carl seite_3 - Carl-Laemmle

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carl seite_3 - Carl-Laemmle
CARL
Inhaltsverzeichnis:
Seite
Titel
Rubrik
Textart
3
Inhaltsverzeichnis
4
Editorial
Chauvinismus
Einleitung
5
Hilfe zur Selbsthilfe
Spendenaktion
Hintergrund
10
12
16
17
19
20
Schule
Die Schlüpfer festhalten
Was macht eigentlich… Herr Knaupp
Was macht eigentlich… Katharina Schmid
DiLämma
Schulball
Todes- und Geburtenanzeigen
21
23
Die Welt ist im Wandel
Kommentar zu Döring
Politik
Bericht
Kommentar
24
29
32
34
Wir sind Junge Deutsche
Gefahr Rechtsextremismus
Die deutsche Jugend verkommt
Frauen im Ausland
Chauvinismus
Reportage
Interview
Kommentar
Hintergrund
36
38
40
42
44
46
Carlchen informiert
Geschwister – Pro/Contra
Geschwister – ein leidiges Übel
Schwestern im Rampenlicht
Wie stehst du zu…?
Witze
Carlchen
Hintergrund
Umfrage
Kommentar
Hintergrund
Psychotest
Witze
47
49
50
52
53
55
58
61
62
Handball Superstar
Der Schwarm
GISA 2
Was ist das?
Der „Man in Black“ in…
50ct – The Massacre
Ich liebe Musik, aber….
Test + Rätsel
Absurdistan
Entertainment
Interview
Buchkritik
Umfrage
Rätsel
Filmkritik
CD-Kritik
Kommentar
Auflösung
Amüsantes
64
Ich bin müde
66
Impressum
Interview
Interview
Interview
Bericht
Bericht
Anzeigen
Kommentar
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EDITORIAL
CARL
Chauvinismus
Der eine oder die andere wird sich bei der Betrachtung des Titelblattes der
Aprilausgabe von Carl vielleicht die Frage stellen, was ihn dieses Thema angeht.
Doch während der letzten Wochen und Monate hat die Problematik des Chauvinismus
an Aktualität und Brisanz zugenommen.
Wer bisher im Glauben lebte, die Fernsehbilder und Zeitungsberichte von den
Aufmärschen rechter Gruppierungen würden das Leben rund um das beschauliche
Laupheim nicht einmal tangieren, der irrte und wurde spätestens durch den Protestzug
des "Freundeskreis Alb-Donau" (Siehe Kommentar S.32) am 22. Januar 2005, eines
besseren belehrt.
Diese Aktualität und die Tatsache, dass oft nur wenig Sachkenntnis und Unsicherheit
über die Thematik vorherrschen, hat Carl dazu bewogen, aufzuklären, zu
sensibilisieren und Reaktionsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Eine Definition für die kleinen Carl-Leser gibt’s unter der Rubrik „Carlchen“ auf Seite
36.
Zuerst versuche ich, den Begriff Chauvinismus zu definieren.
Chauvinismus beschreibt nicht nur die Ebene des extremen Patriotismus, sondern
auch z.B. die Diskriminierung von Frauen, Menschen anderer Hautfarbe oder Völker
durch einzelne oder eine Gruppierung, die ihre vermeintliche Überlegenheit
offenkundig zur Schau stellt.
Der Name selbst tritt zum ersten Mal im 19. Jahrhundert auf und wird aus dem
Lustspiel „La cocarde tricolore“ der Brüder Cogniard hergeleitet, in dem eine Figur mit
dem Eigennamen „Chauvin“ auftritt, die einen übertriebenen Patriotismus verkörpert.
Der Chauvinismus im klassischen Sinne, bildet eine reaktionäre Ideologie und Politik,
die auf direkte Unterdrückung anderer Gruppierungen und auf die Entfachung
nationaler Feindschaften abzielt.
Heutzutage wird der Begriff des Chauvinismus auch in anderen Bereichen benutzt, in
denen eine Gruppierung glaubt, in irgendeiner Form höherwertig als andere zu sein.
So bezeichnen beispielsweise manche Frauenbewegungen Männer als Chauvinisten
oder manche Wissenschaftler sagen der Berufsgruppe der Physiker nach, Chauvinisten
zu sein.
In der Form des extremen Nationalismus verkörpert er die Verherrlichung der Macht
und die Höherwertigkeit einer meist imperial ausgerichteten Klasse über die eigene
und über fremde Nationen, wie wir es z.B. bei der faschistischen Ideologie der Arier
als Übermenschen zur Zeit des 3. Reiches beobachten konnten.
Hieraus entwickelte sich schließlich auch das expansionistische Streben und der
ausgeprägte Militarismus der Nationalsozialisten.
R.A.A.
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SPENDENAKTION
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CARL
SPENDENAKTION
CARL
Zur Aktion, 50 Cent eines verkauften Carl der letzten
Ausgabe an die Flutopfer des Seebebens in Asien zu
spenden, gab es viel Resonanz. Viele fanden die Spende
gut, während es auch Stimmen gab, die der Meinung
waren, es sei heuchlerisch sich, zur gegebenen
Situation, an der allgemeinen „Welle der Nächstenliebe“
zu beteiligen und während des restlichen Jahres keinen
Gedanken mehr an andere Menschen zu verschwenden.
Trotz aller Kontroversen wurden über 330 Exemplare
der Schülerzeitung an den Mann gebracht. Das
bedeutet, dass wir auf Grund eurer Hilfe 200€ an
bedürftige Menschen weitergeben können.
Wie in der letzen Ausgabe schon erwähnt, stellen wir
das Geld dem Hilfswerk Misereor zur Verfügung.
Dank der enormen Spendenbereitschaft der Menschen
konnten die Hilfsorganisationen allein in Deutschland
Rekordspenden, insgesamt etwa 400 Mio. Euro,
verbuchen. Da dieses Geld ortsbezogen in die
Flutgebiete gespendet wurde, haben die Hilfsorganisationen nun Probleme damit, ihre
Aufgaben in anderen Ländern zu bewerkstelligen. Weil die Gebiete in Asien
mittlerweile durch die enormen Spenden relativ gut dastehen, stellen wir unsere 200€
der Organisation Misereor projektunbezogen zur Verfügung. Dass heißt, das Hilfswerk
kann es dort einsetzen, wo es gerade am nötigsten gebraucht wird.
Sinn und Unsinn von Entwicklungshilfe
Der eine oder andere ist sicher der Meinung, Spenden an solche Hilfsorganisationen
oder Entwicklungshilfe überhaupt seien unnütz, da die Menschen in den betroffenen
Gebieten nur von unserem Geld abhängig werden. Auch der Nutzen, den wir, also
Menschen in Industrienationen, davon hätten, sei höchstens der, dass sich einige
„Gutmenschen“ besser fühlen, wenn sie „armen Negerlein“ helfen können.
Dem sei entgegengestellt, dass der Sinn von Entwicklungspolitik nicht der ist, und
auch nicht der sein kann, den Menschen in Entwicklungsländern Almosen zu geben,
damit diese durch unsere Wohltat die Möglichkeit haben zu leben.
Statt Armutsminderung ist das Ziel die Armutsbeseitigung: Zahlreiche private
Stiftungen sowie kirchliche und staatliche Organisationen haben es sich zur Aufgabe
gemacht, die Ursachen von Armut zu bekämpfen und den Menschen die Möglichkeit zu
geben, sich selbst zu helfen. „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist nicht nur das Motto von Misereor
und anderen Organisationen. Auch für das Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), das in der Bundesrepublik Deutschland
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SPENDENAKTION
CARL
verantwortlich für die Entwicklungspolitik ist, ist dieses Motto ein Leitfaden seiner
Arbeit.
Deshalb fordert das BMZ Demokratie und Frieden und setzt sich für wirtschaftliches
Wachstum und die Sicherung der natürlichen Ressourcen und Bildung ein, um damit
die Grundlage für eine positive Entwicklung des jeweiligen Landes zu schaffen.
Für das BMZ sind Mitarbeit und Eigenverantwortung maßgebliche Prinzipien der
Entwicklungspolitik: Die Menschen in den Ländern, die Hilfe benötigen, sind aktiv an
der Gestaltung der Projekte beteiligt und auch vollständig dafür verantwortlich. So soll
gesichert werden, dass die Vorhaben auch nach dem Ende der finanziellen Förderung
durch das BMZ weiter bestehen können.
Wenn beispielsweise Menschen in einem Dorf keine Nahrungsmittel mehr hätten, dann
würde man ihnen nicht dauerhaft Nahrungsmittel schicken, sondern würde ihnen nach
dem Grundprinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ dabei behilflich sein, an geeigneter Stelle
einen Brunnen zu bauen und Felder anzulegen. Dieses fiktive Beispiel bezieht sich auf
die Verbesserung der Lage in unterentwickelten Gebieten.
Katastrophenhilfe hingegen, wie jetzt in Asien, hat als erstes Ziel nicht Entwicklung,
sondern Soforthilfe durch die Bereitstellung von Medikamenten und Nahrungsmitteln.
Eine derartige Entwicklungspolitik ist also durchaus produktiv. Was aber ist nun der
Nutzen von Entwicklungspolitik für die Spender oder Geberländer?
Für Wohlstand und Sicherheit
Durch aktive oder passive Hilfe zu verhindern, dass jeden Tag Tausende Menschen
verhungern und Kinder an heilbaren Krankheiten wie Durchfall oder Masern sterben,
ist
zunächst
einmal
ein
Gebot
der
Menschlichkeit. Ebenso sind Gerechtigkeit und
Solidarität
Grundwerte
des
menschlichen
Zusammenlebens. Auf diesen Werten basieren
unsere Demokratie, unser Sozialstaat und das
Grundgesetz,
in
dem
steht:
„Eigentum
verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem
Wohle der Allgemeinheit dienen“.
Damit sind in der heutigen, durch die
Globalisierung näher zusammengerückten Welt
nicht nur die Menschen in Deutschland, sondern
auch die Menschen auf anderen Kontinenten
gemeint.
Für Menschen, die weniger mit solchen
Schlagworten anfangen können und auch sonst
nicht so „sensibel“ gegenüber andern sind, wäre
vielleicht folgendes interessant: Allein aus
Eigeninteresse
sollten
alle
westlichen
Industrienationen Entwicklungspolitik betreiben,
um so Wohlstand und Sicherheit zu erhalten.
Heute ist die Welt, durch die Globalisierung,
mehr als in allen Zeiten zuvor eng miteinander
verflochten. Alles, was in einem Teil der Welt
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SPENDENAKTION
CARL
geschieht, hat auch Auswirkungen auf uns. Kriege im Nahen Osten und Afrika sowie
der Terrorismus mit Anschlägen überall auf der Welt zeigen, dass gewalttätige
Konflikte längst grenzüberschreitende Probleme geworden sind. Wer Sicherheit für
sich und sein Land will, muss sich um weltweiten Frieden bemühen. Eine Verbesserung
der Perspektiven der Menschen durch gezielte Entwicklungspolitik kann Konflikte
entschärfen und verhindern und die Welt für alle Menschen sicherer machen.
Umweltprobleme, wie ein zu hoher Kohlendioxidausstoß und die Abholzung der
Regenwälder, betreffen die ganze Welt ebenso. Durch die Forderung nach
umweltfreundlichen Produktionsweisen und erneuerbaren Energien sowie der
Erhaltung wichtiger Naturgebiete soll die Lebensqualität Luft aller Menschen erhalten
oder gar verbessert werden.
Im globalisierten Weltwirtschaftssystem hängen auch die Volkswirtschaften der
einzelnen Nationen voneinander ab. Eine Stabilisierung der Wirtschaften in Afrika,
Asien und Südamerika und den damit verbundenen Handelsbeziehungen stärkt auch
die auf den Export von Waren angewiesene deutsche Wirtschaft und sichert so
Arbeitsplätze.
Wenn den Menschen in ihrer Heimat eine lebenswerte Umgebung geschaffen wird,
wäre auch das Flüchtlingsproblem gelöst. Tausende müssten nicht mehr den
gefährlichen Weg auf sich nehmen, um in ein reiches Land zu kommen, wie das jeden
Tag in Europa und den USA geschieht, wo sie sich ein besseres Leben erhoffen.
Eine gerechtere Welt ist machbar
Um solch eine gerechte, von Armut und Hunger befreite Welt zu schaffen, muss auch
die Politik noch viel auf den Weg bringen.
Zum einen muss man den Menschen nach ihrer Bedürftigkeit helfen und nicht nach
dem Ansehen, das sich der Helfer davon verspricht. So erhofft sich der „Flut-Kanzler“
durch die angekündigte Zusage von 500 Millionen Euro für die Staaten in Asien
internationales Ansehen, das ihm dabei helfen soll, einen dauerhaften UN-Sitz zu
erhalten. Auch ist die Gunst der Wähler, die durch solch großzügige Gesten steigt, ein
nicht zu vernachlässigender Faktor. Selbst mit solchen Hintergedanken ist die Hilfe
noch lange nichts Schlechtes. Doch muss das versprochene Geld erstens auch wirklich
ankommen und zweitens nicht aus dem Topf genommen werden, der für andere
Entwicklungsländer zur Verfügung steht.
In der Vergangenheit wurden oft Entwicklungsprojekte gefördert, die nur Eliten des
Entwicklungslandes zugute kamen und nicht den Armen und Bedürftigen. Diese
Mängel in der Planung und Organisation müssen verhindert werden.
Auch muss dafür gesorgt werden, dass die Hilfe in den dafür bestimmten Gebieten
auch ankommt. So schätzt man, dass weltweit etwa 30 Prozent des für die Hilfe
vorgesehenen Geldes durch Verwaltungskosten oder Korruption verbraucht werden.
Desweiteren müssen Schutzzölle abgebaut werden. Dadurch wird den Dritte-WeltStaaten eine Teilnahme an den internationalen Märkten ermöglicht. Doch gerade in
der EU verhindern bestimmte Interessengemeinschaften, in der Landwirtschaft etwa,
den Freihandel. Geringe Zölle könnten weltweit dazu führen, dass der Wohlstand
steigt. Ebenso müssen in den Industrieländern die wettbewerbsverzerrenden
Subventionen, für Weizen und Baumwolle beispielsweise, abgeschafft werden. Denn
durch diese Subventionen hat die Ware von Kleinbauern aus Entwicklungsländern
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SPENDENAKTION
CARL
keine Chance auf den internationalen Märkten, da sie viel teurer als die staatlich
geförderten Waren ist.
Gutgemeinte Kleiderspenden an arme Menschen produzieren oft ebenfalls mehr
Schaden als Nutzen: Die Textilbetriebe vor Ort werden in den Ruin getrieben, da sie
nicht mit den billigen Preisen der gespendeten Kleidung mithalten können.
Durch diese faktische Ausgrenzung der Entwicklungsländer vom internationalen
Handel durch Zölle und Subventionen gehen einheimische Betriebe pleite und die
Menschen verarmen.
Ein weiterer Punkt wäre, dass den Entwicklungsländern die Schulden erlassen werden.
Mittlerweile müssen die armen Länder mehr Geld für Rückzahlungen und Zinsen
zahlen, als sie von den reichen Ländern ursprünglich erhielten. Dieses Geld könnte
sinnvoller in den Aufbau des jeweiligen Landes gesteckt werden und würde die
jeweiligen
Länder
unabhängiger
von
Entwicklungshilfe machen.
Zudem müssen alle Länder bei internationalen
Verhandlungen in Bereichen wie der Weltfinanz-,
Welthandels-,
Weltsozial-,
Umweltund
Weltfriedensordnung angemessen repräsentiert
sein, um ihre Interessen vertreten zu können.
Dass Entwicklungspolitik letztlich allen nutzt, ist
hoffentlich klar geworden. Dass es Wege und
Möglichkeiten gibt, das „utopische“ Ziel einer
gerechten, oder gerechteren, Welt zu erreichen,
hoffentlich auch.
Letztlich muss jeder selber mit sich und seinem
Gewissen und seinem Verstand ausmachen, wie er
mit seinen Mitmenschen umgeht und wie weit er
seine Möglichkeiten zu helfen - etwa fair
gehandelte Waren zu kaufen oder etwas Geld zu
spenden - ausschöpft. Klar ist allerdings auch: „Wir
sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun,
sondern auch für das, was wir nicht tun.“ (Molière)
s.d.g.
ZA
Kontext: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
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SCHULE
CARL
Die
Schlüpfer
festhalten
- oder
besser
doch nicht?
Ihr erinnert euch? Eine Werbung für die erste
Ausgabe des CARL im Januar wurde zum Stein
des Anstoßes. Einmal mehr spaltete sich die
Meinung der Gymnasiasten und Gymnasiastinnen,
und selten wurde so viel über ein Plakat der
Schülerzeitung diskutiert. In manchen Gesichtern
fand man nur ein leichtes Grinsen über den
Slogan: „Die Schlüpfer festhalten – am Mittwoch kommt Carl“, andere konnten nur
verständnislos den Kopf schütteln.
Eine Frau, die sich deutlich in ihrer Würde angegriffen fühlte, ist Frau Elke Bender, die
wir zu diesem Thema interviewten.
