den Anstieg der Mitarbeiteranzahl. (Vorjahr: 449) Auszubildende beschäftigt. Die höheren Aufwendungen für Altersversorgung ergeben sich im Wesentlichen aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen. (20) Sonstige betriebliche Aufwendungen in Mio € 2015 2014 Fremdleistungen für Vertrieb und Werbung 503,3 413,7 Transferpreisausgleichszahlungen 141,4 161,9 Fremdleistungen für Reparaturen 80,8 69,2 Fremdleistungen für Forschung 650,3 696,0 Andere Fremdleistungen und Bezüge 356,8 292,0 Gebühren, Beiträge und Versicherungen 234,1 186,6 37,8 15,5 Währungskursverluste aus operativer Tätigkeit Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen Sonstige 0,7 0,9 44,6 41,7 2.049,8 1.877,5 Der Anstieg der Fremdleistungen für Vertrieb und Werbung Wesentlichen aufgrund höherer Beratungsleistungen und steht vornehmlich im Zusammenhang mit den gestiegenen anderer Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition von Umsatzerlösen. Die Gebühren, Beiträge und Versicherungen Sigma-Aldrich gestiegen. sowie die Anderen Fremdleistungen und Bezüge sind im 118 Jahresabschluss Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (21) Erträge/Aufwendungen aus Beteiligungen in Mio € 2015 2014 Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 76,4 87,6 Beteiligungserträge von verbundenen Unternehmen 382,0 454,8 Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen – 94,4 – 97,2 364,0 445,2 Der Rückgang der Beteiligungserträge ergibt sich im Wesentlichen aus der Dividendenzahlungen der Merck Capital Holding Ltd, Malta, in Höhe von 147,2 Mio € im vorangegangenen (22) A bschreibungen auf Finanz anlagen Geschäftsjahr. Die Merck Holding GmbH, Gernsheim, hat eine Dividende in Höhe von 270,0 Mio € (Vorjahr: 300,0 Mio €) Im Geschäftsjahr wurde der Beteiligungsbuchwert der Merck ausgeschüttet. Gesellschaft Life Science GmbH, Eppelheim, in Höhe von 25,0 Mio € auf- 64 Mio € aus der AB Allgemeine Pensions GmbH & Co. KG, grund voraussichtlich dauerhafter Wertminderung abgeschrie- Zossen, zu. ben. Darüber hinaus flossen der (23) Finanzergebnis in Mio € 2015 davon verbundene Unternehmen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 16,3 13,7 1,0 0,6 Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 141,2 – 67,8 – 36,7 – 13,6 Zinsergebnis – 124,9 – 54,1 – 35,7 – 13,0 0,2 – 0,5 – – 50,5 – 3,1 – – 175,2 – 54,1 – 32,1 – 13,0 Kursdifferenzen aus Finanzierungstätigkeit Zinsanteil aus der Zuführung von Pensionsrückstellungen und andere langfristigen Rückstellungen 2014 davon verbundene Unternehmen Der erhöhte Zinsaufwand resultiert im Wesentlichen aus dem ebenfalls im Zusammenhang mit der Akquisition von Sigma- gestiegenen Finanzierungsbedarf aufgrund der Akquisition Aldrich stehen. Der Zinsanteil aus der Zuführung von Pensionsrückstellun- von Sigma-Aldrich. Die Zinserträge beinhalten vornehmlich Entgelte für eine konzernintern übernommene Kreditausfallbürgschaft, die gen wird mit den Zinserträgen aus dem Planvermögen verrechnet. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Jahresabschluss 119 (24) E rgebnisverrechnungen zwischen Merck KGaA und E. Merck KG Die Aufteilung des Ergebnisses der Merck KGaA zwischen E. Merck KG und den Kommanditaktionären berechnet sich gemäß §§ 26 – 30 der Satzung wie folgt: ERGEBNISABFÜHRUNG AN E. MERCK KG Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Merck KGaA Abzüglich Gewerbesteuer und außerordentlichem Ergebnis 609.219.450,31 87.239.230,86 Basis für die Ermittlung der Ergebnisabführung zwischen Merck KGaA und E. Merck KG 521.980.219,45 Der Anteil der E. Merck KG am Ergebnis der Merck KGaA beträgt (397.196.314 / 565.211.242) 366.816.163,48 ERGEBNISABFÜHRUNG VON E. MERCK KG Jahresfehlbetrag von E. Merck KG (vor Pooling, bereinigt um die Gewerbeertragsteuer) Basis für die Ermittlung der Ergebnisabführung zwischen E. Merck KG und Merck KGaA Der Anteil der Merck KGaA am Ergebnis der E. Merck KG beträgt (168.014.928 / 565.211.242) (25) S teuern vom Einkommen und vom Ertrag Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich zusammen aus 87,2 Mio € Gewerbesteueraufwand und 28,6 Mio € Körperschaftsteueraufwand. Aus handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ergibt sich per Saldo ein Überhang der aktiven latenten Steuern. Die Gesellschaft hat von dem Wahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht, diesen Aktivüberhang nicht anzusetzen. Wesentliche Unterschiede in den Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden bestehen bei den Immateriellen Vermögensgegenständen, den Vorräten, den Sonstigen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen und den Sonstigen Rückstellungen (aktive latente Steuern) sowie bei den Sachanlagen (passive latente Steuern). Im Falle des Ansatzes würde überwiegend ein SteuerSatz von 19,23 % zur Anwendung kommen. Bei den Finanzanlagen gilt infolge der besonderen steuerlichen Behandlung ein SteuerSatz von 0,96 %. – 19.596.224,67 – 5.825.181,85 120 Jahresabschluss Sonstige Angaben Sonstige Angaben Haftungsverhältnisse in Mio € Bürgschaften Gewährleistungen 31.12.2015 davon zugunsten verbundener Unternehmen 31.12.2014 davon zugunsten verbundener Unternehmen 11.663,8 11.649,2,8 3.410,4 3.396,1 1,0 – 1,0 – 11.664,8 11.649,2 3.411,4 3.396,1 Um die Konzernfinanzierungstätigkeit der Merck Financial Ser- tungen wird aufgrund der guten Bonität des Merck-Konzerns vices GmbH, Darmstadt, vollumfänglich zu gewährleisten, hat als sehr gering eingeschätzt. Der signifikante Anstieg in 2015 die Merck KGaA Garantien für die Merck Financial Services steht im Zusammenhang mit der Akquisition von Sigma- GmbH gegenüber den, den Merck Konzern finanzierenden Aldrich. Hierzu wurden Garantien in Höhe von 4.000 Mio USD Finanzpartnern gegeben. Art und Umfang richten sich nach (3.659,3 Mio €) für die EMD Finance LLC , USA , sowie für die den tatsächlichen von der Merck Financial Services GmbH ein- Merck Financial Services GmbH, Darmstadt, in Höhe von 6,0 gegangenen Finanzverpflichtungen. Die Wahrscheinlichkeit Mrd € gegeben. der Inanspruchnahme aus den Bürgschaften und Gewährleis- Sonstige finanzielle Verpflichtungen in Mio € Verpflichtung zum Erwerb des gesamten Aktienkapitals der Sigma-Aldrich Corporation Bestellobligo 31.12.2015 davon zugunsten verbundener Unternehmen 31.12.2014 davon zugunsten verbundener Unternehmen – – 13.975,0 – 117,9 – 83,8 – Miet- und Leasingverpflichtungen 15,9 – 20,0 – Abnahmeverpflichtungen aus Bestellungen 54,2 – 128,7 – 821,4 – 1.315,8 – Verpflichtungen zum Erwerb von immateriellen Vermögensgegenständen Übrige Verpflichtungen zum Erwerb von immateriellen Vermögensgegenständen bestehen insbesondere im Rahmen von Kooperationen zur Forschung und Entwicklung im Unternehmensbereich Healthcare. Hier ist die Merck KGaA Verpflichtungen zur Zahlung von Meilensteinzahlungen bei Erreichen von bestimm- 1,1 1,1 1,1 1,1 1.010,5 1,1 15.524,4 1,1 Corporate Governance Die Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz wurde auf unserer Website (www.merckgroup.com/investoren/corporate_governance) veröffentlicht und damit dauerhaft zugänglich gemacht. ten Zielen durch Partner eingegangen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass alle Vertragspartner sämtliche Meilensteine erreichen, müsste die Merck KGaA bis zu 821,4 Mio € (Vorjahr: 1.315,8 Mio €) für den Erwerb von immateriellen Vermögensgegenstände zahlen. Dies ist aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht zu erwarten. Finanzinstrumente Wir setzen derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Sicherung von Währungs- und Zinspositionen ein, um durch Wechselkurs- bzw. Zinsschwankungen bedingte Währungsrisiken bzw. Finanzierungskosten zu minimieren. Als Instrumente nutzen wir hierzu marktgängige Devisentermingeschäfte und Devisenoptionen. Der EinSatz solcher Derivate ist durch Richt- Sonstige Angaben Jahresabschluss 121 linien geregelt. Die Abschlüsse derivativer Geschäfte unterlie- guter Bonität abgeschlossen und sind auf die Absicherung des gen einer ständigen Risikokontrolle. Eine strikte Funktions- operativen Geschäfts sowie der damit verbundenen Finanzie- trennung rungsvorgänge beschränkt. von Handel, Abwicklung und Kontrolle ist Zum Bilanzstichtag bestanden folgende derivative Finanz- sichergestellt und wird von unserer internen Revision über- positionen: wacht. Derivative Finanzkontrakte werden nur mit Banken Nominalvolumen in Mio € Devisentermingeschäfte – davon operativ Fremdwährungsoptionen – davon operativ in Mio € Devisentermingeschäfte Marktwerte 31.12. 2015 31.12. 2014 31.12. 2015 102,6 35,2 – 0,7 31.12. 