Abspecken – aber richtig!

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Abspecken – aber richtig!
ZERTIFIZIERTE FORTBILDUNG _ FOLGE 433
Dr. rer. nat. Christina
Holzapfel
Dr. med. Claudia
Eichhorn
Institut für
Ernährungsmedizin,
Klinikum rechts der Isar,
Technische Universität
München
Institut für
Ernährungsmedizin,
Klinikum rechts der Isar,
Technische Universität
München
In Zusammenarbeit mit der
Bayerischen Landesärztekammer
Teilnahme unter www.
springermedizin.de/kurse-mmw
Koautor: Prof. Dr. med. Hans Hauner, München
Gewichtsreduktion: Trends und Evidenz
Abspecken – aber richtig!
Jedes Jahr, insbesondere im Frühling und zum Auftakt der Badesaison, tauchen vor allem auch in den Online-Medien neue Diättrends auf und verheißen eine Gewichtsreduktion auf einfachem
Weg. Doch welche Kostformen können empfohlen werden? Für
welche Strategie gibt es Evidenz? Und was, wenn die Kilos wirklich
weggeschmolzen sind? Lassen Sie sich auf den aktuellen Stand
bringen!
−
Besonders stark beworben werden einseitige Crash- oder Trenddiäten, die oftmals mit einer raschen und hohen Gewichtsabnahme locken. Im Gegensatz
dazu gibt es nach der Leitlinie der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) e. V.
nur einige wenige evidenzbasierte Gewichtsreduktionsprogramme [2]. Das
breite Spektrum an Diäten macht es rat-
© 14ktgold / fotolia.com
Diäten stehen hoch im Kurs. Eine
Auswertung der Nationalen Verzehrsstudie II hat ergeben, dass zum Zeitpunkt der Befragung 5% der Deutschen
eine Diät zur Gewichtsreduktion eingehalten haben [1]. Laut einer Umfrage
(2014) haben 49% der Mädchen im Alter
von 17 Jahren bereits eine Diät hinter
sich.
Wer abnehmen will, braucht eine Strategie, die langfristig durchzuhalten ist.
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suchenden Menschen und selbst Experten schwer, eine Entscheidung für die
„richtige“ Diätform zu treffen.
Unabhängig von der Art der Diät
(kohlenhydratarm, fettarm, mediterran
oder vegan/vegetarisch) muss eine gewichtreduzierende Kost letztlich alltagstauglich sein und individuelle Vorlieben und Wünsche berücksichtigen,
um langfristig erfolgreich zu sein. Darüber hinaus sollten Empfehlungen für
eine Kostform Risikofaktoren für HerzKreislauf-Erkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen beachten [3].
Low-Carb
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
e. V. (DGE) empfiehlt für die Allgemeinbevölkerung, mindestens 50% der zugeführten Energie in Form von Kohlenhydraten zu verzehren. „Low-Carb“ bedeutet, den Anteil der Kohlenhydrate an der
Energieaufnahme zu senken und dafür
den Protein- und Fettanteil zu erhöhen.
Der Begriff „kohlenhydratarm“ ist dabei
nicht wirklich definiert und reicht von
40% der Energieaufnahme in Form von
Kohlenhydraten bis zu ketogenen Diäten,
bei welchen der Kohlenhydratanteil möglichst niedrig gehalten wird (Abb. 1).
Diäten, die Low-Carb als Grundprinzip
ihres Ernährungskonzeptes implementiert haben, sind z. B. die South-Beach-,
die Paleo- oder die Dukan-Diät.
MMW-Fortschr. Med. 2015; 157 (3)
FORTBILDUNG _ÜBERSICHT
Vergleichende Studien konnten zeigen, dass der Gewichtsverlust unter
einer kohlenhydratbegrenzten Kost
anfänglich höher als unter einer fettreduzierten Kost ist. Allerdings ist dieser
Effekt nur in den ersten sechs Monaten
zu erkennen. Nach zwölf Monaten findet
man keinen Unterschied mehr [4].
Insulin und Abnehmen
Wenn dem Körper wenig Nahrungsenergie zugeführt wird, sinken die Insulinspiegel, weshalb der Körper auf eine
katabole Stoff wechsellage umschaltet:
Die Fettreserven werden mobilisiert.
Umgekehrt steigt der Insulinspiegel bei
einer kohlenhydratreichen Ernährung
in Abhängigkeit vom Blutglukoseanstieg und hemmt die Lipolyse. Die
Schlussfolgerung daraus, die Kohlenhydrate zu reduzieren, um die Insulinspiegel niedrig zu halten, ist dennoch nicht
richtig. Es kommt vielmehr entscheidend auf die Energiebilanz an. Zudem
steigen die Insulinspiegel im Blut nicht
nur nach dem Konsum von Kohlenhydraten, sondern auch nach einer proteinreichen Mahlzeit. Eine Portion
Steakfleisch (160 g) oder reifer CheddarKäse (60 g) mit jeweils 1000 Kilojoule
(kJ) führen zu einem ähnlichen Insulinanstieg wie eine 1000-kJ-Portion gekochter Nudeln (200 g) [5].
