Rosen - VOL.AT

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Rosen - VOL.AT
Rosen
Rosen
Hunds-Rose (Rosa canina)
Systematik
DreifurchenpollenZweikeimblättrige (Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Rosenartige (Rosales)
Ordnung:
Rosengewächse (Rosaceae)
Familie:
Unterfamilie: Rosoideae
Rosen
Gattung:
Klasse:
Wissenschaftlicher Name
Rosa
L.
Rosen (f., Singular Rose, lat./botanisch Rosa von griech. ῥόδον [rhódon] – „Rose“; aus myk.
wo-do-we) sind Pflanzengattung mit etwa 300 Arten aus der Familie der Rosengewächse
(Rosaceae). Die Rose gilt im Abendland als die edelste der Blumen; sie symbolisiert (vor
allem in rot) die Liebe und die Romantik.
Inhaltsverzeichnis
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1 Beschreibung
2 Verbreitung
3 In Europa heimische Wildrosen (Auswahl)
4 Außerhalb von Europa heimische Wildrosen (Auswahl)
5 Nutzung
o 5.1 Schnittblume
o 5.2 Kosmetik und Heilmittel
o 5.3 Lebensmittel
6 Kulturgeschichte
o 6.1 Ausbreitung
o 6.2 Symbolik
o 6.3 Farben und Farbsymbolik
7 Gärtnerische Einteilung der Rosenarten und -sorten
o 7.1 Alte Rosen
o 7.2 Teehybriden und Edelrosen
o 7.3 Übersicht über einige bedeutende Edelrosen und ihre Einführung
o 7.4 Beetrosen bzw. Polyantharosen
o 7.5 Übersicht über einige bedeutende Polyantharosen und ihre Einführung
o 7.6 Kletterrosen und Ramblerrosen
o 7.7 Übersicht über einige bedeutende Kletter- und Ramblerrosen und ihre
Einführung
o 7.8 Strauchrosen
o 7.9 Kleinstrauchrosen
o 7.10 Wildrosen
o 7.11 Rosenunterlagen
8 Rosen als Gartenpflanze
o 8.1 Die ADR-Prüfung
o 8.2 Krankheiten
9 Rosendörfer
10 Bedeutende Rosenzüchter
11 Siehe auch
12 Weblinks
Beschreibung [Bearbeiten]
Junges gefiedertes Laubblatt einer Gartenrose mit Nebenblättern.
Rosensträucher wachsen freistehend aufrecht oder können – mit Hilfe von Rankhilfen – auch
klettern (als Rambler oder Spreizklimmer). Manche Arten besitzen keine oder nur sehr
wenige Stacheln. (Rosen haben – entgegen allen poetischen Äußerungen – keine Dornen,
sondern Stacheln.) Die Stacheln können rötlich, schwarz, klein, groß, borstig, breit, gerade,
keilförmig, hakig gekrümmt oder sehr spitz sein. Rosa omeiensis f. pteracantha Rehder &
E.H.Wilson aus China hat die größten Stacheln: scharf, hart, flach, keilförmig, rötlich
durchscheinend, die an der Basis bis zu 2 cm und mehr verbreitert sind, länger als ihre Blätter,
sie wird volkstümlich deshalb die Stacheldrahtrose (engl.: Winged Thorn) genannt. Die
wechselständigen Laubblätter sind meist gefiedert, selten einfach. Die Nebenblätter sind meist
auffällig.
Rosen bilden entweder endständige einzelne Blüten aus, oder die Blüten sitzen in rispigen
Blütenständen. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig. Die fünf (selten
vier) grünen Kelchblätter sind oft gelappt. Wildformen haben fünf auffällige Kronblätter. Die
Staubblätter sind in Vielzahl vorhanden. Die meist vielen Fruchtblätter sind nicht miteinander
verwachsen (apokarp). (Kultur-)Rosen (Gartenrosen) kommen in allen Farben (außer reinem
Blau und Schwarz) und auch Farbmischungen vor. Es gibt sogar eine grüne Rose
(Viridiflora). Viele Sorten verbreiten in verschiedenen Duftnoten einen angenehmen Duft.
Viele Sorten sind "gefüllt blühende", das bedeutet, dass ein Teil oder alle Staubblätter dieser
Sorten in dekorative Blütenblätter umgewandelt sind.
