In rodaggio - LamboWerkstatt.de

Transcription

In rodaggio - LamboWerkstatt.de
Lamborghini
in rodaggio
IG
Ausgabe 1, August 2007
Erstausgabe
Urraco P 250
Der kleine Stier – eher ungeliebt
und wenig bekannt – gelangt mit
zunehmender Beliebtheit der
„Großen“ immer mehr ins
Rampenlicht. Hinsichtlich der
Fertigungstiefe und technischen
Details braucht er sich gar nicht
hinter den großen Brüdern zu
verstecken.
Die
Leistungsentfaltung
der
Modelle mit weniger Hubraum
verlangt
deutlich
höhere
Drehzahlen, vermittelt aber trotz
allem ein authentisches Lambofeeling. Problem wie bei vielen
Lamborghinis ist der meist
mäßige Erhaltungszustand. Eine
Restauration oder Beschaffung
von Ersatzteilen lässt dann den
Gesamtaufwand
schnell
in
schwindelerregende Höhen steigen, die sich im späteren Verkauf nicht mehr realisieren lassen.
Hier ist sie nun endlich, die erste Ausgabe
von „in rodaggio“, dem ab nun in lockerer
Folge
erscheinenden
Magazin
der
Lamborghini Interessengemeinschaft. Vorgesehen sind vier Ausgaben pro Jahr. Die
Lamborghini IG will ohne finanzielle und
sachliche Maßgaben eines Vereins als
Plattform für Freunde und Fahrer der
italienischen Marke mit dem Stier dienen.
Wie schon in den vergangenen Jahren ist
Wolfgang Instinsky die Triebfeder der IG.
Durch den Umzug von Stuttgart nach
Seewald / Erzgrube reichte bislang die Zeit
nicht, dieses Projekt zu verwirklichen.
Als zukünftige Schwerpunkte von in
rodaggio sind Themen wie die Vorstellung
verschiedener Modelle mit technischem
Hintergrund geplant. Auch externe Artikel
können veröffentlicht werden. Besonders
wünschenswert wären fachlich interessante Begebenheiten oder historische
Fotos.
Unsere neue homepage
in rodaggio
Sondermodell für Frankreich
Endlich ist es so weit. Unsere neue
homepage wurde ins Netz gestellt.
Unter folgenden Adressen sind wir
erreichbar:
In der Einfahrphase. Diese Phase ist
nach über 10-jährigem Bestehen der
Interessengemeinschaft sicherlich schon
überstanden. Dennoch scheint dieser
Name für unsere Zeitschrift geeignet,
bedeutet sie auch Aufbruch und Blick
nach vorne.
Für den französischen Markt wurde für
den Urraco eigens von Bertone eine
alternative Motorraumabdeckung
entwickelt. Sie weicht deutlich vom
Design der Lamellen ab und ähnelt
mehr der Konkurrenz aus Maranello.
Die Sicht nach hinten wird weniger
behindert und das Heck erscheint
ausmodellierter.
www.LamboWerkstatt.de
www.MiuraWerkstatt.de
www.Instinsky.info
Damit ergeben sich für unser Postfach
die Anschriften:
[email protected]
und
[email protected]
Schauen Sie öfter mal rein. Hier finden
Sie interessante Beitrage und Bilder.
Die Produktion des 350 GT wurde 1967 eingestellt, aber schon Ende 1964 begann die
Arbeit an dem Wagen, der später Miura heißen sollte. Zu diesem Zeitpunkt dachten
Cheftechniker Giampaolo Dallara, sein Assistent Paolo Stanzani und Testfahrer Bob
Wallace bereits über ein Auto nach, von dem sie hofften, es bilde die Basis für einen
Grand Tourismo und funktioniere gleichzeitig auch als sportliche Rennmaschine.
Dallara war insbesondere vom Ford GT 40 inspiriert worden, einem
Mittelmotorwagen, dessen V8-Motor längs im Heck untergebracht war. Er stellte sich
einen Lamborghini mit ähnlichem Design vor. Würde allerdings der firmeneigene V12
in gleicher Weise montiert, wäre der Wagen dadurch extrem lang geworden.
