Grundlagen von Adobe InDesign und Photoshop

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Grundlagen von Adobe InDesign und Photoshop
JournaListik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Arbeiten mit dem
Redaktionssystem
Eine Einführung von Christian Klenk
Überarbeitet von Gerrit Kubicki, Martin Schön und Regina Greck
Grundlagen von Adobe InDesign und Photoshop (Version CS6)
D
ieses Handbuch dient als Hilfsmittel für die Übung „Journalistische Produktion: Arbeiten mit dem Redaktionssystem“. In ihrem ersten Fachsemester lernen die Studierenden der Journalistik den Umgang mit Soft- und
Hardware in der Lehrredaktion. Im Mittelpunkt steht dabei das Layoutprogramm InDesign und die Fotobearbeitungssoftware Photoshop. Das Be-
herrschen dieser Werkzeuge ist Voraussetzung für die Printausbildung im
weiteren Verlauf des Studiums, insbesondere für die Erstellung der Publikation von „Einsteins“. Ein Abschnitt dieses Tutorials entspricht einer von
sechs Lehreinheiten à 150 Minuten. Eichstätt im August 2012
Inhalt
Abschnitt 1
Einführung: Ausstattung der Lehrredaktion, Programmoberfläche, Einseitige Dokumente Abschnitt 2a
Vom Flugblatt zur Zeitung: Mehrseitige Dokumente, Musterseiten
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Abschnitt 2b
Objekte erstellen und Bearbeiten: Gekonntes Arbeiten mit der Werkzeugpalette
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Abschnitt 3
Die Erfindung des Farbdrucks: Farbenlehre, Farbpalette verwalten, Verläufe, Transparenz
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Abschnitt 4
Der Umgang mit Texten
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Abschnitt 5
Im Fotolabor: Bearbeiten von Bildern in Photoshop, Importieren in InDesign, Freistellen
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Abschnitt 6
Vorlagen machen das Leben leichter
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2
3
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Abschnitt 1:
Einführung
Ausstattung der Lehrredaktion –
Programmoberfläche von InDesign – Einseitige Dokumente
Herzlich willkommen…
in der Lehrredaktion der Journalistik an der KU.
Zum Sommersemester 2007 hat der Studiengang Journalistik an der KU eine neue Ausstattung seiner Lehrredaktion erhalten. Mit der Hardware wurde auch die Software ersetzt.
Anstatt mit „Quark-X-Press“ wird ab sofort mit InDesign CS6 von Adobe gelayoutet. Bilder
werden mit dem zugehörigen Bearbeitungsprogramm Photoshop CS6 bearbeitet.
Die neue Lehrredaktion
in der ehemaligen Orangerie (eO 122)
Die Ausstattung der Lehrredaktion
(Stand Oktober 2012):
8 Arbeitsplätze
Windows-Rechner (Dell OptiPlex 745) mit 2,4
GHz-Prozessor, 4 GB RAM, 160 GB Festplatte, Flachbildschirm (20“), DVD-Brenner
4 mobile Arbeitsplätze
Notebook (Dell Latitude D520) mit 2 GHz-Prozessor,
1 GB RAM, 60 GB Festplatte, 15“ TFT, integr. WLAN
1 Dozenten-/ CvD-Platz
Windows-Rechner (Dell OptiPlex 745) mit 2,4
GHz-Prozessor, 4 GB RAM, 160 GB Festplatte, 2
Flachbildschirme (20“ und 17“), angeschlossener
Beamer
1 Scaner-/Foto­
bearbeitungsplatz
Windows-Rechner (Dell OptiPlex 745) mit 2,4
GHz-Prozessor, 4 GB RAM, 160 GB Festplatte, 2
Flachbildschirme (20“ und 17“), Flachbettscanner
Epson
1 Server
1 Backup-System
1 Laserdurcker s/w
1 Laserdrucker 4c
Software
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im Rechenzentrum installiert, 2x 73 GB Festplatten
Buffalo Terastation PRO, 1 Terabyte
HP LaserJet 5200DTN, A3, Duplex-Einheit
HP Color LaserJet 3800 DN, A4, Duplex-Einheit
Windows, MS Office, Adobe InDesign CS2, Photoshop CS2, Adobe Acrobat Professional 8.0,
Scan-Software SilverFast Al, ColorVision Spyder2 Pro
(Kalibrierung), Acronis True Image Server 9.1
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
10 Regeln, die es zu beachten gilt
Alle Benutzer der Lehrredaktion werden angewiesen, sich an die folgenden Verhaltensgrundsätze zu halten. Zuwiderhandlungen
können mit einem dauerhaften Verbot von Zutritt und Benutzung der Lehrredaktion geahndet werden.
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Die Lehrredaktion steht ausschließlich den Studierenden und Mit­
arbeitern des Studiengangs Journalistik zur Verfügung. In begründeten Ausnahmefällen können Mitarbeiter des Studiengangs auch anderen Personen die Benutzung erlauben, insbesondere Austausch­studenten
oder Studierenden mit Nebenfach Journalistik.
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Zur Benutzung der Lehrredaktion können Berechtigte sich einen
Transponder für alle Redaktionsräume in der ehemaligen Orangerie
leihen. Informationen zum Erwerb des Transponders gibt es Sekretariat (WH 116). Nach Verlassen ist der Raum wieder abzuschließen.
Die Lehrredaktion ist kein Ersatz-Rechenzentrum! Sie dient den Ausbildungszwecken der Journalistik und wird darum allein für Seminare
und Übungen des Studiengangs sowie deren Vor- und Nachbereitung
zur Verfügung gestellt. Des Weiteren dürfen hier Bachelor-Praxisarbeiten
erstellt werden. Andere Nutzungszwecke bedürfen der Genehmigung
durch einen Mitarbeiter des Studiengangs.
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Mit der Einrichtung und den Geräten der Lehrredaktion ist sorgsam
und pfleglich umzugehen. Für Schäden, die aufgrund unsachgemäßer Benutzung entstanden sind, haftet der Verursacher.
Wie für alle Lehrräume der KU, insbesondere für solche mit technischem Gerät, gilt auch für die Lehrredaktion: Essen und Trinken ist
nicht erlaubt. Selbstverständlich gilt ein striktes Rauchverbot!
hende deinstalliert, kopiert oder manipuliert werden. Erlaubt ist das Anschließen so genannter USB-Sticks zur Datenübertragung.
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Wenn mehr als 100 Studierende an einem Netzwerk mit zehn Arbeitsplätzen arbeiten,
besteht die Gefahr, dass zu große gespeicherte Datenmengen das System lahmlegen.
Jedem Studierenden stehen auf dem Server 100 MB Speicherplatz zur Verfügung. Darüber hinaus gehende Datenmengen können vom Systemadministrator ohne Rücksprache im
Rahmen der Wartung des Servers gelöscht werden. Ausgenommen von dieser Regelung sind
Dateien für Projekte wie Einsteins, Container und Diplom-Praxisarbeit.
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Zur Datensicherung wird in der Regel der Server benutzt. Auf den einzelnen Arbeitsplätzen (Desktop, Laufwerk C etc.) können und dürfen keine eigenen Daten gespeichert
werden. Allgemein empfiehlt sich die Sicherung wichtiger eigener Dateien und Projekte
auf externen Speichermedien, insbesondere auf USB-Sticks.
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Die Drucker dürfen nur im Zusammenhang mit Veranstaltungen des Studiengangs in
der Lehrredaktion benutzt werden. Der Farbdrucker darf ausschließlich während der
Lehrveranstaltung und nach Genehmigung durch einen Mitarbeiter benutzt werden.
Der Studiengang ist darum bemüht, den Studierenden stets eine funktionierende
Technik zur Verfügung zu stellen. Schäden sollten möglichst sofort Herrn Thaller
(Telefon 93-1578) gemeldet werden.
Veränderungen an der Systemkonfiguration haben oft zur Folge, dass
die Rechner instabil werden. Um Abstürze und Datenverluste zu vermeiden, dürfen Studierende an der Konfiguration der Arbeitsplätze
nichts verändern. Insbesondere darf keine Software installiert oder beste-
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Warum InDesign?
Noch bis in die 90er Jahre gab es in den Herstellungsabteilungen von Verlagen so genannte Monteure, die mit Schneidemesser und Klebstoff aus kleinen Schnipseln fertige Seiten am Montiertisch erstellten. Heute sind Desktop-Publishing-Programme eine Selbstverständlichkeit. Nach dem Prinzip WYSIWYG („What You See Is What You Get“) kann man einzelne
Seiten oder auch ganze Zeitschriften und Bücher am Bildschirm layouten.
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Welche Layout-Programme kennen die Seminarteilnehmer? Mit welchen haben sie schon gearbeitet (zum Beispiel im Rahmen des Vorpraktikums)? Welche positiven
und negativen Erfahrungen wurden gemacht?
Lange Zeit war „Quark-X-Press“ das führende Layoutprogramm bei
Grafikern in Zeitschriftenverlagen (Zeitungsverlage arbeiten meist
mit einem speziellen Redaktionssystem). Auch der Studiengang
Journalistik in Eichstätt erstellte seine Puplikationen bis 2007 mit
„Quark“, das auf Macintosh-Rechnern lief (weil es die Software früher nur für Apple-Computer zu kaufen gab).
Im Zuge der notwendigen Erneuerung der Lehrredaktion fiel die
Entscheidung zugunsten von Windows-Rechnern mit der Software
InDesign:
• Windows, weil dann das Rechenzentrum der Uni die Computer
der Lehrredaktion mitbetreuen kann,
• InDesign, weil die Software sehr viel günstiger ist als „Quark“,
weil InDesign mehr Funktionen hat, weil inzwischen immer mehr
Profis auf das Adobe-Programm umrüsten, weil die Ausbildung
in Eichstätt damit praxisnah bleibt und weil die Kompatibilität
mit dem Fotobearbeitungsprogramm Photoshopdeutlich besser
ist als mit „Quark“.
Das Prinzip von „InDesign“ und „Quark“ ist dasselbe: In beiden Programmen werden auf den Seiten Kästen aufgezogen, die mit Text
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Softwarepaket aus einem Haus:
InDesign und Photoshop ergänzen sich in ihrer
Funktion und arbeiten perfekt zusammen.
und Bild gefüllt werden können. In beiden Programmen können Musterseiten zur Arbeitserleichterung angelegt werden. Wer eines der Programme
beherrscht, kann leicht das andere erlernen.
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Die Programmoberfläche
Bevor mit dem Erstellen von Projekten begonnen
wird, sollte dem Benutzer zunächst die Oberfläche
des Programms vertraut sein.