Die Früchte der Rosen (in Wirklichkeit handelt es sich um Sammelnussfrüchte, das heißt die
„Kerne“ sind die eigentlichen Früchte) werden Hagebutten genannt. Das „Fruchtfleisch“ ist
essbar und sehr vitaminreich. Mehrmals blühende Rosen bilden durch den Sommerschnitt
keine Hagebutten aus.
Verbreitung
Rosen-Arten haben ihre Heimat in der nördlichen gemäßigten und subtropischen Zone. Das
entwicklungsgeschichtliche Entstehungszentrum der Gattung Rosa liegt in Mittel- bis
Zentralasien. Hier kommen auch heute noch die meisten Arten vor. Rosen sind nur auf der
Nordhalbkugel (Nordamerika, Europa, Asien und Nordafrika) heimisch. Sämtliche Rosen auf
der Südhalbkugel sind durch Menschen angesiedelt worden. (Dort können sie sogar zur Plage
werden, wie verwilderte Rosa rubiginosa in Südchile, durch die riesige Weideflächen für
Kühe unbrauchbar werden.)
In Europa heimische Wildrosen (Auswahl)
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Hunds-Rose (R. canina)
Essig-Rose (R. gallica)
Hecht-Rose (R. glauca)
Mai-Rose (R. majalis)
Gebirgs-Rose (R. pendulina)
Bibernell-Rose (R. pimpinellifolia (R. spinosissima)) (auch in Westasien)
Schottische Zaun-Rose (R. rubiginosa (R. eglanteria))
Außerhalb von Europa heimische Wildrosen (Auswahl)
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Labrador-Rose (R. blanda), östliches Nordamerika
Amerikanische Hunds-Rose (R. carolina), Amerika
Persische Gold-Rose, (R. foetida), Westasien
Chinesische Gold-Rose, (R. hugonis), China
Tibetanische Berg-Rose, (R. moyesii), China/Tibet
Kartoffel-Rose, Japanische Rose (R. rugosa), China, Korea, Japan
Blüte einer gefüllten roten Rose, die meisten oder alle Staubblätter sind in Blütenblätter
umgewandelt.
Blüte einer gelben Rose
Weiße wenig gefüllte Rose, es sind noch viele gelbe Staubgefäße vorhanden.
Blüte einer orangefarbenen, gefüllten Rose
Blüte einer gefüllten, roten Rose
Rosenblüte mit Knospen
Rosenblüte mit Knospen
Rosenblüte
Nutzung
Schnittblume
Rund 977 Mio. Rosen in Form von Schnittblumen sind im Jahre 2004 nach Deutschland
importiert worden (Wert 765 Mio. Euro). Davon stammten
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675 Mio. Rosen aus den Niederlanden im Wert von 681 Mio. Euro
16,9 Mio. aus Italien
14,6 Mio. aus Kenia
12,4 Mio. aus Ecuador
Kosmetik und Heilmittel
Rosenblüten der Provence-Rose und Damaszener Rose werden zur Gewinnung von Rosenöl
und Rosenwasser verwendet. Rosenöl ist Grundlage vieler Kosmetikprodukte und Parfums.
Auch wird Rosenöl zu therapeutischen Zwecken eingesetzt.
Lebensmittel
Aus Rosenblüten kann Rosenkonfitüre hergestellt werden. Kandierte Rosenblütenblätter
können als Dessert genossen werden. Rosenwasser wird als Zutat in Lebensmitteln wie z.B.
Marzipan verwendet.
Kulturgeschichte
Ausbreitung
Die ältesten Funde, die man bisher gemacht hat, sind Fossilien in den Colorado Rockies, die
Abdrücke von Rosenblättern aufweisen. Diese stammen aus dem Paleolithikum, das auf 35
bis 32 Millionen Jahre zurückreicht. Der Ursprung der Rosenkultur ist die chinesische
Gartenkunst; Konfuzius (551 v. Chr. bis 479 v. Chr) berichtet von Rosenpflanzungen in den
königlichen Gärten in Peking.
