I-E-M-A-S ___ Individual Effective Martial Arts System

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Kommerzialisierung der Kampfkunst - Fluch oder Segen?
1. Redaktion: Was verbinden sie, Herr Krebs, mit der Kommerzialisierung im modernen
Sportbereich?
Herr Krebs: Die Kommerzialisierung fängt für mich schon im Amateurbereich des Sports an. In
diesem Bereich werden den meisten Sportvereinen z.B. Sporthallen, Sportplätze,
Hallenausstattung, Trainingsgeräte, etc. vom Staat sehr günstig bzw. kostenlos zur Verfügung
gestellt. Weiterhin gibt es eine entsprechende Entlohnung für die Übungsleiter und Trainer, die in
diesen Vereinen tätig sind. Die anfallenden Kosten übernimmt ganz allgemein der Steuerzahler,
um es den einzelnen Vereinen zu ermöglichen ihre Sportart entsprechend anbieten zu können.
Weiterhin werden einige Kosten in diesem Bereich getragen z.B. durch die Einnahmen von
staatlichen Lotterien, den Erlös von Festen, die die Vereine in der Regel mehrmals im Jahr
veranstalten, private Sponsoren, etc. Private Sponsoren treten z.B. bei Trikots, Anzeigenwerbung,
Plakat –und Flyerwerbung oder der Anschaffung von Equipment für den einzelnen Verein zumeist
in den Vordergrund und erwarten im Gegenzug in der Regel ein entsprechendes Mitspracherecht
auch in sportlichen Belangen innerhalb der jeweiligen Vereinsstruktur, indem sie sich z.B.
gleichzeitig noch im Vorstand desselbigen Vereins tatkräftig engagieren.
Somit stehen häufig nicht nur sportliche Belange im Vordergrund entsprechender
Vereinsstrukturen, sondern auch persönliche und wirtschaftliche Belange seitens „besonderer
Spender“ innerhalb des jeweiligen Vereins, was dem Sport an sich und den entsprechenden
Vereinsmitgliedern nicht immer gut tut.
Bei den Spendern handelt es sich zumeist um finanzkräftige Vereinsmitglieder und um
Unternehmen, die sich explizit dem Sportsponsoring im regionalen und überregionalen Bereich
verschrieben haben. Dies führt in meinen Augen in vielen Vereinen zu massiven Spannungen
zwischen denen, die sich gerade im sportlichen Bereich engagieren möchten z.B. im Kinder– und
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Jugendbereich und denen, die das Geld in den Vereinen verwalten bzw. Geld in den Verein rein
gebracht haben z.B. über Spenden oder gute Kontakte zur Wirtschaft.
Diese Interessen kollidieren sehr häufig und gereichen dann gerade dem Sport wie den
Mitgliedern in den einzelnen Vereinen häufig zum Nachteil, was sich natürlich nicht
verallgemeinern lässt, aber auf viele Sportvereine zutrifft.
Weiterhin bin ich der Meinung, dass es gerade im Amateurbereich zu einer recht einseitigen
Förderung der einzelnen Sportarten und Sporttreibenden kommt. Dabei spielt es in meinen Augen
eine maßgebliche Rolle, ob es sich um Sportarten handelt, durch die sich die einzelne Nation z.B.
bei Weltmeisterschaften oder der Olympiade in der Welt profilieren kann oder auch nicht.
Außerdem spielt es eine maßgebliche Rolle, welche
Popularität die einzelne Sportart in der einzelnen
Gesellschaft genießt wie dies in Deutschland z.B. für Fußball
gilt. Denn der Amateurbereich der einzelnen Sportarten ist
die Grundlage und die Talentschmiede, um im Profisport
Erfolg zu haben. Deshalb erfährt dieser Bereich eine große
Aufmerksamkeit, wenn Sport einen hohen staatlichen
Stellenwert genießt, da die einzelne Nation sich z.B. auf
internationaler Ebene profilieren möchte, man denke nur
an Länder wie die U.S.A., Australien, GUS, etc.. Auch in
Deutschland gibt es Trainingscamps einzelner Verbände,
Stützpunkttraining, Auswahltraining, etc., um Talente für
den Profisport zu rekrutieren.
Dies gilt in unserem Land zumeist jedoch nur für Sportarten, die schon etabliert sind wie z.B.
Fußball, Tennis, Basketball, etc. oder die gerade im Trend liegen.
Andere Sportarten werden bei dieser Förderung in meinen Augen gerne vergessen und leben von
dem privat an den Tag gelegten finanziellen Engagement z.B. der Eltern bzw. der Familien, die
hinter den sportbegeisterten Kindern und Jugendlichen stehen oder den Sportlern selber, die sich
sogar verschulden, um ihre sportlichen Träume zu realisieren.
Der Sprung dieser Randsportarten hin zu mehr Interesse in der Öffentlichkeit liegt zumeist an
charismatischen Einzelprotagonisten, die in der Vergangenheit alles dafür getan haben, um ihre
Sportart besser in der Öffentlichkeit zu positionieren und zu vermarkten. Dabei spielen häufig die
jeweilige Sportart und die Erfolge, die man in dieser Sportart errungen hat, nur eine sehr
untergeordnete Rolle beim Medieninteresse für bestimmte Sportarten bzw. Sportler.
Angefangen von Nacktaufnahmen vor allem im Frauensportbereich, über Skandale im privaten
Bereich, „Pseudorivalitäten“ mit anderen Sportlern, das Kokettieren mit Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens, etc. finden sich sehr viele Phänomene mittlerweile auch im Sportbereich
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wieder, um in meinen Augen z.B. den persönlichen Marktwert eines Sportlers/ in zu steigern bzw.
über diese oben angesprochenen Phänomene mehr Medieninteresse für sich bzw. die einzelne
Sportart in der Öffentlichkeit zu bekommen, was in der Zukunft zumeist die Chancen steigert, um
z.B. lukrative Werbeverträge, etc. an Land zu ziehen.
Ein paar wenige Sportler gerade dieser Randsportarten
gehen eher den langfristigen Weg, indem sie versuchen,
über persönliches Engagement und erbrachte Leistungen
im Training wie in den Wettkämpfen ihre Sportart mehr und
mehr in den Fokus der Öffentlichkeit bzw. der seriösen
Medien zu bringen. Dies ist für viele dieser Protagonisten ein
Kampf von Don Quichotte gegen die Windmühlen und
verlangt ihnen und ihrem jeweiligen sozialen Umfeld sehr
viel Geduld, Enthaltsamkeit und Engagement ab, um an
diesem Weg langfristig nicht zu zerbrechen.
Auf der anderen Seite strahlen diese Menschen sehr viel Kraft und Stärke aus, wenn sie diesen
Weg gegangen sind bzw. noch gehen, ohne dass sie dabei ihre Ideale und Visionen aufgegeben
haben z.B. auf Kosten des „schnellen Erfolgs“ bzw. „schnellen Geldes“, etc.
Diesen Typus des Sportlers nehme ich in der heutigen Zeit immer seltener wahr, da der Satz „Geld
regiert die Welt“ auch im Sportbereich immer mehr Repräsentanten der einzelnen Sportart wie ein
„Virus“ erfasst hat, den die meisten in meinen Augen kaum mehr loswerden!
Deshalb zolle ich dem anderen, aber wesentlich selteneren Typus des Sportlers, sehr viel Respekt
und Achtung, der stetig aufs neue versucht mit entsprechender Integrität, entsprechendem Fleiß
und Engagement zielstrebig seine Ideale zu leben und seine entsprechend ausgeübte Sportart
nach vorne zu bringen bzw. sich in den Dienst der einzelnen Sportart zu stellen, ohne zum Spielball
der Medien bzw. Öffentlichkeit zu werden.
Im Profibereich kommt es gerade bei olympischen Sportarten zu einer entsprechenden
staatlichen Förderung wie oben schon kurz angesprochen, um dem Sportler den finanziellen
Rahmen zu geben seine jeweils ausgeübte Sportart möglichst professionell ausüben zu können.
Dies fängt bei Olympiastützpunkten an, an denen professionelle Trainer, Physiotherapeuten, Ärzte,
etc. beschäftigt sind und entsprechendes Equipment, Räumlichkeiten, etc. dem einzelnen Sportler
zur Verfügung gestellt werden.
Dies dient dazu, dass der einzelne Sportler unsere Nation z.B. auf nationaler wie internationaler
Ebene optimal vertritt, d.h. z.B. bei olympischen Spielen eine Medaille erringt. Dabei habe ich
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immer wieder den Eindruck, dass nicht der Sportler bzw. die Sportart bei diesen Großereignissen im
Vordergrund steht, sondern das Wichtigste der Medaillenspiegel ist, der von dem einzelnen Land
errungen wurde explizit die Goldmedaillen.
Denn in der heutigen Zeit zählt in unserem Land wie in
anderen Nationen dieser Welt zumeist in der Öffentlichkeit
nur
noch der
erste
Platz bei
entsprechenden
Sportveranstaltungen und die Freude über die Teilnahme
z.B. bei olympischen Spielen tritt leider in meinen Augen
immer mehr in den Hintergrund.
Denn für mich ist es z.B. eine ganz herausragende Leistung,
sich überhaupt für große Meisterschaften wie die
olympischen Spielen qualifiziert zu haben, was in meinen
Augen nur die Wenigsten im Sportbereich geschafft haben
und für mich dem olympischen Gedanken „Dabei sein ist
alles“ sehr nahe kommt.
Dabei finde ich es schon bemerkenswert wie gerade die Medien auf der einen Seite Sportler zu
Helden hochstilisieren und auf der anderen Seite fast im gleichen Moment wieder fallen lassen,
einzig und allein meiner Meinung nach, um dem Sensationsbedürfnis ihrer Leser gerecht zu
werden und somit ihre Auflage/ Einschaltquote, etc. zu steigern!
Zudem nehme ich im Medienbereich sehr viele Menschen wahr, die sich in der Vergangenheit
selbst im Sportbereich versucht haben, es in der Regel aber nie so richtig geschafft haben, ihre
sportlichen Ziele zu realisieren. Gerade diese Personen neigen in meinen Augen dazu, ihre
persönliche Frustration über das nicht Erreichen ihrer eigenen sportlichen Ziele an Sportlern
auszulassen, die eigentlich viel weiter gekommen sind als sie selber.
Dies geht in unserem Land soweit, dass genau diese Kolumnisten bzw. Moderatoren sogar
versuchen unsere Sportidole zu demontieren ob im sportlichen wie im privaten Bereich.
