Die Vertreibung der Sudetendeutschen
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Die Vertreibung der Sudetendeutschen
Die Vertreibung der Sudetendeutschen – Dokumentation eines Völkermordes http://lupocattivoblog.com/2013/02/23/die- vertreibung- der- sudetendeutschen- dokumentation- eines- volkermordes/ February 26, 2013 Deport at ion, Zwangsaussiedlung und et hnische Säuberung. Mehr als 15 Millionen Menschen deut scher Volkszugehörigkeit wurden in den Jahren 1944 bis 1948 aus ihrer Heimat vert rieben. Mehr als zwei Millionen Menschen haben diese Vert reibung nicht überlebt . Hierbei handelte es sich um die größte ethnische Säuberung in der Menschheitsgeschichte. Ein Thema, das in Deut schland noch immer ein Tabu ist . Eine “erzwungene Wanderung” nannt e es der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker oder von “humanen” Zwangsumsiedlungen ist die Rede, wenn es in Wirklichkeit um die Vert reibung der Deut schen aus den Provinzen Ost - und West preußen, Pommern, Schlesien und dem Sudet enland geht . Eine Vertreibung mit Genozidcharakter! Fünf zehn Millionen Deut sche hat t en sich vor Mord, Deport at ion, Hunger und Gef angenschaf t verzweif elt von Ost nach West ret t en wollen. Sie waren prakt isch vogelf rei. Für zweieinhalb Millionen endete diese „Wanderung“ mit einem grausamen Tod. Et wa zwei Millionen Frauen wurden, viele von ihnen gleich mehrf ach, von den anst ürmenden Rot armist en vergewalt igt . Wer dennoch in der Heimat zurück geblieben war – sei es, dass eine Flucht schon nicht mehr möglich war, sei es in der verzweif elt en Hof f nung, gar so schlimm könne es doch nicht werden – musst e daf ür einen schrecklichen Preis bezahlen. Er wurde unter grausamen Bedingungen vertrieben – auf ewig. Und „legalisiert“ durch die Siegermächte des II. Weltkrieges noch dazu. “Die Vertriebenen waren Opfer der Unmenschlichkeit der Sieger, heute sind sie Opfer der Diffamierung durch viele Medien und dem Zeitgeist verhaftete Historiker.” Wer über Geschicht e schreibt , kann st ören. Er darf kein Dogma akzept ieren, keine Verbot e, keine Tabus. In einem f reien St aat ist es weder Sache der Regierung noch der Just iz, geschicht liche Wahrheit zu def inieren. Das müssen schon die Menschen selbst t un – und am best en die, die sie erlebt haben. Noch ist es Zeit dafür, wenn die Chancen, das tun zu können, auch immer geringer werden. Heute sind nur noch, so wird geschätzt, sechs Prozent jener Menschen am Leben, die noch aus eigenem Erleiden berichten können. Am 25. Januar 1946 kam der erst e Vert riebenen-Transport mit „Sudet endeut schen“ aus der CSR in Bayern an. Der f olgende Art ikel zeigt dokument arisch Zusammenhänge, Abläuf e und Hint ergründe der Vert reibung der Sudet endeut schen. Der Art ikel erinnert daran, mit welcher Best ialit ät die Vert reibung von den Siegern vollzogen wurde und lässt auch die schrecklichen Gräuelt at en nicht unt er den Tisch f allen, die der größt e Bevölkerungst ransf er aller Zeit en mit sich bracht e. Mein Dank gilt dem Kommentar-Schreiber -Friedland bei Lupo-Cat t ivo-Blog- für die Ausarbeitung und Zusendung dieses Artikels. „Die nach unserem Ermessen befriedigendste und dauerhafteste Methode ist die Vertreibung. Sie wird die Vermischung von Bevölkerungen abschaffen, die zu endlosen Schwierigkeiten führt… Man wird reinen Tisch machen. Mich beunruhigen diese großen Umsiedlungen nicht, die unter modernen Verhältnissen besser als je zuvor durchgeführt werden können.“ Winston Churchill am 15. Dezember 1944 (Parlamentsdebatten des Unterhauses, Band 406, Spalte 1484; auch Churchill, Reden, Zürich 1949, Band 5, S. 468) Potsdamer Konferenz: Artikel XIII Ordnungsgemäße Überführung deutscher Bevölkerungsteile Die Konferenz erzielte folgendes Abkommen über die Ausweisung Deutscher aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn: Die drei Regierungen haben die Frage unter allen Gesichtspunkten beraten und erkennen an, daß die Überführung der deutschen Bevölkerung oder Bestandteile derselben, die in Polen, Tschechoslowakei und Ungarn zurückgeblieben sind, nach Deutschland durchgeführt werden muß. Sie stimmen darin überein, daß jede derartige Überführung, die stattfinden wird, in ordnungsgemäßer und humaner Weise erfolgen soll. Da der Zustrom einer großen Zahl Deutscher nach Deutschland die Lasten vergrößern würde, die bereits auf den Besatzungsbehörden ruhen, halten sie es für wünschenswert, daß der alliierte Kontrollrat in Deutschland zunächst das Problem unter besonderer Berücksichtigung der Frage einer gerechten Verteilung dieser Deutschen auf die einzelnen Besatzungszonen prüfen soll. Sie beauftragen demgemäß ihre jeweiligen Vertreter beim Kontrollrat, ihren Regierungen so bald wie möglich über den Umfang zu berichten, in dem derartige Personen schon aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn nach Deutschland gekommen sind, und eine Schätzung über Zeitpunkt und Ausmaß vorzulegen, zu dem die weiteren Überführungen durchgeführt werden können, wobei die gegenwärtige Lage in Deutschland zu berücksichtigen ist. Die tschechoslowakische Regierung, die Polnische Provisorische Regierung und der alliierte Kontrollrat in Ungarn werden gleichzeitig von obigem in Kenntnis gesetzt und ersucht werden, inzwischen weitere Ausweisungen der deutschen Bevölkerung einzustellen, bis die betroffenen Regierungen die Berichte ihrer Vertreter an den Kontrollausschuß geprüft haben. (Auszug aus dem Protokoll- Potsdamer Konferenz vom 2. August 1945) Einf ührung Es war so et was wie ein Kult urschock, als die erst en heimat vert riebenen Sudet endeut schen in den Dörf ern Hint erbadens ankamen, damals