Der Verzehr von Lebensmitteln mit
einem niedrigen glykämischen Index
(GI, Hebung des Insulinspiegels durch
50 g eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels im Vergleich zum Insulinanstieg
durch 50 g Traubenzucker) scheint im
Vergleich zu Lebensmitteln mit hohem
GI mit einer etwas größeren Gewichtsabnahme vergesellschaftet zu sein [6]. Jedoch erlaubt die Datenlage nicht, eine
Kost mit niedrigem GI als alleiniges
Prinzip für eine Gewichtsreduktion zu
empfehlen [7].
Low-Carb: Vor- und Nachteile
Eine kohlenhydratarme Kost kann zu
einer Senkung der Triglyzeride im Blut
und einer Anhebung der High-DensityLipoprotein-Cholesterin(HDL-C)-Werte beitragen (Tab. 1). Jedoch ist eine kohlenhydratarme Kost häufig reich an gesättigten Fettsäuren, die aus tierischen
MMW-Fortschr. Med. 2015; 157 (3)
Produkten stammen, und führt daher
zu einem Anstieg der Low-DensityLipoprotein-Cholesterin(LDL-C)-Konzentration um 5–10%, sodass u. U. das
Atheroskleroserisiko erhöht wird [8].
Auch der Verzehr von Protein steigt
bei einer Low-Carb-Kost. Die DGE empfiehlt, 10–15% der Nahrungsenergie aus
Protein zu beziehen. Eine Erhöhung des
Proteinanteils in einer gewichtsreduzierenden Kost verbessert den Gewichtsverlust geringfügig [9]. Neuere KohortenStudien zeigen jedoch, dass eine
eiweißreiche Kost (vor allem prozessiertes tierisches Eiweiß) das Risiko erhöht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder
einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln, und die Mortalität steigert [10].
Bei einer Low-Carb-Ernährung werden weniger Ballaststoffe verzehrt, weshalb deren protektive Effekte auf kardiovaskuläre Erkrankungen und Karzinome nicht zur Geltung kommen. Eine
kohlenhydratarme Kost beinhaltet auch
weniger andere Inhaltsstoffe pflanzlicher Lebensmittel (z. B. sekundäre
Pflanzenstoffe) mit potenziell gesundheitsfördernder Wirkung. Wird die
Kohlenhydratzufuhr sehr stark eingeschränkt, wie es bei der ketogenen oder
Abbildung 1
Empfehlung der DGE
Low Carb
Ketogene Diät
Verhältnis von Fett zu Nicht-Fett
(Eiweiß und Kohlenhydrate) 4 : 1
Kohlenhydrate
Fett
Eiweiß
Abb. 1 Zusammensetzung der Makronährstoffe bei verschiedenen Kostformen.
„Very-Low-Carb“-Diät der Fall ist, werden die Glykogenspeicher des Körpers
geleert, die körperliche Leistungsfähig-
Tabelle 1
Vor- und Nachteile der Low-Carb- und Low-Fat-Ernährung
Ernährung
Vorteile
Nachteile
Low-Carb
Initial stärkere Gewichtsreduktion als mit Low-Fat-Ernährung
Hoher Konsum von rotem Fleisch
und gesättigten Fettsäuren kann
das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und einige Karzinome
erhöhen.
Günstige metabolische Effekte:
Absenkung der Triglyzeridwerte,
Anstieg der High-Density-Lipoprotein-Cholesterinwerte
Verminderte Aufnahme von Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen
und Mikronährstoffen
Geringere Aufnahme von ungünstigen Fetten (gesättigte
Fettsäuren, Cholesterin, Transfettsäuren)
Liebhaber von deftigem Essen vermissen Fett als Geschmacksträger.
Low-Fat
Einfache Regeln (Low-Fat 30):
Lebensmittel, deren Fettgehalt
unter 30% liegt, sind erlaubt.
Der Einsatz von Light-Produkten
ist möglich.
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FORTBILDUNG _ÜBERSICHT
keit nimmt ab [8]. Unter einer ketogenen
Diät kann es zu einem Nährstoff mangel,
insbesondere für die B-Vitamine, Vitamin C, Kalzium, Eisen und Zink kommen.
Bezüglich des Sättigungsgefühls und
der Therapieadhärenz bei Gewichtsreduktion gibt es keine Unterschiede zwischen einer Low-Carb- und einer LowFat-Diät [11]. Menschen mit Prädiabetes oder metabolischem Syndrom können von einer mäßig kohlenhydratreduzierten Ernährung mit überwiegend komplexen Kohlenhydraten
profitieren [12].
