Kirche in der Stadt 2/2012 - Evangelischer Kirchenbezirk Tübingen

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Kirche in der Stadt 2/2012 - Evangelischer Kirchenbezirk Tübingen
Mai bis September 2012
ZEITUNG FÜR DIE EVANGELISCHE KIRCHE IN TÜBINGEN
Bezirkskirchentag: Programmüberblick
Fotos: privat
Am Himmelfahrts-Wochenende
v o n
Freitag, 18. bis Sonntag, 20. Mai bietet der Evangelische Bezirkskirchentag 100 Veranstaltungen an 25
Orten in Tübingen mit über 500 Mitwirkenden - alles bei freiem Eintritt. Das 52-seitige
Programmheft wird an alle evangelischen
Haushalte verteilt. Hier ein erster Überblick:
Abschiedsinterview
mit Dekanin Dr.
Kling-de Lazzer
Freitagabends finden ab 19 Uhr neun
Eröffnungsgottesdienste
statt (Programmheft S. 8
ff.), danach gibt‘s „Schwof
im Hof“ des Eberhardsgemeindehauses und ein Konzert mit Christoph
Zehendner (S. 11). Um 21.30 Uhr schließen
das Abendliedersingen auf dem Marktplatz
(S. 11) und die Lichteraktion auf dem Anlagensee (S. 38) das Tagesprogramm ab.
Der Samstag startet um 9.30 Uhr mit
den Bibelarbeiten (S. 12 ff.), an die sich um
elf Uhr die Hauptvorträge der teils prominenten Referenten wie Nils Schmid (Bild
Hermann Hesses
Lehrjahre in
Tübingen
Spiritualität und
Seelsorge: Drei
Angebote
oben links), Fritz Kuhn oder Günther Beckstein anschließen (S. 15 ff.). Um 13 Uhr
sind die Mittagsgebete (S. 19). Zwischen
14 und 19 Uhr gibt es zu verschiedenen
Uhrzeiten Seminare, Workshops, Vorträge,
Stadtspaziergänge und eine Fahrradtour (S.
20 ff.). Die Diakonie bietet auf dem Marktplatz Beratung, Information, Spielangebote
und ein open-air-Konzert mit der BrenzBand (S. 37). Für Jugendliche gibt es Spiel-,
Sport- und Musikangebote sowie Talkrunden im Anlagenpark (S. 38). Am Abend
locken unter anderem die großen Konzerte
mit Kirchentags-Star Gerhard Schöne (Bild
oben rechts), Grupo Sal oder 20 Kirchenchören in der Motette (S. 33 ff.) sowie das
Jugend-open-air mit den Gruppen Sacrety
und Good Weather Forecast (S. 39).
Am Sonntag bilden um elf Uhr der zentrale open-air-Gottesdienst auf dem Tübinger Marktplatz mit der Predigt von Rundfunkpfarrerin Dr. Lucie Panzer (Bild oben Mitte) und der Kindergottesdienst im Gemeindehaus Lamm den Abschluss. [Peter Steinle]
www.bezirkskirchentag-tuebingen.de
2 Kirche in der Stadt | Mai bis September 2012
„Ich war immer ein Praktiker“
Wussten Sie schon...
Wie wird ein neuer Dekan oder
eine neue Dekanin gewählt?
Der langjährige Geschäftsführer des Diakonischen Werks Tübingen, Horst Haar,
verabschiedet sich am 1. August in die passive Phase der Altersteilzeit. Seit über 30
Jahren arbeitet der Diakon schon im Diakonischen Werk Tübingen, vor 24 Jahren hat
er die Geschäftsführung übernommen. Langweilig ist es ihm jedoch nie geworden:
„Die Arbeit war immer interessant und vielgestaltig“.
Foto: Gieseler
Bei der Wahl einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers für die scheidende Dekanin
Dr. Marie-Luise Kling-de Lazzer gibt es zwei
entscheidende Instanzen:
Das Tübinger Besetzungsgremium setzt
sich aus 38 überwiegend ehrenamtlichen
Personen zusammen: Zehn Mitglieder hat die
Bezirkssynode in den Dekanswahlausschuss
gewählt. Vier Delegierte entsendet der Tübinger Gesamtkirchengemeinderat. Dazu
kommen die zehn Mitglieder des Kirchenbezirksausschusses und die zehn gewählten Mitglieder des Stiftskirchengemeinderats, wo der/die Dekan/in ja auch Pfarrer/in
ist. Stimmrecht haben außerdem die drei
verbleibenden Stiftskirchenpfarrer sowie
Theologieprofessor Dr. Volker Drehsen als
Vertreter der Frühprediger. Schuldekan
Hans-Joachim Heese nimmt beratend teil.
Dieses Besetzungsgremium hat unter
Vorsitz von Prälat Dr. Christian Rose einen
mehrseitigen Ausschreibungstext erarbeitet, der am 15. Januar in der württembergischen Pfarrerdienstzeitschrift veröffentlicht
wurde. Innerhalb einer dreiwöchigen Frist
konnten Interessierte ihre Bewerbung beim
Oberkirchenrat in Stuttgart einreichen.