die Kreise Mosbach, Buchen, Sinsheim, Tauberbischof sheim, Karlsruhe und Heidelberg. Da viele der angekommenen Frauen aus alter Tradition Kopftücher trugen, war bei den Einheimischen schnell die Assoziation gegeben, es müsse sich bei den ungebetenen Gästen, die überall zwangsweise einquartiert wurden, um Zigeuner handeln. Schnell hat t en dann bei einem Teil der Alt bevölkerung die Sudet endeut schen ihren Spit znamen weg. Hinzu kam, daß die mit gebracht e Ausrüst ung of t t at sächlich Ähnlichkeit en mit denen der der Zigeuner auf wies. Woher sollte aber auch ein Bäuerle aus dem Kleinen Odenwald wissen, daß er mittelbar Zeuge eines der größten Menschheitsverbrechen geworden war, als man die Angehörigen der fleißigsten und produktivsten Volksgruppe der ehemaligen K. u K. Monarchie auf die Dörfer Nordbadens verteilte. Für ihn waren die Herkunf t sort e Eger, Traut enau, Aussig, Böhmisch-Leipa oder Gablonz im wahrst en Sinne des Wort es „Böhmische Dörfer“. Nun hieß es zusammenzurücken und Solidarität zu üben, die hin und wieder mit Polizeigewalt erzwungen werden musste, wenn man partout einen Wohnraum für eine „Flüchtlingsfamilie“ nicht frei machen wollte. Arbeit gab es zu Anfang keine, und wenn, dann bestand sie aus einem doppelten Butterbrot für das Mähen einer Wiese (hatte mein Vater erlebt). So blieb nur das Kartoffelklauen in der Nacht, um den kargen Küchenbedarf etwas aufzubessern. Als das soziale Net zwerk wieder auf gebaut war, wurde auch „schwarz“ geschlacht et , an das Hammelf leisch kann ich mich noch gut erinnern. Den Winter 1946-1947 überstanden wir in einer nicht gedämmten Dachkammer nur durch „schwarze“ Kohlenlieferungen eines überaus großherzigen und hilfsbereiten einheimischen Wäschereibesitzers, der u. a. für die amerikanische Besatzungsmacht tätig war und offenbar die Möglichkeit besaß, Kohlen abzuzweigen. Unsere Ankunf t auf dem Lande gest alt et e sich nicht so, wie es sich die Teilnehmer auf der Pot sdamer Konf erenz vom 17. Juli bis 2. August 1945 vielleicht vorgest ellt hat t en. Nach zehn Tagen wurden wir im Durchgangslager auf einen offenen LKW verladen und zusammen mit anderen Sudetendeutschen aus demselben Heimatort auf ein Dorf gebracht und vor der Bürgermeisterei abgeladen. Nachdem wir so einen halben Tag dort gest anden hat t en, hielt mein Vat er eine St reif e der US-Milit ärpolizei an und bat um Vermit t lung einer Unt erkunf t . Das Ergebnis war die exklusive Unterbringung in einer abgeschlossenen Kegelbahn in einem der Gasthöfe in unmittelbarer Nähe, in dem auch der Schankraum zur Unterkunft der Vertriebenen herhalten musste. Unsere neue Adresse im Westen Deutschland, das sich damals Amerikanische Zone nannte, lautete: „Gast haus zu drei Königen“. Ihre Fähigkeit en nut zend, auf grund dessen sich ihre Vorf ahren schon als Pioniere der Arbeit ausgewiesen hat t en bei der Kult ivierung ihrer Heimat , gründet en alsbald sieben der im Dorf unt ergekommenen Sudet endeut schen kleine Handwerksbet riebe, darunt er war die Schuhmacherei meines Vat ers. Zum St icht ag 1. Okt ober 1947 wurden an Neugründungen bet rieben: Warengroßhandel, Bürst enbinderei, Maschinenst rickerei, Schuhmacherei, Maurergeschäf t , Dachdeckergeschäf t , Hebamme. Durch eigene Forschung und unter zu Hilfenahme von neuerer und älterer Literatur war es mir möglich, die Zusammenhänge, Abläufe und Hintergründe der Vertreibung der Sudetendeutschen kleinräumig näher zu bestimmen. Dies soll hier dokumentarisch geschehen. Die Herkunf t der Sudet endeut schen Die Heimat der Sudet endeut schen waren die rund 27.000 qkm umf assenden Siedlungsgebiet e in Böhmen, Mähren und Sudet enschlesien, jenem Teil Schlesiens, der 1763 nach dem 7-jährigen Krieg zwischen Öst erreich und Preußen bei Öst erreich geblieben war. Die Bezeichnung >Sudetendeutsche Der Name >Sudet endeut schewurde seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts als Sammelbegriff für die 3,5 Millionen Deutschen in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien (= Böhmische Länder) gebräuchlich. Er umf asst eine deut sche Volksgruppe, die in ihrem vierf achen st ammesmäßigen Auf bau (Bayern, Franken, Sachsen, Schlesier) Abbild des deut schen Gesamt volkes ist . Bevor die Tschechen, ein slawischer Volksst amm, im 6. Jahrhundert aus dem Ost en in das Innere Böhmens und Mährens eindrangen, war dieses Land schon von kelt ischen und germanischen St ämmen, Bojern, Markomannen und Quaden, bewohnt . Tschechische Herzöge rief en im 12. und 13. Jahrhundert Deut sche als Bauern, Bergleut e, Handwerker, Handelsleut e und Künst ler in das Land, um vor allem die Randgebiet e erschließen und kult ivieren zu lassen. Als ehemaliges Steppenvolk waren ihnen die bergigen Regionen des böhmischen Kessels ungewohnt und aufgrund des Waldreichtums auch vermutlich unheimlich. Seit dieser Zeit , über siebenhundert Jahre, gibt es eine gemeinsame friedliche Geschichte der Deutschen und Tschechen im gemeinsamen Siedlungsraum, die nur durch die Hussitenkriege im 15. Jahrhundert gestört wurde. Die genealogischen Nachweise meiner Vorf ahren reichen in den Kirchenbüchern meiner Heimat gemeinde bis ins Jahr 1683 zurück, f ür die Zeit davor gibt es keine Nachweise mehr, da die Kirchenbücher bei einem großen Brand vernicht et wurden.Der aufkommende Nationalismus auf tschechischer Seite zerstörte die gemeinsame Basis und führte die deutsche Volksgruppe in die Katastrophe. Vorgeschicht e der Vert reibung Der Gedanke einer et hnischen Säuberung des böhmischen Raumes vom deut schen Bevölkerungst eil ist alt . Mit dem aufkommen des tschechischen Nationalismus in der Mitte des vorletzten Jahrhunderts wurde