Diese Haltung finde ich beschämend und erbärmlich und manch einer dieser Medienvertreter
sollte sich einmal die Frage stellen, ob seine Berufswahl vielleicht etwas damit zu tun haben
könnte, dass der persönliche Frust über das nicht Erreichen persönlicher sportlicher Ziele dazu
geführt hat, dass man sich nun gerade in diesem Umfeld „austoben“ möchte.
Das geht in meinen Augen auf Kosten des Sports und explizit auf Kosten der einzelnen Sportler, die
unter dieser Haltung unserer Medien sehr leiden und häufig sogar daran zerbrechen. Denn in
unserem Land zählt nur der erste Platz bzw. die Goldmedaille und selbst wenn man dieses Ziel
erreicht hat, wird meiner Meinung nach auf sehr negative Art und Weise seitens der Medien
minuziös geschaut, ob der einzelne Sportler wie sein Umfeld auch außerhalb des Sports den hohen
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Ansprüchen unserer Gesellschaft entspricht oder auch nicht - ein Haar in der Suppe findet man in
meinen Augen immer, man muss nur lange genug suchen!
Viele Sportler versuchen diesem Druck zu entkommen, indem sie sich z.B. komplett abzuschotten
gegenüber den Medien und der Öffentlichkeit, zu Dopingmitteln greifen, um den hohen
Erwartungen der Öffentlichkeit zu entsprechen oder durch Alkohol –und Drogeneskapaden
während oder nach Beendigung ihrer sportlichen Laufbahn von sich Reden machen, um mit dem
Druck der Öffentlichkeit „besser“ zu Recht zu kommen.
Dies wird von der Öffentlichkeit explizit von den Medien natürlich genutzt, um den einzelnen
Sportler einerseits zu diskreditieren und andererseits finanziell noch davon zu profitieren, indem
man z.B. seine Auflagezahlen steigert!
Weiterhin sind viele Profisportler Angestellte im staatlichen Bereich wie z.B. Bundeswehr, Polizei,
etc. und werden große Teile ihrer Dienstzeit freigestellt, um besser trainieren zu können bzw. an
Wettkämpfen teilnehmen zu können.
Auch im Schulbereich werden Sportler zum Teil freigestellt bzw. sie sind auf einem entsprechenden
Sportgymnasium, um sich optimal ihrem Sport widmen zu können.
All diese Punkte sind finanzielle Fördermöglichkeiten, die unser Staat dem einzelnen Sportler zur
Verfügung stellt, wenn es sich um Sportarten handelt, die der Staat als „förderungswürdig“
erachtet.
Dabei spielt es in meinen Augen vor allem eine Rolle, ob
sich der Staat z.B. bei Meisterschaften wie den olympischen
Spielen besonders positionieren kann auf internationaler
Ebene. Gefördert werden in der Regel nur Personen
innerhalb ihrer Sportarten, wenn sie entsprechende
sportliche Erfolge schon im Vorfeld vorweisen können bzw.
einen entsprechenden Rang in der nationalen wie
internationalen Rangliste der jeweiligen Sportart erreicht
haben. Um dies zu erreichen sind in unserem Land leider
diejenigen sehr benachteiligt in meinen Augen, die von zu
Hause nicht die nötige personelle wie finanzielle
Unterstützung erfahren, um ihre persönlichen sportlichen
Visionen zu verwirklichen.
Denn in unserem Land muss man in der Regel bestimmtes schon erreicht haben, um überhaupt in
eine staatliche Fördermaßnahme rein zu kommen im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen
schon im Kindergarten –und Grundschulbereich eine allgemeine Talentsichtung vorgenommen
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wird unabhängig vom gesellschaftlichen Status der einzelnen Kinder bzw. ihres jeweiligen sozialen
Umfeldes.
Dieser gesellschaftliche Status ist in meinen Augen in unserem Land entscheidend, ob man im
Verlauf seiner sportlichen Karriere staatlich gefördert wird oder auch nicht und dies wird in meinen
Augen in der Zukunft noch eher zu als abnehmen. Das hat in meinen Augen nichts mehr mit
Chancengleichheit zu tun und ist für mich einer der Hauptgründe, warum wir im sportlichen
Bereich immer weniger geförderte Talente haben, die auf internationaler Ebene mithalten
können, da diejenigen, die man dahingehend hätte aufbauen können, meist schon im Vorfeld
durch das Sieb der „Talentsichtung“ gefallen sind und ihnen somit die Chance von vorne herein
verwährt bleibt, es im sportlichen Bereich bis an die Spitze des jeweiligen Sportbereichs zu
schaffen.
Das gleiche kann man übrigens in unserem „differenzierten“ Schulsystem finden, in dem ebenfalls
von entscheidender Bedeutung ist, aus welcher gesellschaftlichen Schicht der Einzelne kommt, in
Bezug auf seinen schulischen Werdegang und schulischen Erfolg!
Deshalb finde ich es sehr traurig für den einzelnen Sportler, dass diejenigen, die von staatlicher
Seite dieses System in unserem Land initiiert haben bzw. verantwortlich sind für dieses System auf
politischer Ebene gleichzeitig immer darüber klagen, dass unsere Nation auf internationaler Ebene
immer seltener mithalten kann auf entsprechenden Meisterschaften bzw. Turnieren.
Das Gleiche passiert meiner Meinung nach, wie oben schon beschrieben, auf der Seite der
Medien, anstatt mal die Ursachen zu benennen bzw. anzugehen, um diesen Zustand in der
Zukunft irgendwann mal wieder zu überwinden, denn gute Sportler bzw. gute Ergebnisse fallen
nicht einfach mal so vom Himmel, sondern sind Ergebnis einer entsprechenden langfristigen
Talentförderung und das in allen gesellschaftlichen Bereichen, nicht nur für Kinder und
Jugendliche aus finanziell gut gestellten Familien, wie dies bisher eher der Fall war bis auf ein paar
wenige, löbliche Ausnahmen!
Die größte Kommerzialisierung hat in meinen Augen im
privatwirtschaftlich geförderten Profisportbereich Einzug
gehalten.
Hierbei engagiert sich die Wirtschaft vor allem in
Sportbereichen, die auf der einen Seite sehr populär sind,
da sie publikumswirksam in Szene gesetzt werden können,
und auf der anderen Seite ein großes Zielpublikum
erreichen, um ihr Sportsponsoring besonders breit in der
Öffentlichkeit in Szene setzen zu können. Dies geschieht
über
Trikotwerbung,
über
Anzeigenkampagnen,
Sportstadien werden nach den Sponsoren benannt,
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Sportler werben für bestimmte Produkte, in PC – Spielen kommen populäre Sportler vor,
Merchandisingartikel aller Art werden von den einzelnen prominenten Sportlern und Vereinen
vertrieben, das Konterfei verschiedenster populärer Sportler ziert von der Getränkeflasche über
den Aufkleber in Süßwaren fast alles, was sich nicht wehrt….
Weiterhin werden diese „Sportidole“ in Fernsehspots, Talksendungen, Unterhaltungssendungen,
der Musikbranche und sogar für Filme engagiert, um den Marktwert des Sportlers gegebenenfalls
sogar noch zu steigern.
Das heißt natürlich für viele dieser Sportstars, dass sie in meinen Augen kaum noch in der Lage
sind richtig zu trainieren, da sie von einem Pressetermin zum nächsten von ihren Managern
durchgereicht werden, wodurch ihre sportlichen Erfolge darunter in der Regel anfangen zu leiden.
Weiterhin fehlt vielen Sportstars ab einem gewissen Punkt
die Motivation, um an ihre früheren Erfolge anzuknüpfen,
da sie im wahrsten Sinne des Wortes satt sind, d.h. sie
haben schon alles im finanziellen Sinne, was sie sich
erträumt haben und sie haben einfach keine Lust mehr
ihren Körper im täglichen Training zu schinden.
Viele verlieren ab einem gewissen Punkt gerne die
Bodenhaftung und finden diese im schlimmsten Falle auch
zeit ihres Lebens nicht mehr. Dies gilt nicht für alle, die im
Profisport ihr Geld verdienen, aber trifft für einen Teil in
meinen Augen auf jeden Fall zu.
Für diese sind innerhalb ihrer sportlichen Karriere der Spaß und die Faszination, die die jeweilige
Sportart zu Beginn ihrer sportlichen Laufbahn mit Sicherheit auf sie ausgeübt hat, leider
abhandengekommen.
All dies geschieht jedoch nur in sehr wenigen Sportbereichen, wie z.B. Fußball, Tennis, Basketball,
bestimmten Trendsportarten etc. in unserem Land und das nur im absoluten Spitzenbereich.
Denn die Menschen identifizieren sich fast ausnahmslos gerade mit diesen außergewöhnlichen
Sporthelden und deshalb sind diese als Werbeträger für die Industrie so interessant und wertvoll
geworden in der Vergangenheit, besonders dann in unserer photogenen Hochglanzgesellschaft,
wenn diese Sporthelden auch optisch schön anzuschauen sind, was vor allem für den
Frauensportbereich gilt.
Wie oben schon beschrieben versuchen sehr viele Sportler aus diesem Grund auf jegliche Art und
Weise auf sich aufmerksam zu machen, was häufig nicht im sportlichen Bereich der Fall ist, um
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ebenso an solche lukrativen Werbeverträge ranzukommen. Dies führt in meinen Augen dazu, dass
Sport in unserer Gesellschaft z.B. häufig schon mit Geld, Ruhm, Prestige und Skandalen in der
Öffentlichkeit assoziiert wird anstatt mit Freude, Entspannung, etc.
Das ist für mich eine sehr bedenkliche Entwicklung für die Zukunft des Sports, da viele der oben
beschriebenen so genannten „Sporthelden“ gerade für unsere Kinder und Jugendlichen als
Vorbilder bzw. Idole von diesen herangezogen werden.
Dies nehme ich schon heute bei vielen Sport Treibenden Kindern und Jugendlichen wahr, die
klare Vorstellungen von ihrer sportlichen Zukunft verfolgen, nämlich über ihre jeweils ausgeübte
Sportart reich und berühmt zu werden anstatt Spaß zu haben bei ihrer jeweils ausgeübten
Sportart.