Aus allen eingegangenen Bewerbungen
hat der Oberkirchenrat nun bis zu drei geeignete Personen ausgewählt, die er dem
Tübinger Besetzungsgremium zur Wahl
vorschlägt. Nach der Eröffnungssitzung, in
der der Vorsitzende Professor Martin Beck
die Namen bekanntgibt, haben die Gremiumsmitglieder zwei Monate Zeit, sonntags
in den Heimatgemeinden der Bewerber/innen jeweils eine Predigt zu hören. Danach
tritt das Gremium wieder zusammen, lädt
die Bewerber/innen nacheinander zum Gespräch ein und schreitet dann zur Abstimmung. Wenn ein/e Bewerber/in mehr als
die Hälfte der Stimmen auf sich vereinigen
kann, ist er oder sie gewählt, anderenfalls
macht der Oberkirchenrat einen neuen
Wahlvorschlag – spätestens beim dritten
Mal allerdings nur noch mit einer Person.
Im günstigsten Fall stünde noch vor den
Sommerferien fest, wer neue Dekanin oder
neuer Dekan in Tübingen wird. [Peter Steinle]
Horst Haar geht als Diakonie-Geschäftsführer in den Ruhestand
An der Ludwigsburger Karlshöhe hat
sich Horst Haar zum Diakon ausbilden
lassen, ein Studium der Sozialpädagogik
schloss sich an. Durch ein Praktikum in der
Suchtberatung kam er 1978 erstmals mit
dem Diakonischen Werk in Tübingen in
Berührung. Ein Jahr später arbeitet er als
Berater in der allgemeinen Ehe-, Familienund Lebensberatung. Gerade diese Arbeit
in der Lebensberatung hat ihn geprägt.
„Ich war immer praktisch orientiert und
habe den Kontakt mit den Menschen immer sehr genossen. Ich war nah am Leben
dran“, blickt Horst Haar zurück. Besonders
wichtig war dem dreifachen Familienvater
dabei, dass er mit einer Ausnahme von
wenigen Jahren während seiner gesamten
Leitungsfunktion immer auch in der Beratung tätig war.
Die Probleme der Menschen, die zur
Beratung kommen, haben sich seiner Meinung nach nicht gravierend geändert:
„Arbeitslosigkeit und Trennungen sind die
großen Lebenskrisen“, so Haar. Nach seiner
Beobachtung hat die soziale Schieflage zugenommen. Das Beratungsgespräch an sich
wandelte sich durch die modernen Medien:
„Während wir uns voll und ganz auf unsere Klienten einstellen und nicht gestört
werden wollen, auch nicht von unseren
Telefonen, klingeln doch immer wieder die
Handys der Ratsuchenden“, berichtet Horst
Haar von seinem Alltag.
Durch seine vielen Ehrenämter wird es
dem agilen 62-Jährigen auch im Ruhestand wohl nicht langweilig werden. Für die
Gruppierung „Lebendige Gemeinde“ sitzt
er seit 2001 in der Landessynode, seit 17
Jahren ist er Mitglied des Kirchengemeinderates seines Heimatortes NeustettenRemmingsheim. Zum Abschluss seiner aktiven Beratertätigkeit wünschte sich Horst
Haar, „dass ich mit meiner Erfahrung noch
mal von vorne anfangen könnte, mit dieser
großen Gelassenheit, die ich im Laufe der
Jahre erworben habe.“ [Ute Eichhorn]
Die Nachfolgerin von Horst Haar stellen wir vor auf Seite 5.
Impressum
Herausgeber: Evangelische Gesamtkirchengemeinde Tübingen
Redaktion: Peter Steinle (ps, verantwortlich), Ute Eichhorn (ue), Dr. Beatrice Frank (bf), Claudia Rapp
Redaktionsadresse: Pressepfarrer Peter Steinle, Hechinger Straße 13, 72072 Tübingen,
Telefon: (0 70 71) 93 04-59, E-Mail: [email protected]
Layoutentwurf: Evangelisches Medienhaus GmbH, Stuttgart, Gestaltung und Satz: Peter Steinle
Druck: Grafische Werkstätte der BruderhausDiakonie, Auflage: 16.000
Spendenkonto 718, KSK Tübingen (BLZ 641 500 20), Evangelische Kirchenpflege
Ausgabe 3/2012 erscheint am 20. September – Redaktionsschluss: 27. August
Kirche in der Stadt | Mai bis September 2012 3
Traumberuf Pfarrerin
Interview mit Dekanin Dr. Marie-Luise Kling-de Lazzer, die im Sommer in den Ruhestand verabschiedet wird
Dr. Marie-Luise Kling-de Lazzer ist seit 17 Jahren Dekanin im Kirchenbezirk und
Pfarrerin an der Stiftskirche. Dort wird sie in einem Gottesdienst am Sonntag, 15. Juli
um elf Uhr in den Ruhestand verabschiedet. Dr. Beatrice Frank hat mit ihr gesprochen
über erste Erfahrungen als junge Theologin, Tübinger Erfolge und Zukunftspläne:
Archivbilder: Steinle
Sie sind tatsächlich schon fast 65 Jahre
alt, ehrlich?
Ja, echt. September 1947; und eben
erst haben wir die Goldene Konfirmation
gefeiert.
1947, da war der Krieg gerade zu Ende.
Aber nicht die Erinnerungen. Wir Nachkriegskinder der ersten Jahre teilten mit
den Älteren alle Folgen und Erinnerungen,
als hätten wir den Krieg noch erlebt, bis
hin zur Angst vor Bomben und Feuer.