Der berühmte Lyriker Anakreon von Griechenland lobte die heilende Wirkung des
Rosenbalsams. Zur Römerzeit wurden in Italien Rosen (Rosa canina, Rosa gallica, Rosa ×
alba) zur Parfümherstellung in Plantagen und als Heilpflanze kultiviert. Für die Römer
gehörten Rosen zu den höchsten Luxusgütern, weswegen ihre Festmahle von Rosenblüten
übersät waren. Mit dem Ende des Römischen Reiches fand der Rosenanbau (zu Heilzwecken)
nur noch in den Klostergärten statt.
Karl der Große verordnete 794 schließlich in seiner „Capitulare de villis vel curtis
imperialibus“ den Anbau von Obst-, Gemüse-, Heil- und Zierpflanzen, einschließlich der
Rose Rosa canina (als Heilpflanze) und sorgte so wieder für die Verbreitung der Rose in
privaten Gärten.
Im 13. Jahrhundert gab es in Deutschland laut Albertus Magnus, R. alba, R. rubiginosa,
R. arvensis und Varietäten von R. canina. Bis dahin waren alle Rosen nur einmalblühend.
Neue Sorten entstanden nur durch spontane Mutationen („Sports“), natürliche Kreuzungen
und deren Selektion. Die Rosen wiesen entweder weiße oder rosa Farbtöne auf. Solche mit
roten und gelben Farbtönen gibt es in Europa erst seit den Entdeckungsfahrten des 16.
Jahrhunderts nach Asien.
Großen Einfluss auf die Rosenzüchtung hatte die Kaiserin Joséphine, die Gattin Napoleons
(1763–1814), die auch die erste Rosensammlung anlegte.
In Deutschland gilt als erste Rosenzüchtung die um 1773 von Daniel August Schwartzkopf in
Kassel gezogene Gallicarose 'Perle von Weißenstein'. In Deutschland sind mit der
Rosenzüchtung untrennbar verbunden die Rosenzüchter Rudolf Geschwind (1829–1910),
Peter Lambert (1859–1931) und Wilhelm Kordes (1891–1976).
1867 wurde in Frankreich die legendäre Rose 'La France' eingeführt, die erste Teehybride, die
in der Einteilung der Rosen eine wichtige Rolle spielt, und mit der man einen neuen Beginn
der Rosengeschichte festsetzt.
Nachdem die mendelschen Vererbungsregeln Anfang des 20. Jahrhundert wieder entdeckt
und angewandt wurden, ergaben sich auch in der Rosenzüchtung neue Aspekte, und es setzte
eine rege Züchtungsarbeit ein. Inzwischen sind weit über 30.000 Rosensorten gezüchtet
worden.
Neue Rosen in Deutschland können zur Prüfung in eigenen Rosengärten angemeldet werden,
den sogenannten ADR-Prüfungsgärten, von denen es in Deutschland 11 gibt, um das begehrte
Prädikat: „ADR-Rose“ zu bekommen.
Rosensammlungen findet man in den sogenannten Rosarien (Einzahl: Rosarium). In
Deutschland beispielsweise das Europa-Rosarium in Sangerhausen, das Deutsche Rosarium in
Dortmund und Europas Rosengarten in Zweibrücken.
Die Vermehrung von Zuchtrosen finden meist durch Pflanzenveredelung statt.
Im Jahr 1868 wurde in Steinfurth (heute Ortsteil von 61231 Bad Nauheim) von Heinrich
Schultheis die erste deutsche Rosenbaumschule gegründet. Schultheis erlernte den
Rosenanbau in England bei John Cranston.
Symbolik
Die fünfteilige Blütenanordnung symbolisiert das Pentagramm und damit das Geheimnis.
„Sub rosa dictum“ - die Rose gilt seit uralten Zeiten als Symbol der Verschwiegenheit.
Im Christentum wird die Rose zum Sinnbild für das Paradies und die dornenlose Rose für
Maria, die Gottesmutter. Die Rose steht vor allem im Mittelalter grundsätzlich auch für die
Frau an sich, weiterführend auch für die Liebe zu einer Frau bis hin zur Wollust bzw.
Begehren bis zur Notzucht (vergleiche hierzu Goethes von Franz Schubert als
Heiderösleinlied vertontes „Sah ein Knab ein Röslein stehen“ = „Sah ein Knab ein Mädchen/
eine Frau stehen“ oder auch den Fachterminus für die Entjungferung = „Defloration“ von lat.
"flos", Gen. "floris" = Blume).
Auf buddhistischen Hausaltären sind Rosen ihrer Stacheln wegen verpönt.