Low-Fat
Unsere Nahrung sollte nach den DGEEmpfehlungen etwa 30 Energieprozent
Fett enthalten, beziehungsweise 35 Energieprozent bei körperlich aktiven Personen. Insbesondere Frauen mittleren Alters und Männer liegen hier deutlich
über den Empfehlungen. Die Deutschen
nehmen das meiste Fett über Milchprodukte auf, gefolgt von Streich-, Brat- und
Backfetten sowie Wurstwaren.
Low-Fat-Diäten setzen auf eine Gewichtsreduktion durch Beschränkung des
täglichen Fettkonsums. Diese Diätkonzepte (z. B. Low-Fat-30-Diät, Pfundskur),
deren Vor- und Nachteile in Tab. 1 dargestellt sind, entsprechen mit den erlaubten
60 g Fett pro Tag den Empfehlungen der
DGE. Light-Produkte können bei dieser
Kostform sinnvoll sein, jedoch ist „Light“
nicht immer empfehlenswert. Fehlt Fett,
werden häufig Ersatzstoffe und Zucker
eingesetzt, um das Produkt schmackhafter zu machen. Zudem sind Light-Produkte für viele Menschen ein Freibrief für eine
sonst unachtsame Ernährung.
In einer aktuellen Metaanalyse konnte ein Zusammenhang zwischen der Fettzufuhr und dem Körpergewicht gezeigt
werden. Die Auswertung ergab, dass eine
Ernährungsweise mit geringer Fettzufuhr mit einem niedrigeren Körpergewicht bzw. mit einer geringeren Gewichtszunahme vergesellschaftet ist [13].
Mediterrane Kost
Die mediterrane Kost ist charakterisiert
durch einen hohen Konsum an pflanzlichen Lebensmitteln (Getreideprodukte,
Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst und Gemüse). Olivenöl ist die Hauptfettquelle. Geflügel, Fisch und Milchprodukte werden
in Maßen verzehrt, rotes Fleisch und
Wurstwaren stehen nur selten auf dem
Speiseplan.
Die mediterrane Kost wird auch im
Kontext einer Gewichtsreduktion viel
diskutiert. Eine israelische Studie untersuchte drei Kostformen im Hinblick auf
die zu erreichende Gewichtsreduktion.
Nach zwei Jahren gab es keinen klinisch
relevanten Unterschied bezüglich der
Gewichtsreduktion zwischen einer fettreduzierten versus einer mediterranen
versus einer kohlenhydratreduzierten
Kost [14].
Tabelle 2
Kommerzielle Gewichtsreduktionsprogramme ohne Formuladiät
(DAG 2014)
Programm
Gewichtsabnahme in kg nach einem Jahr
Ich nehme ab
(Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.)
Frauen: –2,3*/–2,0*/–1,3**
Männer: –4,1*
Abnehmen mit Genuss (AOK)
Frauen: –2,2 (BOCF)
Männer: –2,9 (BOCF)
Weight Watchers
–5,1 (LOCF, Weight-Watchers)
–2,3 (LOCF, Kontrolle)
M.O.B.I.L.I.S.
Alle: –5,1 (BOCF)
Frauen: –5,0 (BOCF)
Männer: –5,9 (BOCF)
BOCF=baseline observation carried forward; LOCF=last observation carried forward; *BOCF mit Beratung;
**BOCF Self-Help
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Eine kürzlich veröffentlichte Metaanalyse hat gezeigt, dass bei Menschen
mit Diabetes mellitus Typ 2 eine mediterrane Kost im Vergleich zu anderen Kostformen den stärksten positiven Effekt auf
die Blutzuckerkontrolle hat. Laut der
Analyse verloren die Studienteilnehmer
mit mediterraner Kost am meisten an Gewicht [15].
Energiedefizit
Voraussetzung für eine Gewichtsreduktion ist eine negative Energiebilanz. Dafür sollte eine Reduktionskost angestrebt werden, die etwa 500 Kilokalorien
(kcal) unter dem Tagesenergiebedarf
liegt, in Einzelfällen auch > 500 kcal.
Randomisierte klinische Studien der
letzten Jahre haben gezeigt, dass nicht die
Makronährstoffzusammensetzung, sondern das erzielte Energiedefizit für die
Gewichtsreduktion ausschlaggebend ist.
Ein direkter Vergleich von vier verschiedenen Kostformen zur Gewichtsabnahme hatte keinen signifikanten Unterschied in der Gewichtsreduktion zwischen den Makronährstoffgruppen ergeben. Nach zwei Jahren lag die Gewichtsreduktion bei etwa 4 kg [11].