Aber gerade dieser Spaß ist für mich die Grundlage und die Quelle, um im sportlichen Bereich als
Durchgangsstation auch Erfolg zu haben und gegebenenfalls sogar finanzielle Unabhängigkeit zu
erlangen. Dies gilt auch für die gesellschaftlichen Randgruppen in den unterschiedlichsten
Ländern ob in den U.S.A., Brasilien oder auch bei uns. Denn auch dort war und ist für mich der
bestimmende Faktor für den jeweiligen sportlichen Erfolg die große Freude und Passion, mit der
vom Einzelnen seine jeweilige Sportart ausgeübt wurde bzw. wird und nicht der finanzielle Erfolg
oder das Prestige stand bzw. steht bei diesen Sporttreibenden als maßgebliche Antriebsquelle für
ihr sportliches Engagement in der Regel im Vordergrund.
Aus diesem Grunde sollte für mich jedoch wieder mehr in
den
Vordergrund beim
Sporttreiben rücken der
empfundene Spaß, das empfundene Gemeinschaftsgefühl
beim Sport, der Ausgleichsmoment zum normalen Leben,
das Gefühl in unserer Gesellschaft irgendwo dazu zu
gehören, Freunde zu finden über den Sport, seinem inneren
Bewegungsbedürfnis nachzukommen, seine persönlichen
sportlichen Grenzen kennen zu lernen bzw. über Training zu
verschieben, seinen Körper zu entwickeln, etwas für seine
Gesundheit zu tun…
Denn dies sind für mich die Hauptbeweggründe, warum ich
so gerne Sport treibe und finanzieller Erfolg stellt für mich nur
eine logische Durchgangsstation dar in der persönlichen Biographie, wenn man sich mit vollem
Einsatz langfristig mit Haut und Haaren engagiert innerhalb des Sports und diesen finanziellen
Erfolg auch anstrebt, um z.B. von seinem Sport auch leben zu können. Ich freue mich natürlich
über den finanziellen Erfolg im sportlichen Bereich für andere Sportprofis wie für mich selbst, dieser
Erfolg ist für mich aber nicht ausschlaggebend, da ich über meine Familie, Freunde, die ich
hauptsächlich durch den Sport kennen gelernt habe und den Sport an sich, zu einer inneren
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Zufriedenheit und Ruhe gekommen bin, die ich nicht mehr missen möchte und dies ist für mich
nicht zu vergleichen mit ein bisschen finanziellem Erfolg oder einem gewissen Prestige in der
Öffentlichkeit!
2. Redaktion: Welche Formen der Kommerzialisierung gab es für sie in der Historie der
Kampfkünste?
Herr Krebs: Diesbezüglich gibt es leider sehr wenige sachliche und detaillierte Quellen, um aus
ihnen für dieses Thema stichhaltig und gezielte Informationen entnehmen zu können.
Sachliche Informationen vermischen sich fast in allen Kulturkreisen mit übertriebenen Legenden
über entsprechende Heldentaten Sagen umwogener Kämpfer, denen gerne übernatürliche Kräfte
nachgesagt wurden und zum Teil immer noch werden. Diese Legenden famoser Kämpfer findet
man in der westlichen wie in der östlichen Hemisphäre und beide Bereiche stehen sich
diesbezüglich in nichts nach.
Ich für meinen Teil glaube, dass immer etwas Wahres dran ist an solchen mythischen Geschichten
bzw. Legenden. Somit bin ich der Meinung, dass sich schon sehr früh innerhalb der
Menschheitsgeschichte Personen hervorgetan haben, die innerhalb ihres jeweiligen Kulturkreises
im Besonderen hervorstachen hinsichtlich ihrer kämpferischen Fähigkeiten mit und ohne Waffen.
Ohne Waffen findet man z.B. praktisch in allen Kulturkreisen
Formen des Ringens und Boxens. Mit Waffen findet man
ebenfalls in allen Kulturkreisen ausgeklügelte Formen des
Stockkampfes,
Schwertkampfes,
Lanzen
–bzw.
Speerkampfes, Formen des kriegerischen Einsatzes von Pfeil
–und Bogen bzw. sonstiger Wurfgeschosse aller Art, etc.
Dies stellt für mich auch keinen Zufall dar, da Menschen in
meinen Augen auf ähnliche wie identische Ideen kommen,
wenn ihnen dies z.B. durch ihre Lebenssituation abverlangt
wird. Und dies war und ist in den meisten Kulturkreisen bis
heute immer wieder ähnlich bzw. identisch, denn es ging
zumeist
darum,
sich
innerhalb
entsprechender
Umweltbedingungen zu behaupten bzw. zu überleben und das gleiche galt und gilt im Umgang
mit anderen Menschen bzw. Völkern, die einen z.B. in der persönlichen Freiheit beschneiden
wollten oder dies wollen.
Diesbezüglich wurden die unterschiedlichsten Strategien entworfen und die unterschiedlichsten
Waffensysteme bis zum heutigen Tag entwickelt, um auch am morgigen Tag noch überleben zu
können. Dabei ist signifikant, dass auch ohne die modernen Kommunikationsmittel wie z.B. das
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Internet die Menschen schon sehr früh zu ähnlichen Strategien, Waffensystemen, Kampftaktiken,
Kampftechniken, etc. gelangt sind, unabhängig von Entwicklungen die andere Kulturen
unabhängig von ihrer eigenen genommen haben.
Ich denke, dass es gerade in der Antike angefangen mit den Ägyptern und Chinesen bestimmte
Inhalte z.B. bezüglich Kriegsführung, Waffenkampf, etc. systematisiert wurden, um mehr Erfolg in
kriegerischen Auseinandersetzungen zu haben und auch einiges Geld in diesen Bereich floss, um
die nationalen Einflussgebiete stetig zu erweitern. Denn größere Einflussgebiete führten in dieser
Zeit automatisch zu mehr billigen Arbeitskräften in Form von Sklaven, mehr Rohstoffen, bessere
Absatzgebiete für die im eigenen Land hergestellten Waren, etc.
Dementsprechend gab es schon sehr früh einen direkten Zusammenhang zwischen
wirtschaftlichem nationalen Erfolg und der jeweiligen nationalen Fähigkeit, Interessen auch
militärisch durchsetzen zu können, was sich eigentlich bis zum heutigen Tag kaum geändert hat.
Weiterhin war schon sehr früh klar, dass politische Stabilität ohne entsprechende Militärkraft kaum
denkbar war und ist, da man ohne entsprechende militärische Mittel nicht in der Lage ist, Angriffe
von Außen auf entsprechende Art und Weise zu erwidern.
Denn Worte haben bis zum heutigen Tag keinen Aggressor aufgehalten, der es wirklich wissen
wollte. Dies ist zwar sehr bedauerlich, aber findet noch heute in fast allen Kulturen statt, ob sie als
zivilisiert gelten oder auch nicht, schauen wir nur mal auf unsere hiesigen Schulhöfe oder in unsere
Kindergärten, etc.
Somit hatte jedes Land schon sehr früh großes Interesse
daran, ihre kriegerischen Strategien und Taktiken, den
Einsatz und die Entwicklung Kampf überlegener Waffen,
den Einsatz und den Umgang mit entsprechenden Waffen,
den Einsatz von waffenlosen Selbstverteidigungstechniken
stetig weiter zu entwickeln, um einerseits das nationale
politische Gefüge unter Kontrolle zu behalten und
andererseits auch anderen Nationen, die die persönliche
Freiheit beschneiden wollen, kriegerisch in ihre Schranken
verweisen zu können, wenn dies der einzelnen Nation
abverlangt wird.
Weiterhin versuchte man stetig all die oben genannten Punkte nach vorne zu treiben, um selbst
erfolgreich Angriffskriege mit anderen Ländern zu bestreiten aus den schon benannten Gründen.
Somit glaube ich, dass gute Kämpfer, gute Militärstrategen, gute Waffenschmiede bzw.
Waffenerfinder, gute Feldherren schon sehr früh innerhalb der Menschheitsgeschichte zu großem
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Einfluss innerhalb der einzelnen Staatssysteme gekommen sind und sich dies sicherlich auch in
Reichtum und Macht bei diesen Personengruppen niederschlug, da jeder Machthaber danach
gestrebt hat, diese Personen in ihren Reihen unter „Vertrag“ zu haben, was sich bis zum heutigen
Tag nicht geändert hat.
Dabei wurden sicherlich schon zu diesem Zeitpunkt große Geheimnisse um entsprechende
Kampftechniken, Waffen, etc. gemacht, um gegenüber Gegnern aller Art einen Erfolgs
versprechenden Überraschungseffekt zu erzielen.
Somit glaube ich, dass schon zu dieser Zeit ein gut funktionierender Geheimdienst immer wieder
aufs Neue versuchte, Militärgeheimnisse anderer Nationen zu erlangen, um diese ins eigene
Repertoire aufzunehmen bzw. auf diese besser vorbereitet zu sein, was auch heute noch der Fall
ist. Auch in diesen militärischen Apparat wurde schon sehr früh meiner Meinung nach eine Menge
Geld investiert, um die Macht der Machthaber zu erhalten, zu festigen bzw. zu erweitern.
Innerhalb dieses militärischen Apparates, den ab der Antike fast alle Völker unterhielten, nahmen
in meinen Augen erfolgreiche Kämpfer mit oder ohne Waffen eine besondere Position in jedem
dieser Völker ein, da sie ein Regulativ für den Machthaber darstellten innerhalb dieses komplexen
militärischen Apparates, einerseits um diesen besser kontrollieren zu können und andererseits als
persönliche Leibgarde der Machthaber zu fungieren. Deshalb wurden diese Kämpfer in meinen
Augen auch gerne instrumentalisiert, um persönliche Interessen der Machthaber besser
durchsetzen zu können, was sich bis zum heutigen Tag nicht geändert hat.
Besonders zu nennen in der Geschichte sind für mich die
römischen Legionen, die Gladiatoren der Antike, die
Ritterbünde wie z.B. die Templer oder Johanniter, die
Samurais oder Söldner aller Art, die von Krieg führenden
Nationen unter Vertrag genommen wurden, um
erfolgreicher persönliche Machtinteressen durchsetzen zu
können. Dabei ist anzumerken, dass wenn den
Machthabern diese Zusammenschlüsse von Kämpfern zu
mächtig wurden, man gerne hinging diese zu verfolgen
bzw. zu töten, wie dies z.B. im Fall des Templerordens
europaweit erfolgt ist.
Dadurch ging natürlich auch immer wieder viel Wissen über die Selbstverteidigung bzw.
Kampfkunst verloren, da einerseits die federführenden Protagonisten zum Beispiel im Krieg getötet
wurden oder andererseits umgebracht wurden von den jeweiligen Machthabern auf Grund der
Tatsache, dass man es nicht gerne sah, wenn diese Personengruppe zu zuviel Macht und
Reichtum im Vergleich zu den Machthabern gelangt sind.
