Buch LuR_6-2015.indb

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GENERALSEKRETÄR
MITTEILUNGEN 6/2015
Liebe Mitglieder
skyfuture.de ist das gemeinsame Online-Nachwuchsportal der DGLR und der Deutschen Luft- und Raumfahrtbranche. Hier informiert ein Netzwerk aus Unternehmen
und Organisationen über die Ausbildungs-, Studiumsund Karrieremöglichkeiten in der Luft- und Raumfahrt.
Mit durchschnittlich 220.000 Besuchern und über eine
Million Seitenaufrufe im ersten Halbjahr wurde der bisherige gute Kurs auch im Jahre 2015 erfolgreich fortsetzt.
Im Juli startete zudem unser Modellfliegerwettbewerb
„Schrauben.Starten.Staunen“ auf der Skyfuture-Website
sowie auf unserem Facebook-Kanal. Junge Modellflieger
bewarben sich mit einem Video von sich und ihren Fliegern, um am Wettbewerb teilzunehmen. Eine Jury bestehend aus einem Vertreter der DGLR, Dipl.-Ing. Andreas
Hauffe (Institut für Luft- und Raumfahrttechnik an der
TU Dresden) und einem Mitglied der Studenteninitiative
EUROAVIA, werden davon den besten Flug küren.
Über skyfuture.de kooperieren wir außerdem mit J­uri,
dem Wissensmagazin für Grundschüler des BDLI. Die
­ euen Hefte können zum Start des neuen Schuljahres über
n
skyfuture.de bestellt werden. Gemeinsam wollen wir viele Jungen und Mädchen für MINT aber vor allem Luft-und
Raumfahrt begeistern, damit diese jungen Leute später
einmal die Raketen, Raumsonden, Satelliten und Flugzeuge der Zukunft bauen. Diese entstehen heute schon in den
Köpfen als Wünsche, Visionen oder bereits als Entwürfe.
Die Technologien von übermorgen sind derzeit noch nicht
am Horizont zu sehen. Bis es soweit ist, wird sich noch einiges auf der Welt ändern – sozial, global, demographisch
und mobil. Das menschliche Wissen und die Beschleunigung, mit der sich die Dinge entwickeln, wird rasant zunehmen. Die Luftfahrt und die Raumfahrt leisten dabei ihren
jeweiligen Beitrag für die Bewältigung der Herausforderungen – sei es durch Erdbeobachtung und Kommunikationsvernetzung durch Satelliten oder durch weitere und
ökoeffizientere Flugzeuge, um das wachsende Passagieraufkommen in den nächsten Dekaden zu bewältigen.
Wir hoffen in jedem Falle, dass sich mit den Initiativen für
unseren Nachwuchs genug Menschen begeistern lassen,
um aktiv an dieser Sache zu arbeiten und die Zukunft zu gestalten.
Mit herzlichen Grüßen aus Bonn
Philip Nickenig
INTERNATIONALE UND
DGLR-VERANSTALTUNGEN
Detaillierte Liste unter www.dglr.de/veranstaltungen
The 22nd International Symposium on Airbreathing Engines, ISABE
25.10. – 30.10.2015
Phoenix, USA
Vortrag: Neue Technologien im Flugzeugbau – Herausforderungen
für die Aeroelastik (Prof. Dr. - Ing. Lorenz Tichy, Institut für
Aeroelastik, DLR Göttingen)
26.10.2015Braunschweig
Raumfahrtkonferenz 2015 (DGLR in Kooperation mit dem DLR)
10.11.2015Stuttgart
17. STAB Workshop (Call for paper)
10.11. – 11.11.2015
DLR Standort Göttingen
3. Workshop „Strömungsschall in Luftfahrt, Fahrzeug- und Anlagentechnik“
(Gemeinsame Veranstaltung der Fachausschüsse „Q2.3 Strömungsakustik
und Fluglärm“ der DGLR und „Strömungsakustik“ der DEGA)
12.11. – 13.11.2015
Braunschweig
Vortrag: Aircraft Conservation – the Dornier Do17
(Darren Priday, Manager, Conservation Centre, RAF Museum Cosford)
19.11.2015Hamburg
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Vortrag: Das Netzwerk „Stiftung Mayday“ und seine Betreuungsarbeit
für Piloten und ihre Familien (Flugkapitäne Dr. Gerhard Fahnenbruck/
MBA und Hans Rahmann/Stiftung Mayday)
23.11.2015Braunschweig
57. Fachausschusssitzung Anthropotechnik
(Kooperation und kooperative Systeme in der Fahrzeug- und Prozessführung)
25.11. – 26.11.2015
Rostock
Vortrag: The Cabin Environment and Crew Performance
(Prof. Michael Bagshaw, FRAeS)
03.12.2015Hamburg
Vortrag: Hybrid Elektrische Antriebe – Paradigmenwechsel für den Flugzeugentwurf? (Dipl. - Ing. Peter Rostek, Airbus Operations GmbH, Hamburg)
07.12.2015Braunschweig
Vortrag: Im Grenzland der Sonne – die Fernbereiche des Sonnensystems
(Dr. rer. nat. Thilo Günter, DGLR Hamburg)
17.12. 2015
Hamburg
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Luft- und Raumfahrt 6-2015
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Apollo15 – Mission zum Mond
Am 10. November 2015 findet in Stuttgart die Raumfahrtkonferenz statt. Einer der Ehrengäste ist der US-Astronaut
Alfred„Al“ Merrill Worden, der mit Apollo 15 den Mond umkreiste. Er wird dort einen Vortrag über seinen Flug zum
Mond halten.
Alfred Worden wurde am 7. Februar 1932 in Jackson, Michigan, geboren. Seine Berufsausbildung begann er, wie damals fast alle Astronauten, beim US-Militär. Er besuchte die
Militärakademie West Point, New York, die er 1955 mit dem
Bachelor-Titel in Militärtechnik abschloss. Danach bewarb
er sich bei der US Air Force und wurde zum Piloten auf der
Luftfahrtbasis in Moore, Texas ausgebildet.
1963 absolvierte Worden an der Universität Michigan erneut ein Studium, diesmal mit einem Mastertitel als Luftund Raumfahrtingenieur. Einen weiteren Studienabschluss
erlangte er im Februar 1965 an der Empire Test Pilot School
in Farnborough, England. Worden war als Ausbilder an der
Pilotenschule für Raumfahrer tätig, an der er im September
1965 ebenfalls einen Abschluss erreichte. Als Pilot konnte
er über 4.000 Flugstunden nachweisen, davon rund 2.500
in einem Jet.
Vom Piloten zum Raumfahrer
Worden bewarb sich bei der NASA als Astronaut und war
einer der 19 Astronauten, die im April 1966 als Gruppe 5
ausgewählt wurden. Am 22. Dezember 1966 erhielt er seine erste Einteilung als Unterstützung der Mission D, dem
zweiten geplanten Apollo-Flug. Nach der Brand-Katastrophe von Apollo 1 wurden zunächst alle Planungen gestoppt. Am 20. November 1967 wurde seine Einteilung erneut bestätigt. Worden gehörte wieder zur Support Crew
der Mission D. Diese startete als Apollo 9 am 3. März 1969.
Worden war während dieses Raumflugs einer der Verbindungssprecher („Capcom“), die vom Kontrollzentrum aus
direkt mit den Astronauten Funkkontakt hielten.
Nur etwa einen Monat später, am 10. April 1969, wurde Al
Worden als Ersatzpilot der Kommandokapsel der Apollo
12 Mission nominiert. Aber er kam nicht zum Einsatz und
diente während des Raumflugs im November 1969 erneut
als „Capcom“.
Die Apollo 15 Crew: David Scott, Alfred Worden, James Irwin
(v. l. n. r.).
Die Landung von Scott und Irwin auf dem Mond fand am 30.
Juli 1971 statt und wurde zu einem großen Erfolg. Erstmals
wurde ein Elektromobil auf dem Mond eingesetzt: der Lunar
Rover. Dadurch konnten die Astronauten ihren Aktionsradius erweitern und ihre eigenen Kräfte besser einteilen, was
den wissenschaftlichen Studien sehr zugute kam. Insgesamt
verbrachten die beiden Astronauten zwei Tage und 17 Stunden auf dem Mond und brachten 77, 3 kg ausgewähltes Gestein und Bodenproben zur Erde zurück.
