Gottesdienste zum Erntedankfest

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Gottesdienste zum Erntedankfest
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Brot verwehren? Brot verehren! Brot vermehren!
Bausteine für Gottesdienste zum Erntedankfest
Autor: P. Helmut Schlegel ofm
Herausgegeben von:
Bistumsinitiative „Wir haben den Hunger satt!“
c/o Bischöfliches Ordinariat Limburg
Abteilung Weltkirche
Rossmarkt 4
65549 Limburg
[email protected]
www.hungersatt.bistumlimburg.de
Limburg, Mai 2014
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Brot verwehren? Brot verehren! Brot vermehren!
ein fiktives Gespräch zum Sinn des Erntedankfestes
Hör mal – „Hunger“ und „satt“ – das passt ja
gar nicht zusammen. Entweder hab ich
Hunger oder ich bin satt. Was also soll
dieses Motto „Wir haben den Hunger satt!“?
Das ist es ja gerade – ein
Widerspruch, in dem wir alle leben.
Nimm mal die Menschheit insgesamt.
Rund
eine
Milliarde
Menschen
hungert. Sie haben einfach zu wenig
Lebensmittel. Und auf der anderen
Seite sind Menschen so satt, dass sie
– wie bei uns in Mitteleuropa –
tausende von Tonnen Lebensmittel
auf den Müll kippen. Da stimmt doch
etwas nicht.
Wir sind doch ganz glücklich, dass wir einen so schönen Erntedankaltar aufgebaut
haben. Ich möchte heute einfach nur Gott dafür danken. Und auch den vielen
Menschen, die ihre Arbeitskraft einbringen, dass wir einkaufen können, was wir zum
Leben brauchen. Ich möchte eigentlich nicht, dass uns ausgerechnet heute ein
schlechtes Gewissen gemacht wird, wo wir dankbar sind.
Das ist auch nicht der Sinn dieses Festes und dieser Aktion. Aber eben weil
wir Gott danken für das Leben und was wir dazu brauchen, denken wir auch
daran, dass er der Gott aller Menschen, ja der Gott der ganzen Schöpfung ist.
Wie du auch sagst, gibt uns die Natur so reichlich, dass es für alle reicht. Dass
die einen übersatt sind und die anderen hungern, liegt ja nicht an Gott und
auch nicht an der Natur. Es liegt an uns Menschen.
Das sehe ich schon auch. Eine verfehlte Politik macht die Länder des Südens
abhängig von unserer Wirtschaft. Die Tatsache, dass selbst mit Lebensmitteln an der
Börse spekuliert wird, ist ja wirklich menschenverachtend. Aber da erwarte ich eben
von unseren Politikern, dass sie solche Praktiken den Banken verbieten. Und dass
sie den Superreichen nicht auch noch Steuervergünstigungen gewähren. Nur kann
ich mit meinem kleinen Haushalt nicht viel an der Weltwirtschaft ändern.
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Ob sich eine neue Politik durchsetzt, ist auch davon abhängig, ob wir ein
neues Bewusstsein schärfen. Und vor allem, ob wir mit unseren Lebensmitteln
verantwortlich umgehen.
Und du meinst, das Erntedankfest ist dafür der richtige Anlass?
Wer danken kann, kann auch teilen. Auch in der Eucharistiefeier geht es um
Brot. Jesus sagt von sich selbst, dass er das Brot ist. Brot ist uns heilig, nicht
nur das eucharistische, sondern jedes Brot. Darum gehört Brot allen
Menschen, wir dürfen niemandem das Brot der Erde verwehren.
Das Motto dieses Gottesdienstes geht ja noch einen Schritt weiter: „Brot verehren,
Brot vermehren!“ Sind wir denn Wundertäter wie Jesus, der mit fünf Broten
fünftausend gespeist hat?
Das sind wir nicht. Oder vielleicht doch. Das Wunder der Brotvermehrung
geschieht durch unsere Achtsamkeit. Es gibt viele Möglichkeiten, im
alltäglichen Leben Einfluss zu nehmen auf eine gerechtere Verteilung der
Güter. Ich denke an Stichworte wie: Reduzierung des Fleischkonsums,
Einkauf von regionalen Produkten, nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln.