diese Frage in entsprechenden tschechischen Zirkeln diskutiert und auch Hetzschriften gegen das Deutschtum in Böhmen verfasst. Die Idee et hnischer Säuberungen in Zent raleuropa wurde erst malig unt er serbischen Int ellekt uellen vor dem erst en Welt krieg diskut iert . Da die Schöpf er der erst en Tschechoslowakei, Masaryk (Foto links) und Benesch (Foto rechts), ideologisch im Nat ionalismus des 19. Jahrhundert s verankert waren, mußt e ihnen eine Lösung des Problems, das durch das Vorhandensein mehrere Völker in einem st aat lichen Raum sich darbot , versagt bleiben. So war Masaryk schon 1919 davon überzeugt : „…daß eine sehr rasche ENTGERMANISIERUNG dieser Gebiete vor sich gehen wird“ (Le Matin, Paris, 10. Januar 1919). Beide, sowohl Masaryk wie Benesch hat t en einen ent scheidenden Ant eil an der Zerst örung der Donaumonarchie, die sie, bereit s als gesucht e Landesverrät er während des I. Welt krieges, von Außen bet rieben. Der Vert reibungs-Gedanke erwuchs aus dem Boden des ext remen chauvinist ischen Nat ionalismus, als dessen Haupt verf echt er Dr. Benesch und dessen ideologischer Lehrer, der f ührende t schechische Hist oriker des 19. Jhd., Palacky´, zu gelt en haben. Palacky´ sah den Kampf der Deutschen mit den Tschechen als das Leitmotiv der Geschichte im böhmisch-mährischen Raum und im Besonderen die Hussitenzeit als das Heldenzeitalter des tschechischen Volkes. Nimmt man die Mord- und Raubzüge der Hussit en in den West en des damaligen Deut schen Reiches und addiert die regelmäßigen Raubzüge der f rühen Slawen aus dem Böhmischen Becken in die Germanischen Provinzen hinzu, kann man erahnen, welches geist ige Pot enzial sich zur Vernicht ung der nächst en Nachbarn, mit denen man gemeinsam das Land bewohnt hat t e, ansammeln konnt e. Eine weit ere Demüt igung bedeut et e of f enbar nach der Schlacht am Weißen Berge die Hinricht ung von Teilen der Böhmischen St ände im Jahr 1621, die als Angehörige des t schechischen Adels die Prot est ant en unt erst üt z hat t en. So nahm nach jahrzehntelanger Aufputschung der tschechischen Volksseele das Verhängnis seinen Lauf, wie aus verschiedenen Äußerungen von tschechischer Seite zu entnehmen war: „Wir Tschechen müssen trachten, daß wir die deutsche Industrie an uns reißen. Solange nicht der letzte Kamin der deutschen Fabriken verschwindet, solange müssen wir kämpfen. Die Deutschen haben hier kein Recht. Man soll bei ihnen nicht kaufen, damit sie auswandern, die Grenze offen, und sie können nach ihrem großen deutschen Reich oder Deutsch-Österreich auswandern.“ (Abdruck einer Rede eines Advokaten aus Prag bei einer Feier in der Garnison Postelberg vor deutschen und tschechischen Soldaten in der Prager Zeitung „Bohemia“ vom 7. Juli 1923) Um die Krit iker bei der Gründung der Tschechischen Republik 1919 ruhig zust ellen, sprach man von einer „Höheren Schweiz“, die man auf grund der Vielvölker-St rukur des Landes gründen wollt e. Tatsächlich hatte man sich bei der Friedenskonferenz von St. Germain die Zustimmung der damaligen Westmächte zu Staatsgründung mit der Vorspiegelung falscher Tatsachen erschlichen, denn die Angaben im Memorandum Nr. 3 zu Frage der deut schen Minderheit enthielten eine ganze Reihe grober Fälschungen. Insgeheim dacht e man aber gar nicht daran, der deut schen Minderheit bei irgendeiner st rit t igen Frage ent gegenzukommen, geschweige, das Recht auf Selbst best immung f ür die ungeliebt en Mit bewohner zuzulassen. Im weiteren Verlauf begann eine Tschechisierung der deutschsprachigen Gebiete, die letztendlich in der Gründung der Sudetendeutschen Partei ihren Niederschlag fand, um deutlicher die Minderheitenrechte durchzusetzen. Mit dem Abschluß des Abkommens von München vom 29.09.1938 war der jahrelange Versuch, die Sudet endeut schen zu assimilieren, gescheit ert . Zuvor hatte Benesch in einem Brief vom 15.09.1938 den immer in der Schublade bereitgehaltenen Plan einer Teil- oder Komplettvertreibung der als >fünfte Kolonne bezeichneten Deutschen den französischen und britischen Vermittlern über seinen Staatsminister Necas zukommen lassen. Dieses geheime Angebot einer Teilabt ret ung t schechischen St aat sgebiet es in Verbindung mit der Aussiedelung von 1,5 bis 2 Millionen Sudet endeut schen t aucht e erst lange nach Kriegsende auf . (F. P. Habel 2003, 398-403) Der 1938 ins Exil nach London gef lücht et e Benesch sah nun nach Kriegsbeginn die Chance, bei einem möglichen Sieg der Alliiert en, die Sudet endeut schen endgült ig loszuwerden. Um die Zustimmung zu seinen Vert reibungsplänen bei den Großmächten zu erhalten, die nicht ohne gewisse Schwierigkeiten zu erlangen waren, wandte er einen Trick an. Bei seiner Unt erredung mit Roosevelt im Mai 1943 erwähnt e er, daß St alin dem Transf er der Sudet endeut schen zugest immt hät t e. Das gleiche Verf ahren geschah 17 Tage spät er, als am 29 Mai 1943 Dr. Ripka (enger Mitarbeit von Benesch) dem sowjet russischen Bot schaf t er Bogomolow signalisiert e, daß die USA mit einem „Transf er“ einverst anden seien. Die of f izielle russische Zust immung t raf aber erst am 6. Juni 1943 in London ein. Daß in der Zeit davor das Ansehen von Dr. Benesch nicht sehr hoch gewesen sein kann, zeigt bezeichnenderweise ein Brief, den US-Botschafter Bullit am 16. September 1939 an Präsident Roosevelt richtete und in dem er beschrieb, wie Benesch eine Exilregierung in London zu etablieren und die Westalliierten für eine Nichtigkeitserklärung des Münchener Abkommens zu gewinnen suchte: „Benesch kam in der Absicht nach Europa, um eine >provisorische Regierung der TschechoslowakeiMangel an Weisheit in wichtigen Dingen den Zerfall seines Landes