In der Alchemie galt die Rose als „flos sapientiae“, als Blume der Weisheit und als Bild des
klaren Geistes.
In der Freimaurerei steht das Symbol der Rose für Liebe, Licht und Leben. In der Heraldik
wird die Rose schildfüllend in vorwiegend stilistischer Form und als Beizeichen verwendet.
Farben und Farbsymbolik
Während andere Blumen bzw. Blüten meist nur eine Bedeutung haben, variiert die Bedeutung
von Rosen je nach Farbe.
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Rote Rosen sind das Symbol für Liebe.
Karminrote Rosen zeigen Trauer.
Weiße Rosen stehen für ewige Liebe, weshalb sie häufig als Sargschmuck verwendet
werden.
Rosa Rosen stehen für Jugend und Schönheit.
Gelbe Rosen stehen für Freundschaft, werden aber manchmal auch mit Eifersucht und
Untreue assoziiert. Mehrere gelbe Rosen drücken Dankbarkeit oder tiefe Verehrung
aus.
Orange Rosen stehen für Glück und Hoffnung.
Schwarze Rosen sind ein Symbol dafür, dass der Beschenkte in näherer Zukunft bei
einem Unfall sterben wird. Sie können aber auch Symbol für eine unglückliche Liebe
sein. Von Natur aus pechschwarze Rosen existieren nicht; Es gibt stark dunkelrote und
ähnliche Sorten, welche hier gemeint sind.
Die blaue Rose ist ein Symbol für das Unerreichbare. Sie konnte 1923 erstmals im
k.u.k. botanischen Garten Wien gezüchtet werden. Unregelmäßig im April-Juni sind
diese Blumen zu besichtigen. Die Farbe schwankt jedoch zwischen mittelblau bis
türkis. Sie konnte jedoch außerhalb der Universität Wien für Bodenkultur, die diesen
alten Garten pflegt, bisher nicht nachgezüchtet werden (Rosenname: „Charles de
Gaulle“). Bis heute gibt es keine reinen blauen Rosen. In Blumengeschäften
angebotene blaue Rosen sind daher immer gefärbt. Die Rose enthält als Farbstoff ein
Anthocyan – das heißt zwar übersetzt „Blumenblau“, aber die Grundfärbung der
Anthocyane ist rot, und die Blaufärbung anderer Blumen kommt erst durch
angelagerte Metallionen zustande. Deswegen konnten auch durch züchterische
Bemühungen bisher nur lila-, lavendel-, oder fliederfarbene Töne erzielt werden.
Durch genetische Veränderung scheint es der australischen Firma Florigene im Jahr
2000 gelungen zu sein, eine solche Rose zu erzeugen.
Gärtnerische Einteilung der Rosenarten und -sorten
→ Siehe auch: Rosenklassen.
Alte Rosen
Diese Klasse beinhaltet alle Rosen, die einer Gruppe angehören, die es vor 1867 (dem Jahr, in
dem 'La France', die erste Teehybride, eingeführt wurde) gab. So ist die Rose 'Scharlachglut'
(Kordes 1952) eine Alte Rose, weil sie eine Gallica-Rose ist, eine Gruppe, die es vor 1867
bereits gab. Die häufig geäußerte Auffassung, dass als Alte Rosen nur alle vor 1867
entstandenen Rosen anzusehen sind (und diese Auffassung wurde auch an dieser Stelle bisher
vertreten) ist falsch.
Quelle: American Rose Society: Modern Roses XI, Editor: Tommy Cairns, London und San
Diego, 2000, S. xii: "In 1966, the American Rose Society defined an "old garden rose" as any
rose belinging to a classwhich was in existence prior to 1867 (the year of introduction of the
first Hybrid Tea)."