Rechner starten, anmelden und unter Windows InDesign
starten. Im Folgenden werden sichtbare Objekte der
Programmoberfläche kurz erklärt.
Menüleiste
Menüleiste
Fast alle Funktionen können per Mausklick auf Menüpunkt und
-unterpunkt ausgewählt werden.
Arbeitsbereich
(leer)
Arbeitsbereich
Ohne geöffnetes Projekt noch leer.
Steuerungspalette
Befindet sich normalerweise unterhalb der Menüleiste. Die
Steuerungspalette verändert sich je nach Arbeitssituation. Hier
werden Einstellungen vorgenommen, die für einzelne Objekte
im Dokument gelten, zum Beispiel Objektgröße und -position,
Schriftart, Linienstärke, Tabellenformatierung etc.
Werkzeugpalette
Hält die wichtigsten Werkzeuge vor wie Auswahl, Text, Linie,
Zeichenstift, Farbverlauf, Transformation etc. Mit Hilfe zweier
Buttons kann schnell zwischen Normalansicht (mit Hilfslinien)
und Druckvorschau hin und her gewechselt werden.
Weitere Paletten
Am rechten Bildschirmrand sind weitere Funktionen, sortiert
in Gruppen und in Paletten angeordnet. Die Paletten können
herausgezogen, einzeln auf dem Arbeitsbereich abgelegt oder
S t e u e rungs-palette
Werkzeugpalette
Weitere
Paletten
neu zusammengefasst werden. Paletten können flexibel angeordnet werden. Unter (Menü Fenster  Arbeitsbereich) gibt es verschiedene Voreinstellungen. Hier sind Paletten zum Beispiel nach
ihrem Anwendungdungsbereich kombiniert (z.B. digitale Veröffentlichung).
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Mein erstes Dokument
Lernen durch Ausprobieren. Im Folgenden werden mit Hilfe eines einseitigen Dokuments erste zaghafte Schritte in InDesign gegangen. Erläutert
werden das Grundprinzip des Programms („Kästen zeichnen und füllen“), die Benutzung der wichtigsten Funktionen aus der Werkzeugpalette
und Voreinstellungen wie Seitenzahl, Spalten und Ränder.

Alle Kursteilnehmer legen ein einseitiges Dokument an
(Menü Datei Neu Dokument). Bei diesem Schritt werden
mögliche Voreinstellungen für Dokumente im sich öffnenden Dialogfenster („Neues Dokument“) erklärt.
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Vor dem eigentlichen Erstellen des Layouts sollte man sich Gedanken über die äußere Form des Printproduktes machen. Zwar lassen
sich sämtliche zu Beginn des Layoutens in InDesign getroffenen
Entscheidungen nachträglich korrigieren – dies kann aber u.U. einen
erheblichen Mehraufwand zur Folge haben. Geklärt werden sollten
also wenn möglich vorher
•Papierformat
•Satzspiegel (=Papierformat abzüglich äußere Ränder)
•und damit die Ränder oben, unten, rechts und links
Seitenformat: Standard bei uns ist DIN A4, aber auch andere DIN-Formate können ausgewählt werden. „Benutzerdefiniert“ lässt die Eingabe
eigener Höhen- und Breitenangaben zu.
Ausrichtung: Hoch- oder Querformat.
Spalten: Hiermit werden Spaltenhilfslinien (mit selbstdefinierter Abstandsbreite) auf allen Dokumentseiten angelegt.
Ränder: Festlegen der Seitenränder. Durch Anklicken des Kettensymbols
genügt die Eingabe eines Wertes in ein Feld, um den Abstand an allen
vier Seiten auf dasselbe Maß festzulegen. Bei Aktivierung des Feldes
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„Doppelseiten“ werden aus Rechts- und Linksrändern Innen- und Außenränder.
Anschnitt: Durch Klick auf „Mehr Optionen“ vergrößert sich das Dialogfenster.
Anschnitt bezeichnet einen zusätzlichen Rand außerhalb des Papiers (bis dorthin
müssen Bilder reichen, die im Druck bis zum Papierrand gehen; üblich sind 3mm
Beschnittzugabe).
Seitenanzahl: Hier kann bereits beim Anlegen der Datei der Seitenumfang bestimmt werden. Sinnvoller ist es aber meist, die benötigten Seiten im späteren
Verlauf der Arbeit am Dokument anzulegen.
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Einseitiges Dokument auf der Arbeitsfläche



x
Beispielhaft werden folgende Einstellungen für das
erste Dokument vorgenommen:
» Dokumentvorgabe: [Benutzerdefiniert]
» Zielvorgabe: Druck
» Seitenzahl: 1 (Doppelseite angeklickt)
» Seitenformat: A4 (Hochformat)
» Spalten: 2; Spaltenabstand: 5mm
» Ränder: 25 mm oben/unten; 20mm innen/außen
» Beschnittzugabe: jeweils 3mm
Viel Zeit kann man beim Ausfüllen solcher Dialogfenster sparen, wenn
man (anstatt mit der Maus in jedes Feld zu klicken) mit der Tabulatoren-Taste durch die Eingabefelder springt.
 Anschnitt
Die rote Begrenzung beschreibt den
Beschnittzugabe-Bereich
 Seitenformat
Die schwarze Begrenzung begrenzt
das tatsächliche Endformat
 Ränder
Lila und rosa Ränder beschreiben
den definierten Seitenspiegel
x Spaltenlinien
Vertikale lilafarbene Linien sind
Spaltenhilfslinien


Hilfslinien
Nach Klicken des „OK“-Buttons im Dialogfenster „Neues Dokument“ erscheint
(im Normalmodus) auf dem Bildschirm eine leere Seite mit Rand- und Spaltenhilfslinien (vgl. Abb. links).
Daneben können weitere nützliche Hilfslinien im Dokument eingezeichnet und
angezeigt werden:
Layout-Hilfslinien (türkis): Aus den Linealen oben und links können mit gedrückter linker Maustaste magnetische Hilfslinien herausgezogen und auf dem
Dokument plaziert werden. Mit ihrer Hilfe können später mehrere Objekte zum
Beispiel horizontal auf gleicher Höhe angeordnet werden.
Dokumentraster (grau): Über die Menüleiste (AnsichtRaster & Hilfslinien)
kann ein Raster über das Dokument gelegt werden. (Veränderung unter
BearbeitenVoreinstellungenRaster).
Grundlinienraster (blau): Dient zur Ausrichtung von Texten in verschiedenen
Textboxen auf einheitlichen Grundlinien (Anwendung wird später erklärt). Einund Ausblenden über Ansicht Raster & Hilfslinien. Einstellung unter BearbeitenVoreinstellungenRaster).
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Die Werkzeugpalette (I) – Objekte erstellen und modifizieren
Des Monteurs Handwerkszeug waren früher Schneidemesser, Klebstoff, Lineal und seine Finger. Heute bietet der Computer dem Layouter unzählige Werkzeuge, mit denen er Objekte erstellen, verändern, anordnen und mit Inhalt füllen kann. Die wichtigsten Bedienungstasten von InDesign
finden sich in der Werkzeugpalette.

