Support for Linux user
Transcription
Support for Linux user
Linux Nils Schmeisser, FVTK, Forschungszentrum Rossendorf e.V. April1999 N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Inhalt ··Die Die Entstehung Entstehung von von Linux. Linux. ··Was Was ist ist Linux? Linux? --Kernel, Kernel, Dateisystem, Dateisystem, Geraetetreiber, Geraetetreiber, Netzsubsystem Netzsubsystem --Kernel-Versionen, Kernel-Versionen, aktuelles aktuelles Kernel Kernel 2.2 2.2 ··Installation Installation --Hardwarevorraussetzungen, Hardwarevorraussetzungen, Vorbereitung, Vorbereitung, Installation Installation --Konfiguration Konfiguration ··Anwendungen Anwendungen --Standardanwendungen Standardanwendungen (Shells, (Shells, Editoren, Editoren, Zubehoer, Zubehoer, Compiler) Compiler) --XFree86 XFree86 eine eine freie freie X11 X11 Implementation Implementation --Desktops Desktops (GNOME, (GNOME, KDE, KDE, KOffice) KOffice) --Multimediaanwendungen Multimediaanwendungen --kommerzielle kommerzielle Anwendungen Anwendungen ··Fazit Fazit N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Die Entstehung von Linux · September 1991 entsteht die erste Kernelversion (0.01) entwickelt vom Finnen Linus Torvalds - Linux entstand als Studie auf einem Minix-System, ist aber absolut unabhaengig davon · Version 0.12 (Januar 1992) lief bereits stabil (inkl. GNU C Compiler) · da die Quellen frei verfuegbar sind, nahm die Zahl der Entwickler sprunghaft zu · innerhalb weniger Jahre wird praktisch die gesamte bis dahin verfuegbare freie Software auf Linux portiert · Linux hat heute eine Stabilitaet und Funktionalitaet erreicht, die es konkurrenzfaehig zu professionellen UNIXen macht und sogar Microsoft gefaehrlich erscheint (Halloween-Dokumente) N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Was ist Linux? · weitgehend POSIX konformes UNIX Betriebssystem -Linux laeuft auf -Intel basierten IBM PC und kompatiblen ab i80386 -DEC Alpha PC Architekturen -PowerPC basierten PC Systemen (Mikro-Kernel Linux) -eine Portierung nach IBM RS/6000 wurde angekuendigt -Linux unterstuetzt SMP (Symetric Multi Processing) · Linux ist Open Source Software und untersteht der GPL (General Public License) · Linux besteht aus -Kernel -Treibern -Systembibliotheken N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Das Linux-Kernel I · prinzipiell besitzt das Linux-Kernel die Kompo nenten des UNIXSchichtenmodell allerdings mit etwas feinerer Granularitaet N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Das Linux-Kernel II · Prozessmanagement - das Kernel stellt fuer jedem zu erzeugenden Prozess eine virtuelle CPU zur Verfuegung (VPM des i386) und generiert einen eindeutigen Prozesskontext, der Informationen ueber - die Lage der Maschinencode-Segmente - die Darstellung von Daten - Inhalt des Kernel-Stacks - Status des Prozesses - Prozessprioritaet - anstehende Signale - denuebergeordneten Prozess - siehe auch /usr/src/linux/include/linux/sched.h; task_struct - neue Prozesse werden durch den Systemaufruf fork() generiert, dabei wird der Prozesskontext des rufenden Prozesses kopiert - Linux verwalten alle Prozesse hierarchisch; die Wurzel ist der init-Prozess (Prozess-ID 1) N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Das Linux-Kernel III · Prozesshierarchie N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Das Linux-Kernel IV · Speichermanagement - Linux implementiert ein virtuelles Speicherkonzept - der gesamte verfuegbare Speicher besteht aus dem Hauptspeicher (RAM) + virtuellen Speicher (swap-space) - Linux organisiert den Speicher in Seiten (Pages) von 4 kByte (Intel) bzw. 8 kByte (Alpha) Groesse - der Speichermanager protokolliert Zugriffe auf die einzelnen Seiten und fuehrt bei Bedarf ein swapping durch (kswapd, LRU) - der Speichermanager verwaltet neben geschuetztem Speicher auch Shared-Memory Segmente N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Das Linux-Kernel V · Scheduler -steuert die quasi-parallele Ausfuehrung von Prozessen im time-sharing Betrieb (Zeitscheibensteuerung) -jeder Prozess erhaelt round-robin ein Quantum auf der Zeitscheibe (wird aus Prioritaet und dem Jiffie = 1/100 s bestimmt); nach dieser Zeit bekommt der Prozess die CPU entzogen - er wird suspendiert · IPC (Interprocess Communication, System V) -Signale, Pipelines, Sockets, Messages, Semaphore, Shared Memory -Standardsignale (SIGINT, SIGHUP, SIGSEGV, ...) -Maximalgroesse einer Pipeline ist 4 kByte · Erweiterung: -FIFO Pipelines, Sockets (UNIX, TCP/IP, AX25, IPX, AppleTalk und X25) N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Das Linux- Kernel VI · Messages -geschuetzte Nachrichtenkanaele (Kontext, Transaktionsnummern, Zeitstempel) -maximale Anzahl Message Ques ist 128 -Maximale Laenge einer Nachricht 4056 Byte · Semaphore -maximal 4096 Semaphore · Shared Memory -maximal 128 Segmente mit bis zu 16 MByte -Linux generiert einen Kontext fuer SHM Segmente N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Das Linux-Kernel VII · Virtual File System · Multiple Device Driver (RAID) · Quotas N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Das Linux-Kernel VIII · Geraetetreiber -Characterdevices -serielle und parallele Schnittstellen, Tastatur, Maus, Joystick, Modem, Drucker, Videoprozessoren -Blockgeraete -Festplatte, Disketten- und CD-ROM Laufwerke -Netzwerktreiber · koennen als ladbare Module generiert werden, d.h. Komponenten koennen waehrend der Laufzeit konfiguriert werden · unterstuetzt wird fast SAEMTLICHE vorhanden Hardware (siehe z.B. Support-Datenbank http://www.suse.de) · Interruptbetrieb N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Das Linux-Kernel IX · Netzwerksubsystem -BSD-basiert -modularer Aufbau -Hardware: -Netzkarten -ISDN -Modem -serielle/ parallel N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Das Linux-Kernel X · Systemschnittstelle -etwa 200 Einsprungstellen (zu finden in /usr/src/linux/include/asm-$ARCH/unistd.h) · /proc-Strukturen -Systeminformationen -gestattet einen dateiorientierten Zugriff auf alle relevanten Daten des Systems cat /proc/meminfo total: used: free: shared: buffers: cached: -Speichernutzung Mem: 97751040 81047552 16703488 84094976 798720 20955136 Swap: 133885952 73728 133812224 MemTotal: 95460 kB MemFree: 16312 kB MemShared: 82124 kB Buffers: 780 kB Cached: 20464 kB SwapTotal: 130748 kB SwapFree: 130676 kB N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Die Kernel-Versionen · das Linux Kernel wird von einem Konsortium von ca. 50 Personen staendig weiterentwickelt, dabei hat es sich eingebuergert, zwischen Entwicklerversionen und stabilen Versionen zu unterscheiden · das Kernel erhaelt eine Major-, Minor - und eine Patch-Nummer , wobei ungeradzahlige Minors immer die Entwickler-Kernel bezeichnen · derzeitig aktuell auf Distributionen sind 2.0.36 er Kernel · bereits verfuegbar sind 2.2.x Kernel (http://www.kernel.org) · ein Kernel wird nach wie vor von Linus Thorvalds bzw. Allan Cox als de facto 'oberste Kontrollinstanz' freigegeben