2014 0,3 (102,6) (35,2) (– 0,7) (0,3) – – – – (–) (–) (–) (–) 102,6 35,2 – 0,7 0,3 Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit über 1 Jahr Gesamt 31.12.2015 Restlaufzeit bis 1 Jahr Restlaufzeit über 1 Jahr Gesamt 31.12.2014 102,6 – 102,6 35,2 – 35,2 102,6 – 102,6 35,2 – 35,2 Das Nominalvolumen ist die Summe aller Kauf– und Verkaufsbeträge derivativer Finanzgeschäfte. Unter der Bezeichnung „davon operativ“ sind die derivativen Positionen zur Absicherung künftiger wahrscheinlicher Zahlungsströme, im Wesentlichen erwartete künftige Umsätze Weitere Angaben Die Informationen, die zum Wertpapierhandelsgesetz, zur Geschäftsleitung bzw. zum Aufsichtsrat im Anhang der Gesellschaft zu veröffentlichen sind, werden in der Anlage zum Anhang auf den Seiten 126 bis 130 dargestellt. und in der Bilanz ausgewiesene Forderungen (ohne Darlehensgewährungen an verbundene Unternehmen) zusammengefasst. Zum Bilanzstichtag wurden keine schwebenden Geschäfte durch derivative Finanzinstrumente gegen Wechselkursrisiken abgesichert. Die Marktwerte ergeben sich aus der Bewertung der ausstehenden Positionen zu Marktpreisen ohne Berücksichtigung gegenläufiger Wertentwicklungen aus den Grundgeschäften. Sie entsprechen den Aufwendungen bzw. Erträgen bei einer Glattstellung der Derivate zum Bilanzstichtag. Die Ermittlung der Marktwerte basiert auf quotierten Preisen oder von einem anerkannten Informationsdienst bereitgestellten aktuellen Marktdaten. Die Bewertung erfolgt mit Hilfe am Markt beobachtbarer Kassamittelkurse und der Laufzeit spezifischer Zins- Bezüge der Geschäftsleitung Die Bezüge der Geschäftsleitung der Merck KGaA werden vom Komplementär E. Merck KG getragen und in dessen Gewinnund Verlustrechnung als Aufwand erfasst. Für Januar bis Dezember 2015 wurden für Mitglieder der Geschäftsleitung der Merck KGaA fixe Bezüge in Höhe von 6,5 Mio € (Vorjahr: 5,3 Mio €), variable Bezüge in Höhe von 22,3 Mio € (Vorjahr: 18,3 Mio €) und Nebenleistungen in Höhe von 0,3 Mio € (Vorjahr: 0,2 Mio €) erfasst. Weiterhin waren für den „Long-Term Incentive Plan“ in den Zuführungen zu den Rückstellungen der E. Merck KG 9,9 Mio € (Vorjahr: 12,7 Mio €) und in den Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen der E. Merck KG ein laufender Dienstzeitaufwand gemäß IFRS in Höhe von zuschläge und -abschläge in Relation zum gehandelten Markt- 4,2 Mio € (Vorjahr: 2,1 Mio €) für Mitglieder der Geschäftslei- kurs. tung der Merck KGaA enthalten. Den ausgewiesenen operativen Devisentermingeschäfte dienen der Sicherung von Währungskursschwankungen künftiger Umsätze in folgenden Währungen: USD (75,0 Mio), JPY (15,2 Mio), IDR (1,7 Mio), GBP (9,8 Mio), CHF (1,0 Mio). Ein theoretisches Ausfallrisiko ergibt sich bei den bestehenden Finanzderivaten maximal in Höhe der positiven Marktwerte. Diese betragen zum Bilanzstichtag 0,5 Mio € (Vorjahr: Gesamtbezüge des Aufsichtsrats Gemäß § 28 der Satzung der Merck KGaA erhalten die Aufsichtsratsmitglieder neben dem ErSatz ihrer Auslagen eine feste Vergütung in Höhe von 47 T € sowie pro Sitzung ein Sitzungsgeld von 750 €. Die Gesamtbezüge belaufen sich auf 881,0 T € (Vorjahr: 882 T €). 0,5 Mio €) und bestehen ausschließlich gegenüber Gesellschaften des Merck-Konzerns. Prüfungshonorare für Wirtschaftsprüfer Die Angaben zum Prüferhonorar werden im Konzernabschluss der Merck KGaA dargestellt. 122 Jahresabschluss Sonstige Angaben Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, aus dem den Kommanditaktionären zustehenden Bilanzgewinn in Höhe von 151.135.017,26 € (s. Erläuterungen zu Ziffer „10“), eine Dividende von 1,05 € je Stückaktie auszuschütten. Für das Geschäftsjahr 2015 ergibt sich auf Grundlage des derzeitigen Grundkapitals ein Ausschüttungsbetrag in Höhe Es wird ferner vorgeschlagen, den verbleibenden Teil des Bilanzgewinns der Kommanditaktionäre in Höhe 15.430.652,66 € auf neue Rechnung vorzutragen. Darmstadt, 18. Februar 2016 Karl-Ludwig Kley Kai Beckmann Belén Garijo Lopez von 135.704.364,60 €. Stefan Oschmann Marcus Kuhnert Bernd Reckmann von Mitglieder der Geschäftsleitung der Merck KGaA Jahresabschluss Mitglieder der Geschäftsleitung der Merck KGaA Angaben zu Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien (§ 285 Nr. 10 HGB iVm § 125 AbSatz 1 Satz 5 AktG) Mitglieder Mitgliedschaften in (a) g esetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und (b) vergleichbaren in-und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschafts unternehmen Karl-Ludwig Kley Darmstadt, Vorsitzender (a) – Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh (bis Mai 2016) –Bertelsmann Management SE, Gütersloh (bis Mai 2016) –BMW AG , München (stellvertretender Vorsitzender) – Deutsche Lufthansa AG, Köln (b) –Verizon Communications Inc., Wilmington (Delaware), USA (seit 5. November 2015) Stefan Oschmann München, stellvertretender Vorsitzender Keine Mandate Kai Beckmann Darmstadt, Chief Administration Officer Keine Mandate Belén Garijo Lopez Frankfurt am Main, CEO Healthcare (b) – Banco Bilbao Vizcaya Argentaria S.A., Bilbao, Spanien –L'Oréal S.A., Clichy, Frankreich Marcus Kuhnert Königstein, Chief Financial Officer Keine Mandate Bernd Reckmann cience und P erformance M aterials Seeheim-Jugenheim, CEO Life S (a) –Zschimmer & Schwarz GmbH & Co KG Chemische Fabriken, Lahnstein (seit 26. Juni 2015) 123 124 Jahresabschluss Mitglieder des Aufsichtsrats der Merck KGaA Mitglieder des Aufsichtsrats der Merck KGaA Angaben zu Mitgliedschaften in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien (§ 285 Satz 1 Nr. 10 HGB iVm § 125 AbSatz 1 Satz 5 AktG) Mitglieder Mitgliedschaften in (a) anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und (b) vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschafts unternehmen Wolfgang Büchele München, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG, München, Vorsitzender (b) – E. Merck KG, Darmstadt1 –Kemira Oyj, Helsinki, Finnland Michael Fletterich Gernsheim, Vorsitzender des Betriebsrats Merck Darmstadt / Gernsheim, stellvertretender Vorsitzender Keine Mandate Crocifissa Attardo Darmstadt, freigestelltes Mitglied des Betriebsrats Merck Darmstadt / Gernsheim b) – BKK Merck Mechthild Auge Wehrheim, freigestelltes Mitglied des Betriebsrats M erck Darmstadt Keine Mandate Gabriele Eismann Seeheim-Jugenheim, Senior Product Manager Keine Mandate Edeltraud Glänzer Hannover, stellvertretende Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE ) (a) – B. Braun Melsungen AG, Melsungen –Solvay Deutschland GmbH, Hannover (stellvertretende Vorsitzende) Michaela Freifrau von Glenck Zürich, Lehrerin im Ruhestand Keine Mandate Siegfried Karjetta2 Darmstadt, Arzt (b) –E. Merck KG, Darmstadt1 Albrecht Merck Schriesheim, kaufmännischer Direktor des Weinguts Castel Peter, Bad Dürkheim (b) –E. Merck KG, Darmstadt1 Dietmar Oeter Seeheim-Jugenheim, Leiter Corporate Quality Assurance Keine Mandate Alexander Putz Michelstadt, freigestelltes Mitglied des Betriebsrats des Werks M erck Darmstadt Keine Mandate Helga Rübsamen-Schaeff Langenburg, Vorsitzende des Beirats der AiCuris Antiinfective Cures GmbH, Wuppertal (a) – 4SC AG, Martinsried (seit 2. Januar 2015) –Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Bonn (seit 1. März 2015) (b) –E. Merck KG, Darmstadt1 Karl-Heinz Scheider Groß-Zimmern, Referent M erck L ife S cience Operations Strategy Keine Mandate Gregor Schulz Umkirch, Arzt für Kinderheilkunde (b) –E. Merck KG, Darmstadt1 Theo Siegert Düsseldorf, geschäftsführender Gesellschafter bei de Haen C arstanjen & Söhne, Düsseldorf (a) – E.ON SE, Düsseldorf –Henkel AG & Co KGaA, Düsseldorf (b) –E. Merck KG, Darmstadt1 –DKSH Holding Ltd., Zürich, Schweiz Tobias Thelen2 München, geschäftsführender Gesellschafter der Altmann Analytik GmbH & Co. KG, München (b) –E. Merck KG, Darmstadt1 Internes Mandat. Entsandte Mitglieder gemäß § 6 Absatz 5 der Satzung. 1 2 Angaben gemäß § 160 AbSatz 1 Nr. 8 Aktiengesetz Jahresabschluss 125 ANGABEN GEMÄSS § 160 ABSATZ 1 NR. 8 AKTIENGESETZ Gemäß Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) hat jeder Aktionär, Am 23. April 2015 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG das der die Schwellen von 3, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 50 oder 75 Folgende mitgeteilt: Prozent der Stimmrechte eines börsennotierten Unterneh- Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Holdco 2, Inc., mens erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies dem Wilmington, DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt, Unternehmen und der Bundesanstalt für Finanzdienstleis- Deutschland hat am 21.04.2015 durch den Kauf von Aktien tungsaufsicht (BaFin) unverzüglich mitzuteilen. Der Gesell- die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten und schaft wurden bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses das beträgt zu diesem Tag 5,09 % (6.578.794 Stimmrechte). Bestehen folgender Beteiligungen mitgeteilt (die Anzahl der 2,04 % der Stimmrechte (das entspricht 2.631.766 Stimm- Aktien bzw. die erreichte Beteiligung in Prozent ist der letzten rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Stimmrechtsmitteilung an Merck entnommen und ist daher Nr. 1 WpHG zugerechnet. zwischenzeitlich gegebenenfalls überholt): Die Allianz Global Investors GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 26.10.2015 0,003 % der Stimmrechte (das entspricht 4.030 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Merck KGaA, 3,26 % der Stimmrechte (das entspricht 4.217.917 Stimm- Darmstadt, Deutschland am 20.10.2015 die Schwelle von 3 % rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,02 % Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. (das entspricht 3902061 Stimmrechten) betragen hat. 1,42 % Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag der Stimmrechte (das entspricht 1833088 Stimmrechten) sind der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der ein- der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzu- zelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich rechnen. aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der BlackRock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden. Am 23. April 2015 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG das Folgende mitgeteilt: Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Financial Management, Der Stimmrechtsanteil der BlackRock, Inc., Wilmington, Inc., Wilmington, DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt, DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland hat Deutschland hat am 21.04.2015 durch den Kauf von Aktien am 21.04.2015 durch den Kauf von Aktien die Schwelle von die Schwelle von 5 % der Stimmrechte überschritten und 5 % der Stimmrechte überschritten und beträgt zu diesem Tag beträgt zu diesem Tag 5,09 % (6.578.794 Stimmrechte). 