Gewichtsreduktionsprogramme
Zur langanhaltenden Gewichtsreduktion sollte ein multidisziplinärer Ansatz
(Ernährung, Bewegung, Verhalten) gewählt werden. Interdisziplinäre, wissenschaft lich evaluierte Gewichtsreduktionsprogramme sind in Tab. 2 dargestellt. Die Programme führen zwar im
Mittel nach zwölf Monaten lediglich zu
einer moderaten Gewichtsreduktion, allerdings ist eine Gewichtsabnahme von
5–10% des Ausgangsgewichts bereits mit
einer deutlichen Verbesserung des Stoffwechsels assoziiert.
Online
Gewichtsreduktionsprogramme
Seit einigen Jahren werden immer mehr
internetbasierte Programme zum Gewichtsmanagement angeboten. In einem
Cochrane-Review war die Gewichtsabnahme mit computerbasierten Interventionen nach sechs Monaten größer als unter einer „Standardbehandlung“, jedoch
niedriger als unter einer intensiven per-
MMW-Fortschr. Med. 2015; 157 (3)
FORTBILDUNG _ÜBERSICHT
Tabelle 3
Auswahl von Trenddiäten ohne wissenschaftliche Evidenz
Trenddiät
Hauptprinzip
Beurteilung
Metabolic
Balance
Stoffwechselprogramm; basiert auf Blutanalyse und computergestütztem individuellem Ernährungsprofil; wird
vor allem von Ärzten, Heilpraktikern und privaten Gesundheitseinrichtungen (z. B. Fitnesscenter) angeboten.
Sehr restriktive Ernährungsvorgaben, die auf lange Sicht
nicht alltagstauglich sind.
10in2
Basiert auf Prinzip des „intermittent fasting“:
Einen Tag darf alles gegessen werden (1), am nächsten
wird gefastet (0), alles in zwei Tagen (2).
Sehr einfache Regeln; Konzept im Alltag weder sinnvoll
noch tauglich. Kurzes intermittierendes Fasten kann Alternative zur kontinuierlichen Energiereduktion darstellen.
Schlank im
Schlaf
„Insulin-Trennkost“; soll nächtliche Insulinspiegel niedrig
halten, um maximale Fettverbrennung zu erreichen;
zum Frühstück wird kohlenhydratbetonte Kost, mittags
kohlenhydrat- oder proteinhaltige Mahlzeit und abends
kohlenhydratfreie Kost empfohlen; fünf Stunden Nahrungskarenz zwischen den drei Mahlzeiten.
Günstige Makronährstoffzusammensetzung (niedriger glykämischer Index, moderate Fettzufuhr); strikte Vorgaben;
praktische Umsetzung im Alltag schwierig und stark einschränkend.
LOGI
Kohlenhydratarme Kost; Fokus auf glykämischem Index,
um den Insulinspiegel niedrig zu halten; drei Hauptmahlzeiten, zwei Zwischenmahlzeiten; hoher Anteil an
eiweißreichen Produkten (Fisch, Fleisch); angepasst an
„Steinzeitkost“.
Hohe Fett- und Eiweißzufuhr; viel stärke- und zuckerarmes
Gemüse und Obst; entspricht nicht den Empfehlungen der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V..
GLYX
Kohlenhydratarme Kost; Fokus auf glykämischem Index,
um Insulinspiegel niedrig zu halten; drei Mahlzeiten.
Hohe Fettzufuhr, niedrige Kohlenhydratzufuhr;
Glyx-Tabellen heterogen; auf Dauer nicht durchführbar.
SHRED
Sechswöchiger sehr strikter Ernährungsplan; vier Mahlzeiten und drei Snacks pro Tag; geringer Abstand zwischen den Mahlzeiten, um den Insulinspiegel möglichst
konstant zu halten.
Starke Energiereduktion; kurzzeitig angelegter Diätplan;
nicht alltagstauglich.
hCG Diät
Tropfen zum Einnehmen sowie sehr detaillierter und restriktiver Ernährungsplan mit max. 500 Kalorien pro Tag;
dreiwöchige Diät.
Unwirksam; birgt gesundheitliche Risiken;
keine Empfehlung zur Gewichtsreduktion.
Skinny Bitch
Ausschließlich vegane Kost; Kaffeeverbot.
Viel Obst und Gemüse; Nährstoffmangel möglich.
hCG= humanes Choriongonadotropin
sönlichen Betreuung („Face-to-Face“)
[16].
Das Programm „Lean and Healthy“
dauert ein Jahr und kostet einmalig 50
Euro. Eine Auswertung von 633 Personen, die das Programm ein Jahr lang
durchgehalten haben, zeigt, dass Frauen
nach einem Jahr ca. 6 kg und Männer
ca. 7 kg abgenommen haben (www.leanand-healthy.de).
„HausMed“ (www.hausmed.de) bietet
für 49 Euro das zwölfwöchige Programm
„Coaching Leichter Abnehmen“ an. Gegen Aufpreis von 30 Euro ist eine Betreuung durch den Hausarzt mit regelmäßigen Telefonaten möglich. Eine Analyse
ergab, dass nach zwölf Wochen die Gewichtsreduktion in der HausMed-Grup-
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pe (n = 76) bei 4,2 kg und in der Kontrollgruppe (n = 72) bei 1,7 kg lag [17].
