10-16 ho montcervin 1-2-05

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10-16 ho montcervin 1-2-05
REPORTAGE
Das Hotel Mont Cervin Palace in Zermatt erstellte neue Luxussuiten und vergrösserte den Wellnessbereich.
Neue Angebote sollen
Rentabilität verbessern
Zum 150. Geburtstag der Seiler Hotels in Zermatt verhalf der Verwaltungsrat dem Flaggschiff zu neuem Elan.
Mit drei Luxussuiten, drei Superior-Zimmern und einem
erneuerten Wellnesszentrum soll die Konkurrenzfähigkeit des Hotels Mont Cervin Palace auf dem internationalen Markt gesichert werden.
+ Die Einrichtung der neuen Suiten und
Zimmer ist klassisch und soll an die Bergwelt erinnern. Das Schlafzimmer in der Suite Pollux ist
in einen Betten- und einen Sitzbereich unterteilt.
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Ursula Wulfsen-Dütschler
Fotos Susanne Hersperger
Im Dachgeschoss, wo früher Mitarbeitende
wohnten und die Aussicht auf das Matterhorn hatten, befinden sich seit anfangs Dezember die beliebtesten Hotelzimmer des
Mont Cervin Palace. Benannt nach den
Walliserbergen, bieten die Luxussuiten Pollux, Castor und die zweistöckige Matterhorn den besten Blick auf den Hausberg.
«Für viele ausländischen Gäste, vorwiegend
die Japaner, ist der Blick vom Hotelzimmer
auf das Matterhorn sehr wichtig», hat Direktor Wolfgang Pinkwart während seiner
fast 35-jährigen Tätigkeit für die Seiler Hotels festgestellt. Zudem wurden drei Superior-Doppelzimmer eingerichtet.
Die japanischen Gäste reisen im Sommer
an, gefolgt von Amerikanern und Schweizern. Im Winter stammen die wichtigsten
Gästeanteile aus der Schweiz, Grossbritannien, Deutschland, USA und seit einigen
Jahren aus Russland.
Aber auch Stammgäste im Winter verlangten stets mehr Suiten. «Seit mehreren Jahren steigt im Winter die Nachfrage nach
grösseren und teureren Suiten», sagt der
Direktor. In der 1993 erbauten Residenz
befinden sich 15 Suiten, aber von den meisten Appartements aus ist das Matterhorn
nicht zu sehen. Mit dem Ausbau konnten
die Verantwortlichen dem Bedürfnis der
Sommer- und der Wintergäste entsprechen.
Zudem wollen sie mit den Suiten eine neue
Zielgruppe für den Sommer ansprechen. Geplant ist, mit verstärkten Marketingaktivitäten den arabischen Markt zu bearbeiten.
UMSATZ STEIGERN
Pläne für den Ausbau des Dachgeschosses
und des Wellnessbereiches bestanden seit
längerer Zeit. Doch wollten die Verantwortlichen nur einmal das Hotel während einer
Sommersaison für einen Umbau schliessen.
Holztäfer, Eichenparkett und Cheminée
sorgen im Salon der Suite Pollux für eine heimelige
Atmosphäre. Das Matterhorn ist nicht nur auf
dem Flachbildschirm, sondern direkt vom Balkon
aus zu sehen.
Die Bäder sind grosszügig und mit hellen
Materialien gestaltet. In den Suiten steht den
Gästen ein eigener Whirlpool zur Verfügung.
Als die Finanzen für beide Projekte gesichert
waren, entschied der Verwaltungsrat, zum
150. Geburtstag einen rigorosen Umbau
vorzunehmen. Für die Investitionen von 14
Millionen Franken veräusserte die AG praktisch den gesamten Aktienbestand am Riffelalp Resort an die Sandoz Stiftung. Damit
konnten sie die Umbauten mit 40 % Eigenkapital realisieren und mussten die Verschuldung nicht ansteigen lassen.