5,18 % (6.697.989 Stimmrechte). 2,04 % der Stimmrechte (das entspricht 2.631.766 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet. 0,003 % der Stimmrechte (das entspricht 4.030 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. 3,36 % der Stimmrechte (das entspricht 4.337.112 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der ein- 2,04 % der Stimmrechte (das entspricht 2.631.766 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet. 0,003 % der Stimmrechte (das entspricht 4.030 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. 0,04 % der Stimmrechte (das entspricht 55.360 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet. 3,22 % der Stimmrechte (das entspricht 4.163.961 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. zelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der Black- der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der ein- Rock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden. zelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der BlackRock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden. 126 Jahresabschluss Angaben gemäß § 160 AbSatz 1 Nr. 8 Aktiengesetz Am 16. Dezember 2014 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Delaware Holdings, Inc., das Folgende mitgeteilt: Wilmington, DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt, Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Advisors Holdings, Deutschland, hat am 28.08.2015 durch den Kauf von Aktien Inc., New York, NY, USA , an der Merck KGaA, Darmstadt, die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten und Deutschland, hat am 12.12.2014 durch den Kauf von Aktien beträgt zu diesem Tag 3,13 % (4.042.461 Stimmrechte). die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten und 0,88 % der Stimmrechte (das entspricht 1.141.733 Stimm- beträgt zu diesem Tag 3,03 % (3.916.140 Stimmrechte). rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 1,52 % der Stimmrechte (das entspricht 1.961.166 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet. 0,01 % der Stimmrechte (das entspricht 7.672 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Nr. 1 WpHG zugerechnet. 2,24 % der Stimmrechte (das entspricht 2.900.728 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der ein- 1,84 % der Stimmrechte (das entspricht 2.380.191 Stimm- zelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der Black- Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Rock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden. Am 1. September 2015 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG Am 17. Juli 2015 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG das das Folgende mitgeteilt: Folgende mitgeteilt: Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Holdco 4, LLC , Der Stimmrechtsanteil der Massachusetts Financial Ser- Wilmington, DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt, vices Company (MFS ), Boston, Massachusetts, USA an der Deutschland, hat am 28.08.2015 durch den Kauf von Aktien Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland hat am 16.07.2015 die Schwelle von 3 % der Stimmrechte überschritten und durch den Verkauf von Aktien die Schwelle von 5 % der Stimm- beträgt zu diesem Tag 3,13 % (4.042.461 Stimmrechte). rechte unterschritten und beträgt zu diesem Tag 4,91 % 0,88 % der Stimmrechte (das entspricht 1.141.733 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet. 2,24 % der Stimmrechte (das entspricht 2.900.728 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag (6.342.586 Stimmrechte). 3,20 % der Stimmrechte (das entspricht 4.138.232 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. 1,71 % der Stimmrechte (das entspricht 2.204.354 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG. der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der einzelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich Am 17. Juli 2015 wurde uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG das aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der Black- Folgende mitgeteilt: Rock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden. Der Stimmrechtsanteil der Sun Life Financial Inc., Toronto, Ontario, Canada an der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland Der Stimmrechtsanteil der BlackRock Holdco 6, LLC , Wilming- hat am 16.07.2015 durch den Verkauf von Aktien die Schwelle ton, DE, U.S.A. an der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland, von 5 % der Stimmrechte unterschritten und beträgt zu die- hat am 28.08.2015 durch den Kauf von Aktien die Schwelle sem Tag 4,91 % (6.347.148 Stimmrechte). von 3 % der Stimmrechte überschritten und beträgt zu diesem Tag 3,13 % (4.042.461 Stimmrechte). 0,88 % der Stimmrechte (das entspricht 1.141.733 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet. 2,24 % der Stimmrechte (das entspricht 2.900.728 Stimm- 4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. 0,004 % der Stimmrechte (das entspricht 4.562 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG. rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Der Stimmrechtsanteil der Sun Life Global Investments Inc., Bitte beachten Sie, dass der oben genannte Gesamtbetrag Toronto, Ontario, Canada an der Merck KGaA, Darmstadt, der Stimmrechte nicht notwendigerweise der Summe der ein- Deutschland hat am 16.07.2015 durch den Verkauf von Aktien zelnen Zurechnungstatbestände entspricht. Dies ergibt sich die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unterschritten und aus der Tatsache, dass Stimmrechte innerhalb der Black- beträgt zu diesem Tag 4,91 % (6.342.586 Stimmrechte). Rock-Gruppenstruktur mehrfach zugerechnet werden. 4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Angaben gemäß § 160 AbSatz 1 Nr. 8 Aktiengesetz Der Stimmrechtsanteil der Sun Life Assurance Company of Jahresabschluss 127 Der Stimmrechtsanteil der Sun Life of Canada (U.S.) Financial Canada – U.S. Operations Holdings, Inc., Wellesley Hills, Mas- Services Holdings, Inc., Boston, Massachusetts, USA an der sachusetts, USA an der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland hat am 16.07.2015 hat am 16.07.2015 durch den Verkauf von Aktien die Schwelle durch den Verkauf von Aktien die Schwelle von 5 % der Stimm- von 5 % der Stimmrechte unterschritten und beträgt zu die- rechte unterschritten und beträgt zu diesem Tag 4,91 % sem Tag 4,91 % (6.342.586 Stimmrechte). (6.342.586 Stimmrechte). 4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimm- 4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimm- rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. Der Stimmrechtsanteil der Sun Life Financial (U.S.) Holdings, Die Templeton Global Advisors Limited , Nassau, Bahamas, hat Inc., Wellesley Hills, Massachusetts, USA an der Merck KGaA, uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 19.09.2012 mitgeteilt, dass Darmstadt, Deutschland hat am 16.07.2015 durch den Ver- ihr Stimmrechtsanteil an der Merck KGaA, Darmstadt, kauf von Aktien die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unter- Deutschland, am 18.09.2012 die Schwelle von 5 % der Stimm- schritten und beträgt zu diesem Tag 4,91 % (6.342.586 rechte unterschritten hat und zu diesem Tag 4,95 % (3.197.993 Stimmrechte). Stimmrechte) beträgt. Diese Stimm-rechte werden gemäß 4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimm- § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG Templeton Global Advisors Limi- rechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 ted zugerechnet. Zu diesem Tag hielt kein von Templeton Glo- Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. bal Advisors Limited verwalteter Fonds 3,00 % oder mehr Stimmrechte an der Merck KGaA. Der Stimmrechtsanteil der Sun Life Financial (U.S.) Investments LLC , Wellesley Hills, Massachusetts, USA an der Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland hat am 16.07.2015 durch den Verkauf von Aktien die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unterschritten und beträgt zu diesem Tag 4,91 % (6.342.586 Stimmrechte). 