„KiloCoach“ zielt auf eine Lebensstiländerung mit Augenmerk auf die Führung eines elektronischen Ernährungsprotokolls ab. Eine Auswertung der Daten von 479 Teilnehmern hat kürzlich ergeben, dass nach einem halben Jahr
mehr als die Hälfte der Teilnehmer weniger als 5% des Ausgangsgewichts abgenommen haben. Etwa ein Drittel der
Teilnehmer hat zwischen 5 und 10% und
knapp 20% haben 10% oder mehr des
Ausgangsgewichts abgenommen [18].
Die Mehrzahl der Online-Gewichtsreduk tionsprogramme ist allerdings
nicht wissenschaft lich evaluiert und
konzeptionell mangelhaft . Grundsätz-
lich sind Programme, die über einen
längeren Zeitraum multidisziplinär angelegt sind und keine einseitige Kost
empfehlen, am ehesten zur Gewichtsreduktion geeignet.
Trenddiäten
Diäten kommen und gehen, getrieben
von wirtschaft lichen Interessen und Medien, die einfache Lösungen und schnelle Erfolge suggerieren (Tab. 3). All diesen
Diäten ist gemein, dass sie blumige Versprechungen machen, die aber nie überprüft wurden. Schließlich geht es um
schnelle Umsätze. In aller Regel verschwinden diese Konzepte nach kurzer
Zeit vom Markt. Spätestens dann, wenn
die Anwender erkennen, dass die neue
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FORTBILDUNG _ÜBERSICHT
Abbildung 2
Patient
Indikation
• BMI ≥ 30 kg/m2
• BMI ≥ 25 kg/m2 mit Begleiterkrankungen
• Risikofaktoren (metabolisch/kardiovaskulär)
Lebensstilanamnese
• Motive für die Gewichtsreduktion
• Ernährungsgewohnheiten
(z. B. Ernährungsprotokoll)
• Körperliche Belastbarkeit, Bewegungsverhalten
(z. B. Protokoll)
• Individuelle Vorlieben / Wünsche des Patienten
• Vorgeschichte (z. B. Abnehmversuche)
• Familiäre und berufliche Situation
Erfassung
Empfehlungen zur
Gewichtsreduktion
Inhalt
Ziele und Umsetzung
• Medizinische Beratung
• Ernährungsberatung
• Verhaltenstraining
• Hilfestellung zur Steigerung
der körperlichen Aktivität
• Realistische, individuelle Zielvereinbarung
• Regelmäßige Termine (Gruppe/Einzelgespräche)
• Langfristige, nachhaltige Lebensstiländerung
• Gewichtsreduktion und -erhalt
• Risikoreduktion (metabolisch/kardiovaskulär)
• Verbesserung der Lebensqualität
Empfehlungen zur
Gewichtserhaltung
Abb. 2 Schematische Darstellung der Patientenbetreuung.
Trenddiät keine Wunder vollbringt,
nimmt das mediale Interesse wieder ab.
Ernährungsübergreifende
Prinzipien zur Gewichtsreduktion
Langsam abnehmen
Erstrebenswert ist ein tägliches Energiedefizit von 500 kcal, in Einzelfällen auch
> 500 kcal [2]. Eine zu rasche Gewichtsreduktion birgt aufgrund zweier physio-
logischer Effekte die Gefahr des Jo-JoEffektes: Bei jeder Gewichtsreduktion
baut der Körper nicht nur Fett-, sondern
auch Muskelmasse ab. Je rascher das Gewicht reduziert wird, desto größer ist der
Verlust an Muskelmasse, insbesondere
bei älteren Menschen [19] und bei fehlender körperlicher Aktivität. Eine geringere Muskelmasse geht mit einem
niedrigeren Energieverbrauch einher.
Wird nach einer Gewichtsreduktion die
Abbildung 3
Berufsverbände
Fachgesellschaften
Selbsthilfegruppen
Sonstige
•
•
•
•
•
Ärztekammern/Kassenärztliche Vereinigungen
BerufsVerband Oecotrophologie e.V. (VDOE)
Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner e.V. (BDEM)
Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband e.V. (VDD)
Deutsche Gesellschaft der qualifizierten Ernährungstherapeuten und
Ernährungsberater – QUETHEB e.V.
• Verband für Ernährung und Diätetik e.V. (VfED)
• Deutsche Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG)
• Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V. (DDG)
• Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)
• www.adipositas24.de
• Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von
Selbsthilfegruppen – NAKOS
•
•
•
•
•
aid infodienst
Betriebsärzte
Krankenkassen/Rentenversicherungen
Kompetenznetz Adipositas
Verbraucherzentralen
Abb. 3 Auswahl einiger Informationsquellen für Fachkräfte und Betroffene, die praxisorientierte Informationen zum Thema Adipositas wünschen.