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Somit glaube ich, dass es immer wieder zu einem auf und ab bezüglich der Qualität der
Kampfkünste innerhalb der letzten Jahrtausende kam durch fehlende Aufzeichnungen und
Überlieferungen, Geheimniskrämerei, politische Umstände wie z.B. dem Verbot einzelner
Kampfkünste, etc.
Dies zieht sich eigentlich bis zur heutigen Zeit und ich hoffe, dass dieser Zustand irgendwann der
Vergangenheit angehört, da Professionalität sich immer auszeichnet durch Transparenz innerhalb
der Materie und das gilt natürlich auch für die Kampfkünste. Denn Evolution und Innovation findet
seinen besten Nährboden im offenen und transparenten Umgang mit der Materie, was auch für
die Kampfkunst gilt.
Deshalb sollten auch in den Kampfkünsten moderne Verfahren wie z.B. Videoanalyse, etc. Einzug
halten, um die Kampfkunst weiter zu professionalisieren anstatt sich in Geheimniskrämerei zu üben,
was nicht zu Fortschritt sondern zu Rückschritt in meinen Augen führt!
3. Redaktion: Welche modernen Formen
Kampfkunstbereich in der heutigen Zeit wahr?
der
Kommerzialisierung
nehmen
sie
im
Herr Krebs: Dies fängt bei mir in allen Kampfkunstsystemen an, die über ein entsprechendes
Graduierungssystem verfügen.
Innerhalb dieser Systeme werden in der Regel Prüfungsgebühren verlangt für die Abnahme und
das Ablegen der jeweiligen Graduierung und diese Gebühren nehmen in der Regel nach oben
eher zu als ab.
Weiterhin tun sich im Kampfkunstbereich einige
Strukturvertriebe hervor, die jeden Baustein ihres System
einzeln an ihre Mitglieder verkaufen und für wichtige
Bestandteile nochmals Extragebühren verlangen wie z.B. für
Chisausektionen, spezielle Formen, etc. Dieses System des
Verkaufs von Einzelstücken wird dadurch von diesen
Organisationen noch perfektioniert, indem erst zum Schluss
des Lernstoffs entsprechende Schlüssel bzw. Techniken
geliefert werden, die in der Regel dazu führen, dass man
das Gesamtsystem der entsprechenden Kampfkunst erst
verstehen kann!
Weiterhin gibt es innerhalb der Kampfkünste sehr viele Organisationen, die entsprechende
Wartezeiten eingeführt haben, um ihren Ausbildungsstoff in meinen Augen noch weiter künstlich in
die Länge zu ziehen. Denn für diese Organisationen rechnet es sich natürlich noch mehr über die
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Jahre, wenn ihre Mitglieder nicht in wenigen Jahren schon im Besitz der kompletten Systematik
sind, sondern dieses Ziel erst nach Jahrzehnten des Trainings erreichen.
Außerdem ist es in den meisten Kampfkünsten eher der Standard als die Ausnahme, dass der
Unterricht in riesigen Gruppen mit wenig Trainingspersonal durchgeführt wird, um den
persönlichen Gewinn gerade im privatwirtschaftlichen Bereich zu maximieren.
Es wird nach dem Grundsatz verfahren „Masse statt Klasse“! Diese Gewinnmaximierung der
einzelnen Organisationen und Organisationsvertreter, führt im Kampfkunstbereich jedoch in
meinen Augen zu einem deutlichen Qualitätsverlust, der dort in allen Bereichen deutlich spürbar
ist.
Komplettiert wird das ganze durch oberflächliche
Schnellkurse ohne großen Qualitätsanspruch seitens der
Veranstalter, die die Illusion bei den Teilnehmern von
Selbstverteidigungsfähigkeit schaffen soll und dies zumeist
über die Professionalisierung seitens der einzelnen
Kampfkunstorganisationen auch schafft.
Dies führt meiner Meinung nach bei den Teilnehmern
solcher Schnellkurse zu einer Pseudoselbstsicherheit in
Bezug auf Gefahrensituationen aller Art, die in meinen
Augen schon als gefährlich einzustufen ist, da der einzelne
sich nun häufiger in Gefahrensituationen mehr zumutet als
er in der Realität tatsächlich leisten kann.
Dadurch kann es zu starken bzw. stärksten eigenen Verlusten wie Verlusten bei anderen Personen
kommen, denen man in Gefahrensituationen zu Hilfe kommen wollte, denn wahre Helden wissen
in Gefahrensituationen genau, welchen persönlichen Grenzen sie diesbezüglich unterworfen sind.
Dies ist z.B. ein Kennzeichen von Gefahrenexperten, die beispielsweise Spezialeinheiten aller Art
angehören.
Denn häufig ist ein kontrollierter Rückzug besser als ein sinnloses nach vorne Preschen gegen eine
Übermacht, der wir nur selten gewachsen sein können und wenn, dann nur mit entsprechendem
langjährigem, qualitätvollem Training.
Dies korrespondiert eng mit dem von sehr vielen Kampfkunstorganisationen gelebten Grundsatz
„Wachstum um jeden Preis“. Dabei stehen hauptsächlich die Mitgliedszahlen im Vordergrund
innerhalb dieser Kampfkunstorganisationen, anstatt in der einzelnen Schule daran interessiert zu
sein, dass jeder Schüler die Möglichkeit erhält einen maximalen persönlichen Lernerfolg zu
erlangen über entsprechenden Unterricht bei entsprechendem Lehrpersonal und über eine
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ausgeklügelte
Unterrichtsdidaktik
Kampfkunstorganisationen.
–und
Systematik
seitens
der
einzelnen
Somit ist es in meinen Augen eine logische und gegebenenfalls sogar gewollte Entwicklung
innerhalb dieser Kampfkunstorganisationen, dass es in der Regel für die meisten Interessierten und
Ambitionierten innerhalb der jeweiligen Kampfkunst meist nur einen Weg gibt, um schnellen bzw.
überhaupt irgendeinen persönlichen Fortschritt innerhalb der entsprechenden Kampfkunst zu
erlangen, nämlich über den Weg des in der Regel teuren Privatunterrichts.
Diese Form des Unterrichts habe ich selber über viele Jahre wahrgenommen, um mir einen
gewissen Stand und Überblick innerhalb der einzelnen Kampfkünste, die ich betrieben habe, zu
erlangen. Ich bedauere diesen Schritt auch nicht und halte diesen Weg für mich immer noch für
den richtigen und den einzig realisierbaren, da ich nur so die Möglichkeit bekam relativ schnell
einen guten Überblick über die in der Selbstverteidigung an den Tag gelegten Systematiken und
Prinzipien zu bekommen.
Nichtsdestotrotz habe ich es stetig vermisst, dass mir im normalen Unterricht keine gleichwertigen
Impulse im Vergleich zum Privatunterricht gesetzt wurden und ich habe mich immer gefragt, ob
dies im „normalen“ Gruppentraining nicht möglich ist oder ob dies von den einzelnen
Organisationen bzw. deren Vertreter einfach nicht gewollt ist!
Weiterhin habe ich den Eindruck, dass es in den meisten Kampfkunstorganisationen der heutigen
Zeit nicht mehr unbedingt um die Weiterentwicklung der Kampfkunst geht, sondern eher um die
immer bessere Vermarktung derselben, um eine Gewinnmaximierung der Organisationsspitze
herbei zu führen!
Dies führt in vielen Bereichen zu einem Stillstand von Innovation und Kreativität innerhalb der
Kampfkünste und ich glaube es ist nur eine Frage der Zeit bis sich dies mit einem großen Knall
entladen wird, umso schneller umso besser in meinen Augen!
Einige Auflösungserscheinungen, Abspaltungen verschiedener Derivate, die Entstehung neuer
Kampfkunstsysteme und Organisationen sind für mich schon Vorboten bzw. Indizien, die auf
diesen Knall deutlich hinweisen.
Zudem haben die Kampfkünste diesen Zustand des Stillstandes in meinen Augen nicht verdient
und ich halte diesen Zustand auch für sehr gefährlich, da die Herausforderungen der Gegenwart
wie der Zukunft auf der Straße sicherlich nicht kleiner werden, d.h. wer sich heute nicht entwickelt,
ist morgen in meinen Augen nur noch bedingt konkurrenzfähig und übermorgen wird er von der
Realität eingeholt!
Außerdem vergeben sehr viele Kampfkunstorganisationen weltweit entsprechende Lizenzen, um
ihre Kampfkunst jeweils an einem gewissen Ort bzw. Gebiet anbieten zu dürfen.
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Zudem sind die Ausbilder dieser Organisationen dazu verpflichtet an entsprechenden
Pseudoweiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen, die in meinen Augen meist nicht das Geld wert
sind, was dafür verlangt wird.
Weiterhin sind die meisten Kampfkunstorganisation meist strikt hierarchisch gegliedert und haben
einen zentralistischen Charakter. Dabei entscheidet in den meisten Organisation bis auf wenige
Vorzeigeathleten in der Regel die persönliche Finanzkraft über das Weiterkommen in der
einzelnen Hierarchie, d.h. man zahlt sich im wahrsten Sinne des Wortes nach oben in den
einzelnen Strukturvertrieben.
Dadurch gehen den einzelnen Organisationen viele Kampfkunsttalente verloren, die über ihren in
den einzelnen Kampfkunstorganisationen entwickelten Frust und Ärger zu meist auch nicht mehr
bereit sind, sich in anderen Kampfkunstbereichen aktiv zu engagieren. Dies stellt für mich einen
sehr großen Verlust für die Kampfkünste im Allgemeinen dar, da dieser Personenkreis häufig
identisch ist mit dem Personenkreis, der durch Innovation und Kreativität besticht auf Grund des
an Tag gelegten Talents hinsichtlich der Kampfkünste. Somit hoffe ich in der Zukunft darauf, dass
sich dieser Zustand möglichst schnell ändert und die Strukturvertriebe, die sich im
Kampfkunstbereich immer häufiger tummeln, entweder auf ihre Kernkompetenz wieder besinnen,
nämlich Kampfkunst in einer möglichst qualitätsvollen Form an ihre Mitglieder zu vermitteln oder
ganz vom Kampfkunstmarkt verschwinden.
Denn Qualität setzt sich langfristig in meinen Augen immer durch und das gilt natürlich auch für
den Kampfkunstbereich!