4,91 % der Stimmrechte (das entspricht 6.342.586 Stimmrechten) werden der Gesellschaft gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet. 128 Jahresabschluss Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Land Gesellschaft Sitz Deutschland AB Allgemeine Pensions GmbH & Co. KG Zossen Deutschland AB Pensionsverwaltung GmbH Zossen Deutschland Allergopharma GmbH & Co. KG Reinbek Deutschland Allergopharma Verwaltungs GmbH Darmstadt Deutschland Azelis Deutschland Kosmetik GmbH Moers Deutschland Biochrom GmbH Berlin Deutschland Chemitra GmbH Darmstadt Deutschland Emedia Export Company mbH Gernsheim Deutschland IHS – Intelligent Healthcare Solutions GmbH Frankfurt/Main Deutschland InnovationLab GmbH Heidelberg Deutschland InfraServ GmbH & Co. Wiesbaden KG Wiesbaden Deutschland Kooperation Phytopharmaka GbR Bonn Deutschland Litec-LLL GmbH Greifswald Deutschland Merck 12. Allgemeine Beteiligungs-GmbH Darmstadt Deutschland Merck 13. Allgemeine Beteiligungs-GmbH Darmstadt Deutschland Merck 15. Allgemeine Beteiligungs-GmbH Darmstadt Deutschland Merck 16. Allgemeine Beteiligungs-GmbH Darmstadt Deutschland Merck 17. Allgemeine Beteiligungs-GmbH Darmstadt Deutschland Merck 18. Allgemeine Beteiligungs-GmbH Darmstadt Deutschland Merck 19. Allgemeine Beteiligungs-GmbH Darmstadt Deutschland Merck 20. Allgemeine Beteiligungs-GmbH Darmstadt Deutschland Merck 21. Allgemeine Beteiligungs-GmbH Darmstadt Deutschland Merck Accounting Solutions & Services Europe GmbH Darmstadt Deutschland Merck Chemicals GmbH Darmstadt Deutschland Merck China Chemicals Holding GmbH Darmstadt Deutschland Merck Consumer Health Holding GmbH Darmstadt Deutschland Merck Export GmbH Darmstadt Deutschland Merck Financial Services GmbH Darmstadt Deutschland Merck Financial Trading GmbH Gernsheim Deutschland Merck Holding GmbH Gernsheim Deutschland Merck International GmbH Darmstadt Deutschland Merck Internationale Beteiligungen GmbH Darmstadt Deutschland Merck Life Science GmbH Eppelheim Deutschland Merck Perfomance Materials GmbH Wiesbaden Deutschland Merck Patent GmbH Darmstadt Deutschland Merck Schuchardt OHG Hohenbrunn Deutschland Merck Selbstmedikation GmbH Darmstadt Deutschland Merck Serono GmbH Darmstadt Deutschland Merck Versicherungsvermittlung GmbH Darmstadt Deutschland Merck Vierte Allgemeine Beteiligungs-GmbH Gernsheim Deutschland Merck Wohnungs- und Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH Darmstadt Deutschland pharma mall Gesell. für Electronic Commerce mbH Sankt Augustin Deutschland PharmaLog Pharma Logistik GmbH Bönen Deutschland PrintCity GmbH & Co. KG Neuried Deutschland a) Ergebnisabführungsvertrag b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB c) Betriebsstätte der Merck KGaA Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Jahresabschluss IFRS Ergebnis IFRS Ergebnis IFRS -Eigenkapital in Tausend Berichtswährung nach Steuern in Tausend Berichtswährung – 13.208,00 Anteil am Kapital (%) Davon: erck KGaA (%) M Berichtswährung (ISO Code) IFRS -Eigenkapital in Tausend € nach Steuern in Tausend € 100,00 100,00 EUR 135.612,00 – 13.208,00 135.612,00 100,00 100,00 b) b) b) b) b) EUR 5.099 42 5.099 42 100,00 100,00 100,00 EUR 23 a) 23 a) 10,00 10,00 b) b) b) b) b) EUR 8.957 1.107 8.957 1.107 EUR 621.622 a) 621.622 a) 100,00 EUR 26 a) 26 a) 100,00 EUR 2.898 986 2.898 986 100,00 100,00 8,33 100,00 8,33 15,00 1,77 b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) 100,00 100,00 EUR 2.013 a) 2.013 a) 100,00 100,00 EUR 12.309.075 b) 12.309.075 b) 100,00 EUR 12.306.979 – 466 12.306.979 – 466 100,00 EUR 1.421.531 a) 1.421.531 a) 100,00 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 100,00 EUR – 3.208 a) – 3.208 a) EUR 855 2.612 855 2.612 – 14 100,00 100,00 EUR – 136 – 14 – 136 100,00 100,00 EUR 45.695 a) 45.695 a) 100,00 100,00 EUR – 13.590 a) – 13.590 a) 100,00 100,00 EUR 380.295 a) 380.295 a) 100,00 100,00 EUR 209.787 153.663 209.787 153.663 100,00 100,00 EUR 6.189.355 1.445.969 6.189.355 1.445.969 100,00 100,00 EUR 2.840.414 605.289 2.840.414 605.289 EUR 2.120.130 a) 2.120.130 a) EUR 35.910 a) 35.910 a) 100,00 EUR 55.939 a) 55.939 a) 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 EUR c) c) c) c) EUR – 667 5.175 – 667 5.175 100,00 100,00 EUR 9.408 a) 9.408 a) 100,00 100,00 EUR – 224 a) – 224 a) 100,00 EUR 7.577.243 a) 7.577.243 a) 100,00 b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) 16,67 16,67 b) b) b) b) b) 1,76 1,76 b) b) b) b) b) 100,00 16,67 129 130 Jahresabschluss Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Land Gesellschaft Sitz Deutschland Sigma-Aldrich Biochemie GmbH Steinheim Deutschland Sigma-Aldrich Chemie GmbH Steinheim Deutschland Sigma-Aldrich Chemie Holding GmbH Taufkirchen Deutschland Sigma-Aldrich Grundstücks GmbH & Co. KG Steinheim Deutschland Sigma-Aldrich Logistik GmbH Steinheim Deutschland Sigma-Aldrich Produktions GmbH Steinheim Deutschland Sigma-Aldrich Verwaltungs GmbH Steinheim Belgien Merck Chemicals N.V./S.A. Overijse Belgien Merck Consumer Healthcare N.V.-S.A. Overijse Belgien Merck N.V.-S.A. Overijse Belgien Sigma-Aldrich BVBA /SPRL Diegem Bulgarien Merck Bulgaria EAD Sofia Dänemark Merck A/S Hellerup Dänemark Merck Life Science A/S Hellerup Dänemark Sigma-Aldrich Denmark ApS Broendby Dänemark Survac ApS Frederiksberg Estland Merck Serono OÜ Tallinn Finnland Forendo Pharma OY Turku Finnland Merck OY Espoo Finnland Merck Life Science OY Espoo Finnland Sigma-Aldrich Finland OY Helsinki Frankreich Gonnon S.A.S. Lyon Frankreich Laboratoire Médiflor S.A.S. Lyon Frankreich Merck Biodevelopment S.A.S. Lyon Frankreich Merck Chimie S.A.S. Fontenay s/Bois Frankreich Merck Médication Familiale S.A.S. Lyon Frankreich Merck Performance Materials S.A.S. Trosly Breuil Frankreich Merck S.A. Lyon Frankreich Merck Santé S.A.S. Lyon Frankreich Merck Serono S.A.S. Lyon Frankreich Millipore S.A.S.. Molsheim Frankreich Poxel S.A. Lyon Frankreich Sigma-Aldrich Chimie S.a.r.l. St. Quentin Fallavier Frankreich Sigma-Aldrich Chimie SNC Partnership St. Quentin Fallavier Frankreich Sigma-Aldrich Holding S.a.r.l. St. Quentin Fallavier Griechenland Merck A.E. Maroussi Griechenland Sigma-Aldrich (OM) Ltd. Athen Großbritannien Aldrich Chemical Co. Ltd. Gillingham Großbritannien AZ Electronic Materials (UK) Ltd. Stockley Park Großbritannien B-Line Systems Limited Gillingham Großbritannien BioReliance Litmited Aberdeen Großbritannien BioReliance U.K. Acquisition Limited London Großbritannien Bristol Organics Ltd. Gillingham Großbritannien Canbex Therapeutics Ltd. London Großbritannien EiRx Therapeutics plc London Großbritannien Epichem Group Limited Bromborough Großbritannien F-star alpha Ltd. Cambridge Großbritannien Fluka Chemical Company Ltd. Gillingham Großbritannien Lamberts Healthcare Ltd. Tunbridge Wells Großbritannien Merck Chemicals Ltd. Nottingham Großbritannien Merck Consumer Health Care Ltd. Hull Großbritannien Merck Cross Border Trustees Ltd. Hull Übriges Europa a) Ergebnisabführungsvertrag b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB c) Betriebsstätte der Merck KGaA Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Jahresabschluss IFRS Ergebnis Anteil am Kapital (%) IFRS -Eigenkapital in Tausend Berichtswährung nach Steuern in Tausend Berichtswährung Berichtswährung (ISO Code) IFRS -Eigenkapital in Tausend € nach Steuern in Tausend € 100,00 EUR 43.373 17.875 43.373 17.875 100,00 EUR 59.200 1.492 59.200 1.492 100,00 EUR 32.092 – 773 32.092 – 773 100,00 EUR 21.558 240 21.558 240 100,00 EUR 3.689 – 3.689 – 100,00 EUR 6.973 – 58 6.973 – 58 EUR 360 – 2 360 – 2 100,00 EUR 2.111,00 – 94,00 2.111,00 – 94,00 100,00 EUR 20.227 1.006 20.227 1.006 100,00 EUR 27.463 2.547 27.463 2.547 100,00 EUR 59.439 – 56 59.439 – 56 100,00 BGN 3.798 818 7.429 1.600 100,00 DKK 5.508 1.364 41.104 10.178 100,00 DKK 2.764 561 20.629 4.183 100,00 DKK 4.824 – 77 35.994 – 576 DKK 571 – 56 4.261 – 417 100,00 EUR 198 – 13 198 – 13 7,34 b) b) b) b) b) 100,00 EUR 4.189 825 4.189 825 100,00 EUR 1.168 148 1.168 148 100,00 EUR 673 – 42 673 – 42 100,00 EUR 2.744.848 188.270 2.744.848 188.270 100,00 EUR 757 624 757 624 100,00 EUR 247.446 3.162 247.446 3.162 100,00 EUR 48.991 4.388 48.991 4.388 100,00 EUR 72.831 11.439 72.831 11.439 100,00 EUR 22.001 – 2.144 22.001 – 2.144 99,84 EUR 2.836.971 864.590 2.836.971 864.590 100,00 EUR 335.190 78.490 335.190 78.490 100,00 EUR 43.086 – 726 43.086 – 726 100,00 EUR 319.380 83.886 319.380 83.886 100,00 100,00 Davon: erck KGaA (%) M IFRS Ergebnis 100,00 100,00 6,18 b) b) b) b) b) 100,00 EUR 42.812 – 753 42.812 – 753 100,00 EUR 6.870 – 10 6.870 – 10 100,00 EUR 9 – 9 – 100,00 EUR 34.549 – 1.742 34.549 – 1.742 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 GBP – – – – 100,00 USD 39 – 17 43 – 19 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 GBP 126.113 2.120 92.946 1.543 100,00 GBP – 24.085 – 371 – 17.751 – 270 100,00 b) b) b) b) b) 16,20 b) b) b) b) b) 4,11 b) b) b) b) b) 100,00 GBP 20.763 – 51 15.302 – 37 8,07 b) b) b) b) b) 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 GBP 16.304 3.615 12.016 2.632 100,00 GBP 7.943 2.145 5.854 1.562 100,00 GBP – 60.346 – 1.154 – 44.475 – 840 100,00 b) b) b) b) b) 131 132 Jahresabschluss Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Land Gesellschaft Sitz Großbritannien Merck Holding Ltd. Feltham Großbritannien Merck Investment Ltd. Hull Großbritannien Merck Performance Materials Services UK ltd. Stockley Park Großbritannien Merck Ltd. Hull Großbritannien Merck Pension Trustees Ltd. Hull Großbritannien Merck Serono Europe Ltd. London Großbritannien Merck Serono Ltd. Feltham Großbritannien Milipore (U.K.) Ltd. Feltham Großbritannien Millipore UK Holdings LLP London Großbritannien Nature´s Best Health Products Ltd. Tunbridge Wells Großbritannien SAFC Biosciences Limited Gillingham Großbritannien