N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Kernelversion 2.2.x · wurde am 25.1.1999 freigegeben · wesentliche Neuerungen/Aenderungen -ueberarbeitete Treiber fuer SCSI, Netzwerk, ISDN und Audio Komponenten -Integration von Joystick, Gamepads und Video (v4linux) -vollstaendig ueberarbeitete SMP Unterstuetzung -Pseudo-Terminals gemaess UNIX98-Standard -ext und xia wurden als Dateisystem gestrichen; -Coda und NTFS (experimentell ) -IPv6 Implementation (experimentell) -ueberarbeiteter Fire-wall Code -Server koennen ohne Tastatur und Grafikkarte laufen (Anschluss eines Terminals an serielle Schnittstelle) -Interruptsharing fuer Intel-Architektur (COM-Problem) -grafikfaehige Konsole -multiple Grafikkarten/Monitore N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Installation I · Hardware-Vorraussetzungen -Intel (mind 80386), DEC Alpha , PowerPC, M68k basiertes Grundsystem -mindestens 4 MByte Hauptspeicher (RAM) -je nach Anwendungsprofil mindestens 40BMyte Plattenplatz (ab 2.0.34pre17 ohne Beschraenkung, vorher bis 8.4 GByte/Platte) -mindestens CGA Grafikkarte (ab 2.2.x ist keine Grafikkarte mehr noetig) -Diskettenlaufwerk N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Installation II · empfohlene Ausstattung (Intel basiertes System) · Terminal (Text) -i386/ AMD/Cyrix, 4 MB RAM, 40 MB HDD, CGA · Terminal (pure X11) -i486/AMD/Cyrix, 8 MB RAM, 80 MB HDD, VGA · Workstation (pure X11) -i586,K-6, 32 MB RAM, 800 MB HDD, VGA · Workstation (X11, KDE/CDE) -i586,K-6 166 MHz, 64 MB RAM, 3.2 GB HDD, VGA · Grafikworkstation (X11, KDE/CDE, OpenGL) -P-II, K- 6/2 333 MHz, 128 MB RAM, 6.4 GB HDD, VGA + Vodoo · Compute-Server (Kernel 2.2.x) -Dual P-II, 128 MB RAM, 6.4 GB HDD, VGA · File-Server (Kernel 2.2.x) -Dual i586, 256 MB RAM, SCSI-Raid Subsystem, VGA N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Installation III · prinzipielle kann das System und seine Komponenten vollkommen frei zusammengestellt werden · es gibt Firmen, die gegen eine Gebuehr (bis DM 100,-) sogenannte Distributionen vertreiben und die neben einer sinnvollen Zusammenstellung von Komponenten auch ein Installationswerkzeug mitliefern · S.u.S.e. GmbH -deutsch, textorientiertes Installationstool, rpm-basiert · delix GmbH (DLD) -deutsch, grafisches Installationstool · Red Hat Software Inc. -englisch, textorientiertes Installationstool, rpm-basiert · Slackware -englisch, ???, kostenlose Zusammenstellung (!nur fuer erfahrene Nutzer) N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Installation IV · i.A. liegt den Installationen eine Boot-Diskette bei, die automatisch das entsprechende Installationswerkzeug startet · Phasen der Installation -Neuinstallation oder Upgrade -Auswahl der Installationsmethode (CD, FTP, NFS) -Partitionierung der Festplatte (nur bei Neuinstallation) -Auswahl der zu installierenden Pakete -Auswahl der Boot-Methode (Diskette, Boot-Loader) · Upgrade -falls Linux bereits installiert ist, so kann ein Upgrade auf eine neuere Kernelversion erfolgen -es sollte immer die selbe Distribution verwendet werden -vorher ein Backup aller Konfigurationsdateien machen N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Installation V -Partitionierung -Linux/UNIX kennt keine Laufwerke im Sinne der Microsoft Systeme sondern nutzt einen Verzeichnisbaum, der nach POSIX folgenden Aufbau haben sollte -die Verzeichnisse werden i.A. transparent auf mehrere physische Plattenbereiche (Partitionen) verteilt