Weitere Formen der Kommerzialisierung sind für mich die
Schaffung von Schrifttum, herunterladbarem Bildmaterial
aus dem Internet gegen Bezahlung, die Schaffung von
DVD bzw. Videos, das Mitwirken an Kinofilmen ob als
Darsteller oder als Kampfkunstchoreograph, der Vertrieb
von Merchandisingartikeln aller Art. All diese Punkte haben
für mich dann ihre Berechtigung, wenn z.B. das
geschaffene Schrift –und Bildmaterial dazu führt, dass der
einzelne Leser bzw. Zuschauer bessere Einblicke in die
jeweilige Kampfkunst bekommt, d.h. entsprechende
Lerneffekte durch den Erwerb des jeweiligen Materials
erlangt.
Dies ist in meinen Augen jedoch eher selten der Fall und somit halte ich das meiste auf dem Markt
befindliche Schrifttum wie Bildmaterial für äußerst rudimentär bzw. defizitär, um als Laie damit
wirklich etwas anfangen zu können.
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Demzufolge werfe ich an dieser Stelle die Frage auf, ob die Autoren dieses Materials es nicht
besser können oder vielleicht auch nicht besser machen wollen, um z.B. dem interessierten Leser
wie Betrachter keine Geheimnisse zu verraten.
Das Mitwirken an Kinofilmen bzw. an Fernsehfilmen aus dem Martial Arts Bereich sollte sich in
meinen Augen auf hochwertige Formate beschränken, um die Kampfkunst als Ganzes in einem
neuen Licht in Mitteleuropa bzw. weltweit erscheinen zu lassen, da viele Menschen sich sonst in
ihren recht einseitigen Klischees von Kampfkunst im allgemeinen wie speziellen nur bestätigt fühlen
würden und das hat Kampfkunst in meinen Augen nicht verdient, auf diese Klischees reduziert zu
werden.
Gegen Merchandisingartikel ist eigentlich auch nichts einzuwenden, aber ich habe die Erfahrung
gemacht, dass diese überteuert und mit einer recht niedrigen Qualität in der Regel im
Kampfkunstbereich vertrieben wurden und werden und dies stärkt sicherlich nicht das gute Gefühl
der Kampfkunstinteressenten, die gerne von „Kleinigkeiten“ auf die Kampfkunst als Ganzes
schließen und wer meint heute im kleinen sparen zu müssen innerhalb der
Kampfkunstorganisationen braucht sich nicht zu wundern, wenn ihre Mitglieder und Interessenten
morgen die Kampfkunstorganisationen, deren Repräsentanten und sogar die jeweilige
Kampfkunst als Ganzes in Frage stellen.
Denn der Mensch schließt vom Detail gerne auf die Gesamtstruktur und ich muss sagen, dass man
meiner Meinung nach damit in der Regel gar nicht so daneben liegt, wenn man sich den Markt
der Kampfkünste mal genau anschaut und untersucht.
Weitere
Punkte
der
Kommerzialisierung
des
Kampfkunstmarktes
liegen
darin,
dass
einzelne
Kampfkunstorganisationen diverse Formen und Kurse von
entsprechendem „Gesundheitstraining“ anbieten und in
diesem Zusammenhang auch einige in meinen Augen
recht zweifelhaften „Gesundheitsartikel“ vertreiben, um sich
zusätzliche Einnahmequellen zu verschaffen.
In diesem Zusammenhang werden übrigens auch wieder
Lizenzen
vergeben
und
recht
kostspielige
Weiterbildungsseminare
innerhalb
der
einzelnen
Organisationen abgehalten, um zu einer weiteren
Gewinnmaximierung
innerhalb
der
einzelnen
Kampfkunstorganisation zu gelangen.
Dabei sollte der einzelne Kampfkunstinteressent genau prüfen, ob die Angebote aus dem
Gesundheitsbereich wirklich Hand und Fuß haben und meiner Meinung nach muss man dies bei
einem Großteil wirklich in Frage stellen, aber Glauber versetzt ja bekanntlich Berge!
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Weitere Einnahmequellen stellen heutzutage in den
Kampfkünste willkürlich zusammengestellte Abfolgen von
Kampfkunstbewegungen dar, die im Fitnessbereich mit
entsprechender musikalischer Untermalung als besondere
Form der Aerobic eingesetzt werden, um einerseits etwas
für die Figur und Kondition zu tun und andererseits
pseudomäßig für den Selbstverteidigungsbereich. Diese
einstudierte Form des Trainings, die am ehesten an
Tanzabfolgen erinnert, hat in meinen Augen nichts mit
Straßenkampfsituationen zu tun, wird aber in vielen
Sportstudios effektive Frauenselbstverteidigung verkauft,
unter dem Motto man macht Aerobic und gleichzeitig
Selbstverteidigung alles zu einem Preis und zur gleichen Zeit.
Dies ist natürlich ein verlockendes Angebot in unserer schnelllebigen Zeit, ist in meinen Augen
jedoch an der Realität vorbei und besonders gefährlich für Menschen, die bei all den
Anforderungen der heutigen Zeit nicht mehr so gut bzw. überhaupt nicht mehr dazu in der Lage
sind, die Dinge, mit denen sie zu tun haben sorgfältig zu reflektieren bzw. zu differenzieren, ob das,
was ihnen versprochen wird in der jeweiligen Werbung auch der jeweiligen Realität entspricht.
Deshalb ist es kein Wunder, dass ich in der Vergangenheit schon einige Gespräche geführt habe
mit Menschen, die tatsächlich der Meinung waren, dass ihre spezielle „Kampfäerobic“ sie auch
auf der Straße in die Situation versetzt, allen Herausforderungen zu trotzen. Denn genau dies hatte
ihnen die Werbung dieser Kurse und ihre Trainer versprochen und die müssen es ja wissen!
Ich hoffe, dass dies in der Zukunft immer seltener vorkommt, da ich diese Form der Werbung und
die an den Tag gelegten Sprüche in dieser Trainingsform komplett ablehne, weil sie den
Kampfkünsten im allgemeinen wie im speziellen mehr schaden als dass sie diesen nützen!
Eine neue Form der Vermarktung stellen Kompaktkurse im Selbstverteidigungsbereich dar, in
denen versprochen wird, dass man das „komplette System“ innerhalb kürzester Zeit erlernen kann
und das noch zu einem „überschaubaren“ und „angemessenen“ Preis. Dies erinnert mich an
diverse Angebote aus dem angloamerikanischen Raum, bei dem man für einen höheren
Geldbetrag ein paar „Lehrvideos“ beziehen kann über die die jeweilige gesamte Kampfkunst
ohne Geheimnisse erlernt werden kann und der „Schwarzgurt“ mit entsprechender Urkunde wird
auch gleich mitgeliefert, ohne dass man überhaupt persönlichen Kontakt zu diesen „Meistern“
gehabt hat. Eine Abwandlung dazu stellen auch diverse „Kampfkunstunis“ im Internet dar, bei
denen man sich für Geld Übungsmaterial runterladen kann, um entsprechende Kampfkünste zu
erlernen.
Diese Praktiken lehne ich für meinen Teil und unsere Kampfkunstorganisation ab und halte sie
persönlich für sehr bedenklich im Kampfkunstbereich, denn vor den Erfolg hat Gott die Arbeit
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gesetzt und um Kampfkunst in einer realen Situation auf der Straße mit Erfolg umzusetzen, muss
man in meinen Augen einige Zeit trainieren mit entsprechender Anleitung, entsprechender
Stofflichkeit und entsprechender Unterrichtsdidaktik in einem überschaubaren Rahmen, d.h. Klasse
statt Masse nicht umgekehrt!
Auf der anderen Seite gibt es Kampfkunstorganisationen, deren Mitglieder an diversen Turnieren
teilnehmen.
In diesem Zusammenhang ist es möglich für Spitzenathleten, aus den jeweiligen
Kampfkunstbereichen einige Preisgelder, Startgelder bei entsprechendem Bekanntheitsgrad,
Sachpreise, etc. zu gewinnen. Grundsätzlich ist dies in meinen Augen auch völlig legitim, denn wer
Leistung bringt, sollte für diese auch entlohnt werden.
Aber in meinen Augen gibt es gerade im Turnierbereich recht zweifelhafte Formen des Vergleichs
von Kampfsportlern untereinander: Dabei werden diese Protagonisten in meinen Augen gerne
instrumentalisiert
und
missbraucht
von
ihren
einzelnen
Managern
und
den
Kampfkunstpromotoren, die Formate anbieten mit recht wenigen Regeln auf der einen Seite und
zumeist recht schlechten Rahmenbedingungen für die Athleten auf der anderen Seite.
Diese Turniere haben in meinen Augen zumeist den Sinn
dem Publikum ein möglichst blutiges Spektakel zu bieten
und gehen in der Regel auf Kosten der Gesundheit der
einzelnen Athleten. Weiterhin werden durch diese Form der
Turniere in meinen Augen ausschließlich die niedrigsten
Instinkte des Menschen bedient und befriedigt, was mich
an die Veranstaltungen der Römer z.B. im Colloseum
erinnert.
Leittragende sind dabei immer die Athleten und die
Kampfkünste, die jeweils von ihnen vertreten werden und
Gewinner dieser Veranstaltung sind in meinen Augen in der
Regel die Veranstalter und die Manager der Athleten, die
im Verhältnis das meiste Geld mit diesen Veranstaltungen verdienen. Dabei wird man feststellen,
dass die Promotoren und Manager immer die gleichen sind Jahr ein Jahr aus, die Athleten zumeist
schon nach wenigen Jahren von der Bildfläche verschwinden, warum auch immer!
Innerhalb dieser recht freien Turnierformate gibt es natürlich gerade im Spitzenbereich einige
Ausnahmen, aber diese stellen eher die Spitze des Eisbergs dar und entsprechen leider nicht der
Norm, die ich auf dem Kampfkunstmarkt wahrnehme! Für mich sollte man an solchen
Veranstaltungen nur dann als Athlet teilnehmen, wenn man sich entsprechend über viele Jahre
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auf diese professionell vorbereitet hat mit entsprechendem Equipment, entsprechenden Trainern
und entsprechenden finanziellen Rahmenbedingungen.
Weiterhin sollten sich die teilnehmenden Athleten genau
anschauen, auf welches entsprechende Regelwerk sie sich
einlassen, wer genau hinter den einzelnen Veranstaltungen
steht und welche Seriosität ganz allgemein die
Veranstaltung im speziellen in der Öffentlichkeit genießt!