SAFC Hitech Limited Bromborough Großbritannien Scancell Ltd. Nottingham Großbritannien Seven Seas Ltd. Hull Großbritannien Sigma-Aldrich Company Litmited Gillingham Großbritannien Sigma-Aldrich Holdings Ltd. Gillingham Großbritannien Sigma Chemical Co. Ltd. Poole Großbritannien Sigma Entity One Limited Gillingham Großbritannien Sigma-Genosys Limited Gillingham Großbritannien UFC Ltd. Gillingham Großbritannien Ultrafine Limited Gillingham Großbritannien Webnest Ltd. Gillingham Großbritannien Wessex Biochemicals Ltd. Poole Irland Merck Millipore Ltd. Carrigtwohill Irland Merck Serono (Ireland) Ltd. Dublin Irland Millipore Cork Carrigtwohill Irland SAFC Arklow Ltd. Arklow Irland Shrawdine Limited Arklow Irland Sigma-Aldrich Financial Services Ltd. Dublin Irland Sigma-Aldrich Ireland Ltd. Arklow Irland Silverberry Limited Arklow Italien Allergopharma S.p.A. Rom Italien BioIndustry Park Silvano Fumero S.p.A. Colleretto Giacosa Italien Consorzio per la Promozione dei Prodotti Vernicianti e Ricoprenti Alessandria Italien H-BIO Puglia S.c.r.l. Bari Italien Istituto di Ricerche Biomediche Antoine Marxer RBM S.p.A. Colleretto Giacosa Italien Merck S.p.A. Vimodrone Italien Merck Serono S.p.A. Rom Italien Sigma-Aldrich Italia S.r.l. Mailand Italien Sigma-Aldrich S.r.l. Mailand Italien Tecnofarmaci S.p.A. Pomezia Kroatien Merck d.o.o. Zagreb Lettland Merck Serono SIA Riga Litauen Merck Serono, UAB Vilnius Luxemburg AZ Electronic Materials (Luxembourg) S.a.r.l. Luxemburg Luxemburg AZ Electronic Materials Group S.a.r.l. Luxemburg Luxemburg AZ Electronic Materials S.A. Luxemburg Luxemburg AZ Electronic Materials TopCo S.a.r.l. Luxemburg Luxemburg Mats Finance S.a.r.l. Luxemburg Luxemburg Merck Chemicals Holding S.a.r.l. Luxemburg Luxemburg Merck Finance S.a.r.l. Luxemburg Luxemburg Merck Finanz S.a.r.l. Luxemburg Luxemburg Merck Holding S.a.r.l. Luxemburg Luxemburg Merck Invest SCS Luxemburg a) Ergebnisabführungsvertrag b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB c) Betriebsstätte der Merck KGaA Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Jahresabschluss IFRS Ergebnis Anteil am Kapital (%) Davon: erck KGaA (%) M IFRS Ergebnis IFRS -Eigenkapital in Tausend Berichtswährung nach Steuern in Tausend Berichtswährung – 3.716 Berichtswährung (ISO Code) IFRS -Eigenkapital in Tausend € nach Steuern in Tausend € 100,00 EUR 1.271.436 – 3.716 1.271.436 100,00 GBP – 88 – – 65 – 100,00 USD 38.427 6.563 42.005 7.299 100,00 GBP – – – – 100,00 GBP – – – – 100,00 GBP 891 187 657 136 100,00 GBP 37.671 6.275 27.763 4.568 100,00 GBP 185.760 167.223 136.905 121.738 100,00 GBP 418.566 3.407 308.483 2.480 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 GBP 32.046 32 23.618 24 100,00 GBP 3.715 214 2.738 156 0,93 b) b) b) b) b) 100,00 GBP – 31.893 10.286 – 23.505 7.488 100,00 GBP 208.412 – 294 153.600 – 214 100,00 GBP 26.971 – 19.878 – 100,00 b) b) b) b) b) b) 100,00 b) b) b) b) 100,00 GBP 6.365 – 4.691 – 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 EUR 502.150 82.373 502.150 82.373 100,00 EUR 4.922 1.177 4.922 1.177 100,00 EUR 199.146 100.746 199.146 100.746 b) 100,00 b) b) b) b) 100,00 EUR 34.089 – 34.089 – 100,00 USD 34.698 – 608 37.928 – 677 100,00 EUR 24.589 266 24.589 266 100,00 EUR – – – – 100,00 EUR 465 – 46 465 – 46 13,30 b) b) b) b) b) 20,00 b) b) b) b) b) 2,50 b) b) b) b) b) 100,00 EUR 12.010 530 12.010 530 100,00 EUR 22.446 4.617 22.446 4.617 99,74 EUR 401.756 37.315 401.756 37.315 100,00 EUR 215 – 61 215 – 61 100,00 EUR 23.957 945 23.957 945 4,00 b) b) b) b) b) 100,00 HRK 866 119 6.616 906 100,00 EUR 4.388 587 4.388 587 100,00 EUR 159 10 159 10 100,00 USD 196.075 256.445 214.329 285.231 100,00 USD 1.366.123 144.350 1.493.309 160.553 100,00 USD 734.101 132.629 802.446 147.516 100,00 USD 740.483 133.473 809.422 148.455 100,00 USD 2.909 162 3.180 180 100,00 EUR 1.517.755 – 38 1.517.755 – 38 USD – 216.989 3.804 – 237.191 4.231 EUR 531 – 99 531 – 99 100,00 EUR 486.108 369.633 486.108 369.633 100,00 USD 2.103 – 630 2.299 – 701 100,00 100,00 100,00 133 134 Jahresabschluss Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Land Gesellschaft Sitz Luxemburg Merck Re S.A. Luxemburg Luxemburg Millilux S.a.r.L. Luxemburg Luxemburg Millipart S.a.r.L. Luxemburg Luxemburg Millipore International Holdings, S.a.r.L. Luxemburg Luxemburg Ridgefield Acquisition S.a.r.l. Luxemburg Luxemburg Ridgefield Holdco S.a.r.l. Luxemburg Luxemburg Sigma-Aldrich S.a.r.l. Luxemburg Luxemburg Sigma-Aldrich Global S.a.r.l. Luxemburg Malta Merck Capital Holding Ltd. Pietà Malta Merck Capital Ltd. Pietà Niederlande Merck B.V. Schiphol-Rijk Niederlande Merck Chemicals B.V. Amsterdam Niederlande Merck Holding Netherlands B.V. Schiphol-Rijk Niederlande Merck Window Technologies. B.V. Eindhoven Niederlande MS Ventures B.V. Amsterdam Niederlande Serono Tri Holdings B.V. Schiphol-Rijk Niederlande Sigma-Aldrich B.V. Zwijndrecht Niederlande Sigma-Aldrich Chemie B.V. Zwijndrecht Niederlande SynAffix B.V. Nijmegen Norwegen Merck Life Science AS Oslo Norwegen Sigma-Aldrich Norway AS Oslo Österreich Allergopharma Vertriebsgesellschaft m.b.H. Wien Österreich f-star Biotechnologische Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH Wien Österreich Merck Gesellschaft mbH Wien Österreich Merck KGaA & Co. Werk Spittal Spittal Österreich Merck Chemicals and Life Science GesmbH Wien Österreich Sigma-Aldrich Handels GmbH Wien Polen Merck Sp.z o.o. Warschau Polen Sigma-Aldrich Sp.z.o.o. Posen Portugal Laquifa Laboratorios S.A. Algés Portugal Merck, S.A. Algés Rumänien Merck Romania S.R.L. Bukarest Russland Merck LLC Moskau Russland Sigma-Aldrich Rus Moskau Schweden Galecto Biotech AB Lund Schweden Merck AB Solna Schweden Merck Chemicals and Life Science AB Solna Schweden Sigma-Aldrich Sweden AB Stockholm Schweiz Allergopharma AG Therwil Schweiz Ares Trading SA Aubonne Schweiz Asceneuron SA Lausanne Schweiz Calypso Biotech SA Plan-les-Ouates Schweiz Cridec SA Eclepens Schweiz Inthera Bioscience AG Schlieren Schweiz Merck & Cie Altdorf Schweiz Merck (Schweiz) AG Zug Schweiz Merck Biosciences AG Läufelfingen Schweiz Merck Performance Materials (Suisse) SA Coinsins Schweiz Merck Serono SA Coinsins Schweiz ObsEva SA Cologny Schweiz Prexton Therapeutics SA Plan-les-Ouates Schweiz SeroMer Holding SA Chéserex Schweiz Sigma-Aldrich (Switzerland) Holding AG Buchs Schweiz Sigma-Aldrich Chemie Gmbh Buchs a) Ergebnisabführungsvertrag b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB c) Betriebsstätte der Merck KGaA Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Jahresabschluss IFRS Ergebnis Anteil am Kapital (%) Davon: erck KGaA (%) M Berichtswährung (ISO Code) IFRS -Eigenkapital IFRS Ergebnis IFRS -Eigenkapital in Tausend Berichtswährung nach Steuern in Tausend Berichtswährung 3.526 in Tausend € nach Steuern in Tausend € 100,00 EUR 37.663 3.526 37.663 100,00 EUR 711.536 – 16 711.536 – 16 100,00 EUR 1.540.174 – 27 1.540.174 – 27 100,00 EUR 2.512.826 953.430 2.512.826 953.430 100,00 USD 1.155.400 154.012 1.262.968 171.300 100,00 USD 759.716 144.286 830.445 160.482 100,00 USD 2.811 – 6 3.072 – 6 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 EUR 2.474.756 – 87 2.474.756 – 87 100,00 EUR 2.421.051 258.877 2.421.051 258.877 100,00 EUR 1.266.068 280.391 1.266.068 280.391 100,00 EUR 3.232.404 149.792 3.232.404 149.792 100,00 100,00 EUR 3.478 – 60 3.478 – 60 100,00 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 EUR 220.866 22.934 220.866 22.934 100,00 EUR 71.160 – 3 71.160 – 3 100,00 EUR 9.365 – 156 9.365 – 156 14,12 b) b) b) b) b) 100,00 NOK 1.241 245 11.933 2.201 100,00 NOK 1.693 – 9 16.281 – 84 100,00 EUR 427 85 427 85 5,43 b) b) b) b) b) 100,00 EUR 17.492 5.379 17.492 5.379 100,00 EUR 50.336 5.401 50.336 5.401 100,00 EUR 7.656 1.230 7.656 1.230 100,00 EUR 4.399 18 4.399 18 100,00 PLN 17.197 2.160 73.148 9.052 100,00 PLN 1.617 – 239 6.878 – 1.001 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 EUR 29.766 6.479 29.766 6.479 100,00 RON 970 – 355 4.386 – 1.579 100,00 RUB – 873 – 196 – 70.320 – 13.431 100,00 RUB 399 8 32.127 520 21,85 b) b) b) b) b) 100,00 SEK 9.794 – 334 89.990 – 3.118 100,00 SEK 72.093 25.725 662.408 240.301 100,00 SEK 4.143 – 191 38.070 – 1.789 100,00 CHF 714 82 772 88 100,00 EUR 3.301.974 353.372 3.301.974 353.372 80,00 b) b) b) b) b) 75,00 b) b) b) b) b) 0,15 b) b) b) b) b) 18,35 b) b) b) b) b) 51,63 99,00 CHF – 83.489 59.453 – 90.252 63.902 100,00 51,63 CHF 7.916 934 8.558 1.004 100,00 CHF 11.195 – 26 12.102 – 28 100,00 CHF 123.847 812 133.879 873 100,00 EUR 1.713.286 692.051 1.713.286 692.051 9,61 b) b) b) b) b) 31,51 b) b) b) b) b) 100,00 EUR 3.277.862 951.175 3.277.862 951.175 100,00 CHF 506.654 – 14 547.693 – 15 100,00 CHF 44.256 – 7 47.840 – 8 135 136 Jahresabschluss Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Land Gesellschaft Sitz Schweiz Sigma-Aldrich International GmbH St. Gallen Schweiz Sigma-Aldrich Production GmbH Buchs Schweiz Vaximm AG Basel Serbien Merck d.o.o. Beograd Belgrad Slowakei Merck spol.s.r.o. Bratislava Slowenien Merck d.o.o. Ljubljana Spanien Merck, S.L.U. Madrid Spanien Merck Chemicals and Life Science S.A. Madrid Spanien Sigma-Aldrich Quimica S.L. Tres Cantos Tschechien Merck spol.s.r.o. Prag Tschechien Sigma-Aldrich spol. S.r.o. Prag Türkei Merck Ilac Ecza ve Kimya Ticaret AS Istanbul Ungarn Merck