zuließ“. (de Zayas 2005, S. 73-74) Die „organisiert e“ Vert reibung Wie organisiere ich eine Vert reibung, bei der ich mir die Hände nicht schmut zig mache, die nach außen human erscheint und auch noch an Hand der Vorgaben f unkt ioniert ? Die Lösung, die man auf der alliierten Konferenz von Potsdam fand, war simpel und einfach: wir lassen das Ganze von den deutschen Behörden durchführen, nach dem Motto: „t he Germans do it “, und so geschah es. Seit dem Jahresbeginn 1945 lassen sich drei Phasen der Vert reibung aus dem böhmisch- mährischen Kessel grob unt erscheiden: In der erst en Phase zwischen Januar und dem 5. Mai 1945 schlossen sich einzelne Personen aus dem Kampf gebiet im Ost en des böhmisch-mährischen Kessels den Schlesiert recks bzw. zurückweichenden Kampf gruppen der ehemaligen Heeresgruppe Mit t e unt er GFM Schörner an. Die Zweit e Phase begann mit dem Prager Auf st and am 5. Mai 1945. Es begannen Massenaustreibungen und Massenterror durch tschechoslowakische Verwaltungsbeamte und die >Revolutionsgarde Der überwiegende Teil der Sudet endeut schen war in Unkennt nis über die Nachkriegsabsicht en des Dr. Benesch und seiner Mit arbeit er. Es gab ein f urcht bares Erwachen aus dieser Illusion, als die erst en Revolut ionsgardist en, aus Innerböhmen kommend, in den sudet endeut schen Gebiet en auf t aucht en. Diese von den zent ralen t schechischen St ellen organisiert en und dirigiert en Einsat zgruppen überzogen viele Ort e mit Mord, Gewalt t at en, Mißhandlungen, Schändungen, Raub und Diebst ahl wie z. B. in Saaz, Brüx, Aussig, Landskron, in denen Massenexekut ionen und Blut bäder inszeniert wurden, die zu dem Schrecklichst en gehören, was in der Geschicht e Europas bislang zu verzeichnen war. Durch die auf peit schenden Het zruf e des Prager Rundf unks und der Reden Beneschs am 12. und 16. Mai 1945 wurde die St adt in einen f örmlichen Blut rausch dämonischer Massenhyst erie verset zt , die dem Sadismus Tür und Tor öf f net e und die zu Greuelt at en f ührt e, die die Greuel der Hussit enzeit übert raf en. Die Massengrausamkeit en nahmen st ellenweise solche Formen an, daß mancherort s die russische Besat zung den Tschechen Einhalt gebot (W. Turnwald 1952, S. XX). In einer großen Versammlung am 3. Juni 1945 in der Stadt Tabor, einstiger Hochburg der Hussitenbewegung und einzige tschechische Stadtgründung in Böhmen erklärte Benesch des Weiteren: „Ich erteile allen Narodni vybor strengen Befehl, unseren Leuten im Grenzgebiet Platz zu verschaffen. Werft die Deutschen aus ihren Wohnungen und macht den unsrigen Platz. Alle Deutschen müssen verschwinden. Was wir im Jahre 1918 schon durchführen wollten, erledigen wir jetzt. Damals schon wollten wir alle Deutschen abschieben, Deutschland war aber noch nicht vernichtet und England hielt uns die Hände, jetzt aber muß alles erledigt werden. Kein deutscher Bauer darf auch nur einen Quadratmeter Boden unter seinen Füßen haben, kein deutscher Gewerbetreibender oder Geschäftsmann darf sein Unternehmen weiterführen. Wir wollten das auf eine etwas feinere Weise zur Durchführung bringen, aber da kam uns das Jahr 1938 dazwischen. All dessen muß sich jeder Narodni vybor bewußt sein und rasch handeln. Der Öffentlichkeit wegen muß ich zwar noch bei den Großen drei die Bewilligung einholen, aber das ändert an all dem nichts mehr, denn es ist alles schon beschlossen“. (Svobodne slovo, Prag, Jg. 1, Nr. 32 v. 17.6.194, in: F. P. Habel 2003, S. 526-528) Die zur Vert reibung erlassenen Dekret e, die u. a. die Tät er f ür ihre Handlungen bei deren Durchf ührung st raf f rei st ellt e, waren parlament arisch nicht abgesegnet , so daß sie quasi als Dienst anweisung Beneschs gelt en können, sie wurden bis heut e nicht beseit igt ! Die drit t e Phase begann im November 1945 durch Einzelf lucht akt ionen auf grund des anhalt enden Terrors und des Wissens um die Pot sdamer Beschlüsse. Diese wurden allerdings erschwert durch die bereits angelaufenen Konzentrationen der Sudetendeutschen in Lagern, durch das Reiseverbot, durch die ungünstige Wetterlage in den Wintermonaten und ging dann ab Januar 1946 in eine „organisiert e Vert reibung“ über. Zuvor waren durch eine der erst en Verf ügungen des t schechischen Innenminist eriums Konzent rat ionslager f ür Deut sche eingericht et worden. Alle Formen nur denkbarer Best ialit ät en wurden in diesen Lagern an deut schen Menschen verübt . Noch schlimmer als in den Lagern waren die Verhältnisse in den Gerichtsgefängnissen, wo neben den unmenschlichen Grausamkeiten und Folterungen noch der Umstand sich auswirkte, daß bei einer katastrophalen Überbelegung der Gefängniszellen die Häftlinge keine Bewegungsmöglichkeiten hatten und kaum an die frische Luft kamen, so daß Seuchen und Erkrankungen aller Art die Sterblichkeitsziffern ansteigen ließen. Ein Großt eil der Gef ängnisinsassen st arb auch inf olge der völlig unzureichenden Ernährung. (W. Turnwald 1952, S. XXI – XXIII) Dies war die Sit uat ion, als die Großen Drei in Pot sdam zusammen kamen, um u. a. auch eine Verbesserung des Vert reibungsgeschehens zu erreichen. Der anfängliche Gedanke einer Teil-Vertreibung bzw. eines Moratoriums desselben ließ sich in der weiteren Entwicklung des Jahres 1945 gegenüber den Vertreiberstaaten nicht durchsetzen, da diese „reinen Tisch“ machen wollten. Nachdem man in Groß-Brit annien und in den USA auf die unhalt baren Zust ände auf merksam geworden war, gab es zumindest zwischen den Vert ret ern der CSR und der USA eine Übereinkunf t zu einer geregelt en Abwicklung der Aussiedlung. Diese wurde aber auch nicht immer von Seit en der CSR eingehalt en. (de Zayas 2005, S. 134 ff.; Protokoll