Teehybriden und Edelrosen [Bearbeiten]
Edelrosen oder Teehybriden sind Rosen mit besonders edel geformten Blüten. Sie bringen
meist nur eine Blüte am Stiel hervor. Die erste Teehybride entstand, als im Jahre 1867 die
silbrig-rosa 'La France' – eine sogenannte Remontantzüchtung - mit den aus dem Vorderen
Orient stammenden Teerosen gekreuzt wurde. Das Ergebnis der Kreuzung zwischen
Remontantrosen und Teerosen führte zu Rosensorten, die die Robustheit der Remontantrose
mit der Schönheit, Blühdauer und der Zierlichkeit der Teerose vereint. Zu den bekanntesten
Edelrosen zählt die gelb blühende 'Gloria Dei', die als die meist gepflanzte Edelrose aller
Zeiten gilt. Sie wurde 1945 eingeführt. Seitdem wurden mehr als 100 Millionen Pflanzen
verkauft. Als neuere Züchtung, die ähnliche Qualitäten wie die bewährte Sorte 'Gloria Dei'
besitzt, gilt die Sorte 'Orient Express'.
Übersicht über einige bedeutende Edelrosen und ihre Einführung [Bearbeiten]
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'Mme. Caroline Testout', 1890
'Ophelia', 1912, wertvolle alte Sorte
'Betty Uprichard', 1922, rot
'Dainty Bess', 1925, rot
'Dame Edith Helen', 1926, sehr wertvoll, seideartig-rosa
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'Edith Nellie Perkins', 1928
'Talisman', 1929
'Mrs. Pierre S. du Pont', 1929, goldgelb
'Picture', 1932, rosa
'Geheimrat Duisberg', 1933, reingelb
'Eclipse', 1935
'Crimson Glory', 1935, samtig-dunkelrot
'Elite', 1936
'Michéle Meilland', 1945, weißlich-rosa
'Gloria Dei', 1945, goldgelb am Rand rot, syn. 'Mme A. Meilland', 'Peace'
'Spek's Yellow', 1947, goldgelb
'New Yorker', 1948, dunkelrot
'Mme. L. Dieudonné', 1948, rotgold
'Sondermeldung', 1950, geraniumrot
Beetrosen bzw. Polyantharosen
Beetrosen werden auch Polyantha- oder Floribunda-Rosen genannt und stellen keine
einheitliche Rosenrasse dar. Sie bestehen aus mehreren Gruppen:
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den kleinblumigen, aber in großen Dolden blühenden Polyantharosen,
den in Dolden blühenden, aber edelrosenähnlichen in der einzelnen Blüte, genannt
Polyantha-Hybriden, eine Kreuzung der Polyantharose mit der Teehybride,
den vollkommen edelrosengleichen, die aber trotzdem noch in Dolden blühen und
dazu stärker wachsen, sogenannten Floribunda-Hybriden, und als letzte Gruppe die
sogenannten
Zwerg-Polyantha-Hybriden, die etwa 20 bis 25 cm groß werden.
Diese Rosen blühen über den gesamten Sommer und bringen etwa 10 bis 12 Blüten am Stiel
hervor. Beetrosen treiben üppiger und stärker aus als die meisten Edelrosen. Sie blühen
außerdem auch beständiger.
→ siehe auch: Sexy Rexy (Rose)
Übersicht über einige bedeutende Polyantharosen und ihre Einführung
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'Gruß an Aachen', 1909, rosig-weiß-goldgelb
'Ellen Poulsen', 1912
'Josef Guy', 1921, scharlachrot
'Baron de Vivario', 1925, reinweiß
'Dick Koster', 1935, lachsrosa-orange, auch als „Pariserrose“ bekannt.
'Margo Koster', 1935, lachsorange
'Orange Triumph', 1937, orange-scharlach
'Holstein', 1938, dunkelrot
'Poulsens Pink', 1939, lichtrot, lachsfraben, lichtrosa
'Frensham', 1946, tief dunkelrot
'Fashion', 1947, lachsfarbe
'Goldilocks', 1948, gelb
'Alain', 1948, dunkelkaminrot
'Schleswig', 1949, reinrosa
'Gelbe Holstein', 1949 dunkelgelb
Kletterrosen und Ramblerrosen
'Paul´s Scarlet Climber' im Juni
Knospe einer Kletterrose im Mai
Kletterrosen stammen von verschiedenen Rosenarten ab. Die beiden heimischen Arten, Rosa
pendulina und die Ackerrose, Rosa arvensis sind daran beteiligt. Ebenso Rosa multiflora, die
vielblütige, auch die Stammmutter der Polyantharosen. Aus ihr ging die weltbekannte Rose
'Paul´s Scarlet Climber' hervor. Kletterrosen werden zwei bis fünf Meter hoch. Je nach Sorte
und Art sind sie einmal oder mehrmals blühend.