Wo haben Sie da gelebt?
In Leutkirch; das war mal eine Freie
Reichsstadt – so ein Stolz prägt einen
auch. Und es war ein ziemlich rein katholisches Umfeld.
Da studiert man evangelische Theologie?
Wollten Sie Pfarrer werden?
Aber nein, Pfarramt war damals für
Frauen gar nicht vorgesehen. Fräulein Vikarin hätte ich werden können, natürlich
nur immer in untergeordneter Position. Ich
studierte Evangelische Theologie und Mathematik aufs Lehramt; schloss dies ab mit
Staatsexamen, Referendariat, Unterricht.
Da waren Sie dann schon in Tübingen?
Ja, zuerst als Referendarin am Kepi,
und dann auf der Gesamtschule WHO, der
heutigen Geschwister-Scholl-Schule.
Aber Sie sind nicht im Schuldienst geblieben?
Die Aussicht, eine auf Lebenszeit verbeamtete Dompteurin zu sein reizte mich
dann doch nicht. Ich ging zuerst wieder
an die Universität, promovierte über ein
reformpädagogisches Thema und sah mich
in Ruhe um. Und da fiel mir doch auf, dass
die Aufgaben, die mich wirklich interessierten, am ehesten über das Pfarramt zugänglich waren.
War‘s dann der Traumberuf?
Ganz einfach: Ja. Das fing mit meiner
ersten Stelle an: es war die kleinste Pfarrstelle in Stuttgart, aber ich war als Pfarrverweserin mit allen Rechten, Pflichten
und Aufgaben eines Pfarrers dort, selbstständig, selbstverantwortlich. Und auch
auf den weiteren Stellen, alle in Stuttgart, hatte ich gute, kooperative, verständnisvolle Kollegen und zugewandte,
bewegliche Gemeinden: ein Berufsweg,
wie man ihn nur jedem Jungpfarrer wünschen kann.
Und dann Tübingen – wie war’s dann da?
Seit 1995 bin ich jetzt hier. Und es hat
sich doch einiges seitdem verändert. Auffällig ist das „Veranstaltungswesen“ – so
unendlich viele kulturelle und soziale und
pädagogische Angebote; und die Kirche
hat ihren Platz und ihre Aufgabe darin. Sie
hat sich behauptet und entwickelt. Wichtig ist auch die konzeptionelle Leitplanung und das gemeinsame Vorgehen der
sieben Kirchengemeinden in der Gesamtkirchengemeinde: Gemeinsam kann man
auch große Aufgaben stemmen. Vielfalt in
Kooperation, nicht in Konkurrenz, so stelle ich es mir vor. Auch im multireligiösen
Bereich bezieht die Kirche heute Position,
sie fordert heraus. Und – ja, das ist eine
der größten Veränderungen: Wir arbeiten
nicht mehr so sehr im Verborgenen, sondern zeigen deutlicher, wer wir sind und
wofür wir stehen.
Und das mit beachtlicher Resonanz!
Ja, das beginnt schon bei der Presse: Es
gibt dort besonders große Aufmerksamkeit auf unser diakonisches Engagement
wie beispielsweise die Vesperkirche und
auf die kirchenmusikalischen Veranstaltungen wie die Motette und die Kantatengottesdienste. Eine große Unterstützung
ist hier der Medienpfarrer. Und auf unseren Internet-Auftritt sind wir alle stolz.
Was davon haben Sie bewirkt?
Ich? Eigentlich gar nichts. Ich streue
Ideen und lasse sie wachsen. Ich freue mich
über das, was sich dann entwickelt. Ich ermögliche Verwirklichungen, ich moderiere
Ideensammlungen, ich begrüße Kooperationen und Entwicklungen und unterstütze die Mitarbeitenden bei der Umsetzung.
Ich bringe Leute zusammen und helfe,
Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.
Jetzt kommt der Ruhestand - was machen
Sie dann?
Wir bleiben ja in Tübingen. Aber es
wird auf jeden Fall erst mal Abstand geben, aufräumen, neu sortieren, neu orientieren. Mir steht ja dann vieles offen. Ich
könnte wissenschaftlich arbeiten - oder
Sport treiben, musizieren, reisen, lesen –
endlich auch mal mich mit der Bedächtigkeit und Langsamkeit einem literarischen
Werk nähern, die es eigentlich verdient.
Auf jeden Fall zunächst: keine festen Termine, kein Kalender, kein neues Ehrenamt;
na ja, oder wenigstens nur ganz wenig…
Ich glaube, ich halte es ganz gut aus
mit mir!
4 Kirche in der Stadt | Mai bis September 2012
Tübinger Orgelsommer wird ökumenisch
Sechzehn Jahre lang hatte Stiftsmusikdirektor Hans-Peter Braun den Tübinger Orgelsommer in der Stiftskirche verantwortet.
Vier Fragen an...
Jetzt hat er sich erstmals zusammengetan
mit Jürgen Maag, Organist an der katholischen Johanneskirche und Dozent am Wilhelmsstift. Getragen wird die von Juli bis
Mitte September laufende Konzertreihe wie
bisher von den jeweiligen Fördervereinen
und den beiden Gemeinden. Auf dem hochkarätigen Programm mit internationalen
Solisten stehen Orgelkonzerte, Orgelführungen und eine Orgelfahrt nach Obermarchtal.