N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Installation VI · um eine Wiederherstellung im Falle eines System-Crashs zu ermoeglichen kann folgende Aufteilung empfohlen werden · / 150 MB Root-FS, keinesfalls groesser( /, etc, dev, proc, bin, sbin, root) · /usr 400 MB Systemdateien (Bibliotheken, X11) · /var 100 MB log-Dateien, auch groesser · /tmp 150 MB Ablage fuer temporaere Dateien · /opt 800 MB oder groesser, Applikationen · /home 60 MB / Nutzer mindestens -empfohlenes Dateisystem ist das ext2 - Filesystem · swap 3 * RAM Groesse, erst ab Kernel 2.2.x mehr als 128 MB moeglich N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Installation VII · Folgende Regeln sollten bei der Partitionierung beachtet werden: -1. pruefen, ob die Daten fuer Kopf- (Heads), Spur(Cylinders) und Sektorenzahl (Sectors) mit den BIOSAngaben uebereinstimmen; wenn nicht koennen diese im fdisk - Expert Modus geaendert werden -2. die root-Partition (/) muss sich innerhalb der ersten 1024 Spuren der 1. Festplatte befinden (siehe Booten) -3. Da auf einer Festplatte maximal 4 primaere Partitionen zulaessig sind, aber die Anlage von 7 Partitionen empfohlen wird, ist es guenstig (eigentlich nur so moeglich), (/) und (swap) als primaere Partitionen und alle anderen als logische Partitionen anzulegen N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Installation VIII · Paketauswahl (Einheiten von Programmen) · Pakete haengen ev. voneinander ab · nicht alle Pakete sind fuer die Arbeit mit dem System noetig · je nach Aufgabenbereich sollten/muessen installiert werden: N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Installation IX · befindet sich spezielle Hardware im System, z.B. MultimediaKarten (Sound, TV-Tuner o.a.), so empfiehlt sich die Installation der Kernel-Quellen und die Neuuebersetzung des Kernels · Auswahl der Boot-Methode -im einfachsten Fall kann von einer Diskette gebootet werden -zu empfehlen ist die Verwendung des Linux Loaders (LILO) -LILO kann als alternativer Boot-Loader auf der ersten Platte installiert - im Dual-Boot Modus koennen verschiedene Systeme von den lokalen Platten geladen werden (z.B. MS-DOS, WindowsNT, Linux, ...) -Linux kann auch mit Hilfe des OS/2 Bootmanagers geladen werden; in diesem Fall muss LILO auf der Root-Partition installiert werden N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Konfiguration I · gliedert sich in vier Bereiche -Netzwerk -Grundeinstellungen (Adapter, PPP, IP, Netzmaske, ...) -Name- und Routing Service, DNS, NIS -NFS, UUCP, IP-aliasing -Nutzerverwaltung -Accounts, Gruppen -PPP, SLIP, PLIP, UUCP, POP Accounts -Policies (z.B. Passwortlaenge) -Dateisystem -Mounten/Entmounten von lokalen oder NFS Systemen -Quota-Verwaltung -Boot-Modi -LILO-Verwaltung -Runlevel-Verwaltung N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Konfiguration II · die Konfiguration aller wichtigen Parameter erfolgt i.A. bereits waehrend der Installation · zur Laufzeitkonfiguration stehen verschiedene Werkzeuge bereit, die aber u.U. Distributionsabhaengig sind - yast (SuSE), setup/control-panel (RedHat) - linuxconf (ab Kernel 2.0.36, verfuegbar auf allen Distributionen) · die Konfigurationen koennen auch per Hand durchgefuehrt werden; die entsprechenden Dateien befinden sich in - /etc allg. Konfigurationsdaten (passwd, fstab, exports) - /etc/rc.d Boot-/Runlevel Konfiguration - /etc/sysconfig Systemeinstellungen (Netzwerk, Maus, PCMCIA) - /boot Kernel, System.map und Module-Informationen N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Konfiguration III · Netzwerkkonfiguration · /etc/sysconfig/network - IP, Hostname, Domainname, Gateway · /etc/sysconfig/network-scripts - Konfiguration fuer jeden Adapter + Startup-Scripts · /etc/HOSTNAME - Hostname · /etc/hosts.