CARL:
Warum fühlten Sie sich von unserer Werbekampagne angegriffen – schließlich
ist CARL eine Schülerzeitung und kein Mann.
E.B.:
Der Werbeslogan ging auf Kosten der weiblichen Gesellschaft und war ein
direkter Angriff auf die Frauenwelt. Das Wort „Schlüpfer“ ist eindeutig
weiblich definiert, ich kenne zumindest keinen Mann, der von sich behauptet,
Schlüpfer zu tragen. Das Wort „Slip“ wäre in Ordnung gewesen. Allgemein
stellt sich die Frage, ob der Zweck, Aufmerksamkeit zu erregen, das Mittel
rechtfertigt, Frauen lächerlich zu machen.
CARL:
Fühlen Sie sich dann auch durch Musikvideos und Werbesendungen
angegriffen, in denen Frauen lediglich als Zierdeobjekte dienen, die ihren
Körper zur Schau stellen?
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SCHULE
CARL
E.B.:
Es lässt sich auf jeden Fall feststellen, dass es in den Medien weniger
Männerfeindlichkeit gibt, die Diskriminierung von Frauen hingegen ist
mittlerweile etwas Alltägliches. „Sex sells“, das ist ganz klar, aber Werbung
muss nicht immer sexistisch sein, um Erfolg zu haben. Presse- und
Medienfreiheit sollten jedenfalls nicht auf Kosten eines Geschlechtes gehen.
Ich selbst habe schon viele Leser- und Zuschauerbriefe geschrieben.
CARL:
Was halten Sie von der aktuellen BurgerKing-Werbung (Pärchen – er zieht die
Hose aus – sie lacht. Es folgt der Slogan: „Länger ist besser“)?
E.B.:
Mich freut es, dass es ausnahmsweise auch einmal eine Werbung auf Kosten
des männlichen Geschlechtes gibt.
CARL:
Wie erklären Sie es sich, dass Herr Weithmann das Plakat legitimiert hat?
E.B.:
Herr Weithmann ist ein Mann, ich als Frau sehe das nun mal anders. Ich will
keineswegs pauschalisieren, es gibt eben negative Ausnahmen. Ich jedenfalls
hätte von der Publikation der Werbung
abgeraten.
CARL:
Was erhofften sie sich von ihrem
Protest, gegen unsere Werbung?
E.B.:
Die Gleichberechtigung von Frauen
und Männern ist bei weitem noch nicht
so weit fortgeschritten, wie sie es sein
könnte. Der Begriff „Emanzipation der
Frau“ ist mittlerweile so negativ
besetzt, dass man es nur noch sehr
ungern verwendet. Die Frauen meiner
Generation und auch ich selbst wurden
schon oft benachteiligt, ich wollte
gezielt darauf hinweisen, dass so
etwas nicht einfach so hingenommen
werden darf und die Problematik ins
Bewusstsein gerufen werden muss.
CARL:
Vielen Dank für dieses Interview!
R.A.A., SaS
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SCHULE
CARL
Herr Knaupp unterrichtete am CLG von 1988
bis 2003 die Fächer Deutsch und Französisch,
und wir wollten wissen, wie es ihm heute geht.
CARL: Herr Knaupp, wie verbringen Sie jetzt
Ihre viele freie Zeit, in der sie weder
Klassenarbeiten korrigieren noch sich mit
frechen Schülern herumärgern müssen?
PK: Ich mache Führungen im Museum über
Juden und Laupheim und habe auch noch zu
tun mit unserer Partnerschaft mit der
französischen Stadt Feyzin. Öfters als früher
gehe ich ins Theater, ins Kino oder auf
Konzerte. Der Sport spielt heutzutage eine
größere Rolle, und so bin ich häufiger in der
Sauna, gehe Schwimmen oder fahre Rad.
Reisen und Besuche meiner Enkel finden
ebenfalls häufiger statt. Man hat einfach mehr
Zeit für die angenehmen Dinge des Lebens und
kann darüber frei verfügen.
CARL: Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Schultag am CLG? Wie hat sich das CLG
in den letzten Jahren verändert?
PK: Da ich vor dem CLG zwölf Jahre an einer reinen Mädchenschule in Ulm war, ist der
Unterschied beeindruckend und interessant gewesen, aber auf keinen Fall negativ.
Es wurde natürlich ungeordneter und bewegter, aber ich will nicht chaotisch sagen.
Das CLG wurde in den letzten Jahren größer und anonymer, es ist stark gewachsen, es
bleibt jedoch auf jeden Fall eine positive Schule!!
CARL: Woran erinnern Sie sich noch gern zurück und gibt es ein Ereignis, welches Sie
am liebsten vergessen würden?
PK: Natürlich erinnere ich mich gerne an den Schüleraustausch mit Frankreich, mit der
Türkei und auch mit Neustadt/Orla zurück. Schön waren auch die Theaterbesuche und
das Waldschullandheim! Nicht zu vergessen das Stück „Die Heiligen 3 Könige im
Schwabenland“, das ich sehr oft mit Schülern gespielt habe.
Im Großen und Ganzen hat es mir sehr gut gefallen, natürlich auch wegen der vielen
netten Schüler- ich denke lieber an die netten, die anderen verblassen mit der Zeit.
Ein schlimmes Ereignis? – Schon vergessen!!
SEITE_12
SCHULE
CARL
CARL: Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Eintrag während Ihrer Schulzeit? Und
was für ein Gefühl war es, als Sie einem Schüler einen geben mussten?
PK: Du willst jetzt aber nicht wissen, wie meiner zustande kam?!
Natürlich war es nicht schön, als der Schüler im Tagebuch landete, doch er hatte ganz
einfach die Grenzen überschritten, hatte es aber nicht so schlimm gemeint! Es tat mir
schon ein bisschen Leid, aber das Schülerverhältnis blieb immer gut.
CARL: Was hat Ihnen am besten an Ihren Lehrerjahren gefallen?
PK: Ich konnte den Schülern Wichtiges zeigen, was sie genauso empfanden. Wenn
man mit jungen Leuten zu tun hat, bleibt man auch selber jung – man glaubt es
zumindest!!
CARL: Haben sie aus Ihren Lehrerjahren etwas Wichtiges mitgenommen?
PK: Ja, dass es sehr anstrengend ist, aber auch viel Freude macht, wenn man mit
jungen Leuten zu tun hat. Jedoch sollte man sich selber nicht zu wichtig nehmen.
CARL: Hat sich Ihre Unterrichtsweise mit den Jahren geändert oder sind Sie Ihren
anfänglichen Prinzipien treu geblieben? Wenn ja, in welche Richtung haben sie sich
verändert?
PK: Den Prinzipien ist man schon treu geblieben, jedoch haben sich natürlich die
Methoden geändert. Man hat neue Arbeitsweisen entwickelt, doch das allgemeine
Prinzip war ja, dass man dem Schüler etwas vermitteln wollte!
CARL: Werden Sie das Unterrichten vermissen oder sind Sie ganz froh, als
Ruheständler bezeichnet zu werden?
PK: Die Zeit war einfach reif. Ich habe vor zwei Jahren eine Urkunde für 40 Jahre
Staatsdienst bekommen. Darauf kann man schon stolz sein.
Ich vermisse das Unterrichten nicht, es war einfach eine schöne Zeit, an die man sich
gern zurückerinnert.
CARL: Waren Sie erleichtert, als Sie in den Ruhestand gingen?
PK: Ja war ich. Ich habe darauf hingearbeitet, auch wenn Wehmut natürlich auch eine
Rolle spielt.
CARL: Dankeschön für das Interview, Herr Knaupp!
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Tages
Angebote
Alle gerichte sind auch zum Mitnehmen
Döner + Ayran oder Eistee
Kinderdöner
2,50€
Normaler Döner 3,50€
Großer Döner
4,80€
Ohne Getränk
1,90€
2,90€
3,90€
Pizzaschnitte
1,50€
Lahmacun + Ayran oder Eistee
Lahmacun mit Dönerfleisch
+Ayran oder Eistee
3,50€
5,00€
Pide mit Pastrima, Champignons
oder Käse
Börek mit Hackfleisch oder Käse
3,70€
2,00€
Pizzen Nr. 21-30
5,00€
Hirten-, Bauern- und Chefsalate
Dönerteller mit Pommes oder Reis
3,50€
5,90€
SCHULE
CARL
Was macht eigentlich ...
Diese neue Rubrik CARLs zeigt euch, was ehemalige Schüler des Carl-LaemmleGymnasiums nach ihrem Abitur aus ihrem Leben machten ...
Katharina Schmid, Abschlussklasse 1998
CARL: Was hast du nach deinem Abschluss am CLG gemacht?
K.S.: Ich habe mich dazu entschlossen, Psychologie zu studieren, und machte im
Sommer 2003 meinen Abschluss. Danach habe ich ein halbes Jahr lang an der
University of London gearbeitet, und seit Januar 2004 promoviere ich an der Queen’s
University of Belfast in Nordirland.
CARL: Wolltest du schon immer Psychologie studieren?
K.S.: Eigentlich war es mehr die Entscheidung zwischen Literaturwissenschaft und
Psychologie, ich bin jedoch mit meiner endgültigen Entscheidung zufrieden.
Psychologie finde ich interessant, da es einem sehr viele Möglichkeiten bietet.
CARL: Welche Möglichkeiten denn?
K.S.: Psychologie ist sehr vielseitig, sowohl im Studium als auch in beruflicher
Hinsicht. So kann man zum Beispiel im klinischen Bereich arbeiten, worin ich während
meines Studiums Erfahrungen sammeln konnte, als ich sechs Monate lang an der
University of South Florida im klinischen Bereich mit autistischen Kindern gearbeitet
habe. Zudem ist das Gebiet der Psychologie fächerübergreifend, d.h. man kann in
vielen Bereichen arbeiten, u.a. der Wirtschaft im Bereich Human Resources
(Personalwesen ) oder im medizinischen Bereich.
CARL: Und welcher Bereich der Psychologie gefällt
dir am besten?
KS: Ich arbeite momentan im akademischen und
forschenden Bereich der Sozialpsychologie, da ich
zur Zeit an meiner Doktorarbeit schreibe, in der ich
mich mit der Problematik des Nordirlandkonfliktes
auseinandersetze.
CARL: Und was kommt danach?
Momentan tendiere ich dazu, im akademischen
Bereich zu bleiben, da es mir Spaß macht, an der
Uni zu arbeiten.
CARL: Vielen Dank für dieses Interview!
SEITE_16
SaS
SCHULE
CARL
„DiLämma“ – Wir
sorgen für den
guten Ton!
„Jetzt brauchen wir eigentlich nur noch einen Namen für das Schulradio-Projekt!“
Wolfgang Moll, Radiomacher bei Radio FreeFM in Ulm, Ulf Petersohn, Lehrer am CLG,
sowie die SchülerInnen, die mit diesen beiden das hiesige Schulradio gegründet
haben, wissen zu diesem Zeitpunkt, dass sie es geschafft haben: die langersehnte
erste Sendung am 14. März 2005 ist fertig geplant und wird stattfinden! 90 Minuten
Sendezeit an diesem Montag sind auf der Frequenz 102,6 MHz für eine Sendung
vorgesehen, die noch keinen Namen hat.
„Sie sollte was mit unserer Schule zu tun haben!“ – „Ja, und irgendwie pfiffig muss es
klingen!“ – „Ein Wortspiel wäre gut!“ – „Was mit Laemmle?“ – „Was haltet ihr von
DiLämma?“
In den Monaten seit Schuljahresbeginn hat die AG zielstrebig auf diesen Tag
hingearbeitet. Sie besucte mehrmals Workshops beim Sender in Ulm, machte in den
Schulräumen Übungen zur Interviewtechnik, befasste sich mit der ungewohnten
Tontechnik,
nachdem
das
Equipment endlich angeschafft
werden konnte, und teilte sich
in Teams, die ein Konzept für
das
neue
Format
entwickelten: eine Redaktion
für innerschulische Themen
wird gegründet, eine Soap
entsteht, „Belämmert“, die
Kummerkasten-Redaktion,
ist schnell gefunden, die
Computer-Ecke darf nicht
fehlen, Musik werden
alle machen, ebenso
moderieren.
„Als
Schulradio
müssen wir natürlich
Themen aus dem CLG
behandeln.“ – „Aber
für die Hörer in Ulm muss
es verständlich bleiben.“ – „Wie
machen wir das mit der Musikauswahl?“ –
SEITE_17
SCHULE
CARL
„Gibt es eigentlich Werbung?“ – „Bei Radio FreeFM doch nicht, ist doch ein nichtkommerzieller Sender!“ – „Und die Unterhaltung? Wie wäre es, eine Soap zu
produzieren?“
Ein freier, nicht-kommerzieller Sender mit einer Reichweite von maximal 400.000
Hörern, wobei meist 4.000 bis 40.000 Hörer bei einem Marktanteil von ca. 6,8% im
Raum Ulm lauschen, als der eine Partner. Als der andere ein Gymnasium aus der
oberschwäbischen Provinz mit fast 1.100 Schülern, die viel zu sagen haben und von
denen sich ca. 15 auf ein Abenteuer einlassen wollen. Das Ganze unterstützt von der
Jugendstiftung des Landes Baden-Württemberg. Das ist der Ausgang für dieses
Experiment, das nun zu einer festen Institution werden soll und am 11. April und 9.
Mai 2005 jeweils von 17 bis 18 Uhr wieder live auf Sendung gehen wird, aber nach
den Osterferien auch am CLG zu festen Zeiten zeitversetzt zu hören sein wird.
Also: Haltet die Ohren auf und lasst euch überraschen, wenn Alex und Alex, Anna und
Anna, Frieder, Sigrun, Noemi, Fabian, Sonja, Philipp, Beccy, Verena, Sarah, Kristina
sowie Elena euch zur nächsten Sendung begrüßen! Und wer weiß:
vielleicht habt ihr ja auch Lust und seid schon bald
dabei?
SEITE_18
SCHULE
CARL
SMV und Eltern haben sich mächtig ins Zeug gelegt und für Samstag, den 7. Mai
2005, einen Schulball organisiert. Zuerst war der 16. April geplant, vielleicht sind dem
ein oder anderen die Plakate aufgefallen, die vor den Osterferien in der Schule hingen
und dann einfach wieder verschwunden waren. Nein, er fällt nicht aus, der Ball,
sondern wurde nur verschoben.
Eingeladen sind alle Eltern, Lehrer und Schüler der Mittel- und Oberstufe. 2 Euro für
Schüler und 4 Euro für Erwachsene soll der Eintritt kosten.
Dafür wird im Atrium des CLG einiges geboten: Außer Tanzmusik – selbstverständlich
live - von unserer Big Band (die schon fleißig probt) und Joe Fessele erwarten uns
Vorführungen der Tanz AG und einer Breakdance-Gruppe aus Achstetten.
Zwischen und nach dem Tanzen können sich die Gäste am großen Salat-, Fleisch- und
Nachtischbuffet stärken. Für alle, die trotz Willkommensgetränk noch durstig sind, gibt
es nicht nur Sekt, Wein, Bier und natürlich alkoholfreie Getränke, sondern auch eine
Cocktailbar.
Uns erwartet also nicht irgendein Schulfest, sondern ein richtiger Ball, auf den man am
besten einen (Tanz-) Partner mitbringt. Dass Jeans und Turnschuhe nicht gerade die
angebrachte Kleidung sind, sei nur nebenbei bemerkt. Es muss ja nicht das samtene
Abendkleid sein, aber ein schöner Anlass, einmal wieder die etwas elegantere Kleidung
aus dem Schrank zu holen, wird der Ball auf jeden Fall!
Karten könnt ihr in den Wochen vor dem Ball kaufen. Die SMV wird sicherlich noch
Durchsagen machen und Plakate aufhängen, die dann auch hängen bleiben.
Also: es wartet ein Ereignis, auf das sich alle Tanzbegeisterten jetzt schon freuen
können. Haltet euch den Termin auf jeden Fall frei!
V.K.
SEITE_19
SCHULE
CARL
!
Nach langem Leidensweg fand das erfüllte Leben
unserer geliebten Schülerzeitung H9 ein
friedvolles Ende.
Wir übergeben unsere geliebte Freundin in Gottes
Hände. Möge sie uns stets in Erinnerung bleiben.
Herrenmahd 9
Schülerzeitung
In Liebe und Dankbarkeit,
die Schülerzeitungsredaktion,
insbesondere der kleine Carl.
Laupheim, Januar 20055
Im Januar 2005 erblickte der kleine
Carl das Licht der Welt.
Obwohl seine geliebte Mutter bedauerlicherweise bei der
Geburt verstarb, erfreut er sich bester Gesundheit.
Für seinen Lebensweg wünschen wir ihm alles Gute
und Gottes Segen.
Die Adoptiveltern.
Laupheim, den 13.April 2005
SEITE_20
POLITIK
CARL
Die Welt ist im Wandel
Doch leider kann man dieses Mal nicht einfach den Ring ins Feuer werfen, um die Welt
wieder in Ordnung zu bringen - die Lösung dieses Problems gestaltet sich ein klein
wenig komplizierter.
Am 10. März 2005 hielt deshalb der ehemalige baden-württembergische
Wirtschaftsminister
Walter
Döring
im
Schlosscafé
Laupheim
eine
Informationsveranstaltung über den demographischen Wandel in Deutschland.