Start von Apollo 15 am 26. Juli 1971 (Quelle: NASA)
MITTEILUNGEN 6/2015
Astronaut Al Worden zu Gast bei der
Raumfahrtkonferenz 2015 in Stuttgart“
Apollo 15
Schließlich wurde Worden am 26. März 1970 als Mitglied
der Hauptbesatzung der Mondlandemission Apollo 15 ernannt. Al Worden wurde Kommandant der KommandoKapsel „Endeavour“. Mit ihm starteten am 26. Juli 1971 David Scott (Kommandant der Mondlandefähre„Falcon“) und
James Irwin (Pilot der Mondlandefähre) zum Mond.
Kommandant der Kommando-Kapsel zu sein, bedeutete
für Worden, dass er den Mond umkreisen würde, während
Scott und Irwin die vierte bemannte Mondlandung unternahmen.
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erfolgten die Landungen, wenn die Sonne im Landegebiet
hoch genug stand. So lag die Rückseite des Mondes zu großen Teilen im Dunklen. Das war aus wissenschaftlicher Sicht
schade, da die Kameras nur Teile der unerforschten Mondrückseite aufnehmen konnten.
Kurz vor dem Rückflug zur Erde entließ die Apollo-15-Crew
noch einen kleinen Satelliten namens PFS-1 aus der SIM Bay
des Versorgungsmoduls in eine Mondumlaufbahn, wo er
Gravitations- und Magnetfeldmessungen vornahm.
Die Apollo 15 Kapsel mit Versorgungsmodul und geöffneter
SIM Bay (Quelle: NASA)
Alleine um den Mond
Al Worden umkreiste in dieser Zeit 74-mal in 101 bis 120
Kilometern Höhe alleine den Mond. Während der Zeit hinter dem Mond bestand kein Funkkontakt mit der Erde oder
den Astronauten auf dem Mond. Da er von der Erde rund
380.000 Kilometer entfernt war, nannte man ihn scherzhaft
den einsamsten Menschen der Welt.
Die Kommando-Kapsel der Apollo15 war mit dem Versorgungsmodul (CSM – Command Service Module) verbunden, in dem sich neben den Treibstoffen, dem Antriebssystem und der Energieversorgung auch zum ersten Mal
wissenschaftliche Instrumente befanden. Außer einer Fern­
erkundungskamera und einer Stereokamera waren auch
Röntgenfluoreszenz-Spektrometer, ein GammastrahlenSpektrometer, ein Alphateilchen-Spektrometer, ein
­Laser-Altimeter und ein Massenspektrometer in der SIM
Bay des Versorgungsmoduls untergebracht. Es war die Aufgabe von Worden, diese zu betreuen – langweilig wurde
ihm während seiner Zeit alleine also nicht.
Da der Mond eine gebundene Rotation aufweist, zeigt er
der Erde immer die gleiche Seite. Ein Tag-Nacht-Rhythmus
des Mondes dauert also einen Umlauf um die Erde, das
heißt 29,5 Tage. Die Apollo-Landungen fanden alle auf der
Vorderseite des Mondes statt, um dauernd direkten Funkkontakt mit der Bodenkontrolle zu haben. Damit die Astronauten genügend Sonnenlicht zur Verfügung hatten,
Erster EVA außerhalb der Erdumlaufbahn
Der Einschuss in die Transferbahn zurück zur Erde erfolgte
wie bei allen Apollo-Missionen aus Gründen der Bahnmechanik über der Mondrückseite – also ohne Funkverbindung
zur Erde. Die Röntgen- und Gammastrahlen-Spektrometer
wurden auch auf dem Flug zur Erde weiter betrieben und
für astronomische Forschung eingesetzt.
Auf dem Weg zurück zur Erde erwartete den Piloten der
Apollo-15-Crew noch ein spektakuläres Manöver: Worden
verließ für 39 Minuten das Raumschiff, um die Filmkassetten
der zwei Kameras aus dem Versorgungsmodul zu bergen,
mit denen er den Mond fotografiert hatte. Es war der erste
Weltraumausstieg außerhalb der Erdumlaufbahn – die Entfernung zur Erde betrug etwa 315.400 Kilometer.
Am 7. August 1971 landete Apollo 15 nach einem Flug von
12 Tagen 7 Stunden 11 Minuten und 53 Sekunden Dauer wie
geplant sicher im Pazifik.
Zurück auf der Erde
Später wurde die komplette Mannschaft von Apollo 15,
Scott, Irwin und Worden, als Ersatzmannschaft von Apollo
17 (der letzten Mondlande-Mission) eingeteilt. Doch aufgrund der „Briefmarkenaffäre“ von Apollo 15 wurden sie am
23. Mai 1972 durch Young, Duke und Roosa ersetzt. Bei der
Briefmarkenaffäre ging es um mehrere 100 Briefe, die die
Mannschaft als Privatgepäck mit zum Mond genommen
hatte. Im Rahmen der Bestimmungen der NASA war das
nicht verboten. Der Verkauf der Briefe mit Stempeln und Autogrammen durch einen Händler war allerdings umstritten.
Zwar untersagte die Mannschaft dem Händler daraufhin
den Verkauf, es wurde ihnen aber trotzdem negativ ausgelegt. Später wurde offiziell festgestellt, dass die Mannschaft
keine Gesetze übertreten hatte. Wegen der laxen und uneindeutigen Regelungen der NASA gibt es auch heute noch hin
und wieder Streit, wenn Astronauten ihre durch die NASA
Irwin neben der
Landefähre beim
Beladen des Lunar
Rovers (Quelle:
NASA)
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Dr.-Ing. Christian Gritzner, DGLR und DLR
Weiterführende Links:
http://www.alworden.com/index.htm
http://www.hq.nasa.gov/office/pao/History/
alsj/alsj_deutsch/00/titel.html
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als Geschenk überlassene Gegenstände verkaufen wollen.
1971 wurde Al Worden mit der Ehrendoktorwürde als Raumfahrtingenieur an der Universität Michigan ausgezeichnet.
Auch nach dem Apollo-15-Flug arbeitete Worden weiter für
die NASA. Er wechselte an das Ames Forschungszentrum in
Kalifornien, wo er 1973 Bereichsleiter wurde. Im September
1975 verließ Worden die NASA und setzte sich 1996 zur Ruhe. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder aus erster und ein
Kind aus zweiter Ehe.
Neben Al Worden werden an der Raumfahrtkonferenz der
neue ESA-Generaldirektor und frühere DLR-Chef Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner und weitere renommierte Vortragende teilnehmen.
Al Worden bei der Bergung der Filmkassetten auf dem
Rückflug zur Erde (Quelle: NASA)
Buch-Tipps:
A. Worden, Falling to Earth - The Autobiography of Alfred
Worden, Smithsonian Books, Reprint 2012
R. Jaumann, U. Köhler, Der Mond, Fackelträger Verlag
GmbH, Köln, 2009
Ehemaliger Chef der
NASA-Testpiloten beim Forum
Munich Aerospace
Am 18. Juni 2015 besuchte Rogers E. Smith, ehemaliger NASA
Chief Test Pilot sowie Vice President und Director of Flight
Test bei EADS München, die Technische Universität München. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Forum Munich
Aerospace“ hielt er einen Vortrag zum Thema „Training +
­Automation: A Winning Combination“. Sehr lebhaft und eindringlich beschrieb der erfahrenen Pilot und Ingenieur seine Philosophie zum Entwurf von Flugsteuerungssystemen.
Am Beispiel zweier Flugunfälle aus jüngster Vergangenheit
stellte Smith anschaulich dar, wo heute Probleme in der Interaktion zwischen Pilot und Flugzeug liegen. Dabei ging
es zum einen um den Absturz der Air France 447 am 1. Juni 2009, als ein Airbus A330 durch technische und menschliche Fehler auf dem Weg nach Paris in den Atlantischen Ozean stürzte. Bei dem anderen Beispiel handelte es sich um
die Bruchlandung des Asiana-Airlines-Fluges 214 am 6. Juli
2013 auf dem San Francisco International Airport. Laut Abschlussbericht hätten sich die Piloten zu sehr auf die automatischen Sicherheitssysteme der Maschine verlassen und
seien zu unerfahren im manuellen Fliegen gewesen.