* - Zugangsbeschraenkungen fuer andere Maschinen · /etc/inetd.conf, /etc/services, /etc/protocols - inetd-Konfigurationen · /etc/ppp - Steuerdateien zur PPP Konfiguration; hiermit kann der Zugriff auf ein Netzwerk ueber PPP voellig transparent gestaltet werden N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Konfiguration IV · Nutzerverwaltung -/etc/passwd, /etc/group -Shadow-Passwort System -/usr/sbin/useradd, /usr/sbin/groupadd - Standard-Scripts zur Nutzer- und Gruppenverwaltung - /etc/profile, /etc/login, /etc/csh.cshrc, ... - Login-Scripts · Dateisystemverwaltung · /etc/fstab - enthaelt alle lokalen Dateisysteme und Mountpoints - steuert den Zugriff auf Wechselmedien · /etc/mtab - enthaelt die aktuell gemounteten Dateisyste me · /etc/exports - NFS Freigaben N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Konfiguration V · Runlevel-Verwaltung -unmittelbar nach dem Laden des Kernels wird der 'init'-Prozess gestartet, der seine Konfiguration aus der Datei /etc/inittab bezieht -'init' ist bereits ein Nutzerprozess -init liest aus /etc/inittab den einzustellenden Run-Level -1: Single User Mode -2: Multi User ohne NFS aber Netzwerk -3: Full Multi User -5: X11 (X-Displaymanager laeuft) - bevor init in diesen schaltet, wird das Script /etc/rc.d/rc.sysinit ausgefuehrt - beim Wechsel in den Run-Level x wird das Script /etc/rc.d/rc x ausgefuehrt N. Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Konfiguration VI · /etc/rc.d/rc.sysinit - swap-space, Hostnamen, Dateisystem-Test , Quotas, PNP Setup, Mount, Module nachladen, loeschen temporaer Dateien · /etc/rc.d/rc x - ermittelt den aktuellen Run-Level r - fuehrt alle Scripts /etc/rc.d/rcr.d/K* aus (Kill) - schaltet in den Run-Level x - fuehrt alle Scripts /etc/rc.d/rcx.d/S* aus (Start) · /etc/rc.d/init.d/ -um die Konfiguration flexibel zu halten, werden Scripte generiert, die die Funktionen START und STOP eines Dienstes ausfuehren; die Dateien K* bzw. S* sind symbolische Links auf diese Scripte · /etc/rc.d/rc.local -wird nach jedem /etc/rc.d/rc x ausgefuehrt Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Anwendungen I · Standardanwendungen · Compiler · XFree86 · Standard X11 Anwendungen · Desktops · Office-Anwendungen · Multimedia · kommerzielle Anwendungen Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Anwendungen II · Linux ist vom Funktionsumfang her ein vollstaendiges UNIX System V; prinzipiell sollte saemtliche, im Quelltext verfuegbare UNIX-Software unter Linux laufen · Shells: sh, bash, csh, tcsh, ksh, zsh · Standardprogramme : ls, cat, more , cp, mv, date, kill, ... · Editoren : vi, vim, emacs, xedit, xcoral, ... · Kommunikation : mail, pine, fetchmail, metamail, tin, srn, efax, minicom, lynx, ... · gnuplot · Tex/Latex, Ghostscript, Ghostview · Standardbibliotheken : GLib-C, JPEG, GIMP, PNG, ... · Daemons/Server : Apache, XNTP, ftpd, inetd (rpc.xxxd) Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Anwendungen III · Entwicklungswerzeuge/Compiler -Werkzeuge : M4, Perl, Bison, Yacc, Flex, RCS, CVS, make, automake, autoconf -Sprachen : BASIC, Assembler, C/C++ (gcc,egcs), Fortran 77 (g77), Python, Tcl/Tk, Pascal, Ada, Eiffel, Oberon, Java, Apl, Lisp, Modula-2, Prolog, Rexx, Smalltalk, OI, ... -Bibliotheken : Standard