Der demographische Wandel beschreibt in unserem Falle die Verlagerung des
Altersdurchschnittes der deutschen Bevölkerung nach oben, was zu einer übermäßigen
Belastung der sozialen Sicherungssysteme und somit auch der nachfolgenden
Generationen führt.
Einen einfachen Lösungsweg, so nahm Döring jedoch gleich vorweg, könne auch er
nicht liefern. Dennoch erschien ihm die Thematik wichtig genug, um darüber zu
informieren und die Entwicklung aufzuzeigen, und uns erschien dies wichtig genug, um
darüber zu berichten.
Nach einem lokal orientierten
Einstieg erklärte Döring, dass die
Einwanderung
zwingend
nach
wirtschaftlichen
Gesichtspunkten
gesteuert werden müsse, da der
Altersdurchschnitt der Deutschen
mittlerweile bei 42 Jahren, im
Jahre 2030 sogar bei 50 Jahren
liege und die „Jüngeren“ somit
immer stärker belastet würden.
Er gestand des weiteren Fehler der
FDP und aller Parteien ein, dem
Problem in der Vergangenheit nicht
genügend
Aufmerksamkeit
geschenkt zu haben.
Heute sei eine Abwanderung aus den neuen Bundesländern in die wirtschaftlich
starken Regionen, wie Baden-Württemberg, zu beobachten, so Döring, was die
Belastung der Bürger dünn bevölkerter Städte weiter erhöhe.
Beim Thema Kinderbetreuung und Nachwuchsförderung gebe es in unserer Region
jedoch noch immensen Nachholbedarf, allgemein stufte er die Kinderbetreuung
gegenüber anderen Industriestaaten als ausbaubedürftig ein.
Zudem würden die Erwerbszeiten immer kürzer und die Zeitdauer des Ruhestandes
immer länger, nicht zuletzt durch die verbesserte medizinische Betreuung und
Fürsorge.
Durch die ansteigende öffentliche Verschuldung und die Mehrbelastung der Jungen
werde der Generationenkonflikt ausgeprägter und somit die Kluft zwischen alt und
jung größer.
SEITE_21
POLITIK
CARL
Betriebe weigerten sich größtenteils, über 50jährige einzustellen, somit würden diese
mehr und mehr zu einem „Heer von Arbeitslosen“.
„Die meisten Menschen wollen alt werden, aber nicht alt sein!“, lautete ein prägnanter
Satz aus Dörings Vortrag.
Diesem Trend und der damit einhergehenden Steigerung der Kaufkraft von über
50jährigen passten sich auch die Produkte auf dem freien Markt an.
Als notwendige Maßnahme seitens der Bevölkerung forderte Döring einen Werte- und
Bewusstseinswandel.
In der anschließenden Diskussionsrunde stellte CARL Herrn Döring die Frage, warum
die Kommission zur Lösung der Problematik nicht schon früher ins Leben gerufen
wurde.
Döring antwortete direkt und ungeschönt, dass die Politik der vergangenen Jahre nicht
gezwungen war, sich mit dem Thema zu beschäftigen, und dieses für Wahlkämpfe und
die politische Auseinandersetzung einfach „nicht sexy genug“ gewesen sei.
Dennoch mache
er keiner Partei
einen expliziten
Vorwurf, da die
Nachwirkungen
der kinderarmen
60er und 70er
Generation eben
auch erst jetzt
richtig
zum
Tragen kämen.
Allgemein könne
man
jedoch
sagen,
„die
Politik hat es
versäumt“
hier
rechtzeitig
einzugreifen.
Zur Reformation
des
Sozialsystems
sagte er, dass es
ganz in seinem
Döring bekommt eine Packung Doppelherz geschenkt
liberalen
Interesse liege,
die sozialen Absicherungssysteme so weit wie möglich zu privatisieren, um so die
Eigenverantwortung und Selbstfürsorge eines jeden Bürgers zu fördern. So könnte ein
Wettbewerb unter den Versicherern entstehen, der auch eine Senkung der
Versicherungskosten möglich mache.
R.A.A.
SEITE_22
POLITIK
CARL
Kommentar:
Im Ambiente von FDP-Gummibärchen, FDP-Fähnchen, und FDP-Bierdeckeln spricht er
also, der Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg a.D.
Über das Problem des demographischen Wandels,
das unser Sozialsystem, ja unsere deutsche Republik in ihren Grundfesten erschüttert.
Er wolle nur sensibilisieren und keine Lösungsvorschläge machen.
„Sag niemand, dass niemand jemals was davon gehört hat, das kennen wir alles. Alles
uralt.“
Die Menschen würden weniger arbeiten und immer weniger in Ruhestand gehen; sagt
der Minister, der aus unerfindlichen Gründen auch mit 50 Jahren seinen Posten
aufgab.
Er wolle nur sensibilisieren, keine Lösungsvorschläge machen.
Danke. Dafür haben wir Zeitung und Schule.
Warum denn nicht schon lange etwas dagegen unternommen wurde?
Die Politik habe versagt.
„Die Menschen sind längst weiter als die Politik.“
Wie wahr.
ZA
PHOTO
PROFI
am
Laubach
Christine Fischer
Mittelstraße 1
88471 Laupheim
Tel 07392/6852
SEITE_23
CHAUVINISMUS
CARL
Die Demonstration von Neonazis am 22.1. diesen Jahres in Laupheim (S. Kommentar
auf S.32) zeigt, dass der Rechtsextremismus in letzter Zeit in Deutschland wieder
Aufwind erhält. Da überrascht es keineswegs, dass die rechtextreme NPD
(„Nationaldemokratische Partei Deutschlands“) Ende Januar verkündete, verstärkt an
deutschen Schulen Nachwuchs anwerben zu wollen. Da kaum eine Schule dazu bereit
ist, die NPD einzuladen, versuchen rechte Gruppen über andere Wege, ihr
Gedankengut an Schulen zu verbreiten.
So haben sich dutzende neonazistische Gruppen, Rechtsrockbands, sog. „Freie
Kameradschaften"
und
Musikvertriebe
für
die
„Aktion
Schulhof“
zusammengeschlossen. Dabei sollen CDs und Propagandamaterial bundesweit
kostenlos an Schüler verteilt werden, in der Hoffnung, neue Anhänger für die rechten
Szene zu rekrutieren.
Bei solchen Aktionen kommt den oben genannten „Freien Kameradschaften" eine
wesentliche Rolle zu: Da sie keine offizielle Organisation mit formellem Rahmen sind,
sondern freie Zusammenschlüsse, können sie nicht verboten werden. Durch die
Organisation von Konzerten und Feiern sind solche Gruppierungen wesentlich
attraktiver für Jugendliche als entsprechende
politische Verbände.
Mit der „Aktion Schulhof“ wollen die Rechten
nicht nur Problem-Jugendliche, sondern auch
Gymnasiasten und Studenten ansprechen.
Rechte Propaganda an Schulen
Aufkleber an der Aula des CLG
Zu Beginn des Jahres sind im gesamten
Schulbereich Laupheims und speziell auch am
Carl-Laemmle-Gymnasium
Aufkleber
aufgetaucht, auf denen propagiert wird, dass
die deutsche Kultur in Gefahr sei. Außerdem
wird
für
die
Homepage
der
rechten
Organisation „Nationaler - Widerstand - Berlin
– Brandenburg“ (NWBB) geworben.
Der NWBB ist, nach eigenen Angaben, ein
Zusammenschluss
von
„freien
Nationalsozialisten“, die sich als Hauptaufgabe
den Widerstand gegen das „asoziale System“
auf die Fahnen geschrieben haben. Das „alte
marode System“ müsse abgeschafft und
„soziale Gerechtigkeit“ für „uns Deutsche“ in
SEITE_24xxx
CHAUVINISMUS
CARL
einer „Volksgemeinschaft“, „nicht aber in einer seelenlosen globalisierten
Klassengesellschaft“ erreicht werden.
Auch gibt es zu den Internetseiten mehrerer sog. regionaler Aktionsbüros Links. So
feiert der „Widerstand Süddeutschland“, ein Netzwerk aus mehreren radikalen
„Kameradschaften“ Süddeutschlands, in einem Artikel die Demonstration von ein paar
„jungen Nationalisten“ am 22.01.2005 in Laupheim als Erfolg. Unter anderem wird an
dieser Stelle das Versammlungsrecht gepriesen, und alle „Kameraden“ werden dazu
aufgerufen, weiter „standhaft gegen dieses System“ zu kämpfen.
Ebenso gibt es Verbindungen zur NPD, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als
eine Partei angesehen wird, die „grundlegende Prinzipien der freiheitlichdemokratischen Grundordnung“ ablehnt und bekämpft, und dem Aktionsbüro Nord,
welches in einem Leitfaden die Ziele des „aktiven Widerstandes“ nennt:
Neben der Abschaffung des „alten, korrupten und handlungsunfähigen Systems“
(gemeint ist die Demokratie) wird im einzelnen gefordert, aus der EU und der NATO
auszutreten, um der Globalisierung und der Fremdbestimmung durch die USA zu
entfliehen und Politik „einzig im Interesse des deutschen Volkes“ zu machen.
Schutzzölle sollen dafür sorgen, dass die deutsche Wirtschaft nicht ausgebeutet wird,
und alle Ausländer müssten ausgewiesen werden, um ein tragfähiges Sozialsystem
wiederherzustellen.
Eine multikulturelle Klassengesellschaft, in der die Menschen ausgebeutet werden und
„sie rund um die Uhr nur noch damit beschäftigt sind, ihr eigenes Überleben zu
sichern“, müsse verhindert werden. Deshalb müsse die so genannte „nationale
Opposition“, durch das Wählen der NPD etwa, unterstützt werden, um so eine
nationale Solidargemeinschaft zu erreichen.
Vor allem für Jugendliche sind extremistische rechte Gruppen sehr attraktiv, da sie
konkrete Feindbilder und damit einfache Lösungen für komplexe Problembereiche
bieten. Außerdem geben sie den Menschen durch eine starke Abgrenzung von anderen
Identifikation und das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit, mit dem das Selbstwertgefühl
des einzelnen gestärkt wird.
Die Schulleiter zur Problematik
Wir sprachen mit Herrn Gerhard Weithmann, dem Rektor
unseres Carl-Laemmle-Gymnasiums, um in Erfahrung zu
bringen, wie er gegen rechte Propaganda vorgehen will.
Herr Weithmann, der zwar von der „Aktion Schulhof“
gehört hat, aber dem nichts von organisierter Verbreitung
rechter Propaganda bekannt ist, ist der Auffassung, dass
die Kleber, die er sofort vom Hausmeister entfernen ließ,
ein Einzelfall seien. Auch ist er der Meinung, dass das
rechtsextreme Potenzial der Schüler an unserem
Gymnasium sehr gering sei. Die einzig sinnvolle
Maßnahme gegen rechte Propaganda sei Aufklärung.
Dabei vertraut unser Rektor voll auf den Geschichte- und
Gemeinschaftskundeunterricht.
Falls
rechte
Gruppierungen, entgegen aller Erwartung, doch aktiver an
SEITE_25xxx
Rektor Weithmann
CHAUVINISMUS
CARL
unserer Schule würden, hofft Herr Weithmann auf die Kontakte zur SMV, die ihn
rechtzeitig über die Probleme informieren würde. Weitere Schritte, wie eine gezielte
Aufklärungsarbeit, würden dann eingeleitet. Für Herrn Weithmann haben Haupt- und
Realschulen mit rechter Gesinnung wahrscheinlich mehr Probleme.
Um herauszufinden, ob die Aufkleber am CLG ein Einzelfall oder Teil einer
organisierten Kampagne waren, recherchierten wir an den anderen Laupheimer
Schulen, inwieweit diese mit rechtsextremen Tendenzen konfrontiert sind.
An der Friedrich-Adler-Realschule gab es nach der Aussage des Konrektors, Herrn
Thomas Pätzold, keine rechte Propaganda, mit der Ausnahme einer Schülerin, die
einen Verwandten, der dem rechtsextremen Milieu zuzuordnen ist, zu einer Diskussion
in den Unterricht einladen wollte. Die Realschule lehnte aber ab, da politische
Organisationen an Schulen nach der Verfassung nicht werben dürfen. Man könne
rechte Gesinnung, so der Konrektor, natürlich nicht ausschließen, doch man hoffe
darauf, dass der Gemeinschaftskunde- und Geschichtsunterricht sowie die
Klassenausfahrten nach Dachau als Prävention gegen rechte Gesinnung wirksam sind.
Der Rektor der Hauptschule Laupheim, Herr Johannes Welz, sagte uns, dass ihm keine
rechtsmotivierte Gewalt oder Propagandaaktivitäten bekannt seien. Bei nur 320
Schülern und sehr strengen Aufsichten könnten solche Vorgänge fast ausgeschlossen
werden. Allerdings räumte er ein, dass ein paar vereinzelte Schüler eine etwas
rechtsextreme Gesinnung hätten. Dies sei jedoch nicht zu verhindern, da eine Schule
ja das Spiegelbild der Gesellschaft sei und rechte Gesinnung im Raum Laupheim nichts
Ungewöhnliches sei, wie die Wahlerfolge der rechten Parteien bei Kommunalwahlen
zeigten. Die Aufgabe der Schule sieht der Rektor darin, den Jugendlichen soziale
Kompetenz und Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen zu vermitteln und sie
rechter Gewalt gegenüber zu sensibilisieren.
Auch die Kilian-von-Steiner-Berufsschule hat nach Aussagen des dortigen Rektors
Michael Roosz keine Probleme mit der „Aktion Schulhof“ und anderen rechten
Aktivitäten.
All dies lässt den Schluss zu, dass die Aufkleber an unserer Schule vermutlich ein
Einzelfall und nicht Teil der organisierten „Aktion Schulhof“ waren. Trotz allem müssen
vor allem Schulen wachsam gegenüber solchen ernstzunehmenden Vorgängen sein,
denn, so formulierte es einmal der slowenische Autor Zarko Petan: „Gedanken, die
leeren Köpfen entspringen, sind gefährlich“.
Rechte Ideologie und die deutsche Wirklichkeit
Statt die Schuld bei sich zu suchen, haben viele Deutschen den Jahrtausende alten
Reflex, die Schuld den anderen in die Schuhe zu schieben. So sind für eine ganze
Reihe der Bürger die Ausländer schuld an den hohen Arbeitslosenzahlen und den damit
kollabierenden Sozialsystemen: Entweder arbeiteten sie gar nicht und kassierten nur
Sozialhilfe (ALGII), oder sie arbeiteten und nähmen den deutschen die Arbeit weg.
Faktisch ist die Hauptursache der Arbeitslosigkeit in Deutschland die Steigerung der
Produktivität in der Industrie durch den technischen Fortschritt und die damit
verbundene Maschinisierung. Dadurch können weniger Beschäftigte mehr Waren
herstellen. Andere Bereiche - wie die Stahl- und Textilindustrie und die Kohleförderung
sind
in
Deutschland
nicht
mehr
rentabel
und
damit
international
SEITE_26xxx
CHAUVINISMUS
CARL
wettbewerbsunfähig. Auch im Dienstleistungsbereich fallen, wegen des internationalen
Wettbewerbs und der damit gebotenen Senkung der Kosten, Stellen weg. In
Deutschland kommt als ein weiterer Grund für die hohe Arbeitslosigkeit noch die
Wiedervereinigung mit dem wirtschaftlich rückständigen und veralteten Osten hinzu,
in dem viele Betriebe Bankrott gingen.
Von vielen Deutschen, die sich selbst „anständig“ nennen, wird auch nicht
wahrgenommen, dass die Schwarzarbeit ein Hauptgrund dafür ist, dass es so viele
Arbeitslose gibt. So wird in der Bauwirtschaft etwa fast die Hälfte aller Aufträge mit
Schwarzarbeit durchgeführt. Da ist es nicht verwunderlich, dass Baufirmen Pleite
gehen und ihre Arbeiter entlassen werden.
Die ausländischen Mitbürger sind dafür mit Sicherheit nicht verantwortlich. Zu Zeiten
des Wirtschaftsbooms waren sie ein wichtiger Teil der Arbeiterschaft und führten, oft
bis heute, einfache Arbeiten durch, für die sich die meisten Deutschen zu schade
waren. Auch ist es eine Tatsache, dass die etwa 300.000 ausländischen
Selbstständigen in Deutschland Arbeitsplätze schaffen und sichern.
Natürlich gibt es auch schwarze Schafe, die überhaupt nicht arbeiten wollen und
alleine von Sozialhilfe leben. Doch diese Menschen finden sich in allen
Bevölkerungsgruppen und Ethnien.
Und noch ein Argument gegen die Behauptung, Ausländer haben etwas mit einer
hohen Arbeitslosigkeit zu tun: Baden-Württemberg, das Bundesland mit den meisten
Ausländern, hat im Vergleich zum Rest der Bundesrepublik die niedrigsten
Arbeitslosenzahlen und das größte Wirtschaftswachstum.