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Energiezufuhr nicht dauerhaft angepasst, steigt das Gewicht schnell wieder
an.
Zudem stellt sich bei einem anhaltend großen Energiedefizit ein Hungerstoff wechsel ein, der dazu führt, dass der
Energieverbrauch gedrosselt und der
Appetit gesteigert wird [20]. Nach den
Ergebnissen einer US-amerikanischen
Erhebung gelingt es nur einem von sechs
Erwachsenen mit Übergewicht oder
Adipositas, eine Gewichtsreduktion von
mindestens 10% für ein Jahr zu halten
[21]. Die längerfristigen Erfolgsraten
sind noch niedriger [22].
Eine langsame Gewichtsreduktion mit
nachhaltiger Veränderung der Ernährungsweise und eine regelmäßige ausdauerorientierte körperliche Aktivität können
dem Jo-Jo-Effekt vorbeugen [23]. Sie sind
aber auf lange Sicht nicht effektiver als
eine schnelle Gewichtsabnahme [24].
Ausgewogene Ernährung
Die ständige Verfügbarkeit von preisgünstigen, energiedichten, aber nährstoffarmen Lebensmitteln ist oft ein Faktor, der bei der Entstehung des Übergewichts eine Rolle spielt. Daher findet
man bei übergewichtigen Menschen
nicht selten ein Defizit an Mikronährstoffen [25].
Eine Gewichtsreduktion kann dieses
Defizit weiter verstärken. Deshalb ist neben der Energierestriktion auch die ausreichende Versorgung des Organismus
mit Vitaminen und Mineralstoffen besonders wichtig. Eine ausreichende Proteinzufuhr wirkt dem Verlust von Muskelmasse entgegen [26]. Davon profitieren insbesondere ältere Menschen mit
erhöhtem Sarkopenierisiko [26]. Wasser
und ungesüßte Getränke sind als Getränke zu empfehlen.
Unterstützung durch Anleitung
Abnehmwillige Personen werden von Informationen zu gesunder oder vermeintlich gesunder Ernährung geradezu überflutet. Eine professionelle Beratung auf
wissenschaftlicher Grundlage kann hier
Klarheit bringen, einer Fehlernährung
vorbeugen und vor diätbedingten Risiken
schützen. Maßnahmen zur nachhaltigen
Gewichtsreduktion sollten Aspekte der Er-
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FORTBILDUNG _ÜBERSICHT
Gewicht halten
Nach erfolgreicher Gewichtsreduktion
besteht die Herausforderung darin, das
erreichte Gewicht zu halten. Ständiges
Zu- und wieder Abnehmen erhöht das
Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Gallensteine.
Für die Stabilisierung des Gewichts
muss berücksichtigt werden, dass der
Ruheenergiebedarf niedriger liegt als
vor der Gewichtsreduktion. Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie sind weiterhin essenziell, um das
neue Gewicht langfristig zu stabilisieren
[2]. Regelmäßiges Wiegen trägt ebenfalls
zur Gewichtserhaltung bei [2]. Eine
proteinreiche Kost unterstützt die Nachhaltigkeit der Gewichtsreduktion [27].
Patientenbetreuung
Abb. 2 fasst schematisch wichtige Komponenten der Patientenbetreuung zusammen. Dabei ist eine Lebensstilanamnese
unabdingbar. Nur dadurch kann gewährleistet werden, dass mit dem Betroffenen
individuelle und realistische Ziele vereinbart werden und seine Wünsche, Vorlieben sowie Möglichkeiten in die Beratung
einfließen. Bezüglich der konkreten Ernährungsberatung sei auf die „Checkliste
zur Ernährungsberatung bei Adipositas“
[2] verwiesen. Als allgemeine praktische
Empfehlungen werden darin u. a. folgende Punkte aufgeführt:
Vermeiden von großen Portionen,
Häufiger Verzehr von ballaststoff reichen Lebensmitteln (z. B. Gemüse,
Vollkornprodukte),
Beachtung des Energiegehalts von
Fertiggerichten und
Einschränken des Alkoholkonsums.
Ein besonderes Augenmerk ist auf das
„Selbstmonitoring“, z. B. regelmäßiges
−−
−
−
MMW-Fortschr. Med. 2015; 157 (3)
© Klaus Rose
nährungs-, der Bewegungs- und der Verhaltenstherapie beinhalten, sowie die Motivation der Betroffenen berücksichtigen
[2]. Im Einzelgespräch können individuelle Therapieziele vereinbart, anhand von
Ernährungsprotokollen „Diätfehler“ identifiziert und die Notwendigkeit einer interdisziplinären Behandlung vermittelt werden. Gruppenschulungen können durch
den sozialen Austausch zusätzlich motivieren.