C++ Library, NAG-Library, CORBA, PVM, MPI, GIMP, JPEG, ... -Debugger : gdb, xxgdb, strace · zusaetlich steht eine Reihe von kommerziellen Compilern zur Verfuegung (z.B. moc - IDL Compiler mit C++ Bindung, Vast-F90 Fortran 90) · SAL - Scientific Application on Linux (http://ftp.llp.fu-berlin/lsoft) Nils Schmeisser, Forschnungszentrum Rossendorf e.V. X11 I · XFree86 ist eine freie, der GPL unterliegende X11 Implementation, XFree86 laeuft auf fast allen Grafikkarten aus der IBM-PC Welt, also Hercules, CGA, EGA, VGA · XFree86 unterstuetzt eine Reihe moderner Grafik-Chipsaetze -da Firmen i.A. sehr restriktiv mit Informationen zu ihren Chips umgehen ist es fuer die Mitglieder des XFree86-Teams relativ schwierig selbige voll auszureizen; eine Alternative bieten hier kommerzielle X11-Server, z.B. AcceleratedX von Metrolink (ist aber eben nicht umsonst) -XFree86 ist unter Linux, LynxOS, BSD, OS/2, SCO Unix, Solaris verfuegbar, sollte aber auch auf allen UNIX SVR4 lauffaehig sein -Chipsaetze: Mach8, Mach32, Mach64, Rage, P9000, S3, ET4000, NeoMagic, CirrusLogic, Trident Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. X11 II · XFree86 wird durch die Konfigurationsdatei /etc/X11/XF86Config gesteuert · zur Konfiguration steht das Programm xf86config zur Verfuegung; folgende Informationen sollten vor Beginn der Einrichtung vorliegen: -genaue Typenbezeichnung der Grafikkarte (z.B. ATI Xpression+ PC2TV), Chipsatz (z.B. Rage-II), Speichergroesse auf der Grafikkarte -ggf. RAMDAC und Clock-Chip Bezeichnung -die horizontalen und vertikalen Grenzfrequenzen des anzuschliessenden Monitors (dies Daten sind wichtig; im Zweifelsfall sollten hier immer die kleineren Werte verwendet werden) -der Maus-Typ (bei Logitech-Maeusen kann durch das sog. ChordMiddle die mittlere Maustaste aktiviert werden) Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. X11 III · X11 wird durch den Aufruf 'startx' gestartet -im Runlevel 5 wird X11 automatisch aktiviert · vom X11 Schirm kann mit der Tastenkombinati on Ctrl-AltFunktionstaste in die virtuelle Konsole bzw. von dort mittels Alt-Funktionstaste wieder in den X11 Schirm zureck · die Aufloesung (nicht die Farbtiefe) des X11-Displays kann durch Ctrl-Alt-NumPlus geaendert werden · der Start von X11 Anwendungen erfolgt wie gewohnt durch Eintrag in ~/.xinitrc (normales X11) bzw. in ~/.xsession (bei Nutzung des X-Displaymanagers Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. X11-Anwendungen · das Spektrum der X11 Anwendungen umfasst alle GNU Programme, andere freie und kommerzielle Software -xv, xpaint, xfig, gnuplot, GIMP -Ghostscript/Ghostview -Netscape, xmail -xdos, wine -StarOffice, WordPerfect, ... · verfuegbare Window-Manager -Feeble Virtual Window Manager 1/2 (fvwm) -Open Look Window Manager (olwm) -Motif Window Manager (mwm, kommerziell) -NextStep (afterstep) Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Desktops I · eine moderne Oberflaeche implementiert das Desktop-Paradigma -Bildschirm ist die Arbeitsflaeche (Desktop) -Icons als Symbole fuer Daten/Anwendungen, der Start von Anwendungen erfolgt transparent -Drag-and-drop (OLE, ActiveX) · Desktops koennen eigentlich nur auf OO-Technologien basieren · fuer Linux verfuegbar -Caldera Open Desktop -GNOME -KDE ( = CDE ? ) Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Desktops II · GNOME = GNU Object Modeling Environment -freier UNIX Desktop -basiert auf GTK (GIMP) -nutzt CORBA (MICO); GNOME war urpsruenglich nicht ausschliesslich als