In Zukunft, so prognostizieren zahlreiche Forscher, ist Deutschland mehr den je auf
Zuwanderung angewiesen: Wegen des demografischen Wandels, der zur Folge hat,
dass es immer mehr ältere Menschen und immer weniger Kinder in Deutschland gibt,
braucht nach UN-Angaben alleine Deutschland jährlich eine Zuwanderung von 500.000
Menschen, damit das Verhältnis von Erwerbstätigen zu Nicht-Erwerbstätigen gleich
bleibt und die Sozialsysteme nicht zusammenbrechen.
Auch wäre es nutzlos, aus der EU auszutreten und Deutschland durch Schutzzölle von
der Außenwelt abzuschotten. Die deutsche Wirtschaft, die auf Importe und noch viel
mehr auf Exporte angewiesen ist, würde schlicht weg kollabieren, wenn kein Handel
innerhalb der EU und der weltweiten Staatengemeinschaft mehr getrieben würde.
Dabei sind der Euro und die Globalisierung auch und gerade für Deutschland von
Vorteil: Durch den Euro wurde der Handel innerhalb der EU wesentlich erleichtert, und
durch die weltweite Arbeitsteilung, bedingt durch die Globalisierung, sind Waren wie
Kohle und Textilien wesentlich billiger geworden, als sie es bei Eigenproduktion wären.
Ohne weltweiten Handel könnte der Verbraucher diese Vielzahl an verschiedenen
Gütern nicht täglich und so preiswert im Supermarkt erweben.
„Volksgemeinschaft“ oder Demokratie?
Was soll das sein, die „Volksgemeinschaft“ der rechten Gedankenwelt? Ist sie
tatsächlich besser als das „alte, marode System“? Da Rechtsextremisten davon
überzeugt sind, dass die Menschen durch ihre biologische und kulturelle Herkunft
soweit vorgeprägt sind, dass ein friedliches Zusammenleben unter ihnen unmöglich
ist, ist Intoleranz gegenüber anderen Menschengruppen in diesem Gesellschaftsmodell
SEITE_27xxx
CHAUVINISMUS
CARL
unabdingbar. Damit verbunden ist die Idee der Vereinheitlichung der deutschen
Gesellschaft zu einer national, kulturell und rassisch homogenen Volksgemeinschaft.
Dabei würde eine autoritäre Regierung versuchen, die real existierenden, sozialen und
kulturellen Unterschiede der Menschen durch Zwangsmaßnahmen aufzuheben und auf
menschenverachtende Weise Ungleichheiten herauszustellen.
Die Demokratie mag nicht perfekt sein, wie regelmäßige Berichte über etwa
Korruption und Veruntreuung öffentlicher Mittel durch Staatsdiener zeigen. Doch gibt
es keine andere politische Ordnung, in der sich die politisch Handelnden gegenüber
den Bürgern wegen solcher Vorgänge rechtfertigen müssen.
Die Errungenschaften der Demokratie - wie das allgemeine freie Wahlrecht, die
Gewaltenteilung, die Presse-, und Meinungsfreiheit sowie das Demonstrationsrecht garantieren dem Großteil aller Bürger nicht
nur ein Maximum an Freiheit und
Eigenverantwortung zur Entfaltung des
eigenen Potenzials, sondern auch die
bestmögliche Kontrolle der regierenden
Politiker, um den Missbrauch von Macht zu
verhindern.
Um mich noch einmal eines Zitates von
einem Mann zu bedienen, der es besser auf
den Punkt gebracht hat, als ich es jemals
könnte:
„Die
Demokratie
ist
die
schlechteste Regierungsform – mit der
Ausnahme
aller
anderen.“
(Winston
Churchill)
Schon einmal in der Geschichte wurde die
Demokratie verachtet und gegen das
„System“ gehetzt, das schließlich auch
abgeschafft wurde: Das war im Jahr 1933.
s.d.g.
ZA (Interviewteil in Zusammenarbeit mit der ehrwürdigen Vanessa Kunz)
SEITE_28xxx
CHAUVINISMUS
CARL
Für Interessierte hielt Stephan Braun (SPD), Mitglied des Landtags in Stuttgart, im
Rahmen des Informationsabends vom 15.02.2005 im Schlosscafé des Kulturhauses in
Laupheim einen Vortrag über rechtsextreme Parteien und Organisationen.
Herr Braun ist, zusammen mitanderen, Autor der eben erschienen Bücher „Rechte
Netzwerke - eine Gefahr" und „Die Neue Rechte - eine Gefahr für die Demokratie?".
Sein Vortrag stellte zunächst neue und alte
Mittel Rechtsextremer dar, in Gesellschaft und
Politik Macht und Einfluss zu erlangen. Hierzu
gehört beispielsweise die Integration in Medien
und Öffentlichkeit, die Umschreibung der
Geschichte sowie die Organisation von
Seminaren und Demonstrationen. Das rechte
Lager sei nicht mehr zersplittert, und rechte
Netzwerke hätten den „Kampf um Straße Köpfe - Parlamente" wieder aufgenommen.
Solche Netzwerke führten enge Beziehungen
zu wichtigen Personen und Institutionen. Sie wendeten sich nicht alleine der
Unterschicht, sondern mehr und mehr der bürgerlichen Mitte und den Eliten zu. Ihr
Ziel sei es, Einfluss auf führende Köpfe in Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik
zu gewinnen.
Nicht nur Zeitungen wie die „Junge Freiheit" seien ein wichtiges Instrument, auch das
Internet sei zu einem wirkungsvollen Propagandamittel geworden.
Als Beispiel für die rechte Propaganda spielte Herr Braun verschiedene Musikstücke
vor, die dem Rechtsrock zuzuordnen sind. Gruppen wie "Zillertaler Türkenjäger",
"Neue Werte" oder "88“ (das ist ein Spiel mit dem H als achtem Buchstaben des
Alphabets und deutet auf den sog. Hitlergruß „Heil Hitler“) produzieren Lieder, in
denen zum Beispiel Kinderstimmen mit Aussagen wie "Gell, Mama, wenn wir die
ganzen Juden umgebracht haben, ist alles wieder toll hier" zu hören sind.
Als Gegenmaßnahme hofft Herr Braun neben dem politischen Wirken der
demokratischen Parteien – etwa der Schaffung von Freizeitangeboten für Jugendliche,
der Anwendung juristischer Mittel oder Aufklärung - der auf das Engagement der
Bevölkerung.
Am Infoabend waren auch Angehörige des rechtsgerichteten „Freundeskreis AlbDonau" anwesend. In einem anschließenden Gespräch äußerten diese, dass man nicht
alle Nationalisten mit Nazis gleichsetzen könne. Sie distanzierten sich von
rechtsextremer Gewalt und behaupteten, ihnen sei einfach nur das eigene Land
wichtiger als andere. Die NPD sehen sie als demokratische Partei. Dass deren
Demokratieverständnis auf dem Begriff der „Volksgemeinschaft" fußt und somit also
Ausländer, Einwanderer, Behinderte usw. ausschließt, erwähnten sie nicht.
SEITE_29
CHAUVINISMUS
CARL
Im Anschluß an die Veranstaltung führten wir das folgende Interview mit Herrn Braun.
Sehr geehrter Herr Braun, wie schätzen Sie die Gefahr durch Rechtsextremisten in
unserem Bundesland ein?
Der Rechtsextremismus ist eine ganz deutliche Gefahr, die lange Zeit unterschätzt
wurde, die es sehr genau zu beobachten gilt und der wir zu begegnen haben. Die
Gefahr des Rechtsextremismus wird häufig zu oberflächlich eingeschätzt, wir dürfen
diese Gefahr jedoch auch nicht überbewerten, denn unser Land ist nicht
rechtsextremistisch.
Der Ursprung des Rechtsextremismus darf hierbei weder pauschal auf einen
Ausländeranteil noch auf eine Arbeitslosenquote reduziert werden.
Es gilt, genau hinzusehen und aufzuklären.
Wie sehen Sie die aktuelle Situation im Vergleich mit anderen Bundesländern, wie z.B.
Sachsen, die einen wesentlich geringeren Anteil an ausländischen Mitbürgern und
dennoch größere Probleme mit Rechtsextremisten haben?
Ich bin davon überzeugt, dass der Ausländeranteil kein direkter Indikator für
Rechtsextremismus ist. In Sindelfingen zum Beispiel haben wir einen Ausländeranteil
von 24%, jedoch kaum Rechtsextremisten. In den neuen Bundesländern gab es
jedoch bereits nach der Wende oftmals eine große Türkenfeindlichkeit seitens der
Bevölkerung. Die Gefahr, die im Osten lange übersehen wurde ist, dass viele
Rechtsextreme sich mit alten SED-Genossen zusammengeschlossen, eine Jugend- und
Sozailarbeit von rechts aufgebaut und somit eine kulturelle Vorherrschaft erlangt
haben. Selbst für die Polizei waren bestimmte Gebiete „Angstzonen".
Jedoch gab es auch in Baden-Württemberg bereits Zeiten mit über 9% NPD-Wählern
und über den Zeitraum von zwei Legislaturperioden Republikaner im Landtag.
Baden Württemberg ist eine der rechten Hochburgen, die intellektuelle Schiene und
die Musikszene betreffend.
Welche Auswirkungen, denken Sie, hat die von der NPD initiierte "Aktion Schulhof"?
Ich halte die CDs, auch wenn sie durch einen Beschlagnahmebeschluss konfisziert
wurden, nach wie vor für gefährlich. Sie können die Musik nun aus dem Internet
herunterladen, besonders die Musikstücke, die strafrechtlich nicht verfolgt werden
können, weil sie keine eindeutigen Aussagen machen.
Ich sehe das als eine gefährliche Einstiegsdroge in die Szene.
Was würden Sie vorschlagen, speziell gegen diese Köderung von Jungwählern zu
unternehmen?
Wir müssen darauf hinweisen und aufklären. Es ist nicht möglich, alle Angebote zu
verbieten. Deutlich wird dies, wenn wir einen Blick auf die Bands werfen, in denen die
Rechtsanwälte selbst mitmachen.
SEITE_30
CHAUVINISMUS
CARL
Was halten Sie von einem Verbot der NPD?
Ich halte ein Verbot der NPD für sinnvoll und auch gerechtfertigt.
Die NPD ist keine demokratische Partei und ist aus der Sicht des Verfassungsschutzes
in ihrer jetzigen Form nicht vertretbar.
Dennoch erachte ich eine Auseinandersetzung mit den Methoden und dem
Menschenbild der NPD für wichtig.
Schließen Sie die Möglichkeit eines
"Braunen
Flügels"
bei
der
Bundestagswahl 2006 aus?
Man
kann
den
Ausgang
der
Bundestagswahl grundsätzlich ja nicht
voraussehen, ich halte es jedoch für
unwahrscheinlich, dass die NPD den
Einzug in den Bundestag schafft. Es
muss auf jeden Fall verhindert
werden, dass das Parlament als Bühne
für rechtsextreme Parolen missbraucht
wird.
Sollten die deutschen Bürger nicht aus
den Erfahrungen mit dem Dritten
Reich gelernt haben, welche verheerenden Folgen Ausländerhass und Antisemitismus
haben können?
Ich denke, dass der Großteil der Bevölkerung natürlich aus den Schandtaten des
Dritten Reiches gelernt hat. Persönlich fände ich jedoch seitens der Bevölkerung mehr
Engagement für wünschenswert.
Wie schätzen Sie die Auswirkungen des neu erstarkten und organisierten rechten
Denkens im Hinblick auf Deutschlands Ansehen im Ausland ein?
Negativ. Obwohl rechtsextremes Potential auch in anderen Ländern präsent ist, wird in
dieser Hinsicht besonders genau auf Deutschland gesehen.
Wir sollten uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen und uns dieser auch
bewusst sein.
Blicken Sie also eher positiv oder eher negativ auf die zukünftige Entwicklung?
Ich blicke positiv in die Zukunft, da sich zunehmend mehr Menschen gegen
Rechtsextremismus engagieren und auch andere ermutigen.
V.K. und R.A.A.
SEITE_31
CHAUVINISMUS
CARL
Am Samstag, den 22.01.2005 fand in Laupheim ein Aufmarsch der
rechtsextremen Kameradschaft ,,Widerstand Schwaben“ statt.
Der Marsch von rund 60 Neonazis unter dem Motto ,,stoppt die Repression
gegen den Nationalen Widerstand“ war ein Protest gegen das Konzertverbot
der Rechtsrock-Band ,,Act of Violence“ und begann um 13.00 Uhr ab dem
Laupheimer Stadtbahnhof. Er traf auf seinem Weg durch die Stadt auf
eindeutig in der Überzahl anwesende Gegendemonstranten.
Ein Aufgebot von Polizisten, wie es Laupheim lange zuvor noch nicht gesehen
hatte,
trennte
die
Rechtsradikalen
und
die
Gegendemonstranten
voneinander. Größere Zwischenfälle konnten von der Polizei verhindert
werden.
Samstag, den 22.01.2005. Ein gewöhnlicher Markttag, wie es scheint, doch zwischen
dem Eierstand und dem Stand des Blumenhändlers, direkt vor den Stufen des
Laupheimer Rathauses, sammeln sich zunehmend junge Menschen um Widerstand zu
zeigen gegen die personifizierte Dummheit, die bald die Straßen Laupheims
durchschreiten sollte.
Zur
selben
Zeit
sammelt
sich
am
Stadtbahnhof die etwas
mickrig
wirkende
Gruppe von Neonazis,
die wie eine Horde
geklonter Ignoranten,
mit
schwarzen
Bomberjacken,
Springerstiefeln
und
Glatzen
an
ihrem
Bierfläschchen nuckeln
und
von
Polizisten
kontrolliert werden.
Derweil habe ich mich
den
Gegendemonstranten
angeschlossen, wie auch einige Punks aus der Umgebung, die sich schon sichtlich
„freuten“.
Allmählich wird die Stimmung angespannt. Es liegt etwas in der Luft, und es sind
eindeutig nicht die diversen Alkoholfahnen. Es scheint die Ruhe vor dem Sturm.
Und plötzlich schreit einer mit rot-angepinselten Gesicht:,,Da kommen sie, diese
Faschisten!“
SEITE_32
CHAUVINISMUS
CARL
Die schwarze Masse bewegt sich tatsächlich vom Bahnhof kommend langsam am
Feneberg vorbei, während Polizisten versuchen, auf Höhe des Drogeriemarkts Müller
einige Demonstranten dazu zu bewegen, den Weg freizumachen und eine kleine
Passage für die rechte Minderheit zu bilden.
So bahnen sich die Rechtsextremen ihren Weg durch die Mittelstraße unter der
ständigen Begleitung der Polizei als Schutz vor den ebenfalls mitziehenden
Gegendemonstranten. Zu diesen gesellen sich nun immer mehr Menschen aller
Altersklassen, die eigentlich nur auf den Markt wollten, denen es langsam jedoch auch
zu bunt zu werden scheint.
Neben mir fuchtelt eine ältere Dame wütend mit ihrer Handtasche den rechten
Demonstranten entgegen und ruft sichtlich erbost: ,,Nazis raus, Nazis raus!“ Einige
Schritte weiter sind die Linksradikalen im Aufruhr und planen die Straße zu blockieren
um ,,der Dummheit Einhalt zu gebieten“.
In Nähe der Rabenstraße entscheiden sich einige der Linksradikalen für eine
Abkürzung, um nicht länger neben den von der Polizei abgeschotteten Neonazis zu
gehen, welche in überheblicher Art vor sich hin grinsen, irgendetwas von Nationalität
und Einheit rufen und darüber hinaus noch Fotos machen von den ihnen
entgegengestreckten Mittelfingern der Gegendemonstranten.
Die gesamte Masse folgt, und so stehen nun sämtliche Gegendemonstranten mitten
auf der Straße, auf sie zukommend der Zug von Neonazis in Begleitschutz der Polizei.
Eine Horde von Polizisten kommt nun auf die Gegendemonstranten zu, um, wenn
nötig auch unter Gebrauch eines Schlagstocks, den Weg frei zu machen.
Auch ich bekomme von einem netten Freund und Helfer in Uniform einen Tritt ins
Schienbein und werde in die Masse der Gegendemonstranten am linken Straßenrand
gestoßen.
Die Neonazis setzen ihren Marsch fort und rufen lauthals: ,,Die Deutsche Jugend
verkommt!“, was mir persönlich unglaublich
selbsteinsichtig erscheint, im Bewusstsein, dass die
meisten der Rechten selbst noch zur deutschen
Jugend zählen, nach Selbstaussage sogar mehr als
alle anderen.
Im Großen und Ganzen lief die Demonstration
verschiedener Ansichten friedlich ab, doch bleibt die
Frage, ob es nicht unzumutbar ist, wenn eine Woche
vor dem Holocaust-Gedenktag Neonazis mit
Erlaubnis der Stadt durch die Straßen ziehen und
menschenverachtende Parolen rufen.
Der Artikel 1 unseres Grundgesetzes besagt schließlich: ,,Die Würde des Menschen ist
unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Doch kann die Würde eines Menschen auch verbal verletzt werden? Und wenn ja, ist
es dann legitim, wenn die Gerichte Artikel 8 des Grundgesetzes, die
Versammlungsfreiheit, durchsetzen, unter Verletzung eines weiteren Grundrechts,
dem Grundrecht der Menschenwürde?
