Die ersten 40 Jahre 911
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Die ersten 40 Jahre 911
Die ersten 40 Jahre 911 Ferry Porsche sah es so: „Der 911 ist das einzige Auto, mit dem man von einer afrikanischen Safari nach Le Mans, dann ins Theater und anschließend auf die Straßen von New York fahren kann.“ Die Meilensteine der Historie unterstreichen das. 1963 ... Auf der IAA in Frankfurt wird der Elfer noch als Typ 901 (oben links) vorgestellt. Der Nachfolger des mit rund 78 000 Fahrzeugen überaus erfolgreichen Typs 356 ist von Ferdinand Alexander Porsche in Form gebracht worden, dem ältesten Sohn des Firmenchefs Ferry Porsche. Gegenüber dem 356 verfügt er über mehr Innenraum, höheren Fahrkomfort und über einen Sechszylinder-Motor anstelle des Vierzylinders. Unverändert: der luftgekühlte Boxer-Motor im Heck. 1964 Der 911 geht mit seinem neuen Namen in Produktion (siehe dazu auch Kolumne Seite 80). Erster Verkaufspreis: 21 900 Mark. Seine Leistung: 130 PS, Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h. 1965 Die Nachfrage nach einem preislich günstigen Porsche führt zum Typ 912, dessen 90-PS-Motor aus der 356-Baureihe stammt. Die Ausstattung ist einfacher als im 911, der Verkaufspreis liegt bei 16 250 Mark. Anfang September wird der Targa vorgestellt, eine neue Karosserie-Variante mit feststehendem Sicherheitsbügel, herausnehmbarem Dach und (zunächst) faltbarem PVC-Heckfenster.Beim ersten Einsatz des 911 im Motorsport werden die Porsche-Mitarbeiter Herbert Linge und Peter Falk Fünfte bei der Rallye Monte Carlo. 1966 Am 21. September wird der 100 000. Porsche ausgeliefert, ein 912 für die Polizei. Der Zweiliter-Sechszylinder erhält den ersten Leistungszuwachs, er gibt im 911 S nun 160 PS ab. Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h. Auch das Fahrwerk ist durch Stabilisatoren vorn und hinten optimiert, dazu kommen geschmiedete Leichtmetall-Räder mit unterschiedlicher Felgenbreite. Sie wurden vom Porsche Styling-Studio entworfen und von der Firma Fuchs hergestellt. Diese „Fuchs-Felge“ genießt bis heute einen besonderen Ruf als typischstes aller Porsche-Räder. 911 E 2.2 Coupé (1970) 911 E 2.2 Targa (1970) 911 S 2.2 Coupé (1970) 911 S 2.2 Targa (1970) 911 T 2.4 Coupé (1972) 911 T 2.4 Targa (1972) 911 E 2.4 Coupé (1972) 911 E 2.4 Targa (1972) 1967 Im Modelljahr 1968 erscheint der knapp 20 000 Mark teure 911 T, der nach kurzer Zeit den 912 ablöst. Sein Sechszylinder leistet 110 PS. Auf Stabilisatoren wurde verzichtet. Zum ersten Mal wird die „Sportomatic“ angeboten, ein halbautomatisches Vierganggetriebe mit Flüssigkeits-Drehmomentwandler und einer Kupplung, die elektrisch ausgelöst wird, wenn der Fahrer auf den Schalthebel Kraft ausübt. Die Sportomatic wird bis 1980 im Programm bleiben. Zur 911-Familie stößt außerdem der 911 L mit 130 PS und der Ausstattung des 911 S. 1968 Bei allen 911-Typen wächst der Radstand von 2211 auf 2268 Millimeter. Der Targa erhält eine fest eingebaute Heckscheibe aus Glas. 1969 Für das neue Modelljahr wird der Hubraum auf 2195 ccm angehoben. Die Leistung der 911-Modelle T (Touring), E (Einspritzer) und S (Super) beträgt nun 125, 155 und 180 PS. 1970 Zum dritten Mal in Folge gewinnt ein Elfer die Rallye Monte Carlo. Die Motorleistung beträgt 230 PS. In diesem Jahr wird auch der leichteste je gebaute 911 mit Straßenzulassung gebaut – er wiegt 789 kg. Erneut eine Hubraumerhöhung, nun auf 2341 ccm. Die Leistung der drei 911-Modelle T, E und S steigt moderat auf 130, 165 und 190 PS. Besondere Eigenschaft: Alle Motoren vertragen Normalbenzin, eine Auswirkung der weltweit verschärften Abgasgesetze. 