Desktop, sondern als Objektmodell gedacht -APIs fuer C++, Objective-C, Python, Perl · Status -Version 0.20 alpha, d.h. instabil, zu geringer Funktionsumfang, zur Zeit nur fuer Programmierer und zum Studieren geeignet Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Desktops III · KDE - K Desktop Environment -nicht ganz freier UNIX Desktop (graphische Elemente basieren auf Qt von Troll Tech Inc., http://www.troll.no) -Qt wird aber ab Version 2.0 zur nicht-kommerziellen Nutzung auch im Quelltext frei verfuegbar sein (QPL) · KDE setzt auf KOM - KDE Object Model als Erweiterung von CORBA (MICO) auf -KOM organisiert in erster Linie ein Ereignismodell -die eigentliche Oberflaeche wird durch CORBA/KOM konforme Objekte der OpenParts bereitgestellt -Plug-in Technologie -Dokumentenaustauschformat ist XML Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Desktops IV · KDE-Modell · KOM unterstuetzt Plug-ins (Interface Erweiterung) -damit ist de facto OLE 1 und 2 moeglich · OpenParts unterstuetz das Document View Model (Smalltalk) · mehr Informationen zu KDE http://www.kde.org - http://koffice.kde/org - Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. KOffice · komplettes KDE basiertes Office Paket bestehend aus -Textverarbeitung KWord -Formeleditor KFormula -Tabellenkalkulation KSpread -Diagrammgestaltung KChart -Zeichenprogramm KIllustrator -Praesentationsprogr. KPresenter Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Multimedia I · Linux bietet extensive Unterstuetzung fuer fast alles, was es auf dem Multimediamarkt gibt und zu dem Informationen verfuegbar sind -Soundkarten -SoundBlaster und 100% komp., Ensonique, Turtle Beach -6850 UART (MIDI-Geraete) -Microsoft Sound System -Video-Grabberkarten -Bt848 basierte Karten (Hauppauge Win/TV PCI, QuickCam, Mediavision Pro Movie Studio, VideoBlaster -SAA5249 Teletext Prozessor -Radioempfaengerkarten -AIMSLab , Aztech/Packard Bell, Miro PCM20 , GemTek , Typhoon, Zoltrix -Joysticks (nicht nur analoge) Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Multimedia II Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. weitere Anwendungen · Kommerzielle Anwendungen -ApplixWare, Caldera Open Desktop -Maple, Mathematica, MatLab -StarOffice (kostenlos fuer private Nutzung aber registrierungspflichtig), WordPerfect -Oracle, Ingres · Anwender: -Universitaeten und Forschungseinrichtungen -privat -Sixt Budget (eine der groessten Autovermietungen) -NASA Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Oracle 8 fuer Linux · verfuegbar seit erstem Quartal 1999; Standard und Enterprise Server 8 sowie ab Mitte 1999 Oracle 8i · angekuendigte Implementation wichtiger Cardridges bis Mitte 1999 · am Standort auf einer Intel-basierten Linux Maschine (Atlas) -Dual Pentium-II 400 MHz -256 MByte Hauptspeicher -4 * 9.1 GByte HDD als Raid-5 (27.3 GByte redundant) in Hot-swap Einschueben) -RedHat Linux 5.2 mit Kernel 2.2.3 (upgrade) · die Verfuegbarkeit von Oracle f. Linux wird von L. Thorvalds als 'offizieller Startschuss fuer die Akzeptanz von Linux im professionellen Bereich' gewertet Nils Schmeisser, Forschungszentrum Rossendorf e.V. Fazit · Linux bietet eine stabile und kostenlose Alternative zu Microsoft sowohl im Server als auch im Desktop Bereich! · Linux ist mittlerweile spielend leicht zu installieren (trotzdem sollte man auch etwas Einblick ins System haben)! · Linux kann sowohl bei der taeglichen Arbeit als auch zu Hause eingesetzt werden! Linux ist professionellen Systemen ebenbuertig!