Flyer liegen in den Kirchen aus. Das Gesamtprogramm erscheint Anfang Juni.
[Hans-Peter Braun]
Motette mit Steiffs Kamel und Telemanns Drachen
Ist es Ihnen schon aufgefallen – das
Motettenprogramm hat ein Blatt mehr! So
viele Veranstaltungen, so viele Termine, das
hätte in dem bisher gewohnten Blättchen
gar keinen Platz gefunden.
Einen Termin weglassen? Das kommt
bei Ingo Bredenbach nicht in Frage, also
dehnt er einfach den Raum. Ganz nebenbei
gewinnt auch die Lesbarkeit dabei: Danke
für das neue Format!
Das Angebot zeigt überwältigende
Fülle. Für jeden ist etwas dabei, aus jeder
Epoche und (fast) zu jedem Thema. Tod
und Leben; Kamele und Drachen; Orgel und
Saxophon; Jazz und Bach. Zweimal wird’s
völlig unberechenbar: zuerst die Motette
zum Bezirkskirchentag mit (mindestens)
20 Chören. Doch, es wird auch Platz für
Zuhörer geben! Und die Bachkantate zum
Mitsingen am 14. September: Wer da gläubet und getauft wird, BWV 37 für den Kantatengottesdienst am 15. September in der
Stiftskirche. Mitmachen sichert einen Sitzplatz! [Dr. Beatrice Frank]
Ein-, Aus- und Rundblicke bei der Kulturnacht
„KrisenFest“ ist das Motto der Tübinger Kulturnacht am Samstag, 12. Mai.
Die Stiftskirche beteiligt sich daran mit
eigenen Angeboten:
Machen Sie einen Rundgang durch den dunklen
Raum der Stiftskirche
(mit oder ohne Führung), in dem besondere Schätze besonders beleuchtet sind.
Auch die Fürstengrablege lohnt
einen Nachtbesuch, zumal
zur „Geisterstunde“.
Ab 23.30 Uhr kann der Turm bestiegen
werden, um einen Blick auf das kulturnächtliche Treiben zu werfen, an der
Prosecco-Bar mit der Enkelin des
letzten Turmwächters ins Gespräch zu kommen oder
die mitternächtlichen
Glockenschläge von
Nahem zu erleben. Ein Wort zur
Nacht gibt es in
der Kapelle gegen
1.50 Uhr.
[Dr. Karl Theod o r K le in knecht]
Foto: Steinle
Wolfgang Stäbler (Foto: privat)
In dieser Rubrik stellen wir ehrenamtliche Mitarbeitende vor, beginnend mit
den gewählten Vorsitzenden der Kirchengemeinderäte.
Heute: Wolfgang Stäbler, seit Juli 2011
Vorsitzender des Kirchengemeinderats
der Jakobuskirchengemeinde:
Was motiviert Sie zu Ihrem Ehrenamt?
Zunächst teile ich die Freude zusammen
mit anderen Christen Glaubensimpulse
für unsere Stadt zu setzen. Und mich
motiviert der Anspruch, als Gemeinde
Menschen eine Heimat zu bieten.
Was zeichnet die Jakobusgemeinde aus?
Vielleicht ist es die Sehnsucht eine „Beteiligungsgemeinde“ und eine „einladende Gemeinde“ zu sein. Auf jeden Fall,
lassen sich viele Menschen in der Altersspanne zwischen 25 und 50 Jahren hierher einladen. Daraus resultiert ein großer Schatz, der einiges entstehen lässt.
Wie sollte das Profil der Evangelischen
Kirche in Tübingen im Jahr 2020 sein?
1. Stärkenorientiert reflektiert zwischen
den einzelnen Teilgemeinden. 2. Ökumenisch zwischen allen christlichen
Glaubensgemeinschaften. Das darf nicht
schwieriger sein, als der interreligiöse
Dialog. 3. Kantig in die Gesellschaft hinein in Werte- und Glaubensfragen.
Wann haben Sie zum letzten Mal etwas
zum ersten Mal getan? Was?
Letzte Woche habe ich meiner sechsjährigen Tochter die Welt an einem Globus erklärt. Und im Februar haben wir
unsere KGR-Sitzungen für drei Monate
ausgesetzt, um mit der Gemeinde einen
„Hörweg“ zu gehen und Gott Raum zu
geben, uns Wege zu zeigen.
Kirche in der Stadt | Mai bis September 2012 5
Hermann Hesses Lehrjahre in Tübingen
Zum 50. Todestag des Missionarssohns und Literaturnobelpreisträgers am 9. August 2012
Hermann Hesse 21-jährig am Ende seiner Tübinger Zeit
(Foto: regio-news Calw mit freundlicher Genehmigung)
Die knapp bemessene Zeit, die ihm neben
der beruflichen Tätigkeit verbleibt, nutzt er
zum Selbststudium: „Meine Kollegen flüchten sich abends ins Wirtshaus zu Bier und
Karten; ich flüchte mich vom Äußern der
Mit Kirchenbezirk nach Kamerun
Gastgeber: Pfarrerin
Dr. Perpetua Fonki und
Dekan Samuel Fonki
(Foto: Steinle)
Zu einem Besuch in Kamerun sind Mitglieder des Kirchenbezirks Tübingen vom
27. Dezember 2012 bis zum 12. Januar
2013 eingeladen. Gastgeber sind die Gemeinden unserer Partner-Kirchenbezirke
East Mungo South und West der Presbyterianischen Kirche in Kamerun.
