100304-AIG-Antrag-Mobilfunk
Transcription
100304-AIG-Antrag-Mobilfunk
AIG AnliegerInitiative Gartengemeinde Hans Furbach, Dipl.Ing. TU Fraktionsvorsitzender der AIG Hubert-Reißner-Str. 1 82166 Gräfelfing AIG Hans Furbach, Hubert-Reißner-Str.1, 82166 Gräfelfing Christoph Göbel 1. Bürgermeister Ruffiniallee 2 Tel 089 - 85 24 30 Internet: www.furbach.com Gräfelfing, den 04.03.2010 82166 Gräfelfing Dieser Antrag ersetzt unseren Antrag vom 15.01.2010 zu Mobilfunk DRINGLICHKEITSANTRAG Mobilfunkstandorte an die Außenränder unserer Gemeinde Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates, Der Gemeinderat möge wie folgt beschließen: 1. Die Standorte 10 und 11 (Nähe TSV-Sportplatz/Nähe Neunerberg) des gegenwärtig noch diskutierten Mobilfunkkonzeptes sollen dahingehend überprüft werden, dass ein Ersatz gefunden wird. Bei der Standortfindung sollen insbesondere die Empfehlungen des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit vom Januar 2009 i. "Daten + Fakten + Ziele - Mobilfunk in der Kommune Standorte finden - Strahlung von Mobilfunk und Handys minimieren" Berücksichtigung finden. Es soll dabei eine Abwägung aller in Betracht kommenden Gesichtspunkte für die jeweils benachbarten und damit betroffenen Bürger stattfinden. Insbesondere zu berücksichtigen ist die Sozialverträglichkeit, d.h. • Beeinträchtigungen durch Strahlung; • Verminderung der Grundstückswerte; • die Nähe bzw. Entfernung zu reinen Wohngebieten, Schulen und Kindergärten; • letztlich städtebauliche Aspekte, d.h. die Verunstaltung des Gemeindegebiets durch zwei 40 m bzw. 45 m hohe Gittermasten. 2. Ein von den bisherigen Instituten unabhängiges weiteres Institut soll den Istzustand der el. Feldstärken, bzw. Leistungsflussdichten im Gemeindegebiet feststellen und den Durchschnittswert feststellen. Es soll nicht mit Planungen zur Minimierung oder Standortwahl beauftragt werden. 3. Ein Drittinstitut soll beauftragt werden, die Sendebereiche des beabsichtigten Standortes 10 (TSV-Sportplatz) und 11 (Neunerberg) durch eine andere Positionierung der Standorte im ausreichenden Abstand von ca. 400-500 m von der Wohnbebauung vom westlichen Ortsrand entfernt im Wald gelegen, zu überprüfen. Auch ein dadurch zusätzlich erforderlicher Standort im Osten Gräfelfings, mit dem gleichen Abstandskriterium, soll dabei nicht ausgeschlossen sein. 4. Ein weiteres unabhängiges Institut soll das Mobilfunkkonzept insgesamt dahingehend überprüfen, ob das bestehende Konzept der Gemeinde und die Standorte nicht sinnvollerweise bei entsprechender Minimierung der Strahlung durch kleinzellige Micronetze o.ä. ersetzt werden können.. 5. Bei der Überprüfung ist auch das Wechselspiel zwischen Strahlung der Sendemasten einerseits und der Handys andererseits zu berücksichtigen. Begründung Die beabsichtigten Mobilfunksendemasten nördlich des TSV (Lochham) und an der Ortsgrenze Planegg/Gräfelfing zwischen Fußballfeld und Feldern macht sehr vielen der umliegenden Bewohnern Angst. Es wird eine Beeinträchtigung durch Strahlung insbesondere des Areals von KHG/Grund- und Hauptschule Lochham/Kindergarten sowie die deutliche Minderung der Wohnqualität und damit einhergehend der Grundstückswerte befürchtet. Die oben genannten Abwägungsgesichtspunkte sind beim vorliegenden Mobilfunkkonzept völlig außer Acht gelassen. Derzeit ist eine gute Versorgung im Umfeld der beiden geplanten Standorte gewährleistet. Masten in der Größenordnung von 40 m und 45 m, die künftig sämtliche funktechnischen Installationen auf sich ziehen werden, machen eine Beeinträchtigung der jeweils um ihren Standort befindlichen umgebenden Wohngebiete in eklatanter Weise sichtbar und zerstören das Erscheinungsbild einer "Gartenstadt". Die Strahlungskeulen treffen aus nicht allzu großer Entfernung auf Wohn-, Schul- und Kindergartengebäude (Luftlinie zwischen Standort 10 und der Südwestecke des KHG: ca. 240 m). Die Überprüfung des Mobilfunkkonzeptes insgesamt und eine Verlagerung der Großmasten außerhalb des faktischen Wohngebietes in ausreichendem Abstand zur westlichen Wohnbebauung bis hin zur A 96 erscheint aus diesem Grunde Erfolg versprechend. "Bei einem sozialverträglichen Standort hat man meist eine Mischung aus Emissionsminimierung und optischer Verträglichkeit." Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit a.a.O., Seite 9 Eine Trennung der Aufträge auf verschiedene Institute gewährleistet erst die Unabhängigkeit von Messungen, Grundsatzentscheidungen und Standortplanungen.