Die Begleitung adipöser Patienten bei der Gewichtsreduktion braucht Zeit und Hinwendung – eine Mühe, die sich zumindest für die Patienten rechnet.
Wiegen, sowie auf die Planung der Gewichtsstabilisierung nach der Gewichtsreduktion zu legen.
fern. Zum Teil sind auch zertifizierte Ernährungsfachkräfte nach Postleitzahlen
angegeben.
Informationsquellen
Für Fachkräfte und Betroffene ist es
schwierig, angesichts der Flut von Empfehlungen zur Gewichtssenkung die Spreu
vom Weizen zu trennen. Das wichtigste
Kriterium zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit eines Programms sind
wissenschaftliche Auswertungen und die
Publikation der Ergebnisse in Fachzeitschriften mit Peer-Review-Verfahren. In
Abb. 3 sind Informationsquellen aufgeführt, die fundierte praxisorientierte Informationen zum Thema Adipositas lie-
Literatur unter mmw.de
Gewicht reduzieren und halten
Für die Verfasser:
Prof. Dr. med. Hans Hauner
Institut für Ernährungsmedizin
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
Georg-Brauchle-Ring 60/62
D-80992 München
E-Mail: [email protected]
Keywords
Reducing and maintaining body
weight – trends and evidence
Diet – low carb – low fat – weight reduction – weight maintenance – energy reduction
Fazit für die Praxis
1. Bei Trenddiäten ist stets Skepsis
angebracht.
2. Für die Gewichtsreduktion ist
nicht die Makronährstoffzusammensetzung, sondern das erreichte Energiedefizit ausschlaggebend.
3. Multidisziplinäre und wissenschaftlich evaluierte Gewichtsreduktionsprogramme sind zu empfehlen
und ermöglichen auch langfristig
eine moderate Gewichtsreduktion.
4. Gewicht halten ist mindestens genauso wichtig wie das Körpergewicht zu senken.
Interessenkonflikt
Die Autoren erklären, dass sie sich bei der Erstellung
des Beitrages von keinen wirtschaftlichen Interessen
leiten ließen. Sie legen folgende potenzielle Interessenkonflikte offen: Der Autor Hans Hauner gibt an,
dass er als Principle Investigator eine klinische Studie
durchgeführt hat, die von der Firma Weight Watchers
finanziert wurde. Zudem ist Hans Hauner Mitglied im
wissenschaftlichen Beirat der Almeda GmbH.
Der Verlag erklärt, dass die inhaltliche Qualität des
Beitrags von zwei unabhängigen Gutachtern geprüft
wurde. Werbung in dieser Zeitschriftenausgabe hat
keinen Bezug zur CME-Fortbildung. Der Verlag
garantiert, dass die CME-Fortbildung sowie die CMEFragen frei sind von werblichen Aussagen und keinerlei Produktempfehlungen enthalten. Dies gilt
insbesondere für Präparate, die zur Therapie des
dargestellten Krankheitsbildes geeignet sind.
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CME-Fragebogen
FIN: MM1503xy
gültig bis 5.3.2015
Bitte beachten Sie:
• Die Teilnahme ist nur online unter www.springermedizin.de/eAkademie möglich.
• ausführliche Erläuterungen unter www.springermedizin.de/info-eakademie
Diese CME-Fortbildungseinheit ist von
der Bayerischen Landesärztekammer mit
zwei Punkten zur zertifizierten Fortbildung anerkannt.
Gewichtsreduktion: Trends und Evidenz
Welche Makronährstoffzusammensetzung
empfielt die Deutschen Gesellschaft für
Ernährung e.V.?
⃞ Mindestens 50% Kohlenhydrate, 30%
Fett, 10–15% Proteine.
⃞ Höchstens 30% Kohlenhydrate, 50–60%
Fett, 10–15% Proteine
⃞ Kohlenhydrate zu Fett im Verhältnis 4:1.
⃞ Mindestens 50% Kohlenhydrate, 10-15%
Fett, 30% Protein.
⃞ 40% Kohlenhydrate, 40% Fett, 20% Proteine.
Welche Aussage zur Makronährstoffzusammensetzung einer Diät trifft zu?
⃞ Sie hat hat eine geringe Bedeutung für
die langfristige Gewichtsreduktion.
⃞ Low-Carb-Diäten senken das LDLCholesterin.
⃞ Low-Fat-Diäten führen zu einer initial höheren Gewichtsreduktion.
⃞ Bei Low-Carb-Diäten ist die ausreichende
Versorgung mit Ballaststoffen sichergestellt.
⃞ Low-Carb-Diäten senken das Risiko, einen
Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln.
Was versteht man unter dem Glykämischen Index (GI)?
⃞ Er beschreibt die Kohlenhydratdichte
eines Lebensmittels bezogen auf seinen
Wassergehalt.