Für Flug, Visum und Impfungen müssen
die Teilnehmenden mit Kosten von rund
1.500 Euro rechnen. Zur Unterkunft in Privatquartieren, Verpflegung und Fahrten innerhalb Kameruns laden die Gastgeber ein.
Interessenten sind eingeladen zum
nächsten Treffen des Bezirksarbeitskreises
Kamerun am Dienstag, 19. Juni um 20 Uhr
im Albert-Schweitzer-Gemeindezentrum,
Herbstenhof 21. [Rainer Kerst]
Infos bei: Diakonin Gudrun KellerFahlbusch, Telefon: 07472-440384
Bücher ins Innere und betreibe planmäßig
größere literarische Studien, die, wie ich
hoffe, sich später werden verwerten lassen.“
Gleichwohl besitzt Hesse einen kleinen
Freundeskreis, den so genannten „petit cenacle“, mit dem er gelegentlich manche
„lustige Zeit, viel Spaß und Übermut“ hat.
Mit den Eltern betreibt er einen intensiven Briefverkehr. Die Korrespondenz macht
deutlich, dass nach den vielen Konflikten
während der Pubertätsjahre sich das SohnEltern-Verhältnis sichtlich entspannt hat.
Beziehungspflege ist jetzt angesagt. Über
seine ersten dichterischen Versuche urteilt
seine Mutter: „Die Form und Sprache gelingt Dir fein - nur möchte ich Dir für Deine
Dichtung höheren Inhalt wünschen.“
Im Herbst 1898 hat Hesse seine Lehrzeit
beendet. Sein „eigensinnig“ verfolgtes Ziel,
als freier Dichter leben zu können, sollte er
bereits 1903 erreicht haben.
[Matthias Hilbert]
Der Verfasser ist Autor des Buches:
„Hermann Hesse und sein Elternhaus Zwischen Rebellion und Liebe“
(Calwer Verlag, Stuttgart).
Neue Diakonie-Geschäftsführerin
Cornelia Weber wird neue Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Tübingen.
Am 1. August tritt sie die Nachfolge an von
Horst Haar, der dann in den Ruhestand geht
[S. 2]. Die 55-jährige Schwäbisch Haller
diakonische Schwester und Diplom-Verwaltungswirtin ist keine Unbekannte im Diakonischen Werk Tübingen: Schon von 1978 bis
1986 war sie Gemeindekrankenschwester
in der Diakoniestation Tübingen gewesen. Nach Abendgymnasium,
Abitur und Studium führte sie ihr Berufsweg unter anderem zum
Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
und als Amtsleiterin ins Amt für Soziales, Familie und Senioren in
Böblingen. 2008 kehrte sie zurück ins Diakonische Werk Tübingen
als Fachberaterin für Gesundheit, Alter und Pflege. Diese Aufgabe wird sie mit halbem Dienstauftrag weiterführen und die Geschäftsführung mit weiteren 50 Prozent übernehmen. Zu den damit verbundenen Aufgaben gehört unter anderem auch die Personalverantwortung für die rund 20 Mitarbeitenden. [Peter Steinle]
Foto: Gieseler
Eine schwere Pubertätskrise liegt hinter Hermann Hesse (1877-1962), als der
Calwer Missionarssohn 18-jährig im Oktober 1895 bei der Tübinger Buchhandlung
Heckenhauer seine Ausbildung zum Buchhändler antritt. Eine Krise, die ihn aus dem
Klosterseminar Maulbronn getrieben, in
Boll zu einem Selbstmordversuch verleitet
und zu zweimaligem Aufenthalt in eine
Nervenheilanstalt geführt hatte.
Hesses Bereitschaft zur Buchhändlerlehre war eine aus praktischen Erwägungen vollzogene Entscheidung gewesen:
„Ich war Buchhändler geworden, um zunächst einmal von den Eltern unabhängig
zu werden, auch um ihnen zu zeigen, dass
ich im Notfall mich beherrschen und etwas im bürgerlichen Leben leisten könne,
aber es war für mich von Anfang an ein
Sprungbrett und Umweg zu meinem Ziel
gewesen.“ Dieses Ziel, einmal Schriftsteller
zu werden, das hatte für den jungen Hesse
schon früh festgestanden.
Während seiner vier Jahre in Tübingen
wohnt Hermann Hesse bei der Dekanswitwe Leopold in der Herrenberger Straße 28.
6 Kirche in der Stadt | Mai bis September 2012
Adolf-Schlatter-Haus:
Frauenkirch am Eck
Historische Dokumente gesucht
„Wie wir leben und lieben“ ist das Thema
eines Gottesdienstes am Sonntag, 24. Juni
in der Eberhardskirche. Frauen aus der Kirch
am Eck im Französischen Viertel stellen Fragen nach unterschiedlichen Lebensformen
in der Bibel und heute. [Beate Schröder]
Gespräch am Vormittag
Foto: ESG
Die ESG, das Hochschulpfarramt und
die Evangelische Akademikerschaft planen
aus Anlass des 100. Bestehens des Schlatterhauses ein Festwochenende im Mai
2014, eine Ausstellung und die Herausgabe
einer Festschrift. Bereits jetzt sind wir an
persönlichen Erinnerungen, Berichten, Fotos und Dokumenten interessiert, die sich
vielleicht in privaten Archiven befinden.