d. Besprechung zw. Vertretern US-Militärregierung u. Vertretern der CSR vom 9. Januar 1946 in: F. P. Habel 2003, S. 673/674) Die Grenzdurchgangslager Zur Durchschleusung der Vert riebenent ransport e in die West -Zonen per Eisenbahn hat t e man vier Grenzdurchgangslager best immt . In Bayern waren dies Piding und Schalding für Flüchtlinge aus Südost-Europa, Furt h im Wald und Wiesau für die Masse der Sudetendeutschen. Von diesen erfolgte eine Unterverteilung auf Kreis-Durchgangslager in Bayern, Würt t emberg-Baden und Hessen. Let zt ere hat t en die Vert eilung der angekommenen Sudet endeut schen auf die einzelnen Ort e, mehrheit lich Dörf er, vorzunehmen. Laut Vert eilungsplan des alliiert en Kont rollrat es vom 20. November 1945 sollt en die amerikanische Besat zungszone 2,25 Millionen ausgewiesene Sudet endeut sche von insgesamt 3,5 Millionen auf nehmen. Bereits am 11./12. November 1945, also noch bevor die Ausweisungsquoten für die einzelnen Besatzungszonen offiziell bekannt gegeben waren, hatte der Länderausschuß Flücht lingsf ürsorge einen vorläufigen Verteilungsschlüssel herausgegeben. Danach sollten Bayern 50%, Hessen 27% und Würt t emberg-Baden 23% des monat lichen Flücht lingskont ingent es der amerikanischen Besat zungszone aufnehmen. Südbaden als Teil der Französischen Zone nahm zunächst keine Heimat vert riebenen/Flücht linge auf , da de Gaulle auf grund seiner Nicht einladung zur Konf erenz von Pot sdam dies abgelehnt hat t e. Somit waren sowohl der Umfang der Ausweisung wie auch die Verteilung der neuen Flüchtlinge in der Theorie geregelt, die genauen Durchführungsmodalitäten der Transporte ab Januar 1946 wurden in Verhandlungen zwischen Vertretern der amerikanischen Besatzungsbehörden und Vertretern der tschechoslowakischen Regierung festgelegt. Das ent sprechende Abkommen f ordert e f ür die Ausgewiesenen eine hinreichende Ausrüst ung mit Kleidung, das Recht auf Mit nahme eines Gepäcks von 30-50 kg sowie von 1000 RM. Von t schechischer Seit e sollt e ein Lebensmit t elvorrat f ür mindest ens drei Tage gest ellt und Versorgung mit warmer Verpf legung auf der Fahrt gewährleist et werden. Ferner sollt en Transport e von durchschnit t lich 1200 Personen in 40 beheizbaren Eisenbahnwaggons zusammengest ellt werden, wobei zu beacht en war, daß Familien nicht auseinandergerissen und Kranke in den erst en Transport en nicht mit genommen werden durf t en. Insgesamt kamen im Rahmen der organisierten Ausweisung 1112 Eisenbahnt ransport e mit 1 183 370 Personen in der US-Besat zungszone an. Auf Bayern entfielen dabei 661 Transporte, also deutlich mehr, als die im Verteilungsschlüssel festgelegten 50%. (S. Maier 1999, S. 17-18) Organisat orischer Ablauf Der organisat orische Ablauf bei der Durchschleusung der Vert riebenent ransport e ist f ür das Grenzdurchgangslager Furt h im Wald und das Kreis-Durchgangslagers Neckarzimmern sehr gut dokument iert . Das Grenzdurchgangslager Furth im Wald erhielt am 8.01.1946 einen Grenzkommissar, der für den Lageraufbau und die reibungslose Durchschleusung der Heimatvertriebenen/Flüchtlings-Transporte verantwortlich zeichnete. Das Durchgangslager befand sich direkt hinter dem Bahnhof Furth im Wald an der Strecke PilsenNürnberg und umfasste 40 größere und kleinere Baracken einschließlich der Wasch- und Toilettenbaracken. Der zehngleisige Bahnkörper ermöglicht e es dem Grenzkommissar, bis zu f ünf Transport e mit je 1200 Personen pro Tag durchzuschleusen. Der erste Massentransport traf am 25.01.1946, 14,00 Uhr aus Budweis mit 1.205 Personen ein und mußte vom Hilfszug Bayern (mobile Küche) versorgt werden, da das Lager noch nicht fertig gestellt war. Die Transporte setzten sich zusammen aus: Eine t schechische Lokomot ive, 40 Güt erwaggon, je Waggon 30 Personen mit Gepäck (25 kg bei den ersten 12 Transporten, danach ab Mai 1946 75 kg), ein Personenwagen mit Schwerkranken und in einem Extra-Abteil, in dem sich ein von den tschechischen Behörden gestellter Transportoffizier, Transportarzt und sechs bewaffnete Soldaten befanden, ein Verpf legungswaggon mit Transportverpflegung für drei Tage: 1.800 kg Brot , 144 kg Zucker, 54 kg Fet t , 120 kg Nährmit t el, 36 kg Kaf f ee, 1.200 kg Kart of f eln, 108 kg Weizenmehl, 18 kg Salz, 18 kg Dörrgemüse, 0,90 kg Gewürze, 72 Liter Essig, 82 Milchkonserven zu 40 dkg. (Angaben laut Transportpapiere des Transportes Böhmisch-Leipa 29.05.1946) Je Transport und Waggon wurde ein deut scher Transport f ührer und Waggonält est er best immt , begleit et von drei Pf legerinnen/Krankenschwest ern. In den ersten Monaten liefen die Transportgarnituren nur bis Furth im Wald, die Personen mussten mit ihrem Gepäck nach gründlicher Entlausung desselben in deutsche Zuggarnituren umsteigen. Nach Verhandlungen mit dem amerikanischen Verbindungsoffizier wurde erreicht, daß die tschechischen Transporte bis zu den deut schen Zielbahnhöf en (Kreis-Durchgangslager) weiterliefen. Dieses Verfahren ermöglichte die Abfertigung von drei bis f ünf Transport e pro Tag, da kein Zeitverlust eintrat und sich dadurch der Mangel an deutschem Waggonmaterial nicht auswirkte. Die Zugabf ert igung: Der t schechoslowakische Verbindungsof f izier in der Bahnhof sverwalt ung gab über den amerikanischen Besat zungsof f izier dem Grenzkommissar alle 14 Tage die Abgangsort e der vorgesehenen Züge bekannt . Die Zielbahnhöf e bestimmte die Transport abt eilung des Staatskommissars in München und sagte diese dem Grenzkommissar, der Reichsbahn und dem jeweils zuständigen Regierungskommissar telefonisch durch. Zielbahnhöfe in WürttembergBaden und Hessen wurden den in Furth im Wald sitzenden Transportbeauftragten