Dabei ist jedoch zu sagen, dass es seitens der Athleten in
diesem Bereich immer mehr Bestrebungen gibt in den
letzten Jahren diese Formate zu professionalisieren und
sicherer
zu
gestalten
über
entsprechende
Rahmenbedingungen, was der Akzeptanz in der
Öffentlichkeit nur gut tun kann, aber vor allem für die
teilnehmenden Athleten in meinen Augen unerlässlich ist.
Denn die Gesundheit des einzelnen ist für mich das höchste Gut und sollte auch innerhalb solcher
Formate maximal geachtet und geschützt werden!
Deshalb sollten sich seriöse Kampfsportler genau anschauen, an welchen Veranstaltungen sie
teilnehmen und auf welche Veranstaltungen sie besser verzichten sollten!
Weitere Einnahmequellen bieten wie im normalen Profisportbereich private Sponsoren, Sponsoren
aus der Wirtschaft, Werbung aller Art, etc..
Diese Bereiche werden bisher jedoch eher selten von Kampfsportlern erobert und wenn dann nur
in recht überschaubaren und kleinen finanziellen Rahmen. Eine Ausnahme stellt sicherlich der
Boxbereich dar, was aber kulturhistorisch viele Faktoren hat, die für den normalen
Kampfkunstbereich zurzeit eher nicht zutreffend und zu übertragen sind.
Somit gibt es in meinen Augen in der Zukunft noch viel zu tun, um es seriösen Anbietern im
Kampfkunstbereich zu erleichtern, ihre Kampfkunst noch besser verbreitern zu können und dann in
der Folge auch gut davon leben zu können ohne ihre Ideale dabei über Bord zu werfen!
Denn in meinen Augen sind die Interessenten von seriöser Kampfkunst auch bereit für eine gute,
seriöse Leistung im Kampfkunstbereich einen angemessenen Preis zu bezahlen!
Qualität hat halt seinen Preis - dies sollte sich jedoch im mittleren Preissegment bewegen, um es
jedem, der sich für Kampfkunst interessiert zu ermöglichen, diese auch bei seriösen Anbietern zu
erlernen, denn das sind wir Kampfkunstanbietenden der Kampfkunst in meinen Augen einfach
schuldig!
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4. Redaktion: Nennen sie Vorteile der Kommerzialisierung im Kampfkunstbereich?
Herr Krebs: In der heutigen Zeit ist es über verschiedenste Vermarktungsmöglichkeiten seitens der
Kampfkünste wie der Athleten möglich, auch auf seriöse Art und Weise mit der entsprechenden
Geduld und entsprechendem Fleiß Kampfkunst professionell anzubieten und dann auch gut
davon leben zu können. Durch die dann freigewordenen zeitlichen Ressourcen auf Grund der
Selbständigkeit innerhalb des jeweiligen Kampfkunstbereichs ist es möglich sich über
entsprechendes persönliches Training mit entsprechenden Trainingspartnern und angebotenen
Formaten immer mehr innerhalb der einzelnen Kampfkunst zu professionalisieren.
Diese Erfahrungen und freigewordene Zeit kann der einzelne dann wiederum nutzen, um z.B. gutes
Unterrichtsmaterial, entsprechendes Schrifttum, entsprechende Unterrichtsdidaktik und
Filmmaterial zu schaffen, was in meinen Augen dazu führen soll, dass es zu einer weiteren
Professionalisierung des persönlichen Unterricht bzw. der persönlich wahrgenommenen
Kampfkunst kommt.
Auf Grund der Kommerzialisierung der Kampfkunst an sich wird natürlich auch ein größeres
Publikum erreicht. Dabei glaube ich, dass der vorhandene Kuchen über die Zeit nicht kleiner wird
über die neu dazu kommenden Anbieter, sondern stetig anwächst. Dies liegt in meinen Augen
daran, dass jeder Kampfkunstausbilder seine jeweiligen individuellen Qualitäten, jeweils in die
Waagschale des Marktes wirft und daraus wiederum ein ganz individuelles Zielpublikum resultiert,
wodurch sogar ganz neue Marktsegmente erwachsen können, wenn der einzelne Anbieter auch
Qualitäten und Qualifikationen gerade in anderen Bereichen mitbringt wie z.B. irgendwelche
beruflichen Qualifikationen, etc. Denn diese befähigen ihn natürlich bei entsprechender
Vorbereitung und entsprechender Analyse Kampfkunst auch in seinen früheren beruflichen
Feldern anzubieten, wenn dies von diesem Bereich gewünscht und gewollt ist.
Weiterhin ist es möglich bei entsprechendem Fleiß und
entsprechender Geduld seitens des einzelnen Anbieters
den Stellenwert und das Image von Kampfkunst in unserer
Gesellschaft maßgeblich zu verbessern. Dies funktioniert
einerseits über die Schaffung von entsprechendem
Schrifttum, um über die einzelne Kampfkunst an sich zu
informieren und andererseits sollte ein Teil der Einnahmen
dafür verwendet werden, um gezielte und seriöse Werbung
für die einzelne Kampfkunst in seriösen Medienformaten
aller Art zu platzieren.
Dabei sollte man lieber mit der entsprechenden Qualität
werben, als irgendwelche Schnellschüsse in diesem Bereich
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zu produzieren. Denn es dauert in der Regel relativ lange, bis man sich einen guten Ruf auf dem
Kampfkunstmarkt geschaffen hat, aber man kann diesen durch irgendwelche Schnellschüsse in
Bezug auf Werbung auch schnell wieder gefährden bzw. ruinieren.
Daher liegt hierbei der Schlüssel zum Erfolg in der nötigen Geduld und entsprechenden
Vorbereitung entsprechender Werbeformate aller Art.
Weiterhin kann der Stellenwert der Kampfkunst über entsprechende charismatische Protagonisten
natürlich sehr schnell gesteigert werden. Dies funktioniert in meinen Augen aber nur dann, wenn
diese sich in den Dienst der Kampfkunst stellen und nicht nur ihre eigenen persönlichen Ziele
verfolgen.
Dabei sollten die einzelnen Organisationen generell mal über ihre an den Tag gelegten Visionen
im Kampfkunstbereich nachdenken und überprüfen, ob diese Zieloptionen sich nicht reduzieren
lassen auf eine einzige, nämlich persönliche Gewinnmaximierung!
Weiterhin kann die Gruppe bzw. Kampfkunstorganisation
als moderne Form eines Netzwerks verstanden werden, in
der es zu einer maximalen persönlichen Evolution meist
dann kommt, wenn man sich selbst möglichst viel in diese
Netzwerkstruktur einbringt. Denn wer viel säht, kann in der
Regel noch mehr ernten!
Außerdem ist es möglich über die Kommerzialisierung des
Kampfkunstbereichs Stipendien zu vergeben, sich sozial zu
engagieren z.B. im Kinder– und Jugendbereich oder
Entwicklungshilfe zu betreiben in Ländern, in denen es der
Bevölkerung in der Regel kaum möglich ist, Kampfkunst zu
erlernen und zu betreiben!
5. Redaktion: Nennen sie Nachteile der Kommerzialisierung im Kampfkunstbereich?
Herr Krebs: Die Kommerzialisierung des Kampfkunstbereichs hat natürlich nicht nur zu Vorteilen für
diesen Bereich geführt.
Zu nennen sind z.B. kommerzielle Strukturvertriebe im Kampfkunstbereich, die als oberste Zieloption
in
der
Regel
die
Gewinnmaximierung
für
die
Führungsriege
der
einzelnen
Kampfkunstorganisationen ausgeschrieben haben. Dabei wird zumeist nach den Grundsätzen
verfahren „Masse statt Klasse“ und „Wachstum um jeden Preis“ anstatt „Wachstum in Würde“!
Innerhalb dieser Strukturvertriebe werden in der Regel alle erlernbaren Einzelbausteine der
jeweiligen Kampfkunst einzeln verkauft und es werden nochmals Extragebühren für spezielle und
in der Regel besonders wichtige Unterrichtsbausteine erhoben. Weiterhin ist es in der Regel
notwendig innerhalb dieser Strukturvertriebe alle Bausteine des Systems erlangt zu haben, um die
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Gesamtsystematik der einzelnen Kampfkunst verstehen zu können. Somit ist man zumeist sehr
lange an diese Kampfkunstorganisationen gebunden, wenn man in den „Besitz des kompletten
Systems“ kommen möchte.
Dieser Vorgang wird in der Regel noch künstlich verlängert durch entsprechende Wartezeiten
zwischen den einzelnen Prüfungen. Weiterhin werden in der Regel überteuerte
Fortbildungsformate vor allem für die Fortgeschrittenen angeboten, die nicht unbedingt das
halten, was sie versprechen. Dies führt dann in der Regel zu fehlender Qualität in diesen Bereichen
und nur vereinzelt stechen Protagonisten hervor, die sich meist noch in anderen
Kampfkunstbereichen fortgebildet haben.
Dies führt in meinen Augen zu Stillstand innerhalb großer Teile der Kampfkunst, da zu wenig
Innovation und Kreativität von den Organisationsleitern zugelassen wird innerhalb der einzelnen
Kampfkünste. Zumeist darf dort nur die Führungsriege um den Organisationsleiter herum kreativ
und innovativ sein und das in der Regel eher im wirtschaftlichen Bereich, um in meinen Augen ihre
persönlichen Gewinne noch mehr zu maximieren.
Dieser Zustand des Stillstandes in großen Teilen der
Kampfkünste führt in meinen Augen zu einem großen
Imageschaden für den kompletten Kampfkunstbereich.
Indizien für diesen Stillstand sind einerseits die zumeist
fehlende Qualität der vorhandenen Unterrichtsformate und
die in der Regel veraltete bzw. nicht vorhandene
Unterrichtsdidaktik im Kampfkunstbereich.
Weiterhin ist der Kampfkunstmarkt in weiten Teilen noch von
fehlender Transparenz und vielen „Geheimnissen“ geprägt,
die um die Kampfkunst an sich gemacht werden. Dies trägt
nicht unbedingt in der Öffentlichkeit dazu bei, die Seriosität
der einzelnen Kampfkünste in der Gesellschaft zu steigern.