SaS
SEITE_33
CHAUVINISMUS
CARL
Frauen im
Ausland
In Deutschland ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Grundgesetz
festgelegt, in Artikel 3: „ Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Was für uns
mittlerweile so gut wie selbstverständlich ist, ist in manch anderen Ländern allerdings
noch lange nicht durchgesetzt. Männer sind in vielen Teilen der Erde noch immer
diejenigen, die eindeutig von ihrem Geschlecht profitieren und ihre Vormachtstellung
gegenüber den Frauen auch deutlich zeigen. Frauen stellen über die Hälfte der
Weltbevölkerung, doch sie erhalten nur ein Zehntel des Welteinkommens und besitzen
weniger als ein Hundertstel des Eigentums.
In Saudi-Arabien ist es Frauen nicht erlaubt, ein Auto zu fahren. Die meisten
Restaurants in diesem Land dürfen ausschließlich von Männern betreten werden. In
den übrigen darf die Frau nur mit Männern, mit denen sie verwandt ist, an einem Tisch
sitzen. In den Ministerien werden Frauen gar nicht erst zu einem Gespräch
empfangen.
Auch in der Volksrepublik China ist Frauendiskriminierung zu finden. Den Mädchen
wird von Anfang an beigebracht, dass sie gegenüber Männern minderwertig seien.
Ihre Frau zu schlagen ist für die Chinesen keine Seltenheit. Aufgrund der 1-Kind-Politik
in China - jede Familie darf nur ein Kind haben - werden jedes Jahr Millionen
ungeborener Mädchen abgetrieben, da das einzige Kind ein Junge sein soll. Die Frauen
stehen unter dem Erwartungsdruck, den ersehnten Sohn zu gebären. Außerdem muss
noch der Haushalt geführt werden. Viele zerbrechen an diesem Druck, 300.000
Chinesinnen nehmen sich jährlich das Leben.
In Indien gelten Frauen als Ursache allen Übels auf der Welt. Dies führt, ebenso wie in
China dazu, dass viele ungeborene Mädchen abgetrieben oder nach der Geburt getötet
werden. Diejenigen, die überleben, leiden
meist ihr ganzes Leben lang. Sie erhalten
oft weniger und schlechtere Nahrung sowie
ärztliche Betreuung als ihre Brüder. Anstatt
die Schule besuchen zu dürfen, müssen sie
in
Baumwollspinnereien,
Kneipen,
Restaurants,
Steinbrüchen
oder
im
Haushalt arbeiten; es wird vermutet, dass
ca. 40 Millionen indischer Mädchen der
Mädchenarbeit ausgesetzt sind. Die jungen
Frauen werden durchschnittlich im Alter
von 15 Jahren verheiratet, natürlich mit
einer stattlichen Mitgift. Kann diese nicht abbezahlt werden, kommt es nicht selten
vor, dass die Frau bei einem „Unfall“ ums Leben kommt (laut Statistik gibt es bis zu
15 Mitgiftmorde pro Tag). Die Täter werden meist in keinster Weise bestraft. Ihr
Ansehen in der Familie kann die Frau demgegenüber durch die Geburt vieler Söhne
SEITE_34
CHAUVINISMUS
CARL
steigern. Da die Geburten oft dicht hintereinander folgen, ist die Müttersterblichkeit
sehr hoch. Wird die Frau Witwe, hat sie theoretisch ihrem Mann in den Tod zu folgen.
Dies ist aber heute nur noch selten der Fall. Auch der Hexenglaube hält sich vor allem
in Ostindien nach wie vor. Wird eine Frau der Hexerei angeklagt, lebt sie in ständiger
Angst, gelyncht zu werden.
Doch auch in einigen europäischen Ländern sind Frauen nach wie vor benachteiligt.
In Spanien wird die Gewalt gegen Frauen immer mehr zum Problem. Eine Frau muss
laut einer Studie im Alter von 16- 44 Jahren mehr Angst vor ihrem Lebenspartner oder
Ehemann haben als vor Krebs. Immer mehr Männer misshandeln ihre Frauen oder
bringen sie sogar um. Die Frauenarbeitslosigkeit in Spanien ist doppelt so hoch wie die
der Männer. Nur 1,3% der Spanierinnen besitzen einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
Gott sei Dank ist Frauendiskriminierung aber in Deutschland aufgrund des Gesetzes
nicht möglich. Oder doch? Zwar zeigt sich die Diskriminierung der Frau bei uns nicht
so offensichtlich wie in vielen anderen Ländern, doch in manchen Bereichen werden
Männer eindeutig bevorzugt. So verdienen weibliche Arbeiterinnen im Schnitt 25%
weniger als ihre männlichen Kollegen, bei den Angestellten sind es sogar rund 33%.
Selbst in vom Macho-Image geprägten Ländern wie Spanien und Italien werden
Frauen in diesem Bereich fairer behandelt ...
E.G.
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INFO
CARLCHEN
Carlchen informiert:
Chauvinismus? Was ist denn nun das schon wieder? Schreibt sich komisch, spricht sich komisch, ist
komisch?
Stimmt in diesem Fall. Ich erkläre euch jetzt mal ganz allgemein was Chauvinismus bedeutet.
Stellen wir uns einfach vor, es gäbe zwei Gruppen. Beide Gruppen bestehen aus ganz normalen Menschen.
Doch aus irgendeinem Grund hält sich die eine Gruppe für besser und wertvoller. Deshalb meint sie auch,
über die andere Gruppe bestimmen zu können. Damit hätten wir den „Chauvinismus“ ganz allgemein erklärt.
„Klingt komisch, ist aber so,“ wie Löwenzahn- Erklärbär Peter Lustig sagen würde.
Jetzt gibt es aber verschiedene Arten von Chauvinismus. Eine der Bekanntesten hat der unten abgebildete
Mann betrieben.
Für die, die ihn nicht kennen. Er hieß Adolf Hitler und er war einer
der schlimmsten Verbrecher aller Zeiten.
Hitler glaubte, dass Deutsche wertvoller und besser seien als
Menschen aus anderen Nationen, nur weil sie Deutsche waren und
die anderen eben nicht. So bezeichnete er die Deutschen als die
„Herrenrasse“ unter den Menschen. Hier kann man wieder sagen:
„Klingt komisch, ist aber so (gewesen).“ Diese Art des
Chauvinismus nennt man dann „Nationalismus“.
Doch dies war nicht die einzige Art von Chauvinismus, die Hitler
leider bekannt gemacht hat.
Nun glaubte er zwar, dass die meisten Deutschen supertoll seien,
aber eben nicht alle. Damals lebten nämlich sehr viele Juden in
Deutschland, die Hitler gar nicht mochte. Sogar noch weniger als
die Menschen aus anderen Ländern. Aus demselben einfachen
Grund, dass sie das Pech hatten, Juden zu sein. Ja, er meinte sogar,
dass die Juden das Leben nicht verdienten. Was tat er also? Richtig!
Er ließ sie alle umbringen, mit der Begründung, dass Juden dass Leben nicht verdient hätten. Auch wenn es
noch so unglaublich klingt, 6 Millionen Juden wurden daraufhin auch ermordet. So eine Art von
Chauvinismus nennt man „Antisemitismus“.
Noch ein Beispiel ist der „male chauvinism“. So nennt man die Art von Chauvinismus, in der sich die
Männer für wertvoller, besser und wichtiger halten als Frauen, wie es in vielen islamischen Gesellschaften
der Fall ist.
Doch woher kommt dieses seltsame Wort denn eigentlich? Auch das will ich euch noch kurz erzählen.
Wie die meisten komisch klingenden Wörter kommt es aus dem Französischen. Genauer gesagt von
„chauvinisme“, das ungefähr im 19. Jahrhundert zum ersten Mal auftauchte und bedeutet, sein Vaterland sehr
zu lieben.
Dieser Name selber entstand aus dem Namen einer Theaterfigur, die „Chauvin“ heißt und im Theaterstück
„La Cocarde Tricolore“ vorkommt und dort für die extreme Liebe zum Vaterland steht.
Puh! Das war jetzt ganz schön viel auf einmal, was? Aber ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Artikel
wenigstens klarmachen, dass Chauvinismus richtig doof ist.
F.K.
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Laupheim, Neue Welt 15,
Leibnitzstraße 5
GESCHWISTER
CARLCHEN
GESCHWISTER - Pro/Contra
Hast du dich schon einmal gefragt, was deine Schulkameraden/innen und vielleicht
sogar Lehrer von ihren Geschwistern halten oder was es für Vor- und Nachteile hat,
wenn man ein Einzelkind ist? Hier haben wir aus einem Interview mit einigen Lehrern
und Schülern eine „Gut/Schlecht Liste“ entworfen und dachten uns, das muss
unbedingt in unsere Schülerzeitung.
Im Allgemeinen sind Geschwister, ob Bruder oder Schwester,
ob kleiner oder größer
als du, ziemlich praktisch, um ihnen, wenn
man etwas angestellt hat, die
Schuld zu geben. Aber
sie können auch
ziemlich nervig
sein. Trotzdem,
können wir sehr
viel von und mit
ihnen
lernen.
Z.B. wie man mit
anderen
umgeht
und evtl. auch wie
man
mit
ihnen
richtig streitet, ohne
gleich
anzufangen
sich mit ihnen zu
schlagen. Auch lernt
man mit Geschwistern
zu teilen.
Gut an Geschwistern ist,
dass…
Frau Ray:
Hat einen jüngeren Bruder, hätte aber lieber einen älteren.
„Ich finde es gut, dass man mit Geschwistern immer jemanden zum Spielen hat, dass
man immer jemanden hat, bei älteren Geschwistern, der einem bei den Hausaufgaben
helfen kann und dass sie einen manchmal irgendwo mit hinnehmen.“
Ein paar Schüler/innen der 5ten Klasse:
Ein Junge: „Man kann fast alles auf die anderen schieben.“
Ein Mädchen: „Ja, und man kann sich Klamotten oder andere Sachen ausleihen.“
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GESCHWISTER
CARLCHEN
Ein anderes Mädchen: „Meine große Schwester hilft mir immer bei den Hausaufgaben,
außerdem hat man immer jemanden, mit dem man reden kann und ist nicht so
alleine.“
Herr Knecht; hat einen Bruder und zwei Schwestern:
„Meine Geschwister waren alle älter, mussten immer auf mich aufpassen und haben
mich beschützt.“
Schlecht an Geschwistern ist, dass…
„Nachteile? Hm, Ich finde, es gibt bei
Geschwistern eigentlich gar keine
Nachteile. Na ja, vielleicht manchmal
ein kleiner Streit oder eine heikle
Situation, aber sonst …“
Ein Junge: „Ich finde an meinen
Geschwistern doof, dass sie
immer in mein Zimmer gehen
und mich nerven und triezen!“
Ein Mädchen: „Meine Brüder
nehmen mir immer meine
Sachen weg, und meine Kleine
Schwester will immer und
überall mitspielen. Das nervt
total. Und wir streiten uns
deswegen
auch
ziemlich
oft.“
Ein sehr großer Nachteil
war bei mir, dass meine
Geschwister eben viel
älter als ich waren und
ich deshalb nicht richtig
mit
ihnen
spielen
konnte.“
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GESCHWISTER
CARLCHEN
So gut wie jeder kennt das „Problem“: Geschwister.
Sie können nett und lieb sein, aber zum Teil gehen sie einem doch ziemlich auf die
Nerven. Und gerade als Ältester oder Älteste hat man, wenn man es einmal genau
betrachtet, eigentlich nur Nachteile. Wir mussten uns alles erkämpfen, unsere
kleineren Geschwister bekommen es dagegen auf dem Silbertablett serviert. Was zu
unserer Zeit noch ein absolutes Tabu war wird bei den anderen bereits als
selbstverständlich
angesehen
(man denke nur an gewisse
Ausgangszeiten, die bei den
Älteren
streng
eingehalten
werden müssen und nicht
selten recht knapp bemessen
sind, bei den Jüngeren aber
nicht mehr zur Diskussion
stehen.).
Aber lässt sich diese häufig
auftretende
Erscheinung
überhaupt erklären? Warum
sind Eltern gegenüber den
Jüngeren in unseren Augen
sozialer als gegen die Älteren?
Dazu
muss
man
weit
zurückblicken, nämlich in unser
Säuglingsalter.
Als
Erstgeborene/r wird man von
den
Eltern
auf
Händen
getragen, man ist der absolute
Familienmittelpunkt.
Die
Furcht, dem bis jetzt einzigen
Kind könnte etwas zustoßen,
ist übergroß. Deshalb wird es auf Schritt und Tritt begleitet und umsorgt.
Beim nächsten Kind ist es da schon ganz anders. Die Erfahrung, die die Eltern
mittlerweile haben, wirkt sich sehr positiv aus. Dem neuen Sprössling wird sehr viel
mehr zugetraut und erlaubt. Dass wir, die Erstgeborenen, bei dessen Geburt aber
schon den ersten riesigen Schock unseres Lebens überwinden mussten, wird völlig
außer Acht gelassen. Plötzlich ist da so ein kleines „Ding“, das die gesamte
Aufmerksamkeit, die bis jetzt nur einem selbst zufiel, auf sich zieht. Wissenschaftler
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GESCHWISTER
CARLCHEN
sprechen in diesem Fall auch von einer „Entthronung“. Wir sind also schon seit
frühester Kindheit schwer gezeichnet.
Daher stellt sich die Frage, ob es vielleicht doch besser wäre, ein Einzelkind zu sein?!
Als Einzelkind fällt der fast tägliche Konkurrenzkampf mit den Geschwistern weg. Weil
das Kind häufig mit Erwachsenen zu tun hat, versteht es besser, auf diese einzugehen,
es entwickelt sich oft auch schneller. Da die leidigen Streitereien mit den Geschwistern
wegfallen, kann es sich mehr auf Dinge konzentrieren, die es auch interessieren.
Aber es gibt doch auch Nachteile, wenn man das alleinige Kind einer Familie ist. Als
erstes wäre zu nennen, dass Einzelkinder gemeinhin oft als unausstehliche Egoisten
beschrieben werden, die total unselbstständig und verwöhnt sind. Dem kann ich
allerdings nicht zustimmen, denn ich kenne viele Einzelkinder, bei denen das
überhaupt nicht zutrifft. Angeblich sollen sie später Probleme bei der sozialen
Eingliederung haben und sich nicht anpassen können. Ihre Durchsetzungsfähigkeit
lässt angeblich sowieso zu wünschen übrig, da ja der Konkurrenzkampf mit den
Geschwistern fehlt. Ist man also am Ende als Einzelkind wirklich besser dran?!
Man sollte eines nicht übersehen: Ohne Geschwister wäre das Ganze doch zum Teil
auch ziemlich langweilig. Klar, es gäbe keine Meinungsverschiedenheiten mehr, aber
eben auch keine Verbündeten im „Kampf“ gegen die Eltern. Und dass das Streiten
nebenbei auch wichtig ist und das zwischenmenschliche Dasein belebt, wissen wir ja.
Daran sollte man vielleicht einmal denken, wenn man sich wieder mal über seine
Schwester oder seinen Bruder aufregt.
E.G.
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GESCHWISTER
CARLCHEN
Mit der Traumfabrik Hollywood verbindet man Stars, Sexsymbole, Berühmtheiten, die
beides sind, aber auch Sternchen. Als wenn ‚Star-sein’ allein nicht schon genug wäre,
versuchen sich Sänger mit der Schauspielerei und Schauspieler mit der Musik. [Leider
tritt die Erkenntnis, dass man auf dem jeweils anderen Gebiet so talentiert ist, wie
Michael Jackson als Metzger, immer erst dann ein, wenn man so richtig durch den
Kakao gezogen wurde.]
Eine andere Möglichkeit, noch (!) berühmter zu werden, ist es, das ‚Star-sein’ einfach
zum Familienbetrieb auszuweiten.
Die Kombination: Erfolgreiche Eltern + talentiertes Kind ist genial, doch Geschwister
sind besser. Sie sind sozusagen das Sahnehäubchen, wie es schon die Hilton-Sisters
und die Olsen-Twins vormachten. Im Gegensatz zu Ashley und Mary-Kate Olsen wurde
Paris und Nikki Hilton das Geld schon in ihre goldenen Wiegen gelegt.
Im zarten Alter von 9 Monaten
begannen die Olsen-Schwestern
ihre Karriere in der Serie „Full
House“. Bis heute machten sie in
mehr als 16 Filmen und 6 Serien mit
und brachten etliche Videos heraus,
die sofort zum Verkaufsschlager
wurden .
Jeder konnte beobachten, wie sie
sich von kleinen Lichtern zu
strahlenden
Medienlieblingen
hocharbeiteten.
Die
beiden
Schwestern
wuchsen
im
Rampenlicht auf und sind mit ihren
gerade mal 18 Jahren schon ‚alte
Hasen’ im Showgeschäft.
Jedoch
gab
es
auch
böse
Schlagzeilen über die Geschwister:
Mary- Kate soll magersüchtig sein
und Drogen konsumieren. Diese
Gerüchte wurden, zum Schrecken
all ihrer Fans, in Hinblick auf die
Magersucht bestätigt, als sie in eine
Klink für Essstörungen eingewiesen
wurde. Jedoch wurden jegliche
Vorwürfe
des
Drogenkonsums
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GESCHWISTER
CARLCHEN
zurückgewiesen.