Weil wir Gott danken für die Güter der Schöpfung, weil wir uns freuen, dass
wir gut leben können, tragen wir Verantwortung dafür, dass alle zu essen
haben. Darum passt das Motto auch heute: Wir haben den Hunger satt!
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Wir haben den Hunger satt!
Bausteine für Gottesdienste zum Erntedankfest
Die folgenden Elemente können als Bausteine für Eucharistiefeiern, WortGottes-Feiern, Frühschicht, Spätschicht u.a. verwendet und ganz verschieden
kombiniert werden.
1. TEXT ZUR EINSTIMMUNG
Brot verwehren? Brot verehren! Brot vermehren! – So lautet das Motto, das über
dieser Feier steht. Brot hat etwas Gutes. Es schmeckt nach Frieden. Im Glauben an
Jesus Christus wird es für uns sogar zum heiligen Brot, zum Sakrament der Einheit.
Wie könnten wir da zusehen, wie das irdische Brot so vielen Menschen verwehrt
wird. Es ist ja nicht ihr Schicksal, dass sie hungern. Es ist eine falsche Politik, es ist
die Gleichgültigkeit und Gier der Satten.
Die Bibel erzählt uns die Geschichte von der Brotvermehrung. Jesus sieht die
Menschen hungern und hat Erbarmen mit ihnen. Das Wunder der Brotvermehrung
kann heute geschehen. Es sind kleine Schritte, die das Wunder bewirken: achtsam
mit Lebensmitteln umgehen, fair gehandelte Produkte einkaufen, wir können für eine
gerechte Verteilung der Güter für gerechte Löhne der Unterbezahlten eintreten, mit
Migrantinnen und Migranten ins Gespräch kommen.
Wir beten in jedem Gottesdienst um das tägliche Brot. Das heißt nicht, dass wir es
Gott überlassen, den Hunger zu beseitigen. Er hat die Schöpfung so ausgestattet,
dass Brot für alle da ist. Beten wir also darum, dass wir hören und begreifen, was
Jesus beim Anblick der hungernden Menschen zu seinen Jüngerinnen und Jüngern
sagt: „Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen“ (Mt 14,16). Das ist sein
Vermächtnis. Darum werden wir ihm folgen. Wir haben den Hunger satt. Es ist Brot
für alle da.
2. TEXTE ZUR VERKÜNDIGUNG
Aus dem Brief des Apostels Jakobus
Ihr aber, ihr Reichen, weint nur und klagt über das Elend, das euch treffen wird.
Euer Reichtum verfault und eure Kleider werden von Motten zerfressen.
Euer Gold und Silber verrostet; ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten und euer
Fleisch verzehren wie Feuer. Noch in den letzten Tagen sammelt ihr Schätze.
Aber der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen
vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht
haben,
dringen
zu
den
Ohren
des
Herrn
der
himmlischen
Heere.
Ihr habt auf Erden ein üppiges und ausschweifendes Leben geführt und noch am
Schlachttag habt ihr euer Herz gemästet. Ihr habt den Gerechten verurteilt und umgebracht,
er aber leistete euch keinen Widerstand. (Jak 5, 1-6)
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Aus dem Evangelium nach Markus
Gegen Abend kamen seine Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist
schon spät. Schick sie weg, damit sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und
sich etwas zu essen kaufen können. Er erwiderte: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu
ihm: Sollen wir weggehen, für zweihundert Denare Brot kaufen und es ihnen geben, damit
sie zu essen haben? Er sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach! Sie
sahen nach und berichteten: Fünf Brote und außerdem zwei Fische. Dann befahl er
ihnen, den Leuten zu sagen, sie sollten sich in Gruppen ins grüne Gras setzen. Und sie
setzten sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig. Darauf nahm er die fünf Brote und die
zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie
den Jüngern, damit sie sie an die Leute austeilten. Auch die zwei Fische ließ er unter
allen verteilen. Und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die Reste der Brote und
auch der Fische einsammelten, wurden zwölf Körbe voll. Es waren fünftausend Männer,
die von den Broten gegessen hatten. (Mk 6, 35-44)
Gedanken zu Mk 6, 35-44
Nicht einmal für Jesus und seine Jünger hätten sie ausgereicht – die fünf Brote und die
zwei Fische. Und mancher von ihnen mag im Stillen schon befürchtet haben, dass es ein
trauriger Abend wird, weil nicht genug zu essen da ist. War Jesus nicht ein Phantast,
wenn er immer wieder betonte, dass das Reich Gottes wichtiger sei als Essen und
Trinken? Kann man davon satt werden? Warum schickte er sie nicht endlich nach Hause
– die vielen Menschen, die da seit drei Tagen auf freiem Feld lagerten und gespannt
zuhörten? Begriffen sie, was er ihnen sagte: „Sucht zuerst das Reich Gottes und alles
andere wird euch dazu gegeben werden“?