Weiterhin sinkt durch die oben genannten Punkte meiner Meinung nach die Zukunftstauglichkeit
vieler Kampfkünste, da nach dem Grundsatz „Masse statt Klasse“ verfahren wird. Dabei ist zu
bedenken, dass viele Kampfkünste mal überprüfen sollten, ob sie den praktischen Anforderungen
der heutigen Zeit überhaupt noch gewachsen sind und wenn nicht, was man innerhalb dieser
Künste diesbezüglich verändern könnte, um den Anforderungen der heutigen Zeit wieder Stand zu
halten.
Denn vieles ist meiner Meinung nach möglich in den einzelnen Kampfkünsten, wenn man mal
über den persönlichen Tellerrand hinausschaut und auch bereit ist für Veränderungen aller Art,
anstatt sich der Nostalgie der Vergangenheit hinzugeben.
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Bezüglich der Transparenz ist auch zu sagen, dass viele Kampfkunstanbieter die Einführung
moderner Trainingsmethoden aus anderen sportlichen Bereichen wie z.B. die professionellen
Videoanalyse kategorisch ablehnen, um in meinen Augen nicht hinterfragt zu werden bzw. sogar
in Frage gestellt zu werden.
Dadurch nimmt sich Kampfkunst in vielen Bereichen natürlich viel Entwicklungspotential, um sich
weiter zu professionalisieren, was für die Zukunft sicherlich immer notwendiger wird, da die
Herausforderungen, die auf der Straße auf uns warten, sicherlich nicht kleiner werden.
Innerhalb der Strukturvertriebe versucht man in der Regel alle Geschäfte mitzunehmen, die sich in
artverwandten Gebieten stellen, wie z.B. der Gesundheitsbereich, der Fitnessbereich, der
Esoterikbereich, etc..
Diese Bereiche werden dann zumeist in einer publikumswirksamen Form zu recht hohen Preisen
angeboten, um den persönlichen Profit der Anbieter weiter zu maximieren. Dabei sollte man
genau hinschauen, ob die Angebote das halten, was sie versprechen. Denn ich und viele andere,
die ich kenne, haben die Erfahrung gemacht, dass nur weniges Hand und Fuß hat in diesen
artverwandten Bereichen.
Weiterhin bestimmt in der Regel die persönliche Finanzkraft und nicht der persönliche Einsatz
bezüglich der Kampfkunst in den Strukturvertrieben den Verlauf der persönlichen
Kampfkunstkarriere.
Dadurch
gehen
viele
Talente
innerhalb
dieser
Strukturvertriebe verloren und diese beteiligen sich später
auch nur noch sehr selten in anderen Kampfkünsten an
deren Weiterentwicklung, da es sich bei ihnen zumeist um
enttäuschte Idealisten handelt, die in meinen Augen
gerade von den Strukturvertrieben mental verheizt wurden.
Außerdem habe ich bei vielen Vertretern von
Strukturvertrieben, die entsprechenden finanziellen Erfolg
innerhalb dieser Organisationen gehabt haben, festgestellt,
dass sie sehr häufig ausgeprägte Allmachtsphantasien und
entsprechende Profilneurosen an den Tag gelegt haben.
Sie glaubten die Weisheit gepachtet zu haben egal in welchem lebenstechnischen Bereich auf
Grund der Tatsache, dass sie im Kampfkunstbereich finanziellen Erfolg gehabt haben – eine
komische Logik in meinen Augen! Weiterhin nahm ich bei den gleichen Personen zumeist eine
übertriebene Arroganz und eine fehlende Bescheidenheit wahr, die für mich wie für andere recht
unerträglich war und ist!
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Dies sind natürlich Eigenschaften, die man häufig wahrnimmt bei Personen, die zu Geld
gekommen sind, aber ich habe festgestellt, dass dies in Kampfkunststrukturvertrieben besonders
häufig der Fall war und ist!
6. Redaktion: Welchen Stellenwert und Bedeutung hat die Kommerzialisierung der Kampfkünste in
der IEMAS – Organisation?
Herr Krebs: Qualität hat natürlich ihren Preis, sollte sich meiner Meinung nach aber im mittleren
Preissegment bewegen, damit so gut wie jeder die Möglichkeit hat, Kampfkunst bei seriösen
Anbietern zu erlernen.
Viele Formate kommen für unsere Organisation nicht in Frage, da wir uns auf unsere
Kernkompetenz, d.h. die Vermittlung effektiver und qualitativ hochwertiger Selbstverteidigung
spezialisiert haben und dies gilt jetzt wie in der Zukunft!
Artverwandte Gebiete kommen für uns nur dann in Frage,
wenn mit der entsprechenden Wissenschaftlichkeit an die
Sache
herangegangen
wird.
Der
Fitness
–und
Gesundheitsbereich resultiert bei uns automatisch daraus,
dass wir Selbstverteidigung aus einem sportlichen
Gesamtkontext heraus angehen, d.h. bei uns wird im
Training nicht nur über Selbstverteidigung geredet, sondern
es wird auch dementsprechend trainiert!
Die Seriosität und Qualität unserer Formate steht ganz oben
auf der Prioritätenliste unserer Kampfkunst. Somit herrscht
bei uns der Grundsatz „Klasse statt Masse“!
Wir versuchen unsere Formate stetig zu verbessern über entsprechende Evaluation, um unsere
Mitglieder auch optimal auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten im
Selbstverteidigungsbereich.
Bei uns herrscht Transparenz im Training und keine Geheimniskrämerei, die in meinen Augen in
anderen Kampfkunstorganisationen nur dazu dient, um den persönlichen Lernfortschritt unnötig zu
verzögern bzw. zu behindern.
Wir verzichten auf entsprechende meist asiatische Rituale und Anreden, da wir nicht glauben,
dass dies im Trainingsalltag zu mehr Respekt und Achtung innerhalb unserer Trainingsgruppen
führt. Denn dieses drum herum wurde und wird in unseren Augen zu häufig missbraucht von den
einzelnen Kampfkunstorganisationen, um persönliche Interessen in meinen Augen besser
durchsetzen zu können.
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Weiterhin sind wir hier in Mitteleuropa und dementsprechend sprechen wir uns wie in anderen
Sportvereinen mit dem Vornamen an, da Respekt und Achtung ein ganz normaler Basisbaustein
unserer Trainingsgruppen ist.
Wir verzichten in unserer Kampfkunst auf ein klassisches Graduierungssystem, es ist jedoch
möglich Zertifikate über die Programme unseres Leitfadens zu erlangen. Dabei spielt die erbrachte
Leistung und nicht der Geldbeutel eine Rolle, da unsere IEMAS – Leitfaden - Zertifikate kostenlos
sind.
Bei uns trainiert jeder Trainingsteilnehmer mit jedem anderen Trainingsteilnehmer und es wird bei
uns nicht in einzelnen Bereichen wie Schülerbereich, Lehrerbereich oder Graduierungsbereichen
trainiert. Denn bei uns soll jeder über das Training möglichst viele Bewegungserfahrungen mit
möglichst vielen unterschiedlichen Personentypen sammeln, um eine maximale persönliche
Evolution möglichst schnell herbeizuführen.
Weiterhin führt diese Vorgehensweise zu einem guten und
sozialen Unterrichtsklima, was noch unterstützt wird durch
den Umstand, dass wir alle die gleiche Trainingskleidung
tragen nämlich schwarze T-shirts und schwarze Hosen. Bei
den Ausbildern steht noch ganz klein unter dem IEMAS
Zeichen „instructor“, was aber nur dazu dient, dass gerade
Neulinge in unseren Gruppen direkt einen Ansprechpartner
zur Hand haben, um sie in die Materie einzuführen.
Dies gilt bei uns aber für fast alle Trainingsteilnehmer, die
schon länger dabei sind, da unser oberster Grundsatz für
jeden neuen Trainingsteilnehmer ist, dass er möglichst
schnell ein guter Trainingspartner von allen anderen
werden soll.
Dies erreichen wir in der Regel über kleine, überschaubare Trainingsgruppen bzw. in größeren
Gruppen über ein gesundes Verhältnis zwischen Ausbildern und weiteren Trainingsteilnehmern.
Denn individuelle Schulung und persönlicher Fortschritt ist in unseren Augen nur realisierbar, wenn
auch die notwendigen Rahmenbedingungen in den einzelnen Selbstverteidigungsgruppen
geschaffen werden und dies geht in unseren Augen z.B. nicht beim typischen Massenunterricht
gängiger Kampfkünste.
Wartezeiten und Extragebühren für irgendwelche Unterrichtsinhalte haben wir nicht. Außerdem
müssen bei uns Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr keine Jahresgebühr an die
Organisation bezahlen.
Wir versuchen die Ausbildungskosten und Lizenzkosten der Schulleiter in Grenzen zu halten, damit
sich ihr persönliches Engagement möglichst schnell in den grünen Bereich der Wirtschaftlichkeit
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bewegt. Dabei gilt bei uns jedoch der Grundsatz „Wachstum in Würde“. Denn nicht jeder sollte in
unseren Augen Kampfkunst erlernen dürfen, da bei uns Kopf und Herz an der richtigen Stelle sein
sollte, d.h. dass Selbstverteidigungstechniken nur in einer Notwehr –oder Nothilfesituation
eingesetzt werden dürfen und nicht z.B. zur Durchsetzung persönlicher Interessen.
Sollten einzelne Schulleiter diesen Organisationsgrundsatz ignorieren bzw. bewusst dagegen
verstoßen, so werden wir uns unverzüglich von diesen Schulleitern trennen, um den
Gesamtschaden für die Organisation wie für die gesamte Kampfkunstwelt zu minimieren.
Bei uns finden mehrmals im Jahr spezielle Ausbilderseminare statt, bei denen unsere Ausbilder
neben den sportlichen Fertigkeiten auch in juristischen, medizinischen, sportphysiologischen und
wirtschaftlichen Fragen geschult werden, um den Herausforderungen einer erfolgreichen
Schulgründung bzw. einer dauerhaften, erfolgreichen Selbständigkeit in der Praxis noch besser
gewachsen zu sein.
Jeder Ausbilder hat sich bei uns in den Dienst der Kampfkunst zu stellen und sich nicht über diese
zu erheben.
Eng damit verbunden ist der freundschaftliche Umgang mit allen Kampfkünsten und nicht die
Polarisierung der einzelnen Kampfkünste, wie dies in anderen Organisationen häufig an den Tag
gelegt wird. Dies sollte in unseren jeweiligen Schulen auch spürbar sein und gelebte Materie jedes
unserer Ausbilder sein.
Weiterhin versuchen wir die Unterrichtsdidaktik und Trainingsformen anderen Sportarten, wenn
diese in unseren Kontext passen, auf unsere Selbstverteidigung zu übertragen, da ich Kampfkunst
in einem größeren Kontext sehe, nämlich im Kontext des allgemeinen Sports.