Dank dem neuen Angebot erwartet Wolfgang Pinkwart ausser einem höheren Umsatz und vor allem eine markante Verbes1/2-2005
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Die Duplex-Suite Matterhorn verfügt auf dem
5. Stock über einen Salon und einen Essbereich
mit kleinem Office und im 6. Stock über eine Galerie und zwei Doppel-Schlafzimmer mit je einem
Bad. (Foto zvg)
Die Kupferkapellen sowie die grossen Fenster
in der Mitte, die zur Duplex-Suite gehören, sind von
aussen die auffälligsten Zeugen des Umbaus.
Damit erhielt das 150-jährige Haus seine ursprüngliche Dacharchitektur zurück.
serung der Rentabilität. Ohne grossen Mehraufwand könne die Bettenauslastung von
80 % im letzten Jahr auf 84–85 % in diesem Winter erhöht werden. Im Sommer soll
der Wellnessbereich zu einer verbesserten
Auslastung um bis zu 15 % führen. In ihren
vier Hotels erwartet die Gruppe in diesem
Sommer einen Anstieg von 37 400 auf
56 600 Logiernächten.
Zur Verbesserung des Images soll der Zusatz
Palace beitragen. Seit dem Umbau im De12
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zember 2004 nennt sich das Hotel Mont
Cervin Palace. «Der Verwaltungsrat hat diese Ergänzung schon lange diskutiert. Mit
dem jetzigen Ausbau der Suiten und dem
Wellnessbereich ist sie gerechtfertigt», findet der Direktor. Für viele Gäste stelle die
Namenserweiterung Palace eine zusätzliche
Attraktivität dar. Für Zermatt, das jetzt auch
über ein Palace verfüge, sei es eine Aufwertung des Dorfes.
RUSTIKAL UND ALPENLÄNDISCH
Was auffällt in den neuen Suiten und Zimmern, ist der rustikale, alpenländische Stil.
Tannentäfer in allen Räumen und Eichenparkett im Salon erinnern an ein Walliser
Chalet. Für Eleganz sorgen antike Möbelstücke und Bauernmöbel sowie die edlen
Stoffe der Fauteuils, Sofas und Vorhänge.
Daneben bietet modernste Technik wie
Klimaanlage, grosser Flachbildschirm und
Lautsprecherboxen ein Maximum an Komfort. Die Bäder der Suiten sind grosszügig
und mit hellen Bodenplatten und Steinabdeckungen und einem Sprudelbad ausgestattet. «Wir haben bewusst am traditionellen Stil des Hauses festgehalten und
wollten den Bergstil der südlichen Alpen
betonen», sagt Wolfgang Pinkwart.
Auf einige Details wurde besonders Wert
gelegt: die Holzarbeiten an Decken und
Wänden sind reichlicher, die Textilien wurden etwas farbiger und die Wandbespannung etwas üppiger eingesetzt.
Den Gästen scheint es zu gefallen, die Reaktionen nach den ersten zwei Monaten
fielen positiv aus. «Vor allem die Stammgäste waren angenehm überrascht. Sie
bezeichneten die Räume als wohnlich,
bequem und heimelig.» Sehr gut gefielen
ihnen die modernen Bäder und die grossen
Balkone der Suiten.
«Wellness trägt zur Attraktivität bei»
Der neue Bäder-, Wellness- und Beautybereich im Hotel Mont Cervin Palace
in Zermatt soll das Image und die Auslastung verbessern, sagt Direktor Wolfgang Pinkwart. Er erwartet, dass im Sommer vermehrt Wellnessgäste und
im Winter auch Nichtskifahrer das Hotel besuchen werden.
Die Seiler Hotels investierten 8,5 Mio.
Franken in den Umbau und die Erneuerung des Wellness-Centers. Weshalb?
Wolfgang Pinkwart: In erster Linie zur
Imageverbesserung. Mit den neuen Suiten
und dem Wellness und Spa wollen wir zudem die Konkurrenzfähigkeit auf dem internationalen Markt sichern. Wir heben uns
jetzt deutlich von den Mitbewerbern ab.