Den Weg zur Lösung solcher Probleme und letztlich hin zu
einer Verbesserung der Flugsicherheit sieht Smith nicht im
Vorantreiben der Automation und im Verdrängen der Piloten aus dem Cockpit. Stattdessen plädiert er für ein ausgewogenes Zusammenspiel von menschlichen, manuellen Flugfertigkeiten mit hochtechnisierten Autopiloten, die
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Rogers E. Smith war 19 Jahre lang Testpilot im NASA Dryden
Flight Research Center, bevor er 2000 von dem aktiven zu
einem beratenden Job als Vice President und Director of
Flight Test bei EADS in München wechselte.
© Dipl.-Ing. Matthias Bittner
beispielsweise in Form von Pilot Activated Recovery Systems (PARS) Unterstützung leisten.
PARS ist ein System, das das Flugzeug von jedem ursprünglichen Zustand wieder auf einen stabileren Flugzustand mit
ausgeglichenem Level der Flügel und der Nase nach oben
bringt. Es soll den Piloten dabei helfen, die Orientierung
wiederzuerlangen.
Im Anschluss an den Vortrag fanden Redner und Publikum
bei Bier und Brezen zum Gespräch zusammen.
Dipl.-Ing. Tim Fricke, DGLR und TU München
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Ein Tag auf dem Mars
Anfang August 2015 verwandelte sich ein kleines Skigebiet im österreichischen Kaunertal zum Mars. Unter der
Leitung des österreichischen Weltraumforums (ÖWF) wurde die AMADEE-15 Feldmission durchgeführt. Fast 100
Wissenschaftler aus 19 Ländern beteiligten sich an der simulierten Erforschung eines Mars-Blockgletschers. Kernstück der Mission waren die beiden Aouda-Raumanzugsimulatoren des ÖWF, in dem fünf Analog-Astronauten
abwechselnd Aktivitäten außerhalb einer Marsbasis probten (englisch: Extra-Vehicular Activity, EVA). Diese ehrenamtlichen Analog-Astronauten wurden zu Beginn des
Jahres aus 100 Bewerbern ausgewählt und kommen aus
fünf verschiedenen Ländern. Von Februar bis Juli wurden
die Kandidaten in ihrer Freizeit und an Wochenenden vom
ÖWF ausgebildet und für die Arbeit im Feld vorbereitet.
Während der Außeneinsätze auf dem Kaunertaler Gletscher führten sie 13 verschiedene Experimente aus vier
verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen durch: Von
Geowissenschaften über Psychologie und Exobiologie bis
hin zu ingenieurswissenschaftlicher Forschung. Es wurden neue Materialien und Herstellungsverfahren erprobt
sowie operationelle Prozeduren für zukünftige Langzeit-
Die Astronauten führten insgesamt 13 verschiedene
Experimente durch
© Claas Olthoff
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missionen. Zu den Experimenten aus dem Bereich der Biowissenschaften zählten Methoden zum Nachweis von
Leben auf dem Mars. Darunter auch das Glacier-MASE Experiment mit Beteiligung des Deutschen Zentrums für Luftund Raumfahrt (DLR).
Am ersten Tag der Mission, dem sogenannten „Landing
Day“, der die Ankunft der Astronauten auf dem Gletscher
markierte, waren nicht nur die direkt Beteiligten anwesend.
Das ÖWF hatte außerdem die breite Öffentlichkeit eingeladen, direkt am Geschehen auf dem Gletscher teilzunehmen. Dieser Aufforderung kamen mehrere hundert Menschen nach. Als die Astronauten das erste Mal die Basis
verließen, war das Areal um die Basis herum prall gefüllt mit
Raumfahrtinteressierten aus allen Altersgruppen. Insbesondere die jüngeren Teilnehmer erwartete ein spannendes Programm: Ein Raumanzug zum Anprobieren, selber
mal einen kleinen Rover fernsteuern oder gleich auf einem
großen Rover mitfahren. Das Ganze vor der beeindruckenden Kulisse eines Blockgletschers auf über 2.800 Meter in
den Tiroler ­Alpen.
Vor Publikum wurde der letzte Schritt der Prozedur zum Anlegen der Anzüge durchgeführt: das Schließen der Helme.
Danach waren die beiden Astronauten Carmen Köhler aus
Deutschland und Iñigo Muñoz Elorza aus Spanien „in-Sim“.
Das bedeutete, dass die Kommunikation mit der Außenwelt nur noch über die im Anzug eingebauten Funkgeräte möglich war. Im Laufe der Mission wurde zur Erprobung
von Prozeduren für eine zukünftige Marsmission eine Kommunikationsverzögerung implementiert, um die langen Signallaufzeiten zwischen Erde und Mars zu simulieren.
Die gut 45 Kilogramm schweren Anzüge sind nicht luftdicht
verschlossen. Ein Lüftungssystem leitet die Umgebungsluft
in den und aus dem Anzug, sie stellen den Träger aber dank
eines aufwendigen Exoskeletts vor ähnliche Herausforderungen bezüglich der Bewegungsfreiheit wie ein Raumanzug unter Druck. Auch das eingeschränkte Sichtfeld und die
dicken Handschuhe tragen zum Realismus bei. Das Anle-
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Der Mars auf Erden – ein kleines Skigebiet im österreichischen Kaunertal
© Claas Olthoff
scher unterstützt wurde. Das dortige Kontrollteam koordinierte alle Aktivitäten auf dem simulierten Mars und
hatte, wie bei einer Weltraummission, die oberste Verantwortung. Meteorologen beobachteten das Wetter und
mussten an einigen Tagen die EVA aufgrund von herauf-
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gen der Anzüge dauerte etwa 3 Stunden, dann konnten die
Astronauten die „Basis“ verlassen und den simulierten Mars
erkunden. Das ÖWF erprobte dabei verschiedene MenschMaschine-Schnittstellen, wie zum Beispiel ein in den Helm
integriertes Head-Up-Display und eine Sprachsteuerung,
um wichtige Parameter des Anzugs oder Text-basierte
Kommunikation mit der Bodenstation abzufragen.
Neben den Raumanzügen wurden auch robotische Elemente eingesetzt. Sie sollten in der Simulation ihren Nutzen als unterstützende Helfer der Astronauten unter Beweis
stellen. Dazu gehörten der Cliffbot und das BCC Projekt der
französischen Mars Society. Cliffbot wird für die Erkundung
von Abhängen eingesetzt, die für die Astronauten zu steil
sind, um selbst hinabzusteigen. BCC ist eine Ballon-gestützte Kamera, die den Astronauten einen Blick auf das Operationsgebiet aus der Vogelperspektive bietet.
Alle Experimente wurden von den Astronauten in den
Raumanzugsimulatoren durchgeführt, um gleichzeitig das
Experimentdesign dahingehend zu überprüfen, ob es für
einen Astronauten in Handschuhen und mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit gut durchführbar ist. Nach der Rückkehr in die Basis und dem Ablegen der Raumanzüge war
das Forschen für die beiden Besatzungsmitglieder jedoch
noch nicht vorbei; es folgte eine Körperreinigung in einer
experimentellen Nebeldusche aus Polen, die auf besonders
geringen Wasserverbrauch ausgelegt ist.
Nicht nur die Öffentlichkeit war vom ÖWF eingeladen worden, den ersten Tag der Mission zu beobachten. Im Rahmen des Professional Observers Program waren 26 Wissenschaftler von Universitäten, Forschungseinrichtungen und
Raumfahrtagenturen (DLR, ESA, NASA) auf der ganzen Welt
vor Ort, um das Geschehen zu verfolgen. Dank dieser speziellen Stellung war es den professionellen Beobachtern
möglich, direkt mit den beteiligten Wissenschaftlern zu interagieren und fachspezifische Fragen zu stellen.