Im Folgenden werden die Funktionen der oberen Werkzeuge in der Palette erklärt. Die Kursteilnehmer sollten
so viel wie möglich sofort auf ihrem leeren Dokument ausprobieren.
Rechteck- und Rahmenwerkzeug: Mit diesen Werkzeugen
können rechteckige (quadratisch bei gedrückter Umschalttaste)
Rahmen erzeugt werden, die mit Farbe und Bildern (Rahmenwerkzeug) oder mit Farbe, Bildern und Text (Rechteckwerkzeug)
gefüllt werden können. Langes Klicken auf den Button ermöglicht jeweils Zugriff auf die Formen Ellipse und Polygon.
Zeichenstift und Textwerkzeug: Mit dem Zeichenstift können Ankerpunkte beim Zeichnen von Grafikelementen gesetzt
werden (auch so genannte Bézierkurven). Langes Drücken auf
den Button ermöglicht Zugriff u.a. auf „Ankerpunkt hinzufügen“ bzw. „löschen“. Mit Textwerkzeug können Textrahmen erstellt und Inhalte bestehender Textkästen bearbeitet werden. Hinterlegt
ist „Text auf Pfad“.
Auswahl und Direktauswahl: Mit dem Auswahlwerkzeug können Objekte aktiviert, verschoben und per Klicken und Ziehen
auf den Eck- und Randfeldern vergrößert und verkleinert werden. Mit dem Direktauswahlwerkzeug werden Inhalte von Rahmen ausgewählt (z.B. zum Verschieben oder Skalieren). Auch
können einzelne Punkte des Rahmens (z.B. eine Ecke) aktiviert und verschoben werden.
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Buntstift und Linie: Buntstift ermöglicht frei­händiges Zeichnen. Hin­
terlegt sind „Glätten“ von Freihandzeichnungen und „Radieren“. Das
Linienwerkzeug zeichnet Linien, bei
gedrückter Umschalttaste mit Neigungen von
0-, 45 und 90-Grad.
Drehen, Skalieren, Scheren und
Frei Transformieren: Objekte lassen
sich in beliebigem Winkel drehen (bei
gedrückter Umschalttaste in 45-Grad-Winkelstufen) sowie vergrößern und verkleinern (bei
gedrückter Umschalttaste auch proportional).
Scheren ist eigentlich Neigen von Elementen.
Frei Transformieren ermöglicht verschieben, drehen, skalieren, spiegeln und neigen von Objekten.
Dies ist sozusagen ein Universalwerkzeug, damit
nicht ständig auf ein anderes Werkzeug gewechselt werden muss. Durch langes drücken auf das
momentan ausgewählte Symbol, kann man ein
anderes auswählen.
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Die Werkzeugpalette (II) – navigieren, messen, darstellen
Beim Layouten muss man sich sehr viel durch das Dokument bewegen – innerhalb einer Seite und über mehrere Seiten hinweg. Außerdem ist es notwendig,
sich die ganze Seite im Vorschaumodus zur Kontrolle anzeigen zu lassen. Gekonntes Navigieren spart dabei viel Zeit.
Tipp: Wenn man die Hand ausgewählt hat, kann
man durch langes Drücken der linken Maustaste
durch die Seiten scrollen. Es erscheint ein roter
Kasten, mit dem man sich durch verschieben
durch die Seiten bewegt. Lässt man die Maustaste wieder kommt man auf die Seite, die sich
gerade im Kasten befindet.
Auswahl von Fläche, Kontur und Text: Insbesondere zur Zuweisung von Farben für bestimmte Objekte ist notwendig, zuvor festzulegen, für welchen Teil eines Elements die Farbeinstellung gelten soll.
Mit den beiden großen Feldern wechselt man bei Grafikelementen
zwischen Fläche und Kontur (Rand), bei Textelementen zwischen
Textfarbe und Kontur (Doppelklick öffnet ein Farbauswahlfenster).
Ob bei einem Textfeld die Formatierung für den Text oder die Fläche,
auf dem dieser steht, gilt, bestimmt man mit den beiden kleinen
Buttons darunter. Mit dem Buttons darunter lässt sich die zuletzt
benutzte Farbe erneut verwenden (schwarzer Button). Soll der zuletzt angewandte Farbverlauf erneut benutzt werden hält man den
Button gedrückt und wählt dann „Verlauf anwenden“ aus. Soll nichts angewandt
werden hält man den Button gedrückt und wählt „kein anwenden“ (rot durchgestrichen; Füllung und Kontur werden entfernt). Das kleine Pfeilsymbol bedeutet
Fläche und Kontur tauschen (die Flächenfarbe wird Konturfarbe und umgekehrt).
Das kleine Symbol (durchgestrichenes und schwarzes Quadrat) bedeutet Standardfläche und -kontur.
Hand und Lupe: Mit der Hand lässt sich der auf dem Bildschirm sichtbare Ausschnitt verschieben. Diese Funktion lässt
sich auch in jedem anderen Modus durch Drücken der Leertaste (bzw. Alt im Textmodus) aktivieren. Die Lupe ermöglicht
heran- und wegzoomen (weg mit gedrückter Alt-Taste). Mit
Klicken und Ziehen zeichnet man einen Rahmen um einen Bereich, den man vergrößert sehen will. Zur Ansicht der gesamten Seite
gelangt man zurück mit der Tastenkombination Strg+0.
Normale Ansicht und Vorschau: In der Normalen Ansicht
sind alle im Menü Ansicht aktivierten Hilfslinien und auch Rahmenkanten zu sehen. Vorschau verbirgt diese nicht-druckbaren
Linien, zeigt also das wahre Ergebnis an. Zum Wechseln linke
Maustaste auf Schaltfläche gedrückt halten.
Seltener benötigte Werkzeuge
Pipette bzw. Messwerkzeug: Mit der Pipette kann man Farben aus Bildern und Farbflächen aufnehmen und so auf andere
Elemente übertragen. Mit dem Messwerkzeug lassen sich Winkel und Abstände messen.
Verlauf: Damit bestimmt man den Bereich und die Richtung eines Farbverlaufs. Die Farben selbst muss man in einem anderen Palettenmenü auswählen.
Schere: Zum Auftrennen einer Bézierkurve bzw. von anderen
Rahmen.
Schaltflächenwerkzeug: Gibt es als Werkzeug nicht mehr
(ObjektInteraktivIn Schaltfläche umwandeln)
Der Zeitspar-Tipp: Für jede Funktion gibt es zur schnellen
Auswahl einen Tastaturbefehl (z.B. Z=Zoom/Lupe).
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Die Steuerungspalette – alle Informationen auf einen Blick
Jedes in InDesign erstellte und plazierte Objekt hat seine ganz spezifischen Eigenschaften, zum Beispiel was die Position des
Elements auf dem Dokument oder seine Füllung mit Text anbelangt. Die Steuerungspalette ermöglicht diesbezüglich eine
Vielzahl von Einstellungen.
Die Steuerungspalette wechselt ihr Aussehen. Bei Aktivierung des Auswahlwerkzeugs sind beispielsweise die x- und y-Koordinaten oder Breite und Höhe des Objekts festlegbar und
ablesbar (oben), beim Benutzen des Textwerkzeugs zeigt die Steuerungspalette wichtige Formatierungen des aktuellen Textabschnitts an.
Positionieren
und Skalieren
von Objekten
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Sämtliche Elemente eines Dokuments, also Text- und Bildkästen, Linien,
Punkte (und selbst Hilfslinien) haben eine zu definierende Position auf
der jeweiligen Seite. Im Normalfall wird man die Elemente mit der Maus
an die (optisch) richtige Stelle schieben – das geht aber auch manuell
und damit u.U. exakter. Die Position wird definiert durch einen x- und
einen y-Wert, der bei Anklicken des Objekts mit dem Auswahlwerkzeug
in der Steuerungspalette ablesbar und dort auch durch Eingabe veränderbar ist. Gemessen werden x- und y-Wert vom Nullpunkt bis zu einem
bestimmten Referenzpunkt des Objekts. Welcher Referenzpunkt dies ist,
kann man je nach Anwendung mittels des Auswahlfeldes ganz links in
der Steuerungspalette (bei aktiviertem Auswahlwerkzeug) bestimmen. Dazu muss man
nur einen der Referenzpunkte anklicken und
schwarz markieren (bei der Abb. rechts ist
die Mitte des Objekts der Referenzpunkt).
Welcher Referenzpunkt der geeignete ist, hängt z.B. von der Art der Ausrichtung
mehrerer Objekte ab. Sollen diese an einer Achse zentriert ausgerichtet werden,
wählt man am besten einen mittleren Punkt, bei links- oder rechtsbündiger Anordnung eher einen Eckpunkt.
Die Größe von Objekten lässt sich mit den Eingabefeldern Breite
und Höhe bestimmen. Aktiviert man das kleine Verkettungssymbol,
dann passt sich ein Wert bei Änderung des anderen proportional
an.
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Aufgabe 1
Diese Übung sollten alle gemeinsam machen, um aufkommende Fragen sofort beantworten zu können.

Angelegt wird ein Dokument mit folgenden Einstellungen:
1 Seite, 210 x 210mm, 3 Spalten mit 5mm Abstand, 15mm Rand
oben/unten, 20mm Rand innen/außen, 3mm Abschnitt
Hilfslinien zur Ausrichtung von
• Überschrift: y=15mm* (=obere Randlinie); Arial Black 18 pt
• Unterzeile: y=25mm*; Arial 14 pt
• Spalten 1 und Bild: y=40mm*; Bildhöhe: 70mm
• Spalten 2 und 3: y=120mm*
• schwarzer Balken: y=112mm (Linienstärke 10pt; Einstellung in
der Steuerungspalette)
Textkästen mit Blindtext füllen, „bild1.jpg“ laden.
*)Referenzpunkt jeweils links oben
Was man für diese Übung noch wissen muss:
Blindtext: Wer ein Layout erstellen möchte und noch keine fertigen Texte hat, kann
sich Textkästen mit so genanntem Blindtext füllen lassen (was einem das lästige Herumtippen erspart). Mit Textwerkzeug in den Textkasten klicken und unter SchriftMit
Platzhaltertext füllen auswählen.
Verkettete Textkästen: Texte von einer Spalte in die nächste fließen zu lassen,
ist mit InDesign sehr einfach: Bestehenden Textkasten mit Auswahlwerkzeug markieren und auf das Quadrat oberhalb der rechten unteren Ecke klicken. Mit dem
veränderten Mauszeiger den nächsten Textkasten aufziehen.
Inhalte laden: Text- oder Bildkästen füllt man mit Hilfe der Tastenkombination
Strg+D mit Inhalt (auch möglich: DateiPlatzieren).
Adobe Bridge: Ein nützliches Hilfsprogramm für InDesgin und Photoshop ist Adobe Bridge. Hier kann man sich komfortabel Bilder ansehen und Fotos und Texte
per Drag-and-Drop in InDesign importieren.
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
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

Nun sollten die Studierenden selbständig zwei bis drei Seiten in unterschiedlicher Größe, mit Spaltenaufteilung, Blindtext und
dem vorhandenen Bildmaterial anlegen. Wichtig ist, dass der Einsatz von Hilfslinien und das Verketten von Textkästen geübt
wird und am Ende allen klar ist.
Dokumentvorgaben nachträglich ändern
Die beim Anlegen des Dokuments getätigten Einstellungen wie Seitengröße, Rahmen oder Spaltenzahl sind für das weitere Arbeiten nicht
bindend – alle Dokumentvorgaben können nachträglich noch geändert
werden.
Seitenformat, Ausrichtung, Anschnitt und Infobereich können unter DateiDokument einrichten abgeändert werden.
Ränder und Spalten werden nachträglich verändert unter LayoutRänder und Spalten.
Eine nützliche Funktion von InDesign ist die automatische Layoutanpassung. Aktiviert und eingestellt wird diese unter LayoutRänder und
Spalten. Wenn man im Dialogfeld (vgl. Abb. rechts) das Feld Layoutanpassung aktivieren anklickt und anschließend wie oben beschrieben
zum Beispiel das Seitenformat oder die Randstärken ändert, werden
bereits auf dem Dokument angeordnete Objekte entsprechend an die
neuen Vorgaben angepasst. Zum Beispiel werden bei einem größeren
Seitenspiegel automatisch die Spalten und Bilder breiter und höher
(natürlich muss hierzu das entsprechende Feld im Dialogfenster Layoutanpassung angeklickt sein).