Aber das gerade wollte Jesus den Seinen einschärfen: Das Reich Gottes lässt es nicht
zu, dass die einen essen und die anderen hungrig weg geschickt werden. Das Reich
Gottes ist vertrauen, dass es genug gibt für alle. Das Reich Gottes ist Gerechtigkeit, weil
alle Kinder desselben Vaters sind. Das Reich Gottes ist hier und heute, weil Gott ewige
Gegenwart ist. Das Reich Gottes ist Bewegung und wenn sie – Jesus und die Jünger –
beginnen, das wenige, das sie haben, zu teilen, dann wird daraus ein Wunder. Weil alle
sich auf diese Bewegung einlassen. Sie werden aus ihren Körben die verborgenen Brote
holen und in die Mitte legen. Es wird ein großer Tisch werden, an dem alle Platz haben.
Sie werden miteinander das Brot brechen und die Fische teilen.
So wird diese Geschichte zu einer großartigen Zukunftsvision. Sie weiß, dass es nur die
Hälfte der Wahrheit ist, wenn gesagt wird: Menschen sind von Natur aus habgierig, sie
wollen haben, festhalten, horten, wollen immer mehr. Die andere Hälfte der Wahrheit
deckt Jesus auf: Der Menschen größtes Glück ist es, zu geben, zu teilen, an einem Tisch
zu sitzen. Das ist die Vision Gottes von der Zukunft. Sein Reich.
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3. TEXTE ZUR VERTIEFUNG
Weizenkorn-Meditation
Nehmen Sie so Platz, dass Sie in den nächsten Minuten entspannt mit mir einer
Fantasiereise machen können.
Atmen Sie langsam und tief. Wenn es Ihnen gut tut, schließen Sie die Augen.
Ich gehe jetzt im Kreis und lege jeder und jedem von Ihnen ein Samenkorn in die
linke Hand. –
Spüren Sie das kleine Weizenkorn und machen Sie sich mit ihm vertraut. Wenn das
Weizenkorn sprechen könnte, dann würde es vielleicht sagen: Ich bin ein
Weizenkorn. Jetzt liege ich friedlich in deiner Hand. Aber meine Bestimmung ist es,
eine schwere Reise anzutreten. Ich werde ausgesät werden. Ich werde in die Erde
gestreut und zugedeckt. Ich werde im Verborgenen warten. Auf Wasser werde ich
warten. Und wenn mich ein Tropfen berührt und in mich eindringt, dann werde ich
groß. Ich werde mich öffnen und einen kleinen, zarten Keim treiben. Und doch ist der
Keim so stark, dass er den Boden durchstößt. Er strebt nach oben und kommt ans
Licht. Das Sonnenlicht gibt ihm eine grüne Farbe. Er wächst und wird größer. Er wird
zu einem Halm, der blüht und Früchte bringt. Meine Früchte werden sein wie ich:
Weizenkörner. Aber es sind viel mehr: dreißig, sechzig oder sogar hundert. Und
immer wieder werden Weizenkörner in die Erde gelegt werden und wachsen und
Frucht bringen.