Für einen Blick hinter die Kulissen wurde am folgenden Tag
eine Führung durch das Mission Support Center (MSC) des
ÖWF in Innsbruck angeboten, wo die Mission auf dem Glet-
In der Testumgebung werden neue Technologien erprobt
© Claas Olthoff
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Marsforschung in
aller Öffentlichkeit
– viele Interessierte
verfolgten live die
Experimente auf
dem irdischen Mars © Claas Olthoff
Einmal ein Astronaut – die jüngeren
Zuschauer hatten die
Gelegenheit, einmal
selber in einen Raumanzug zu schlüpfen
© Claas Olthoff
ziehenden Gewittern abbrechen. Auch ein medizinisches
Team war während jedes Außeneinsatzes vor Ort, um die
­Gesundheit der Analog-Astronauten sicherzustellen. Das
MSC war währenddessen die Datenzentrale für die gesamte Mission. Alle technischen und wissenschaftlichen
Daten wurden vom Gletscher nach Innsbruck weitergeleitet, dort verarbeitet und gespeichert.
Den Abschluss des Tages bildete ein Runder Tisch aller eingeladenen Beobachter, um die Akteure der weltweiten
Analogforschung zusammenzubringen, miteinander be-
Autonome Fluggeräte
im Einsatz
Faszinierende Leistungsschau der Kooperation
„Luftfahrt der Zukunft“
kannt zu machen und neue Ideen für zukünftige Projekte
und Forschungsgemeinschaften zu diskutieren.
Die detaillierten Ergebnisse der Mission sollen im Frühjahr
2016 auf einer eigenen Konferenz präsentiert werden. Die
beteiligten Wissenschaftler zeigten sich mit den Daten jedoch direkt im Anschluss schon sehr zufrieden. Bis zur Auswertung der Ergebnisse beginnen für das ÖWF schon die
Planungen für die nächste Reise zum Mars auf Erden – diesmal in der Antarktis.
Claas Olthoff, DGLR und DLR
­ opting GmbH aus Braunschweig fehlte noch die praktische
C
Darstellung von zivilen Technologien und ihren Perspektiven.
Dazu planten die vier Kooperationspartner, die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) und der Verein Deutscher
Ingenieure (VDI) ein attraktives Programm auf dem Modellflugplatz Sickte der Flugmodellbau Kameradschaft Braunschweig (FMK). Unter dem Titel „Flight Technical Display“ sollten Multicopter und unbemannte Luftfahrzeuge und ihre
verschiedenen Einsatzgebiete in Forschung, Wirtschaft und
Freizeit präsentiert und demonstriert werden.
Am 3. Juli 2015 konnten auch 38 Grad im Schatten die 53 Luftfahrt-Enthusiasten und Teilnehmer nicht davon abhalten,
sich auf den Weg nach Sickte im Südosten von Braunschweig
zu machen. Dort trafen sie sich auf dem abgelegenen Modellflugplatz, um die angekündigten Präsentationen und Flugde-
Volles Programm mit Experten und ihren Fluggeräten.
Christian Kaiser (Copting GmbH) präsentiert seine Multicopter-Konzepte.
© DGLR
Das Veranstaltungsprogramm „Luftfahrt der Zukunft“ im
Haus der Wissenschaft in Braunschweig hat dieses Jahr einen besonderen Fokus auf das Thema „Autonome Fluggeräte“ ­gelegt. Nach Vorträgen des Herstellers Airbus Defence and
Space GmbH aus Ulm und des mittelständischen Anwenders
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So funktioniert autonomes Fliegen. Dr. Gordon Strickert (DLR)
erklärt das System am Beispiel „Funjet UAV“
© DGLR
Luft- und Raumfahrt 6-2015
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monstrationen der Copting GmbH, der Experimentaltechnik
von Herrn Ernst Maurer aus Ingolstadt und des DLR zu be­
staunen.
Bei den Flugdemonstrationen mussten sich die Teilnehmer
genau an die Vorgaben der Landesluftfahrtbehörde halten.
Dazu zählt eine obligatorische Aufstiegsgenehmigung sowie Verfahren und Regeln, denen sich die Forscher freiwillig
unterwerfen. Obwohl der Modellflugplatz in Sickte eine Zulassung für Großmodelle bis 150 Kilogramm Abflugmasse
besitzt, mussten die „schweren Geräte“ am Boden bleiben.
Ansonsten hätte ein Boden- und Luftsperrgebiet eingerichtet werden müssen, was im Rahmen der Veranstaltung nicht
möglich war.
So erfolgte die Flugdemonstration der Abteilung Unbemannte Luftfahrzeuge des DLR-Instituts für Flugsystemtechnik in
Braunschweig auf Basis eines Low-cost-Luftfahrzeugs namens „Funjet UAV“. Das nur 850 Gramm leichte Flugzeug ist
mit allen notwendigen Sensoren ausgestattet, um automatisch fliegen zu können. Als Nutzlast kann das Luftfahrzeug
sogar eine Kamera befördern. Das fehlende Fahrwerk wurde durch den beherzten Wurf von Johann Dauer kompensiert, der außerdem die Bedienung der Bodenstation übernahm. Als Sicherheitspilot stand Dr. Sven Lorenz vom DLR
auf dem Platz, während Christian Wolf, derzeit als Praktikant
beim DLR, die Aufgabe hatte, Tontaubenschützen vom benachbarten Schießstand vom Eindringen in den Flugbereich
des UAVs abzuhalten. Beim Flug erklärte Dr. Gordon Strickert
die Besonderheiten des Fliegers. Darüber hinaus konnten die
Zuschauer die Telemetriedaten des Fliegers an der Bodenstation verfolgen, während der Funjet in 80 Metern Höhe vollautomatisch seine einprogrammierten Runden zog. Nach rund
zehn Minuten Flugzeit landete das Flugzeug beinahe unauffällig und gab den Luftraum wieder frei für die nächsten Akteure. Diese unspektakuläre Selbstverständlichkeit des Einsatzablaufs belegte das inzwischen erreichte hohe Niveau der
unverzichtbaren Verlässlichkeit der Flieger.
Im Anschluss an die Flugdemonstration des Funjets erläuterte Herr Christian Kaiser von der Copting GmbH die Fähigkeiten seiner Multicopter. Dabei stellte er sowohl die Steuerungskonzepte als auch die Systeme zur Luftbildaufnahme
im Detail vor. Mit zwei Multicoptern demonstrierte er ver6-2015 Luft- und Raumfahrt
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schiedene Einsatzszenarien, unter anderem ein professionelles
Kamerasystem für zivile Aufklärungszwecke. Das Start-up-Unternehmen aus Braunschweig
sieht vielfältige Chancen in dem
rasant wachsenden Markt.
Eine außergewöhnliche Anwendungsmöglichkeit von
Multicoptern zeigte Herr Ernst
Maurer mit seinem Multicopter-Experimentalsystem. Aus großer Höhe ließ er einen
steuerbaren Fallschirmspringer absetzen, der nach einigen
Minuten Flug zielsicher landete. Liebevoll wurde der Springer namens„Zebedäus“ für seine luftige Mission vorbereitet
und gekonnt von seinem Herrn und Meister Maurer manuell
per Funk in den Zielkreis gesteuert. Hier zeigte sich zur Freude der faszinierten Zuschauer eine zutiefst menschliche Seite der Anwendung von den oftmals als seelenlos technoid
angesehenen „Drohnen“.
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Copting-Hexacopter als
Kameraplattform im Einsatz.
© DGLR
Ernst Maurer mit seinem ferngesteuerten Springer
„Zebedäus“. © DGLR
Souveräner Anflug auf den Zielkreis – ein echter Springer
© DGLR
oder Publikumsliebling „Zebedäus“?
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Die Flight-Crew der Flugshow. In Flugleiterweste: Horst
Günther (DGLR), der Spiritus Rector des Events. © DLR
Die interessierten Besucher – Fachleute wie themenaffine Laien – belagerten förmlich die Demonstrationsobjekte
und deren Betreuer, die trotz der tropischen Temperaturen
keinerlei Formschwäche zeigten. Als Fachbesucher waren
Studenten der AKAMAV, einer Studentengruppe an der TU
Braunschweig mit dem Arbeitsgebiet Autonome Fluggeräte an diesem Nachmittag gekommen, die den Profis wertvolle Tipps entlocken konnten. Die Studenten freuten sich über
die Gelegenheit zu einem ausführlichen Fachsimpeln ohne
die Einfärbung durch kommerzielle Interessen – ein besonderes Qualitätsmerkmal der Veranstaltungsreihe „Luftfahrt
der Zukunft“.