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Auch diese Möglichkeiten sollten mit Hilfe der eigenen
bereits erstellten Dokumente ausprobiert werden.
Fragen bis hierhin?
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Abschnitt 2a:
Vom Flugblatt zur Zeitung
Arbeiten mit mehrseitigen Dokumenten –
Anlegen und Verwalten von Musterseiten
Mehrseitige Dokumente erstellen
Aus der Vorlesung „Einführung in die Journalistik/Kommunikationswissenschaft“ wissen wir: Aus dem Flugblatt hat sich rasch
die Zeitung entwickelt. Auch wir verbleiben nicht lange beim Erstellen einseitiger Dokumente. Das Anlegen mehrseitiger Broschüren, Zeitschriften und Bücher ist in InDesign schließlich kein Hexenwerk.
Bereits beim Anlegen eines neuen Dokuments kann man in InDesign
eine Seitenzahl vordefinieren, die jedoch nicht endgültig sein muss.
Nachträglich lassen sich zusätzliche Seiten zum Beispiel über Layout
SeitenSeiten hinzufügen/einfügen anlegen. Hat man bei Erstellen des
Dokuments (wie man es eigentlich immer tun sollte) „Doppelseite“
angeklickt, werden – mit Ausnahme der ersten Seite – alle nachfolgenden Seiten als Doppelseite (rechte und linke Seite einer Broschüre/Zeitschrift) angeordnet.
Mit Hilfe der Seitenübersicht (rechte obere Palette; F12) kann man
schnell per Doppelklick auf die gewünschte Seite durch das Dokument springen.
Will man Seiten einmal nicht „im Doppelpack“ anordnen, sondern
zum Beispiel ein Leporello (vgl. Abb. links) erstellen, kann man auch
drei oder mehr Seiten aneinanderketten:
Ein vierseitiges Dokument mit den gewünschten Maßen anlegen. Die
Seiten 2 und 3 durch Klicken auf die entsprechenden Zahlen in der
Seitenübersicht markieren. Das Palettenmenü durch Klicken auf den
kleinen Pfeil links oben in der Palette Seitenübersicht öffnen und
Druckbogen zusammenhalten auswählen. Die Seitenzahlen werden nun
in eckige Klammern gesetzt: [2-3]. Nun die erste Seite durch Markieren und Klicken auf den Mülleimer unten rechts löschen. Jetzt kann
die Seite 3 durch Klicken und Ziehen neben die Seiten 1-2 platziert
werden. Das Ganze lässt sich mit weiteren Seiten wiederholen.
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Die Seitenübersicht (einblendbar über die obere rechte Palette oder kürzer mit F12) hilft bei der schnellen
Navigation durch das Dokument.
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Mehrseitige Dokumente mit Mustervorlagen erstellen (I)
Ein gutes Zeitschriften- oder Buchlayout zeichnet sich durch gewisse Durchgängigkeit aus. Die Publikation sollte, was Seitenaufbau
und Typografie anbelangt, „aus einem Guss“ sein. Zu viele Schriftarten oder ein ständiger Wechsel der Spaltenanzahl sorgt für Unruhe.
Ein guter Layouter überlegt sich als erstes ein Seitenraster und legt Musterseiten an.
Mustervorlagen kann man sich vorstellen wie Vorratsstapel bestimmter Seiten,
die nicht mehr ganz leer sind, sondern bereits über einzelne Elemente verfügen. Solche Elemente können nicht-druckbare Hilfs- und Randlinien sein, die
dem Layouter die Arbeit vereinfachen, weil er dann Spalten, Überschriftenkästen
oder die Paginierung (Kopfzeile etc.) auf Seiten, die auf der Musterseite basieren,
schnell (ohne jedes Mal einen x- und y-Wert eingeben zu müssen) platzieren
kann. Möglich sind aber auch druckbare Elemente auf Musterseiten, zum Beispiel eine Seitenzahl oder ein Grafikelement, das auf jeder Seite an derselben
Stelle stehen soll.
Trotz der gewollten Einheitlichkeit innerhalb eines Dokuments: Langeweile und
Eintönigkeit sind auch nicht gefragt. Man wird für ein Projekt immer verschiedene Musterseiten brauchen, zum Beispiel für Titelseiten einzelner Kapitel, für
reine Textseiten und reine Bildseiten etc. InDesign ermöglicht das Anlegen mehrerer Musterseiten, die dann einfach vom unerschöpflichen „Vorratsstapel“ in
das Dokument gezogen werden.
Benötigt wird die Palette Seiten. Beim Anlegen eines neuen Dokuments existiert
standardmäßig eine (noch unbearbeitete) „A-Mustervorlage“ – zu sehen in der
Liste über den Dokumentseiten. Von dort kann man sich eine Musterseite ein-
fach per Drag-and-Drop in das Dokument an die gewünschte Seitenposition ziehen.
Neue Musterseiten legt man per Klick auf das Pfeilsymbol links oben
an. Im Palettenmenü Neue Musterseite... auswählen. Im sich öffnenden
Dialogfenster (vgl. Abb. links) legt man ein Präfix fest (z.B. I für Innenseite). Mit diesem Buchstaben werden später die angelegten Seiten in
der Seitenübersicht gekennzeichnet (vgl. Abb. rechts). Der Name der
Musterseite taucht in der Vorratsübersicht für Mustervorlagen auf.
Man kann als Grundlage für eine neue Musterseite eine andere schon
bestehende Musterseite wählen, um z.B. Hilfslinien auch auf der neuen Musterseite weiterzuverwenden („Basiert auf Mustervorlage“). Die
Seitenanzahl sollte standardmäßig 2 sein.
Um die angelegten Musterseiten einzurichten, genügt es, das Symbol
für die gewünschte Vorlage im oberen Teil der Palette Seiten­übersicht
doppelt anzuklicken. InDesign springt auf die Musterseite (Kontrolle:
am Bildschirmrand links unten wird der Name der Musterseite angezeigt). Nun kann man die Musterseite bearbeiten, z. B. Hilfslinien ziehen oder Textkasten mit Seitenzahl anlegen (SchriftSonderzeichen einfügenMarkenAktuelle Seitenzahl).
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Im oberen Abschnitt der
Seitenübersicht
werden
vorrätige Musterseiten angezeigt.
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Mehrseitige Dokumente mit Mustervorlagen erstellen (II)

Nützliches im Zusammenhang
mit Musterseiten
Linke und rechte Seiten gesondert anlegen
Meistens unterscheiden sich bei einem Dokument linke und rechte Seiten – z.B. stehen Seitenzahlen oder Marginalienspalten sinnvollerweise
immer außen. Aus diesem Grund werden beim Anlegen doppelseitiger
Dokumente (im Dialogfenster Neues Dokument anlegen) auch die Mustervorlagen doppelseitig angezeigt. Man muss dann logischerweise auch
beide Musterseiten bearbeiten.
Mustervorlagen nachträglich zuweisen
Man kann auch bereits erstellten Seiten nachträglich eine Mustervorlage zuweisen oder eine schon z.B. durch Mustervorlage A formatierte
Seite abändern in Formatierung mit Vorlage B. Hierzu die gewünschte
Musterseite aus dem „Vorlagenvorrat“ auf die zu formatierende Seite
ziehen. Anwendungsbeispiel: Bei „Einsteins“ legen CvD oder Art Direktor
zunächst ein Dokument mit den 100 geplanten Seiten an. Dann werden
alle denkbaren Arten von Seiten (Titel, Innenseite mit drei Spalten, Innenseite mit zwei Spalten und Anzeige, Fotoseite etc.) als Musterseiten
vorproduziert. Während der eigentlichen Einsteins-Produktion können
dann den 100 Seiten jeweils gewünschte Formatierungen zugewiesen
werden.
Musterseitenobjekte übergehen
Es kann vorkommen, dass eine Dokumentseite zwar auf einer Musterseite beruht, jedoch ein einzelnes Element der Mustervorlage
verändert werden soll. Hierzu aktiviert man, wenn man sich auf der
entsprechenden Dokumentseite befindet (nicht auf der Musterseite!), die Funktion Alle Musterseitenobjekte übergehen im Seitenpalettenmenü.
18
Im Seitenpalettenmenü (kleiner Pfeil links oben in der Palette Seitenübersicht)
sind noch weitere Funktionen versteckt, auf die an dieser Stelle verwiesen werden kann, ohne sie aber näher zu erklären (auch weil vieles selbsterklärend ist).
Diese Funktionen sind z.B. Seiten dublizieren/löschen, Mustervorlage duplizieren, Nicht verwendete Mustervorlagen auswählen, (Dokumentseite) als Mustervorlage speichern
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Aufgabe 2