Musik
Ich gehe jetzt wieder im Kreis und lege jeder und jedem von Ihnen ein Samenkorn in
die rechte Hand. Spüren Sie das kleine Weizenkorn und machen Sie sich mit ihm vertraut. Wenn das
Weizenkorn sprechen könnte, dann würde es vielleicht sagen: Ich bin ein
Weizenkorn. Jetzt liege ich friedlich in deiner Hand. Aber meine Bestimmung ist es,
eine Reise anzutreten. Es ist eine schwere Reise, eine Verwandlung. Ich werde in
die Mühle geraten, ich werde zerrieben und gemahlen. Meine Schale wird entfernt
und ich werde zu Mehl werden. Ich werde warten, bis ich in einer Schüssel mit
Wasser vermengt werde. Ein weicher, feiner Teig wird aus mir gemacht werden. Er
wird mit würzigen Zutaten vermischt, er wird geknetet und schließlich in den heißen
Backofen geschoben. Eine schwere Zeit wird das sein, wieder eine Verwandlung, bis
schließlich ein braunes, knuspriges Brot aus dem Teig geworden ist. Es ist meine
Bestimmung Brot zu werden. Aufgetischt will ich werden, Nahrung für Menschen. Ich
will mich teilen lassen und den Hunger der Menschen stillen.
Musik
Atmen Sie tief und langsam. Öffnen Sie die Augen. Recken und strecke Sie sich.
Ich lade Sie ein, mit Ihrer Nachbarin oder Ihrem Nachbarn fünf Minuten über Ihre
Erfahrung bei der Fantasiereise zu sprechen.
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Prophetische Collage
Ansage:
Prophetinnen und Propheten treten zu allen Zeiten auf. Sie sagen schmerzliche
Wahrheiten, sie rufen Warnungen und Mahnungen aus, sie sprechen auch heilende
Worte im Auftrag Gottes, der ein Gott des Lebens ist. – Hören wir prophetische Texte
aus dem alten Israel und von heute.
Die drei Sprecher/innen stehen an verschiedenen Punkten der Kirche.
Eine musikalische Improvisation (Klangteppich) kann die Texte untermalen.
I.
Mein Name ist Jesaja. Ich wurde im 8. Jahrhundert vor Christus zum Propheten
berufen und hatte von Gott den Auftrag, die Ausbeutung und Unterdrückung der
Armen zu beklagen.
Mir wurde eine schreckliche Vision gezeigt. Und ich rede laut von dem, was ich
gesehen habe:
Die Großmäuler empören sich, die Vernichter schlagen kaputt.
Ich zittere am ganzen Leib,
mein Herz pocht wild, mich schüttelt ein Schauder.
Doch sie begreifen nichts.
Sie decken ihre Tische, legen sich ihre Polster zurecht, sie essen und trinken.
II:
Ich heiße Amos, ich lebte ebenfalls im 8. Jahrhundert vor Christus. Von Beruf war ich
Maulbeerfeigenzüchter, aber Gott berief zum Propheten. Meine Warnungen richteten
sich an die Herrschenden im Nordreich. Sie aber kümmerten sich nicht darum und
sagten:
Wann ist das Fest vorbei? Wir wollen Getreide verkaufen.
Wir werden das Maß kleiner und die Preise größer machen.
Wir werden die Gewichte fälschen.
Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld.
So sagt ihr.
Doch glaubt nur: die Erde wird beben, die Flüsse werden aufgewühlt sein,
und am helllichten Tag wird es finster werden.
III:
Ich heiße N.N. Ich lebe heute. Im Aufruf für eine prophetische Kirche aus dem Jahre
2010 finde ich den folgenden Text:
Das Geld ist zum Götzen geworden und die Habsucht vergiftet unser Herz.
Die Güter der Natur und der Kultur werden dem Gesetz des Profits unterworfen.
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Wir lassen zu, dass die Kluft zwischen Reichen und Armen immer größer wird.
Das Überleben der Geschöpfe auf diesem Planeten ist bedroht.
Wann denken wir um und geben dem Leben eine Chance?
Ansage:
Prophetinnen und Propheten stören, aber sie zerstören nicht. Sie stellen Fragen, sie
zeigen neue Wege auf, sie ermutigen und erinnern an die Verheißung Gottes. Hören
Sie!
I:
Wächter, wie lange noch dauert die Nacht? Wächter, wie lange noch dauert die
Nacht? - Kommt der Morgen?
Und ihr, gebt ihr den Durstigen Wasser? Geht ihr den Fliehenden entgegen, reicht ihr
ihnen die Hand und gebt ihr ihnen Brot? Wisst ihr dass sie vor den Waffen fliehen,
vor Kampf und Krieg?