Gegen 17 Uhr entließ Veranstaltungsleiter Josef Thomas
vom Braunschweiger Bezirksverein des VDI seine Akteure und Gäste ins Wochenende. Ein großer Dank ging an alle
Organisatoren und besonders an Horst Günther (DGLR Bezirksgruppe Braunschweig). Selbstverständlich steuerte er
als Flugleiter den reibungslosen Flugablauf. Die Flugmodellbau Kameradschaft Braunschweig (FMK) aus Sickte verzichtete für diesen Nachmittag auf den Flugbetrieb und stellte
darüber hinaus ihre Infrastruktur zur Verfügung. Ein gelungener Tag, den Sven Lorenz vom DLR treffend für die Motivationslage aller Akteure und Besucher auf den Punkt brachte:
„Lift-off statt Baggersee!“
Dr. Sven Lorenz, DLR und Josef Thomas, DGLR/VDI
Referenzen:
www.dlr.de/ft/de/www.akamav.de/de/
copting.de/www.fmk-braunschweig.de/
www.vdi-bs.de www.braunschweig.dglr.de/
Zukunftspiloten in Aktion
(Aus)Flug in die Welt des Fliegens
Schülerferienprogramm von „Luftfahrt der Zukunft“
Das Veranstaltungsprogramm „Luftfahrt der Zukunft“ im
Haus der Wissenschaft in Braunschweig begeistert bereits
seit Jahren zahlreiche Besucher. Nur für unseren Forscherund Fliegernachwuchs hängen diese Trauben im Alltag etwas hoch. Daran sollte sich unbedingt etwas ändern!
Die Sehnsucht des legendären Fliegerpioniers und Erzählers
Antoine de Saint-Exupéry steckt im Verborgenen in jedem
jungen Menschen. Eine Probe aufs Exempel zu dieser Hypo-
these fand am 30. und 31. Juli 2015 in einem Schülerferienprogramm am Braunschweiger Forschungsflughafen statt.
Gemeinsam haben die vier Kooperationspartner, die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) und der
Verein Deutscher Ingenieure (VDI), überlegt, wie man die
Faszination Luftfahrt auch für die Jüngsten erlebbar machen kann. Herausgekommen ist ein zweitägiges Pro-
Startvorbereitung:
Konzentration ist alles!
© (DLR)
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Luft- und Raumfahrt 6-2015
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Nach zwei unvergesslichen Tagen: Fröhlicher Abschluss im
Team mit den Modellfluglehren der FMK Braunschweig und
des AC Wolfsburg. © (DLR)
6-2015 Luft- und Raumfahrt
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Alles klar zum Abschlussflug: Meike Braukmüller vom
DLR_School_Lab mit an Bord beim Piloten Patrick
Schmidt von der DLR-Fluggruppe. Im Hintergrund:
Do 128-6 D-IBUF, Fliegender Hörsaal der
© (VDI)
TU Braunschweig
Was wird mit „Fuß“ in der Luftfahrt üblicherweise
bezeichnet?
a. Ein Längenmaß, mit dem die Höhe gemeint ist
b. Das Fahrwerk eines Flugzeugs
c. Die Entfernung zum nächsten Flugplatz
Welches System wird bisher als Anflughilfe bei schlechter
Sicht genutzt?
a.ISDN
b.ILS
c.ECLSS
Die Probanden von 11 bis 14 Jahren zeigten ein erstaunlich hohes Gesamtniveau und leisteten sich nur kleinere
verzeihliche Patzer.
Ein zünftiger Modellfliegernachmittag ließ zum Abschluss
die Fliegerherzen noch einmal höher schlagen. Die Flugmodellbau Kameradschaft FMK Braunschweig hatte ihr
Fluggelände Sickte für den Fliegernachwuchs exklusiv zur
Verfügung gestellt. Modellfluglehrer der FMK und des AC
Wolfsburg nahmen ihre Schützlinge liebevoll an die kurze Funkfernsteuerleine und vermittelten ihnen im Schüler-Lehrer-Flugbetrieb risikolos ein erstes Gespür für dieses herausfordernde Hobby.
Das Urteil der Schülergruppe über die vergangenen 2 Tage fiel einstimmig und eindeutig aus:
„Etwas anstrengend, tolles Programm, am besten noch
mehr Zeit zum richtigen Fliegen in der Luft und im Simulator!“
Einige können sich vorstellen, später tiefer in die Welt des
Fliegens einzusteigen.
Horst Günther und Martin Schuermann (DGLR), Mark
Schmidt und Frank Fischer (DLR), Shanna Schönhals (NFL/
TU BS) und Josef Thomas (VDI) als Veranstalter waren damit vollauf zufrieden und danken allen Institutionen und
Personen, die zum Gelingen beigetragen haben; insbesondere aber den Modellfliegern, die bei bestem Wetter
für einige Stunden auf ihr eigenes Vergnügen offensichtlich gerne verzichtet haben. Fliegerkameradschaft – keine hohle Phrase, sondern vielfach gelebte Selbstverständlichkeit.
MITTEILUNGEN 6/2015
gramm, bei dem Lernen und Entdecken im Vordergrund
standen. 16 Jugendliche konnten in abwechslungsreichen
Aktionen mit verschiedenen Flugzeugen und Simulatoren, Experimenten und einem Ausflug auf einen Modellflugplatz möglichst viele Facetten rund ums Thema Fliegen
hautnah erleben. Denn fast alles, was die Jugendlichen von
den Expertinnen und Experten erfuhren, durfte später auch
ausprobiert werden.
Zum „Warm-up“ gingen sie bei einem kleinen Rundflug mit
deutlich bockigem Wind unter einer traumhaften Wolkenkulisse über den Braunschweiger Forschungsflughafen
selbst in die Luft. Keine Spur von Angst war zu sehen, dafür
ansteckende und teils profunde Neugierde. Nach der Landung stand allen das buchstäbliche breite Fliegergrinsen
im Gesicht. Der Pilot der Fluggruppe DLR Braunschweig e. V.
hatte seine Sache offensichtlich gut gemacht.
Und in 4 Forschungssimulatoren der TU Braunschweig (Airbus A 320, Diamond DA 42) und des DLR (AVES-System mit
Airbus A 320 und Hubschrauber EC 135 FHS) durften sie
dann endlich einzeln als PIC (Pilot In Command) direkt an
den Steuerknüppel bzw. Sidestick. Die jungen Testpiloten
konnten sich nur widerwillig vom Pilotensitz trennen.
„Das Fliegen fand ich super, aber noch besser haben mir
die Simulatoren gefallen. Da kann man nämlich auch selbst
fliegen und sich dann fast wie eine Pilotin fühlen“, erzählte die 14-jährige Alexa Clodius begeistert. Ganz genau wurden auch die ausgestellten Forschungsflugzeuge unter die
Lupe genommen. Besonders spannend war der „Fliegende Hörsaal“ D-IBUF, die Do 128-6 der TU Braunschweig. Der
Chefpilot Rolf Hankers wurde von sachverständigen Nachwuchsfliegern intensiv „gelöchert“. Vielleicht sieht er einige
Aspiranten später als Studenten im Flugpraktikum wieder.
Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will!
Um nach diesem Schnupperkurs das Grundwissen zum Thema Fliegen kennenzulernen, experimentierten die jungen
Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgiebig im DLR_School_
Lab. Unter kundiger Betreuung durch den Leiter Frank Fischer und sein Team ging es breit gefächert ins Detail. Wer
dabei richtig aufgepasst hatte, konnte sich in einem ausgefuchsten Quiz für ein Pilotentraining im Schüler-Lehrer-Modellfliegen am Abschlusstag qualifizieren.
Zwei Beispiele aus dem kniffeligen Fragenkatalog mit 25
Positionen aus 5 Versuchsstationen:
Dipl.-Ing. Josef Thomas, DGLR/VDI
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MITTEILUNGEN 6/2015
41. European
Rotorcraft Forum
in München
Vom 1. bis zum 4. September 2015 hat die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) das 41. European Rotorcraft Forum (ERF) im München ausgerichtet.