von ihren jeweiligen Staats- bzw. Landeskommissaren entsprechend angegeben. Die genaue Zugankunf t im Grenzbahnhof Furt h im Wald konnt e erst nach Abf ert igung und Übergabe des Zuges an den amerikanischen Verbindungsof f izier in Taus (Domazlice) durch Vermit t lung der CSR-Bahn durcht elef oniert werden. Sodann wurde über Lautsprecher das gesamte Personal des Durchgangslagers verständigt, daß ein Transport mit Ausgewiesenen von … nach… Einfahrt hat. Bei der Übergabe der Züge waren sowohl der amerikanische wie auch der t schechische Verbindungsof f izier, der t schechische Transport of f izier und Transport arzt , ein deut scher Lagerarzt und der Grenzkommissar anwesend. Neben der Übernahme der Transportpapiere wurde hierbei auch das Aussiedlungsgeld in Höhe von 500,– RM pro Person übergeben. Sof ern es beim Transport Unst immigkeit en oder besondere Vorkommnisse gegeben hat t e, wurden diese sof ort dem Bayerischen St aat sminist erium des Inneren t elef onisch gemeldet . Die Abf ert igung im Grenzdurchgangslager bet rug zwischen zwei und drei St unden. (Kornrumpf 1979, S. 24) Der Transport von Böhmisch-Leipa am 29. Mai 1946 nach Neckarzimmern. „Unser“ Transport wurde in einem >LagerDie Angehörigen dieses Transportes stammten u. a. aus den Gemeinden Neustadtl, Ober-Politz, Langenau, Niemes, Reichstadt, Johannesdorf b. Bürgstein, Bürgstein, Heida, Rabendorf, Josefsdorf, Waltersdorf, Lewin, Drum, Sandau, Schömersdorf, Miggolz und Meinetschlag. Diese Orte befinden sich in einem Umkreis von ca. 15 km um Böhmisch-Leipa herum. Nach den Auf zeichnungen meiner Mut t er durf t en 35 kg Gepäck mit genommen werden und zusät zlich ein Kinderwagen f ür mich. Das waren insgesamt ein alt er Reisekof f er, zwei Säcke mit Bet t en und zwei Kof f er mit Kleidung. Den Rest trug man am Leibe übereinander. So ging es zu Fuß von meinem Geburtsort in einem zweistündigen Marsch nach Böhmisch-Leipa. Durch Bestechung eines Lager-Beamten erreichte sie, daß uns keine Gegenstände und Dokumente abgenommen wurden. Die Zusammenstellung des Transportes dauerte 14 Tage, in dieser Zeit durfte das Lager nicht verlassen werden. Die Verpflegung und die Unterbringung in Räumen mit Stockbetten waren dürftig. Für die Säuglinge gab es nur ein viert el Lit er Milch pro Tag, demzuf olge die Säuglingsst erblichkeit im Lager sehr hoch war. Zudem gab es f ür die Lagerbewohner keine Medikament e. Meine Mutter hatte Trockenmilch (Eledon) in der Apotheke aufgekauft und konnte so die ihr zustehende Milchration verschenken. Der uns zugewiesene Viehwaggon stank unerträglich, worauf ich mit ununterbrochenem Geschrei reagierte und wir in einen anderen Waggon, einen etwas größeren, verlegt wurden. Dafür hatte dieser ein undichtes Dach, so daß es hereinregnete. Die Fahrt ging über Liboch – Prag – Pilsen nach Furt h im Wald, wo man zum erst en Mal von „schwarzem“ US-Milit ärpersonal empf angen wurde, ein Schock! Das Kreisdurchgangslager Neckarzimmern wurde am 31. Mai 1946 erreicht . Jeder der 1.200 Ausgewiesenen bekam für die Dauer des Transportes einen Transport zet t el mit auf den Weg, auf dem Name, Alter, Geschlecht, letzte Anschrift, Beruf und Transportziel vermerkt war. Dieser war auf der Rückseite von der Stadtverwaltung Böhmisch Leipa (Okresni Narodni vybor) per Stempel beglaubigt. Zusätzlich hatte das Durchgangslager Neckarzimmern die Ausstellung eines Flüchtlingsausweises für den 4. Juni 1946 bestätigt. Die Auf nahmegebiet e und ihre Zielort e Die alliiert en Siegermächt e bef anden sich nach dem 8. Mai 1945 in einem mehrf achen Dilemma. Auf der einen Seit e waren sie Herren dieses Landes, waren aber auf der anderen Seit e gezwungen, sich mit Problemen auseinanderzuset zen, die sie selbst geschaf f en hat t en. Es war dies in erst er Linie die not wendige Versorgung des Volkes mit Nahrung und Wohnraum. Dem st and gegenüber eine st ark angeschlagene Verkehrsinf rast rukur, mangelnder Wohnraum und ein zusammengebrochenes Wirt schaf t ssyst em, bedingt durch den langen Luf t krieg und die milit ärische Beset zung. Riesige Flüchtlingsströme aus den östlichen Landesteilen waren zu bewältigen, die die Rote Armee, alles niederwalzend, vor sich her geschoben hatte. Die Beschlüsse der Pot sdamer Konf erenz erzeugt en weit ere Millionen Ent wurzelt er, die in der Mit t e und im West en Deut schlands vert eilt und unt ergebracht werden musst en. In den zur Verfügung stehenden Auf nahmegebiet en für die zusätzlich unterzubringenden Heimatvertriebenen, hier beispielhaft der Landesteil Nordbaden, befanden sich bereits Teile der ausgebombten und evakuierten städtischen Einwohner von Heilbronn (zerstört 54%), Bruchsal (zerstört 96%), Karlsruhe und Pf orzheim (zerstört 83%). (Jörg Friedrich „Der Brand“, 2002) Zu Beginn der Besat zungszeit st anden damit in Nordbaden den st ark zerst ört en, ent völkert en st ädt ischen Regionen nunmehr dicht besiedelt e ländliche Landkreise gegenüber. Die unt er wirt schaf t lichen und demographischen Gesicht spunkt en recht het erogene Region war in den Monat en nach Kriegsende mit den charakt erist ischen Problemen des Zusammenbruchs konf ront iert : Hunger Zerst örung, Mangel an Rohst of f en und Desorganisat ion. Lediglich 20% der Industrieproduktion von 1936 konnte bis Ende 1945 wieder in Gang gesetzt werden. Erst im Herbst 1945 begann sich abzuzeichnen, daß das herrschende Verwaltungschaos zumindest in der Regierungs- und Verwaltungsspitze allmählich einer gewissen Organisation und Klarlegung der Zuständigkeiten wich. Diese Sit uat ion vor Augen, hat t en sich die Landrat sämt er und nachgeordnet en Gemeinden darauf einzust ellen, in Würt t emberg-Baden auf