Die Kursteilnehmer sollten nach diesen Erklärungen eine Broschüre mit 8 Seiten anlegen.
Dokumentvorgaben: DIN A5 Hochformat, Doppelseiten; Ränder ringsum 15mm; 1 Spalte; Anschnitt 3mm
Folgende Musterseiten sollen zum Einsatz kommen:
• Umschlagseiten 1+8 (Titel- und Rückseite):
nur Randhilfslinien (15mm)
• Innenseite links mit Hilfslinie für Unterzeile bei y=40mm
und für Textbeginn bei y=55mm, zwei Spalten (Steg 5mm),
Rand unten korrigiert auf 20mm, auf der unteren Randhilfslinie eine schwarze durchgezogene Linie (2pt); ganz links unter
der Linie eine automatische Seitenzahl (linksbündig)
• Innenseite rechts mit Hilfslinien für Überschrift und Unterzeile (wie oben, aber mit automatischer Seitenzahl ganz
rechts unter der Linie und rechtsbündig)
• Innenseiten links/rechts mit Linien, Seitenzahlen und Rand
unten (20mm) wie bei Innenseiten mit Überschrift; aber nur
eine Spalte Text und Hilfslinien für Marginalspalte links bzw.
rechts außen (25mm breit, Abstand zur Textspalte 10mm)
Die Musterseiten sollten nun sinnvoll auf das 8-seitige Dokument verteilt werden. Beispielhaft wird dieses dann mit
Blindtext und dem vorhandenen Bildmaterial gestaltet.
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19
Abschnitt 2b:
Objekte erstellen und bearbeiten
Gekonntes Arbeiten mit der Werkzeugpalette
Linie, Rechteck, Ellipse, Polygon, Buntstift
Jetzt wird gemalt und gezeichnet: In der folgenden Lehreinheit geht es um das Anfertigen und modifizieren von Objekten in InDesign,
also um Grafikelemente, die das Layout ergänzen. Einige Werkzeuge wurden schon bei der Vorstellung der Werkzeugpalette erklärt –
sie werden nur noch kurz wiederholt. Andere bedürfen einer extra Erläuterung.
Zu den folgenden Erläuterungen gibt es keine eigenen Übungsaufgaben. Die Kursteilnehmer sollten also alles parallel zur Erklärung an ihrem Arbeitsplatz ausprobieren – nach dem Motto: lernen durch herumspielen.
Rechteck, Quadrat, Ellipse, Kreis und Polygon
Die Werkzeugpalette hält, wie wir bereits
wissen, fertige Formen zur Erstellung geometrischer Figuren bereit. Man kann einfach das entsprechende Werkzeug aktivieren und dann einen Kasten auf der Seite
aufziehen. Besser ist es aber u.U., wenn
man keinen Kasten aufzieht, sondern mit
aktiviertem Werkzeug kurz irgendwo auf das Dokument klickt. Dann öffnet sich
ein Dialogfenster, in dem man die gewünschten Größen eingeben kann. Insbesondere beim Werkzeug Polygon (standardmäßig ein Sechseck) sind so noch
weitere Einstellungen möglich (andere Anzahl von Seitenkanten,
Sternform). Auch wichtig: Hält man beim Aufziehen eines
Rechtecks oder einer Ellipse die Umschalttaste (Großschreiben) gedrückt, erhält man ein Quadrat bzw. einen Kreis.

Mit dem Buntstift kann man Linien zeichnen, die der Bewegung der Maus
(bei gedrückter Maustaste) angepasst sind. Möglich sind auch geschlossene Objekte, wenn man am Ende die Alt-Taste gedrückt hält, sobald
man wieder zum Beginn des Pfades kommt. Für den Buntstift kann man
Voreinstellungen treffen, indem man doppelt auf das Werkzeugsymbol
klickt. Genauigkeit bestimmt, wie eng sich der Pfad an die Mausbewegung hält (je höher der Wert, desto stärker werden die Bewegungen
abgerundet). Höhere Glättung lässt weniger Ankerpunkte entstehen, die
Linie wird regelmäßiger. Mit der Option Ausgewählte Pfade bearbeiten kann
man den erstellten Pfad nachträglich bearbeiten, wenn man sich mit
dem Werkzeug in dessen
Nähe (einstellbar) befindet
(ausprobieren!). Getestet
werden sollten auch die
Werkzeuge Glätten und
Radieren.
Linie
Linien zeichnet man nach Aktivierung des Linienwerkzeuges mit
gedrückter Maustaste. Hält man beim Ziehen die Umschalttaste gedrückt, dann
erhält man gerade Linien im 45-Grad-Winkel. Achtung: Am Ende muss zuerst
die Maustaste und dann die Umschalttaste losgelassen werden. Eine Korrektur
des Winkels ist möglich in der Steuerungspalette.
Buntstift
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
21
Das Geheimnis des Zeichenstiftes
Das folgende Werkzeug bedarf ein wenig der Gewöhnung, wenngleich man mit dem Zeichenstift hervorragend Pfade und
damit auch komplizierte Figuren erstellen kann.
Die Funktionsweise des Zeichenstiftes besteht darin, dass man einzelne
Ankerpunkte eines Pfades setzt, die InDesign mit Linien verbindet. Wenn
man beim Setzen eines Punktes erst klickt und dann den Mauszeiger
noch ein wenig weiter zieht, kann man je nach Strecke und Winkel verschiedene Biegungen der Linien erzeugen (so genannte
Bézierkurven).
Am einfachsten ist das Erstellen von Figuren mit Ecken an den
Ankerpunkten. Einfach mit dem aktivierten Zeichenstift (kurz)