Dallara löste diese Problem, indem er Alec Issigoni´s Philosophie verfolgte. Der Mini
war ein frontgetriebenes Auto, aber aus Gründen der Platzersparnis wurde sein Motor
quer eingebaut. Der Lamborghini Ingenieur tat exakt dasselbe mit seinem Wagen und
positionierte den Motor quer hinter der Fahrgastzelle. Wäre das Getriebe wie üblich
montiert worden, wäre das Auto viel zu ausladend geworden. Wiederum löste Dallara
dieses Problem durch Issigoni´s Vorgabe und das Getriebe wurde an der Rückseite des
Motors angebracht - wie beim Mini in der Ölwanne.
Er stellte das Konzept Ferruccio Lamborghini vor, der zwar das Sportwagenkonzept
ablehnte, aber dennoch das Mittelmotorkonzept befürwortete. Es war ein
revolutionäres Konzept, war es bislang nur für Renn- und Wettbewerbsfahrzeuge zum
Einsatz gekommen. Die Vorzüge hinsichtlich der Fahreigenschaften waren zweifellos,
doch der zu erwartende Motorlärm würde sicherlich ein Problem für den Designer
darstellen.
Dallara benötigte nicht allzu lange, um mit dem Projekt – P400 genannt, P für
posteriore (hinten) und 400 für den Hubraum des Motors – voranzukommen. Wegen
der neuen Position für das Getriebe musste der bereits im 350/400er zum Einsatz
gebrachte Motor allerdings überarbeitet werden.
Miura fahren
Teutonische Riesen werden die Sitzposition im
Miura nicht schätzen, für Fahrer mittlerer Größe
scheint jedoch alles wie maßgeschneidert. Bei
1,75
Körpergröße passen
Lenkrad- und
Pedalposition nahezu perfekt. Während der Fahrt
begeistert die Leichtigkeit bei der Beschleunigung
in jeder Situation. Die schier grenzenlose Kraft
des Motors spürt und hört man unmittelbar. Ein
Blick über die Schulter reicht, um einen Blick auf
die Mechanik zu werfen.
Miura P400
Motor 3929 ccm, V12,
dreifach Weber-Vergaser, vier
obenliegende Nockenwellen,
Leistung und Drehmoment
350 PS bei 7000U/min,
378Nm bei 5000 U/min
Getriebe Lamborghini 5Gang Lenkung Zahnstangenlenkung
Aufhängung
Einzelradaufhängung, Schraubenfedern Bremsen innenbelüftete Girling Scheibenbremsen Gewicht 980 kg
Fahrleistung 280 km/h 0-100
in 7.5sec Angaben wie
immer bei Lamborghini ohne
Gewähr
40 Jahre
1965 wird der Miura erstmalig
bei Bertone der Öffentlichkeit
vorgestellt – ab 1966 werden
die ersten Wagen ausgeliefert
(oben, rechts). Schon bald
übertreffen die Produktionszahlen
alle
Erwartungen
(links). Nach der Trennung
Lamborghinis von Touring
entwickelt sich Bertone zu
einem starken Partner.
Das Chassis wurde zunächst
nur in patchwork zusammengeschustert und die ersten
gefertigten Autos litten noch
unter
vielen
Kinderkrankheiten. So wurde ab dem 120.
Auto die Blechstärke für die
Rahmenkonstruktion von 0.8
mm auf 1.0 mm erhöht, was
zu einer besseren Torsionssteifigkeit führte (oben).
Zeitzeugen
Wann habe ich nun das erste Mal
einen Lambo gesehen? War es in
einer Anzeige, im Fernsehen (vor
40 Jahren eher unwahrscheinlich)
oder im Quartett? Authentische
Zeitzeugen findet man heute immer
noch. Informationen aus erster
Hand im historischen Kontext
bieten z.B. Werbeanzeigen, Fahrberichte oder Prospekte. Dank der
weltweit möglichen Recherche im
Internet ist das Aufspüren solcher
Kleinode kein Problem mehr. Über
Suchmaschinen lassen sich schnell
Händler oder Privatanbieter ausfindig machen. Gute Ergebnisse
erzielt man bei Google und eBay.
Bei letzterem kann man mit ein
wenig Glück für kleines Geld
Originalausgaben von road & track,
Motor Revue usw. finden. Im Kino
könnte es auch gewesen sein, z.B.
ein roter 400GT in Herbie – ein
toller Käfer (Love bug), oder ein
Miura im Vorspann von Italian Job.