Ein schwarzer Fleck auf der sonst so weißen Weste der perfekten Karrierelaufbahn der
wohl beiden reichsten Zwillinge der Welt aber bleibt.
Bei den Hilton-Sisters stehen, wie es den Anschein macht, Skandale ganz oben auf der
Tagesordnung.
Ob nun bei Paris, 23, mit ihren Liebschaften, ihren kleineren „Homevideos“ (One Night
in Paris), mit Klamotten oder der Tatsache, dass sie sich ihr Handy hat knacken
lassen, auf dem (wer hätte es gedacht) pikante „Oben-ohne“-Fotos und peinliche
SMSs von ihr gespeichert waren.
Oder bei ihrer kleine Schwester Nikki, 19, die ebenfalls für Schlagzeilen sorgt. Mit ihrer
Blitzehe mit Todd Meister vergangenen Jahres sorgte sie für Aufsehen. Die Ehe wurde
nach nur knappen 3 Monaten annulliert.
Allerdings sorgen die zwei Partygirls nicht nur mit Schockern und Skandalen für
Aufmerksamkeit, sondern auch durch ihr Können. Nikki designt exklusive Taschen, die
in Asien ein absolutes „Must-have “sind.
Paris glänzt da eher mit ihrer exquisiten Schmuckkollektion, ihrer Serie „The Simple
Life“ und ihren legendären Modellauftritten auf dem Catwalk. Sie ist der Hingucker auf
den Modeschauen und sorgt für Publicity. Diese Chance ließ sich Heatherrette
(angesagtes Modelabel) nicht entgehen und machte Paris zu ihrem It-Girl Nummer 1.
Weitere berühmte Geschwister sind die Zwillinge
Benji und Joel Madden von Good Charlotte oder die
australischen
Sängerinnen
Kylie
und
Danni
Minogue. Aber man muss nicht immer im
Rampenlicht stehen, um mit seinen Verwandten
richtig Kohle zu machen. Siehe Karl und Theo Paul
Albrecht, den Gründern des ALDI Imperiums und
Besitzern der Plätze 8 und 20 auf der Liste der
reichsten Menschen der Welt. Oder so wie S.
Robson Walton (Platz 10) und seine vielen Brüder
und Schwestern, den Besitzern von Wal-Mart, einer
der erfolgreichsten Supermarktketten der Welt.
Und doch möchte man all diesen PromiGeschwistern eines wünschen: dass sie trotz des
Geldes, trotz des Ruhmes den kleinen Geschwisterstreit ebenso zu schätzen wissen
wie die glücklichen Familienbande, die wichtiger sind als alle materiellen Güter der
Welt!
J.K.
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GESCHWISTER
CARLCHEN
1. Dein erster Satz zu deinen Geschwistern morgens?
♫) Mach die verfluchte Badezimmertür auf oder ich sorg dafür, dass du nie
wieder eine Tür aufmachen kannst!!!
@) *unverständliches Grunzen*
☼) Poahr, nimm mich nie wieder zu so einer Party mit, mein Schädel brummt
immer noch.
☺) Morgen.
2. Wen bevorzugen eure Eltern?
☺) Ganz eindeutig NICHT mich!
☼) Eigentlich keinen von uns.
@) Den Größten und Stärksten von uns.
♫) Mich natürlich.
3. Du sitzt vor dem Fernseher und hast nichts mehr zu trinken. Wie geht’s
weiter?
♫) „Schwing deinen Arsch in die Küche (hier Name des Geschwister
eintragen) und bring mir einen frisch gepressten Orangensaft, aber ZACK
ZACK!!!!“
☼) Ich steh auf und hole mir was, dabei bringe ich meinem Geschwister auch
gleich was mit.
☺) Da ich keinen Bock hab aufzustehen und Faulheit immer siegt, verdurste
ich auf freiwilliger Basis.
@) Wir wälzen uns im Schlamm.
4. Du brauchst ganz dringend Geld, aber deine Eltern streiken. Was nun?
@) Ich vermiete mich als Glücksbringer.
♫) Da meine Geschwister ihr Taschengeld „freiwillig“ an mich abtreten, wird
das Problem nicht auftauchen.
☺) Ach, ich werde schon irgendwo in der Couch noch was finden.
☼) Meine Geschwister leihen mir natürlich gerne etwas!
5. Das wievielte Kind bist du?
♫) Erstgeborene/r
@) Einzelkind
☺) Mittleres Kind
☼) Jüngste/r
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GESCHWISTER
CARLCHEN
6. Wie läuft das Abendessen bei euch ab?
@) Wir stecken alle unsere Rüssel in das Essen und futtern los!
☼) Wir streiten uns darum, dass nun endlich einer den Anstandsmuffin
nimmt.
☺) Ich krieg das letzte Stück Fleisch… „Du hattest schon letzte Woche
zuviel!!“ „Spinnst du jetzt?“ „PAH! Gib mir lieber das Geld wieder, das ich dir
vor 2 Fragen geliehen hab!“ …
♫) Ich kriege grundsätzlich den Nachtisch meiner Geschwister.
Seltsamerweise überlassen die ihn mir immer freiwillig ...
7. Du reißt einen schlechten Witz. Wie ist die Reaktion deiner Geschwister
darauf?
♫) „Meine Fresse, du bist so unglaublich dumm …“
@) *grunzendes Gelächter*
☼) Alle künsteln ein Lächeln und wechseln schnell das Thema.
☺) „Hehe, deine Witze waren auch mal besser!“
8. Du willst unbedingt zu dieser Party, aber deine Eltern sind nicht da und
können dich somit nicht hinbringen. Du …
♫) ... fährst per Anhalter dorthin.
☼) … fragst auf gut Glück mal dein älteres Geschwister + Führerschein.
@) … rennst zornerfüllt quiekend in der Gegend herum.
☺) … fragst, ob du bei Freunden mitfahren kannst.
9. Was beschreibt deine Geschwister am besten?
@) Laut und pink.
♫) Untergeben und unerwünscht.
☺) Naja, Geschwister eben.
☼) Cool und schwer in Ordnung.
10. Ein Leben ohne deine Geschwister …
☼) … wäre schrecklich.
♫) … war mir trotz mehrerer Mordversuche nicht möglich zu erlangen.
☺) … ist ein Leben des doppelten Taschengeldes,
Aufmerksamkeit und der unzerstörten Habseligkeiten!
@) … wäre Tierquälerei.
Die Auflösung findet ihr auf Seite 61.
SEITE_45
der
ungeteilten
ENTERTAINMENT
CARL
____________
____
SEITE_46
ENTERTAINMENT
CARL
Philipp Kroll, aus der zwölften Klasse, ist mit 17 Jahren der jüngste Spieler der ersten
Mannschaft der Laupheimer Handballer und folglich auch einer der Jüngsten in der
Handball-Württemberg-Liga. Grund genug ihn für Carl zu interviewen.
Carl:
Philipp:
Carl:
Philipp:
Carl:
Philipp:
Carl:
Philipp:
Carl:
Philipp:
Wie bist du zum Handball und zur ersten
Mannschaft des HRW Laupheim gekommen ?
Das erste Mal habe ich mit einem Schulfreund, dessen
Mutter Handballtrainerin war, im Training mitgespielt,
das war vor 11 Jahren. Da mir Handball sofort gefallen
hat, bin ich dabei geblieben. Zuerst spielte ich in
Renningen. Als meine Familie und ich nach Laupheim
umzogen, spielte ich zuerst in Biberach und Blaustein.
Damals ist mein Bruder von Blaustein nach Laupheim
gewechselt. Da ich öfters mittrainierte und ich dachte,
in der ersten Mannschaft Laupheims eine bessere
Perspektive zu haben, habe ich schließlich auch
dorthin gewechselt.
Welche Rolle spielt deine Familie in deiner Handballkarriere? Dein
jüngerer und dein älterer Bruder spielen ja auch in Laupheim
Handball.
Meine Mutter hat früher auch Handball gespielt, und meine Brüder sind
durch mich ebenfalls zum Handball gekommen. Ohne meine Eltern wäre ich
nie so weit gekommen, da sie mich immer unterstützt haben. So haben sie
mich nie unter Druck gesetzt, sondern mich gelobt und notfalls auch
kritisiert. Man kann schon sagen, meine Eltern sind die besten der Welt.
Bereitet es dir Probleme, mit deinem älteren Bruder in einer
Mannschaft zu spielen?
Nein, überhaupt nicht! Schon in Biberach habe ich teilweise mit ihm in einer
Mannschaft gespielt. Deshalb habe ich mich auch darauf gefreut wieder mit
ihm zusammenzuspielen. Es macht einfach noch mehr Spaß, wenn ich mit
meinem Bruder in der Mannschaft spielen kann. Auch ist er keine
Konkurrenz, da er Rechtshänder ist. Es ist sogar so, dass wir besonders gut
zusammen spielen.
Kannst du von deinen älteren Mannschaftskameraden noch etwas
lernen?
Da der eine oder andere Spieler früher sehr hochklassig gespielt hat, kann
ich mir schon noch ein paar Tricks abschauen.
Ist es schwer mit den älteren Spielern, die dir körperlich oft
überlegen sind, mitzuhalten?
Es macht die Sache nicht unbedingt einfacher, etwas leichter als alle
anderen zu sein, auf der anderen Seite ist es aber auch vorteilhaft, da ich
dadurch, dass ich nicht 10 Kilo schwerer bin, etwas schneller und
beweglicher bin. Außerdem bin ich normalerweise größer als meine
Gegenspieler.
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ENTERTAINMENT
Carl:
Philipp:
Carl:
Philipp:
Carl:
Philipp:
Carl:
Philipp:
Carl:
Philipp:
Carl:
Philipp:
Carl:
Philipp:
Carl:
CARL
Welchen Zeitaufwand hast du durchs Training?
Ich habe drei- bis viermal in der Woche jeweils eineinhalb bis zwei Stunden
Training, und wenn mir die Zeit noch reicht, gehe ich mit meinem Bruder
oder einem Mannschaftskameraden noch ein- oder zweimal in der Woche
ins Fitnessstudio.
Kannst du Handball und Schule unter einen Hut bringen?
Nein – nächste Frage ... Im Ernst: Handball ist ja meine Freizeit, da würde
ich sowieso nicht lernen. Wenn andere ihre Zeit vor dem Computer
verbringen, dann bin ich halt in der Halle. Die Zeit zum Lernen ist deshalb
schon da. Im Notfall gehe ich einmal weniger ins Training.
Was ist das für ein Gefühl, bei einem Heimspiel in der
Herrenmahdhalle vor hunderten jubelnder Fans zu spielen?
Beim Einlaufen in die Halle sind die vielen Fans
schon überwältigend, und wenn ich auf der
Bank auf meine Einwechslung warte, bin ich
schon ziemlich nervös. Beim Spielen bin ich
aber so konzentriert, dass ich von den Fans
fasst nichts mitbekomme.
Kannst du es nachvollziehen, dass du
noch nicht so oft zum Einsatz kommst?
Ich will natürlich immer spielen, aber ich kann
es verstehen, dass der Trainer manchmal
erfahreneren und sichereren Spielern den
Vortritt gibt.
Handball ist ja ein sehr körperbetonter
Sport. Würdest du ihn anderen
Jugendlichen empfehlen?
Ich würde Handball jedem empfehlen, der sportlich ist und etwas Talent in
Ballsportarten hat, oder der einfach nur etwas Sport machen will. Handball
beansprucht den ganzen Körper. Man muss springen, schnell sein und Kraft
haben. Außerdem ist Handball taktisch anspruchsvoller als andere
Sportarten, wie zum Beispiel Fußball.
Was willst du diese Saison mit der ersten Mannschaft erreichen?
Diese Saison ist eigentlich schon gelaufen. Wir versuchen noch ein paar
Punkte zu holen, aber das Hauptaugenmerk liegt auf der nächsten Saison,
in der wir hoffentlich, mit etwas mehr Glück, weiter oben stehen werden.
Was willst du im Handball persönlich noch erreichen? Spielt Philipp
Kroll irgendwann in der Nationalmannschaft?
Wahrscheinlich nicht. Ich habe zwar vor 2 Jahren in der Württembergischen
Auswahl gespielt, doch seit damals hätte ich mehr Aufwand betreiben
müssen, um meine Schwächen zu beseitigen. Und so hat es, auch wegen
der hohen Konkurrenz, nicht für die Jugendnationalmannschaft gereicht.
Nach dem Abitur möchte ich schon höherklassiger spielen, als ich es jetzt
schon tue. Wie hoch, das wird sich zeigen.
Vielen Dank für das Interview!
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ENTERTAINMENT
CARL
Der Schwarm
Mit den Walen vor der Küste Kanadas gehen merkwürdige
Veränderungen
vor:
die
sonst
so
friedlichen
Meeresbewohner greifen plötzlich Schiffe und Menschen an
und fordern mit ihren Attacken viele Todesopfer. Zur selben
Zeit entdecken Wissenschaftler in der Nordsee eine bislang
unbekannte
Wurmart,
ausgerüstet
mit
gewaltigen
Zangenkiefern, die zu Tausenden den Meeresboden der
norwegischen See bevölkert und deren zerstörerische
Wirkung erst viel zu spät erkannt wird. Vor der Küste
Australiens treten indes riesige Schwärme hochgiftiger
Quallen auf. In Frankreich führen mit unbekannten Viren
verseuchte Hummer zu einem Massensterben unter der
Bevölkerung. Augenscheinlich besteht keinerlei Verbindung
zwischen den gehäuft auftretenden Anomalien.
Doch der norwegische Biologe Sigur Johanson kommt schon bald zu der Vermutung,
dass ein Plan hinter dem Ganzen stecken könnte. Irgendetwas scheint das Leben im
Meer gegen die Menschheit zu wenden. Die Regierungen der USA und Kanada, die den
Kopf eines hastig einberufenen Krisenstabs bilden, breiten über alle Vorgänge jedoch
einen Teppich des Schweigens. Erst als riesige Tsunamiwellen verschiedene Erdteile
überrollen und eine weltweite Katastrophe hervorrufen, kann dieser nicht länger
aufrechterhalten werden. In einem abgelegenen Hotel in den Bergen Kanadas finden
sich hochrangige Wissenschaftler wie der Walforscher Leon Anawak, CIA-Vertreter,
Vertraute des Präsidenten und etliche weitere zu einer Expertenrunde zusammen, die
mittels modernster Technik versucht, der Bedrohung aus dem Meer auf die Spur zu
kommen. Nach und nach drängt sich die Erkenntnis auf, dass es in der Tiefsee eine bis
jetzt unentdeckte Intelligenz zu geben scheint, die einen Feldzug der Natur gegen den
Menschen anführt. In der Erforschung dieser sehen sich die Wissenschaftler mit ihren
schlimmsten Alpträumen konfrontiert, die nicht nur die bisherige Auslegung des
Wortes Gottes in Frage stellen.
In seinem 1000 Seiten starken Ökothriller erschafft Frank Schätzing eine Situation, die
sich, so phantastisch sie klingen mag, durchaus auch in der Realität zutragen könnte,
denn die Tiefsee gilt noch immer als nicht erforscht. Welche Wesen dort noch auf die
Menschheit lauern könnten liegt demnach im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln.
Der Autor schreibt in einer sehr spannenden und anspruchsvollen Art und Weise, die
gelegentlich biologische Grundkenntnisse (z.B. den ungefähren Aufbau der DNA)
voraussetzt, um dem Verlauf der Forschungen folgen zu können. Dass dies dem
Lesevergnügen dennoch keinen Abbruch tut, zeigt die Tatsache, dass sich das Buch
bereits seit mehreren Monaten konstant im oberen Teil der Bestsellerlisten hält.
Auch Hollywood wurde mittlerweile auf das Meisterwerk Schätzings aufmerksam. Man
darf man also gespannt sein, ob und wie der fulminante Roman auf der Leinwand
umgesetzt wird.
E.G.
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ENTERTAINMENT
CARL
GISA 2 Um Himmels Willen!
Die Gymnasium-interne-Schüler-Abfragung geht weiter!
Nachdem es bei den Fremdwörtern etwas mager aussah, hab ich mal ein bißchen Licht
in die dunklen Welten von Religion und Kirche gebracht. Natürlich hätte man da die 10
Gebote oder einzelne Psalme abhören können, aber das wäre ja nicht Sinn und Zweck.
(Zugegeben, ich kann die Bibel auch erst bis zur 876sten Seite auswendig ;-)). Nein,
es ging um ganz allgemeinbildende Dinge, die eigentlich jeder wissen sollte ... –
eigentlich ...
Pro Frage wurden 10 bis 15 Schüler ausgequetscht, in Klammern findet ihr deren
Klassenstufe.
Ein Dankeschön an alle, die mitgemacht haben!
1.) Was feiern die Christen an Ostern?
Die
meisten
wussten,
dass
es
die
Auferstehung Jesu ist. Die „Kreuzigung“ (8)
war zwar nur kurz davor, aber ist wohl als
Anlass für ein doch recht freudiges Fest eher
ungeeignet. Und wer beim Eiersuchen an die
„Geburt Christi“ (6) denkt, sollte mal
überlegen,
welche
Bedeutung
eigentlich
Weihnachten hat.