Rambler-Rosen bilden weiche lange Triebe aus. Sie eignen sich besonders zur Begrünung von
lichten Bäumen. Zu den bekanntesten Sorten gehört die starkwüchsige 'Bobbie James', die
einmal im Jahr üppig weiß blüht. Zu den neueren Züchtungen unter den Ramblerrosen gehört
'Guirlande d’Amour', die ebenfalls weiß blüht, die aber über den gesamten Sommer Blüten
bildet und nicht so stark wächst wie die ältere Sorte 'Bobbie James'.
Übersicht über einige bedeutende Kletter- und Ramblerrosen und ihre
Einführung [Bearbeiten]
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'Gloire de Dijon', 1853, Stammform: Teerose, gelblichrosa
'American Pillar', 1902, Stammform: Rosa wichuraiana (1891 aus Japan eingeführt),
rot-weiß
'Dorothy Perkins', 1902, Stammform: Rosa wichuraiana, kirschrosa
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'Excelsa', 1910, Stammform: Rosa wichuraiana, weltbekannte Sorte, blutrot
'Paul's Scarlet Climber', 1917, Stammform: Rosa multiflora, scharlachrot, im Handel
auch unter dem Namen „Blaze“, ab 1954 auch „New Blaze“ in der dauerblühenden
Sorte
'Easlea's Golden Rambler', 1933, Stammform: Rosa multiflora, zitronengelb
'New Dawn', 1930, Stammform: Rosa wichuraiana, rosa, später weißlich-rosa
Strauchrosen
Der Begriff „Strauchrose“ ist ein etwas irreführender Begriff, bilden letztendlich doch alle
Rosen im botanischen Sinne Sträucher. Zu den Strauchrosen werden aber vornehmlich Rosen
gezählt, die (im Gegensatz zu den oft sparrig wachsenden Teehybriden) einen ansprechenden,
strauchförmigen Habitus erreichen. Bei einer Größe zwischen 1 und 3 Metern eigenen sich
Strauchrosen daher auch für die Einzelstellung in Gärten und Parks.
Strauchrosen versucht man heute, wenn möglich, einer Wildrosenart zuzuordnen (z.B. Rosa
canina 'Kiese'), auch wenn sich dieses Prinzip nicht immer konsequent verfolgen lässt, da es
sich auch bei den Strauchrosen oftmals um komplexere Hybriden handelt, die aus mehreren
Arten entstanden sind. Meist werden Rosensorten des 20. Jahrhunderts zu den Strauchrosen
gezählt, mitunter findet man dort aber auch Sorten aus der Klasse der Alten Rosen, die vor
1867 entstanden sind.
Man unterscheidet zwischen einmalblühenden und öfterblühenden Strauchrosen. Letztere
blühen in der Regel nach der Hauptblüte im Frühsommer nach einer Blüh-Pause noch ein
zweites Mal im Spätsommer bis Herbst.
Zu den berühmtesten Strauchrosen der Welt gehörte über Jahrzehnte die geschützte Sorte
'Schneewittchen', die lange Zeit das Prädikat einer ADR-Rose trug. Da es mittlerweile Sorten
gibt, die weniger anfällig für Krankheiten wie Rosenmehltau und Sternrußtau sind, wurde ihr
das Prädikat wieder aberkannt. Als Nachfolgerin der altbewährten Sorte gilt dagegen die
weißblühende Neuzüchtung 'Petticoat'. Die starkwüchsige Strauchrose zeichnet sich
außerdem durch einen kräftigen Duft aus.
Kleinstrauchrosen
Kleinstrauchrosen werden auch als Bodendecker-Rosen bezeichnet, da sie eine geschlossene
Pflanzendecke bilden, wenn sie eng genug zusammen gepflanzt werden. Sie gehören deshalb
zu den Pflanzenarten, die häufig im sogenannten Öffentlichen Grün verwendet werden. Als
Bodendeckerrosen eignen sich dabei besonders die Sorten, die mindestens 40 Zentimeter hoch
wachsen. Bei Rosen dieser Höhe fällt nur noch eine so geringe Lichtmenge auf die Erde, dass
das Unkrautwachstum weitgehend unterbunden wird. Zu den Kleinstrauchrosen zählen
beispielsweise
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Die dunkelrot blühende 'Colossal Meidiland', die bis zu 80 cm hoch wird.