Hochschulpfarrer Michael Seibt,
[email protected], Tel. 856623
Zum Gespräch am Vormittag im Gemeindehaus Lamm sind alle Interessierten
herzlich willkommen immer am zweiten
Donnerstag eines Monats um 9.15 Uhr:
10. Mai: Pfarrer Stefan Wittig: Geschichte der Württembergischen Bibelanstalt | 21. Juni: Kirchenrat i. R. Henry
von Bose: Integration von Menschen mit
Migrationsgeschichte | 12. Juli: Marianne
Weik: Die Anfänge der Heilsarmee | 20.
September: Prof. Jürgen Kampmann: Liturgien im Gottesdienst. [Ursula Braun]
Das Zitat zum Kirchenjahr
„Wie man beten soll,
das steht in der Bibel.
Und was man beten
soll, das steht in der
Zeitung.“
Karl Barth,
schweizer Theologe
(1886-1968)
Tübinger Lernstub
In der „Tübinger Lernstub“ ist Gelegenheit, einmal monatlich mit jüdischen Stimmen und Selbstzeugnissen neu auf Worte
der Tora zu hören. Beginn ist jeweils um 20
Uhr im Eberhardsgemeindehaus:
Dienstag, 22. Mai: (K)ein Turm von Babel
| Dienstag, 26. Juni: Lob des Landes „darin
Milch und Honig fließt.“ | Dienstag, 24. Juli:
Verleumdung des Landes. [Harry Waßmann]
Spiritualität und Seelsorge
Stille Stunde im Schlatterhaus Heilendes Handauflegen
Jeden Sonntag von 17 bis 18 Uhr lädt
Hochschulpfarrer Michael Seibt zu einer
stillen Stunde in den Andachtsraum im
Schlatterhaus ein. In geführten Meditation lenken wir die Aufmerksamkeit auf
den gegenwärtigen Augenblick und die
annehmende Wahrnehmung von Empfindungen des Körpers, des Atems, der
Gedanken und Gefühle. Außerdem gibt
es kurze Impulse, die in die Stille führen.
Es gibt keine Teilnahmevoraussetzungen außer der Bereitschaft,
sich auf das einzulassen, was sich
zeigt, wenn wir eine Stunde
lang nichts tun und nichts
erwarten. Begleitend und
vertiefend gibt es Kurse
zur Stressbewältigung
durch
Achtsamkeit.
Information und Kontakt: Michael Seibt,
seibt@esg-tuebingen.
de, Telefon: 856623.
[Michael Seibt]
Foto: Ch. Schmidt/Pixelio
Heilendes Handauflegen bietet eine
Gruppe von acht ausgebildeten Frauen und
Männern seit drei Jahren jeweils alle zwei
Wochen in der Jakobuskirche an.
So fremd Handauflegen zunächst vielleicht wirkt: Es ist etwas ganz Einfaches,
Schlichtes – und zugleich sehr Tiefes, Kostbares. Eine intensive Gebetsweise.
Die Menschen kommen jeweils einzeln
zu einer oder einem von uns an einen geschützten Platz. Es beginnt mit einer kurzen
persönlichen Kontaktaufnahme. Alles, was
ist, darf jetzt sein. Dann sprechen wir ein
Heilsgebet und legen für etwa 20 Minuten
in Achtsamkeit und mit Respekt an
verschiedenen Stellen des Körpers die Hände auf oder halten
sie im Abstand über dem Körper.
Was auch geschieht an Heilung, ist Gnade. Taizé-Musik
unterstützt diese Haltung
des Vertrauens. Wir schließen das Handauflegen mit
Dank und Segen und einem
knappen Nachgespräch ab.
Die nächsten Termine sind: Dienstag, 8.
und 22. Mai (im 14-täglichen Rhythmus)
zwischen 16 und 18.30 Uhr. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. [Elisabeth Schlunk]
Gesprächsangebot
Sie möchten sich einfach einmal aussprechen? Sie haben den Eindruck, sich in
einer Sackgasse zu befinden? Sie fühlen
sich durch Überlastung, Arbeitslosigkeit,
Trauer, eine körperliche oder seelische
Krankheit überfordert? Sie haben Sorgen
und Ängste? Sie suchen einen zur Verschwiegenheit verpflichteten Gesprächspartner? Sie wünschen ein kurzes seelsorgerliches Gespräch? Sie möchten sich
nicht vorher anmelden, sondern spontan
entscheiden und kommen?
Dann können Sie immer mittwochs
zwischen 18.30 und 19.30 Uhr in den geraden Kalenderwochen in der St. GallusKirche und in den ungeraden Kalenderwochen im Primus-Truber-Haus vorbeikommen. Es erwarten Sie Pfarrer Friedhelm
Schweizer, Beate Beyer, Jörg Beyer oder
Katrin Bruchmüller. [Friedhelm Schweizer]
Kirche in der Stadt | Mai bis September 2012 7
Kirche am Markt auf dem
Bezirkskirchentag
Unter dem Motto: Eintritt – ein Schritt:
Kirche mehr als du denkst… finden Sie
uns am Samstag, 19. Mai von zehn bis 18
Uhr mit einem Informationsstand auf dem
Marktplatz.