2.) Ist der Papst evangelisch oder katholisch?
Erst einmal an alle: Er ist das Oberhaupt der
katholischen Kirche. Damit gehören jetzt
hoffentlich auch die Kandidaten, die hier mit
„evangelisch“ (6) und „weiß net“ (5)
antworteten, nicht mehr zu der geistigen Elite
der Gymnasiasten ...
SEITE_50
ENTERTAINMENT
CARL
3.) Wie heißt die Frau des Papstes?
Zum Glück fühlte sich hier doch ein Großteil „vera******“ und empörten sich
folgendermaßen: „So’n Quatsch, die gibt’s doch gar net“ (11), „Der is doch ***,
der alte Knacker“ (9), „Der darf gar keine ham“ (5).
Zur Schande unserer Schule gab es auch zwei Leute, die nur mit den Schultern
zuckten (5, 8). „Pauline vielleicht“ (6) und „Elisabeth“ (7) waren hoffentlich nicht
ernst gemeinte Antworten.
4.) Wer glaubt an den Koran?
Genau, es sind die „Moslems“ (6, 8, 8, 11). Der Koran ist also sozusagen die
„islamische Bibel“ (5), damit war „Islam“ (10, 7, 9) auch richtig und „Juden“(5, 9)
und „Buddhisten“ (8) falsch. „Keine Ahnung“ (6) haben oder erst einmal verdutzt
die Freunde fragen - „Häh, was is Koran?“(7) - ist aber keinesfalls besser!
5.) Die 4 Evangelien, bitte!
Wer hätt’s gedacht: Markus, Lukas, Matthäus und Johannes kannten doch fast
alle. Manche sind zwar dann nach dreien erst einmal hängen geblieben „Bullsh**, einer fehlt noch“(9) -, und es scheint auch Bibeln zu geben, in denen
ein „Lothar“- Evangelium auftaucht. Aber das Gesamtergebnis zu dieser Frage war
überraschend gut.
6.) In welcher Stadt wurde Jesus geboren?
Da sich Theologen derzeit streiten, ob es Nazareth oder Bethlehem war, zählt
beides als richtig. Hoffen wir, dass es euer Wissen war und nicht das
Wahrscheinlichkeitsprinzip, das durch zwei mögliche Antworten für die hohe
Trefferquote gesorgt hat. „Jerusalem“ (6, 8) ist aber leider doch nicht in der
Auswahl dabei. Und „Berlin“ (9) ... ähm, ja, kein Kommentar dazu.
7.) Was ist das Fegefeuer?
Immerhin, sind sich die meisten von euch bewusst, wo unwissende Schüler
landen, die im Reli- oder Ethikunterricht nicht aufpassen und mit Ohrstöpseln und
Augenklappen durch die Welt marschieren.
Einige Antworten will ich euch aber dennoch nicht vorenthalten: „Da brutzeln die
bösen Katholiken, bis sie in den Himmel kommen“ (8); „Da werde ich mal für
meinen Alkoholkonsum büßen“ (12); „Des ham die beim Luther erfunden, damit
sie Ablassbriefe verkaufen, also nur eine Art Kapitalanlage“ (10); „Wenn man
stirbt, muss man da warten und gut sein“ (5); „Mir egal, ich komm sowieso in den
Himmel!“ (8)
V.K.
SEITE_51
ENTERTAINMENT
CARL
Nüsse sind gesund fürs Hirn.
Tut mal was für eure grauen Zellen und knackt ein paar
Rätselnüsse!
Mehr Spaß als Matheaufgaben macht’s auf jeden Fall!
Die Lösungen findet ihr auf Seite 61
1.
Hoch wie ein Haus, klein wie eine Maus, stachlig wie ein Igel, glänzend wie ein
Spiegel.
2.
Kaum erwachs ich wieder, mäht man mich nieder. Macht der Schnitter es nicht
gut, vergießt der Acker Blut.
3.
Es kann unter freiem Himmel nie von der Sonne beschienen werden.
4.
Ich hab ein Loch und mach ein Loch und schlüpf auch selbst durch dieses Loch.
5.
Zwei Eingänge zu Haus, und wenn man mit den Füßen heraus ist, ist man erst
richtig drinnen.
6.
Zweibein saß auf Dreibahn und aß Einbein, da nahm Vierbein Zweibein Einbein.
Da nahm Zweibein Dreibein und schmiss nach Vierbein, dass Vierbein Einbein
fallen ließ.
7.
Es rüttelt sich und schüttelt sich und macht ein Häufchen unter sich.
8.
Der Tag fängt mit mir an und die Nacht endet mit mir.
9.
Ich kann alle Sprachen reden.
10. Sie ist noch nicht einmal ein Jahr alt und doch können wir allerhand von ihr
erfahren, und obwohl sie eine „die“ ist, hat sie einen männlichen Namen.
Die Lösungen findet ihr auf Seite 61.
SEITE_52
V.K.
ENTERTAINMENT
CARL
Wir schreiben das Jahr
1996. Jerry Bruckheimer
hat ein Jahr zuvor mit dem
Actionkracher Bad Boys –
Harte
Jungs
für
Aufmerksamkeit
gesorgt.
Die Hauptdarsteller? Ein
kleiner sowie ein großer,
schlappohriger
Afroamerikaner,
die
mit
ihren Sprüchen Aufsehen
erregen. Doch während der
Kleine
namens
Martin
Lawrence
vorerst
nichts
mehr von sich hören lässt,
legt der Große nach und
spielt in jenem Jahr in
Roland
Emmerichs
Blockbuster „Independence
Day“ die Hauptrolle. Das
Resultat? Der Film wird
einer
der
zehn
erfolgreichsten Kinostreifen
aller Zeiten. Der große
Schlappohrige
hat
den
endgültigen
Durchbruch
zum Megastar geschafft ...
Seitdem sind neun Jahre
vergangen.
In
seiner
beispiellosen Karriere sind
zahlreiche Kinofilme gefolgt,
einer erfolgreicher als der
andere. So ist Will Smith
mittlerweile
einer
der
erfolgreichsten
und
bestverdienendsten Akteure
in Hollywood.
Nun ist er zurück, als Alex Hitchens in der Romantikkomödie „Hitch - Der Date Doktor“
und steht hilflos verliebten Männern, die keinen Weg kennen, die Liebe ihres Lebens
zu erobern, mit Rat und Tat zur Seite.
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Wohlgemerkt: „verliebt“ müssen sie sein! Jemandem nur einen kurzen Spaß zu
organisieren, kommt für Hitchens nicht in Frage. Der Date Doktor operiert aus dem
Verborgenen, niemand kennt sein Gesicht. Bis auf seine Klienten, die ihn jedoch nicht
verraten, und bis jetzt hat er auch jedem noch die Herzallerliebste besorgen können.
Bis jetzt. Doch dann, man ahnt was kommen wird, trifft er auf einen beinahe
unmöglichen Härtefall: Albert Brennaman (hervorragend besetzt mit dem „King of
Queens“ alias Kevin James), von Beruf Buchhalter, hat sich hoffnungslos in seine
Chefin verliebt. Nun ist selbige aber nicht irgendjemand, sondern die Millionärserbin
Allegra Cole (Top Model Amber Valletta). Da muss auch Alex Hitchens schlucken,
zumal Brennaman nicht besonders attraktiv ist, sich in Gegenwart von seiner
Traumfrau alles andere als ruhig verhält und vor allem einen etwas
gewöhnungsbedürftigen Tanzstil hat. Diese Aufgabe scheint beinahe unlösbar.
Doch dies ist nicht das einzige Problem, das dem Doc Kopfschmerzen bereitet.
Während er versucht, Albert zu seinem großen Glück zu verhelfen, lernt er die
bezaubernde Sara Melas (Eva Mendes aus „2 Fast 2 Furious“ und „Once Upon A Time
In Mexico“) kennen, die von Beruf ausgerechnet Klatschkolumnistin ist und verzweifelt
versucht, die Identität des Date Doktors aufzudecken, von dem man sich in New York
City so viele Geschichten erzählt. Hinzu kommt, dass sie vom Junggesellendasein
genauso überzeugt ist wie Alex Hitchens selbst. Und wer hätte es gedacht? Natürlich
verliebt sich Hitchens Hals über Kopf, und auf einmal scheinen all seine Rezepte, das
Herz einer Frau zu gewinnen, nicht mehr ganz so treffsicher zu sein ...
Bei der Auswahl der Darsteller hat man wahrlich ein glückliches Händchen gehabt. Das
Will Smith ein Allround talent ist, dürfte nichts Neues sein. Folglich spielt er seine Rolle
sowohl als verliebter Draufgänger als auch als romantischer Verführer hervorragend,
den Komiker gewohnt gut. Für die meisten Lacher im Film sorgt aber Kevin James,
nicht zuletzt durch eine atemberaubende Tanzeinlage. Und dann wäre da noch Eva
Mendes. Gewohnt sexy ist sie die ideale Besetzung für die schöne, selbstsichere Sara
und gibt zusammen mit Will Smith ein wunderschönes Paar ab.
Allerdings ist „Hitch“ zweifellos nicht ohne Schwächen. Man weiß schon sehr bald, was
passieren und wie das Ende aussehen wird. Auch ist der Film teilweise sehr schnulzig
und kitschig, was nicht nach jedermanns Geschmack ist. Dazu kommt, dass manche in
Sachen Tiefgang und Anspruch einiges vermissen werden. Doch wer erwartet viel
dergleichen in einem Film mit Mister Smith, der höchst selbst zu den drei Produzenten
des Films zählt? Wohl die wenigsten. Ob Hitchens Tricks auch in Wirklichkeit bei
Frauen ziehen? Man weiß es nicht. Ob der Film realistisch ist? Sicher nicht. Aber
schaut man etwa einen Film an um die graue Realität zu sehen, die man selbst jeden
Tag erleben kann?
Hitch ist ein äußerst witziger Film, der nicht mit Romantischem geizt und sein Ziel
erreicht: Den witz- und romantikliebenden Zuschauern 118 Minuten Unterhaltung pur
zu bieten. Wer weder Humorvolles noch Romantisches mag, der kann als männlicher
Zuschauer immer noch Eva Mendes bewundern und als weiblicher Fan Will Smith
anschmachten!
F.K.
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50 Cent: The Massacre
(Shady/Aftermath/Interscope/Universal)
“In 2002, if you asked me to make a wish / I simply would have wished that my music
would be a hit.”, so 50 auf “I´m Supposed To Die Tonight”, einem von satten 21
Tracks (plus Intro) des Nachfolgers zum Major-Debut “Get Rich Or Die Tryin´”. Mit
dem ging sein Wunsch Anfang 2003 in Erfüllung und seitdem wird alles, was Fifty
produziert ein verdammter Hit: “Banks´ shit sells, Buck´s shit sells, Game´s shit sells
/ I´m rich as hell.”, prahlt er auf “Piggy Bank”, einem Song mit dem er dem gesamten
Kollegium klarmacht, dass ihm zumindest finanziell keiner gewachsen ist. Er und seine
G Unit beherrschen die Welt des Hip Hop seit nunmehr zwei Jahren. Zwei Jahre, in
denen die Guerilla Unit fünf Alben, zehn Mixtapes, eigene Mode-, Turnschuh- und
Uhrenlinien und einen Vitamindrink namens “Formula 50” erfolgreich auf den Markt
gebracht, sowie von drei Rappern auf sechs Rapper und eine Sängerin aufgerüstet hat.
Ein Kinofilm und ein Videospiel sind bereits in Arbeit. In Anlehnung an Curtis Jacksons
geschätztes Vermögen titelte eine New Yorker Zeitung unlängst: “50.000.000 Dollars
for 50 Cent!” Seine Reaktion: “Es sind mindestens 60 Millionen!” Zurück zum Thema:
Nach zwei Jahren im fünfzigsten Reich läutet Alleinherrscher Fifty nun also die zweite
Runde ein: Nach 50´s zweitem Album wird Lloyd Banks ebenfalls nachlegen.
Quotenfrau Olivia und Tony Yayo, der die erste Runde größtenteils im Gefängnis
verbrachte, kommen auch – und das alles noch im ersten Halbjahr! Doch jetzt ist erst
einmal der Boss an der Reihe und liefert ein routiniertes Update des G Unit-Sounds.
Sekunden vor den eingangs zitierten Zeilen gibt der Mann eine der geilsten Hooks zum
Besten, die er je über einen Beat genölt hat. Dazwischen gibt es zwei eher
unspektakuläre Strophen, eine deftige Ansage zu Beginn, die folgerichtigen Gunshots
am Ende und fertig ist der Hit nach Art des Hauses. Klingt für den Außenstehenden,
gerne auch als “Hater” bezeichnet, vielleicht eher dürftig, aber als Fan hat man seinen
Spaß. Das ist eben Gangsta-Rap und da kann es im Chorus auch schon mal sinngemäß
heißen: Ich fahr mit meinem 64er auf Dayton-Speichenfelgen, also, wenn ich die Tür
aufmache, dann steig in mein Auto, Schlampe. Punkt. Poesie? Eher nicht. Kunst? Ja,
schon... Ein motherfuckin´ Hit? Damn right, bitch! Nachzuhören ist das übrigens auf
“Get In My Car”, wo Fitty zum entspannenden Gitarrenspiel von Hi-Tek mal wieder
gekonnt den P.I.M.P. raushängen lässt. Mindestens genauso laid back präsentiert sich
“Ryder Music”, wo die Gebrauchsanweisung schon im Titel steckt. Und zumindest auf
Spazierfahrten durch den virtuellen Sonnenstaat San Andreas funktioniert das Teil
einwandfrei. “Candy Shop” mit der First Lady der Unit kennt mittlerweile wohl jeder
und auch die eigentliche erste Single, die wegen einem selbst für Genreverhältnisse
übermäßig anzüglichen und deshalb tief in die Nacht verbannten Video nicht die breite
Masse erreicht hat, brennt wie der Hochprozentige, den Fifty in besagtem optischen
Beiwerk in weibliche Darmausgänge leert. “Disco Inferno” heißt das gute Stück und
hält, – Dre sei Dank – was der Name verspricht. “The flow sounds sicker / over Dre
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drums, nigger!”, weiß hier auch 50 und hat damit schon 50 Prozent seines
Produzententeams Tribut gezollt. Die andere Hälfte stellt bekanntlich der Raphalbgott
in Weiß persönlich, Eminem. Der hat unter anderem an einem Stück mitgearbeitet,
das man durchaus als kleinen Seitenhieb auf ihn selbst auslegen kann. Denn hat nicht
Em Anfang des Jahres einen Song veröffentlicht, der unter dem Titel “Like Toy
Soldiers” die gesamte Rapgemeinde dazu aufgefordert hat, die Waffen niederzulegen
und die Streitereien zu beenden? Ja, er hat. Und ging es darin nicht auch vor allem um
die
Dauerfehde
zwischen der G Unit
und der Murder Inc.?
Ja, ging es. Und hat
Eminem dabei nicht
das
Bild
der
Plattenbosse
verwendet, die Rapper
aufeinander
hetzen
wie Spielzeugsoldaten
und mit deren Leben
spielen, nur um die
Verkäufe zu puschen?
Auch das hat er getan.
Und nun kommt Em´s
Schützling Fifty, der
seitdem
nichts
besseres zu tun hatte,
als sich noch mehr
Feinde zu machen,
zuletzt sogar in den
eigenen Reihen, und
schreibt das brachiale
“My Toy Soldier”: “I
put that battery in his
back, I´m the reason
why he moves like that / That´s my mother-fuckin´ toy soldier! / I tell him popp that
gat, he gon´ popp that gat / You don´t wanna play with my toy soldier!” Der Junge
hat Nerven. Weiterhin erklärt er, dass er seine Soldaten verheizen kann, wie er
möchte und Tony Yayo gibt in der dritten Strophe die willen-lose Aufziehpuppe. Was
dabei unter den Tisch zu fallen droht, ist dass Sorgenkind Yayo damit drei von drei
Gastaufdritten in diesem Jahr bravourös gemeistert hat und damit die Hoffnungen auf
ein gutes Soloalbum wachsen lässt. Ein zweiter der drei Einsätze findet sich sechs
Skip-Tasten-Drücker weiter auf dem Bonustrack. Doch eins nach dem Anderen: Auch
mit Raps ist Em auf der Platte vertreten und der Track heißt – festhalten – “Gatman &
Robin”: Slim Shady bringt sein offensichtliches Faible für die alte TV-Serie “Batman &
Robin” auf ein ganz neues Level, wenn eine gnadenlose Adaption der hektischen
Titelmelodie nebst Soundeffekten als Beat herhalten muss. Gewöhnungsbedürftig aber
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irgendwie geil. Im Schnelldurchlauf: “A Baltimore Love Thing” erzählt das alte Lied von
der Drogensucht aus einer neuen Perspektive, nämlich der Perspektive der Droge: “...
promise me you´ll come and see me / Even if it means you´ll have to sell your
mama´s TV...” Bei “Outta Control” ist der Name Programm. Ganz groß! “Gunz Come
Out” liefert eine weitere Hook der Extraklasse, auch wenn ich noch immer nicht sicher
bin, ob ich den 50 da richtig verstehe. Richtiger Text hin oder her, der Mitgröl-Faktor
nimmt schon fast Lil´ Jon-esque Züge an! Das Beste hat man sich jedoch bis zum
Schluss aufgehoben. Da gibt es nämlich einen hochoffiziellen G Unit-Remix zum
vielleicht schönsten Song vom vielleicht besten Rap-Album der letzten fünf Jahre:
“Hate It Or Love It” aus Game´s “The Documentary”. “Compton´s Prodigy” The Game
hat seinen Part ersetzt und F-I-F-T-Y-C-E-N-T teilt den hymnischen Refrain
nacheinander mit ihm, Lloyd Bank$, Tony Yayo und Young “busy” Buck. Die drei
letzteren liefern jeder noch eine halbe Strophe, was alles in allem die ultimative
Hymne auf die Unit ergibt. Ganz großes Kino. Das kann die beiliegende Bonus-DVD
wiederum nur bedingt liefern. Lediglich fünf Live-Performances, die allesamt an Fifty´s
mangelndem Atem kränkeln sind auf dem Silberling enthalten. Aber ich für meinen
Teil bleibe sowieso schon im Hauptmenu kleben. Da läuft das “Candy Shop”Instrumental in einer Endlosschleife und erzeugt im Zusammenspiel mit den
Farbeffekten eine extrem beruhigende Wirkung. Kurzum: Die volle Dröhnung aus dem
Hause Shady Aftermath. Kaufen und glücklich sein!
