Im Mini - Reiter und Pferde in Westfalen

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Im Mini - Reiter und Pferde in Westfalen
Im MiniFormat
Die American
Miniatur-Horses vom
Gestüt Baldeney
in Essen ist der
Herr im Hause des Gestüts Baldeney
s MB Magnetism.
Peak
n
India
mehrfache World Champion
A
uf die Bezeichnung „Pferd“ legen
die Liebhaber des „American Miniature Horse“ großen Wert.
Denn diese Pferde in Miniaturausgabe sollen ihren großen Artgenossen in
nichts nachstehen. So wird bei ihnen
sehr viel Wert auf das Äußere und den
Charakter gelegt.
Sie sind wie Miniatur-Araber
Ein American Miniature Horse sollte
einen feinen und hübschen Kopf haben,
gute Ganaschenfreiheit, einen gut angesetzten Hals mit schönem fließendem
Übergang zur Rückenpartie, schräger
Schulter und korrekten, nicht zu feinen
Beinen. Es sollte athletisch und elegant
sein. Auch bewegen sollte sich ein Miniaturpferd wie ein Großer, also im Takt
und mit Schwung und Raumgriff – so,
wie es die kleinen Beinchen halt ermöglichen. Denn ein Miniature Horse darf
maximal 86 cm groß sein. Anders als
bei unseren Reitpferden wird die Größe
des Miniaturpferdes aber nicht am Wi-
derrist gemessen, sondern dort, wo das
letzte Mähnenhaar am Widerrist wächst.
Ein neu geborenes Fohlen ist gerade
mal zwischen 40 und 53 cm groß. Ebenso wie bei den Großpferden gibt es auch
bei den Miniature Horses unterschiedliche Typen – manche sehen aus wie kleine Quarter Horses, andere wie kleine
Vollblüter oder Araber.
Und so werden sie auf Schauen auch
meist gestylt und vorgestellt – wie
kleine Miniatur-Araber! Aber sie werden nicht nur als Show-Pferde präsentiert, auch in sportlichen Klassen können die Kleinen ihre Talente unter
Beweis stellen.
Rasse aus den USA
So gibt es unter ihnen einige, die mit
einem enormen Springvermögen ausgestattet sind. In Springprüfungen an der
Hand können sie zeigen, was in ihnen
steckt. Auch vor kleinen Kutschen machen die Miniature Horses eine gute Figur.
Der Essener Tierarzt
Kai-Sven Herrmann und
eines seiner Miniaturpferde.
Die Rasse Amerikanisches Miniaturpferd stammt, wie der Name schon sagt,
aus den USA. Seine Wurzeln soll es allerdings im Europa des 17. Jahrhunderts
haben: Aufgrund historischer Bilder geht
man davon aus, dass die kleinen eleganten Pferdchen an den Königshöfen als
Spielgefährten für die Königskinder gehalten und gezüchtet wurden. Allerdings
wurden sie durch diverse Kriege fast zum
Aussterben gebracht, einige wenige Exemplare konnten jedoch nach Übersee
gerettet werden. Die Amerikaner züchteten systematisch unter Einkreuzung von
Hackney Ponys, Falabellas und Shetland
Ponys weiter, um den heutigen „Look“
der Miniaturpferde zu erzielen.
Das erste eigene Zuchtbuch für Amerikanische Miniaturpferde wurde Anfang 1970 gegründet. Seit 1978 wurde
schließlich die „American Miniature
Horse Association“ (AMHA) ins Leben
gerufen. Derzeit gibt es in Europa rund
500 registrierte American Miniature
Horses. Einige davon sogar in NRW.
Zwei Jungpferde im
unterschiedlichen Typ.
Kai-Sven Herrmann und eine
seiner Miniature Horse Ladies.
Eine kleine Herde in Essen
Früher standen noch Großpferde, genauer gesagt
Friesen, auf den Weiden von Kai-Sven Herrmann
und Wolfgang Zager aus Essen. Aus Zeitgründen
mussten die beiden Essener sich vom Fahrsport und
den Friesen verabschieden.
Aber wer einmal den Pferdevirus in sich trägt, der
wird ihn nicht mehr los und so ganz ohne konnten
auch Kai-Sven Herrmann und Wolfgang Zager nicht.
Während einer Kanadareise machten sie Bekanntschaft mit den Miniature Horses und verliebten sich
in diese Pferde. Für sie war klar, das ist unsere Rasse!
Vor sieben Jahren kauften sie dann ihr erstes Miniaturpferd. Mittlerweile genießt eine kleine Herde
American Miniature Horses den Blick von ihren Weiden auf den Essener Baldeney See. Unter ihnen sind
auch mehrere European und World Champions.
Nicht umsonst heißt es „Home of Champions“ auf
der Webseite des Gestütes „BMS Baldeney Miniature
Horses Stable“, www.baldeney-miniature-horses.de
Ein Besuch der Seite lohnt sich, denn dort könnt
ihr sehen, wie die Kleinen in Show-Kondition aussehen und euch sogar Berichte aus Fernsehsendungen
ansehen.
Text & Fotos: Antje Jandke
Der fünfte Fohlenjahrgang
des Gestüts genießt das
Weideleben.
BMS Redi Westernboys Diamond Star
hat
zahlreiche europäische Championatsti
tel.
Spielstunde bei den
Youngstern.