Kft. Budapest Ungarn Sigma-Aldrich Kft. Budapest Kanada EMD Chemicals Canada Inc. Toronto Kanada EMD Crop BioScience Canada Inc. Toronto Kanada EMD Inc. Mississauge Kanada Millipore (Canada) Ltd. Toronto Nordamerika Kanada Sigma-Aldrich Canada Co. Oakville USA 3506 South Broadway Redevelopement Corp. St. Louis USA Aldrich-Boranes, Ic. Milwaukee USA Aldrich Chemical Co. LLC Milwaukee USA Aldrich Chemical Foreign Holding LLC St. Louis USA Aldrich-APL , LLC Urbana USA Amnis Corp. Seattle USA Archemix Corp. Cambridge USA Auxogyn Inc. Menlo Park USA Barton Real Estate Holdings, Inc. St. Louis USA Barton/Second Streets Redevelopment Corp. St. Louis USA BioVascular Inc. La Jolla USA BioReliance Corporation Rockville USA BioReliance Holdings, Inc. Rockville USA BioReliance Intermediate, Inc. Rockville USA Cell Marque Corporation Rocklin USA Cerilliant Corporation Round Rock USA Dynamis Therapeutics, Inc. Jenkintown USA Fluka Chemical Corp. St. Louis USA EMD Accounting Solutions & Sercices America, Inc. Quincy USA EMD Finance LLC Wilmington USA EMD Holding Corp. Rockland USA EMD Millipore Corp. Billerica USA EMD Performance Materials Corp. Philadelphia USA EMD Serono Holding Inc. Rockland USA EMD Serono Research & Development Institute, Inc. Billerica USA EMD Serono, Inc. Rockland USA FMI Holdings, Inc. St. Louis USA GLM Holdings, Inc. St. Louis USA KL Acuisition Corp. St. Louis USA Midwest Consultants Co. St. Louis USA Mario Finance Corp. Wilmington USA Millipore Asia Ltd. Wilmington USA Millipore Pacific Ltd. Wilmington a) Ergebnisabführungsvertrag b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB c) Betriebsstätte der Merck KGaA Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Jahresabschluss IFRS Ergebnis Anteil am Kapital (%) Davon: erck KGaA (%) M IFRS Ergebnis IFRS -Eigenkapital in Tausend Berichtswährung nach Steuern in Tausend Berichtswährung Berichtswährung (ISO Code) IFRS -Eigenkapital in Tausend € nach Steuern in Tausend € 100,00 USD 1.342.814 – 8.340 1.467.830 – 9.276 100,00 CHF 20.998 1.409 22.698 1.515 24,66 b) b) b) b) b) 100,00 RSD 4.087 105 497.421 12.679 100,00 EUR 11.624 766 11.624 766 100,00 EUR 1.367 152 1.367 152 100,00 EUR 155.944 9.869 155.944 9.869 100,00 EUR 8.480 3.648 8.480 3.648 100,00 EUR 8.258 46 8.258 46 100,00 CZK 15.521 2.513 419.470 68.613 100,00 CZK 2.597 – 22 70.178 – 608 100,00 TRY 29.066 195 92.844 588 100,00 HUF 12.217 2.083 3.825.770 645.366 100,00 HUF 2.700 209 845.611 64.671 100,00 CAD 128 140 194 199 100,00 CAD 6.200 – 10 9.402 – 14 100,00 CAD 13.683 3.653 20.749 5.197 100,00 CAD 2.299 898 3.486 1.277 100,00 CAD 11.870 – 255 18.000 – 363 100,00 USD – 726 – – 793 – 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 USD 30.678 3.087 33.534 3.434 100,00 USD – – 1 – 100,00 USD 3.163 43 3.457 47 100,00 USD 87.093 – 2.434 95.202 – 2.707 10,00 b) b) b) b) b) 9,77 b) b) b) b) b) 100,00 b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) 100,00 USD 96.545 1.327 105.533 1.476 100,00 USD 3.154 – 3.448 – 100,00 USD 182.138 – 199.095 – 100,00 USD 80.073 415 87.528 461 100,00 USD 102.181 1.749 111.694 1.945 100,00 6,76 0,59 6,76 b) b) b) b) b) 100,00 0,59 b) b) b) b) b) 100,00 USD 407 443 445 493 100,00 USD 6.615 6.501 7.231 7.231 100,00 USD 7.116.905 765.618 7.779.488 851.559 100,00 USD 3.084.925 538.064 3.372.131 598.462 100,00 USD 291.689 – 4 318.845 – 5 100,00 USD 261.448 2.495 285.789 2.775 100,00 USD 40.949 2.049 44.761 2.279 100,00 USD – 1.011 71.438 – 1.105 79.457 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 USD 5 – 5 – 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 USD 8.155.603 – 76.022 8.914.890 – 84.555 100,00 USD 6.460 412 7.061 458 100,00 USD 6.322 117 6.911 130 137 138 Jahresabschluss Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Land Gesellschaft Sitz USA Millipore UK Holdings I, LLC Wilmington USA Millipore UK Holdings II, LLC Wilmington USA Olive/Ewing/Laclede Redevelopement Corp. St. Louis USA Oncothyreon Inc. Bellvue USA Ormet Circuits, Inc. San Diego USA Padlock Therapeutics, Inc. Cambridge USA RaNA Therapeutics, Inc. Cambridge USA Raze Therapeutics, Inc. Cambridge USA Research Organics, LLC Cleveland USA Research Organics Foreign Trade Corp. Cleveland USA RuiYi Inc. Cambridge USA S and F Properties, Inc. Cleveland USA SAFC Biosciences, Inc. Lenexa USA SAFC Carlsbad, Inc. Carlsbad USA SAFC Hitech, Inc. Haverhill USA SAFC , Inc. Madison USA SAFC -JRH Holding Compnay, Inc. Lenexa USA Second President Properties Company St. Louis USA Serono Laboratories Inc. Rockland USA Sigma Chemical Foreign Holding LLC St. Louis USA Sigma Chemical Corp. St. Louis USA Sigma Redevelopement Corporation St. Louis USA Sigma Second Street Redevelopement Corp. St. Louis USA Sigma-Aldrich Business Holdings, Inc. St. Louis USA Sigma-Aldrich China, Corp. St. Louis USA Sigma-Aldrich Co. LLC St. Louis USA Sigma-Aldrich Corporation St. Louis USA Sigma-Aldrich Finance Co. St. Louis USA Sigma-Aldrich Foreign Holding Co. St. Louis USA Sigma-Aldrich Holding LLC St. Louis USA Sigma-Aldrich Lancaster, Inc. St. Louis USA Sigma-Aldrich Manufacturing LLC St. Louis USA Sigma-Aldrich Missouri Insurance Company St. Louis USA Sigma-Aldrich Subsidiary I Corp. St. Louis USA Sigma-Aldrich Research Biochemicals, Inc. St. Louis USA Sigma-Aldrich RTC , Inc. Laramie USA Sigma-Aldrich, Inc. St. Louis USA Sigma-Genosys of Texas LLC The Woodlands USA Supelco, Inc. Bellefonte USA Techcare Systems, Inc. St. Louis USA Tioga Pharmaceuticals, Inc. San Diego USA TocopheRx., Inc. Groton USA ViuRx Pharmaceuticals, Inc. Boston Australien Biochrom Australia Pty. Ltd. Bayswater Australien Merck Pty. Ltd. Bayswater Australien Merck Serono Australia Pty. Ltd. Sydney Australien Prima BioMed Pty. Ltd. Sydney Australien Proligo Australia Pty. Ltd. Castle Hill Australien SAFC Biosciences Pty. Ltd. Castle Hill Australien Sigma-Aldrich Oceania Pty. Ltd. Castle Hill Australien Sigma-AldrichPty. Ltd. Castle Hill China AZ Electronic Materials (Hong Kong) Hongkong APAC a) Ergebnisabführungsvertrag b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB c) Betriebsstätte der Merck KGaA Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Jahresabschluss IFRS Ergebnis Anteil am Kapital (%) Davon: erck KGaA (%) M IFRS Ergebnis IFRS -Eigenkapital in Tausend Berichtswährung nach Steuern in Tausend Berichtswährung – Berichtswährung (ISO Code) IFRS -Eigenkapital in Tausend € nach Steuern in Tausend € 100,00 USD 452.251 – 494.355 100,00 USD 34.605 – 37.826 – 100,00 USD – 261 – – 285 – 0,75 b) b) b) b) b) 100,00 b) b) b) b) b) 8,77 b) b) b) b) b) 7,78 b) b) b) b) b) 12,34 b) b) b) b) b) 100,00 USD 24.773 – 495 27.079 – 551 100,00 b) b) b) b) b) 4,64 b) b) b) b) b) 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 USD 137.153 902 149.922 1.003 100,00 USD 7.110 – 510 7.772 – 567 100,00 USD 19.500 118 21.316 131 100,00 USD 78.195 3.131 85.475 3.482 100,00 USD 267.628 – 292.544 – 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 USD 151 – 165 – 100,00 USD – – 1 – 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 USD 250 – 274 – 100,00 USD 628 53 686 59 100,00 USD – – 1 – 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 USD 368.058 5.158 402.324 5.737 100,00 USD 1.487.503 3.007 1.625.989 3.344 100,00 USD 607.099 1.435 663.620 1.596 100,00 USD 53.184 7 58.135 8 100,00 USD – – – – 100,00 USD – 2.079 – – 2.273 – 100,00 USD 37.714 4.963 41.225 5.520 100,00 USD 11.908 1.099 13.017 1.223 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 USD 51.695 – 21 56.508 – 24 100,00 USD 14.915 – 69 16.304 – 77 100,00 USD – 62.835 813 – 68.685 904 100,00 USD 1.493 144 1.632 160 100,00 USD 226.901 – 768 248.025 – 854 100,00 b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) 65,78 b) b) b) b) b) 8,03 b) b) b) b) b) 17,22 17,22 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 AUD 2.810 433 4.204 642 100,00 AUD 11.453 4.082 17.133 6.048 0,11 b) b) b) b) b) 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 AUD 10.467 19 15.658 28 100,00 AUD 34.083 26 50.985 38 100,00 AUD 17.170 – 93 25.685 – 138 100,00 USD 1.825 5 1.994 6 139 140 Jahresabschluss Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Land Gesellschaft Sitz China Bejing Skywing Technology Co., Ltd. Peking China Merck Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai China Merck Display Materials (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai China Merck Electronic Materials (Suzhou) Ltd. Suzhou China Merck Holding (China) Co., Ltd. Schanghai China Merck Ltd. Hongkong China Merck Millipore Lab Equipment (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai China Merck Performance Materials Hong Kong Ltd. Hongkong China Merck Performance Materials Hong Kong Services Ltd. Hongkong China Merck Pharmaceutical (HK)Ltd. Hongkong China Merck Pharmaceutical Manufacturing (Jiangsu) Co., Ltd. Nantong China Merck Serono (Bejing) Pharmaceutical Distribution Co., Ltd. Peking China Merck Serono (Bejing) Pharmaceutical R&D Co., Ltd. Peking China Merck Serono Co., Ltd. Peking China SAFC Hitech (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai China Sigma-Aldrich (Shanghai) Trading Co., Ltd. Schanghai China Sigma-Aldrich (Wuxi) Life Science & Technology Co., Ltd. Wuxi China Sigma-Aldrich Hong Kong Holding Ltd. Hongkong China Suzhou Taizhu