Wollen Sie auch neue Gäste anziehen?
Der dritte wichtige Grund ist die Erhöhung
der Auslastung. Vor allem im Sommer
möchten wir mehr Wellnessgäste ansprechen. Aber auch im Winter trägt Wellness
zur Attraktivität bei, wir erwarten mehr
Gäste, die nicht skifahren.
Sie verfügten jedoch bereits über ein
Hallenbad und Saunen?
Eine Generalüberholung war dringend nötig, es bestand Nachholbedarf im techni-
Das Hallenbad wurde umgebaut und
modernisiert Auf der neu erstellten Empore
befinden sich Liegen zum Ausruhen.
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schen Bereich und in der Ausstattung. Das
Hallenbad wurde in 1969 gebaut und
war eines der ersten Hotelhallenbäder der
Schweiz. Seither wurde die Anlage mehrmals erneuert. Da eine bestehende Anlage
umgebaut wurde, entstanden auch höhere Kosten als bei einem Neubau.
Was ist neu?
Die Gesamtoberfläche wurde verdoppelt
auf 1700 m2, somit können wir im Winter
den Ansturm am frühen Abend besser bewältigen. Wir bauten ein Aussenbad mit
Der Aussenpool sowie die zwei Sprudelbäder
unter den Glaskuppeln wurden neu angebaut.
+ Im Untergeschoss wurden die Saunen vergrössert und komplett neu eingerichtet. Auf der
einen Seite befinden sich zwei Dampfsaunen,
Erlebnisduschen und Eisbrunnen. Das Farbspiel in
der Leuchte bietet unterschiedliche Stimmungen.
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Sprudelliegen und einer direkten Verbindung zum Hallenbad, in einem Glasanbau
zwei Whirlpools sowie ein Kinderplanschbecken und eine Empore, um die Liegefläche zu vergrössern.
Nach welcher Philosophie wurde der
Saunenbereich im Untergeschoss ausgestattet?
Auch hier wollten wir die Bergwelt mit Materialien wie Glas, Stein und Holz betonen.
Trotzdem ist der Stil nicht österreichisch
oder rustikal, sondern eher klassisch und
ruhig, er musste zum Haus und den gesamten Seiler Hotels passen.
Dieser Stil könnte auch als langlebiger
bezeichnet werden.
Genau. Die klassische Einrichtung ist Modeströmungen weniger unterlegen. Wir leg-
ten Wert auf gute Qualität und erwarten,
dass sie sich längerfristig, mindestens für
die nächsten zwölf Jahre, bewähren wird.
Auf dem Dach des Hallenbades entstand ein exklusives Beauty-Zentrum.
Wie sieht dieses Konzept aus?
Wir sind Franchisenehmer der Südtiroler Firma Daniela Steiner Beauty Spa. Ihre Profis
bestimmten die Einrichtung wie Materialien und Möbel sowie die Angebote in der
Kosmetik, bei den Massagen und Bädern.
Die Einrichtung ist in all ihren Zentren einheitlich. Eine von der Firma ausgebildete
Spa-Managerin leitet das Beauty-Zentrum
und gibt die Kenntnisse über Anwendungen und Produkte weiter.
Wie reagierten die Gäste?
Wir erhielten durchwegs positive Kommen-
tare, auch von neuen Gästen. Der noble
Beauty-Bereich gefällt den Besuchern sehr,
seit der Eröffnung sind die acht Mitarbeitenden voll ausgelastet. Beliebt ist der Aussenpool, vor allem abends, wenn es schneit,
und auch die Whirlpools werden rege benutzt.
Gibt es noch Verbesserungen, die Sie
vornehmen müssen?
Wir mussten nach den ersten Wochen einige Korrekturen im Betriebsablauf vornehmen, z. B. im Garderobenbereich für Club-
Im anderen Gang sind die Finnische Sauna
und das Tepidarium sowie Eisbrunnen, Kaltwasserbecken und Duschen untergebracht.