Zwischen Himmel und Erde stehen wir
mit unseren Zweifeln und Fragen zu Kirche und Glauben. Wir wollen mit Ihnen ins
Gespräch kommen, sei es über Finanzen,
Strukturen, Gemeinden, Glauben, Eintritt
oder Wiedereintritt in die Kirche. Wir freuen uns auf Sie! Um 16.30 Uhr nehmen wir
Sie mit zu Orten, an denen Kirche anders
wirkt. [Sylvia Takacs]
Waldheim: Disco wird renoviert
Die „Disco“ ist fürs Spatzennest eine
ganz wichtige Einrichtung. Nein, es geht
nicht um Tanzvergnügungen, die runde
Holzhütte heißt ja nur so. Es geht darum,
dass die Gruppen der Ältesten auch mal
einen Rückzugs- und Treffpunkt brauchen,
etwas, in das die Jüngeren erst noch hineinwachsen sollen, etwas, auf das man
stolz sein kann; und natürlich auch einen
Raum für Aktivitäten auch für mehrere
Gruppen zusammen, und einen geschützten Essplatz – den jungen Leuten fällt viel
dazu ein. Jahrelang ist sie verrottet, diente
als Wespenasyl.
Foto: privat
Aber die Kirchengemeinde lässt unsere Spatzen nicht im Stich: Zweimal wurde
beim Tübinger Beitrag großzügig und gezielt für dieses Projekt gespendet; jahrelang
hat man sparsam und gut gewirtschaftet,
und nun ist das Geld da, der Bauausschuss
hat’s genehmigt, es geht los. Wir werden
berichten! [Dr. Beatrice Frank]
CVJM Tübingen
Foto: Andreas Lang
Neue Namen für neue Zentren mit neuen Angeboten
Neue Namen für seine Jugendzentren hat sich der CVJM Tübingen im Rahmen seiner
neuen Gesamtkonzeption gegeben. Für beide Zentren sind attraktive Auftaktprogramme geplant.
„Freiraum Gartenstraße“ – so heißt evangelischen Jugendarbeit und solche,
das neue Zentrum für Mitarbeitende im die es werden möchten. Das Ziel ist die
CVJM-Haus in der Gartenstraße 81. Das Begegnung mit Gott, dem Nächsten und
Pendant dazu: „Freiraum Eugenstraße“, sich selbst. Voraussichtlicher Starttermin
der neue Name des Zentrums für Jugend- ist Mittwoch, der 13. Juni, dann mindeliche im Eberhardgemeindehaus. Frei- stens 14-täglich.
raum steht für Kreatives, Neues, geistli- Auftakt im „Freiraum Eugenstraße“ (Zenches Leben, verschiedene Angebote, un- trum für Jugendliche)
terschiedliche Menschen, viele Ideen, diAm Samstag, 22. September, also am
verse Gruppen, Entfaltung, Experimente, Abend des Konfitages, startet das neue
Begegnungen, Glauben und vieles mehr.
Angebot für Jugendliche mit einem tolBeide Zentren tragen denselben Namen, len Event. Danach wird es 14-täglich
damit deutlich wird, dass sie beide Teil ei- sonntagabends ein geistliches Angebot
ner Gesamtkonzeption sind. Dennoch sol- von Jugendlichen für Jugendliche geben.
len sie auch unterschieden werden kön- Ihre Themen, ihre Sprache und ihre Musik
nen. Wir wollten auf allzu Bekanntes ver- werden den Stil des Angebotes prägen.
zichten (wie zum Beispiel „CVJM-Heim“ Locker, kommunikativ und freundlich soll
oder „Eberhardsgemeindehaus“) und ha- es zugehen. Wir wünschen und hoffen,
ben die Zentren deshalb neu benannt.
dass Jugendliche Gott, dem Nächsten und
Auftakt im „Freiraum Gartenstraße“ (Zen- sich selbst begegnen können. Ein Team
trum für Mitarbeitende)
aus jungen Menschen kümmert sich um
Mittwochabend in der Gartenstraße die Abende. Es wird für diese Aufgabe
81: Junge Leute treffen sich und essen, intensiv geschult, begleitet und gecoacht.
reden, singen und beten. Eine Pause im Das neue geistliche Angebot wird eng mit
Alltagstrubel – das neue geistliche An- der Konfirmandenarbeit, mit der Freizeitgebot soll Stärkung und Motivation arbeit des CVJM und den bestehenden Jusein für Mitarbeitende und Freunde der gendkreisen verknüpft. [Cyrill Schwarz]
EM-Studio mit public viewing
Freie Plätze im Jungscharlager
Das Jugendcafé „Salut“ im Eberhardsgemeindehaus wird während der FußballEuropameisterschaft zur Arena: Es gibt die
stadtbekannten „Salut-Pommes“, Fußballmusik, Großleinwand und Gänsehaut. Alle
Spiele mit deutscher Beteiligung werden
gezeigt, Anpfiff ist am 9. Juni um 20.45 Uhr.
Beim Jungscharlager in Mehrstetten für
Kinder von acht bis 13 Jahren vom 27. Juli
bis zum 5. August gibt es noch freie Plätze.