Technology Development Co., Ltd. Taicang Indien Merck Life Science Pvt. Ltd. Mumbai Indien Merck Ltd. Mumbai Indien Merck Performance Materials Pvt. Ltd. Sanpada New Mumbai Indien Merck Specialities Pvt. Ltd. Mumbai Indien Sigma-Aldrich Chemicals Private Limited Bangalore Indonesien P.T. Merck Chemicals and Life Sciences Jakarta Indonesien P.T. Merck Tbk. Jakarta Japan BioReliance KK Tokio Japan Merck Ltd. Tokio Japan Merck Performance Materials G.K. Tokio Japan Merck Performance Materials IP G.K. Tokio Japan Merck Performance Materials Manufacturing G.K. Tokio Japan Merck Serono Co., Ltd. Tokio Japan Sigma-Aldrich Japan G.K. Tokio Malaysia Merck Sdn Bhd Petaling Jaya Malaysia Sigma-Aldrich (M) Sdn Bhd Subang Jaya Neuseeland Merck Ltd. Palmerston North Neuseeland Sigma-Aldrich New Zealand Co. Christchurch Pakistan Merck (Pvt.) Ltd. Karatschi Pakistan Merck Pharmaceuticals (Pvt.) Ltd. Karatschi Pakistan Merck Sepcialities (Pvt.) Ltd. Karatschi Philippinen Merck Inc. Makati City Singapur Merck Performance Materials Pte. Ltd. Singapur Singapur Merck Pte. Ltd. Singapur Singapur Sigma-Aldrich Pte. Ltd. Singapur Südkorea AZ Chem Korea Ltd. Seoul Südkorea Merck Electronic Materials Ltd. Seoul Südkorea Merck Ltd. Seoul Südkorea Merck Performance Materials Ltd. Pyungtaek-shi Südkorea SAFC Hitech Korea Ltd. Yonging City Südkorea Sigma-Aldrich Holding Ltd. Yonging City Südkorea Sigma-Aldrich Korea Ltd. Yonging City Südkorea Soulbrain Sigma-Aldrich Ltd. Gongju-Si Taiwan AZ EM Taiwan Holding Co. Ltd. Taipei Taiwan Merck Display Technologies Ltd. Taipei a) Ergebnisabführungsvertrag b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB c) Betriebsstätte der Merck KGaA Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Jahresabschluss IFRS Ergebnis Anteil am Kapital (%) Davon: erck KGaA (%) M Berichtswährung (ISO Code) IFRS -Eigenkapital IFRS Ergebnis IFRS -Eigenkapital in Tausend Berichtswährung nach Steuern in Tausend Berichtswährung – 8.517 in Tausend € nach Steuern in Tausend € 100,00 CNY 5.240 – 1.216 37.633 100,00 CNY 24.352 2.937 174.912 20.567 100,00 CNY 26.742 – 2.450 192.075 – 17.160 100,00 CNY 58.135 – 39 417.556 – 277 100,00 CNY 31.461 255 225.968 1.784 100,00 HKD 54.580 14.548 462.374 125.432 100,00 CNY – 903 – 249 – 6.485 – 1.743 100,00 HKD 74.211 – 4.861 628.675 125.432 100,00 USD 762 – 8 833 – 9 100,00 HKD 9.273 1.794 78.559 15.467 100,00 CNY 36.133 – 12.391 259.524 – 86.778 100,00 CNY 391 82 2.808 577 100,00 CNY 2.328 – 322 16.720 – 2.254 100,00 CNY 17.029 – 7.588 122.310 – 53.144 100,00 CNY 7.907 – 28 56.791 – 194 100,00 CNY 36.256 232 262.345 1.627 100,00 CNY 32.133 404 230.797 2.832 100,00 USD 33.654 – 2 36.787 – 3 100,00 CNY 2.665 3.782 19.139 26.487 100,00 INR – 2.128 – 19.074 – 153.987 – 1.361.910 51,80 INR 83.157 6.840 6.017.484 488.400 100,00 INR 3.635 4 263.068 303 100,00 INR 47.947 21.933 3.469.583 1.566.057 100,00 INR 25.270 348 1.828.580 24.883 100,00 IDR – 667 239 – 10.051.608 3.552.422 100,00 IDR 31.589 9.847 475.760.675 146.556.426 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 JPY 373.925 15.730 49.199.474 2.114.658 100,00 JPY 5.324 726 700.458 97.561 100,00 JPY 222.594 28.543 29.288.006 3.837.110 100,00 JPY 18.859 3.902 2.481.455 524.517 100,00 JPY 31.630 4.170 4.161.763 560.555 100,00 JPY 60.169 5.085 7.916.745 683.622 100,00 MYR 11.031 499 51.764 2.164 100,00 MYR 1.500 123 7.039 532 100,00 NZD 1.435 – 2.288 – 1 100,00 b) b) b) b) b) PKR 36.163 6.047 4.141.507 691.253 13.265 75,00 26,00 75,00 PKR 579 332 66.336 100,00 PKR 417 116 47.786 13.265 100,00 PHP 8.620 4.790 442.798 242.609 100,00 USD 49.039 – 4.836 53.604 – 5.379 100,00 SGD 26.378 5.690 40.713 8.693 100,00 SGD 45.199 – 193 69.760 – 295 100,00 KRW 14.291 5.682 18.371.307 7.146.459 100,00 KRW 309.711 – 11.949 398.150.903 – 15.028.375 100,00 KRW 20.666 1.282 26.567.348 1.611.762 100,00 USD 110.363 12.355 120.638 13.742 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 KRW 35.234 – 54 45.294.830 – 68.002 100,00 KRW 35.590 970 45.753.645 1.219.983 50,00 b) b) b) b) b) 100,00 TWD 117 – 6 4.193 – 197 100,00 TWD 148.424 27.894 5.318.232 985.693 141 142 Jahresabschluss Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Land Gesellschaft Sitz Taiwan Merck Ltd. Taipei Taiwan Merck Performance Materials Co. Ltd. Taipei Taiwan SAFC Hitech Taiwan Co. Ltd. Kaohsuing Thailand Merck Ltd. Bangkok Thailand Sigma-Aldrich (Thailand) Co. Ltd. Bangkok Vietnam Merck Vietnam Ltd. Ho Chi Minh Stadt Lateinamerika Argentinien Merck S.A.. Buenos Aires Argentinien Sigma-Aldrich de Argentina S.r.l. Buenos Aires Brasilien Merck S.A. Rio de Janeiro Brasilien Sigma-Aldrich Brasil Ltda. Sao Paulo Chile Merck S.A. Santiago de Chile Chile Sigma-Aldrich Quimica Ltda. Providencia Dominikanische Republik Merck Dominicana, S.R.L. Santo Domingo Ecuador Merck C.A. Quito Guatemala Merck S.A. Guatemala City Kolumbien Merck S.A. Bogota Mexiko Merck, S.A. de C.V. Mexico-Stadt Mexiko Sigma-Aldrich Quimica, S. de R.L. de C.V. Toluca Panama Mesofarma Corporation Panama-Stadt Peru Merck Peruana S.A. Lima Uruguay Ares Trading Uruguay S.A. Montevideo Venezuela Merck S.A. Caracas Venezuela Representaciones MEPRO S.A. Caracas Ägypten Merck Ltd. Kairo Algerien Novapharm Production SARL Wilaya de Tipiza Israel Inter-Lab Ltd. Yavne Israel InterPharm Industries Ltd. Yavne Israel InterPharm Laboratories Ltd. Yavne Israel Merck Serono Ltd. Herzliya Pituach Israel Metabomed Ltd. Yavne Israel Neviah Genomics Ltd. Yavne Israel Qlight Nanotech Ltd. Jerusalem Israel Sigma-Aldrich Israel Ltd. Rehovot Marokko Merck Maroc S.A.R.L. Casablanca Mauritius Millipore Mauritius Ltd. Cyber City Nigeria Merck Pharmaceutical and Life Sciences Ltd. Lagos Südafrika Merck (Pty) Ltd. Halfway House Südafrika Merck Pharmaceutical Manufacturing (Pty) Ltd. Wadeville Südafrika Serono South Africa Ltd. Johannesburg Südafrika Sigma-Aldrich (Pty) Ltd. Kempton Park Tunesien Merck Promotion SARL Tunis Tunesien Merck SARL Tunis Vereinigte Arabische Emirate Merck Serono Middle East FZ-LLC Dubai MEA a) Ergebnisabführungsvertrag b) Angabe unterbleibt wegen untergeordneter Bedeutung gem. § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB c) Betriebsstätte der Merck KGaA Anteilsbesitzliste der Merck KGaA per 31. Dezember 2015 Jahresabschluss IFRS Ergebnis Anteil am Kapital (%) Davon: erck KGaA (%) M 100,00 Berichtswährung (ISO Code) IFRS -Eigenkapital in Tausend € IFRS Ergebnis IFRS -Eigenkapital nach Steuern in Tausend € in Tausend Berichtswährung nach Steuern in Tausend Berichtswährung TWD 24.084 3.067 862.958 108.368 TWD 271.544 31.667 9.729.766 1.118.998 100,00 TWD 58.926 2.349 2.111.396 83.010 45,11 THB 19.870 1.883 783.796 71.784 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 VND 5.532 564 135.972.998 13.748.545 100,00 ARS 37.529 – 8.998 530.972 – 93.580 100,00 ARS 1.273 – 452 18.009 – 4.700 100,00 BRL 107.214 13.232 460.751 48.867 100,00 BRL 12.671 – 1.519 54.456 – 5.609 100,00 CLP 38.321 3.738 29.690.597 2.724.295 100,00 CLP 405 64 313.863 46.542 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 USD 16.108 2.825 17.608 3.142 100,00 GTQ 24.455 8.656 204.045 73.722 100,00 COP 19.823 8.738 68.766.888 26.565.004 100,00 MXN 154.366 72.064 2.933.464 1.273.384 100,00 MXN 5.204 – 60 98.897 – 1.052 100,00 USD 41.456 10.590 45.316 11.779 100,00 PEN 23.666 1.936 88.071 6.848 100,00 USD 44.987 – 719 49.175 – 800 100,00 VEF – 251.285 – 240.310 – 55.115.372 – 54.617.907 100,00 VEF – 16 – – 3.520 7 100,00 EGP 3.693 1.383 31.604 11.816 20,00 b) b) b) b) b) 100,00 USD 407.803 2.369 445.769 2.635 100,00 USD 10 1 11 1 100,00 USD 156.868 21 171.473 23 100,00 USD 13.922 777 15.218 864 16,35 b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) 100,00 ILS 4.461 – 1.178 19.005 – 5.093 100,00 ILS 56.848 1.270 242.160 5.492 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 EUR 38.943 – 32 38.943 – 32 100,00 69,00 100,00 7,75 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 ZAR 16.840 2.596 286.344 36.986 100,00 ZAR 15 – 256 – 100,00 b) b) b) b) b) 100,00 ZAR 1.355 96 23.034 1.370 100,00 TND 66 – 100 147 – 219 100,00 TND – 295 – 2.281 – 654 – 4.977 100,00 AED 10.912 5.241 43.809 21.412 143 144 Jahresabschluss Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den zusammengefassten Lagebericht der MERCK Kommanditgesellschaft auf Aktien, Darmstadt, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung der Geschäftsleitung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW ) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsleitung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MERCK Kommanditgesellschaft auf Aktien. Der zusammengefasste Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Frankfurt am Main, den 19. Februar 2016 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RackwitzBernau WirtschaftsprüferWirtschaftsprüferin Versicherung der gesetzlichen Vertreter gem. §§ 264 Abs. 2 Satz 3 HGB und 289 Abs. 1 Satz 5 HGB Jahresabschluss 145 VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN V ERTRETER GEM. §§ 264 ABS. 2 SATZ 3 HGB UND 289 ABS. 1 SATZ 5 HGB Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss der Merck KGaA ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Merck KGaA vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Merck KGaA beschrieben sind. Darmstadt, 18. Februar 2016 