Das ERF ist das größte Wissenschaftsforum im Bereich der
Drehflügler in Europa und die zweitgrößte Veranstaltung
weltweit. Hier treffen sich Hersteller, Forschungseinrichtungen, Piloten und Aufsichtsbehörden, um Fortschritt,
Entwicklungen, Design, Produktion, Testflüge und Bedienung von Drehflügler zu besprechen. Das ERF findet abwechselnd in England, Deutschland, Frankreich, Italien,
den Niederlanden und Russland statt und war somit das
erste Mal seit sechs Jahren wieder in Deutschland zu Gast.
„Bei der DGLR haben wir eine sehr aktive Gemeinschaft,
die sich für Drehflügler interessiert und zu deren Entwicklung beiträgt. Deswegen freuen wir uns ganz besonders,
dieses Jahr das ERF ausrichten zu dürfen. Es gibt uns die
Gelegenheit, unser Wissen zu erweitern und uns international auszutauschen. Das ist die Mission der DGLR: informieren, vernetzen fördern“, erklärte DGLR-Präsident Prof.
Rolf Henke.
Für das technische Programm des ERF wurden aus den
eingesendeten 158 Papers rund 120 Vorträge ausgewählt.
Die Themen umfassten Akustik, Flugmechanik, Green Rotorcraft, Aerodynamik, Sicherheit, Test und viele weitere.
DGLR-Präsident Prof. Rolf Henke referierte über die zukünftigen Perspektiven der Drehflüglerforschung.
Quelle: DGLR
Ergänzt wurden die Vorträge durch Keynotes von Persönlichkeiten aus Forschung und Industrie. Das ERF findet in
Kooperation mit dem amerikanischen AHS Forum statt. So
wird das „Best Paper“ der amerikanischen Drehflügler-Konferenz jährlich beim ERF und das „Best Paper“ des ERF beim
AHS Forum vorgestellt.
Integration ins Luftverkehrssystem
„Der Einsatz von Drehflüglern muss mehr und mehr als Teil
des ganzen Luftverkehrssystems gesehen werden“, sagte
Henke. „Auf der anderen Seite brauchen die Einsatzmöglichkeiten der bemannten und unbemannten Drehflügler deutlich mehr Aufmerksamkeit.“ Beide Punkte sind Ziel
der europäischen Vision für die Luftfahrt, wie sie im Positionspapier „Flightpath 2050“ verfasst ist. Zum einen soll es
allen Arten von Drehflüglern möglich sein, sich gleichzeitig Flughäfen zu nähern und als Transportmittel zwischen
Die Flugwerft Schleißheim bot die perfekte Kulisse für das „Forum Banquet“ des diesjährigen ERF.
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Quelle: DGLR
Luft- und Raumfahrt 6-2015
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MITTEILUNGEN 6/2015
6-2015 Luft- und Raumfahrt
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MITTEILUNGEN 6/2015
Drehflügler international
Neben dem technischen Programm boten sich den Teilnehmern diverse Möglichkeiten einander kennenzulernen und
neue Kontakte zu knüpfen. Den Abschluss des Programms
bildete eine Besichtigung von Airbus Helicopters Deutschland in Donauwörth.
Das 42. European Rotorcraft Forum wird im kommenden
Jahr vom 5. bis zum 8. September in Lille, Frankreich stattfinden. Das nächste amerikanische AHS Forum ist für Mai
2016 in West Palm Beach, Florida geplant.
Alisa Wilken
Verleihung des Best-Paper-Awards von AHS International an
Troy Schank (v.l.n.r. Dr. Klausdieter Pahlke/Chairman ERF),
Troy C. Schank und Mike Hirschberg/AHS International)
Quelle: DGLR
den großen und den regionalen Flughäfen zu fungieren.
Außerdem spielen die Drehflügler eine wichtige Rolle in
der öffentlichen Nutzung, zum Beispiel für Such- und Rettungsaktionen oder auch für den Transport.
Zum anderen sollen nach „Flightpath 2050“ die Möglichkeiten der Drehflügler ausgebaut werden. Der Einsatz bei
verschiedenen Wetterverhältnissen und Umgebungen
muss sicher gestaltet werden. Hybridantriebe und Energiespeichersysteme sollen auch in Zukunft den Wettbewerb und die Nachhaltigkeit von Drehflüglern sichern.
Space Camp Bremen
Abheben! Weltraum ganz nah!
Ein Teil der ERF-Teilneh­mer nahm zum Abschluss an
das ERF an der Besichtigung von Airbus Helicopters
in Donauwörth teil.
Quelle: Airbus Helicopters
Für viele Bremer Eltern und Kinder war am 24. August 2015
der Schulbeginn schon wieder in greifbare Nähe gerückt,
doch gingen die Sommerferien für 16 Kinder im Alter von
10 bis 14 Jahren noch einmal richtig los. Vom 24. bis zum
28. August 2015 flogen sieben Mädchen und neun Jungen
zum Mond. Sie nahmen teil am ersten Bremer Space Camp
für Kinder ihrer Altersgruppe, die das Bremer Raumfahrtunternehmen HE Space in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR),
Airbus Defence & Space, Women in Aerospace (WIA), dem Deutschen Zentrum für
Luft- und Raumfahrt (DLR), OHB, der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und dem
Bremer Fallturmbetreiber ZARM auf die
Beine gestellt hat. Der Senat des Bremer
Bürgermeisters Dr. Carsten Sieling trug die
Schirmherrschaft des Space Camps.
Die Tage im Space Camp begannen mit
Vorträgen von Raumfahrtexperten von Airbus, dem ZARM und OHB. Anschließend
konnten die Kinder im School_Lab des
DLR unter fachkundiger Anleitung eigene,
Das erste Bremer Space Camp war ein voller
Erfolg. Die Pläne für ein zweites Camp im
nächsten Jahr sind schon im vollen Gange. © HE Space
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Luft- und Raumfahrt 6-2015
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Hamburg Aerospace
Lecture Series
Schon seit 2006 werden die Luftfahrtvorträge von DGLR,
VDI, der Royal Aeronautical Society und der Fachhochschule HAW Hamburg gemeinsam in einer Veranstaltungsreihe angeboten. Jetzt treten die Vorträge auch unter einem
gemeinsamen Namen auf: Hamburg Aerospace Lecture
Series. Die internationale Bezeichnung wird der Tatsache
gerecht, dass viele Vorträge von der Royal Aeronautical Society organisiert und (unabhängig vom Organisator) oft
auf Englisch gehalten werden. Die entsprechende Bezeichnung auf Deutsch lautet „Hamburger Luft- und Raumfahrtvorträge“.
Mehr Informationen finden Sie auf
www.hamburg.dglr.de.
auf dessen Oberfläche möglichst sanft zu landen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten eine Urkunde, wie
sie auch in der „echten“ Raumfahrt üblich ist, und die drei
Teams mit der besten Mondlandung bekamen dazu einen
Pokal.
An die Siegerehrung schloss sich am letzten Tag ein kulinarisches Grillfest an, das es so auch nur in Bremen gibt:
­Mathias Kayser, erfolgreicher Jungunternehmer der Hansestadt, verwöhnte alle Gäste an seinem beliebten „Grillfahrrad“ – offizielle Bezeichnung: „Velo de Cuisine“ – mit
herzhaften und gesunden Gerichten. Dazu waren auch
alle Eltern, Betreuer, Repräsentanten der Bremer Bürgerschaft und Journalisten eingeladen.
Claudia Kessler, Vorsitzende der Geschäftsführung von HE
Space und Vizepräsidentin der DGLR, kündigte bereits an,
dass aufgrund der hohen Resonanz – alle Plätze waren innerhalb von 48 Stunden belegt – das Bremer Space Camp
im Sommer 2016 noch mehr Kindern als dieses Jahr offen
stehen soll.
Marta L. Siwinski, HE Space
Die Ergebnisse der Mitgliederbefragung, die zu
­Beginn des Jahres durchgeführt wurde, können
Sie online auf www.dglr.de abrufen oder sich von
uns zuschicken lassen. Schreiben Sie uns dazu einfach eine E-Mail an [email protected] oder rufen Sie uns
unter 0228/30805-0 an.