Aufgabe 3
Für die folgenden Erläuterungen sollten die Kurs­teilnehmer
die Datei Zeichenstift.indd öffnen und die entsprechenden
Schritte ausführen. Zuvor setzt man allerdings am besten
die Hilfslinien in den Hintergrund, damit man die Sicht frei
hat auf die folgende Übung
(BearbeitenVoreinstellungenHilfslinien und Montageflächen). Außerdem die Hilfslinien einblenden!
auf das Dokument klicken. Es entsteht ein winziges blaues Quadrat – der
erste Ankerpunkt. Auf diese Weise entsteht in der Übung eine Zickzacklinie. Ist man mit der Figur fertig, einfach das Zeichenstift-Werkzeug sozusagen kurz ablegen (z.B. durch Aktivierung des Auswahlwerkzeuges).
Versehentlich einen Ankerpunkt an die falsche Stelle gesetzt? Mit
der Löschen-Taste (Entf) oder Rückschritttaste () kann man den letzten Punkt zurücknehmen.
Schon schwieriger wird es, wenn man gebogene Linien zeichnen will.
Kurvenpunkte setzt man, indem man zunächst einen Ankerpunkt setzt,
22
durch den die Kurve als Tangente verläuft. Man lässt die Maustaste aber nicht
los, sondern zieht mit gedrückter Maustaste weiter. Dabei zieht man am Mauszeiger eine Gerade lang – der bisher erstellte Pfad hängt wie ein Gummiband
am neuen Ankerpunkt.
Man lernt das Prinzip am besten
durch Ausprobieren. Die Übungsaufgabe Zeichenstift.indd enthält
einige Beispiele. An jenen Ankerpunkten, die mit einem grauen
Pfeil versehen sind, muss man einen Kurvenpunkt mit Klicken–Ziehen–Loslassen erstellen.
Die erstellten Pfade lassen sich
nachträglich verändern. Man
kann mit aktiviertem Direktauswahl-Werkzeug bestehende Ankerpunkte bzw. die Endpunkte
der „Gummibänder“ von Kurvenpunkten verschieben, man kann
Ankerpunkte hinzufügen oder löschen (Aktivierung dieser Funktionen durch
langes Klicken auf den Button Zeichenstift in der Werkzeugpalette). Richtungspunkt umwandeln dient dazu, aus einem Kurven- einen Eckpunkt zu machen und
umgekehrt. Über den Menüpunkt ObjektPfade lassen sich Pfade geschlossener
Objekte öffnen bzw. offene schließen.
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Objekte kopieren, transformieren und anordnen
Was tun mit bereits erstellten Objekten? Wie kann man diese im Dokument vervielfältigen, verändern und anordnen? InDesign hält
diesbezüglich eine Reihe nützlicher Werkzeuge bereit. Wieder gilt: am besten alles sofort ausprobieren!
Kopieren
Simpel ist das Kopieren mittels der Zwischenablage, also der Funktionen Kopieren (Strg+C)/Einfügen (Strg+V). Man muss dazu nur das zu duplizierende
Objekt auswählen und die Tastenkombinationen drücken. Man kann auf diese
Weise auch mehrere Objekte kopieren – man aktiviert sie zuvor durch Anklicken der Reihe nach bei gedrückter Umschalttaste. Möglich ist auch, mit dem
Auswahlwerkzeug ein Rechteck um die auszuwählenden Objekte zu ziehen. Duplizieren kann man ein Objekt (oder mehrere Objekte) auch, indem man es/sie
mit dem Auswahlwerkzeug markiert und mit gedrückter Alt-Taste ein Duplikat vom Original „weghebt“. Schließlich gibt es die Funktion Duplizieren (BearbeitenDuplizieren) bzw. Duplizieren mit versetztem Einfügen (mittels der
Tastenkombination Alt+Strg+D kann man diesen Vorgang sehr zeitsparend
wiederholen).
Transformieren
Skalieren, also (proportionale) Größenänderung, funktioniert auf mehreren
Wegen: in der Steuerungspalette Breite und Höhe in absoluten Werten (proportional bei aktiviertem Verkettungssymbol) bzw. in Prozentwerten verändern; das
Skalierungswerkzeug verwenden (bzw. das Auswahlwerkzeug mit gedrückter
Umschalttaste); das Dialogfenster Skalieren über ObjektTransformieren aufrufen. Rotieren (Drehen) und Verbiegen (Neigen) funktioniert über die Steuerungspalette (Gradzahl eingeben), die Werkzeugpalette oder ObjektTransformierenDrehen. Horizontal und vertikal spiegeln ebenso. Zerschneiden dient
zum Teilen von Elementen. Bei einem ausgewählten Objekt mit der Schere
einfach an zwei Stellen auf den Rand klicken (so kann man z.B. einfach einen
Halbkreis erzeugen).
Man kann Objekte übereinander schieben – dabei liegt zunächst
immer das zuletzt erstellte Objekt oben. Die Reihenfolge ändert
man über ObjektAnordnen. Etwas knifflig kann es sein, wenn man
ein Objekt auswählen will, das unter einem anderen liegt. Will man
es anklicken, erwischt man immer nur das darüber liegende. Abhilfe
schaffen die Funktionen im Menü ObjektAuswählen (bzw.
Strg+Alt+Ä bzw. Strg+Alt+Ö).
Gruppieren
Mehrere Objekte lassen sich zu einer Gruppe zusammenfassen. Sinnvoll kann dies z.B. sein, wenn
man sie „im Paket“ an eine andere Stelle verschieben/
kopieren möchte. Einfach alle gewünschten Objekte markieren (Auswählen mit gedrückter Umschalttaste) und ObjektGruppieren (bzw. Strg+G) wählen. Um ein einzelnes
Objekt aus einer Gruppe auszuwählen, ver- wendet
man das Direktauswahlwerkzeug bzw. die Auswahlschaltflächen in der Steuerungspalette (vgl. Abb.).
Position sperren
Will man sicherstellen, dass man ein bereits endgültig platziertes Objekt nicht mehr versehentlich verschiebt oder löscht, kann man die
Position des Elements sperren: ObjektPosition sperren (bzw. Strg+L).
Entsperren kann man die Objekte entsprechend über ObjektPosition
entsperren (bzw. Strg+Alt+L).
Anordnen
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
23
Objekte ausrichten, verteilen und kombinieren
In der Menüleiste (FensterObjekt & Layout) verbergen sich zwei hilfreiche Funktionen zur Objektbearbeitung –
ein Werkzeug zur automatischen Ausrichtung/Verteilung und ein „Pfadfinder“ zur Umwandlung von Objekten.
Hat man mehrere Objekte erstellt und will diese zueinander betrachtet ausrichten, so hilft einem das erste Werkzeug. Auf diese Weise
kann man sich das Eingeben von x- bzw. y-Werten für jedes einzelne Objekt bzw. das Ziehen einer zusätzlichen Hilfslinie sparen. Man
markiert zunächst alle auszurichtenden Objekte und wählt dann durch Klicken auf den entsprechenden Button die Art der Ausrichtung
(links-/rechtsbündig, horizontal oder vertikal zentriert, an Ober- oder Unterkante ausgerichtet).
Auf ähnliche Weise lassen sich mehrere Objekte ohne lange Umwege mit Hilfe der Anordnen-Palette gleichmäßig
verteilen. Dabei sind verschiedene Funktionsweisen möglich: Entweder lassen sich die Abstände zwischen äußeren Kanten der Objekte (oben, unten,
rechts oder links) gleichmäßig verteilen oder die Abstände zwischen den Mittelpunkten (horizontal bzw. vertikal). Dabei ist es möglich
einen Abstandswert vorzugeben. In neueren Versionen von InDesign ist es außerdem möglich, die Zwischenräume zwischen Objekten
horizontal bzw. vertikal auszugleichen.
Viele Objektformen kann man mit den Standardwerkzeugen von InDesign nicht erstellen. Das Programm eröffnet einem aber die Möglichkeit, die Pfade von zwei Objekten verschmelzen zu lassen, um auf diese
Weise neue Objektformen zu erstellen. So kann man sich beispielsweise einen
Sichelmond als Subtraktion eines Kreises von einem anderen vorstellen. Zum
Einsatz kommt nun der „Pathfinder“. Addieren fügt ein Objekt zu einem anderen hinzu, bei Subtrahieren wird bei zwei Objekten die Überlappung des
Oberen dem Unteren abgezogen. Weitere Möglichkeiten sind Schnittmenge
bilden, Überlappung ausschließen und Hinteres Objekt abziehen.
Mit dem Werkzeug Form konvertieren kann man aus einem bereits erstellten
Element nachträglich ein anderes machen. Außerdem lassen sich hier einfach
per Mausklick geschlossene Pfade öffnen und offene schließen.
Zwei nützliche Hilfsmittel: die
Anordnen-Palette und der „Pathfinder“
24
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Kontur, Konturführung, Schlagschatten und weiche Kante
Nun geht es darum, was am Rande der Objekte passiert. Elemente lassen sich mit unterschiedlichen Konturen, einem Schlagschatten oder einer weichen Kante versehen. Außerdem kann man Bilder mit Text umfließen lassen.
(2)
(1)
(3)
Gehrungsecke (1), abgerundete Ecke (2) und
abgeflachte Ecke (3)
Zur Bearbeitung von Objektsrändern
oder Linien steht die Kontur-Palette
zur Verfügung. Man kann hier Stärke
(„Liniendicke“), Gehrungsgrenze (wie
spitz oder abgeflacht soll eine Spitze
sein?), Abschluss (endet eine offene
Linie abgeflacht, abgerundet oder überstehend?) und Eckenform (spitz, rund,
abgeflacht – vgl. Abb. unten) einstell en.
Kontur ausrichten bestimmt, ob sich
die Kontur mittig, innen oder außen
an einem Pfad befindet (Unterschiede
ausprobieren/vorführen!). Über die folgenden Auswahlpunkte Typ, Anfang
und Ende wird die Art der Kontur definiert: durchgezogen, gestrichelt, gepunktet, mit Pfeilspitze oder ohne etc.
Farbe für Lücke bestimmt, ob und wie
der Zwischenraum bei gestrichelten/gepunkteten/doppelten Linien ausgefüllt ist. Ggf. kann man einen
Farbton bestimmen (mehr dazu
später). Bei gestrichelten Linien
ist es auch möglich, die Längen der
Striche und Lücken selbst zu definieren.
Zur weiteren Gestaltung bietet
InDesign drei Effekte für Ob-
jekte an, die über die Menüleiste (Objekt) anwählbar sind. Die Funktion
Schlagschatten beinhaltet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, so zum
Beispiel die Farbe des Schattens und seine Deckkraft, den Abstand des
Schattens zum Objekt (x-/y-Offset), das Aufweichen des Randes (Weichzeichnen und Übergriff=Ausdehnung des inneren Bereichs des Schattens)
sowie die Struktur (Störung). Empfehlenswert ist die Aktivierung der Vorschau beim Einstellen der Paramenter, um eine bessere Kontrolle über das
Ergebnis zu haben.Bei einer Weichen Kante können Kantenbreite (der
verblassende Randbereich des Objekts) und Ecken(form) definiert werden.
Störung verleiht eine gröbere Struktur. Mit dem Befehl Eckeneffekte lassen sich verschiedene weitere Randformen erzeugen.
Sehr häufig benötigt wird beim Layouten mit InDesign die Palette Textumfluss. Hiermit wird festgelegt, ob und in welcher Weise der Pfad
eines Objekts oder der in einem Bild integrierte Bildpfad
(mehr dazu später) mit Text umflossen wird. Das Objekt
kann rechteckig ausgespart werden, es kann aber auch
entlang seiner Form umflossen werden. Auf diese Weise
kann man in InDesign (insbesondere in Verbindung mit
Photoshop) sehr einfach Bilder „freistellen“. Die Palette
ermöglicht unterschiedliche Umfließungsmöglichkeiten
und lässt die Abstände vom Objekt zum Text (oben/unten/
rechts/links bzw. rundherum) festlegen.
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Schlagschatten
Weiche Kante
Eckeneffekt
25

Aufgabe 4
Folgende vier Objekte sollen mit Hilfe der InDesign-Werkzeuge (Zeichenstift, Ellipse, Polygon, Linie, jedoch nicht der Freihand-Buntstift!) erstellt werden. Die Farbwahl soll an dieser Stelle noch keine Rolle spielen, die Konturstärke beträgt jeweils 4
pt. Die Objekte müssen nicht exakt wie die auf dieser Vorlage aussehen – aber: je mehr, desto besser.
26
8-eckiger Stern
„Audi“-Ringe
Polygon-Werkzeug,
hier: 8 Seiten
Sternform: 45%
Kreis erstellen, Duplizieren
und (horizontal) versetzt
einsetzen
Pathfinder:
Überlappung ausschließen
(oder Fläche: keine Farbe)
„Amor“-Herz
Saturn
Herz mit Zeichenstift/
Bézierkurven erstellen;
Tipp 1: Dokumentraster
Tipp 2: eine Hälfte erstellen, kopieren und
horizontal spiegeln;
zwei Linien, davon eine
mit Pferilspitze
Tipp: insgesamt sind
vier Kreise nötig (Planet
besteht aus zwei Halbkugeln, Ring aus zwei
Ellipsen); nach dem Zusammenbauen gruppieren, leicht drehen
und mit Schlagschatten
versehen
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Abschnitt 3:
Die Erfindung des Farbdrucks
Kleine Farbenlehre – Farbpalette verwalten und benutzen –
Farbverläufe – Transparenz und Füllmethoden
Objekte färben
Die bisherigen Arbeitsschritte in InDesign beschränkten sich – abgesehen von einigen eingefügten Fotos – auf die Farben
Schwarz und Weiß. Ab sofort wollen wir aber Flächen, Konturrahmen oder Texte auch einfärben und die dafür benötig­ten
Farben anlegen und verwalten.