'Cubana' ist eine nur 50 Zentimeter hohe Kleinstrauchrose. Ungewöhnlich ist ihre
Blütenfarbe in Apricot, das nur bei wenigen Sorten dieser Rosengruppe vorkommt.
'Purple Meidiland' gehört zu den Rosensorten mit dem ADR-Prädikat. Sie wird 40 bis
60 Zentimeter hoch und kommt auch mit rauerem Klima zurecht.
Ebenfalls zu den ADR-Rosen zählt die 80 Zentimeter hohe rosafarbene Sorte
'Windrose'.
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Die gelbblühende und nur gering gefüllte 'Celina' kommt auch mit halbschattigen
Standorten zurecht.
Wildrosen
Einige Wildrosen-Arten werden gleichfalls häufig in Gärten kultiviert. Dazu zählt
beispielsweise die Apfelrose, die Hundsrose, die Essigrose und die Chinesische Goldrose, (R.
hugonis).
Rosenunterlagen
Diese dienen als Wurzel für die darauf wachsende Rosensorte. Meist werden Rosen durch
Okulieren in den Wurzelhals veredelt.
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Rosa canina 'Inermis'
Rosa canina 'Pfänders' (vor allem für Hochstammrosen)
Rosa canina 'Schmidts Ideal'
Rosa corymbifera 'Laxa'
Rosa multiflora
Rosa rubiginosa (für Parkrosen und alte Rosen)
Rosa canina 'Heinsohn's Rekord'
Rosa canina 'Pollmer'
Rosa canina 'Schreiber'
Rosa canina 'Superbe'
Rosa canina 'Bögs Stachellose'
Rosa canina 'Heinsohns Rekord'
Rosa coriifolia
Rosen als Gartenpflanze
Die ADR-Prüfung
Die „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung“ (ADR) überprüft neugezüchtete
Rosensorten in speziellen Gärten auf ihre Qualität. Bei der Bewertung werden sowohl
ästhetische als auch gärtnerische Aspekte beurteilt. Rosen, die mehr als 80 Punkte erhalten,
dürfen die spezielle Bezeichnung „ADR-Rose“ tragen.
Krankheiten
Rosen werden von einer Vielzahl unterschiedlicher Krankheiten befallen. Ihre
Krankheitsanfälligkeit geht jedoch zurück, wenn sie optimale Wachstumsbedingungen haben;
einen sonnigen Standort, eine den Bedürfnissen der Pflanze angepassten Düngung sowie
einen der jeweiligen Sorte pflanzengerechten Schnitt. Zu den Krankheiten, die bei Rosen
auftreten, zählt der Rosenrost, der Sternrußtau sowie Grauschimmelfäule, die auf den
Rosenblättern braune Flecken hervorruft und Blütenknospen vertrocknen und faulen lässt.
Beim Gießen sollte darum darauf geachtet werden, dass nur an der Wurzel gegossen wird, um
den Pilzen kein feuchtes Klima auf den Blättern zu bieten. Der Mehltau ist die wahrscheinlich
häufigste Rosenkrankheit. Die ersten Anzeichen einer Ansteckung durch Mehltau sind kleine
graue, puderig aussehende Flecken an den Blättern, Blütenstängeln und Knospen. Zu den
Insekten, die die Rosen befallen zählen Rosenzikaden, die Rosenblattrollwespe,
Rosenblattlaus sowie Spinnmilben.
Rosendörfer
Ortschaften, die sich „Rosendorf“ nennen:
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Eltville
Zweibrücken
Löhndorf
Schmitshausen
Steinfurth
Seppenrade
Nöggenschwiel im Südschwarzwald
Lottum in den Niederlanden
Bedeutende Rosenzüchter
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James Booth, Schottland
Rudolf Geschwind (1829–1910), Österreich-Ungarn
Heinrich Schultheis (1846–1899), Deutschland
David C. H. Austin (* 1926), Großbritannien
Ernst Ladewig Meyn, Deutschland
Mathias Tantau (1882–1953), Deutschland
Mathias Tantau jun. (1912-2006), Deutschland
Wilhelm Kordes (1891–1976), Deutschland
Peter Lambert (1859–1939), Deutschland
Meilland, Frankreich
Richard Huber AG, Schweiz