N. S. M.
Laupheim
Hasenstraße 16
Tel 07392 / 4644
Laupheim
Brezelstüble
Gymnasiumstraße 1
Tel 07392 / 10765
Laupheim
Kapellenstraße 73
Tel 07392 / 150961
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.
ICH LIEBE MUSIK, ABER...
Ich liebe Musik. Ich liebe Hip Hop! Jay-Z, 50 Cent, Eminem, Ludacris, Kanye West,
Snoop Dogg, Sido... Ich liebe sie alle! Ich liebe Musik. Versteht mich nicht falsch. Ich
weiß nicht, wie eine halbe Note aussieht. Ein “c”? Keine Ahnung! Ich bin nicht mal
rhythmisch begabt. Ich könnte keine Musik schaffen und ich habe keine Ahnung, wie
diese Leute das schaffen. Und dennoch: Das, was sie schaffen, liebe ich, ich fühle es,
ich inhaliere es! Deshalb und weil ich das Radio hasse, bin ich seit jeher ein
ambitionierter Musikfernsehgucker. Wenn man weiß, wie und wo, kann man da schon
Wochen vor Erscheinen von Young Bucks Album hören, wie die erste Single klingt.
Man kann Videos von Künstlern sehen und vor allem hören, von denen der SMSsüchtige Durchschnittszuschauer noch nie im Leben gehört hat. Mos Def
Irgendjemand? Kurzum: Eine tolle Sache. Auch das Musikfernsehen liebe ich!
Zumindest war das mal so. Seit einiger Zeit muss ich beobachten, wie diese Sparte
noch schneller vor die Hunde geht als der Rest des Mediums. Und die Hunde heißen
Gewinnmaximierung und Kostenminimierung! Warum selber Sendungen konzipieren
und produzieren, wenn man auch halbgare Formate aus Amerika aufkaufen und mit
mieser Synchronisation zweitverwerten kann? Die beiden Köter fressen am liebsten
Programmvielfalt und Niveau und scheißen dafür interaktive Live-SMS-DatingGewinnspiel-Shows mit Retorten-VJs aus. Schöne Neue Welt!
Aber ganz von vorne: Vor einigen Jahren, als ich Oliver Pocher noch nicht kannte und
man Handys noch primär zu dem Zweck genutzt hat, zu dem sie einst erfunden
wurden, gab es einen Sender namens Viva 2. Wer zu erwachsen und alternativ für
MTViva war, der konnte Viva 2 gucken. Nicht so sehr Mainstream, nicht so sehr
kommerziell, “alternative” eben... Doch irgendwann entschied man sich in der
Chefetage, den Sender umzubauen: Aus Viva 2 wurde Viva Plus! Nur das Flaggschiff
von Viva 2, “Fast Forward” mit Charlotte Roche blieb dem Publikum erhalten und ging
bei Viva vor Anker. Viva Plus indes, als richtiger Sender mit unverbrauchten
Gesichtern und eigenem Programm gestartet, wurde schnell zur 24 Stunden-SimsWunschclip-Show umgebaut. Also wieder nichts! Irgendwann zu dieser Zeit muss das
mit den Klingeltönen im großen Stil losgegangen sein. Das ging so: MTV selbst hat
angefangen, für einen eigenen Klingelton zu werben. Ja wirklich, so war das! Doch es
dauerte nicht lange, bis die Jamba/Zed-Klingeltonmafia auf den Plan trat und erste
eigene Spots schaltete. Die waren dann auch nicht mehr originell oder lustig, wie die
MTV-Filmchen. Nein, hier wurde unverblümt geworben, aufs Wesentliche reduziert
eben: Da ist dein Produkt! Das musst du zahlen! Telefonsexwerbung für den
präpubertären Zuschauer.
Inzwischen gibt es wirklich jeden Scheiß auch für dein Handy und zwar mono- und
polyphon! Ich soll auf meine Ausdrucksweise achten? Was soll ich denn schon von
Klingeltönen wie “schleimiges Kotzen”, “extralanger Orgasmus” oder “Geh an dein
Handy ran, es ist ´ne Pussy dran!” halten? Oder vom Liebesbarometer, vom Handy-
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Strippoker oder dem DDR-Logo? Die wirkliche Frage ist, wer all die Sachen kauft? Ich
definitiv nicht. Du vielleicht? Alle beschweren sich über die dämlichen Werbespots,
aber irgendjemand da draußen muss sie ja finanzieren! Fünfminütige Werbepausen
praktisch allein zu füllen, ist bestimmt nicht billig.
Doch lassen wir Schnappi, dem lila Hippo und diesem geisteskranken Küken mal kurz
eine Verschnaufpause. Das Problem geht weit darüber hinaus! Was ist mit
musikalischen Minderheiten? Ich rede hier nicht von einer möglichen MTVVolksmusikshow und ich bin ganz bestimmt der Letzte, der für eine Deutschquote
plädiert. Nein, ich rede von schwarzer Musik, von Rap, von R´n´B, von meiner Musik!!
Was? Du sagst, dass du letztes Jahr schon viel zu viel Lil´ Jon, Outkast und Aggro
Berlin ertragen musstest? Ja schon, aber was denkst du erst, wie viele Stunden ich
deine Musik ertragen musste? Ja, ich rede von deiner Avril, deiner Anastacia, deiner
Britney und nicht zuletzt von deinen O-Zones! Dabei ist die Lösung so einfach: Wir
haben etwa dreieinhalb Musiksender, die rund um die Uhr senden. Da wird man wohl
für jeden Geschmack ein paar Stunden pro Woche freischaufeln können, oder? Wobei:
Ganz so einfach ist die Welt des Musikfernsehens doch nicht. Denn was so Mancher
auf einem Musiksender für selbstverständlich halten mag – nämlich Musikvideos – ist
inzwischen geradezu zu einer Seltenheit geworden, zumindest zwischen Mittag und
Mitternacht. Stattdessen serviert MTViva – adäquat umrahmt von zahllosen Kreationen
aus den Häusern Jamba und Zed – eine Speisekarte voll Shows, welche die Welt nicht
braucht: “Boiling Points”, “Dismissed”, “Room Raiders”, “Punk´d”, “It´s Good To
Be...”, “101 Most...”, ein Dutzend Ableger der Reality-Show “The Real World” und
passend dazu neuerdings auch noch Wiederholungen von „Big Brother”. War es etwa
eine dieser Sendungen, die MTVs “US Top 40” gekillt hat? Die habe ich immer gern
gesehen... Denn auf der anderen Seite des Atlantiks mag zwar einiges im argen
liegen, aber was die Plattenkäufe angeht, zeige auch ich uneingeschränkte Solidarität.
Keine Holzmichels, keine Castingstars, nichts als Black Music. God bless America! Und
zugegeben, Shows wie “Pimp My Ride” und “MTV Cribs” sehe ich hin und wieder auch
gern, aber auf einem Musiksender haben auch die strenggenommen nichts zu suchen.
Statt den Billboardcharts gibt es neuerdings Ringtonecharts. Wer sich in den
fünfminütigen Werbeblocks die ganze Zeit fragt, ob das dort Feilgebotene tatsächlich
auf Interesse beim Konsumenten stößt, kann sich in den knapp doppelt so langen
“Sendeblocks“ über die neuesten Entwicklungen auf dem Klingeltonmarkt informieren,
um in der nächsten Pause selbst zum Handy zu greifen. Herrliche Idee, oder? Dass die
deutschen Ruftoncharts (logischerweise) nahezu identisch mit den deutschen
Singlecharts sind, interessiert da keinen mehr. Also gibt es auch wieder massig
Holzmichels und Castinggewinner... Und wo bleibe ich dabei? G-G-G G Unit? Das alte
Lied vom knallharten Konkurrenzkampf und Quotenkrieg, in dem kein Platz für
Nischenformate ist, funktioniert jetzt nämlich auch nicht mehr! Schließlich haben MTV
und Viva TV mit Viacom jetzt den selben Besitzer. Und wenn schon weniger Musik und
mehr Show, warum dann nicht mehr Wiederholungen von Sarah Kuttner. Oder Harald
Schmidt vielleicht... Die Beiden mögen zwar auch keinen Hip Hop, aber wie hat Dirty
Harry einst gesagt: “Ein Handy habe ich nicht, diese unsichtbare Hundeleine der
Erreichbarkeit!”
N. S. M.
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Auflösung des Psychotests:
- Schau nach, welches Zeichen zu den von dir gewählten Antworten gehört.
- Ermittle das Zeichen, das du am häufigsten gewählt hast.
- Lies die entsprechende Beschreibung dazu!
DU BIST:
@ = Ein Schwein:
Entweder hast du bei dem Test gelogen oder du bist ernsthaft ein Schwein … Schönen
Gruß an den Bauern! (Jegliche Gerüchte um Ähnlichkeiten zwischen Schweinen und
Einzelkindern werden hier nicht weiter diskutiert …)
♫ = Ein/e Meister/in der Erziehung!
Deine Geschwister tun, was du willst. Du bist der Herrscher unter euch Sprösslingen.
Saubere Leistung! (Teil mir bezeiten mit, wie du das geschafft hast …)
☺=
Normal
Krieg mit deinen Geschwistern ist an der Tagesordnung. Ihr leiht euch gegenseitig
Sachen aus, die keiner von euch je wiedersieht, kloppt euch um das Badezimmer und
schafft es doch tatsächlich, hin und wieder ein normales Gespräch auf die Beine zu
stellen. (Normal eben …)
☼ = Ein Sonderfall
Meld dich bei den Forschungsabteilungen an! Du bist einer der wenigen Sonderfälle,
die mit ihren Geschwistern ziemlich gut klar kommen. Deine Geschwister sind wie gute
Freunde für dich. (Joah …)
Auflösung des Rätsels:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Die Kastanie
Der Bart
Der Schatten
Die Nadel
Die Hose
Mensch, Hocker, Hähnchenschenkel, Hund
Das Sieb
Der Buchstabe „t“
Das Echo
Die Schülerzeitung „CARL“
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Lehrersprüche
… finden sich ja nun wirklich in jeder
Schülerzeitung. Aber nur in CARL gibt
es für euch die Möglichkeit, die besten
Stilblüten aus Schülerarbeiten zu
begutachten.
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CARL
,, ICH BIN MÜDE ...
mir ist zu kalt, zu warm, warum hat diese Frau einen niedlicheren Hund als ich? ...“.
Diese, oder ähnliche Ausrufe der Unzufriedenheit und des ständigen Vergleichs mit
Dingen die besser zu sein scheinen, als sie gegenwärtig bei einem selbst sind, hat
wohl ein Jeder bereits zu Ohren bekommen, wenn nicht sogar selbst dafür gesorgt,
dass sie ihn die Ohren anderer gelangen.
Jedoch sind diese Sprüche keinesfalls nur stupide Kinderquängeleien, von denen nur
gestresste Eltern klagen können. Kaum ein Mensch schafft es, diese scheinbar
angeborene Unzufriedenheit im Laufe des Erwachsenwerdens abzuschütteln. Es
scheint also, als sei die Unzufriedenheit, tatsächlich eine Art angeborene Mentalität der
gesamten Menschheit.
Natürlich muss man differenzieren können,
zwischen einem ,,ich habe Hunger“, eines
Kindes in der dritten Welt und des ,,ich will,
ich will, ich will!“, eines verwöhnten Kindes,
dass dabei gierig auf den Eisstand zeigt.
Dennoch
ist
Quängeln
eine
beliebte
Angewohnheit, die sich sowohl bei jungen,
wie auch alten Menschen erkennen lässt.
So wünschen sich viele an einem sehr
heißen Sommertag, es würde schneien, an
einem eisigen Wintertag jedoch, soll es dann
aber endlich wieder Sommer werden. Die
Hitze ist schließlich viel erträglicher als die
Kälte. Oder doch andersrum?
Ähnlich verhält es sich bei Frauen und
vielleicht
auch
einigen
männlichen
Ausnahmen beim Einkauf. Kauft man sich
eine Hose, sieht man gleich am Wochenende
darauf eine bessere, schönere und vor allem
billigere.
Unzufriedenheit zeigt sie auch insbesondere
daran, dass sich Menschen stets an anderen
messen müssen. Ständige Vergleiche sind
bei manchen längst an der Tagesordnung.
So geht das dann Tag ein Tag aus: ,,meine
Haare sind viel blonder als deine!“, ,,dafür
sind meine Augen blauer als deine!“. Vor
allem die naiven Jungtiere der menschlichen Spezies setzen sich als Vorbilder die
,,perfekten“ Models aus der Welt der Schönen und Dummen, ohne zu wissen, dass die
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ersten Fältchen um die, vor Neid auf die Konkurrenz zusammengekniffenen Augen,
schon den Ruin für ein Model bedeuten können. Wie ein einst so schöner, persischer,
jedoch inzwischen abgenutzter Teppich auf dem Boden des Hilton-Hotels,
verschwinden die verkauften Gesichter von der High-Society-Bildfläche. Und was
bleibt? Nichts als ein verbrauchtes Äußeres, vollkommen ungezeichnet vom Leben.
Höchstens von Drogen und Abführmitteln.
Und wer erinnert sich schon an Menschen, die unter der Erde liegen und zu Lebzeiten
glaubten, die Welt verbessern zu können, indem sie ihr Gesicht bei einer Gala, zu
Gunsten von hungernden Kindern in der Welt, mit anschließendem Fünf-Gänge-Menü,
grinsend in die Kamera halten, oder auch indem sie Kampagnen zur Rettung von
kleinen Pelznagetieren sponsern.
Warum setzen sich so wenige junge Menschen Vorbilder, die wirklich etwas erreicht
haben? Zum Beispiel Nelson Mandela, Einstein, oder wenigstens die Mayas, die
erfanden unsere Schokolade...
Warum versetzen wir dem ewigen Eifer, perfekt zu sein nicht endlich den Todesstoß?
Die moderne Welt wäre sehr viel angenehmer.
Gäbe es diese moderne Welt und unsere heutige Zivilisation jedoch, wenn unsere
frühen Vorfahren mit ihrer damaligen Situation zufrieden gewesen wären und
vollkommen auf modernen Schnickschnack und Fortschritt verzichtet hätten? Wohl
kaum. Bleibt nur die Frage, ob man es zivilisiert nennen kann, wenn das Fernsehen,
im Rahmen von
wöchentlichen
Reality-shows, ein
Vermögen
ausgibt,
Frauen
die
Brüste
zu
vergrößern,
während
am
anderen Ende der
Welt,
Menschen
auf den, einmal im
Jahr
stattfindenden,
RTLSpendenmarathon
warten und vor
Hunger sterben.
SaS
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Chefredakteure:
Tobias Thanner (ZA)
Sarah Schmid (SaS)
12
12
Redakteure:
Richard Alt (R.A.A.)
Fabian Klöckler (FK)
Eva Güthner
Sarah Schleiblinger
Vanessa Kunz (V.K.)
Nicolas Mönnig (N.S.M.)
Anne Jantzen (Anne J.)
Bonnie Linke (BL)
Anja Braun
Julia Karremann
Silke Fischer
Maria Nguon
Sarah Blersch
Eva Lechner
Nicole Fuhrmann
Tobias Thanner
Richard Alt
Sarah Schmid
Anca Sfärlea
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Layout:
Betreuung:
Ulf Petersohn
Auflage:
350 Exemplare
(DIN A5 schwarz-weiß)
Renate Alt für die
Bereitstellung von
Räumlichkeiten und
Verpflegung
Special Thanks to:
Die Autoren der einzelnen Artikel äußern lediglich ihre persönliche Meinung, die
nicht zwangsläufig mit der der Redaktion übereinstimmen muss.
Für Meinungsäußerungen und konstruktive Kritik sind wir auf der Homepage des
CLG (www.clg-online.de) jederzeit erreichbar.
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