Zudem verfahren wir nach dem Baukastensystem, d.h.
jeder der zu uns kommt kann egal mit welchem Baustein
unserer Kampfkunst beginnen. Dieses Angebot haben wir
vor allem für Personen geschaffen, die sich ausschließlich
für bestimmte Bausteine unserer Kampfkunst wie z.B.
unseren Bodenkampf, Chisau, Chigerk, etc. interessieren.
Dabei ist klar, dass der Einstieg in der Regel nicht so leicht
von statten geht wie dies der Fall ist, wenn man nach
unserem IEMAS - Leitfaden verfährt. Nichtsdestotrotz ist
dieser Weg in unserer Organisation möglich und wurde
gerade für Personen geschaffen, die schon über
entsprechende Erfahrungen in anderen Kampfkünsten
verfügen.
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Anwendungstraining steht in unsere Organisation im Vordergrund, aber mit entsprechender
Schutzausrüstung, entsprechender Anleitung und entsprechenden sozialverträglichen Partnern,
was dazu führt, dass man bei uns an diese Trainingsformen ganz unverkrampft herangehen kann
und diese auch bis ins hohe Alter bei entsprechender Schulung betreiben kann.
Innovation und Kreativität sind von vorne herein als Trainingsoption für jeden Trainierenden in
unserer Organisation ausgeschrieben und werden ausdrücklich von mir gewünscht. Die
Weiterentwicklung der Kampfkunst und die Verbesserung deren Images in der Gesellschaft ist für
unsere Organisation eine stetige Zieloption.
Unsere Gruppen im Einzelnen wie unsere gesamte
Organisation stellt in meinen Augen eine moderne Form
eines Netzwerks dar, von der man dann in meinen Augen
am meisten profitieren kann, wenn man sich selbst maximal
einbringt in diesem Netzwerk.
Eng damit verbunden ist der Punkt, dass über individuelle
Fähigkeiten
und
Qualifikationen
unserer
Trainingsteilnehmer, es in der Zukunft immer wieder möglich
sein wird, ganz neue seriöse Interessentengruppen für den
Selbstverteidigungsbereich zu aktivieren und bei Bedarf ein
individuell zugeschnittenes Format für den jeweiligen
Bereich zu entwickeln, was wir in der Vergangenheit schon
für zahlreiche andere Bereiche erfolgreich getan haben.
Wir sind immer daran interessiert, entsprechendes Schrifttum oder Bildmaterial zu schaffen, um uns
im Selbstverteidigungsbereich weiter zu professionalisieren.
Unsere Trainingsteilnehmer können jederzeit unsere Schulverträge innerhalb von 3 Monaten
kündigen vergleichbar mit einem herkömmlichen Mietvertrag im Gegensatz zur gängigen Praxis
von Jahresverträgen.
Denn wir möchten Mitglieder haben, die nicht über Verträge an uns gebunden sind, sondern
einfach gerne zu uns kommen, da sie sich uns und der Selbstverteidigung verbunden fühlen!
Denn Knebelungsverträge führen in unseren Augen nicht zu einer höheren Trainingszufriedenheit
im Kampfkunstbereich, aber das kann ja bekanntlich jeder selbst halten, wie er möchte!
Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen, eine entsprechende Talentförderung in unserer
Organisation zu etablieren, was in kleinem Rahmen jetzt schon der Fall ist.
Außerdem ist in Zukunft in diesem Zusammenhang angedacht, vielleicht einmal Stipendien für das
Erlernen unserer Kampfkunst zu vergeben.
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Individual Effective Martial Arts System
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Zudem möchte ich mich mit unserer Organisation im sozialen Bereich engagieren und eine
entsprechende Entwicklungshilfe in Bezug auf Kampfkunst leisten in Bereichen, denen es bisher
kaum oder gar nicht möglich war Kampfkunst kennen zu lernen und dann zu betreiben.
7. Redaktion: Kommt es in ihren Augen zu einer Professionalisierung der Kampfkünste durch die
Kommerzialisierung des Kampfkunstbereichs?
Herr Krebs: In meinen Augen bisher eher nicht!
Meiner Meinung nach wurden bisher eher persönliche
Interessen vor allem im finanziellen Bereich innerhalb der
Kampfkünste verfolgt, anstatt sich in den Dienst der
jeweiligen Kampfkunst zu stellen!
Viele fortgeschrittene Vertreter der Kampfkunst nutzten in
meinen Augen ihre Zeit nicht unbedingt, um z.B. Schrifttum,
Unterrichtsdidaktik oder Filmmaterial zu schaffen, um die
jeweilige Kampfkunst weiter zu professionalisieren.
Moderne Trainingsverfahren wie die Videoanalyse werden
nur sehr selten bzw. gar nicht eingesetzt im
Kampfkunstbereich, um in meinen Augen nicht persönlich
hinterfragt bzw. sogar in Frage gestellt zu werden.
Im Vergleich zu anderen Sportbereichen gibt es im Selbstverteidigungsbereich nur sehr wenige
Athleten, die bezüglich ihrer Kernkompetenzen mit Spitzenathleten anderer Sportarten mithalten
können.
Von Professionalisierung im eigentlichen Sinne kann in meinen Augen nicht die Rede sein, da fast
überall professionelle Unterrichtsdidaktik, entsprechende Leitfäden, etc. fehlen, um ein
professionelles einheitliches Niveau in den einzelnen Organisationen sicher zu stellen.
Weiterhin wird ein Großteil des Lehrpersonals direkt ins kalte Wasser geworfen, anstatt diese mal
auf ihre Lehrfähigkeit zu überprüfen. Deshalb ist das Unterrichtsniveau meist auch sehr
unterschiedlich innerhalb der einzelnen Kampfkunstorganisationen.
Die Lehrmethoden sind häufig sehr veraltet und greifen auf moderne Erkenntnisse des
allgemeinen Sport –und Medizinbereichs eher selten zurück.
Außerdem weilt das Wissen über die Kampfkunst in den einzelnen Organisationen zumeist auf zu
wenigen Schultern und sollte in meinen Augen besser bzw. breiter verteilt werden.
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Das „Stille Post Prinzip“ funktioniert leider viel zu gut, d.h. dass die Informationen in den einzelnen
Kampfkünsten, die von oben vorgegeben werden, meist nur in „verwässerter“ Form unten beim
Schüler ankommen.
Geheimnisse bestimmen auch heute noch das allgemeine Tagesgeschäft der Kampfkünste und
pseudowissenschaftliche Erkenntnisse werden von einer auf die nächste Generation übertragen,
ohne diese wissenschaftlich mal zu überprüfen.
Zudem stehen antiquierte Organisationsstrukturen, Rituale, etc. einer weiteren Professionalisierung
in meinen Augen meist sehr hinderlich im Weg.
8. Redaktion: Welche Verantwortung und welche Chancen sehen sie in der Kommerzialisierung
des Kampfkunstbereichs?
Stefan Krebs: Wie oben schon gesagt, sollte Kampfkunst nicht jeder lernen, sondern nur der, der
Kopf und Herz an der richtigen Stelle hat.
Weiterhin sollten in meinen Augen die Vertreter der einzelnen Kampfkünste der Kampfkunst das
zurückgeben, was sie selbst durch sie erlangt und erfahren haben und das ist in der Regel eine
ganze Menge, auch wenn der ein oder andere davon schon eine Menge vergessen oder
verdrängt hat.
Zudem sollten sich die gleichen Protagonisten mit all ihrer Schaffenskraft in den Dienst der
Kampfkunst stellen, um diese nachhaltig für die Zukunft zu verändern. Denn in meinen Augen ist
einfach mehr drin, als das, was in den meisten Kampfkünsten als Wachstumsimpuls von oben
beigesteuert wird.
Außerdem sollte Kampfkunst egal wo für jeden erlernbar sein, der dies möchte und nicht in
überteuerter Form angeboten werden.
Für mich stellt Kampfkunst auch eine Lebensphilosophie
bzw. einen Lebensweg dar, der einen Ausgleich zum
normalen Leben darstellt, der nach bestimmter Zeit zu
innerer Zufriedenheit führt, der Geduld und Verzicht lehrt,
der einem aufzeigt, wie man persönliche Grenzen
verschieben kann, der das persönliche Selbstwertgefühl
und Selbstvertrauen verbessert und stabilisiert, der
Bescheidenheit und Rücksichtnahme auf Schwächere lehrt
und der eine gewisse Form der Selbstlosigkeit nach sich
zieht, wenn man danach stetig strebt!
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Weiterhin liegt in der Kommerzialisierung der Kampfkunst die Chance, dass sich das Image von
Kampfkunst in der Öffentlichkeit verbessert und der Stellenwert von Kampfkunst sich in der
Öffentlichkeit steigert über seriöse Anbieter, qualitativ hochwertiger Formate und die Erschließung
neuer, seriöser Interessengruppen wie Schulen, Kindergärten, Unis, Polizei, Militär, etc.
Weitere Chancen dieser Entwicklung liegen in meinen Augen in der Förderung sozialer Projekte
und in der Unterstützung von Entwicklungsbereichen, die bisher nicht in der Lage waren,
Kampfkunst als solche kennen zu lernen und zu betreiben.
Zudem sehe ich Kampfkunst als Teil eines Ganzen im
Kontext aller Sportarten und hoffe, dass dies von der
Gesellschaft in der Zukunft auch immer mehr so gesehen
wird, da ich glaube, dass Kampfkunst unserer Gesellschaft
viel geben könnte, um bestimmte Werte unserer
Gesellschaft zu stärken bzw. zu reaktivieren.
Denn unsere Gesellschaft sollte alle Möglichkeiten in
Erwägung ziehen, um dem stetigen Werteverlust in unserer
Gesellschaft in Zukunft noch stärker entgegen zu wirken
und dabei kann Kampfkunst in meinen Augen auch einen
maßgeblichen Beitrag leisten, wie dies eindrucksvoll in
Asien schon seit Jahrhunderten zelebriert wird.
Abschließend ist zu sagen, dass bei allen Formen der Kommerzialisierung der Kampfkünste die
Kampfkunst an sich nicht vergessen wird auf diesem Weg, sondern dabei wieder vermehrt in den
Vordergrund rücken sollte!
Dabei sollte in meinen Augen in Zukunft nach den Grundsätzen „Qualität statt Quantität“ und
„Klasse statt Masse“ verfahren werden!
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