grund der Vorgaben der Pot sdamer Konf erenz innerhalb eines halben Jahres 460.000 Heimat vert riebene/Flücht linge auf zunehmen und unt erzubringen. Versorgungsengpässe bei Artikeln des täglichen Bedarfs (Wolldecken, Öfen, Ofenrohre) verhinderten letztendlich, die vorgesehenen Durchgangslager winterfest auszustatten. (S. Schraut 1995, S. 25-31, 174-184) In Nordbaden exist iert en die f olgenden Kreisdurchgangslager: Gerlachsheim, Sinsheim, Neckarzimmern, Hockenheim, Seckach, Heidelberg, Mingolsheim und Karlsruhe. Das Durchganglager Neckarzimmern lag verkehrsgünst ig an der zweigleisigen Bahnst recke Heidelberg/Mosbach – Heilbronn/St ut t gart . Es besaß in unmit t elbarer Bahnhof snähe eine zehnt eilige Barackenansammlung einschließlich Küche, Arzt -, Vorrat s- und Empf angsraum der Organisat ion Todt , die aus der Zeit der Unt ert ageverlagerung von 1944 von Teilen des SKF-Kugellagerwerkes Schweinf urt st ammt e. Die Stolleneingänge des heute von der Bundeswehr benutzten Bunkersystems befinden sich unterhalb des Bahnhofsgeländes. Weit ere Barackenansammlungen bef anden sich im Raum Mosbach, Neckarelz und in den Ort en an der Bahnlinie Mosbach – Meckesheim/Sinsheim, die damals der Unt erbringung der Fremdarbeit er und KZ-Häf t lingen gedient hat t en, die in den Unt ert age-Fabriken ehemaliger Gipsabbau-St ollen bei Obrigheim im Neckart al seit Anf ang 1944 f ür DaimlerBenz und andere Firmen arbeit et en. (Das Daimler-Benz-Buch“ 1987, Greno) Zusät zlich zu den privat en Unt erkünf t en f anden die ausgesiedelt en Vert riebenen in diesen auf gelassenen Barackenlagern ehemaliger Zwangsarbeit er eine erst e vorübergehende Bleibe, nachdem sie das Durchgangslager Neckarzimmern verlassen hat t en. Der erste Transport kam am 2. Februar 1946 morgens gegen 8:45 Uhr von Neckarelz kommend mit Ungarndeutschen über die Grenzstation Pinding an. Ein halbes Jahr zuvor hat t e der damalige Landrat Dr. Erwin Dörzbacher zusammen mit dem Milit ärgouverneur f ür den Kreis Mosbach, Major Moore, den seinerzeit igen Bürgermeist er von Neckarzimmern, Georg Hof f mann dazu verpf licht et , ein Lager f ür die Durchschleusung von ca. 20.000 Vert riebene aus Ungarn, der CSR und anderen Gebiet en des Ost ens zu erricht en. Nach der Ankunft der Transporte und der Abwicklung der Übergabeformalitäten gab es eine Begrüßung, danach Registrierung, Entlausung und Weitertransport in die neuen Unterkünfte in verschiedenen Dörfern mittels Holzvergaser-LKW oder Pferdegespanne. Nach dem Durchlauf der ersten zehn Transporte wurde vom Staatskommissar für das Flüchtlingswesen, Mittelmann, angeordnet, daß die ankommenden Vertriebenen acht bis zehn Tage im Lager verbleiben sollten, eine Art Quarantäne. Vertriebene aus demselben Heimat ort wurden geschlossen in dem neuen Wohnort unt ergebracht , was organisatorisch nicht immer einfach war. In einem Fall wurde Lagerleit er Hof f mann in Obrigheim bei der Unt erbringung der Vert riebenen zusammen mit einer Wohnungskommission mit dem Beil bedroht . Er bericht et : „Vor der Tür stand ein Mann mit einem Beil. Das sehe ich noch deutlich vor mir. Der sagte: >Wer da reinkommt, der ist ein toter Mann<. ich redete ihm zu:>sind sie vernünftig, sie wollen weiterleben und wir auch. Wir machen nur unsere Pflicht. Wenn sie wirklich, wie sie sagen, keinen Platz haben, dann kommt zu ihnen auch niemand rein, lassen sie mich durch<. es waren zwei polizisten dabei die haben das beil abgenommen und wir sind hineingegangen.>Nachdem wir uns umgesehen hatten, sagte ich zu dem Mann und zu der Frau: >Sie sagen, sie haben keinen Platz. Da sind zwei Zimmer, in denen liegen ziemlich viel Äpfel auf dem Boden und sind mit Stroh abgedeckt. Also Leut’ gell, es nützt alles nichts. Die Leute kommen hier rein. Ihr müsst die Äpfel raustun. Gebt denen auch einen Korb, wenn ihr sie nicht alle brauchen könnt.“ (Bericht des Bürgermeisters a. D. Georg Hoffmann über das Lager Neckarzimmern, 10 Seiten, private Akten des Autors) Insgesamt kamen in Neckarzimmern in 23 Transport en bis zum 11.11.1946 - 24.076 Vert riebene an. Am 31.11.1946 wurde das Durchgangslager Neckarzimmern geschlossen. Rückblick Nach nunmehr f ast siebzig Jahren ist es dem Vert reiberland Tschechei immer noch nicht gelungen, sich mit seiner Lebenslüge einer gerecht en Vert reibung der Sudet endeut schen auseinanderzuset zen. Man glaubt bei den ehemaligen Alliierten und deren Anhängseln noch immer, sich klammheimlich aus der Verantwortung stehlen zu können. Aber wie die Vergangenheit zeigt, sind Völker, in denen Verbrechen in diesen Dimensionen begangen wurden, noch immer von ihrer eigenen Geschichte eingeholt worden. Massengräber ermordet er Deut scher f indet man nicht erst nach zweihundert Jahren, sondern wenn es der berühmt e Zuf all will, schon nach sechzig oder siebzig, siehe Polen. Fährt man heut e durch die ehemaligen Siedlungsgebiet e der Sudet endeut schen, so spürt man f örmlich den kalt en Hauch der menschlichen Leere dieser Landst riche, in denen einst mals pulsierendes Leben herrscht e. Da die Seelen vieler Erschlagener sich noch an ihren ehemaligen Wohnorten befinden, hat die slawische Volksseele dies intuitiv spürend, nicht vermocht, diesen Landesteil in Besitz zu nehmen. Viele der jahrhunderte alten sudetendeutschen Häuser stehen leer oder wurden ob ihrer grauenhaften Historie abgerissen, um nicht ständig an die in und um ihnen herum verübten Verbrechen erinnert werden zu müssen. Und wer es nicht glauben mag, es gibt eine ausgleichende Gerecht igkeit , die St raf e f olgt e post wendend in 42 Jahre bolschewist ischer Dikt at ur, Zerf all des St .