Für Wechselbäder vor und nach dem Saunagang stehen Kneipp-Fussbäder bereit. Im Ruheraum
laden sechs beheizte Steinliegen zur Erholung ein.
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mitglieder. Ansonsten verlief der Betrieb
reibungslos.
Ist die Wellnessanlage öffentlich zugänglich?
In erster Linie haben alle Gäste der Seiler
Hotels freien Zugang. Die Wellnesszone ist
nicht öffentlich. Wir bieten jedoch eine
Clubmitgliedschaft an, die auf 40 Personen
beschränkt ist. Das Hallenbad war im Sommer schon immer für die Einwohner und
externen Gäste offen. Den Beauty-Bereich
können auch Nichthotelgäste besuchen.
Auf das Dach des Hallenbads wurde der BeautyBereich mit Massage- und Behandlungsräumen
gebaut. Die Holzböden, Ledersessel, die Theke aus
Krokodilleder und die speziell entwickelten Liegen
entsprechen dem Konzept der Firma Daniela Steiner
Beauty & Spa. Die Spa-Managerin Renate Girardi
wurde von der Franchisefirma ausgebildet.
ZAHLEN UND FAKTEN UM- UND AUSBAU
HOTEL MONT CERVIN PALACE, ZERMATT
Dauer des Umbaus: 7 Monate. Hotel geschlossen von 1.5.–30.11.2004
Wiedereröffnung: 1.12.2004
Umbau: Neue Dachkonstruktion und Ausbau
6. Stock; Vergrösserung Bäderanlagen; Neubau
Beauty-Bereich auf Dach von Hallenbad; Ausbau
und Vergrösserung Saunen; Erneuerung Technik;
2 Lifte bis 6. Stock
Neue Hotelzimmer: 3 Luxussuiten: Pollux
(98 m2) und Castor (99 m2) mit je einem Wohnund Schlafbereich, Matterhorn Duplex-Suite mit
Ess- und Wohnbereich, Küche, 2 Doppelschlafzimmer (190 m2), 2 Bäder. 3 Superior-DoppelZimmer
Einrichtung: TV/DVD/Flachbildschirm, WirelessLAN, Klimaanlage. In Suiten Cheminée und grosse Badezimmer mit Sprudelbad
Zimmerpreise, inkl. HP: Suite CHF 1400–2300,
Duplex-Suite CHF 2000 (2 Pers.) bis CHF 4000,
DZ CHF 660–890
Wellness-Center: Fläche verdoppelt auf
1700 m2. Erdgeschoss: Hallenbad mit 2 Whirlpools, Aussenpool mit Sprudelliege, Kinderbad,
Ruheraum auf Empore. Untergeschoss: 2 Dampfsaunen (Odorium, Caldarium), 1 Finnische Sauna,
1 Tepidarium, Erlebnisduschen, Eisbrunnen,
Kneipp-Fussbäder, Ruheraum mit beheizten
Steinliegen. Sep. Sauna und Liegeraum für Damen. 1. Geschoss: Beauty-Bereich mit 11 Massage- und Behandlungskabinen
Kosten: Total CHF 14 Mio. (Ausbau Luxussuiten
CHF 5,5 Mio., Wellness CHF 8,5 Mio.)
Architekt: Roman Mooser
Innenausstattung: Nicole Seiler, Maurizio Papiri
Erwartete Bettenauslastung: Winter 85 %,
Sommer 65 %
Erwarteter Jahresumsatz: Winter CHF 14–14,5
Mio., Sommer CHF 4,5 Mio.
Mitarbeitende: Wi. 155, So. 95, davon Wellness- und Beauty-Bereich 12 und 2 Teilzeit (uw)
Wolfgang Pinkwart führte das Hotel Mont
Cervin zusammen mit seiner Frau Claire Pinkwart
von 1974 bis 1982. Nach Tätigkeiten in der Zentralverwaltung der Seiler Hotels übernahm er
1993 wieder die Direktion. Zudem ist er seit 1982
Generaldirektor der Seiler Hotels Zermatt AG.
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