II:
Am Tag ihrer Umkehr wird Gott ihr zerfallenes Haus wieder auf richten und seine
Risse ausbessern. Er will das Geschick der Menschen wenden, denn sie bauen die
verwüsteten Städte wieder auf und wohnen darin. Sie pflanzen wieder Weinberge
und Wälder. Sie legen Gärten an. Und Gott wird ihnen diese Erde als Wohnstatt
geben und sie nie mehr ausreißen.
III:
In unseren Ängsten haben wir die Verheißung nicht vergessen. Wir tragen In uns die
Sehnsucht nach einer Welt, in der wir von den Armen lernen und mit ihnen die Güter
der Erde gerecht teilen, in der wir die begrenzten Ressourcen genügsam und
nachhaltig nutzen, in der wir die Schönheit der Erde für die kommende Generationen
schützen und bewahren.
Miteinander Brot teilen
Körbe mit Brot sind vorbereitet und werden zu
diesem Element des Gottesdienstes ausgeteilt.
Ansage:
Wie gut ist ein Stück Brot! Es riecht nach Erde und nach Leben. Es ist geduldig und
lässt sich auf die Hand legen. Es lässt sich sogar brechen und teilen. Wie gut ist ein
Stück Brot!
Wir laden Sie ein, Kreise zu bilden – über die Grenzen der Bänke hinweg – und in
die Mitte eines jeden Kreises einen Korb mit Brot zu legen. Hören Sie ein paar Takte
Musik und gönnen Sie sich einige Augenblicke Stille. Teilen Sie dann schweigend
das Brot miteinander. Nehmen Sie es in die Hand, riechen Sie daran, kauen Sie
einen Bissen. Schmecken Sie. Wie fühlt sich das an?
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4. TEXTE FÜR DAS GEBET
Gebet
Lebenspendender Gott,
du gibst uns in deiner Schöpfung mehr, als wir nötig haben.
Du schenkst uns Leben in Fülle:
Nahrung und Wachstum, Gesundheit und Lebensfreude.
Entferne aus unseren Herzen Angst und Habgier,
damit wir lernen, miteinander zu teilen.
Schenke uns, was uns Jesus verheißen hat:
Brot und Wein,
Frieden und Gerechtigkeit.
Amen.
Windrosengebet
Die Windrose zeigt in alle vier Himmelrichtungen: nach Osten, Süden, Westen und
Norden. Wir laden Sie nun ein zum Gebet der Windrose. Wir werden uns jeweils für
eine Weile in eine der vier Windrichtungen wenden, wir werden für Menschen und
Situationen beten, die uns einfallen, wenn wir in diese Richtung schauen. Vielleicht
fällt Ihnen ein Name oder eine Situation dabei ein. Sie können den Namen oder die
Situation leise denken oder auch laut aussprechen.
Wir wenden uns nun dem Norden zu und beten für Menschen und Geschöpfe, die
dort leben…
Wir wenden uns nun dem Osten zu und beten für Menschen und Geschöpfe, die dort
leben…
Wir wenden uns nun dem Süden zu und beten für Menschen und Geschöpfe, die
dort leben...
Wir wenden uns nun dem Westen zu und beten für Menschen und Geschöpfe, die
dort leben…
Am Ende:
Wir laden Sie ein, sich einander zuzuwenden, bei der Hand zu fassen und so ein
großes Netz zu bilden. Gemeinsam beten wir: Vater unser…
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Eucharistiegebet
Zeichen der Liebe,
empfangen wir aus deinen Händen:
den Atem in unserem Leib,
den Geist in unserer Seele,
die Liebe in unserem Herzen.
die Fülle des Lebens,
der du alles Leben bist.
Zeichen unserer Armut und unseres Reichtums,
bringen wir mit unseren Händen:
eine Schale mit Brot,
einen Becher mit Wein,
Früchte von dieser Erde
Früchte menschlichen Arbeit.
Wir legen sich auf diesen Tisch.
Zeichen des Dankes,
dass wir nehmen und geben,
dass wir da sind und feiern,
dass wir staunen ob der Schönheit,
dass wir froh sind trotz der Ängste.
Du Gott bist mitten in unserm Leben.
In Jesus von Nazaret,
dem gesalbten Menschensohn,
der säte, damit wir ernten,
der selbst zum Samenkorn wurde,
der sich an uns verschenkt als Brot.