... der Miura ist in technischer
Hinsicht mindestens ebenso
interessant wie aufgrund seiner
enormen Fahrleistungen. Auf der
Turiner Autoausstellung 1965
erregte sein Fahrgestell mit
querliegendem V-12 Mittelmotor größtes Aufsehen. Der
von Bertone karossierte Prototyp
war der unbestrittene Clou des
darauf folgenden Genfer Salons.
at-a-glance: Fastest car yet
tested. Bottom-end acceleration
slightly less impressive. Well
balanced handling, stable at
speed. Ride reasonable, brakes
effective. Cockpit rather
cramped and luggage room
limited. Very noisy exhaust and
interior poorly insulated.
Satisfying machine, strictly for
millionaires.
An exciting, beautiful, fast
and - hopefully - safe car, the
P250. Let´s hope it can and
will be available to us poor
Americans who would rather
be happy in a fast and
responsive car than ultrasafe
in a padded crashmobile.
Motor Revue, 2/67
Autocar, August 1970
Road & Track, February 1971
Aktuelles
Octane, Issue 38, August 2006, Exclusive Lamborghini Miura
Auf mehreren Seiten werden ein Jota Replica sowie eine Fahrt mit mehreren Miuras anlässlich des 40-jährigen Jubiläums vorgestellt
Car, Issue 528, August 2006, 40 years of the supercar, schöne Fotos und interessanter Bericht über einen unrestaurierten Miura sowie
ein Bericht über den Countach
SportAuto, Mai, 2006, großer Artikel über die Modellgeschichte von Lamborghini
Modellautos
Kyosho Miura 1:18 in Gold/Silber
Ricko 350GT rot, 1:18
Ersatzteile
(Infos unter 0744/891330)
Handgriffe für 350/400GT wieder verfügbar, nach originalen Vorgaben nachgefertigt aus
Messing (verchromt)
Auspuffanlagen für 350/400GT in Erstausstatterqualität wieder verfügbar
Motorraumabdeckung Urraco (Typ Frankreich), Rohling unlackiert
Abdeckung für Verriegelungsknopf Türverkleidung Miura
Suche / Finde
Original Rückblickspiegel für Miura P400 gesucht, 0172 246xxxxx
WWW Interessantes im Netz (wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt der Web-Seiten)
400GT.com; lambocars.com; borrani.com; lamborghiniregistry.com; web-cars.com/miura/;
http://autos.groups.yahoo.com/group/VintageLambo/; huskyclub.com/P400partslist.html;
lamborghinimiura.com; themiuraregister.com
Restauration 400 GT 2+2
Nach 31 Jahren im Erstbesitz in Kalifornien
gelangte #1039 über England 2003 nach
Deutschland. Die Karosse zeigte nur geringe
Spuren der Zeit, das Interieur war noch im
Originalzustand
ohne
wesentlichen
Verschleiß. Nach behutsamer Überarbeitung
wurde der Wagen neu lackiert und die
Technik komplett revidiert. Seit der
Fertigstellung legte dieser Wagen 8500km
problemlos zurück.
Der
400er
ist
ein
ausgesprochen
ausgewogenes Fahrzeug. Wieder erweist
sich die Sitzposition für Fahrer mittlerer
Statur als angenehm. Der Motor entfaltet
seine Kraft über ein weites Drehzahlband
und lädt dank des hohen Drehmomentes zu
einem entspannten Fahren ein. Auch die
Sportlichkeit kommt je nach Gusto nicht zu
kurz. Die Rücksitze bieten (Klein)Kindern
ausreichend Platz. Die Sicht ist wegen der
schmalen A-Säulen ausgezeichnet. Durch die
stark gewölbte Frontscheibe ist das Fahren
bei offenen Seitenfenstern angenehm und
macht eine Klimaanlage (wie leider oft
nachgerüstet) überflüssig.
Bei dem gezeigten Wagen fehlen die
Superleggera-Schriftzüge, da die letzten ca.
150 400er - nach dem Konkurs von Touring
- von Marazzi gefertigt wurden (die später
auch für das Design des Islero verantwortlich
waren).
Bedienungsanleitung 400GT
Werbung 70er Jahre Pirelli
Ersatzteilhandbuch Miura
Impressum: Wolfgang Instinsky & Thomas Meck, Seewald Erzgrube, Anregungen oder Zuschriften an:
[email protected], Redaktion und Layout T.M.