- Germain-enLaye-Konst rukt es von 1919 in zwei Landest eile, übrig blieb ein Rumpf -„St aat “, ein kümmerlicher Rest des einst maligen st olzen Kronlandes Böhmen des f rüheren Heiligen Römischen Reiches Deut scher Nat ion. Die Reste des tschechischen Nationalismus fanden ihr Unterkommen in der noch existierenden kommunistischen Partei der Tschechen, deren Skoda-fahrende Mitglieder im eigenen Land wieder deutsche Autos produzieren dürfen. Zum Glück durf t e das das große einbalsamiert e Vorbild, in Moskau, „Onkel Joe“, nicht mehr erleben. Ein Umdrehen im Grabe geht nun nicht mehr. Ort swechsel: Die sprichwört liche Dauerverarschung der heimat vert riebenen Sudet endeut schen st eht in Bronze gegossen ausgerechnet am Bahnhof von Furt h im Wald. Auf einem Gedenkst ein von 2006 (Foto links), bef indet sich eine Taf el mit der Inschrif t : „Grenzdurchgangslager Furt h im Wald 1946 – 1958 – Erst e St at ion in Freiheit f ür 750.000 Vert riebene“ - In einem (unveröffentlichten) Leserbrief an die Redakt ion der Sudet endeut schen Zeit ung in München schrieb ich dazu am 17.12.2006 unt er anderem: … zusammen mit meinen Eltern wurde ich als Passagier in einem Viehwaggon am 31.05.1946 aus Böhmisch-Leipa über Furth im Wald in die glorreiche Freiheit verfrachtet. Wer bei diesem Vorgang der Vert reibung und des Ablauf s auch nur das Wort „Freiheit “ in den Mund nimmt , handelt f rech, unverf roren und möcht e nachf olgenden Generat ionen ein anderes Geschicht sbild vermit t eln. Darüber hinaus beleidigt er alle, die diesem zwanghaf t en, brut alen Vorgang unt erworf en waren. Zu diesem Zeit punkt am 31.05.1946 gab es im ehemaligen Deut schen Reich keine Freiheit . Was Freiheit war und was nicht , best immt en die damaligen Siegermächt e und ihr Kont rollrat . Und es gab Rache statt Freiheit, Rache und nochmals Rache, von all denen, die das Deutsche Reich besiegt hatten. Wir wurden in den erst en Jahren beschimpf t , ausgebeut et und diskriminiert , am Wohnort , in der Schule und am Arbeit splat z. Wir waren lange Zeit Menschen 2er Klasse! Und es gab und es gibt in der deutschen Bevölkerung und in allen Bundesregierungen bis heute keine Solidarität mit den Heimatvertriebenen. Sehr schön zu sehen an dem unsäglichen Gezerre um das Museum für Vertreibung. Aber vielleicht erlebe ich es doch noch, dereinst einmal einen Text zu lesen, der den dreieinhalb Millionen Sudet endeut schen Vert riebenen, durch die Ereignisse t raumat isiert bis an ihr Lebensende, um ihr Vermögen, ihr heimat liches Umf eld, ihre Freunde gebracht , gedenkt , und dabei nicht vergisst , daß dies in einem Anf all von größenwahnsinnigem Macht rausch und Hass die Herren Benesch, St alin, Churchill und Roosevelt waren, denen sie eines der größt en organisiert en Menschheit sverbrechen zu verdanken haben. Man wird sehen… Durch Vert reibungsverbrechen umgekommene Sudet endeut sche: ca. 272.900 - Mögen sie in Frieden ruhen! NO COPYRIGHT sämtliche lupo-cattivo-Informationen/Hintergründe/Artikel dürfen (unter Hinweis auf die Quelle) ohne Rückfrage weiterverbreitet werden, denn die Weiterverbreitung von Information ist derzeit das schärfste Schwert zur Verhinderung weiterer Pläne der Pathokratie. Es geht nicht um: WER HAT’S ERFUNDEN ? das Rad, sondern dass es von möglichst vielen benutzt wird ! Lit erat ur: Frit z Pet er Habel „Dokument e zur Sudet enf rage“, 2003 Alf red de Zayas „Die Nemesis von Pot sdam“, 2005 Alf red de Zayas „Die deut schen Vert riebenen“, 2006 Susanne Maier „Das Grenzdurchgangslager Furt h im Wald 1946-57, Wilhelm Turnwald „Dokument e zur Aust reibung der Sudet endeut schen, 1952 „Organisiert e Vert reibung“ Mit t eilungsblat t der Sudet endeut schen Landsmannschaf t „Organisiert e Vert reibung“ Mit t eilungsblat t der Sudet endeut schen Landsmannschaf t 08/2005 „ODSUN“, Die Vert reibung der Sudet endeut schen, Bd. 1 und 2, 2000/2010 Die Vert riebenen in West deut schland, Bd. 1 – 3, 1959 Det lef Brandes „Der Weg zur Vert reibung“ 1938-1945, 2001 Mart in Kornrumpf „In Bayern angekommen“, 1979 Sylvia Schraut „Flücht lingsauf nahme in Würt t emberg-Baden 1945-1949, Thomas Grosser „Die Int egrat ion der Heimat vert riebenen in Würt t emberg-Baden (19451961), 2006 „Das Daimler-Benz-Buch“, DELPHI Polit ik Franz Greno, 1987 Jörg Friedrich „Der Brand“, 2002 Emil Franzel „Sudet endeut sche Geschicht e“, 2002 Theodor Schieder, Werner Conze - Die Vert reibung der deut schen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei James Bacque - Verschwiegene Schuld. Die alliiert e Besat zungspolit ik in Deut schland nach 1945 Prof . Dr. Dr. Alf red Maurice de Zayas: Thesen zur Vert reibung der Deut schen. Prof . Dr. Dr. Alf red Maurice de Zayas: Anmerkungen zur Vert reibung der Deut schen aus dem Ost en. Hans-Jürgen Bömelburg, Hist oriker: Vert reibung aus dem Ost en: Deut sche und Polen erinnern sich. Der Honigmann sagt …Der et was andere weblog…Thema Vert reibung Art ikel LupoCat t ivoBlog: Prag-Hist oriker-Konf erenz: ‘Edvard Beneš’ umst rit t ener Polit iker und Freimauerer Art ikel LupoCat t ivoBlog:Die Kat ast rophe der Vert reibung der Deut schen und ihre langf rist igen Konsequenzen… “Die Erörterung der Vertreibung hat eine eminente Bedeutung für die Gegenwart. Sie ist kein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte, denn es ereignen sich heute noch weitere Vertreibungen in der Welt, die von der Völkergemeinschaft verurteilt werden müssen.” Die Benesch Dekret e und die Sudet endeut schen in den Grenzgebiet en - Thema – Flucht und Vert reibung: Sudet en-Deut sche, Edvard Benes – Hist oriker-Konf erenz in Prag. Vor und nach dem Zweit en Welt krieg: Beneš durch die deut schböhmische Brille – RadioBericht