Karl-Ludwig Kley Kai Beckmann Belén Garijo Lopez Stefan Oschmann Marcus Kuhnert Bernd Reckmann 146 Jahresabschluss Bericht des Aufsichtsrats BERICHT DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat hat auch im Geschäftsjahr 2015 die ihm nach Status der Akquisition von Sigma-Aldrich. In der Sitzung am Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben 13. Mai 2015 lag ein Schwerpunkt auf der aktuellen Geschäfts- ordnungsgemäß wahrgenommen. Insbesondere hat der Auf- entwicklung im 1. Quartal 2015. Einen weiteren Schwerpunkt sichtsrat die Arbeit der Geschäftsleitung sorgfältig und regel- der Sitzung bildete die Berichterstattung des Forschungs- und mäßig überwacht. Entwicklungsausschusses Life Science / Performance Materials des Gesellschafterrats der E. Merck KG. Ferner befasste sich Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung Die Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung war durch einen intensiven und vertrauensvollen Austausch gekennzeichnet. Die Geschäftsleitung hat dem Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2015 regelmäßig schriftlich und mündlich über die geschäftliche Entwicklung der Merck KGaA sowie des Merck-Konzerns Bericht erstattet. Dem Aufsichtsrat wurden insbesondere die Markt und Absatzsituation des Unternehmens vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die finanzielle Lage der Gesellschaft und der Tochtergesellschaften, deren Ertragsentwicklung sowie die Unternehmensplanung dargelegt. Im Rahmen der quartalsmäßigen Berichterstattung wurden jeweils UmSatz und Ergebnis für den Merck-Konzern insgesamt und in den Gliederungen nach Unternehmensbereichen dargestellt. Auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen stand beziehungsweise steht der Aufsichtsratsvorsitzende in regelmäßigem Informationsaustausch mit dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung. der Aufsichtsrat mit dem Bericht des Compliance-Officers, dem Bericht des Datenschutzbeauftragten sowie einem Bericht über die ERP -Strategie. Der Bericht der Geschäftsleitung über die Geschäftsentwicklung im 2. Quartal 2015 war in der Sitzung vom 29. Juli 2015 Gegenstand intensiver Beratungen. Zudem erläuterte die KPMG den Halbjahresfinanzbericht. Ein weiteres Thema war das Risikomanagement des Unternehmens. Die Leiterin des Risk Managements präsentierte den Statusbericht für das 1. Halbjahr 2015. Bestandsgefährdende Risiken waren nicht erkennbar. In seiner vierten Sitzung am 10. November 2015 diskutierte der Aufsichtsrat die Ergebnisse der in diesem Geschäftsjahr stattgefundenen Effizienzprüfung. Darüber hinaus befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Bericht der Geschäftsleitung zum 3. Quartal 2015. Weitere Themenschwerpunkte waren die Statusberichte 2015 der internen Revision und zu Compliance und Datenschutz sowie der Bericht des Forschungs- und Entwicklungsausschusses Healthcare. Weiterhin wurde über die Group Executive Conference und die aktuelle strategische Ausrichtung von Merck berichtet Schwerpunktthemen der Aufsichtsratssitzungen Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2015 zu insgesamt vier Sitzungen zusammen. In diesen Sitzungen diskutierte der Aufsichtsrat über die Berichte der Geschäftsleitung ausführlich und erörterte gemeinsam mit der Geschäftsleitung die Entwicklung des Unternehmens sowie die strategischen Fragestellungen. In der Sitzung vom 27. Februar 2015 berichtete die Geschäftsleitung zunächst über die Geschäftsentwicklung im Jahr 2014. Zudem beschäftigte sich der Aufsichtsrat intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss 2014 sowie den entsprechenden Lageberichten. Der Wirtschaftsprüfer erläuterte den Prüfbericht. Die Geschäftsleitung berichtete über die Abschlüsse. Darüber hinaus beschloss der Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex sowie über die Erklärung zur Unternehmensführung, die zugleich den gemeinsamen Bericht zur Corporate Governance von Geschäftsleitung und Aufsichtsrat enthält. Der Aufsichtsrat verabschiedete außerdem die Beschlussvorschläge an die Hauptversammlung. Seitens der Geschäftsleitung wurde die Planung für das Geschäftsjahr 2015 dargelegt. Weitere Themen waren der Bericht der internen Revision und der und diskutiert. Darüber hinaus wurden die Aufsichtsratsmitglieder am 13. Oktober 2015 telefonisch über die Nachfolge von Herrn Oschmann in das Amt des Geschäftsleitungsvorsitzenden zum 30. April 2016 sowie die Einführung des neuen Merck-Branding informiert. Jahresabschluss Der Jahresabschluss der Merck KGaA, der Konzernabschluss des Merck-Konzerns sowie der zusammengefasste Lagebericht für die Merck KGaA und den Merck-Konzern sind unter Einbeziehung der Buchführung von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, geprüft worden. Der Jahresabschluss sowie der Lagebericht der Merck KGaA wurden mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach deutschen Prüfungsgrundsätzen versehen. Für den nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards aufgestellten Konzernabschluss hat der Abschlussprüfer den im Konzerngeschäftsbericht abgedruckten Bestätigungsvermerk gegeben. Ferner hat der Abschlussprüfer die Ermittlung der Beteiligung der Merck KGaA an dem Ergebnis der E. Merck KG gemäß § 27 AbSatz 2 der Satzung geprüft. Der Jahresabschluss der Bericht des Aufsichtsrats Jahresabschluss 147 Merck KGaA, der Konzernabschluss des Merck-Konzerns, die 18. Februar 2016 (Geschäftsleitung) beziehungsweise am Lageberichte für die Merck KGaA und den Merck-Konzern 4. März 2016 (Aufsichtsrat) die aktualisierte Entsprechenser- sowie der Vorschlag der Geschäftsleitung für die Verwendung klärung nach § 161 Aktiengesetz beschlossen und gemeinsam des Bilanzgewinns sind dem Aufsichtsrat zusammen mit den zum 4. März 2016 abgegeben. Die Erklärung ist auf der Web- Prüfungsberichten des Abschlussprüfers vorgelegt worden. site der Merck KGaA (www.merck.de/de/investoren/corpo- Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Merck KGaA, den rate_governance/corporate_governance.html) Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns sowie den zugänglich. Weitere Informationen zur Corporate Governance ihm nach § 27 AbSatz 2 der Satzung vorgelegten Bericht des bei der Merck KGaA einschließlich der Vergütung von Abschlussprüfers gemäß § 14 AbSatz 2 der Satzung auch sei- Geschäftsleitung und Aufsichtsrat enthält die Erklärung zur nerseits geprüft. Er hat ferner den Konzernabschluss des Unternehmensführung auf den Seiten [XX ff.] des Geschäfts- Merck-Konzerns und den zusammengefassten Lagebericht für berichts. dauerhaft die Merck KGaA und den Merck-Konzern geprüft sowie den Prüfungsbericht der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesell- schaft, Berlin, zur Kenntnis genommen. An der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 4. März 2016 haben zu dem betreffenden Tagesordnungspunkt auch die den Bestätigungsvermerk zum Jahresabschluss der Merck KGaA sowie zum Konzernabschluss des Merck-Konzerns unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer teilgenommen und über ihre Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat nahm das Prüfungsergebnis der Abschlussprüfer zustimmend zur Kenntnis. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prü- Ausschüsse Der Aufsichtsrat der Merck KGaA verfügt derzeit wegen der gesellschaftsrechtlichen Besonderheiten, die sich für den Aufsichtsrat einer KGaA ergeben, und weil sich ein entsprechender Bedarf bisher nicht abgezeichnet hat, neben dem Nominierungsausschuss über keine weiteren Ausschüsse. Die Mitglieder des am 11. November 2014 neu gewählten Nominierungsausschusses tagten im Geschäftsjahr 2015 nicht. Der Bericht über die Arbeit weiterer Ausschüsse entfällt. fung hatte der Aufsichtsrat keine Einwände zu erheben und billigte hiernach den von der Geschäftsleitung aufgestellten Jahresabschluss, den Konzernabschluss des Merck-Konzerns und den zusammengefassten Lagebericht für die Merck KGaA und des Merck-Konzerns sowie den vom Abschlussprüfer gemäß § 27 AbSatz 2 der Satzung vorgelegten Bericht. Er Personalia Mit Ausnahme von Edeltraud Glänzer, die bei der Sitzung vom 10. November 2015 fehlte, nahmen alle Aufsichtsratsmitglieder an sämtlichen Sitzungen des Aufsichtsrats teil. Änderungen in der personellen Zusammensetzung gab es 2015 nicht. schloss sich dem Vorschlag der Geschäftsleitung für die Verwendung des Bilanzgewinns nach eigener Prüfung an. Darmstadt, 4. März 2016 Corporate Governance und Entsprechenserklärung Corporate Governance ist für den Aufsichtsrat eine Thematik mit hohem Stellenwert. Nach eigener Einschätzung gehört dem Aufsichtsrat eine angemessene Anzahl von unabhängigen Mitgliedern an. Interessenkonflikte, wie durch den Deutschen Corporate Governance Kodex definiert, sind bei den Aufsichtsratsmitgliedern im vorliegenden Berichtsjahr nicht aufgetreten. Nach ausführlicher Befassung mit Corporate Governance-Themen haben Geschäftsleitung und Aufsichtsrat am Der Aufsichtsrat der Merck KGaA Wolfgang Büchele Vorsitzender Finanzkalender 2016 März Dienstag, 8. März 2016 Bilanzpressekonferenz April August Freitag, 29. April 2016 Hauptversammlung Donnerstag, 4. August 2016 Finanzbericht Q2 Mai November Donnerstag, 19. Mai 2016 Finanzbericht Q1 Dienstag, 15. November 2016 Finanzbericht Q3 www.merck.de