Fläche – Kontur – Text: Farben richtig zuordnen
Will man im Dokument Farben einsetzen, muss InDesign wissen, was genau man mit welcher Farbe versehen will. Das bloße Anklicken eines Objekts genügt nicht; bei einem eingerahmten Textkasten könnten ja z.B. der Text selbst, die Fläche auf dem er steht oder der
Rahmen gemeint sein. Die Werkzeugleiste und die Farbpalette verfügen jedoch über Auswahlbuttons, die genau diese Frage beantworten.
28

Mit den Buttons  wählt man Fläche () oder Kontur () eines Objekts aus, mit  die Fläche () oder den Text ( T ). Man kann also auf diese Weise die Kastenfläche, seinen Rahmen,
die Textfläche oder die Textkontur (Rahmen um die Buchstaben) auswählen. Man aktiviert
zuerst das zu färbende Element mit dem Auswahlwerkzeug (bzw. markiert einzelne Wörter
mit dem Textwerkzeug), wählt den Kontext innerhalb des Elements (Kontur, Fläche, Text,
Textkontur) und schließlich die gewünschte Farbe in der Farbpalette. Der Auswahlbutton
 hältdie zuletzt verwendete Farbe, den zuletzt verwendeten Verlauf und „keine Farbe“ vor,
wenn man ihn gedrückt hält.
Standardmäßig hat die Farbpalette einige Farben vorrätig – zum Anlegen neuer Farbtöne in der Palette kommen
wir später. Am einfachsten bestimmt man eine neue Farbe durch Doppelklick auf Flächen-/Kontursymbol (). Es
öffnet sich der Farbwähler. Man kann hier mit Farbfläche
() und -regler () eine Farbe auswählen oder - falls bekannt - den Farbwert als RGB-, Lab- oder CMYK-Kombination eingeben (). Was es damit auf sich hat, ist Thema der
nächsten Seite.



Die Kursteilnehmer sollten das hier Erklärte nun in einem neuen Dokument
mit Textkästen und Pfadobjekten ausprobieren, jedoch noch keine eigenen
Farben in der Palette anlegen.


KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Kleine Farbenlehre
Das Arbeiten mit Farben gilt in der Herstellung von Printproduktion als die Fehlerquelle schlechthin. Es ist für alle Beteiligten immer wieder spannend, ob das am Bildschirm entworfene Layout später im
Druck genauso aussieht. Richtiges Farbmanagement soll dafür sorgen, dass alle Ausgabegeräte im Produktionsverlauf aufeinander abgestimmt sind. Die Thematik kann in diesem Kurs nur gestreift werden. Hier geht es zunächst nur um die verschiedenen Farbtypen.
Physikalisch betrachtet entstehen Farben durch unterschiedliche Wellenlängen
des Lichts. Beim Darstellen auf einem Bildschirm oder auf Papier braucht es
jedoch unterschiedliche Techniken.
RGB/Additive Farben: Durch das Mischen von rotem, grünem und blauem Licht
(RGB) lassen sich weitgehend alle vom menschlichen Auge wahrnehmbaren
Farbtöne produzieren. Dieses Verfahren wird bei der Monitorausgabe (bzw. Videoaufzeichnung) verwendet. Will man am Computer ein Layout ausschließlich für
die Bildschirmdarstellung (z.B. Webseite) erstellen, ist dieser Modus vorteilhaft.
Für den Druck muss allerdings erst umgerechnet werden.
Volltonfarben sind vorgemischte Druckfarben. Im Farbtopf befindet sich z.B.
ein Gelb, das genau so aufs Papier gedruckt wird. Für jede Volltonfarbe benötigt
man eine eigene Druckplatte. Einige Firmen haben Farbpaletten entwickelt, die
internationaler Standard wurden. Von den drei Druckfarbenherstellern Hostmann-Steinberg Druckfarben, Kast + Ehinger Druckfarben und H. Schmincke &
Co. stammt z. B. der HKS-Fächer, der 120 Volltöne (in 3250 Abstufungen) enthält. Wählt eine Firma als Corporate-Identity-Farbe „HKS 47 K“, dann weiß jede
Druckerei, welches Blau genau gemeint ist. Ein anderes etabliertes Farbsystem
stammt von „Pantone“.
Mischdruckfarben: Bereits mit zwei Druckfarben lassen sich jede Menge Farben und Farbtöne erzeugen, wenn nämlich die beiden Farben in unterschiedlicher Intensität übereinander gedruckt (also gemischt) werden.
CMYK/Prozessfarben (=subtraktive Farben)
Will man viele Farben drucken, wird das Mischdrucksystem irgendwann wegen
zu vieler Druckplatten zu teuer. Ein Trick ist die Verwendung der vier (4c!) Farben
Cyan, Magenta, Gelb (Yellow) und Schwarz (Key), abgekürzt CMYK. Übereinander gedruckt ist die Darstellung einer großen Anzahl von Farben möglich (vgl.
Abb.). Da beim Mischen von Cyan, Magenta und Gelb
kein reines Schwarz entsteht wird die vierte Farbe
benötigt.
Lab-Farben beschreiben die menschliche Farbwahrnehmung durch numerische Werte. Diese Methode
umfasst mehr Farben als andere. Sie wird programmintern zur Umrechnung verwendet.
Anwendung
Für Printprodukte in der Lehrredaktion kommen nur drei Farbtypen in
Betracht: Volltonfarbe (insbesondere s/w-Publikationen), Mischdruckfarben (z.B. Schwarz und zusätzlich eine „Schmuckfarbe“) sowie CMYK,
also Vierfarbdruck (z.B. „Einsteins“). Beim Anlegen bzw. bei der Verwendung von Farben muss immer auf den Farbtyp geachtet werden.
Die Farbpalette markiert Prozessfarben mit (auf CMYK-Basis zusätzlich mit , im RGB-Modus mit ). Volltonfarben sind hier
mit gekennzeichnet, Mischdruckfarben mit (und Lab mit ).
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Y
C
M
29
Neue Farben in die Farbpalette aufnehmen
InDesign legt beim Erstellen neuer Dokumente standardmäßig acht Farben an. Dies genügt selten. Im Folgenden geht es darum, wie
man selbst Farben im richtigen Farbmodus mischt und zur weiteren Verwendung in die Palette aufnimmt.
Eine Möglichkeit des Erstellens einer neuen Farbe wurde bereits vorgestellt: Durch
Doppelklick auf das Farbenfeld in der Werkzeugpalette öffnet sich das Dialogfenster
Farbwähler. Jedoch stehen dort ausgewählte Farben nicht dauerhaft zur Verfügung.
Hierzu muss man sie erst in der Farbpalette ablegen.
Im Palettenmenü (kleiner Pfeil rechts oben) „Neues Farbfeld...“ auswählen. Im Dialogfenster kann der Farbtyp (Vollton oder Prozess) und bei Prozessfarben desweiteren
der Farbmodus ausgewählt werden. Im
Normalfall benötigen wir in der Lehrredaktion Prozessfarben im CMYK-Modus. Mittels der unteren vier Farbwähler
wird dann die neue Farbe bestimmt und
in der Palette gespeichert. Zu beachten
ist, dass die Summe der Zusammensetzung von CMYK-Farben aus drucktechnischen Gründen nie über 280% sein
darf (das Papier würde mit zuviel Farbe
an einer Stelle bedruckt und könnte sich
z.B. wellen).
Volltonfarben können nach Auswahl von „Vollton“ im Feld Farbtyp und eines Farbmodus (z.B. HKS K, am besten zuvor mit der Druckerei vereinbaren) ausgewählt und
in der Palette abgelegt werden. Bei Prozessfarben wird dann dort das Mischungsverhältnis angezeigt (bei Aktivierung von „Name mit Farbwert“, bei Volltonfarben der
tatsächliche Name (z.B. PANTONE Warm Red C).
Will man Mischdruckfarben erzeugen, muss die Farbpalette mindestens zwei Volltonfarben beinhalten (z.B. Schwarz plus eine „Schmuckfarbe“) oder alternativ CMYK
plus eine Volltonfarbe. Dann öffnet man im Palettenmenü das Dialogfenster „Neues
Mischdruckfarben-Farbfeld“ und mischt die vorhandenen Volltonfarben nach Be-
30
lieben zusammen. Der besseren Übersichtlichkeit wegen vergibt man noch
einen Namen mit Wiedererkennungseffekt (besser nicht: Mischdruckfarbe
1).
Wissenswertes im Zusammenhang
mit der Farbpalette
Farbtonfelder sind Abstufungen bestehender Prozess- oder Volltonfarben,
d.h. die Farbe wird hier heller gedruckt (mit weiß aufgerastert). Man kann für
jedes eingefärbte Objekt den Farbton in Prozent einzeln festlegen (Auswahlfeld
oben in der Farbpalette). Wenn der Farbton jedoch häufiger benötigt wird, empfiehlt sich das Anlegen eines eigenen Farbtonfeldes.