In ihm ist dein Name geheiligt.
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5. LIEDER
Lieder aus dem neuen Gebet- und Gesangbuch, Diözese Limburg
GGB 378
Brot, das die Hoffnung nährt…
GGB 470
Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht
GGB 729
Vor dir, Gott, gegeben,
Von Menschen geerntet,
Traube und Korn wird
zu Brot und zu Wein.
Von dir, Gott, gegeben,
von Menschen erfahren:
Leben und Liebe.
Wir sagen dir Dank.
Von dir, Gott, gegeben,
von Menschen bereitet:
wandle die Gaben,
und wandle auch uns.
Text: Helmut Schlegel, Musik: Winfried Heurich, Rechte: Strube-Verlag, München
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Text: Helmut Schlegel, Musik: Winfried Heurich, Rechte: Struber-Verlag, München
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Armes Brot, schütz uns in der Not,
Schütz uns gegen Angst und Tod.
Bleibe bei uns, guter Gott, guter Gott!
Lebensbrot, nähr uns auf dem Weg,
der zum neuen Land uns trägt.
Führe uns, du guter Gott, guter Gott!
Friedensbrot, wer´s mit andern bricht,
der wird satt, verhungert nicht.
Schenke dich uns, guter Gott, guter Gott!
Text: Helmut Schlegel, Musik: Stephan Sahm, Rechte: Strube-Verlag, München
Wann wirst du, Gott, mit mächtigen Händen
Der Satten Hochmut und Habgier beenden?
Wann stürzest du den Tod vom Thron?
Kyrie, Kyrie eleison!
Wann wirst du, Gott der Kleinen und Armen,
der Hungernden dich und der Kinder erbarmen?
Wann stürzest du den Tod vom Thron?
Kyrie, Kyrie eleison!
Wann wirst du, Gott, verschlossene Türen
aufbrechen und uns ins neue Land führen?
Wann stürzest du den Tod vom Thron?
Kyrie, Kyrie eleison!
Text: Helmut Schlegel, Musik: Stephan Sahm, Rechte bei den Autoren
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6. ANREGUNGEN FÜR AKTIONEN IN / NACH DEM GOTTESDIENST
Film „Taste the Waste“
Taste the Waste (zu Deutsch: Probier´ den Abfall) ein beeindruckender Film von Valentin
Thurn aus dem Jahre 2011, der auf drastische Weise die Lebensmittelverschwendung in
Europa zeigt. Der Film gibt eine Fülle Gesprächsstoff, aber auch Anregungen für die
Veränderung des persönlichen Lebensstil und für Aktionen in Kirchengemeinden usw. Der
Trailer des Films kann auch in Gottesdiensten eingesetzt werden.
FOODSHARING
… ist eine sehr interessante und anregende Internet-Plattform. Dort gibt es Hinweise,
wie man mit überschüssigen Lebensmitteln umgehen kann (z.B. wenn der
Kühlschrank vor dem Urlaub noch voll ist). Über FOODSHARING kann man sich
auch zum gemeinsamen Kochen verabreden, um überschüssige Lebensmittel mit
Anderen zu teilen, statt sie wegzuwerfen. Infos unter www.foodsharing.de.
Regionale Lebensmittel
Lebensmittel ausschließlich aus dem regionalen Bereich zu kaufen, ist ein wahres
Abenteuer. Wer sich entschließt, den Versuch auch nur eine Woche lang zu
machen, wird erfahren, dass viele unserer Lebensmittel lange Weltreisen hinter sich
haben, bis sie auf unsren Tischen landen. Das heißt auch, dass ihr Transport
enorme Kosten verursacht und die Umwelt nachhaltig belastet. - Es lohnt sich, die
regionalen Möglichkeiten des Lebensmitteleinkaufes zu testen.
„So isst der Mensch“ – Gabentische dieser Welt
Die Bistumsinitiative „Wir haben den Hungersatt bietet ein Poster an, das einlädt sich
über die Gabentische dieser Welt kundig zu machen und die persönlich verbrauchten
Lebensmittel einmal zusammenzustellen. Verknüpft mit diesem Poster gibt es
Anregungen
zum
Thema
Ernährung,
die
sich
auf
der
Webseite
www.hungersatt.bistumlurg.de finden.
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