Weitere Infos und Anmeldung:
CVJM Tübingen, Gartenstraße 81, Telefon: 26626, info@cvjm-tuebingen.
de, www.cvjm-tuebingen.de
Veranstaltungen
Mehr Termine auf www.evangelischer-kirchenbezirk-tuebingen.de und www.fbs-tuebingen.de
Geschwister, die sich lieben, vertragen
und doch mal schlagen - Vortrag von
Diplom-Psychologin Barbara Waidmann
8. Mai, 20 Uhr, FBS, Hechinger Str. 13
Gespräch am Vormittag: Geschichte der
Württembergischen Bibelanstalt
10. Mai, 9.15 Uhr, Gemeindehaus Lamm
EM-Studio des CVJM Tübingen
ab 8. Juni, Eberhardsgemeindehaus
Gespräch am Vormittag: Integration von
Menschen mit Migrationsgeschichte
21. Juni, 9.15 Uhr, Gemeindehaus Lamm
„Hungernde in aller Welt“
Juni
Ost-Kongo: Kleinkredite für Frauen
Foto: Regina Seitz
„Ich habe 15 Kinder, drei von ihnen leben noch bei mir. Mein Mann ist vor fünf
Jahren gestorben. Auch ich bin überfallen worden. In Kavuma wurde ich dann
medizinisch versorgt. Mit dem Kredit
über hundert Dollar habe ich ManiokMehl erworben und dann verkauft. Mit
dem Gewinn kann ich nun meine Kinder
gut versorgen: Wir haben genügend zu
essen, sie gehen zur Schule und ich kann
Hefte und Stifte kaufen.“ So und ähnlich
lauten die Rückmeldungen der vergewaltigten Frauen aus dem Süd-Kivu, denen
das Difäm durch Spenden hilft. Die Frauen und ihre Kinder leiden am meisten unter den anhaltenden Unruhen im Osten
der Demokratischen Republik Kongo.
CVJM-Sommerfest
14. Juli, 18 Uhr, CVJM-Haus Gartenstraße
Gospelkonzert mit Choruslife (Gospelchor Pfrondorf)
24. Juni, 20 Uhr, Martinskirche
Gottesdienst zur Verabschiedung von
Dekanin Dr. Marie-Luise Kling-de Lazzer
15. Juli, 11 Uhr, Stiftskirche
Graceland Gottesdienst
1. Juli, 18 Uhr, Eberhardskirche
Familiengottesdienst zur Eröffnung der
Saison des Waldheims Spatzennest
29. Juli, 10 Uhr, Stephanuskirche
Konzert mit dem Fichtehausorchester
7. Juli, 20 Uhr, Martinskirche
Ausstellung: Himmel und Erde bewegen
18. Mai bis 15. Juli, Martinskirche
Gespräch am Vormittag: Die Anfänge
der Heilsarmee. Mit Marianne Weik.
12. Juli, 9.15 Uhr, Gemeindehaus Lamm
Die Schule „Talitha Kumi“ in Palästina,
Vortrag von Lehrerin Eleonore Straub
10. Juli, 20 Uhr, Martinssaal
Konto 2008
KSK Tübingen
Gespräch am Vormittag: Liturgien im
Gottesdienst
20. September, 9.15 Uhr, Gemeindehaus
Lamm
Kontakt: Helga Schweitzer
Telefon: 07071-61247
Juli
August
Slawonien (Kroatien): Alte ohne Jugend
Die serbische Minderheit im ostkroatischen Slawonien leidet noch stark unter
den Narben der Verletzungen aus dem
Balkankrieg in den 1990er Jahren. Jugendliche haben in diesem Gebiet fast
keine Perspektiven, deshalb wandern viele aus. Eltern, Großeltern, Alleinstehende,
Verwaiste und Verwitwete bleiben unter
schweren Lebensbedingungen zurück.
Bedrückend ist die Lage der alten Menschen. Die meisten müssen mit so niedrigen Renten auskommen, dass sie sich
nicht regelmäßig ausreichend warmes
Essen leisten können. Ab und zu eine
gemeinsame warme Mahlzeit, Ermutigung und seelische Erfrischung finden
diese Menschen durch die Fürsorge von
Bischof Sava in der Stadt Pakrac. Er organisiert Hilfen für alte und einsame
Menschen.
Eine Unterstützung aus Tübingen würde
direkt den Hilfsbedürftigen zugute kommen und sie wäre ein sichtbarer Beitrag
zur Versöhnung zwischen unseren Völkern und Ländern.
Libanon: Schneller-Schulen
Nach wie vor ist das Leben an den JohannLudwig-Schneller-Schulen für jedes Kind
ein Segen. Die Kinder kommen aus schwierigen, ärmlichen Verhältnissen – sie leben
in zwei Welten: Einerseits das Zuhause,
das oft zerrüttet ist, und andererseits die
heile, lernbegierige Welt in der Schule. Das
Zusammenleben und -lernen von Christen
und Muslimen fördert die Friedensarbeit,
die später auch das Berufsleben der Einzelnen bestimmen kann. Die wirtschaftliche Situation im Libanon hat sich im Vergleich zu den Vorjahren nicht verbessert,
die Arbeitslosigkeit bei den Eltern ist hoch,
die Unsicherheit im Land durch die Krise
im nur wenige Kilometer entfernten Syrien ist täglich spürbar. Deshalb bitten wir
Sie um Spenden für diese so kostbare Arbeit, damit sie auch in Krisenzeiten weiter
gehen kann.
Allen Spenderinnen und Spendern:
Danke für Ihr Engagement für unsere
Projekte!
[Helga Schweitzer]