MITTEILUNGEN 6/2015
mit Wasserdruck getriebene Raketen und Raumschiffe für
die Landung auf dem Mond bauen, wie richtige Astronauten Experimente durchführen und im 3-D-Simulator im Außenbordeinsatz der Internationalen Raumstation ISS 400
Kilometer frei über der Erde schweben. Ein Mädchen reiste extra aus Bayern an, um am ersten Bremer Space Camp
teilzunehmen.
Die Kinder konnten die Labore der Raumfahrtwissenschaftler am Boden besuchen, bei Schwerelosigkeitsexperimenten im berühmten Bremer Fallturm live dabei sein und in
den Hallen von OHB und Airbus Defence & Space den Mitarbeitern über die Schulter schauen, die echte Satelliten
für ihren Einsatz im Weltraum bauen. Außer den Ingenieuren und Wissenschaftlern, die hier arbeiten, kommen sonst
höchstens Politiker oder Fachleute so dicht an die „echte“
Raumfahrt heran.
Seinen Höhepunkt erreichte das Programm am letzten Tag,
als die gebildeten Teams ihre große Aufgabe der Woche angingen: Ein rohes Ei an Bord ihres selbstgebauten Raumschiffes mit der Wasserrakete zum „Mond“ zu schießen und
PERSONALIA
Mitglieder in Ausbildung
Robin-Sidney Fenn
Pascal Kringe
Arne Nawrath
Julia Posselt
Chetan Kumar Sain
Markus Schödel
Rüsselsheim
Aachen
Berlin
Hamburg
Cottbus
Töpen
6-2015 Luft- und Raumfahrt
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Ordentliche Mitglieder
Jens Feger
Klaus Michel
Zsolt Jay Nagy
Jan Pitann
Lothar Schulte
The Huy Tran
Sven Müller
München
Backnang
Cleveland, Australien
Weßling
Hamburg
Berlin
Braunschweig
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MITTEILUNGEN 6/2015
PERSONALIA
JUBILÄUMSLISTE – DGLR-Mitgliedschaft
25
Dipl.-Ing. Jürgen Ackermann
Dipl.-Ing. Franz-Rudolf Brühl
Dipl.-Ing. Udo Burggraf
Dipl.-Ing. Franz-Josef Debbeler
Dr. sc. pol. Rolf Dick
Dr.-Ing. Heinz-Leo Dudek
Dr.-Ing. Arno Duden
Gary S. Evans
Dr.-Ing. Erec Fahlbusch
Dipl.-Ing. Wolf-Peter Foth
Dr. rer. nat. Joachim E. Geisel
Markus Görnemann
Dr.-Ing. Christian Gritzner
Dipl.-Ing. Joachim Gülpen
Dr. Detlev Hüser
Bernhard Irler
Dr.-Ing. Stefan Irmisch
Volker Kamm
Dipl.-Ing. Helmut Kappel
Prof. Dr. rer. nat. Hans Michael Kappler
Dipl.-Ing. Bernd Kaufmann
Rainer Kolmar
Dr.-Ing. Manfred König
Stephan Kopp
Prof. Dr.-Ing. Bernd Kröplin
Ralf Kunigk
Dr.-Ing. Jens Laßmann
Dipl.-Ing. Thomas Maiss
Dipl.-Ing. Joachim Majus
Dipl.-Ing. Ekkehard Pracht
Dr.-Ing. Olaf Przybilski
Dr. rer. pol. Erich Riedl
Dr.-Ing. Ulrich Rohlfs
Johannes G. Schmidt
Dr. Géza Schrauf
50
60
Christoph A. Schrempp
Michael Schulz
Dipl.-Ing. Detlef Schütte
Dr. Mathias Spude
Dipl.-Ing. Volker Stephan
Dipl.-Ing. Ralf Ströher
Dipl.-Ing. Norbert Surowy
Prof. Dipl.-Ing. Karl-Horst Switala
Dipl.-Ing. Christian Teuber
Dipl.-Ing. Wilhelm Tiefenbach
Dipl.-Ing. Rolf Ulken
Prof. Ing. Ernesto Vallerani
Prof. Dr.-Ing. Ernst von Lavante
Dr.-Ing. Gerardo Walle
Dipl.-Vw. Jürgen H. Wild
Prof. Dr. Wolfgang Wild
Dr.-Ing. Michael Zeutzius
Dr.-Ing. Jürgen Bommer
Dr.-Ing. Ernst R. Buchacker
Dipl.-Ing. Günter Fuchs
Dipl.-Phys. Wilhelm Göschel
Dr. rer. nat. Friedrich-Reinhard Grosche
Dipl.-Ing. Wolfgang Hagenest
Hartmut Hengstwerth
Dipl.-Ing. Arnold Jablonski
Dr.-Ing. Wolfram Klaar
Prof. Dr. Horst W. Löb
Dipl.-Phys. Wolfgang Mach
Prof. Dr. Dipl.-Phys. Wolfgang Merzkirch
Dipl.-Ing. Walter Günter Naumann
Dietmar Ruf
Prof. Dr.-Ing. Robert H. Schmucker
Dipl.-Ing. Horst Schrader
Dipl.-Ing. Johannes Schubert
Dr. Hardy Peter Weiss
Manfred Wolf
Dipl.-Kfm. Dirk Ahlers
Dr. phil. Helmut Koch
Dipl.-Ing. Werner Müller
Dipl.-Ing. Martin Rade
Horst Vogel
Dipl. Ing. Ewald Wagner
Trauer um Andrea Boese
Die Deutsche Gesellschaft für Luft-und Raumfahrt – Lilienthal-Oberth e.V. trauert um ein engagiertes Mitglied.
Am 29. August verstarb unsere Senatorin Frau Andrea Boese im jungen Alter von 52 Jahren.
Unsere Gedanken sind bei ihren Angehörigen.