Farbpalette aufräumen: Befinden sich viele – womöglich gar
nicht benötigte – Farben in der Palette, wird es schnell unübersichtlich. Damit nicht aus Versehen eine falsche Farbe verwendet wird (z.B. RGB in
einem Printprodukt), sollten nicht benötigte Farben aus der Palette gelöscht
werden (Suchen über Menüfunktion „Alle nicht verwendeten auswählen“, Löschen durch Klicken auf Papierkorb).
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
Kunterbunt: Farbverläufe erstellen
„Hat der Grafiker nichts drauf, macht er schnell einen Verlauf.“ Mit Farbverläufen sollte man beim Layouten sparsam umgehen. Aber
es gibt sinnvolle Anwendungsgebiete. Hier die Erklärung, wie‘s geht. Am besten gleich ausprobieren!
So wie man Farben für singulären Einsatz mit dem Farbwähler und für wiederholte Verwendung in der Farbpalette anlegen kann, ist es auch möglich, Farbverläufe zur einmaligen Benutzung in der Verlaufspalette (rechts unten) zu erstellen
oder in der Farbpalette abzulegen. Wir wählen Letzteres und öffnen im Palettenmenü das Fenster Neues Verlaufsfeld. Man gibt dem Verlauf zunächst einen
Namen  und bestimmt die Art  (linear oder radial). Per Klick auf eines der
kleinen quadratischen Kästchen unter dem Verlaufsbalken  (standardmäßig
von Weiß auf Schwarz) erhält man die Möglichkeit, eine neue Farbe für Anfang
bzw. Ende des Verlaufs festzulegen (welches Quadrat aktiviert ist, erkennt man
am schwarz eingefärbten Dreieck darüber). Verwendet werden können Farben in
den Modi CMYK , RGB, Lab oder auch in die Palette aufgenommene (Schmuck-)






Farben . Soll der Farbverlauf weitere Farben „auf halber Strecke“ enthalten, klickt man im Dialogfenster an die gewünschte Stelle unterhalb
des Farbbalkens und erzeugt so ein weiteres Quadrat . Die verschiebbaren Rauten über dem Farbbalken  definieren, wie nah der mittlere
Farbton an einem der fest definierten Farben liegt (ausprobieren!).
Nach dem Anlegen des Verlaufs erscheint dieser in der Farbpalette. Er
kann nun per Drag-and-Drop auf ein Objekt gezogen werden oder mittels des Verlaufswerkzeugs (Werkzeugpalette) in einem Objekt eingefügt werden. Man wählt den Verlauf in der Farbpalette aus, aktiviert das
Werkzeug und zieht nun mit dem Mauszeiger (Kreuzform) eine mehr
oder weniger lange Linie innerhalb eines Objekts. Art und Ort der Linie entscheidet über Farbverteilung und Winkel innerhalb des Verlaufs
(vgl. Abb. rechts). Natürlich können auch Konturen (Linien, Rahmen) und
Text mit einem Farbverlauf überzogen werden – in der Werkzeugpalette
muss eben das gewünschte Element aktiviert werden.
Bei der Auswahl der Farben für den Verlauf sollte man darauf achten,
dass die Farben „schön“ ineinander fließen. Manchmal kann es vorkommen, dass man von einer Farbe in eine andere nur über den Umweg
Grau gelangt (z. B. von Gelb nach Blau oder von Grün nach Magenta). Das sieht nicht gut aus und sollte vermieden werden. Die Schritte
von einer Farbe zur anderen dürfen also nicht zu groß sein (besonders
schwierig: Komplementärfarben verbinden).
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Verlauf wurde per Drag-andDrop im Objekt eingefügt
mit Verlaufswerkzeug von
rechts nach links gezogen
mit Verlaufswerkzeug
diagonal gezogen
mit Verlaufswerkzeug kurze
senkrechte Strecke gezogen
– Verlauf wird enger
31
Nun wird hoffentlich alles (noch) transparenter
InDesign ermöglicht es, Objekte durchsichtig erscheinen zu lassen. Man kann zum Beispiel ein Pfadobjekt über
ein Foto legen und die Transparenz so einstellen, dass das unten liegende Foto durch das Objekt hindurchscheint.
1
Ohne Transparenz
(Füllmethode: Normal
Deckkraft 100 %))
3
Mit Transparenz
(Füllmethode: Hartes Licht,
Deckkraft: 80 %)
32
Benötigt wird die Transparenz-Palette. In der Standardeinstellung ist als Füllmethode
Normal eingestellt. Zusammen
mit einer Deckkraft von 100 %
gibt es keine Wechselwirkung mit
darunter oder darüber liegenden
Objekten. Das oben liegende Objekt (vgl. ObjektAnordnen; hier:
Sonne) deckt vollständig das darunter liegende Bild (hier: Sonnenblume) ab. Bereits wenn man jedoch die Deckkraft der Sonne verringert, scheint die Sonnenblume leicht hindurch.
InDesign stellt eine Reihe so genannter Füllmethoden zur
Verfügung, die darüber entscheiden, wie sich die Farbe eines
oben liegenden Objekts auf unten liegende Objekte auswirkt.
Man kann sich das so vorstellen, dass die untere und die obere
Farbe mit unterschiedlichen Formeln miteinander verrechnet
werden. Ein Blick in die Auswahlliste verrät, was alles möglich
ist. Das beste Verfahren wählt man am besten von Fall zu Fall
durch ausprobieren.
Multiplizieren (vgl. Beispiel 2) fügt eine Farbe der anderen
Die Kursteilnehmer laden sich ein Bild aus der
Datenbank in ein neues Dokument und
erstellen dann ein beliebiges Pfadobjekt, um die folgenden Erläuterungen
an ihrem Rechner selbst testen zu können.

hinzu. Das Ergebnis wird dunkler. Negativ multiplizieren multipliziert mit invertierten Farben. Das
Ergebnis wird immer heller. Ineinanderkopieren
überlagert Vorhandenes mit Muster oder Farbe. Licht/
Schatten bleibt erhalten.
Weiches Licht wirkt wie mit diffusem, farbigem Licht
bestrahlt. Je nach Farbe wird das Bild aufgehellt oder
verdunkelt. Hartes Licht (3) wirkt wie ein greller
Scheinwerfer. Je nach Ausgangsfarbe wird das Bild
aufgehellt (abgewedelt) oder verdunkelt (nachbelichtet). Farbig abwedeln hellt Grundfarben des Bildes auf. Die aufgelegte
Farbe wird widergespiegelt. Farbig nachbelichten dunkelt die
Grundfarbe des Bildes. Abdunkeln ersetzt hellere Bereiche mit
der aufgelegten Farbe, dunklere Bereiche bleiben unverändert.
Hingegen ersetzt Aufhellen (4) dunklere Bereiche mit der
aufgelegten Farbe, hellere Bereiche bleiben unverändert. Differenz zieht die Farbe mit dem größeren Helligkeitswert von
der dunkleren ab. Ausschluss bewirkt ähnliche Ergebnisse, jedoch mit geringerem Kontrast. Farbton verwendet Luminanz
(=Helligkeitswert) und Sättigung (=Stärke der Farbe) des Bildes
sowie den Farbton des Farbfeldes. Sättigung nimmt Luminanz
und Farbton des Bildes, aber Sättigung des Farbfeldes. Farbe
verwendet die Luminanz des Bildes und Farbton sowie Sättigung des Farbfeldes. Luminanz verwendet Farbton und Sättigung des Bildes, aber die Luminanz des Farbfeldes.
2
Mit Transparenz
(Füllmethode: Multiplizieren)
4
Mit Transparenz
(Füllmethode: Aufhellen)
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
 Aufgabe 5
Für die folgende Übung legen die Kursteilnehmer ein neues Dokument mit folgenden Einstellungen:
• A5, Hochformat, Randhilfslinien rundherum 11mm.
Nun zum Aufbau des Dokuments:
• Das Dokument wird mit Hilfe eines die ganze Seite ausfüllenden und hinsichtlich der Anordnung ganz unten liegenden Rechteckrahmens orange (Magenta
50%, Yellow 100%) gefärbt.
• Das Foto Sonnenblume.jpg wird in einen Rechteckrahmen (ohne Kontur) innerhalb der Randhilfslinien geladen (Strg+D) und über dem orangenen Hintergrund
angeordnet.
• Die Sonne (Y=100) wird mit Hilfe des Polygon-Werkzeugs (32 Seiten, Sternform 58%) angelegt und über das Foto gelegt.
• Der Schriftzug „Sommer“ (Antique Olive Compact, 100pt, Farbe rot
mit C=15/M=100/Y=100) erhält einen Schlagschatten (Schwarz 75%,
x-/y-Offset 2mm, Weichzeichnen 3mm).
• Nun zur Transparenz: Zur Anwendung kommt lediglich die Füllmethode „Hartes
Licht“ (probeweise können auch andere Füllmethoden in verschiedener Konstellation ausprobiert werden). Die Deckkraft von Sonne und Schriftzug beträgt
70%, jene des Fotos 100%. Bei der ganz unten liegenden orangenen Fläche wird
keine Transparenz eingestellt werden (Füllmethode Normal, Deckkraft 100%).
• Nach Fertigstellung die orangene Hintergrundfläche bzw. den Schriftzug probeweise mit anderen Farben versehen und die Wirkung beobachten.
KU Eichstätt – Journalistik – Einführung in das Redaktionssystem Adobe InDesign
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