1971 Zum ersten Mal wird dem 911 der Carrera-Schriftzug verliehen. Der Name stammt von der Carrera Panamericana, einem Straßenrennen, das in den 50er Jahren durch Mexiko führte. Der 911 Carrera RS 2.7 wird dank 210 PS zum schnellsten Straßenauto Deutschlands, Höchstgeschwindigkeit 245 km/h – charakteristisches Merkmal: der „Entenbürzel“ am Heck. 1972 911 2.0 Coupé (1965) 911 2.0 Targa (1967) 911 S 2.0 Targa (1967) 911 S 2.0 Coupé (1967) ... 1973 24 911 T 2.0 Coupé (1968) 911 T 2.0 Targa (1968) 911 L 2.0 Coupé (1968) 911 L 2.0 Targa (1968) 911 E 2.0 Coupé (1969) 911 E 2.0 Targa (1969) 911 T 2.2 Coupé (1970) 911 T 2.2 Targa (1970) Christophorus 304 911 S 2.4 Coupé (1972) 2,7 Liter Hubraum erhalten nun auch die anderen 911-Triebwerke. Der Carrera RS wird für den Rennsport modifiziert und gewinnt als RSR die 24 Stunden von Daytona und das 12-Stunden-Rennen von Sebring (beide in USA). 911 S 2.4 Targa (1972) 911 Carrera RS 2.7 (1973) 911 Carrera RS 3.0 (1973) 304 Christophorus 25 911 2.7 Coupé (1974) 911 2.7 Targa (1974) 911 S 2.7 Coupé (1974) 911 S 2.7 Targa (1974) 911 Turbo 3.3 Coupé (1978) 911 SC 3.0 Cabrio (1983) 911 Turbo 3.3 Coupé (1983) 911 Carrera 3.2 Coupé (1984) Die ersten 40 Jahre ... 1974 ... 1975 1977 Der 911 wird zum ersten Mal als Cabriolet angeboten. 1983 Die Leistung des 3,2-Liter-911 liegt dank Bosch-Motronic jetzt bei 231 PS. 1984 Der 911 SC 4x4 gewinnt die Rallye Paris-Dakar. Porsche stellt den ersten Seriensportwagen der Welt mit Abgas-Turboaufladung vor, den 911 Turbo, der über eine Motorleistung von 260 PS verfügt. Auch der RSR erhält Turbo-Power und kommt auf 500 PS. 1985 Als Ergebnis des Forschungsobjekts „Langzeitauto“ verwendet Porsche als erster Hersteller serienmäßig beidseitig feuerverzinktes Stahlblech für die Karosserie. Eine Garantie von sechs Jahren gegen Durchrostung wird gewährt und 1985 auf zehn Jahre erhöht. Der 959, eine Art „Über-Elfer“ mit avantgardistischer Technik, wird als bisher stärkstes Serienmodell mit elektronisch geregeltem Allrad-Antrieb und Register-Turboaufladung vorgestellt. Porsche führt die Katalysator-Technik auch in Deutschland ein. 1986 Der 959 gewinnt in einer Spezialversion die bisher schwerste Rallye Paris–Dakar über eine Distanz von 13 800 Kilometern. 1987 Auf der IAA wird der 911 Speedster vorgestellt. 2100 Exemplare werden in einer Sonderserie gebaut. 1988 Zum 25. Geburtstag stellt Porsche den 911 Carrera 4 vor, bei dem 85 Prozent der Teile neu entwickelt sind. Intern erhält die Baureihe das Kürzel 964. Zum ersten Mal bietet Porsche den Allradantrieb einer breiten Kundschaft an. Der luftgekühlte Sechszylinder hat 3,6 Liter Hubraum und leistet 250 PS. ... 1989 Im Jahr des 80. Geburtstages von Professor Ferdinand „Ferry“ Porsche wird der neue Carrera auch ohne Allradantrieb angeboten. Neu ist auch die Tiptronic, die wahlweise automatisches oder manuelles Schalten ermöglicht. Am 3. Juni verlässt ein 911 S 2.7 die Werkshalle. Es ist der 250 000. Porsche seit Beginn der Produktion 1948. Porsche glänzt mit guten Verbrauchswerten. Die Bosch K-Jetronic senkt beim 911 SC (3,0 Liter/180 PS) den Verbrauch gegenüber dem Vorgängermodell um 17 Prozent. Die Leistung des 911 Turbo 3.3 beträgt 300 PS. 1978 Der stärkste 911 entsteht: Im „Moby Dick“, einem Rennsportwagen des Jahres 1978, leistet der aufgeladene 3,2-Liter-Sechszylinder-Motor mit vier oben liegenden Nockenwellen 845 PS. 1979 Als erster Hochleistungs-Sportwagen erhält der 911 in der USA-Version einen geregelten Katalysator. 26 1982 911 Carrera 2.7 Coupé (1974) 911 Carrera 2.7 Targa (1974) 911 Carrera RS 3.0 (1974) 911 Turbo 3.0 (1975) 911 Carrera 3.2 Targa (1984) 911 Carrera 3.2 Cabrio (1984) 911 SC/RS 3.0 Coupé (1984) 911 Carrera 3.2 Cabrio TL (1984) 911 Carrera 3.0 Coupé (1976) 911 Carrera 3.0 Targa (1976) 911 Carrera 3.0 Coupé (1978) 911 SC 3.0 Targa (1978) 911 Turbo 3.3 Targa (1987) 911 Turbo 3.3 Cabrio (1987) 911 Carrera 3.2 Clubsport (1987) 911 Carrera 3.2 Speedster (1989) Christophorus 304 304 Christophorus 27