⃞ Er ist ein Maß für den Insulinanstieg nach
einer kohlenhydrat-, fett- oder proteinreichen Mahlzeit.
⃞ Er beschreibt die Blutzuckerreaktion von
50 g Kohlenhydraten aus einem kohlenhydrathaltigen Lebensmittel in Relation
zum Blutzuckeranstieg nach 50 g Traubenzucker.
⃞ Er ist ein Maß für den Insulinanstieg nach
einer Mahlzeit mit 1000 kJ.
⃞ Er beschreibt das Verhältnis von komplexen Kohlenhydraten zu Einfachzuckern in
einem Lebensmittel.
60
Welche Aussage zum Jo-Jo-Effekt trifft zu?
⃞ Er beschreibt die physiologischen Tagesschwankungen des Gewichts.
⃞ Er betrifft den Fettgewebsanteil des Körpers, nicht jedoch die Muskelmasse.
⃞ Ständiges Ab- und wieder Zunehmen
birgt ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Gallensteine.
⃞ Er tritt bei etwa 10% aller Gewichtsreduktionen auf.
⃞ Die Schwankungen des Gewichts werden
in der Regel immer geringer, bis das Zielgewicht erreicht ist.
Welche Aussage zur Low-Carb-Diät trifft zu?
⃞ Sie kann die Triglyzeridwerte im Blut senken.
⃞ Bei einer ketogenen Diät erhält der Körper
ausreichend sekundäre Pflanzenstoffe.
⃞ Der Gewichtsverlust ist nach einem Jahr
deutlich größer als unter einer Low-FatReduktionskost.
⃞ Sie verhindert den Jo-Jo-Effekt.
⃞ Der Verzehr von Fett und Protein wird
eingeschränkt.
Welche Aussage zu Empfehlungen zur
nachhaltigen Gewichtsreduktion trifft zu?
Sie sollten …
⃞ sich auf die Auswahl der Makronährstoffe
beschränken.
⃞ auf eine rasche Gewichtsabnahme drängen.
⃞ nicht auf körperliche Betätigung drängen,
um den Abnehmwilligen nicht zusätzlich
zu schwächen.
⃞ bestehende Vorerkrankungen und Risikofaktoren mit berücksichtigen.
⃞ auf ein kurzfristiges Vermeiden sogenannter Dickmacher drängen.
Was empfehlen Sie einer 40-jährigen Patientin mit einem Body Mass Index von 32 kg/m²,
die immer wieder Diätversuche in Angriff
genommen hat?
⃞ Eine bariatrische Chirurgie.
⃞ Eine Formuladiät.
⃞ Eine Low-Carb Diät.
⃞ Eine Reduktion der Energiezufuhr, Steigerung der körperlichen Aktivität und eine
Verhaltenstherapie.
⃞ Eine Low-Fat-Diät.
Welche Aussage zu Trenddiäten trifft zu?
⃞ Die Schlank-im-Schlaf-Diät hat eine günstige Makronährstoffzusammensetzung.
⃞ Die LOGI-Diät entspricht den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung e.V..
⃞ Die GLYX-Diät ist mit einer niedrigen Fettzufuhr verbunden.
⃞ Die Skinny-Bitch-Diät schränkt den Verzehr von Obst und Gemüse ein.
⃞ Bei der SHRED-Diät nimmt man maximal
zwei Mahlzeiten pro Tag zu sich.
Welche Aussage zum Stellenwert des Gewichthaltens nach einer Diät trifft zu?
⃞ Das Gewicht zu halten ist unerheblich,
weil man jeder Zeit wieder an Gewicht
abnehmen kann.
⃞ Je schneller an Gewicht abgenommen
wird, desto besser kann man das Gewicht
anschließend halten.
⃞ Das Gewicht zu halten ist nach CrashDiäten leicht, weil diese Diäten den
Grundumsatz unbeeinflusst lassen.
⃞ Das Gewicht zu halten ist leichter, wenn
das Gewicht langsam reduziert wird und
sich Lebensweise und Ernährungsweise
nachhaltig geändert haben.
⃞ Nach einer Diät wird man das Gewicht
leichter halten können, wenn die Diät
fett- und kohlehydratreich war.
Welche Aussage zu Low-Fat-Diäten trifft zu?
⃞ Eine Low-Fat-Diät hat die besten Langzeiterfolge.
⃞ Die Einschränkung des Fettkonsums führt
zu einer höheren initialen Gewichtsreduktion.
⃞ Sie führen zum besten Sättigungsgefühl.
⃞ Sie führen zur Aufnahme nur geringer
Mengen an ungünstigen Fetten.
⃞ Sie haben die beste Therapieadhärenz.
MMW-Fortschr. Med. 2015; 157 (3)
DOI 10.1007/s15006-015-2548-x
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