Im Namen des DGLR-Senats und aller Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Luft und Raumfahrt
Ihr DGLR-Präsidium
40
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Luft- und Raumfahrt 6-2015
08.10.15 17:22
60
07.11.55
26.11.55
27.11.55
02.12.55
19.12.55
24.12.55
Günter Hermann Sieger, Lorch
Burkhard Krebs, Uhldingen-Mühlhofen
Prof. Dr.-Ing. Reinhard Niehuis,
Oberhaching-Deisenhofen
Dr.-Ing. Henning Rosemann, Göttingen
Dr.-Ing. Detlef Müller-Wiesner, München
Prof. Dr.-Ing. Klaus Brieß, Berlin
65
17.11.50
21.11.50
23.11.50
29.11.50
06.12.50
21.12.50
22.12.50
29.12.50
Prof. Dr.-Ing. Helmut Schürmann, Darmstadt
Dr.-Ing. Dieter Holzdeppe, Zweibrücken
Prof. Dr.-Ing. Klaus-D. Broichhausen,
Gröbenzell
Dipl.-Lehrer Peter Scheuermann, Leipzig
Dipl.-Ing. Bernhard Trosky,
Röthenbach a.d. Pegnitz
Prof. Dr. Elmar Giemulla, Berlin
Dr. Felix Nitschké, München
Wilfried Ring, Stolberg
70
18.11.45
22.11.45
24.11.45
24.11.45
25.11.45
08.12.45
29.12.45
Karsten Sensen, Grünwald
Hans-Peter Hahn, Neufahrn
Dipl.-Ing. Udo Hafner, Ludwigsburg
Dr.-Ing. Fritz Kießling, Göttingen
Dr. med. Ingrid Eder-Stoewer, Sankt Augustin
Dr. rer. nat. Kurt Kemmerle, München
Dr.-Ing. Ronald Deslandes, Unterhaching
75
04.11.40
07.11.40
10.11.40
25.11.40
17.12.40
Prof. Dr.-Ing. Dieter Dey, Bremen
Dr.-Ing. Günter Redeker, Braunschweig
Dr.-Ing. Detlef Manski, Jagsthausen
Dipl.-Ing. Horst Werner Prem, Ottobrunn
Heidi Galland, Wachtberg
80
01.11.35
22.11.35
08.12.35
Dipl.-Ing. Streiterecht Rohlfs, Stuhr
Dipl.-Ing. Rudolf Matecki, Markdorf
Prof. Dr.-Ing. Hans Rick, München
81
03.11.34
02.12.34
23.12.34
24.12.34
26.12.34
Dipl.-Wirt.-Ing. Dieter Tandler, Rimbach
Gertrud Teschner, Braunschweig
Dr.-Ing. Ermin Plaetschke, Braunschweig
Dr.-Ing. Horst A. Hertrich, Bonn
Prof. Dr. Hans Georg Hornung, Pasadena, USA
82
19.11.33
83
08.12.32
17.12.32
Dipl.-Ing. Arnold Jablonski,
Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Prof. Dipl.-Ing. Bernd Ewald, Ober-Ramstadt
85
16.11.30
30.11.30
Prof. Dr.-Ing. Hans-Reinhard Buschhorn, Bremen
General a. D. Eberhard Eimler, Rheinbach
86
17.11.29
15.12.29
Dipl.-Ing. Klaus Rettig, Pfungstadt
Dipl.-Phys. Jürgen Bock, Berne-Coldewei
88
28.11.27
Dr.-Ing. Dietrich W. Fellenz, San José, USA
89
22.11.26
25.12.26
Dipl.-Ing. Jochem Rennert, Düsseldorf
Dipl.-Ing. Werner Blohm, Hamburg
90
04.11.25
03.12.25
27.12.25
Dr. phil. Helmut Koch, Pöcking
Dipl.-Ing. Heinz G. Struck, Huntsville, USA
Alfred Rendigs, Brinkum
91
19.12.24
Ernst Fleischer, Soest
92
23.11.23
Prof. Dipl.-Ing. Kurt Grabemann, Bremen
94
11.12.21
MITTEILUNGEN 6/2015
Geburtstage November 2015 – Dezember 2015
Dipl.-Ing. Rudolf F. Staritz, Bamberg
96
04.12.19
August Heinzle, Überlingen
99
31.12.16
Frederick C. Durant, Raleigh, USA
Wir trauern um verstorbene Mitglieder
Andrea Boese, Bonn
27.01.1963 - 29.08.2015
Prof. Dr.-Ing. Uwe Völckers, Braunschweig
20.12.1942 - August 2015
Ing. (grad.) Bernhard Wolf, Eschershausen
Dr. phil. Wolfgang Finke-Osiander, Wachtberg
29.10.1925 - 25.05.2014
6-2015 Luft- und Raumfahrt
Buch LuR_6-2015.indb 41
41
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Luft- und
Raumfahrt
Jahrgang
Jahrgang 36
36
Heft
Heft 5/2015
6/2015
Herausgeber:
Herausgeber:
Deutsche
Deutsche Gesellschaft
Gesellschaft für
für
LuftLuft- und
und Raumfahrt
Raumfahrt ––
Lilienthal-Oberth
Lilienthal-Oberth e.
e. V.V. (DGLR)
(DGLR)
Godesberger
Godesberger Allee
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D-53175 Bonn
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Anderweitige
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entbindet
entbindet den
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Lieferpflicht.
Ersatzansprüche
Ersatzansprüche werden
werden nicht
nicht anerkannt.
anerkannt.
DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR LUFT- UND RAUMFAHRT – LILIENTHAL-OBERTH E. V. (DGLR)
Wissenschaftlich-Technische Vereinigung
Präsidium der DGLR
Senat der DGLR
Präsident
Prof. Dipl.-Ing. Rolf Henke
Gewählte Mitglieder
01.01.2015 – 31.12.2017
Eva-Maria Aicher
Prof. Dr.-Ing. Uwe Apel
Prof. Dr.-Ing. Horst Baier
Dr. rer. nat. Irena Bido
Dr.-Ing. Harald Buschek
Dr.-Ing. Berhard Eisfeld
Dr.-Ing. Holger Friehmelt
Dr.-Ing. Christian Gritzner
Prof. Dr.-Ing. Manfred Hajek
Prof. Dipl.-Ing. Rolf Henke
Dr.-Ing Cornelia Hillenherms
Dipl.-Phys. Christoph Hohage
Prof. Dr.-Ing. Florian Holzapfel
Prof. Dr.-Ing. Mirko Hornung
Dipl.-Ing. Claudia Kessler
Dr.-Ing. Jürgen Klenner
Dipl.-Ing. Andreas Lindenthal
Prof. Dr.-Ing. Robert Luckner
Dipl.-Ing. Heiko Lütjens
Dr.-Ing. Michael Menking
Dr.-Ing. Detlef Müller-Wiesner
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Nitsche
Prof. Dr.-Ing. Dieter Schmitt
Dr.-Ing. Michael Sölter
Prof. Dr.-Ing. Joachim Szodruch
Prof. Dr.-Ing. Rainer Walther
Dr.-Ing. Carsten Wiedemann
Dr.-Ing. Rolf Wirtz
Dr.-Ing. Frank Zimmermann
1. Vizepräsidentin
Dipl.-Ing. Claudia Kessler
2. Vizepräsident und
Schatzmeister
Dipl.-Ing. Heiko Lütjens
Weitere Präsidiumsmitglieder sind:
Dr.-Ing. Cornelia Hillenherms
Dipl.-Phys. Christoph Hohage
Prof. Dr.-Ing. Mirko Hornung
Dr.-Ing. Michael Menking
Prof. Dr.-Ing. Rainer Walther
Beauftragte des Präsidiums:
Prof. Dr. rer. nat. Berndt Feuerbacher
(Vorsitzender des Ehrungsausschusses)
Generalsekretär:
Philip Nickenig M. A.
Ehrenmitglieder
Ing. Horst Demuth
General a. D. Eberhard Eimler
Dipl.-Ing. Jörg Feustel-Büechl
Prof. Dipl.-Ing. Hans Martin Franke
Dr. Dieter Funk
Dr. rer. oec. Joachim Grenzdörfer
Prof. Dr.-Ing. Bacharuddin J. Habibie
Henri Theodor van den Ham
Dr.-Ing. Horst A. Hertrich
Dr.-Ing. Dietrich E. Koelle
Prof. Dr. Vladimir Kopal
Prof. Dr. rer. nat.Walter Kröll
Prof. Dr. rer. nat. Reimar Lüst
Hans Lüttgen, Generalsekretär DGLR i. R.
Dr.-Ing. E. h. Hartmut Mehdorn
Dr. rer. nat., Dr.-Ing. E. h. Ulf Merbold
Prof. Dr. rer. nat. Ernst Messerschmid
Marlis Mönch
Hanne-Lore Ranft
Hans-Peter Reerink
Mario H. Rheinfurth
Dr. rer. pol. PStS a. D. Erich Riedl
Kurt J. Rossmanith, MdB a. D.
Prof. Dr.-Ing. Harry O. Ruppe
Konsul Hermann Walter Sieger
Dr.-Ing. Rolf Stüssel
Prof. Dr. rer. nat. Ernst Stuhlinger
Prof. Dr.-Ing. Joachim Szodruch
Prof. Dr.-Ing. Fred Thomas
Prof. Dr. rer. nat. Friedwardt Winterberg
Isolde de Zborowski
Zugewählte Mitglieder
01.01.2015 – 31.12.2017
Dipl.-Ing. Axel Flaig
Prof. Dr.-Ing. habil. Hartmut Fricke
Dipl.-Ing. Roland Gerhards
Dipl.-Ing. Stefan Hein
Dipl.-Ing. Axel Krein
Prof. Dr.-Ing. Peter Middendorf
Dipl.-Ing. Dietmar Schneyer
Prof. Dr.-Ing. Eike Stumpf
Vertreter Assoziierter Gesellschaften
TechnikCenter Leipzig
Prof. Dipl.-Ing. Hans M. Franke
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© by
by Aviatic
Aviatic Verlag
Verlag GmbH,
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Oberhaching
Oberhaching bei
bei München
München
Gerichtsstand
Gerichtsstand und
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München
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Erscheinungsweise
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UND RAUMFAHRT
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Buch LuR_6-2015.indb 42
Detaillierte Informationen finden Sie unter folgender
Adresse im Internet: www.dglr.de
Luft- und Raumfahrt 5-2015
08.10.15 17:22